Melanies FanficForum

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Autor Beitrag
Velence
loving Lindsey


Beiträge: 252

New PostErstellt: 12.04.04, 21:09     Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes Antwort mit Zitat  

Alterfreigabe: ab 16 Jahren

Danke ihr beiden für eure Unterstützung. Aller Anfang ist schwer.

2: Living Dead Girl

Die Nacht war ungewöhnlich kühl. Es fröstelte sie. Faith zog den Reißverschluss ihrer Jacke zu. Einsam ging sie über Bürgersteig, auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Vor ein paar Stunden hatte sie noch ein Dach über dem Kopf. Vor ein paar Stunden hatte sie in Angels Armen geweint, nachdem sie mehrmals erfolglos versucht hatte, ihn zu töten. Sie konnte es immer noch nicht glauben, es schien so surreal. Er hatte ihr abgenommen, dass sie sich ändern würde. Und in dem Moment meinte sie es auch wirklich ernst.
Faith konnte da nicht bleiben. Alle hatten sich gegen sie verschworen. Buffy war gekommen, um sie eigenhändig zu töten. Angels Freunde misstrauten ihr begründet. Die Polizei von L.A. suchte nach ihr. Sie konnte nicht dort bleiben. Nicht unter Wesleys Augen. Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken, als sie sich an seinen Blick erinnerte. Wie er sie angesehen hatte. Mit dem Messer in der Hand. Auch er wollte sie töten. Mit ihrer Folter hätte sie ihn beinahe getötet. Sie hatte es verdient.
Faith blieb vor einem Motelgebäude stehen und zählte Geld ab. Hier konnte sie schlafen. Wenn sie denn Schlaf finden würde.

Die Jägerin lag auf dem Bett. Sie starrte an die Decke. Es war, als würde sie zur Besinnung kommen. Der Rausch war fort und man sah wieder alles klar. Alles, was man getan hatte. Seine Schreie hallten durch ihren Schädel wie dröhnende Kopfschmerzen. Er saß ‚ihrer’ Wohnung. Geknebelt an einen Küchenstuhl. Er rüttelte und zog an seinen Fesseln. Aber Faith drückte lediglich seine Handgelenke fest gegen den Stuhl und lächelte: „Das war doch erst der Anfang.“

Sie fragte sich, wie es wohl sich wohl anfühlen würde, Jägerin und Wächter zu sein. Sie wusste es nicht. Hat es nie gewusst. Buffy war da. Bei dem Gedanken konnte sie schon wieder lachen. Die gute Jägerin. Wer hörte schon auf die? Faith nahm sich ein Stuhl und setzte sich breitbeinig vor Wesley. Die Rückenlehne hatte sie nach vorne gedreht, ihren Kopf darauf abgelegt. Sie hatte Lust zu reden. „Hält ein Wächter nicht zu seiner Jägerin?“, fragte sie. „Egal, was sie tut?“ Wesley schaute sie streng an. „Das ist nicht witzig, Faith. Lass mich frei!“ „Aber erst wollen wir ein bisschen reden. Und dann...” Sie lächelte. „Aber jetzt erzähl mir, was ein Wächter für seine Jägerin macht.“ Sie beobachtete ihn, aber er schien nicht antworten zu wollen. Stattdessen blieb er der steife, britische Wächter, den sie kannte. Vollkommen kühl und absolut nicht bereit, sich auf sinnloses Geplauder mit ihr einzulassen. Was hatte sie von ihm erwartet? Was wusste sie von ihm? „Du hast dafür gesorgt, dass ich verhaftet worden bin. Du wolltest mich loswerden. Sie ist keiner Jägerin würdig. Sie ist nichts. Nur ein Miststück. Sie ist eine kopflose Mörderin. Sie weiß nicht, was sie tut. War es nicht so? War es nicht das, was du gedacht hast?“ Wütend imitierte sie Wesley. Dann grinste sie irre. „Die Gesellschaft muss vor ihr geschützt werden! Sie hat sich nicht mehr unter Kontrolle!“ Faith sprang vom Stuhl und riss ihn mit sich. Geräuschvoll fiel er zu Boden.
„Faith. Faith!“, rief Wesley dazwischen und endlich hörte sie ihn. „Du bist krank. Du brauchst Hilfe. Das ist, was ich denke. Du brauchst jemandem zum Reden.“ „Wir reden doch gerade!“, flüsterte sie dicht vor seinem Gesicht, so dass er ihrem warmen Atem spüren konnte. Er drehte seinen Kopf weg. „Mach mich los, Faith. Ich werde dir helfen. Ich verspreche es.“
Ihr Wächter sah sie nicht an, als er sie beschwor. Ein Fehler. Grob riss sie an seinem Kinn, so dass er sie ansehen musste. „Nichts als Lügen.“ Dann schlug sie ihn der rechten ins Gesicht. Wesleys Kopf wurde nach hinten geworfen. Er spürte den Schmerz an seinem Wangenknochen. „Du hattest deine Chance. Mir hast du nie eine gegeben.“, sagte sie eisig und ging weg.

Wie zuvor saß sie auf ihrem Stuhl. Diesmal etwas weiter entfernt. Einen Lolli lutschend betrachtete sie ihr Werk. Wesley war in sich zusammengesackt. Sein Kopf lastete schwer auf seiner Brust. Vielleicht war er gerade bei Bewusstsein, vielleicht aber auch nicht. Faith hatte ein paar Foltermethoden an ihm ausprobiert. Und er hatte geschrieen. Zulange hatte er sich geweigert, zu lange hatte er die Zähne zusammengebissen, aber irgendwann konnte auch er nicht mehr. Da hatte sie triumphierend gelächelt - und weitergemacht.
Schmatzend nahm sie den Lutscher aus ihrem Mund und rollte ihn zwischen ihren Lippen hin und her. Der Wächter zuckte kurz. Eigentlich fand sie ihn ja ganz interessant, vielleicht sogar mehr, überlegte sie, während sie ihn weiter beobachtete - aber sie spielte lieber. Spielte mit ihren Reizen und ihrer Macht. Sie hatte gelernt, andere zu benutzen. Das tat sie auch. Langsam erhob er seinen Kopf und sah abgeschlagen zu ihr hinüber. Sein Blick war leer. Nichts. Wesley schaute sie einfach an. Faith leckte mit ihrer Zunge über das runde, zuckrige Ding. Sie fuhr langsam schleckend darüber, schob ihn ein paar Mal in den Mund, um ihn wieder herauszuholen, während sie Wesley dabei aus den Augenwinkeln ansah. Jägerin und Wächter? Sie warf ihm einen zweideutigen Augenaufschlag zu und fing schließlich laut an zu lachen.

Nein, er tat noch nicht einmal so, als würde er durch sie hindurchsehen. Er starrte sie einfach an. Seine Stimme war leise, als er anfing zu sprechen. „Ja.“ Er brach wieder ab, sein Hals war trocken und es fiel ihm schwer, etwas zu sagen. Es fiel ihm schwer, es überhaupt zu sagen. „Ich habe versagt. In Sunnydale hat mich keiner akzeptiert. Ich war ja erst ein blutiger Anfänger, unfähig, ein guter Wächter zu sein. Um dich zu führen wie ein Wächter. Ich war zu stur, um das zu erkennen. Dann hättest du vielleicht nicht....“ …den Mord begangen. Dann säße ich jetzt nicht hier, dachte er. Die Jägerin hatte ihn faszinierend angesehen und zugehört. Sie legte den Kopf schief und fragte sich, was da gerade geschehen war. Der Lutscher hing lose in ihrer Hand. Für den Moment war sie überlegt, ihm zu glauben. Wenn es bloß die Wahrheit gewesen wäre.
„Du brauchst nicht zu lügen.“, sagte Faith lächelnd. „Ich werde dich nicht freilassen...“ Sie stand auf und schlich mit der grazilen Bewegung einer Jägerin zu ihm hinüber. Ihre Hand strich sanft über seine unverletzte, linke Wange. Mit der anderen griff sie nach dem Messer und ritzte seine Haut über dem Schlüsselbein. Sie ging in die Knie und leckte träge mit der Zunge über die Wunde. Das Blut in ihrem Mund schmeckte metallisch. Es war nicht der Geschmack, sondern die Krönung der Jagd, die es besonders machte. „...denn wir sind noch lange nicht fertig.“, murmelte sie.

Die Jägerin drehte sich in ihrem Bett zur Seite. Angel hatte die Wohnung gestürmt und mit ihr gekämpft. Jetzt wünschte sie sich, dass er früher gekommen wäre. Sie verstand nicht, wieso er nach allem noch eine zweite Chance geben wollte. Selbst Wesley schien ihr an einem gewissen Punkt sogar noch Verständnis entgegenzubringen. Wesley. Aber sie hatte alles in den Wind geschlagen. Wie hätte sie dort bleiben können? Faith legte sich seufzend auf den Rücken.

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