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Lindsey/Wesley - Forgive me the bad things I do

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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 13.10.04, 21:48  Betreff: Lindsey/Wesley - Forgive me the bad things I do  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: Cimmeria
E-Mail Adresse:
Titel: Forgive me the bad things I do
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 1/9
Spoiler: - -
Inhalt: Wesleys Freunde - und Feinde - stellen zu viele Fragen…
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Lindsey/ Wesley
Disclaimer: Ja, Ja, ich weiß, sie gehören nicht mir…
Kommentar: Fortsetzung zu „stille Wasser...“
Kommentar 2: Der Titel stammt von einem Lied von Gordon Lightfood und er passt ganz gut zu der Story


Teil 1

Wesley erwachte schweißgebadet. Das war jetzt die vierte Nacht hintereinander, in der er diesen Alptraum hatte.
Er setzte sich im Bett auf und legte den Kopf in die Hände. „ER ist tot. ICH habe ihn getötet. Und diesmal kommt er nicht zurück. Nie wieder!“
Wie immer hatte er nach diesem Traum entsetzliche Kopfschmerzen.
„Wer ist tot? Wen hast du getötet?“, fragte eine verschlafene Stimme neben ihm.
Wesley zuckte erschrocken zusammen.
„Niemand. Vergiss es wieder“, meinte er schnell.
Lindsey rieb sich die Augen und sah ihn müde an. „Hast du wieder diesen schlimmen Traum gehabt?“, fragte er besorgt.
Wesley nickte nur.
Lindsey zog ihn an sich und küsste ihn sanft auf die Wange. „Du hast wieder im Schlaf geredet. Irgendwas über Angel. Macht es dir immer noch zu schaffen, das er einfach verschunden ist?“
Wesley horchte auf. „Was habe ich über Angel geredet?“, wollte er wissen.
„So genau habe ich das nicht verstanden“, meinte Lindsey nach kurzem Überlegen. Er schmiegte sich an Wesley. „Mach dir keine Sorgen, er wird schon wieder auftauchen. Angel ist unverwüstlich.“
„Das hoffe ich nicht“, murmelte Wesley leise.
„Was hast du gesagt?“ Lindsey war fast wieder eingeschlafen.
„Äh, du hast sicher recht. Was Angel angeht, meine ich.“
„Hm.“ Lindsey öffnete die Augen wieder, um Wesley anzusehen.
„Es ist jetzt“, Lindsey sah kurz auf die Uhr, „kurz vor halb fünf. Willst du nicht noch eine Weile schlafen?“ Er lächelte. „Oder bist du nicht mehr müde? Dann kann ich dich ja wieder müde machen!“
Wesley lächelte zurück. „Schon gut, Lin. Ich kann auch so weiterschlafen. Wann musst du aufstehen?“
„So gegen acht. Ich habe um elf einen Gerichtstermin.“
Wesley zog ihn eng an sich. „Also, schlafen wir noch eine Weile.“
Als er das nächste mal aufwachte, schien die Sonne ins Zimmer und ein ausgesprochen wacher und gutgelaunter Lindsey sah ihn an.
„Guten Morgen, Wes. Wie geht es dir?“
Wesley fühlte sich immer noch wie zerschlagen, zwang sich aber zu einem Lächeln.
„Gut. Und was ist mit dir?“
Lindsey reckte sich und sah Wesley verführerisch an. „Wir haben noch viel Zeit. Was willst du: Frühstück oder mich?“
Normalerweise hätte Wesley nicht lange überlegt, aber an diesem Morgen war er einfach nicht in Stimmung. Er streckte die Hand nach Lindsey aus und streichelte ihn etwas.
„Tut mir leid, aber ich habe jetzt keine Lust. Aber bleib noch etwas bei mir.“
Lindsey sah ihn besorgt an. „Diesmal war es besonders schlimm, was?“
Wesley nickte. Er erinnerte sich an jede Einzelheit seines Traums.
„Willst du nicht endlich darüber reden?“, drängte Lindsey.
Aber Wesley schüttelte nur abwehrend den Kopf. Er konnte nicht darüber reden. Mit niemand. Nicht einmal mit Lindsey.
Lindsey seufzte und schmiegte sich an Wesleys, dabei streichelte er ihn versuchsweise zwischen den Beinen. Aber ohne Erfolg. Wesley hatte anscheinend wirklich kein Interesse.
„Was steht heute an?“, fragte Wesley und knuddelte ihn.
Das Gefühl, von Lindsey gestreichelt zu werden, war schön, aber es löste kein Begehren bei ihm aus.
„Wie gesagt, ich habe nachher einen Verhandlungstermin. Unser Mandant soll seinen besten Freund kaltblütig ermordet haben. Aber die Leiche wurde nie gefunden“, erzählte Lindsey.
Wesley zuckte zusammen. „Und, hat er es getan?“, fragte er nach einer Schrecksekunde.
Lindsey grinste nur. „Egal. Ich muss nur die Geschworenen überzeugen, das unser Mandant unschuldig ist. Alles andere interessiert mich nicht.“
„Ja, aber...“, fing Wesley an, verstummte dann aber.
Er konnte Lindsey nicht sagen, wie er seinen Job zu machen hatte.
Und dass Lindsey dieselben Zeitgenossen verteidigte, die er und die anderen Mitglieder von Angel Investigations manchmal beseitigten, gehörte nun mal dazu.
Wesley küsste Lindsey noch einmal, bevor er aufstand. „Ich mache Frühstück.“
„Gut, ich komme auch gleich.“ Lindsey wickelte sich in die Decke ein.
Während er Wesley hinterher sah überlegte er, ob er sich selbst befriedigen sollte. Danach war er meistens ausgeglichener.
Andererseits war der Druck nicht so groß. Er konnte ebenso gut noch warten und Wesley nachmittags im Büro besuchen.
Das Risiko, dass dort jeden Moment jemand herein kommen könnte, würde es um so reizvoller machen.
Lindsey entschied sich für die zweite Möglichkeit.

Wesley starrte auf das Buch, ohne es zu sehen. Immer noch ging ihm sein Traum durch den Kopf.
Es hatte genauso begonnen wie in der Wirklichkeit, aber dann veränderte sich das Geschehen. Angel hatte es geschafft, die Ketten zu zerreißen, die ihn gefangen hielten.
Höhnisch lächelnd stand er vor Wesley, der panisch an die Wand zurück gewichen war. Er wusste, das Angel ihn töten würde. Und genau das geschah auch.
Wie in Zeitlupe war Angel auf ihn zugekommen.
Die spitzen Zähne in seinem geöffneten Mund kamen Wesley riesig vor. Und dann hatte Angel diese Zähne ganz langsam in Wesleys Hals gebohrt.
Der Schmerz war unbeschreiblich gewesen. Und durch die Schmerzen hindurch fühlte Wesley, wie Angel das Blut aus seinem Körper saugte.
Als sein Herz anfing, unregelmäßig zu schlagen und ihm schwarz vor Augen wurde, hörte er Angels triumphierendes Lachen.
An diesem Punkt wachte er immer auf und hörte seinen rasenden Herzschlag.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als jemand die Tür zum Büro so schwungvoll aufmachte, das sie gegen die Wand knallte.
Er sah Cordelia an, die mit wütendem Gesicht vor ihm stand. „Frag nicht, wie es war“, warnte sie ihn. Sie ließ sich auf den zweiten Stuhl fallen und warf ihre Tasche zu Boden.
„Weißt du, was das für ein Casting war?“, schimpfte sie wütend.
Wesley schüttelte nur den Kopf.
„Das war für irgend so einen blöden Sexfilm. Ich bin noch nie so gedemütigt worden.“ Cordelia war immer noch empört.
„Und, was hast du gemacht“, erkundigte sich Wesley vorsichtig.
Cordelia grinste plötzlich. „Ich habe dem sogenannten Regisseur eine runter gehauen, das er k.o. gegangen ist. Der Kampf gegen Dämonen zahlt sich eben doch aus.“
Sie sah sich um. „Ich muss mich aber trotzdem noch abreagieren. Ich glaube, ich mache hier mal gründlich sauber. Du kannst dein Buch auch woanders lesen.“
Wesley wusste aus Erfahrung, das es sinnlos war, mit Cordelia zu diskutieren. Also verzog er sich mit samt seinem Buch in den Vorraum, bis ihn Cordelia zurück rief.
„Hilf mir mal, den Schrank weg zu rücken.“
„Warum?“
„Dahinter liegt genug Staub für mehrere erledigte Vampire“, erklärte Cordelia bestimmt.
Wesley seufzte nur und rückte den Schrank zur Seite.
Cordelia hatte recht. Der Staub dahinter war einige Zentimeter hoch.
Wesley ging vorsichtshalber schnell wieder, bevor er mitputzen musste.

„Wes, sieh mal, was ich gefunden habe“, riss sie ihn einige Zeit später erneut aus seinen Gedanken.
Sie hielt einen Rind in der Hand, den sie neugierig betrachtete.
Als sie ihn Wesley hinhielt, konnte der im ersten Moment nichts besonderes daran feststellen.
„Das ist Angels Ring“, sagte Cordelia und Wesley erinnerte sich plötzlich. Er hatte ihn so oft an Angels Hand gesehen.
Er starrte den Ring an und seine Gedanken überschlugen sich.
Angel musste ihn verloren haben. Eventuell an diesem Abend, als er *starb*. Er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, ob Angel denn Ring getragen hatte oder nicht.
„Wo... wo hast du den Ring gefunden?“, fragte er mühsam.
„Hinter dem Schrank. Angel muss ihn verloren haben, als er das letzte Mal hier im Büro war. Kurz, bevor er verschwunden ist.“
„Ach was. Der Ring liegt sicher schon ewig da. Er gehört bestimmt jemand anders als Angel“, wiegelte Wesley ab.
Cordelia betrachtete ihren Fund nachdenklich. „Kann schon sein. Aber ich glaube nicht, dass es so viele davon gibt. Und dann ausgerechnet in unserem Büro.“
Kurzentschlossen steckte sie ihn in die Tasche. „Ich werde ihn aufheben. Wenn Angel wieder da ist, kann ich ja fragen, ob es seiner ist.“
Dann wollte sie sich wieder ihrer Arbeit zuwenden, drehte sich aber noch einmal zu Wesley um. „Es ist schon seltsam, nicht wahr?“
„Was ist seltsam“, fragte Wesley alarmiert.
„Na, die Sache mit Angel. Das er plötzlich spurlos verschwindet. Das ist eigentlich gar nicht seine Art. Eigentlich habe ich gedacht, er würde uns das Leben zur Hölle machen, wenn wir ihn abweisen. Aber statt dessen geht er, ohne ein Wort zu sagen.“
„Das ist doch gut, wenn er uns in Ruhe läst.“ Wesley tat uninteressiert.
Cordelia gab noch nicht auf. „Stimmt schon. Aber seltsam ist es doch. Hast du nie versucht, ihn zu finden? Immerhin wart ihr mal enge Freunde.“
Wesley winkte ab. „Das war vor seinem Alleingang. Wenn Angel was von uns will, wird er sich schon melden.“
Als Cordelia zustimmend nickte und ihn endlich in Ruhe ließ, atmete er erleichtert auf.

Seine Erleichterung währte nicht lange.
Als Gunn auftauchte, musste ihm Cordelia als erstes von ihrem Fund berichten.
Gunn betrachtete den Ring allerdings ohne großes Interesse. Es gab in seinen Augen wichtigere Dinge.
„Es gibt Ärger, Wes. Anscheinend sind Drusilla und Darla wieder in der Stadt.“
Wesley legte sein Buch weg und sah Gunn ernst an. „Bist du sicher? Ich habe nichts gehört.“
Gunn machte eine unbestimmte Handbewegung. „Nicht hundertprozentig. Aber ich hatte heute Nacht Besuch von einem alten Kumpel. Er ist zwei Vampir-Ladys in die Arme gelaufen. Die Beschreibung passte auf Darla und Drusilla!“
„Hast du ihn mitgebracht?“, fragte Wesley.
Gunn schüttelte den Kopf. „Es war schon zu spät. Ich konnte nur noch dafür sorgen, das er tot bleibt.“
Er ließ sich müde auf den freien Stuhl fallen.
„Wir sollten Lindsey warnen. Immerhin sind die beiden auch auf ihn nicht so gut zu sprechen.“
„Ich werde es ihm sagen“, versprach Wesley, der sich Sorgen machte. Wenn Gunn Recht hatte, waren sie alle in Gefahr.
Inzwischen hatte Cordelia ihre Putzorgie beendet und die Männer erzählten ihr von der zu erwartenden Bedrohung.
Sie seufzte. „Und ich dachte, Buffy hätte Drusilla in Sunnydale endgültig erledigt! Schade, dass Angel verschwunden ist. Er war der einzige, der mit den beiden fertig geworden wäre.“
„Er hat es auch nicht geschafft“, widersprach Wesley heftig. Er wollte nicht schon wieder an Angel erinnert werden.
„Schon, aber mit ihm hätten wir wenigstens eine Chance“, behauptete Cordelia.
Wesley wurde sauer. Er wollte nichts mehr über Angel hören.
„Angel ist weg! Er hat uns im Stich gelassen. Und er braucht auch nie wieder kommen“, erklärte er energisch. „Die Diskussion ist beendet. Ich will den Namen Angel nie wieder hören!“
Cordelia und Gunn sahen ihn erstaunt an, verwundert über seine völlig untypische Unbeherrschtheit.
„Und er war trotzdem mal dein Freund“, murmelte Cordelia leise vor sich hin.
Wesley beschloss, es zu überhören, um keinen Streit herauf zu beschwören.
Aber es war offensichtlich an der Zeit, mal wieder klarzustellen, wer der Boss von Angels Investigations war.

...


[editiert: 28.03.05, 14:15 von DarknessEmotions]
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silverbird
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New PostErstellt: 15.10.04, 13:56  Betreff: Re: Forgive me the bad things I do  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Wesley hat Albträume, kein Wunder er war mal Angels bester Freund, und was auch immer geschehen ist, es war sicher nicht leicht ihn zu vernichten, wenn es Wes immer noch quält.
Und dann auch noch der Ring, obwohl Wes weiss, das Angel ihn schon vorher verloren haben muss, da das Schmuckstück sonst ja mit zu Staub zerfallen wäre ist es trotzdem unheimlich, dass er von Cordy gefunden wurde.
Angel ist schon öfter zurückgekommen, das wird möglicherweise in Wes Kopf herumspuken, und dann auch noch diese Träume, gruselig.
Ich hoffe du stellst den nächsten Teil recht bald ein.*fleh*
Lg. silverbird



Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Cimmeria
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New PostErstellt: 15.10.04, 20:46  Betreff: Re: Forgive me the bad things I do  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Silver,
dein Flehen ist erhört worden , hier ist der 2. Teil. Angel ist tot, aber immer noch ziemlich präsent.
Alles Liebe und viel Spass beim lesen
Cimmeria

Teil 2

Wesley überlegte noch, wie er die Beiden am besten beschäftigen könnte, als Lindsey gut gelaunt das Büro betrat.
„Hallo, schönste Frau der Welt“, begrüßte er Cordelia.
Er umarmte sie und küsste sie auf die Wange, bevor er sich Wesley zuwandte. „Hallo, Liebling. Wie geht es deinem Kopf?“
Nachdem auch Wesley mit einer Umarmung und einem innigeren Kuss begrüßt worden war, kam Gunn dran.
Der ließ sich zwar von Lindsey umarmen, wehrte den Kuss aber lachend ab. „Schon gut, Lindsey. Ich mag dich auch, aber es reicht, wenn du die beiden abknutschst.“
Lindsey grinste. „Du weißt ja gar nicht, was dir entgeht.“
Er stellte sich hinter Wesleys Stuhl und legte die Arme um ihn. „Sind deine Kopfschmerzen besser geworden?“, fragte er noch einmal.
Cordelia sah ihn fragend an.
„Er hat von Angel geträumt“, klärte Lindsey sie auf.
„Das ist ja seltsam“, wunderte sich Cordelia, „ich habe heute beim saubermachen Angels Ring gefunden.“
Lindsey hob erstaunt eine Augenbraue.
„Dieser..., wie heißt der Ring gleich noch mal, Wesley?“
„Claddagh-Ring“, entgegnete Wesley müde. Hatte das Thema den nie ein Ende?
„Cordelia nickte bestätigend. „Genau, der Claddagh-Ring! Wann Angel den wohl verloren hat?“
Wesley fühlte, wie der bohrende Kopfschmerz wieder kam. „Lin, hast du Zeit? Wir müssen was besprechen.“
Lindsey nickte und folgte Wesley in dessen Büro.
Wesley setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Lindsey lehnte sich neben der Tür an die Wand und wartete.
„Wie war die Verhandlung?“, fragte Wesley plötzlich.
Lindsey zuckte die Schultern. „Wie zu erwarten. Wir haben gewonnen.“
„Dein Mandant hat also niemand getötet?“
Lindsey grinste erheitert. „Wes, es geht nicht darum, ob er es getan hat! Es geht darum, was die Geschworenen glauben. Und die hielten unseren Mandanten für unschuldig. Er wurde freigesprochen.“
Lindsey setze sich auf die Tischkante und rutschte weiter in die Mitte, bis er genau vor Wesley saß. Er streifte seine Schuhe ab und stellte die Füße rechts und links von Wesley auf den Stuhl.
Dann griff er nach Wesleys Hand und legte sie in seinen Schritt.
Wesley starrte ihn erstaunt an. Lindsey beugte sich vor, um ihn auf die Stirn zu küssen. „Ich hab Lust auf dich“, sagte er leise.
Er legte seine eigene Hand auf Wesleys und drückte sie gegen sich. Sein Glied reagierte und wurde steif.
Lindsey stöhnte leise. Er zog Wesleys Hand zur Seite und mit der anderen den Reißverschluss seiner Hose auf.
Wesley reagierte immer noch nicht und Lindsey wurde langsam unsicher. „Was ist los? Hast du keine Lust?“
Wesley lächelte leicht und streichelte zerstreut Lindseys Glied. „Tut mir leid, Schatz. Ich glaube, das ist jetzt kein guter Zeitpunkt. Wenn nun Gunn oder Cordelia reinkommen?“
„Na und?“ Lindsey grinste. Der Gedanke, das die beiden sie überraschen könnten, machte ihn nur noch mehr an.
Auf Wesley hatte der Gedanke offensichtlich keine so erregende Wirkung.
Aber er spielte weiterhin leicht an Lindsey herum.
„Los, schließ die Tür ab, wenn es denn sein muss“, sagte Lindsey plötzlich heiser, „ich kann nicht länger warten. Wenn du nicht willst, besorg ich´s mir eben alleine!“
„A- aber doch nicht hier“, stotterte Wesley.
„Hier und jetzt“, bekräftigte Lindsey und fing an, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Wesley sah ihm einen Moment fasziniert zu, dann stand er auf, um die Tür zum Büro abzuschließen.
Als er sich wieder setzte, sah ihn Lindsey erwartungsvoll an. „Willst du mir nicht helfen?“, fragte er verführerisch.
Wesley wollte.
Er ließ seine Lippen langsam an Lindseys hartem Glied entlang gleiten.
Lindsey stützte sich rückwärts ab und hob die Hüften an, um noch tiefer in Wesleys Mund zu kommen. Dann schob er Wesley wieder etwas weg und nahm ihn die beschlagene Brille ab.
„Wir wollen doch nicht, das die kaputt geht. Oder siehst du so nichts?“, erkundigte er sich schelmisch.
Wesley beugte sich wieder über ihn. „Ich kann dich fühlen und schmecken“, sagte er undeutlich, „das reicht.“
Dem konnte Lindsey nur zustimmen. Wesley wusste genau was er tat.
Es dauerte auch nicht lange, bis Lindsey kurz vorm Höhepunkt war.
„Wes, wenn du aufhören willst, wäre das...“ Weiter kam er nicht. Wesley saugte noch einmal kräftig an seinem Glied und Lindsey spürte, wie sein Sperma aus ihm heraus schoss.
Er biss sich auf die Lippe, um nicht laut aufzuschreien, als Wesleys Zunge die empfindliche Eichel umspielte.
Trotzdem stöhnte er auf, als Wesley endlich von ihm ab ließ. Und einen winzigen Moment fragte er sich, ob es sich genauso anfühlte, wenn ein Vampir das Blut seines Opfers trank.
Danach ließ er sich ermattet nach hinten fallen und schloss die Augen, bis Wesley sich besorgt über ihn beugte.
„Alles in Ordnung Ich brauche nur eine kleine Pause“, flüsterte er und hauchte Wesley einen Kuss zu.

Cordelia grinste, als Lindsey und Wesley wieder auftauchten. „Na, hat es Spaß gemacht?“, fragte sie mokant.
Wesley errötete leicht.
Sie weiß überhaupt nicht, was wir gemacht haben, versuchte er sich selbst zu beruhigen.
„Wir haben über Lindseys Verhandlung vorhin gesprochen“, erklärte er dennoch hastig.
Cordelia grinste immer noch. „Natürlich. Nur geredet. Euer Gespräch war so geheim, das ihr dafür die Tür abschließen musstet.“
„Ja, nur geredet“, verteidigte sich Wesley. Seine rötliche Farbe verstärkte sich. Er sah Lindsey hilfesuchend an.
Aber von dem war keine Hilfe zu erwarten, wie er gleich darauf feststellte.
„Oh, es war sehr schön. Und so entspannend. Solltest du auch mal probieren“, erklärte er mit einem anzüglichen Lächeln.
Cordelia zuckte die Schultern. „Klar, wenn mir mal der richtige Mann über den Weg läuft. Du bist ja leider nicht mehr zu haben.“
Lindseys Grinsen verstärkte sich. „Wir können ja mal zu dritt ...!?“
Wesley stand nur daneben und wünschte sich sehnlichst, im Boden zu versinken. Diese Unterhaltung war einfach zu peinlich.
Cordelia winkte ab. „Keine Chance. Ich kenne Wes immerhin länger als du. Und wenn er immer noch so steif ist wie damals!? Nein danke.“
Lindsey wurde neugierig. „Moment mal. Ich dachte, ihr habt euch hier in L.A. kennen gelernt?! Aber andererseits, ihr kommt ja beide aus Sunnydale...“
Wesley hatte genug. „Hört auf! Cordelia, was wolltest du eigentlich von mir? Lin, wolltest du nicht wieder gehen?“
Lindsey schüttelte den Kopf.
„Ich wollte dir nur sagen, das ich Mittagspause mache. Bis nachher“, verabschiedete sich Cordelia.
„Ich komme mit. Gehen wir einen Kaffee trinken?“, frage Lindsey sofort. „Du musst mir was über Wesleys Zeit in Sunnydale erzählen. Er spricht nie darüber.“
Er küsste Wesley liebevoll. „Tut mir leid, Schatz, aber irgendwer muss ja hier bleiben, falls Klienten kommen.“
Gunn kann hier bleiben, wollte Wesley protestieren, als ihm auffiel, das der gar nicht mehr da war. Bevor ihm ein Grund einfiel, warum Lindsey nicht mit Cordelia gehen oder er sie fragen konnte, wo Gunn war, waren sie schon verschwunden.
Wesley seufzte.
Hoffentlich erzählte sie Lindsey nicht zu viel. Aber andererseits, soviel war ja nie zwischen ihnen gewesen.
Er würde Lindsey abends eben vorsichtig ausfragen.

„Also, ich will alles wissen“, sagte Lindsey, als sie im Cafe saßen.
„Na ja, soviel gibt es nicht zu erzählen“, entgegnete Cordelia. „Das er mal Wächter war, weißt du ja.“
Lindsey nickte. „Ja. Aber mehr auch nicht. War da mal was zwischen euch? Hattet ihr eine heiße Affäre? Los, ich will alle Einzelheiten wissen.“
Cordelia trank einen Schluck Kaffee, bevor sie antwortete: „Heiße Affäre ist gut. Wesley war so steif und affektiert, das es schon scheußlich war. Andererseits war ich damals selber ziemlich arrogant. Aber Wesley war so... anders, als die Jungs, mit denen ich sonst ausgegangen bin.“
Sie machte eine kurze Pause und grinste dann bei der Erinnerung.
„Als wir uns das erste mal sahen, hat er mich für eine Lehrerin gehalten. Als er feststellte, das ich nur eine Schülerin war, hat er meine Hand losgelassen wie eine heiße Kartoffel.“
Lindsey grinste auch. Er konnte sich Wesleys Reaktion gut vorstellen. Selbst jetzt reagierte er manchmal total überzogen.
„Und, wie seid ihr dann zusammen gekommen?“, fragte er weiter.
„Ich habe ihn zum Essen eingeladen, genauer gesagt, ich habe mich von ihm einladen lassen. Du hättest mal die Gesichter von Giles und den anderen sehen sollen.“
„Giles?“
„Oh, kennst du ja nicht. Er war - oder ist, soweit ich weiß - ebenfalls ein Wächter. Aber zum Glück ist er in Sunnydale geblieben, um seine Jägerin zu bewachen.“
„Und nach dem Essen bist du mit Wes im Bett gelandet“, mutmaßte Lindsey, der sich mehr für Wesley als für irgendwelche unbekannten Wächter interessierte.
Cordelia verneinte. „Irrtum, sind wir nicht. Wesley war viel zu steif dafür.“
Lindsey schnaubte amüsiert. „Ich wusste gar nicht, das man dafür zu steif sein kann.“
Cordelia gab ihm einen spielerischen Klaps. „Zügele deine schmutzige Fantasie. Du weißt genau, was ich meine.“
Lindsey hielt lachend ihre Hand fest. „Nicht schlagen. Aber hattest du nie den Wunsch, die versäumte Gelegenheit nachzuholen?“
Cordelia überlegte einen Moment. „Nein, eigentlich nicht. Als er nach L. A. kam, war das alles lange vorbei. Und seitdem ist er nur ein guter Freund. Genauso wie Angel. In Sunnydale hätte ich mir nie vorstellen können, das wir jemals Freunde werden. Aber jetzt...“
Lindsey sah sie mitfühlend an. „Er fehlt dir, stimmt`s?“
Cordelia nickte traurig. „Er war nicht immer gut, ich weiß. Aber er ist nun mal ein Teil von Angel Investigations. Wo er nur geblieben ist?“
Lindsey streichelte sanft über ihren Arm. „Angel wird schon wieder auftauchen. Er hält es einfach nicht aus, wenn er nicht im Mittelpunkt steht. Und außerdem fehlt ihm was, wenn er meiner Firma nicht das Leben schwer machen kann.“
Cordelia lächelte schon wieder. „Stimmt. Und Wolfram & Hart hat ohne Angel auch keinen Lieblingsfeind mehr.“
„Genau“, stimmte Lindsey zu.
Warum sollte er Cordelia gerade jetzt erzählen, dass das Angel-Projekt längst erledigt war. Es hatte sich als absoluter Fehlschlag erwiesen.

„Na, hast du interessante Neuigkeiten von Cordy erfahren?“, fragte Wesley und hoffte, er würde Lindsey auf diese Weise davon abhalten, weiter durch die Fernsehprogramme zu zappen. Es nervte ihn, ständig mit neuen Sachverhalten konfrontiert zu werden.
Tatsächlich ließ Lindsey die Fernbedienung eine Weile in Ruhe. Er grinste Wesley an.
„Oh ja, sie hat mir einige bemerkenswerte Dinge erzählt.“
Wesley wünschte fast, er hätte nicht gefragt.
„Also, da ist wirklich nichts passiert..“, rechtfertigte er sich trotzdem.
„Mit wem ist nichts passiert?“, fragte Lindsey neugierig.
Jetzt war Wesley wirklich in der Klemme. Er konnte nur raten, was Lindsey wusste.
„Angel war Buffys Freund. Er hatte überhaupt kein Interesse an Männern.“
Lindsey zog eine Augenbraue hoch. „Ach, wir reden von Angel“, kommentierte er amüsiert.
„Ja, äh nein, ich weiß nicht“, stammelte Wesley, als er sich wieder erinnerte, das Lindsey Cordelia zu ihrer Beziehung zu ihm ausfragen wollte.
Und nicht zu Angels Beziehung zu ihm.
Oh Gott, warum musste das Gespräch immer auf Angel kommen. Würde er den niemals Ruhe finden?
Lindsey beugte sich zu Wesley hinüber und küsste ihn auf die Nasenspitze. „Du bist süß, wenn du verlegen bist.“
Er kuschelte sich an Wesley. „Cordy hat mir von der Zeit in Sunnydale erzählt. Als sie mit dir zusammen war.“
Er richtete sich wieder auf, sodass er Wesley ansehen konnte. „Cordy sagt, das ihr nie richtig was miteinander hattet. Kann ich mir gar nicht vorstellen. Hat sie mir da irgendwelche spannenden Details vorenthalten?“
Wesley schüttelte den Kopf. „Nein. Schließlich war sie eine Schülerin. Ich konnte doch nicht mit einer Schülerin...“
Lindsey grinste wieder. „Minderjährig war sie ja wohl nicht mehr. Oder?“
Wesley sah ihn schockiert an. „Traust du mir so was zu?“
Lindsey nickte vergnügt, wurde aber schnell ernst, als Wesley beleidigt gehen wollte. „Okay, Schatz, ich bin zu weit gegangen. Tut mir leid. Nun sie doch nicht gleich sauer.“
Wesley war immer noch beleidigt, aber Lindsey sah ihn so zerknirscht an, das er ihm doch verzieh.
„Komm, erzähl mir mehr von deiner Zeit in Sunnydale. War Angel auch dabei?“
Wesley seufzte gequält. Mussten den alle ständig über Angel reden? Er wollte diesen Namen am liebsten nie wieder hören.
Lindsey streckte sich auf dem Sofa aus und legte den Kopf in Wesleys Schoß.
Daraufhin wünschte der sich beinahe, Lindsey würde wieder mit der Fernbedienung rumspielen. Sein Kopf übte einen beharrlichen Druck auf Wesleys Glied aus. Das darauf durchaus reagierte.
Wesley wusste sehr genau, das Lindsey dieser Zustand nicht lange verborgen bleiben würde. Und so, wie er Lindsey kannte, hatte der noch lange nicht genug für diesen Tag.
„Wes, Liebling, du wolltest mir von Angel erzählen“, erinnerte ihn Lindsey.
„Nicht unbedingt“, murmelte Wesley.
„Na ja, wenn ich dieses harte Teil unter meinem Kopf richtig verstehe, können wir auch was anderes machen.“
Lindsey schaffte es, sich auf den Bauch zu drehen, ohne vom Sofa zu fallen. Er machte sich daran, den Reißverschluss von Wesleys Hose aufzuziehen und das Objekt seiner Begierde zu befreien.
Wesley hatte eigentlich keine richtige Lust auf Sex, aber immerhin konnte Lindsey mit vollem Mund keine Fragen stellen.
Er streichelte Lindseys Schultern und versuchte, den Blowjob zu genießen. Aber jedes Mal, wenn er die Augen schloss, sah er Angel vor sich.
Lindsey merkte offensichtlich nichts.
Immerhin reagierte Wesleys Körper normal. Nur geistig war er nicht bei der Sache.
„Hey Wes, bin ich so langweilig, das du dabei schon einschläfst?“
Wesley kehrte in die Wirklichkeit zurück. Lindsey stand vor ihm und sah ihn besorgt an.
Wesley zwang sich zu einem Lächeln. „Du bist nicht langweilig. Warum hörst du auf?“
„Ich will auch was davon haben. Gehen wir ins Bett.“

...

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silverbird
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New PostErstellt: 16.10.04, 09:42  Betreff: Re: Forgive me the bad things I do  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Danke, das ist lieb von dir.
Wesley wird damit nicht fertig, dass er Angel getötet hat.
Ich bin gespannt ob er sich Lindsey anvertraut und wie der reagiert.
Dem Anwalt wird es eher egal sein denke ich, doch wenn Cordy und Gunn davon erfahren sieht es schon anders aus.
Mit Spanung erwarte ich den nächsten Teil, der, ohne natürlich drängeln zu wollen*unschuldig schau* hoffentlich bald kommt.
Morgen kommt ja "Never Ending Story". Also ist der verregnete Sonntag auf jeden Fall dank dir gerettet.
Lg. silverbird

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Cimmeria
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New PostErstellt: 20.10.04, 19:47  Betreff: Re: Forgive me the bad things I do  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

So, weiter gehts mit, bzw. ohne Angel. Obwohl, manchmal kommen sie ja wieder...

Teil 3

Gunn schüttelte ablehnend den Kopf. Auch Cordelia sah nicht sehr überzeugt aus. Wesley versuchte es noch einmal.
„Wir können doch nicht zusehen, wie Darla und Drusilla die Bevölkerung von L.A. dezimieren“, sagte er eindringlich. „Wir müssen die beiden einfach finden und vernichten.“
Er fächerte die Tageszeitungen auseinander, die vor ihm auf dem Tisch lagen.
„Seht euch das an“, verlangte er. „Überall findet man Tote mit eindeutigen Bissspuren am Hals.“
„Du hast ja Recht“, erwiderte Gunn. „Aber nicht einmal Angel ist gegen die beiden angekommen. Was sollen wir dann erreichen?“
„Angel, Angel“, höhnte Wesley, „sind wir ohne ihn nichts?“
„So habe ich das nicht gemeint“, verteidigte sich Gunn. Wesley war in letzter Zeit ungewöhnlich aggressiv, fand er.
„Aber seine Vampirkräfte waren doch immer recht hilfreich. An seine Kraft reicht keiner von uns ran.“
„Nein, dafür sind wir intelligenter als er. Also wird uns auch ein Weg einfallen, wie wir mit den beiden fertig werden.“
„Angel ist nicht so dumm, wie du meinst. Verdammt Wes, sei doch nicht so furchtbar arrogant. Was ist bloß los mit dir?“, schimpfte Cordelia.
Wesley zwang sich zur Ruhe. Wie, zum Teufel, waren sie nur wieder auf Angel gekommen?
„Okay, Leute. Was machen wir also? Einfach abwarten, bis Darla und Drusilla Jagd auf uns machen?“
„Spar dir den Sarkasmus“, fauchte Cordelia.
„Wir können Lorne um Hilfe bitten. Er sieht an einem Abend in so viele Seelen, da könnte doch ein Hinweis für uns bei sein“, schlug Gunn vor.
Wesley nickte zustimmend. Das wäre eine Möglichkeit.
„Gut, gehen wir heute Abend ins Caritas.“
Zu seinem Erstaunen lehnten sowohl Cordelia als auch Gunn ab.
„Nicht heute. Ich habe was anders vor“, erklärte Cordelia bestimmt.
„Ach, ist für heute eine wichtige Party angesagt, die deiner Kariere neue Impulse geben soll“, stichelte Wesley
Bevor Cordelia antworten konnte, mischte sich Gunn ein.
„Sorry, Wes, aber ich habe heute auch schon was anderes vor. Und bevor du fragst: Keine Party. Ich will mit einigen alten Kumpels von der Gang Nachforschungen anstellen.“
„Verdammt Gunn. Keine Alleingänge. Sonst endet das so wie bei... Angel.“
Gunn grinste freudlos. „Keine Angst, Wes. Ich drehe nicht durch. Und ich werde auch nicht versuchen, alleine etwas gegen diese beiden Monster zu unternehmen.“
Wesley wandte sich wieder Cordelia zu. „Gut, du kannst zu deiner Party gehen.“
„Vielen Dank, Boss“, bedankte sich Cordelia spöttisch. „Aber es ist was ganz anderes.“
Kurz vor Sonnenuntergang verabschiedete sich Gunn. Wesley ermahnte ihn noch einmal eindringlich, sich nicht unbedacht in Gefahr zu begeben.
„Wes, ich brauche niemand, der auf mich aufpasst.“
Gunn war genervt.
Wesley Besorgnis war genauso entnervend wie seine Aggressivität. Er fiel zur Zeit wirklich von einen Extrem ins andere.
Wesley sah sich suchend nach Cordelia um. Sie war vor kurzem wortlos verschwunden. Wahrscheinlich wollte sie doch zu einer Party ,ohne ihm Bescheid zu sagen.
Als ihm jemand die Hand auf die Schulter legte, wäre er fast an die Decke gesprungen.
Sein Herz raste, als er sich umdrehte. War Angel etwa doch zurück gekommen?
Cordelia stand vor ihm und grinste frech. „Habe ich dich erschreckt?“, erkundigte sie sich zuckersüß.
Wesley musste erst einmal tief durchatmen, bevor er antworten konnte.
„Nein, überhaupt nicht“, behauptete er, als er seine Stimme wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte.
„Was ist das? Dein neues Party-Outfit?“ Cordelia war ganz in schwarz gekleidet. Sie trug sogar, Wesley konnte es kaum glauben, schwarze Handschuhe.
„Ist der Einbrecher-Look neuerdings modern?“
Cordelia sah an sich herunter. „Für das, was ich vorhabe, genau das richtige.“
„Klar, du planst einen Einbruch“, spottete Wesley.
Cordelia nickte. „Genau.“
Wesley war fassungslos. „Das ist nicht dein Ernst. Du kannst doch nicht einfach irgendwo einbrechen. Das ist strafbar, Cordy!“
Sie zuckte nur gelangweilt die Schultern. „Ich habe einen guten Anwalt. Aber ich glaube nicht, das ich erwischt werde.“
Wesley merkte, das er die entscheidende Frage noch nicht gestellt hatte. „Wo willst du einbrechen?“
„Bei Angel. Genauer, im Hotel Hyperion. Es muss doch irgendeine Spur von Angel geben. Vielleicht finde ich dort einen Hinweis.“
Wesley war entsetzt. Immerhin bestand ja die Möglichkeit, das Angel sich den Termin für sein Treffen mit ihm irgendwo notiert hatte. Nicht auszudenken, wenn Cordelia diese Notiz fand.
Er verfluchte sich selbst, das er noch nicht daran gedacht hatte, das Hotel vorsichtshalber zu durchsuchen.
„Du kannst nicht gehen. Das ist zu gefährlich“, versuchte er, Cordelia von ihrem Vorhaben abzubringen.
„Was soll mir da schon passieren?“, fragte sie.
„Na, vielleicht ist Angel da. Er ist sicher nicht begeistert, wenn du ihm nachspionierst“, gab Wesley zu bedenken.
„Ach was. Er wird mir nichts tun. Immerhin sind wir Freunde“, wiegelte Cordelia ab.
„Oder... wenn sich wieder irgendein Dämon da eingenistet hat. Willst du wieder von einem Dämon geschwängert werden oder riskieren, das die einige neue Organe wachsen?“
Jetzt wurde Cordelia doch nachdenklich. Dann lächelte sie plötzlich. „Du kannst mitkommen. Zu zweit wird uns schon nichts geschehen.“
Wesley war sprachlos. So hatte er sich das nicht vorgestellt.
Während er im Geiste noch Argumente formulierte, was alles gegen einen „Besuch“ im Hotel Hyperion sprach, wurde ihm klar, welche Vorteile es hatte, wenn er Cordelia begleitete.
Er würde sich umsehen und eventuelle Beweise vernichten können.
Wenn er sie vor Cordelia fand.
„Also gut, Cordy. Ich komme mit. Wie du sagtest, wir haben einen guten Anwalt.“

Als sie vor dem Hotel standen, sah Wesley an der Fassade hoch. Aber alle Fenster waren dunkel. Und es machte einen unbewohnten Eindruck. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und ging auf die Eingangstür zu.
Eine Lampe, die plötzlich neben ihm aufleuchtete, hätte ihm fast einen Herzinfarkt beschert.
„Cordy, mach die verdammte Lampe aus“, flüsterte er wütend.
Cordelia ignorierte ihn. “Halt mal die Lampe. So, das ich was sehe.“
Wesley ließ sich völlig überrumpelt die Taschenlampe in die Hand drücken. Dann sah er fassungslos zu, wie Cordelia das Türschloss sehr professionell mit einen Dietrich öffnete.
„W-wo hast du das gelernt? Und woher hast du das Werkzeug?“, fragte er völlig schockiert.
Cordelia stand inzwischen in der Halle und winkte ihn ungeduldig herein.
Sie schloss die Tür, bevor sie antwortete. „Das Werkzeug habe ich von Lorne. Und er hat mir auch beigebracht, wie man damit umgeht. Wir haben an der Tür vom Caritas geübt.“
Sie betrachtete die schmalen Haken noch einmal begeistert, bevor sie sie wieder einsteckte.
Wesley stöhnte leise. Er würde bei Gelegenheit ein ernstes Wörtchen mit Lorne reden müssen. Das ging wirklich zu weit.
Cordelia war inzwischen weiter gegangen und stieg vorsichtig die Treppe hinauf. Wesley beeilte sich, ihr zu folgen.
Leise durchsuchten sie das Hotel. Aber es war niemand da.
Wesley war erleichtert. Angel war offensichtlich nicht zurück gekommen. Cordelia hingegen war enttäuscht.
„Okay, das war´s. Gehen wir“, sagte Wesley leise.
„Warte. Wir haben noch nicht im Büro nachgesehen. Vielleicht finden wir dort etwas.“ Cordelia wollte noch nicht aufgeben.
Wesley gab nach. Es konnte nicht so lange dauern, ihr ehemaliges Büro zu durchsuchen.
Der Raum war erstaunlich leer. Sie fanden nichts, außer einigen Büchern, die sie nie gebraucht hatten und einem Stapel unbezahlter Rechnungen.
Bis Cordelia versuchte, eine Schreibtischschublade aufzuziehen. Die sich als verschlossen erwies.
Sie versuchte es wieder mit ihrem Einbrecherwerkzeug und konnte das Schloss auch knacken. Aber die Schublade ließ sich immer noch nicht öffnen. Irgendwas klemmte.
Wesley wollte ihr helfen, wurde aber abgewiesen. „Ich werde dieses blöde Schubfach ja wohl aufkriegen“, schimpfte Cordelia.
Sie zerrte noch einmal heftig am Griff. Diesmal hatte sie Erfolg. Der Wiederstand ließ plötzlich nach und Cordelia taumelte durch ihren eigenen Schwung rückwärts.


Der Inhalt der Schublade flog durch den Raum. Wesley grinste amüsiert. Aber seine Freude verwandelte sich schnell in Entsetzen.
Cordelia konnte ihre Bewegung nicht abfangen und stolperte auf einen alten Aktenschrank in der Ecke zu.
Wesley schrie schon, bevor er wirklich wusste, was geschehen würde. Er streckte verzweifelt die Arme nach Cordelia aus.
Er hatte den Eindruck, sich in Zeitlupe zu bewegen. Er hoffte, Cordelia zu erreichen, bevor es zur Katastrophe kam.
Aber er war einfach zu langsam. Hilflos musste er mit ansehen, wie Cordelia mit dem Kopf gegen die Kante des Aktenschrankes prallte und dann langsam zu Boden glitt.
Endlich war er bei ihr.
„Cordy, Cor, sag was! Bitte, sieh mich an.” Er schüttelte sie verzweifelt.
Ihr Kopf pendelte nur haltlos zur Seite.
Er legte sie vorsichtig auf den Boden und tastete nach ihrem Puls. Das kann nicht wahr sein, dachte er. Sie ist nur ohnmächtig. Sie wird gleich wieder aufwachen.
Er versuchte, sich an die Erste Hilfe Maßnahmen zu erinnern, die er einmal gelernt hatte.
Aber was er auch versuchte, Cordelia reagierte nicht.
Wesley setzte sich auf den Boden und zog Cordelias Kopf in den Schoß. Dabei berührte er die Stelle an ihrem Hinterkopf, wo die Schädelknochen gebrochen waren.
Jetzt konnte er es einfach nicht mehr ignorieren.
Cordelia war tot.



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Cimmeria
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New PostErstellt: 22.10.04, 21:27  Betreff: Re: Forgive me the bad things I do  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 4

„Wesley, kommst du mal? Da sind zwei Bullen, äh, Polizisten. Die wollen noch mal was wegen Cordy wissen.“
Wesley nickte. „Bin gleich da.“
Er legte das Bild, das er angesehen hatte, vorsichtig auf den Tisch und ging zu Gunn. Und ihren Besuchern.
Er fragte sich, was die Polizisten noch von ihnen wollten. Sie hatten doch schon alles gesagt, was sie wusste.
Das Cordelia niemand gesagt hatte, das sie ins Hotel Hyperion wollte. Das sie dort einbrechen wollte.
„Mr. Windham-Pryce?”, begrüßte ihn der eine Polizist fragend.
Wesley nickte. Die beiden stellten sich namentlich vor, aber er vergaß ihre Namen sofort wieder.
Als sie sich ungefähr eine halbe Stunde später verabschiedeten, hatten Wesley und Gunn zum x-ten Mal von dem verhängnisvollen Abend erzählt. Das Gunn eine Verabredung mit alten Freunden hatte und Cordy zu einer Party wollte.
Das sie sich nicht gewundert hatten, als Cordy am nächsten Morgen nicht auftauchte. Wahrscheinlich hatte sie bis in die Morgenstunden gefeiert.
Sorgen gemacht hatten sie sich erst am darauffolgenden Tag. Und dann von dem Unglück, wenn es denn eins war, erfahren.
Sowohl Gunn als auch Wesley beteuerten, sich nicht vorstellen zu können, warum Cordy im Hotel Hyperion eingebrochen war. Das Haus gehörte schließlich einem Freund von ihnen. Sie konnte sich dort ganz legal aufhalten.
Beide gingen stillschweigend darüber hinweg, das Angel verschunden war. Und sie nicht genau wussten, wem das Hotel jetzt eigentlich gehörte. Angel? Angel Investigations? Wolfram & Hart?
Wesley kam plötzlich der Gedanke, Lindsey danach zu fragen. Er sollte es eigentlich wissen, beziehungsweise es heraus bekommen.
Als sie wieder alleine waren, verschwand Wesley stumm in seinem Büro und starrte das Bild weiter an.
Gunn kam wenig später nach und sah Wesley über die Schulter.
Er erinnerte sich, wie dieses Bild entstanden war.
Sie hatten sich wochenlang in den Haaren gelegen, weil Cordelia und Angel unbedingt Weihnachten feiern wollten, mit allem drum und dran. Er und Wesley waren von dem Gedanken nicht so angetan.
Wesley argumentierte, für ihn verbinde sich Weihnachten immer mit Familienkrach. Gunn hatte ähnliche Gründe.
Letztendlich hatten Angel und Cordy doch gewonnen.
Angel hatte einen Weihnachtsbaum angeschleppt, der kaum in die Eingangshalle vom Hotel passte.
Und am späten Abend hatte Angel verlangt, das sie sich alle für dieses Foto vor dem Weihnachtsbaum aufstellte.
Gunn überlegte, wo er seinen Abzug von dem Bild gelassen hatte. Jeder von ihnen hatte einen Abzug davon gehabt.
Er sah Wesleys Bild wieder an. Das Bild vermittelte schmerzhaft, wie glücklich sie damals gewesen waren. Sie hatten sich nicht vorstellen können, das es jemals anders wäre.
Und nun war einer von ihnen spurlos verschwunden und ein anderer tot!

Als Wesley nach Hause kam, wurde er von Lindsey begrüßt. „Was machst du denn hier?“, fragte Wesley erstaunt, während er Lindsey flüchtig küsste.
„Kochen“, erklärte Lindsey stolz.
Wesley sah vorsichtig in die Küche, als erwartete er, dass Lindseys Essen aus einer Nische springen und ihn angreifen würde.
„Du kannst nicht kochen, Lin!“, stellte er dann fest.
Lindsey schüttelte den Kopf. „Falsch. Ich habe es bisher nur nie gemacht.“
Wesley sah noch mal in die Küche. Das Chaos sah wirklich nach erstem Mal aus.
Aber er nahm sich zusammen, um Lindsey nicht den Spaß zu verderben. Das tat er in letzter Zeit sowieso viel zu oft.
„Also, was gibt es?“, fragte er und versuchte, interessiert zu klingen.
„Überraschung“, entgegnete Lindsey geheimnisvoll.
Wesley ließ sich gutmütig ins Zimmer schieben.
„Setzt dich hin und bleib hier“, befahl Lindsey.
Wesley nickte brav. Dann goss er sich ein Glas Wein ein. Und gleich darauf das nächste.
Als Lindsey das Essen brachte, quittierte er den sinkenden Pegel in der Weinflasche mit einem hochziehen der Augenbrauen, sagte aber nichts.
Lindsey hatte seine Fähigkeiten, wie Wesley gleich darauf amüsiert feststellte, an Spaghetti mit Tomatensoße erprobt.
Immerhin sah es recht lecker aus.
Leider sah es nur so aus. Wesley spuckte den ersten Bissen aus und trank hastig von seinem Wein.
„Lin, was zum Teufel, hast du mit dem Essen angestellt?“
Lindsey betrachtete ihn verstört. „Stimmt was nicht?“
Wesley schluckte immer noch krampfhaft. „Hast du mal probiert?“, fragte er.
Lindsey schüttelte den Kopf.
„Dann tu es jetzt“, forderte ihn Wesley auf.
Durch Wesleys Reaktion verunsichert, probierte Lindsey sehr wenig und vorsichtig. Und reagierte genauso wie Wesley. Er sah das Ergebnis seiner Kochkunst fassungslos an.
Wesley goss sich den restlichen Wein ein. „Was hast du da alles rangemacht?“, fragte er dann.
„Hhmm“, Lindsey überlegte.
„Woran?“, fragte er dann.
Wesley hatte sich inzwischen wieder gefangen. „An die Nudeln?“
„Gar nichts“, Lindsey zuckte die Schultern. „Ich habe sie nur gekocht. In Salzwasser. Das ist doch richtig?!“
„Stimmt. Wie viel Salz war es denn?“
„Äh, soviel ungefähr“, Lindsey zeigte die Menge vage mit der Hand.
Wesley erbleichte. Die Menge hätte durchaus gereicht, um sie beide zu vergiften.
„Das war... etwas zu viel, Liebling“, sagte er vorsichtig.
„Glaube ich auch“, bestätigte Lindsey, „aber da stand keine Menge. Woher sollte ich dann wissen, was richtig ist?“
„Okay, und was ist an der Soße dran?“, wollte Wesley weiter wissen.
Lindsey zählte auf: „Tomaten, Hackfleisch,...“
„Nur die Gewürze“, unterbrach ihn Wesley. „Gut. Salz, Pfeffer, Cayenne, Paprika... äh, ach ja, Oregano und Basilikum.“
Wesley war erstaunt. „Ich wusste nicht, das wir Cayennepfeffer, Oregano und Basilikum haben?“
„Wir haben es erst seit heute“, gab Lindsey zu.
„Du hast das alles heute gekauft um zu kochen?“, staunte Wesley. „Warum?“
Lindsey stand auf und stellte sich hinter Wesley. Er legte die Arme um ihn. „Du bist in letzter Zeit immer so... abwesend und traurig. Ich wollte dich aufheitern. Ist wohl schief gegangen.“
Wesley lehnte sich zurück und küsste Lindsey liebevoll.
„Du bist einmalig, Lin. Wie wär´s, wenn du jetzt den Pizza-Service anrufst, damit wir was zu essen bekommen? Ich helfe dir auch, die Küche aufzuräumen!“

Lindsey hatte sich einen freien Tag genommen und Wesley ins Büro begleitet.
Wesley wollte ihn gerne bei ihrer Besprechung dabei haben, da die Gefahr durch Darla und Drusilla immer noch bestand.
Denn obwohl Lindsey nicht zu Angel Investigations gehörte, war auch er in Gefahr.
Gunn kam auf den Vorschlag zurück, Lorne in ihre Erkundigungen einzubeziehen. Seit dem Abend, an dem Cordelia gestorben war, hatten sie nicht mehr über diese Möglichkeit gesprochen.
Wesley war immer noch nicht davon überzeugt, das Lorne ihnen helfen könnte, wurde aber von Gunn und Lindsey überstimmt.
Müde stimmte er schließlich zu. „Okay, ihr beide geht also heute Abend ins Caritas.“
Lindsey sah in verwundert an. „Ich denke, wir gehen alle zusammen, Schatz?!“
Gunn nickte bestätigend, aber Wesley schüttelte nur den Kopf. „Nein, ich komme nicht mit.“
„Warum nicht?“ Lindsey war verwirrt. „Du kannst dich nicht immer zu Hause verkriechen.“
Aber Wesley blieb bei seinem nein.
Der Gedanke, das Lorne herausfand, was er getan hatte, erschreckte ihn maßlos.
„Ist es wegen Cordy?“, mutmaßte Gunn. „Wir trauern alle um sie.“
Lorne würde mich für das, was ich getan habe, verurteilen, dachte Wesley düster.
„Gunn hat recht. Es ist nicht deine Schuld, was passiert ist. Niemand wusste, was sie vorhatte. Ihr habt sie nicht daran hindern können.“
„Ich hätte es ihr ausreden müssen“, brach es aus Wesley hervor.
Lindsey streichelte ihn beruhigend. „Du hast es doch nicht gewusst. Immerhin hat sie gesagt, sie geht auf eine Party.“
„Nein, das hat eigentlich nur Wes vermutet“, sagte plötzlich Gunn. „Cordy hat gesagt: ... es ist ganz was anderes. Aber mit so was konnte doch keiner rechnen!“
„Egal. Keiner von euch kann Gedanken lesen“, machte Lindsey dem ein Ende.
Stimmt, das kann nur Lorne, dachte Wesley wieder. Deshalb muss ich mich von ihm fernhalten.
Gunn verabschiedete sich kurz darauf. Er wollte noch einige Erkundigungen einziehen und verabredete sich mit Lindsey für den Abend.
Wesley vermutete allerdings, Gunn wollte der trüben Stimmung entkommen. Gut, ihm war es nur recht, wenn er alleine seinen düsteren Gedanken nachhängen konnte.
Leider wurde er Lindsey nicht so einfach los.
Der setzte sich wieder vor ihm auf die Tischkante.
Wesley grinste gequält. Lindsey stand wohl in jeder Gelegenheit der Sinn nach Sex.
„Wenigstens brauchen wir heute die Tür nicht abschließen“, sagte er mit einem schiefen Lächeln.
Lindsey sah ihn groß an. „Äh, was meinst du?“
„Na du willst doch...“
Lindsey schüttelte vehement den Kopf. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte er verblüfft.
„Wenn du so vor mir sitzt!?“
„Ach das“, Lindsey lachte leise. „Ich kann so gut mit dir reden. Also, hat Cordy dir gesagt, wo sie hin wollte?“
Wesley nahm Lindseys Hand und betrachtete sie lange. „Glaubst du mir, wenn ich sage, das ich es nicht wusste?“, fragte er dann leise.
Lindsey sah ihm tief in die Augen, bevor er antwortete: „Natürlich glaube ich dir, Wes. Aber du musst endlich aufhören, dich schuldig zu fühlen. Du kannst nichts dafür, das sich Angel Investigations langsam auflösen. Es ist nicht deine Schuld, das Angel verschwunden ist, und es ist nicht deine Schuld, das Cordy tot ist.“
Er zog Wesley zu sich heran und küsste ihn liebevoll. „Komm heute Abend mit ins Caritas. Ich nehme die Gitarre mit. Es wird sicher schön.“
Fast war Wesley in Versuchung, ja zu sagen. Er hörte gerne zu, wenn Lindsey spielte. Aber das Risiko war einfach zu groß.
„Wenn meine Kopfschmerzen bis dahin besser sind, komme ich mit“, log er.
Lindsey rutschte vom Tisch. „Du Ärmster. Ich wusste nicht, das es dir wieder so schlecht geht. Warum hast du nichts gesagt? Komm, wir gehen nach Hause.“
„Das geht nicht. Wenn nun Klienten kommen...“, protestierte Wesley.
„Egal. Sollen sie morgen wieder kommen“, befand Lindsey und schob Wesley aus dem Büro.
In ihrer Wohnung scheuchte er ihn ins Bett und versorgte ihn mit Tee und Aspirin.
Wesley hatte ein schlechtes Gewissen, bis er dann wirklich Kopfschmerzen bekam.
Erleichtert ließ er sich von Lindsey in den Arm nehmen, der zu ihm ins Bett gekommen war.
„Versuch zu schlafen, dann geht es dir nachher wieder besser“, flüsterte er.
Wesley klammerte sich verzweifelt an Lindsey fest und spürte dessen tröstliche Nähe.

Als er wieder wach wurde, hörte er Lindsey leise mit jemand reden. Er bemühte sich, die Worte zu verstehen, aber Lindsey sprach zu leise.
Als er aufhörte, öffnete Wesley die Augen. Lindsey legte gerade das Telefon weg.
„Mit wem hast du gesprochen?“, wollte Wesley wissen.
Lindsey krabbelte zurück zu ihm ins Bett. „Bist du wieder wach, mein Schatz“, fragte er und wuselte durch Wesleys Haare.
„Hmm, wer war das?“
„Gunn. Ich habe ihm gesagt, das wir uns bei Lorne treffen. Wie geht es deinem Kopf?“
„Besser. Wann wollt ihr euch treffen?“
„Wir“, korrigierte ihn Lindsey. „Du hast gesagt, wenn deine Kopfschmerzen weg sind, kommst du mit.“
„Das geht nicht.“ Wesley war in der Klemme.
„Oh doch, du kommst mit“, erklärte Lindsey bestimmt, „und wenn wir dich fesseln und mitschleifen müssen.“
„Das würdest du nicht tun!“ Wesley war entsetzt.
„Doch, würde ich tun“, erklärte Lindsey vergnügt. „Ich würde zuerst dafür sorgen, das du viel zu entkräftet bist, um dich zu wehren und dich dann gut verschnüren.“
Er kniete sich über Wesley und unterbrach alle weiteren Einwände mit einem Kuss.
Dann dehnte er seine Küsse über Wesleys Körper aus.
Dann sorgte er dafür, das sich Wesley wirklich ziemlich schwach fühlte, das aber nicht unbedingt bedauerte.

...

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silverbird
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New PostErstellt: 23.10.04, 18:43  Betreff: Re: Forgive me the bad things I do  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!
Angel-Investigarion scheint sich wirklich aufzulösen.
Angel ist tot-Staub..wie auch immer.Cordelia ist tot.
Lindsey versucht Wes zu vergiften.*lol*
Dru und Darla sind in der Stadt, wer weiss(ausser dir natürlich.*g*)
was die beiden Frauen noch so aushecken.
Und im nächsten Teil gehen sie alle ins Caritas.
Nicht gut für Wesley, gar nicht gut.
Ich fürchte das wird für Wes ein böses Ende nehmen.

Bis Morgen und liebe Grüße, silver

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Cimmeria
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New PostErstellt: 27.10.04, 19:01  Betreff: Re: Forgive me the bad things I do  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 5

Lorne begrüßte sie begeistert. „Schön das ihr da seid.“
Er umarmte und küsste Lindsey begeistert und wandte sich dann Wesley zu. „Tut mir leid, was mit Cordy passiert ist. Ich vermisse sie.“
„Ich auch“, murmelte Wesley und ließ sich von Lorne ebenfalls küssen. „Ist Gunn schon da?“
Lorne verneinte und wies auf einen Tisch dicht vor der Bühne. „Setzt euch da hin. Was wollt ihr trinken?“
Dann verschwand er, um die Getränke zu besorgen.
Wesley sah sich um. Das Caritas war, wie eigentlich immer, ziemlich voll. Aber es war ja auch noch früh am Abend.

Als Lorne sich zu ihnen setzte, wurde er auf Lindseys Gitarre aufmerksam.
„Ich hoffe, du hast die Gitarre nicht nur als Dekoration mitgebracht, weil du damit so gut aussiehst, Honey“, fragte er vergnügt.
Lindsey lächelte nur. „Keine Angst. Wenn du willst, werde ich nachher spielen.“
„Und singen“, verlangte Lorne.
„Damit du meine Gedanken lesen kannst?“, grinste Lindsey.
„Ach, das ist nur ein Nebeneffekt. Ich mag es einfach, wenn du singst.“
Er wandte sich an Wesley. „Was ist mit dir? Willst du auch singen? Du siehst so aus, als ob du Hilfe brauchen kannst.“
Wesley erschrak maßlos. Er hätte doch zu Hause bleiben sollen.
„Halt dich aus meinem Kopf raus, Lorne!“
Lorne war erstaunt. So kannte er Wesley ja gar nicht.
„Schon okay, Darling. War ja nur eine Frage. Reg dich nicht auf.“
Eine Auseinandersetzung zwischen einigen Dämonen erregte seine Aufmerksamkeit. Lorne beschloss einzuschreiten, bevor es zu größeren Schwierigkeiten kam.
Als er weg war, sah Lindsey Wesley verblüfft an. „Was war denn das gerade? Habe ich irgendwann was nicht mitgekriegt? Seit wann bist du so grob zu Lorne?“
Wesley befürchtete immer noch, das Lorne seine Neugier nicht zügeln konnte.
„Lorne ist immer so verdammt neugierig. Kann ich meine Gedanken nicht mal für mich behalten, ohne dass er davon erfährt und mir gleich gute Ratschläge gibt?“, schimpfte er.
Lindsey war immer noch verwirrt.
„Er will dir doch nur helfen“, sagte er dann und fasste nach Wesleys Hand, um ihn zu beruhigen. Wesley entzog ihm seine Hand ruckartig.
„Klar, Lorne ist ja so edel und hilfsbereit. Genau wie Angel. Fühlt sich eigentlich jeder Dämon in L.A. zum Retter der Menschheit berufen?“
Langsam wurde auch Lindsey sauer. „Verdammt, Wes. Wenn dich hier alle nerven geh nach Hause und pflege dein Selbstmitleid. Wir trauern alle um Cordy, nicht nur du. Aber wir anderen kümmern uns auch noch um lebende Freunde.“
Er griff sich seine Gitarre und ging zur Theke, um mit Lorne zu sprechen.
Wesley merkte an den Blicken, die sie ihm zuwarfen, das sie über ihn sprachen. Aber das war ihm jetzt auch egal.
Und er würde nicht gehen. Lindsey hatte schließlich darauf bestanden, das er mitkam. Sollte er jetzt damit fertig werden.
Als Lorne schwungvoll die Ansage für Lindsey machte, starrte Wesley trotzig in sein Glas. Er wollte Lorne nicht sehen, er wollte Lindsey nicht sehen.
Immerhin musste er sie hören.
„... für jemand, den ich sehr liebe“, hörte er Lindsey sagen. Wesley verdrehte genervt die Augen.
Er versuchte sich zu erinnern, was Cordelias Lieblingslied war, aber es fiel ihm nicht ein. Na ja, er würde es sowieso gleich hören.
Aber Lindsey hätte sich doch wirklich was besseres einfallen lassen könne als diesen sentimentalen Quatsch.

„If you could read my mind love,
what a tale my thoughts could tell.
Just like an old time movie
about a ghost from a wishing well.
In a castle dark or a fortress strong
with chains upon my feet.
You know that ghost is me
and I will never be set free
as long as I'm a ghost that you can see.”

Wesley hob erstaunt den Kopf. Dieses Lied kannte er überhaupt nicht. Sein Blick traf sich mit Lindseys. Und er hatte plötzlich das Gefühl, das Lindsey nur für ihn spielte.

„If I could read your mind love,
what a tale your thoughts could tell.
Just like a paperback novel,
the kind the drugstore sells.
When you reach the part where the heartaches
come the hero would be me.
Heroes often fail.
And you won't read that book again
because the endings just to hard to take.”

„Er singt nur für dich.“
Wesley zuckte zusammen. Lorne war unbemerkt zurück gekommen und stand jetzt hinter ihm.
„Verdammt, Lorne. Raus aus meinem Kopf. Meine Gedanken gehen dich überhaupt nichts an!“
Lorne legte beide Arme um Wesley.
„Das sind seine Gedanken, Darling. Ich war nicht in deinem Kopf. Kennt du mich wirklich so schlecht? Ich lese nur Gedanken, wenn ich es tun soll. Oder wenn es mir erlaubt wird. Aber nie gegen den Willen von jemand. Und Lins Gedanken darf ich lesen.“
Wesley fühlte sich auf einmal schrecklich. Er umklammerte Lornes Hände und lehnte sich an ihn an.
„Tut mir leid, Lorne“, flüsterte er, „ in letzter Zeit ist einfach zuviel passiert. Es war nicht so gemeint.“
Lorne beugte sich hinunter, um Wesley sanft auf die Wange zu küssen. „Schon gut. Ich verstehe, wie du dich fühlst.“
Nein, tust du nicht, dachte Wesley. Aber es ging ihm schon besser. Zusammen hörten sie Lindsey weiter zu.

„I walk away like a movie star
who gets burned in a three way script.
Enter number two, a movie queen
to play the scene of bringing all the good things out in me,
but for now love lets be real.

I never thought I could act this way
and I've got to say that I just don't get it.
I don't know where we went wrong
but the feelings gone and I just can't get it back.

If you could read my mind love,
what a tale my thoughts could tell.
Just like an old time movie about a ghost from a wishing well.
In a castle dark or a fortress strong
with chains upon my feet the story always ends.
And if you read between the lines
you’ll know that I'm just trying to understand
the feeling that you left.

I never thought I could feel this way
and I got to say that I just don't get it.
I don't know where we went wrong
but the feelings gone
and I just can't get it back.”

Als die letzen Töne verklangen, saß Wesley regungslos da und sah Lindsey nur weiter an. Der erwiderte den Blick, Wesley sah die unausgesprochene Frage in seinen Augen.
Er lächelte Lindsey quer durch den Raum an.
Daraufhin lächelte auch Lindsey und fing ein anderes Lied an.
Lorne, der immer noch hinter Wesley stand, lächelte auch zufrieden. Jetzt war ja alles wieder gut.
„Lin liebt dich über alles. Aber von Zeit zu Zeit braucht auch er die Bestätigung von dir“, sagte er leise.
Wesley drückte bestätigend seine Hand. „Ich weiß.“
Von wem ist das Lied, fragte er dann.
Lorne sagte nach einigem Überlegen: „Ich glaube, das war von Gordon Lightfoot, wenn ich mich recht erinnere. 70er oder 80er Jahre.“

...

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Cimmeria
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New PostErstellt: 29.10.04, 21:49  Betreff: Re: Forgive me the bad things I do  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 6

„Hey Leute, was ist los? Ihr seht ja so geknickt aus?“
Gunn hatte ausnehmend gute Laune.
„Oh nein, Lorne, Keine Küsse. Ich bin nicht schwul!“
Lorne grinste. „Schade. Aber vielleicht ändert sich das ja mal. Was trinkst du?“
„Ich habe mir schon was bestellt. Wo ist eigentlich unser Musiker?“
„Wenn du dich mal freundlicherweise umdrehen würdest...“ Lorne wies auf die Bühne.
Gunn begrüßte Lindsey mit einer Handbewegung, bevor er sich zu Wesley setzte.
„Hast du ihm schon erzählt, warum wir hier sind?“
Wesley schüttelte den Kopf und Lorne sah sie erstaunt an.
„Ich dachte, ihr wolltet mir eine Freude machen!?“
„Das auch“, entgegnete Wesley. „Aber es gibt noch einen anderen Grund. Wir versuchen, Darla und Drusilla unschädlich zu machen. Du hörst und siehst doch einen Menge. Kannst du uns helfen?“
Lorne machte eine entschuldigende Geste. „Tut mir leid, Freunde, aber ich weiß leider auch nicht, wo sich die beiden verstecken. Ins Caritas kommen sie jedenfalls nicht. Ich würde sie auch nicht reinlassen“, fügte er nach einer kurzen Pause hinzu.
Sein Blick fiel auf Gunns Glas. „Seit wann gibt es Bier im Caritas?“, fragte er völlig überrascht.
Gunn grinste und trank einen großen Schluck. „Seit ich deinen Barkeeper darum gebeten habe. Er hat immer einen Vorrat für mich.“
„Ich glaube, ich muss Mal wieder klarstellen, wer hier das Sagen hat“, murmelte Lorne drohend.
„Ach übrigens, wie hast du ihn dazu gekriegt“, fragte er dann neugierig.
Gunn grinste wieder. „Mario steht auf mich!“
„Aber du hast doch selbst gesagt, du bist nicht schwul“, protestierte Lorne.
„Bin ich ja auch nicht. Aber das weiß Mario nicht.“
Noch nicht, dachte Lorne, aber das kann man ja ändern.

Wesley war verzweifelt.
Lindsey und Gunn hatten sich durch das gesamte Cocktail-Programm des Caritas durchprobiert.
Bis es Wesley gelungen war, die beiden zum gehen zu überreden, war es fast schon wieder Tag.
Und jetzt stand er als Spielverderber da, weil er Gunn den Autoschlüssel abgenommen hatte.
Und von Lindsey war auch keine Hilfe zu erwarten, im Gegenteil.
Wesley versuchte es zum wiederholten Mal: „Gunn, wir bringen dich nach Hause. Dein Auto kannst du morgen abholen.“
Der Vorschlag gefiel Lindsey. „Genau. Du kommst mit und wir trinken noch was. Warum hat uns dieser grüne Kerl eigentlich rausgeschmissen?“
„Weil es fünf Uhr am Morgen ist und er genug von euch hatte!“ Genau wie Wesley. „Entweder ihr steigt jetzt ein und wir fahren nach Hause, oder...?“
„Oder was, mein Schatz?“, fragte Lindsey und fummelte an Wesleys Hose herum.
„Verdammt, Lin, lass das“, fauchte Wesley.
Lindsey sah ihn todtraurig an. „Du liebst mich nicht mehr“, maulte er.
„Ich liebe dich. Aber ich will jetzt nach Hause und in mein Bett!“, erklärte Wesley mit mühsamer Geduld.
„Ohne mich?“ Lindsey klang immer noch furchtbar traurig.
Wesley nahm ihn kurz in den Arm. „Mit dir. Das heißt, wenn du jetzt endlich in das verdammte Auto steigst!“
Lindsey strahlte wieder. Dann sah er Gunn an. Jedenfalls versuchte er es. „Nehmen wir die beiden auch mit?“
„Welche beiden?“, fragte Wesley irritiert. Dann wurde es ihm klar. „Lin, du bist entsetzlich betrunken. Wir bringen Gunn nach Hause.“
Lindsey schaffte es endlich, seinen Blick auf Gunn zu fokussieren. „Willst du nicht mit zu uns kommen? Zu Wes und mir? Wir können dann...“
„... endlich losfahren“, unterbrach ihn Wesley schnell. Er legte keinen Wert darauf, das Lindsey ihr Liebesleben mit Gunn diskutierte. Aber es war offensichtlich schon zu spät.
„Du glaubst doch nicht, das ich mit euch beiden ins Bett gehe“, entrüstete sich Gunn. Er winkte entschieden ab. „Ich gehe alleine nach Hause. Das ist immer noch besser, als mit euch beiden Auto zu fahren. Wer weiß, was mir dabei zustößt!“
Wesley hielt ihn schnell fest. „Gunn, bleib hier. Es ist viel zu gefährlich, wenn du alleine unterwegs bist. Komm mit uns mit.“
Gunn schüttelte stur den Kopf. „Du bist ja ganz in Ordnung, Wesley. Aber dein betrunkener Freund ist echt gefährlich. Ich laufe lieber. Oder gib mir meinen Autoschlüssel wieder.“
Das wollte Wesley nun doch nicht. Gunn konnte in diesem Zustand einfach nicht mehr fahren. Er würde bestenfalls am nächsten Baum landen.
Während er noch überlegte, was er tun sollte, war Lindsey endlich eingestiegen. Aber definitiv auf der falschen Seite.
„Lindsey, rutsch rüber, ich fahre!“
„Wieso? Du fährst immer auf der falschen Seite. Ich kann auch fahren!“
„Wenn du wieder nüchtern bist“, schimpfte Wesley.
Beinahe war er versucht, auch zu laufen. Sollte Lindsey doch selber sehen, wie er nach Hause kam. Aber eben nur fast.
Dabei fiel ihm Gunn wieder ein. Der war in den letzten Minuten so verdächtig still gewesen.
Als er sich nach ihm umsah, war Gunn verschwunden.
Wesley lehnte sich genervt ans Auto und wartete. Aber Gunn tauchte nicht wieder auf.
„Soll er doch zum Teufel gehen. Wer bin ich eigentlich? Das Kindermädchen für diese beiden Verrückten?“, murmelte Wesley.
Er stellte sich neben Lindsey, der ihn fröhlich angrinste.
„Zum letzten Mal. Rutsch rüber! Oder du kannst hier im Auto übernachten!“
Lindseys Grinsen erstarb. „Schon gut. Du brauchst ja nicht gleich grob werden.“
Er rutschte endlich auf den Beifahrersitz.
Wesley stieg auch ein uns startete seufzend das Auto.
Lindsey streckte die Hand nach dem Radio aus.
„Lin, vergiss es“, warnte ihn Wesley.
Wenn das Radio lief, würde Lindsey die ganze Zeit mitsingen. Er mochte es, wenn Lindsey sang. Aber nicht jetzt und hier. Jetzt wollte er nur nach Hause.
Lindsey sah ihn einen Moment abschätzend an, dann zog er die Hand zurück. Und schloss demonstrativ die Augen.
Wesley seufzte noch einmal. Jetzt war Lindsey beleidigt und würde für die nächsten Tage nur das notwendigste mit ihm reden.
„Lin, Schatz, es tut mir leid. Aber du kannst nicht mehr fahren. Das wäre zu gefährlich.“
„Klar!“ Lindsey verschränkte die Arme und behielt die Augen geschlossen.
Wesley versuchte es noch einmal. „Ich liebe dich doch. Ich will nicht, das dir was passiert.“
„Klar.“
„Findest du diese Antwort nicht etwas einsilbig?“, fragte Wesley.
„Nein.“
„Liebst du mich?“
„... “
Wesley gab auf. Er hatte keine Lust, dieses Frage und Antwort-Spiel weiter zu spielen.
Lindsey würde sich schon wieder beruhigen.
Als sie endlich im Bett waren hatte sich Lindsey keineswegs beruhigt. Er drehte Wesley betont den Rücken zu und reagierte nicht auf dessen zärtliche Annäherungen.
Wesley blieb nichts anderes übrig, als sich an Lindseys Rücken zu schmiegen und zu hoffen.

Lindseys schlechte Laune hielt auch nach dem Aufstehen an. Und er hatte einen fürchterlichen Kater, wie Wesley vermutete.
Einen anderen Grund konnte er sich keinen vorstellen, warum Lindseys Frühstück sich auf Aspirin und literweise Kaffee beschränkte.
Aber Lindsey war immer noch nicht bereit, mit ihm zu reden.
Als er ihn zum Abschied küssen wollte, drehte Lindsey den Kopf weg.
„Kommst du nachher zu mir?“, fragte Wesley.
Lindsey zuckte nur wortlos die Schultern.
Wesley versuchte es noch einmal.
„Wann sehen wir uns?“
„Keine Ahnung. Viel zu tun.“
Langsam bekam auch Wesley schlechte Laune. „Was habe ich dir getan? Wenn du dich das nächste mal umbringen willst, werde ich dich nicht daran hindern!“
„Danke, das du aufhören willst, dich in anderer Leute Angelegenheiten einzumischen“, sagte Lindsey ironisch.
„Verdammt, Lin, du konntest nicht mal mehr geradeaus laufen, geschweige denn autofahren“, entgegnete Wesley aufgebracht.
Lindsey grinste humorlos. „Wesley, ich bin alt genug, um auf mich selber aufzupassen. Und du bist nicht mein Vater. Also hör auf, mir zu sagen, was ich tun soll.“
„Ich meine es doch nur gut mit dir“, sagte Wesley verzweifelt. Warum wollte ihn Lindsey nicht verstehen?
„Du meinst es immer gut. Das ist ja das Problem. Du hast deine Gefühle immer unter Kontrolle, nicht wahr. Und alles andere auch. Immer alles schön ordentlich. Nur keine Spontanität. Kannst alles und weißt alles. Vor allem, immer besser! Lässt du eigentlich niemand an dich ran, oder nur mich nicht? Wenn du etwas lockerer wärst, hätten wir alle weniger Probleme. Wann hast du eigentlich das letzte Mal etwas nur zum Spaß gemacht?“, höhnte Lindsey.
Wesley war fassungslos. Er konnte es einfach nicht glauben, das Lindsey ihm solche Sachen an den Kopf warf.
Er wollte Lindsey in den Arm nehmen. Ihm zeigen, wie sehr er ihn liebte und brauchte. Aber Lindsey befreite sich unwillig von ihm.
„Sorry, ich habe jetzt keine Zeit für Herz-Schmerz-Szenen. Wir sehen uns dann, ich muss los.“
„Wann sehen wir uns“, fragte Wesley noch einmal leise. Er wollte sich nicht im Streit von Lindsey trennen.
„Keine Ahnung. Kann später werden. Vielleicht übernachte ich im Büro.“
Der Satz traf Wesley mitten ins Herz. Er sah Lindsey flehend an. Aber der erwiderte den Blick ungerührt. „Bis dann.“
Wesley sah ihm hinterher und schluckte an seinen Tränen.

Als er mit ziemlicher Verspätung bei Angel Investigations ankam, stellte er verwundert fest, das Gunn noch nicht da war.
Aber wahrscheinlich musste der auch erst seinen Kater auskurieren. Er war schließlich genauso blau gewesen wie Lindsey.
Wesley hoffte, das Gunn wenigstens bessere Laune hatte.
Aber der ließ sich nicht blicken. Dafür rief er an.
Wesley ignorierte das Telefon zuerst. Erst nach einiger Zeit fiel ihm wieder ein, das Cordelia ja nicht ans Telefon gehen konnte. Und Gunn auch nicht. Außer ihm war nun mal niemand da.
„Angel Investigations... Hallo, Gunn, wo steckst du?... Schon okay. Komm, wann es dir passt... Ich weiß, Lin hatte auch ...einige Probleme... Nein, ich weiß nicht, ob er heute noch her kommt. Warum?... Gut bis dann.“
Wesley grinste amüsiert, als er den Hörer auflegte.
Gunn musste es ebenso schlimm erwischt haben wie Lindsey. Er hatte irgendwas von wegen Probleme mit der Sonne gesagt. Wesley konnte sich gut vorstellen, wie sich heller Sonnenschein auf Gunns Kater auswirkte.
Aber die beiden wollten es ja so. Sie hätten ja auch nüchtern bleiben können, wie er.
Wobei er bewusst verdrängte, das er nur deshalb nichts getrunken hatte, weil er befürchtete, sich sonst Lorne gegenüber zu verraten.
Da seine Laune wieder besser war, versuchte er, Lindsey bei Wolfram & Hart anzurufen. Aber Lindseys Sekretärin erklärte, er wäre in einem Meeting und könnte nicht gestört werden.
Wesley knallte den Hörer hin. Seine Laune wurde bereits wieder schlechter.
Er versuchte, das Telefon mit Blicken zu töten.
Noch zwei Stunden bis zum Sonnenuntergang, stellte er nach einem Blick auf die Uhr fest. Noch zwei Stunden, bis Gunn kam. Er würde sich die Zeit mit Recherche im Internet vertreiben.

...

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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 29.10.04, 23:45  Betreff: Re: Forgive me the bad things I do  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass etwas passiert, wenn Wesley alleine ist.
Noch 2 Stunden bis Sonnenaufgang. Der Satz frisst sich in mir fest.
Was aber nichts bedeuten muss, da ich meistens nie Recht habe mit meinen Prognosen.*gg*
Also warte ich besser geduldig auf das was im nächsten Teil kommt.

Lg.silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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