Melanies FanficForum

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Autor Beitrag
Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170


New PostErstellt: 06.03.05, 23:01     Betreff: Re: Die Liebe stirbt zuletzt Antwort mit Zitat  

Teil 7

Andrew blieb kurz stehen und schloss die Augen, um nicht Spikes Zufriedenheit zu sehen.
Dann machte er einen schnellen Schritt vorwärts und legte die Arme um den Vampir.
Verdutz riss er die Augen wieder auf, als er ins Leere griff.
„Aber… das geht doch gar nicht“, stammelte er verblüfft.
Spike stand immer noch vor ihm, höhnisch lächelnd. Wieder versuchte Andrew, ihn zu berühren. Und erneut griff er ins Leere.
Der Vampir vor ihm war eine körperlose Illusion.
„Man kann nicht immer gewinnen!“ Die Gestalt, die aussah wie Spike, es aber nicht war, lächelte breiter. Bis der Mund über das ganze Gesicht reichte und rotes Blut daraus auf den Boden tropfte.
„Aber wir sehen uns wieder, ganz bestimmt.“
Der Blutstrom wurde breiter, vermischte sich mit Strömen, die aus den Augen flossen und verhüllten das Gesicht und den Körper, bis sich das Blut zu einem Strudel formte, der in sich zusammensackte.
Andrew stand nur da und starrte benommen die Stelle an, wo der angebliche Vampir bis eben gestanden hatte.

Spike torkelte laut und falsch vor sich hin singend über den Friedhof.
Die Sonne war bereits aufgegangen, aber das störte ihn wenig. Ebenso wenig störten ihn die kleinen Brandherde, die immer wieder aufflammten, wenn er sich zulange an einem Platz aufhielt, der nicht im Schatten lag.
So wie jetzt. Mehr neugierig als entsetzt sah er zu, wie seine Hand Feuer fing. Mit der anderen Hand angelte er eine Zigarette aus der Tasche und hielt sie an seine brennende Hand. „Toll, braucht man nicht mal `nen Feuerzeug“, kicherte er.
Er schüttelte die brennende Hand, um das Feuer zu löschen. Natürlich vergeblich. Auch der Versuch, die Flammen auszupusten scheiterte.
„Aua“, murmelte er. „Hey, das tut weh.“ Er starrte seine Hand an, als ob das Feuer sich damit löschen ließe.
Schließlich erstickte er die Flammen mit seinem Mantel. „Dumme Hand!“
Mit der unverletzten Hand zog er eine fast volle Flasche Whisky aus der Manteltasche. Nur unter Zuhilfenahme der Zähne bekam er den Korken aus der Flasche und verschüttete dabei einen Teil des Alkohols über seine verwundete Hand.
„Verdammt!“ Er klemmte die schmerzende Hand zwischen die Beine. Bei der heftigen Bewegung geriet er mit dem Kopf in die Sonne, was zur Folge hatte, das nun seine Haare Feuer fingen.
Wieder heulte er schmerzerfüllt auf.
Die Flasche fiel zu Boden und er schlug mit beiden Händen auf seine brennenden Haare.
„Ich hasse Sonne!“, brüllte er voller Frustration, während er mehr oder weniger erfolglos versuchte, all die kleinen Brände zu löschen.
Der Schreck hatte ihn beinahe wieder nüchtern gemacht. Aber noch nicht soweit, das er endlich in den Schatten gegangen wäre.

Das furchtbare Geheul schreckte Andrew auf.
Sofort sah er sich nach einem Versteck um, falls dieser draußen tobende Dämon näher käme.
Erst bei dem Aufschrei „ich hasse Sonne“ wurde ihm klar, dass der wütende Dämon Spike war.
Jetzt siegte doch die Neugier. Andrew fragte sich, was Spike mitten am Tag draußen machte.
Seine Neugier schlug schnell in Entsetzen um, als ihm klar wurde, dass Spike endgültig sterben würde, wenn er noch lange mitten in der Sonne stand.
Er zögerte noch einen Moment, schließlich konnte es sich wieder um eine Illusion des *Urbösen* handeln, dann griff er sich eine Decke vom Bett und stürmte hinaus.
Der Vampir knurrte überrascht, als Andrew ihm die Decke überwarf und versuchte, die Flammen zu ersticken.
Spike wehrte sich unwillig gegen diese rüde Behandlung. Sein ungezielter Schlag traf Andrew in den Magen.
„Aber ich…“, keuchte Andrew und krümmte sich, „ich will dir doch nur helfen!“
Spike erstarrte für einen Moment. „Andrew?“
„Genau. Und jetzt komm endlich aus der Sonne!“
Andrew amtete immer noch keuchend, aber es gelang ihm, den Arm des Vampirs zu greifen. Er zerrte Spike hinter sich her, der sich das endlich gefallen ließ, da er grübelte, wo Andrew auf einmal hergekommen war.
Endlich in seiner Gruft, warf er die Decke zur Seite und starrte Andrew an. „Was machst du hier?“
Andrew ging automatisch einen Schritt zurück, um eine gewisse Distanz zwischen sich und einen wütenden Vampir zu bringen.
„Ich… habe auf dich gewartet.“
Spike sah von seiner verletzten Hand auf. „Du hast gewartet? Seit wann?“, fragte er abwesend, während er versuchsweise die Hand zur Faust ballte und schmerzhaft das Gesicht verzog.
„Ich könnte dir die Hand verbinden“, schlug Andrew leise vor. „Und, seit gestern Abend. Aber du warst nicht da und ich… hatte Angst, nachts über den Friedhof zu laufen. Deshalb bin ich hier geblieben.“
Spike sah ihn verwirrt an. „Aber Giles…“, dann lächelte er böse. „So ist das also, du warst gar nicht da!“
„Giles?“, fragte Andrew zurück.
Spike nickte leicht, dann schloss er die immer noch offene Tür zu seiner Gruft und warf Andrew sein Feuerzeug zu.
„Zünde mal einige Kerzen an!“
Andrew tat es, dann ging er zurück zu Spike. Ohne zu fragen griff er nach der verletzten Hand.
„Schon gut“, Spike wollte seine Hand zurückziehen aber Andrew hielt ihn fest.
„Wo hast du Verbandszeug?“, fragte er und betrachte stirnrunzelnd die Verbrennungen.
Spike schüttelte nur den Kopf. „Das heilt auch so wieder.“
Jetzt schüttelte Andrew den Kopf. „Du kannst so nicht kämpfen wenn es nötig ist! Ich besorge Salbe und Verbandsmaterial. Du bleibst besser hier drin.“
Er wollte gehen, aber Spike rief ihn zurück. „Warte!“
Er fasste mit der gesunden Hand nach Andrew und zog ihn zu sich heran. „Küss mich!“
Er lächelte, als Andrew ihn fragend ansah. „Schön, das du da bist. Du hast mir gefehlt! Ach ja, kannst du Blut mitbringen? Und was zu Essen!“
Andrew nickte.
„Gut. Beeil dich. Ich mag… ach was, ich liebe dich!“
Er schloss glücklich die Augen, als Andrew ihn daraufhin spontan noch einmal küsste. „Nun geh schon, sonst kann ich nicht dafür garantieren, das ich dich in nächster Zeit wieder aus dem Bett lasse!“

Anfangs hatte Andrew das Gefühl, mehrere Zentimeter über dem Boden zu schweben. Er landete unsanft auf dem Boden der Realität, als ihm wieder einfiel, wie sehr Spike es liebte, mit den Gefühlen anderer zu spielen.
Was, wenn Spike ihm nur seine Liebe gestanden hatte, weil er wusste, das Andrew genau das hören wollte?
Vor wenigen Minuten noch, hin und her gerissen gewesen zwischen dem Wunsch, Spike zu helfen und dem Verlangen, sich mit ihm im Bett zu verkriechen, hatten seine Besorgungen gar nicht schnell genug gehen können.
Jetzt zögerte er.
Er zweifelte nicht daran, dass der Vampir ihn bei seiner Rückkehr sofort ins Bett zerren würde. Dagegen hatte er auch nichts einzuwenden. Was ihn aber störte, war, ständig herumgeschubst und gedemütigt zu werden.
Jeder hackte nur auf ihm herum. Oder verprügelte ihn. Buffy, Giles, die angehenden Jägerinnen. Und Spike machte da keine Ausnahme…
„Hey, was für Blut? Rind? Schwein? Wir haben nicht ewig Zeit!“
Die unfreundliche Stimme riss Andrew aus seinen Gedanken.
„Äh… Schwein“, stammelte er und sah die anderen Kunden, die bereits murrten, entschuldigend an. Einige von ihnen sahen so aus, als ob sie ihrem Unmut bald nicht nur mit Worten Luft machen würde. Wieder einmal stellte Andrew fest, dass es in Sunnydale kaum noch menschliche Bewohner zu geben schien.
Hastig packte er die Flasche ein, bevor er den Schlachthof rasch verließ.
Als er weit genug weg war ging er wieder langsamer. Seine Gedanken drehten sich erneut um Spike.
Plötzlich hatte er es nicht mehr so eilig, zu Spike zurück zu kommen.
Nachdenklich setzte er sich auf eine Parkbank.
Wenn der Vampir ihn weiterhin nur als Sex- und Trainingsobjekt betrachtete, war er bei ihm auch nicht besser dran als im Summers-Haus.
Mit dem einzigen Unterschied, das ihn Buffy und die anderen nur als Trainingsobjekt betrachteten.
Dafür nahmen sie im Allgemeinen so wenig Rücksicht auf ihn wie auf den Sandsack, der im Keller hing.
Und Andrew hatte von Zeit zu Zeit das Gefühl, manch einer würde ihn gerne an Stelle des Sandsacks sehen.
Ein fremder Körper, der sich an seinen schmiegte und eine Hand auf seinem Bein ließ ihn schließlich irritiert aufsehen.
„So alleine?“
Andrew starrte den Fremden an. ‚Gott sei Dank kein Vampir’, war der erste Gedanke, der ihm durch den Kopf schoss.
Allerdings auch kein Mensch, wie er feststellte.
Das Wesen neben ihm bestand eigentlich nur aus zwei Dingen: Fühlern und Schleim! Jede Menge Schleim!
Andrew fragte sich, warum er erst jetzt die nasse Stelle auf seiner Hose wahrnahm, wo die Hand des Fremden lag.
Unwillkürlich rückte er etwas ab, aber die Hand blieb wie angeklebt liegen.
Vermutlich war sie inzwischen angeklebt!
Die Fühler wedelten neugierig in Andrews Richtung und er drehte hastig den Kopf, damit sie ihn nicht berührten.
„Du gefällst mir!“
„Äh, nun ja.“ Andrew versuchte, unauffällig mehr Abstand zu gewinnen. „Du bist ein… Chaosdämon?“, fragte er dann auf gut Glück, um überhaupt etwas zu sagen.
Der Chaosdämon lächelte ihn an, jedenfalls kam es Andrew so vor.
„Gehen wir zu mir oder zu dir?“ Er zwinkerte Andrew vertraulich zu.
Der sah voller Entsetzen, wie die Hand auf seinem Bein höher kroch.
Entschlossen sprang er auf. „Tut mir leid, aber ich… mein Freund wartet auf mich!“
Der Chaosdämon lächelte immer noch. „Ach, gegen einen Dreier habe ich auch nichts!“
Er war ebenfalls aufgestanden und sah Andrew erwartungsvoll an.
„A… aber er vielleicht. Er ist ein Vampir. Ein sehr eifersüchtiger Vampir!“, sprudelte es aus Andrew heraus.
„Hm.“ Der Chaosdämon wirkte nachdenklich. „Vampire sind wirklich ekelhaft eifersüchtig. Ich hatte mal mit einem zu tun, der meinte, ich hätte ihm seine Freundin ausgespannt. Extrem nervig, diese Blutsauger.“ Er lächelte wieder.
„Wenn du mal genug von ihm hast…“
Andrew nickte nur und machte, dass er wegkam.

Da er keine Hand frei hatte, versuchte er, die Tür zu Spikes Gruft mit dem Fuß aufzustoßen. Mit Erfolg. Die Tür öffnete sich so schnell, das er fast hineinfiel.
Spike stand vor ihm und musterte ihn misstrauisch.
„Wo warst du so lange?“
Andrew zuckte nur die Schultern.
Das Zusammentreffen mit dem Chaosdämon und seine Überlegungen hatten seine unterschwelligen Ängste vor dem Vampir seltsamerweise verschwinden lassen.
„Und was ist das für ein nasser Fleck?“ Spikes Zeigefinger tippte dagegen.
„Das war ein Chaosdämon!“
Andrew ging um Spike herum und stellte seine Einkaufstüten ab.
Ein heftiger Ruck des Vampirs riss ihn herum.
„Chaosdämon?“ wiederholte Spike grollend.
Andrew nickte nur. Und fragte sich, ob Spike wohl als nächstes seine übliche Macho-Show abziehen würde.
Seine Vermutung wurde umgehend bestätigt.
Der Vampir ließ ihn los und rannte zum Eingang. „Wo steckt der Kerl?“, brüllte er.
Andrew grinste.
So langsam begriff er, das ein Großteil von Spikes *Ausbrüchen* nur Getue war.
„Tut mir leid, ich habe seine Adresse nicht, aber vielleicht ist er ja noch da.“
Spike schnellte herum und zeigte sein Vampirgesicht. „Wo?“, knurrte er nur.
Andrew grinste immer noch, nicht im Geringsten eingeschüchtert.
„Soll ich dir die Parkbank zeigen? Aber vielleicht ist es besser, wenn ich vorher deine Hand verbinde. Damit du auch richtig hart zuschlagen kannst!“
Spike war so verblüfft, das er unwillkürlich wieder menschlich wurde.
„Parkbank?“
„Parkbank“, bestätigte Andrew.
Endlich verstand Spike, dass Andrew ihn durchschaut hatte.
Ebenfalls breit grinsend schloss er die Tür wieder und ging auf Andrew zu.
„Ich mag keine Chaosdämonen! Dru hat mich für so Einen verlassen.“
Er steckte Andrew die Hand hin. „Komm ins Bett!“
„Nein! Erst ist deine Hand dran. Setzt dich hin.“
Spike war immer noch so verblüfft, das er gehorchte.
Dann sah er zu, wie Andrew die Wunde vorsichtig reinigte, Salbe auftrug und schließlich verband.
„Du kennst dich aus!?“, bemerkte er zufrieden.
Andrew nickte nur leicht, ohne aufzusehen.
„Warren… und Jonathan.“ Er brachte die Verbandsmaterialien weg und holte ein Glas Blut.
„Danke.“ Spike trank durstig. „Hast du auch was zu essen mitgebracht? Für dich, meine ich“, fügte er hastig hinzu.
Wortlos holte Andrew zwei Hamburger und hielt Spike einen davon hin. Der zögerte erst, dann griff er zu.
Trotzdem drehte er den Hamburger nur in der Hand und sah begehrlich zu, wie Andrew von seinem abbiss.
„Hm, kann ich… kosten?“, fragte er leise.
Andrew sah ihn verwirrt an. „Aber du hast doch…“ Er grinste: „Natürlich kannst du kosten!“, und hielt dem Vampir sein Essen hin.
Spike biss ihm fast in die Finger, dann kaute er zufrieden. „Schmeckt gut!“
Er zog Andrew auf den Schoß und wartete, bis dieser sich an ihn kuschelte. Dann drückte er ihm den anderen Hamburger in die Hand.
„Hier, ich habe dir schließlich gerade die Hälfte weggegessen.“
Was ihn keineswegs daran hinderte, auch von diesem Hamburger die Hälfte für sich zu beanspruchen.
Danach leckte er Andrews Finger ab, allerdings in einer Weise, die keinen Zweifel daran ließ, was er wirklich wollte.

„Dieser Chaosdämon“, kam Spike wieder darauf zurück, als sie ihre erste Gier nacheinander gestillt hatten.
„Hm?“ Andrew zeichnete mit dem Finger Spiralen auf Spikes Bauch, die immer wieder ihren Anfang oder ihr Ende in seinem Bauchnabel fanden.
Spike fasste schließlich nach seiner Hand und dirigierte sie tiefer. „Wenn du nachhilfst wird er schneller wieder hart!“
Er selbst streichelte mit der gesunden Hand Andrews Rücken. „Dieser Chaosdämon. Hat er dich… gevögelt?“
Andrew erinnerte sich, was der Dämon über die Eifersucht von Vampiren gesagt hatte. Schien was dran zu sein.
„Nein. Wir haben nur… geredet!“
Er erwähnt nicht, dass er geflüchtet war, bevor mehr passieren konnte.
„Gut.“ Spikes Stimme klang zutiefst zufrieden. „Ich hätte ihn sonst nämlich gekillt! Kein Chaosdämon vergreift sich an etwas… jemand, der mir gehört! Nicht noch einmal!“
Er reckte sich, „ich habe Lust auf eine neue Runde!“, und zog Andrew auf sich. „Komm her, Häschen!“
Daraus wurde allerdings nichts, da jemand die Tür so heftig aufstieß, dass sie gegen die Wand knallte und die ganze Gruft erbebte.
Andrew zuckte zusammen und zog den Kopf ein, wobei er mit Spikes zusammenstieß, der sehen wollte, wer sich da so grob Einlass verschaffte.
Der Zusammenstoß ihrer Köpfe war nicht weniger heftig, als der zwischen Tür und Wand.
„Pass doch auf, du Trottel“, grollte Spike und sah Andrew böse an, entschuldigte sich aber sofort. „War nicht so gemeint, Häschen.“
Er musterte ihren Besucher unwillig und stöhnte entnervt. „Was willst du denn jetzt schon wieder? Häschen, erinnere mich daran, das ich einen stabilen Riegel anbringe. Einen sehr stabilen, der selbst ihr standhält!“
Andrew bekam feuerrote Ohren, als ihm klar wurde, wen Spike wohl meinte. Aber es war ihm einfach zu peinlich, in dieser Situation überrascht zu werden, als das er sich hätte umdrehen können.
Er konnte nur auf Spike ausgestreckt liegen bleiben und sich wünschen, er wäre tot.
„Habe ich nicht gesagt, du sollt die Finger von Andrew lassen?“ Buffy stand inzwischen neben dem Bett und sah Spike herausfordernd an.
„Hm, lass mich überlegen“, antwortete Spike gleichmütig.
Er schob Andrew sanft von sich. „Keine Angst, diesmal bleibst du hier, bei mir!“, flüsterte er und küsste ihn leicht.
„Bäh, das ist ja widerlich!“ Buffy schauderte und schloss kurz die Augen, dann fixierte sie Andrew. „Zieh dir endlich was an!“
Andrew stellte sich weiterhin tot.
Dafür schlug Spike die Decke etwas zurück und setzte sich auf den Bettrand.
„Tu doch nicht so, als ob du das noch nie gesehen hast“, spottete er, als Buffy demonstrativ an ihm vorbei sah.
Er stand auf und streckte sich. „Andrew ist alt genug, selber zu entscheiden! Auch, mit wem er ins Bett geht!“
Endlich sah ihn Buffy an. Spike registrierte belustigt, dass ihr Blick kurz über seinen Körper, und seinen Schwanz, glitt, bevor sie ihm krampfhaft ins Gesicht sah.
„Du hast es damals beendet“, sagte er leise und etwas wehmütig.
Sie schüttelte nur abwehrend den Kopf.
„Andrews Entscheidungen sind ungesund für seine Umwelt. Wenn er Jonathan nicht getötet und das Siegel geöffnet hätte…“
„… hätte es irgendwer anders getan“, unterbrach sie Spike. „Wir sind hier am Höllenschlund, falls du das vergessen hast! Das ist nicht der erste Weltuntergang, der uns bevorsteht.“
„Aber vielleicht der letzte“, beharrte Buffy.
Spike zuckte nur die Schultern. „Irgendwann ist es vorbei, so oder so. Niemand lebt ewig!“
„Ich gebe nicht auf!“
Spike griff nach seiner Hose und zog sie an. „Gehen wir ein Stück.“
Andrew starrte ihn und Buffy verwundert an, aber anscheinend hatten sie ihn völlig vergessen.
Doch zumindest Spike erinnerte sich noch an ihn.
„Bleib hier, ich komme gleich wieder.“ Er küsste Andrew und lächelte ihm zu. „Ich habe einiges mit der Jägerin zu besprechen.“
„Schon gut. Ich bin ja nur dein Betthäschen“, entgegnete Andrew gekrängt.
Spike zog eine Augenbraue hoch, dann setzte er sich, ungeachtet Buffys ungeduldigen Blicks, noch einmal aufs Bett.
„Das stimmt nicht und das weißt du“, sagte er leise. „Ich liebe dich. Aber du bist kein Kämpfer. Im Gegensatz zu ihr. Und mir.“
Andrew schloss die Augen und Spike seufzte leise.
Erst als Spike die Tür hinter sich zuzog machte Andrew die Augen wieder auf.
„Kämpfer, pah!“, grummelte er. Buffy verachtete ihn und trotzdem lief Spike ihr nach, sobald sie nur mit dem kleinen Finger winkte.
Er hätte sich doch auf den Chaosdämon einlassen sollen. Oder wenigstens Spike gegenüber behaupten, er hätte es getan!
Dann wurde ihm bewusst, dass jetzt er derjenige war, der eifersüchtig war.
Aber die Jägerin war wohl eine größere Konkurrenz als ein Chaosdämon!

Spike hatte inzwischen ganz andere Sorgen.
„Steck den verdammten Pflock ein. Ich bin auf deiner Seite.“
Buffy schüttelte nur den Kopf. „Du bist immer nur auf deiner eigenen Seite! Und das ist im allgemeine die böse Seite!“
Spike lachte. „Ach, und wer hat dir die ganzer Zeit geholfen? Ich habe eine Seele, schon vergessen?“
„Natürlich, deine Seele! Sie hat dich zu einem ach so lieben Kerl gemacht? Quatsch! Du hast trotz Seele Menschen getötet!“
„Stimmt! Aber du weißt auch, das ich das nicht war.“ Buffy lachte höhnisch. „Okay, ich war es natürlich! Aber unter dem Einfluss des Bösen!“
„Du hast wohl für alles eine Entschuldigung?“
Spike zuckte die Schultern. „Das was passiert ist kann ich auch nicht mehr ändern. Aber es geht doch eigentlich gar nicht darum, was ich getan habe, oder? Es geht darum, was ich jetzt tue. Es passt dir nicht, dass ich mit Andrew… zusammen bin. Dir nicht, deinen Wächter nicht und natürlich Mr. Oberschlau nicht!“
„Meinst du damit Angel?“ Buffy hob den Pflock wieder an, den sie zwischenzeitlich hatte sinken lassen.
Spike nickte grinsend. „Genau, meinen gottverdammten Sire! Möge er auf ewig in der Hölle schmoren. Aber die wollten ihn ja auch nicht! Oder warum ist er sonst zurückgekommen?“
„Lass Angel daraus!“
„Wenn du Andrew in Ruhe lässt!“
Buffy sah ihn ungläubig an. „Du vergleichst diesen kleinen Möchtegernbösewicht mit Angel?“
„Nein!“, Spike grinste breit. „Angel, oder besser gesagt Angelus, war die Personifizierung des Bösen! Andrew ist nur… er hat versucht, den Bösen zu spielen. Und musste feststellen, das mehr dazu gehört als nur ein paar Dämonen zu beschwören.“
„Er hat das Siegel geöffnet!“
„Und es seitdem bitter bereut.“
„Woher weißt du, was Reue ist?“ Buffy setzte sich neben Spike auf einen umgestürzten Grabstein.
„Ich weiß wie es ist, wenn einen Nacht für Nacht die Geister der Vergangenheit heimsuchen. Frag Angel, der kennt sich da auch aus.“
Er drehte sich zur Seite und sah sie an. „Lass ihn bei mir. Ich passe auf, dass er nichts anstellt. Bei euch ist er… nur im Weg. Vor mir hatten deine Mädchen Angst, ihn verachten sie!“
Spike stand auf und sah voller Wehmut auf Buffy herunter. „Er gehört zu mir, die dunkle Seite zieht ihn an. So, wie sie dich angezogen hat!“
„Niemals! Das hast du dir nur eingebildet!“ Auch Buffy war aufgesprungen und funkelte ihn an. „Ich habe dich nie geliebt!“
Spike zündete seine Zigarette an und inhalierte den Rauch tief, bevor er antwortete. „Wer hat denn von Liebe geredet? Aber da wir schon dabei sind, er liebt mich. Also lass uns in Ruhe! Wir werden schon kämpfen, wenn es soweit ist. Aber bis dahin…“ Er sah verständnislos auf den Zettel, den Buffy aus der Tasche zog.
„Und wovor wollte Andrew dich warnen?“, fragte sie scharf.
„Äh, keine Ahnung.“ Spike runzelte die Stirn. „Bist du etwa nur deswegen hergekommen, um mich das zu fragen?“
Er lachte verblüfft. „Ich weiß es wirklich nicht. Er war schon da, als ich… wieder gekommen bin.“
Buffy sah nicht so aus, als ob sie ihm glaubte. „Ich warne dich, Spike, wenn du oder dein Betthäschen mir in die Quere kommt…“, sie fuhr sich mit dem Zeigefinger waagerecht über die Kehle.
Spike nickte nur gleichmütig. „Andrew ist bei mir, es gibt nichts mehr, was mich an deinem Haus reizt. Außer natürlich, das es dort viele Menschen und damit Blut gibt.“ Er wich lachend einige Schritte zurück und hob abwehrend die Hände. „Schon gut, war nur ein Scherz. Immerhin hat dein Wächter das Haus gegen Vampire gesichert. Aber das bedeutet dann wohl auch, dass dein kastrierter Liebhaber draußen bleiben muss?“
Buffys wütenden Blick ignorierte er.
„Aber es wird Zeit, dass ich meine Gruft gegen Menschen sichere. Diese dauernden unangemeldeten Besuche nerven ganz einfach. Man hat ja schließlich auch mal was anderes vor. Wenn das alles war? Andrew wartet auf mich, wir waren noch nicht fertig.“
„Du bist widerlich! Denkst du eigentlich auch mal an was anderes als Sex? Ich bin wirklich froh, dass wir dich endlich los sind.“ Buffy warf ihm noch einen letzten verächtlichen Blick zu.
Als sie wegging rief Spike ihr hinterher: „Es gab Zeiten, da hat es dich nicht gestört, wenn ich daran gedacht habe! Oder wenn das Bett unter uns zusammengebrochen ist! Aber jetzt, wo Angel wieder da ist… oh, Mann, der Typ hat noch nie begriffen, worauf es ankommt: Ein guter Kampf und ein guter Fick! Aber ich schätze mal, jetzt ist es zu spät, es ihm beizubringen.“
Er wartete noch einem Moment, ob sie regierte, dann ging er selber zu seiner Gruft zurück. Und fragte sich, wovor Andrew ihn wohl hatte warnen wollen.

Fortsetzung folgt…


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Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben (Mark Twain)
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