Melanies FanficForum

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Angel(us)/Wesley (Lilah/Wesley) - Lilahs Jungs

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Velence
loving Lindsey


Beiträge: 252


New PostErstellt: 09.08.04, 21:55  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey, freut mich, dass es dir so gut gefällt, Mel. Was mit Connor wird... ich weiß es selbst noch nicht. Diesmal hat Angelus keinen großen Auftritt, ich hoffe, es hält euch trotzdem weiter in Atem.... ;)

Lilahs Jungs 5

Die Jalousie hielt das morgendliche Licht zum größten Teil zurück. In den Lichtstrahlen, die trotzdem hindurchkamen, sah man die winzigen Staubpartikel sich in der Luft bewegen. Es versprach wieder ein heißer Tag zu werden. Von draußen drangen leise Geräusche durch, aber die Stille blieb erdrückend schwer. Lindsey saß auf einem Stuhl. Er hatte seine Ellbogen auf den Knie gestützt, die Händen zusammengefaltet. Seufzend erhob er den Kopf und blickte zum wiederholten Mal zum Bett, in dem der Junge schlief. Er wusste nicht, was er tun sollte. Es gab nichts zu tun. Die Zeit würde es zeigen. Er überlegte, ob er zur Arbeit zu gehen sollte, aber er wollte ihn auch nicht allein lassen.
„Bring mich um! Töte mich!“, hatte Connor verlangt. Er hatte Lindsey an seinem Hemdkragen gepackt und fehlendlich fordernd angesehen. „Ich sterbe. Ich sterbe! Ich fühle es. Du musst mich töten, bevor ich ein seelenloses Monster werde!“ Lindsey hatte ihm die Antwort verweigert und ihn stattdessen die Decke noch höher gezogen und glattgestrichen. „Schlaf. Wenn du Morgen wieder aufwacht, wirst du denken, dass alles nur ein böser Traum war.“
Connors Worte hallten auch jetzt noch in seinem Kopf nach. Er wusste, dass der Vampir Connor nicht wie der Mensch Connor sein würde. Dass sich alles ändern würde, dennoch konnte er es nicht über sich bringen, auch nur daran zu denken, den Jungen zu töten. Egal, ob dieser es ihm nun befohlen hatte oder nicht. Nicht nachdem sie angefangen hatten, zarte, zerbrechliche Bande zu knüpfen.
Er überlegte, wann er sich in Connor verliebt hatte, konnte jedoch keinen festen Zeitpunkt ausmachen. Es verwunderte ihn, dass er überhaupt so fühlte. Eines Tages war der Junge ihm praktisch in die Arme gelaufen. Er wusste, dass Connor und Cordelia nicht mehr zusammen waren, aber er hat nie herausgefunden, was zwischen den beiden vorgefallen war. Lindsey war sofort klar, dass der Junge ein Glücksfall für ihn war. Durch ihn würde er sich Angel rächen können, indem er seinen Sohn benutzte. Der Vampir musste ihn an seinem Sohn riechen, so hatte er seine Rache, ohne Angel persönlich einen Besuch abzustatten. Der Anwalt hatte damals ein diabolisches Lächeln auf den Lippen, als er sich seinen Plan ausgemalt hatte.
Es war einfach, Connor für sich zu interessieren und ihn zu verführen. Lindsey hatte seine Gitarre, eine schöne Stimme und die Überzeugungskraft eines guten Anwalts allemal. Außerdem war ihnen der Hass auf Angel gemeinsam, was sie nur noch mehr verband. Liebe war es bestimmt nicht, was sie zusammenhielt. Connor hatte sonst niemanden und auch Lindsey war allein. Der Junge suchte einfach einen Ort, einen Menschen, der sich für ihn interessierte, der ihn wahr- und ernst nahm, dennoch war er nicht so naiv, wie es auf den ersten Blick schien.
Lindsey sah in ihm keinen Teenager, für den Vater spielen wollte. Vielmehr sah er an schlechten Tagen Angel in ihm, dass er grundlos auf Connor wütend wurde und heftig mit ihm stritt. Verbal mochte Lindsey überlegen sein, aber Connor war stärker. An anderen Tagen sah er Darla in ihm, was ihm wehmütig und traurig stimmte. Wegen ihm hat sie sich getötet und nichts und niemand kann sie zurückholen. Connor war alles, was er hasste, alles, was er liebte. Alles, wofür er Leidenschaft fühlte. Manchmal hätte er sich am liebsten den Jungen gegriffen, ihm die Kleider vom Leib gerissen und jeden Zentimeter Angel, jeden Zentimeter Darla zerstört. Ihm ein Stück seiner Unschuld geraubt.
Connor war ein guter Junge. Er war hart und direkt, wusste, was er wollte und was nicht. Sein Wille schien unbezwingbar. Narzisstisch, egoistisch wie sein Vater, der Bastard. Nie war er morbid oder selbstzerstörerisch wie Lindsey, er lebte genau im Hier und Jetzt. Das Schicksal nahm er in seine eigenen Hände, wenn er überhaupt an so was glaubte. Connor war höflich, smart, gut, pur und hungrig. Vielleicht ist er nicht ganz der weiße Ritter, mit seinen Schwarz/Weiß-Ansichten, den er nach außen gibt. Lindsey hat ihn beim Kämpfen mit Vampiren beobachtet, wie er mit ihnen spielt, ehe er sie zu Staub verarbeitet. In zornigen Auseinandersetzungen konnte Lindsey ein dunkles Feuer in seinen Augen sehen, nicht unschuldig, sondern teuflisch, leuchtend und gleichzeitig faszinierend wie Höllenfeuer.
Wenn er für ihn sang, – Musik, Wörter, Geschichten - lauschte Connor friedlich und beobachtete den Musiker. In diesen Zeiten waren sie einander nahe. Lorne musste Recht haben, dass Menschen beim Singen ihre Seele offenbarten und vielleicht konnte Connor Lindseys Seele (was davon übrig war, was freigelegt wurde) sehen oder erahnen, wieso sonst wäre er weiterhin bei ihm bleiben sollen. Immer wieder bat er ihn, zu singen und der sonst so kühle, zynische Anwalt antworte mit einem milden Lächeln.
Lindsey sinnierte darüber nach und verließ schließlich die Wohnung.

Am Abend des Tages empfing Lilah Angelus in einem Kellerraum der Kanzlei, um ihre Abmachung zu erfüllen. Der Vampir belächelte die beiden Sicherheitsleute, die die Doppeltür hinter ihm schlossen und sich davor postierten, kommentierte dies jedoch nicht. Die brünette Anwältin führte ihn tiefer in den Raum und blieb bei einer Frau stehen. Diese drehte sich zu ihnen um und grinste ihn selbstbewusst an. Vereinzelt waren Strähnen ihrer straßenköterblonden Haare geflochten. Sie trug einen gerüschten Rock und ein Oberteil, dass die Schulter freigab. Zur Begrüßung reichte sie ihm die Hand entgegen, die der Vampir höflich schüttelte. „So lerne ich den Vampir mit dem engelsgleichen Gesicht auch endlich persönlich kennen.“ Versteckt erkannte man bei genauem Hinhören einen Akzent, den Angelus nicht zuordnen konnte. Er blickte zu Lilah, die sofort die Rolle der guten Gastgeberin übernahm und die Frau vorstellte.
„Wir sind nicht so leicht auszumerzen.“, gab die Frau hochmütig von sich. Durch einen glücklichen Zufall wurde nicht der komplette Stamm der Zigeuner ausgerottet. Diese Frau behauptete doch tatsächlich eine Verwandte von den rumänischen Zigeunern zu sein, die Angelus damals mit einem Fluch seine Seele wiedergegeben hatten. Und wollte sie den Fluch wieder von ihm nehmen. Angelus betrachtete die Frau skeptisch.
Die Tür ging auf und Wesley stürmte schnellen Schrittes hinein. „Lilah. Ich habe dich-“ Abrupt hörte er auf zu reden, als er Angelus entdeckte. „Was geht hier vor?“, fragte er streng. Lilah wandte sich an Angelus. Von ihr aus könne er die Frau gerne einer ausführlichen Befragung unterziehen, um sich zu überzeugen. Dann ging sie schnurstracks zu Wesley und nahm ihn beiseite.
„Was soll das?“, zischte er unnötigerweise leise. Der Vampir würde eh alles verstehen. Dieser kümmerte sich allerdings nicht um das Pärchen. Es amüsierte ihn, dass er seiner Freundin eine Szene machte, wenn er Zeit finde würde, könnte er sein Spielchen mit dem Wächter noch heute Nacht fortsetzen. Angelus richtete seine Aufmerksamkeit auf die Frau und testete ihr Rumänisch. Erstaunt musste er feststellen, dass sie die Sprache perfekt beherrschte.
Böse funkelnd blickte Wes Lilah an, aber leider liebte sie dieses Glitzern in seinen Augen zu sehr, als dass sie sich dadurch aus der Ruhe bringen lassen würde. Es verleitete sie nur noch mehr dazu, ihn zorniger zu machen. „Perfektes Timing, Wes.“, dachte sie, „Aber das war schon immer deine Spezialität: irgendwo hineinzuplatzen und alles nur noch schlimmer zu machen.“ Mit einem Blick zu Angelus stellte sie fest, dass er sich scheinbar prima unterhielt. Er würde es schlucken, nicht umsonst hatte sie so viel Zeit und Geld auf die Recherche verwendet, um diese billige Zigeunerin aufzutreiben. „Dafür, dass sie so billig aussieht, ist sie wirklich teuer.“, kommentierte Lilah bissig, unterließ es, dies laut auszusprechen.
„Wes, diese Frau wird den Fluch aufheben, der Angelus ermöglicht, zu Angel zu werden.“, sinnierte die Anwältin. Wesley starrte sie perplex an. „Das kannst du nicht zulassen.“, antwortete er entsetzt. Lilah bestätigte lächelnd, dass sie es doch könne. „Ich arbeite für Wolfram & Hart, für die Senior Partner und du weißt sehr wohl, dass sie Angelus wollen. Ich sorge lediglich dafür, dass er nicht mehr verschwinden kann.“
„Wie kannst du…?“, fragte Wesley mit bestürztem Gesichtsausdruck. Kein Angel mehr. NIE MEHR.
„Wie sll ich es dir noch sagen: Wenn du auf meiner Seite stehst, stehst du auf der Siegerseite. Schließ dich meinen Zielen an, dann kann ich dir vertrauen und alles erzählen.“, erklärte Lilah mit einem gutmütigem Lächeln, als würde sie einem Kind etwas deutlich machen.
„Vertrauen?“, lacht Wesley irre. „Du hast mich die ganze Zeit benutzt. Wir… Ich hätte Angelus einsperren sollen und nicht mit dir reden lassen sollen! Nicht mal ein ‚Hallo’!“ Er schrie fast. „Da hast du wohl recht.“, bestätigte sie. „Wenn du zu mir halten würdest, müsste ich das nicht tun! Dann würdest es freiwillig machen.“
Wesley schaute sie immer noch geschockt an, als würde er erst jetzt feststellen, dass in ein Spinnennetz geraten war und für ihn das Auftauchen der Spinnefrau absolut überraschend war. Als ob er nicht wüsste, worauf er sich mit ihr eingelassen hatte.
Außer sich rannte Wes zu dem Vampir, doch ehe er sehr weit kam, nahmen ihn die beiden Sicherheitsleute dank einer Handbewegung von Lilah in Gewahrsam. Zappelnd versuchte er sich zu befreien. Als ihm das nicht gelang, schrie er Angelus und die Zigeunerin an.
„Es ist zu grandios.“, dachte die Brünette. „Wesley macht seinen Part perfekt. Eine wunderbar dramatische Szene.“ Sie verschränkte Arme vor ihrer Brust.
Die Straßenköterblonde hatte schon mit dem Zauber begonnen. Sie ging um den Vampir herum, während sie klangvoll Worte in einer fremden Sprache von sich gab. Angelus ließ es seelenruhig über sich ergehen, schließlich war es in seinem Interesse. Er zwinkerte Wesley zu, der seinen Kampf aufgegeben hatte. Dieser schnaubte nur, weil er wusste, dass jegliches Widerwort nutzlos war.
Ein bläuliche Licht umhüllte den Vampir für einen Augenblick, als es verschwunden war, verkündete die Frau grinsend: „Fertig.“ Lilah klatschte lautlos hinter Wesleys Rücken in die Hände. Sie lächelte zufrieden.

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 12.08.04, 11:04  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Janine!

Du bist dir noch nicht sicher was aus Connor wird? Na da bin ich mal gespannt, was du dir einfallen lässt. Lindsey scheint ja doch sehr viel für Connor zu empfinden, ansonsten würde er ihn töten. Wie steht es mit Connor, was genau fühlt er für Lindsey?

*Argh* Was tust du da mit Angelus? Wo ist er jetzt? Angelus hat sich mal wieder selbst überschäzt, er hätte weiterhin misstrauisch sein sollen. Ich traue Lilah nicht, denn sie hekt mal wieder etwas aus.

Die Szene zwischen Angelus/Wesley, Wesley/Lilah hat mir auch sehr gut gefallen. Ob Wesley endlich erkennt, dass Lilah ihn nur benutzt hat? Im Grunde tut er es selbst ja auch, aber was für Kosequenzen hat es für ihn das er mit dem Feuer spielt?

Bitte schreib recht bald weiter!! Will doch wissen, was du genau mit Angelus vorhast? Wie es mit Connor weitergehen wird? Und ob Angelus und Wesley nochmals aufeinander treffen und wenn wie sie sich verhalten werden?

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 19.08.04, 22:15  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Sorry wegen des Warten, aber ich kam nicht eher zum Weiterschreiben. Danke Mel für deine Kommentare, die mich zum Überlegen bringen und inspirieren....

Lilahs Jungs 6

Laut knallte die Tür hinter ihm ins Schloss. Lilah ging unberührt weiter und warf einen Blick aus dem Fenster. Der Ausblick aus ihrem Büro hoch über den Straßen von Los Angeles war einfach fantastisch. Als sie sich endlich zu Wesley umdrehte, funkelte dieser sie böse an, doch sie ließ sich nicht davon beeindrucken. Mit der Hand fuhr sie sich leicht durchs Haar und streifte es nach hinten über die Schulter. Ihr Make-up saß trotz des langen Tages perfekt. Sie trat an ihren Schreibtisch und berührte die edle Tischplatte mit den Fingerfingerspitzen. Makellose Oberfläche genau wie sie. Dieser Tisch trennte sie von dem wütendenden Ex-Wächter. Lilah setzte ihr zähnefletschend, blendend weißes Zahnpastalächeln auf, dass so falsch wie sie war. Inzwischen hasste Wesley dieses Lächeln so abgrundtief, dass er hätte kotzen oder ihr mal so richtig die Meinung sagen können. Letzteres hatte er vor. So zornig wie er im Moment war, wollte er am liebsten ihre schöne Fassade zerkratzen.
„Was hast du mit Angelus gemacht?“, fragte Wesley scharf und beugte sich über den Schreibtisch zu ihr vor. „Das habe ich dir bereits erklärt.“, antwortete die Anwältin lapidar. „Kein Fluch mehr, kein Angel mehr. Nie mehr spießiger Weltretter. Auf Nimmerwiedersehen, Kuschelvampir! Die Zigeunerin hat ihm geholfen, endlich wieder er selbst zu sein. Kein Zauber kann seine Seele zurückbringen, dafür hat sie gesorgt! Du solltest mir dankbar sein, denn jetzt kannst du endlich mit Angel abschließen!“, sagte sie hart. „Er hat dich schließlich vor Monaten fallengelassen.“ Ihre Stimme klang herablassend. Als sie die Zigeunerin erwähnte, verzog sie leicht angewidert die Mundwinkel. Mit ihrer kalten, abweisenden Art spielte sie die Überlegene und hielt so stets erfolgreich die Kontrolle.
„Wir brauchen Angelus, um die Apokalypse zu verhindern. Das war nicht so geplant. Wie konntest du das machen? Wo ist er jetzt?“, fragte Wes verzweifelt.
„Wes, keine Sorge, Angelus wird unversehrt wiederauftauchen. Seine Seele muss nur gründlich entfernt und für immer verbannt werden. “, sagte sie belehrend und schaute ihn nachsichtig an. Dramatische Pause. „Ich arbeite bei Wolfram & Hart. Die Senior Partner wollen Angelus und ich habe lediglich dafür gesorgt, dass er nicht mehr verschwinden kann. Angelus bleibt Angelus, bis er getötet wird.“
Ungläubig starrte Wes seine Bettgenossin an. „Unmöglich.“, meinte er fest und dachte an Willow. Wenn sie die Welt gerettet hatten, – mal wieder – würde er sich mit ihr in Verbindung setzen. „Seine Seele wurde schon einmal wiederhergestellt, also wird es auch ein weiteres Mal funktionieren. Erzähl mir keinen Mist!“
„Glaubst du, ich würde eine Amateurin engagieren?“ Lilah sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Was hat diese Frau mit ihm angestellt?“, fragte Wesley bestimmt und ballte die rechte Hand drohend zur Faust. „Ich will es jetzt wissen und du wirst es mir erzählen.“
Sie verdrehte genervt die Augen, er wollte es einfach nicht verstehen. „Vergiss Angel! Vergiss deine sogenannten Freunde! Keiner hat nach dem Connor-Drama zu dir gehalten. Die Kanzlei kann dir alles bieten. Falls du im Alter neue Zähne brauchst, bist du bei Wolfram & Hart in guten Händen, während dir Angel Investigations höchstens eine Zähnbürste geben würde.“, lachte Lilah über ihr besonderes Argument. „Und außerdem mag ich den düsteren, unrasierten Wes lieber als den Saubermann.“ Sie zwinkerte ihm anzüglich zu.
Offensichtlich nahm sie ihn überhaupt nicht ernst. Wesley blickte sie grimmig an. Wie aus dem Nichts schlug er ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Geschockt fasste Lilah ihre heiße Wange an. Sie war sprachlos, denn so was hatte sie nicht erwartet. Nicht von Wesley, dafür war er viel zu beherrscht, aber konnte sie aus der Reserve locken.
Wes war über sich selbst erstaucht und erschrocken, dass er ihr eine Ohrfeige gegeben hatte. Er musste erst mal den Kloß in seinem Hals herunterschlucken, ehe er sprechen konnte. „Das reicht. Ich will mit dir nichts mehr zu tun haben. Komm mir nicht mehr unter die Augen, hörst du?“, kam es trocken aus seinem Mund. Er wartete nicht auf ihre Antwort, sondern wandte sich von ihr ab und strebte der Tür entgegen. Ohne dass sie etwas erwidern konnte, verließ er ihr Büro.

Unentschlossen verharrte Lindsey vor der Wohnungstür. In der linken hielt er seinen Aktenkoffer, in der rechten einen Pflock. Die Sonne hatte sich schon vor Stunden verabschiedet und wenn Connor noch da war, musste er sich auf einen Kampf einstellen, sofern Angelus’ ‚Behandlung’ gewirkt hatte. Allerdings würde Connor sicher nicht drinnen auf ihn warten, sondern sich gleich in die Nacht wagen, auf der Suche nach einem Opfer. „Er ist nicht da.“, versuchte er sich im Stillen selbst zu überzeugen.
Unbeholfen öffnete er die Tür mit dem Holzkeil in der Hand. Er war erst ein paar Schritte gegangen, als er den Jungen im Wohnzimmer auf- und abgehend vorfand.
„Da bist du endlich!“, rief Connor und schritt auf ihn zu. Lindsey erstarrte in seiner Bewegung. „Du bist hier?“, fragte er ehrlich überrascht. Sein Körper verkrampfte sich, er wartete nur auf die Bestätigung, dass der Jungen ein Vampir war. „Was meinst du? Wo sollte ich denn sonst bitte sein?“, kommentierte er gereizt Lindseys Frage. „Ich habe auf dich gewartet verdammt! Warum bist du nicht früher zurückgekommen?“
„Du hast auf mich gewartet?“, fragte er erstaunt zurück, ohne auf die zweite Frage einzugehen.
„Ich weiß nicht.“, antwortete Connor leicht verwirrt. Er drehte sich um und tigerte erneut im Wohnzimmer hin und her. Er sah so aus, als würde er über etwas wichtiges nachdenken, seine Stirn legte sich in Falten. Dann blickt er auf, zu Lindsey, seinen Blick auf den Pflock gerichtet. Mit einem Kopfnicken deutete er darauf. „Du hättest mich töten sollen, aber dafür bist scheinbar zu dumm!“, gab er wütend von sich. „Und jetzt ist es zu spät.“ Er wechselte in den Vampirmodus und schritt langsam auf Lindsey zu.
Vor Schreck ließ dieser seinen Koffer und den Holzpflock fallen. Seine Anspannung wuchs. Sonst war er auch nie um Worte verlegen oder sprachlos. Er hatte Darla ganz verloren, als sie wider zum Vampir geworden war. Und für Connor war es nun auch zu spät. Vielleicht auch bald für ihn. Er ließ es zu, dass der Vampir ihn gegen die Wand drückte. Sollte es geschehen.
Connor konnte Lindseys Blut laut wie einen Wildwasserbach rauschen hören. Die feinen Adern unter der Haut schienen ihn entgegenzukommen, so deutlich sprangen sie ihm ins Auge. Und dazu der aufgeregte Herzschlag. Der Geruch von Furcht hing wie zum Anfassen in der Luft und er registrierte seinen wachsenden Blutdurst, der durch die Anwesenheit dieses Menschen nur noch verstärkt wurde.
Connor wusste, als er auf Abend aufgewacht war, dass er tot beziehungsweise untot war und hatte es nicht gewagt, die Wohnung zu verlassen. Alle seine Instinkte waren mit einem Mal noch stärker ausgeprägt. Er wollte sich nicht der Sinnesüberflutung aussetzen, das hätte er nicht ausgehalten, er hielt es jetzt schon kaum aus. So verbrachte er verzweifelte Stunden in der leeren Wohnung mit Herumlaufen. Aus Trotz probierte er einen Apfel, den er jedoch sofort ausspukte. Es schmeckte ihm überhaupt nicht, der Apfel wie die Situation. Man konnte sei Missfallen deutlich ablesen, seine Mundwinkel hatten sich gekräuselt, als habe er in eine sauere Zitrone gebissen. Zwischendurch schwor er zornig Rache an seinem Vater. Durch die Wut wechselte er öfters unkontrolliert ins Gameface. Er hatte nichts mehr unter Kontrolle, nichts mehr. Er war zu dem geworden, was er am meisten hasste und mit all seiner Kraft und seinen Möglichkeiten bekämpfte. Er hatte sich den Tod gewünscht, aber er hätte sich nicht töten können, dazu war er nicht fähig. Und Lindsey offensichtlich auch nicht.
Dessen bloße Gegenwart überforderte ihn.
Der Junge presste sein Opfer, an den Oberarmen haltend, fester gegen die Wand. Das Blut machte ihn verrückt. Unwillkürlich verwandelte er sich zum Vampir und sog den süßen Geruch von Adrenalin ein. Entfernt hörte er Lindsey schlucken, aber seine Aufmerksamkeit galt ganz der pulsierenden Hautschlagader an dessen Hals. Leicht leckte er über seine Lippen. Er war bereit, zu zubissen, da hörte er es leise. „Connor.“ Der Junge sah Lindsey in die Augen und kehrte ins menschliche Antlitz zurück. Sekunden später riss er die Eingangstür auf und rannte davon.

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 21.08.04, 08:48  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Janine!

*grrr* Wie kannst du an dieser Stelle nur aufhören? Connor ist also jetzt ein Vampir und obwohl er es ist, hadert er noch mit sich selbst, aber er ist wohl noch zu sehr an das Menschendasei gebunden. Er schafft es Lindsey nicht zu töten, nur weil der leise seinen Namen nennt. Es lässt etwas hoffen, dass Connor noch nicht ganz verloren ist. In der Beziehung bin ich froh, dass Angelus nicht da ist, denn der hätte auf sein Childe bestimmt einen schlechten Einfluss.

Und da sind wir schon beim Punkt: Was ist nun mit Angelus? Was muss er über sich ergehen lassen um endgültig keine Seele mehr zu bekommen? Und ist Willow wirklich nicht in der Lage dazu, hier doch noch einen Weg zu finden?

Ich finde es gut, dass Wesley Lilah so abweist. Sie hat es nicht anders verdient und ich hoffe sehr, dass er standhaft bleibt, falls sie noch mals bei ihm auftaucht. Ich denke allerdings auch, dass Lilah die Ohrfeige nicht auf sich sitzen lässt. Wesley sollte wirklich aufpassen, dass er keinen unerwünschten Besuch bekommt.

Ich hoffe du kommst bald zum Weiterschreiben.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 24.08.04, 19:57  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Vel!


Wie konnte ich nur ganze 4 Teile deiner großartigen Geschichte übersehen?*verständnislos den Kopf schüttel*
Das einzig gute daran ist, dass ich sie jetzt in einem Zug lesen konnte, was mich aber nach dem Ende des 6. Teils auch nicht gerade beruhigt.
Connor rennt weg und?...
Ist er nun ein vollständiger Vampir? Oder trägt er einen Teil seiner Seele noch in sich, da er relativ viel Blut wieder ausgespuckt hat und Lin auch nicht gebissen, oder getötet hat.
Was ist mit Angelus? War die Zigeunerin wirklich fähig genug seine Seele für alle Zeiten zu verbannen? Und trifft Angelus auf Connor, und wenn was dann?
Das einzig Gute das passierte war, dass Wesley Lilah verlassen hat, wenigstens ein Lichtblick, aber sonst sieht es düster aus.
Bitte recht bald weiter.
Deine sehr aufmerksam nach dem nächsten Teil Ausschau haltende
silverbird


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 28.08.04, 13:11  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Lilahs Jungs 7

Lindsey wurde unsanft geweckt. Jemand schüttelte ihn heftig, dass er ja keine Chance haben sollte, weiter zu schlafen. Grummelnd drehte er sich von der einen auf die andere Seite, um dem Störenfried in die Augen zu blicken. Er blinzelte ein paar Mal, wischte sich den Sand aus dem Augen, bevor er sich in seinem Bett aufrichtete.
„Connor?“ Der Junge, der auf dem Bett kniete, ließ sich neben ihn auf das Lacken fallen. „Ja.“, knurrte er, obwohl er ziemlich verheult aussah. Lindsey rutschte näher und fragte, was passiert sei. An dem Jungen vorbei konnte er die Uhr im schwachen Licht von draußen erkennen. Irgendwas nach vier Uhr morgens. Vorsichtig tätschelte er beruhigend über Connors Rücken, da er nicht recht wusste, wie dieser darauf reagieren würde. Connor ließ die tröstende Geste mit Wohlwollen über sich ergeheben, zeigte es jedoch nicht, sondern schniefte nur leise.
Lindsey fragte sich, was ihm wiederfahren war, dass er so zerknirscht war – und warum er überhaupt zurückgekommen war. Vor ein paar Stunden noch war der Junge mit Aggressionen im Bauch abgerauscht und jetzt saß er zusammengesunken im Schatten der Gardine vor ihm. Wenn Connor reden wollte, dass sollte er das von sich aus tun.
Lindsey lehnte sich zurück, um die kleine Lampe auf seinem Nachttisch anzuschalten. Der Junge bot einen schrecklichen Anblick. Sein T-Shirt hatte sich um den Halsausschnitt mit Blut vollgesogen und auch in seinem Gesicht waren überall Blutspuren, die meisten um den Mund herum. Er hatte ein paar Kratzer am Hals, die aussahen, als hätte sie ihm jemand mit langen Fingernägeln zugefügt, aber sonst war er im großen Ganzen unverletzt. „Ich habe eine Frau getötet.“, sagte er, ohne vom Boden aufzublicken. „Ich habe sie gekillt, umgebracht, ausgesaugt!“ Entsetzten schwang in seiner Stimme mit. Unerwartet schaute er Lindsey an. Seine schönen Augen blitzen gefährlich bernsteinfarben, dass es dem Anwalt eiskalt den Rücken hätte hinunter laufen müssen, wäre er nicht so abgebrüht. „Ich wollte es und ich wollte es nicht. Zu viel und nicht genug. Verstehst du?“
Er seufzte: „Nein, natürlich verstehst du nicht. Gar nichts“ Unwirsch wandte sich Connor ab und starrte in die Dunkelheit des Raumes. Er dachte an die Frau, das Bild erschien vor seinem inneren Auge. Es hätte jeder sein können, aber es war diese Frau, eigentlich war es egal, wer es war. Sein Dämon - er hatte jetzt selbst einen, nicht bloß die menschlichen Dämonen wie Hass oder Ekel oder sonst was, nein, ein richtiger Dämon, und doch genauso lüstern und unkontrolliert wie die ‚normalen’, nur noch wilder und stärker – hatte danach verlangt und er konnte ihn nicht mehr zurückhalten. Zu neu und überwältigend war das Gefühl, die Blutlust. Gierig hatte er sich auf sie gestürzt und ihr mit simplen Bewegung das Genick gebrochen. Es war so entsetzlich einfach. Nach den ersten, schuldbewussten Schlucken hatte Connor alle Hemmungen abgestreift. Er hatte das belebende Blut durch seinen Körper rauschen gefühlt. Pure Ekstase.
Erst als der tote Körper auf dem Asphalt lag, stieg ihm klar und deutlich ins Bewusstsein, was er soeben getan hatte. Es war so real, erschütternd wirklich, dass jeglicher Glücksmoment sofort wieder vergessen war.
Ihm war zum Heulen und Schreinen zumute.
„Beruhig dich erst mal.“, kam die Stimme von Lindsey zu ihm durch. Der Junge drehte sich zu ihm um, griff ihn sich wütend. „Beruhigen, wie soll ich mich beruhigen?“, lachte er bitter. Sein Blick war tränenverschleiert. „Ich habe diese Frau getötet, von der ich noch nicht mal den Namen weiß, die ich eigentlich gar nicht töten, sondern vor SO ETWAS wie mir beschützen wollte! Ich habe sie eigenhändig gekillt! Wie soll ich?! Wie?“, schrie er. „Du hättest mich töten sollten!“
„Halt den Mund.“, erwiderte Lindsey barsch. „Du bist ein Vampir. Ja! Ich wünschte, es wäre nicht so. Wie sehr ich mir das wünsche.“ Er klatschte die Hände zusammen und warf sie kurz gen Himmel beziehungsweise Zimmerdecke. Er musste seine alte Form wiederbekommen, auch wenn er verdammt viel für den Jungen empfand und vielleicht ein wenig verliebt war, was er nicht zugeben würde, musste hier seine zynische Ader die Oberhand gewinnen. „Angel schafft es auch seit Jahren oder Jahrzehnten, was weiß ich, wie lange, von Konservenblut zu leben, also wirst du das auch schaffen. Schluss mit dem Selbstmitleid! Ja,-“ Er hob gleich entschuldigend die Hände. „Ich habe keine Ahnung, wie es ist untot zu sein, aber du wirst damit umgehen müssen. Finde dich damit ab!“ Lindsey stoppte, der letzte Satz klang seiner Meinung nach zu hart.
„Ich weiß nicht...“, sagte Connor zweifelnd. Sein Blick war auf die Bettdecke geheftet.
Lindsey zog ihn näher, drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, während seine Arme ihn umschlangen. Connor ruhte in der Position, atmete ein und aus, während Lindsey die Nähe genoss und seine Gedanken treiben ließ. Er konnte nicht ausmachen, was ihn so irritierte, bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Connors Seele?!?

Wesley blätterte noch mal durch all seine Notizen, die er auf seinem Wohnzimmertisch ausgebreitet hatte. Irgendwas stimmte absolut nicht. Die verdammte Apokalypse schien überhaupt nicht voranzukommen, kein weiteres Vorzeichen war auszumachen gewesen. Gut, da waren die Waldbrände und die eingedämmte Epidemie mit irgendeinem unbekannten Virus, aber sonst nichts. Und in den Mittagsnachrichten wurde bestätigt, dass die meisten Waldbrände unter Kontrolle oder bereits gelöscht waren. Das passte so gar nicht in das Bild. Wo blieb der Weltuntergang? Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen.
Ungeduldig sah Wesley auf sein Handy, aber das Display sagte ihm nur, was er schon wusste: keine Nachricht, kein Anruf in Abwesenheit. Cordelia war das zweite ungelöste Rätsel. Er hatte keine Ahnung, wo sie war. Selbst ihre Wohnung war verlassen und Dennis konnte ihm auch nicht weiterhelfen. Das Ganze war wie verhext.
Der Tag verging mit einem kurzen Abstecher bei Wolfram & Hart, bei dem er vermied, Lilah auch nur über den Weg zu laufen, um noch ein paar Kopien abzuholen. Der Rest war mit nervösem Warten und dem Überprüfen all seiner Quellen ausgefüllt. Zum Glück hatte sich Lilah bisher nicht gezeigt, offensichtlich hatte sie seine Ohrfeige verstanden. Fast war er enttäuscht, dass sie nicht in seiner Wohnung aufgetaucht war, er hatte fest mit ihr gerechnet und eigentlich wäre ihm die Ablenkung auch gelegen. Er hatte sich viel zu sehr an ihre Besuche gewöhnt, stellte er seufzend aus dem Fenster schauend fest.
Die Sonne ging langsam, den Himmel rötlich färbend, unter.
Wesley schlenderte zum Tisch, nippte an seinem Weinglas und platzierte es dann wieder darauf. Ihm war danach, sich sinnlos zu betrinken. Mit einem Stöhnen fiel er schlaff auf das Sofa. Auf dem Coachtisch stapelten sich inzwischen dicke Wälzer und massenhaft bekritzelte Zettel. Das bringt nichts, sagte er sich und entschloss, eine Bar aufzusuchen.

Wesley hatte schon einige Gläser Scotch intus, als ihn eine wohlbekannte Stimme mit dem unterschwelligem Lächeln darin fragte, ob der Platz neben ihm noch frei sei. Er erhob schwerfällig seinen Kopf und musterte den Neuankömmling. „Angelus?“
„In Person.“, erklärte der Vampir großspurig, setzte sich neben ihn auf den Barhocker und gab seine Bestellung auf.
„Wo warst du?“, fragte der ehemalige Wächter neugierig und versuchte sich aufzurichten, was ihm unter Anstrengung gelang.
„Keine Ahnung.“, flötete Angelus fröhlich und nahm einen großen Schluck von seinem Getränk. „Ahh, das kommt gleich nach Blut. Wobei es weit, weit abgeschlagen ist.“
„Sag mal, interessiert dich gar nicht, was diese angebliche Zigeunerin mit dir angestellt hat? Die kann sonst was mit dir gemacht haben und du weißt es nicht!“ Angestrengt überlegte er, wie er ihn schnell wieder loswerden konnte, aber sein Gehirn war wie leergefegt. Lilah hätte sich einen ihrer spitzfindigen Kommentare auf Lager, aber ihm fiel kein einziger ein.
Angelus lachte. „Egal, was sie gemacht hat, ich fühle mich ausgezeichnet. Ein Glück für sie, dass sie mich hat verschwinden lassen, sonst hätte ich sie verschwinden lassen.“ Er lachte über seinen eigenen Witze, während Wes nur das Gesicht verzog. „Warum bist du hier und nervst mich?“
„Ich habe nette Gesellschaft gesucht, mit der ich ein wenig sp- ....“ Eigentlich wollte er spielen sagen. „...Mit der ich mich ein wenig unterhalten kann. Und ich denke, du kannst sehr unterhaltsam sein.“, sagte er mit einem verschlagenen Grinsen, dass nicht gutes bedeutete. Angelus schob sich auf seinem in Richtung Wesley und erhob sein Glas zum Prost. Zögerlich tat es ihm Wes nach. Hier an Ort und Stelle würde der Vampir ihm sicher nichts tun, besonders bei so vielen Zeugen. Er sah sich noch einmal vorsichtig um – der Laden war gut gefüllt –, was Angelus erneut zum Lachen brachte. Wesleys Furcht lag geradezu spürbar in der Luft, auch wenn sie nicht besonders stark war, konnte er sie doch deutlich wahrnehmen. „Prost.“, schmunzelte er und becherte sein Glas gegen Wes’. „Auf uns.“, setzte er zwinkernd hinten dran.
„Auf uns.“, wiederholte sein Sitznachbar zaghaft. Es war kein gutes Zeichen, dass Angelus so freundlich war. Er plante etwas. Beide tranken einen großen Schluck. Skeptisch blinzelte er ihn an. Nachdem der Vampir sein Glas ganz geleert hatte, stellte er es geräuschvoll ab und gab sofort eine weitere Bestellung für sie beide auf. „Am besten wir gehen an den Tisch. Das ist doch viel netter.“, zeigte er.
„Netter?“, schoss es Wes durch en Kopf. Angelus nahm die zwei neuen Getränke mit. Den Scotch deponierte er direkt vor den ehemaligen Wächter, der auf der gepolsterten Bank Platz genommen hatte. „Ich hab doch noch...“, wollte Wes protestieren.
„Nicht mehr lange.“, meinte Angelus gelassen und setzte sich zur Rechten von ihm auf einen Stuhl. „Das erinnert mich an etwas....“ Ungefragt begann er zu erzählen. Spätes Neuzehntes Jahrhundert, irgendwo in Europa, wo genau hatte Wes nicht mitbekommen oder Angelus hatte es nicht erwähnt. Es war eine Gesichte mit all den Dingen, die ein Vampir gerne macht, aber im Speziellen Dinge, die Angelus gerne machte. Was vor allem Grausamkeiten waren. „Er hört sich am liebsten selbst reden.“, dachte Wesley im Stillen amüsiert, hörte dennoch fasziniert und gleichzeitig entsetzt zu. Angelus war in den irischen Akzent gefallen, obwohl er inzwischen perfekt die amerikanische Sprache beherrschte, aber diese Geschichte musste scheinbar so gezeichnet werden. Es weckte bei ihm eigene Erinnerungen an sein Geburtsland, dass er sich zurückwünschte, nein, vielmehr wünschte er sich sehnlichst ein Heim, einen Ort, wo er hingehörte. Seufzend umklammerte er sein Glas und schaute in die schwappende Flüssigkeit. Seine Hände waren zittrig. Er nippte immer wieder daran, während Angelus laut lachte. Der Vampir lockerte die Atmosphäre sichtlich auf, Wes’ Angst war verflogen und ohne dass er es bewusst merkte, trank er noch ein paar Gläser.
Als Wesley fragte, ob er den Tag, das Sonnenlicht vermisse, antworte Angelus, die Nacht sei sein Leben. Der ehemalige Wächter sah in verständnislos an, runzelte leicht die Stirn, woraufhin der Vampir leicht lachend den Kopf schüttelte. Es war allerdings ein freundliches Lachen, kein Auslachen, was Wes verwunderte. Diesen Teil kannte er von ihm so gar nicht. „Angel.“, murmelte er, ein wenig lallend. Er hatte das Gefühl, dass er sich entschuldigen musste. „Ich hätte nie deine Seele gefährdet. Niemals.“, schwor Wes eindringlich und sah dem Vampir in die Augen. War das nicht Angel? „Das ist mein Problem. Ich hätte dir niemals gesagt, dass ich...“, nuschelte er, seinen Blick auf den Scotch, den er mit beiden Händen festhielt. Er schluckte. „Dass ich dich liebe. Deine Seele, das hättest du mir nie verziehen – ich mir auch nicht. Und trotzdem habe ich es jetzt getan – nicht wie ich es mir gewünscht... – nun bist du Angelus. Für die Ewigkeit!“ Es klang wie eine schmerzliche Erkenntnis. Angeheitert schaute er auf.
Angelus hatte schweigend zugehört. „Schon gut.“, sagte er milde lächelnd. Er hörte sich ganz wie Angel an und auch die Augen hatten den typischen Welpenblick drauf. Wes starrte einen Moment zu lange. „Ich sollte jetzt besser nach Hause.“, meinte er verlegen, verwirrt.

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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 28.08.04, 15:11  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Vel!

Nicht dass ich mich auskenne.*gg* Angelus? Angel? Himmel, Wes bringt mich ganz durcheinander. (Oder vielmehr du.*lol*)

Und Connor tut mir so leid. *Pflock nehm und Angelus suchen geh.*
Das mit der restlichen Seele könnte allerdings stimmen, und so hätte Connor eine echte Chance mit seinem Dämon im Einklang leben zu lernen, wenn Lin ihm dabei hilft.

Bitte schreib recht bald weiter.
Ich warte mit Spannung auf den nächsten Teil.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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DarknessEmotions

Administrator

Beiträge: 1133



New PostErstellt: 29.08.04, 18:34  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Janine!

Connor tut mir echt leid. Er ist zu dem geworden, was er am meisten hasst, zu einem Vampir. Er hat jedoch eine Seele und dass unterscheidet ihn deutlich von diesen gewissenlosen Bestien. Vielleicht schafft er es ja wirklich mit Lindseys Hilfe mit den Dämon in sich in Reinen zu kommen. Mal sehen, was du da geplant hast.

Angelus füllt Wesley ab und plaudert ausgelassen mit ihm. Er scheint ja eine soziale Ader zu entwickeln. *ironisch lach* Was genau führt Angelus im Schilde? Wesley tut mir jetzt schon leid, er ist dem Vampir in seinem Zustand noch hilfloser ausgeliefert wie sonst. Und zu dem sieht der Arme immer noch Angel in ihm, dabei ist es bestimmt nur ein Spiel von Angelus.

Bitte schreib recht bald weiter, will doch wissen was Angelus mal wieder ausheckt.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 31.08.04, 21:00  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Danke ihr Süßen, Silver und Mel, für eure Kommentare! Bei diese Teil habe ich erst überlegt, ob ich ihn wirklich SO schreiben so, aber nun hab ich’s dabei belassen. Vielleicht sollte ich warnen, nicht für unter 18, ja, sollte ich wohl – wünsche ein voyeuristisches Vergnügen... ;)

Lilahs Jungs 8

Es war bereits weit nach Mitternacht, als Lilah Morgan mit den Hüften wippend auf ihren High Heels den Flur entlang stöckelte. Jeder Schritt hallte von den Wänden wider, doch ihr war es egal, sie wollte nicht langsamer gehen. Sollten doch alle aufwachen. Vor seiner Tür blieb sie stehen und steckte den passenden Schlüssel, den sie schon in der Hand hielt, ins Schloss. Leichtfüßig schlüpfte sie hindurch und verschloss die Tür hinter sich. Mit einem Blick rundherum orientierte sie sich in der Apartmentwohnung. Die aufgeschlagenen Bücher und Notizzettel lagen noch genauso da, wie Wesley sie am frühen Abend zurückgelassen hatte. Selbst das halbvolle Weinglas mit der dazugehörigen Flasche stand noch auf dem Coachtisch.
Lilah schritt hinüber und nippte an dem Glas.

„Kein Licht? Dann schläft mein lieber Wes wohl schon. Ich werde ihn schon munter machen und ihn überzeugen, dass man Miss Morgan nicht einfach verlassen kann. Er wird noch betteln, dass er mich zurückbekommt. Ich lasse mich nicht so einfach abservieren, schon gar nicht mit einer Ohrfeige. Das wird er mir büßen, auf die ein oder andere Weise.
Oh, was ich ist das? Was hören meine Ohren? Er wird sich doch nicht mit einer anderen trösten! Da muss ich gleich mal nachschauen, mit welchem Miststück er sich vergnügt. Seine Schlafzimmer steht weit offen.
OH!
Ja, wow.
Nein, das hätte ich nicht erwartet. Wirklich nicht.
Wenn ich dass gewusst hätte...
Keiner anderer als unser aller Kuschelvampir, oder vielmehr seine verbesserte, böse Version fickt Wesley! Mein Mann liegt dort auf den Rücken und lässt sich von ihm vögeln. Da kann ich als Frau natürlich nicht mithalten. Ist es nicht eine Ironie, dass Angel und ich es auch beinahe auf seinem Schreibtisch getrieben hätten. Nun hat Wes seine Chance. Aber ich hatte ja keine Ahnung! Mein Liebster stöhnt wie ein Mädchen. Es ist zu komisch, wie er sich windet und unter Angelus Stößen keucht. Er mag es hart, dass wusste ich schon immer. Dachte, er hätte einen Faible für die niedliche, putzige Fred. So kann man sich täuschen.
Je länger ich so hinsehe... besser als jeder Porno. Eine live Peepshow.
Faszinierend – Angelus’ knackiger Hintern, so kann man auch trainieren. Lecker. Die Muskelstränge strecken und ziehen sich wieder zusammen, während er seinen Schwanz in ihn stößt. Am liebsten würde ich jetzt meine Hände auf seinen Arsch legen, zupacken und mitmachen.
Ich lecke, beiße an meinem Zeigefinger herum, fahre mir damit über die Lippen. Es ist heiß. Ein Jammer, dass ich den Anfang verpasst habe, aber leider kann man hier ja nicht zurückspulen. Die Kleidung deutet daraufhin, dass es hier sehr wild zugegangen, so wie die verstreut sind. Ein Bild vom strippenden Wes taucht vor mir auf. Dazu sollte ich ihn mal überreden!
‚Sag mir, was du willst, Wes. Magst du es?’, keucht der Vampir, während er mit seinen großen Händen an Wesleys Beine außen entlang fährt, ihn bei den Hüften packt und nur noch näher gegen seine eignen presst. Seine Antwort ist nur ein lautes, lustvolles Stöhnen, was mich unheimlich anmacht. Animalisch. Ich spüre die Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen und wünschte, da wäre noch mehr. Zum Beispiel mein böser Junge. Oder Angelus. Oder beide nacheinander.
Wegen ihm habe ich extra keinen Slip angezogen. Eine Schande, dass ich nicht zum Zuge komme, aber dass ich hierbei zuschauen kann, ist schon ein einmaliges Vergnügen. Würde ich mich bemerkbar machen, wäre es wahrscheinlich vorbei – und das möchte ich wirklich nicht.
Ich könnte schwören, Angelus macht das absichtlich: reden, fragen – weil ich hier bin und zusehe. Wenn ich sein Gesicht sehen könnte, ich wette, er grinst teuflisch und freut sich wie ein Kind, dass er, der mächtigste Vampir, der alles und jeden haben kann, es mit Wesley treibt! Mein Liebster krallt sich in das Kissen hinter sich, sein Gesicht ist verzerrt vor Lust. ‚Mach weiter.’, kommt es von ihm. ‚Nicht aufhören!’, fleht er.
„Du warst schon immer mein Favorit.“, haucht Angelus, doch so laut, dass ich es verstehen kann. Er beugt sich vor, küsst und leckt Wes’ Bauch ab, während er seinen wohlgeformten Po in die Höhe reckt. Wes fasst nach ihm, krallt sich mit seinen Nägeln in Angelus’ Rücken und hinterlässt rötliche Spuren. ‚Jaaaa!’, kreischt er, als habe unser Kuschelvampir den richtigen Punkt getroffen und bäumt sich auf. „Bitte.“, kommt er flehendlich heiser aus seinem Mund, woraufhin Angelus seine Bemühungen noch mehr intensiviert. Die erotische Spannung liegt zum Greifen in der Luft. Ich halte mich an meinem eigenen Rock fest, um mich zu beherrschen. Es ist, als würde sich das Beben, das Zittern, die Lust der Körper auf einen selbst übertragen. Ich muss schlucken, am liebsten würde ich mir mit der Hand selbst nachhelfen, aber dann verliere ich die Kontrolle, mich. Wes stöhnt inzwischen so laut, dass ich meine Zähne krampfhaft zusammenbeißen muss, um nicht mitzuschreien. Mit letzter Anstrengung kam Angelus.
‚Aaaaaaaaangel!’ Kurz daraufgefolgt von Wes, der sich gegen ihn stemmt, ihn bei seinem Höhepunkt aufseufzend umklammert, ehe er erschöpft auf dem Bett kollabiert. ‚Ich... ich liebe dich!’“

Außer Atem und verschwitzt ließ er sich fallen, Entspannung machte sich auf seinem Gesicht. Entsetzt hallten Wesleys letzte Worte in Lilahs Kopf nach. Kopflos trat sie die Flucht an, ohne zurückzublicken. Das war zu viel für sie. Das hatte sie nie wissen wollen.
Die Tür fiel mit einem Schwung hinter ihr ins Schloss.
„War da was?“, horchte Wes beunruhigt auf.
„Ich habe nichts gehört.“, antwortete Angelus, der sich neben seinem Lover ausgestreckt hatte. Er konnte ein triumphierendes Grinsen nicht verbergen, aber das musste er auch gar nicht, Wes sah nicht zu ihm. Von den Worten des Vampirs beschwichtigt, schließlich hatte er das bessere Gehör, lehnte sich der ehemalige Wächter wieder zurück.
Angelus grinste immer noch, irgendwann würde er Lilah und Wes davon erzählen, dass er wusste, dass sie zugesehen hatte. Er würde ihm ein Hochgenuss sein, es ans Licht zu bringen. Seine Hand strich über Wes’ Brust, seine Lippen berührten dessen Wangen, küssten dessen Mund. „Auf in die nächste Runde.“, schmunzelte er und widmete sich wieder ganz ihm.

Irgendwann wachte er auf. Erst sah er gar nichts. Es fiel ihm schwer, einzuordnen, wo er war. Er bewegte sich, nicht weit, denn sein Arm meldete sich schmerzlich. Im Halbdunklen erkannte er die Umrisse eines Körpers, die schwer auf seinem rechten Arm lagen. Vorsichtig zog er ihn heraus und griff mit der anderen Hand sein Gelenk und begann den Unterarm zu massieren. Er spürte das Kribbeln, das sich in ihm ausbreitete und ihm mitteilte, dass er noch ganz und gar lebendig war. Er schüttelte den Arm, die Hand, streckte sich kurz, bevor er sich aufrichtete und das Bett verließ.
Wes wusste wieder alles. Er konnte sich noch allzu farbenreich an die letzte lange Nacht erinnern. Ohne zurückzusehen und sich zu vergewissern, ob der Vampir wach war, ließ er das Schlafzimmer hinter sich. Angelus hatte nichts zu befürchten, schließlich wurde er noch gebraucht.
Müde tapste Wes durch das Wohnzimmer. Nachdem er Wasser gelassen und die Hände gewaschen hatte, betrachtete er sich ausgiebig im Spiegel. Seinen Hals zierte neben der Narbe von Justine nun eine Bisswunde von Angelus. Er betastete die beiden, kleinen Male mit seinen Fingern, die längst geschlossen und leicht verkrustet waren und fragte sich, warum er noch nicht tot war. Wahrscheinlich hatte er sich zu einfach in Angelus’ Arme geworfen, zu schnell nachgegeben. Das Mal der spitzen Eckzähne, nur eine kleine Erinnerung, wem er gehörte und unterstand.
„Du bist willenlos.“, schallte er sich selbst. „Und dumm.“ Er verzog dabei wütend die Augenbrauen, aber zu allem Überfluss hatte er alles genossen. Sogar Angelus’ Zähne in seinem Fleisch, das Ziehen an seinem Hals hatte ihn stimuliert. Wie betäubt hatte er in seinen Armen gehangen, als hätte er gerade einen Schuss bekommen. Glücklich berauscht. Wesley hatte nie verstehen können, wie Menschen sich freiwillig von Vampiren anzapfen lassen konnten, doch nun hatte er die Erfahrung höchst selbst gemacht und war dem Verständnis näher gekommen, als ihm lieb war.
Er streichelte noch einmal bedächtig über die Wunde, ehe er sich vom Spiegel abwendete und ins Wohnzimmer schlurfte. Er ging rüber zum Coachtisch, nahm das Weinglas hoch und erkannte erstaunt Lippenstiftspuren am Rand, registrierte sie jedoch nicht wirklich, sondern trank nur einen Schluck und stellte es wieder ab.
Wesley sank in die bequemen Kissen seines Sofas und streckte die Füße seitlich über die Tischecke aus, während er seine Arme hinter dem Kopf verschränkte. Erst wurde ihm das leichte Brummen seines Schädels bewusst, wo er nichts tat, sondern versuchte, nachzudenken. Was hatte er bloß getan? Wie konnte er sich so blind stellen? Weil er es wollte. Weil Angelus auf ihn zugegangen ist und Wesley ihm nur allzu gerne, alles glauben wollte. Jede süße Lüge. Schlaftrunken rutschte er immer tiefer und malte sich aus, wie Angel in verliebt ansehen würde. Langsam fielen ihm die Augen zu und machte es sich auf der Coach immer gemütlicher – bis er hart auf den Boden fiel.
„Verdammt.“, fluchte er leise. Wes rappelte sich am Tisch haltend hoch und tapste wieder ins Schlafzimmer. Angelus schlummerte seelenruhig und gab einen wunderbaren Anblick ab, dass Wes träumerisch im Türrahmen stehen blieb. Unter dem Bett blitzte eine von Lilahs Handschellen, die sie ihm geschenkt hatte, hervor. Das brachte ihn auf eine Idee.
Behutsam schob er den Körper des Vampirs so weit es ging, auf die rechte Seite des Bettes zum Fenster hin, darauf bedacht, ihn nicht zu wecken. Er ging um des Bett herum, nahm Angelus’ Arm, zog den Vampir weiter zu sich, um ihn schließlich mit seinem Handgelenk an den Heizkörper zu fesseln. Zur Sicherheit befestigte er den Arm noch mit einem zweiten Paar Handschellen, man konnte bei Untoten ja nie wissen.
Angelus wurde durch das Ziehen und Schieben wach. Er blinzelte. Sah Wesley nackt vor sich stehen. Ein Ruck und er merkte, dass sein Arm gefesselt war. „Was hast du gemacht?“, fragte Angelus aufgewühlt, seinen Kopf schüttelnd, inzwischen klar bei Verstand.
„Es ist besser so. Für uns alle.“

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silverbird
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New PostErstellt: 02.09.04, 07:02  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Vel!

Das ist ja ein Teil. *gg*
Arme Lilah.
Hat sie gedacht Wes liebst sie?
Er liebt Angel, aber Angelus hat ihm das gegeben, was Angel ihm verwehrt, deswegen ist es wahrscheinlich so weit gekommen.
Doch Wesley ist nicht zu unterschätzen, wie man sehen kann.
Nur werden die Handschellen für Angelus nicht ausreichen, denke ich.

Der nächste Teil ist ja schon in Arbeit. Ist er doch oder? *hoff*
Lg. Silverbird

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