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Giles/Spike - Heimweh

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Vistin
noch lebendig


Beiträge: 4


New PostErstellt: 26.03.04, 16:18  Betreff: Giles/Spike - Heimweh  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: Vistin
FB an: oder gleich hier unten drunter.

Position: Nach der 7. Staffel, aber es werden alle Ereignisse der 7. Staffel ignoriert.
Enthält keinen Spoiler nach 6x22.
Genre: Slash oder eher homoerotische Melancholie
Erklärung: Kein Sex, keine Gewalt
Charaktere: Giles/Spike
Kommentar: Handlung habe ich mal wieder verschlampt, aber es ist richtig schön schnulzig, melancholisch.
Inhalt: Giles steht vor fertigen Aufgaben und hält es in Sunnydale nicht länger aus, doch er möchte nicht allein nach London zurückkehren.


Es war Herbst, doch so wirklich sah man nichts davon. Das Wetter war mild, der Wind ruhig, und nur vereinzelt färbten sich die Blätter der Bäume bunt. Giles saß auf der Terrasse und beobachtete den Sonnenuntergang, der durch keine Wolke getrübt wurde. Der Dampf aus seiner Tasse stieg in die warme Abendluft und verlor sich sofort in der Brise. Seine Gedanken waren weit weg in einem Land, in dem sein Atem kondensieren und der weiße Dunst aus der Tasse weit weg getragen werden würde. Er merkte nicht, dass es dunkel geworden war und das letzte Licht auf der Terrasse von der Lampe über dem Eingang stammte.
"Manchmal ist es hier einfach zu warm." erklang eine Stimme neben ihm. Giles blickte auf, und es schien, als würde er ganz kurz nicht wissen, wo er war. Dann erst fokussierten seine Augen, und er erkannte den Mann vor sich als Spike. Vergeblich suchte er nach Spott in den blauen Augen seines Gegenüber.
Spike nickte ihm nur zu und ging ins Haus. Giles sah ihm nach und überlegte. Wie sehr sich auch sein Geist dagegen sträubte, sein Herz fühlte sich Spike verbunden. Der Vampir verstand ihn, er teilte sein Verlangen nach den nassen Straßen von London, nach dem Nebel über dem Fluss und den grauen Wolken am Himmel. Zwar kannten sie beide ein anderes England, aber sie trugen die gleichen Gefühle für jenes Land im Herzen. Giles kehrte aus seinen nostalgischen Gedanken zurück in die warme Nacht von Sunnydale. Er war vor zwei Monaten zurückgekommen, um gegen The First anzutreten, doch das war vorbei, und die letzte Schlacht schien schon Jahre her zu sein. Buffy kam gut zurecht, und auch Willow machte klar, dass sie ihre Probleme im Griff hatte, daher konnte er nicht begreifen, wieso er immer noch hier war.

Zurück im Haus fand er Buffy und Willow in der Küche. Sie unterhielten sich über eine Talkshow, während sie ein Blech Pizza belegten. Alles war so harmonisch und heimisch. Die leisen Stimmen der beiden Frauen hier in der Küche, im Wohnzimmer lief der Fernseher, und man hörte Xander, der sich mit Andrew über Superman stritt. Aus Dawns Zimmer kam leise Musik, und das Rauschen der Dusche war zu hören. Alles schien richtig, geordnet und friedlich. Doch Giles hatte das Gefühl, neben allem zu stehen, nicht dazu zu gehören. Alles um ihn herum verschwamm zu einem warmen Nebel aus Geräuschen und Licht. In diesem Dunst der Zufriedenheit fixierte er einen Punkt, der scharf blieb.
Er trat durch die offene Hintertür und blieb nah der Wand stehen. Spike stand aufs Geländer gestützt nur zwei Schritte von Giles entfernt, zwischen seinen Fingern eine qualmende Zigarette.
Es schienen Stunden zu vergehen, in denen Giles den Mann vor sich nur ansah. Bram Stoker hatte seine Vampire als schön und mächtig beschrieben. Früher hatte Giles es ähnlich gesehen, doch heute schienen die Bilder von damals verblasst.
"Für Vampire hat die Zeit nur wenig Bedeutung." erklang Spikes Stimme genau in dem Augeblick, als hätte er Giles' Gedanken gelesen.
Giles wunderte sich nicht, er trat neben Spike und sah in den Himmel: "Für mich verfließt sie um so schneller."
Spike sah den Wächter neben sich an und ein Lächeln umspiele seine Lippen. "Wieso bist Du dann noch immer hier?" fragte er und zog die Augenbrauen auffordernd nach oben.
Giles traute sich nicht, den Vampir anzusehen, doch er spürte den Blick auf seinem Gesicht, wie einen kühlen Hauch. "Vielleicht warte ich noch auf etwas." antwortete er und drehte sich weg, um zu gehen.
"Oder auf jemanden." flüsterte Spike, doch Giles hörte es und hielt für einen Augenblick inne. Dann kehrte er aus der kühlen Luft der Nacht in den warmen Dunst des Hauses zurück.

Der nächste Tag verging für Giles wie in Trance, er war hier fehl am Platz, hatte keine Funktion, keine Aufgabe und doch konnte er nicht einfach gehen, obwohl der Drang in ihm immer stärker wurde. Die Hitze der kalifornischen Sonne machte ihn müde, wie auch die Freude und Zufriedenheit, die seit dem Sieg über The First Buffys Haus erfüllte. Er sehnte sich nach der Dunkelheit, nach der Kühle der Nacht.
Doch als die Sonne endlich verlosch, zogen fremde Sterne auf den schwarzen Himmel und schienen ihn zu verspotten. Wie zum Trotz stand Giles im Garten und starrte in das fremde Firmament hinauf, als schlanke Hände seine Arme hinunter strichen und sich eine Stirn gegen seinen Rücken lehnte. Nur ganz kurz, nicht mehr als eine Geste.
"Sieh nicht hin. Es hat keinen Sinn." sagte Spike und trat wieder zurück. Giles mied seinen Blick immer noch. "Es sind zu viele." sagte er nach einer Weile. "Der Himmel ist zu klar, zu wenig Wolken, zuviel Licht. Licht, das überall hinkommt, alles erhellt, wärmt, selbst in der Nacht."
Spike nickte, doch die folgende Stille der Erkenntnis ließ seine Hände unruhig in den Taschen des Mantels nach der Packung Zigaretten suchen.
Zum ersten Mal sah Giles den Vampir an. Spikes Blick war gesenkt und er wirkte unsicher, erst als er sich an der Zigarettenpackung festhalten konnte, wich die Unruhe aus ihm, und er wurde wieder zu einer Konstanten im Chaos der erfüllten Aufgaben.
"Sie werden es nicht verstehen." flüsterte Giles mehr zu sich selbst als zu Spike.
Doch dieser verstand ihn und blickte auf. "Nein. Für sie sind alle Ziele erreicht, alle Feinde besiegt. Dass man sein eigener Feind sein kann, werden sie nie begreifen."
Giles fühlte sich ertappt, es war seine Vergangenheit, es waren seine Fehler, und er wollte nicht, dass jemand diese dunkle Seite mit ihm teilte. Und doch konnte er nicht leugnen, dass ihm Spikes Nähe gut tat. Verwirrung machte sich in seinem Kopf breit, und er glaubte, platzen zu müssen. Er schüttelte den Kopf und drehte sich dann weg, verließ den Garten durch die kleine Pforte und schritt die Straße entlang.
Spike folgte ihm nicht, er versuchte sich eine Zigarette anzuzünden und beobachtete die Flamme des Streichholzes in seiner zitternden Hand.

Giles ging durch die Straßen und erinnerte sich an die Ereignisse, die in diesen stattgefunden hatten. Doch immer wieder glitten seine Gedanken zu den Dingen, die ihn einst hierher brachten. Ganz kurz spürte er sogar wieder die Macht, über Tod und Leben entscheiden zu können, in sich, das Gefühl, über Raum und Zeit erhaben zu sein. Er hatte seine Taten nie wirklich bereut, nur erkannt, dass er nicht so weiter machen konnte. Und doch schienen die vergangenen Jahre wie eine grausame Strafe auf ihm zu lasten. Er hatte Buffy wirklich geliebt, er wollte sie beschützen, ihr immer zur Seite stehen.
Jetzt brauchte sie ihn nicht mehr, und es war sein Verdienst. Doch verstand er nicht, wieso er es dann so bereute. Er hatte dadurch seinen Platz in dieser Welt aufgegeben und konnte in sein geliebtes, dunkles England zurückkehren. Doch wieso war er dann immer noch hier? Er war noch nicht fertig, etwas hier hielt ihn fest, doch er wollte sich nicht eingestehen was.

Giles hatte nach diesem Abend Tage allein in seinem kleinen Hotelzimmer verbracht. Er war schon lange Dauergast und wurde pro Woche abgerechnet und nicht pro Nacht, und obwohl eine Wohnung billiger gewesen wäre, wollte er das Hotel nicht verlassen. Es zeigte ihm, dass er nicht vor hatte zu bleiben.
Erst als die Sehnsucht unerträglich wurde, führten ihn seine Schritte zum Zentralfriedhof. Er blieb an einem Grabmal stehen, auf dem ein Engel mit ausgebreiteten Armen ewige Wache hielt. Er wusste, dass er nicht lange warten musste, denn dem Anderen ging es genauso wie ihm.
Spike trat aus dem Schatten und blieb ganz kurz vor Giles stehen, so dass sich ihre Blicke für einen Herzschlag begegneten. Dann senkte er den Kopf und trat an dem Mann vorbei. "Erinnerst du dich an die Farbe, die im Nebel tanzt, wenn Sonnenlicht auf die Themse fällt?" fragte er und tiefes Verlangen lag in seiner Stimme.
Giles nickte nur, doch Spike kannte seine Antwort, auch ohne sich umzudrehen. "Ich mich nicht mehr. Es ist schon zu lange vergangen."
Giles drehte sich um und trat an den Vampir heran. Seine Hände umschlossen Spikes Schultern, und seine Wange strich ganz leicht an seinem Hals entlang, als er sich an den Rücken des Anderen schmiegte. Sie wurden beide von ihrer Vergangenheit verfolgt, zweifelten an der Reue, die sie zu empfinden glaubten, weil sie sich immer noch viel zu sehr in jene Zeit zurücksehnten.
Und sie hatten sich beide dafür entschieden, Zuflucht in der Dunkelheit zu suchen. Das helle Licht Kaliforniens zeigte ihnen ihr Unrecht, die Wärme, die sie umgab, konnten sie nicht empfinden, und die Sterne am wolkenlosen Himmel zeigten ihnen, wie ungeklärt doch ihr Innerstes war. Sie gehörten hier nicht hin, und sie sehnten sich nach dem Zwielicht und den Schatten im verregneten London.
Spike drückte seine Wange in Giles' weiches Haar, und seine Hand umschloss die des Anderen: "Lass uns nach Hause gehen." flüsterte er dann.


Ende


[editiert: 28.03.05, 14:14 von DarknessEmotions]
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Velence
loving Lindsey


Beiträge: 252


New PostErstellt: 27.03.04, 16:01  Betreff: Re: Heimweh  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

hi,
ich kannte die Geschichte schon und fand sie schon gut, als ich sie das erste Mal gelesen habe. Sie ist schön, auch wenn nicht viel passiert, oder gerade deshalb. Wunderbar sehnsüchtig. Einfach toll beschrieben. Weiter so.
Liebe Grüße, Janine

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