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Angel(us)/Lindsey - Second Date

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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 14.11.03, 17:24  Betreff: Angel(us)/Lindsey - Second Date  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: Cimmeria
E-Mail Adresse:
Titel: Second Date
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 1/?
Spoiler: --
Inhalt: Lindsey hat nach dem Abenteuer im Fahrstuhl seinen Job und seine Wohnung verloren; behauptet er wenigstens...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel/ Lindsey
Disclaimer: Ich verbeuge mich in Ehrfurcht vor dem göttlichen Wesen, das Angel, Lindsey und alle anderen erschaffen hat; aber ich arbeite an meinen eigenen Universum, in dem ich dann Gott bin
Kommentar: Fortsetzung zu „Life still goes on“


Lindsey betrachte nachdenklich den Eingang zum Hotel - jedenfalls hoffte er, dass es nachdenklich wirkte.
In Wirklichkeit versuchte er, seinen Blick zu fokussieren. Er wusste, dass es nur einen Eingang gab, auch wenn er zwei davon sah.
Schließlich gab er sich einen Ruck und ging näher heran. Er würde den Eingang schon finden.
Nachdem er gegen die Tür gelaufen war und vergeblich versucht hatte, sie aufzumachen, realisierte sein umnebeltes Gehirn, das er ziehen und nicht dagegen drücken musste.
Die Tür gab so leicht nach, das Lindsey beinahe rückwärts die Eingangsstufen herunter stolperte.
Er wusste, das er unglaublich betrunken war, aber das würde er natürlich nie zugeben. Und schon gar nicht diesem arroganten Vampir gegenüber, Angel.
Wo steckte der eigentlich? Lindsey sah sich suchend um.
Was dazu führte, dass sich die ganze Halle um ihn drehte.
Mit letzter Kraft ließ er sich auf das Sofa fallen. Und überlegte, was er eigentlich dort wollte.
Nach längerem nachdenken fiel es ihm wieder ein.
„ANGEL! Wo steckst du verdammter Vampir?“

Angel schreckte aus seinem Dösen auf. Er bildete sich ein, das jemand seinen Namen gerufen hatte. Er lauschte, aber es blieb still.
Seufzend griff er nach seinem Buch. Er langweilte sich zu Tode. Kurz überlegte er, sich ein bisschen bei Wolfram & Hart umzusehen.
Aber andererseits hatte er seit dem Abend, als er mit Lindsey McDonald im Fahrstuhl stecken geblieben war, erst mal genug.

„Verdammt, ist hier keiner? Wo steckt dieser nichtsnutze Vampir jetzt schon wieder?“, schimpfte Lindsey lautstark.
Wenn Angel nicht da war konnte er ebenso gut wieder gehen.
Andererseits war er viel zu müde. Er streckte sich auf dem Sofa aus und schloss die Augen. Und versuchte, die Drehbewegung zu ignorieren.
„Steh endlich still, du dämliches Hotel“, murmelte er, bevor er einschlief.

Angel gähnte und legte sein Buch endgültig weg.
Die Anpassung an den menschlichen Tagesrhythmus seiner Freunde forderte seinen Tribut. Wer tagsüber wach war musste nun mal nachts schlafen. Das galt auch für Vampire, obwohl es ihrem normalen Leben völlig widersprach.
Angel gähnte wieder. Er sollte sich wirklich für eine Möglichkeit entscheiden, wenn er nicht riskieren wollte, mitten im Kampf einzuschlafen.
Müde trottete er durch die Halle, um die Eingangstür abzuschließen. Seit ihn einmal Lornes Gesang aus dem Tiefschlaf gerissen hatte, legte er keinen Wert auf ungebetene Gäste.
Zurückkommend war er schon am Fuß der Treppe, als ihm bewusst wurde, dass er jemand, oder etwas, auf der Couch hatte liegen sehen.
Oder es sich zumindest einbildete.
Angel runzelte die Stirn und ging zögern einige Schritte zurück. Eigentlich war er sicher, dass da bestenfalls irgendwelches Zeug lag, das Cordy oder einer der Männer vergessen hatte.
Und es war lächerlich, dass er nachsehen ging. Aber außer ihm war ja niemand da, vor dem er sich lächerlich machen konnte.
Erst als Angel vor dem Sofa stand, merkte er, das es sich um einen Menschen handelte.
Er schüttelte verwirrt den Kopf. Wenn seine Instinkte nicht mehr funktionierten, musst er sehr übermüdet sein.
Und dass er den durchdringenden Gestank nach Alkohol, der von der Gestalt ausging, vorher nicht bemerkt hatte sprach auch nicht für seine scharfen Vampirsinne.
„Hey, Kumpel, Zeit nach Hause zu gehen.“ Er schüttelte den Fremden unsanft. „Das ist kein Obdachlosenasyl. Also verschwinde hier!“

Lindsey wurde durch einen harten Schlag ins Gesicht und eine böse Stimme geweckt. „... hast du nicht gehört?“
War er wieder in der Vorlesung eingeschlafen und hatte sich den Zorn und Spott seines Professors zugezogen?
„Es... tut mir leid. Ich passe besser auf. Wirklich.“, murmelte er, bevor er sich umdrehte und mühevoll die Augen aufschlug.
Und direkt in böse, gelbe Augen sah.
Lindsey fiel schlagartig wieder ein, wo er war. Und wer da vor ihm stand.
„An-Angel“, stotterte er.
Angel starrte ihn nur an, aber sein Gesichtsausdruck wechselte langsam wieder zu menschlichem Aussehen.
„Lindsey McDonald. Was zum Teufel willst du hier?“
„Uhh, ich glaube, mir wird schlecht“, murmelte Lindsey.
Angel fasste ihn grob an der Schulter. „Untersteh dich, Lindsey. Sonst schmeiße ich dich gleich raus. Tief atmen!“
Lindsey atmete wirklich einige Mal tief ein, bis der Brechreiz verging. Dann sah er den Vampir an. „Du bist an allem schuld. Nicht, das es was Neues ist. Aber diesmal bist du einfach zu weit gegangen!“
Angel grinste höhnisch. „Die alte Leier. Vampire sind böse und Anwälte sind gut. Mag ja manchmal stimmen, aber nicht, wenn es sich um Anwälte von Wolfram & Hart handelt. Die sind immer böse.“
Lindsey ballte zornig die Fäuste und schlug nach Angel.
Aber er war immer noch zu betrunken, um wirklich zu treffen.
Sein Schlag ging ins Leere. Und er fiel beinahe von der Couch.
Angel fing ihn gerade noch auf. „Hör zu, um zu beweisen, wie gut und edel ich bin werde ich dich nicht gleich rauswerfen. Sondern dir erst Kaffee machen, damit du wieder halbwegs nüchtern wirst. Und dich dann rausschmeißen!“
Lindsey nickte und trottete dann hinter Angel her in dessen Büro.

Angels Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Du hast was...? Das glaube ich nicht. Ich glaube eher, deine Firma hat dich geschickt, um hier zu spionieren. Und damit es glaubwürdig ist, sollst du mir diese Story auftischen.“
Lindsey nippte wieder an seinem Kaffee und schüttelte nachdrücklich den Kopf. „So interessant, wie du glaubst, bist du für Wolfram & Hart gar nicht. Und es ist die Wahrheit. Sie haben mich gefeuert. Und meine Wohnung bin ich auch los. Und da du dafür verantwortlich bist, musst du mir jetzt helfen.“
Angel sah ihn immer noch ungläubig an. „Woher sollen Wolfram & Hart wissen, was wir in dieser Nacht... getan haben. Außer natürlich, du hast es rum erzählt.“
Lindsey lächelte nur müde. „Warum sollte ich so was tun?“ Er wehrte Angels Erwiderung ab. „So toll war es auch nicht, das ich allen Leuten davon erzähle. Aber wo du es sagst: Vielleicht hast du ja...?“
„Ich?“, fragte Angel entrüstet.
„Schon gut“, beschwichtigte Lindsey. „Sie haben den Fahrstuhl abgehört. Eigentlich nur, um zu wissen, worüber die Angestellten so reden. Aber mit so was hat natürlich niemand gerechnet. Und bevor du fragst, ob sie nur geblufft haben – sie haben mir die Aufzeichnungen vorgespielt. In Gegenwart von Holland Manners. Danach hat er mich gefeuert.“
Lindsey erinnerte sich qualvoll an die Worte seines Vorgesetzten: Wer seine sexuellen Gelüste so wenig unter Kontrolle hat, ist ein ernsthaftes Risiko für die Firma. Er wird erpressbar und die Firma mit ihm. Das kann sich Wolfram & Hart nicht leisten.
Er sah Angel wieder an. „Da du mich in diese Lage gebracht hast wirst du mir auch wieder raushelfen. Und immerhin hast du hier mehr Platz als du brauchst. Ich werde also hier wohnen!“
Er sah Angel mit einem arroganten Blick an, aber seine Hände, die er fest um den Kaffeebecher gelegt hatte, verrieten, das er nicht halb so selbstbewusst war, wie er tat.
Zum Teufel mit ihm. Soll er sehen wie er zurecht kommt, waren Angels erste Gedanken. Aber er fing auch Lindseys Geruch auf. Angst, Verzweiflung und, selbst für seine Sinne fast nicht wahrnehmbar, eine gewisse Erregung, derer sich Lindsey wahrscheinlich selbst nicht bewusst war.
Zugleich dachte er daran, das ihm Cordelia und Wesley die Hölle heiß machen würden, wenn sie erfuhren, dass er einen Hilfesuchenden abgewiesen hatte.
Selbst wenn es sich um Lindsey McDonald handelte.
Und diese Überlegung gab schließlich den Ausschlag.
„Okay, du kannst eine Weile hier bleiben. Und glaube ja nicht, das ich ein schlechtes Gewissen habe. Ich lasse dich hier wohnen, weil es mein Job ist, anderen zu helfen. Obwohl ich mal mit den Mächten der Ewigkeit reden muss, ob das auch für Anwälte gilt.“
Er trank seinen Kaffee aus und stand auf. „Ich zeige dir dein Zimmer.“

Lindsey sah sich verwirrt um. Es dauerte etwas, bis ihm wieder einfiel, wo er war.
Nachdenklich fragte er sich, ob seine Entscheidung richtig gewesen war.
Nüchtern hätte er das niemals getan.
Dann verdrängte er den Gedanken bewusst. Zeit, sich Angels Crew zu stellen. Auch wenn er nicht wusste, mit welcher Geschichte er seine Anwesenheit erklären sollte oder was ihnen Angel erzählt hatte.
Aber schließlich war er Anwalt und von daher gewöhnt, schnell auf veränderte Situationen zu reagieren.
Trotzdem ging er sehr zögernd die Treppe hinunter.
Cordelia bemerkte ihn als erste. Sie stoppte mitten im Satz und sah ihn erstaunt an.
„Hi, Cordelia, ich bin...“
„... Lindsey, der Anwalt, ich weiß“, unterbrach ihn Cordelia. „Schickt dich Wolfram & Hart?“
Lindsey schüttelte den Kopf.
„Wie bist du überhaupt an Angel vorbei gekommen? Egal, verschwinde lieber, bevor er dich bemerkt. Und dich persönlich rausschmeißt.“
Lindsey hatte mit gesenktem Kopf zugehört. Nicht, das er einen begeisterten Empfang erwartet hatte, aber mit soviel Ablehnung hatte er wirklich nicht gerechnet.
„Angel weiß, das ich hier bin. Er lässt mich hier wohnen.“
„Angel lässt dich...?“, fragte Cordelia ungläubig.
Auch Wesley und Gunn sahen nicht überzeugt aus.
Lindsey nickte bestätigend. „Meine Firma hat mich gefeuert. Und meine Wohnung habe ich auch verloren.“
Er versuchte, so klein und verloren wie möglich zu wirken.
„Es ist Angels Hotel. Und seine Entscheidung“, stellte Wesley fest und wandte sich seinen Büchern zu.
„Stimmt. Geht uns nichts an“, sagte auch Gunn.
Cordelia wollte noch etwas erwidern, wurde aber durch das Telefon unterbrochen.
Lindsey stand etwas verloren im Raum und fühlte sich von allen ignoriert. Dann konnte er ebenso gut wieder in sein Zimmer zurück gehen.
„Hey, Leute, Lorne will uns sehen. Er hat Informationen zu dem Dämon von letzter Woche.“
Cordelia hatte ihr Telefonat beendet.
„Gut, fahren wir hin. Was machen wir mit dem Spion?“, fragte Gunn und wies auf Lindsey.
„Ich bin kein Spion“, protestierte der empört.
Gunn ignorierte den Einwurf.
„Hm, nehmen wir ihn mit?“, überlegte Wesley laut.
Der Gedanke gefiel Lindsey überhaupt nicht. Lorne sah zuviel.
„Ich würde Lorne gerne mal wieder sehen“, sagte er schnell.
Wesley sah ihn nachdenklich an. „Ich glaube nicht, das es eine gute Idee ist, wenn du mitkommst. Das sollte Angel entscheiden. Nein, wir gehen alleine, du kannst hier bleiben. Oder verschwinden.“
Lindsey sah den dreien hinterher und lächelte spöttisch. Der Trick funktionierte doch immer. Oder wenigstens meistens. Sie wären jetzt völlig überzeugt, das er unbedingt hatte mitkommen wollen.
Zufrieden setzte er sich auf Cordelias Platz und durchstöberte das Internet.
Er war so vertieft, dass er Angel erst bemerkte, als der ihn ansprach. „Guten Morgen, Lindsey. Na, wieder nüchtern?“
„Äh, Hallo Angel. Ja, alles wieder bestens.“ Hastig versuchte er, die Seite zu schließen, die er gerade betrachtete. Und hoffte, das sein Körper Angel den Blick versperrt hatte.
Er drehte sich um, um den Vampir anzusehen. „Deine Leute sind zu Lorne gefahren. Irgendwas mit einem Dämon von letzter Woche.“
„Ah ja“, Angel nickte verstehend und nahm sich die Zeitung. „Hoffentlich bringt uns diese Spur endlich weiter. Ist noch Kaffee da?“
Lindsey sah die Kaffeemaschine an. „Nein.“
„Dann mach Neuen.“
Lindsey glaubte, sich verhört zu haben. „Wer? Ich?“
Angel nickte nur und blätterte weiter in seiner Zeitung.
„Ich koche doch keinen Kaffee“, empörte sich Lindsey.
„Siehst du noch jemand außer dir?“, fragte Angel nur ohne ihn anzusehen.
„Ich bin doch nicht dein...“, ihm fiel so schnell kein passender Vergleich ein.
„Stell dich nicht so an. Wenn du schon hier wohnst kannst du auch was nützliches tun. Und dann hol mir ein Glas Blut. Blut steht im Kühlschrank.“
„Willst du dein Blut warm oder kalt“, erkundigte sich Lindsey ironisch.
„Warm natürlich. Aber pass auf, das es nicht überkocht. Sonst putzt du die Mikrowelle.“
Lindsey knirschte mit den Zähnen, fügte sich aber.
„Sonst noch was?“, fragte er spöttisch, als er Angel das Blut und seinen Kaffee in dessen Büro brachte.
„Im Augenblick nicht.“ Angel griff ohne hinzusehen nach seinem Kaffee und trank einen Schluck. „Du hast den Zucker vergessen. Zwei Stück.“
Lindsey warf den Zucker in Angels Kaffee und rührte so heftig um, das der Kaffee überschwappte.
„Pass doch auf!“ Angel stellte die Tasse ab und sah den nassen Fleck auf seiner Hose an.
Es sieht aus, als ob er in seiner Hose gekommen ist, dachte Lindsey, verdrängte den Gedanken aber sofort.
Angel stand auf und nahm das Glas mit dem Blut. „Ich bin in meinem Zimmer, wenn was ist. Und ich will nur gestört werden, wenn es wirklich wichtig ist!“

„... und wenn wir...“ Gunn unterbrach sich und sah Lindsey argwöhnisch an. „Du bist ja immer noch hier. Wo ist Angel?“
„In seinem Zimmer. Er will nicht gestört werden“, antwortete Lindsey, ohne von seinem Buch aufzusehen.
„Ich fürchte, wir müssen ihn stören. Lorne hat uns was Wichtiges erzählt“, sagte Wesley nachdenklich.
Das anschließende Schweigen irritierte Lindsey. Er sah neugierig auf. Alle starrten ihn an. „Was ist los? Moment mal, ihr erwartet doch nicht, dass ich...? Vergesst es!“
„Du bist entbehrlich“, stellte Cordelia nüchtern fest.
„Oh nein, ich denke gar nicht daran, mir Angels Zorn zuzuziehen“, schimpfte Lindsey.
„Wir können dich auch rausschmeißen“, fügte Gunn hinzu.
Lindsey fixierte ihn wütend. „Versuch es doch!“
„Nichts leichter als das.“ Gunn stürzte sich auf ihn.
Wesley und Cordelia gingen im letzten Moment dazwischen.
„Lasst das! Lindsey, du weckst Angel. Er hat uns alle schon mal dafür runtergemacht. Wenn du hier wohnen willst, musst du auch was dafür tun“, sagte Wesley bestimmt.
Lindsey fügte sich widerwillig. „Wer bin ich eigentlich, der Laufbursche für alle?“, murmelte er verstimmt, als er auf die Treppe zuging. Dann drehte er sich noch einmal um. „Welches Zimmer hat Angel eigentlich?“
„30. Nun geh endlich!“

Lindsey stand vor dem Zimmer und überlegte. Dann klopfte er vorsichtig.
Ohne Erfolg.
Er klopfte noch einmal, lauter.
Wieder nichts.
Zögern öffnete Lindsey die Tür und steckte den Kopf hinein, hoffend, dass er ihm nicht gleich abgerissen würde.
Sein Kopf blieb auf seinen Schultern, aber leider auch alles still.
Angel schlief wohl immer noch.
Zu sehen war nichts, da das Zimmer durch Vorhänge in völlige Dunkelheit getaucht war.
Lindsey atmete tief ein und tastete vorsichtig nach einem Lichtschalter. Er fand ihn auch, aber das erhoffte Licht blieb aus. Es klickte nur, und das Zimmer blieb dunkel.
„Angel“, rief Lindsey leise.
Keine Reaktion.
Seufzend tastete sich Lindsey durch die Dunkelheit, bis er gegen das Bett stieß. Dann bewegte er sich vorsichtig weiter.
Leider musste er feststellen, dass Angel auf der anderen Seite lag und er ihn nur erreichte, wenn er sich selbst halb aufs Bett legte.
Lindsey fühlte sich seltsam, als er Angel berührte. Einerseits hatte er Angst, der Vampir könnte ausrasten, andererseits erregte ihn die Nähe.
Er strich mit den Fingerspitzen über Angels Rücken und spürte den Muskeln nach.
Er war so vertieft in sein Tun, das er furchtbar erschrak, als Angel sich auf einmal umdrehte. Und ihn festhielt.
Lindsey! Was tust du hier?“
„Wo – woher willst du wissen, wer hier ist?“, stammelte Lindsey.
Er hörte das Grinsen in Angels Stimme.
„Ich kann dich riechen.“
Mit der freien Hand schaltete er eine Lampe an und sah Lindsey ins Gesicht. „Ich wollte nicht gestört werden. Schon vergessen?“
„Äh, deine Leute sind zurück. Ich sollte dich holen“, stammelte Lindsey wieder. Diese Augen, schoss es ihm durch den Kopf. Braun und samtig. Und dieser Mund. Ich könnte ihn immer wieder küssen.
Angel grinst, als ob er Lindseys Gedanken lesen konnte. Dann ließ er ihn los. „Wenn das so ist, sollte ich mich wohl sehen lassen.“
Er schob die Decke weg, um aufstehen zu können. Lindsey atmete hörbar aus, als er sah, das Angel Boxershorts trug. Er war also doch nicht völlig nackt, wie er befürchtet – und irgendwie gehofft hatte.
Angel hatte inzwischen seine Hose aufgesammelt. Immer noch sah ihn Lindsey gebannt an. Er registrierte überdeutlich, wie Angel die Hose anzog, erst den Knopf zumachte, dann den Reißverschluss hochzog und zum Schluss seinen Gürtel schloss.
Als er sich kurz in den Schritt fasste, musste Lindsey schlucken.
Ohne Erstaunen stellte er fest, das sich seine Erektion gegen die Matratze drückte. Er war nur froh, das er auf dem Bauch lag. So blieb seine Reaktion Angel verborgen.
Der hatte inzwischen sein Hemd angezogen und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. „So, wir können gehen.“
„Äh, ja.“ Lindsey überlegte verzweifelt, wie er seine Erregung vor Angel verstecken konnte. „Ich komme gleich.“
Angel blieb stehen und sah ihn fragend an. „Alles in Ordnung?“
„Äh ja, alles Bestens“, bestätigte Lindsey verzweifelt. Er konnte ja wohl kaum sagen: Alles in Ordnung, ich bin nur wahnsinnig geil. Angel würde ihn auf der Stelle rauswerfen.
Nun geh schon, dachte er inbrünstig.
Angel lächelte. „Ich verstehe zwar nicht, was los ist, aber ich bin dann unten bei meinen Leuten.“
Endlich verließ er das Zimmer.
Lindsey rollte sich erleichtert auf den Rücken. Und streichelte kurz über die deutliche Beule in seiner Hose. Das Bett roch nach Angel und kurz überlegte Lindsey, seiner Begierde nachzugeben.
Aber die Angst, von Angel erwischt zu werden, wie er sich in dessen Bett selbst befriedigte, hinderte ihn dann daran, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Seufzend stand er auf und versuchte, an etwas anderes zu denken.
Als er sicher war, das er sich wieder unter Menschen wagen konnte, ging er zu den anderen zurück.

„Ah, da bist du ja wieder“, begrüßte ihn Angel. „Der Kaffee ist alle. Mach mal Neuen.“
Lindsey schnappte sich wortlos die Kanne vom Tisch und kümmerte sich um die Kaffeemaschine.
Er sah nicht, wie Angel ihn ansah und dann amüsiert grinste.
„Und, wusste Lorne genaueres über den Dämon?“, wandte sich Angel dann Wesley zu.
Der nickte und zog seine Notizen zu Rate. „Es ist ein Zerbide. Du kennst doch den Hund, der in der griechischen Mythologie den Eingang zum Hades bewacht. Ein so genannter Zerberus. Er hat...“
„Schon gut, Wes, ich habe verstanden. Wie bringt man den Typ um?“, wollte Angel ungeduldig wissen.
„Oh, ganz einfach. Kopf abschlagen!“, grinste Gunn.
Angel bedachte ihn mit einem bösen Blick. „Welchen Kopf?“
„Alle Köpfe“, redete Wesley weiter. „Und zwar alle gleichzeitig. Wenn auch nur einer übrig bleibt, wachsen für jeden abgeschlagenen Kopf zwei nach.“
„Das haben wir gemerkt“, stellte Cordelia fest.
„Lorne sollte wirklich mal eine Gesichtskontrolle fürs Caritas einführen“, bemerkte Angel.
„Oder eine Kopfkontrolle“, witzelte Gunn. „Wer mehr als Einen hat kommt nicht rein!“
Lindsey hatte sich wieder neben Angel gesetzt und die ganze Zeit schweigend zugehört. Von Zeit zu Zeit sah er den Vampir unauffällig an.
Jetzt schreckte er zusammen, als Gunn genau vor ihm in die Hände klatschte.
„Aufwachen. Hat vielleicht deine komische Firma was damit zu tun?“
Alle Augen wandten sich Lindsey zu.
Der konnte erst mal nicht antworten, da sich Angels Bein durch dessen seitliche Drehung jetzt gegen seins drückte.
Lindsey starrte Angels Bein an und musste sich zwingen, nicht seine Hand darauf zu legen.
„Äh, womit?“, fragte er endlich.
Und verfluchte sich gleichzeitig für seinen unglaublichen Mangel an intelligenten Erwiderungen. Wo war nur der coole, redegewandte Anwalt geblieben?
„Der Dämon“, soufflierte Angel grinsend.
Lindsey errötete. „Wolfram & Hart sind nicht für alles verantwortlich, was in L.A. passiert“, fauchte er.
Er stand wütend auf, um Abstand zu Angel zu kriegen.
Leider stieß er dabei einen Becher mit Kaffee vom Tisch – welcher sich zielgerichtet auf Angels Hose ergoss.
Angel sprang fluchend auf. „Lindsey, du Trampel, kannst du nicht aufpassen? Das ist schon die zweite Hose heute. Hast du was gegen meine Hosen? Gefallen sie dir irgendwie nicht? Vielleicht sollte ich in deiner Nähe nur noch nackt rumlaufen?“
„Fick dich!“, knurrte Lindsey und lief zur Treppe.
Das Gelächter der Anderen hallte in seinen Ohren, bis er die Tür seines Zimmers hinter sich zuwarf.

Lindsey lag auf seinem Bett und starrte an die Decke. Es bereitete Angel anscheinend unglaubliches Vergnügen, ihn zu demütigen.
Er hasste ihn.
Und trotzdem erregte ihn die Erinnerung daran, wie sich Angel angezogen hatte. Sein Schwanz wurde hart. Und seine Hand wanderte ohne seinen Willen an seinen Reißverschluss.
Ein Klopfen ließ ihn innehalten.
Schnell überzeugte er sich, das er immer noch richtig angezogen war.
Die Wölbung in seiner Hose war unübersehbar, aber schließlich war er niemand Rechenschaft schuldig.
„Herein.“
Angel stand in der Tür und lächelte schuldbewusst. „Lindsey, alles in Ordnung?“
Lindsey nickte nur. Er spürte, wie sein Schwanz noch härter wurde. Er drehte sich auf die Seite, damit es nicht ganz so erkennbar war.
„Was willst du? Ist der Kaffee wieder alle?“
Angel seufzte und kam näher, bis er sich auf den Bettrand setzte. Lindsey rückte unwillkürlich etwas weg.
„Es ist nicht leicht. Keiner von uns weiß, wie er dich einschätzen soll“, fing Angel an.
„Wir wissen nicht, warum du hier bist...“
„Das habe ich dir gestern schon gesagt. Ich habe meinen Job und meine Wohnung verloren“, schimpfte Lindsey, „ich war betrunken, stimmt, aber daran kann ich mich erinnern.“
„Stimmt.“ Angel nickte. „Aber warum bist du ausgerechnet hier her gekommen?“
Lindsey verdrehte die Augen. „Es ist deine Schuld. Wenn du mich nicht im Fahrstuhl gefickt hättest, wäre das alles nicht passiert.“
Angel grinste ironisch und zeichnete mit dem Zeigefinger Lindseys Mund nach. „Wenn die Sonne untergegangen ist, müssen wir noch mal weg. Bleib im Hotel, hier bist du sicher.“
„Sicher vor wem? Vor hungrigen Vampiren?“, höhnte Lindsey, um seine Verlegenheit zu überspielen.
Angel ging nicht darauf ein. „Wir müssen den Zerbiden unschädlich machen. Und vielleicht rede ich noch ein Wörtchen mit W&H.“
Er ging, ohne sich weiter um Lindsey zu kümmern, der ihm fassungslos hinterher sah.
...

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[editiert: 28.03.05, 14:00 von DarknessEmotions]
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Cimmeria
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New PostErstellt: 14.11.03, 17:25  Betreff: Second Date  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Lindsey schaltete zum x-ten mal sämtliche Programme durch. Aber er konnte sich nicht darauf konzentrieren. Mit einem Ohr horchte er immer, ob Angel endlich zurück kam.
Der Vampir war überfällig. In weniger als einer Stunde würde die Sonne aufgehen. Dann sollte Angel nicht mehr draußen sein.
Endlich hörte er, wie die Eingangstür geöffnet wurde.
Lindsey schaltete den Fernseher ab und stürmte in die Halle.
Angel stand vor ihn, schmutzig und blutig, aber siegessicher grinsend.
Lindsey wäre ihm vor Erleichterung fast um den Hals gefallen, konnte sich erst im letzten Moment stoppen.
„Na, habt ihr es geschafft? Sind alle Köpfe ab?“
Angel nickte und lehnte sein Schwert gegen den Tresen.
„Alle Köpfe ab, der Kerl ist mausetot. Und, hattest du einen schönen Abend?“
Lindsey nickte und wollte gehen.
„Lindsey, warte mal! Es hat mich an der Schulter erwischt. Kannst du die Wunde verbinden? Ich habe den Jungs gesagt, sie brauchen nicht mitkommen, du kannst das auch machen!?“
„Stimmt, du hast ja jetzt einen eigenen Sklaven“, sagte Lindsey freudlos.
Angel hielt ihn fest. „Lindsey, das stimmt nicht und du weißt das. Es ist nur so, Wes und Gunn sind erschöpft von dem Kampf. Und du bist sowieso hier. Aber wenn du nicht willst, werde ich das auch alleine schaffen!“
Er zog seinen Mantel aus und knöpfte mit einer Hand sein Hemd auf. Erst jetzt bemerkte Lindsey den langen Riss, der von der Schulter halb über den Rücken führte.
Angel schaffte es mit einiger Mühe, sein Hemd abzustreifen.
Als er an Lindsey vorbei ging, sah dieser die Wunde. Und die vielen Prellungen, die sich langsam verfärbten. Etliche Narben zeugten von anderen Kämpfen, die der Vampir ausgefochten hatte.
„Angel, warte!“
Lindsey legte die Hand leicht auf Angels Rücken. Die Haut war so kühl, wie er sie in Erinnerung hatte.
Wieder musste er an die Nacht denken, die sie eingeschlossen im Fahrstuhl verbracht hatten.
„Geh nach oben. Ich kümmere mich um Verbandszeug.“
Angel nickte ihm zu und ging die Treppe hinauf.
Lindsey blieb stehen und bewunderte das Spiel der Muskeln unter der Haut.
Als er wenig später in Angels Zimmer kam, stand der am Fenster und sah hinaus in die Nacht. Am Horizont zeichneten sich bereits die ersten Vorboten der Morgendämmerung ab.
Angel seufzte und zog die Vorhänge zu. Dann schaltete er die Lampe neben seinem Bett an.
„Manchmal vermisse ich den Sonnenaufgang“, sagte er zu Lindsey, bevor er sich aufs Bett setzte.
Lindsey wusch vorsichtig das verkrustete Blut ab, bevor er die Wunde verband.
„War die *Unterhaltung* mit Wolfram & Hart interessant?“, fragte er beiläufig.
Angel sah ihn aufmerksam an, aber Lindsey tat so, als ob es völlig nebensächlich sei.
In Wirklichkeit brannte er darauf, zu erfahren, was Angel bei Wolfram & Hart in Erfahrung bringen wollte.
Angel bewegte probehalber den Arm und verzog das Gesicht. „Das wird wohl noch einige Tage wehtun.“
Lindsey sagte nichts dazu. „Hast du sonst noch irgendwelche Verletzungen abgekriegt?“, fragte er statt dessen.
Angel sah an sich herunter und schüttelte dann den Kopf. „Nur blaue Flecken, glaube ich. Aber sehen wir besser nach.“
Er zog seine Hose aus, während Lindsey angestrengt in eine andere Richtung sah.
Als er Angel wieder ansah, stockte ihm kurz der Atem. Der Vampir stand nackt vor ihm.
„Die Vorderseite scheint unbeschädigt zu sein“, stellte Angel fest.
Er drehte Lindsey den Rücken zu. „Wie sieht es da aus?“
Lindsey atmete bewusst ein und aus, um seine Erregung zu beruhigen. Es geht nur darum, ob er verletzt ist, wiederholte er für sich immer wieder. Aber es zog seine Hände fast magnetisch zu Angels Körper hin.
„Was ist das?“, murmelte Lindsey und strich über eine böse Prellung kurz über der linken Niere.
„Wo?“
„Hier!“ Lindsey drückte fester zu.
„Autsch!“ Angel machte einen Schritt nach vorne und rieb sich dann die Stelle. „Ich bin gestolpert und gegen eine Treppenstufe geknallt.“
Er drehte sich wieder zu Lindsey um. „Wenn nichts mehr ist, gehe ich schlafen. Was machst du noch?“
Lindsey brauchte wieder etwas, bis er antwortete. Er musste erst einmal den Blick von Angels Schwanz auf dessen Gesicht lenken.
„Ich gehe auch ins Bett.“ Er drehte Angel bewusst den Rücken zu.
„Übrigens, ich war nicht bei deiner Firma. Vielleicht ein andermal. Ich will nur was überprüfen, aber das eilt nicht“, sagte Angel hinter ihm.
Lindsey hätte gerne gewusst, was Angel überprüfen wollte, aber er wagte es nicht, sich wieder zu Angel umzudrehen. Dann wäre es um seine Selbstbeherrschung geschehen.
Fast fluchtartig verließ er wortlos das Zimmer.
Als er endlich in seinem Bett lag, ließ er die Bilder noch einmal an sich vorüber ziehen und genoss die damit verbundene Erregung.
Und konnte ihr endlich lustvoll nachgeben.

Lindsey streckte sich, nachdem er sein Hemd angezogen hatte und zuckte zusammen, als ihn der Schmerz daran erinnerte, das er sich beim letzten Kampf die Rippen geprellt hatte.
Seit kurzem nahmen sie ihn mit, wenn sich Angel Investigations um den Schutz derjenigen kümmerte, auf die sie durch Cordelias Visionen aufmerksam gemacht wurden.
Wesley und Gunn betrachteten misstrauisch jede seiner Bewegungen, ließen ihn aber weitgehend in Ruhe.
Cordelia kümmerte sich nicht weiter um ihn. Sie bemerkte lediglich einmal, wenn er mitten im Kampf die Seiten wechseln sollte, würde Angel ihn ohne Zögern töten.
Lindsey zweifelte nicht daran, dass sie Recht hatte. Er hatte oft genug erlebt, wie schnell und mitleidlos Angel mit seinen Gegnern umging.
Und wie sehr er darauf achtete, das seinen Freunden nichts zustieß. So auch bei ihm. Nur Angels schnelles Eingreifen hatte verhindert, dass ihm die Rippen gebrochen wurden. Er würde trotzdem noch einige Tage etwas steif sein.
In der Halle sah er sich verwundert um. Es war ungewöhnlich ruhig. Im Büro fand er nur Angel vor, der müßig in einer Zeitung blätterte und Kaffee trank.
Lindsey goss sich ebenfalls welchen ein und setze sich zu ihm.
„Kann ich was von der Zeitung abhaben?“
Angel sah kurz auf und lächelte ihn an. „Guten Morgen, Lindsey. Wie geht es deinen Rippen?“
Lindsey musste immer noch schlucken, wenn Angel ihm, so wie jetzt, tief in die Augen sah. Obwohl er bereits vier Wochen dort wohnte und den Vampir jeden Tag sah, ließ die Anziehungskraft keineswegs nach.
Immer wieder dachte er an seinen ursprünglichen Plan. Und immer wieder zögerte er es noch einen weiteren Tag hinaus.
Seit jenem Abend hatte sich Angel nicht mehr vor ihm ausgezogen, aber er erinnerte sich so genau daran, als ob es gerade erst passiert wäre.
Und es verging kaum eine Nacht, ohne das Lindsey davon träumte, dass Angel ihn berührte und küsste und noch viel mehr. Meistens endete der Traum mit sehr eindeutigen Spuren auf dem Laken.
Da sich Lindsey mehr oder weniger freiwillig bereit erklärt hatte, diverse Hausarbeiten, unter anderem das Wäschewaschen zu übernehmen, war Angel noch nichts aufgefallen. Und er ersparte sich damit spöttische Bemerkungen.
„Wann kommen die anderen?“, fragte er nach einem Blick auf die Uhr.
Angel lächelte wieder.
„Gar nicht.“
„Was heißt: Gar nicht?“, erkundigte sich Lindsey.
„Das heißt, sie haben heute frei.“
Lindsey überlegte kurz. „Und was ist mit mir? Ich meine, mit uns?“
Angels Lächeln verstärkte sich noch. Lindsey umklammerte seinen Kaffeebecher, um der Versuchung, Angel zu berühren, widerstehen zu können.
„Du hast natürlich auch frei. Was willst du machen? Willst du alleine was unternehmen? Oder hier bleiben und dich ausruhen? Oder wir machen was zusammen“, zählte Angel die Möglichkeiten auf.
Ich möchte mit dir ins Bett gehen und den ganzen Tag dort bleiben, dachte Lindsey.
„Äh, ich hole mir nur was zu essen. Soll ich dir was mitbringen? Blut vielleicht?“, sagte er laut und stand schnell auf.
Er verschwand Richtung Küche, bevor Angel Zeit hatte, zu antworten. Und bevor er die Wölbung in Lindseys Hose bemerkte.
Allerdings entging ihm dadurch auch, dass Angel ihm amüsiert nachsah.
Als er zurück kam, an einem Apfel kauend, hatte er sich wieder unter Kontrolle.
„Hm, woran dachtest du den so?“, fragte er und versuchte, möglichst uninteressiert zu wirken.
Angel faltete seine Zeitung bedächtig zusammen.
„Wir können die Unterlagen über die letzten Dämonen, mit denen wir zu tun hatten, auf den neuesten Stand bringen.“
Lindseys Mundwinkel gingen nach unten. So hatte er sich einen Tag mit Angel nicht vorgestellt.
„Oder“, Angel grinste, „wir können uns mal das beschädigte Zimmer ansehen, das mit dem Wasserfleck. Eigentlich müssten wir das selbst in Ordnung bringen können.“
Lindsey verzog wieder das Gesicht. Angels Vorschläge klangen alle nicht so toll. Vielleicht sollte er doch alleine was machen.
„Okay, ich sehe schon, meine Vorschläge gefallen dir nicht“, stellte Angel fest. „Wie wäre es damit: Wir gehen zusammen ins Bett und machen nach Sonnenuntergang einen Abstecher ins Caritas. Zum einen brauche ich wirklich Informationen von Lorne, aber andererseits würde ich dich gerne singen hören!?“
Lindsey nickte mechanisch. Es wäre sicher nicht schlecht, wenn er seinen Rippen etwas Ruhe gönnte. Und Lorne hatte er auch schon lange nicht gesehen – ihm wurde mit Verspätung bewusst, was Angel eigentlich gesagt hatte.
„Moment mal, hast du wirklich gesagt, wir gehen...“, er brach ab und lachte verlegen. Das konnte Angel gar nicht gesagt haben. Er träumte nur mal wieder.
Angel seufzte und stand auf. „Lindsey, wie deutlich muss ich denn noch werden? Ich will mit dir schlafen! Und ich weiß, dass du es auch willst. Die Hälfte der Zeit rennst du mit einem Steifen rum und gibst dir alle Mühe, es vor mir zu verstecken. Und immer, wenn du meinst ich merke es nicht, siehst du mich mit diesem Schlafzimmerblick an.“
Er unterbrach Lindseys Einwand mit einer Handbewegung. „Jetzt sag nicht: Das stimmt doch gar nicht. Selbst wenn du dich weniger auffällig benehmen würdest, kann ich deine Geilheit immer noch riechen. Ich bin ein Vampir, vergiss das nicht.“
Lindsey starrte ihn immer noch wortlos an.
„Du - du bildest dir das ein“, brachte er schließlich heraus. „Ich... es ist wegen Cordy. Sie macht mich wahnsinnig an.“
Er wartete, das Angel ihm seine Erklärung abnahm.
Der Vampir grinste hinterhältig. „Cordy, aha! Und weil ich so große Ähnlichkeit mit Cordy habe...“ Er ließ den Satz unbeendet.
Lindsey stellte sich so dicht vor Angel, das er ihn fast berührte. „War das wirklich dein Ernst“, flüsterte er, „dass du mit mir... schlafen willst?“
Angel nahm ihn in den Arm und küsste ihn sanft.
„Ich kann es kaum erwarten.“
Er griff nach Lindseys Hand und ließ ihn seine Erregung fühlen.
Lindsey lachte leise. Das war wirklich ein hartes Argument. „Dein Zimmer oder meins?“
„Warum wollen wir woanders hingehen?“, fragte Angel und leckte über Lindseys Mund.
„Weil... äh, weil das dein Büro ist?“ Lindsey war sich nicht sicher, ob das wirklich das war, was er sagen wollte. Angels Finger, welche die Konturen seines Schwanzes durch die Hose hindurch nachzeichneten, lenkten ihn zu sehr ab.
Er spürte, wie Angel beim Küssen amüsiert den Mund verzog.
„Wie du sagst, es ist mein Büro. Also kann ich hier tun, was ich will. Auch meinen ehemaligen Lieblingsfeind verführen.“
„Die Anderen, deine Freunde... könnten uns überraschen.“
Angel ließ sich Zeit mit der Antwort, da er gerade damit beschäftigt war, Lindseys Hemd Knopf für Knopf aufzumachen. Er tat dies mit einer Bedächtigkeit, als ob er ein kostbares Geschenk auspackte.
„Wenn sie wirklich auftauchen, was ich nicht glaube, sparen wir uns alle eventuellen Erklärungen“, murmelte er und küsste Lindseys Hals.
Seien Hände schoben derweil das Hemd weg.
Dass Angel ihn ohne Stoff dazwischen berührte, ließ Lindsey kurz nach Luft schnappen. Die Finger des Vampirs waren ziemlich kalt, aber das Lecken und Saugen an seinem Hals legte jede vernünftige Argumentation lahm.
Oder vielleicht lag es auch nur daran, das sein Gehirn kein Blut, und damit keinen Sauerstoff, mehr bekam.
Er versuchte, seine Hose zu öffnen, die ihm plötzlich viel zu eng war. Dabei bekam er unerwartete Hilfe von Angel.
„Ich mache das“, murmelte Angel.
Lindsey blieb unbeweglich stehen und ließ sich von Angel ausziehen.
Der letzte Teil seines Gehirns, der noch funktionierte, wies ihn darauf hin, das sie sich immer noch in Angels Büro, und damit sozusagen in aller Öffentlichkeit, befanden.
Dann stellte auch dieser Gehirnsektor mangels Blut die Arbeit ein.
„Endlich!“, sagte Angel leise. Sein Blick glitt bewundernd über Lindseys Körper.
„Ähm, was ist mit dir?“, fragte Lindsey, dem es etwas peinlich war, nackt in Angels Büro zu stehen und gemustert zu werden.
Angel zog ihn nur an sich und küsste ihn lange. Lindsey spürte deutlich, das sein Anblick Angel keineswegs kalt ließ.
Dafür wurde ihm, trotz aller Erregung, langsam kalt. Die Härchen auf seinen Armen richteten sich auf.
Was auch Angel endlich auffiel. „Frierst du?“, fragte er besorgt und strich leicht über Lindseys Arme. Diese Berührung verstärkte Lindseys Gänsehaut noch.
Lindsey nickte nur.
„Tut mir leid“, entschuldigte sich Angel, „aber ich wollte dich endlich ansehen können. Gehen wir nach oben, im Bett wird dir schnell wieder warm.“

Lindsey lag warm unter die Decke gekuschelt und sah Angel beim ausziehen zu. „Langsamer“, kommandierte er und zog die Decke über den Mund, um sein Grinsen zu verbergen.
Angel sah ihn eindringlich an und zog gehorsam ganz langsam den Reißverschluss seiner Hose auf. „Lachst du etwa?“, fragte er misstrauisch.
„Nein, wie kommst du denn darauf?“ Lindseys Stimme kiekste leicht.
„Na warte“, knurrte Angel spielerisch und zog Lindsey mit einem Ruck die Decke weg.
„Gib mir die Decke wieder“, flehte Lindsey lachend.
Angel schüttelte den Kopf. „Ich denke gar nicht dran.“
Er sah Lindsey streng an. „Komm her“, sagte er dann heiser.
Lindsey schluckte und fixierte die Wölbung in Angels Hose, die während dieses flapsigen Dialogs noch größer geworden war.
Wie hypnotisiert stand er auf und ging zu Angel.
„Mach sie auf!“
„Hm?“
„Meine Hose. Mach sie auf und nimm meinen Schwanz in die Hand. Ich will dich spüren!“
Lindsey sah noch einen Moment tief in Angels dunkle Augen, dann kniete er sich vor ihn und zog langsam und bedächtig den Reißverschluss auf.
Anschließend schob er die Hose herunter und wartete, das Angel sie ganz abstreifte.
Er legte beide Hände auf Angels Shorts und fühlte die Härte darunter – und Angels Hände, die durch seine Haare strichen.
„Weiter“, brachte ihn Angels raue Stimme in die Wirklichkeit zurück.
Lindsey griff nach dem Bund der Short und zog sie Angel bis zu den Knien herab.
Angels Schwanz ragte vor ihm auf.
Lindsey schluckte und streckte zögern die Hand aus, um ihn zu berühren.
Angle stöhnte leise, als Lindsey vorsichtig über die pralle Haut strich und dann mit der anderen Hand die Hoden umfasste.
„Angel, darf ich...?“, flüsterte Lindsey und legte den Kopf zurück, um ihm ins Gesicht zu sehen.
„Alles was du willst!“
Angel stöhnte wieder, als Lindsey ihn langsam in den Mund nahm. Er wollte die Beine spreizen, bekam aber Probleme mit seinen Shorts. „Lindsey, einen Moment noch.“
Schnell zog er seine Shorts auch noch aus und wartete mit geschlossenen Augen, dass Lindsey seinen Schwanz wieder in den Mund nahm.
Als Lindsey vorsichtig über die Eichel leckte, stöhnte Angel unwillkürlich.
„Bitte, Lin, ich will mehr. Mehr von deinem warmen Mund.“
Lindsey nahm Angels Schwanz so weit wie möglich in den Mund und umspielte ihn mit der Zunge. Dann ließ wieder von ihm ab und streichelte ihn nur. Er fragte sich, wie es sich wohl anfühlte, völlig davon ausgefüllt zu werden.
„Angel, nimm mich“, flüsterte er heiser.
Angel lächelte ihn an. „Gleich!“
Er ging zu einer kleine Kommode und durchwühlte die Schubfächer, bis er gefunden hatte, was er suchte.
„Ich will dir nicht weh tun.“ Er warf Lindsey eine Tube zu.
Der sah sie erst erstaunt an, dann grinste er. „Du hast an alles gedacht, was? Oder bist du immer so gut vorbereitet?“
Angel schob ihn zum Bett und grinste auch. „Früher oder später hätte ich dich schon rumgekriegt. Es hat länger gedauert, als ich dachte.“
Er wollte Lindsey die Tube wieder wegnehmen.
„Ich mache das.“
Angel legte sich bequem zurück und sah zu, wie Lindsey seinen Schwanz einrieb und ihn dabei massierte.
„Mach das nicht zulange“, warnte ihn Angel stöhnend, „sonst...“
„Oh“, Lindsey hörte vorsichtshalber auf. „Eine kleine Pause wäre wohl angebracht.“
Er schmiegte sich an Angel und bedeckte ihn mit kleinen Küssen und zärtlichen Bissen, bis er sein Verlangen nicht mehr zügeln konnte.
„Das nennst du Pause?“, lächelte Angel und brachte Lindsey über sich sanft in die richtige Position.
Lindsey hielt den Atem an und stieß ihn dann zischend wieder aus, als er langsam auf Angel herab glitt, bis er völlig auf ihm saß.
„Warte“, stöhnte Angel wieder, der nicht wagte, sich zu bewegen, um nicht gleich zu kommen. „Oh Gott, Lindsey, du bist... unglaublich.“
Lindsey beugte sich vor, um Angel glücklich zu küssen.
Angel kniff die Augen so fest zu, dass er kleine Lichtblitze sah. Die Reibung, die Lindseys Bewegungen auslöste, war fast zuviel.
„Lin, ich fürchte, ich halte das nicht lange aus“, flüsterte er.
Lindseys erste Antwort bestand nur aus einem unartikulierten Keuchen. „Wer sagt denn, das es bei einem Mal bleiben muss?“, fragte er heiser. „Entspann dich.“
Er bewegte sich schneller.
Sein Keuchen und Stöhnen mischte sich mit dem Angels.
Bis Angel seine Hüften packte und ihn zwang, stillzuhalten. „Tut mir leid, Lin, ich...“
Er kam mit fast schmerzhafter Intensität – und spürte im selben Moment, wie Lindseys Sperma auf seinem Bauch und seine Brust spritzte.
Als er die Augen wieder öffnete, sah er Lindsey, der nur durch seinen verkrampften Griff am zusammenbrechen gehindert wurde. Und die weißliche Flüssigkeit, die sich auf ihm verteilte.
Er tupfte den Finger hinein und leckte ihn dann ab. „Komm her!“
Als Lindsey sich auf ihn legte, küsste er ihn.
„Ich mag es wie du aussiehst, wie du riechst, und wie du schmeckst“, sagt er, bevor er Lindsey vorsichtig wegschob, so dass er neben ihm lag.
Lindsey lächelte ihn glücklich an, bis ihm die Augen zufielen und Angel an seinem Atemrhythmus erkannte, das er eingeschlafen war.

Lautes Türenknallen weckte Angel. Gefolgt von ebenso lauten Stimmen, die anscheinend alle durcheinander redeten.
„Verdammt Leute, macht nicht so einen Krach“, murmelte er.
Er blieb liegen und überlegte. Irgendwas hatte er vergessen. Aber es fiel ihn auch jetzt nicht ein. Nur der vage Gedanke, das es wichtig war.
Er drehte sich auf die Seite – und stieß mit einem anderen Körper zusammen.
Lindsey. Er ist noch da!
Schlagartig mit der Erinnerung an Lindsey, und das, was sie gemacht hatten, fiel ihm endlich wieder ein, was er vergessen hatte.
Lorne. Die Informationen, die ihm der grünhäutige Dämon besorgen sollte.
Eigentlich hatte er geplant, nach Sonnenuntergang mit Lindsey ins Caritas zu gehen. Einerseits zu seinem Vergnügen, um Lindsey singen zu hören, und seine Vermutung bestätigt zu bekommen, und andererseits wegen der Informationen, die Angel Investigations dringend brauchte.
Aber dann war alles anders gekommen, als geplant.
Sie hatten den Rest des Tages, und die ganze Nacht, im Bett verbracht.
Nicht einmal zum Essen waren sie aufgestanden, woran ihn sein knurrender Magen jetzt nachdrücklich erinnerte.
Trotzdem schmiegt er sich noch einmal an Lindsey und genoss dessen warme Haut.
Lindsey rekelte sich genüsslich und erstarrte dann plötzlich. „Angel?!“
„Ich bin hier, Schatz“, antwortete Angel leise und knabberte sanft an Lindseys Ohr.
Lindsey schob ihn weg und drehte sich um. „Ich dachte, ich habe nur geträumt“, er lächelte, „aber es ist wirklich passiert.“
Er sah Angel unsicher an, als ob er es immer noch nicht richtig glaubte.
Angel tippte ihm gegen die Nasenspitze.
„Es ist so real wie mein Hunger.“ Er knurrte verspielt. „Macht es dir was aus, wenn ich mal eine kleine Kostprobe von dir nehme?“
„Schon gut“, lachte er dann, um Lindsey zu zeigen, das es nur ein Scherz war. „Unten ist genug Blut im Kühlschrank, um mich wieder satt zu kriegen. Und wenn wir Glück haben, hat irgendwer menschliches Frühstück mitgebracht.“
„Dem Krach nach sind Cordy, Wes und Gunn schon da“, beantwortet er danach Lindseys unausgesprochene Frage.
„Wenn das so ist...“ ,Lindsey küsste ihn schnell und verschwand im Bad.
Angel hörte das Rauschen der Dusche und überlegte, ob es schneller ging, wenn sie zusammen duschten oder einzeln.
Einzeln geht schneller, dachte er amüsiert, aber gemeinsam macht mehr Spaß.
Doch dann würde er noch lange auf sein Frühstück warten müssen. Und Lindsey auch.
Ein Klopfen schreckte ihn auf. Ohne nachzudenken rief er herein und zog sich dann die Decke bis zum Hals hoch, als ihm wieder einfiel, das er immer noch im Bett lag.
Cordelia steckte den Kopf herein. „Oh, ich wusste nicht, das du noch schläfst. Hast du Lindsey schon gesehen?“
„Unter der Dusche. Äh, ich meine, er duscht gerade“, antwortete Angel, als ihm auffiel, das der Satz durchaus missverständlich war.
Cordelia starrte ihn an. Ihr Blick wanderte zur Badtür und zurück zu Angel. Dann grinste sie verstehend.
„Es ist nicht so, wie du denkst“, rechtfertigte sich Angel schnell.
Cordelia grinste noch breiter.
„Beeilt euch. Wesley hat Brötchen mitgebracht. Ich stelle schon mal dein Blut in die Mikrowelle. Wir warten auf euch!“
Das Rauschen hatte derweil aufgehört. Sie zwinkerte Angel noch mal zu und verschwand wieder.
„Äh ja, Danke.“ Aber er sprach bereits mit der geschlossenen Tür.
Lindsey kam aus dem Bad und sah ihn neugierig an. „Selbstgespräche?“
„Was? Nein, Cordy war hier. Wir sollen uns beeilen. Frühstück.“
Lindsey nickte, dann sah er Angel eindringlich an. „Hat sie irgendwas dazu gesagt, das du... wir...?“
„Nein. Nur: Beeilt euch. Ich glaube, es macht ihr nichts aus.“ Angel merkte selber, wie überrascht er sich anhörte.
„Und die anderen? Wesley und Gunn?“, fragte Lindsey weiter, während er sich anzog.
Angel zuckte die Schultern. „Wir werden sehen. Wartest du auf mich?“
Lindsey küsste ihn und gab ihm dann einen Klaps. „Cordy hat Recht, beeil dich, ich habe Hunger.“

Lindsey genoss es einfach.
Das Frühstück, die Plauderei darüber, wie die anderen ihren freien Tag verbracht hatten, Angels Nähe, und dessen Hand, die ihn unter dem Tisch immer wieder berührte.
Bis dann Wesley die Frage stellte, was der Besuch im Caritas gebracht hatte.
Lindsey fiel wieder ein, das Angel ja ursprünglich abends zu Lorne wollte.
Leider hatte sie es dann total vergessen, wie Angel zerknirscht zugab.
Wesley Blick daraufhin sprach Bände.
Und Angels flapsige Entschuldigung, das es auf einen Tag ja nicht ankäme, machte es auch nicht besser.
Die lockere Atmosphäre war danach jedenfalls dahin.
Wesley nahm seinen Kaffeebecher mit und vergrub sich in seinen Büchern, Gunn verzog sich zu einer Trainingsrunde in den Keller. Lediglich Cordelia lächelte Lindsey aufmunternd zu. „Hilfst du mir mal, den Tisch abzuräumen? Wenn ich Wes oder Gunn frage, kriege ich wahrscheinlich ein Buch oder eine Axt an den Kopf. Und Angel hat ein schlechtes Verhältnis zu zerbrechlichen Dingen.“
In der Küche verstauten sie schweigend die Lebensmittel und räumten das Geschirr weg. Lindsey wollte wieder gehen, aber Cordelia hielt ihn zurück. „Nimm es nicht so schwer, sie müssen sich erst dran gewöhnen.“
„Woran?“, fragte Lindsey.
„Daran, das du und Angel... das zwischen euch was ist. Oder war das nur für eine Nacht?“ Cordelia sah ihn intensiv an.
Lindsey errötete etwas. „Ich hoffe nicht“, antwortete er leise, „ich meine, ich mag Angel. Sehr sogar. Aber ich weiß nicht, wie es bei ihm ist.“
Cordelia lächelte und tätschelte Lindseys Arm. „Du wirst es schon noch rauskriegen. Jetzt kannst du dir aussuchen, ob du Gunn als Punchingball zur Verfügung stehen willst oder lieber zentnerweise Bücherstaub schluckst. Mit einem musst du anfangen.“
Sie schnitt Lindsey Einwand mit einer Handbewegung ab. „Angel Investigations besteht nicht nur aus Angel. Wir anderen gehören auch dazu. Aber denk daran: Wenn du Angel belügst, bricht er dir das Genick.“
Lindsey schluckte etwas und überlegte dann, dass Bücherstaub die weniger schmerzhafte Alternative war. Außerdem bestand die Möglichkeit, Wesley mit seinem Wissen zu beeindrucken.
Bei Gunn sah es schon schlechter aus. Der war allemal besser trainiert als er.
Zögernd betrat er das Büro und versuchte die Erinnerung an den gestrigen Tag zu unterdrücken, als er es beinahe mit Angel auf dem Schreibtisch getrieben hatte.
„Kann ich dir irgendwas helfen?“, fragte er vorsichtig.
Wesley ignorierte ihn erst mal und machte sich weiter Notizen. Endlich sah er auf. „Braucht Angel dich nicht?“, fragte er zynisch.
Lindsey musste sich sehr zusammennehmen, um nicht wortlos zu verschwinden.
„Nein.“
Wesley musterte ihn immer noch. „Schickt er dich her?“
Verdammt, mach es mir doch nicht so schwer, dachte Lindsey verzweifelt.
„Nein. Ich dachte... du kannst vielleicht Hilfe gebrauchen. Ich weiß eine ganze Menge über Dämonen. Von meiner Arbeit bei Wolfram & Hart.“
Wesleys Blick blieb nach wie vor unergründlich.
Dann nickte er endlich und deutete auf einen Stapel Bücher, die neben dem Schreibtisch lagen. „Hier ist eine Liste, wonach ich -wir - suchen.“ Er drückte Lindsey eine lange Aufzählung in die Hand. „Sieh zu, was du rauskriegst.“
Lindsey seufzte leise, als er sich einen Stuhl heranzog und das erste Buch nahm. Vielleicht hätte er doch mit Gunn anfangen sollen.

...

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Cimmeria
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Ort: Berlin



New PostErstellt: 14.11.03, 17:26  Betreff: Second Date  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: Cimmeria
E-Mail Adresse:
Titel: Second Date
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 3/?
Spoiler: --
Inhalt: Lindsey hat nach dem Abenteuer im Fahrstuhl seinen Job und seine Wohnung verloren; behauptet er wenigstens...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel/ Lindsey
Disclaimer: Ich verbeuge mich in Ehrfurcht vor dem göttlichen Wesen, das Angel, Lindsey und alle anderen erschaffen hat; aber ich arbeite an meinen eigenen Universum, in dem ich dann Gott bin
Kommentar: Fortsetzung zu „Life still goes on“


„Soll ich dir auch was mitbringen?“
Lindsey sah auf, ihm dröhnte der Kopf. „Was?“
„Was zu trinken. Willst du auch was?“ Wesley stand vor ihm.
Lindsey nickte. „Cola, wenn welche da ist. Sonst Kaffee.“
Wesley nickte auch und ging hinaus.
Lindsey reckte sich und rollte die Schultern. Er fragte sich, wie Wesley es schaffte, sich täglich stundenlang mit diesen Büchern zu beschäftigen. Und sich das alles auch noch zu merken.
Dann sah er auf die Uhr und beschloss, dass er sich eine Pause mehr als verdient hatte. Und Angel hatte er auch seit Stunden nicht gesehen.
Neugierig machte er sich auf die Suche.
Im Eingangsbereich war nur Cordelia, die konzentriert am Computer arbeitete. Gerade, als er sie nach Angel fragen wollte, hörte er ihn.
Lindsey lächelte leicht und ging der Stimme nach.
Die Tür zu dem anderen Raum war nur angelehnt, aber bevor er sie aufstoßen konnte, hörte er eine andere Stimme.
Wesleys.
Der auf Angel einredete. Wobei der Name Lindsey fiel.
Lindsey dankte insgeheim Cordelia, die darauf bestanden hatte, in der ganzen Halle künstliche Pflanzen aufzustellen, um das Ganze freundlicher erscheinen zu lassen.
Eine dieser Pflanzen bot jetzt einen guten Sichtschutz für ihn.
Gespannt hörte er zu, wie sich Angel und Wesley unterhielten.
„Glaubst du wirklich, dass dein Vertrauen gerechtfertigt ist? Wenn er nun weiterhin für Wolfram & Hart arbeitet? Und er uns ausspionieren soll?“
Angel lachte leise. „Wes, glaubst du wirklich W&H würden ausgerechnet Lindsey McDonald dafür aussuchen? Dafür haben die ganz andere Leute. Bessere.“
Lindsey ballte wütend die Fäuste. Angel fand ihn also als Spion völlig ungeeignet.
Aber bevor er dazwischen gehen konnte, redete Wesley wieder. „... und du musstest wirklich mit ihm ins Bett hüpfen, um das rauszukriegen? Hattest du keine andere Möglichkeit?“
„Ich musste nicht, aber die Gelegenheit war einfach günstig. Und außerdem... .“ Lindsey hatte genug gehört. Wütend stürmte er ins Zimmer.
„Es war also nur eine günstige Gelegenheit, ja? Wie beim ersten Mal?“ Er packte Angel und donnerte ihn gegen die Wand.
„Welches erste Mal?“, fragte Wesley verwundert.
Angel grinste. „Willst du es ihm sagen oder soll ich?“
Lindsey ließ ihn los und starrte zu Boden.
„Also, das war so...“ Angel sah erst Lindsey an und dann Wesley.
„Vergiss es, Wes. War nur ein Insiderwitz. Verstehst du sowieso nicht.“
Lindsey starrte Angel an. Der zwinkerte ihm zu, bevor er sich wieder an Wesley wandte.
„Kannst du eine Weile auf Lindsey verzichten? Es gibt da einiges, was ich schon immer mal über das Sicherheitssystem von Wolfram & Hart wissen wollte. Und da wir ja jetzt jemand mit Insiderwissen hier haben...“
„Okay“, Wesley nickte, „rede du mit ihm. Aber pass auf!“, fügte er im Gehen noch hinzu.
Angel schloss die Tür hinter Wesley und breitete die Arme aus. „Ich habe dich vermisst!“
Lindsey blieb misstrauisch. „Hältst du das jetzt für eine günstige Gelegenheit?“
Angel grinste und legte die Arme um ihn. „Wir brauchen ja keinen Sex haben. Einfach ein bisschen schmusen würde mir schon reichen.“
Er hielt Lindsey weiter fest, als er sich hinsetze und zog ihn auf seinen Schoß. „Wie schön warm du bist.“
Lindsey war immer noch unwillig, zumal er sich fragte, ob er für Angel nicht wirklich nur eine nette Abwechslung war, die sozusagen frei Haus geliefert worden war.
Aber er kam nicht dagegen an, dass sein Körper auf Angels Zärtlichkeiten reagierte.
Sein Schwanz wurde hart, als Angel ihn durch die Hose hindurch streichelte. Fast wünschte er sich, Angel würde ihn richtig anfassen. Aber das Risiko, dabei erwischt zu werden, war einfach zu groß.
Er lehnte sich an Angel und genoss die Nähe. Und das Wissen, das dieser genauso auf ihn reagierte, wie er auf den Vampir.
Er konnte Angels Erektion deutlich spüren.
„Was wolltest du eigentlich über das Sicherheitssystem meiner Firma wissen?“, fragte er, um sich abzulenken. „Meiner Ex-Firma“, setzte er schnell hinzu.
Angel ging auf den Zusatz nicht weiter ein.
„Ihr habt das Gebäude perfekt gesichert, zum Beispiel gegen Vampire. Na ja, fast perfekt“, schränkte er ein. „Wie? Zaubersprüche, Bannsprüche, magische Barrieren? Oder noch ganz anders? Erzähl mir mehr davon.“
Lindsey überlegte kurz. Doch eigentlich war er Wolfram & Hart keine Loyalität mehr schuldig.
Er fing an zu erzählen, was er wusste.
Angel hörte konzentriert zu, ohne ihn zu unterbrechen. Er veränderte nur von Zeit zu Zeit seine Haltung etwas. Aber als Lindsey aufstehen und sich woanders hinsetzen wollte, schüttelte er den Kopf. „Bleib hier. Ich mag deine Nähe.“
Endlich hatte Lindsey alles gesagt, was ihm einfiel. Angel nickte verstehend. „Gut, ich werde es meinen Leuten sagen. Es ist immer gut, die Schwachstellen des Gegners zu kennen. Und wir können uns mit diesem Wissen selber besser schützen.“
Er küsste Lindsey kurz und schob ihn weg.
„Die Sonne geht bald unter. Kommst du mit ins Caritas?“
Lindsey wollte erst ja sagen, schüttelte dann aber den Kopf. „Geht ohne mich. Vielleicht beim nächsten mal.“ Er war sich nicht sicher, wie seine Beziehung zu Angel tatsächlich war. Und Lorne war viel zu neugierig!
„Gut. Es dauert auch nicht lange.“
Angel ging in die Halle. „Hey Leute, wer kommt mit ins Caritas?“
Lindsey lag wach und sah auf die Uhr. Dauert nicht lange ist gut, dachte er. Jetzt ist es halb fünf und sie sind immer noch unterwegs. Ob was passiert ist?
Er drehte sich auf die andere Seite und versuchte, zu schlafen.
Kalte Hände und ein unangenehmer Geruch nach Alkohol weckten ihn wieder.
„Hallo Schatz, da bin ich wieder. Hat doch wirklich nicht lange gedauert. Und jetzt will ich das von heute nachmittag endlich nachholen“, sagte Angel mehr oder weniger undeutlich.
Lindsey befreite sich und drehte sich zu Angel um.
„Hat nicht lange gedauert?“, schimpfte er. „Ich dachte, euch ist sonst was zugestoßen! Und überhaupt, was machst du in meinem Bett? Und was willst du nachholen?“ Seine Erleichterung, dass Angel nichts zugestoßen war, wurde zusehends von seiner Wut verdrängt.
Angel grinste selig und störte sich nicht im geringsten an Lindsey Laune. „Ich will dich jetzt vögeln. Wesley wollte mich einfach nicht ranlassen. Und Gunn hat vorne gesessen, neben Cordy. Ich weiß nicht, ob die beiden... .“
Lindsey stöhnte gequält. „Angel, du bist unmöglich. Und nur, weil du bei Wesley nicht landen konntest, kommst du jetzt zu mir?“
„Genau.“ Angel grinste glücklich. „Aber auch, weil ich dich liebe!“, fügte er mit betrunkenem Ernst hinzu.
Lindsey seufzte und stand auf. „Dann komm mal her, mein Liebling“, sagte er ironisch.
„Warum?“ Angel blieb liegen.
„Ausziehen, sonst wird das nichts. Na mach schon.“ Lindsey wartete, bis Angel schwankend vor ihm stand.
Dann zog er Angels Hose herunter. „So, setzt dich hin, der Rest geht dann besser.“
Angel sah an sich herunter und zerrte an seine Boxershorts. „Die müssen auch weg. Stören doch nur.“
Lindsey musste unwillkürlich grinsen. Trotz seiner Betrunkenheit hatte Angel offensichtlich sehr genaue Vorstellungen, was er machen wollte.
„Okay, die also auch noch.“
Lindsey streifte ihm die Shorts ab und bemerkte, das sich Angels Schwanz bereits leicht aufrichtete.
Was wohl auch Angel auffiel. „Bekomme ich einen Kuss?“, bettelte er.
Lindsey wollte ihn küssen, aber Angel drehte den Kopf weg. „Da!“ Er wies nach unten.
Jetzt schüttelte Lindsey den Kopf. „Später.“
Er hatte wirklich keine Lust, Angel jetzt einen Blowjob zu geben. „Setzt dich hin!“
Angel setzte sich und kippte nach hinten. „Jetzt? Du bist immer so schön warm!“ Er schloss erwartungsvoll die Augen.
Lindsey war geneigt, alles zu lassen und kurzerhand in Angels Zimmer zu schlafen.
Doch dann zog er Angel soweit aus, wie es ging. „Leg dich richtig hin oder lass es bleiben. Ich bin müde.“
Er krabbelte unter die Decke, ohne sich weiter um Angel zu kümmern. Sollte der seinen Pullover doch anbehalten. Wenn es ihm zu warm würde, konnte er ihn schließlich immer noch ausziehen.
Am Rande bekam er noch mit, wie sich Angel an ihn kuschelte und sich dessen steifer Schwanz an seinen Po drückte, dann schlief er ein.
Lindsey erwachte vom Sonnenlicht, das ins Zimmer fiel.
Mit Verspätung fiel ihm Angel wieder ein.
„Angel?“
„Ja. Kannst du mal die Vorhänge zuziehen?“, kam es dumpf unter der Decke hervor.
Lindsey grinste, als er aufstand und dafür sorgte, dass Angel sich wieder im Raum aufhalten konnte, ohne Gefahr zu laufen, zu verbrennen.
Angel tauchte mit verstrubbelten Haaren unter der Decke auf. „Ich habe fast einen Hitzschlag bekommen“, beschwerte er sich.
Lindsey konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
Angel, der nur seinen schwarzen Pullover trug, welcher einen starken Kontrast zu seiner bleichen Haut bildete, und ihn vorwurfsvoll ansah.
„Du siehst zu niedlich aus“, keuchte Lindsey, immer noch lachend.
Angel sah an sich herunter. „Ja, wirklich ungemein putzig“, knurrte er.
Lindsey streichelte seinen Bauch und schob den Pullover etwas hoch. „Zieh das aus, ich will deine Haut spüren.“
Angel kam der Aufforderung, immer noch leicht schmollend, nach.
Aber Lindseys Küsse auf seinem Oberkörper, die sich langsam tiefer verlagerten, besänftigten ihn bald wieder.
Und was danach kam, ließ ihn schnell vergessen, dass er sich lächerlich vorgekommen war.
Lindsey sah sich um, aber er konnte niemand entdecken, der ihm folgte.
Gut, viele Möglichkeiten gab es nicht.
Eigentlich nur Wesley, Gunn oder Cordelia. Angel würde zu dieser Tageszeit in Flammen aufgehen. Und ein brennender Vampir war alles andere als unauffällig.
Bei seinem Auto angekommen, sah er sich noch einmal in alle Richtungen um.
Endlich fuhr er los, machte aber unterwegs viele Umwegen und wechselte auch mal abrupt die Richtung, bis er an seinem Ziel, einer schäbigen Lagerhalle am Hafen, war.
Wieder überprüfte er die Umgebung auf Fremde. Zwar kam er sich selber dabei leicht paranoid vor, aber die Zeit bei Wolfram & Hart hatte ihn gelehrt, das man nie vorsichtig genug sein konnte.
Einmal war er nachlässig gewesen - und hatte jetzt die Folgen zu tragen.
Als er geraume Zeit später zu seinem Auto zurück kehrte, war er schon bedeutend weniger argwöhnisch. Wenn sie ihn bisher nicht verfolgt hatten war es mehr als unwahrscheinlich, das sie ihn gerade jetzt aufspürten.
Vorsichtig verstaute er seine Gitarre im Auto. Kurz überlegte er, wie er Angel erklären sollte, wo er sie her hatte und kam zu dem Schluss, es gar nicht zu erklären.
Schlimmstenfalls hatte sie eben die ganze Zeit im Auto gelegen.
„Wo steckt Lindsey?“, fragte Wesley und sah sich um.
Angel sah kurz von seinen Notizen auf. „Er hatte irgendwas zu erledigen.“
Wesley nahm seine Brille ab und rieb sich die Augen. „Kleines Treffen mit Wolfram & Hart, was?“
„Wer?“, fragte Angel irritiert.
Wesley seufzte. „Dein neuer Lover, Lindsey McDonald.“
Angel grübelte immer noch, was Wesley eigentlich meinte. Dann dämmerte es ihm. „Nein. Lindsey verrät uns nicht. Er spioniert auch nicht für W & H. Hör endlich damit auf, Wes!“
Wesley sah ihn eindringlich an. „Warum bist du dir so sicher? Nur, weil du ihn vögelst? Angel, wach endlich auf. Der Typ ist... nicht ehrlich.“
Angel grinste leicht. „Da muss ich dir allerdings recht geben. Lindsey sagt nicht die Wahrheit. Aber das bekommen wir auch noch hin. Vertraue mir einfach.“
Wesley seufzte wieder. „Dir schon. Aber ihm?“
Lindsey balancierte die Einkaufstüte auf dem Arm. Zur Tarnung - und auch, weil es notewendig war - hatte er eingekauft.
In der anderen Hand hielt er seine Gitarre.
Der Kühlschrank war mal wieder leer gewesen, abgesehen von mehreren Flaschen Blut für Angel. Und Joghurt für Cordelia.
Lindsey konnte beidem nicht so viel abgewinnen. Und der Pizzaservice langweilte ihn auch.
Gut, seine Kochkünste waren nicht gerade überwältigend, aber bei Spaghetti und Tomatensoße konnte man nicht soviel falsch machen.
Und selbst wenn Angel keinen großen Gefallen an Essen hatte, würde er es vielleicht mögen, wenn er sich etwas Blut darüber goss.
Insgeheim hoffte er natürlich auch, das Wesley und Gunn dann endlich ihre Vorbehalte gegen ihn vergaßen.
Prompt lief er auch Wesley in die Arme, der sein Erscheinen mit einem hochziehen der Augenbrauen kommentierte.
„Ich war nur einkaufen, der Kühlschrank ist leer“, verteidigte sich Lindsey. „Und ich habe meine Gitarre aus dem Auto geholt.“
Wesley nickte, aber er sah keineswegs überzeugt aus.
Lindsey seufzte gequält und stellte seine Einkäufe ab. „Wesley, was zum Teufel, stört dich an mir?“
„Hm.“ Wesley sah ihn ausdruckslos an. „Das du meinen Freund... , wie soll ich sagen: Hintergehst? Ausnutzt?“
Lindsey wollte antworten, aber Wesley fiel ihm ins Wort. „Angel ist in mancher Beziehung unglaublich naiv. Sein Fluch verhindert, dass er mit einer Frau glücklich werden kann. Also sucht er Befriedigung bei Männern. Außerdem ist es Teil seiner Buße für vergangene Sünden, den Menschen zu helfen. Er wird niemand abweisen, der behauptet, Hilfe zu brauchen. Und wenn er dafür, als Gegenleistung sozusagen, Sex bekommt, ohne seine Seele zu gefährden...“
„Das reicht!“ Lindsey knirschte mit den Zähnen. „Du hast ja keine Ahnung, wie es wirklich war. Angel hat... .“ Lindsey hörte auf, als ihm dämmerte, was wirklich los war. Er grinste breit. „Du bist eifersüchtig!“
Wesley errötete bis in die Haarspitzen. „Quatsch. Ich... stehe nicht auf Männer. Und am wenigsten auf einen mehr als 200 Jahre alten Vampir.“
Lindsey nickte nur amüsiert. „Klar, ich verstehe. Schon gut, Wesley, es muss dir nicht peinlich sein, ich habe auch mal so gedacht. Aber Tatsache ist nun mal, Angel hat sich für mich entschieden. Pech gehabt, mein Freund.“
Er hob seine Tüte wieder auf und ging in die Küche.
Als er wieder zurück kam und die Gitarre in sein Zimmer bringen wollte, sah er Wesley an und grinste breit.
„Du hättest ihn ranlassen sollen, als ihr aus dem Caritas gekommen seit.“
Wesley starrte fassungslos hinter ihm her.
„Wes, ist Lindsey wieder da?“
Wesley zeigte ohne hinzusehen Richtung Küche.
Angel sah ihn verwundert an, sagte aber vorsichtshalber nichts.
Wesley strahlte soviel schlechte Laune aus, da wollte er gar nicht wissen, was passiert war.
Als er den Kopf in die Küche steckte, war er vorsichtshalber darauf gefasst, dass Lindsey ebenfalls schlecht gelaunt war. Aber der lächelte nur.
„Komm rein. Ich hoffe, du magst Spaghetti und Tomatensoße?“
„Hm, ja, schon. Warum?“
„Weil ich für dich, und deine Leute, Essen koche!“
Angel schmiegte sich an Lindsey und küsste dessen Nacken. „Hm, bist du das Hauptgericht?“ Sein Gesicht verwandelte sich und er ritzte leicht die Haut.
„Ihhh, hör auf.“ Lindsey befreite sich lachend.
Angel nahm wieder sein menschliches Aussehen an. „Gut, ich kann dich auch mit der Soße – und etwas Blut – übergießen. Und das ganze dann ablecken.“
Er fasste nach Lindseys Hand und legte sie auf seine Hose, damit der fühlte, welche Auswirkungen dieser Gedanke auf ihn, genauer auf seinen Schwanz, hatte.
„Wenn wir alleine wären, würde ich dich gleich jetzt vögeln. Hast du eine Idee, mit was für einem Auftrag wir Wesley beschäftigen können?“
Lindsey wollte gerade einen flapsigen Vorschlag machen, als ihm Wesleys eifersüchtige Reaktion wieder einfiel. Wenn Angel ihn jetzt wegschickte, würde alles noch schlimmer werden.
„Nein, Wes soll hier bleiben, das Essen ist bald fertig. Wo stecken eigentlich Cordy und Gunn?“
Angel drehte Lindseys Handgelenk, um auf die Uhr zu sehen. „Müssten eigentlich jeden Moment wieder da sein. Sie haben Wolfram & Hart einen kleinen Besuch abgestattet.“
Lindsey wurde bleich. „Sie haben was... ? Angel, das ist gefährlich. Mit Wolfram & Hart ist nicht zu spaßen, das weißt du ganz genau!“
„Oh, nichts wirklich aufregendes. Sie sollen nur etwas überprüfen.“
„Was? Sag mal, spinnst du jetzt total? Du bringst deine Leute in Gefahr, nur um... um zu sehen, ob ich lüge?“, schrie ihn Lindsey fassungslos an.
Angel verschränkte die Arme vor der Brust und sah Lindsey nur an. „Hast du denn gelogen?“, fragte er ganz ruhig.
Lindsey sah ihn verächtlich an, „du änderst dich nie, was? Zum Teufel mit dir!“, bevor er sich an Angel vorbei drängte, der ungerührt stehen blieb.
„Du änderst dich auch nicht“, murmelte Angel schließlich und stellte den Herd ab. Ihm war jede Lust auf Essen vergangen.
Die Tomatensoße blubberte noch eine Zeitlang leise weiter vor sich hin.
In der Halle traf er dann nur Wesley, der ihn erstaut ansah. „Ist was passiert? Lindsey ist rausgestürmt, als ob eine ganze Horde Vampire hinter ihm her wären.“
Angel zuckte nur die Schultern. „Kleine Differenzen. Er wird sich schon wieder einkriegen. Wenn du Nudeln und Tomatensoße magst, das Essen ist fertig.“
Er ging die Treppe hinauf und ließ einen ratlosen Wesley zurück.
Da er Lindsey so einschätzte, dass dieser vorerst nicht zurück kam, durchsuchte er schnell dessen Zimmer.
Das er die Gitarre fand, ließ ihn lächeln. Er setzte sich aufs Bett und streichelte das Instrument, wie sonst Lindseys Körper.
Dann legte er sie vorsichtig dahin zurück, wo er sie gefunden hatte.
Als er nichts weiteres Ungewöhnliches entdeckte, nickte er, als ob er eine Bestätigung für eine Vermutung erhalten hatte.
In der Küche fand er Wesley, zusammen mit Cordelia und Gunn, vor.
„Hm, hast du gekocht? Echt lecker.“ Cordelia strahlte ihn an. Auch Gunn nickte zustimmend.
Angel schüttelte lächelnd den Kopf und goss sich ein Glass Blut ein. „Danke für das Kompliment, aber das war Lindsey, nicht ich.“
„Und wo ist Lindsey jetzt?“, fragte Cordelia mit vollem Mund.
Angel trank erst, bevor er antwortete. „Weggelaufen. Wie immer, wenn ihm was nicht passt. Aber er wird wiederkommen. Auch wie immer.“
„Ich bin mir da nicht so sicher“, sagte Wesley leise und sah Angel eindringlich an.
„Er wird wiederkommen“, bekräftigte Angel noch einmal. „Und, wie war das Casting?“, fragte er dann.
Gunn schluckte den letzten Rest von seinem Essen runter. „War ganz interessant.“
„Ganz interessant?“, schimpfte Cordelia. „Du musstest nur rumstehen und bedrohlich aussehen. Aber ich...“
„Also, dein Kreischen war schon recht überzeugend“, grinste Gunn.
„Ich vermute mal, das du genauso gekreischt hättest, wenn man dir Eiswürfel in den Ausschnitt gesteckt hätte.“
„Hätte ich nicht“, behauptete Gunn souverän.
„Natürlich hätte man bei dir die Eiswürfel auch woanders hinstecken können. In deine Hose, zum Beispiel?“ Cordelia lächelte und machte die Kühlschranktür auf.
„Hey, vergiss es, ja? Dein komisches Casting ist vorbei. Und glaube nicht, das ich noch mal ja sage, wenn sie irgendwo einen Piraten für einen dämlichen Werbespot für Sonnenschutzcreme brauchen.“
Cordelia zuckte die Schultern und machte den Kühlschrank wieder zu. „Nehme ich beim nächsten Mal eben Wesley mit.“
Wesley erbleichte. „Äh, mich? Tut mir Leid, Cordy, aber ich bin gar nicht so wild auf eine Rolle.“
Angel machte der Diskussion ein Ende. „Hey Leute, hört mal zu: Ich statte W&H heute Nacht mal einen Besuch ab. Ich will da mal was überprüfen.“
„Sollen wir nicht mitkommen?“, fragte Wesley.
Angel schüttelte den Kopf. „Ich gehe alleine. Das ist unauffälliger. Aber kannst du heute Nacht hier bleiben, Wes? Wenn Lin zurück kommt, möchte ich, das er auch bleibt. Zumindest, bis ich zurück bin.“
„Kein Problem. Ich werde mich um deinen... äh, na ja, um Lindsey kümmern.“
Lindsey fuhr ziellos durch die Stadt.
Er war wütend auf Angel und wütend auf sich selbst.
Was war aus dem coolen Anwalt geworden, den nichts aus der Fassung bringen konnte?
Diese kindische Reaktion war doch wirklich unnötig. Und Angel hatte wieder Verdacht geschöpft.
Er hätte doch seinem ursprünglichen Plan folgen sollen.
Doch noch war es nicht zu spät dafür. Er musste nur noch seine Gitarre holen.
Und genau das war das Problem. Die Gitarre war im Hotel.
Und damit in Angels Nähe.
Lindsey fluchte leise. Warum hatte er sie nicht da gelassen, wo sie die ganze Zeit gewesen war?
Aber die Gitarre zurücklassen wollte er auch nicht. Blieb nur die Hoffnung, das Angel nicht da war und er ihn nie wieder sehen musste.
Da es bereits kurz nach Sonnenuntergang war, fuhr er langsam zum Hotel zurück.
Er suchte die Straße davor und die Nebenstraßen nach Angels schwarzem Cabrio ab, ohne Erfolg.
Endlich parkte er auf der gegenüberliegenden Seite und ging zögernd auf das Hotel zu.
Vor der Tür blieb er stehe und atmete tief ein.
Es war beinahe wie an dem Abend, als er das erste Mal sturzbetrunken, davor gestanden hatte.
Und eigentlich war es genauso: Mit dem einzigen Unterschied, das er Angel diesmal nicht sehen wollte.
Die Eingangshalle war dunkel und Lindsey atmete erleichtert auf. Angel war weg. Er musste nur schnell die Gitarre holen und konnte dann verschwinden.
Trotzdem bewegte er sich fast lautlos – und erstarrte mitten in der Bewegung, als er plötzlich angesprochen wurde: „Angel hatte also Recht, du bist wieder gekommen. Fragt sich nur, warum du hier im Dunkeln rumschleichst?“
Lindsey drehte sich um, als er sicher war, nicht sofort an einem Herzinfarkt zu sterben.
„Wesley, was tust du da? Ich könnte dich ebenso fragen, warum du hier im Dunkeln sitzt und Leute erschreckst.“
Wesley schaltete eine Tischlampe an, die einen kleinen Lichtfleck erzeugte. Sein Gesicht blieb aber weiter im Dunkeln.
„Um Einbrecher auf frischer Tat zu ertappen?“
Lindsey war im ersten Moment sprachlos, dann brach seine aufgestaute Wut auf Angel los und ergoss sich über Wesley. „Einbrecher! So siehst du mich also. Erst Verführer eines unschuldigen, naiven Vampirs, dann Einbrecher. Halt, ich habe ja noch was vergessen: Ich bin natürlich auch nur hier, um euch für Wolfram & Hart auszuspionieren.“
Er hielt inne, um Luft zu holen.
Wesley stand auf und stellte sich vor ihn. „Du hast noch was vergessen: Ich halte dich für verlogenen und hinterhältig!“
Das war zuviel. Lindsey sah rot und schlug zu.
Wesley, der darauf nicht gefasst war, verdrehte die Augen und ging zu Boden.
„Aua.“ Lindsey schüttelte seine Hand. „Das hast du jetzt davon, Dickschädel. Aua! Deinetwegen werde ich jetzt einige Tage nicht Gitarre spielen können.“
Er hob den Fuß, um Wesley in die Rippen zu treten, ließ es dann aber bleiben. „Er kann glücklich sein, einen so loyalen Freund wie dich zu haben. Schade, das wir nie Freunde werden können.“
Er ging in sein Zimmer, um die Gitarre zu holen und sah sich ein letztes Mal um.
„War eine schöne Zeit, aber es war ein Fehler, so lange zu bleiben. Machs gut, Angel“, sagte er leise.
Er verließ das Hotel, ohne sich weiter um Wesley zu kümmern.
...

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Cimmeria
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New PostErstellt: 15.11.03, 08:47  Betreff: Re: Second Date  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: Cimmeria
E-Mail Adresse:
Titel: Second Date
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 4/?
Spoiler: --
Inhalt: Lindsey hat nach dem Abenteuer im Fahrstuhl seinen Job und seine Wohnung verloren; behauptet er wenigstens...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel/ Lindsey
Disclaimer: Ich verbeuge mich in Ehrfurcht vor dem göttlichen Wesen, das Angel, Lindsey und alle anderen erschaffen hat; aber ich arbeite an meinen eigenen Universum, in dem ich dann Gott bin
Kommentar: Fortsetzung zu „Life still goes on“

Lindsey fragte sich wieder einmal, ob Lorne vielleicht doch Augen am Hinterkopf hatte.
Jedenfalls konnte er es sich kaum anders erklären, dass der grünhäutige Dämon sich zu ihm umdrehte, kaum dass er das Caritas betreten hatte.
Lorne lächelte ihm quer durch den Raum an und Lindsey ging langsam auf ihn zu.
Er war sich immer noch nicht sicher, ob es wirklich eine gute Idee war, hierher zu kommen.
Aber zurück ins Hotel Hyperion konnte er nicht. Und L.A. verlassen wollte er nicht, auch wenn er sich einige Stunden zuvor genau das fest vorgenommen hatte.
„Lin, was treibt dich hierher? Nicht, dass ich mich nicht freue, dich zu sehen. Aber das letzte Mal ist lange her.“
Er umarmte ihn und Lindsey ließ es fast passiv über sich ergehen.
Lorne schob ihn etwas weg und betrachtete ihn aufmerksam. „Was ist los? Ärger mit der Firma? – Oder mit deinem Lover?“
Lindsey zuckte zusammen.
„Hast du meine Gedanken gelesen?“, schimpfte er.
Lorne schüttelte den Kopf. „Das muss ich nicht, es steht dir auch so auf der Stirn geschrieben. Also, wer ist es, der dir das Herz gebrochen hat?“
„Angel“, wollte Lindsey sagen, schluckte es dann aber runter. „Kennst du nicht“, antwortete er statt dessen.
Lorne zog eine Augenbraue hoch. „Da bin ich mir nicht so sicher“, murmelte er.
„Willst du nicht singen?“, fragte er dann.
Lindsey schüttelte vehement den Kopf. „Meine Gedanken gehen dich gar nichts an. Ich will nur einen Drink.“
„Den kannst du kriegen. TNT?“
Als Lindsey nickte, wies Lorne auf einen freien Tisch. „Willst du da drüben sitzen? Oder lieber bei deinen... Kollegen?“ Er zeigte auf eine Gruppe von Anwälten, von denen Lindsey etliche zumindest vom Sehen kannte.
„Nein, ich habe genug von der Arbeit.“ Er setze sich an den leeren Tisch und wandte den anderen Anwälten demonstrativ den Rücken zu.
Angel war zufrieden.
Auch wenn er von den Wachleuten erwischt und rausgeworfen worden war. Und das unter den spöttischen Blicken von Lilah Morgan.
„Sieht aus, als hätten Sie diesmal Pech gehabt“, sagte sie boshaft lächelnd.
Die Sicherheitsmaßnahmen waren wirklich verstärkt worden, genau wie Lindsey es ihm erzählt hatte.
Aber es war ihm trotzdem gelungen, bis zu Lindseys Büro zu kommen. Wo ihn dann Lilah erwartete.
Denn inzwischen stand ihr Name an der Tür. Und das konnte nur bedeuten, das sich die Wege von Lindsey und seiner Firma getrennt hatten.
Und damit war sein Besuch bei Wolfram & Hart sehr erfolgreich.
Er lächelte immer noch, als er den schwachen Lichtschein in seinem eigenen Büro wahrnahm.
Wesley und Lindsey schienen sich endlich zu vertragen. Und der Gedanke, das sie zusammen auf ihn warteten, stimmte ihn ausgesprochen zufrieden.
„Liebst du mich?“, fragte Lindsey mit schwerer Zunge und sah Lorne treuherzig an.
Der nickte nur lächelnd. „Jeder liebt dich, Lin.“
„Er nicht“, grummelte Lindsey und hob sein Glas an um es gleich darauf enttäuscht wieder abzustellen. „Leer! Und sein blöder Freund kann mich auch nicht leiden!“
„Meinst du Wesley?“, erkundigte sich Lorne.
„Hm, Wesley...“, überlegte Lindsey und kicherte dann. „Das werde ich dir nicht verraten. Außerdem, woher kennst du Wesley?“ Er sah sich um. „Warum ist es hier so leer? Wo sind die alle hingegangen? Ich will noch was zu trinken!“
Lorne schüttelte nachhaltig den Kopf. „Die sind gegangen, weil das Caritas für heute geschlossen hat. Und du hattest mehr als genug, Lin. Zeit, das du auch nach Hause und ins Bett kommst.“
„Ich habe kein Zuhause“, seufzte Lindsey und legte den Kopf auf die Arme, auf den Tisch.
„Du bist ein schwerer Fall, Lindsey-Schatz“, murmelte Lorne. Er sah Lindsey lange an, bevor er nach dem Telefon griff und eine Nummer wählte, die er auswendig kannte.
„Hallo meine... äh, Hi“, verbesserte sich Angel schnell. In seinem Überschwang hätte er beinahe *Lieblinge* gesagt. Er war sich nicht so sicher, ob das bei Wesley so gut angekommen wäre.
Dann sah er sich erst mal verwundert um.
„Wo steckt Lindsey? Ist er schon schlafen gegangen? Und was ist denn mit dir passiert?“, redete er schnell weiter, als Wesley ihn böse ansah.
Irgendwer hatte Wesley schlimm verprügelt, wie die Flecken in seinem Gesicht bezeugten, die Angel erst für Schatten gehalten hatte.
Wesley sah immer noch wütend aus und schwieg weiter.
Angel kam ein schrecklicher Gedanke.
„Waren das Leute von W&H? Haben sie Lindsey entführt?“
Wesley sagte immer noch nichts.
Angel musste sich zusammennehmen, Wesley nicht zu schütteln, damit der endlich redete.
„Das ist das einzige, woran du noch denkst, was? Das deinem kostbaren Lindsey nichts passiert. Wir anderen sind dir ziemlich egal“, sagte Wesley endlich bitter.
„Nein, natürlich nicht“, antwortete Angel schnell, obwohl er es kaum erwarten konnte zu erfahren, was mit Lindsey passiert war. „Also, hattet ihr... du, Besuch von W&H? Oder war das jemand anders?“
Wesley lächelte freudlos. „Kann man schon so sagen.“
„Wie sagen...?“ Angel knirschte mit dem Zähnen. Wenn Wesley ihm nicht bald erzählte, was vorgefallen war, hätte er noch einige Prellungen mehr.
„Es waren nicht die üblichen Leute von Wolfram & Hart“, erklärte Wesley langsam, „es war nur einer von ihnen.“
„Wer? Ich bringe ihn um. Niemand vergreift sich an meinen Leuten“, tobte Angel.
Wesleys Grinsen war beinahe amüsiert. „Das glaube ich kaum. Das du ihn umbringst, meine ich.“
Bevor Angel auf diese rätselhafte Antwort reagieren konnte, klingelte sein Handy.
„Angel? Ich bin’s... Dein Lover ist hier, völlig... Lindsey!... Tu jetzt nicht so, als ob du nicht weißt, wen ich meine. Es reicht, das Lindsey behauptet, dich nicht zu kennen...“ Er hörte einige Zeit zu. „Okay, Angel, komm einfach her und hol ihn ab!“
„Ihr seid beide schwere Fälle“, sagte er zu niemand bestimmten, bevor er zu Lindsey zurück ging. „Lin, aufwachen. Angel ist gleich hier.“
„Lindsey hob leicht den Kopf. „Angel? Was zum Teufel will der Kerl hier?“
„Dich mitnehmen. Damit du endlich ins Bett kommst.“
Lindsey stand schwankend auf und fiel Lorne um den Hals. „Nimm mich mit in dein Bett. Ich bin nett, anschmiegsam...“ Er versuchte, Lorne zu küssen.
Lorne schob ihn sanft weg. „So gerne ich das auch tun würde, Lin, aber morgen würden wir es beide bereuen. Komm, ich mache dir Kaffee.“
„Jeder füllt mich mit Kaffee ab“, schmollte Lindsey, folgte Lorne dann aber stolpernd zum Tresen.
Angel kam leise vor sich hinpfeifend die Treppe zum Caritas herunter.
Seine Erleichterung, das Lindsey nichts zugestoßen war, war grenzenlos.
Lornes breites Lächeln ließ ihn schnell verstummen.
„Vergiss es. Was immer du dir einbildest, gesehen zu haben: Es stimmt nicht!“
Lornes Grinsen erreichte seine Ohrläppchen. „Aber natürlich, Engelchen. Alles nur deine, zugegebenermaßen sehr erotischen, Phantasien.“
„Das sind keine Phantasien“, knurrte Angel. „Und natürlich auch nicht Wirklichkeit“, fügte er hastig hinzu.
„Schon gut, Darling. Ich wusste schon vorher Bescheid.“
Angels Blick fiel anklagend auf Lindsey, der an seiner Tasse nippte.
Lorne schüttelte den Kopf. „Nicht er. Du selbst!“
Er tätschelte Angels Arm. „Also, deine Muskeln sind wirklich sagenhaft... Äh, wo war ich stehen geblieben? Ach ja. Erinnerst du dich, als ihr das letzte mal hier wart? Als du uns unbedingt dieses irische Volkslied zum Besten geben musstest? Niemand konnte dich daran hindern, leider! Und deine Gedanken waren sehr, uhm... eindeutig.“
Angel setzte sich neben Lindsey und stützte den Kopf in die Hände. „Gib mir auch einen Kaffee. Oder besser noch, einen Bourbon.“
Lorne stellte eine Tasse vor Angel. „Kein Alkohol. Einer von euch muss nüchtern sein, damit er fahren kann.“
Lindsey hatte die Unterhaltung interessiert verfolgt. „Ich kann auch fahren“, merkte er an.
Lorne schüttelte den Kopf. „Bis an den nächsten Baum höchstens. Los, Jungs, verschwindet endlich, bevor die Sonne aufgeht. Ich ertrage es nicht, euch den ganzen Tag zu sehen.“
Angel fasste nach Lindsey, der zurückzuckte und dabei beinahe von seinem Barhocker fiel.
„Okay, Lin, Ich bringe dich nach Hause.“
Lindsey sah erst ihn und dann Lorne an. „Mit dem gehe ich nicht mit. Der ist gemein zu mir!“
„Du hast mich noch nie gemein erlebt“, knurrte Angel und packte Lindsey am Arm.
„Aua!“
„Verdammt, Lin, hör auf“, schimpfte Angel.
„Ich will bei dir bleiben“, jammerte Lindsey und sah Lorne mitleidheischend an. „Ich bin lieb und kuschelig und...“
„Das sagtest du bereits“, fiel ihm Lorne ins Wort. „Angel, nimm ihn mit und steck ihn ins Bett. Sein Kater morgen dürfte mörderisch sein.“
Angel zögerte noch etwas, dann beugte er sich zu Lindsey und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
Lindseys mürrische Mine glättete sich zusehends. „Wirklich?“, fragte er neugierig.
Angel nickte bestätigend.
Er flüsterte weiter.
Lindsey strahlte ihn an und dann Lorne. „Er hat gesagt, er wird meinen Schwa...“, schnell hielt ihm Angel den Mund zu.
„Das ist unser Geheimnis.“ Er zwinkerte Lindsey zu.
Der überlegte kurz und nickte dann ernsthaft. „Gehen wir.“ Er rutschte vom Barhocker und wäre fast gefallen, wenn ihn Angel nicht gehalten hätte.
Lindsey schmiegte sich an ihn. „Ich bin anschmiegsam und kuschelig“, nuschelte er.
Angel grinste. „Ich weiß.“
„So Kinder, da wir jetzt ein Happy End haben – raus mit euch!“ Lorne schob sie zum Ausgang.
Lindsey machte sich kurz von Angel los und umarmte Lorne. „Er hat gesagt, er wird meinen Schwanz lutschen und...“, flüsterte er, bevor ihn Angel wegzog, „Ich glaube, er ist doch nicht...“
„Ein Geheimnis, du erinnerst dich, Lin? Nichts, was einen neugierigen, grünen Dämon etwas anginge“, grollte Angel und zog Lindsey unter den amüsierten Blicken Lornes zum Ausgang.
„Lindsey, aussteigen. Wir sind da. Jetzt kannst du aussteigen!“
„Will nicht“, schmollte Lindsey und blieb sitzen.
„Aber während der Fahrt aussteigen wolltest du“, argumentierte Angel.
„Nein!“ Lindsey schmollte weiter.
„Ach, und was war das vorhin?“ Lindsey hatte beschlossen, das ihm vom Autofahren schlecht wurde und er lieber laufen wollte. Es hatte Angel viel Überredungskraft und körperlichen Einsatz gekostet, Lindsey wieder ins Auto zu bugsieren.
Lindsey hatte daraufhin den restlichen Weg über geschwiegen. Was Angel als ungemein angenehm empfand, nachdem er vorher ununterbrochen vor sich hingesungen hatte.
Jetzt war er froh, dass sie endlich vor dem Hotel standen. Als er die Tür aufziehen wollte musste er feststellen, dass sie verschlossen war.
Das konnte nur bedeuten, das Wesley nach Hause gegangen war – und gewissenhaft wie er war, abgeschlossen hatte.
Mit einer Hand hielt er Lindsey fest, während er versuchte, mit der anderen aufzuschließen.
„Lindsey, du bleibst jetzt genau hier stehen, verstanden?“
Er ließ ihn los und widmete sich der widerspenstigen Tür, die wie immer klemmte.
Als er ohne hinzusehen nach Lindsey griff, fasste er ins Leere.
„Verdammt, wo...“ Ein leises Kichern ließ ihn um sich blicken.
Lindsey saß zwei Stufen tiefer auf der Treppe und sah mit zurückgelegtem Kopf in den Himmel.
„Sterne. So viele Sterne.“
Angel seufzte.
„Ja. Und jetzt gehen wir rein, okay?“
Lindsey schüttelte nachdrücklich den Kopf.
„Nein! Mir gefällt es hier.“
Angel zerrte ihn hoch, ohne sich um Lindseys Gejammer zu kümmern. „Wir gehen rein! Sieh dir die Sterne vom Innenhof aus an!“
„Du bist gemein. Ich sage Lorne, wie du mich behandelst“, murrte Lindsey.
„Ja ja , beim nächsten mal. Wenn du wieder nüchtern bist.“
Er schob Lindsey in die Halle und schloss wieder ab. „Ich gehe schlafen. Was du machst, ist mir egal.“
Lindsey sah kurz hinter ihm her, bevor er leicht schwankend in den Hof ging und sich dort auf der Bank ausstreckte. „So viele Sterne“, murmelte er.
Angel blieb an der Treppe stehen und wartete. Er war überzeugt, dass Lindsey jeden Moment wieder reinkommen würde. Um dann feststellen, das er sich wohl geirrt hatte.
„Soll er doch draußen schlafen. Ich werde ihn bestimmt nicht dran hindern“, grummelte er schließlich und ging endgültig nach oben.
Wenn Lindsey sich die Sterne ansehen wollte, er würde schlafen gehen.
Einige Zeit später fragte er sich, ob es Teil seiner Buße war, sich Sorgen um Lindsey zu machen.
Wenn ja, hatten sich die Mächte der Ewigkeit damit etwas besonders perfides einfallen lassen. „Er ist alt genug, um auf sich selbst aufzupassen. Immerhin habe ich ihn abgeholt und hergebracht. Den Weg in sein Bett wird er ja wohl noch finden.“ Angel sah anklagend gegen die Zimmerdecke, aber die Absolution für sein Handeln blieb aus.
Zähneknirschend stand er wieder auf, um sich um Lindsey zu kümmern.
„Lin, aufwachen! Verdammt, musst du eigentlich immer an den unmöglichsten Orten einschlafen?“ Er rüttelte leicht an Lindseys Schulter.
Der schlief weiter.
„Das ist das letzt Mal“, drohte Angel, aber niemand hörte ihm zu, was die Wirkung irgendwie schmälerte.
Er hob Lindsey auf, um ihn ins Bett zu bringen.
Nimm ihn mit in dein Bett, schlug eine Stimme in seinem Kopf vor.
Angel ignorierte sie. Auch wenn es ihm schwer fiel.
Lindsey würde nur auf dumme Gedanken kommen, sagte er sich, auch wenn ihm selbst nicht ganz klar war, was darunter zu verstehen war.
Als er vor Lindseys Bett stand, wollte er ihn einfach fallen lassen, legte ihn dann aber doch sanft hin und fing an, ihn auszuziehen.
Wieder war er versucht, zu Lindsey ins Bett zu kriechen. Aber dessen Launen waren so wechselhaft, er hatte keine Lust, eine eiskalte Abfuhr zu erleben, wenn Lindsey aus seinem Rausch aufwachte.
Daher begnügte er sich mit einem leichten Kuss, als er Lindsey zudeckte. „Schlaf gut, Lin.“
Lindseys glückliches Lächeln folgte ihm bis in seine Träume.
Irgendwas war in der letzten Nacht mit seinem Gehirn passiert.
Lindsey hielt sich den Kopf und stöhnte verhalten.
Entweder, sein Gehirn war entfernt und durch eine genauso große Bleikugel ersetzt worden – oder es war über Nacht versteinert.
Lindsey konnte sich nicht entscheiden, welche Möglichkeit er bevorzugte. Sie taten beide gleichermaßen weh.
Er drehte sich stöhnend um und öffnete vorsichtig ein Auge.
Das Zimmer kam ihm bekannt vor.
Es dauerte etwas, bis sich in seinem schmerzenden Kopf die Erkenntnis ausbreitete, dass er wieder im Hotel Hyperion war.
Und das ihn sein *Fluchtversuch* am vergangenen Abend wieder an den Ausgangspunkt zurück geführt hatte.
Er stöhnte wieder, als sich ein Sonnenstrahl durch einen Spalt im Vorhang schob und in seinen Kopf bohrte.
Zugleich mit dem Schmerz kam die Überlegung, dass Sonne tödlich für Vampire war.
Hektisch griff er nach der Decke, um Angel vor der Sonne zu schützen und drehte sich um.
„Angel?!“
Er war alleine.
Leider verstärkte die schnelle Bewegung seine Kopfschmerzen ins Unendliche.
Lindsey hatte nur die Möglichkeit, liegen zu bleiben und langsam zu sterben – oder sich auf die Suche nach Aspirin zu machen.
Nachdem er einige Zeit vor sich hin gelitten hatte, ohne dass ihm eine freundliche Fee das Aspirin ans Bett brachte, entschloss er sich seufzend, es selber zu holen.
Danach wankte er mit geschlossenen Augen zurück zum Bett und betete, dass die Schmerzen endlich nachließen.
Als er das nächste Mal aufwachte, ging es seinem Kopf schon besser. Die Bleikugel war anscheinend entfernt worden und nur noch ein schwacher Druck erinnerte an ihre zeitweilige Existenz in seinem Kopf.
Er ging hinaus auf den Flur und wunderte sich über die ungewohnte Ruhe.
Ein Blick in die Hotelhalle zeigte, das außer ihm niemand da war.
Neugierig ging er in Angels Zimmer.
Dort herrschte absolute Dunkelheit – und gespenstige Ruhe.
Lindsey tastete sich wieder einmal zum Bett vor, und schaltete die Nachttischlampe an.
Er wusste nicht, ob Angel erst durch das Licht aufgewacht war, oder bereits wach gewesen war. Jedenfalls streckte der die Hand nach Lindsey aus und zog ihn ins Bett.
„Komm her, Lin“, murmelte er, behielt aber die Augen geschlossen.
Lindsey ließ sich gerne in die Umarmung ziehen und kuschelte sich eng an Angel.
Nur noch einmal, sagte er sich selber, zum Abschied.
Danach würde er endgültig aus L.A., und aus Angels Leben, verschwinden.
Er wollte Angel zärtlich küssen – und wurde angemotzt: „Lieg endlich still! Ich will schlafen!“
Lindsey kuschelte sich wortlos wieder an ihn und versuchte, sich an den vergangenen Abend zu erinnern.
„Ich war bei Lorne... Wir waren beide dort...“, murmelte er.
„Stimmt. Du warst im Caritas... und betrunken... und ich habe dich abgeholt.“
Lindsey fiel eine weitere Einzelheit der vergangenen Nacht ein, die Bemerkung, mit der Angel ihn zum Mitkommen überredet hatte.
„Du hast gesagt, wenn ich mitkomme, wirst du meinen...“
„Stimmt. Aber nicht jetzt. Und jetzt sei ruhig!“, unterbrach ihn Angel schnell.
Lindsey lag wach und dachte über Angels Bemerkung nach.
Sein Schwanz richtete sich derweil erwartungsvoll auf.
Er rückte dichter an Angel heran und hoffte, dass dieser seine Erektion bemerkte und daraus die richtigen Schlüsse zog.
Aber Angel ignorierte die unausgesprochene Aufforderung. Er wollte nur weiterschlafen.
Als Lindseys anfing, sich an ihm zu reiben, schob er ihn unwillig weg und drehte sich um. „Hör auf, Lin. Ich bin müde.“
„Ich nicht“, murmelte Lindsey. „Du hast versprochen, wenn ich mitkomme, wirst du...“ Angel fuhr wieder herum und hielt ihm schnell den Mund zu. „Ähm, habe ich, ja... und du hast es Lorne erzählt!“
Er drehte Lindsey erneut den Rücken zu. Der fasste um Angel herum und massierte dessen Schwanz.
„Lass mich schlafen!“, knurrte Angel und hielt Lindseys Hand fest.
„Ich könnte dich jetzt ficken“, murmelte Lindsey wieder und zog die Hand aus Angels Griff, um ihn erst weiter zu streicheln und dann mit dem Finger zu stimulieren.
Interessiert sah er zu, wie Angels Schwanz reagierte.
Was auch Angel nicht länger ignorieren konnte.
Er seufzte. Mit schlafen war wohl nichts mehr. „Lin, komm her.“
„Ich bin doch hier“, wunderte sich Lindsey.
Angel drehte sich auf den Rücken.
„Hierher!“ Er zog Lindsey auf sich und fing an, ihn nachdrücklich zu küssen.
Lindsey spürte, wie Angels Schwanz immer härter gegen seinen Bauch drückte.
„Du hast einen Steifen“, stellte er fest.
Angel musste grinsen. „Ach ´ne, wäre mir überhaupt nicht aufgefallen, wenn du es nicht gesagt hättest.“
Lindsey grinste auch. „Was willst du jetzt damit machen?“
Angels Grinsen wurde breiter. „Mach einen Vorschlag!“
Lindsey antwortete nicht, sondern fing an, eine Spur von Küssen von Angels Gesicht über dessen Brust und Bauch bis zu dessen Schwanz zu ziehen.
Er hielt kurz an, um Angel ins Gesicht zu sehen, aber der hatte voller Vorfreude die Augen geschlossen.
Lindsey schob seine Hand zwischen Angels Bauch und dessen harten Schwanz und umfasste ihn dann ganz.
Er streichelte mit dem Daumen über die Haut und spürte die Adern, die sich deutlich abzeichneten.
Dann drückte er einmal fest zu und hörte zufrieden, wie Angel aufstöhnte und „Ich will dich“ murmelte.
Ich will dich auch, dachte Lindsey.
Er beugte sich über ihn und umschloss Angels Schwanzspitze mit dem Mund, wo sich bereits die ersten Tropfen abzeichneten, die schnell mehr wurden, als Lindsey seine Hand bewegte.
„Lin, ich will dich ficken“, stöhnte Angel, legte aber trotzdem die Hände auf Lindseys Kopf, um ihn an Ort und Stelle zu behalten.
„Später“, antwortete Lindsey leise. Er zog die Vorhaut zurück und leckte über die freiliegende Eichel.
Angel fing an, sich unruhig hin und her zu werfen, was sich noch verstärkte, als Lindsey wieder anfing, ihn mit dem Finger zu stimulieren.
Der Griff in Lindsey Haare wurde kurz schmerzhaft, aber Angel ließ ihn sofort wieder los und krallte die Hände ins Bettlaken.
Lindsey hätte gerne weitergemacht und Angel noch mehr gereizt, aber seine eigene Erektion war inzwischen so hart, dass er sich nach Erlösung sehnte.
Er befeuchtete seinen Schwanz mit Spucke, da er keine Lust hatte, erst das Gleitmittel zu suchen.
Dann drängte er sich noch dichter an Angel heran, der bereitwillig die Beine weiter spreizte.
Und überrascht keuchte, als Lindsey in ihn eindrang.
„Lin?“ Angel riss die Augen auf und starrte ihn an.
Lindsey legte ihm die Hände auf die Hüften und fing an, tief in ihn zu stoßen.
„Entspann dich“, murmelte er.
Angel blieb noch einen Moment starr und versuchte, sich den Stößen zu entziehen, dann spürte Lindsey, wie er nachgab und sich seinem Rhythmus anpasste.
Lindsey lächelte leicht. Er wusste, das Angel nicht gerne die Kontrolle abgab.
Und es wäre kein Problem für ihn, sich zu befreien, wenn er wirklich nicht gefickt werden wollte.
Es war für Lindsey schon ein Vertrauensbeweis, das Angel sich ihm unterwarf.
Der sich noch verstärkte, als Angel die Beine um ihn schlang.
„Tiefer. Ich will dich ganz tief spüren.“ Angels Stimme war nur noch ein Flüstern.
Er löste Lindseys rechte Hand von seiner Hüfte und legte sie um seinen Schwanz, wo er sie dann festhielt.
Lindsey stöhnte kurz, weniger aus Lust als vielmehr aus Schmerz, denn Angels Griff war ziemlich fest.
Dann bewegte er die Hand und Angel ließ ihn los.
„Lin... Lindsey, ich... oh, das ist so gut...“, murmelte Angel die ganze Zeit vor sich hin.
„Ich weiß...“ Lindsey konzentrierte sich wieder auf seine Stöße – und darauf, sich zurückzuhalten. Er wollte es so lange wie möglich hinauszögern.
Aber er wollte auch nicht fragen, wie weit Angel war. Der hatte zwei Jahrhunderte Zeit gehabt, zu lernen, seinen Höhepunkt hinauszuzögern.
Wenn er es wirklich darauf anlegte, würde er es allemal länger aushalten.
Dann spürte er das beginnende Pulsieren in Angels Schwanz.
Angel verspritze sein Sperma in mehreren Schüben.
Und sein Körper, der sich im Orgasmus verkrampfte, zusammen mit seinem lauten Aufschrei „Lindsey“, bewirkten, dass auch Lindsey kam.
Als er danach schwer atmend auf Angel lag, fragte er sich, ob er nicht doch noch etwas bleiben sollte.
Auf ein paar Tage mehr oder weniger kam es ja nicht an.
...

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Cimmeria
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New PostErstellt: 15.11.03, 08:50  Betreff: Re: Second Date  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: Cimmeria
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Titel: Second Date
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 5/?
Spoiler: --
Inhalt: Lindsey hat nach dem Abenteuer im Fahrstuhl seinen Job und seine Wohnung verloren; behauptet er wenigstens...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel/ Lindsey
Disclaimer: Ich verbeuge mich in Ehrfurcht vor dem göttlichen Wesen, das Angel, Lindsey und alle anderen erschaffen hat; aber ich arbeite an meinen eigenen Universum, in dem ich dann Gott bin
Kommentar: Fortsetzung zu „Life still goes on“


Lindsey döste zufrieden vor sich hin und überlegte, ob er Angel zu einer zweiten Runde überreden konnte.
Seine Kopfschmerzen waren völlig verschwunden und er hatte eigentlich immer noch Lust.
„Lin, können wir reden?“
Lindsey antwortete nicht gleich. Er knabberte an Angels Brustwarzen herum und musste sich zurückhalten, nicht richtig fest zuzubeißen. Der Wunsch, Angel körperlich wehzutun war beinahe so stark wie sein Verlangen, mit ihm zu schmusen und ihn zu streicheln.
„Hör mal auf, ja?“
Angle schob ihn etwas weg, damit er ihm ins Gesicht sehen konnte.
„Hm?“
Lindsey wollte lieber weitermachen und nicht reden.
„Wesley ist gestern zusammengeschlagen worden? Weißt du was davon?“
Lindseys Lust verging schlagartig.
Die Sache mit Wesley hatte er völlig vergessen, oder besser gesagt, verdrängt.
Er setzte den ahnungslosesten Gesichtsausdruck auf, zu dem er fähig war.
„Wesley? Zusammengeschlagen? Keine Ahnung“, behauptete er. Er würde erst mal versuchen rauszukriegen, wie viel Angel eigentlich wusste.
„Schade, ich dachte, du kannst mir weiterhelfen. Wesley hat so eine rätselhafte Andeutung gemacht, das es irgendwie mit W&H in Zusammenhang steht.“
Lindsey wurde unruhig.
„Kann ich mir gar nicht vorstellen. Hat er jemand bestimmtes erwähnt?“ Er hielt erwartungsvoll den Atem an.
Angel streichelte ihn abwesend. „Nein. Nur die seltsame Bemerkung, das würde ich nicht tun... Ihn umbringen, meine ich.“ Er gab Lindsey eine kurze Zusammenfassung des Gesprächs mit Wesley.
„Wie beruhigend“, sagte Lindsey und schluckte kurz. Er war sich nicht sicher, das Wesley recht hatte. „Ich war gestern nicht mehr hier. Ich bin nach unserem... Streit... einfach nur in der Gegend rumgefahren... und dann im Caritas gelandet.“
Was im großen und ganzen ja auch stimmte. Er hatte nur eine entscheidende Kleinigkeit weggelassen.
Und Angel war durchaus in der Lage, ihn einen Kopf kürzer zu machen, wenn er diese Kleinigkeit erfuhr.
„Äh, sollten wir nicht langsam mal aufstehen? Deine Leute sind sicher schon da. Ich gehe mal duschen.“ Lindsey flüchtete ins Bad.
Angel sah ihm hinterher und fragte sich, warum er an Lindsey plötzlich diese Furcht gerochen hatte.
Irgendetwas verheimlichte er ihm. Und es musste in Zusammenhang mit dem vergangenen Abend stehen.
Es würde interessant sein, Wesley noch einmal dazu zu befragen.

„Äh, was soll das heißen, Wesley kommt nicht?“ Angel sah ratlos auf den Zettel in seiner Hand und dann Cordelia fragend an.
Cordelia zuckte nur die Schultern. „Er hat gerade angerufen. Er kommt nicht.“
Angel nickte. „Klar, er sollte besser zum Arzt gehen. Er ist gestern ziemlich schlimm zugerichtet worden. Es reicht, wenn er später kommt.“
„Ich glaube nicht, das er danach her kommt.“
„Okay, dann eben morgen. Im Augenblick ist nicht so viel los.“ Angel wollte wieder gehen.
„Auch morgen nicht!“
Angel drehte sich um. „Was soll das heißen:... auch morgen nicht? Was hat Wes genau gesagt?“
Lindsey, der neugierig näher gekommen war, hatte den letzten Satz gehört und blieb wie erstarrt stehen. Jetzt würde Angel erfahren, was vorgefallen war. Er sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um.
„Wenn ich ihn richtig verstanden habe, kommt er nie wieder her. Er sagte, dass er ja jetzt überflüssig sei“, antwortete Cordelia nachdenklich. Sie fixierte Angel. „Weißt du, was er meint?“
Angel schüttelte nur den Kopf.
Lindsey schluckte. Im Gegensatz zu Angel verstand er durchaus. Und hoffte, dass dieser nie erfuhr, was wirklich geschehen war.

Gunn betrachtete den Inhalt des Waffenschranks. Dann drehte er sich zu Lindsey um. „Was willst du haben? Schwert oder Streitaxt?“
„Die Feder ist mächtiger als das Schwert“, murmelte Lindsey vor sich hin.
Er sah Angel flehend an, aber der schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Es muss sein, Lin. Nachdem, was Wes passiert ist will ich sicher sein, das sich jeder von meinen Leuten verteidigen kann.“
„Also, Anwalt, Schwert oder Axt?“, fragte Gunn wieder.
Lindsey seufzte tief. „Schwert“, sagte er schließlich.
Bei dem Schwert, das ihm Gunn zuwarf, schien es sich um ein Relikt aus dem Mittelalter zu handeln, das er nur mit beiden Händen halten konnte.
„Habt ihr nicht was handlicheres, moderneres?“, fragte er aufmüpfig. Nur, weil Angel in mancher Beziehung noch nicht im 21 Jahrhundert angekommen war, musste das ja nicht für alle gelten.
Gunn sah ihn abschätzend an. „Das sind klassische Waffen zur Dämonenjagd, Anwalt. Wir alle können damit umgehen. Selbst Cordelia!“
Lindsey wurde noch etwas mutloser, als er daran dachte, mit welcher Leichtigkeit Cordelia die Waffen gehandhabt hatte.
Und jetzt saß sie neben Angel am Boden und sah ihm aufmerksam zu.
Lindsey hatte den Wunsch, kurzfristig im Boden zu versinken.
Gunn nahm ein anderes Schwert, das noch unhandlicher aussah und hielt es lässig in einer Hand. „Fangen wir an!“
Er stürme auf Lindsey zu, der nur mit knapper Not ausweichen konnte.
„Deine Reflexe sind ziemlich schlecht“, kommentierte er.
„Oh, tut mir leid, aber ich bin nicht daran gewöhnt, das mich jemand aufschlitzen will“, sagte Lindsey pikiert.
„Das kommt leider häufiger vor, als uns lieb ist“, sagte Angel ernst.
Auch Cordelia nickte bestätigend. „Wenn ich da an diesen widerlichen Dämon denke...“ Sie schüttelte sich bei der Erinnerung. „Die Krallen waren mindestens zehn Zentimeter lang. Und so dreckig, das man davon wahrscheinlich ´ne Blutvergiftung gekriegt hätte.“
Sie stand auf.
„Angel, hast du Zeit? Dieser Klient, du weißt schon, der mit dem angeblichen Poltergeist, der sich dann als der Sohn des Nachbarn rausstellte, will seine Rechnung nicht bezahlen. Was machen wir mit dem?“
Lindsey sah ihnen neidisch hinterher. Er wäre lieber mit Angel weggegangen, vorzugsweise zurück ins Bett, statt sich von Gunn durch die Gegend jagen zu lassen.
Auch hatte er bisher den Eindruck, sich bei den nächtlichen Ausflügen mit der Angel Crew ganz gut zu schlagen. Angel hatte sich nie beschwert.
Das sagte er auch, aber Gunn lachte nur. „Angel braucht dich noch. Für andere Sachen. Er wird schon aufpassen, das du danach nicht sein Bett voll blutest.“
Lindsey wurde wütend. Er hob das Schwert an und stürmte auf Gunn zu. Der blieb einfach stehen – und machte im letzten Moment einen Schritt zur Seite.
Der Schwung trug Lindsey weiter, bis er gegen die Wand donnerte.
Er blieb benommen sitzen, bis Gunn ihm die Hand hinhielt, um ihm aufzuhelfen.
„Wenn ich ein Dämon wäre, wärst du jetzt tot“, sagte er nur.
Lindsey knurrte nur und ging zurück zum Waffenschrank. Er brauchte eine Weile, bis er gefunden hatte, was er suchte.
Die beiden schmalen Dolche waren doch schon eher sein Geschmack. Auch wenn er am liebsten eine MP gehabt hätte.
Wenn man einen Dämon mit aufspießen oder enthaupten umbringen konnte, hatte eine MP-Garbe die gleiche Wirkung.
Und war doch wesentlich einfacher zu handhaben.
Gunn war hinterher gekommen und grinste abschätzig, als er Lindseys Waffen sah. „Wem willst du denn damit Angst machen?“
„Dir?!“, knurrte Lindsey und ging erneut auf Gunn los.
Leider mit genauso wenig Erfolg wie beim ersten Versuch mit dem Schwert.
Gunn war einfach besser als er.
Den ersten Dolch ließ Lindsey fallen, als ihn Gunn gegen das Handgelenk trat. Sein Arm wurde bis zur Schulter hinauf taub.
Während er noch mit dem anderen Dolch herum fuchtelte und gleichzeitig versuchte, wieder Gefühl in seinen Arm zu bekommen – oder festzustellen, ob das Handgelenk gebrochen war – drehte ihm Gunn den anderen Arm auf den Rücken, bis er schmerzerfüllt stöhnend auch diese Waffe fallen ließ.
Lindsey hatte genug.
Erst brach er sich fast die Hand an Wesleys Holzkopf und jetzt ruinierte dieser Dämonenjäger seine Hände endgültig. Das Gitarrespielen konnte er wohl für längere Zeit vergessen.
Wobei ihm seine Gitarre wieder einfiel. Er hatte sie am vergangenen Abend ins Auto gepackt und dort lag sie noch immer.
Und sein Auto stand vor dem Caritas, da er zusammen mit Angel zurück gefahren war.
„Hören wir auf, es reicht mir.“ Lindsey stand auf und schüttelte seine Arme.
Langsam kehrte das Gefühl wieder zurück.
Offenbar war sein Handgelenk nicht gebrochen.
„Ich muss noch mal weg.“ Er wollte gehen, aber Gunn hielt ihn fest.
„Das geht nicht, wir sind noch nicht fertig.“
Lindsey befreite sich unwillig. „Wer bist du? Mein Kindermädchen oder mein Gefängniswärter?“
Gunn verschränkte grinsend die Arme vor der Brust. „Such es dir aus. Was brauchst du denn?“
Lindsey ging auf ihn zu, legte ihm beide Hände gegen die Brust und wollte ihn zurückschubsen.
Kurz darauf kam er sich vor, als ob er versucht hatte, einen Baum umzuschubsen.
Der Schmerz fuhr bis in beide Schultern. Und Gunn rührte sich kein bisschen.
Lindsey sah seinen Gegner wütend an. Anscheinend war jeder bei Angel Investigations besser als er.
„Geh mir aus dem Weg!“
Gunn machte einen Schritt zur Seite und deutete eine ironische Verbeugung an. „Bitte.“
Lindsey ging an ihm vorbei, ohne ihn anzusehen.
Im nächsten Moment legte sich ein Arm von hinten um seinen Hals und schnürte ihm die Luftzufuhr ab.
„Dreh deinem Gegner nie den Rücken zu“, flüstere Gunn ihm ins Ohr.
Er gab Lindsey einen Stoß.
„Genug!“
Lindsey atmete tief ein und rieb sich den schmerzenden Hals. Seine Augen blitzten wütend.
Er ging auf Gunn los, der immer noch siegessicher grinste.
Als er einen Schritt zurück machte, um Lindsey auszuweichen, stolperte er über das Schwert, das er vorher fallen gelassen hatte.
Auf dem Boden liegend versuchte er, Lindseys unkoordinierte Schläge abzuwehren. Aber er konnte nicht verhindern, dass dieser den einen oder anderen Treffer landete, bis es ihm gelang, Lindsey wegzustoßen.
Dann sprang er wieder auf und hielt Lindsey die Hand hin, um ihn hochzuziehen. „Gar nicht so übel für einen Anwalt. Mit ein bisschen Training könntest du ziemlich gut werden.“
Lindsey wollte eine zynische Antwort geben, ließ es dann aber.
Eigentlich war ja Angel an allem schuld.
Grimmig machte er sich auf den Weg in sein Zimmer. Sollte Gunn doch erzählen, wie blöd er sich angestellt hatte, er brauchte erst mal eine Dusche und danach würde er sein Auto holen.
Und dann...

Das Rauschen des Wasser übertönte das Öffnen der Tür. Lindsey ließ das warme Wasser über sein Gesicht laufen und wurde erst aufmerksam, als er von hinten umarmt wurde.
„Angel?“ Obwohl es eigentlich niemand anders sein konnte, wie er im nächsten Moment überlegte.
„Hast du jemand anders erwartet?“, kam die ironische Rückfrage.
Lindsey schmiegte sich wortlos an Angel und genoss wieder einmal die Geborgenheit, die er in dieser Umarmung empfand.
„Gunn sagt, du bist ziemlich gut“, flüsterte Angel und fuhr mit einer Hand an Lindseys Körper herab. Seine Hand legte sich sanft um Lindseys Schwanz und fing an, ihn beharrlich zu massieren.
Lindsey stöhnte leise. „Was machst du da?“
Angel kicherte dicht an seinem Ohr. „Wonach fühlt es sich an?“
Er zog ihn noch dichter an sich. Lindsey spürte Angels harte Erektion an seiner Rückseite. Fast unbewusst fing er an, sich daran zu reiben.
Angel drehte ihn sanft um.
„Ich will dich nicht ficken. Nicht jetzt.“
Er drehte das Wasser weniger und kniete sich vor Lindsey. Der sah beinahe ungläubig zu, wie Angel immer mehr von seinem Schwanz in den Mund nahm.
Das Wasser lief Angel übers Gesicht, aber es störte ihn offenbar nicht.
Er saugte an Lindseys Schwanz und drängte eine Hand zwischen Lindseys Beine, bis der sie etwas spreizte.
Als Angel erst seine Hoden streichelte und dann mit einem Finger in ihn eindrang, warf Lindsey keuchend den Kopf zurück.
Dann starrte er Angel wieder an.
Dessen Haare lagen nass und glatt am Kopf an.
In Anbetracht des Aufwands, den Angel sonst mit seinem Haaren betrieb, überraschte es Lindsey schon, das er sich so bereitwillig seine Frisur ruinierte.
Lindsey spreizte die Beine unwillkürlich weiter, als sich Angels Finger in ihm im gleichen Rhythmus bewegte, wie Angels Mund an seinem Schwanz.
„Du hast versprochen, meinen Schwanz zu lutschen“, erinnerte er sich verträumt.
Ein unwillkürliches Lächeln brachte Angel aus dem Takt und Lindsey kam kurz mit seinen Zähnen in Berührung. Aber gleich darauf waren es wieder nur Angels Zunge und Lippen, die an seinem Schwanz entlangfuhren und Angels Finger, die immer wieder beharrlich in ihn stießen.
„Oh Gott, Angel, ich komme“, flüsterte Lindsey und presste sich gleich darauf die Hand auf den Mund, um seinen lauten Aufschrei zu ersticken, als er sich in Angels Mund ergoss.
Angel schluckte und saugte weiter an Lindseys Schwanz, bis der ihm wegschob, weil es schmerzhaft wurde.
Angel richtete sich auf und sah ihm tief in die Augen, bevor er Lindsey küsste. „Ich liebe dich, egal was passiert. Vergiss das nie!“
Bevor Lindsey antworten konnte, verschloss ihm ein neuer Kuss den Mund.
Wenn du die Wahrheit wüstest, würdest du mich nicht mehr lieben, sondern hassen, dachte Lindsey betrübt.
Und hoffte wieder, das nie jemand herausfand, was wirklich geschehen war.

„Ich muss noch mal weg.“
Lindsey stecke kurz den Kopf ins Büro und wollte gehen.
„Halt, warte mal. Wo willst du hin?“, fragte Angel und sah ihn eindringlich an.
Lindsey seufzte leise. Soviel zu dem Versuch, unauffällig zu verschwinden. Dabei war er sich sicher gewesen, dass Angel so in sein Buch vertieft war, dass er ihn kaum bemerken würde.
„Ich... habe was zu erledigen. Bin bald zurück.“
„Was?“, hielt ihn Angels nächste Frage zurück.
Lindsey fragte sich, ob er sich das Misstrauen in Angels Blick nur einbildete.
Angel sah ihn eindringlich an. „Es ist nicht gut, wenn du alleine unterwegs bist.“
Lindsey schluckte seine wütende Erwiderung runter.
„Ich will nur noch mal zum Caritas, mein Auto holen“, sagte er wahrheitsgemäß.
Angel lächelte. „Ich fahre dich hin, das geht schneller. Außerdem will ich Lorne noch was fragen.“ Er ging um den Tisch herum und auf Lindsey zu.
„Äh, ich kann auch alleine fahren. Oder Gunn mitnehmen. Oder Cordy.“ Lindsey versuchte verzweifelt, Angel von seinem Vorhaben abzubringen.
Sicher wollte er nur mitkommen, damit Lorne ihm erzählte, was er an vergangenen Abend in seiner, Lindseys, Seele gelesen hatte.
Und darauf konnte er weiß Gott verzichten.
Angel umarmte ihn. „Willst du mich nicht dabei haben? Loren weiß, das wir... Du und ich...“
Angel lächelte.
„Äh ja...“ Lindsey fiel so schnell kein guter Grund ein, Angel am Mitkommen zu hindern. „Gut, wir holen mein Auto und fahren gleich zurück. Ich kann es kaum erwarten, wieder mit dir zu schlafen. Du machst mich einfach geil.“ Lindsey lächelte verführerisch und bewegte die Hand auf der Hose über Angels Schwanz mit festem Druck, bis er eine Reaktion spürte.
Angel erwiederte das Lächeln. „Beeilen wir uns.“
Auch während der Fahrt berührte er Lindsey immer wieder zärtlich, bis dieser den Kopf gegen Angels Schulter legte und wie zufällig dessen Reißverschluss öffnete.
Angel legte seine Hand auf Lindseys.
„Willst du nicht lieber warten? Bis wir wieder zuhause sind?“
Statt einer Antwort befreite Lindsey Angels Halbsteifen und sorgte mit seinem Griff und leichter Bewegung dafür, das er schnell richtig steif wurde.
Als sie vor dem Caritas anhielten, sah Angel mit Bedauern auf seine Erektion, bevor er Lindseys Griff löste. „Das muss warten.“
Mit einiger Mühe gelang es ihm, seine Hose wieder zu schließen.
„Man sieht, das du einen Steifen hast“, bemerkte Lindsey in der Hoffnung, dass Angel nicht aussteigen würde.
Die unverkennbare Wölbung ignorierte Angel schulterzuckend. „Lorne weiß sowieso Bescheid. Und es ist einfach wichtig.“
Lindsey fügte sich in das Unvermeidbare.
Lorne begrüßte sie beide herzlich. Lindsey empfand leise Eifersucht, als Lorne nicht nur ihn, sondern auch Angel küsste.
Angel gehörte ihm. Niemand sonst hatte den Vampir zu küssen!
Allerdings beruhigte er sich wieder, als Angel den Dämon schnell wegschob. Es war eindeutig, das er nicht geküsst werden wollte.
Bei mir hat er nie was dagegen, dachte Lindsey zufrieden.
Angels Frage machte ihn aber wieder nervös. „War Wes hier? Oder hat er sich bei dir gemeldet?“
„Ich will dich! Jetzt gleich! Ich kann einfach nicht länger warten“, flüsterte er Angel ins Ohr, in der Hoffnung, das der seine Fragerei aufgab.
Angel lächelte ihn nur an und wandte sich wieder Lorne zu. „Wesley geht mir aus dem Weg und ich weiß nicht, warum. Wenn er sich meldet, sagst du mir Bescheid?“, bat er eindringlich.
Lorne nickte verhalten.
„Was ist passiert?“, fragte er dann.
Angel zuckte die Schultern. „Nichts. Ich meine, nichts, was mit mir zu tun hat. Ich habe ihn nicht gefeuert, falls du das glaubst!“
Lorne antwortete nicht, sah ihn nur weiter an.
„Na ja, er ist verprügelt worden. Wahrscheinlich hat W&H damit zu tun. Und Wesley gibt wohl Lin die Schuld. Dabei hat Lin überhaupt nichts damit zu tun!“
Lindsey schmiegte sich wie eine Schlingpflanze an Angel und tat so, als ob er überhaupt nicht zuhörte.
Dabei vermied er es weitgehend, Lorne anzusehen.
„Ach Lin, wo ist eigentlich deine Gitarre?“, fragte Lorne plötzlich.
Lindsey war so überrascht, das er wahrheitsgemäß antwortete: „Im Auto.“
„Willst du sie nicht holen? Ich habe dich lange nicht mehr spielen gehört?“
Lindsey wollte schon „ja“ sagen, als sich sein Argwohn regte. „Du willst das ich spiele? Und singe?“ Er starrte Lorne an.
Das Angel zärtlich seinen Nacken streichelte, nahm er überhaupt nicht mehr wahr.
Lorne lächelte strahlend. „Ich höre dich immer gerne.“
Jetzt schüttelte Lindsey verärgert den Kopf. „Vergiss es. Du willst ja doch nur meine Gedanken lesen. Aber die gehen dich nichts an. Die gehen niemand was an.“ Er machte sich von Angel los. „Ich fahre schon mal zurück. Kommst du auch bald? Oder wieder erst gegen Morgen?“
Lindsey stampfte hinaus, ohne sich um die erstaunten Blicke zu kümmern.
„Was hat er?“, fragte Angel erstaunt.
Wieder hatte er an Lindsey diese Furcht wahrgenommen, die überhaupt nicht zu der Situation passte.
Lorne zuckte nur die Schultern. „Wer weiß. Aber er ist irgendwie sehr nervös, findest du nicht?“ Er wartete keine Antwort ab. „Fahr lieber auch nach Hause, bevor wieder was passiert.“
Er ließ Angel stehen und wandte sich seinen Gästen zu.
Angel war schon fast wieder beim Hotel, als ihm Lornes Worte wieder einfielen. Offenbar weiß jeder andere mehr darüber, was Wesley zugestoßen ist als ich, dachte er.
Und beschloss, sich noch einmal eindringlich mit Wesley zu unterhalten, egal, ob der ihn nun sehen wollte oder nicht.

„Wes, ich bin’s. Lass mich rein!“
Angel hämmerte gegen die Tür, bevor er wieder den Klingelknopf drückte.
Er war sich sicher, das Wesley zu Hause war.
Aber er machte nicht auf.
Kurz überlegte Angel, ganz einfach die Tür einzutreten. Aber das würde ihm nicht unbedingt Wesleys Sympathie einbringen.
Stattdessen klopfte er wieder. „Wesley, verdammt, mach die verdammte Tür auf!“, fluchte er.
„Wenn Sie nicht sofort verschwinden, rufe ich die Polizei!“, zeterte plötzlich eine Stimme hinter ihm.
Angel zuckte zusammen. Er hatte nicht gemerkt, das er nicht alleine war.
Vorsichtig drehte er sich um – und stand einer ältlichen Nachbarin von Wesley gegenüber, die ihm wütend anstarrte.
Angel starrte zurück. Der Anblick war einfach zu kurios. Er hatte nicht geglaubt, das es so etwas noch gab.
Die Frau trug das graue Haar fest auf rosafarbenen Lockenwickler gedreht. So fest, das sich an den Schläfen die Haut nach oben zog und Angel sich besorgt fragte, ob sie wohl reißen würde, wenn sie weiter so zeterte.
Ihr dürrer Körper war mit einer geblümten Kittelschürze bekleidet, die einige ausgeblichene Flecke aufwies.
Der letzte Knopf fehlte und gab den Blick auf einen himmelblauen Nylonunterrock frei.
Angels Blick irrte verlegen tiefer, über dunkelbraune Stützstrümpfe, die faltig um die dürren Beinen hingen, bis zu abgetretenen Lederschlappen.
Angel sah seinem Gegenüber lieber schnell wieder ins Gesicht, bevor ihm irgendwer sexuelle Belästigung vorwerfen konnte.
„Äh, ich... wollte zu Wesley... Windham-Pryce“, stammelte er.
„Das war ja wohl kaum zu überhören“, schimpfte die alte Frau weiter. „Sie wecken das ganze Haus mit Ihrem Lärm. Verschwinden Sie endlich, oder ich hole wirklich die Polizei.“ Sie stemmte die Arme in die Hüften und sah ihn grimmig an.
„Äh, sagen Sie ihm, dass ich hier war?“, bat Angel. „Mein Name ist Angel, er weiß dann Bescheid.“
„So sehen Sie aus“, keifte die Nachbarin wieder, bevor sie zurück in ihre Wohnung trat und energisch die Tür schloss.
Angel starrte die Tür an und überlegte, ob sich die letzte Bemerkung auf seinen Namen oder seine Bitte, Wesley Bescheid zu sagen, bezog.

Wesley atmete erleichtert auf, als der Lärm endlich aufhörte.
Trotzdem wartete er noch einige Zeit, bis er vorsichtig die Wohnungstür öffnete.
Aber der Hausflur war leer.
Kurz überlegte er, ins Caritas zu fahren und Lorne alles zu erzählen. Der grünhäutige Dämon war ein guter Zuhörer und konnte ihm sicher einen Rat geben.
Dann verwarf er die Idee wieder.
Die Chance, im Caritas auf Mitglieder der Angel Crew, Angel selbst oder Lindsey zu treffen, war einfach zu groß.
Müde warf er sich aufs Sofa.
Vielleicht sollte er Angel erzählen, was vorgefallen war. Das Lindsey ihn niedergeschlagen hatte. Und das ihm nicht zu trauen war. Lindsey hatte sie immer belogen und reingelegt. Wesley konnte sich nicht vorstellen, das er sich so geändert haben sollte.
Seiner festen Überzeugung nach, verfolgte Lindsey einen Plan, um Angel zu schaden. Oder ihn zu vernichten.
Wesleys seufzte tief. Angel würde ihn nicht verstehen. Er würde wahrscheinlich nicht mal zuhören. Er war Lindsey völlig verfallen. Und so wie es aussah, war es Lindsey inzwischen auch gelungen, Cordelia und Gunn zu täuschen.
Die einzige Möglichkeit bestand darin, Lindseys Pläne aufzudecken.
Wenn er stichhaltige Beweise hatte, konnte nicht einmal Angel noch Lindsey in Schutz nehmen.

...

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Cimmeria
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New PostErstellt: 21.11.03, 21:27  Betreff: Re: Second Date  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: Cimmeria
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Titel: Second Date
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 6/?
Spoiler: --
Inhalt: Lindsey hat nach dem Abenteuer im Fahrstuhl seinen Job und seine Wohnung verloren; behauptet er wenigstens...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel/ Lindsey
Disclaimer: Ich verbeuge mich in Ehrfurcht vor dem göttlichen Wesen, das Angel, Lindsey und alle anderen erschaffen hat; aber ich arbeite an meinen eigenen Universum, in dem ich dann Gott bin
Kommentar: Fortsetzung zu „Life still goes on“
Kommentar 2: Ich habe bewusst die Übersetzung genommen, weil sie einfach besser ausdrückt, was Lindsey meint. Das Original ist „If you love me“ von Ronan Keating

Lindsey genoss es, das sich das Hotel endlich in eine *Wesleyfreie Zone* verwandelt hatte.
Niemand, der ihn dumm ansah – oder anmachte – wenn er mit Angel zur Begrüßung rumschmuste.
Aber er machte sich Sorgen um Angel.
Eigentlich sollte er glücklich und zufrieden sein. Wesley war weg und Angel gehörte nur ihm.
Gut, Cordelia und Gunn waren noch da, aber die zählten nicht.
Aber zu sehen, wie Angel das Telefon anstarrte und darauf wartete, das Wesley sich meldete, war fast zuviel.
Anfangs war er noch einige mal zu Wesleys Wohnung gefahren, um mit ihm zu reden, da Wesley weder auf Anrufe noch auf E-Mails reagierte.
Angel hatte endlose Nachrichten auf die Mailbox von Wesleys Handy gesprochen. Und ebensoviel Mails verschickt. Aber Wesley schien wie vom Erdboden verschluckt.
Nicht, das er je darüber sprach. Und das eine Mal, als Lindsey ihn gefragt hatte, ob Wesley ihm fehlte, hatte Angel nur den Kopf geschüttelt und ihn dann umarmt. „Ich habe ja jetzt dich. Und du kannst das, was in diesen alten Büchern steht, wesentlich unkomplizierter zusammenfassen als Wes.“
Wobei er großzügig darüber hinwegsah, wie oft Lindsey das eine oder andere Buch frustriert in die Ecke warf, weil seine mühevolle Übersetzung keinen Sinn ergab. Oder den völlig falschen.
Wie das eine mal, als er es so verstanden hatte, das es sich bei einem Dämon um einen Angehörigen einer friedliebenden, vegetarischen Rasse handelte.
Als sie dem, gut zwei Meter großen, Dämon gegenüberstanden und er seine mächtigen Reißzähne bleckte, kamen Lindsey gewisse Zweifel an der Richtigkeit seiner Übersetzung, die sich schnell verstärkten, als der besagte Dämon freudig aufheulend versuchte, Angel in wenigen Bissen zu verspeisen.
Zum Glück war Angel schneller und der Dämon kurz darauf tot.
Als sie sich später im Caritas mit Lorne unterhielten und von ihrem Kampf berichteten, fragte dieser nur fassungslos, wer *friedliebend und vegetarisch* übersetzt hatte.
Lindsey rechnete es Angels Leuten hoch an, das sie nicht auf ihn wiesen.
Aber wie auch immer, Angel Investigations kam ohne Wesley nicht aus.
Und da er sich auch nicht im Hotel Hyperion sehen ließ, bei Angels Besuchen nicht öffnete und weder anrief noch ans Telefon ging, blieb Lindsey zu seinem Leidwesen nichts anderes übrig, als sich selbst um Wesleys Rückkehr zu kümmern.
Er empfand es durchaus als angenehm, nicht auf Schritt und Tritt misstrauisch beäugt zu werden, aber er war sich ebenso im klaren, das eine seiner falschen, oder unvollständigen, Übersetzungen irgendwann ihren Tribut forderten.
Und dass er mit dem Leben der Mitglieder von Angel Investigation – und auch Angels Leben – spielte.

Wesley fragte sich langsam, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war, Lindsey zu beschatten.
Er konnte keinen Kaffee mehr ertragen und er langweilte sich zu Tode.
Und was das schlimmste war: Lindsey tat absolut nichts Ungewöhnliches.
Er ging einkaufen, alleine oder mit Cordelia.
Oder ins Kino, vorzugsweise mit Angel, was Wesley immer wieder einen Stich versetzte, wenn er sah, wie die beiden nebeneinander hergingen und Angel plötzlich Lindsey den Arm um die Schultern legte.
Oder sie stehen blieben, um sich leidenschaftlich zu küssen. Ganz abgesehen, von den Dingen, die sie im Kino taten.
Wesley konnte darauf wetten, dass keiner von beiden auch nur ein bisschen von dem Film mitbekommen hatte. Aber anscheinend war er auch der einzige gewesen, der niemand zum rumknutschen hatte.
Was er hingegen nicht sah, war, dass Lindsey das Bürogebäude von Wolfram & Hart betrat, oder sich mit jemand von seinen Kollegen traf.
Fast sah es so aus, als ob Lindsey die Wahrheit gesagt hatte.
Aber genau das konnte und wollte Wesley nicht glauben.
Er schreckte aus seinem Dösen auf, als jemand gegen das Fenster klopfte.
Lindsey stand neben dem Auto und hielt grinsend zwei Becher Kaffee hoch. „Du sahst so müde aus. Kaffee?“
Wesley starrte ihn nur fassungslos an. Bis Lindsey die Becher aufs Autodach stellte, damit er die Tür aufmachen konnte.
Er gab Wesley einen Becher in die Hand und ging um das Auto herum, um sich auf den Beifahrerplatz zu setzen. Wesley hatte endlich die Sprache wieder gefunden.
„Was willst du?“, fauchte er Lindsey an.
Lindsey trank vorsichtig einen Schluck, bevor er antwortete. „Nicht das es mich stört, das du so um mein, unser, Wohl besorgt bist“, Wesley verbrannte sich die Zunge an seinem heißen Kaffee, „aber wie lange willst du das noch machen?“
„So lange, wie nötig“, grollte Wesley. „Irgendwann werde ich schon dahinter kommen, was für ein Spiel du spielst.“
Lindsey lachte leise. „Ich liebe ihn, verstehst du das nicht? Das Spiel heißt Liebe, Verführung. Solltest du auch mal versuchen.“ Er streckte die Hand nach Wesley aus, der hastig zurück wich und dabei etwas Kaffee verschüttete. Über Lindseys Hand.
„Verdammt, immer wenn ich mit dir zusammentreffe, versuchst du meine Hände zu ruinieren“, fluchte Lindsey und wischte seine nasse Hand an seiner Hose ab. „Ich tue dir nichts“, beteuerte er, als ihn Wesley noch immer argwöhnisch betrachtete.
Er seufzte. „Wes, es geht nicht um mich. Sondern um Angel.“
Wesley horchte besorgt auf. „Was ist mit... Angel?“, fragte er schließlich.
„Du fehlst ihm.“
Wesley lachte böse. „Ach ja? Wohl kaum. Schließlich hat er ja jetzt dich.“
Lindsey seufzte wieder. „Stimmt... – und stimmt auch nicht. Er braucht dich. Ich gebe ihm alles, was ich kann. Aber es gibt da was, das kann er nur von dir bekommen. Ich rede nicht von Sex, davon kriegt er mehr als genug.“ Lindsey grinste, als Wesley leicht errötete. „Was ich meine ist folgendes: Deine bedingungslose Zuneigung, dein Glaube an ihn, egal, was er tut. Und nicht zuletzt dein phänomenales Wissen.“
Er streckte wieder die Hand nach Wesley aus und fasste dessen Hand. „Angel braucht dich, Angel Investigations braucht dich. Komm wieder zurück.“
Wesley sah ihn nur an.
Lindsey befürchtete fast, das er dieses Ansinnen rundum ablehnen würde, als Wesley endlich antwortete. „Woher soll ich wissen, dass du die Wahrheit sagst? Du hast uns“, er wählte bewusst ein Wort, das ganz Angel Investigations einschloss, „so oft belogen und betrogen. Warum sollte es diesmal anders sein?“
Lindsey zuckte nachlässig die Schultern. „Es gibt einen ganz einfachen Weg, das raus zu finden. Fahren wir ins Caritas!“

Lornes Augenbrauen gingen in die Höhe, als er Lindsey und Wesley zusammen sah. Blitzartig überlegte er, wann er den Gewaltfreiheitszauber das letzte mal erneuert hatte.
„Lin, Wes, was führt euch her?“, fragte er dann vorsichtig.
Lindsey grinste und küsste Lorne. Einerseits, weil er es immer tat, andererseits, um Wesley zu schockieren.
Allerdings stand dann er mit offenem Mund da, als sich Wesley und Lorne umarmten und einen Kuss tauschten, der über eine Begrüßung weit hinaus ging.
„Äh, Lorne“, brachte er schließlich heraus, „ich... wir... brauchen deine Hilfe.“
Er war immer noch etwas irritiert von dem Geschehen und fragte sich, ob Wesley eine ihm völlig unbekannte Seite hatte. Und ob Angel davon wusste.
„Alles, was du willst, Darling“, antwortete Lorne vergnügt. „Aber zuerst, was wollt ihr trinken?“
Nachdem er die Bestellung aufgegeben hatte, setzt er sich zu Wesley und Lindsey, wobei Lindsey bemerkte, dass er kurz Wesleys Hand drückte.
Lindsey kam wieder leicht aus dem Konzept.
„Also, wir sind hier“, und ich habe eben festgestellt, dass zwischen euch irgendwas läuft, vollendete er den Satz in Gedanken.
„Also“, fing er noch einmal an, „Wesley glaubt mir nicht. Er denkt, dass ich lüge. Nur du kannst ihn überzeugen, dass ich die Wahrheit sage.“
Lorne sah ihn eindringlich an. „Tust du das denn?“, fragte er sanft.
Lindsey kam wieder ins Stocken. Irgendwie lief das nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Er stand entschlossen auf. „Ich will singen. Jetzt gleich.“
Lorne sah zu ihm hoch. „Was immer ich in deiner Seele lese, werde ich Wes erzählen. Nur er kann entscheiden, ob er dir glaubt. Ich fälle kein Urteil, sammle nur die Fakten.“
Lindsey war plötzlich unschlüssig und fragte sich, ob es den Aufwand Wert war. Dann nickte er. „Einverstanden. Fangen wir an.“
Lorne hielt ihn noch einmal zurück. „Bist du dir wirklich sicher?“
Lindsey machte sich los. „Ich laufe nicht mehr weg. Ich bin glücklich. Und ich will, das er es auch ist. Ich meine...“
Lorne nickte „Ich weiß, wen du meinst.“

„Ich wünschte, ich könnte es in deinen Augen sehen (was du von mir denkst)
Ich wünschte ich könnte herausfinden, was du in deinem Inneren fühlst (aber ich kann nicht)
Ich wünschte du würdest sagen, worauf ich schon so lange warte (du liebst mich)
Gib mir ein Zeichen, das alles klar macht (zeig es mir)

Wenn du mich liebst, lass es mich wissen!
Dann kann ich auch meine wahren Gefühle zeigen!
Du kannst mich haben, mein Herz und meine Seele!
Wenn du mich liebst, dann lass es mich einfach wissen!!

Du lässt mich denken, dass ich keine Chance bei dir habe (überhaupt nie)
Du drehst dich weg, wenn ich für Sekunden deinen Blick erhasche (ich sterbe)
Und dann sagst du, du hast von mir geträumt (jede Nacht)
Wie du redest, ist ein tiefes Geheimnis (hab ich nicht recht?)
Und ich weiß nicht was ich glauben soll!

Wenn du mich liebst, lass es mich wissen!
Dann kann auch ich meine wahren Gefühle zeigen!
Du kannst mich haben, mein Herz und meine Seele!
Wenn du mich liebst, dann lass es mich einfach wissen!!

Ich werde dir geben, was du brauchst!
Ich werde deine Träume beherrschen!
Du brauchst mir nur zu zeigen, dass du es genauso gern willst wie ich!!

Ich wünschte ich könnte es in deinen Augen sehen!
Lass mein Herz doch nicht im Ungewissen!”

„Dem ist ja wohl kaum noch was hinzuzufügen”, sagte Lorne leise und streichelte Wesleys
Nacken.
Wesley sah ihn fragend an, aber Lorne lächelte nur. „Warte, bis er wieder hier ist. Es betrifft immerhin euch beide. Euch beide – und Angel.“
„Sollte er, ich meine Angel, dann nicht auch dabei sein?“, fragte Wesley.
Lorne dachte kurz an seinen Gewaltfreiheitszauber und ob dieser einem wirklich wütenden Vampir gewachsen war.
Es war ja gut möglich, das alles glatt ging, und die drei dass Caritas als die besten Freunde verließen.
Leider konnte es auch genau umgekehrt sein.
Und Lorne legte wenig Wert darauf, schon wieder zu renovieren.
Nein, wenn Angel ausrastete sollte er das schön zu Hause tun. Freuen konnte er sich dort ebenso.
Und wenn im Hotel Hyperion etwas zu Bruch ging, war das Angels Problem.
Das sagte er natürlich nicht laut.
„Es ist sicher besser, wenn ihr beiden erst mal eure Differenzen beseitigt“, sagte er stattdessen.
Wesley nickte zögernd und sah dann Lindsey erwartungsvoll entgegen.
Der sah ihn und Lorne genauso erwartungsvoll an. „Und, glaubst du mir jetzt?“, fragte er Wesley.
„Ich weiß ja noch nicht, ob du die Wahrheit sagst“, entgegnete Wesley vorsichtig und sah dann Lorne an.
Der trieb die Spannung auf die Spitze, indem er erst einen großen Schluck von seinem Gin-Tonic nahm.
Dann lächelte er Lindsey und Wesley an.
„Er liebt ihn. Angel meine ich. Und du fehlst ihm. Angel, nicht Lin. Der würde relativ gut ohne dich auskommen.“
Er tätschelte Lindsey, der Wesley trotzig ansah. „Nimm es nicht so schwer, Darling. Ich habe dir gesagt, ich sammle nur die Fakten. Aber Tatsache ist, das Angel Investigations dich braucht. Ganz einfach zum Überleben. Lindseys Übersetzungen sind manchmal etwas... eigenwillig.“
Er schmunzelte, als Lindsey ihn anfuhr: „Musst du ihm alles erzählen?“
„So war es ausgemacht. Aber keine Angst, das war schon fast alles. Kommen wir zu dem, was dich am meisten interessiert, Wes. Lindsey hat nicht gelogen, was Wolfram & Hart angeht. Na gut, nicht sehr. Sagen wir mal, er hat es etwas anders formuliert, als es wirklich war. Aber das macht keinen Unterschied. Er liebt Angel. Und was wirklich war, dass erzählt er dir am besten selbst.“
Lorne stand auf. „So, meine Lieblinge, ich muss arbeiten. Aber bleibt ruhig noch hier. Angel kommt ohne weiteres eine Weile ohne dich aus, Lin. Und du“, er sah Wesley an, „bleibst du heute hier?“
Er ertrug gelassen Wesleys winziges Zögern. Bis Wesley dann zustimmend nickte.
Lorne küsste ihn leicht, bevor er quer durch den Raum ging und die beiden alleine ließ.

„Habt ihr euch wieder vertragen?“, fragte Lorne einige Stunden später, als sie müde aufräumten. Lorne hatte die letzten beharrlichen Gäste, unter ihnen auch Lindsey, rausgeschmissen.
Lindsey hatte ihn zum Abschied wie immer geküsst, und dann, aus einem plötzlichen Impuls heraus, auch Wesley.
Danach war er zufrieden nach Hause gefahren.
Wesley stellte das Tablett, mit dem er die leeren Gläser eingesammelt hatte, ab und grinste. „Wieder vertragen? Das klingt ja so, als ob wir vorher die besten Freunde gewesen sind?“
Lorne nahm ihn in den Arm und so standen sie einen Moment engumschlungen. Er freute sich, das Wesley geblieben war, auch wenn sie zu müde waren, um etwas anderes zu tun, als erschöpft ins Bett zu fallen.
Es hatte lange genug gedauert, bis er Wesley in sein Bett bekommen hatte. Und ohne die unseligen Ereignisse, die Lindseys Auftauchen bei Angel mit sich gebracht hatten, würde er wahrscheinlich immer noch, erfolglos, versuchen, Wesley zu verführen.
Von daher war er Lindsey wirklich dankbar, auch wenn er es natürlich niemand sagen konnte.

Später in der Nacht wachte Wesley plötzlich auf.
Er konnte nicht sagen, was ihn geweckt hatte, vielleicht eine Ahnung von Gefahr, vielleicht auch nur seine Gedanken, die nicht zur Ruhe kamen, egal wie müde sein Körper war.
Lorne neben ihm schlief tief und fest.
Wesley lag mit geschlossenen Augen und doch wach da und grübelte. Er dachte an Angel und dessen Gewohnheit, stundenlang in Grübeleien zu versinken.
Flüchtig fragte er sich, ob seine Zuneigung zu dem Vampir vielleicht daraus resultierte, das sie sich im Grunde so ähnlich waren.
Seine Gedanken gingen weiter zu Lindsey, und ob er Angel wohl von ihrem Treffen erzählt hatte.
Seine Gedanken glitten weiter, flüchtig wie Nebelschwaden, die sich im Sonneschein auflösen.
Lorne.
Er erinnerte sich an den ersten Abend, oder besser, die erste Nacht, die sie zusammen verbracht hatten.
Es war nach einem von Angels „Besuchen“. Angel, der abwechselnd bettelte und tobte und versuchte, ihn zum Aufmachen zu bewegen.
Irgendwann war er gegangen. Und Wesley war, erschöpft von seinen Gedanken, die sich immer wieder um Lindsey und Angel drehten, ins Caritas gefahren. Selbst auf die Gefahr hin, dort Angel, oder Lindsey oder einen der anderen zu treffen. Er musste einfach mit jemand reden.
Zu seiner Erleichterung war niemand da, den er kannte. Bis auf Lorne.
Der hatte ihn mit Drinks versorgt, ihm zugehört und ihn schließlich mit in sein Bett genommen.
Obwohl, Wesley grinste leicht bei der Erinnerung, das letzte stimmte nicht so ganz.
Lorne hatte ihn in sein Bett gesteckt und selber auf dem Sofa geschlafen. Und ihn dann am nächsten Morgen mit Tabletten gegen seinen Kater versorgt.
Und trotzdem hatte Wesley verschwommene Erinnerungen an einen flüchtigen Kuss und kühle Finger auf seiner Haut, die fast wie Angels waren.
Erst viel später hatte er erfahren, welche Beherrschung es Lorne gekostet hatte, nicht noch weiter zu gehen.
Diesem Ersten folgten weitere Abende im Caritas – und Nächte in Lornes Wohnung. Nächte, die sie anfangs einfach nur mit reden verbrachten, wobei Wesley jegliches weitergehende Interesse Lornes völlig übersah, sosehr war er auf Angel fixiert.
Bis zu jenem Abend, als Lorne ihm, während sie aufräumten, plötzlich überraschend geküsst hatte.
Als Wesley ihn danach ungläubig anstarrte, zuckte Lorne nur die Schultern. „Ich wollte es schon die ganze Zeit tun. Und noch was anderes: Ich will mit dir schlafen.“
Er wusste später nicht, wie lange er Lorne einfach nur angestarrt hatte, wortlos, weil er nicht wusste, was er sagen sollte.
Und Lornes erwartungsvoller Gesichtsausdruck, der langsam erstarrte, je länger Wesley schwieg.
Bis Wesley ihn anlächelte: „Worauf warten wir noch? Oder räumen wir erst zuende auf?“
Das alles ging ihm durch den Sinn und ließ seine Erregung anwachsen, bis er überlegte, ob er Lorne aufwecken sollte.
Schließlich ließ er es doch bleiben und schmiegte sich nur an ihn.
Lorne drehte sich um und blinzelte ihn schläfrig an. „Schlaf weiter, Wes“, murmelte er und streichelte sanft Wesleys Erektion.
Wesley grinste. Lorne überraschte ihn immer wieder.
„Du hast doch vorhin gefragt, ob ich mich mit Lindsey wieder vertragen habe?“, flüsterte er dann.
Lorne deutete ein Nicken an und wartete.
„Lindsey ist immer noch nicht mein bester Freund. Aber ich arbeite wieder für Angel Investigations. Wenn Angel mich da noch haben will.“
Lorne drückte ihn fest. „Ich nehme an, er kann es kaum erwarten, dass du zurückkommst.“ Er grinste. „Aber halte dich von seinem Bett fern. Dafür hat er Lin. Es geht nicht an, das Angel alle gutaussehenden Männer kriegt!“
Wesley streichelte Lornes kleine Hörner. „Keine Angst. Ich stehe irgendwie auf grün!“

„Ich bin wieder da!“
Angel schlenderte aus seinem Büro – und starrte Lindsey an.
Diesen Anblick kannte er bisher nur von Cordelias Frustkäufen. Aber es war eindeutig Lindsey, der da in der Halle stand, umgeben von Einkaufstüten.
„Was - was ist das?“, fragte Angel misstrauisch. Irgendwie erwartete er, dass Cordelia jeden Moment auftauchte.
Lindsey lächelte so süß, das Angel beinahe Zahnschmerzen bekam. „Das? Ach, nur einige Kleinigkeiten.“
Er küsste Angel kurz und griff dann nach seinen Einkäufen. „Finger weg. Das ist eine Überraschung.“
„Noch eine?“, fragte Angel erschreckt.
Diese Einkaufsorgie, die Lindsey da veranstaltet hatte, fand er schon überraschend genug.
Lindsey lächelte wieder. „Ich muss jetzt auspacken. Bleib hier, ich sage dir dann Bescheid.“
Angel starrte hinter ihm her und fragte sich, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, Lindsey alleine losgehen zu lassen.
...

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 21.11.03, 23:05  Betreff: Re: Second Date  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

Da hatte ich ja gleich zwei Teile zum Nachholen. *freu* Ich musste doch stark grinsen, als ich mir vorstellte, dass du Lorne und Wesley verkuppelst. Wes steht also auf grün?? Aber ich hoffe doch sehr für Lorne, dass Wesley es auch ehrlich meint und nicht weiterhin Angel hinterher trauert, sondern Lorne eine Chance gibt.
Ich finde es gut, dass Lindsey zu Wesley ging, weil er eingesehen hat, dass Angel Wesley nun mal fehlt und dass Angel Investigations ohne Wes nicht richtig zu recht kommt. Und dass er deswegen zu Wesley gegangen ist um mit ihm alles zu klären und sogar in Kauf nimmt, dass Lorne in ihm liest, obwohl Lorne einiges mehr erfahren hat, als Lindsey wollte.
Ich bin mal gespannt, wie nun das Verhältnis zwischen Wesley und Lindsey sein wird. Und ob Angel nicht doch misstrauisch wird und von der ganzen Sache Wind bekommt. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf die Fortsetzung. Und warte schon neugierig darauf, was Lindseys Überraschung für Angel sein wird.

Viele Grüße Mel:))

Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)


[editiert: 21.11.03, 23:07 von DarknessEmotions]
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Gast
New PostErstellt: 01.12.03, 02:53  Betreff: Re: Second Date  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: Cimmeria
E-Mail Adresse:
Titel: Second Date
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 7/7
Spoiler: --
Inhalt: Lindsey hat nach dem Abenteuer im Fahrstuhl seinen Job und seine Wohnung verloren; behauptet er wenigstens...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel/ Lindsey
Disclaimer: Ich verbeuge mich in Ehrfurcht vor dem göttlichen Wesen, das Angel, Lindsey und alle anderen erschaffen hat; aber ich arbeite an meinen eigenen Universum, in dem ich dann Gott bin
Kommentar: Fortsetzung zu „Life still goes on“


Lindsey schubste Angel aufs Bett. „Schön liegen bleiben. Ich bin gleich wieder da!“
Angel starrte die geschlossene Tür an. Dann stand er auf, um sich auszuziehen. Schließlich hatte Lindsey nicht gesagt, dass er angezogen bleiben müsste.
Und wie er Lindsey kannte, hatte die Überraschung was mit Sex zu tun. Und wenn er sich irrte – Angel zuckte leicht die Schultern: Er würde Lindsey schon überreden können.
Danach legte er sich wieder aufs Bett und wartete.
Kurze Zeit später kam er sich aber doch zu nackt vor.
Immerhin konnte er die Tür nicht abschließen, weil er dann Lindsey ausgesperrt hätte. Andererseits konnte ihn jeder andere, der hereinkam, auch sehen.
Er zog lieber die Decke über sich.
Im nächsten Moment bewahrheitete sich seine Befürchtung.
Die Person, die da in der Tür stand, sah nicht aus wie Lindsey.
Angel brauchte etwas, um zu begreifen, dass der Cowboy, der sich da in sein Zimmer verirrte, doch Lindsey war.
Lindsey schloss die Tür hinter sich ab und stolzierte dann mit klickenden Sporen in die Mitte des Zimmers.
„Hallo Fremder!“
Angel schluckte und sah Lindsey sprachlos an. Nicht nur wegen der Anrede und der Stimme, die tiefer war als sonst.
Mehr wegen Lindseys Bekleidung. Er musterte ihn von oben bis unten.
Lindsey trug einen breitkrempigen Cowboyhut, der sein Gesicht beschattete.
Dazu eine mit langen Lederfransen besetze Weste, Wildlederchaps und spitze Stiefel mit gefährlich schrägen Absätzen.
Die Sporen an seinen Stiefeln glitzerten im Licht.
Vervollständigt wurde das Outfit durch einen Pistolengürtel tief um die Hüften, in dem zwei Revolver steckten.
Angel räusperte sich. „Hallo Cowboy. Du siehst... wirklich toll aus.“
Lindsey schob den Hut in den Nacken und grinste. „Gefällt es dir?“ Er drehte sich schwungvoll einmal um sich selbst.
Angel musste wieder schlucken. Er krallte die Hände in die Bettdecke, um nicht sofort über Lindsey herzufallen.
„Sind deine Waffen auch geladen?“, fragte er heiser.
Lindsey zog beide Revolver und betrachtete sich abwägend, bevor er sie in Richtung Zimmerdecke richtete.
Angel zog schnell den Kopf ein, als nach Lindsey Schuss der Putz zu Boden rieselte. „Verdammt Lin, du kannst doch nicht in die Decke schießen! Jetzt stehen gleich Cordy und Gunn vor der Tür und wollen wissen, was los ist!“
Lindsey grinste spitzbübisch. „Tun sie nicht. Sie sind nämlich nicht da. Wir sind alleine.“
Angel atmete hörbar auf. Und verzichtete auf die Frage, wieso sie alleine waren. Immerhin war es besser so.
Lindsey stecke die Revolver wieder ein und kam einen Schritt näher. Was seine Körpermitte stärker in Angels Blickfeld brachte.
„Äh, was ich noch sagen wollte“, fing Angel, immer noch heiser, an, „fehlt bei deiner Kluft nicht was?“
Lindsey sah an sich herunter und schüttelte dann den Kopf. „Nein, alles da.“ Seine Augen blitzten und er hatte Probleme, ernst zu bleiben.
„Eine Hose. Tragen Cowboys nicht unter diesen Lederdingern noch Hosen? Oder irre ich mich da?“
Angel hatte sich halb aufgesetzt und versuchte entspannt auszusehen, was ihm nicht wirklich gelang.
Sein Blick rutschte immer wieder von Lindsey Gesicht zu der Stelle, wo Lindseys Schwanz sich aus einem Gewirr dunklerer Haare aufrichtete.
Seine rechte Hand war unter der Decke verschwunden und sorgte dafür, das sich die Decke durch die Bewegung darunter kräuselte.
„Die Dinger heißen Chaps. Und was die Hose angeht... die würde jetzt nur stören, meinst du nicht?“
„Völlig meine Meinung. Und jetzt komm endlich her. Du bist so heiß, ich halte das nicht mehr lange aus!“
Lindsey grinste und blieb stehen. „Ich bin heiß? Wirklich?“
„Lindsey“, knurrte Angel, „wenn du nicht sofort im Bett bist, kannst du dir ruhig länger Zeit lassen. Selbst ein Vampir braucht eine kleine Pause, wenn er gekommen ist!“
Lindsey zog mit einem Ruck die Bettdecke weg und sah zu, wie Angel seinen Schwanz heftig bearbeitete.
„Lange brauchst du wirklich nicht mehr“, stellte Lindsey fest. Er löste Angels Finger und leckte über die ganze Länge von dessen Schwanz, bevor er ihn vollständig in den Mund nahm.
Angel stöhnte. „Ich sag ja, du bist entschieden zu heiß.“
Er legte die Hände auf Lindseys Kopf und bedauerte, das er nicht an dessen Schwanz rankam. Stattdessen streichelte er Lindsey Schultern und Arme, wobei er immer wieder über das Leder der Weste fuhr.
Die langen Fransen strichen zusätzlich über seine Beine und steigerten seine Erregung noch.
Er kam, ohne Lindsey vorwarnen zu können.
Danach brauchte er einen Moment, bevor er sich um Lindsey kümmern konnte, der immer noch in langen Strichen über seinen erschlaffenden Schwanz leckte.
„Lindsey, komm her.“ Er zog ihn an sich und küsste ihn lange.
Die Art, wie Lindsey die Küsse erwiderte, machte ihn wieder geil.
„Du musst aber ziemlich schmutzige Gedanken haben“, neckte ihn Lindsey.
Angel grinste. „Gedanken? Ich muss dich nur ansehen, um einen Steifen zu kriegen. Oh Gott, Lindsey, ich will dich so sehr...“
Lindsey schmiegte sich an ihn. „Willst du etwa sagen, du hast schon immer davon geträumt, einen Cowboy zu ficken?“
Angel schüttelte den Kopf. „Bisher nicht. Aber wenn ich dich so ansehe hat der Gedanke schon was verführerisches. Ich könnte dich zum Beispiel mit einem Lasso einfangen... und fesseln.“ Er schubste Lindsey auf den Rücken und hielt ihn mit seinem Körper fest. „Aber das dauert viel zu lange. Jetzt will ich nur spüren, wie warm dein Körper ist.“
Lindsey kicherte etwas atemlos. „Gnade, großer starker Vampir. Ich bekomme keine Luft mehr.“
Angels Kuss verschloss ihm den Mund. „Du bekommst mich. Reicht das nicht?“
Lindsey kicherte wieder. „Ich kann ohne dich leben. Aber nicht ohne Luft.“
Angel knabberte noch einmal sanft an Lindseys Unterlippe, bevor er sich von ihm runter rollte.
„Knie dich hin, Cowboy!“
„Hmm?“ Lindsey sah ihn fragend an.
Angel fing wieder an, sich selbst zu streicheln. „Hinknien!“
Er wartete ungeduldig, das Lindsey seiner Forderung nachkam. Es würde eine wacklige Angelegenheit werden, darüber war sich Angel klar, aber der Anblick, wie das Leder Lindseys Po einrahmte, war es allemal wert.
Er gab Lindsey einen leichten Klaps. „Schade, das du keine Peitsche mitgebracht hast“, sagte er amüsiert.
Er schlug noch einmal zu, kräftiger. Lindsey schrie erstaunt auf. „Hey, was machst du da?“
Angel klatschte die flache Hand ein weiteres mal auf Lindseys Po und sah, wie sich die Haut rötete.
Lindsey wollte weg, aber Angel legte ihm die Hände auf die Hüften und hielt ihn fest. Dann presste er sich an ihn und spürte die Wärme, die von Lindsey ausging.
Lindsey drehte den Kopf. „Von Gewalt war keine Rede“, schmollte er.
„Das ist keine Gewalt“, lachte Angel leise. „Das ist, weil... du bist einfach unwiderstehlich.“
Er hielt Lindsey mit einer Hand weiter fest und drang nacheinander mit zwei Fingern der anderen Hand vorsichtig in ihn ein.
Lindsey legte stöhnend den Kopf zurück. „Kannst du nicht... was anderes dafür nehmen? Das ist gut, aber dein Schwanz wäre noch besser. Und du hättest die Hand frei...“
Angel grinste und beugte sich über Lindsey, um ihn in den Nacken zu beißen.
Er bewegte die Finger weiter in Lindsey. „Warum sollte ich denn die Hand frei haben?“
„Um...“, Lindsey stöhnte, „um... mein Schwanz platzt gleich. Fass mich an, bitte!“
Angel quälte ihn weiter. „Ach, mir gefällt es. Du bist mir so... ausgeliefert.“
Lindsey drückte sich gegen Angels Hand. „Ich will deinen Schwanz“, keuchte er.
Angel antwortete nicht und bewegte seine Finger weiter.
„Angel, wenn du so weiter machst... komme ich!“, japste Lindsey.
Angel grinste und machte weiter.
Lindsey versuchte, sich selbst anzufassen, geriet aber aus dem Gleichgewicht und wäre beinahe vornüber gekippt. Schnell stützte er sich wieder mit beiden Händen ab.
„Angel, bitte...“, flehte er noch einmal.
Er spürte, wie sich seine Hoden zusammen zogen. Wie sich die ersten Tropfen an seiner Penisspitze bildeten. Er hätte sonst was dafür gegeben, den Gegendruck von Angels Hand zu spüren.
Sein Körper verkrampfte sich immer weiter und er wusste, das er seinen Höhepunkt nicht länger hinauszögern konnte.
„Verdammt, Angel... Oh Gott!“
Endlich umfasste Angel seinen zuckenden Schwanz und flüsterte ihm Zärtlichkeiten zu, während er sein Sperma verspritzte.
„Warum – warum hast du das gemacht?“, fragte Lindsey, als er endlich wieder sprechen konnte. Sein Hals war rau und er schluckte ein paar mal.
Angel ließ ihn los und Lindsey steckte sich bäuchlings auf dem Bett aus, die nasse Stelle unter sich ignorierend.
Angel legte sich neben ihn. „Gleichstand! Ich will, das es lange dauert. Aber du hättest es nicht lange durchgehalten.“
Er zog Lindsey an sich und drehte sich zugleich auf den Rücken, Lindsey mit sich ziehend.
Später, Lindsey konnte nicht sagen, wie viel zZeit vergangen war, lagen sie endlich erschöpft nebeneinander.
Angel bettete Lindseys Kopf an seiner Schulter. „Und, erfahre ich jetzt endlich die Wahrheit?“, fragte er leise.
Lindsey erstarrte. Das war’s dann, alles vorbei, schoss es ihm durch den Kopf.
Aber er versuchte trotzdem, so zu tun, als ob er Angels Frage nicht gehört hatte.
„Die Wahrheit, Lin?“, fragte Angel noch einmal. Diesmal konnte Lindsey ihn nicht ignorieren.
Gerne wäre er einfach aufgestanden und gegangen, aber Angel hielt seine Hand und spielte mit seinen Fingern.
Lindsey entschloss sich schweren Herzens, zu antworten.
„Die Wahrheit, ja. Also, es ist so: Wolfram & Hart haben mich nicht rausgeworfen. Ich habe selbst aufgehört, gekündigt. Ich hatte einfach genug. Wolfram & Hart haben genug Jahre meines Lebens bekommen. Jetzt wollte ich endlich so leben, wie es mir gefällt. Und meine Wohnung habe ich auch nicht verloren.“
Er machte eine kurze Pause.
„Ich habe meine Sachen in einer Lagerhalle am Hafen untergestellt. Ich wollte sie holen, wenn ich weiß, wo ich mich niederlasse.“
Erneute Pause.
„An diesem Abend... Ich wollte L.A. verlassen. Für immer, nur weit, weit weg! Aber ich konnte nicht gehen, ohne dich noch einmal zu sehen. Eigentlich wollte ich nur eine Nacht bleiben... Ach was, nicht einmal so lange. Ich wollte dich ansehen... und dann gehen. Und selbst dafür musste ich mir Mut antrinken...“
Atemlos wartete er auf Angels Reaktion. Und den unweigerlich folgenden Rauswurf.
Aus dem Bett, aus dem Hotel, aus Angels Leben.
Als nichts davon passierte, hob er vorsichtig den Kopf und drehte sich so, das er Angel ansehen konnte. Der lächelte ihn an. „Dachte ich mir fast.“
Lindsey schluckte. „Und jetzt...?“
Angel lächelte immer noch. „Was, und jetzt? Wir können uns lieben. Wir können aber auch erst etwas schlafen. Ganz wie du willst.“
Lindsey schüttelte verwirrt den Kopf. „Das meine ich nicht. Und das weißt du! Wirfst du mich jetzt raus? Willst du mich nie wieder sehen?“ Seine Stimme zitterte etwas.
Angel sah ihn ehrlich erstaunt an. „Warum sollte ich?“
„Weil... weil ich dich... angelogen habe“, Lindseys Stimme zitterte immer mehr.
Angel küsste ihn beruhigend. „Lindsey, du süßer Dummkopf. Ich wusste schon lange, das du gelogen hast. Ich bin Detektiv, hast du das vergessen? Ich bin daran gewöhnt, alles nachzuprüfen, was man mir erzählt. Bei dir war es nicht anders. Ich war mir nur anfangs nicht sicher, ob du das gleiche willst wie ich. Erinnerst du dich an den ersten Abend? Nein, es war ja der zweite, als du meine Wunden verarztet hast. Du hast mich mit Blicken ausgezogen, und als ich dann endlich ausgezogen war, hast du dich nicht getraut, mich zu berühren. Oder vorher, als du mich geweckt hast. Dein Bemühen, deinen Steifen zu verstecken.“ Angel kicherte leise bei der Erinnerung.
Lindsey boxte ihm gegen den Arm. „Du hast es gewusst?“, fragte er ungläubig.
Angel kicherte immer noch. „Natürlich! Erstens war es nicht zu übersehen. Und zweitens hast du so nach Sex gerochen, das ich mich unglaublich beherrschen musste, nicht sofort über dich herzufallen. Aber ich wollte es von dir hören.“
Lindsey versuchte, wieder ernst zu werden. Diese Unterhaltung war zu kurios.
„Ich suche mir morgen eine neue Wohnung. Kann ich dich wenigstens von Zeit zu Zeit sehen?“
Angel sah ihn erstaunt an. „Habe ich das irgendwas verpasst? Oder habe ich mich nicht klar ausgedrückt? Ach nein, das Thema hatten wir ja noch nicht. Was hältst du davon, wenn wir alles so lassen, wie es ist? Hier ist schließlich genug Platz. Und das du sowieso schon zum Team gehörst, wenigstens inoffiziell,... machen wir es offiziell! Angel Inverstigations kann einen Anwalt gut gebrauchen!“
Jetzt schwieg Angel kurz. „Oder... willst du L.A. immer noch verlassen?“
Lindsey glaubte, sich verhört zu haben. Aber Angels Blick, der ihn nachdrücklich fixierte, ließ keinen Zweifel zu.
„Nein. Ich bleibe... gerne“, war alles, was Lindsey als Antwort herausbrachte.
„Gut, dann ist ja alles geklärt“, sagte Angel zufrieden.
Er zog Lindsey wieder mit dem Rücken an sich. „Ich habe auch gleich den ersten Job für dich“, erklärte er.
Lindsey wollte sich umdrehen, um Angel ansehen zu können, aber der hielt ihn fest.
„Als Anwalt kannst du ja gut mit Worten umgehen“, er hinderte Lindsey weiterhin daran, sich umzudrehen, „ich habe da jemand, einen alten Freund, der sich von mir hintergangen fühlt. Es stimmt nicht, denn er hat mir keine Gelegenheit gegeben, ihm die Hintergründe zu erklären. Und das ist jetzt dein Job. Du wirst ihm die Hintergründe erklären. Und dafür sorgen, das Angel Investigations wieder vollständig ist.“
Lindsey versteckte sein Gesicht in den Kissen, damit Angel sein glückliches Grinsen nicht sah.
Bisher hatte er ihm nichts von seinem Treffen mit Wesley erzählt.
Er freute sich schon auf Angels Reaktion, wenn er ihm die überraschende Neuigkeit beibringen würde.
Vorerst versuchte er, seiner Stimme einen ärgerlichen Klang zu geben, als er fragte: „Wesley? Meinst du etwa Wesley?“
Angel streichelte ihn beruhigend. „Genau, Wesley! Ich weiß, wie schwer es dir fällt, aber ich brauche euch beide.“
Er unterbrach sich schnell, als ihm die Zweideutigkeit seiner Worte auffiel. „Ich meine, Angel Investigations braucht euch.“
Lindsey biss sich auf die Lippe, um nicht zu lachen. Es war zu schön, wie Angel sich vor Verlegenheit wandte. Er wollte es gerne noch etwas genießen.
„Du erwartest, dass ich zu Kreuze krieche?“, knurrte er.
Angels nächste Reaktion überraschte ihn dann. Angel hielt ihn so fest, dass es wehtat.
„Lin, ich liebe dich. Aber ich brauche Wesley, auch wenn du das nicht verstehst. Er ist mein bester Freund, er hat an mich geglaubt und zu mir gehalten, als das niemand anders mehr getan hat. Und da du daran schuld bist, das er gegangen ist, wirst du ihn auch wieder zurück bringen, verstanden?“
Lindsey konnte nur überrascht nicken.
Angel ließ ihn los und Lindsey betrachtete nachdenklich die roten Flecke, die seine Oberarme umspannten. Er vergaß immer wieder, welche unmenschliche Kraft der Vampir hatte.
Angel streichelte ihn zärtlich. „Tut mit leid, aber es ist mir wirklich wichtig. Morgen gehst du zu Wes und redest mit ihm, ja? Und jetzt...“, seine Finger schlossen sich um Lindseys Schwanz. „Hast du noch Lust?“

„Ich gehe dann. Zu Wesley.“ Lindsey blieb abwartend stehen, aber Angel nickte nur.
Lindsey zögerte trotzdem. Im Caritas war es ganz klar gewesen, das Wesley zu Angel Investigations zurückkehrte.
Aber seitdem war eine Woche vergangen, ohne das er etwas von Wesley gehört oder gesehen hatte.
Und Lindsey kamen Zweifel. Was, wenn Wesley nur angesichts der lockeren Atmosphäre und unter dem Einfluss von Lornes durchaus beachtlichen Cocktails zugesagt hatte. Und es sich, als er wieder nüchtern war und klar denken konnte, wieder anders überlegt hatte?
„Du schaffst das schon“, sagte Angel leise hinter ihm.
Lindsey zuckte etwas zusammen, er hatte nicht gehört, dass Angel nähergekommen war und freute sich, dass dieser seine Gedanken nicht lesen konnte.
„Aber... was ist, wenn ich es nicht schaffe?“, fragte er und schmiegte sich an Angel.
Angel würde es ihm ewig vorhalten. Und ihn wahrscheinlich zum Teufel schicken. Oder jedenfalls weg aus seinem Leben.
„Du schaffst das“, wiederholte Angel beruhigend. Er lächelte. „Immerhin bist du Anwalt. Du bist geübt darin, andere zu überzeugen.“
Lindsey seufzte tief, bevor er sich endlich auf den Weg machte.

Er betrachtete das Haus lange, bevor er hinein ging.
Dann stand er nur da, starrte die Tür an und hoffte, sie würde sich von selbst öffnen.
Er könnte dann behaupten, zufällig in der Nähe gewesen zu sein.
Oder er hätte jemand anders in dem Haus besucht.
Oder... – Lindsey klopfte zaghaft.
Und fragte sich wieder einmal, was aus dem coolen Anwalt geworden war, der er vor wenigen Monaten noch gewesen war.
Aber so wie es aussah hatte dieser seinen Plan wahrgemacht und L.A. verlassen. Geblieben war nur jener lang unterdrückte Teil, der zu Liebe, Mitgefühl und Menschlichkeit fähig war.
Sekundenlang überlegte Lindsey, ob er auch eine Seele bekommen hatte. Wie Angel, aber im Gegensatz zu diesem war es für ihn nicht mit einem Fluch verbunden.
Wengleich jener alte Lindsey es sicher so sehen würde.
Er wollte noch einmal klopfen, entschied sich dann aber anders und drückte den Klingelknopf. Wesley sollte merken, dass er da war.
Und es ihm, wenn er nicht zu Angel Investigations zurück wollte, ins Gesicht sagen.
Etliche Minuten später stellte Lindsey fest, das sein Heldenmut völlig fehl am Platze war. Wesley wollte ihn nicht sehen – oder er war wirklich nicht zuhause.
Lindsey wollte schon wieder ins Hotel zurückfahren und sein Scheitern eingestehen, als ihm noch eine Idee kam.
Lorne. Vielleicht wusste der, wo sich Wesley aufhielt. Oder er konnte dort eine Nachricht hinterlassen.
Immerhin konnte Angel ihm dann nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben.

Im Caritas blieb er im Eingang stehen und sah sich um. Irgendwann entdecke er auch Lorne im Gewühl.
Lindsey staunte wieder einmal, wie voll es im Caritas war. Obwohl erst Nachmittag, drängelten sich die Gäste, vorzugsweise Dämonen, und Lornes Barkeeper hatte alle Hände voll zu tun.
Lindsey bahnte sich einen Weg zu Lorne.
„Hi, ich suche Wesley. Weißt du, wo er ist?“, fragte er ohne lange Begrüßung.
Lorne lächelte ihn an. „Ich freue ich auch, dich zu sehen, Darling. Das übliche?“
„Ja. Ich meine, nein! Ich muss nur wissen, wo ich Wesley finde, dann gehe ich wieder.“
Lornes Lächeln wurde breiter. „Dir sitzt ein gewisser Vampir im Nacken, stimmts?“
„Nein, natürlich nicht“, entrüstete sich Lindsey und fragte sich wieder einmal, ob Lorne auch in ihm lesen konnte, wenn er nicht sang.
Lorne tätschelte seinen Arm. „Schon gut. Du weißt, das ich recht habe. Aber es ist wirklich an der Zeit, das dieser leidigen Geschichte ein Ende gemacht wird. Und da weder Angel noch Wesley den ersten Schritt machen können, bin ich froh, das du das tust.“
Er hielt Lindsey fest, der wieder gehen wollte.
„Halt, wenn du Wesley suchst solltest du hier bleiben.“ Er zog einen Schlüssel aus der Tasche. „Er ist in meiner Wohnung. Im Bett.“
Er grinste über Lindseys schockierten Gesichtsausdruck. „Nicht, was du denkst. Obwohl, eigentlich hast du recht. Aber nicht diesmal. Wes ist verprügelt worden, der Ärmste zieht Gewalttätigkeiten ja geradezu an. Ich habe ihm gesagt, er soll im Bett bleiben und sich erholen.“
„Ich war es diesmal aber nicht“, rutschte es Lindsey heraus, bevor er sich stoppen konnte. „Äh, was ich sagen wollte: Wer...?“
„Schon gut, ich weiß was du sagen wolltest. Und nein, er hat es mir nicht erzählt. Das hast du ganz alleine getan. Und noch mal nein, Angel weiß es nicht und er wird es nie erfahren, außer, du erzählst es ihm. Aber da wäre nicht sehr klug. Auch unser Engelchen muss nicht alles wissen.“
Er drehte den verwirrten Lindsey in die entsprechende Richtung. „Nun geh schon. Und sag Angel, er kann sich auch mal wieder sehen lassen!“
Lindsey nickte nur, da er immer noch damit beschäftigt war, Lornes Wortschwall zu verarbeiten. Gleichzeitig fragte er sich, was ihn in dessen Wohnung wohl erwartete. Wesley, der sich im Bett räkelte und auf seinen Liebhaber wartete?
Irgendwie fiel es ihm schwer, sich vorzustellen, dass Wesley leidenschaftlichen Sex mit einem Mann hatte.
Andererseits, wer konnte schon Lorne wiederstehen? Wenn er nicht von der ersten Begegnung an verrückt nach Angel gewesen wäre, auch wenn er es lange Zeit geleugnet hatte, irgendwann wäre er bei Lorne schwach geworden.
Von daher konnte er Wesley verstehen.
Dann stand er vor der Tür und versuchte, so leise wie möglich aufzuschließen. Ebenso leise betrat er dann die Wohnung und überlegte, wo Wesley war.
Er fand ihn schließlich im Wohnzimmer vor.
Wesley war auf dem Sofa eingeschlafen und Lindsey konnte ihn unbemerkt betrachten.
Er hatte, mal wieder, jede Menge Schrammen.
Lindsey schüttelte nur den Kopf. Wesley schien Ärger wirklich anzuziehen.
Kann er den Schwierigkeiten nicht einmal aus dem Weg gehen, dachte er.
Dann setzte er sich neben Wesley auf die Sofakante und strich ihm kurz über einen dunklen Fleck an der Schläfe.
So leicht seine Bewegung auch war, Wesley musste sie mitgekriegt haben.
Er lächelte, behielt aber die Augen zu und hielt Lindseys Hand fest. „Bist du wieder da? Ist nicht so viel los? Oder...“ Er zog Lindseys Hand an den Mund und küsste dessen Handgelenk.
„Es ist schon besser. Mein Kopf fühlt sich langsam wieder normal an. Und an die blauen Flecken bin ich ja gewöhnt. Wenn sie dich nicht stören?“
Lindsey erstarrte. Er wagte nicht, sich zu bewegen oder zu antworten.
Wesleys Lächeln wurde breiter.
„Hast du Lust?“
Er führte Lindseys Hand an seinem Körper herab, bis zu seiner unmissverständlichen Erektion.
„Fass mich an“, flüsterte er.
Lindsey fing an zu grinsen.
Die Situation war einfach zu absurd. Wesley, der sonst so zurückhaltende, manchmal fast steife Engländer, hatte Seiten, die Lindsey überhaupt nicht kannte. Und Angel wahrscheinlich auch nicht.
Aber wenn Wesley es so wollte...
Zum einen war er wirklich neugierig, wie lange es dauerte, bis Wesley seinen Irrtum bemerken würde und zum anderen... – wenn Wesley nicht freiwillig zu Angel Investigations zurück kam, wäre eine kleine Erpressung sicher hilfreich.
Da Lindsey nichts sagen konnte, schließlich hätte ihn seine Stimme verraten, schob er nur Wesleys Hände beiseite und befreite dessen harten Schwanz.
Wesley lächelte. „So still kenne ich dich ja gar nicht“, bemerkte er, „aber es gefällt mir. Es ist so geheimnisvoll, als ob man mit einem völlig Fremden zusammen ist.“
Lindsey lächelte auch. Nicht ganz fremd, dachte er, bevor er sich über Wesley beugte. Er würde genug Material für eine nette Erpressung bekommen.
Und außerdem seinen Spaß haben.

Vertieft in sein Tun vergaß er leider, auf Wesleys Hände zu achten, die ihm zärtlich über die Haare strichen, plötzlich zögerten – und dann Lindseys Kopf abrupt hochrissen.
„Wer zum Teufel bist du?“, knurrte er.
Lindsey grinste beinahe bedauernd. Es hatte ihm eigentlich ganz gut gefallen. Bis auf das Gezerre an seinen Haaren natürlich.
Bevor er antwortete, löste er Wesleys Hände aus seinen Haaren.
„Lindsey!?“ Wesley starrte ihn nur fassungslos an.
„Damit ist die Frage ja wohl geklärt.“ Lindseys Grinsen wurde breiter, als er aufstand. „Ich soll dich zu Angel bringen.“
Wesley ignorierte ihn, während er seinen Reißverschluss zuzog, wobei er ein leichtes Stöhnen nicht unterdrücken konnte, wie Lindsey befriedigt feststellte.
Dann setzte er sich vorsichtig auf und sah Lindsey an. „Du sollst mich zu Angel bringen?“, wiederholte er Lindseys Worte. „Sollst du mich auch verführen, damit ich leichter zu überreden bin?“, fragte er sarkastisch.
„Traust du Angel so was zu?“, fragte Lindsey zurück.
Wesley musterte ihn. „Angel nicht. Dir schon!“
Nur jahrelange Übung bewirkte, das Lindsey seinen nichtssagenden Gesichtsausdruck beibehielt.
„Du warst bereit, wieder für Angel Investigations zu arbeiten“, erinnerte er Wesley gleichmütig.
Wesley nickte. „Stimmt! Aber ich entscheide, wann ich zurückkomme. Wobei mir einfällt: Wie bist du hier reingekommen?“
Lindsey zog den Schlüssel aus der Tasche. „Lorne hat mir seinen Schlüssel gegeben. Er hatte leider keine Zeit, mich zu begleiten.“
Im selben Moment fragte er sich, ob Lorne wohl gewusst, oder geahnt hatte, was passieren würde. Ein Blick in Wesley Gesicht verriet ihm, dass dieser das gleiche dachte.
Wesley stand auf und lachte. „Gehen wir. Angel wartet sicher schon. Und überlegt dir gut, ob du ihm erzählst, was hier vorgefallen ist. Denn diesmal würde er auch meine Variante der Geschichte hören.“
Lindsey küsste ihn spontan. „Er wird nichts davon erfahren. Aber vielleicht wird ja mal mehr daraus?“
Wesley schüttelte nur entschieden den Kopf. „Bestimmt nicht. Ich sage Lorne Bescheid, dass wir gehen.“
Lindsey blieb noch einen Moment stehen. Warten wir ab, dachte er nur.

Angel stürmte aus seinem Büro, als er Lindsey Stimme hörte.
„Wes, Lindsey!“ Er blieb stehen und starrte Wesley entsetzt an, bevor er Lindsey böse ansah. „Davon, dass du deine Fäuste benutzen solltest war keine Rede!“
„Aber ich habe doch gar nicht...“, stammelte Lindsey, der nicht verstand, was Angel meinte. Er hatte doch niemand was getan, nur über eine Bemerkung von Wesley gelacht.
„Schon gut, das war ein Dämon, der gestern vor dem Caritas randaliert hat. Leider haben sich dann noch einige andere eingemischt.“ Wesley grinste schief. „Eigentlich kein Unterschied zu dem, was hier so los ist.“
Angel war immer noch misstrauisch.
Er hatte wieder einen Anflug jener unerklärliche Furcht gerochen. Irgendetwas gab es da, das ihn, Lindsey und Wesley betraf, von dem er aber anscheinend nichts erfahren durfte.
Und das war jetzt die Gelegenheit, der Sache auf den Grund zu gehen. „Wes, können wir uns mal kurz unterhalten?“
Er sah Lindsey an. „Du kommst ohne uns aus?“
Wieder flackerte diese Furcht bei Lindsey auf, auch wenn sein Gesicht völlig ausdruckslos blieb.
„Klar. Ich bin dann bei Cordy.“ Er ging weg, ohne sich weiter um Wesley und Angel zu kümmern.
In seinem Büro machte Angel demonstrativ die Tür zu und konnte sich gerade noch zurückhalten, abzuschließen, damit Wesley nicht einfach weggehen konnte.
„Keine Angst, ich bleibe hier. Schließlich bin ich zurückgekommen – obwohl ich dich kenne!“, grinste Wesley und setzte sich.
Angel fragte sich, wo Wesleys neues Selbstbewusstsein her kam. Irgendwie fand er es irritierend.
„Nein. Ich meine, ja. Schön, dass du wieder da bist. Willst du was trinken?“
Wesley schüttelte den Kopf. „Lassen wir die Höflichkeiten, dafür kennen wir uns zu lange. Und zu gut“, fügte er nachdenklich hinzu.
Dann sah er Angel direkt an. „Wenn du jetzt Bedingungen stellen willst: Vergiss es! Ich bin wieder ein Mitglied von Angel Investigations. Und die Gründe, warum ich gegangen bin, gehen dich nichts an! Ich liebe dich“, er wehrte Angels Einwände mit einer Handbewegung ab, „nicht so, dafür hast du Lin. Du bist mein Freund und wirst es immer bleiben. Und außerdem“, er ging um den Schreibtisch herum und küsste Angel, der vor Schreck erstarrte, „irgendwer muss ja auf dich aufpassen. Cordy und Gunn können das nicht. Und Lindsey: Er liebt dich, aber wird er auch mit Angelus fertig, wenn es notwendig ist?“
Wesley wartete keine Antwort ab. „Ich bin in meinem Büro. Ach übrigens, schönen Gruß von Lorne. Er möchte dich auch mal wieder sehen!“
Wesley war schon weg, als Angel klar wurde, das er überhaupt nicht zu Wort gekommen war.
Er lehnte sich zurück und lächelte verträumt. Wesley war wieder da. Angel Investigations war wieder vollständig.
Und warum Wesley gegangen war, würde er auch noch herausfinden.
Irgendwann.

ENDE

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SPIKEmarsters

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Beiträge: 272
Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 01.12.03, 19:16  Betreff: Re: Second Date  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Heychen!!!!!!!!!!!!!!

Das war wieder ein rießen geschichte von dir und ein super tolles, cooles, knuddelhaftes Ende.
Hach, Ich liebe deine geschichten.
Du hast echt klasse Ideen und dann setzt du sie auch immer so toll um, einfach herlich.
Bei deinen geschichten bin ich echt unersetlich.
Und vorallem dein lezter Teil dieser geschichte, war Wunderbar, wie Lindsey sich an Wesley "ranmacht" und als Angel Wesley so "zerdrümmert" sieht und denkt es war Lindsey, das ist einfach herlich.

GLG Nicki

Entstehen, leben, leiden, aufgeben und sterben. Das alles gehört dazu, um Glücklich zusein.

by me
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DarknessEmotions

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Beiträge: 1133



New PostErstellt: 01.12.03, 22:50  Betreff: Re: Second Date  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

Ein sehr schöner Abschluss einer sehr schönen Geschichte. Ich finde es irgendwie gut, wie Lindsey sich sogar Wesley heran macht, um ihn zurückzuholen so als Erpressmittel. Obwohl er selbst ja auch später daran Gefallen fand, aber vermutlich nur neugierig darauf war, was Wesley so zu bieten hat, schließlich liebt Lin doch Angel. Ich musste sehr grinsen, als Wesley Angel nicht zu Worten kommen ließ und so selbstbewusst war oder sogar Angel geküsst hat. Man sollte Wes eben nicht unterschätzen, wie heißt es so schön stille Wasser sind tief.
Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf eine neue Story von dir und bin schon sehr gespannt über welches Pairing du als nächstes schreiben wirst.

Viele Grüße Mel:))

Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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