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Spike/Xander - On My Way ( komplett )

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DarknessEmotions

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Beiträge: 1133



New PostErstellt: 28.03.05, 13:10  Betreff: Spike/Xander - On My Way ( komplett )  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Verschoben: bloodylily schrieb folgendes

Spoiler: Diese Story spielt zu Beginn/ Mitte der vierten Buffy-Staffel
Kommentar: Erst ab dem 10. Teil wurde diese Story von meiner Beta (SpikesLuv) korrigiert, habt also bitte Verständnis für mögliche Rechtschreibfehler.

Ich würde mich sehr über Feedback jeglicher Art freuen un hoffe, dass ihr viel Vergnügen beim Lesen habt!!




On My Way - Prolog


„Und pass gut auf dich auf, ja?“ Willow gräbt ihren Kopf tief in meine rechte Schulter, während ich meinen Griff um ihre Taille festige. Ihr kleiner Körper zittert leicht, da sie weint. Sie versucht es zwar zu verstecken, aber auch ohne erhöhte Sinneswahrnehmung kann ich ihr leises Wimmern hören.
„Bitte Willow, “ ich fahre mit meiner kalten Hand durch ihr rotes Haar und inhaliere ihren Duft. Es riecht nach Vanille, Jasmin und etwas Lavendel. Genau so riecht meine Willow, meine älteste und beste Freundin. Der Gedanke, dass sie meinetwegen weint, bricht mir das Herz. Ich will sie und die anderen nicht verlassen, aber hab’ ich denn eine Wahl? So vieles hat sich verändert. Ich hab’ mich verändert.
Ich versuche Willow zu beruhigen, indem ich ihr über den Rücken streichele.
„Shhhhh, beruhig’ dich bitte, ich komm’ doch wieder. Gesund und munter. Versprochen, “ ich hebe ihr Kinn an, um ihr ins Gesicht schauen zu können.
Schnell wischt sie sich ihre Tränen aus den Augen. Ihre wunderschönen Augen, die immer strahlen, wenn sie lächelt. Wie jetzt, als sie mir das typische ‚Es-geht-mir-gut, -du-brauchst-dir-keine-Sorgen-zu-machen’-Lächeln schenkt. Sie versucht stark zu sein, für mich. Ich liebe sie so sehr.
„Na gut, “ schnieft sie und hebt mahnend ihren Zeigefinger , ,,aber du rufst an oder schreibst E-mails, mindestens einmal in der Woche. Falls nicht, wende ich mich an Cordelia, verstanden? “
„Alles, nur nicht Cordelia, “ ich hebe abwehrend meine Hände und bringe sie zum Lachen. Das werde ich wohl mit am meisten vermissen. Noch einmal küsse ich sie auf die Stirn, die Zeit des Abschiedes ist nun gekommen, und ich hasse dieses Gefühl der Trauer, das ich schon die ganzen letzten Tage an ihr riechen kann, doch ich muss gehen, es geht nicht anders.
„Ach Xander, “ sie versucht so tapfer für mich zu sein und ihre Tränen zu unterdrücken, in dem Wissen, dass diese es für mich nur noch schwerer machen würden, als es bereits ist. Willow streicht mir noch einmal über die Wange und tritt dann einen Schritt zurück , ,,grüß alle recht lieb von mir, ja? Und sei nett zu Angel. “
Da ist sie wieder, meine Willow, meine Ersatz-Mom, meine Freundin, ein Teil meiner Familie und meines Herzens.
Aus mir unbekannten Gründen kann ich ihr nur schlecht etwas abschlagen. Vielleicht sind es ihre Augen mit diesem wundervollen Glitzern, dieses unschuldige Lächeln, ihre Art zu reden oder zu gestikulieren? Ich weiß es beim besten Willen nicht, es ist einfach so, und es ist gut so, ich würde es nicht anders wollen.
Ich nehm meine kleine schwarze Reisetasche über die Schulter.
„Versprochen und ich werd mich bemühen, “ dann geh ich langsam auf meinen Bus zu, der mich in den nächsten Minuten auf den Weg nach Los Angeles bringen wird. Sie kommt nicht neben mir her. Gut so, ansonsten könnte ich, glaube ich, nicht gehen.
An der Tür dreh ich mich nochmal um, winke zum Abschied und forme mit meinem Mund die Worte „Ich liebe dich“. Mir fehlt die Stimme um sie zu sagen. Meine Kehle ist staubtrocken im Gegensatz zu meinen Augen, die sich mit brennenden Tränen füllen.
Bei ihr ist es genauso. Ich kann sehen, wie sich ihr Mund bewegt und sie ihre Hand hebt, um auf ihre unschuldige Willow-Art zu winken. Wir beide ringen uns zu einem Lächeln durch.
Dann steige ich in den Bus, den Fahrer und die anderen Fahrgäste kaum wahrnehmend setzte ich mich auf die hinterste Bank und winke erneut, als ich abfahre.
Willow bleibt allein am Busdepot zurück.
Eigentlich wollte ich nicht, dass sie kommt. Keiner sollte kommen, denn ich hasse solche Abschiedsszenen.
Buffy habe ich im Krankenhaus stationiert, um auf ihre Mom und Giles Acht zu geben. Ich habe mich bereits heute Morgen von ihr verabschiedet. Auch sie hat mit den Tränen gekämpft. Mit Willow wollte ich es eigentlich genauso machen, also schon am Morgen ,Auf Wiedersehen’ sagen, doch sie hat das abgelehnt. Sie wollte sichergehen, dass ich meinen Bus erwische.
Hoffentlich kommt sie heil nach Hause, ich würde es mir nie verzeihen, wenn ihr etwas passierte. Doch ich weiß, dass Buffy und die anderen auf sie aufpassen werden. So war es schon immer. Wir sind Scoobies und wir halten zusammen, egal, wie die Welt gerade mal wieder untergeht.
‚Sie verlassen jetzt Sunnydale - Kommen sie bald wieder’
Ich hab dieses Schild schon so oft gesehen.
Als Kinder haben wir immer Steine dagegengeworfen. Hätte nicht gedacht, dass ich es von einem dreckigen Busfenster aus sehen würde, und diese Stadt dabei tatsächlich verlasse. Gut, es ist zwar nicht für immer, aber für wie lang steht auch noch nicht fest. Wahrscheinlich ein paar Monate, maximal ein Jahr. Länger könnte ich es ohne meine Freunde in Sunnydale - oh mein Gott, das klingt, als sei ich bereits tausende von Kilometern von dort entfernt - bestimmt nicht aushalten.
Draußen blitzen die Scheinwerfer der anderen Fahrzeuge wie Geisterwesen auf nur, um gleich wieder in der Dunkelheit der Nacht zu verschwinden. Die Straßenränder sind karge, hier und da mal `ne Telefonzelle, `ne Tankstelle oder eine kleine Gruppe von Prostituierten, die in ihren wirklich nuttigen Klamotten auf die nächsten Freier warten.
Da sich außerhalb des Fensters nichts abspielt, lenke ich meine Aufmerksamkeit auf das Innere dieses Gefährts und die anderen Mitreisenden. Es sind nur drei.
Ziemlich weit vorne, auf der linken Seite, sitzt eine Frau, vielleicht um die 40 Jahre alt. Sie hat ihr kirschrot-getöntes, etwa schulterlanges Haar zu einem unordentlichen Zopf gebunden, ein paar der Strähnen fallen daher frei auf ihre braune Cordjacke. Als ich an ihr vorbeiging, habe ich nicht wirklich auf sie geachtet, jedoch habe ich sofort die blauen und grünen Flecken in ihrem müde wirkenden Gesicht bemerkt. Wahrscheinlich ist das der Grund, weshalb sie Sunnydale verlässt. Ein prügelnder Freund oder Ehemann vielleicht, der gerade heute Abend mit seinen Freunden um die Häuser zieht, um sich zu besaufen, ein paar Huren zu vögeln und danach in die Bruchbude von Haus zurückzukehren, die er ‚zu Hause’ nennt, wo er sie dann wieder schlagen wird, weil sie so dumm war, sich mit ihm einzulassen.
Bei dem Gedanken knurre ich leise. Genauso war es bei mir daheim immer, nur, dass meine Mutter die Strapazen dieser ‚Beziehung’ meinetwegen über sich ergehen ließ. Ihre Bemühungen, so sehr ich ihr auch dafür danke, waren jedoch vergebens. Er hat mich trotzdem geschlagen. Vielleicht wird sie sich jetzt endlich von ihm trennen, wo ich nicht mehr da bin. Ich wünsche es ihr so sehr.
Wahrscheinlich wird sie es dann so wie diese Frau machen, eine heimliche Flucht ins Nirgendwo, weit weg von den Schlägen und Beschimpfungen des Mannes, der ihr vorm Altar einst die ewige Liebe und Ehre bis zum Tode versprochen hatte. Lügner. Mein Vater war und ist nichts als ein dreckiger Lügner.
Wieder lasse ich meinen Blick über die Sitze vor mir schweifen.
Ein Mann, noch relativ jung, so ca. 30 und ein paar Zerquetschte. Er hat seinen Aktenkoffer in der Ablage über ihm verstaut.
Ich frage mich, ob das bei der mehr als schwach aussehenden Kostruktion von „Netz an Eisendübeln, deren Schrauben bei jeder Unebenheit in der schlecht asphaltierten Straße leise quietschten “ halten wird.
Vermutlich ist er ein Vertreter oder sowas, jedenfalls hatte er geschäftlich in Sunnydale zu tun, das sehe ich an dem Business-Anzug, den er trägt. Schwarzes Polyester mit schwachen weißen Nadelstreifen darauf. Sein kurzes braunes Haar ist glatt nach hinten gegelt, er wirkt sehr ernst, als er in seiner Zeitung blättert und murmelt etwas von „Scheiß Aktien“.
Ich muss lächeln, dachte, er wäre ein anständiger junger Mann, der sich für diese Art der Ausdrucksweise zu schade ist, zumal sein gesamtes Äußeres irgendwie steif wirkt. So kann man sich in Menschen täuschen. Mit Sicherheit nimmt er dieses Image nur an, wenn er arbeitet. Falls er wirklich ein Vertreter sein sollte, musste er viel mit Menschen umgehen, und diese dann auch noch von der Ware überzeugen. Zu Hause überlässt er bestimmt alles den anderen, bloß keine Entscheidungen treffen.
Aber wer bin ich denn schon, dass ich mich über Menschen amüsiere, die keine Verantwortung übernehmen wollen? Ich bin ja selbst einer von ihnen. Wohl mehr, weil ich immer Angst vor den Konsequenzen habe, ich will nicht die Schuld für einen Unfall tragen müssen, ich will niemanden gefährden. Noch ein Grund, der mich nach L.A. treibt. Ich muss lernen, Entscheidungen treffen zu können, egal, ob ich will oder nicht. Es wird Zeit für mich, endlich mal Verantwortung zu übernehmen, alt genug dazu bin ich.
Oh mein Gott! Hab ich das wirklich gerade gedacht!? Ich klang ja genau wie Giles! Gruselig, definitiv gruselig. Obwohl, er wäre wohl erfreut zu hören, dass ich seine Philosophie des Erwachsenwerdens endlich angenommen habe.
Ich lehne mich in meinem Sitz zurück und lege meinen Kopf gegen die kalte Fensterscheibe dahinter.
Wie es Giles jetzt wohl geht? Und Buffys Mom? Die beiden haben zwar nur einen leichten Autounfall gehabt, also nichts lebensgefährliches oder so, zum Glück nicht, aber trotzdem sind sie die ganze Zeit von gestern Nachmittag bis zum Zeitpunkt meiner Abreise nicht wieder aufgewacht. Die Ärzte meinten, es liege an den leichten Gehirnerschütterungen, die sie hätten. Der andere Fahrer hatte Schuld, er war betrunken und konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen.
Zu komisch, man sollte meinen, dass sowas wie besoffene Autofahrer den Bewohnern des Höllenschlundes erspart bleiben müssten, als Ausgleich für die hohe Dämonenrate so zu sagen, aber nein, man muss ja die Fassade einer ganz normalen amerikanischen Kleinstadt aufrecht erhalten. Eine ganz normale amerikanische Kleinstadt mit einer extrem hohen Sterberate natürlich, aber das wird von den meisten Einwohnern meisterhaft verdrängt.
Ich hätte mich gerne noch von Giles verabschiedet.
Aber wie das Schicksal so spielt.....wie es so spielt mit uns, als seien wir nur zur Unterhaltung einer höheren Macht geboren, die sich je nach Belieben einen von uns aussuchen kann, um dessen Reaktion auf diverse Geschehnisse mitzuverfolgen, wie in einer schlechten, nicht enden wollenden Seifenoper mit zur Arbeit gezwungenen Akteuren, die nur darauf hoffen können, dass ihre Szene bald ausgeblendet wird, weil der allmächtige Cutter sich nun einen anderen Teil des großen Theaters genannt ‚menschliches Leben’ für sein Publikum ausgesucht hat.
Es ist frustrierend, ängstigend und zugleich so depremierend. Es ist das Leben.
Meine Augen machen ihren Weg zum letzten der drei Fahrgäste.
Ein Teenager, grün gefärbtes Haar mit gelben Strähnen darin, das ganze in einer abstrakten Form hochgegelt. Mehrere silberne Ohrringe hängen von seinem ohnehin schon stark gedehnten Ohrläppchen hinunter, an einem davon ist eine schmale Silberkette befestigt, die wahrscheinlich zu einem Nasenpiercing führt. Er ist noch sehr jung, vielleicht sechzehn oder siebzehn, also ein paar Jahre jünger als ich.
Warum war er wohl in Sunnydale?
Wahrscheinlich um seinen Dealer zu treffen. Ich kann das Heroin in seinen Adern bis zu meinem Platz hin riechen.
Wie kann man sein Leben nur so leichtfertig wegwerfen?! Der Junge sollte über das froh sein, was er hat....... was ich nicht habe.......... Er hat sich vermutlich gestern Abend zugedröhnt und ist daher noch in einer Art Erholungsphase nach dem Rausch; ruhig und etwas schläfrig, aber ich kann bereits seine Gier nach mehr spüren.
Es ist widerwärtig.
Nicht nur, dass er seinen Geist vollkommen zerstört, auch sein Körper wird immer schwächer, je länger er das Zeug nimmt. Das Blut eines Junkies soll angeblich auch Schaden nehmen, soll fade und bitter schmecken, hat Spike mir jedenfalls gesagt.
Und wieder bin ich mit meinen Gedanken bei Spike. Diesen wasserstoffblonden Haaren, glatt zurückgegelt, diese kalte Haut, so eben und so blass wie Marmor, diese tiefen ozeanblauen Augen, wie sie mich mit diesem gewissen Funkeln anblicken, einfach Spike.
Spike, wie er nach meiner Wandlung vor mir steht.
Spike, wie er mir die Regeln erklärt.
Spike, wie er mir ein junges Mädchen als erste Mahlzeit bringt.
Spike, wie er stolz lächelt, als ich die spitzen Enden meiner Fangzähne in ihren Nacken.......
Ich schüttele meinen Kopf, als könne das die Erinnerungen der letzten Woche vertreiben, doch natürlich kann es das nicht. Niemand kann das. Es ist mein Blut, sein Blut,das in meinen Arterien und Venen mehr oder weniger ‚fließt’.
Auch das hat er mir erklärt.
Der Grund dafür,dass ich ihn nicht hassen kann.
Mein Blut ist seines, meine Kräfte entstanden durch seine, meine Existenz ‚verdanke’ ich ihm, meinem Schöpfer.
Ich reibe mir in den Augen und schaue wieder nach draußen, versuche mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Doch mein Blut schreit in mir, SEIN Blut schreit in mir. Es........ er verlangt danach, dass ich mich erinnere, an ihn. Leider bin ich noch nicht stark genug mich dem Willen meines Sires, seines Blutes in mir, zu widersetzen, auch wenn er mittlerweile wahrscheinlich in irgendeinem weit entfernten Staat sein Unwesen treibt, vielleicht auch auf einem anderen Kontinent, hat er immernoch eine gewisse Kontrolle über mich.
Die Verbindung, der Link von Schöpfer zu Geschöpf ist unwiderruflich stark und dominierend in den Körpern und Gedanken beider verankert. Er wird erst dann unterbunden, wenn einer von beiden stirbt. Und so gebe ich mich dem Verlangen meines Blutes hin, während ich in die Dunkelheit der Nacht hinausstarre. Wieder einmal lasse ich die Geschehnisse der letzten paar Tage vor meinem inneren Auge revue passieren, wieder einmal sehe ich mir an, was sich alles in so kurzer Zeit verändert hat, immer noch hoffend, es sei nur ein böser Traum, aus dem ich gleich erwachen werde. Hoffend, dass niemand diese Bilder je sehen wird, dass ich sie irgendwann einfach vergessen kann.
Dass ich vergessen kann, wie Spike mir ein Leben nahm, um mir ein neues zu geben.
An seiner Seite.
Als Vampir.


On My Way – Chapter 1


Sandkörner und Steine knirschten unter meinen Schuhen, als ich neben Buffy in Richtung Shady – Hill - Friedhof ging, um dort am Grab eines Mannes Wache zu halten, der in dieser Nacht von Sonnabend auf Sonntag zu seiner neuen Existenz als Vampir erwachen sollte.
Die Luft lag schwer auf meinen Schultern. Es fühlte sich wie ein gewollter Druck an, der meine Nackenmuskeln in eine unangenehme Spannung versetzte, von der ich befürchetete, sie würde sich in einem plötzlichen Moment der Unachtsamkeit entladen. Daher bemühte ich mich, mit Buffy Schritt zu halten und mich seelisch auf den bevorstehenden Kampf einzustellen.
Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf die Bäume und Büsche am Rande des leicht steinigen Weges.
Am Nachmittag hatte es geregnet.
Ich erinnerte mich daran, wie ich mit den anderen in Giles’ Wohnzimmer gesessen hatte, als ein leises Tröpfeln gegen die kleinen Seitenfenster für uns alle hörbar geworden war. Zuerst war es im Zusammenspiel mit dem Wind wie ein schwaches Wispern gewesen, vergleichbar mit der Stimme eines Kindes, das im Schlaf vor sich hinmurmelt, weil es einen schönen Traum hat, der es vielleicht zu einem schwachen Lächeln bringt.
Allmählich war das Lied der Tropfen und des Windes jedoch immer lauter geworden, die Luft schien sich elektrisiert zu haben. Aus dem anfangs leichten Klopfen des Wassers an den Fenstern war ein Hämmern geworden, eine schier unbändige Kraft, die nach Einlass in die erleuchteten und warmen Räume des Hauses eines ehemaligen Wächters verlangt hatte. Es war gewesen, als hätte der Regen etwas Unheilvolles angekündigt, uns davor gewarnt, oder gar mit sich gebracht. Als ob der Höllenschlund das noch hätte gebrauchen können....
Im schwachen Licht der Mondsichel, welche sich gelegentlich hinter den sich kaum vom pechschwarzen Nachthimmel unterscheidenen grauen Wolken verbarg, schienen die Blätter der Pflanzen wie von kleinen Kristallen besetzt zu sein, die schon bei der leichtesten Erschütterung seitlich von den gewölbten Blättern abperlten, um während ihres Falles noch einmal in vollkommener Pracht zu schimmern, bevor sie auf den Boden trafen, der ihr glänzendes Licht in sich zu verschlucken schien.
In diesem Augenblick erinnerte ich mich an die Maske der trügerischen Idylle, die Sunnydale manchmal vor sein eigentliches Gesicht stellte. Eine Stadt, in der man friedlich leben konnte, zusammen mit der Familie, den Freunden und Nachbarn. Eine Stadt, in der man morgens die Vögel hören konnte, wenn die Sonne aufging um mit ihren warmen Strahlen durch dein Zimmerfenster hindurch zu scheinen und dich mit ihnen aus dem Schlaf zu wecken versuchte.
Doch dem war und ist nicht so.
Ich inhalierte tief die Luft und entdeckte, dass auch sie immer noch den eigenwilligen, herben Geruch des Unwetters in sich trug, den des kalten Regens, der zusammen mit dem Wind eine Ankündigung oder gar Warnung gemacht hatte, die bis dahin nur noch keiner verstand. Doch das sollte sich schon bald ändern, schon sehr bald.….
Erst dann viel mir auf, dass Buffy und ich seit unserem Verlassen von Giles’ Wohnung noch kaum ein Wort miteinander gewechselt hatten. Schon bei den Recherchen in den alten, in Leder gebundenen Büchern des Wächters hatte sie einen unkonzentrierten Eindruck gemacht. Ob sie als Jägerin die kommende Gefahr wohl noch deutlicher spüren konnte als ich, der ich ja nur ein ganz normaler Mensch war? War sie in Gedanken vielleicht bei ihren Studien, die unter ihren nächtlichen Patroullien eventuell zu kurz kamen? Oder war es einfach nur wieder Dead-Boy?
Ihr Gesicht wirkte ernst und etwas älter als sonst, während sich ihre Nasenflügel mit jedem Atemzug immer schwerer zu weiten schienen. Zwischen ihren Augenbrauen bildeten sich diese drei kleinen Fältchen, die ein Fremder vielleicht zu einem festen Bestandteil ihres Antlitzes gezählt hätte, da sie wirklich fast eine Ebene mit der glatten Haut ergaben. Aber auch nur fast. Außerdem war und bin ich Buffys Freund, so dass ich erkennen konnte, dass dies ihre kleinen Sorgenfalten waren, die immer dann entstehen, wenn sie über irgendetwas sehr intensiv nachdenkt.
Dieselben Falten, natürlich in wesentlich markanteren Formen, hatte ich bis dahin auch schon oft bei Giles gesehen, zum Beispiel, wenn er seine Brille abgenommen hatte um sie mit seinem Hemd zu reinigen, oder bei Angel, immer wenn er....... nein, bei Angel waren die schmalen Rillen im Stirnbereich permanent. Anhand dieser Falten hatte man ihn auch von Angelus unterscheiden können, jetzt, wo ich darüber nachdachte. Die ‚böse’ Hälfte von Dead-Boy war nicht von dem Bedürfnis, ewig zu grübeln befallen gewesen. Er hatte nie viel Zeit mit Nachdenken im Sinne von ‚Ich bin für alles Unheil dieser Welt verantwortlich’ verbracht, er hatte seine Prioritäten auf die Herbeiführung des Weltunterganges verlagert.
Ich bemerkte, wie meine Gedanken abschweiften und schaute wieder zu Buffy hinüber und versuchte ihr ein aufheiterndes Lächeln zu schenken, als sie meinen Blick erwiederte.
„Tut mir leid, dass ich heute nicht so gesprächig bin, “ sagte sie, während sie sich mit ihrer zarten Hand eine ihrer blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht strich, ,,mir geht nur einfach nicht aus dem Kopf, was diese Band gestern Abend im Bronze mit der Textstelle ,Ich fröne dem Suizid meiner Freunde’ gemeint hat.“
Okay, ich lag mit all meinen vorausgegangenen Thesen über Buffys Schweigen definitiv falsch, jedoch freute es mich, dass sie eben gerade nicht über diese Themen nachdachte.
Sie guckte mich in ihrer typischen ,Mich interessiert wirklich, warum man sowas macht’-Art an, als sie weiterredete.
„Ich meine, wie kommt jemand auf die Idee, einen so sinnlosen Satz zu verfassen. ,Ich fröne dem Suizid meiner Freunde’, also wenn der Typ mit der Einstellung überhaupt irgendwelche ,Freunde’ hat, dann will ich gar nicht erst wissen, wie die drauf sind. Kannst du dir vorstellen, warum man sowas zum Thema eines Songs macht, der, nach meiner Schätzung, mindestens vier Minuten gedauert hat? “
„Keine Ahnung Buff, “ ich war immer noch von dem Gedanken, dass sie sich im Inbegriff einer Pfählung befand und über den Liedtext einer schlechten Punkband nachdachte, erstaunt, daher schüttelte ich meinen Kopf mit einem leichten Lächeln, ,,wahrscheinlich eine neue Dämonenart, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, dich als Jägerin von deinen Pflichten durch unverständliche Songs abzulenken, um ihrem dunklen Kult ungestört nachgehen zu können. “
„Weißt du was, “ sie legte einen gespielt ernsten Gesichtsausdruck auf, ,,ich glaube, du hast Recht. Warum denn auch nicht? Schließlich haben sich die Dämonen ja schon in alle meine anderen Lebensbereiche eingeschlichen, also warum nicht auch in diesen? Vielleicht sollten wir Giles den Song mal hören lassen, um unsere Theorie zu bestätigen. “
„Du bist doch wohl nicht etwa ernsthaft der Ansicht, “ ich drehte mich um und ging während der nächsten Worte rückwärts, um den Augenkontakt mit ihr besser halten zu können, ,,dass sich Rupert Giles, ein ehemaliger Wächter, von den Zehennägeln bis zu den Haarspitzen ein steifer Brite, bereitwillig von uns ins Bronze schleppen lassen würde, um sich dort, als wohl einer der größten Pop -, Rock - und Punkhasser, einen Titel von einer Band anzuhören, nur weil wir ihre Texte als ,merkwürdig’ empfinden, oder? “
Buffy rieb sich mit einem ihrer French-Nails das Kinn.
„Vermutlich nicht, “ in ihren Augen konnte ich ein kurzes Aufblitzen erkennen, ,,aber es wäre mit Sicherheit verdammt lustig. “
Wir beide lachten und wanderten tiefer in die Nacht hinein, ahnungslos, was uns innerhalb der nächsten Stunden widerfahren würde.

Schon von weitem konnte ich das Areal von Shady Hill erkennen. Das Gras der Anlage wirkte sich unter dem Licht des Mondes in ein schwarzes Meer einzelner Fasern verwandelt zu haben, die, bei gelegentlichen Windstößen, ein Geräusch wie ein trauriges Wimmern derer, die unter der von Regen getränkten Erde begraben waren, von sich gaben. Und aus diesem dunkelen Teppich, in welchem sich die Grashalme wie dürre Spinnenfäden übereinanderlegten, ragten in regelmäßigen Abständen die Gräber der Toten heraus. Ein jedes unterschied sich in Form und Ausmaß von dem anderen, doch innerhalb ihrer Schatten regierte die gleiche absolute Finsternis. Die Figuren an den Säulen und Türen der kleinen Gruften und Mausoleen, halb in den schwarzen Schleier der Schatten getaucht und halb im trüben Mondlicht, schienen in einer mir unbekannten Art aufgrund ihrer Regungslosigkeit mit dieser Nacht zu harmonieren.
Ich sah eine gewisse Ironie in den reichlich verzierten Grabstätten der hier Ruhenden. Was kümmerte es die Toten, ob an ihrem Grab ein kleiner Gargoyle oder Engel thronte? Hatten sie Angst davor, im Grab allein zu sein und wollten daher diese ständigen Gäste? Auch, wenn sie eventuell gar nichts mehr davon mitbekamen? Weshalb wollte sich jemand nach seinem Tode mit ebenso leblosen, kalten Körpern aus Stein umgeben?
Mir kamen ein paar Verse in den Kopf, ich weiß bis heute noch nicht, aus welchem Gedicht sie kommen. Sie gingen ungefähr so: ,...und etwas mehr Blumen während des Lebens, denn auf den Gräbern sind sie vergebens.’
Der Spruch schien in dem Moment so wahr zu sein.
Was hatten diesen Menschen ihre Macht und ihr Geld im Endeffekt genützt?

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Ich seufze und blicke auf meine kalten Hände, die ich in meinen Schoß gelegt habe. Gar nichts hatte es ihnen genützt, denn im Tod sind alle Menschen gleich. Es zählt nicht dein Aussehen oder dein gesellschaftlicher Status, du bist einfach tot, eine Erinnerung, die irgendwann vergessen sein wird.
Heute erst realisiere ich, dass die Menschen schon eine eigenwillige Rasse sind, so voller Widersprüche in sich.
Immer sind sie hektisch, wollen keine Zeit verlieren, sehnen sich jedoch zugleich nach Ruhe und Frieden, fern ab von Stress und Lärm. Aber in dem entscheidenden Augenblick, kurz bevor sie sterben, werden ihre Sehnsüchte zu ihren größten Ängsten. Ich habe sie gegen den Tod ankämpfen sehen, dabei gelacht und sie mit meinen gierigen Zügen nach ihrem Blut dorthin geschickt, oder sie einfach weggeworfen, wie eine halbvolle Dose, dessen restlicher Inhalt einem egal ist, weil das Bisschen schon reichte, um den Durst zu stillen. Dann hab’ ich ihnen beim verbluten zugesehen, wie ihre Augen immer starrer und dunkler wurden, wie ihr Herz zu schlagen aufhörte. Noch ein paar letzte Zuckungen und es war vorbei. Eine leere Hülle, die ich immer von unseren Untergebenen entfernen ließ.
,Für solche Drecksarbeiten habe ich dich nicht geschaffen,’ höre ich Spikes ruhige Stimme sagen, bevor er mich mit seinen noch blutigen Lippen küsste und seine Zunge geschickt über meine Fangzähne streifte. Immer,wenn er wieder von mir abließ, hob er meinen Kopf mit seinen weichen Händen an, um mir in die Augen sehen zu können.
,Vergiss niemals, dass du was besseres bist,’ dann zwinkerte er und das Blau in seinen Augen schien wie ein Saphir in tausend veschiedenen Facetten zu funkeln, ,schließlich bin ich dein Schöpfer.’

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Buffy und ich traten schweigend durch die steinernen Mauern des Friedhofes, die die Welt der Lebenden von der der Toten wörtlich zu trennen schien. Nichts regte sich auf diesem stillen Flecken nassen Grases, das unter unseren Schuhen schmatzende Geräusche von sich gab, wie Willows und Taras Katze, wenn sie frisches Fleisch fraß.
Immer noch spürte ich die Last der Nacht auf meinen Schultern, der Sauerstoff in meiner Lunge fühlte sich nicht richtig an. Wie sollte sich Sauerstoff denn anfühlen, wenn ich diesen als ,nicht richtig’ empfand? Ein merkwürdiger Gedanke, doch wie soll ich es anders beschreiben?
Mit jedem meiner Atemzüge sog ich zwar die Nachtluft in die Bereiche meiner warmen Lungenflügel, aber es war, als wären sie trotzdem leer. Ich konnte fühlen, wie sich mein Brustkorb hob und wieder senkte, doch meiner Ansicht nach, hätte ich es auch genauso gut sein lassen können, denn diese Luft schien so kalt und voller Bedrohungen zu sein.

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Ja klar Xander, bedrohliche Luft, is’ recht!

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Doch an diesem Abend empfand ich den mich umgebenden Sauerstoff als bedrohlich, nicht zuletzt aufgrund des Geruches nach dem Regen, der ihn immer noch stark dominierte und irgendwie entfremdete. Ihn so ,nicht Leben spendend’ erschienen ließ.
So gingen wir in Richtung des Grabes von Mr.Banlet, unter den atmosphärischen Spannungen dieser Nacht zum Schweigen gezwungen.

Die Grabstätte des Besagten hatte, im Vergleich zu den anderen, kleinere und schlichtere Ausmaße. Der weiß -graue Marmorstein war einfach bearbeitet, lediglich sein Name und sein Geburts - und Sterbedatum waren in die kalte Ebene eingraviert. Schlichte Eleganz. Das Grab selbst war mit vielen Blumen bedeckt, ich erinnere mich, weiße Lilien, Orchideen und Rosen gesehen zu haben, deren Geruch sich mit dem der nassen Erde bereits vermischt hatte.
Buffy schien das alles nicht zu beirren. Hatte sie es überhaupt bemerkt? Ich zweifelte daran, als sie den Pflock aus ihrer Jackentasche holte und sich gegen einen der naheliegenden Grabsteine lehnte, darauf wartend, dass sie ihren Job machen konnte, indem sie den Neugeborenen noch vor dem ersten Tropfen Blut in seiner Kehle pfählte.
Als ich mich gerade neben sie stellte und zu einem Gespräch ansetzen wollte, um doch endlich die beklämmende Stille zu beenden, sah ich, wie sich die Sträuße von Blumen vor dem Marmorstein Banlets zu bewegen anfingen, oder vielmehr durch eine darunter hervortretende dreckige Hand bewegt wurden.
Das Gesicht des jungen Vampirs war mit Erde verschmiert. Seine Stirn und Wangen waren von abstrakten Wülsten geprägt, die spitzen Fangzähne glänzten im schwachen Licht der Nacht und die goldenen Augen blickten fragend zu Buffy, als diese mit gezücktem Pflock auf ihn zukam.
Was er wohl in diesem Moment dachte? Hatte er überhaupt eine Ahnung von der Gefahr, die sie als Jägerin für ihn darstellte? Wusste er eigentlich, dass er jetzt ein Vampir war?
Viele Fragen schossen mir durch den Kopf, ich konnte ja nicht ahnen, dass ich die Antworten auf all diese schon bald erfahren würde. Am eigenen Leibe so zu sagen.
So beobachtete ich, wie Buffy mit ihrer linke Hand, den Pflock darin, ausholte und im Inbegriff war ihn endgültig zu töten, als plötzlich weitere Vampire auf der Bildfläche erschienen, wohl, um ihren ,Kumpel’ zu retten.
„Hey, Jägerin, “brüllte der eine durch seine Fangzähne hindurch.Er schien der Anführer dieser kleinen Gruppe von sechs Vampiren zu sein, die uns mit ihren gold - gelben Augen gierig anblickten. Der Redner war mit etwa dreißig Jahren gewandelt worden, seine Figur wirkte wie die eines Boxers, groß und voller Muskeln, jedoch machte er keinen besonders intelligenten Eindruck auf mich.
Wohl auch nicht auf Buffy, denn die drehte ihren Kopf gelangweilt zur Seite und fragte ganz gelassen: ,,Könntet ihr euch vielleicht noch `n bisschen gedulden, “ sie rollte mit den Augen, ,,dankeschön. “ Damit verwandelte sie den Banlet - Typen in Staub, der sich wie ein dunkler Schleier über die weißen Blumen seines Grabes legte.
Nun begann der Kampf.
Ich griff in meine hintere Hosentasche um ein kleines hölzernes Kruzifix und einen Pflock zu meiner Verteidigung herauszuholen.
Die Vampire, nun richtig verärgert, weil Buffy ihren untoten Kameraden soeben in Asche verwandelt hatte, stürzten sich natürlich alle sofort auf die Jägerin.
Ich bewunderte wieder einmal Buffys Agilität beim Abwehren der einzelnen Angriffe.
Eine brünette Vampirin versuchte gerade ihre krallenartigen Fingernägel in Buffys Rücken zu schlagen, da wirbelte diese schon um 180° herum, wobei sie den Angreifer vor ihr mit dem rechten Fuß unterm Kinn erwischte und damit auch gleich Cat - Woman in die Magenkuhle trat, die kreischend vor mir auf dem Boden landete. Schnell kniete ich mich neben sie und rammte ihr das spitze Holz in die Brust. Im Bruchteil einer Sekunde wurde der sich wehrende Körper zu einem kleinen grauen Staubhaufen.
Allerdings hatte ich mir durch ihre Pfählung den Attacken eines anderen Vampires ausgesetzt, anscheinend ihr Freund oder sowas, jedenfalls war er sehr angepisst über ihren Verlust.
Er sprang mich mit gefletschten Zähnen an und versuchte mich in den Hals zu beißen, als er mich auf den Boden pinnte. Zu meinem Glück konnte ich ihm vorher jedoch noch mit meinem Kreuz an einer der entstellten Wangen berühren, und er wich jaulend und schmorend von mir zurück, nur um mir mit seinem Springerstiefel kurz darauf das Kreuz aus der Hand zu kicken. Wieder ließ er sich auf mich fallen, doch diesmal packte ich schnell den Pflock und hielt ihn vor meine Brust. Der Vampir explodierte direkt auf mir.

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Über den hohen Widerlichkeitsgrad dieser Entwicklung werde ich mir eigentlich erst jetzt richtig bewusst. Genauso könnte auch ich mich ab sofort in einer Staubwolke auflösen, falls mir ein Pflock zu nahe kommt. Merkwürdiger Gedanke.....irgendwie beängstigend.......

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Ich rappelte mich schleunigst wieder auf um zu sehen, was Buffy machte. Sie schlug gerade einem der Typen so hart mit dem Ellenbogen unter das Kinn, dass sein Genick brach, während sie sich den zwei verbliebenen Mitgliedern der Gruppe in offensiver Haltung präsentierte. Beide stürmten gleichzeitig auf sie zu und versuchten einen Halt an ihren Armen zu finden, wofür Buffy den einen gegen einen Grabstein schleuderte, der unter der Last des vampirischen Körpers in mehrere Teile zerbrach.
Als sich dieser nun wieder zu einem erneuten Angriff erhob, rannte ich auf ihn zu, packte ihm beim Kragen und legte meine gesamte Kraft in den Versuch, ihn zu mir zu drehen um ihn dann zu pfählen.
Aber der Kerl war ein Vampir, ich nur ein Mensch.

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Ich verstehe zwar immer noch nicht besonders viel von Mathematik, allerdings konnte ich die Aufgabe ,schlecht gelaunter Vampir + Xander’ doch relativ schnell mit ,keine Chance’ lösen.
Ich lächele aus dem Fenster zu einer in der Ferne erkennbaren Tankstelle. Diesen Vampir hatte Spike kurz nach meiner Wiedergeburt vor meinen Augen ins Sonnenlicht geschickt. Natürlich, um mir die Folgeschäden zu zeigen.
Ja, ich weiß, mein Sire ist ein durch und durch böser Vampir, aber seine Art von Humor liebe ich trotzdem, solange dadurch keine Unschuldigen zu Schaden kommen versteht sich.

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Der Kerl griff also nach meinem Hemdkragen, stemmte mich hoch in die Luft und warf mich dann im hohen Bogen über eine Distanz von mehreren Metern gegen irgendetwas hartes kaltes. Ich vermutete, dass es nur wieder ein anderer Grabstein war, jedoch wurde mir plötzlich schwindelig und ich fand nicht die Kraft mich wieder aufzurichten. Etwas weiter weg konnte ich die verschwommene Version von Buffy erkennen, die sich mit den Vampiren prügelte.
Mein Hinterkopf schmerzte, ich hatte mir eine Platzwunde beim Aufprall zugezogen, daher war ich auch nicht fähig zu reagieren, als sich zwei kalte Hände um meinen Körper schlangen und ich durch starke Arme hochgehoben wurde. Mit Mühe wandte ich meine Augen von dem unscharfen Kampfgeschehen in einiger Entfernung ab und blickte zu der Person hinauf, die mich wie ein Kind in ihren Armen hielt.

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Ich weiß nicht, ob es der Blutverlust war, aber in dem Moment, in dem ich in Spikes Gesicht schaute, empfand ich keine Angst. Ich wusste genau, wer er war, was er war, aber ich hatte keine Angst. Ich blickte einfach in seine ruhigen markanten Gesichtszüge und seine Augen, die einen fast besorgten Ausdruck in sich bargen. Ich bin bis zum heutigen Tage nicht sicher, was an ihm war, dass ich nicht in Panik zu schreien begann, obwohl der Blutverlust meiner Meinung nach eine wichtige Rolle spielte.

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Ich fand die Kraft meine Lippen zu öffnen, da ich zu ihm sprechen wollte, doch da legte er mir, Zeige- und Mittelfinger waren es, glaube ich, auf den Mund.
„Schhhh, du bist zu schwach dazu, “ seine Stimme war so friedlich und irgendwie beruhigend, dass ich bei ihrem Klang meine Augen zu schließen wagte, ich besaß keine Kraft mehr sie offen zu halten, und sämtliche Möglichkeiten von dem, was dieser Vampir mit mir machen könnte, verschwanden aus meinen Gedanken.
„So ist es gut, “ flüsterte er in mein Ohr, ,,so ist es gut. “
Dann verlor Spikes Gesicht seine Konturen, und genau wie alles andere um mich herum, verschwand auch er in der Dunkelheit des tiefen Schlafes, in den ich driftete.



On My Way – Chapter 2


Langsam erwachten meine schläfrigen Sinne wieder zum Leben. Der Schmerz von meiner Kopfwunde schien sich mittlerweile in jeden einzelnen Nerv meines geschundenen Körpers ausgedehnt zu haben und brannte nun wie ein heißes Feuer in meinem Kreislauf, der mit jedem neuen Herzschlag, welche meine Brust beinahe zum Zerbarsten brachten, wieder den Druck des schweren Blutes in meinen Arterien und Venen erfuhr, wovon sich das Feuer wohl ernährte, da es mit dem Rausch der roten Flüssigkeit immer stärker durch mein Fleisch nach außen zu dringen versuchte, um meine kalte Haut zu brandmarken.
Kälte.
In meinem Inneren wütete ein wahres Höllenfeuer, aber meine Haut glich der Oberfläche eines Steines.
Schwer fühlten sich meine Gliedmaßen an, wie von einem nassen Stoff umwickelt, der sie in ihrer derzeitigen Ausrichtungen, die ich nur zu erahnen vermochte, zu fixieren schien.
Ich wagte nicht mich zu bewegen, hatte Angst, das dann ein Kampf zwischen Feuer und Eis um meinen Körper beginnen würde, dem meine sich noch erholenden Kräfte definitiv nicht gewachsen sein würden.
Ich fühlte mich so schwach und hilflos, verloren in den Eskapaden meiner Wahrnehmung.
Also ließ ich mich zurücksinken in den weichen Untergrund, auf dem sich meine Rückenmuskeln etwas zu entspannen wirkten.
Weicher Untergrund?
Mein Geist löste sich träge von dem Schlaf, der mich hatte vergessen lassen. Nun kamen Stück für Stück die Szenen der letzten Nacht wieder vor mein inneres Auge, und wie die Einzelteile eines Modelflugzeuges fügten sie sich zu einem unheilvollen Ganzen zusammen, das sich wie ein eisiger Wasserstoß über mein brennendes Fleisch legte und es zu einer toten Masse erstarren ließ.
Der Regen. Der Wind. Buffy. Shady Hill. Mr. Banlet. Die Vampire. Der Kampf.... Spike.
Spike.
Der Gedanke stach wie eine heiße Nadel in meinen Hinterkopf. Die Wunde.... Spike.
Das blasse Gesicht, das sich mit seiner Erscheinung von dem Schwarz der Nacht abgezeichnet hatte.
Die blauen Augen, die wie Regentropfen im Licht des Mondes geschimmert hatten.
Die kalten Arme, die mich kindesgleich gehalten und an seinen Oberkörper gedrückt hatten.
Die sanfte Stimme des Engländers, mit der er mich wie mit einem Schlaflied in eine ersehnte Ruhe begleitet hatte.
Spike....
Ich fand mich nicht in der Lage, meine Augen zu öffnen und nachzusehen, wohin er micht gebracht hatte, viel mehr beschäftigte mich die Frage, was er mit mir wollte.
Warum hatte er mich nicht sofort umgebracht, als sich ihm die Gelegenheit bot? Hatte Buffy ihn überhaupt bemerkt? Ging es ihr gut? Was hatte ich nun zu befürchten?
Es war, als ob irgendetwas gegen das Innere meiner Schädeldecke hämmern würde. Wie ein Specht immer auf dieselbe Stelle zielte um ein Loch in einen Baumstamm zu schlagen, so bohrte sich ein stechender Schmerz durch den Knochen meines Kopfes und vertrieb jegliche Gedankengänge von Buffy oder Spike.
Ich versuchte mich zu beruhigen und nahm tiefe Atemzüge mit dem ständigen Mantra ,ein und aus, ein und aus’.
Mein Brustkasten hob sich nur mühsam und senkte sich mit einem derartigen Erstarren von Knochen und Muskeln, dass ich mir ernsthaft überlegte, ob atmen wirklich so notwendig war.
Immer wieder füllten und leerten sich die feinen Windungen in meinen Lungenflügeln mit dem unsichtbaren Element, das in meiner Kehle ein leichtes Kratzen hervorrief. Diese Luft war trocken und nur schwer durch meine Nebenhöhlen zu pressen, als wäre sie schon lange nicht mehr in einen menschlichen Körper gesogen worden, als hätte sie verlernt, sich wie ein unbemerkter Geist in den heißen Bereich der mit Blut gfüllten Lungen zu schleichen, nur um sich gleich wieder auf den Rückweg zu machen.
Ich lächelte bei dieser Idee, wollte es zumindest, doch bei dem Versuch meine Lippen voneinander zu trennen schienen sie wie mit der jeweils gegenüberliegenden Partie verwachsen zu sein, ich konnte sie nicht öffnen, nicht einen Millimeter.
Erst war die Luft bedrohlich und warnend gewesen, nun wirkte sie regelrecht alt und tot.
Ich hatte vielleicht Vorstellungen von den Dingen, die mich umgaben......

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Heute brauche ich keine Luft mehr, obwohl ich manchmal noch atme, nur so, zum Spaß. Da sich die Luft in meinem Körper nicht mehr erwärmen kann, legt sie sich wie ein kalter Schatten über die Innenseiten meiner Lungenflügel. Es beruhigt mich, befreit die Seele. Tah! Seele..... alles hat sich auf eine so bizarre Weise entwickelt, ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll....... sogar mein Sarkasmus leidet unter den gegebenen Umständen. Vielleicht wird es besser, wenn ich in L.A. bin....... vielleicht wird der zermürbende Schmerz dann endlich aufhören.
Ich sehe, wie sich der Mann im Anzug eine Zigarette anzündet und inhaliere den Rauch von meinem Platz aus. Der herbe Geruch kriecht vorsichtig, fast schon tastend in meine Atemwege, er ist von der Wärme des Feuers getränkt.
Spike hat auch immer geraucht...
In meiner Jackentasche fühle ich das Päckchen Marlboro zur Seite schiften, als die Straße wieder unebener wird. Hin und wieder stecke auch ich mir eine an, einzig und allein um die Hitze zu spüren, wie sie in meine Sinne eindringt und mich an das erinnert, was ich vor wenigen Tagen verlor. Leben.... Wärme....
,Melancholisch, das bist du, nichts weiter,’ wieder ist Spikes Stimme in meinem Kopf.
Ich melancholisch? Er hat Recht, ich bin es wirklich...... aber nur ein Bisschen. Außerdem liebte er es, diese eigenwillige Essenz aus Rauch und mir mit seinem Mund regelrecht aus meinen Gliedmaßen zu saugen, was dann meist, ach was, immer mit verdammt gutem Sex geendet hat.
Sex mit meinem Sire....
Seine kalte Zunge an meinen Nippeln........ hmmm....... Sire......... sein mit Blut bedeckter Schwanz tief in mir begraben........ Sire...... ich vermisse dieses Gefühl so dermaßen........
Nein, stop!
Ich sollte unbedingt etwas mehr Selbstbeherrschung entwickeln.
Schließlich hatte ich ja schon damals keine.....

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Ich weiß nicht, wie lange ich dort gelegen habe, vielleicht waren es nur zwanzig Minuten, eine halbe Stunde, doch während mein Körper sich langsam wieder seinem Normalzustand näherte, der mit den weichenden Schmerzen allmählich in Sichtweite kam, schienen mir Stunden oder gar Tage zu vergehen.
Die inneren Flammen glühten immer wieder zu neuem Leben auf, allerdings konnte ich wage verspüren, wie sie sich mit dem Eis meiner Haut zu verbinen versuchten.
So legten sich diese beiden Mächte mit ihren unkontrollierten Kräften übereinander, anfangs unnachgiebig der jeweils anderen gegenüber, sich um die Vorherrschaft in und auf mir streitend, aber nach einer gewissen, meiner Meinung nach viel zu langen, Zeit, schienen sie endlich eine Allianz gefunden zu haben, und so kehrte der von mir so sehnlichst erhoffte Frieden in mir ein.
Die Schmerzen wichen nun rapide, lediglich mein Hinterkopf verweilte in seiner misslichen Lage.
Ein Grund zur Freude? Vielleicht, doch in dem Moment, in dem mein Geist nicht mehr durch stechende Hitze und eisige Kälte unterdrückt wurde, kamen die Bilder von Spike wieder..... und mit ihnen kam die Angst vor dem Ungewissen, die mich dazu antrieb meine Augen doch endlich zu öffnen, um zu sehen, wie meine ganz private Kammer des Schreckens aufgebaut war.
Vorsichtig zog ich meine Augenlider auseinander, sie fühlten sich schwer und unbeweglich an, wollten geschlossen bleiben, hatten auch Angst vor dem möglichen Anblick von Messern, Peitschen, Ketten oder Zangen.
Es dauerte etwas, bis sich meine Augen der mich umgebenden Dunkelheit angepasst hatten...... und ich war außerordentlich positiv überrascht.
Der weiche Untergrund, den ich vorhin schon gespürt hatte, war ein ziemlich großes Bett, eingehüllt in dunkelblauer, fast schon schwarzer Satinbettwäsche, die sich kühlend, aber irgendwie auch wärmend um meine Haut schlang, als wollte sie mich festhalten und vom Aufstehen abhalten.
Der Raum wurde anscheinend von nur wenigen Kerzen erhellt, die in den Fassungen von massiven, antik wirkenden Eisenständern gehalten wurden. Ein großes Zimmer wie mir schien, anscheinend keine Fenster, karg möbliert. Außer dem Bett konnte ich nur einen kleinen Eichennachttisch zu meiner Linken ausmachen.
Allmählich begannen meine Gliedmaßen wieder zu schmerzen, sie verlangten nach Bewegung nach dieser, wie langen Auszeit?
Also zog ich zuerst meine Füße zu meinem Körper, mit einer gewissen Trägheit zwar, aber mehr konnte man von mir unter diesen Umständen wirklich nicht erwarten. Meine Knie erhoben sich schon nach den ersten Centimetern.... und blieben dann schlagartig stehen.
Meine Fußgelenke waren festgekettet! Wie hatte ich das erst in diesem Moment bemerken können?!
Schnell warf ich einen Blick auf meine Handgelenke, Panik machte sich in meinem Kreislauf breit, mein Blut, durch einen plötzlichen Rausch von Adrenalin geprägt, fing wieder an in meinen Adern zu brennen.
Meine Handgelenke waren selbstverständlich auch mit diesen Riemen aus Leder und einer schmalen Eisenkette am Bett befestigt. Ich zog daran, nur um sofort die Unnachgiebigkeit der schwarzen Lederbänder zu erfahren, die sich in meine Haut zu schneiden wirkten. Abhauen konnte ich also nicht, obwohl ich mir gleich hätte denken können, dass Spike mich nicht einfach nur aus reiner Höflichkeit oder einem Anfall von Hilfsbereitschaft heraus vom Ort des Geschehens weggetragen hatte.
Bastard! Wahrscheinlich hatte er den ganzen Kampf nur inszeniert, um sich nun mit mir ,vergnügen’ zu können. Wo war er eigentlich? Wenn er sich schon solche Mühe gemacht hatte, mich an diesen uminösen Ort zu kriegen, wollte ich doch zumindest wissen, warum? Oder lieber doch nicht, wer weiß, was er mit mir anstellen würde?
,Ein und aus’ ,ein und aus’, wieder versuchte ich mich zu beruhigen, mit einem gewissen Erfolg sogar, schließlich war ich mit der Situation ,Xander wird von einem psychopathisch veranlagtem Untoten gefoltert’ ja bereits vertraut.
Also wartete ich einfach, was anderes blieb mir jawohl auch nicht übrig, oder?
Gott, wie demütigend diese Zeit der Ungewissenheit war. Ich fragte mich, ob das wohl schon zu Spikes Folterprogramm gehörte, möglich wäre es. Ich hasste diese Mischung aus Furcht und Hoffnung in mir. Auf der einen Seite, wollte ich dort einfach nur weg, verständlich aber auch unmöglich, daher ein Hoffen auf Buffy, Willow oder Giles, die mich befreien würden. Auf der anderen Seite...... Spike, ja das beschreibt es ziemlich gut. Wann würde er kommen? Würde er kommen? Was würde er tun? Bilder von ehemaligen Opfern Angelus’, die ich in Giles’ Tagebüchern gesehen hatte, kamen mir in den Kopf. Bilder von abgetrennten Armen oder Beinen, von ausgehöhlten Brustkörben und abstrakt aufgespießten, blutleeren Leichen.
Ich schluckte hart. Angelus, mittlerweile ja wieder Angel, war und ist Spikes Sire, derjenige, von dem William, der Blutige sein gesamtes Wissen über die hohe Kunst des Totens hatte, obwohl er sich, wie ich auch gelesen hatte, nicht als so ,geduldig’ wie sein Sire erwiesen hatte.
Glück für mich? Vielleicht, dann ginge es für mich wenigstens schneller.
Plötzlich wurde mein Hezschlag wieder etwas schneller, ich konnte einen ziemlichen Krach in einem der anderen Räume ausmachen.
Eine Tür wurde regelrecht ins Schloss geschlagen und eine dämonisch verzerrte Stimme drang an mein Ohr.
Spike.
,,Was heißt , wir konnten sie nicht finden’ ? Ich habe euch den verdammten Befehl dazu gegeben! “
Eine andere Stimme wurde hörbar, wesentlich leiser und respektvoller. Es klang wie ein kurzes ,,Mei...“ dann versagte die Stimme und wurde zu einem Schmerzensschrei. Wahrscheinlich hatte Spike ihm das Genick gebrochen, da er weitersprach, immer noch wütend.
„Jeder, der es auch nur wagen sollte, mir zu widersprechen, wird so enden wie er und jetzt schafft mir diesen Dreck aus den Augen! “ Dann, in einem wesentlich ruhigeren, aber mindestens zehnmal tötlicheren Ton, der mir kalte Schauer den Rücken wie spitze Fingernägel runterlaufen ließ, ,,und wehe, ich werde gestört, wenn ich mich jetzt meinem ,Gast’ widme.“
Ich war tot, definitiv tot, toter ging’s gar nicht mehr. Er würde mich foltern und dann umbringen, davon war ich felsenfest überzeugt, als sich die Tür zu diesem Raum öffnete und ein erfreut lächelnder, blond - gefärbter Vampir eintrat.
„Wie ich sehe, bist du ja wieder wach. Schön, “ er kam langsam rüber zu mir ans Bett. Jede Faser seines Körpers schien sich mit ihm zu bewegen, in diesem geschmeidigen, harmonischen Gang eines Raubtieres. Er trug enge braune Lederhosen, die mit jedem Schritt etwas von seinen muskulösen Hüften entblösten, und dazu ein durchsichtiges schwarzes Shirt, das sich, wie die Hose, seinem Muskelspiel perfekt anpasste. Wie Wasser glitt er aus dem Stand auf das Bett und strich mir mit seiner kalten Hand über das Schlüsselbein und meine Brustpartien, wobei ein kleines Lächeln seine Lippen besetzte, ,,dann können wir ja endlich etwas ,Spaß’ miteinander haben. Was meinst du? “
Ich starrte ihn einfach nur an. Entsetzen musste sich quer über meine Gesichtszüge gelegt haben, ich war weder fähig zu antworten, noch mich zu rühren. Doch mein Gehirn funktionierte exellent. Hatte dieser Vampir gerade mit ,Spaß’ Sex gemeint?! Ich hatte Spike schon immer als pervers empfunden, wie alle anderen seines Schlages auch, aber dabei war er eigentlich immer ein Hetero geblieben. Das konnte nur ein schlechter Traum sein, das musste ein schlechter Traum sein! In diesem Augenblick wollte ich wirklich lieber tot als in Spikes Nähe sein, der nun begann, die Bettdecke von meinem Körper zu nehmen, und dabei mit seinen eisigen Fingerspitzen kleine Wege über meine Brust, meinen Bauch und meine Hüften formte.
Erneut suchte mich der Schock heim, ich hatte keine Kleidung an! Mein Herz begann zu rasen, als Spike meinen Unterleib freilegte und die Decke ganz vom Bett schmiss.
„Warum denn so nervös? Sag’ mir jetzt nicht, dass du es nicht auch willst. Ich kann die Erregung an dir riechen, wie sie langsam durch deine Adern strömt, “ er beugte sich über mich und lachte, als er meine verstummte Form betrachtete. Ich konnte nicht sprechen, meine Kehle brannte zu sehr vor lauter Entsetzen und Furcht. Er redete von Erregung? Pah, obwohl meine Furcht für ihn mit Sicherheit sehr erregend war. Dieser Gedanke beunruhigte mich nur noch mehr.
„Keine Angst, mein Junge. Heute werde ich noch einmal Milde walten lassen und dich lediglich auf später vorbereiten, “ er bückte sich und hielt plötzlich eine kleine blaue Schüssel in der Hand. Von meiner Position aus war ich nicht in der Lage zu erkennen, was sich darin befand. Jedoch nahm er als nächstes einen kleinen Pinsel in die Hand, der mich irgendwie an Cordelias Rougepinsel erinnerte, nur das ihrer einen längeren Schaft hatte.
Spike tunkte die Spitzen der schwarzen Borsten in die Schüssel, und sie kamen weiß getränkt wieder zum Vorschein.
Rasierschaum. Rasierpinsel voller Rasierschaum, aber ich war doch an allen Stellen....... nein! Nein, das würde er nicht tun! Das konnte er nicht ernsthaft beabsichtigen! Nein, ich verbannte diesen Gedanken sofort aus meinem Kopf. Nein!
Spike bemerkte meine Erkenntnis, lächelte und begann dann, die weiße Masse am Ansatz meines Gliedes zu verteilen.
„Stell dich nicht so an, “ er blickte niemals auf, während er mit mir sprach, konzentrierte sich ganz auf seine Arbeit, und..... hatte er sich gerade die Zähne gebleckt?!
„Nun komm schon, das wird dir gefallen. Ich mag es nun mal lieber, wenn sie glatt sind.“
Ich aber nicht! Vor allem nicht unter diesen Umständen!
Immer noch fand ich nicht die Kraft etwas zu sagen, in dem Wissen, dass jeglicher Widerspruch Spike wohl nur noch zusätzlich anturnen würde. Mit einem leichten Wimmern schloss ich also meine Augen, als er meine Innenschenkel mit den weichen Pinselborsten zu massieren begann. Mit gezielter Prezision strich er über meine Hoden und die Unterseite meines Gliedes, verteilte dabei den kühlen weißen Schaum auf mir und pustete manchmal kalte Luft auf einzelne Stellen, wohl um mich zusätzlich zu demütigen, denn zu meiner Verwunderung und Entsetzen wurde mein Penis langsam aber sicher steif unter seinen Berührungen, was ich mir damals nur durch mein Alter von 19 Jahren, und die damit verbundenen Hormonschübe, erklären konnte. Jedenfalls hatte ich keine Kontrolle über meinen Ständer, als Spike den Pinsel absetzte und mich gierig betrachtete.
„Siehst du? Es gefällt dir.“
Ich hörte, wie er die Schüssel wieder zu Boden stellte, meine Augenlider presste ich aufeinander, teils aus Ekel vor den Reaktionen meines Körpers auf die Behandlung des Vampires, teils aus Angst, ich könnte noch härter werden, als ich schon war.
Dann verstummte mein Atem. Ich fühlte, wie eine Klinge an meinem Penisansatz platziert wurde, und dann begann meine Rasur.
„Jetzt nicht bewegen, “ sagte Spike in einem ruhigen Ton, ,,ich will dir schließlich nicht wehtun.“
Ich konnte das bösartige Lächeln in seiner Stimme hören, und es ließ mich erstarren, nicht zuletzt aus Angst um meine Männlichkeit.
Immer wieder wurde die kalte, scharfe Klinge an mir hochgezogen, manchmal sogar bis über die Vorhaut zur Spitze, stehts darauf bedacht, genug Druck auszuüben um mich dem Orgasmus näher zu bringen und kein Blut hervorquellen zu lassen.
Ein kurzes ,Oh’ entfuhr meinen Lippen, als ich spürte, wie Spikes kalte Zunge die Wege der Rasierklinge nachzog und er kleine Küsse auf die nun gewünscht glatten Oberfläche setzte. Er gab mir einen Blow - Job. Einen Blow - Job!
Eigentlich hätte mich dieser Gedanke zu lautstarkem Protest bringen müssen, doch an deren Stelle traten begierige Laute wie ,Ahhhh’, ,Ohhhhh’, ,Jaaa’ und so weiter.
Schließlich verlor ich die Kontrolle über meinen Körper und gab mich einfach nur dem Verlangen nach mehr hin, als Spike mich in seinen kalten, aber durchaus feuchten Mund nahm und dabei meine Hoden massierte. Geschickt setzte er seine Zähne ein, kratzte hier und da ein bisschen an der weichen Haut meines Gliedes, umspielte und drückte mit seiner schnellen Zunge Stellen, die zu brennen anfingen und lustgeladene Schauer durch meine Muskeln jagten.
Langsam begann ich mein Becken hochzudrücken um tiefer in ihn zu kommen, um mehr von dieser wohltuenden Behandlung zu erhalten, woraufhin ein starker Arm sich unter meine Hüften schob und mir half, während Spikes Zähne, Lippen und Zunge immer schneller arbeiteten.
Es war, als würden kleine Blitze durch meinen Körper schießen, von immer stärkerer Ladung, je näher ich dem Höhepunkt kam, und der Untote an meinem Schwanz ging sicher, dass ich bald kommen würde, als er mich tief in seine Kehle hinunterdrückte und mir in den Ansatz biss.
Mit einem lauten ,Spiiiiike!’ kam ich schließlich, die Trockenheit in meiner Kehle schien diese in tausend Stücke zu zerreißen, während seine Fangzähne an der durch sie entstandenen Wunde saugten und ich ihn mein Blut und mein Sperma gierig schlucken hörte.
Dann löste er sich wieder von mir und voller Erschöpfung blickte ich ihn aus halbgeöffneten Augen an. Seine entstellten Gesichtszüge, diese hungrigen goldenen Augen, die Mischung aus Blut und Sperma an seinen spitzen Zähnen und verdammt geschickten Lippen, wie sie ein Lächeln formten.
Spike.....
Ich bekam noch gerade mit wie er sagte: ,,Ich wusste doch, dass es dir gefallen würde, ich wusste es einfach“,dann verschwand wieder alles in einer mir bereits vertrauten Dunkelheit, als ich meine Augen ganz schloss und den Schlaf der Erholung begrüßte, als er sich in meine noch vibrierenden Muskeln schlich.

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Spike..... Sire...... ich vermisse dich so sehr.......


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[editiert: 28.03.05, 14:08 von DarknessEmotions]
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New PostErstellt: 28.03.05, 13:13  Betreff: Re: S/X - On My Way ( komplett )  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Verschoben: bloodylily schrieb folgendes

On My Way – Chapter 3

Was soll ich zu meiner Verteidigung sagen?Ja,Spike hat mir einen Blow-Job gegeben und ja,ich bin gekommen.Der Grund?Vielleicht Hormone,vielleicht weil ich seit jeher ein Nymphomane bin,oder weil mich der Gedanke an diesen wundervollen,marmorblassen,muskulösen Körper des Vampires,der mit seiner feuchten,schnellen Zunge und seinen teuflisch spitzen Zähnen mein Glied so tief in seine göttliche,enge Kehle gedrückt hat,einfach wahnsinnig vor lauter Verlangen und Begierde gemacht hat?Mag sein,jedoch nahm mir dieser plötzliche Ausbruch von ,Zuneigung’ mir gegenüber keineswegs die Angst vor dem,was mich erwarten könnte,wenn ich meine Augen das nächste Mal öffnen würde.Die ewige Frage nach dem ,was wäre wenn....’ tobte durch meinen Kopf,sogar während ich schlief.In meinen Träumen erschienen mir ware Horrorszenarien von meiner gekreuzigten Form,von einem abgetrennten Schädel,von meinen säuberlich entnommenen Organen,wie Spike sie auf dem Schwarzmarkt verkaufte......für einen Bewohner von Sunnydale und Freund der Jägerin hätte man von ,Alltagssorgen’ sprechen können.Ah,da ist er ja wieder,mein Sarkasmus,hatte ihn schon richtig vermisst,besonders litt er während der Zeit in diesem Zimmer.Ich kann mir immer noch nicht erklären,wie es dazu kam,dass ich Spike niemals irgendwelche Widerworte an den blond-gefärbten Schädel geworfen habe.Warum nicht?Verdammt,ich hätte etwas sagen müssen,hätte mein Entsetzen über sein Verhalten mir gegenüber doch zumindest einen verbalen Ausdruck verleihen können,oder?!
Wieder fühle ich mich von meinen eigenen Reaktion auf Spikes Berührungen oder einzig und allein seine Gegenwart angewidert.Sonst hatte ich auch immer etwas zu sagen gehabt,egal wie belanglos es auch sein mochte,egal zu welchem Thema,und nun verstummte ich einfach,als hätte man mir die Stimme gestohlen und würde sie mir nur wiedergeben,wenn ich sie zum Ausdruck meiner Geilheit benutzen wollte.
Gut,nach meiner Wandlung wirkte das alles nicht mehr so sonderlich tragisch,aber jetzt.......jetzt suchen mich die Erinnerungen heim und ich muss es mir eingestehen:in irgendeiner verqueren Art und Weise will ich sie sogar wieder sehen,will meinen Sire sehen,wie er sich um mich kümmert und sorgt,wie unbesiegbar und stark ich mir nach meiner Wandlung vorkam....wie Spike und ich das Bett zum Auseinanderfallen brachten,als wir uns nach meiner ersten Jagd in einem harten Liebesspiel verloren.
Das war .........ich denke,,lustig’ beschreibt es ganz gut.
Allmählich wird meine aktuelle Sitzposition ungemütlich.Ich drehe meinen Oberkörper zur Seite und lege meine Beine auf die anderen Sitze,während mein Rücken nun an der Seitenwand ruht,schon viel angenehmer.Meine Muskulatur entspannt sich deutlich unter meiner Kleidung bestehend aus schwarzer Lederhose,die mir beim Laufen immer etwas über die Hüften rutscht.....oh,wie Spike das immer geliebt hat...DocMartens,einem engen dunkelgrauen Shirt mit V-Ausschnitt und,natürlich,der obligatorisch korrekten schwarzen Lederjacke.Ich bin gespannt auf Angels Gesicht,wenn er mich so sieht,laut Spikes Erklärungen ist er jetzt mein Grandsire,also steht er in der familiären Rangordnung über mir,mal schauen,wie sehr er diese Position ausnutzt.
Es sind noch gut zwei oder sogar drei Stunden,bis ich endlich in L.A. ankomme,da kann ich mich auch genausogut gegen diese verdreckte,zum Rhythmus des Motors vibirerende Seitenwand lehnen und die Erinnerungen wieder einmal meine Gedanken überfluten lassen.....

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Als ich wieder aus meinem Schlaf erwachte,fand ich meine Motorik und Auffassungsgabe besser intakt als beim letzten Mal.Der stechende Schmerz im Hinterkopf war auf ein leichtes,fast unscheinbares Brennen zurückgewichen,meine Muskeln fühlten sich wesentlich weicher und unbelasteter an.Auch das Atmen viel mir leichter.Mein Brustkasten hob und senkte sich zusammen mit dem stehtigen Takt der Schläge meines Herzens,von dem ich nun nicht mehr befürchtete,dass es sich bei einem eventuell zu tiefem Luftzug einfach in sich zusammenkrampfen,und mich sterben lassen würde.Außer meinem gesundheitlichen Zustand jedoch war alles unverändert geblieben.Immer noch wurden meine Hand- und Fußgelenke von den kalten Lederriemen umschmiegt,die sich unnachgiebig in mein Fleisch schnitten bei jedem Versuch,den ich unternahm,um mir eine einigermaßen annehmbare Position zu verschaffen,was in meiner derzeitigen Lage unmöglich schien,zählte ich mir sämtliche Fakten auf.
Ich lag nackt in einem Bett,lediglich von einer Decke umhüllt,war gefesselt,und ein psychopathischer Vampir hatte mir nur einige Zeit vorher den besten Blow-Job meiner bisherigen Existenz verpasst,gegen den ich mich,nicht einmal wörtlich,gewehrt hatte.Ziemlich gute Gründe aufgeregt zu sein,nicht wahr?
Mein Puls erhöhte sich mit der zu wachsen beginnenden Panik,die sich wieder in alle meine Gliedmaßen schlich.Oh wie ich dieses Gefühl hasste,hilflos dazuliegen,diesem ungebetenen Gast meinen Körper zum Wirt machend,ohne sich an eine vorher getroffene Allianz erinnern zu können.Wie ein dunkler Schatten,der sich im schwachen Licht der flackernden Kerzen an den Wänden gebildet hatte,um sich nun langsam meiner ruhenden Form zu nähern,in dem Wissen,dass ich mich ja nicht gegen diesen Dämon wehren konnte,der sich durch meine Haut wie ein Geisterwesen in meinen Kreislauf zu schleichen schien,unsichtbar aber nicht unbemerkt,wie ein Geruch,der sich einfach an mich heftete und vorsichtig,sich jedoch mit unmissverständlichem Verlangen in mein Fleisch und mein Blut einnistete,von wo aus es dann in jeden einzelnen meiner Nerven vordrang,um von dort seine Vorherrschaft auch über meinen Geist auszuweiten begann.
Alles worauf ich noch hoffen konnte,war die Gnade eines grausamen Vampires,eines brutalen Mörders,der mich hier wie ein privates ,Spielzeug’ gefangen hielt.Natürlich dachte ich auch noch an Buffy und die anderen,ob sie mich bereits suchten,jeden der hiesigen Vampire zusammenschlugen um in Erfahrung zu bringen,wo ich den wäre,jedoch kam mit dem Parasiten der Panik der Gedanke auf,dass sie mich vielleicht nie finden würden,dass nur Spike mich mit meinem durch ihn herbeigeführten Tod von diesem Dasein,wohl eher Leiden,erlösen konnte...wenn er es denn wollte.
Xander Harris würde sterben,davon war ich fest überzeugt.Definitiv.Mausetot.Ich wollte aber verdammt nochmal nicht sterben!Vielleicht,wenn ich Spike ganz lieb bitten würde.....
Aber dafür müsste besagter Vampir ja erstmal in Sicht- oder zumindest Hörweite sein,und keines von beiden traf auf meine Situation zu.Also abwarten,bis der ,Meister’ sich wieder dazu entschließen würde,mir Gesellschaft zu leisten,was sich entweder um wenige Minuten oder auch viele Stunden handeln könnte,je nach seinem Belieben.Wahrscheinlich würde er mich in diesem Raum einfach verdursten und verhungern lassen,langsam und schmerzvoll.
Da kam ein leises Geräusch an meine Ohren,irgendetwas klirrte,Metall vielleicht,jedenfalls schien es genau vor meiner,oh jetzt sah ich sie schon als meine an,Tür.Und wirklich,es handelte sich um Metall,um einen Eisenschlüssel,wenn ich es richtig betrachtete,den ich konnte hören,wie das Schloss langsam aus der Fassung des schweren Türrahmens sprang,der Knauf gedreht und die Tür letztendlich geöffnet wurde.
,Mein Wärter,’ dachte ich,als ich Spikes Gesicht entdeckte.Mit seiner mir schon unheimlichen vampirischen Grazie glitt er förmlich in den Raum,und seine blasse Haut bildete einen krassen Kontrast zu der und beide umgebenden Dunkelheit des Raumes.Er schloss die Tür wieder hinter sich und schlich dann in aller Ruhe auf mich zu.Es schien,als sei er gerade erst aufgestanden,denn er trug nichts weiter als seine engen schwarzen Jeans und dieses verführerische Lächeln auf seinen Lippen,von denen noch ein paar dunkelrote Tropfen herunterzulaufen versuchten,bevor seine rosafarbene Zunge zum Vorschein kam,um sie genüsslich davon abzuhalten.Getrunken hatte er also schon,hoffentlich bedeutete das etwas Gutes für mich.Sein Haar war heute Abend etwas anders zurechtgemacht,die unnatürlich blonden Strähnen waren zu Spikes-welche Ironie-hochgestylt und nicht,wie sonst,einfach glatt zurückgegelt.Ich glaube,seinen Oberkörper,oder überhaupt seinen Körperbau,jetzt erst richtig bemerkt zu haben.Seine Arme waren wohlgeformt,die trainierten Muskeln wirkten so weich unter der glatten,makellosen Haut,die sich wie Seide um jede seiner perfekten Rundungen zu spannen schien.Ich erwischte mich dabei,wie ich mich fragte,wie sich diese atemberaubenden Bauchmuskeln wohl anfühlen würden.Sie verhärteten sich mit jeder seiner Bewegungen,die seine Hüften in ein leichtes Kreisen versetzten.Sein Körper war der eines Tieres,oh ja,der eines Jägers,schlank,elegant,drahtig,gefährlich,aber voller Harmonie.Und seine Hose hing tief.....oh ja,sehr tief,nur noch ein oder zwei Zentimeter und ich hätte sein Glied sehen können,das sich bereits deutlich unter den engen Stoff abzeichnete,da es sich mit ,Leben’ zu füllen schien und mir entgegenkam.

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Wie ein Vampir einen Steifen kriegen kann,weiß ich immer noch nicht.Wie haben keinen Herzschlag und somit auch keinen richitgen Blutkreislauf,und trotzdem gelangt unser Blut unter gewissen Umständen in unser Genital und lässt es steif werden......merkwürdig,sogar Spike hat mir das nie erklären können.
„Warum interessiert dich sowas?Sei doch lieber froh darüber,ansonsten könnte ich das hier jetzt nicht tun,“und damit drang er mit seinem wirklich harten Glied in mich ein und traf natürlich sofort meine Prostata.In solchen Momenten wunderte ich mich,ob ich in gut 120 Jahren genauso zielsicher vorgehen könne,wenn es um Sex gehe.Oder,ob ich es je hinkriege so verführisch wie mein Sire auszusehen,als er damals auf mich zukam.

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Ein schwaches ,Was willst du?’ entsprang meiner Kehle,woraufhin Spike einige tsk-Laute von sich gab und den Kopf schüttelte,während er sich ans Fußende meines Bettes stellte,wo er sich gegen einen der Eichenpfosten lehnte und mich mit seinen kalten blauen Augen förmlich ,verspeiste’....oder ,aussaugte’,er war und ist ja schließlich ein Vampir.Spike schien mich zu studieren,nie verließ sein Blick die Form meiner Silhouette unter der Bettdecke,als er zu reden begann.
„Warum denn gleich so unfreundlich?Hmmm?“Seine dunklen Brauen hoben sich und legten seine Stirn in kleine Falten.Die Stimme des Engländers klang zwar ruhig,aber rauher,kratziger als sonst,vielleicht ein bisschen heiserer.Wer weiß,was er vor seiner Stippvisite gemacht hatte?Da ich nicht antwortete sprach er einfach weiter.
„Ich dachte,es würde dich eventuell interessieren,dass ich unsere geliebte Jägerin vor kurzem getroffen habe.“
Das interessiere mich allerdings.
„Was hast du ihr angetan?“Verlangte ich sofort zu wissen,den Ärger in meinem Ton nicht unterdrückend.Wenn er Buffy auch nur ein Haar gekrümmt hätte,dann würde ich....würde ich.....mich in meinen Ketten winden und gar nichts tun,da ich es nicht konnte.Also musste ich Spike wohl oder übel weiterhin zuhören.
„Aber Xander,“er spielte den Theatralisch-Beleidigten und –ich glaubte es kaum-schmollte er etwa?
„Ich unter allen Leuten würde ihr doch niemals etwas antun wollen,ich bitte dich.Warum sollte ich unserer Buffy etwas antun wollen,unsere Buffy ist doch so ein liebenswertes Geschöpf.“Ich konnte nicht anders,ich musste bei der Art mit der er ,Buffy’ aussprach lächeln.Noch nie hatte ich so viel Gleichgültigkeit und Ekel in einem Wort gehört,zumal er diese auch nicht verlor,als er mir von seinem Treffen mit ihr erzählte.Es wurde sogar noch schlimmer,da Spike einen höheren Tonfall annahm und sie mit rollenden Augen und wilden Gestiken zu immitieren,und wie ein aufgescheuchtes Huhn im Raum umherzustolzieren begann.
„Also,ich habe Buffy im Park getroffen,und Buffy hat gesagt,sie würde mich umbringen,wenn ich dir auch nur ein Haar krümmen würde und,dass sie dich finden würde und,dass ich keine Chance gegen sie hätte.Bla bla bla,“dabei stemmte er eine Hand in seine Hüfte,und mit der anderen fuchtelte er genervt durch die Luft,„denn vergiss niemals Spike: ich bin die Jägerin und ich bekämpfe sowas wie dich,und ich werde dich bekämpfen,hörst du Spike?Und dann Gnade dir,wer immer gerade Zeit oder Mitleid mit dir hat,“Spike seufzte und sah mein Lächeln,hatte es wohl darauf angelegt mich lächeln zu sehen,denn nun setzte er sich wieder auf die Bettkante und fuhr mit seinen kalten Fingern über meinen Unterkiefer.Sofort verschwand der freudige Ausdruck auf meinem Gesicht,wusste ich doch,was das letzte Mal passiert war.Jedoch verspannte ich mich nicht unter der eisigen Berührung,die sich wie Wasser über meine Haut zog.Etwas kitzelnd,kalt und erfrischend zugleich,beruhigend in einer Weise,die ich mir nicht erklären konnte.Spike stützte sich mit dem Ellenbogen auf das Kissen und legte seine Hand unter sein Kinn.Ich musterte ihn mindestend genauso deutlich,wie er mich,noch nie war er mir mit seinem Gesicht so nahe gekommen.
Seine blauen Augen wirkten so tief und friedlich,ungehetzt,frei von den Regeln der Gesellschaft,von dem Urteil anderer,Unabhängigkeit spiegelte sich darin.Auf seine eigentümliche Art wirkte es wunderschön,irgendwie bedeidenswert.Ich ertappte mich dabei,wie ich anfing ihn anzustarren und wandte meinen Blick schnell wieder ab.Spike hatte meine plötzlich eintretende Verlegenheit natürlich bemerkt und reagierte,indem er mir sachte seine Hand auf die Wange drückte und meinen Kopf in seine Richtung drehte.
Ich hatte mir bis dahin nicht vorstellen können,dass die Berührung durch einen Vampir,einen blutrünstigen Mörder,so sanft und intensiv sein konnte.Die kalte,aber durchaus weiche Haut schien sich auf meiner regelrecht zu erwärmen und sandte angenehm beruhigende Wellen durch meinen Körper,die dazu führten,dass sich an meinen Beinen eine leichte Gänsehaut bildete.Wie kleine Stromstöße knisterte es in meinem Blut,ich kam mir vor wie ein Teenager vor seinem allerersten Kuss,irgendwie etwas verlegen und schüchtern,jedoch zu stolz um dies zu zeigen,also hielt ich Spikes Blick stand so gut ich nur eben konnte.Er lächelte,natürlich roch er meine Verlegenheit und spielte etwas mit meinen Haaren.
„Wie alt bist du jetzt?18?19?“sein Tonfall war ernster als zuvor,mit einer gewissen Neugierde verbunden,wie ich fand.
„19,“sagte ich ruhig,aus mir unbekannten Gründen fürchtete ich mich nicht vor ihm,außerdem wollte ich nicht wissen,was er mit mir machen würde,wenn ich nicht antwortete.Wahrscheinlich war dies nur wieder eins seiner Psycho-Spielchen,also spielte ich mit.

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Heute weiß ich es natürlich besser.Spikes Fragen haben immer einen Grund,und mit einfachem ,Spielzeug’ würde er sich nie sonderlich lange abgeben,geschweige denn mit ihm reden.

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„Etwas jünger als ich,“stellte er fest und strich mir wieder durchs Haar.Ich musste unweigerlich lachen.
„Etwas jünger als du!?So weit ich weiß,durftest du noch Silvester 1899/1900 mitkriegen.“Geliebtes,nicht zu haltendes Mundwerk,da warst du endlich wieder und hast Spike ein Grinsen entlockt,wobei seine markanten Wangenknochen sich noch weiter von der zarten,milchgen Haut abzeichneten,und seine Augen wie der alte Saphirring von meiner Großmutter glänzten.
„Etwas jünger als ich,als ich gebissen wurde.Was denkst du denn von mir?Als ob ich nicht wüsste,wie alt ich wäre,“er beäugte mich skeptisch,„19 also,ja?Noch ziemlich jung um zu sterben,findest du nicht?“
Was?!Hatte dieser Vampir mich gerade ernsthaft nach meiner Meinung über meinen eigenen Tod gefragt?!Meine Muskulatur verspannte sich im Bruchteil einer Sekunde,die veschwunden geglaubte Panik eroberte mich zum erneuten Male,die Luft ließ sich wieder nur schwer in meine Lungenflügel pressen.Trockenheit erfüllte meine Kehle und brannte sich ihren Weg in Richtung Lunge und Magen,während mein Blut mit immer höherer Geschwindigkeit durch meine zum Zerreißen gespannten Adern schoss,dass ich wieder glaubte,ich müsste innerlich verschmoren,da sich das rote Lebenselexier in pures,heißes Gift verwandelt hatte.Ich wusste,dass er meine Angst riechen konnte,ja sogar ich konnte sie riechen.Doch er machte keine Anstalten mich zu beißen,oder mir mit einem Messer die Haut vom Fleisch abzuziehen,er lag einfach nur so da,gelassen und entspannt,auf meine Antwort wartend.Es kostete mich wirklich alle Kraft weiterzusprechen,da ich nicht wusste,welche verbale Reaktion er von mir erwartete,und was geschehen würde,wenn meine Meinung nicht die richtige wäre.
„A...allerdings,i..ich meine....ich wollte schon noch etwas älter werden.“
`Bitte lass dass die richtige Antwort gewesen sein,bitte bitte bitte!`
Spike....Spike lächelte.Ein ehrlich wirkendes Lächeln umspielte plötzlich seine Lippen,und er....er zwinkerte mir zu?
„Schon klar,“er löste den als Stütze verwendeten Arm aus seiner Position und fuhr damit um meinen Nacken herum.Die kalte Gliedmaße drückte mich eng an ihn,so dass mein Kopf an dem Bereich zwischen seiner rechten Schulter und den Brustmuskeln,die wirklich zu einer hervorragenden Form trainiert waren/sind,lehnte,während er mit dem um mich geschlungenen Arm über meine Gesichtszüge strich....nicht gerade unangenehm,wenn man von den Ketten an meinen Handgelenken absah.Spike beugte sich zu mir herunter und inhalierte tief den Geruch meiner Haare,bevor er seinen Kopf darauf legte.Ich glaubte es nicht,dass Spike,William der Blutige,im Inbegriff war,mit mir zu schmusen.Es wunderte mich überhaupt,dass ein Vampir zu sowas in der Lage war,aber dann auch noch gleich einer der bösartigsten?Doch es änderte nichts an den Tatsachen,wenn ich mir diese Fragen in Gedanken stellte,es regte mich nur noch mehr auf,dass ich die Antworten nicht wusste,ja nicht einmal erahnen konnte,also vesuchte ich mich auf die Situation zu konzentrieren und auf Spikes Stimme,als ihr tiefer Klang an meine Ohren drang.
„Warum denn so ängstlich?Ich werde dir schon nicht wehtun,“in seinem Tonfall lag ein sadistisches Grinsen,„aber das weißt du jawohl bereits.“
Dann fuhr er mir mit seiner freien Hand langsam über die Brustpartien,wo er meine Brustwarzen etwas streichelte,über meinen Bauch und legte sie dann um mein Genital,das sich,wie ich erst jetzt bemerkte,schon allein durch Spikes Gegenwart leicht versteift hatte.Ich wollte protestieren,irgendwie jedenfalls,doch Spike verschloss meine Lippen mit seinen Fingerspitzen,die sich wie kleine Eiswürfel anfühlten.
„Das wird dir auch nichts nützen,zumal dein Körper mir mehr als genug seine oder besser,deine Bereitschaft zeigt,“er umfasste geschickt mein noch schlaffes Glied und fing an,es mit einem stehtigen Rhythmus zu reiben.Ich verfluchte meine Hormone,verrieten sie ihm doch,wie scharf mich das alles machte,was er natürlich geschickt zu seinem Vorteil ausnutzte.
„Wollen doch mal sehen,wie Buffy,“oh,wie seine Augen bei ihrem Namen verheißungsvoll aufglühten,,,mich hierfür bestrafen will,“damit hob er meinen Kopf an,und unsere Lippen trafen sich zu einem Kuss.



On My Way – Chapter 4

Spikes weiche Fingerkuppen streiften genussvoll über meine Wange,als er mit einem starken Druck seiner kalten Zunge meine Lippen spaltete,und den Innenraum meines Mundes zu erkunden begann.Ein sanftes Stöhnen entrann meiner Kehle,noch nie hatte ich einen solchen Geschmack erfahren dürfen,wie den von Spike.Es mochte sich anfühlen wie ein Eiswürfel,der sich in der inneren Hitze meines Mundes langsam erwärmte,und dann zu schmelzen anfing,da er die Wärme annahm,aber schmecken tat es wie der Charakter dieses Vampires.Bis zu diesem Tage hatte ich immer geglaubt,dass ein Untoter,nun ja,tot schmecken müsste,doch nun wurde ich eines Besseren belehrt.Mit der Zungenspitze lief Spike zärtlich die Linie meines Gaumens entlang,und meine Sinne gaben mir plötzlich einen mir bis dahin fremden Rhythmus vor,der sich bis in den feinsten Nerv meines vor Lust zitternden Körpers ausbreitete,auf das ich ihm folgte....und ich tat es.Sachte erhob ich meine Zunge aus dem Bett meines Unterkiefers und schob sie zuerst etwas unsicher gegen die Unterseite derer von Spike.Ich konnte fühlen wie sich die Außenwinkel seiner Lippen anhoben und ein schmales Lächeln formten,das sofort wieder verschwand,da er gierig nach meiner Zungenspitze verlangte und sie ohne große Mühen in die Tiefen seiner Mundhöhle saugte,bei deren Betreten sich meine Wahrnehmung in vollkommener Ekstase versetzt befand.

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Schon bei dem Gedanken daran kann ich ihn wieder an meinem Gaumen kitzeln,auf der Oberfläche meiner Zunge prickeln fühlen.Diese perfekte Essenz,diese Mischung aus wildem Pfeffer,der einen prägenden Nachgeschmack auf den Lippen hinterlässt,der einfach alles für sich einnimmt,von dem ich nie genug kriegen konnte,hinzu kam ein leichtes Aroma von Himbeeren,süß und zu gleichen Teilen auch bitter,aber so sanft und wohltuend an meiner Zungenspitze,unwiderstehlich wenn ich nun auch noch den Geschmack von Milch mit ins Spiel bringe,der sich weich an meinen Gaumen schmiegte.
Eigentlich klingt diese Zusammenstellung total widerlich,wahrscheinlich ist sie es auch,doch bei Spike war alles in so teuflischer Harmonie zueinander abgewogen,dass es einen süchtig machte.Wie mich.

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Die weichen Partien seiner Lippen wurden in ihrer Bewegung allmählich schneller,verlangender,sie entblößten immer mehr die Leidenschaft,die im Inneren dieses Vampires,dieses Dämons mit jeder Sekunde ihr Ausmaß erweiterte.Auch in mir brannte die Begierde immer skrupelloser durch meine Blutgefäße.Meine Herzschlagrate hatte sich drastisch erhöht,der lebensspendende Muskel schien meinen Brustkasten verlassen zu wollen,er hämmerte in einem unerbittlichen Takt gegen die darüberliegenden Rippen,wollte sie zum Zerbarsten bringen.Und mit jedem einzelnen Druck dieser unstehtigen Pumpe wurde die brodelnde rote Flüssigkeit,mir zu dem Zeitpunkt wage bekannt als mein Blut,wieder durch meine Arterien und Venen gepresst,tötete mein von Lust erfülltes Fleisch mit seiner sengenden Hitze,doch ließ es durch die Intensität des Flusses sofort wieder zu neuem Leben erwachen,damit dieser Kreislauf kein Ende finden konnte.Ich wusste nicht genau,was in diesem Moment in Spikes Körper vorging,da dieser schließlich nicht so funktionierte wie ein menschlicher,aber ich konnte deutlich sein Bedürfnis nach diesen Intimitäten spüren....nicht zuletzt durch die klaren Botschaften,die mir seine geschmeidigen Hände vermittelten,während sie meinen Körper in all seinen Facetten zu erkunden und zu erregen begannen.Dabei verlor ich völlig die Kontrolle über meine Motorik.Die eben noch an meinem Gesicht agierende Hand massierte nun sanft die angespannten Muskeln meiner Schulter und sandte weitere emotionale Sensationen durch meine vibrierende Haut.Unsere Münder waren zu gegebenem Zeitpunkt immer noch miteinander verschmolzen,als hingen unsere – na ja,eigentlich nur mein Leben – davon ab,so sehr waren wir darum bemüht das Gebiet der Mundhöhle des jeweils anderen durch schnelle Zungenstöße kennenzulernen,es in Gedanken zu verinnerlichen,jedes Detail des weichen Fleisches beschreiben zu können.Schließlich zog Spike seinen Arm wieder aus der Position hinter meinem Nacken,und ich konnte nicht sehen,was genau er damit machte – wie auch?Mein Verstand war ja vollkommen auf die sanften Lippen des Vampires fixiert – jedoch hörte ich plötzlich ein die Stille des Raumes,abgesehen von unserem Stöhnen,durchdringendes Geräusch,wie Stoff,der zerrissen wurde.Dann legte sich Spike auf mich,jetzt wusste ich,woher das Geräusch gekommen war,er hatte sich seiner lästigen Jeans entledigt.Ich zog erneut an meinen Ketten,wollte ich ihn doch auch berühren,jede einzelne Stelle seiner seidigen,blassen Haut für mich entdecken und als mein markieren,aber wie ich bemerkte,schien Spike das Rasseln der eisernen Ketten nur noch schärfer zu machen,vermittelte es ihm das Wissen,dass ich ihm ausgeliefert war,dass er die Kontrolle,die Macht über mich und jede meiner Bewegungen hatte.In dem Moment erstarrte mein Körper,vielleicht durch die plötzlichen Wellen der Lust,die freigesetzt wurden,als ich Spikes Erektion gegen meine eigene stoßen fühlte.Dunkel kam in meinen Gedanken die Erinnerung auf,dass Spike mich bis eben noch mit einer Hand befriedigt hatte.Wie hatte ich das über den Kuss hinaus einfach vergessen,oder nicht beachten können?!Ich verstand nicht,wie ein einziger Kuss,ein verdammt guter einziger Kuss,mich das hatte missachten lassen.Lag es an mir?An meinem Körper?Hatten mich die Erlebnisse der letzen Stunden oder gar Tage,wie lang auch immer ich mich nun schon in diesem Zimmer befand,mich körperlich oder auch geistig so geschwächt,dass ich so einfach meine Männlichkeit hatte übersehen können?Oder lag es an Spike?Das hielt ich für wesentlich wahrscheinlicher,zumal einfach alles an ihm einzigartig war und ist.Ein wildes Tier,ein Jäger,ständig auf der Suche nach Beute,einem willenlosen Opfer,das sich seinem Verlangen einfach ergeben würde,weil es eine Ehre war,von diesem Vampir genommen,auserwählt zu werden.
Gefahr,Verlangen,Feuer,Dunkelheit.Alles gebannt in einem einzigen Körper.Alles gebannt in diesen blauen Augen,als sie mich fragend,studierend ansahen.Spike stützte seinen Oberkörper mit den Händen links und rechts neben meinem,von kleinen glitzernden Schweißperlen bedeckten Brustkasten ab,wobei seine Wirbelsäule stark gebeugt wurde,da sein Becken auf meinem liegen blieb,was unsere Glieder noch enger aneinander brachte.Ich fand nicht mehr die nötige Kraft,meine Augen ganz zu öffen,so schwer fühlten sich meine Lider an,schwer von Begierde nach diesen roséfarbenen Lippen,die unter den Berührungen der meinigen anscheinend eine leichte Schwellung erlitten hatten.
Die Spannung,die in der trockenen Luft des kalten Raumes lag,war in ihrer eigentümlichen Art angenehm,eine Ruhepause nach einem scheinbar ewig währendem Kuss,ein letztes mal Atem holen – zumindest in meinem Fall – bevor der eigentliche Liebesakt beginnen sollte.Spike spürte genau,wie dieser Moment die Lust in meinem Körper nur noch weiter antrieb,wie mir in Gedanken Bilder von den Dingen erschienen,die sich ereignen würden,wenn er seine muskulöse Form endlich wieder auf mich hinabsenken würde.Ich konnte es ihm ansehen,er dachte dasselbe,dachte daran,wie er mich an sich binden,mich willenlos machen könnte,als ob er das nicht schon längst getan hätte.

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Doch Vampire empfinden „Besitz“ als etwas anderes.Für sie,uns,bedeutet dieses Wort nicht einfach nur,dass jemand,oder etwas,einem lediglich körperlich verfallen ist,man will genauso eine geistige Abhängigkeit erzielen,bei dem jeweiligen Auserwählten das Gefühl aufbringen,dass er nicht ohne den Vampir leben kann,dass der Vampir zum Zentrum seiner Welt wird.Es ist ähnlich dem,was Angelus damals mit Drusilla veranstaltet hat,nur,dass er sie in den Wahnsinn treiben wollte,erfolgreich,wie man dazu sagen muss,aber das Prinzip ist dasselbe.Der Vampir versucht in sämtliche Lebensbereiche des Opfers einzudringen,es davon zu lösen und dann in seine eigenen Arme zu treiben,wie zum Beispiel durch Sex.Wie sehr Drusilla ihrem Sire,meinem Grandsire – was ist Drusilla dann eigentlich?Meine Tante? – durch die vorauslaufende Aktion des „Ich-bringe-dich-ins-Irrenhaus,-indem-ich-dir-alles-nehme,-was-dir-lieb-und-teuer-ist“ verfallen war und ist,hat sie ja bereits oft genug gezeigt,nicht zuletzt dadurch,dass sie ihn „Daddy“ nennt.Wie soll ich Angel jetzt eigentlich nennen?Dead-Boy kann ich aufgrund meines eigenen Zustandes jawohl schlecht weiterhin verwenden,aber mir wird schon noch irgendwas einfallen,da bin ich mir sicher,mir ist schließlich immer etwas eingefallen,oder?Na ja,außer in diesem ersten Moment mit Spike im Bett,denn,so klein er manchen auch erscheinen mag,seine wahre Größe hat mir die Sprache verschlagen,als er langsam damit begann,sein kaltes,kräftiges Becken nach vorne zu stoßen.........hmmm.........ja,mein Sire weiß mit seinem Körper umzugehen.....

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Dann endlich beschloss Spike,dass die Zeit gekommen war.Im tiefen Blau seiner Iris blitzte plötzlich ein kleiner Lichtschimmer auf,als hätte er eine Vision vor seinem inneren Auge gehabt,als wäre ihm eine Idee gekommen.Das Licht schien in sich zu explodieren,drang in alle Bereiche des friedlichen Meeres der feuchten Pupillen vor,verwandelte sie in einen wundervollen Nachthimmel mit strahlenden Sternen,bevor Spike seine Lider wie einen Bühnenvorhang vor diesem Schauspiel fallen ließ und seine Lippen wieder an meine führte.Erneut suchten mich Lust und Begierde heim,erneut entwichen leise Stöhn-Laute meiner Kehle,die sich immer stärker zusammenzuziehen schien,schnürte Spike mir mit seinen Handlungen doch jegliche Luft ab,vergaß ich,dass ich überhaupt atmen musste.
Seine eisigen Hände zogen gezielte Wege über meinen Körper.Zuerst fuhr er mir damit durch die Haare,festigte seinen Griff gelegentlich,wenn er unsere Lippen und Zungen noch näher aneinanderpressen wollte,wobei sich meine Geschmacksnerven immer wieder unter seiner eigenwilligen Essenz überschlugen.Seine Finger streichelten zärtlich die Partien meiner Wangen,meines Unterkiefers und wanderten dann tiefer über meinen Hals,meine Kehle,die unter dem starken Druck meiner Halsschlagader unregelmäßig schnelle Erschütterungen erlitt.Ich fühlte,wie seine Fingernägel sanft über meine Brustmuskulatur kratzten,als seine Fingerkuppen schließlich meine Brustwarzen für sich entdeckten.Oh so sachte begann er einen meiner bereits erregten Nippel zwischen den kühlen Fingern zu drehen,die sensitive Haut reagierte sofort auf die Berührung,die sich wie von Eiswürfeln verursacht anfühlte.Immer öfter bildeten sich wimmernde und stöhnende Laute in meiner Kehle,die unter Spikes Lippen gedämpft die Stille des Raumes durchbrachen,wie ein nicht ruhen wollender Geist,so schnell wie sie erklangen,so schnell saugte die Dunkelheit der Wände sie auch schon wieder in sich auf.Immer gieriger wurden die kalten Hände des Vampires,immer härter liebkosten sie meine Haut,meine Brustwarzen,das Areal rund um meinen Bauchnabel.Ein gepresstes Stöhnen des Widerspruches entfuhr mir,als einer dieser so perfekten Lustspender langsam von meinem Körper hinunterglitt,und in meiner wagen Erinnerung konnte ich der Richtung,in welche die Hand sich bewegte,noch gerade den Nachttisch zuordnen,den ich bei meinem ersten Blick in das Zimmer sofort erspäht hatte.Nur dunkel nahm ich das Geräusch einer sich öffnenden Schublade war,die Holzplatten kratzten laut aufeinander,wahrscheinlich waren sie schon lange nicht mehr aus der geschlossenen Position heraus befreit,oder auch einfach nur schlecht gearbeitet worden,aber wen interessierte es?Mich mit Sicherheit nicht,Spike trug die Sorge dafür...und zwar verdammt gut.Doch entgingen mir unter seinen immer wilderen Liebkosungen nicht die Bewegungen,die er mit dem zu der von meinem Körper verschwundenen Hand gehörigen Arm ausführte.Lagen wir doch so eng aneinandergepresst,dass ich sogar spüren konnte,wie sich seine perfekten harten Bauchmuskeln bei jedem Stoß seines Becken gegen meines zusammenzogen und eine starke Wand aus kaltem Fleisch bildeten,bevor sie sich wieder entspannten,wenn er sich flach auf mich legte,nur um diese Handlung sofort zu wiederholen.
Endlich kehrte die glorreiche „verlorene Hand“ wieder zurück.Zielsicher glitt der kühle Handrücken über meinen Brustkasten,meinen Bauch.....erreichte mein steinhartes Glied,das nun jeden Moment explodieren konnte.Allerdings schien Spike das nicht sonderlich zu interessieren,wollte er mich noch weiter leiden lassen?Reichte es ihm nicht,dass ich mich diesem Spiel vollkommen widerstandslos hingab?
Ich konnte fühlen,wie plötzlich zwei oder drei Finger dieser bösen Hand,mit der er mir keinen runterholen wollte,unter meine Hoden strichen.......und mich dann mit ihrer eisigen Art füllten.Ein schweres Stöhnen entfuhr mir,schließlich hatte mich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie jemand auf diese Weise befriedigt,weshalb sich meine Muskulatur fast schon automatisch um die Finger,die feucht und kalt in mir steckten,zusammenzog.Mit seiner noch freien Hand streifte Spike über meinen Hinterkopf und grub deren Finger in mein verschwitztes Haar.
„Schhh,“Spikes Stimme klang heiser und tief,etwas erschöpft,wie ich feststellte.Mein Atem kam gehetzt aus meinen Lungen,jetzt,wo sich der Vampir von meinen Lippen gelöst hatte und in mein Ohr wisperte.
„Schhh,mein Liebling.Entspann’ dich einfach,das wird dir gefallen,glaube mir.“Langsam setzten sich seine Finger in Bewegung und rieben sanft gegen das empfindliche Fleisch meiner Darmwände.
Es fiel mir nicht leicht,diese „Fremdkörper“ einfach so in mir zu akzeptieren.Spike schien diverse Vorbereitungen getroffen zu haben,was die Gleitfähigkeit seiner Gliedmaßen anging,wahrscheinlich hatte er in den Schubladen des Nachtschrankes Vaseline gelagert gehabt.Jedenfalls erfüllte mich nun eine mir bis dato unbekannte,und auch ungewohnte Kälte,die sich mit jedem weiteren Drücken und Dehnen allmählich in eine lustspendende Hitze verwandelte.Mit der Zeit wurde mein Körper ruhiger unter den Berührungen,nicht zuletzt da Spikes Lippen ihren Platz auf den meinigen wieder einnahmen und ihr wildes,verlangendes Spiel erneut begannen,während Spike seine Hand in meinem Haar meinen Hinterkopf massieren ließ.
Als Spike mit seiner äußerst sensiblen Wahrnehmung,oder auch einfach nur durch mein Stöhnen,bemerkte,dass ich mich nun endlich an das Gefühl seiner Finger in mir gewöhnt hatte,drang er nochmals tiefer damit in mich ein,diesmal mit etwas mehr Kraft....und er traf meine Prostata.Also wenn es im männlichen Innern einen G-Punkt gäbe,dann wäre es die Prostata.Ein lautes „Shit Spike“ entfloh meinen Lippen,und meine Hüften stießen,so weit wie in gefesselter Lage möglich,nach oben,den Fingern meines Partners entgegen,der diese Handlung nun mit immer höherem Tempo wiederholte.
Oh Gott,oder wer auch immer entschieden hatte,dass ich das erleben durfte,wie sehr sehnte ich mir den Orgasmus entgegen,wie gerne wollte ich unter Spikes Behandlung meiner Sinne und meines Körpers kommen,doch der Vampir hatte andere Pläne.
Mit einem Mal entzog mir Spike seine Finger..nur um sie kurz darauf mit seinem Ständer zu ersetzen.Dabei packte er mich grob an den Hüften und drückte sich tief in mich,wirklich tief.Seine Lippen lösten sich von meinen,und sein perfekt geformter Körper erhob sich über mich.
„Jaa.....das ist es......genau so muss es sein,“hörte ich ihn stöhnen.War es möglich,dass er nach Luft schnappte,oder bildete sich das mein von Begierde zerfressener Geist nur ein?
„Mach’ die Augen auf.Ich will nicht,dass du diesen Moment so schnell wieder vergisst.“
Als ob ich das je könnte!Schließlich geschah es ja jeden Tag,dass ich von einem Meister-Vampir den besten Fick meines Lebens erhielt!Schlagartig öffneten sich meine Augenlider,und ich konnte in Spikes von Lust und Verlangen geprägtes Gesicht sehen,wie er mit jedem weiteren Stoß tiefer zu kommen versuchte und Luft in seine Mundhöhle sog,warum war mir allerdings unklar.Sollte ich ihn etwa außer unnötigem Atem bringen?
Seine blasse Haut spannte sich als ebene Einheit über seine vibrierenden Muskeln,seine Hände gruben sich auf der Suche nach einem Halt förmlich in meine Hüftknochen,je näher er dem Höhepunkt kam.Genauso erging es mir.Die engen Lederriemen an Fuß- und Handgelenken hatten sich meiner Meinung nach bereits bis auf die Knochen unter meiner pulsierenden Haut durchgeschnitten,mein Blut brannte durch meinen Kreislauf hinunter in mein Glied,alles,worauf ich mich konzentrieren konnte,war Spike in und auf mir,wie er mehr und mehr die Kontrolle über sich und seine Emotionen verlor.Sein Gesicht wechselte nun in einem wilden,unstehtigen Tempo in den Dämonen-Modus und wieder zurück,manchmal konnte ich seine spitzen Fangzähne sehen,die im fahlen Licht der Kerzen schimmerten,wenn er aufstöhnte oder fauchte wie ein Tier.Er verlieh dem Wort „animalisch“ eine völlig neue Bedeutung für mich.Das anfangs kühle Fleisch in mir hatte nun ein Stadium von einem heißen Schwellkörper erreicht,der sich unerbittlich vor und zurück presste,wobei die Spitze mit ihrer aalglatten Oberfläche immer wieder über meine Prostata streifte.
Lange würde ich das nicht mehr aushalten,bereits jetzt schrien alle Nerven in meinem Körper eigenem System nach einem Orgasmus,verlangten regelrecht danach.Spike schien es ähnlich wie mir zu gehen,ich konnte genauestens fühlen,wie die Geschwindigkeit seiner Stöße zunahm.Dann griff er mit einer Hand,die sich eben noch tief in meine Hüfte gekrallt hatte,kraftvoll um meinen zum Zerbarsten harten Schwanz,und begann diesen,im immer schnelleren Takt seines Eindringens in mich,zu pumpen.Anscheinend war ich nicht der einzige,der es nicht mehr länger aushalten konnte.
Dann kam er endlich,der heißersehnte finale Stoß.Spike kämpfte sich mit voller Kraft in mich und traf genau ins Schwarze,wobei seine Finger meine Hoden unerbittlich zusammenpressten.Er warf seinen Kopf zurück und ein lautes Brüllen erfüllte den Raum,welches sich mit diversen Lauten von mir mischte,als ich kam und seine Brust mit meinem Sperma vollspritzte,während sein Saft mich füllte.
Spike brach buchstäblich auf mir zusammen,er ließ sich einfach auf meinen noch pulsierenden Körper fallen,ruhte mit seinem Kopf auf meinem Brustkasten,wobei mir sein kalter Atem,nach dem er wild rang,gegen den noch harten Nippel blies.Mein Herz hämmerte hart gegen meine Rippen,meine Lungen kämpften um frischem Sauerstoff.Spike gelang es als erstem von uns beiden wieder ein gewisses Maß an Haltung und Stärke zu erreichen.Sachte schob er sein Becken zurück und entfernte sein sich bereits wieder entspannendes Glied aus mir.Seine Haut streifte über meine,als er sich zu meinem Kopf hochzog,um mich erneut zu küssen,langsamer als zuvor wohl bemerkt,der Sex war anstrengend im positiven Sinne gewesen.Unsere Lippen drückten sich wieder aneinander,wobei seine ein winziges,fast unscheinbares Lächeln formten.Seine Zungenspitze spielte mit den Partien meiner Oberlippe,wanderten dann über meine Wange,zu meinem Ohr.
„Hab’ ich dir zu viel versprochen,Liebling?Ich wusste,dass es dir gefallen würde,obwohl ich nicht damit gerechnet hatte,dass es auch für mich so gut würde,“er streichelte mir durch das Haar,„ja ja,immer für eine Überraschung gut,“Spike inhalierte tief den Geruch meiner Haut in dem Gebiet um meine Halsschlagader,die immer noch von einem wilden Puls geritten wurde,und platzierte einen kleinen Kuss an dieser Stelle,„schlaf’ jetzt.Das hat dich viel Kraft gekostet,und ich will doch nicht,dass du krank wirst oder sowas.Mit euch Menschen weiß man das nie so genau.“
Schlafen?Schlafen...eine verdammt gute Idee zu diesem Zeitpunkt,ich hatte zwar gerade äußerst grandiosen Sex gehabt,aber war ich doch total gerädert.Spike wirkte nicht so,als wollte er aufstehen,doch rollte er sich elegant von mir herunter und saß dann kurz auf der Bettkante.Er nahm die Bettdecke von irgendwo her und breitete sie dann über mir aus.Der kalte Stoff legte sich geschmeidig auf meine von Hitze und Schweiß getränkte Haut wie ein kühlender Schleier.Ich beobachtete Spike,er schien irgendetwas in der Dunkelheit des Raumes zu suchen,kratzte sich einmal kurz am Hinterkopf und machte dann plötzlich „Ach ja“,stand auf,wobei ich seinen wohl geformten Hintern bewundern konnte und ging aus dem Raum.Auf dem Weg zur Tür bückte er sich,anscheinend um etwas aufzuheben.Seine Hose,wie die kleine Stimme in meinem Hinterkopf müde wisperte.Wohl eher,was noch davon übrig war.
Und von dem Geräusch einer ins Schloss fallenden Tür und eines sich im Schloss drehenden Schlüssels,ließ ich meine Augenlider zufallen,den Schlaf über mich kommen lassen.



On My Way – Chapter 5

Eine leise Stimme drang an mein Ohr, ruhig und wohltuend legte sie sich in meinen Gehörgang, auf meine gesamte Haut wie ein wärmendes Licht. Einzelne Worte konnte ich nicht verstehen, war nicht in der Lage ihnen eine Bedeutung zuzuordnen, nur dieser wunderschöne Ton zählte, der mich in meinem Schlaf begleitete und doch auf eine sanfte Art davon zu trennen begann.
Es war ein Wispern, wie der Wind es selbst nicht hätte sachter ertönen lassen können, wenn er an einem Sommertag als leichte Brise durch das Geäst der Bäume wehte und dabei die zarten Blätter zum Rascheln brachte, während diese auf seinen warmen Schwingen von Luft in ein Sing- Sang mit den Gräsern einstimmten, deren saftige grüne Oberflächen im fast schon blendenden Licht der Sonne zu glänzen schienen.
Eine Stimme wie ein warmer Frühlingstag. Alles um einen herum erwachte wieder zu neuem Leben, zeigte in den ersten Sonnenstrahlen seine wahre Pracht. Waren es nun Vögel, die sich ihr Gefieder mit größter Prezision putzten, damit sie den Partner ihrer Wahl kriegten, die Blumen, wie sie vorsichtig in der Wärme zu blühen anfingen, um mit ihrem wundervollen Farbenspiel die Augen der Vorübergehenden zu erfreuen, wobei in deren Nasen bereits das leichte Aroma der Blüten eindrang, das sich in perfekter Harmonie mit der frischen Luft vermischte, woraus sich die eigenwillige Essenz des Frühlings ergab. Die vor Kurzem noch kahlen Bäume hatten den letzten toten Blättern an ihren Ästen ,Lebwohl’ gesagt, und an jeder noch so kleinen Krümmung des mattbraunen Holzes sind bereits die winzigen Triebe neuen grünen Lebens zu erkennen.
Genau dieses Gefühl durchströmte mein inneres System, diese wohlige Brise legte sich wie ein Schleier über meine Augenlider, vermittelte mir das Bedürfnis, ewig in diesem Zustand zu verweilen.
Es kam mir so vor, als würde ich direkt in einer dieser Frühjahrswiesen liegen, von der Sonne beschienen und dem Paradies näher als ja ein Lebender zuvor.
In diesem Traumgespinnst streichelten mir nun ein paar Grashalme über die linke Wange und meinen Unterkiefer. Ich versuchte, mich wegzudrehen, aber auch dann konnte ich immernoch die sanften Berührungen der seidigen Pflanzen auf meiner Haut spüren, die mich leicht kitzelten und in diesen friedlichen Augenblick etwas zu stören begannen. Ganz eben öffnete ich meine schweren Augenlider, um sie vor dem von mir eingebildeten Sonnenlicht zu schützen, und fand, dass sich die wärmende Umgebung der Wälder und Wiesen in eine karge Dunkelheit verwandelt hatte. Erneut blinzelte ich, vergewisserte mich, wirklich nicht zu phantasieren, jedoch mit der insgeheimen Hoffnung, dass es so war, dass ich mich nicht in dieser mir unheimlichen Schwärze befand, in einem vollkommenen Nichts, welches das absolute Gegenteil zu meinem Traum darstellte.
Oh, wie ich mir wünschte, dass diese Leere ein Traum wäre, wie sehr ich von dort weg wollte. Meine Muskulatur verspannte sich mit meinem steigenden Unwohlsein deutlich und durch einen Anflug von Angst war es mir möglich zu fühlen, wie sich immer mehr Adrenalin in meine Venen und Arterien pumpte.
„ Jetzt beruhig’ dich doch “ , hörte ich eine geschmeidige Stimme hinter mir sagen und wandte meinen Kopf so gut es ging in diese Richtung. Als ich die hohen Wangenknochen, die kleine Narbe und die blauen Augen sah, fiel es mir wieder ein, alles war wieder da, in meinen Gedanken durchlebte ich unser letztes gemeinsames „Abenteuer“ zum zweiten mal. Doch gerade diese Bilder, diese Emotionen, die ich während dieser komplett neuen Erfahrung gesammelt hatte, schienen mir ein Gefühl der Sicherheit und der Ruhe zu vermitteln.

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Fragt mich nicht „ warum ? “. Ich weiß es doch selber nicht. Ich vermute jedoch, dass mich Spikes Anblick daran erinnert hat, dass ich jetzt nicht mehr allein in dieser Dunkelheit war und, dass er mich nicht umbringen würde, da er ja schließlich seinen Spaß mit mir hatte. Wer wäre schon so blöd und killt etwas, oder jemanden, der ,oder das, ihm sein persönliches Vergnügen garantiert ? In diesem Moment hoffte ich, dass Spike es trotz seiner Haarfarbe nicht war.

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„ Na also, schon viel besser “ , ein schmales Lächeln zog die Lippen des Vampires auseinander und entblößte eine Reihe weißer Zähne, die im seichten Licht der Kerzen, das mittlerweile für mich viel heller geworden war, schimmerten.
„ Musst du mich so erschrecken ? “ Meine Stimme klang selbst in meinen Ohren fremd, so müde und irgendwie heiser, dass ich mich wunderte, ob der Aufenthalt in diesem Zimmer mich auf kurz oder lang ernsthaft krank machen würde. Wie lange lag ich eigentlich schon dort?
„ Hey “ , Spike schnippste mit seinem Daumen- und Zeigefinger vor meinen Augen und meine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf ihn. Ich konnte nicht viel von ihm erkennen, außer seinem Gesicht und einem Stück seines Oberkörpers, doch ich spürte, dass Spike sich seitlich an mich gekuschelt hatte. Mit einem Ellenbogen stützte er das Gewicht seines Brustkastens vom Bett ab und legte den kopf schief gegen die erhöhte Schulter, während er mit seiner freien Hand nun über meinen Hals streichelte. „ Schön, dass du wieder da bist. Hab’ mich schon gelangweilt. “
Seine Augen blitzten auf, als er mit seinen Fingerkuppen über meine Mundpartien streifte und dadurch leichte Wellen der Ekstase durch meinen Körper zu schießen begann. Er rückte etwas näher an mich heran und legte seinen Kopf auf den Bereich zwischen meinem Schlüsselbein und meiner Brust. Ich hörte, wie Spike die Luft in seine Lungen sog und fühlte dabei seinen Oberkörper, der sich beim Aufblähen gegen meinen drückte.
„ Das heißt dann wohl, dass du mich heute nicht zufälliger Weise gehen lassen wirst, oder? “ Oh mein Gott, in diesem Moment sowas Dümmes zu sagen konnte auch nur mir einfallen! Klar Xander, mach’ den blutrünstigen Vampir wütend und lass’ dich danach auf äußerst schmerzhafte Art von ihm aussaugen, da stehst du doch so drauf!
Doch besagter Untoter reagierte relativ gelassen auf meinen Sarkasmus. Ich fragte mich, ob er nach seiner Wandlung einen Kurs besucht hatte, so ähnlich wie „ Raum 4b, Kurs: 112 – Coolness für Nachwuchs-Vampire, die Volkshochschule für Mörder und Monster aller Arten freut sich über Ihren Entschluss, bitte unterschreiben Sie auf der gepunkteten Linie “.
„ Aber warum sollte ich soetwas Unkluges tun, hm? Immerhin bist du ein ziemlich guter Fick für einen Menschen, hatte schon lange nichts mehr, was so “ , Spike schürzte seine blassen Lippen und die Haut über seinen Wangenknochen spannte sich leicht, als er zusätzlich seine Augenbrauen hob und sichtlich nach einem passenden Adjektiv suchte, „ „befriedigend “ war. “ Er grinste mich vielsagend an und ich konnte deutlich spüren, wie das Blut mir aus lauter Scham heraus in den Kopf strömte und meine Wangen zu glühen begannen. Ich versuchte mich wegzudrehen, was mehr oder weniger nicht so recht klappen wollte, war ich doch immer noch gefesselt. Das, und die Tatsache, dass sich plötzlich ein kalter Arm um meine Schultern legte, mich die Hand, die mit diesem Arm verbunden war, am Unterkiefer sachte festhielt und mich mit sanfter Gewalt dazu zwang, noch kurz in Spikes Gesicht zu sehen, bevor der Vampir meinen Mund mit dem seinen vollkommen bedeckte.
Ehe ich wieder bei mehr oder weniger klarem Verstand war, drückte eine kalte Zungenspitze bereits gegen meine Oberlippe und spaltete diese geschickt von der unteren. Erneut ließ ich mich auf Spike ein, ohne eigentlich zu wissen warum. Es kam mir einfach nur auf den Augenblick an, alles um mich herum schien zu verschwinden, sobald wir uns berührten. Nichts beunruhigte mich mehr, Fluchtgedanken, Angst, Sorgen.............. es verschwand einfach aus meinem Kopf, so als wäre es nie dagewesen. Ich konzentrierte mich nur noch auf Spike.............. und darauf, ihm zu gefallen.
So stuppste ich mit meiner Zunge sanft gegen seine, als er mit ihr meine Mundhöhle zu liebkosen begann. Ein Lächeln machte sich in seinem Gesicht spürbar breit, als er sich wieder von diesem Kuss löste und damit anfing, meinen Unterkiefer zu küssen und zu lecken.Die Berührungen waren zärtlich und irgendwie verspielt, doch zugleich auch etwas ärgerlich, denn ich wollte ihn lieber wieder an meinem Mund haben als ein paar Zentimeter daneben. Na ja, das war nun mal Spikes Vorstellung von einer richtigen Folter.
Ich beugte mein Gesicht leicht zur Seite, um einen besseren Blick auf den Vampir zu erhaschen............. und ihn wieder zu meinen Lippen zurückzuführen, da sah ich eine rote Strieme auf seiner linken Wange, die sich anscheinend bis zu seinem Schlüsselbein herunterzog. Soweit ich mich erinnerte, war die beim letztem mal, wo wir uns „ näher gekommen “ waren, noch nicht dort gewesen. Nicht, dass die Wunde sonderlich schlimm aussah, es ähnelte einer Schnittwunde, die aber, dank seiner Existenz als Vampir, fast schon vollkommen verheilt war. Ich bemerkte nicht, wie meine Augen sich auf diesen roten Strang, der sich deutlich von Spikes Alabasterhaut absetzte, fokusierten, bis besagter Untoter aufhörte, sich mit meinen Gesichtspartien zu beschäftigen und mich mit einer Mischung aus Neugierde, Ungeduld und Genervtheit anblickte.
„ Was is’ denn nun schon wieder ? “ Es war offensichtlich, dass ihm meine passive Haltung zu seinen Bemühungen mich zu erfeuen nicht passte. „ Sag’ jetzt nich’ , dass du’s dir mit uns beiden wieder anders überlegt hast. Hat doch echt Spaß gemacht, oder ? “ Bei dieser Frage tauchte ein mir nur allzu bekanntes Grinsen auf Spikes Lippen auf, das da sprach „ Ich weiß, dass es dir gefallen hat, du kannst es ruhig zugeben, schließlich bin ich nun einmal der Beste weit und breit “ . Also die Person, die im Stande wäre, Spikes Ego zu erschüttern bis nichts mehr davon übrig wäre, müsste erst noch geboren werden. So viel steht fest!!
„ Woher kommt die Verletzung auf deiner Wange ? “ Wie immer, fiel ich mit der Tür direkt und ohne Umschweife ins Haus. Innerlich fürchtete ich, dass Spike mir jetzt den Schädel abbeißen würde, hatte ich doch sein bereits erwähntes Ego angekratzt. Doch er reagierte mit einem Schulterzucken und spielte liebevoll mit meinen dunklen Haaren, während er antwortete.
„ Bin unser aller Lieblings-Blondine begegnet “ , gab er gelangweilt von sich, obwohl ich bei der Beschreibung von Buffy wieder die Verachtung in seiner Stimme hören konnte, „ hat sich mit mir geprügelt, wollte wissen, wo ich dich gefangen halte und, ob es dir gut gehe “ , er nahm einen ernsteren, fast schon verführerischen Tonfall an, „ hab’ ihr gesagt, sie solle sich lieber ’ne neue Haartönung holen und ihre Nase aus den Privatleben anderer raushalten. Du hättest sie sehen sollen “ , Spike rollte mit seinen ozeanblauen Augen in einer furchtbar übertriebenen Art und seufzte theatraslisch, bevor er weitersprach, „ ich werde dich töten Spike, das ist ein Versprechen, du wirst es bereuen, jemals in diese Stadt gekommen zu sein, blah blah blah. Diese Frau is’ so verdammt nervtötend, warum kann sie nich’ einfach in ihrer kleinen Barbie-Welt wohnen und rechtschaffende Vampire wie mich in Frieden lassen, kannst du mir das sagen ? “
„ Ähm “ , ich war mir nicht sicher, ob ich darauf jetzt wirklich antworten sollte, versuchte es aber trotzdem mit einem Schuss ins Blaue, „ weil sie die Jägerin ist, und es ihr Job ist die Welt vor allem Bösen zu beschützen? “
Vielleicht hätte ich diesen Satz nicht als Frage formulieren sollen, dann wäre er mit Sicherheit besser rübergekommen. Jedoch fand Spike meinen Kommentar eher amüsant und ein Lachen entsprang den Tiefen seiner Keele, bis es letztendlich den ganzen Raum erfüllte und von den kalten Wänden wiederhallte. Nie zuvor hatte ich den Vampir so lachen gehört. Es waren keine siegessicheren Laute, die einem das Mark in den Knochen gefrieren ließen, sie klangen vielmehr heiter und irgendwie......... fröhlich, ganz und gar nicht wie Spike. In diesem Moment fiel mir wieder ein, dass auch William der Blutige früher mal ein Mensch gewesen war, und gerade jetzt, wo ich in diesem Zimmer vor ihm lag und ihn lachen hörte, stellte ich mir vor, etwas von eben diesem Menschen in ihm durchschimmern zu sehen. Und ich musste es einfach tun: ich stimmte in seine Freude mit ein, seine Lache war ansteckend.
Die Zeit schien stillzustehen und doch mit ungeheurer Geschwindigkeit zu verstreichen.
Beim nächsten Blick in Spikes Augen blitzten diese immer noch voller Freude und ich glaube sogar eine kleine Träne gesehen zu haben, die über seine Wange und die noch vorhandene Strieme rollte, deren Farbe sich mittlerweile von einem hellen Rot in ein blasses Rosé gewandelt hatte.
„ Damit liegst du wohl richtig “ , sagte er wieder einigermaßen gefasst und drehte sich auf meinen Körper, so dass unsere Becken direkt übereinander waren, „ und hier liege ich wohl richtig. “
Es gelang mir nicht daraufhin etwas zu erwidern, denn als Spike seine Hände in meinen Haaren vergrub und seine Lippen erneut mit Wucht auf meine presste, war ich mehr damit beschäftigt auf irgendeine Weise Luft zu kriegen. Unsere Zungen verloren sich in einem wilden Tango, keiner von uns beiden wollte der erste sein, der nachgab und somit stritten wir uns um eine relative Dominanz, bedachte man, dass ich mich immer noch in meinen Fesseln wand.
Mit seiner übermenschlichen Stärke eines Vampires, riss Spike die Bettdecke, die unsere Körper voneinander trennte, auseinander und schon konnte ich seine kalte Haut wieder auf meiner fühlen.
Jetzt wusste ich es genau: er trug keine hinderliche Kleidung. So stieß er mit seinem bereits harten Ständer gegen mein sich ebenfalls erhebendes Glied und trotz unserer miteinander scheinbat verschmolzenen Münder, entrannen unseren Kehlen gedämpfte Stöhnlaute, die sich durch die Resonanz des Raumes zu einer gewissen Lautstärke erhöhten. Doch es kümmerte mich um ehrlich zu sein einen Scheißdreck, wen oder was wir durch unsere kleine Show unterhielten oder eventuell sogar störten, ich wollte nur noch Spike............... und zwar in mir, so schnell wie nur irgend möglich!
Die kalten Hände fanden sofort ihren Weg auf meinem Körper. Mit höchster Prezision umspielten Spikes Fingerspitzen meine Brustwarzen, die sich schon bei der leichtesten Berührung zu verhärten begannen, während seine Zunge sich meiner Temperatur angepasst hatte und nun wie heißes Feuer an meinen Lippen brannte. Die Wellen der Lust die durch unsere Körper glitten waren, zumindest für mich, unerträglich. Ich konnte meinen Orgasmus bereits kommen füllen, als Spikes Hand sich um meine Hoden schloss und diese zu massieren anfing, was zu einem harten Einsaugen der Luft meinerseits führte, doch ich versuchte das Bedürfnis nach Abbau des sich ankündigenden Ausstoßes von Sperma zu unterdrücken, da ich mit Spike zusammen kommen wollte, ihm beweisen wollte, dass ich mich, geistig wie auch körperlich, kontrollieren konnte.
Natürlich war das vollkommener Schwachsinn, denn mal ehrlich: wann hatte ich eine solche Macht über Körper und Geist jemals gehabt ? Noch nie, also warum gerade jetzt damit anfangen ?
„ Halt es nich’ zurück “ , Spikes heisere Stimme drang irgendwie zu mir durch, „ will nich’ , dass du dich quälst.“ Dann nahm er mein schmerzend hartes Glied in die Hand und bewegte diese in einem immer schneller werdenden Rhythmus auf und ab, von der Spitze, die entweder gegen seine Bauchmuskulatur oder seinen eigenen Ständer stieß, bis zum Ansatz, der zu brennen schien unter meiner Lust.
Plötzlich packte Spike seinen Schaft und drückte ihn mit meinem zusammen, niemals mit der stetigen Bewegung seines Beckens gegen das meine aufhörend, und küsste mich hart, als wir uns in unseren Orgasmen verloren.
Ich spürte sein Sperma auf meinem Bauch und meinen Hüften, wohl auch die Stellen, an denen mein Samen bei ihm gelandet ist, jedenfalls ließ Spike sich fast schon erschöpft auf mich fallen und knabberte liebevoll an meinem Hals.
„ Siehst du? Is’ doch viel besser so “ , murmelte er zwischen seinen Zähnen hindurch und gerade als ich antworten wollte, wurde die Tür gewaltsam aus ihren Angeln geschlagen. Spike hob seinen Kopf, seine Wut über diese Störung nicht versteckend, wie die spitzen Fangzähne und gold-gelben Augen zeigten. Ich blickte ebenfalls in Richtung Tür, oder deren Überreste, und sah, wie etwas Blondes dahinter auftauchte. Meine Gedanken überschlugen sich, ich dachte, dass Buffy endlich zu meiner Rettung gekommen wäre, doch all meine Hoffnungen versiegten mit der schrillen Stimme, die ertönte.
„ Also Spike, damit das klar ist: ich werde deine Launen nicht mehr länger tolerieren! Ich hab’ endgültig genug davon, dass du andauernd mit anderen rummachst und jetzt auch noch mit diesem......... mit........ Harris. Daher verlange ich von dir, dass du dich entscheidest: entweder hören diese Affären sofort auf, oder ich gehe! “
Mein gesamter Körper wie auch Verstand waren gelähmt.
HARMONY!?!

Wer niemals stirbt, kann nicht von sich behaupten, jemals richtig gelebt zu haben.
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Der Anfang aller Wege heißt Geburt,
Das Ende aller Wege heißt Tod.
Die Wege selbst heißen Leben
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Nur die, die sich trauen, zu weit zu gehen,
wissen, wie weit sie zu gehen in der Lage sind.


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New PostErstellt: 28.03.05, 13:15  Betreff: Re: S/X - On My Way ( komplett )  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Verschoben: bloodylily schrieb folgendes

On My Way – Chapter 6

„ Na dann geh’ doch endlich! “ Spike war sichtlich kurz vor einem Wutausbruch: er sog hastig unnötige Luft durch seine Nasenlöcher und zwischen den zusammengebissenen spitzen Fangzähnen hindurch, so dass seine blassen Wangenknochen sich, immer wenn er den Sauerstoff wieder ausstieß, aufblähten und seine Kehle aufgrund seines tiefen Knurrens vibrierte.
Die Situation erinnerte mich ungewollt an einen Film aus unserem Biologie-Unterricht den Doc Gregory der Klasse gezeigt hatte, bevor er von Miss French, der wirklich dämonisch gutaussehenden Ersatzlehrerin aufgefressen worden war.

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Die Betonung liegt hierbei natürlich auf dem klitzekleinen Wörtchen „dämonisch“, denn, wer sich recht an Miss French entsinnt, dem wird bestimmt nicht die Tatsache entgleiten, dass sie eine männermordende Gottesanbeterin war, die unter anderem auch versucht hat mich zu verspeisen. Ich sah sie an und träumte von scharfem Sex und sie von einem Hauptmenü. Das verleiht dem Sprichwort „Liebe geht durch den Magen“ eine ganz neue Bedeutung.

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Der Film von Doctor Gregory handelte jedenfalls über das Verhalten von irgendwelchen Tieren, ich glaube großen Raubkatzen oder so, sobald sie Beute gemacht hatten und ein Artgenosse auf der Bildfläche erschien. Der eigentliche Jäger und somit rechtmäßige Besitzer des Opfers, auch bekannt als Captain Wasserstoff alias Spike, hatte gegenüber dem Neuankömmling, „ Harmony das laufende Vakuum Schrägstrich Warum ist sie ein Vampir Fragezeichen Schrägstrich Was hat sie mit Spike zu tun Fragezeichen“, eine defensive Pose in Front seiner Beute eingenommen und damit begonnen, durch diverse Drohgebärden, wie zum Beispiel Knurren, Fauchen und Krallenwetzen, dem Artgenossen verständlich zu machen, dass dieser sich schnellstmöglich verziehen sollte, denn hier würde nicht geteilt werden. Nun hatte es zwei Möglichkeiten gegeben: entweder, die beiden Parteien hatten sich die Köpfe eingeschlagen, oder einer von beiden hatte nachgegeben.
Beinahe hätte ich gelächelt, als ich mir Harmonie vorstellte, wie sie gegen William den Blutigen zu kämpfen versuchte. Was wollte sie tun? Ihm vielleicht mit Haarspray die Luft zum Atmen stehlen?
Das war wirklich ein äußerst erheiternder Gedanke.
-- „ Warum verreckst du denn nicht Spike?“ „ Weil ich nicht atme du nervtötende Kuh!“--
Hahaha, ein verdammt erheiternder Gedanke.
Leider, zu meinem aufrichtigen Bedauern, entwickelte sich die Situation dann doch nicht so.
„ Was meinst du mit: Na dann geh’ doch endlich?!“ Harmonys Stimme war nicht mehr als ein empörtes Japsen nach Luft. Sah ganz so aus, als konnte unser allseits beliebter Ex-Cheerleader immer noch keine Zurückweisungen ertragen......... oder begreifen. „ Liebst du mich denn etwa nicht mehr?“ Von meinem Blickwinkel aus glaubte ich Tränen in ihren Augen zu sehen und irgendwie tat sie mir plötzlich sogar ein kleines Bisschen leid. Vampir hin oder her, wenn man wirklich etwas für jemanden empfand, dann tat es weh, wenn dieser jemand einen betrog oder die Gefühle nicht erwiderte. Ich sprach aus Erfahrung, denken wir nur alle einmal an mein erstes Highschool-Semester mit Buffy zurück, während diese sich mit Dead-Boy im siebten Himmel befunden hatte. Wirklich grässlich, was Hormone so alles mit mir anrichten konnten.
„ Was heißt hier: nicht mehr?“ Spike kniete immer noch nackt auf mir und blickte vollkommen entrüstet aber trotzdem wütend drein, so als hätte ihm gerade jemand gesagt, dass Billy Idol schwul wäre.
„ Na warum hättest du mich denn sonst zu einem Vampir gemacht? Du wolltest mich auf immer und ewig an deiner Seite wissen, darum!“ Die eingebildete Blondine verschränkte ihre blassen Arme vor ihrer Brust und beäugte mich mit einer Mischung aus Ekel und Eifersucht, als sie ihre rosefarbenen Lippen zu einem unübersehbaren Schmollen zusammenzog.
„ Weil ich sturzbetrunken war und es Dru heimzahlen wollte“, rechtfertigte der Vampir auf meinem nackten Becken sein Handeln vehement, ohne seine monströsen Gesichtszüge in ihre eigentliche Form zurückgleiten zu lassen, wahrscheinlich bemerkte er es schon gar nicht mehr, schließlich war er schon über zwölf Dekaden auf dieser Erde als Vampir gewandert, für ihn war diese Fratze selbstverständlich, für mich mittlerweile auch um ehrlich zu sein.
„ Du......... du...........“, Harmony schossen Tränen in die Augen, ihre verschränkten Arme begannen langsam zu zittern und ihren Oberkörper schienen schockartige Wellen zu durchlaufen, als sie mit Trauer und Verlust getränkter Stimme weitersprach, „ aber warum? Ich........ ich dachte wir hätten etwas Besonderes. Schließlich........ wir haben es doch so oft miteinander getrieben und das hat dir doch gefallen, oder?“
„ Natürlich hat’s mir gefallen“, Spike schnaubte mehr oder weniger amüsiert, wobei sich die erweiterten Knochenkämme auf seiner Stirn und seinen Wangen wieder zurückbildeten und man das Menschliche in seinem Gesicht wieder sehen konnte, „ immerhin hab’ ich dich so mal für mehr als fünf Minuten zum Schweigen gekriegt. Das war’s mir allemal wert.“
Erneut wanderten meine Augen zu der jungen Vampirin hinüber, die etwa drei Meter vom Bett entfernt stand und beobachtete, wie sich ein Lächeln auf ihren Lippen zu formen begann, ein Lächeln, das dem einer vollkommen Geistesgestörten gehören konnte, es erinnerte mich irgendwie an Drusilla........... nur mit etwas mehr Verzweiflung.
„ Ach so, jetzt verstehe ich“, ein gezwungenes Kichern entsprang Harmonys Kehle und meine Muskulatur versteifte sich prompt, „ das ist alles nur ein Scherz von dir, ein neues Spiel, um meine Liebe zu dir zu testen. Keine Sorge Spike, ich würde dich niemals verlassen, niemals, verstehst du? Und du würdest mich doch auch nie alleine lassen, ist doch so Spike? Denn du hast mich für dich geschaffen, damit wir bis in alle Ewigkeit vereint sind.“
Ihre Stimme war so voller........ voller.......... ich entschied, dass Wahnsinn der beste Begriff war, diesen Zustand, in dem sich befand, zu beschreiben. Irgendwo tief in ihrem Inneren wusste sie mit Sicherheit, dass es Spike ernst war und er die Wahrheit zu ihr sagte, doch in ihrer krankhaften Überzeugung unwiderstehlich zu sein gefangen - eine der schwerwiegenderen Folgen ein Cheerleader gewesen zu sein – war es Harmony nicht möglich es zu verarbeiten, wenn jemand sie nun so von sich abwies, so wie Spike es gerade getan hatte.
Als ich bemerkte, dass sich der bisher auf mir verharrende Körper von mir runter bewegte, fühlte ich mich eine gewisse Kälte heimsuchen und blickte mit etwas Verwunderung zu Spike. Es kam mir so vor, als ob ich ihn kurz hätte nicken sehen, war mir aber nicht sicher und so verfolgte ich das weitere Geschehen aufmerksam.
Spike benötigte nur ein paar Schritte, dann stand er bereits vor Harmony, die glücklich und zugleich triumphierend zu lächeln begann, ihr Gesichtsausdruck veränderte sich jedoch schnell und pures Entsetzen nahm den Platz der eben noch herrschenden Freude ein. Warum konnte ich allerdings nicht sagen oder erkennen, da Spike mit seinem Rücken zu mir gerichtet war. Ich musste mich also mit dem Anblick der Vampirin abfinden.......... und Spikes nacktem Arsch, aber das war jetzt nicht so wichtig. Erfreulich zwar aber nicht wichtig.
„ Ich werde mir diesen Schwachsinn keine weitere Sekunde mehr anhören“, hörte ich Spike zwischen seinen Zähnen durchzischen, „ das hat jetzt ein für allemal ein Ende.“ Und damit packte er Harmonys blonden Schopf mit einer solchen Geschwindigkeit, dass ich fast schon glaubte für einen Moment nicht hingesehen zu haben, da plötzlich seine Hand irgendwo in dem Bereich ihrer Haare und ihrem Genick war. Ein schriller Schrei zerschnitt die Stille im Zimmer, als Spike die sich vor Schock kaum wehrende Blondine mit Leichtigkeit und diesem für Vampire typischen gewaltsamen Touch vor die Tür – na ja, deren Überreste – zerrte, wo er sie, wie ich mit viel Kopfverränken gerade noch so erkennen konnte, in einer gleichgültigen Bewegung von sich stieß und sie wohl unsanft auf den Boden prallte, was ein dumpfes Geräusch mir verriet.
„ Verschwinde gefälligst und lass’ mich endlich in Ruhe!“ An seiner Stimme wurden mir Spikes Wut und Ärger deutlich klar. „ Dein ewiges Gezeter und Rumgenörgel hab’ ich noch nie, hörst du mich? Nie, ertragen können. Du bist die mit Abstand hirnloseste Person, die mir je begegnet ist, deine Unfähigkeit wird ja noch nicht einmal von einem Klejra-Dämon übertroffen, und die haben weder Gliedmaße, noch Gehirn. Also pack’ deinen Krempel zusammen, denn wenn ich das nächste mal diesen Raum hier“, er deutete mit seinem linken Arm durch die Tür,“ verlasse und du mir in diesem Haus über den Weg laufen solltest, werde ich dich eigenhändig töten. Das müsstest sogar du verstehen. Und jetzt geh’ mir endlich aus den Augen!“
Mit diesen Worten kehrte er ihr den Rücken zu und glitt schleunigst wieder zu mir ins Bett, wo er mir die Wange spielerisch leckte. Von draußen vernahm ich noch ein leises Wimmern, ignorierte es aber vollkommen, als Spike mir mit seinen seidigen Fingerkuppen durch die Haare zu fahren begann. Entspannt lehnte ich meinen Kopf in die sanfte Berührung und die durch Harmony verursachte Spannung verlor an Macht über meinen Körper.
„ Ich werd’ die Tür so schnell wie möglich ersetzen lassen.“
„ Hmm?“ Ich drehte meinen Kopf zu Spike und fand mich aus meinem träumerischen Zustand, in dem eine kleine freudige Stimme ein Liedchen mit den Zeilen „ Lalala, Spike hat Harmony meinetwegen verlassen, ich bedeute ihm was, ich bin beliebter als Harmony, lalala“ trällerte, entrissen. Zwar hätte ich mich in diesem Moment dafür schämen sollen, dass jemand anderem aufgrund meiner Präsenz so derartig wehgetan wurde, aber merkwürdigerweise tat ich es nicht. Gut, es mochte daran gelegen haben, dass es sich bei der verletzen Person um einen Ex-Cheerleader handelte, der mich bereits in der Grundschule terrorisiert hatte, aber so genau wollte ich mich da in diesem Moment nicht festlegen.
„ Lass gut sein“, Spike reagierte äußerst verständnisvoll auf meine Unaufmerksamkeit, was ich ihm hoch anrechnete. „ Ich hab’ noch was zu erledigen“, sein muskulöser Körper schwang sich mit müheloser Grazie aus dem Bett und wanderte dann zum Türrahmen herüber, wo er sich noch einmal umdrehte, „ ich seh’ dich dann später, okay?“ Auf diese Bemerkung hin setzte sich ein fieses und zugleich siegessicheres Lächeln auf seine Lippen, wobei seine Augen mich regelrecht verschlangen. „ Nich’, dass du eine Wahl hättest.“ Dann verschwand er nach rechts, entgegengesetzt der Richtung, in die er Harmony nur wenige Minuten vorher geschleudert hatte, während sich in meinem Körper ein mir gut vertraut vorkommendes Gefühl ausbreitete: Angst.

**********************************************************

Schon eigenartig, wie sich eine ganze Welt der Emotionen von einer Millisekunde auf die andere ins komplette Gegenteil umwandeln kann. Es ist, als ob der Ort um einen herum hell und warm ist, man sich geborgen fühlt und niemals von dort weg möchte, man dann blinzelt, und sich vor den eigenen Augen eine Hölle auftut, ein schwarzer Schlund voller Feuer und Gefahr, voller Tod und Gewalt, die Hölle halt.
So kam ich mir in diesem Augenblick jedenfalls vor. Auf der einen Seite hatte ich angenommen, dass der Rauswurf von Harmony ein definitives Plus für mich bedeuten würde, aber dann konnte ich in Spike doch wieder nur William den Blutigen, den grausamen Mörder, Schänder und Feind erkennen, den es zu vernichten galt, da er die Welt bedrohte. Manchmal ärgere ich mich über meine Naivität anzunehmen, dass sich Spike ernsthaft für mich interessieren würde. Es ist wahr, Vampire nehmen Gefährten, das Geschlecht spielt bei uns keine Rolle, wir sind nicht von gesellschaftlichen Werten beeinflusst oder gar getrieben, uns kümmert das alles einen Scheißdreck, solange wir Blut und was zum Vögeln haben. Der Begriff „ was zum Vögeln“ ist hierbei extrem variabel, denn als Blutsauger begnügt man sich mit so ziemlich allem, was läuft............. hin und wieder noch nicht einmal das. Es ist nicht wirklich die Schuld des Vampirs, es liegt alles einzig und allein am Blut. In der Lebensessenz sind gewisse mystische Energien enthalten, von denen unsereiner einfach geil wird, keine Ahnung warum, vielleicht ist es einfach dieses Gefühl der Macht, das man erlangt, wenn man jemanden tötet. Man weiß genau: ich bin stärker, und mit jedem Zug den ich nehme, vergrößere ich meine Kraft. Mal ehrlich: es gibt kein besseres Aphrodisiakum als unbegrenzte Macht und Kontrolle. Sobald jemand Macht hat, wird er ihretwegen geliebt, verehrt, regelrecht angebetet. Daher morden Vampire auch soviel: theoretisch gesehen würden ein bis drei Menschen in der Woche reichen, um einen Vampir durchzufüttern, in der Regel jedoch saugen die Untoten etwa zwei bis fünf Opfer pro Nacht aus, einfache aufgrund der Tatsache, dass sie diesen Rauschzustand, den ihnen das Blut verschafft, nicht enden lassen wollen.
Auch ich habe mich von dieser Abhängigkeit leiten lassen, habe gemordet und vergewaltigt, mir genommen, was ich als „meins“ ansah, was Spike mir als „meins“ darlegte.
„ Die Welt gehört uns“, wisperte er mit seiner vom Rauch leicht kratzigen Stimme in mein Ohr und dippte seine Zungenspitze in dessen Muschel, „ du musst nur noch lernen, wie du sie dir zu nehmen hast. Und ich werde es dir zeigen.“
Ich drücke mich enger an die kalte Buswand und senke meinen Blick. Es kommt mir immer noch wie ein böser Traum vor, aus dem ich irgendwann zu erwachen hoffe. All diese Erinnerungen an Dinge, die ich begangen habe, scheinen so unwirklich, so wider meinem ursprünglichen Wesen. Ich schäme mich.
Ein lautes Husten schreckt mich auf und bringt mich zurück in die Realität. Schnell überfliegen meine Augen die anderen Passagiere und fokussieren sich letztendlich auf den Fahrer dieser alten Rostlaube, die das nächste Jahr wohl nicht mehr miterleben wird, es sei denn, man würde den Motor mit Raucherhusten durch ein neueres Modell ersetzen.
Dem Mann am Steuer des Gefährts habe ich bisher keine sonderlich große Aufmerksamkeit zukommen lassen, wie mir auffällt. Er scheint seinen Frühling bereits lang hinter sich gelassen zu haben, ich vermute, dass er sich gerade in seinem Spätsommer befindet, so ein zwei Tage vor dem Herbst, was man eindeutig an seiner lederartigen, gegerbten Haut erkennen kann. Durch seinen Fahrerspiegel ist es mir möglich ihn zu beobachten. Ein paar gräulich-schwarze Bartstoppeln heben sich deutlich von seiner kakaofarbenen Haut ab. Er ist ein Afro-Amerikaner. Auf seine Kleidung habe ich beim Einstieg einen flüchtigen Blick erhascht, er trägt eine schon etwas ältere ausgefranste Jeans und dazu ein rot-blau kariertes Hemd unter dem vermutlich noch ein weißes Shirt ist, aber das ist reine Spekulation meinerseits. Der Mann macht einen ruhigen Eindruck auf mich, wirkt jedoch einsam und irgendwie vom Leben verraten, immerhin gehört schon etwas dazu, diesen Job des Busfahrers auszuüben, eventuell tagelang nicht nach Hause zu gelangen, Nachtfahrten zu machen, die hoffentlich freidlich enden würden............. Typen meiner Spezies gelegentlich durch unseren schönen nord-amerikanischen Kontinent zu kutschieren und so weiter und sofort.
Vielleicht begrüßt er die Einsamkeit ja auch, genauso wie ich es zur Zeit tue. Ich möchte, um ehrlich zu sein, so wenig Menschen wie nur irgend möglich begegnen, aber meiden kann man den Kontakt mit einer Rasse mit gut sechs Milliarden lebenden Exemplaren wohl nicht umgehen. Am meisten schmerzt es mich dabei, nicht mit meinen Freunden, meiner Familie, zusammensein zu können.
Ich komme mir so erbärmlich vor.
Einerseits sehne ich mich nach der Nähe und Wärme die von meinen Freunden ausgeht, in der ich mich geborgen fühle, andererseits fühle ich mich unwürdig ihrer Liebe und Fürsorge, denn im Grunde genommen bin ich nichts weiter als ein dreckiger Mörder, der sie alle noch vor ein paar Tagen auf irgendeine Art und Weise umbringen wollte und es wahrscheinlich wieder versuchen werde, sobald ich meine Seele verlieren sollte, was hoffentlich nie geschehen wird!
Mittlerweile ist es mir, so glaube ich jedenfalls, sogar möglich Angel ein wenig besser zu verstehen. Doch ich bemitleide ihn nicht, oh nein, denn niemand will so ein wertvolles Gut wie Freundschaft oder Vertrauen auf der Basis von Mitleid aufbauen, das wäre falsch und demjenigen gegenüber ungerecht.
Mal abwarten, wie sich Angels und meine Beziehung zueinander entwickeln wird.
Mal abwarten, wie schnell er mich pfählen, foltern oder verbrennen will.
Ich kann’s kaum erwarten diesen Bus mit seinem mir in der Nase brennenden Gestank zu verlassen, endlich eine rauchen zu können und dann einem Artgenossen einen Pflock ins Herz zu rammen, oder ihm einfach das Genick zu zerbrechen wie einen dürren Ast.
Es ist dieser verdammte Körper mit seinen neuen „Super-Kräften“, die mich ständig auf Trab halten, die danach schreien genutzt zu werden. Als ich noch ein Mensch war, habe ich niemals einen solchen Bewegungsdrang verspürt und schon da fiel es mir schwer mal fünf Minuten ruhig zu sitzen.
Allerdings, so muss ich zugeben, lehrt mich dieser neue Zustand auch eine ganze Menge. Ich erinnere mich nur zu gut an die erste Lektion, die ich bei Spike lernte, obwohl ich da noch menschlich war.
Nichts ist so unberechenbar, wie eine eifersüchtige Frau.



On My Way – Chapter 7

Immer wieder ging mir das Bild von Harmony als Vampir durch den Kopf und wunderte mich: warum? Okay, in Sunnydale konnte man es als „alltäglich“ bezeichnen, wenn deine Freunde hin und wieder von denen gebissen und sogar gewandelt wurden, aber wieso Harmony? Oder wohl eher: wieso gerade Harmony für Spike? Diese Fragen wollten mir einfach nicht aus dem Kopf gehen, wie ich da lag, in dem kleinen dunklen Raum, in Fesseln und einem großen Bett.
Schon seltsam, oder? Ich hätte mir über soviel anderes Gedanken machen können, ob ich überleben würde zum Beispiel, aber ich beschäftigte mich mit einem meiner größten Feinde: einem Ex-Cheerleader gefangen im Körper eines Vampirs. Harmonys einziger Vorteil schien tatsächlich ihr gutes Aussehen gewesen zu sein, was ihr dann im Nachhinein zum Verhängnis wurde, denn mal ehrlich: wenn Spike wirklich nüchtern gewesen wäre, dann hätte er doch mit Sicherheit darauf geachtet, dass er eine nahm, die kein kompletter Vollidiot war, also alles andere als „Harmony, das Schaf“, wie Cordelia es einst so passend formuliert hatte.
Ich fragte mich, wie sie es wohl ohne Spiegelbild aushalten konnte, ein derart eitler Mensch mochte zwar seine Spezies mehr oder weniger freiwillig wechseln, jedoch blieben die Grundzüge seiner Persönlichkeit erhalten, laut Angel jedenfalls. Bei einem Mann stellte ich mir das mit der Eitelkeit nicht so schwerwiegend vor, schließlich muss er sich weder schminken, noch seine Haare zu riesigen Vogelnestern emporstecken, die der Wind dann sowieso wieder aus ihrer ursprünglichen Position wehte.
In diesem Moment war ich, wie schon des öfteren in meinem jungen Leben bevor, sehr dankbar dafür, ein männliches Wesen zu sein, schließlich ersparte mir das doch eine Menge Stress und hohe Schuhe.
Letztendlich ertappte ich mich selbst dabei, wie ich von meinem eigentlichen Gedankengang abwich und verfolgte diesen weiter.
Spike hatte gesagt, er hätte es Dru heimzahlen wollen. Sollte sie ihn etwa betrogen oder gar verlassen haben? Die Miss Wahnsinn der letzten 200 Jahre angeödet von Captain Wasserstoff? Schwer vorstellbar, bedachte ich der beiden Vorgeschichte. Als Schöpfungen Angelus’ kannten sich die beiden seit dem Beginnen von William dem Blutigen, also Spike als Vampir, und waren vollkommen ineinander vernarrt gewesen, wenn es bei Vampiren so was wie Liebe gab, dann wären die beiden das so ziemlich beste Beispiel dafür. Anscheinend waren sie auch nie freiwillig für längere Zeit von der Seite des anderen gewichen. „Längere Zeit“ war dabei allerdings relativ betrachtet, sie waren ja schließlich „ unsterblich“.
Wie schlecht musste es Spike nach dieser Trennung gegangen sein, dass er Harmony ausgewählt hatte ihn auf seinen untoten Pfaden zu begleiten? Natürlich, man hatte ihm einzuräumen, dass er zu gegebenem Zeitpunkt betrunken gewesen war, nach eigener Aussage zumindest, jedoch hatte er sie, auch als er bemerkt hatte, wie hirnlos sie eigentlich war, am „ Leben“ gehalten und sogar in seiner unmittelbaren Nähe existieren lassen.
Daran sah ich mal wieder, wie tief jemand doch sinken konnte. Liebe war schon seit Anbeginn der Menschheit einer ihrer größten Dämonen gewesen, niemand war in der Lage mich davon abzubringen. Ich beurteilte Liebe nicht als etwas Böses, keineswegs, es war eines der wunderbarsten Gefühle auf der Erde, wenn nicht sogar das wunderbarste, aber sie konnte schon merkwürdige, teils angsteinflößende Dinge mit einem anstellen.
Nie hätte ich mir in diesem Moment träumen lassen, dass ich diese „angsteinflößenden Dinge“ am eigenen Leibe erfahren würde, doch es geschah tatsächlich..............

Später an diesem Tag – oder war es eventuell Nacht? Meine innere Uhr hatte ihren Geist aufgegeben – auf jeden Fall einige Zeit nachdem Spike den Raum zuletzt verlassen hatte, lenkte ein kratzendes Geräusch meine Aufmerksamkeit auf sich. Instinktiv wandte ich meinen Blick so gut es eben ging zur Tür hinüber, die bereits erneuert worden war. Ich wunderte mich, wie leise Spikes Lakaien gewesen sein mussten, denn während sie gearbeitet hatten, hatte ich tief und fest geschlafen, wie und wann ich in den Schlaf gedriftet war, wusste ich in der Situation gar nicht, man sollte meinen, ich hätte die letzten Tage hindurch genug geschlafen, so dass ich eigentlich nicht müde sein dürfte, doch merkwürdigerweise war ich es. Immer dann, wenn Spike den Raum verließ, schien er meine Energie, die mich wach hielt, mit sich zu nehmen. Ein innerliches Schulterzucken beendete diese Überlegungen für mich, wahrscheinlich benutzte der Vampir einen Zauber, so ließe sich auch mein Mangel an Flüssigkeit und Nahrung ohne weitere gesundheitliche Folgeschäden erklären.
Ich fokussierte mein Gehör wieder auf die Laute, die von der anderen Seite der neuen Tür kamen. Es glich dem Aneinanderreiben von zwei Eisenstangen, so als ob jemand versuchen würde, einen Schlüssel in die dafür vorgesehene Öffnung zu schieben, dieser aber nicht so recht passen wollte.
Ob Spike noch keinen Schlüssel für die neue Tür besaß? Nein, dass war unmöglich, vollkommen ausgeschlossen. Immerhin war er der Herr im Haus, im übertragenen Sinn, sämtliche Vorgänge, die von seinen Untergebenen ausgeführt wurden, waren ihm bekannt, die meisten davon, wenn nicht sogar alle, hatte er ja schließlich selbst angeordnet. Wer wäre also so dämlich, sich dem ausdrücklichen Befehl eines Meister-Vampirs zu widersetzen? Gerade da ertönte das laute Geräusch eines sich nur unbeugsam öffnenden Türschlosses, und die neuen Scharniere quietschten unweigerlich schief, als würde jemand mit seinen spitzen Fingernägeln über eine Schiefertafel fahren.
Endlich sah ich die Person, die für diesen Laut, der mir wahrhaftig das Blut in den Adern für einen kurzen Moment gefror, verantwortlich war................ und ich ohrfeigte mich innerlich, dass ich nicht gleich darauf gekommen war!
Hatte ich meine Frage nicht mit „wer wäre denn so dämlich“ eingeleitet? Tja, es gab wohl nur einen Menschen, na ja, Vampir in diesem Haus, auf den diese Aussage zuträfe: Harmony. Anfangs hatte ich ja noch gehofft, dass es vielleicht doch endlich die anderen Mitglieder der Scoobie-Gang waren, die mich endlich befreien wollten, deshalb hatte ich auch keinen Piepser von mir gegeben aus Angst, dass sich die äußerst sensiblen Ohren von einem der Vampire einschalten könnten, aber sämtlich Hoffnung auf eine Rettung oder wohl eher ein Überleben verschwanden im Nichts, als ich Harmony genauer betrachtete, wie sie langsam auf mich zukam.
Ihre Augen waren etwas rötlicher als bei unserem letzten „Treffen“ und wesentlich verquollener, blassere, fast schon transparente Haut, spröde Lippen und ungekämmtes Haar. So sah jemand aus, der soeben eine Trennung durchmachte........... und damit nicht umgehen konnte, wie ihre Augen es mir verrieten.
Dort spiegelte sich nur eine einzige, jedoch vollkommen reine Emotion: Eifersucht, pure, unverfälschte Eifersucht. Und mit ihrer Eifersucht ging Rache einher, dies sagte mir aber nicht ihr Blick, sondern das Messer in ihrer linken Hand, dessen silberne Klinge im matten Kerzenlicht schimmerte, als sie es vor ihre Brust hob.
„ Nicht ein Wort, Harris“, zischte sie gepresst durch ihre Zähne hindurch, nur noch zwei bis vier Schritte trennten sie von mir, „ ansonsten bist du sofort tot.“
Sofort tot? Sie wollte mich also umbringen, nichts neues für mich. Meine Augen auf ihren Bewegungen und der Klinge haftend, versuchte ich zu ermitteln, was das wohl klügste Verhalten in dieser Situation wäre, immerhin waren meine Optionen, nicht zuletzt durch meine gefesselte Lage, stark eingeschränkt.
So beschloss ich vorläufig mitzuspielen, die Möglichkeit, dass Spike nicht im Haus war und früher oder später - wobei ich wirklich betete, dass es früher sein wäre - wieder zurückkommen würde, war sehr hoch, was bedeutete, dass ich so lang es mein Körper und Verstand zulassen würden, am Leben bliebe. Wenn ich es bis zu Spikes Rückkehr aushielte, so bestand eine geringe Chance, dass ich tatsächlich durchkommen könnte. Es kam mir vor, als wäre dies der berüchtigte letzte Grashalm, aber da ich ein Scoobie war, hatte ich schon ziemlich oft mit genanntem Grashalm Bekanntschaft gemacht.
„ Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich hasse?“ Ich musste zugeben, diese Drohung hätte mir bei so ziemlich jedem anderen Vampir Angst gemacht, bei Harmony jedoch nicht, da es sich bei ihr anhörte, als würde ein vierjähriges trotziges Kind mit seiner Puppe sprechen. Obwohl, vom Gesichtspunkt der geistigen Entwicklung aus, war eine Vierjährige ihr mit Sicherheit überlegen.
„ Du bist der Grund dafür, dass sich mein Spikie nicht mehr für mich interessiert und all diese fiesen Dinge zu mir gesagt hat“, es klang so, als würde sie eine Liste aller Gründe mich zu töten aufstellen, oder wollte sie mir gar Schuldgefühle einjagen? Es stimmte, sie sah erbärmlich aus, aber nicht in dem so-erbärmlich-komisch Sinn sondern in der Art die Mitleid in einem hervorrief. Irgendwie tat sie mir wirklich leid, auf irgendeine vollkommen verquere Weise bemitleidete ich sie, meine Kindergarten- bis Highschoolabschluss- Feindin.
„ Eigentlich sollte ich dich sofort umbringen“, mir fiel auf, dass sie mich in der gesamten Zeit, die sie nun schon in diesem Raum war, mir nicht einmal direkt in die Augen gesehen hatte, ihr Blick war entweder auf meinen, sich unter der Bettdecke immer schneller hebenden und wieder fallenden Brustkasten gerichtet, oder sie konzentrierte sich auf ihre blassen Hände und das Messer darin, dass ich aus meiner liegenden Position aus nicht viel erkennen konnte, zumal sie sich jetzt auch auf das Fußende der Matratze gesetzt hatte.
„ Aber dann würde mir der Spaß dich zu foltern entgehen, und ich könnte Spikie nicht beweisen, was für eine tolle Vampirin bin. Wie einfallsreich und grausam ich sein kann, wie gut ich mich als seine Gefährtin eigne“, während sie von sich selbst schwärmte, platzierte sich in ihren Augen ein mir nur allzu vertrautes Glänzen. Es war dieses typische „Ballköniginnenlächeln“, dass die jeweilige Erwählte bei ihrer Dankesrede entwickelte, da sie realisierte „wie viel besser“ sie doch war, dass niemand an sie heranzureichen vermochte. Hoffentlich war Harmony als Vampir genauso oberflächlich und unfähig wie als Mensch, denn dann könnte ich sie, glaubte ich jedenfalls, sie eventuell sogar dazu bewegen mich gehen zu lassen, einen Versuch war es immerhin wert.
„ Und weißt du, wann er dich richtig vergöttern würde?“ Trotz meiner misslichen Lage gelang es mir tatsächlich, etwas Zuversicht in meine Stimme zu legen, schließlich wollte ich Harmony von meinem grandiosen Plan, mit dem sie Spike zurückerobern könnte, überzeugen, das hieß natürlich nur ihr gegenüber so, für mich bestand der Plan darin, meinen Arsch zu retten, weswegen ich Harmony *leider* anlügen musste.
Meine letzte Bemerkung hatte selbstverständlich ihre Aufmerksamkeit erregt und sie guckte mich nun zu gleichen Teilen interessiert und verblüfft an.
„ Wie meinst du das? Und du machst dich lieber nicht über mich lustig, klaro?!“ Sie verschränkte die Arme trotzig vor ihrer Brust und spitze ihre Lippen in einer arroganten, sich überlegend fühlenden Art.
„ Na ja“, ich räusperte mich und schaute mit meinen Augen zur Zimmerdecke, „ überleg’ doch mal: was will Spike mehr als alles andere? Eine tote Buffy, is’ doch einleuchtend, oder?“ Auf ihr Nicken hin redete ich weiter. „ Also, sein größter Wunsch ist es, die Jägerin zu töten, was ihm bis jetzt jedoch nicht gelungen ist. Wie denkst du, würde er daher reagieren, wenn du sie ihm brächtest?“
„ Er würde endlich einsehen, wie perfekt ich zu ihm passe und mich wieder lieben“, ihr Gesicht glänzte wie ein kompletter Weihnachtsbaum inklusive diverser eingeschalteter Lichterketten natürlich. Sie war hin und weg von meiner Idee, also beschloss ich nun, ihr den Teil des Plans vorzustellen, in dem ich vorkam.
„ Ja, und du könntest mich als Köder benutzen. Das klappt mit Sicherheit“, ich betete, dass sie mir meinen gespielten Verrat an den anderen abkaufen würde, doch an ihrem begeisterten Gesichtsausdruck ließ sich dies deutlich ablesen. Manchmal war es wirklich zu einfach.
„ Das ist genial“, Harmony klatschte aufgeregt in die Hände, nachdem sie das Messer weggeworfen hatte selbstverständlich, und begann im Raum umherzuhüpfen, „ aber warum solltest du das tun? Sie ist immerhin eine der wenigen Frauen, die sich mit dir abgibt, außer Willow, aber die kann man ja nicht wirklich als Frau zählen, eher als“, sie wedelte mit ihrer Hand wild in der Luft herum, „ na ja, keine Frau halt.“
„ Warum ich sie hintergehen sollte? Wie du bestimmt weißt, ist Buffy total von sich selbst eingenommen, immer dieses „ Ich bin die Jägerin, die einzig wahre Auserwählte, alle anderen sind mir bei weitem unterlegen“ , irgendwann fing sie damit an, mir gewaltig auf dir Nerven zu gehen. Ist sie mal eben die Jägerin, was soll’s? Das gibt ihr noch lange nicht das Recht, alle möglichen anderen Personen um sie herum wie etwas minderwertiges zu behandeln. Außerdem gefällt mir ihre Haartönung nicht, die wirkt so unnatürlich“, Gott wusste bestimmt, dass ich das alles nicht ernst gemeint hatte, jedenfalls hoffte ich es, denn, auch wenn es eine Lüge war, in meinem Innersten fühlte ich mich bereits schuldig, schließlich war Buffy wie eine Schwester für mich............ und es gefiel mir gar nicht, dass Harmony sich so über Willow lustig gemacht hatte, bloß weil diese sich nicht so aufdonnerte wie manch anderer hier im Raum, musste sie das noch lange nicht weniger zur Frau machen.
„ Hab’ ich’s mir doch gleich gedacht! Ich hab’ nämlich mal ihre dunklen Ansätze gesehen und als ich sie darauf angesprochen habe, machte sie einfach nur einen von ihren *merkwürdigen* Blicken und rauschte ab! Und wiedereinmal hat mich mein weiblicher Instinkt nicht enttäuscht, hah!“ Sie ließ sich mit einem schwungvollen Schritt auf den Matratzenbereich direkt neben meinen Brustkorb fallen, ein triumphierendes Lächeln umschmiegte ihre Lippen, als sie ihren Kopf in die Seitenlage brachte und mich intensiv studierte.
„ Aber was, wenn die Sache schief geht, und ihr beide mir entwischen könntet? Hmm, wie sichere ich mir zumindest deine Treue ab? Ah, ich weiß“, ihre Augen glänzten mit einem mir etwas merkwürdig vorkommenden Schimmer, „ ich mach’ dich einfach zu meinem Untergebenen!“ In Sekundenschnelle veränderten sich ihre menschlichen Gesichtszüge zu einer dämonischen Fratze und sie beugte sich vorwärts, um mir in den Hals zu beißen.
Ein betäubender Schmerz durchstieß meinen Körper, als sich ihre leicht kurvigen, äußerst spitzen Fangzähne in mein Fleisch bohrten. Deutlich konnte ich ihre gierigen Züge spüren und wie mich mit ihnen immer ein bisschen mehr von meiner Kraft, von meinem Leben, verließ. Doch anstelle zu schreien, mich so gut es nur eben ging zu wehren, überhaupt irgendein Zeichen von Schmerz oder Furcht gegenüber dem Tod von mir zu geben, lag ich einfach nur so da und ließ es geschehen, dass meine eigene Passivität in einer Situation wie dieser mich innerlich zu ängstigen begann. Schon oft hatte ich dem Ende ins Auge gesehen, aber, auch wenn es sinnlos erschienen war, so hatte ich doch zumindest immer versucht mich zu verteidigen, zu überleben.
Vielleicht lag es an den Umständen.
Noch nie zuvor war es ein Vampir gewesen, noch nie zuvor war ich ausgesaugt oder wenigstens „ angezapft“ worden. Alles schien so unwirklich in diesem Moment. Es war als befände ich mich irgendwo zwischen zwei Welten, eigentlich tat ich das ja auch, der Welt der Lebenden und der Welt der Toten. Ich fühlte wie ich immer weiter von der einen wegdriftete, hinein in die andere, in die für mich dunkler erscheinende. Um mich herum veränderte sich alles, obwohl mein Verstand mir verriet, dass es nicht so war, dass ich starb.
Harmony labte immer noch ihren schier unstillbaren Durst an meiner Halsschlagader, es würde nicht mehr lange dauern, dann würde sie mich von ihrem Blut trinken lassen, aber ich hoffte, sie würde mich einfach sterben lassen, denn lieber würde ich mein Leben geben, wenn dafür das eines Freundes gerettet werden würde.
Meine Sinne fingen an sich langsam auszuschalten, Farben verschwanden und vereinten sich zu einem einheitlichen Schwarz, wozu sollte ein Toter auch sehen müssen? So würde er wenigstens von den Gräueltaten der Lebenden verschont. Die Töne um mich herum würden dumpfer, das schmatzende Geräusch von Harmonys Mund an meiner Kehle existierte schon gar nicht mehr für mich, wozu sollte ein Toter auch hören müssen? So würde er zumindest nicht mehr vom ewigen Klagen der Lebenden auf sein eigenes Leid aufmerksam. Sämtliche Emotionen schienen mit der unversiegten Quelle von Blut, die mein Körper bot, ebenfalls aus mir herauszufließen. Aber ich war sowieso nicht in der Lage mich zu kümmern, mir war alles egal, es sollte nur endlich vorbeisein............. der Gedanke, dass ich sterben wollte hätte mich eigentlich schockieren oder anekeln sollen, tat er jedoch nicht, plötzlich ergab alles einen Sinn, keine Probleme mehr, nichts, es blieb lediglich ein tiefer Schlaf für mich übrig, Frieden und Ruhe, die Erlösung von einem Leben auf dem Höllenschlund.
Kälte suchte mich heim, ich glaubte, irgendetwas neben mir krachen zu hören, schob es dann aber als eine Folge des hohen Blutverlustes beiseite.
Alles hörte auf zu existieren, das andere Ufer war beinahe erreicht, nur noch ein paar Schwimmzüge.
Doch bevor dies geschah, schluckte ich etwas von dem kalten Wasser. Es schmeckte nach Eisen und machte meinen Körper unheimlich schwer. Das Wasser drang mit seiner Kälte in sämtliche Blutbahnen meines Kreislaufs vor und drückte mich nach unten.
Noch ehe ich meinen ersten Schritt auf diese neue Welt, die schon zum Greifen nah gewesen war, setzen konnte, zog mich das Wasser nach unten, ich ertrank in dem kalten Meer zwischen den Welten, zwischen Leben und Tod.

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Ertrinken selbst war eigentlich gar nicht so schlimm, doch bedenke ich heute die Konsequenzen, die es mit sich gebracht hat, so wünsche ich mir nichts sehnlicher als in der Lage gewesen zu sein einfach weiterzuschwimmen, damit mich das Meer jetzt nicht als seinen Gefangenen halten kann.



On My Way – Chapter 8

Als ich wieder aufwachte, war alles, was mich einst ausgemacht hatte, scheinbar verschwunden. Ich wusste weder meinen Namen, noch wo ich mich befand, sämtliches Wissen blieb mir vorenthalten, ich musste alles neu erlernen.
Wie bei einem Neugeborenen, was ich im Endeffekt ja auch war.
Ein einziges Gefühl der Leere erfüllte mich, riss an mir, beanspruchte meinen gesamten Körper. Es tat weh, sehr sogar, ich dachte, ich hätte innerlich zu verbrennen und plötzlich, da ich mir meine Umgebung betrachtete und eine Kerze erblickte, ihre Flamme sah, suchte mich ein Schmerz heim, wie ich ihn bis dahin nicht für möglich gehalten hatte, vermutete im ersten Moment sogar, dass mich diese einfache kleine Lichtquelle erblinden lassen würde.
Eine Kerzenflamme war bisher immer gelblich-rot und ein wenig hell für meinen Augen gewesen, doch nun war sie komplett verändert. Ihr Schein glich dem der prallen Sonne an einem heißen Sommertag, in die man direkt reinzublicken versuchte, nur wesentlich intensiver und von solcher Farbfacetten-Erfülltheit, dass ich mich nicht in der Lage glaubte, jede einzelne bestimmen zu können. Erneut öffnete ich meine Augenlider, wohl bedacht nicht in die Richtung der Kerze zu schauen. Kaum hatte ich mich wieder beruhigt, begann der innere Schmerz mich wieder heimzusuchen. Ich kam mir vor wie ein leeres Gefäß, dass darum bettelte gefüllt zu werden, damit es mehr Standfestigkeit erlangte. Meine gesamte Muskulatur zitterte, meine Knochen waren im Begriff sich um ihre eigenen Achsen zu drehen und vom Fleisch loszureißen, wobei meine Haut wie Stein war, kalt und leblos. Allmählich übernahm diese äußere Kälte jedoch auch die inneren Bereiche meines Kreislaufs, was die Qualen für mich nur noch um ein Vielfaches erweiterte. Gierig sog ich Luft in meine Lungen, wollte die Leere in mir besiegen, begriff jedoch schnell, dass es nicht der Sauerstoff war, den ich brauchte, sondern etwas anderes. Mein Verstand war unfähig zu arbeiten, nachzudenken stand also außer Frage, doch in Sekundenschnelle wurde das Vermögen zu irgendeiner Entscheidung von etwas weitaus mächtigerem verdrängt: Instinkt.
Sämtliche Verwirrung, jegliche Fragen, Ungewissheiten verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren und etwas anderes übernahm die Kontrolle in meinem Körper, eine einzige dämonische Kraft floss durch meine Adern, regierte meine Handlungen, ließ alles so klar erscheinen und verleitete mich dazu, alles um mich herum verschwinden zu lassen, bis auf eines: das Geräusch eines Herzschlages und von heißem, pochendem Blut.
Der Rhythmus des Pulses wurde zum Zentrum meiner Welt, veranlasste mich meine Augen auf den Punkt zu fokussieren, an dem ich das schlagende Herz vermutete............. und entdeckte sie.
Ihre Haut war bleich vor lauter Angst, genauso wie ihre Pupillen, ja ihr gesamter Körper schrie aufgrund der Panik, die mit jedem Schritt, den ich auf sie zumachte, zu steigen schien. Jemand war so freundlich gewesen, ihren Hals freizulegen, welcher natürlich sofort meine gierigen Blicke auf sich zog. Ich konnte ihr Blut riechen, es bereits auf meiner Zunge fühlen und schmecken, wie es meine mit einem mal so trockene Kehle hinunterlief. Dieser dicke rotfarbene Saft, der mir die Macht geben würde zu leben, zu überleben, zu herrschen.
Merkwürdigerweise schrie sie nicht, unternahm auch keinerlei Fluchtversuche, winselte lediglich vor sich hin und fand ihre weit aufgerissenen Augen an meinen Körper gefesselt, während ich immer näher kam, die noch menschlichen Zähne bereits bleckend.
Die junge Frau presste sich eng an eine der Steinwände, die das Echo ihres immer schneller werdenden Blutflusses mit scheinbar doppelter Lautstärke in meine Ohren zurückwarf. Schließlich beugte ich mich zu ihr hinunter und beobachtete sie intensivst, bevor ich mit meiner linken Hand vorschnellte und sie brutal am Nacken packte. Ihr brünettes, gelocktes Haar strich über meine Haut, die sich unter der zusätzlichen Einwirkung ihres Schweißes und dem direkten Kontakt zu ihrem Körper zu erwärmen schien. Langsam zog ich sie näher an mich heran, ich wollte keinen einzigen Moment verpassen, in dem sich ihre Angst noch steigerte, das Weiße in ihren Augen fast schon zu blenden begann, ihre Wangen röter färbten, weil ihr Blut in sie schoss. Mit den Fingerspitzen der rechten Hand strich ihr sachte über das Gesicht, lächelte sie sogar an, steckte ihre Haare hinter ihr Ohr und legte ihren Kopf gegen mein Schlüsselbein.
Ihr Atem brannte auf meiner kalten Haut und trieb regelrechte Hitzestöße durch mich hindurch, wobei ich meine Wange an der ihrigen rieb.
„ Sch, sch, sch, es wird alles wieder gut“, versicherte ich ihr mit einer ruhigen Stimme, die erstaunlicherweise tiefer und sicherer klang als vorher, „ ich kann dir helfen hier weg zu kommen.“
„ Wirklich?“ Ihre Kehle schien sich bei diesem leichten Piepser zusammenzuziehen, was zu einem schrillen Laut in meinem Gehör führte, ich jedoch nicht fauchen musste.
„ Oh bitte helfen Sie mir“, flehte sie mich mit all ihrer Verzweiflung an, ich merkte deutlich, wie sehr sie an ihrem Leben hing, ihre Todesangst war wohl mit das Schönste, was ich jemals gesehen, gerochen, gehört und gefühlt hatte, und in den nächsten Minuten würde ich sie auch noch schmecken können.
„ Das werde ich. Keine Sorge, ich werde dich von hier befreien“, sagte ich mit so viel Zuversicht, dass sie es mir einfach abkaufen musste.
Sie tat es dann auch.
Erleichtert seufzend drückte sie sich näher an mich, während ich meine Arme um sie schling und zum ersten mal die Transformation meines Gesichtes spürte. Das Gefühl kam nichts, was ich bisher kennen gelernt hatte gleich, es war irgendwie........... lustig. Meine Haut schien sich über die Knochenkämme auf meiner Stirn und meinen Wangen zu spannen, jedoch ohne zu schmerzen, selbst die Veränderung meiner Pupillen verspürte ich lediglich als ein kurzes Fingerreiben über mein Augenlid, es kam mir wie das Natürlichste auf der ganzen Welt vor. Ich ließ meine Zunge über die nun längeren, leicht kurvigen spitzen Fangzähne gleiten, woraufhin ich sie sofort in den Hals der Frau sank.
Die Ekstasen, die in dem Moment, da die ersten Tropfen ihres Blutes meine Kehle hinunterflossen, über mich kamen, waren von solch gewaltigem Ausmaß, dass ich befürchtete, durch ihre Intensität bedingt, ohnmächtig zu werden. All ihr Leben strömte in meine Arterien und Venen, erfüllte mich auf eine Weise, wie noch keine Emotion es je zuvor gekonnt hatte. Ich fühlte mich wie ein Gott, so mächtig, so unbesiegbar und unverwundbar, als könnte ich mit einem einzigen Fingerdeuten die gesamte Menschheit auslöschen, je nach eigenem Belieben die Hölle mit den irdischen Kontinenten verschmelzen lassen, um einen wahrhaften Vergnügungspark für mich selbst zu erschaffen.

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Ich weiß, etwas größenwahnsinnig, jedoch vollkommen verständlich, da Blut eine ähnliche Wirkung wie XTC auf den vampirischen Verstand und Körper hat, das heißt, ihn genauso vernebeln und abhängig machen kann, wie den eines Menschen................... nur halt in wesentlich größeren Dimensionen, wie man am Beispiel „ Moi“ außerordentlich gut feststellen konnte.

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Die heisere Stimme der Frau krächzte an meinem Ohr vorbei, als sie immer gedrungenere, schwerfälligere Atemzüge nahm, oder zu nehmen versuchte, denn mit jedem weiterem Schluck entfernte ich mehr und mehr der roten, sauerstoffreichen Flüssigkeit aus ihrem Körper.
Ich spürte, wie ihr Herzschlag immer langsamer wurde, sich ihre Gliedmaßen zusehnst versteiften, ihr Winseln letzten Endes versiegte und nur für den Bruchteil einer Sekunde, da sich der Muskel in ihrer Brust zum allerletzten mal zusammenpresste, teilten wir ihn miteinander.
Es war, als wäre ihr Leben komplett in mich übergegangen, ihre Wärme erfüllte mich, ihre Emotionen so klar und unverdorben, die pure Angst floss nun in meinem Körper und erregte mich auf einer schier unvorstellbaren Ebene, während sich unsere Herzen, ihr sterbendes und mein bereits totes sich zu einem letzten gemeinsamen Schlag vereinigten und ihr Leben beendeten.
Die nun nicht mehr fließende Quelle an ihrem Hals leckend, ließ ich sie langsam zu Boden gleiten, stand dabei auf und guckte sie noch einmal ganz genau an, was ein bösartiges Lächeln auf meine blutroten Lippen brachte, die ich gierig mit meiner Zungenspitzen absuchte, um auch ja keinen einzigen Tropfen dieser Köstlichkeit zu verschwenden. Mein Gesicht kehrte wandelte sich automatisch zu seiner menschlichen Maske zurück.
„ Ich hab’ dir ja gesagt, dass ich dich von *hier* wegbringen würde“, wisperte ich mit meiner von Zufriedenheit gezeichneter Stimme, stolz auf meine eigene Leistung, sie so schnell und sauber getötet zu haben.
Mittlerweile, so bemerkte ich, kehrten auch die Erinnerungen wieder zurück zu mir.
Ich sah Bilder von Harmony, dem Messer in ihrer Hand, mir, wie ich ihr von meinem glorreichen Plan erzählt hatte, dem Biss............. merkwürdigerweise quoll Hass in mir auf, als ich mein letztes Erlebnis als Mensch noch einmal gedanklich durchlief.
Sollte einen Vampir die bloße Vorstellung seines Sire, seines Herren, nicht mit vollkommener Ehrfurcht, Stolz und zugleich Verlangen erfüllen? Warum lief mir schon allein bei ihrem Namen ein Schauer der Anwiderung meine Wirbelsäule hinunter?
Außerdem fragte ich mich, wo mein Sire, ob ich sie nun anbetete oder nicht, überhaupt sein mochte, nicht, dass ich ihrer Hilfe und Fürsorge dürftig war, aber lag es nicht in der Natur eines Herren seine Schöpfung zumindest bei ihrer Geburt zu beobachten? Ich rümpfte die Nase und lachte schadenfroh auf. Wahrscheinlich war Harmony selbst dafür zu dämlich und hing gerade in irgendeiner Bar rum, einen Typen mit ihren Typen dichtschüttend, der in Wirklichkeit nur darauf wartete, dass sie endlich die klappe hielt, damit er sie vögeln konnte. Währenddessen würde sie mit Sicherheit beginnen in einem ihrer „ ach- so- kleinen“ Handtäschchen ihren pinkfarbenen Terminplaner zu suchen, um herauszufinden, was sie vergessen hatte.
Ich schüttelte meinen Kopf und ein paar Strähnen meiner schwarzen Haare fielen mir ins Gesicht, kitzelten auf meiner toten Haut. Wie spät war es wohl? Schien draußen noch immer die Sonne, oder konnte ich unbesorgt jagen gehen? Und wo befand ich mich überhaupt? Etwa immer noch in demselben Haus, in dem Spike mich noch letzte Nacht gefangen gehalten hatte? Noch eine Dummheit, die Harmony durchaus zuzutrauen wäre! Jedoch war der Raum, in dem ich soeben diese äußerst delikate Frau getötet hatte anders als der vorherige. In diesem waren zwar auch keine Fenster und lediglich Kerzen als Beleuchtung, die Einrichtung allerdings wesentlich komfortabler und großzügiger.
Mein Bett war etwa einen Meter und fünfzig in der Breite und zwei Meter in der Länge aus einem Material, das ich als Mahagoni identifizierte, mit Bettlaken aus dunkelgrauem Satin und mehreren Kissen. An der Wand zu meiner Rechten stand ein hohes Bücherregal, das beinahe bis unter die Decke des hohen Raumes ging, voll von in Leder gebundenen Seiten, die über die Jahre hinweg einen eigenartigen Geruch angenommen hatten, der nun in meinen Nasenflügeln kratzte. Des weiteren erblickte ich einen ziemlich instabil aussehenden Kleiderschrank, der sich fast schon bedrohlich in Höhe und Breite empor streckte, eine Kommode und diverse andere kleine Beistellmöbel, wie zum Beispiel zwei Ledersessel, einen Nachttisch, das übliche halt.
Rausgehen und jagen, oder hier drin bleiben und darauf warten, dass eventuell doch niemand kam? Na die Entscheidung viel mir nun wirklich nicht schwer. Irgendetwas töten gehen natürlich!
Ich sah an mir herunter und erkannte, dass ich nichts weiter trug als ein Paar enger schwarzer Lederhosen, was mich allerdings nicht im geringsten störte, da sie sich wie eine zweite Haut an meinen Körper schmiegte. Zu meinem Bedauern musste ich jedoch feststellen, dass der Spender meiner Hosen sich nicht mit den Gedanken beschäftigt hatte, mir auch ein dazu passendes Shirt zu schenken, aber was kümmerte es mich, schließlich gab es in Sunnydale genügend Läden, die erst spät am Abend schlossen und lauter appetitliche junge Damen als Angestellte hatten. Wie praktisch Abendessen und Einkauf so hervorragend miteinander verbinden zu können!
Als ich mich auf die Tür hinzubewegte, fiel mir zudem noch auf, dass ich meine erste Jagd wohl oder übel barfuss antreten müsste, zuckte jedoch mit den Schulter. Was interessierte mich schon, ob ich kalte Füße kriegen würde, immerhin war ich tot und nahm sowieso immer die mich umgebende Raumtemperatur an, es war ja nicht so, als könnte ich mir eine Erkältung einfangen, oder? Also griff ich nach dem Türknauf, drehte ihn ohne Hast aus seinem Schloss und öffnete die Tür, die sich mit einem leichten Knarren über den steinernen Boden hinüberschwenkte. Bevor ich in den Gang davor trat, schaute ich mich allerdings gründlichst um, schließlich wollte ich nicht sofort in die Arme des nächstbesten Demonenjägers laufen, doch im gesamten Haus herrschte eine – welch passender Begriff – Totenstille, weshalb ich mich ruhig in den kalten Korridor schlich, die Tür hinter mir wieder schließend, und immer darauf achtend, dass mich nichts und niemand überraschen würde.
Wie ich schnell feststellte, befand sich der Gang in einem höheren Stockwerk, da ich ein Fenster erblickte, dass mir, zu meiner aufrichtigen Freude, einen herrlichen Ausblick auf eine sternenklare Nacht und ein paar Baumwipfel verschaffte, die sich in einer leichten Brise zu wiegen begannen.
Das Haus selbst war wohl auch schon den einen oder anderen Tag älter, denn alle paar Meter traf ich auf bröckelnden Putz, nasse Stellen, sogar Mäuse kreuzten meinen erst kurzen zurückgelegten Weg. Letzten Endes fand ich dann doch endlich mein gesuchtes Ziel: die Treppe.
Mich am Geländer festhaltend, schritt ich nun Stufe um Stufe herab, bedacht keinen einzigen Mucks von mir zu geben. Unten angekommen erstreckte sich vor mir ein ziemlich großer Empfangsbereich, mit einer, im Verhältnis zum Raum gesehen, winzigen Tür am anderen Ende. Jetzt gab es nur noch eines, was mich von der Freiheit trennte: zwei Vampire, die eben noch an einem großen Eichentisch gesessen und Karten gespielt hatten, erhoben sich bei meinem Anblick von ihren Plätzen und knurrten durch ihre Fangzähne hindurch. Der Geruch von Alkohol ließ mich meine Nase rümpfen, die beiden stanken mit Sicherheit nach mehr Schnaps als mein Vater es je in seinem ganzen Leben getan hatte. Ekelerregend, aber falls unsere Kartenbrüder mir in die Quere kommen sollten, würden sie schon noch sehen, was sie davon hatten.
In aller Ruhe setzte ich meinen Weg durch den Raum fort, die beiden Vampire immer aus dem Augenwinkel beobachtend.
„ Hey“, der größere von ihnen trabte auf mich zu und blieb nur wenige Meter vor mir stehen, die fetten Arme über der Brust verschränkt musterte er mich argwöhnisch und mit solch einer Herablassung, dass ich ihm einfach nur die Kehle rausreißen wollte. „ Wo beabsichtigt unser Baby denn hinzugehen? Kann mich nicht erinnern, dass der Meister es dir erlaubt hat, oder Joe?“
Wie konnte er es wagen, mich „Baby“ zu nennen?! Dafür würde er büßen, ohne Erbarmen!
„ So weit ich weiß, nein“, antwortete „Joe“ mit einem Tonfall, der keinen Zweifel daran ließ, dass auch er sich mir überlegen fühlte.
„ Siehst du, Kleiner? Du kannst nicht einfach so gehen, wann es dir passt. Du musst schon noch auf die Erlaubnis von unserem Meister warten, und jetzt husch husch zurück ins Bettchen mit dir“, Fettie winkte mit seinen Fingern in Richtung Treppe, ein fataler Fehler, denn in dem Moment, in dem er seinen Arm ausstreckte, um mir den Weg zu weisen, packte ich seinen Biceps und riss den Muskel so herum, dass er sich mit einem lauten, reißenden Geräusch vom Knochen löste.
„ Das seh’ ich aber ganz und gar nicht so“, teilte ich ihm mit, während er sich noch vor Schmerzen wandte und erneut ein ohrenbetäubendes Heulen von sich gab, als ich ihm den Arm mit einem gewaltigen Hieb ganz abriss.
Er taumelte daraufhin etwas benommen vorwärts, auf mich zu, was mich dazu verleitete seinen Kopf in meine Hände zu nehmen und ihn näher an mich heran zu holen.
„ Ich brauche niemandes Erlaubnis, um zu gehen, und niemand nennt mich ein „Baby“, verstanden?“ Mit seinen weit aufgerissen gelben Augen, die deutlich seine Panik zeigten, starrte er mich einfach nur an, bevor er schwach nickte.
„ Ja, Meister“, piepste er, „ ich habe verstanden.“
„ Gut“, ich lächelte selbstgefällig und brach ihm mit einer schneller Bewegung meiner Hände das Genick. Noch ehe sich die Asche auf meinen Körper legen konnte, ging ich auf „Joe“ zu, der sofort ein paar Schritte zurückwich, dann auf die Knie fiel.
„ Ja, Meister, ich habe verstanden“, kam es in einem flehenden Wispern von ihm, was mich einfach nur anwiderte. Wie konnte jemand sich nur so erniedrigen lassen? Na ja, es war schließlich nicht mein Problem, insofern wollte ich mich gerade wieder auf den Weg zur Tür machen, als sich mir plötzlich ein Gefühl aufdrängte, das mich mit aller Macht dazu zwang zur Treppe zurückzusehen. Dort erblickten meine Augen Spike, der sich lässig an das Geländer lehnte, ein amüsiertes und durchaus von Stolz erfülltes Lächeln auf den Lippen.
Noch bevor ich wusste, was mein Körper mir durch sein intensives Verlangen nach Spikes Nähe überhaupt mitteilen wollte, da entsprang meiner Kehle ein einziges Wort, das alles, was ich in diesem Moment empfand, so klar auszudrücken schien.
„ Sire“, flüsterte ich in den stillen Raum hinein, und Spike lachte erfreut auf.

Wer niemals stirbt, kann nicht von sich behaupten, jemals richtig gelebt zu haben.
************************************
Der Anfang aller Wege heißt Geburt,
Das Ende aller Wege heißt Tod.
Die Wege selbst heißen Leben
************************************
Nur die, die sich trauen, zu weit zu gehen,
wissen, wie weit sie zu gehen in der Lage sind.


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New PostErstellt: 28.03.05, 13:17  Betreff: Re: S/X - On My Way ( komplett )  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Verschoben: bloodylily schrieb folgendes

On My Way – Chapter 9

„ Na da geh’ ich jede Wette ein“, Spike musterte mich mit seinen intensiven blauen Augen, die etwas in sich bargen, was ich bis dahin noch nie in jemandes Blick bevor gesehen hatte, jedenfalls nicht, soweit ihr Interesse meiner Wenigkeit gegolten hatte. Im tiefen Blau seiner Iris und in der nachtschwarzen Pupille, die sich im fahlen Licht des Mondes, der durch eines der Oberlichter in den Raum schien und ihm eine ruhige, jedoch auch irgendwie tödliche Atmosphäre verlieh, zu kleinen, vielleicht gerade mal einen Zentimeter im Durchmesser großen Punkten, zusammengezogen hatten. Dort, an diesem Ort, auf den sich meine gesamte Aufmerksamkeit mit meinen neuen dämonischen Kräften fokussierte, erfuhr ich, was es bedeutete, geliebt zu werden.
Mein eigener Verstand sagte, nein, er schrie mich regelrecht an, dass ich mich nicht so gehen lassen sollte, er versuchte gegen die Macht in meinem Körper anzukämpfen, die mir diese Information so klar und deutlich lieferte, dass es fast schon angsteinflößend war.
Verstand gegen Herz.
Erfahrung gegen Verlangen.
Doch die entscheidende Schlacht war im Bruchteil einer Sekunde geschlagen worden, ließ mich realisieren, was ich nun war, wer ich nun war und zu wem ich nun gehörte. Die mahnende Stimme in meinem Kopf wurde leiser, hörte auf mir zu erzählen, dass die Emotionen in den Augen meines Sires nur pures Wunschdenken wären, dass mich noch nie zuvor jemand geliebt hätte und, dass sich diese Tatsache auch nicht durch meinen Beitritt der Liga der Untoten geändert hätte. Doch alles worauf sich meine Sinne konzentrierten war dieser eine Blick, dieses Paar zweier tiefer Ozeane, die im Sternenlicht der Nacht zu glühen begannen, je länger unser Blickkontakt anhielt.
Immer schneller fing etwas in mir an sich zu verzehren, an mich zu appellieren, doch war mir die Bedeutung dieser unausgesprochenen Worte, dieses einzigen sich jeden Moment weiter stärkenden Verlangens unbekannt............. alles, was zählte, war mein Schöpfer, der mich mit Liebe und Stolz beobachtete.
„ Sire“, erneut kehrte dieses Wort aus den tiefen meiner plötzlich unangenehm trockenen Kehle in die Stille des Raumes, schien von den kalten Wänden abzuprallen und mit doppelter Lautstärke in mein eigenes Gehör zurückgeschmettert zu werden, dröhnte in meinem Schädel, drang in mein Blut............. und mit einem mal verstand ich.
Das Gefühl, dieses immer lauter werdende Hämmern im Inneren meines Körpers galt ihm. Es war das Bedürfnis nach ihm, nach seiner Nähe, nach seiner Zuneigung, nach seinem Blut, das schließlich den Grund meiner Existenz darstellte, da es in mir war, zwar floss es nicht, wärmte nicht, doch gerade jetzt brannte es wie die Feuer der Hölle persönlich durch mich hindurch und machte mich rasend, wahnsinnig vor lauter Bedürfnis nach ihm.
„ Ich dachte, dass wir das bereits erläutert hätten“, ein Lächeln zog seine blassen Lippen auseinander und gewährte mir einen Blick auf seine stumpfen, glänzenden Zähne, die ich sich vor nicht allzu langer Zeit im Zusammenspiel mit seiner dämonischen Visage in meinen Hals gebissen hatten.
Ich versuchte mich an das Bild zu erinnern, der Moment, in dem er mich zu einem Teil von sich selbst gemacht hatte, doch da war nichts, lediglich eine äußerst bedürftige Vorstellung von unserer allseits beliebten Harmony, wie sie im Begriff gewesen war, mich zu wandeln und dann............... Dunkelheit. Ich fühlte deutlich, wie sich meine Stirn in kleine Falten legte, noch bevor ich es eigentlich beabsichtigt hatte, denn ich wollte Spike auf keinen Fall das Gefühl vermitteln, dass er nicht das Zentrum meiner Welt war. Zu spät.
„ Stimmt was nicht, Liebling?“ Die aufrichtige Sorge in der Stimme meines Erschaffers gab mir ein schlechtes Gewissen. Ich konnte ihn doch nicht einfach so in Frage stellen, oder? Wie sollte ich mich dies bezüglich an ihn wenden, ohne ihn zu kränken?
In Gedanken verloren bemerkte ich nicht, dass Spike sich von der Treppe entfernt hatte und nun auf mich zuging, bis er schließlich vor mir stand. Oh, wie laut der Dämon in mir mit einer verlangenden, sich verzehrenden Stimme des Leidens nach ihm schrie, heulte, wie sehr er, ich mich danach sehnte von Spike berührt oder gar auf dem steinernen Fußboden nach allen Regeln der Kunst und der Untoten von ihm genommen zu werden, aber ich bemühte mich, dies alles zu unterdrücken, nicht zuletzt aus nackter unverfälschter Angst, ihn aufzuregen.
„ Was ist los? Hat dir Debbie etwa nicht gemundet? Ich dachte, dass sie dir gefallen würde, so junges und unschuldiges Blut. Hättest du lieber jemand anders? Wir haben noch genug im Keller, also wenn du einen von denen............. .“
„ Nein Spike, das ist es nicht. Sie hat hervorragend geschmeckt. Danke“, ein scheues Lächeln huschte über meine Lippen und ich fragte mich, ob es richtig gewesen wäre, ihn zu unterbrechen, aber es hatte mir innerlich Schmerz zugefügt, ihn so unsicher zu sehen.
„ Was ist es dann?“ Spike hob mit seinem Mittel- und Zeigefinger mein Kinn an, während er mit seinem kalten Daumen, der ein wahres Feuer der Ekstasen auf meiner toten Haut auslöste, über meinen Unterkiefer streichelte und mich erwartungsvoll ansah, jedoch nie, ohne dieses gewisse Glänzen in seinen Augen, dass mich in einen mich wärmenden Bann sog. „ Was geht hinter diesen wunderschönen dunklen Augen vor, hmm? Verrat’ es mir, Liebling.“
„ Es ist...........“, wo sollte ich nur beginnen? Wie sollte ich nur beginnen? Doch ich konnte ihm seine Bitte einfach nicht abschlagen, ich verdankte ihm mein Unleben und er verdiente es, die Wahrheit zu hören. „ Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du mich gebissen hast. Alles, was ich noch weiß ist, dass Harmony ihre Fangzähne in meinen Hals geschlagen hat und danach, na ja, dann hab’ ich Debbie umgebracht.“
Behutsam ließ Spike seine Hand von meinem Kinn über meine Wange gleiten, was mir eine gewisse Geborgenheit vermittelte. Mit derselben Sorgsamkeit strich er mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, und ich glaubte zu erkennen, dass so etwas wie Freude sich in seinen markanten Zügen platzierte, bevor er den Arm liebevoll um meine Schultern legte, ihn meinen Rücken hinunter auf meine Hüften gleiten ließ und mich schließlich in seiner Bewegung mitdrehte. Leise wie nur wir Vampire es konnten, führte er mich in Richtung Tür und legt den Kopf auf meine zu ihm gewandte Schulter, wobei sein nach hinten gegelltes Haar auf meiner Haut ein angenehmes Kitzeln verursachte.
„ Das erklär’ ich dir unterwegs. Du hast doch mit Sicherheit Hunger, oder? Wir werden dich erst mal mit genügend Blut versorgen, damit du an Kraft gewinnst und währenddessen fülle ich die Löcher in deiner Erinnerung ein wenig auf, in Ordnung?“ Ich konnte spüren, wie sich sein Blick auf meinen Körper legte, als er auf meine Antwort wartete und, ob ich es nun wollte oder nicht, seine Aufmerksamkeit brachte einen bestimmten Teil meines Leichnams dazu, sich zu regen, was mir um ehrlich zu sein, ein wenig peinlich war, allerdings überspielte ich die mir vollkommen unbekannten Reaktionen auf die Nähe meines Sires.
„ Und wie steht’s mit Klamotten? Schließlich kann ich nicht die gesamte Zeit halb nackt rumlaufen, oder?“ Und doch, obwohl sich mein Gesundheitsstatus von lebendig auf tot gewandelt hatte, so war meine Persönlichkeit doch nicht zu schaden gekommen, lediglich etwas modifiziert, aber nicht so, dass man mich nicht wiedererkennen würde.
„ Wenn’s nach mir geht, Liebling, dann würdest du die gesamte Zeit über komplett nackt rumlaufen“, eine Mischung aus Schnurren und Fauchen ertönt aus der Kehle meines Schöpfers, als er mir mit seiner kalten Zunge über die Wange leckte, was unweigerlich zu einer Steigerung meiner Erregung führte, die sich in meinem nunmehr halbsteifen Glied wiederspiegelte.
Einer der Untergebenen, ein Mädchen, kaum älter als 17 als sie gewandelt wurde, eilte schnell zu unserer Seite und reichte Spike seinen Ledermantel, den er vor gut zwanzig Jahren von einer Jägerin als Souvenir an seinen Sieg über diese behalten hatte. Geschmeidig löste er sich aus der halben Umarmung mit mir und glitt in das schwarze Leder, das sich wie eine zweite Haut an seinen Körper schmiegte und seine Konturen außerordentlich gut hervorhob. In diesem Moment glaubte ich zu verstehen, warum so viele Frauen ihn für attraktiv hielten, doch er war viel mehr als einfach nur das, es lag bloß daran, dass sich niemand um den Rest scherte.
„ Und wenn ich mit meinem Liebling wiederkomme, dann ist der Dreck dort hinten beseitigt, verstanden?“ Trotz seiner kontrollierten Stimme konnte man eindeutig den gebieterischen Ton heraushören, mit dem er die Vampirin angewiesen hatte, den kleinen Aschehaufen, den ich vor nur wenigen Minuten geschaffen hatte, sobald Spike und ich das Haus verlassen hatten, wegzuräumen. Das Mädchen verbeugte sich leicht und mit ihrer jugendlichen Stimme piepste sie ein „ Ja Meister“ aus ihrer Kehle bevor sie sich wieder in die Dunkelheit der Schatten um uns herum zurückzog, wobei ich sie genauestens beobachtete, denn, um bei der Wahrheit zu bleiben, sie war verdammt hübsch und ich beschloss mich, wenn es sich ergeben würde, näher mit ihr zu beschäftigen.
„ Gefällt sie dir?“ Die Luft, die Spike brauchte um zu sprechen, kitzelte an meinem Ohr und irgendwie fühlte ich mich wie ein kleines Kind, das mit der Hand in der Keksdose ertappt wurde, als ich mich zu ihm drehte und mit einem schmalen Lächeln auf meinen Lippen nickte.
„ Du wirst später noch genug Zeit haben, dich mit Celina zu vergnügen, das versprech’ ich dir“, er öffnete die Tür ohne sich von meinem Blick zu lösen, wonach er mich sanft mit seinem Arm, der wieder auf meinen Hüften ruhte, aus dem Haus geleitete, „ doch jetzt ist es wichtiger, etwas frisches Blut in dich zu kriegen, hmm?“
Der Rahmen fiel ins Schloss und ehe ich’s mich versah, fühlte ich die warme Luft der Nacht auf meiner Haut, sah jedes noch so feine Detail in der mich umgebenden Dunkelheit, die nur hin und wieder von einer Lichtquelle beliebiger Art unterbrochen wurde, hörte diverses Kleinvieh im Unterholz kauern und schmeckte bereits die ersten Tropfen heißen Blutes wieder auf meiner Haut.
Ein Gefühl von Unbesiegbarkeit, ja sogar Unnahbarkeit durchströmte meinen Körper. Ob sich alle Neugeborenen so fühlten, oder lag es daran, dass mein Sire an meiner Seite war, mir so etwas wie Halt anbot, ohne mich wirklich zu unterstützen? Viele Fragen, doch die Antworten waren mir ganz ehrlich scheißegal, da ich es kaum noch erwarten konnte, Spike zu zeigen, wie grausam ich mit meinen Opfern umgehen konnte.
„ Zu deiner Frage“, hörte ich seinen englischen Akzent auftönen und wandte meinen Kopf etwas in seine Richtung, meine ungeteilte Aufmerksamkeit auf ihm ruhend, „ Harmony hat dich tatsächlich gebissen. Das kleine Vakuum war sogar kurz davor, dir ihr eigenes Blut einzuflößen, als ich schließlich ins Zimmer gekommen bin. Ich hab’ sie kurzerhand aus dem Raum gezehrt und sie durchs Fenster an die freie Luft befördert. Hat ihr mit Sicherheit gut getan, so ein kleines Sonnenbad. Na ja, und als ich wieder zurückkam, da warst du schon beinahe nicht mehr da, körperlich und geistig, ansonsten könntest du dich nämlich an alles erinnern, was passierte, aber egal. Ich musste also entscheiden: dich zu einem von uns machen oder dich sterben lassen. Was mich letzten Endes zum ersteren gebracht hat war, dass ich erstens genug von Harms ewigem Gezeter hatte, dass ich zweitens, da ich mich ja nun von ihr verabschiedet hatte, jemand neues an meiner Seite brauchte, der nicht gleich alle Welt umbringen will, nur weil Brad Pitt sich die Haare geschnitten hat und, dass ich drittens mich daran entsinnen konnte, wie Dru immer und immer wieder darum gebettelt hatte, dich zu einem Teil unserer Familie zu machen. Außerdem wird es die Jägerin mehr als nur auf die Palme bringen, dass einer ihrer Gefolgsleute jetzt auf der anderen Seite steht. E voilà, hier gehen wir beide nun jagen.“ Ein breites Grinsen zog Spikes Lippen auseinander und noch bevor ich wusste, was ich eigentlich tat, griff ich nach seiner Wange und führte unsere Münder aneinander.
Die Sensationen von Emotionen, die meinen gesamten Körper in dem Moment, da Spike seine Zunge in meine Mundhöhle vorstoßen ließ, waren von unbeschreiblichem Ausmaß. Die Welt um mich herum hörte auf zu existieren, alles, was nun noch zählte waren die kalte Zunge, die Lippen und die Hände meines Sires, die zur gleichen Zeit, in der sich aus einem zaghaften Kuss eine von Stöhnlauten begleitete Knutscherei entwickelte, meinen Rücken mit harten, jedoch zärtlichen Berührungen streichelten und mich näher an ihn herandrückten.
„ Hmmmmm, du schmeckst so gut, mein Liebling, sogar besser als das Blut einer Jägerin“, wisperte Spike in einem der kurzen Intervalle, in dem unsere Lippen nicht miteinander verschmolzen zu sein schienen, während er seine Erektion gegen meine zu pressen begann.
Hastig sog ich Luft durch meine Nasenflügel, als eine der kalten Hände meines Geliebten sich unter meinen Hosenbund schob und mein hartes Glied zu pumpen anfing. Es konnte sich bis zu meinem Orgasmus nur noch um Sekunden handeln, da ich schon jetzt den starken Druck auf meinen Hoden spürte, der einfach alles an mir in heftige Vibrationen versetzte. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus, ich löste mich von Spikes Mund und meine von Lust getränkte Stimme erfüllte die Stille der Nacht mit Worten, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie jemals über meine Lippen kommen würden.
„ Ooh, Sire, bitte, beiß mich, Spike, beeil dich!“
Bevor ich meine eigenen Gelüste eigentlich vollkommen realisiert hatte, bohrten sich schon zwei spitze Fangzähne in meine ehemals stark pulsierende Halsader. Mein Blut begann zu fließen und das schmatzende und gierig schluckende Geräusch, das Spike nach dem Biss von sich gab, brachten mich zu einem Höhepunkt von derartig gigantischen Ausmaßen, wie sie mir vorher als Mensch noch nie wiederfahren waren. Vor meinem inneren Auge explodierten Milliarden von Sternen zugleich, deren Hitze durch sämtliche Arterien und Venen in meinem kalten Fleisch zu ziehen vermochte und mich regelrecht dazu zwang, meinen Kopf in den Nacken zu werfen und mit einem einzigen markzerreißenden Freudenschrei die in mir angestaute Geilheit frei zu lassen.
Auch Spike zitterte in meiner Umarmung und der Geruch, der von ihm ausging, war dermaßen fesselnd, dass ich es mir nicht nehmen ließ, meine Stirn auf sein Schlüsselbein sinken zu lassen, um danach tief zu inhalieren.
„ Zur Hölle noch mal“, Spike litt genauso unter den Nachfolgen des Orgasmus’ wie ich und lehnte sich gegen meinen noch vibrierende Brustkasten. Plötzlich wurde sein Torso von einem kräftigen Schütteln heimgesucht und ich wunderte mich schon, ob alles mit ihm in Ordnung wäre, bis ich schließlich einen Blick auf sein Gesicht erhaschte, was all meine Sorgen im Nichts verschwinden ließ. Spike lachte. Zuerst leise aber dann immer lauter, wobei er zurücktaumelte und mich mit Tränen in den Augen ansah.
„ Weißt du eigentlich, wie lange es her ist, seitdem ich das letzte mal in meinen Hosen kam?“ Seine Pupillen funkelten wild, als er sein Lachen unterdrückte, um in der Lage zu sein, mit mir zu reden. „ Wir reden hier von ganzen Dekaden, mein Liebling! Verdammter Jesu am blutenden Kreuz, so was hab’ ich.......... ich meine............. Scheiße, mit dir hab’ ich ’ nen Glückstreffer gelandet! Harm wäre dazu nie fähig gewesen und jetzt........,“ dann sah er mich ernst an und richtete einen Zeigefinger auf mich, „ wenn du mich jemals verlassen solltest Liebling, sei bloß darauf gefasst, dass du leiden wirst, wenn ich dich aufspüre, ist das klar?“
„ Na vielleicht ist ja gerade das ein Grund, dich zu verlassen, hmm?“
Mit einem schnellen Satz nach vorne packte Spike meinen Hals und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
„ Das wagst du nicht“, kam es langsam und gefährlich, aber zugleich auch äußerst sexy aus ihm heraus, sogar ein leises Knurren begleitete die Worte meines Sires, der wieder nach meiner Hand griff und mich auf unseren ursprünglichen Weg zurückführte.
„ Du hast gewonnen“, gab er etwas mürrisch von sich, „ jetzt brauch’ ich auch neue Hosen.“

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Und mit getrocknetem Sperma in der Hose sollte ich zum ersten mal richtig jagen gehen. Aber das war mir in dieser Nacht egal. Als Vampir hat man eine vollkommen neue Einstellung zu seiner Umgebung, man ist wesentlich selbstbewusster und kümmert sich eigentlich gar nicht um die Reaktionen anderer, wobei natürlich auch hier Ausnahmen die Regel bestätigen. Das persönlich Verhalten ist in etwa so: „ Ich kleide mich wie und tue was ich will, eure Meinung ist mir scheißegal, so lange ihr mir damit nicht auf die Nerven geht, denn dann töte ich euch, verstanden? Gut, ich wiederhol’ mich nämlich nur äußerst ungern.“ Und so bin ich jetzt halt auch drauf, ohne das Töten natürlich, es sei denn, es handelt sich um einen Dämon, dann nicht. Wenn ich mich noch an die Gesichter der Verkäuferrinnen erinnere, als diese uns erblickten und nun bedenke, wie sie endeten................

Es tut mir so leid.



On My Way – Chapter 10

Das kleine Geschäft lag etwas außerhalb der Fußgängerzone und wirkte von weitem nicht besonders auffällig, was ich jedoch als positiven Umstand wertete, da mein Sire und ich dort schließlich Leute töten wollten und man dabei nun wirklich keine bösen Überraschungen, wie zum Beispiel eine plötzlich hereinkommende Person, die mit ihrem hysterischen Geschrei die ganze Nachbarschaft alarmierte, gebrauchen konnte. Je näher wir kamen, desto besser war ich in der Lage die immer lauter werdenden Herzschläge auszumachen, die sich hinter den grauen Mauern dieses nicht sonderlich großen Kastens verbargen.
Dieser Laden war mir vorher noch nie aufgefallen, dabei hatte ich immer gedacht, ich würde ganz Sunnydale in und auswendig kennen, aber es konnte natürlich einerseits daran liegen, dass ich mir die Klamotten darin nie hatte leisten können oder andererseits, dass die Eröffnung erst kürzlich vorgenommen worden war, so dass ich bisher noch keine Chance gehabt hatte, ihn überhaupt zu bemerken, zumal ich auch nicht gerade ein begeisterter Leser der „Sunnydaily“ – welch schreckliches Wortspiel – war, da es mich einfach nie interessiert hatte, was in der Stadt passierte, bei dem es sich nicht um den bevorstehenden Weltuntergang handelte.
Zwei Schaufenster, links und rechts neben der fast schon unscheinbaren Glastür angeordnet, erlaubten mir, als wir näher kamen, einen guten Blick in den Shop selbst und meine Mundwinkel wanderten entzückt in die Höhe zu einem äußerst erfreuten Lächeln.
Ein junges Mädchen, wahrscheinlich noch auf der Highschool, war gerade dabei, einer Kundin, die sich so Ende ihrer Zwanziger befand, ihren Einkauf in eine von diesen schwarzen Papptaschen zu packen, die, bei denen der Name des Geschäfts mit silbernen Buchstaben hervorgehoben war. Die Kleine hatte haselnussfarbenes, schulterlanges Haar, das sie mit einem weißen Haarband zu einem sauberen Pferdeschwanz nach hinten gebunden hatte und dadurch ihren leicht gebräunten Hals offen zur Schau stellte. Sie lächelte freundlich, als sie der ihr gegenüberstehenden älteren Frau die Tasche reichte und ich vermutete, dass ihre hübsch geschwungenen Lippen, die sie in einem blassen Rot geschminkt hatte, eine der typischen Abschiedsfloskeln formten. „ Kommen Sie bald wieder“, „ Es hat mich gefreut, Ihnen behilflich sein zu können“, „ Einen schönen Abend noch“, so etwas in der Art auf jeden Fall. Zu mir würde sie nicht so sprechen, nein, mich würde sie auf Knien anflehen, sie nicht zu töten, auch in dem Wissen, dass es zwecklos wäre. Vielleicht könnte ich Spike dazu überreden, sie mit nach Hause nehmen zu dürfen, um mir den Tag hinüber die Langeweile mit ihr zu vertreiben, aber, wenn ich es mir so recht überlegte, wollte ich die Stunden, in denen die Sonne über den Dächern Sunnydales schien, viel lieber im Bett meines Sires verbringen, wobei mir mit Sicherheit nicht langweilig würde.
Mein Blick schweifte weiter, diesmal durch das linke Fenster, wo ich eine weitere Verkäuferin, wohl auch so Anfang dreißig, erspähte, die gerade ein paar Kleidungsstücke mit größter Sorgfalt in eines der Regale einräumte und ebenfalls winkte, als die Kundin von eben die Tür des Geschäftes öffnete und ging. Unser Abstand von demselbigen betrug, schätzungsweise, noch so um die 800 bis 600 Meter, aber trotz alledem, hörte ich deutlich ein kleines Glöckchen läuten, da die Tür geöffnet wurde und wieder ins Schloss fiel.
Die davoneilende Frau interessierte mich nicht sonderlich, sie war ja nicht einmal halb so appetitlich wie die junge Frau hinter dem Tresen, die sich nun mit einer schüchternen Geste eine Haarsträhne aus ihrer Stirn strich und sie graziös hinter ihr Ohr steckte, bevor sie sich in Bewegung setzte und im hinteren Teil des Ladens verschwand, wohl um einen anderen Kunden zu bedienen, denn ich spürte immer deutlicher, dass sich genau drei menschliche Herzschläge innerhalb dieser vier Wände befanden. Der von meinem kleinen Leckerbissen, der von ihrer Kollegin und der von einer weiteren......... nein, der Geruch war irgendwie ganz anders, herber und zugleich salziger. Spike und mich trennten nur noch gut 300 Meter von der Eingangstür und somit waren wir fähig, die verschiedenen Eigengerüche der sich im Geschäft befindlichen Personen problemlos auseinander zu halten, jedoch konnte ich diese dritte Person einfach nicht klar erfassen oder einordnen.
Von dem Mädchen ging ein süßlicher Duft aus, der einer Mischung aus Vanille und wilden Kirschen ähnelte, hinzu kam etwas anderes, das fast so wie Sand oder Erde roch, jedoch nur ein Bisschen, nicht so, dass es mich dazu brachte, die Nase zu rümpfen. Bei ihrer Mitarbeiterin, die gut zehn Jahre älter war, fand ich denselben Duft von Erde, nur, dass sich ihrer mit etwas mischte, das mich an einen Pfirsich oder eine Honigmelone erinnerte. Der dritte jedoch wich vollkommen von den beiden anderen ab. Er war herber, salziger, nicht unbedingt weniger angenehm, aber........... er schien mehr mit dem Duft der Küste an einem späten Abend gemein zu haben. Eine eigenwillige Mixtur aus salzigem Wasser, herbem Wind, nassem Stein, an dem sich die Wellen brachen. Schließlich fiel es mir dann auf: der Kunde war ein Mann.
Durch meinen langjährigen Job als Scooby hatte ich in den vielen Nächten der Nachforschungen eine ganze Menge über Hexen und Magier gelernt. So waren es meist die Frauen, in denen die Kräfte höherer Mächte erwachten, da sie einfach eine größere Verbundenheit zur Erde hatten, einzig durch ihre Fähigkeit, Leben zu geben, neues Blut durch ihr eigenes gedeihen zu lassen, so wie der Planet selbst es auch tat. Das war eine durchaus gute Erklärung, warum ich bei den Frauen diesen gewissen milden Duft wahrnehmen konnte, der mich in meinem tiefsten Innern den Wunsch entfachte, meine Fangzähne in ihre Körper zu schlagen und so lange daran zu saugen, bis diese ursprüngliche weibliche Essenz dem Gestank von Tod gewichen war, den ich über ganz Sunnyhell zu verbreiten gedachte.
Der Lichtkegel einer Straßenlampe streifte über unsere blasse Haut und Spike beschleunigte seine Schritte ein wenig, da uns nur noch wenige Meter von unserem Abendessen trennten, die er eher schnell überbrücken wollte.
„ Lass’ dich einfach gehen“, wisperte er in mir zu, als er die Ladentür berührte und aufdrückte, um uns beiden Einlass zu verschaffen. Sämtliche drei Augenpaare waren natürlich sofort auf uns, insbesondere aber auf das halb nackte mich, gerichtet und erneut inhalierte ich tief.
Mein Leckerbissen schaute mich zuerst verwundert an, nahm jedoch trotz ihrer immer röter werdenden Wangen jede Facette meines Brustkasten gründlichst wahr. Schließlich trafen sich unsere Blicke und ein schüchternes Lächeln huschte über ihr Gesicht, da ich ihr zuzwinkerte. Schon allein an ihrer Haltung, an ihren Muskeln, die sich leicht anspannten, konnte ich ablesen, dass sie mir definitiv nicht abgeneigt war, ganz im Gegenteil sogar.
„ Ähem“, die etwas ältere Verkäuferin räusperte sich, um auf sich aufmerksam zu machen, was mich allerdings nicht davon abhielt ihre Kollegin weiterhin zu beobachten. Ansehen und Zuhören waren immerhin zwei komplett verschiedene Dinge, außerdem sollte sich Spike ruhig mit ihr beschäftigen, denn es war ja seine Idee gewesen, hierher zu kommen.
„ Oh ja“, Spike, der seine Fingerspitzen bereits über ein paar der Hemden, die auf einem Tisch drapiert waren, gleiten ließ, wandte sich mit seinem gespielten charmanten Lächeln an sie und ich hörte, wie sich ihr Herzschlag in diesem Moment etwas erhöhte, „ wir suchen eine neue Garderobe für meinen Begleiter. Seine ist unter unglücklichen Umständen verloren gegangen. Glauben Sie, dass Sie etwas passendes für ihn in Ihrem Sortiment führen?“
Spike war ein so hervorragender Schauspieler, dass ich nicht wusste, ob ich applaudieren oder loslachen sollte. Schon allein der Gedanke das Spike, William, der Blutige, etwas freundlich und ohne diverse Ausfälle in seiner Ausdrucksweise zu formulieren fähig war glich einem Geniestreich. Aber mich kümmerte das alles eher wenig, ich bewunderte meinen Sire weiterhin in stillschweigen, der sich in Ruhe umsah, während die Verkäuferin wie ein liebestoller Teenager zu lächeln und zu flirten versuchte. So beugte sie sich selbstverständlich nach den tiefsten Borten im Regal, wobei ihr, wie ich zugeben musste, wohlgeformter Hintern schön in die Höhe ragte, genau unter Spikes immer gieriger werdende Augen, die mittlerweile auch schon meine Zuneigung für das Mädchen bemerkt hatten.
Der männliche Kunde hingegen, der wohl gerade eine Lederhose anprobierte, fühlte sich auffallend unwohl, wenn nicht sogar gestört. War er doch bis eben der Hahn im Korb gewesen, so musste er sich nun seine Frauen mit zwei Neuankömmlingen teilen, die einerseits auch Leder trugen und andererseits wesentlich besser darin aussahen als er. Hinzu kam noch, dass sich die süße, ihn betreuende Angestellte immer mal wieder traute einen scheuen Blick auf mich oder mir ein unschuldiges Lächeln zuzuwerfen, was mich innerlich rasend machte. Ich befürchtete schon, dass sich mein Dämon selbstständig machen würde, ohne, dass ich es bemerken würde, doch mit ein wenig Konzentration managte ich es irgendwie, niemanden in ein hysterisches Bündel zu verwandeln, da er mein wahres Gesicht erblickt hatte...............jedenfalls vorläufig noch nicht.
Kaum ein paar Minuten später wurden mir diverse Hemden, Hosen, Shirts, ja sogar Schuhe vorgestellt, die mir eventuell passen könnten und die ich anprobieren sollte.
„ Jedoch nur, wenn es Ihnen keine Umstände macht“, flötete die Dame, auf deren Namensschild in einer verschnörkelten Schrift „ Anna“ stand, und schlug ihre mit Mascara gefärbten Wimpern so dermaßen in Spikes Richtung, dass mir fast schlecht wurde, immerhin bekam sie schon ihre ersten Falten und versuchte hemmungslos, sich an meinen Sire ranzumachen, der viel zu gut war, als dass er sich mit ihr abgeben würde.
Verspürte ich da etwa so was wie Eifersucht, oder kam es mir nur so vor? Ich schüttelte meinen Kopf leicht zur Seite, wodurch sich mein Verstand wieder etwas zu klären schien.
„ Nein, das wird nicht nötig sein“, kommentierte Spike in seinem mit Abstand besten gehobenen Englisch, das er so verteufelt gut beherrschte, „ wir nehmen alles. Würden Sie’s uns bitte einpacken? Wir haben heute Abend noch ein paar Sachen zu erledigen, die nicht aufgeschoben werden können.“
„ Aber natürlich. Amanda“, so hieß also mein Abendessen. Amanda........Amanda, ein schöner Name für einen schönen jungfräulichen Hals, der wirklich zum Anbeißen anregte. „ Würdest du die Einkäufe der Herren bitte übernehmen? Ich kümmere mich in der Zeit um Mr. Toussens Bestellung.“
„ Natürlich, sehr gerne“, Amanda nahm ein jedes der Kleidungsstücke behutsam in ihre zarten Hände und faltete sie ordentlich zusammen, bevor sie sie fein säuberlichst in eine von diesen schwarzen Papptaschen mit dem silbernen Emblem packte. Währenddessen war Spike neben mich getreten und ein leichtes Grinsen umspielte seine Mundwinkel.
„ Ich muss sagen, da haben mir wirklich ein paar schöne Stücke gefunden“, sprach er so leise aus, dass wahrscheinlich nur ich ihn zu hören vermochte und erwiderte sein Grinsen. Er hatte mich durchschaut, schien meinen Entschluss für das Mädchen jedoch gut nachzuvollziehen, wobei seine Aufmerksamkeit auf Anna ruhte, die soeben Mr. Toussen aus der Tür begleitet hatte und ihm nun wieder eines ihrer Tausend-Watt-Lächeln entgegenbrachte, das keinen Zweifel an ihrem Interesse für meinen Sire ließ.
„ Wollen Sie nicht lieber sofort ein paar der Sachen anziehen?“ Amandas Stimme klang so unsicher und schüchtern, dass mein Dämon laut aufheulte und mir deutlich zu verstehen gab, was er als nächstes aussaugen wollte, doch ich entgegnete dem Mädchen nur ein ehrliches Lächeln und trat neben sie hinter den Tresen.
„ Es wäre wohl besser. Ziemlich kalt da draußen, was?“ Mit einer meiner blassen Hände fischte ich ein dunkelgraues Seidenshirt aus der großen Tasche und streifte den kühlen Stoff genüsslich über meinen Oberkörper, an den es sich sofort wie eine zweite Haut schmiegte. Es war ohne Ärmel und mit einem V-Ausschnitt gefertigt, so dass man noch genug von meinen Muskeln sehen konnte, die sich in Amandas Nähe regelrecht anspannten. Ein Paar Socken und DocMartens später sah ich präsentabeler denn je aus und las an Spikes Gesichtszügen deutlich ab, dass er mich halb nackt lieber mochte, doch ich betrachtete dies nur als einen weiteren Grund, Kleidung zu tragen, war ich doch so fähig meinen Sire besser zu reizen.
„ Nun ja, es wird Zeit, zu zahlen, findest du nicht auch Xan?“ Und ob es das wurde. Anna stand genau neben Spike, da sie ihm gerade von der neuen Kollektion erzählt hatte, die nächste Woche eintreffen sollte. Tja, dass sollte sie wohl nicht mehr miterleben.
„ Danke noch mal, für die gute Beratung mein ich“, Amanda errötete zusehnst, als ich sie mit einem Glitzern in den Augen, welches sie höchstwahrscheinlich missdeutete, ansah.
„ Keine Ursache, dafür bin ich doch da“, erneut steckte sie sich eine Haarsträhne hinter ihr linkes Ohr und kicherte vor lauter Nervosität, „ es hat mich gefreut, dass ich Ihnen helfen konnte. Wenn Sie noch etwas vergessen haben sollten, dann kommen Sie einfach morgen wieder, okay?“
„ Jetzt, wo Sie es ansprechen, ich glaube tatsächlich, dass ich noch was vergessen habe“, sie blickte mich leicht verwundert an und ihr Gesicht sch ein sich mit jugendlicher Freude zu füllen.
„ Was sollte das sein? Vielleicht noch ein Aftershave, wir führen........“
„ Nein, nein, das ist es nicht“, ich hob meine Hand, um ihr nervöses Plappern zu stoppen. So süß und unschuldig. So jung. So appetitanregend. „ Es ist etwas anderes.“
„ Kann ich Ihnen eventuell helfen? Was ist es denn?“ In ihren dunkelgrünen Augen spiegelte sich ihr purer, unverdorbener Wille zu helfen und ich spürte, dass es Zeit war.
„ Oh ja, Sie können mir helfen, danke für das Angebot, aber es ist nichts spektakuläres, lediglich“, ich legte meine kalte Hand auf ihre heiße Wange und zum zweiten mal in dieser Nacht ließ ich meine dämonische Fratze an die Oberfläche kommen. Mit gefletschten Fangzähnen blickte ich Amanda an und sagte in einer tiefen, von Durst gefüllten Stimme, „ Abendessen.“
Noch bevor das Mädchen eigentlich realisierte, was eigentlich geschah, waren meine Zähne bereits in ihrer Halsschlagader und ich saugte gierig an der pulsierenden Wunde, genau wie zuvor bei Debbie. Auch von der Richtung, in der ich Spike vermutete, kamen schrille, flehende Laute, aber das kümmerte mich nicht weiter, nur Amanda zählte jetzt noch, nur sie und ihr süßes, heißes Blut, das sich wie Feuer meine Kehle hinunterbahnte, um sofort danach meinen gesamten Körper zu erfüllen. Anders als ihre Mitarbeiterin Anna machte sie jedoch keine letzten Klagelaute, was mich ein bisschen enttäuschte, doch nicht weiter beunruhigte, da nur mein eigenes Verlangen wichtig war und das wurde durch ihre Lebensessenz ausreichend befriedigt.
Immer schwächer wurde ihr Puls, immer langsamer ihr brennender Atem, immer lebloser ihr Körper. Ihr Ende war nahe, nur noch ein paar letzte Züge von dieser roten Köstlichkeit, dann war es wieder soweit: ihr Herz tat seinen letzten Schlag und mein totes erwachte für einen kurzen Moment wieder zu neuem Leben, allerdings mit mehr Intensität. Diesmal empfand ich noch etwas ganz anderes, als einfach nur unseren gemeinsamen Herzschlag, es war mehr so, als würde sich plötzlich etwas anderes in mich hineindrängen, eine mir fremde Macht, die sich wie ein Wispern in meine mit frischem Blut gefüllten Adern zu legen, mir auf diese Weise etwas mitzuteilen versuchte, ich es allerdings nicht verstehen konnte, selbst wenn ich es gewollt hätte.
Vergleichbar mit einer leichten Brise, die das Geäst eines Baumes nur kurz durchströmte und dann wieder im Nirgendwo verschwand, tat es auch dieses „ Etwas“. So schnell wie es gekommen war, spürte ich es auch schon nicht mehr, aber was konnte „ es“ gewesen sein?
Desinteressiert ließ ich den toten Körper zu Boden fallen, der mit einem dumpfen Geräusch auf dem grauen Teppich landete, dann griff ich nach einer auf dem Tresen liegenden schwarzen Lederjacke und zog sie über mein neuerworbenes Shirt.
Spikes Gesicht nahm gerade wieder menschliche Züge an und Annas Leichnam war vergessen, denn schon jetzt sah ich wieder das Glänzen in den Augen meines Sires.
„ Ich will ja nicht gierig klingen“, in der einen Hand hielt ich die schwarze Tasche mit den Klamotten, mit der anderen drückte ich bereits die Tür auf, „ aber ich hab’ immer noch Durst.“
„ Du klingst nicht gierig“, sagte Spike in einem Ton, der mich mehr an einen Lehrer erinnerte, der ein Kind zurechtwies, „ ich zeig’ dir heute schon noch ein oder zwei Orte, an denen du immer reichlich zu trinken haben wirst.“
Mit einem vielversprechenden Lächeln folgte mein Sire mir in die nun sternenklare Nacht und machte sich auf den Weg, seinen und meinen Durst vorläufig zu stillen, wobei er wieder einen Arm um meine Hüften gleiten ließ.
Vergessen war kleiner, unscheinbarer Laden mit zwei toten Frauen darin und das Gefühl, welches sich mir beim Aussaugen von einer der beiden aufgedrängt hatte.
Vorläufig jedenfalls.

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Ich hatte in dieser Nacht ja noch nicht ahnen können, dass mit der Geburt eines Dämons in mir, noch eine ganz andere Macht erwachen würde, von der nur ich weiß, dass sie in mir ist.



On My Way – Chapter 11

Allmählich näherten wir uns der Innenstadt und mit jedem weiteren Schritt, den Spike mich mit sich führte, stieg meine innere Vorfreude und Neugierde auf einen dieser Orte, an denen man reichlich trinken können sollte, von denen mein Sire mir zuvor erzählt hatte. In Gedanken ging ich sämtliche Gebäude und Bereiche durch, an denen sich oft viele Leute aufhielten, die man, ohne großes Aufsehen zu erregen, alle miteinander umbringen konnte. Trotz meiner langwierigen Erfahrung als Hilfs-Jäger, der schon bei der Aushebung des ein oder anderen Vampirnestes dabei gewesen war, fielen mir beim besten Willen keine sonderlich in Frage kommenden Plätze ein, wo ein Vampir das Schlaraffenland vorfinden würde. Gut, in der Fußgängerzone gab es viele Cafés, Kneipen und auch hin und wieder mal einen gutbesuchten Club, aber das eine war definitiv zu öffentlich gelegen und das andere zu überfüllt, um ein richtiges Saufgelage zu veranstalten. Wo wollte Spike also mit mir hingehen? Wo sollte ich meinen Durst ohne ungebetene Gäste stillen?
Der wasserstoffblonde Vampir an meiner Seite dirigierte und beide geschickt durch die verschiedenen Gassen und Hinterhöfe, die allesamt Abzweigungen von der eigentlichen belebten Zone des kleinen Ortes waren, doch ich verlor nie das Gefühl, dass Spike nicht genauesten wusste, wohin wir uns bewegten. Selbst ich, der ich 19 Jahre lang hier gelebt hatte, war nicht genau in der Lage zu sagen, welche Institution er eigentlich ansteuerte, jedoch erkannte ich, mit welcher Sorgfalt Spike die offene Straße mied. Wahrscheinlich, damit wir nicht in eine kleine, blonde, zu nichts zu gebrauchende Schlampe liefen, die ich in einer Sektion meines Gehirns mit der Aufschrift „ Dringend vergessen“ abheftete, obwohl ich es auch begrüßen würde, wenn mein Sire und ich beschlossen, sie umzubringen, nein, besser noch, in den Wahnsinn zu treiben.
Mal ehrlich: wer würde schon einem jungen, hilflosen Mädchen glauben, sobald es anfing von Vampiren und Dämonen zu sprechen, zu behaupten, die „ Auserwählte“ zu sein, wenn man sich der Tatsache gegenüber öffnete, dass all ihre Freunde und ihre Familie auf äußerst grausame Weise umgekommen sind, während sie dabei zusehen musste, na?
Kein normaler Mensch!
Man würde sie wohl in eine geschlossene Anstalt einweisen, selbstverständlich in einer von diesen schicken weißen Jacken gekleidet, die sie jede Nacht in ihrem eigenen Schweiß tränken würde, da sie unentwegt Albträume von dem Anblick ihrer sterbenden Freunde hätte. Und letzten Endes würde sie nach einem Leben voller Qualen Selbstmord begehen oder einfach an einem Herzinfarkt zu Grunde gehen.
Zählte es eigentlich als Mord, wenn man jemanden so dermaßen leiden ließ, dass dieser sich das Leben selbst nahm?
Merkwürdig, womit sich der eigene Geist plötzlich beschäftigte, nachdem man in einen Vampir umgewandelt worden war, aber schon allein der Gedanke daran, die Leute aus meinem vergangenen menschlichen Leben auf kreative Weise zu foltern, sandte angenehme, schon fast elektrisierende Stöße meine Wirbelsäule hinunter.
Mittlerweile war in einer Entfernung von gut 100 Metern die leuchtende Neon-Reklame des Kinos zu erblicken, die sich mit ihrem gleißenden weißen Licht kristallklar vom schwarzen Nachthimmel abhob, dessen Sterne über den Lichtern der Stadt verschwunden waren. Jetzt sah ich am Firmament nur noch ein mehr oder weniger durchgehendes Schwarz, das mich irgendwie an alten Lack erinnerte, der bereits von den Möbeln zu splittern begann. So wie Wasser den Himmel spiegelte, so reflektierte der Himmel die Erde. Einen Ort voller Leiden, Leere und noch mehr Leiden, voller Menschen, die sich mit billigen Tricks am Leben zu halten versuchten.
Ob ich wohl wieder ein paar Sterne sehen würde, wenn Spike und ich den gesamten Höllenschlund in einem hübschen Blutrot getränkt hätten? Die Bemühung war es auf jeden Fall wert.
Ich fühlte, wie Spikes Arm sich von seinem Platz auf meinen Hüften entfernte, als wir dem Kino gegenüberstanden und ein bösartiges Lächeln umspielte meine kalten Lippen.
Warum war ich da nicht selbst drauf gekommen? Da drinnen war es dunkel, wenn es ein Horrorfilm war, würde sich sowieso keiner um die schreienden Menschen kümmern und man hatte mindesten zwei Stunden Zeit, ein perfektes Massaker zu veranstalten. Der ideale Ort für einen Vampir um zu jagen.
Ich folgte meinem Sire über die fast komplett leere Straße zu dem Eingang unseres Restaurants, wobei ich nebenbei die Angebote des Abends abcheckte.
Das Kino selbst hatte nur fünf Säle, die alle jeweils Platz für gut 200 Personen hatten. In den verschiedenen Räumlichkeiten zeigte man heute Abend also den üblichen Schund: eine herzerweichende Romanze, eine Komödie, irgendeinen ausländischen Film, den sowieso keiner freiwillig sehen will – unser Französisch-Lehrer hatte uns mal gezwungen, so einen zu schauen – einen Klassiker und einen guten, angsteinflößenden Thriller. Der von dieser Woche sagte mir aus mir unbekannten Gründen besonders zu: Hannibal Lecter, welch exquisite Wahl, da würde mir während des Mordens wenigstens nicht schlecht, weil sich irgendeine, vom Schicksal gepeinigte Seele nicht zu irgendjemandem hingezogen fühlte, der sie im realen Leben sowieso nie zurückgerufen hätte. Selbst als Mensch hatte ich diese Phantasie-Welten der Autoren, in denen sich die beiden dann doch immer kriegten, gemieden, wie ich es nun, als Vampir, nur mit Weihwasser oder Kruzifixen tun würde.
Während ich mich noch mit der Auswahl des richtigen Ambiente für unser Abendessen befasste, hatte Spike sich derweilen mit dem Kartenverkäufer, einem ehemaligen Schüler der Sunnydale High, „befasst“. Nur schwer fiel mir sein Name wieder ein, aber als ich den mit einer hässlichen Warze versehenen abgetrennten Schädel sah, da drang sich mir Frederic Coles auf, ein Footballspieler, der zu Lebzeiten nicht mehr als drei Worte von sich hatte grunzen können. „ Weiber“, „Geil“ und „ Bier“. Die Welt sollte Spike für seine Wohltat danken.
„ Kommst du, Liebling?“ Mit ausgebreiteten Armen und einem zufriedenen Grinsen in seinem wunderschönen Gesicht, blitzten Spikes Augen in der Dunkelheit für einen kurzen Moment auf und ich schloss den Abstand von ein paar Schritten zwischen uns beiden.
„ Und“, erneut glitt der lederbedeckte Arm um meine Taille herum hinunter auf meine Hüften, „ in den Genuss welchen Filmes dürfen unsere Opfer vor ihrem Tod noch kommen?“
Er ließ mich wirklich entscheiden, welchen Saal wir nehmen würden? Er ließ mich wirklich entscheiden, welchen Saal wir nehmen würden!!
Okay, eventuell etwas zu enthusiastisch, aber irgendetwas in mir jubelte vor Freude. Wahrscheinlich wieder einer von diesen bedeutsamen Momenten in einer Sire-Childe-Beziehung, hätte mich jedenfalls nicht gewundert, wenn ja.
Also, welchen Film? Die Entscheidung hatte ich ja bereits draußen gefällt, während Spike sich mit Neandertaler Frederic vergnügt hatte. Mr. Lecter würde mit Sicherheit für die richtige Todesangst-Stimmung sorgen.
„ Saal fünf“, entgegnete ich Spikes neugierigem Blick, „ der gute alte Hannibal Lecter. Brillant und zugleich kannibalisch veranlagt.“
„ Perfekt, Liebling“, mein Sire gab mir einen hungrigen Kuss auf die Wange und ich befürchtete, dass sein stolzes Lächeln innerhalb der nächsten Sekunden sein gesamtes Gesicht verschlingen würde, „ ja, ich hab’ mit dir schon richtig gelegen. Von Dunkelheit durchtrieben, mein Liebling, das bist du und es ist wunderbar.“ Den letzten Teil grollte er nur tief aus seiner Kehle heraus, mit dieser verdammten rauchigen, leicht heiseren Stimme, die mein Glied sofort in Position zu bringen vermochte.
Bis dahin hatte ich immer gedacht, dass ich ein ziemlicher Nymphomane gewesen wäre, aber damals war mir die schier unerschöpfbare Potenz eines Vampirs noch nicht bekannt gewesen, einfach alles und jeder, besonders Spike, brachte mich in weniger als einer Zehntelsekunde auf Hochtouren, ohne, dass ich irgendeine Kontrolle darüber ausüben konnte. Doch ich sah dies als nicht schlimmes an, da jeder, der es wagen sollte, mich darauf anzusprechen, einfach sterben würde, bevor er oder sie eigentlich wusste, was geschah.
Das Quietschen einer Tür brachte mich dazu, meine Aufmerksamkeit wieder auf die Welt um mich herum zu fokussieren und eng an Spike geschmiegt, trat ich in den dunklen Raum ein, der lediglich von dem Licht der an die Leinwand projektierten Bilder erhellt wurde, die, wie ich mit einer gerümpften Nase betrachtete, gerade von einem sich wild knutschenden Paar handelten. Noch etwas, das ich hasste: diese dämlichen, nervtötenden Trailer für die kommenden Filme der nächsten Monate oder des nächsten Jahres.
Schnell erklomm ich hinter Spike die Treppenstufen zu den höher gelegenen Plätzen und ließ meinen Blick dabei kurz über das Abendessen schweifen.
Zu meiner Enttäuschung schienen sich nicht sonderlich viele Bewohner Sunnydales für die blutigen Eskapaden eines genialen Mannes zu interessieren, weshalb sich auf den teilweise schon recht verkommenen Sesseln gerade mal siebzehn Leute befanden, die jedoch alle ziemlich lecker wirkten.
In einer der ersten Reihen kauerten sich sechs Highschool-Schülerinnen, allesamt mit Popcorn und Cola beladen, die wie gebannt auf die Leinwand starrten. Etwas an ihrem Geruch verriet mir, dass sie definitiv nervös waren. Dumme kleine Gören, sie hatten allen Grund nervös zu sein, auch, wenn sie noch nichts davon ahnten. Na ja, sie würden uns bestimmt wohl bekommen, wie auch das schwule Pärchen, das sich nur drei Reihen hinter ihnen befand. Ein Dunkelhaariger und ein Blonder, welch ironischer Zufall. Der Dunkelhaarige hatte sich tief in die Umarmung seines Geliebten gelehnt, der ihm liebevoll durch das kurze Haar streichelte. Er hatte Angst, wie niedlich. Wenige Meter dahinter eine Gruppe von vier Frauen, alle so um die Mitte zwanzig, die Spike und mir ihre verführerischsten Lächeln entgegenwarfen und versuchten, einen Blick auf unsere Ärsche zu erhaschen, als wir die Treppe hinaufstiegen.
Oh ja, dachte ich nur, mit euch werden wir uns schon noch gut amüsieren.
Kurz darauf, drei Jungs, die alle Jacken mit dem Emblem der Sunnydale High trugen, und wieder zog ein angewiderter Blick über mein Gesicht. Footballspieler.
Entweder waren sie wegen der Mädchen in den vorderen Reihen hier, oder sie wollten einfach die älteren Frauen, eventuell Studentinnen, wenn ich es recht bedachte, beeindrucken, aber auf jeden Fall beobachteten sie Spike und mich argwöhnisch, regelrecht neidisch.
Footballspieler waren neidisch auf mich, eine Tatsache, mit der ich nur allzu gut klarkam.
Die drei würde ich nicht beißen, keinen von ihnen, nicht einmal, wenn sie mich auf Knien darum bitten würden. Mit so einem Dreck wollte ich mir nicht den Appetit verderben, wie Spike das handhabte war mir egal, ich für meinen Teil würde ihnen einfach das Genick brechen oder sie gleich enthaupten, denn, das musste man einfach mal zugeben: Footballspieler waren nicht gerade die großen Leuchten und somit wäre jegliche Anstrengung, sie mit recht einfachen Wortspielen dazu zu bringen, sich vor lauter Angst in die Hose zu pissen sinnlos.
In der vorletzten Reihe erspähte ich noch ein Pärchen, beide Anfang zwanzig und attraktiv. Er hatte seinen Arm um ihre Schultern gelegt und schickte dieselbe Art von warnenden Blicken in unsere Richtung wie die Jungen zuvor, während sie mich schüchtern anlächelte, was er natürlich nicht sehen konnte, da sie zur Treppe hin saß. Ein weiterer Punkt auf meiner Ich-hasse-.....-Liste: Männer, die glauben, sie müssten sich als der große Beschützer gegenüber ihrer Frau oder Freundin oder was auch immer behaupten, obwohl diese das meist überhaupt nicht wollten. Also wenn ein Mann schon solchen Schiss davor hatte, dass irgendjemand ihm den Partner oder die Partnerin ausspannen konnte, dann zeugte das nicht gerade von Vertrauen in der Beziehung.
Nun, was sollte es? Die Beziehung der beiden würde sowieso in naher Zukunft enden.
Ich inhalierte, als Spike sich endlich auf einen Sessel in der letzten Reihe fallen ließ, und ein entzücktes Grinsen zog meine Mundwinkel in die Höhe. Die junge Frau ein paar Meter von uns entfernt, trug jedenfalls nicht nur den Geruch des Mannes neben ihr.
Der blonde Vampir an meiner Seite legte seinen Arm wieder um mich herum und drückte mich dadurch näher an sich heran. Ich ruhte meinen Kopf auf seiner Schulter aus und ein leichter Seufzer entfuhr meiner Kehle, als ich wieder mal die Bilder einer dieser schrecklichen Romanzen auf der Leinwand spielen sah.
„ Schon gut, Liebling“, Spike küsste meinen Hinterkopf mit nassen Lippen und schnupperte an meinen Haaren. Seine Nase kitzelte dabei auf meiner Kopfhaut und ich musste leicht auflachen. „ Gedulde dich noch ein Bisschen, nicht mehr lange und wir werden eine Menge Spaß haben. Versuch’ einfach, den Film zu genießen, solange die Leinwand noch nicht mit dekorativen roten Flecken bedeckt ist.“
„ Okay, Spike“, mit meiner Stirn rieb ich gegen sein weißes unterhemdartiges Shirt und nestelte mich danach ganz gemütlich gegen den wohltrainierten Brustkasten meines Schöpfers, der sich spürbar in unserer Berührung wog, was meinen Verstand wieder in einen „la la la, mein Sire genießt es mit mir zusammen zu sein, la la la“ –Zustand versetzte. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind, das sich über jede noch so geringe Geste der Zuneigung von Seiten der Eltern freute, aber das machte mir rein gar nichts aus. Ich war glücklich, mein Sire war glücklich und die Menschen in den Reihen vor uns bald nichts mehr als blutleere Hüllen.
Die Trailer waren in der Zwischenzeit beendet worden und der Saal erhellte sich wieder für die paar Minuten, die es nun dauern würde, den eigentlichen Hauptfilm in den Projektor einzulegen, was für eines der Mädchen Anlass war, sich noch einmal zu erheben, um schnell über den dunkelblauen, mit silbernen Sternen bestückten Teppichboden zu gehen, damit sie auch ja nicht während des Films auf die Toilette musste.
Als sie die Tür in den großen Aufenthaltsbereich öffnete, ertönte wieder dieser quietschende Laut und ein warmer Luftzug drang in den Saal. Ich roch die für ein Kino typische Mischung aus Popcorn, diversen Getränken, einem gewissen Putzmittel, mit dem hier wohl einfach alles gereinigt wurde und natürlich den Duft der vielen verschiedenen Menschen, die sich hier tummelten. Alte und junge Frauen genauso wie Männer, kleine Kinder, alles schien vertreten zu sein.
In dem Moment, da ich die unbenötigte Luft durch meinen Mund einsog, damit ich die verschiedenen Bestandteile des Geruchs auch schmecken konnte, fühlte ich wieder dieses merkwürdige „Etwas“, wie es sich langsam seinen Weg in meinen Körper bahnte. Nicht, dass es mir irgendwelchen Schmerz zufügte, es kam mir mehr vor, als käme zumindest ein gewisser Teil dieser Macht aus mir selbst heraus und würde der warmen Luft, die meine toten Adern wieder zum Leben erwecken zu schien, regelrecht Einlass in mich gewähren. Für einen kurzen Augenblick dachte ich schon, dass mein Blut wieder fließen würde, dass sich mein Herz jede weitere Sekunde wieder in Bewegung setzen würde, aber nichts geschah. Stattdessen schloss ich meine Augenlider und lehnte mich gegen Spike, da diese Wärme mich derartig entspannte, dass es lediglich der Berührung meines Sires gleichkam, der seinen Griff um mich sofort festigte, von meinem Erlebnis jedoch nichts zu bemerken schien.
Das seltsamste an dem ganzen Geschehnis war, dass ich wahrhaftig annahm, mein Blut wieder fließen fühlen zu können, und angesichts der Tatsache, dass ein Mensch sein Blut nicht fließen fühlte, war ich mir sicher, dass diese Erscheinung sicherlich nichts mit einer Art von Wiederbelebungszauber zu tun hatte, da ich bis eben noch nicht einmal im Traum diese rote Flüssigkeit in meinem Körper je gespürt hatte. Zu so was war ein Mensch überhaupt nicht in der Lage. Gut, man konnte seinen Puls hören, aber das war nicht dasselbe. Was geschah da nur mit mir?
Wieder öffnete und schloss sich die Tür und das Mädchen von vorhin huschte mit schnellen, graziösen Schritten auf ihren Platz zurück.
Sie hatte langes, rotblondes Haar, dessen Enden etwa auf Hüfthöhe lagen und aus ihrem Gesicht strahlten zwei wunderschöne grüne Augen, die sich mit Aufregung und Freude füllten, bevor sie sich wieder zwischen ihre Freundinnen auf ihren Platz fallen ließ.
Wieder durchlief mich dieses Gefühl von Wärme und mit ihm kam diesmal das gleiche Wispern, das ich schon bei Amanda gehört hatte, nur ein wenig lauter. Es war nicht wirklich eine Sprache, mehr wie das Geräusch des Windes oder des Meeres, dessen Wellen sich an der Küste brachen, also nichts, was man so recht irgendeiner Bedeutung zuordnen konnte, jedoch glitt die Wärme mit einem mal meinen Nacken hoch und das Wispern setzte sich aus mir unbekannten Gründen in eine Information um.
Jasmin.
Und instinktiv legte sich mein Blick auf die Schülerin von eben, die gerade in ihre Popcorntüte griff.
Jasmin.
Woher wusste ich, wie die Kleine hieß?!
Egal. Während die ersten Bilder von Dr. Lecter zu flimmern begannen, lehnte ich mich dichter an Spike heran und wartete darauf, dass der Spaß endlich beginnen würde.

***************************************************

Im Nachhinein bereue ich es nicht, niemandem etwas davon erzählt zu haben. Immerhin ist es meine Sache, dass ich durch die Wandlung in einen Vampir einen Link zu den Mächten der Ewigkeit erhalten habe. Doch es ist schon merkwürdig, das steht wohl außer Frage. Schließlich bin ich nun in der Lage, Wind oder auch Regen zu verstehen, manchmal habe ich sogar Träume.
Tante Dru unterhält sich mit den Sternen, dem Mond und ihren Puppen, ich mich mit dem Wetter. Das Haus Aurelius’ ist wahrlich voller Überraschungen, stellt sich nur noch die Frage, ob es gute oder böse sind.
Warum kann ich nicht wie die anderen sein?

Wer niemals stirbt, kann nicht von sich behaupten, jemals richtig gelebt zu haben.
************************************
Der Anfang aller Wege heißt Geburt,
Das Ende aller Wege heißt Tod.
Die Wege selbst heißen Leben
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Nur die, die sich trauen, zu weit zu gehen,
wissen, wie weit sie zu gehen in der Lage sind.


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New PostErstellt: 28.03.05, 13:18  Betreff: Re: S/X - On My Way ( komplett )  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Verschoben: bloodylily schrieb folgendes

On My Way – Chapter 12

Wir saßen nun schon gut eine halbe Stunde in dem großen dunklen Raum, der sich langsam aber sicher mit erhöhten Herzschlägen und süßlich duftendem Angstschweiß zu einem wahren Paradies für mich entwickelte. Zu meiner Verwunderung schien Spike davon jedoch vollkommen unbeeindruckt, er blickte lediglich auf die Leinwand und kuschelte sich an mich heran. Nicht, dass mir das nicht gefallen hätte, ganz im Gegenteil sogar, ich genoss die Nähe zu meinem Sire mit jeder einzelnen Faser meines untoten Körpers, aber allmählich drängte sich mir doch das ernsthafte Verlangen nach dem Tod all dieser leckeren jungen Menschen vor uns auf, von dem ich befürchtete, dass ich es keine fünfzehn Minuten mehr unter Kontrolle halten können würde.
Wie war Spike nur fähig, so gelassen da zu sitzen, während sich vor uns solch ein schmackhaftes Abendessen befand? Zumal die Angst, die diese Menschen empfanden, die Adrenalinproduktion des Körpers nur noch anregte, was dazu führte, dass sich ihr Herzschlag erhöhte- oder war das andersrum? Egal, Biologie war nie mein Favorit gewesen- na ja, jedenfalls versüßte sich dadurch das Blut, hatte irgendwas mit Zuckerbildung zu tun und war für Vampire auch eigentlich der Hauptgrund, warum sie ihren Opfern vorher das Fürchten zu lehren versuchten..............und die Tatsache, dass Vampire es liebten ihre sadistische Seite zu zeigen.
Noch vor einem Tag oder so, war ich selbst ein Gejagter dieser Angst gewesen, jetzt war ich ein Jäger und mein Schöpfer war kein geringerer als William, der Blutige oder auch Spike genannt, Meister-Vampir aus dem Hause Aurelius’, das, wie ich bei den Nachforschungen über Angelus herausgefunden hatte, mit die stärksten und verdorbensten Blutsauger überhaupt hervorgebracht hatte.
„ Wir arbeiten uns von hinten nach vorne durch“, kam es plötzlich von Spike, dessen Zunge sanft über meine Wange glitt, bevor er mir einen Kuss auf die Schläfe gab. Dann erhob er sich aus dem Sessel, was mich unweigerlich dazu anregte, ihm zu folgen, sollte ich doch nun endlich zu meinem wohlverdienten Vergnügen kommen.
Spike schlenderte geradezu durch die letzte Reihe, bis er genau hinter dem Typen stand, der uns vorhin so angefunkelt hatte, weil wir uns ja an seine Freundin hätten ranmachen wollen. Dafür würde er jetzt sein Leben lassen müssen, wie tat es mir doch um ihn leid.
Ich stellte mich neben meinen Sire, der mir bedeutete, dass ich die hübsche junge Frau zur linken unseres unsympathischen Freundes nehmen sollte. Die beiden waren so gebannt von den Geschehnissen in dem Film, dass sie uns nicht einmal bemerkten, wie wir uns vorsichtig auf ihre Rückenlehnen zu stützen begannen, bis Spike schließlich mit einer seiner blassen Hände vorschnellte, um den Typen damit den Mund zuzuhalten, der einen von den stark auf seine Lippen gepressten Fingern gedämpften Schrei von sich gab. Ehe seine Partnerin zu kreischen anfangen konnte, hatte ich dieselbe Handlung mit ihr schon wiederholt und gleichzeitig hoben Spike und ich die beiden mir unseren dämonischen Kräften aus ihren sitzenden Positionen, wobei der heiße Atem der Frau auf meiner Haut regelrechte Feuerwogen auslöste.
„ Sie sollten sich lieber freuen“, flüsterte Spike in das Ohr des Mannes, dessen Augen vor lauter Panik weit aufgerissen waren, da er sich wahrscheinlich schon überlegte, in was für einen Sarg in seine Angehörigen stecken würden, „ schließlich haben sie doch für einen guten Schock bezahlt, oder?“
Damit war das Gespräch von unserer Seit beendet und endlich durfte ich meine Fangzähne in diesen delikaten Hals schlagen, der, wie ich zu meiner Enttäuschung feststellen musste, mit einem äußerst aggressiven Parfum eingesprüht worden war und nun in meinen Nasenflügeln biss. Jedoch minderte das nicht den Geschmack ihres Blutes, der sich süßlich und zugleich sanft auf meine Zunge legte, die wie wild an der bereits langsamer werdenden Blutquelle spielte, um auch ja den größtmöglichen Anteil dieser nahrhaften Essenz aufzusammeln, bevor vielleicht ein paar Tropfen zu Boden gingen und vergeudet waren.
Von Spikes Seite hörte ich ein gieriges Saugen und Schlucken. Also war mein Sire doch durstiger gewesen, als er es zu zeigen beabsichtigt hatte.
Mit äußerster Sorgsamkeit ließen wir die beiden nach vorläufig gestilltem Durst auf die rotbraunen Sessel zurückfallen, auf denen man die Bluttropfen aufgrund ihrer Farbe gar nicht bemerkte. So wirkte es von weitem, als würden die beiden lediglich ein kleines Nickerchen in den Armen des jeweils anderen machen, das wohl für die ganze Ewigkeit dauern würde.
Die nächsten von hinten gesehen waren die Footballspieler. Ein angewidertes Lächeln zog sich über mein Gesicht, da ich ihre Furcht deutlich riechen konnte, während sie beobachteten, wie der Doktor sich seine Langeweile vertrieb. Ich musste zugeben, dass Anthony Hopkins seine Rolle wirklich gut spielte und Jodie Foster war auch nicht zu verachten, doch wenn ich mir die beiden so betrachtete, dann konnte ich nicht verstehen, warum ich mich beim Schweigen der Lämmer so gefürchtet hatte, immerhin war ich nun im Begriff ein Massaker zu veranstalten. Ein Vampir zu werden hatte meinen Erschreck-Faktor deutlich in die Höhe getrieben, was ein Umstand war, von dem ich nur profitieren konnte.
Also, zurück zu unseren drei kleinen Idioten, die wahrscheinlich von allen in ihrer Schule als Helden gefeiert und angebetet wurde, obwohl sie sich jetzt gerade einfach nur in die Hosen machen wollten.
Immer diese Scheinheiligkeit............das konnte auf die Dauer ja nicht gut gehen.
In den nächsten Minuten wäre es ihnen sowieso gleichgültig, was alle anderen von ihnen dachten, denn dann würden ihre Köpfe hier durch den Saal fliegen, selbstverständlich ohne diese muskelbepackten Körper, ich würde mir doch nicht ernsthaft die Mühe machen, diese Anabolika-Beutel überhaupt anzufassen.
Ich hatte Spike vor mir die Treppe runtergelassen und bewunderte seinen coolen, lautlosen Gang bis in die Reihe hinter den Jungen. Als ob er eins mit den ihn umgebenden Elementen wäre, bewegte er sich harmonisch und so geschmeidig über den dunklen Fußboden, dass es schlicht weg beneidenswert war.
Wie schon das Paar zuvor, waren auch die Schüler sich vollkommen unbewusst gegenüber der Gefahr, die von uns beiden eigentlich ausging. Wieder stellten wir uns hinter unsere Opfer, doch diesmal nahmen wir keinerlei Rücksicht auf unsere Umgebung. Was war denn schon ein richtiges Blutbad ohne Angstschreie und wildes Auf- und Abgelaufe der Opfer, die sich letzten Endes doch auf ihre Knie schmeißen und um ihr armseliges Leben winseln würden?
Also auf jeden Fall nicht sonderlich lustig, das stand schon mal fest.
Spike und ich platzierten uns genau hinter den jeweils äußeren Jungs, der in der Mitte würde schon noch früh genug merken, was Sache war. Mit einem gewaltigen Ruck packten wir den vor uns sitzenden Schüler, die plötzlich beide lauthals zu schreien begannen, aber von den anderen Menschen im Saal keine große Aufmerksamkeit zugeteilt bekamen. Mit einemmal verstummte jedoch das Geschrei und der Blonde zwischen den beiden legte entspannt die Hände hinter den Kopf.
„ Also so erschreckend fand ich die Szene jetzt auch wieder nicht“, gab er mehr oder weniger angeberisch von sich und wandte sich nach links, um sich besser mit einem seiner Freunde unterhallten zu können, doch alles, was er sah, war ein lebloser Körper, dessen gesamter Schulterbereich von Blut bedeckt war, das aus dem Stumpf von Hals herauskam, auf dem kein rothaariger Schädel mehr zu finden war. Die pure Furcht stieg in dem armen kleinen Teenager auf, dessen Hautfarbe sich in unglaublicher Geschwindigkeit auf Vampirebene befand. Jedoch kam es nie zu einem Schrei aus seiner, wie ich feststellte, jungfräulichen Kehle, da Spike in Windes Eile auch seinen Kopf von der Verankerung aus Muskeln und Knochen gelöst hatte, wobei Dr. Lector sich gerade einen Snack reinzog. Insofern fiel es niemandem auf, dass die unappetitlichen Geräusche gar nicht aus den Lautsprechern kamen.
Da standen Spike und ich nun mit drei abgetrennten Köpfen in unseren blutigen Händen, die sich unter der Hitze der roten Flüssigkeiten zu erwärmen begannen. Mit einem breiten, von spitzen Zähnen gespickten Grinsen drehte ich meinen Kopf zu meinem Sire, in dessen Augen ich dasselbe wilde Flackern sah, wie schon vor unserem Kinobesuch. Fast gleichzeitig holten wir mit unseren Armen aus und schleuderten die leblosen Körperteile gegen die Leinwand, welche sich sofort in Blut gesprenkelt vorfand.
Die Mädchen in der vorderen Reihe begannen zu kreischen, als wäre es ihre verdammte Lebensaufgabe, während sich das Schwulenpärchen fest an einander kauerte. Einer von beiden fing sogar zu heulen an, ich konnte jedoch nicht genau heraushören welcher. Die Studentinnen, die eigentlich als nächste auf unserem Speiseplan gestanden hatten, blickten sich alle mit weit aufgerissenen Augen um und klangen genau wie die kleinen Schulmädchen von vorne, die sich, zu meiner aufrichtigen Belustigung, von ihren Plätzen erhoben, wobei sämtliche Materialien der Verpflegung auf den Boden und teilweise auch über ihre Klamotten kippten. Doch ich war noch nicht fertig mit ihnen, sie müssten schon noch bleiben, bis Spike oder ich sie umgebracht hätten, also hechtete ich mit meiner unmenschlichen Geschwindigkeit aus der Reihe, in der ich mich zur Zeit befunden hatte, heraus und sprang mit einem gewaltigen Satz über das Treppengeländer direkt vor die von den Mädchen angesteuerte Tür.
Ein Glück, dass sich der Inhaber des Kinos nie um die vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen gekümmert und somit nie so etwas wie einen Notausgang angeschafft hatte, denn das steigerte Spikes und mein Vergnügen um ein Vielfaches, als ich das Rudel von hysterisch quietschenden Highschool-Schülerinnen vor dem einzigen Ausgang mit einem blutverschmierten Grinsen voller Fangzähne begrüßte, was diese veranlasste, sich schnellstens wieder von mir zu entfernen, wobei ich eine von ihnen am Rücken packte und ihre erregende Angst noch einmal tief inhalierte, bevor ich dann endlich den ersten Schluck von dieser jugendlichen Unschuld nehmen konnte.............. und ihr Blut schmeckte fantastisch. Wolken von weißen Blitzen zuckten vor meinem inneren Auge, ihre erstickten Schreie klangen wie Musik in meinen Ohren, letztendlich gab mir sogar der Anblick ihres zusammengekrümmten Leichnams das Gefühl unbegrenzter Macht.
Spike schien sich währenddessen mit den Studentinnen beschäftigt zu haben, den als ich nur ein paar Meter von mir entfernt einen mit braunem Kord gekleideten Arm erblickte, erinnerte ich mich daran, diesen vorher an einer der jungen Damen gesehen zu haben. Hoffentlich hatte er mir zumindest eine von denen übrig gelassen.
„ Hier, mein Liebling“, hörte ich ihn dann plötzlich über das Geländer rufen und seine tiefe, nach Blut geifernde Stimme sandte ein unbeschreiblich schönes Zittern meine Wirbelsäule herunter, „ fang!“
Ehe ich’s mich versah, flog eine junge brünette Frau zu mir herab, wohl, weil Spike sie etwas hart am Bein gepackt und dann geworfen hatte, denn einer ihrer muskulösen Unterschenkel war ziemlich stark verdreht. Sie landete in meinen Armen und wieder füllte Blut meine Kehle. Es war jedoch nicht ganz so befriedigend, wie das der Schülerin, aber das lag wahrscheinlich am Alter und hungrige Vampire waren nicht sonderlich wählerisch.
Meine Gedanken schweiften zurück zu den Mädchen, zu Jasmin insbesondere. Ich wollte nicht, dass Spike sie tötete, Jasmin gehörte mir ganz allein. Ich beschloss den Eingangsbereich wieder zu verlassen und kaum, da ich um die Ecke gebogen war, bot sich mir ein Anblick, der mein bereits pulsierendes Glied zu seiner entgültigen Größe aufpumpte. Spike war nicht so durstig gewesen wie ich, er hatte das Blut lediglich dazu verwendet, die Wände, den Boden, einfach alles um ihn herum damit zu tränken. Die Studentinnen lagen über den ganzen Raum verstreut, hier ein Arm, da ein Bein, woanders eine Leber. Es war das mit Abstand schönste Bild, welches ich bis dahin je gesehen hatte. Und die Mädchen liefen immer noch kreischend umher. Na ja, nicht alle, zwei hatten sich dicht in die Ecke gepresst und beobachteten mit fasziniertem Horror, was sich vor ihnen abspielte. Sie erinnerten mich an die Gaffer bei einem schrecklichen Autounfall. Man wollte wegschauen, doch man konnte seinen Blick einfach nicht abwenden.
Mein Sire befasste sich gerade mit dem Pärchen und ich lauschte angetan seinem gierigen Schmatzen, als er einen der beiden aussog und dann in die Arme seines leise heulenden Partners warf.
„ Was denn?“ Er war so bösartig, es machte mich wahnsinnig, dass ich ihn jetzt gerade nicht in mir fühlen konnte, aber sobald wir hier fertig wären, würde sich das schon noch irgendwie geben, da war ich mir sogar ziemlich sicher.
„ Oh, du kannst nicht ohne deinen Freund leben, was? Na, da kann ich dir gerne behilflich sein“, und mit einem einzigen tödlichen Biss riss Spike dem verbliebenen Schwulen die Kehle raus, wodurch das Blut wie ein Regenschauer über sämtliche Gegenstände in der näheren Umgebung plätscherte............. natürlich auch über Spike. Ich würde später schon noch meinen Spaß dabei haben, es von seinem perfekten Körper zu lecken.
Zu guter letzt blieben also nur noch fünf vollkommen verstörte Mädchen übrig, unter ihnen die wirklich bildhübsche Jasmin, die sich alle mit diesen herrlichen mit Panik gefüllten Augen nach uns umsahen und in ihrem Innersten schon genau wussten, dass sie es hier doch nicht lebendig herausschaffen würden, in ihrer schier grenzenlosen Angst jedoch zu flüchten versuchten.
Zwei von ihnen stürmten gleichzeitig los, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass dann zumindest eine von ihnen durchkommen würde, um Hilfe zu holen, aber sie schienen noch nicht so ganz begriffen zu haben, dass ich um einiges schneller war als sie. Dumme, dumme Mädchen. Lernte man in der Highschool etwa gar nicht mehr, dass man gegen Vampire und Dämonen nichts ausrichten konnte, es sei denn, man hatte gerade eine von diesen verfluchten Jägerinnen bei sich, die sich dann wieder als leidende Heldin profilieren konnte?
Schien nicht der Fall zu sein, denn die beiden stürmten nun rechts und links an mir vorbei. Instinktiv sprintete ich nach rechts und brachte das rothaarige Mädchen zu Boden, woraufhin sie natürlich lauthals zu schreien begann.
„ Lauf, Emily, jetzt lauf schon“, brüllte sie der anderen hinterer. Welch noble Geste, sich selbst zu opfern, aber genug von diesem theatralischen Scheiß, ich riss ihr Genick in zwei Stücke und hechtete dann der Freundin, Emily, nach, die ich, zu ihrem Leidwesen, nur ein paar wenige Schritte vor der Tür in die Freiheit abfing.
Im Eifer des Gefechts, ihren kärglichen Versuchen, sich aus meinem Griff zu befreien, verdrehte ich ihren Ellenbogen auf unnatürliche Weise, was sie als Anlass für einen ohrenbetäubenden schrillen Quietschen betrachtete, der wirklich höllisch in meinen feinen Ohren schmerzte. Somit verlor ich meine Interesse, mit ihr zu spielen und saugte sie, wie die anderen zuvor, schlichtweg aus.
Nur noch drei im Spiel, doch wie ich Spike kannte, waren es bestimmt schon weniger.
Und tatsächlich: kaum, dass ich den Hauptraum wieder betrat, so sah ich meinen Sire auf die zwei Mädchen in der Ecke zupirschen, während sich Jasmin gegen die Wand direkt vor mir presste.
Langsam ging ich auf sie zu, wollte keinen Moment ihrer Angst verpassen, wollte sie genauer studieren, bevor ich ihr den letzten Lebenshauch nehmen würde................ doch das schien Jasmin nicht so wirklich zu gefallen.
In einer von mir unerwarteten Reaktion, zeigte sie durchaus Courage: sie griff mich an. So süß und niedlich, so dumm, dass ich es selbst kaum fassen konnte.
Sie stürzte auf mich zu, mit geballten Fäusten versuchte sie mich ernsthaft zu attackieren!
Jedoch hatte sie gegen mich keine Chance.
Ich hatte der Jägerin jahrelang beim Training zugesehen und an ihrer Seite gekämpft, das sollte sich jetzt bezahlt machen und so starb Jasmin durch sauber gebrochene Rippen, die sich alle in ihre Lungenflügel bohrten. Ich schaute ihr dabei zu, wie sie langsam verendete und letztendlich durch das Blut in ihrer Lunge erstickte.
Auch Spike hatte seinen Spaß gehabt, die beiden Schülerinnen aus der Ecke waren tot.
Genüsslich ließ ich mich auf den Boden sinken und lehnte meinen Hinterkopf gegen einen der Sessel, wobei ich meinen Sire immer beobachtete, als er auf mich zukam. Langsam spreizte ich meine von Leder bedeckten Schenkel, während Spike sich vor mir auf die Knie fallen ließ und sich zu mir herunterbeugte.
Schließlich packte er meinen Kopf und presste unsere Lippen hart gegeneinander.

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Mein erstes Massaker.............. die Erinnerung werde ich wohl nie wieder loswerden. Genau so wenig wie Jasmin, von der ich erst später erfahren habe, warum ich bei ihrem Anblick eine Botschaft erhalten hatte. Schon merkwürdig, wie sich die Dinge so entwickelten............. das einzige, was ich an der ganzen Sache nicht bereue, ist und bleibt der Sex mit meinem Sire, denn dabei ist höchstens mal einer von uns beiden zu Schaden gekommen, der sich dann aber auf irgendeine verquere Art und Weise gut angefühlt hat.



Für Melanie


On My Way – Chapter 13

Durch den Kuss konnte ich das noch an seinen Lippen und Zähnen sitzende Blut schmecken und stieß meine Zunge tief in seine Mundhöhle, um auch ja nichts von dieser delikaten Flüssigkeit zu verschwenden…………..und um Spike scharf zu machen, aber ich entdeckte schnell, wie gut sich Durst und Begierde vereinen ließen.
Seine kalten Hände fuhren in langsamen kreisenden Bewegungen über meinen Brustkasten und seine Fingerspitzen kitzelten mein Schlüsselbein, so dass sich die Erektion in meiner Hose erneut bemerkbar machte. Wie sehr wünschte ich mir, dass mein Sire mir einfach die Klamotten vom Leib reißen und sich dann an mir befriedigen würde, doch ich wagte es nicht, den ersten Schritt in diese Richtung zu tun, da sich etwas in mir dagegen sträubte, ohne Spikes ausdrückliche Erlaubnis zu handeln, was dieses Thema betraf, also musste ich geduldig warten, bis sein Verlangen zu meinem eigenen würde.
Spikes flinke Zunge spielte an meiner Wange, wobei ich meinen Kopf leicht nach vorne neigte, damit ich seinen Hals besser liebkosen konnte, der sich so herrlich blass von seinem schwarzen Ledermantel abhob. Ich sah seine blauen Adern hervorstehen und begann mit meinen stumpfen menschlichen Zähnen daran zu knabbern, wofür ich ein erregtes Einatmen von Luft von ihm erhielt. Zuerst dachte ich, dass ich etwas falsch gemacht hätte, doch als er mich verwundert fragte, warum ich denn nicht weitermachen würde, erkannte ich letztendlich, dass es ihm sogar sehr gefallen haben musste, also wollte ich meinen Sire seinen Wunsch nicht unerfüllt lassen, denn schließlich war er der Grund für meine Existenz und somit schuldete ich ihm den ein oder anderen Orgasmus.
Die Haut an seinem Hals und Nacken fühlte sich noch geschmeidiger an als an allen anderen Stellen seines Körpers zusammen, was mich immer wieder von neuem dazu brachte, mit meinen Eckzähnen die Linien der Adern nachzufahren und sie mit meiner Zunge zu befeuchten. Spikes Kehle fing plötzlich an zu vibrieren, woraufhin ein lautes Schnurren in meinen Ohren ertönte, als ich den Knochen seines Unterkiefers küsste und die restlichen Blutflecken ableckte.
Er schien nun nicht mehr warten zu wollen und zog mir hastig meine Jacke und das graue Shirt aus, was ich als Anlass sah, seinen Mantel von seinem perfekten Körper zu entfernen und ihn sauber neben uns zu legen, da er immerhin das Lieblingsstück meines Sires war.
„ So wunderschön“, stöhnte Spike zwischen den Reihen von kleinen gierigen Küssen hindurch, die er auf meinem ganzen Oberkörper verteilte, wobei er mich nach unten gedrückt festhielt, damit ich mich auch ja nicht vom Fleck bewegte, denn in der über mich gebeugten Position stieß Spikes Ständer genau gegen meinen und ich konnte deutlich in dessen Augen ablesen, dass er es genoss, mich so dermaßen hart zu sehen.
„ So wunderschön, wenn du dir nichts sehnlicher wünschst, wenn du darunter leidest.“ Hatte ich es mir doch gleich gedacht: er labte sich an dem Druck in meiner Hose, aber wie war er nur in der Lage, sein eigenes Bedürfnis nach gutem Sex so derartig gut zu kontrollieren?
Seine Lippen glitten über meine Bauchmuskeln und dippten in meinen Nabel, weshalb ich ein lautes Stöhnen von mir gab und gleichzeitig meine Hüften hochstemmte, damit sich Spike endlich mit dem Teil an mir beschäftigte, der seine Liebkosungen wirklich dringend nötig hatte, jedoch machte er keinerlei Anstalten meinen Wünschen zu entsprechen, er presste lediglich seine Hand auf meine Hüfte und drückte meinen Hinter sanft wieder zurück auf den Boden. Meinen Kopf warf ich teils frustriert, teils durch seine Berührung erregt auf die Sitzfläche des Sessels hinter mir und schloss die Augen, während ich unnötige Luft durch meinen Mund in meine Lungenflügel einsaugte, um mich irgendwie wieder einigermaßen unter Kontrolle zu kriegen, es gelang mir jedoch nicht, da der blonde Vampir neben mir sich nun auch noch den Oberkörper frei machte und mit seiner nackten Haut über meine strich. Selbstverständlich legte er sich genau auf mich drauf, so dass unsere Brustwarzen schon bei der geringsten Bewegung seinerseits aneinander rieben, was mich um den letzten Funken Verstand brachte, den ich mir bis dahin noch hatte bewahren können.
Erneut erklomm Spikes Mund den meinigen und erneut gewann meine Erregung an Intensität, dass ich befürchtete, ich würde innerhalb der nächsten paar Sekunden schlichtweg explodieren, weil der Druck in meinen Hoden so dermaßen zunahm.
„ Bitte, Sire“, entfleuchte es als flehendes Wispern meinem Mund, der unter den vielen Küssen schon leicht geschwollen war, während Spike an meinem Kinn herumbiss und meinen Rücken mit seinen langen Fingern massierte.
„ Was, Liebling? Sag’ mir, was du willst“, gab er hastig von sich und in diesem Moment erkannte ich, dass auch mein Schöpfer Probleme mit seinem Verlangen kriegte. Alles, worauf er die ganze Zeit scheinbar gewartet hatte, war ein Lippenbekenntnis zu meinem Wunsch, dass er mich nehmen sollte. Na das konnte er haben.
„ Bitte, Sire“, flüsterte ich in sein Ohr und spürte, wie er vor Erregung bebte, „ alles, was du willst. Tu mit mir, was du begehrst und ich werde es genießen. Nimm mich, Spike, ich halt e nicht mehr aus.“
„ Du verdienst nur das Beste, mein Liebling“, Spikes blaue Augen funkelten gefährlich, doch es war die Art von gefährlich, die ich mit seiner unbeschreiblichen Erotik verband. „ Und was könnte besser sein, als ich in deinem engen Arsch?“
Mit weniger Geduld und mehr roher Gewalt öffnete er meine Hose und riss sie mir letzten Endes in einem Ruck von den Beinen, wobei meine Schuhe auch gleich in zwei vollkommen verschiedene Richtungen flogen, aber das war egal, ich kümmerte mich nur noch um den Anblick meines Schöpfer, der sich in unglaublicher Geschwindigkeit von seinem noch übrigen Leder verabschiedete und mir freie Sicht auf sein steifes Glied gewährte.
Noch nie zuvor hatte ich solche Perfektion gesehen. Gut, ich hatte ihn zwar schon gefühlt, aber nicht gesehen, dabei war er so................so wie ich es mir nicht einmal erträumt hätte.
Lange gerade Linien, beachtliche Größe, vollgepumpt mit Blut und doch blass wie Marmor, außerdem noch fein geädert. Perfekt.
Seine kalte feuchte Zunge leckte über meine rechte Brustwarze und das Pochen in meinem Glied wurde immer heftiger, so sehr sehnte ich mich nach dem erlösenden Orgasmus, der sich bestimmt auch schon bei Spike anbahnte, da ich etwas an ihm riechen konnte, was vor fünf Minuten noch nicht da gewesen war. Herb, intensiv und doch irgendwie „belebend“, genauso wie mein Sire selbst, der meine Schenkel nahm und diese nun noch weiter auseinander spreizte, was mir einen gedrücktes Stöhnen entlockte.
„ Xan? Schau her, du lernst jetzt gleich eine wichtige Lektion“, wie konnte Spike seine Stimme so ruhig halten, während wir beide im Begriff waren.............. das machte mich wahnsinnig! Und was redete er da von einer Lektion? Also zwang ich mich, meine Augen noch einmal zu öffnen und sah, wie Spikes nackte Erektion nur wenige Zentimeter von meiner entfernt war, was an sich schon eine grausame Folter darstellte, doch mich in dieser Situation zum Aufpassen zum zwingen erschien mir weit brutaler.
Ich beobachtete, wie Spike seinen Zeige- und Mittelfinger an seinen Mund führte, seine glatten Gesichtszüge sich in eckige Knochenkämme verwandelten und er sich die Finger an einem seiner Fangzähne aufschlitzte.
Nicht nur, dass er mich mit der Vorenthaltung von großartigem Sex folterte, nein, jetzt musste er auch noch sein Blut mit ins Spiel bringen, das mit Abstand die beste Ernährung war, die ein Vampir außer Jägerinnenblut kriegen konnte!
Plötzlich fand ich meinen Blick auf seine blutenden Finger fixiert, war nicht fähig, irgendetwas anderes überhaupt zu beachten, ich schaute nur zu, wie Spike mit diesen Fingern seine Erektion zu berühren begann, was natürlich darin endete, dass diese mehr und mehr von seinem Blut bedeckt wurde.
„ Blut“, hörte ich seinen englischen Akzent im Hintergrund meiner eigentlichen Wahrnehmung, „ ist das beste Gleitmittel überhaupt, mein Liebling. Vergiss das niemals.“
Und dann packten zwei Hände, die eine blutig und die andere noch blass wie Schnee, meine Hüften, hoben diese ein wenig an, und ehe ich meine Aufmerksamkeit wieder auf die Dinge um mich herum gelenkt hatte, da galt sie nur noch dem Ding in mir drin.
Eigentlich hätte Spikes Penis ja kalt sein müssen, wie der Rest seines Körpers, doch da fiel mir wieder ein, dass sein eigenes Blut durch das frischgetrunkene etwas von dessen Wärme angenommen hatte, und so brannte in meinem Inneren ein wahres Freudenfeuer der Ekstase, das mich dazu verleitete, den Kopf erneut zu werden und ein lautes Heulen von mir zu geben, mit dem der Dämon in mir regelrecht freigesetzt wurde und an die Oberfläche gelang. Mit gefletschten Zähnen verfolgte ich jede Bewegung meines Sires, der sein Becken nun nach vorne zu stoßen begann und mit jedem noch so kleinen Bereich seines Körpers eine geradezu mystische Anziehungskraft auf mich ausübte. So fing auch ich damit an, meine Hüften im Takt mit seinen Stößen hoch zu drücken, was uns beide dem Höhepunkt spürbar näher brachte. Spikes Berührungen waren hart und gezielt, sein dämonisches Gesicht von Begierde förmlich zerfressen und seine Wangen blähten sich mit jedem tiefen Zug von Luft, den er wahrscheinlich unternahm, um dieses Gefühl des unnahbaren Glücks länger anhalten zu lassen. Mir sollte es recht sein, profitierte ich doch nur von jeder Sekunde die unser Spiel andauerte, stieg doch jedes Mal, wenn er in mich eindrang, meine Lust und mein Verlangen.
Mittlerweile hatte mein Sire die Geschwindigkeit der Übung erhöht und setzte deutlich mehr Kraft ein als bei unserem ersten Liebesakt, wohl, weil er wusste, dass ich jetzt nicht mehr so zerbrechlich war wie als Mensch. Er musste nun keine Rücksicht mehr auf mich nehmen, ich konnte wesentlich mehr vertragen und würde dem entsprechend auch schneller wieder heilen, weshalb sein Griff um meine Hüften, mit dem er mich zusätzlich noch jedes mal auf sich zog, wie der einer Schraubzwinge anfühlte, ohne mir jedoch sonderlich große Schmerzen zu verursachen.
Schließlich spürte ich, wie Spike die Kontrolle verlor, da seine Stöße immer wilder und immer härter wurden, was mir symbolisierte, dass er endlich kommen wollte, in mir und mit mir, also passte ich mich so gut es ging an, ich hörte auf, dem Druck in meinen Eiern zu widerstehen und wünschte mir so schnell wie möglich in dem kurzlebigen Rausch eines Orgasmus’ zu schweben.
Mit einem lauten Brüllen drang Spike ein letztes mal in mich ein, seine goldenen Pupillen geweitet und voller Verlangen, wobei er sich auf meinen Körper schmiss und mir mit seinen Fangzähnen in die linke Brusthälfte biss, was mich zum wohl härtesten Höhepunkt in der Geschichte der Menschheit oder Vampirheit brachte.
Pures Ecstasy pumpte durch meine toten Adern, spannte alle meinen Muskeln so stark an, dass ich befürchtete, die einzelnen Faserstränge würden reißen, meine Haut fühlte sich an wie in siedendem Öl gebadet und dann war es mir endlich vergönnt zu kommen. Mit einem harten Strahl spritzte mein Sperma gegen Spikes Oberkörper, während ich immer noch die Zähne in mir verspürte, sowie das Saugen an der Wunde, die mir mein Sire beigebracht hatte.
Vollkommen erschöpft ließ ich mich zu Boden fallen, ohne mich darum zu kümmern, dass ich splitterfasernackt war und ein ausgewachsener Meister-Vampir auf mir lag, der gierig mein Blut trank, während sein sich bereits wieder erschlaffendes Glied noch in mit steckte. Ich konnte nicht anders, ich musste lachen.
Eigentlich hatte ich mir eine solche Situation immer als schlimmsten Albtraum ausgemalt und nun war alles Wirklichkeit geworden, was mich, zu meiner Erheiterung, überhaupt nicht störte, nicht im geringsten. Wenn nur unsere Jägerin mich so hätte sehen können! Ihr Gesicht für die Ewigkeit in meiner Erinnerung gebannt, das wär’s jetzt, um den Abend perfekt zu machen, oder?
Mein Sire leckte meine Wunde bereits wieder sauber, wodurch sie auch schneller heilen würde, da Vampire irgendeinen besonders wirkungsvollen Heilstoff in ihrem Speicheln haben. Na ja, mir sollte es recht sein, immerhin wollte ich diese Nacht noch ein paar Menschen töten und eine Verletzung an der Brust und dann auch noch auf der Herzseite wäre da mit Sicherheit hinderlich.
„ Was ist so lustig?“ Spike blickte an mir mit seinen goldenen Augen hoch und ich musste zugeben, dass ich mich daran gewöhnen könnte, so von ihm angesehen zu werden.
„ Ich hab’ mir gerade vorgestellt, was wohl passieren würde, wenn die blonde Pest hier hereinkäme“, antwortete ich ihm ehrlich und ein bösartiges Grinsen zog die blutigen Lippen meines Geliebten auseinander.
„ Wahrscheinlich bekäme sie keinen dieser „coolen“ Sprüche heraus und würde stattdessen rot anlaufen.“ Er lachte amüsiert und küsste mich auf ein Augenlid. „ Du bist so wunderschön.“
„ Kannst du mir auch mal verraten warum?“ Ich hatte mich selbst nie als Sunnyboy Amerikas angesehen und soweit ich mich noch an mein Spiegelbild erinnerte, wusste ich auch wieder weshalb, also warum betonte Spike dauernd, dass ich „wunderschön“ wäre?
„ Erstens: weil du mir gehörst“, Spike setzte sich auf seine Knie und streichelte mir mit den Fingerspitzen über die Wangen, „ und William, der Blutige, sucht sich immer nur schöne Dinge zum spielen aus. Zweitens: du hast einen absolut verführerischen Körper, du musst nur noch lernen, ihn besser einzusetzen und drittens: du bist anders als die anderen und ein Unikat ist immer wunderschön.“
Gerade als er sich vorbeugen wollte, um mich zu küssen, wich ich etwas zurück und musste meine Frage loswerden, die mir auf der Zunge lag.
„ Wieso anders? Ich bin ein Vampir, wie alle anderen auch, kein großer Unterschied, oder?“
Mein Sire legte seinen Kopf auf die Seit und machte einige dieser Tsk-Laute, die man ja sonst nur hörte, wenn Eltern ihre Kinder tadelten.
„ Doch, du bist anders“, diesmal küsste er mich auf das andere Augenlid, „ hast grüne Augen, hab’ ich noch nie zuvor gesehen, sind wunderschön.“
„ Genau wie du“, murmelte ich in sein Ohr, bevor ich mich fragte, was so besonderes an grünen Augen sein sollte. Ausnahmen bestätigten doch bekanntlich die Regel und, wie immer, war ich eine von denen, was mich allerdings nicht störte, denn was Spike als wunderschön erachtete, konnte so schlecht nicht sein. Insofern drückte ich meinen Kopf gegen seine Schulter und erhaschte einen Blick auf die blutige Leinwand, was mich dazu veranlasste, mich aus Spikes Umarmung zu lösen, was dieser mit einem Knurren kommentierte.
„ Was ist denn, Liebling? Bleib gefälligst sitzen, is’ gerade so bequem.“
„ Tut mir ja leid, Spike, aber der Film ist gleich vorbei und daher sollten wir uns besser aus dem Staub machen“, ich beobachtete, wie sich seine Lippen zu einem Schmollen zusammenschürzten, das ich jedoch schnell wegküsste, „ wir können doch zu Hause weitermachen. In einem schönen großen Bett, das viel gemütlicher ist als dieser schäbige Fußboden, okay?“
„ Na gut“, brummte mein Sire und begann damit, seine Sachen wiederzufinden, die wirklich überall zwischen Leichen und deren Körperteilen verteilt lagen, auf welche ich mich jetzt jedoch nicht konzentrieren durfte.
Schnell suchte ich meine Schuhe, meine Hose und die restlichen Bestandteile meines Outfits zusammen, bevor ich wieder ganz in die oberste Reihe hechten konnte, weil da ja noch mein anderes Zeug in der Tasche stand.
Oben angekommen überblickte ich noch einmal das Kunstwerk, das Spike und ich mit bloßer, roher Gewalt und ein paar Unfreiwilligen geschaffen hatten. Es sah grandios aus. Zu schade, dass ich nicht dabei sein würde, wenn sie es entdeckten.
Spike war soweit auch schon wieder angezogen und bot mir seinen Arm an, als ich über die letzten zwei Treppenstufen hinübersprang. Dankend nahm ich das Angebot an und als im Nachspann die ersten Namen über die Leinwand zu flimmern begannen, öffnete sich die Tür mit ihrem typischen Quietschen und wir hinterließen ein Massaker der Extraklasse, als wir uns von den Angestellten unbemerkt in die Schwärze von Sunnydales Nacht hinausbegaben, die uns in ihren schützenden Umhang wickelte, wie eine Mutter es mit ihren Kindern getan hätte, denen es nach Wärme dürstete.
Ich fühlte mich unnahbar, so unverwundbar................ich wollte die ganze Welt in ein einziges Blutbad verwandeln, so dass der blaue Planet zu einem roten würde. Und anfangen würde ich in meiner Heimat: in Sunnydale.



Für Spikes_Slayer


On My Way – Chapter 14

Die paar Stunden der Nacht, die uns noch geblieben waren, verbrachten wir damit, in den Parkanlagen rund um Sunnydale zu jagen, in denen sich, nach meiner langjährigen Erfahrung, immer ein paar Teenager rumtrieben, um entweder ungestört zu knutschen, oder um sich gegenseitig zu beweisen, dass sie sich in dem großen unheimlichen Wald nicht fürchteten. Pech für sie, denn in dieser Nacht hatten Spike und ich beschlossen, unseren Durst nach frischem jungen Blut dort zu laben, wo es für sie kein Entrinnen und keine plötzlich auftauchende Jägerin gab, da ich deren Patrouillenstrecken auswendig konnte und somit genau gewusst hatte, dass sie sich wahrscheinlich gerade vom Westfield Friedhof entfernt hatte, da auf diesem in letzter Zeit angeblich äußerst hohe Dämonen- und Vampiraktivität stattgefunden hatten, von denen Giles gemeint hatte, dass sie einer Untersuchung bedürftig gewesen wären. Es barg schon Vorteile, ein ehemaliger Freund der Jägerin zu sein und dadurch all ihre Techniken und bevorzugten Jagdreviere zu kennen.
In jeder Nacht kamen mindestens zwei Friedhöfe dran, lediglich jede zweite Nacht folgte ein Park, der dann auch nur so in den frühen Abendstunden auf dem Weg zum nächsten Friedhof durchquert wurde. Wenn ich genauer darüber nachdachte, fiel mir auf, dass noch kein anderer je darüber nachgedacht hatte, sich die Routen der Jägerin mal einzuprägen oder gar zu notieren. Na ja, eventuell hatten es ja doch schon welche gewagt, die dann aber on ihr erwischt und getötet wurden. Doch ich fürchtete mich nicht vor ihr. Ich war jetzt stärker als zuvor, ihr ebenbürtig und betrachtete man die Tatsache, dass Buffy nicht in der Lage war, ihre umgewandelten Freunde so mir nichts dir nicht zu pfählen, dann standen meine Chancen sie zu besiegen und Spike zum Geschenk zu machen gar nicht mal so schlecht. Aber wie konnte ich es am Besten anstellen? Wie sollte ich mit Buffys Untergang beginnen? Bei wem............... Willow!
Selbstverständlich kam für die Rolle des ersten Opfers nur die kleine Rothaarige in Frage und zwar aus mehreren Gründen. Der wohl wichtigste: sie war fähig diesen Wiederbeseelungszauber durchzuziehen, der mein neuerworbenes Nachleben um ein Vielfaches erschweren würde, zudem stand sie der Jägerin als beste Freundin sehr nahe und mit meiner Vergangenheit wollte ich sowieso abschließen, also warum nicht gleich mit Willows Ermordung anfangen? Wie konnte ich ihr also einen schönen grausamen Abgang von dieser Welt beschaffen? Auf jeden Fall mit einer vorausgehenden Folter, soviel stand schon mal fest, aber was noch? Ich würde ihr einfach den Kopf fein säuberlich abtrennen, ihn dann in einen hübschen Karton packen und der Jägerin vor die Tür legen! So würde ich es machen! Ich liebte diese in mir exstierende Grausamkeit jeden Moment, da ich sie stärker auskostete, mehr.
Als nächstes käme dann natürlich der Wächter, aber mit dem alten Briten müsste ich vorsichtig sein, nicht, dass er wieder auf seine Erinnerungen an die Zeit zurückgreifen würde, in denen man ihn noch „ Ripper“ nannte. Für ihn müsste ich eine klassischere Variante des Todes auswählen, irgendein altes, jedoch stilvolles Klischee, dass sich trotz seiner öfteren Verwendung doch nie abwertete. Was konnte ich da denn mal nehmen? Folter wäre bei Giles nicht angebracht, allerdings dürfte sein Ableben keineswegs schmerzlos sein. Vielleicht sollte ich ihn einfach anzünden oder so was. Warum eigentlich nicht? Rupert Giles, ein alleinstehender Mann um die Fünfzig, der vor kurzem die Liebe seines Lebens unter unglücklichen Umständen verloren hatte, verbrannte bei lebendigem Leibe in seiner Wohnung, da sich, wie die Feuerwehr und Polizei später feststellten, ein paar Flaschen Alkohol inmitten seines Wohnzimmers entzündet hatten. Die Entwicklung von Rauch hatte Mr. Giles viel zu spät bemerkt, da er in seinem Schlafzimmer, dessen Fenster sich durch unerklärliche Weise anscheinend nicht öffnen ließen, friedlich geschlummert hatte.
Welch grandioser Artikel in der Sunnydaily!!! Gegen diesen Namen müsste ich auch noch was unternehmen............ Wer blieb nun noch übrig? Ach ja, unsere liebe Joyce, die Mutter der Auserwählten selbst.
Sie hatte auf jeden Fall zu Hause zu sterben, dass würde der Jägerin den Rest geben, zu wissen, dass sie nicht einmal in der Lage war, ihre Mutter in ihrem eigenen Haus zu beschützen, aber das würde schwieriger als Willow und Giles, es musste wohl durchdacht sein und so etwas wie einen zweiten Versuch gab es nicht. Ein auf Anhieb erfolgreicher Plan, der so schnell wie möglich zu verwirklichen sein konnte, hmmm? Vielleicht sollte ich Spike fragen, der glücklich und zufrieden aussehend neben mir hergeht, immer noch mit dem um mich geschlungenem, der mich irgendwie in Sicherheit wog. Aber nein, ich wollte Spike beweisen, dass ich selbst dazu fähig war, einen solchen Plan zu schmieden und auszuführen. Ich wollte, dass Spike stolz auf mich wäre.
Gerade kehrte ich in Gedanken zu Joyce zurück, als mich wieder einer dieser gewissen Windzüge durchlief, der sich diesmal aber wesentlich schneller in mir bewegte und auch bedeutend lauter wisperte, doch es waren zu viele verschiedene Stimmen auf einmal, keine schien die Oberhand über eine andere zu gewinnen und in mir wimmelte es plötzlich nur so von Mitteilungen, die ich nicht verstehen konnte, lediglich am Ton der Stimmen konnte ich erahnen, dass sie mich vor irgendetwas warnen wollten ,da sie alle so schrill und dröhnend klangen. Es erinnerte mich an das Gefühl, das ich bei Jasmin verspürt hatte, nur ins Extreme und fast schon Unangenehme gezogen. Ob Spike zumindest im Entferntesten so was wie Gefahr spüren konnte? Dem zufriedenen Lächeln als er sich mit ein paar geschickten Handgriffen eine Zigarette nach zu urteilen nicht. Oder unterdrückte er es einfach so? Vielleicht sollte ich das auch einfach tun, denn, was nützten mir warnende Stimmen in meinem Schädel, wenn ich sie ja doch nicht verstehen konnte?
Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen und konzentrierte mich wieder auf meinen ursprünglichen Gedankengang: Buffy eliminieren, Jägerin quälen, Mutter töten, allerdings wurden sie dadurch lediglich leiser, also schüttelte ich zusätzlich noch meinen Kopf, der so mit wieder klarer zu werden schien.
„ Stimmt was nicht, Liebling?“ Die sorge in Spikes Tonfall rührte mich irgendwie und ich blickte ihn lächelnd an.
„ Nein“, versicherte ich ihm, „ ich dachte nur gerade darüber nach, wie ich die Mutter von Miss „ Ich töte Dämonen und so“ umbringen kann.“
„ Mmm, guter Junge“, mein Sire küsste mich gierig, wobei etwas von dem Zigarettenrauch, den er kurz zuvor in seine tote Lunge gesogen hatte, in meine leblosen Atemwege geriet und dort angenehm kratzte, „ hast dir wohl auch schon was für die anderen überlegt, wie?“
Auf mein Nicken hin bat Spike mich, ihm von meinen Plänen zu erzählen und während wir uns weiter in Richtung zu Hause bewegten, schien das Funkeln in seinen Augen immer heller zu werden und er hörte mir aufmerksam zu. Es war schön diese ungeteilte Zuneigung von meinem Sire zu erfahren, der wirklich jede noch so kleine Facette der von mir flüchtig ausgearbeiteten Ideen mit einem Lob kommentierte, die mich, wenn ich ganz ehrlich sein musste, in eine gewisse Verlegenheit brachten, denn noch nie zuvor in meinem menschlichen Dasein war ich so derartig von jemandem unterstützt worden, sobald es darum gegangen war, meine Ideen und Träume zu verwirklichen. Hier und da brachte Spike sogar ein paar seiner Erinnerungen aus der, wie er es zu nennen pflegte, „guten alten Zeit“ mit ein, in der er angeblich noch Leute auf offener Straße hatte töten können, ohne dass es jemanden störte. Ungläubig wandte ich mich seinen Geschichten zu und beobachtete ihn, wie er deutlich dabei aufblühte, als er mir von den Jahren berichtete, in denen er, Drusilla, Angelus und Darla noch ganz Europa in ihrer Gewalt gehabt hatten. Es war schön zu sehen, wie begeistert er mit einemmal wurde, bevor er sich dann mit einem schuldbewussten Lächeln an mich richtete und ein fast schon schüchternes „Tut mir leid“ murmelte, da er mich zuvor unterbrochen hatte. So fuhr ich mit meinen Träumen von einer blutigen Zukunft fort und ließ mit jeder verstreichenden Minute den Stolz und die Würde meines Schöpfers weiter ansteigen.
Schließlich tauchte in der Ferne das Haus auf, in dem wir zu Zeit wohnten und ich erinnerte mich daran, es schon mal gesehen zu haben.
Es war eines der nobleren Wohnhäuser hier in Sunnydale und stand deshalb auch in einem der gehobeneren Viertel, in denen sich die Menschen die meiste Zeit nur darüber aufregten, dass hier auf dem Höllenschlund keinerlei Aktivität stattfand, was das Highsociety-Leben betraf, sich dann aber doch dazu entschlossen, hier zu bleiben, weil hier ja „ihre Wurzeln“ lagen. Na ja, dort wo wir wohnten, hatten wir immerhin Platz und ein Dach über dem Kopf, hinzu kamen der Schutz vor dem Sonnenlicht und ein paar mehr oder weniger unfähige Untergebene, die sich um das Wohlbefinden von meinem Sire und mir kümmerten, ohne es in Frage zu stellen, insofern hatte ich also nicht dagegen, in einem Haus zu schlafen, das vorher mal irgendeinem reichen Schnösel gehört hatte.
Spike war in der Zwischenzeit bereits wieder in diesem Zustand, in dem jeder seine Blicke nur eine unmissverständliche Botschaft aussandte, die da lautete „ Alles, was du eben gesagt hast, hat mich extrem scharf gemacht. Ich will dich so schnell wie nur irgend möglich nackt und in meiner Nähe. Keine Wiederrede!“
Doch warum sollte ich mich seinen Gelüsten nicht hingeben? Vor gerade mal ein paar Stunden hatte ich immerhin königlich davon profitiert und sah keinen Grund dafür, es nicht wieder mit ihm zu tun, zumal der Tag lang würde und ich nicht beabsichtigte, die ganze Zeit über zu schlafen.
Nur noch ein kleiner Fußmarsch trennte uns von der Haustür und ich ließ meinen Blick in den gutgepflegten Garten abschweifen, in dem unter anderem Rosen standen, die jedoch weiß waren.
Na ja, dachte ich bei mir, dann musste ich sie halt rot färben. Kein Problem für mich.
Spike hielt mir die Tür auf und ich schlüpfte genüsslich an ihm vorbei, wobei sich sein Blick auf meinen Hintern heftete, der nur zur Hälfte unter meiner neuen Lederjacke hervorlugte. Die Vampirin, die mir schon beim Verlassen des Hauses aufgefallen war, huschte lautlos über den kalten Fußboden und nahm Spikes Mantel entgegen. Dann wandte sie sich mit fragenden Augen an mich und ohne auch nur für einen kurzen Moment von ihrer Unterwürfigkeit verblüfft zu sein, zog ich meine Jacke aus und legte sie über Spikes Mantel. Das Mädchen, Celina hieß sie, glaubte ich mich zu erinnern, schenkte mir ein schüchternes Lächeln und verschwand dann wieder in einem der vielen dunklen Schatten, die sich mit der kommenden Morgenröte zu bilden begannen.
Kaum hatte ich mein Interesse von Celina abgewandt, da fühlte ich schon Spikes starke Arme um meine Taille herumgleiten und ein Paar kalte Lippen in meinem Nacken.
„ Lass uns nach oben gehen, Liebling. Jemand wird sich schon darum kümmern, dass deine Sachen auch in dein Zimmer kommen, ansonsten werde ich nämlich sehr sehr böse mit ihnen.“ Fast schon automatisch ließ ich die Tasche aus meiner Hand fallen und mich willig von meinem Sire die Treppe hinaufschieben, wobei mir seine Erektion immer wieder gegen den Hintern stieß, was auch mein Glied wieder zu neuem Leben brachte. Im oberen Stockwerk angekommen gingen wir dann nach links, also genau entgegengesetzt der Richtung, in der der Raum lag, in dem ich etwas früher in der Nacht aufgewacht war. Der Flur war ziemlich lang und mit grässlichen Pastelltönen tapeziert, die hier und da von noch furchtbareren Bildern moderner Künstler unterbrochen wurde. Auch gingen von dem Flur selbst nur wenig Räume ab, gerade mal fünf Stück, drei rechts und zwei links, was eigentlich nicht sonderlich schlimm war, doch am Ende des Ganges befand sich ein großes Fenster, das anscheinend nach Osten hin ausgerichtet war, da ich, wenn ich durchschaute, deutlich die bereits rötlich gefärbten Wolken am Horizont erblicken konnte. Abrupt blieb ich stehen, was unweigerlich dazu führte, dass Spike es ebenfalls tat.
„ Was ist denn, Liebling? Warum gehst du nicht weiter?“ Verstand Spike denn nicht, dass wir beide verbrennen würden, sobald wir mit dem Licht in Kontakt kämen? Warum war er so gelassen? Ich lehnte mich in seine Umarmung hinein und drehte meinen Kopf ein wenig, um ihn etwas besser sehen zu können.
„ Sire? Was ist mit dem Sonnenlicht? Sollten wir nicht irgendwie..........?“
„ Ach, das meinst du“, der Vampir löste sich von mir und trat schneller als ich gucken konnte auf das Fenster zu, so dass ihn das Licht direkt traf. Mein schlimmster Albtraum als Vampir wurde Realität, Spike, der in der Sonne verbrannte............. aber müsste er dann nicht zumindest schon ein bisschen kokeln oder so? Immer noch stand er da am Fenster und sah mich lächelnd an.
„ Komm schon her“, er streckte eine Hand nach mir aus und erst nach einigem Zögern traute ich mich, sein Angebot anzunehmen, wodurch er mich schließlich an sich heranzog und mir über die Schultern streichelte.
„ Vampire verbrennen nur durch den direkten Kontakt mit Sonnenlicht, jedoch nicht durch Morgenröte oder Abenddämmerung, da das lediglich eine Färbung durch die Sonne ist, von der selbst aber kein eigenes Licht ausgeht, weshalb sie für uns ungefährlich ist.“ Das war eine der wenigen Informationen, die ich vorher noch nicht gewusst hatte, obwohl sie eigentlich vollkommen plausibel klang und war. So schaute ich mir die roten und teils auch pinken Wolken am östlichen Firmament an und erinnerte mich an einen Spruch, den ich als Kind des öfteren von meiner Mutter gehört hatte: „ Rot am Morgen, Seemann hab’ Sorgen“. Es bedeutete eigentlich nichts anderes, als das es im Laufe der nächste 24 Stunden regnen würde und Regen oder gar ein Unwetter war ja bekanntlich nichts positives für den Seefahrer. Dann nahm Spike den Vorhang in seine linke Hand und schloss ihn vor dem Fenster, was den Flut wieder in tiefe Dunkelheit tauchte.
Ich hörte einen Schlüssel klingen und wie eine Tür geöffnet wurde. Also schloss Spike seinen privaten Raum jedes mal ab, wenn er das Haus für längere Zeit verließ. Keine schlechte Idee.
Im Inneren des Zimmers war alles äußerst kostspielig eingerichtet, so dass ich annahm, dass dies wohl mal das Schlafzimmer des ehemaligen Besitzers persönlich gewesen sein musste. Es verfügte über alle Annehmlichkeiten, die man so gebrauchen konnte. Ein riesiges Bett, andere teure Möbel, eine Stereoanlage, einen Fernseher mit großem Bildschirm und ein eigenes kleines Badezimmer, dass durch eine weiße Tür mit diesem Raum verbunden war. Spike schloss hinter sich erneut ab und legte seine Arme wieder um meinen Bauch, wobei er sanft meine Muskeln mit seinen Fingerspitzen massierte.
„ Ich kann leider nicht den ganzen Tag bei dir bleiben, Liebling. Ich hab’ noch ein paar Sachen zu erledigen, die ich leider nicht aufschieben kann, daher sei mir bitte nicht böse, wenn du alleine aufwachst, okay? Ich versprech’ dir auch, dass dann eine schöne Überraschung in deinem Zimmer auf dich warten wird, damit du dir die Zeit vertreiben kannst, ja?“
Eigentlich hatte ich schmollen wollen, doch als Spike die Überraschung erwähnte, wusste ich sofort, dass sie mir gefallen und mich beschäftigen würde, bis Spike wieder da war. Trotzdem klang meine Stimme ein wenig enttäuscht, als ich zu einer Antwort ansetzte.
„ Schon gut, aber wann kommst du wieder?“ Etwas kindisch und auch verloren fühlend wartete ich auf Spike, mich genauer über seine Pläne zu inszenieren, aber er hielt sich bedeckt und gab keine genaueren Erklärungen.
„ Keine Sorge, ich werde spätestens am frühen Abend wieder da sein und dann gehen wir jagen“, seine Zunge kitzelte auf meiner Nackenhaut und ehe ich’s mich versah, waren wir beide vollkommen nackt und unter die Bettdecke dieses gigantischen Bettes gekrochen, wo wir die Ruhe des Morgens dazu nutzten dieselbige, na ja, zu beendigen.

Wer niemals stirbt, kann nicht von sich behaupten, jemals richtig gelebt zu haben.
************************************
Der Anfang aller Wege heißt Geburt,
Das Ende aller Wege heißt Tod.
Die Wege selbst heißen Leben
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Nur die, die sich trauen, zu weit zu gehen,
wissen, wie weit sie zu gehen in der Lage sind.


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New PostErstellt: 28.03.05, 13:20  Betreff: Re: S/X - On My Way ( komplett )  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Verschoben: bloodylily schrieb folgendes

Für SPIKEmarsters


On My Way – Chapter 15

Als ich das nächste Mal meine Augen öffnete, fand ich mich allein in dem großen Bett liegen, dessen Decke und Kissen unter der Einwirkung von zwei Paar scharfen Fangzähnen vollkommen zerstört waren. Um mich herum lagen überall Federn und ein zufriedenes Grinsen erstreckte sich über mein Gesicht, als ich mich auf den Rücken legte und mich daran erinnerte, wie Spike und ich in unserem Liebesspiel am frühen Morgen wohl das gesamte Haus mit lautem Stöhnen, Fauchen und Lustschreien unterhalten hatten. Meiner Meinung nach war Sex mit meinem Sire der beste Weg einen Tag zu beginnen und ausklingen zu lassen, jedoch würde bis dahin noch einige Zeit vergehen, da Spike irgendwelchen Terminen nachgehen musste, von denen er mir nicht genaueres hatte erzählen wollen, dabei hatte es mich wirklich interessiert, was mein Schöpfer als dermaßen wichtig empfand, dass er es sogar über mich stellte, immerhin war ich sein erstes Blut und somit ordnete ich mir einen zumindest halbwegs höheren Rang auf seiner „ Dinge, die ich vergöttere“ – Liste zu, an deren oberen Ende ich zu meinem aufrichtigen Leidwesen jedoch immer noch eine geistesgestörte brünette Vampirin vermutete, der man den Namen Drusilla gegeben hatte.
Vielleicht würde sich das aber schon bald ändern, denn Spike hatte sie in unserer gemeinsamen Zeit erst einmal erwähnt und das war gestern Nacht gewesen, also schloss ich daraus, dass er nicht mehr wirklich so besessen von ihr was, ansonsten hätte er doch nur noch von ihr und nichts anderem geredet, oder? Außerdem, eventuell würde er nach gut einem Jahrhundert mit mir ja genauso für mich empfinden, bisher schien sich unsere Beziehung ja hervorragend zu entwickeln.
Ein amüsiertes Lachen entfleuchte meiner Kehle. Hier lag ich nun in einem riesigen Bett, war ein bösartiger Vampir, der wie alle anderen auch die Jägerin zur Strecke bringen wollte, und dachte über eine ernsthafte Beziehung mit dem Untoten nach, mit dem ich noch vor ein paar Stunden wilden Sex gehabt hatte. Es war einfach zu absurd!
Ich drehte meinen Kopf zurück in eines der noch heile gebliebenen Kissen und inhalierte tief den Duft von Spike, der sich in dem Stoff eingenistet hatte, wobei meine Kehle langsam zu vibrieren begann und ein leises Schnurren die Stille des Raumes unterbrach.
Eigentlich wollte ich nicht aufstehen, doch etwas in mir konnte dem Drang nicht widerstehen und ich gab nach.
Als sich die Überreste der Bettdecke von meinem Körper lösten, verschwand auch die Wärme von meinen leicht schmerzenden Muskeln, die spürbar nach Bewegung verlangten. Also machte ich, wie schon zu der Zeit, als ich noch Mensch gewesen war, ein paar Dehnübungen, um zumindest wieder einigermaßen wach und entspannt zu werden, jedoch gelang mir dies schon durch die Tatsache, dass ich dem großen Fenster mit meinen Zehenspitzen etwas zu nahe gekommen war.
An der Wand gegenüber der Tür, also nur wenige Meter vom Bett entfernt, waren zwei ziemlich dicke dunkelgrüne Vorhänge zugezogen gewesen, schon als ich das Zimmer betreten hatte. Hinter ihnen hatte ich besagtes Fenster vermutet und mein Verdacht bewahrheitete sich, da ich plötzlich fauchend zurück auf das Bett fiel und meine eben noch brennenden Zehe mit meinen Händen auszuschlagen versuchte, was mir auch letztendlich gelang. Daraufhin schaute ich mir die Beschaffenheit dieser Vorhänge etwas genauer an und sah, dass sie nicht bis auf den Parkettboden reichten, sondern etwas fünf bis zehn Zentimeter drüber aufhörten, wodurch sich das Sonnenlicht natürlich einen kleinen schmalen Streifen in dem ansonsten dunklen Raum hatte erobern können, was ich auf eine, wie mir schien, äußerst schmerzhafte Weise erfahren durfte.
Mit aufeinandergepressten Fangzähnen wagte ich es den Fuß auf den Boden zu setzen, wodurch das Stechen und Brennen nicht gerade leichter zu ertragen wurden, aber irgendwie musste ich ja ins Badezimmer kommen, um meine Wunde mit kaltem Wasser zu kühlen, wobei ich selbstverständlich immer auf den von der Sonne beschienenen Bereich achtete.
Das Bad war in dem selben prunkvollen Zustand gehalten, wie auch alles andere im Haus. Weiße Fliesen erstreckten sich über den Boden und an den Wänden waren schon wieder diese furchtbaren Pastelltöne, die mir absolut nicht zusagten. Ich schnappte mir also den Duschkopf und begann mein verkohltes Fleisch abzusprühen, das, wie mir auffiel, bereits zu heilen anfing und ich freute mich wiedereinmal über die positiven Aspekte des Daseins als Vampir. Da ich immer noch keine Kleidung trug, konnte ich meine Zeit im Bad auch genauso gut nutzen, um meinen gesamten Körper zu duschen, also stieg ich, ohne lange zu überlegen, in die Dusche und stellte das warme Wasser an, unter dessen sanfter Berührung sich meine Muskulatur entspannte.
Ich stand mit Sicherheit gut eine halbe Stunde unter dem Wasserstrahl, wobei ich meinen Körper und natürlich auch meine Haare wusch, was ich ja alles in den letzten paar Tagen dank eines gewissen Erlebnis des gefesselt seins, nicht hatte tun können.
Doch in dem Moment, da ich die Dusche ausschaltete, spürte ich schon wieder, wie mich die Wärme verließ, weshalb ich mich schnell in ein paar Handtücher einwickelte, die zumindest einen gewissen Anteil von Hitze bewarten. Ich trocknete mich sinngemäß ab und rieb mir die Haare trocken, wobei mir plötzlich ein kleiner Zettel, der auf Spikes Seite vom Bett lag, auffiel. Auf der Bettkante sitzend nahm ich ihn in die Hand und las mir die sauber geschriebene Nachricht durch.

Guten Morgen, mein Liebling

Ich hoffe, dass du angenehm blutige Träume hattest und bedauere es, nach unserer ersten gemeinsamen Nacht nicht neben dir aufgewacht zu sein, doch als William, der Blutige, muss ich nun mal diversen Verpflichtungen nachgehen. Zur Wiedergutmachung findest du in deinem Zimmer die versprochene Überraschung und ich werde dir zusätzlich dazu bei meiner Heimkehr noch etwas anderes mitbringen. Falls dir bis dahin trotzdem langweilig werden sollte, schnapp dir einfach Celina und vergnüge dich ein Bisschen mit ihr.

Ich sehne mich jetzt schon nach deiner Nähe,

Spike


Ich musste lächeln und fühlte mich dabei wie ein kleines Schulmädchen, das gerade ihren ersten Liebesbrief erhalten hatte, doch es tat irgendwie gut. Wer hätte gedacht, dass in Spike ein richtiger Romantiker stecken würde? Na ja, vielleicht hatte er von dem ein oder anderen zuviel getrunken. Außerdem hätte ich die Überraschung vollkommen vergessen, wenn er mich nicht daran erinnert hätte und dann wäre er mit Sicherheit enttäuscht gewesen, also stand ich auf und ging mit nichts an meinem Körper außer dem Zettel in meiner Hand über den Flur zu meinem Raum. Schon ein paar Meter vor der Tür konnte ich eine erhöhte Herzfrequenz wahrnehmen, die von einem leichten Wimmern begleitet wurde. Erneut schnupperte ich in der Luft und fühlte, wie das bösartige Lächeln auf meine Lippen zurückkehrte: eine Frau.
Leise öffnete ich die Tür, um sie nicht zu erschrecken, aber als das Schloss wieder in seinen ursprünglichen Platz fiel, da ich die Tür wieder zumachte, starrte sie mich mit vor Schreck geweiteten Augen an und schrie durch ihren schwarzen Knebel hindurch irgendetwas, das wohl einem Hilferuf ähneln sollte, weil sich ihr Puls bei meinem Anblick nur noch steigerte.
Gott, Spike wusste, wie man jemandem eine Freude machte!! Ich begutachtete jedes noch so kleine Detail an ihrem Körper und spürte, wie ihre Angst mich erregte. Das Szenario war auch einfach zu perfekt.
Die Frau war Anfang zwanzig, hatte langes hellbraunes Haar und einen wunderschönen Körper, der sich nackt und an Händen und Füßen gefesselt auf meinem Bett befand. Neben dem Kopfteil aus solidem Mahagoni erblickte ich auf dem Nachttisch mehrere verschiedene Gegenstände, die sich wohl alle gut für eine Folter eignen würden. Unterschiedlich große Messer, eine Schere, eine kleine Eisenzange, Glasfläschchen verschiedener Größen und mit unterschiedlichen Flüssigkeiten aufgefüllt.................... ja, das ließ ein Dämonenherz doch wahrhaftig höher schlagen............. im übertragenen Sinne natürlich.
Immer noch nackt setzte ich mich auf die von mir aus gesehen linke Bettkante, so, dass die ganzen nützlichen Gegenstände in meiner Reichweite waren und nahm eines der kleineren Messer in meine Hand, das von der Form her mehr einem Skalpell ähnelte als einem Dolch oder Küchenmesser.
Die Frau gab selbstverständlich sofort einen weiteren gedämpften Angstschrei von sich, als sie meine Wahl von Werkzeug erblickte und in ihren Augen erkannte ich deutlich, wie ihre Hoffnung auf leben dahinschwand.
„ Keine Sorge“, versuchte ich sie zu beruhigen, doch in ihrer Panik schien sie meine Stimme überhaupt nicht zu bemerken, was mich durchaus verärgerte, zumal sie immer noch diese entsetzlichen Schreie von sich gab, die in meinem Gehörgang bereits ein gewisses Schmerzen heraufbeschworen. Das musste aufhören, schnell.
Ich setzte das Skalpell an ihrem hübschen Kinn an und zog es langsam ihre Kehle herunter, jedoch ohne die Haut zu durchtrennen, bis ich schließlich in etwa der Mitte ihres Halses angelangt war, wo ich die scharfe Metallspitze dann waagerecht ansetzte und ihr mit einem nicht allzu tiefen Schnitt die Stimmbänder zertrennte, da plötzlich kein einziger Muckser mehr von ihr zu hören war, wofür meine Ohren mir dankten. Die Wunde an ihrer Kehle blutete ein wenig, doch ich hatte vorsichtig geschnitten, jetzt sollte sie noch nicht verbluten, erst wollte ich noch etwas Spaß mit ihr haben, also setzte ich das Skalpell zwischen ihren Schlüsselbeinen an und zog dann eine gerade Linie hinunter, die sich in sekundenschnelle rötlich verfärbte, bis ich die Höhe ihrer Brustwarzen erreicht hatte, wo mir besonders ihre linke Brusthälfte auffiel, da ich das starke Pochen ihres Herzens von dort aus vernahm und mit meiner erhöhten Sinneswahrnehmung das Heben und Senken dieses Muskels genau sehen konnte, doch ich würde es nicht aus ihrer Brust herausnehmen, nein, das wäre zu altmodisch, stattdessen würde ich ihren gesamten Körper mit einem schönen Muster aus blutroten Striemen versehen, für das ich von Spike mit Sicherheit ein Lob erhalten würde. Die kalte Spitze wieder angesetzt umfuhr ich damit die Rundungen ihrer Brüste und leckte jede durch mich entstandene Kurve und Gerade nach, die immer nur so tief waren, dass zwar Blut aus ihnen hervorquoll, sie jedoch nicht das Leben der Frau gefährdeten, noch nicht jedenfalls. Schon nach einer Viertelstunde glich ihre haut mehr einem Bild von Jackson Pollock und ich fragte mich, ob ich ich ihre Haut nicht ganz von ihrem Fleisch abtrennen sollte, damit wir sie in den Flur zu den anderen modernen Bildern hängen konnten. Sie wäre bestimmt eine willkommene Abwechslung und da dieses Haus eh nur von Vampiren bewohnt wurde, würde es auch niemanden stören, solange die Haut nicht zu riechen begänne, was ich jedoch befürchtete, also starben meine Künstlerträume und ich wandte mich wieder dem rankenartigen Muster zu, welches ich gerade auf ihrer linken Hüfte herstellte, wobei mir ihre rasierte Weiblichkeit auffiel, die unter dem Zittern der Frau zu vibrieren schien, weshalb ich es mir nicht nehmen ließ, einmal von ihr zu kosten.
Mit meiner kalten Zunge leckte ich darüber und schmeckte eine bittere Süße, die meine Sinne auf Hochtouren brachte und auch den Herzschlag meines Opfers in die Höhe trieb. Wieder dippte ich meine Zunge zwischen ihre Schamlippen und sie versuchte mit nicht sonderlich vehementen Bewegungen gegen die starken Eisenketten an Händen und Füßen sich zu befreien, was natürlich aussichtslos war, also musste sie sich meinem Verlangen nach ihrem warmfeuchten Geschlecht wohl oder übel hingeben, was mir selbst einen unglaublichen Schub an Überlegenheit verlieh, die ein dämonisches Grinsen auf mein Gesicht zauberte, welches sie jedoch nicht sehen konnte, da sie sich mittlerweile nicht mehr in der Lage befand, den Kopf zu heben, um mich anzusehen, insofern würde sie wohl einfach annehmen, dass meine Fangzähne weitere Messer oder so was in der Art wären.
Schade eigentlich, dabei hätte ich sie so gerne in purem Horror gebadet. Ein andermal.
Ich ließ meine Zunge erneut zwischen ihre Schenkel gleiten, um mehr von ihr schmecken zu können, von diesem leichten Hauch von Angst, der sich in der Süßlichkeit ihres Schweißes, der sich dort unten zusätzlich unter meiner Einwirkung bildete, merkbar wiederfand. Meine Zähne fuhren in sanften Kreisen über ihr empfindliches Fleisch ohne sie wirklich zu verletzen, während die Spitze meiner noch etwas blutigen Zunge ihren Kitzler streichelte, woraufhin sich ihr ganzer Körper erneut anspannte, jedoch nicht nur vor lauter Furcht, sondern wohl auch aufgrund einer ansteigenden Erregung, denn ihre Atemzüge wurden, je schneller ich meine Lippen nun an ihr saugen ließ, zunehmend tiefer und spürbar unregelmäßiger. Nun, wenn sie auf Saugen stand, dann war sie bei einem Vampir genau richtig.
Meine Gedanken schweiften zurück zu Amanda, der jungen Verkäuferin, deren Leichnam man mittlerweile wohl entdeckt haben musste, und ich stellte mir vor, dass dies ihre Halsschlagader wäre, an der ich meinen Durst laben würde, was dazu führte, dass ich meine Lippen, Fangzähne und Zunge in einem immer schneller werdenden Takt bewegten, immer gieriger nach der eingebildeten roten Flüssigkeit verlangten, die sich schließlich in meiner Mundhöhle befand.
Ohne es zu bemerken, hatte ich meine Zähne in das zarte Fleisch der Frau gerammt und begonnen, sie auszusaugen. Die Frau jedoch verweilte in einem Zustand vollkommener Ekstase, was mir ihre Atmung und ihr damit verbundener Herzschlag bedeuteten, sie schien gar nicht mitzukriegen, dass ich sie ihres Lebenssaftes beraubte, was mich allerdings nicht davon abbrachte, mir diese Delikatesse entgehen zu lassen.
Mit großen Zügen entzog ich ihr immer mehr von dem begehrten Blut aus ihren Adern, füllte sich mein Körper mehr mit Hitze und Befriedigung, fast schon einer Erlösung von dem ewig in mir brennendem Durst, der mich wohl bis an das Ende meiner Nächte begleiten würde, doch das machte mir nichts aus. Ich genoss dieses Gefühl der Macht, der absoluten Kontrolle viel zu sehr, als dass ich es mir jemals von irgendjemandem nehmen lassen würde und jeder, der es nur im Geringsten versuchte, müsste nach grausamer Folter sterben.
Mittlerweile kam kein Blut mehr aus der Wunde und die Frau hauchte ihren letzten Atem aus, dann war sie tot und verlor jegliche Bedeutung für mich. Zufrieden betrachtete ich mein Werk, als ich sie von ihren Ketten löste und aus meinem Zimmer heraustrug. Ich schmiss sie in den Flur, einer der Lakaien würde sich schon noch um sie kümmern, woraufhin ich wieder in mein Zimmer ging. So schnell wie mein Interesse für sie gekommen war, so schnell war es auch schon wieder verblasst, denn was sollte ich schon mit einem toten Körper? Ich war ja in gewisser Weise selbst einer!
Auf meinem Bett befanden sich zu meinem Erfreuen keinerlei Blutspuren, ich hatte schon Acht darauf gegeben, dass ich nicht in dem getrockneten Blut von irgendjemandem, außer meinem Sire natürlich, schlief.
Auf der Kommode stand ein Funkwecker und die grauen Zahlen zeigten an, dass es gerade mal halb vier am Nachmittag war, also beschloss ich, mich noch etwas hinzulegen, schließlich wollte ich heute Abend mit Spike jagen gehen und dabei hellwach sein, also müsste meine erste intime Bekanntschaft mit Celina wohl noch warten, aber was war denn schon ein Tag, wenn ich die ganz Ewigkeit vor mir hatte?
Ich legte mich genau dort zwischen Bettdecke und Matratze, wo zuvor die Frau gelegen hatte, damit ich auch ja noch etwas von ihrer Wärme abbekam, von der ich mir erhoffte, dass sie mich eher in den Schlaf wiegen würde, der mir immer wieder vor Augen hielt, was ich eigentlich war.

**********************************************

Vampire schlafen nicht wirklich, sie sind schlichtweg tot, sobald sie das tun, was der Mensch als „schlafen“ bezeichnet. Keinerlei Atmung, keinerlei Bewegung, einfach tot. Gut, hin und wieder hat man Träume, die einen daran erinnern, dass man doch noch irgendwie existiert, aber wenn ich mich an den Traum entsinne, den ich dort in meinem Bett in den kommenden Stunden vor der Dämmerung hatte, dann hatte ich mir in diesem Moment, da ich aufgewacht bin, nichts sehnlicher gewünscht, als ihn nicht gehabt zu haben.



Für SpikesLuv


On My Way – Chapter 16

Ich öffne die Augen und um mich herum herrscht nichts als Dunkelheit, die ich trotz meiner geschärften dämonischen Sinne nicht durchblicken kann. Meine Stirn habe ich auf meine Unterarme gestützt, die wiederum über meinen Knien gefaltet liegen. Unter mir ist kalter, sandiger Boden und hinter meinem Rücken harte, toter Stein, der sich mit seiner natürlichen Formation von Ecken und Kanten in mein Fleisch und meine Knochen bohrt.
Ich friere.
Nicht einmal meine Kleidung bestehend aus engen schwarzen Jeans, einem weißen Hemd und meiner schwarzen Lederjacke kann die Kälte davon abhalten, durch meinen Körper zu wandern und mir ein Gefühl des Unbehagens zu vermitteln.
Plötzlich dringt ein grelles, blendendes Licht in den Raum und gewährt mir einen genaueren Blick auf meine Umgebung.
Immer noch sitzend hebe ich langsam meinen Kopf, eine Hand schräg vor meinen Augen als Schutzschild vor dem viel zu intensiven Licht, das trotz seiner Wärme das Eis in meinen Adern und Muskeln nicht zu schmelzen vermag. Um mich herum sind viele junge Mädchen und Wesen, die von ihren Gesichtszügen her Vampiren ähneln, aber bei Weitem primitiver und animalischer wirken. Keiner von ihnen bewegt sich, alle scheinen in der Zeit eingefroren zu sein, weshalb ich weder Atmung noch Herzschläge hören kann.
Schließlich stehe ich auf, die Szene, in der ich mich befinde, aufmerksam beobachtend.
Alle diese Mädchen scheinen um die sechzehn oder siebzehn Jahre zu sein und gegen diese vampirähnlichen Dämonen zu kämpfen, was ich deutlich von ihrer Körperhaltung abzulesen vermag. Auch halten sie Waffen wie Äxte oder Pflöcke in ihren Händen. Auf beiden Seiten sind Wunden und bereits die ersten Verluste zu vermerken, da ich ein paar Aschehäufchen und blutleere Leichen auf dem Boden bemerke.
Bloß einen Meter neben mir hat ein Mädchen mit rötlichen Haaren ihre Fäuste erhoben, um einen ihrer Angreifer in die Flucht zu schlagen. Ihre Jeans ist von Sand- und Blutflecken geprägt. Irgendwie erinnert sie mich an die Jägerin, alle diese Mädchen hier unten tun das durch ihre Haltung, die Entschlossenheit in ihren jungen Gesichtern, den Hass gegen das Böse, den sie alle auf eine ganz bestimmte Weise ausstrahlen.
Ich mache ein paar Schritte durch die Menge von „ Baby-Jägerinnen“ und Monstern, bis mir eine Gestalt auffällt, die gerade mit einem wütenden Tritt einen dieser „ Vampire“ getötet hat. Seine Asche liegt noch nicht einmal ganz auf dem Boden, sie schwebt viel mehr in der Luft, während seine Beine noch vollkommen da sind.
Ich erkenne die junge Frau, die für diesen Verlust des Bösen verantwortlich ist, wie könnte ich diese dunkelbraunen Locken, den drahtigen Körper und dieses Feuer in ihren Augen jemals vergessen?
Vor mir steht Faith, die zweite Jägerin, diejenige, die der Hure klargemacht hat, dass sie nicht die einzige ihrer Art ist, was Blondie unweigerlich zu einer tiefen Eifersucht bewegt hat. Sie hat Faith nie leiden können, ihr nicht einmal eine richtige Chance gegeben, obwohl es nach außen hin immer so wirken sollte.
Warum begegne ich der zweiten Auserwählten?
Ich schüttele meinen Kopf und tue es als eines von diesen merkwürdigen Traum-Geschehnissen ab, über die man sich tagelang den Kopf zerbricht und doch nicht auf die Antwort kommt.
Ein paar Schritte in die entgegengesetzte Richtung zu Faiths Gesicht und meine Überraschung wächst von neuem, denn bloß einen Katzensprung von einer Steinklippe entfernt sehe ich Buffy stehen, die mit einer rot- und silbergefärbten Axt vier von diesen hässlichen Dämonen, die hier überall herumlungern, den Abgrund hinunterstürzt.
Ich trete neben die Jägerin und ich habe plötzlich das Gefühl, als ob ich mich übergeben müsste.
Mit dieser Person bin ich tatsächlich befreundet gewesen?!
Sie steht da, wie immer: ihre Lippen sind zu diesem zornigen Schmollen geschürzt, wobei ihre Augen die so oft wiederholte „ Jägerinnen-Rede“ ausstrahlten. Diesen Quatsch von wegen, dass es in jeder Generation nur eine Auserwählte geben kann, dass nur sie allein die Macht und die Kraft hat..................bla bla bla. Schon nach dem zweiten Mal fühlt man sich von dieser unnötigen Wichtigtuerei gelangweilt. Ist sie halt eben die Auserwählte, na und? Andere Menschen verrecken jeden Tag an Krebs, Aids oder irgendwas anderem, glaubt denn etwa keiner, dass die nicht auch kämpfen und sich vollkommen einsam fühlen? Nein, es muss sich immer nur alles um ihre Hoheit und um den unglücklichen Arsch ihrer Hoheit drehen, niemand anderem gebührt auch nur die geringste Aufmerksamkeit. Schon allein ihre Nähe macht mich krank, doch ein zufriedenes Lächeln umspielt meine Lippen, als ich die Wunde auf ihrer königlichen Stirn und in ihrem Magen bemerke. Vielleicht wird sie jetzt endlich sterben, ohne, dass sie jemand wiederbelebt.............. ich hab’ den Fehler ja vor ein paar Jahren schon mal gemacht................hätte ich sie doch nur liegen gelassen, verfluchtes Gewissen. Aber zum Glück verfüge ich über so was ja jetzt nicht mehr, solche menschliche Schwächen gehören nicht mehr zu meinem Wesen, dafür jedoch ein hervorragender Sinn für unverfälschte Brutalität und Mordlust.
Als ich meine Augen über den Hang der Klippe streifen lasse, erblicke ich etwas, das mein Lächeln zu einem ausgereiften Grinsen heranwachsen lässt: der Abhang scheint eine Art Verbindung zu einem riesigen Höhlensystem zu sein, in dem sich, soweit ich es erkennen kann, nur diese primitiven Vampire aufhallten. Es können glatt ein paar hunderttausend von ihnen sein, so viel weiße Haut und zerfetzte Lederbekleidung tummeln sich auf dem beschränkten Raum und warten nur darauf, endlich am Kampf teilzunehmen und frisches Blut zwischen ihre scharfen Fangzähne zu bekommen, was ich klar in ihren funkelnden Schlitzaugen bemerke.
Was für ein Spaß wäre es, zuzusehen, wie sie sich alle auf Buffy stürzten?
Doch ein andermal vielleicht, denn das immer stärker werdende Licht erregt mein Interesse, daher wende ich meinen Kopf so gut es eben geht in die Richtung, aus der der goldene Schimmer zu kommen scheint.................und mein Augen weiten sich mit dem Schock, der mich durchzuckt wie ein brennender Blitz.
Dort, mitten in dem Strahl von Licht, der sich vor einer in den Stein gemeißelten Wendeltreppe seinen Weg in die Höhle bahnt, steht Spike.
Mein Sire trägt ein schwarzes Hemd, das zusammen mit seinem schwarzen Ledermantel im gleißenden Licht braun wirkt, während sein gefärbtes Haar wie eine Mischung aus Gold und Silber in den Facetten der Helligkeit strahlt. Seinen Kopf hat er leicht nach hinten gelegt, so dass ich seine Augen nicht richtig sehen kann und mir fällt eine Kette auf, die ich noch nie zuvor bei ihm gesehen habe.
Sie scheint aus Diamanten oder etwas ähnlichem zu sein, jedenfalls blitzt und blinkt sie ganz schön, besonders der etwa faustgroße Stein auf der Brust nahe der Stelle des Herzens meines Schöpfers.
Warum trägt Spike diese Kette? Ich hab’ ihn bisher nie für einen Anhänger von auffälligen Schmuckstücken gehalten, vor allen Dingen nicht an sich selbst, weshalb ich plötzlich beginne, das ganze Ambiente um mich herum noch einmal ganz genau zu betrachten.
Ich befinde mich in einer Art unterirdischer Höhle voller Dämonen, die scheinbar eine Form von primitiven Vampiren sind und sich zusätzlich mit einer deutlich unterlegeneren Anzahl von jungen Mädchen prügeln, an deren Seite auch die zwei Auserwählten stehen, während mein Sire, der ein mir unbekanntes Juwel trägt, in einem Strahl von goldenem Licht verweilt und das offenbar sogar noch freiwillig, da ich keinerlei Fesseln oder so was erkennen kann.
Ich lege meinen Kopf zur Seite und beobachte weiterhin Spike, der wie alle anderen auch in der Zeit festgefroren zu sein scheint.
Schließlich wird das Licht wieder heller und in diesem Moment erwacht die Szene, in der ich mich befinde, wieder zum Leben.
Kampfgeschrei und das Geräusch von Streitäxten, die die Luft mit ihren scharfen Klingen durchtrennen erfüllt den Raum, doch niemand scheint mich zu bemerken, nicht einmal Spike, dessen Kinn sich nun leicht nach vorne neigt und mir daher einen guten Blick auf sein Gesicht gewährt.
Ein ironisches Lächeln spielt mit seinen Lippen, während die Schatten auf seinen perfekten Zügen immer dunkler werden und dann verschwindet der gesamte Raum um mich herum, alle Mädchen und Dämonen lösen sich im nichts auf und alles, was bleibt, ist Spike, von dessen Haaren und Haut mittlerweile ein mir unerklärlicher Rauch aufsteigt, bis sich seine Wangenknochen schließlich von außen nach innen aufzulösen scheinen.
Mein Sire verbrennt!
Ich will schreien und ihm zu Hilfe eilen, doch ich kann mich nicht rühren, nun wirke ich von der Zeit festgehalten zu werden und muss mit schmerzenden Augen mit ansehen, wie sich immer mehr von meinem Sire, von Spike, unter dem Einfluss dieses grässlichen Sonnenlichts verschwindet, er aber jedoch nicht etwa brüllt oder sich zu retten versucht, sondern es einfach nur geschehen lässt, so als ob er es wollte.
Dann blitzt der Edelstein an seiner Kette grell auf und ich sehe wie die letzten Überreste von verkohltem Fleisch und Knochen meines Geliebten in Asche verwandeln und sich durch einen letzten kräftigen Windzug mit dem sandigen Boden vermischen, bevor die gesamte Konstruktion der Höhle in sich zusammenbricht und mich unter sich begräbt.


„ Nein! “ Ich schrak aus meinem Schlaf auf und spürte noch förmlich die Hitze und den Verlust von Spike in meinem tiefsten Inneren und es bedurfte einigen Minuten, mich wieder einigermaßen unter Kontrolle zu kriegen, bis ich das unnötige hastige Einsaugen von Luft in meine Lungen abbrach und sich das Bild von Spikes Asche, wie sie sich über den Boden verteilte, aus meinen Gedanken verschwand.
„ Nur ein Traum“, sagte ich mir selbst immer wieder, „ nur ein Traum.“ Doch es hatte sich alles so verdammt echt angefühlt, der endgültige Tod von Spike hatte mich mit der Intensität eines ganzen Höllenfeuers durchlaufen, weshalb alles, an dem sich mein Verstand noch klammern konnte, um halbwegs vernünftig intakt bleiben zu können, die Tatsache war, dass das alles lediglich ein böser Traum gewesen war, doch auch als ich mich wieder etwas beruhigt und von der Vorstellung Spike zu verlieren erholt hatte, ließ mich dieses Gefühl der Gefahr und der Angst doch nicht los.
Es schmerzte in mir zu wissen, dass so etwas wirklich passieren konnte, dass mein Geliebter mich irgendwann durch einen Wink des Schicksals verlassen könnte oder gar musste.
Immer noch saß ich in meinem großen Bett und blickte verloren und hilflos in den Raum, wobei mir das Geräusch von Regentropfen auffiel, die gegen mein Fenster hämmerten.
Ich konzentrierte mich auf diesen regelmäßigen Laut, der mich zu entspannen wirkte und versuchte einen klaren Kopf zu fassen, daher schaute ich erst mal auf den Wecker neben meinem Bett, der mir die exakte Uhrzeit von 20: 12 Uhr lieferte.
„ Also, muss es schon ungefährlich Zeit sein, raus zu gehen, zumal es regnet“, ich führte Selbstgespräche, um mich davon abzuhalten, wieder in meine Gedanken zurückgeschmettert zu werden, wo sich die Bilder von Spikes zerfallendem Körper bereits wie eine hässliche Tätowierung eingeprägt hatten. Ich beschloss aufzustehen und mich anzuziehen, denn jetzt, da ich wieder vollkommen bei mir war, spürte ich deutlich die Anwesenheit meines Sires in meinem Fleisch und meinem Blut und ich wollte nicht, dass er auf mich warten müsste, wenn er von seinen Terminen nach Hause käme.
Zu meiner Überraschung fand ich alle meine gestrigen „ Einkäufe“ fein säuberlich in den Schrank eingeräumt vor und ich griff mir eine schwarze Lederhose und ein dunkelblaues Hemd raus, die ich beide sofort über meine kalte Haut zog, was mir ein gewisses Gefühl von Sicherheit vermittelte. An Unterwäsche hatte ich gar nicht gedacht, wie ich bemerkte, als ich nach den Docs langte, die auf der untersten Borte standen, gleich unter der mit der Unterwäsche und direkt neben den Socken.
„ Was soll’s“, ich zuckte mit den Schultern und setzte mich wieder auf das Bett um mir Socken und Schuhe anzuziehen. Unterwäsche war sowieso nur eine Zeitverschwendung, auf die ich gerne zu verzichten bereit war, wenn ich an den Sex mit meinem Sire dachte.
Die noch jungfräulichen Sohlen quietschten etwas auf dem steinernen Boden, als ich mich aufmachte, die Vorhänge von meinem Fenster bei Seite zu ziehen, was mir einen hervorragenden Ausblick auf eine graue, vollkommen verregnete Landschaft bot.
Hoffentlich würde Spike irgendwo dort jagen gehen, wo es warm und überdacht war, denn, Vampir zu sein hin oder her, ich wurde nicht gerne nass und Kälte mochte ich auch nicht besonders.
Ich legte meine Hand auf die Fensterscheibe und spürte die Berührung der Regentropfen durch das Glas hindurch, wie sie sich geschmeidig und zugleich auch eisig an mein Fleisch schmiegte.
Gefahr
Erschrocken zog ich meine Hand von der Scheibe und trat einen Schritt zurück, während ich wieder einen dieser Luftzüge fühlte, der mich diesmal wie tausende von kleinen Nadeln durchstach, von denen jede eine eigene Stimme zu haben schien, die sich, je tiefer die Nadeln mit ihren Spitzen Enden in meine Muskulatur eindrangen, zu einem immer lauter werdenden Singsang erhoben, der mich dazu veranlasste, mich immer weiter vom Fenster zu entfernen, ohne jedoch meinen Blick davon abwenden zu können. Ich begann meinen Kopf wild zu schütteln, um sie aus mir heraus zu bekommen oder sie leiser zu kriegen, doch mit jeder meiner Anstrengungen wurden sie lauter, verlangender, so dass es mir Angst machte, zumal sie immer nur dasselbe schrieen.
Gefahr
Überleben
Verdammnis
Flucht
Sterben
Gefahr
Gefahr
Rettung

Es war mir nicht möglich, einen Zusammenhang zwischen diesen Wörtern herzustellen, da es sich bei ihnen lediglich um besonders laut ausgesprochene Satzteile handelte, die dazugehörige Geschichte oder Botschaft jedoch im Stimmengewirr unterging.
Mein Rücken presste sich gegen die Tür und mit zitternder Hand langte ich nach dem Türgriff, den ich, als ich ihn nach mehreren Versuchen endlich erreicht hatte, mit von Angst getriebener Wucht hinunterdrückte und die Tür selbst durch den Schwung meines Armes aus den Angeln riss.
Im Flur angelangt, sah ich nur eine Möglichkeit, der Enge des Raumes zu entkommen: das Fenster, aus dem mein Sire vor ein paar Tagen Harmony hinausgeschleudert hatte. Ohne großartig über die Folgen meines Handelns nachzudenken, nahm ich Anlauf und durchbrach die Scheibe zuerst mit meinen Beinen, so dass ich mir kaum eine ernsthaftere Schnittverletzung zuzog, die nicht innerhalb der nächsten halben Stunde wieder verheilen würde.
Mit vampirischer Grazie landete ich sauber auf dem nassen Boden, der unter dem Druck meines Gewichtes ein schmatzendes Geräusch von sich gab, während sich mein Haar unter den Regentropfen, die wie kleine Spitze Eiszapfen gegen mein Gesicht prallten, an meinen Kopf klebte.
Und wieder stieß der Wind durch meine Glieder, ließ die Stimmen erneut lauter und dröhnender werden, trieb mich an, mich von dem Haus zu entfernen.
Verdammnis
Erlösung
Schmerz
Gefahr

Immer dieselben Worte, doch ich verstand sie nicht, als ich mich mit Hilfe meiner dämonischen Kräfte in Bewegung setzte und einfach nur zu rennen begann, in der Hoffung, dass mich das von den Stimmen und dem Gefühl des Bedroht-Seins befreien würde. Doch mit jedem Schritt stieg die Intensität der Schreie in mir und das Verlangen nach Sicherheit, die ich in der Dunkelheit der jungen Nacht zu finden versuchte.
Tiefer rannte ich in die Wälder Sunnydales, weit weg von jeglicher Zivilisation, weit weg von Spike...................ich wollte nicht, dass er mich so sah, ich wollte nicht, dass er sich von mir enttäuscht fühlte.
Die eben noch kalt gewesenen Regentropfen hatten sich mittlerweile in brennende Kohlen verwandelt und ich vermutete, dass es sich so anfühlen musste, wenn man mit Weihwasser in Kontakt kam, doch die Schreie wollten nicht aufhören und ließen mich immer weiter laufen, bis ich eine kleine Hügelgruppe erreicht hatte, an die ich mich noch aus meinen Tagen als Kind erinnerte, an denen ich dort immer gespielt hatte.
Vor lauter Erschöpfung brach ich zusammen und landete mit meinen Knien auf den nassen Grashalmen, die sich unter meiner bereits komplett vollgesaugten Hose zu allen Seiten hin abbogen.
Mit Verzweiflung, die durch meinen gesamten Körper zu fließen schien, warf ich meinen Kopf in den Nacken und heulte sämtliche Emotionen in den von grau-schwarzen Wolken verhangenen Himmel, als mich wieder eine dieser Windböen erfasste und zusammen mit dem Regen durchfuhr mich eine einzige Welle des Feuers....................und danach gar nichts.
Ich blinzelte eine paar mal und schaute mich verdutzt um. Warum befand ich mich auf dem Hügel, auf dem Willow, Jesse und ich immer gespielt hatten? Wie war ich...................?
Und dann, kam das Leiden.
Ich hörte die Schreie meiner Opfer, roch ihre Angst, erinnerte mich an jedes noch so kleine Detail einer jeden Sekunde als Vampir und wieder schmiss ich meinen Kopf zurück und kreischte, während sich eine Stimme über alle Erinnerungen der letzten 24 Stunden hinweghob.

************************************************

Ich erinnere mich noch heute genauestens an die Wahl der Worte, die mir in jener Nacht durch den Schädel hallten.

************************************************

Jung trotz altem Blut
Allein und doch nicht einzigartig
Lebendig und doch tot
Tot und doch lebendig
In der Dunkelheit geboren
An die Dunkelheit gekettet
Auserwählt
Die Dunkelheit hassend
Ein Verdammter unter den Verdammten


Wer niemals stirbt, kann nicht von sich behaupten, jemals richtig gelebt zu haben.
************************************
Der Anfang aller Wege heißt Geburt,
Das Ende aller Wege heißt Tod.
Die Wege selbst heißen Leben
************************************
Nur die, die sich trauen, zu weit zu gehen,
wissen, wie weit sie zu gehen in der Lage sind.


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New PostErstellt: 28.03.05, 13:22  Betreff: Re: S/X - On My Way ( komplett )  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Verschoben: *Melanie* schrieb folgendes

Hey lily!

Ich bin froh endlich, dass ich endlich dazu gekommen bin deine Story zu lesen. :happy:2 *Wow* Was für ein Teil, ich glaube mit diesem Chapter übertriffst du dich selbst, obwohl ich eigentlich alle liebe. Du schaffst immer wieder mich vom ersten Satz, nei eigentlich schon wort bis zum letzen zu fesseln. Und jedes Mal denke ich, wie der Teil ist schon zu ende. *grummel* Gehst bald weiter, will mehr, :warning: viel mehr. Ich finde es gut, wie du auf die Verbindung zu dem MdE eingehst und natürlich hoffe ich, dass da noch mehr kommt in dieser Richtung. Ich konnte sehr gut verstehen, dass Xander der Panik nahe war, als er zu sehen musste, dass Spike starb und er irgendwie fühlte, dass es irgendwann passieren könnte.
Hat Xander jetzt eine Seele??? Und wenn wodurch hat er sie erhalten, durch die MdE und wenn wie bekommt er eigentlich die Verbindung zu ihnen. Oder hat Williow ihn seine Seele geben und wenn woher wusste sie, dass Xander ein Vampir ist. Ich hoffe, dass du das bald aufklären wirst, freue mich auf jeden Fall schon sehr auf den nächsten Teil.

Viele Grüße Mel:))

Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me


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New PostErstellt: 28.03.05, 13:23  Betreff: Re: S/X - On My Way ( komplett )  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Verschoben: bloodylily schrieb folgendes

On My Way – Chapter 17

Es brannte ein Feuer in dem Inneren meines Kopfes und ich dachte, mein gesamter Schädelknochen würde von innen heraus langsam weggeätzt, weshalb ich mir mit meinen kalten toten Händen an die Schläfen griff, ein verzweifelter Versuch den Schmerz zu bekämpfen, der, wie ich selbst am Besten wusste, nicht durch körperliche Wunden hervorgerufen worden war, sondern einzig und allein durch mich, durch meine Taten………….. durch dieses „Ding“, was aus mir geworden war.
Schon längst trug ich wieder meine wahren Gesichtszüge, wodurch sich meine spitzen Fangzähne in meine Unterlippe pressten und eisiges Blut hervorquoll, das über mein Kinn und meinen Hals lief, wie ein rasiermesserscharfer Fingernagel in mein Fleisch schnitt, doch ich badete mich nur noch in dem Leiden, das ich mit jeder einzelnen Faser meines Körpers und meines Geistes verdient hatte.
Ich wäre niemals in der Lage, für schon allein einen Mord genug Buße zu tun, also wie sollte ich jemals mit all denen fertig werden, die ich verursacht hatte? Wie sollte ich meinen Freunden je wieder ins Gesicht sehen können, wenn ich genau wusste, wie ich geplant hatte, sie umzubringen? Wie sollte ich ohne Spike auskommen?
Ich brauchte meinen Sire. Er war der Grund meiner Existenz, Stütze und Antrieb meiner Persönlichkeit, alles, was mir noch an Familie übrig blieb. Menschen konnten das nicht verstehen, sie waren nicht fähig diese angenehme Wärme, die einen vergessen ließ, dass man eigentlich tot war, verspüren, sobald sie dieser einen gewissen Person sehr nahe waren, dass sich der Link schon fast in eine Art telepatische Verständigung verwandelte.
Schmerz aufgrund der Angst vor meinen Taten, Schmerz aufgrund der Angst vor den Reaktionen der anderen, Schmerz aufgrund der Angst vor der Scham, Schmerz aufgrund der Angst ohne Spike existieren zu müssen.
Meine Wirbelsäule bog sich unter dem Druck meiner Muskeln, als ich meinen Kopf mit soviel Wucht nach hinten riss, dass mein schwarzes Haar sich mit dem nassen Gras unter mir vermischte, während sich der kalte Boden an meinen Hinterkopf schmiegte, wobei ein heiserer Schrei meine brennende Kehle verließ.
„ Warum?“ Ein leises Wispern folgte auf das schrille Brüllen, das sich mit dem Geräusch des tosenden Windes nicht hatte messen können und regelrecht von ihm verschluckt wurde.
Womit hatte ich dieses Ende verdient? Womit hatte ich es verdient, in einen Vampir verwandelt zu werden? Womit hatte ich diesen seltsamen Link zu den Mächten der Ewigkeit verdient? Warum tat alles so weh, dass ich nichts sehnlicher erwartete als den Sonnenaufgang, der mich von meinen Qualen erlösen würde?
Fragen über Fragen, die die Stimmen in meinem Schädel zum Schweigen brachten. Wollten sie mir nicht antworten, oder konnten sie das einfach nicht?
Langsam öffnete ich meine Augen, deren Lider so schwer und starr waren, dass ich sie zuerst nicht als meine eigenen wiedererkannte, doch letztendlich gelang es mir.
Der Regen ergoss sich immer noch über meinen ganzen Körper und am Himmel konnte ich nicht einmal den kleinsten wolkenlosen Fleck entdecken. Die Welt schien in eine bizarre Mischung aus Schwarz und verschiedenen Grautönen verschmolzen zu sein, ein trister Ort voller Trauer und Hoffnungslosigkeit.
Ein fieses Lächeln zog meine blutigen Lippen auseinander.
Manchmal hasste ich die Ironie, die vom Höllenschlund auszugehen vermochte, aber ich, oder ein Teil von mir, war immer noch Xander LaVelle Harris, ein absoluter Versager, der sogar im Angesicht des Todes noch einen gewissen Humor aufbringen konnte, und diese Situation war definitiv so verdreht und surreal, dass ich mir einfach nicht helfen konnte.
Mit Tränen in den Augen, die wie Weihwasser brannten, und einem innerlichen Schmerz, der mich vollends aufzufressen versuchte, fing meine Brust plötzlich an sich zu schütteln, bis der starke Druck, der meine Fangzähne aufeinandergepresst hielt, davon ergriffen wurde und sich meine Zahnreihen gerade soweit öffneten, dass ein erschöpftes Lachen gegen die überlegenere Kraft des Gemisches von Regen und Wind anzukämpfen versuchte, allerdings half mir das irgendwie. Es erinnerte mich an meine menschliche Seite, dass ich nicht nur ein blutrünstiger Dämon war, sondern zum Teil auch ein Mensch, der Freunde hatte, eine Familie, jemand, der nicht allein war. Jedoch befreite mich das noch lange nicht von den ganzen Schuldgefühlen, es unterdrückte diese lediglich ein bisschen, zwar nicht genug, um die Selbstmordgedanken zurückzudrängen, aber wenigstens erleichterte mir das meine letzten Stunden ein wenig.
Ich wusste, dass ich nie wieder einem menschlichen Wesen unter die Augen treten könnte, egal unter welchen Umständen auch immer, daher unterzog ich mich der Selbstjustiz, die einzige Gerechtigkeit, die ich in jener Nacht für mich forderte.
Ich hatte mich nicht für diese Entwicklung der Dinge entschieden, man hatte mich niemals nach meiner Meinung gefragt, ob ich damit einverstanden wäre, dass ich als ein von den Sünden seines Dämons gegeißelter beseelter Vampir enden würde. Ich erlaubte mir nur dieses eine Mal selbst über mein Handeln bestimmen zu dürfen, zumal es ja auch meine letztes sein würde, insofern dachte ich nicht, dass sie ein Problem damit haben würden.
„ Ist mir egal, ob es in euren Plan passt oder nicht“, flüsterte ich mit müder Stimme in den Wind hinein, „ ihr habt mir schon genug Leid für ein so kurzes Menschenleben zugefügt, ohne mir zu sagen, warum eigentlich.“
Ich schloss meine Augen und neigte meinen Kopf leicht zur Seite, so dass ich den herben Geruch des nassen Grases, der sich mit dem der schlammigen Erde vermengte, besser riechen konnte.
In diesem Moment schien sich um mich herum alles in Bewegung zu setzen. Ich wollte meine Augenlider wieder öffnen, damit ich sehen konnte, was mit mir geschah, denn mein Körper wurde irgendwie immer leichter, doch ich fand mich dazu nicht in der Lage, weshalb ich versuchte, mich durch irgendwelche Bewegungen aus diesen unsichtbaren Klauen, die an mir zu reißen begannen, allerdings hielten diese eisigen Fänge mich fest in ihrem tödlichen Griff.
Wie ein Gefangener in meiner eigenen Haut wandelte ich spürbar durch verschiedene Stadien von Höllenfeuern und Eiswüsten, die meinen Körper beiderlei Schmerz und auch eine gewisse Art von Erlösung zukommen ließen, während ich von der mir unbekannten Macht durch diese Abschnitte gerissen wurde, bis ich mich weit von allem mir Vertrautem entfernt fühlte. Ich verspürte es einfach als falsch an diesem Ort zu sein, zu dem meine etwas grobe Reisebegleitung mich brachte.
So unsanft wie der Beginn meines Abdriftens von der Welt gewesen war, so unsanft war auch die Ankunft an diesem mir fremden Ort.
Mit einem kraftvollen Energiestoß wurde ich gegen eine harte Wand, vermutlich aus Stein, geschleudert und brauchte erst mal ein paar Minuten, um wieder einen halbwegs klaren Kopf fassen zu können.
Schließlich drehte ich mich von der Wand weg und öffnete meine Augen, wodurch ich einen kleinen Raum erblickte, in dem nun wirklich gar nichts war, außer einer Feuerstelle in seinem Zentrum, die auf einer Art quadratischem Altar loderte. Der Boden bestand aus Sand, Sand und nochmals Sand, wobei die Wände eher grob in den Stein gemeißelt wirkten, weshalb das Licht des Feuers zu einem merkwürdigen Spiel der Schatten auf der kantigen Oberfläche einlud.
Was mich jedoch am meisten beunruhigte war, dass ich nirgendwo einen Ausgang entdecken konnte, nichts was einer Tür der einem Portal auch nur im Entferntesten ähnelte.
War dies etwa ein Gefängnis oder so was in der Art?
Sollte ich hier meine Strafe für meine Sünden abbüßen, so wie Angel es damals in der Höllendimension getan hatte?
War das hier vielleicht sogar dieselbe?
Vorsichtig stand ich auf, mit einer Hand auf die Wand gestützt, gegen die ich eben noch geschleudert worden war, immer meine Umgebung im Blickfeld. Immerhin wollte ich vorbereitet sein, falls mich irgendetwas anfallen würde, doch nichts geschah, der Raum blieb vollkommen ruhig bis auf das Knistern des Feuers, das sich mit seiner Hitze langsam durch das Holz fraß.
Auch roch es hier unten nach nichts außer Sand und den verkohlten Ästen, es gab keinerlei Anzeichen für etwas Lebendiges und Geister hätte ich ebenfalls spüren können, doch da war wirklich gar nichts, was in sich schon eine Bedrohung für mich bedeutete.
Der größte Feind ist die Ruhe, rief ich mir den Text aus einem alten Buch wieder ins Gedächtnis zurück, das ich bei den Nachforschungen irgendwann einmal hatte lesen müssen, der größte Feind ist die Ruhe, denn sie täuscht den Frieden vor und veranlasst den Geist, unaufmerksam zu sein.
Mit angespannten Muskeln und äußerst konzentrierten Sinnen begann ich also über den sandigen Boden zu schleichen und spürte, wie meine Kleidung durch die Wärme in diesem Raum zu trocknen anfing.
Der Schmerz war seltsamerweise fort und die Blutung auf meiner Unterlippe schon wieder verheilt, doch es war ja auch möglich, dass derjenige, der mich hierher geholt hatte, mich unverwundet haben wollte. Warum konnte ich mir jedoch nicht erklären?
Was sollte denn jemand mit einem unverwundeten, frisch beseelten Vampir schon großartig anfangen wollen?
Ich betrachtet die Feuerstelle und ihren Altar gerade von der dritten Seite, als plötzlich wieder dieses Gefühl von einem leichten warmen Wind in mir aufkam und mich dazu veranlasste, meinen Blick Richtung Decke zu wenden, wo sich mir ein Ausblick auf Milliarden von Sternen bot, die alle scheinbar nur durch das Licht der Flammen so hell angestrahlt wurden.
Antworten
Eine männliche und eine weibliche Stimme sprachen beide zur gleichen Zeit und ich erstarrte in meiner Position, da ich versuchte, sie lokalisieren zu können, doch alles, was sich um mich herum abspielte, hatte sich in keiner Weise verändert, daher zog sich meine Stirn in Falten, denn diese Stimmen riefen in mir kein Gefühl der Bedrohung hervor.
Antworten
Diesmal klangen sie etwas dringlicher, so als wollten sie mir etwas mitteilen, aber was nur? Was sollte ich denn schon mit Ant.............?
„ Seid ihr die Mächte der Ewigkeit?“ Emotionen sämtlicher Gattungen fochten um die Oberhand in meinem Körper. Wut bekämpfte Hoffnung, Freude machte sich Hass zum Feind, Angst und Vertrauen krachten zusammen wie die tosenden Wellen des Ozeans. Hier stand ich nun und hatte die Chance, alle Fragen, die meinen Verstand beschäftigten, beantwortet zu bekommen.
Wir sind alles. Gutes und Böses, Leben und Tod. Die, die das Gleichgewicht wahren müssen
„ Das heißt dann wohl ja“, murmelte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Welche Frage sollte ich ihnen zuerst stellen? Wie viele Fragen würden sie mir überhaupt gestatten? Was erschien mir als wichtig und was nicht?
Ich sog einen unnötigen Zug Luft in meine Lungen und blickte weiterhin auf die Feuerstelle.
„ Warum habt ihr mich hierher gebracht?“ Diese Frage erschien mir als absolut logisch, denn immerhin hätten sie mich ja auch einfach da draußen auf dem Hügel liegen lassen können, oder?
Antworten
Die Mächte der Ewigkeit waren also nicht sonderlich gesprächsfreudig. Gut, damit würde ich fertig werden.
„ Wieso habe ich eine Verbindung zu euch? Wieso kann ich Stimmen hören, die sonst niemand wahrnimmt?“ Hoffentlich würden sie mir jetzt nicht wieder mich „Antworten“ kommen, denn das würde mir keinesfalls helfen.
Reine Seele, gute Seele. Moral. Loyalität. Liebe. Vertrauen. Tapferkeit. Unbeirrbarkeit. Alles Geschenke. Schon einmal den Versuch gewagt, eine reine Seele für uns zu nehmen. Dein Blut. Ihr Blut.
„ Was meint ihr mit „dein Blut, ihr Blut“?“ Von wem konnten sie denn nur reden? In meiner Familie gab es niemanden, der auch nur annähernd so etwas wie Visionen hatte, also wen............? Natürlich, in meiner menschlichen Familie gab es niemanden, in meiner dämonischen jedoch schon. Drusilla. Soweit ich wusste, war sie allerdings schon vor ihrer Wandlung in der Lage gewesen, Dinge vorherzusehen. Wahrscheinlich war der Plan der Mächte zu Grunde gegangen, als Angelus sie in den Wahnsinn und somit unbrauchbar für die Mächte gemacht hatte. Also musste ein neues Medium her, eine „reine Seele“.
„ Aber warum habt ihr euch meiner erst dann angenommen, als Spike mich gewandelt hat? Hättet ihr mich nicht schon mit der Verbindung zu euch auf die Welt kommen lassen können?“
Wir bestimmen das Schicksal. Wir sind das Schicksal. Die Notwendigkeit des Schicksals ist unanfechtbar.
„ Notwendigkeit des Schicksals?“ Meine Stimme erzeugte ein dumpfes Echo, das aber fast sofort wieder von der Stille des Raumes verschluckt wurde.
Was geschehen muss, geschieht. Alles andere ist Willkür.
Ich begann langsam zu verstehen. Manche Dinge mussten im Leben eines jeden einzelnen einfach geschehen, sie waren notwendig, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Hätte ich diese Fähigkeit des Hellsehens also schon vor meiner Wandlung gehabt, dann wären manche Ereignisse, deren Vorhandensein nicht nur mich sondern auch andere in einer ganz bestimmten Weise geformt hatten, niemals passiert, wodurch sich eventuell die ganze Geschichte verändert hätte. Ob nun zum Positiven oder Negativen wäre dabei egal, jedenfalls hätte es mit Sicherheit Veränderungen gegeben.
Der Mensch sollte nicht versuchen, Gott zu spielen, nun hatten mich diese Fernseh-Prediger doch noch überzeugt.
Erst durch den Fluch der Verdammnis konnte die Gabe der Erlösung erwachen.
Das Messer mit den zwei Schneiden. Das Gute setzte das Böse voraus und andersherum. Durch meine Wandlung, den Fluch der Verdammnis, erwachte in mir die Fähigkeit, anderen helfen zu können, die Gabe der Erlösung.
„ Durfte ich darum nicht bis auf den Sonnenaufgang warten? Weil dies mein Schicksal ist? Wie kann ich euch denn schon von Nutzen sein, wenn es noch viele andere gibt, die die Zukunft sehen und sie somit verhindern können?“ Ich gab zu, das klang ein wenig egoistisch, aber ich hätte es nicht anders zu formulieren gewusst.
Beschränktheit. Nur Vergangenheit, nur Gegenwart, nur Zukunft. Die Gabe der Erlösung birgt nicht nur die Zeit, sie befähigt zu allem Sehen.
„ Was?!“ Ich war eindeutig verwirrt. Was bedeutete „birgt nicht nur die Zeit, befähigt zu allem Sehen“? Was ist den bitteschön „alles Sehen“? Bisher hatte ich außerdem nur einen ziemlich miesen Albtraum gehabt, oder? Wie konnten sie da von mir erwarten, dass ich alles, womit sie mich konfrontierten, sofort verstehen würde? Und dann war da ja noch dieses Mädchen, Jasmin, gewesen.
Ich lief ein kleines Bisschen auf und ab.
Hieß „alles Sehen“ etwa so was, wie in der Lage zu sein, in die Leute sehen zu können? Ihre Gedanken lesen zu können? Aber warum war es dann nur bei Jasmin passiert und nicht schon zuvor bei Amanda oder einem meiner anderen Opfer?
Die Gabe der Erlösung befähigt zu allem Sehen.
Ihr wiederholt euch, dachte ich nur und machte erneut ein paar Schritte um die Feuerstelle herum. Konnte dieses „alles Sehen“ als Wahrnehmung von allem Existierenden verstanden werden? Konnte ich dadurch auch Kreaturen wie Geister ausmachen?
„ Aber warum nur bei Jasmin und dann noch mal im Park?“ Meine Gedanken arbeiteten wie wild, weshalb ich ungestört laut vor mir her redete, als ob mich das den Antworten näher bringen würde.
Eine Familie. Gleiches Blut ist gleiches Sehen. Blut der Gefahr, Sehen der Gefahr.
„ Blut der Gefahr?“ Was stellte für einen Vampir schon eine große Gefahr dar? Die Sonne, Weihwasser, Kruzifixe, Holzpflöcke, die Jägerin, Feuer.............. die Jägerin? Die Jägerin. Also war Jasmin eine Anwärterin gewesen und dementsprechend musste Buffy der kräftigere Windstoß im Park gewesen sein. So hatten sie also von meinem Seitenwechsel erfahren, darum war ich wieder beseelt worden. Willow musste den Zauber angewandt haben, nachdem die Jägerin ihr davon erzählt hatte.
Da hätte ich auch wirklich früher drauf kommen können!
Notwendiges Schicksal und Willkür. Alles Sehen beinhaltet beiderlei. Kein Entrinnen. Was geschehen muss, geschieht. Moral, Loyalität, Liebe, Vertrauen, Tapferkeit und Unbeirrbarkeit, alles Geschenke. Schutz vor Willkür, Schutz des Notwendigen.
„ Und wie soll’s jetzt weitergehen? Was kann ich tun, um das „notwendige Schicksal“ zu beschützen?“ Ich rechnete irgendwie nicht damit, dass die Mächte der Ewigkeit mir einen Arbeitsvertrag mit diversen Auflagen und einem garantierten Mindestlohn vorlegen würden, doch ich wollte versuchen zu verstehen, was sie alles von mir forderten, inwiefern ihre Ideen von korrekter Arbeitserfüllung sich mit meinen Fähigkeiten deckten oder sie überschritten.
Geh.
Und noch bevor ich etwas erwidern konnte, fand ich mich schon wieder nicht in der Lage, mich zu bewegen, oder verbal zu äußern, denn die Mächte hielten mich in ihrem festen Griff, als sie mich zurück in die „normale“ Welt brachten. Hitze und Eiseskälte durchzogen meinen Körper, als würde ich von einer Dimension in die nächste geworfen, wobei sie sich lediglich durch ihre klimatischen Unterschiede voneinander abhoben.
Nach einem Zeitraum, der mir wie der Bruchteil einer Sekunde vorkam, wurde ich wieder hart gegen etwas geschmissen, was mir von der Oberfläche her mehr wie ein Teppich erschien, jedoch drehte sich alles in meinem Kopf noch viel zu sehr, als dass ich mich hätte richtig orientieren können.
An der Art wie sie mit ihren Arbeitern umgingen, mussten die Mächte wirklich noch feilen.
Ich spürte eine warme Hand auf meiner Wange und öffnete beide Augen, um zu sehen, ob es ein Freund oder ein Feind war, in dessen Nähe sie mich befördert hatten. Ich erblickte zwei wunderschöne besorgte Augen, die von rötlichen Haaren umspielt wurden.
„ Willow?“



On My Way – Epilog

Von diesem Moment an, in dem ich mich umsah und die mir so gut vertrauten Gesichter meiner Vergangenheit erblickte, verlief alles, wie ein schier endloser Fluss des Lichtes, wie eine Art Autobahn bei Nacht, auf der man nur die Scheinwerfer der einzelnen Vehikel sah, wie sie sich mit ihren grellen Farben, die von gleißendem Weiß bis zu feurigem Rot reichten, von der alles verschlingenden Dunkelheit hervorhoben, bevor sie aus dem eigenen Blickfeld verschwanden, um nur eine flüchtige Erinnerung zu hinterlassen und je schneller die Wagen sich hintereinander fortbewegten, desto flüssiger würde der Strom des Lichts, bis nur noch ein einziger Teppich aus Farben erkennbar wäre.
Ich verhielt mich ungewöhnlich, jedoch auch vollkommen verständlich, ruhig und hörte auf, irgendwelche belanglosen Kommentare von mir zugeben, da ich es nicht als richtig von mir empfand, eine solche Sorglosigkeit vorzutäuschen. Zwar wünschte ich, dass ich einfach wieder zu meinem alten Charakter zurückkehren könnte, doch die Sprache vom „notwendigen Schicksal“ wiederholte sich jedes Mal in meinem Kopf, sobald ich versuchte, meinen inneren Xander wiederzufinden.
Vielleicht werde ich innerhalb der nächsten Monate eine Art Mittelmaß zwischen dem schuldbewussten und dem unschuldigen Teil in mir ausarbeiten können, doch bis dahin will ich mich mit meiner „kindischen“ Seite eher bedeckt halten, nicht zuletzt weil ich Angel nicht unnötig reizen will.
Giles’ Idee, mich zu ihm zu schicken, habe ich anfangs mit größtem Argwohn betrachtet, allerdings ohne etwas zu sagen, denn das war nun mal seine Art zu zeigen, dass er sich sorgte. Logisches Denkverhalten damit die betroffene Person die bestmögliche Lösung für ihr Problem erhielt............... leider heißt diese in meinem Fall Angel.
Es hatte erstaunlicherweise nicht mehr als ein Telefonat mit ihm bedurft, da waren bereits alle Fakten geklärt und Abmachungen getroffen. Der Wächter meinte, dass mein Blutsverwandter mit Verständnis und angeblich sogar einer Sorge ähnlichen Bestürztheit reagiert hätte.
Ich hoffe nicht, dass er mich bedauert, da ich diese neue Basis der Verbundenheit zwischen uns beiden nicht auf einer so labilen Emotion wie Mitleid aufbauen will. Falls sich wirklich so etwas wie Freundschaft entwickeln sollte, dann werde ich unter allen Umständen verhindern, dass er mich in Watte packt, um mich vor irgendeiner Gefahr zu beschützen. Alles, was ich von ihm verlange, ist ein gewisses Maß an Akzeptanz und Toleranz gegenüber meiner Person und meinem Umgang mit der jetzigen Situation, aber wie ich ihn einschätze, wird Angel mich bevormunden und mir Vorschriften ohne Ende machen, damit ich nicht die gleichen Fehler begehe wie er sie selbst einst getan hat.
Auf Cordelias Reaktion bin ich jedoch gespannt. Sicherlich hat Angel ihr schon von mir und meinem Beitritt in den Club der Untoten berichtet, aber etwas zu hören ist ein deutlicher Unterschied zu etwas erleben, bessergesagt sehen. Wahrscheinlich werde ich sie erschrecken, wenn sich meine Gesichtszüge im Kampf oder beim Trinken verändern.
Ein Grinsen zieht meine Lippen auseinander. Cordelia zu schocken könnte sehr viel Spaß für mich bedeuten.
Oh ja, da ist definitiv noch der alte Xander in mir, der sich bereits auf alle verbalen Konfrontationen mit dem Ex-Cheerleader/ der Ex-Freundin freut, während ich schon die Gerüche der Großstadt in meine Nasenflügel sauge und die Vielzahl von Herzschlägen zu hören beginne. Nur noch ein oder zwei Kilometer und wir werden nicht mehr als eine halbe Stunde von der niemals schlafenden Metropole entfernt sein.
Wenn ich nahe genug an Angel komme, dann werde ich auch die Verbindung zu ihm spüren können, immerhin ist Spike sein Blut, ist wiederum mein Blut, wird wiederum das Blut meiner Brut sein, sollte ich jemals eine haben. Durch die Reihen unseres Blutes ist es Angel auch erlaubt, mich herablassend, gar wie einen Untergebenen und nicht als einen Ebenbürtigen zu behandeln. Ich denke, dass er davon Gebrauch machen wird, sobald ich mich ihm in äußerst widerspenstiger Weise präsentiere, aber dazu muss ich es ja nicht kommen lassen.
Mit meiner Zuversicht betrüge ich mich jedoch selbst. Diese gesamte Oberfläche von einem jungen Vampir, der kurz vor seinem zwanzigsten Lebensjahr gewandelt wurde, ist nichts weiter als ein hauchdünner Film auf einer See voller Ängste, Gelüste und Emotionen, die sich scheinbar gegenseitig bekriegen, wobei sie allerdings als eine vereinte Macht von innen an der äußeren Erscheinung Schaden anzurichten versuchen, bis sie die dünne Schutzschicht, die einzig und allein durch meinen halbwegs klaren Verstand und meine Seele besteht, an einer Stelle durchbrechen und mich in einen Fall für die Irrenanstalt verwandeln.............. wie Tante Dru. Doch ich habe ernsthafte Bedenken, dass ich so werde wie sie, denn schließlich gibt es weit und breit keinen Grund für mich „richtig“ wahnsinnig zu werden, immerhin habe ich bereits die Pubertät auf dem Höllenschlund überlebt, ohne mir durch meine Teenager-Probleme wie zum Beispiel Dämonen, Prophezeiungen und Flüche ein eigenes Grab zu schaufeln.
Grab.......... darüber habe ich in den letzten Tagen auch oft nachgedacht. Anders als andere Vampire bin ich niemals beerdigt worden, um mich danach durch einen Haufen Erde wieder an das Licht der Nacht hoch zu wühlen. Nicht, dass ich da irgendwie scharf drauf wäre oder so, aber ich habe diesen Akt der Wiederauferstehung immer als festen Bestandteil der Neugeburt angesehen und es kommt mir jetzt im Nachhinein so vor, als würde mir einfach irgendwas fehlen, dem ich eine gewisse Wichtigkeit zuordnete, ich verspüre dadurch so etwas wie Unvollkommenheit, als wäre ich kein richtiger Vampir, wenn man mal von der Seele und dem Link zu den Mächten der Ewigkeit absieht jedenfalls.
Wie sehr ich es hasse, mich mit diesen Gedanken auseinander zu setzen!
Ich schüttele meinen Kopf ein wenig. Ich werde mich mit den entsprechenden Fragen und Antworten beschäftigen, wenn die Zeit gekommen ist, was noch dauern kann, insofern will ich mich nicht unnötig in Sorge begeben............... dazu habe ich doch Angel.
Ein Rascheln, das aus den vorderen Sitzbänken kommt, erregt meine Aufmerksamkeit und ich beobachte, wie die Frau auf der linken Seite in ihrer Handtasche herumkramt, wobei mir die Ecke eines dunkelgrün eingeschlagenen Buches auffällt. Außerdem spüre ich deutlich, wie sich die anfängliche Angespanntheit, die zweifellos von ihr ausgegangen war, auf ein Minimum beschränkt hat und nun mehr einer leichten Nervosität gleicht, jedoch geht auch ein gewisses Maß an Erleichterung von ihr aus, sie freut sich über ihre neuerworbene Freiheit und zeigt Zuversicht, Hoffnung, Dinge, von denen ich nur träumen kann, von denen ich mir ersehne, dass sie mich irgendwann wieder auf meinem Weg begleiten werden.
Der junge Geschäftsmann ist in der Zwischenzeit eingeschlafen. Seine Haltung ist leicht gekrümmt und mit seiner Schläfe lehnt er an der vibrierenden Fensterscheibe, wodurch sein Haar vollkommen aus seiner ursprünglichen Form geraten ist. Sein Herzschlag ist zudem wesentlich langsamer und jeder seiner Atemzüge tief und so friedlich, dass ich schon beinahe neidisch werde, aber „hätte......., wäre.........., wenn.........“ nützt mir jetzt nichts, ich muss mich mit meinem Schicksal abfinden und damit beginnen, es zu akzeptieren, dann werde ich meine Existenz als Vampir schon irgendwie meistern.
Ganz im Gegensatz zu dem Punker, der mit jedem Meter, den der Bus weiterfährt, immer unruhiger und scheinbar auch unkontrollierter wird, da er es nicht mehr lange ohne seine nächste Dröhnung aushält. Sein Körper schreit förmlich danach, sich diesem Rausch zu unterziehen, der ihn von der realen Welt zu befreien scheint.
Es ist wie mit dem Blut.
Schier endlose Macht durchfließt einen und man fühlt sich unverwundbar, doch sobald der Kick endet, besteht das Leben nur noch aus „der Zeit bis zum nächsten Mal“, die es zu überbrücken gilt. Allerdings ist das nur bei Menschenblut so, das von Schweinen oder Rindern hat, auch wenn man es aufwärmt, einfach nicht denselben Geschmack, es ist mehr ein Muss als ein Vergnügen, ein fade schmeckendes Muss ohne den geringsten Anreiz.
Es ist wie mit der Cola im Kino. Sie gehört nun mal dazu, obwohl man genau weiß, dass man nichts weiter als ein kaltes wasserartiges Gesöff erhalten wird, das lediglich einen leichten Nachgeschmack von Cola hatte. Während man nun im Kino sitzt und sich fragt, warum man dieses Zeug nun trinkt, dann einfach nur deshalb, weil es dazugehört, nur damit man sich zuhause endlich das Original gönnen konnte.
Schon allein bei dem Gedanken daran läuft mir ein kalter Schauer den Rücken hinunter.
Mittlerweile haben wir die Innenstadt erreicht und es mag sich nur noch um Minuten handeln, bis wir endlich anhalten, woraufhin ich mich erst mal über die wiedergewonnene Bewegungsfreiheit freuen werde. Für mich ist es nicht sonderlich angenehm, so lange stillzusitzen, denn, Vampircoolness hin oder her, ich war und ein Teil von mir ist immer noch der junge, ungestüme Teenager, der sich nur schwer länger als zwei bis drei Stunden auf etwas derartig Langweiliges wie steif in einem Bus zu hocken konzentrieren konnte. Ich wäre jetzt viel lieber da draußen und würde irgendeinem Dämon den Schädel abreißen.
Na ja, später vielleicht.
Das Gefährt biegt in einen kleinen Busbahnhof ein, der von billigen, jedoch zweckerfüllenden Neon-Leuchten erhellt wird. Meine Reise neigt sich dem Ende entgegen. Die Bremsen quietschen und dieses Geräusch ertönt schrill in meinen empfindlichen Ohren, allerdings lässt es den Geschäftsmann erwachen, der, wie alle anderen Fahrgäste, seine Sachen zusammensucht.
Die Türen öffnen sich und eine Vielzahl von Gerüchen dringt nun noch intensiver als zuvor in meine Nase, die ich aufgrund der Abgase leicht rümpfe. Daran würde ich mich wohl oder übel gewöhnen müssen.
Die Tasche über meine Schulter geschlungen verlasse ich als letzter den Bus, indem ich die mit schäbigem Teppich belegten Stufen der Vordertür herabsteige. Die Frau wird von einer Gleichaltrigen umarmt, vermutlich ihre Schwester oder ihre Freundin, jedenfalls kann ich deutlich das Glück in ihren Gesichtern ablesen. Der Punker steuert eine kleine Gruppe von Leuten an, die eine Mischung aus Goth und Punk darstellen sollen. Seine Freunde. Den Vertreter habe ich aus den Augen verloren, wahrscheinlich sitzt er längst in seinem Auto und fährt heim.
Heim.
Heimat.
Wo liegt meine Heimat?
Hier in L.A.?
Ich werde es rausfinden müssen.
Immerhin erscheint Cordelia gerade in meinem Blickfeld............. und sie sieht skeptisch aus.
„ Weißt du eigentlich, wie lange ich hier schon auf dich warte?!“ Sie boxt mich unsanft auf die Schulter und ihre braunen Augen funkeln mich fragend an. „ Mir hätte weiß Gott was passieren können? In diesen Vierteln geschieht es nicht gerade selten, dass junge gutaussehende Frauen wie ich überfallen werden, wobei manchmal sogar ihre Kleidung beschädigt wird. Und mein Outfit war verdammt teuer!“
„ Ich hab’ dich auch vermisst, Cordy.“
„ Wa...?! Oh ja, na dann komm endlich! Ich will mir nicht noch so was wie ’ne Verkühlung holen!“ Das Bündel an Energie und Sarkasmus rauscht wild gestikulierend in Richtung Parkplatz ab und ich folge ihr bis zu einem schwarzen Cabriolet, in welches sie einsteigt. Meine Tasche landet auf der Rückbank, während der Lederbezug des Beifahrersitzes unter meinem Gewicht etwas widerspricht.
„ Angel ist gerade irgendwas töten, aber er kommt so schnell wie möglich wieder zurück“, ihr munteres Geplauder lenkt mich etwas von meiner Nervosität ab, die Angels Name in mir aufwirbelt. Wie lange ist es nun schon her, dass ich mich zum letzten Mal so richtig mit Cordelia auseinandergesetzt habe?
„ Wusstest du eigentlich, dass Harmony auch ein Vampir ist?“ Da ich nicht genau weiß, ob sie wirklich endgültig tot ist, formuliere ich es lieber so. Ein Glück, dass die Ampel gerade rot ist, ansonsten wären wir mit Sicherheit in jemanden reingefahren, so abrupt wie die Frau neben mir anhielt.
„ Und sie hat eine blaue Lederhose und dazu ein blass-rosa Seidentop getragen.“ Ja ja, die paar Monate als Cordelias Freund haben mir einen kleinen Einblick in die Welt der Mode verschafft, außerdem weiß ich noch immer, wie ich Cordy eine Freude machen kann.
„ Was?! Oh mein Gott! Erzähl!“
Und so beginne ich ihr von ihrer ehemaligen Freundin zu berichten, während wir mit dem schwarzen Vehikel ständig tiefer in die Welt dieser Stadt genannt Los Angeles eintauchen.
Mein altes Leben ist wohl endgültig vorbei.
Es wird Zeit, sich mit dem neuen anzufreunden.
Es wird Zeit, erwachsen zu werden.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Oh mein Gott, ich bin (endlich) fertig!! Irgendwie kann ich’s noch gar nicht so richtig fassen........... es ist merkwürdig für mich, mein erstes Fanfiction-Projekt zu beenden, nachdem ich es vor gut 8 Monaten angefangen habe, aber ich denke, dass gehört dazu.
Eine gute Frage ist, was ich denn nun machen will. Na ja, vorläufig erst mal die Weihnachts-Challenge von Melanie, aber ich habe noch keine Ahnung, was ich danach machen soll. Zwar habe ich schon ein paar Ideen, jedoch kann ich mich nicht so recht entscheiden. Vielleicht schreibe ich eine Fortsetzung von „On My Way“, die würde dann in L.A. spielen und immer noch aus Xanders Sicht erzählt werden, falls das Interesse daran groß genug ist, könnte ich eventuell sogar noch in diesem Jahr beginnen. Oder ich könnte diverse Kurzgeschichten schreiben, die wären dann so ein bis drei Kapitel lang. Habt ihr irgendwelche Wünsche? Dafür bin ich ebenfalls offen, Hauptsache ist, dass ihr mir zu verstehen gebt, ob ihr überhaupt eine neue Story von mir wollt (Feedback, Feedback, Feedback).
Jetzt sollte ich erst mal noch ein paar Leuten danken. Natürlich habe ich mich über jegliches Feedback gefreut, doch die ein oder andere hat mich besonders unterstützt. Das waren/sind:

Spikes_Luv: Meine Beta, die sich immer viel Mühe beim Korrigieren meiner Kapitel gegeben hat und mir immer wieder Mut gemacht hat, weiter zu schreiben. Ich weiß, dass ich dich manchmal regelrecht belagert habe, obwohl du Schule und so hattest und du hast dir trotzdem immer Zeit für meine Story genommen. Dafür will ich dir danken und dir ein riesiges Lob aussprechen, da ich nicht glaube, dass jeder Betareader das mitgemacht hätte. Danke, dass du meine Stütze warst/bist.

Melanie: Du warst vom ersten Teil bis zum letzten dabei und hast mich immer wieder mit deinen Bemerkungen zu „On My Way“ aufgeheitert und angespornt. Dein Feedback war immer ehrlich und hat mich auf diverse Dinge hingewiesen, die es noch zu erklären galt, was mir beim Schreiben ungemein geholfen hat. Hinzu kamen noch deine eigenen Storys, die mich auch immer wieder inspiriert und berührt haben. Danke für deine Ehrlichkeit und deine Treue als Leserin, die mich ständig aufgebaut haben.

Spikes_Slayer: Du warst/bist immer als Einzige in der Lage, deine ganzen Emotionen und Eindrücke von einer Story in einem Satz genau auf den Punkt zu bringen, was für mich nie Zweifel an deinem Interesse und deiner Hingabe für das geschriebene Wort gelassen hat. Auch du hast mich auf diesem langen Weg begleitet und zum Teil auch getragen. Die emotionalen Einsichten in deinen Storys sind Anstöße für mich gewesen, mich zu bemühen. Danke.

SPIKEmarsters: Mit dir ist/war es dasselbe wie mit Spikes_Slayer. Deine Kommentare waren aufrichtig und klar formuliert, genau wie deine Storys. Man merkt, wie sehr du dich in die einzelnen Figuren hineinbegibst und das ist ein wunderbares Geschenk. Du stellst Spike immer so schön „ spike“-isch dar. Es ist herrlich!! Auch dir will ich Danke sagen für deine Unterstützung und deine Fähigkeit, die Geschichte immer genau so aufzufassen, wie sie gemeint ist. Danke.

Übrigens ist es Melanie, Spikes_Slayer und SPIKEmarsters zu verdanken, dass die Story 19 Teile hat. Ursprünglich hatte ich nämlich nur 12 geplant, doch sie haben mich im Chatroom zu mehr überredet (ich musste ihnen die Widmungen von 13, 14 und 15 versprechen). Doch im Nachhinein glaube ich, dass das der Story nicht geschadet sondern eher gut getan hat.
In diesen 8 Monaten ist vieles geschehen, was, will ich jetzt nicht alles aufzählen, aber ich denke, dass es mich in das Slash-Genre verschlagen hat. Doch es macht mir Spaß, Slash zu schreiben, warum weiß ich nicht.
Mir fällt nichts ein, was ich euch jetzt noch großartig erzählen soll, es ist Zeit, diese Geschichte zu beenden.
Das Ende einer jeden Story ist der Anfang einer neuen. Macht was draus!!!

Bloody kisses,
bloodylily


:evil:1

Wer niemals stirbt, kann nicht von sich behaupten, jemals richtig gelebt zu haben.
************************************
Der Anfang aller Wege heißt Geburt,
Das Ende aller Wege heißt Tod.
Die Wege selbst heißen Leben
************************************
Nur die, die sich trauen, zu weit zu gehen,
wissen, wie weit sie zu gehen in der Lage sind.


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New PostErstellt: 28.03.05, 13:25  Betreff: Re: S/X - On My Way ( komplett )  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Verschoben: SPIKEmarsters schrieb folgendes

Heychen!!!!!!!!!!!! :wave:

*seufz* Jetzt ist es vorbei, aber es war ein super Geschichte.
Natürlich würde ich mich auf eine Fortsetzung freune, wär würde das nicht?! :confus:1
Natürlich werde ich geduldigt drauf warten, wenn du erst mal andere Projekte planst.
Dann danke ich dir ganz herzlich für die netten Worte am Schluß, sehr sehr nett
Das hat mich super gefreut das zulesen :happy:2
So dann wars das hier erst mal von mir.
Ich hoffe bald wird es wieder etwas von dir zulesen geben, den du hast einen wunderbaren Stil zuschreiben.
Vielleicht gibt es ja in der Fortsetzung von "On My Way" etwas Angel/Xander...

Lg SPIKEmarsters


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New PostErstellt: 28.03.05, 13:26  Betreff: Re: S/X - On My Way ( komplett )  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Verschoben: *Melanie* schrieb folgendes

Hallo lily!

Erstmal ein großes Sorry, dass ich erst jetzt den Schluss gelesen habe, ich hatte aber leider keine Zeit dazu es eher zu tun.
Dann fällt mir erstmal wie immer ein *wow* ein, wenn ich so einen genialen Teil von dir gelesen habe. Allerdings kommt hier noch hinzu *War das wirklich alles?*. Ich finde den Abschluss dieser Story zwar schön, aber ich hoffe, dass du dieses Ende zum Anfang der Fortsetzung machen wirst. Denn ich wüsste gerne wie Angel auf Xander reagieren wird, ob er Xander vor allem beschützen wird, ihn bevormunden, ihn vor mögliche Fehler bewahren will und ihn praktisch mit Samthandschuhen anpacken wird, vielleicht sogar Mitleid mit Xander hegt. Und wie wird Xander auf all das reagieren, da er ja gerade hofft, dass Angel nicht so sein wird, ich aber denke, dass Angel genauso reagieren wird.
Übrigens finde ich es echt gut, dass Cordy so locker reagiert hat, aber wird es auch weiterhin so bleiben, wenn sie zum ersten Mal Xanders Vampirgesicht sieht? Wie wird Wesley darauf reagieren, dass es nun zwei Vampire mit Seele gibt, er war und bleibt nun mal irgendwie ein Wächter. Und zu guter letzt was ist nun mit Spike, wird er ncht nach Xander suchen?? Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen das er es nicht tut. Wird er vielleicht sogar versuchen Xander von der Seele zu befreien und wie wird Xander reagieren, wenn er auf seinen Sire trift.
Siehst du ich hätte gerne eine Fortsetzung, allerdings will ich dir da auch nicht rein reden, denn schließlich solltest du an dem schreiben, was dir persönlich zusagt. Und wenn es eine neue Story sein sollte, werde ich mich auch darüber freuen, denn ich liebe deinen einzigartigen Schreibstil und ich hoffe bald wieder etwas von dir zu lesen. Und ich werd versuchen, dass es dann nicht so lange dauert, bis ich es auch lesen werde.

Viele Grüße Mel:))
PS.: Danke für deine Erwähnung in deinen Abschlussworten, hab dich doch gerne unterstützt und so gab es wenigstens auch noch ein paar Teile mehr. *freu* Ich danke dir für diese wunderschöne Story!!!!!!

Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me


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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 28.03.05, 13:27  Betreff: Re: S/X - On My Way ( komplett )  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Verschoben: ice schrieb folgendes

Hi bloodyliy,

habe gerade deine Story zuende gelesen und fand sie wunderbar! Danke dafür.
Eine Fortsetzung wäre nicht schlecht *g* Also falls dir schöne neue Ideen Richtung "On my way 2" kommen, lass sie bitte bitte aus Ihrem Käfig und banne sie auf Papier (oder deine Festplatte).

Ich wünsche dir noch viel Spaß beim schreiben (jedweder Art)!

Gruß

ice


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