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Angel(us)/Lindsey/Wesley - Stille Wasser sind tief

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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 08.10.04, 21:00  Betreff: Angel(us)/Lindsey/Wesley - Stille Wasser sind tief  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: Cimmeria
E-Mail Adresse:
Titel: Stille Wasser sind tief
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 1/1
Spoiler: Reunion
Inhalt: Angel will wieder zurück zu Angel Investigation; mit allen Mitteln
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Lindsey/ Wesley/ Angel
Disclaimer: Also, Angel, Wesley, Lindsey und die anderen gehören immer noch nicht mir. Schade
Kommentar: Eigentlich sollte es eine Lindsey/ Wesley – Fic werden, aber Angel hat sich wieder vor gedrängelt; na gut, er wird schon sehen, was er davon hat


Wesley sah verstohlen auf die Uhr. Sie hatten doch jetzt wirklich alles besprochen. Er wollte endlich weg.
Aber Cordelia redete und redete. Erst Gunn und jetzt sie.
Gut, Angel war da gewesen und wollte wieder mit ihnen arbeiten.
Für sie arbeiten. Und sie alle hatten das abgelehnt. Angel war erledigt.
Sie würden den Namen Angel Investigations behalten, der klang gut, aber sie würden sehr gut ohne Angel auskommen. Warum also noch stundenlang darüber diskutieren.
Wesley seufzte. „Äh, Cordy? Hat das nicht Zeit bis morgen? Ich habe noch was anderes vor.“
Cordelia unterbrach ihren Redeschwall um ihn erstaunt anzusehen.
„Was ist los?“
Sie grinste verstehend. „Hast du ein Date?“, fragte sie neugierig.
Wesley wollte erst automatisch den Kopf schütteln, besann sich dann aber. „Ja. Und ich bin schon spät dran. Hören wir auf für heute.“
Gunn grinste auch. „Ist sie wenigstens hübsch?“
Wesleys Gesicht verzog sich zu einem verträumten Lächeln.
„Eigentlich schon. Aber auf jedem Fall sehr süß.“
Gunn schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Mach, das du wegkommst. Bis morgen dann. Und viel Spaß.“
Wesley war froh, als er endlich das Büro verlassen konnte. Auf dieses Treffen hatte er sich schon lange gefreut. Zum Glück hatten Cordelia und Gunn ihn nicht noch länger ausgefragt.
Da Wesley keinen Grund hatte, darauf zu achten, fiel ihm nicht auf, das er verfolgt wurde. Die große, dunkel gekleidete Gestalt verschmolz meistens perfekt mit den Schatten und wurde nur sichtbar, wenn sie in das Licht der Straßenlaternen geriet.
Aber nach 240 Jahre hat man eine gewisse Übung darin, sich seinen Opfern unauffällig zu nähern.
Angel war immer noch sauer, das ihn Wesley und die anderen einfach abgewiesen hatten. Immerhin war er doch wieder auf ihrer Seite. Er war sogar bereit, für sie zu arbeiten, obwohl ihm natürlich der Platz an der Spitze gebührte.
Schließlich nannten sie sich noch immer Angel Investigation. Und er war Angel.
Sonst hätte es ja Wesley Investigation heißen müssen.
Er war natürlich großzügig bereit, für seinen Alleingang zu büßen. In Grenzen, versteht sich. Er hatte sich vorgestellt, das Wesley ungefähr einen Monat lang das Gefühl auskosten sollte, der Boss zu sein. Danach würde dann die natürliche Ordnung mit ihm, Angel, an der Spitze, wieder hergestellt werden.
Und jetzt hatten sich diese Kleingeister doch glatt geweigert, ihn überhaupt wieder zu akzeptieren.
Also würde er es anders anstellen müssen. Rettungsaktionen kamen immer gut an.
Wenn er sie alle drei aus irgendwelchen schlimmen Situationen gerettet hätte, würden sie ihn voller Dankbarkeit als alten und neuen Boss anerkennen.
Angel lächelte siegessicher.
Heute würde er sich um Wesley kümmern. In L.A. passierte immer irgendwas. Er musste nur abwarten.
Kurze Zeit später sah er seine Chance gekommen. Wesley steuerte zielstrebig das Bürogebäude von Wolfram & Hart an. Vor den Eingang blieb er stehen und sah sich wartend um. Angel bemerkte er nicht.
Dessen Lächeln verstärkte sich, als er Lindsey McDonald bemerkte, der sich Wesley näherte. Wesley vor Lindsey zu retten, das bedeutete fast schon eine Heiligsprechung.
Angel schlich noch etwas heran, um schnell eingreifen zu können. Sobald Lindsey Wesley irgendwie anfasste, würde er dazwischen gehen und Wesley retten.
Jetzt war es gleich soweit. Lindsey stand vor Wesley, sprach ihn an und. . .
Angel traute seinen Augen nicht. Die beiden umarmten und küssten sich leidenschaftlich.
Angel schloss kurz die Augen. Als er sie wieder öffnete standen die beiden immer noch dicht zusammen und Lindsey hielt Wesleys Hand.
Angel kniff sich in den Arm, um zu sehen, ob er das alles nur träumte. Das konnte doch gar nicht wahr sein. Er wollte sich auf Lindsey stürzen und ihm Wesley entreißen. Der hatte überhaupt kein Recht, Wesley so anzufassen oder ihn zu küssen.
Wahrscheinlich hatte Lindsey Wesley mit irgendwelchen finsteren Drohungen zu seinem Tun gezwungen.
Aber eigentlich hatte Wesley nicht so ausgesehen, als ob er Lindsey gezwungenermaßen geküsst hätte. Im Gegenteil, es hatte so ausgesehen, als ob Wesley Lindsey sehr gerne küsste.
Angel war sehr wütend. Nicht nur, das Wesley seinen schönen Rettungsversuch zunichte machte, er verbündete sich auch noch mit dem Feind.
Angel schoss ein schrecklicher Gedanke durch den Kopf. Wenn jetzt alle Mitglieder von Angel Investigation zum Feind übergelaufen waren. Vielleicht wollten sie ihn deshalb nicht mehr haben. Weil er als einziger zwischen Wolfram & Hart und deren Opfern stehen würde.
Angel beschloss, Wesley und Lindsey noch eine Weile zu beobachten. Angel konnte sich das alles nicht erklären.
Er beschloss, die beiden noch weiter zu beobachten. Vielleicht gab es ja eine ganz einfache Erklärung.
Im Weitergehen hatte Wesley den Arm um Lindseys Schulter gelegt. Mit der freien Hand unterstrich er gestikulierend seine Worte. Angel war leider zu weit weg, um sie zu verstehen. Er folgte ihnen, bis sie in einem Haus verschwanden. An der Klingelleiste entdeckte er den Namen McDonald.
Was wollte die beiden in Lindseys Wohnung? Angel war immer verwirrter.
Als kurz darauf in einer Wohnung das Licht anging, postierte sich Angel auf dem gegenüberliegenden Hausdach. Er hatte von dort eine gute Sicht in die Wohnung und auf ein breites Bett.
Der Blick in ein anderes Zimmer wäre ihm lieber gewesen, stellte Angel bedauernd fest. Schließlich würden sich Lindsey und Wesley ja nicht im Schlafzimmer aufhalten.
Er wollte das Dach eben wieder verlassen, als er eine Bewegung im Schlafzimmer bemerkte. Neugierig blieb er stehen – und fiel fast vom Dach. Er konnte es nicht glauben. Wesley und Lindsey fielen auch. Engumschlungen aufs Bett.
Wieder einmal schloss Angel die Augen, um sie dann ganz langsam zu öffnen. Fast hätte er die Augen gleich wieder zu gemacht. Lindsey war dabei, Wesley auszuziehen.
Sehr zielstrebig. Und Wesley schien überhaupt nichts dagegen zu haben.
Angel war fassungslos. Wesley und ein Mann. Noch dazu ein Anwalt von Wolfram & Hart. Angel war hin und her gerissen zwischen Abscheu und Neugier.
Vorsichtig riskierte er wieder ein Auge. Und wäre erbleicht, wenn das bei ihm noch möglich gewesen wäre. Das, was die beiden da taten, war ja fast schon pornografisch.
Angel war sich im klaren, das er sich von seinem Beobachtungsposten verziehen sollte. Was die beiden da miteinander taten, ging ihn nun wirklich nichts an.
Aber seine Neugier war einfach zu groß. Das ihm der Anblick einen sehr harten Ständer beschert hatte, ignorierte er bewusst.
Wesley könnte in Gefahr sein, redete Angel sich ein. Eventuell müsste er ihn doch noch retten.
Damit rechtfertigte er vor sich selbst, das er gebannt in Lindseys Schlafzimmer starrte. Dabei rieb er abwesend über die Beule in seiner Hose.
Leider waren die Aktionen von Wesley und Lindsey nicht dazu angetan, seine Erregung zu besänftigen. Angel hatte inzwischen ein echtes Problem. Sein Schwanz war so hart, das es schon schmerzte.
Angel wusste genau, das er sich viel Ärger einhandelte, wenn ihn irgendwer beim Spannen erwischen würde.
Aber seine Neugier war einfach zu groß. Auch wenn er sie sich selbst gegenüber als Sorge um Wesleys Wohlergehen tarnte.
Er zog sich in den Schatten zurück, wo er nicht so leicht bemerkt wurde. Dann öffnete er den Reißverschluss seiner Hose.
Er konzentrierte sich nur noch auf seine Erregung und auf seinen harten Schwanz, als er langsam anfing, sich einen runter zu holen. Während dessen beobachtete er weiter, was sich zwischen Wesley und Lindsey abspielte.
Er übernahm unbewusst deren Rhythmus. Um verräterische Geräusche zu vermeiden, biss sich Angel auf die Lippen.
In dem selben Maße, wie sich Wesley und Lindsey ihrem Höhepunkt näherten, bewegte sich auch Angel auf seinen Orgasmus zu.
Er sah, wie Lindsey erschöpft auf Wesley zusammen sackte, dann kam es auch ihm.
Sein Sperma spritze auf das Dach.
Einen Augenblick fiel Angel in sich zusammen. Dann richtete er sich wieder etwas auf, um in seinen Taschen nach einem Taschentuch zu suchen.
Er wischte die verräterischen Spuren ab und zog seinen Reißverschluss wieder zu. Ein schneller Blick in die Runde bestätigte ihm, das er unbeobachtet war.
Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Fenster zu.
Wesley und Lindsey lagen nebeneinander, er konnte sehen, wie schwer sie noch atmeten. Angel war sich unschlüssig, ob er seinen Beobachtungsposten verlassen sollte oder nicht. Eventuell würde er ja doch noch eine Gelegenheit bekommen, Wesley zu „retten“.
Aber solange sich die Beiden in Lindseys Wohnung aufhielten, kam er nicht an sie heran.
Angel warf noch einen Blick ins Schlafzimmer.
So wie es aussah, waren Wesley und Lindsey eingeschlafen. Also konnte er auch verschwinden. Die ganze Nacht zu warten, hatte er auch keine Lust. Er war auch schläfrig.
Auf dem Rückweg kam ihm dann ein genialer Gedanke. Wesley retten war ja ganz gut, aber ihn zu erpressen sicher noch viel besser. Angel grinste gemein.
Wesley würde doch sicher nicht wollen, das Cordelia und Gunn von seinem Verhältnis mit Lindsey McDonald erfuhren. Von Wolfram & Hart ganz zu schweigen.
Je länger er darüber nachdachte, destso besser gefiel ihm der Gedanke. Und immerhin war es für einen guten Zweck. Schließlich war er viel besser als Wesley geeignet, die Leitung von Angel Investigation zu übernehmen.
Und wenn er erst einmal den ihm gebührenden Platz wieder hatte, würde er Wesleys Abenteuer großzügig vergessen.

Als Angel am nächsten Abend wieder im Büro von Angel Investigation auftauchte, war unglaublich gut gelaunt. Er ließ sich in den Besuchersessel fallen und sah sich wohlwollend um. Nicht mehr lange und er hätte wieder alles unter Kontrolle.
„Angel, was willst du noch hier? Wir wollen dich nicht mehr. Verschwinde.“
Cordy stand vor ihm und wies Richtung Ausgang.
Angel grinste sie boshaft an. „Hast du jetzt das Sagen“, fragte er gelassen, „oder traut sich dein Boss nicht an mich ran?“
Cordy sah ihn verächtlich an. „Es ist ziemlich egal, ob Wesley dich rauswirft oder ich. Also, verschwinde!“
Angel rekelte sich genüsslich im Sessel. „Ach weißt du, ich warte lieber noch etwas. Ich habe einiges mit Wesley zu besprechen. Sag ihm doch, das ich hier bin, ja?“
Cordy musterte ihn wortlos, bevor sie in Wesleys Büro verschwand.
Angel sah ihr grinsend hinterher. Dafür würde sie büßen, ihn so zu behandeln.
Er schnappte sich eine alte Zeitschrift und blätterte sie durch. Als Wesley vor ihm stand, ignorierte er ihn erst mal. Dann legte er betont langsam die Zeitschrift zur Seite und sah Wesley an.
„Hallo Wes, ich hoffe, du hast Zeit. Wir müssen uns unterhalten.“
„Nein Angel. Wir haben nichts zu besprechen. Alles ist gesagt. Lass uns in Ruhe.“ Er drehte sich um und wollte weggehen.
„Schöne Grüße an Lindsey“, meinte Angel lässig.
Wesley erstarrte und drehte sich wieder zu Angel um. „Was hast du gesagt?“, fragte er.
Angel lächelte böse. „Schöne Grüße an Lindsey... McDonald.“
Wesley hatte sich wieder gefangen. „Wer ist Lindsey...?“, fragte er unschuldig.
Angel kicherte leise. „Aber, aber, Wes. Hast du so viele one-night-stands das du dich nicht an die Namen erinnerst? Ich will dir helfen. Gestern Abend. Hübscher Junge, nicht allzu groß, braune Haare, blaue Augen. Sehr sexy. Na, kommt die Erinnerung wieder?“
Wesley sah sich unwillkürlich nach Cordy um, aber die war verschwunden. „Komm mit in mein Büro“, forderte er Angel auf.
Der erhob sich und schlenderte hinter Wesley her. „Mein Büro“, korrigierte er Wesley nebenbei.
Der antwortete nicht darauf. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, sah er Angel abwartend an. „Also, was willst du?“
Angel betrachtete interessiert die Büroeinrichtung, bevor er antwortete. „Was glaubst du? Den mir zustehenden Platz natürlich!“
„Und was ist, deiner Meinung nach, der dir zustehende Platz?“, fragte Wesley.
Angel lachte. „Wes, stell dich nicht so dumm. Du bist ja ganz clever, aber Angel Investigation ist doch eine Nummer zu groß für dich. Das ist meine Idee, mein Laden. Ich bin der Boss.“
Wesley schüttelte den Kopf. „Irrtum, du warst der Boss. Das ist vorbei. Mit deinem Alleingang hast du dir selbst geschadet. Also, lass uns endlich in Ruhe.“
Angel sah ihn neugierig an. „Ist das dein letztes Wort?“
Wesley nickte nur.
„Tja dann“, Angel griff nach dem Telefon, „ du hast doch nichts dagegen, wenn ich mal kurz bei Wolfram & Hart anrufe. Ach ja, du kannst auch schon mal Cordy und Gunn hereinrufen.“
Wesley nahm Angel das Telefon weg. „Was soll das?“
Angel grinste nur. „Ich will nur alle informieren, das du dich von Lindsey McDonald vögeln lässt. Ich denke, das ist eine interessante Neuigkeit für alle, meinst du nicht auch? Heißer Sex mit dem Feind.“
Angels Grinsen wurde breiter. „Ihr wart gestern so heiß, ich kriege glatt ´nen Steifen, wenn ich daran denke.“
„Angel, was ist nur aus dir geworden. Du warst mal mein Freund. Eine Zeit lang sogar mein einziger. Erinnere dich daran, wie es früher mit uns war. Du kannst mir nicht so wehtun.“
„Aber, Wes, ich tue dir doch nicht weh. Das schaffst du ganz alleine. Aber ich gebe dir noch eine Chance. Das ist mehr, als ich bekommen habe. Geh weg aus L.A. Und nimm deinen Lover mit. Angel Investigation gehört mir.“
Wesley wog verzweifelt seine Möglichkeiten ab. Er musste mit Lindsey reden.
Angel war völlig übergeschnappt.
Aber er wollte Gunn und Cordy nicht in die Sache hineinziehen. Das ging nur Angel, Lindsey und ihn etwas an.
„Also gut, Angel, gib mir 48 Stunden, um meine Angelegenheiten zu klären. Dann bin ich weg und Angel Investigation gehört wieder dir.“
Angel nickte zustimmend. „Ich wusste doch, das du vernünftig bist. Als ehemaliger Wächter wirst du nie das Leben deiner Schützlinge gefährden. Du bist zu weich, Wesley, aber das warst du immer. Lerne endlich zu kämpfen.“
Angel erhob sich und winkte Wesley noch einmal freundlich zu.
„Wir sehen uns dann morgen Abend.“ Er nickte auch Cordy zu. „Bis später, Süße.“
Cordy starrte ihm erstaunt hinterher. „Was wollte Angel denn noch?“, fragte sie Wesley neugierig.
Der schüttelte den Kopf. „Er hat noch einmal versucht, mich zu überzeugen, ihn wieder mit uns arbeiten zu lassen.“
Cordy war entsetzt. „Du hast aber abgelehnt, oder?“
Wesley tätschelte beruhigend ihre Schulter. „Natürlich. Er wird uns nicht mehr belästigen.“ - Hoffe ich jedenfalls, fügte er in Gedanken hinzu.
Den folgenden Tag überlegte Wesley verzweifelt, was er tun könnte.
Seinen ersten Entschluss, Lindsey einzuweihen, hatte er wieder verworfen. Angel Investigation war sein Problem.
Kurz überlegte er, Cordy und Gunn einzuweihen. Aber Angel hatte mit seiner Erpressung Zweifel gesät.
Vielleicht hatte Angel ja Recht und er, Wesley, war wirklich zu schwach. Er war sich nicht sicher, das Cordy und Gunn seine Liebe zu Lindsey akzeptieren würden.
Seine Verabredung mit Lindsey für den folgenden Abend sagte er unter einem fadenscheinigen Vorwand ab. Der Gedanke, das Angel sie wieder beobachtete, ließ bei ihm jede Lust vergehen.
Das 48-stündige Ultimatum näherte sich seinem Ende und Wesley war immer noch nichts eingefallen.
„Hey, Wes. Kommst du nachher mit? Wir machen uns einen schönen Abend!“
Wesley zuckte zusammen, als Gunn plötzlich neben ihm stand. Und schimpfte.
„Gunn, mach das nie wieder. Mich so zu erschrecken. Nein, ich habe was anders vor.“
Cordy und Gunn wunderten sich. So abwesend und schreckhaft kannten sie Wesley gar nicht.
„Schon gut, Wes. Grüße deine neue Freundin von uns. Sie muss ja was ganz besonderes sein, wenn du keine Zeit für uns hast.“
„Äh, tut mir leid. Aber wir sind schon länger für heute verabredet“, stammelte Wesley.
Gunn grinste. „Nimm das doch nicht so ernst, Mann. Für so eine tolle Frau würde ich meine Freunde auch vergessen.“
Wesley sah ihn ernst an, bevor er fragte: „Nur für eine Frau?“
Gunn zuckte die Schultern. „Frau, Mann, egal. Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, wen oder was ich mag.“
Wesley war erleichtert. Offensichtlich hatte er Gunns Toleranz unterschätzt.
Blieb nur noch Cordy. Er fühlte sich schon besser.
Während er sich im leeren Büro umsah, nahm eine Idee Gestalt an. Einige Stunden später wusste Wesley, wie er seine Probleme mit Angel lösen konnte.

„Hallo Angel, komm rein.“
Angel sah sich um, aber außer ihm und Wesley war das Büro leer. Er schob Wesley verächtlich zur Seite und setzte sich hinter den Schreibtisch.
„So, das ist der richtige Platz für mich, findest du nicht auch?“
Wesley nickte zustimmend. „Willst du was trinken? Ich habe frisches Blut für dich besorgt.“
Angel lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Gute Idee. Ich kriege immer so einen trockenen Hals vom vielen Reden. Und wir haben ja noch einiges zu besprechen.“
Wesley ging wortlos zum Kühlschrank und goss Angel ein Glas Blut ein. Der hielt das Glas gegen das Licht, bevor er genussvoll davon trank.
„Guter Jahrgang“, scherzte er. Dann sah er Wesley erwartungsvoll an. „Also, Wes, wie hast du dich entschieden?“
Der sah Angel fest an. „Ich bleibe. In L.A. und bei Angel Investigation.“
Angel sah ihn erst mal ungläubig an. Dann lachte er laut auf.
„Wesley, woher kommt dieser Anfall von Mut? Oder sollte ich besser sagen Größenwahn?“
Er trank einen Schluck von seinem Blut und betrachtete Wesley amüsiert. „Du willst es wirklich drauf ankommen lassen? Du glaubst nicht, das ich meine Drohung wahrmache?“
Wesley nickte nur.
Angel trank wieder etwas Blut, bevor er weiter redete: „Du hast es so gewollt. Sag mir doch mal die Nummer von W & H,... ach nein, die weiß ich ja auch selber“ Er griff nach dem Telefon - und brach zusammen.
Wesley hatte die ganze Zeit unbeteiligt zugesehen. Jetzt stand er auf und ging um den Tisch herum.
Er stieß Angel, der vom Stuhl auf den Fußboden gerutscht war, mit dem Fuß an.
Aber der Vampir reagierte nicht. Er war völlig weggetreten.
Wesley lächelte befriedigt. Diese K.O.-Tropfen waren wirklich gut. Auch wenn er vorsichtshalber die dreifache Dosis genommen hatte.
Er ging ins Nebenzimmer und holte die schweren Ketten mit den geschmiedeten Handschellen. Nicht einmal Angel würde sie sprengen können.
Nachdem er den Vampir gefesselt hatte, wartete er geduldig auf dessen Erwachen.
Als Angel wieder zu sich kam, hatte er gewisse Probleme, klar zu sehen. Nach einiger Zeit lichtete sich der Nebel.
Er sah Wesley vor sich und stellte fest, dass er gefesselt war.
Angel brauchte nicht lange, um die Zusammenhänge zwischen seiner Lage uns seiner Erpressung zu erkennen. Er zog und zerrte an den Ketten, konnte sich aber nicht befreien.
„Wesley, mach mich los. Sofort!“
Wesley schüttelte nur den Kopf.
Angel fauchte ihn wieder an. „Wenn du sofort mit diesen albernen Spielchen aufhörst, lasse ich dich am Leben. Sonst...“
Wesley sah ihn mitleidig an. „Angel, du bist nicht in der Lage, Forderungen zu stellen. Ich bestimme, wie es weiter geht.“
Angel lachte höhnisch. „Ach, und wie? Ich habe dir schon beim letzten mal gesagt, du bist zu weich, du kannst nicht kämpfen.“
Wesley zog einen Holzpflock hinter dem Rücken hervor und betrachtete ihn nachdenklich.
Angel lachte wieder. „Willst du mir Angst machen? Wes, du kannst mich nicht töten.“
Wesley lächelte traurig. Dann trat er dicht an Angel heran und küsste ihn lange auf den Mund.
„Ich habe dich geliebt. Du hättest alles von mir haben können. Ich wäre für dich gestorben. Aber du hast immer nur dich gesehen. Je mehr Macht du hattest, umso weniger hast du dich um mich und deine anderen Freunde gekümmert. Jetzt ist Schluss.“
Wesley holte aus und stieß Angel den Pflock ins Herz.

Wesley wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. Er weinte immer noch um einen Freund, aber erwusste, dass er alle Spuren von Angels Besuch beseitigen musste.
Er seufzte und sammelte die schweren Handschellen auf. Dann wusch er Angels Glas aus und goss das restliche Blut in den Ausguss.
Nachdem er die dünne Staubschicht vom Tisch gewischt hatte, saugte er gewissenhaft den Boden.
Er sah sich aufmerksam um, ob er irgendwas vergessen hatte. Aber abgesehen von der ungewöhnlichen Sauberkeit war alles wie immer.
Wesley zuckte die Schultern. Er würde es damit erklären, das er sauber gemacht hatte, während er auf Angel wartete. Der leider nicht gekommen war. Wesley schluckte noch einmal, grinste dann aber.
Angel hatte Unrecht gehabt. Er war nicht weich. Und er konnte kämpfen. Auch wenn er niemals jemand von diesem Abend erzählen würde. Das bliebe für immer sein Geheimnis.
Er griff zum Telefon.
„Hi, Lin. Ich habe überraschenderweise doch Zeit. Wollen wir uns heute noch treffen?“

ENDE


[editiert: 28.03.05, 14:14 von DarknessEmotions]
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SPIKEmarsters

Administrator

Beiträge: 272
Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 08.10.04, 22:03  Betreff: Re: Stille Wasser sind tief  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi!!!

sehr schöne geschichte, kann man immer wieder lesen.
Udn wenn ich mich recht entsinne, gibt es auch noch einen 2. Teil?!

Lg nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 09.10.04, 07:35  Betreff: Re: Stille Wasser sind tief  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Interessante Geschichte. Ja,ja, der gute Wesley wird immer wieder unterschätzt. *g*
Nicki sagt es gibt einen 2 Teil? Dann werde ich mich schell auf die Suche machen.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 09.10.04, 10:06  Betreff: Re: Stille Wasser sind tief  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,
also zweiter Teil, na ja : Es gibt eine Geschichte davor, wie Lindsey und Wesely zusammenkommen, die steht hier schon (Sweet, so sweet). Und es gibt noch eine Fortsetzung (Forgive me the bad things I do). Und die stell ich nächste Woche online.
Alles Liebe
Cimmeria

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Velence
loving Lindsey


Beiträge: 252


New PostErstellt: 09.10.04, 19:25  Betreff: Re: Stille Wasser sind tief  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmera,
Angel als verschmähter Boss ist einfach zu köstlich. Aber auch Wes ist cool und zudem noch ziemlich ausgebufft! Aber Angel hat selbst schuld... Und doch, ja, die Geschichte kannte ich schonb, aber dieser ist der beste Teil davon...
Grüßle, Janine

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