Melanies FanficForum

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Velence
loving Lindsey


Beiträge: 252

New PostErstellt: 16.04.04, 16:50     Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes Antwort mit Zitat  

Hey ihr Lieben, freut mich, dass ihr meine Geschichte verfolgt. Mal schauen, was ich aus Faith mache. Sie soll die Rebellin bleiben, die sie ist. Aber nun folgt erst mal die dritte Hauptfigur im Bunde: Wesley.

3: Jägerinnen, Weiber, Miststücke

Allmählich wurde es kühl. Wesley sah aus dem Fenster und erblickte unzählige Sterne am tiefblauen Himmel. Bald würde sich die Sonne über den Horizont recken. So lange saß er schon wach in seinem Apartment. Sein Kopf schien ihm so schwer, was auch zum Teil an dem Wein lag, den er getrunken hatte. Die kühle Nachtluft hatte es jedoch nicht besser gemacht. Jedes Mal, wenn er die Augen schloss, verfolgten ihn die Bilder von ihr. Er sperrte das Fenster zu und setzte sich wieder an den Tisch. Dort stand eine fast leere Flasche neben diversen alten und neueren Büchern. Die meisten waren aufgeschlagen. Wesley hatte alles zusammengetragen, was er über alle Jägerinnen der Menschheitsgeschichte finden konnte. Wenn er jetzt in England wäre, würde er die Aufzeichnungen des Rates durchsehen, aber er war auf seinen kleinen, begrenzten Fundus angewiesen. Bleiern ließ er sich wieder auf die Coach fallen und rieb sich seine müden Augen. Dann setzte er die Brille wieder auf.

Zu allen Zeiten hat es Jägerinnen gegeben, die mit ihrer Kraft überfordert waren oder schlicht unter widrigen Umständen gelebt hatten, so dass sie mit ihrer Kraft nicht umgehen konnten. Viele waren gewalttätig. Die Macht war einfach zu verführerisch. Andererseits hatten sie Nacht für Nacht mit dem Tod zu tun. Sie sahen so viele sterben, die unbedarft in den Kampf verwickelt wurden. Einige setzten ihrem Leid ein Ende und töten sich oder ließen sich töten, wenn sie es nicht mehr ertragen konnten. Aber die meisten hatte keine Wahl und starben in der Schlacht vor ihrer Zeit.
Buffy war schon ein Glückkind unter den Auserwählten. Sie hatte ihre Freunde, ihre Familie und einen sehr guten Wächter, der auf ihrer Seite stand, nicht auf der des Rates. Der Codex des Rates sieht vor, dass das gemeinsame Ziel über dem Wohlergehen des einzelnen steht - auch wenn das den Tod einer Jägerin zur Folge haben sollte. Zum Glück für alle waren sie nie besonders fähig, sonst wären Faith und Buffy wohl schon in Sunnydale gestorben. Etliche Male war Buffy dem Tod von der Schippe gesprungen und hatte zwei andere Jägerinnen ‚überlebt’. Sie war schon wirklich einmalig.

Wesley blätterte die Seite um. Auf der linken prangte ein Bild von einer Jägerin. Eine Bleistiftzeichnung. Das Mädchen darauf lächelte. Sie schien ziemlich jung zu sein. Der Text auf der rechten Seiten offenbarte ihm, dass dieses hübsche Mädchen sich umgebracht hatte, kaum dass sie 19 Jahre alt geworden war. Ihr Wächter war im ersten Weltkrieg umgekommen und man hatte in London keine Ahnung, dass niemand mehr die frische Jägerin leitete.

Vielleicht sollte er Mitleid mit Faith haben. Er wusste kaum etwas, wie gelebt hatte, bevor sie nach Sunnydale gekommen war. Wesley legte seine Brille auf den Tisch und lehnte sich gegen das Polster. Erschöpft dehnte er seine Arme über dem Kopf und spürte plötzlich einen ziehenden Schmerz in seiner linken Schulter und zwischen seinen Rippen. Wesley hatte Schmerzmitteln bekommen, aber er wusste nicht, ob es irgendwelche Wechselwirkungen mit Alkohol gab, aber es interessierte ihn auch nicht wirklich. Er dachte nur an Faith. Er wollte ihr Respekt beibringen. Er wollte ihr wehtun. Ihr das antun, was sie ihm angetan hatte. Er wollte ihr zurückgeben, was sie ihm gegeben hatte.

Er schüttelte den Kopf. Angel war der einzige, der darauf vertrauet, daß sich Faith ändern wollte. Er war zu ihr durchgedrungen. Warum war ihm das nicht gelungen? Er erinnerte sich an die Szene, als er die Tür öffnete und Faith weinend in Angels Armen vorfand. Ungläubig hatte er die beiden angestarrt. Er fühlte sich wie in einer schlechten Seifenoper. Total verarscht. Wieso Angel? Wesleys verkrampfter Griff um das Messer lockerte sich. Entsetzt ließ er es fallen, das schöne, scharfe Küchenmesser. Angel, wieso?
Wesley dachte an die Unterhaltung mit ihm. Natürlich war Angel besorgt um ihn, dennoch war unnachgiebig, was die Jägerin betrat. Sie hatten das Thema etliche Male durchgekaut.
„Ich kann nicht verstehen, wie du diese Frau, die mich auf brutalste Weise gefoltert hat, in Schutz nehmen kannst.“ Er sah den Vampir verständnislos an.
„Wesley, was soll ich tun? Sie töten?“, fragte Angel in einem nachsichtigen Ton.
„Natürlich nicht! Aber wir können sie nicht hier behalten. Wir müssen sie loswerden! Egal wie!“ Wütend und verzweifelt sah er Angel an. Dann wendete er sich mit einem Seufzer müde der Diskussion ab.
„Sie ist auch nur ein Mensch. Jeder braucht irgendwann mal Hilfe. Und falls du es vergessen hast: Wir helfen den Hilflosen!“, erwiderte er gereizt.
„Was willst du? An ihr Gewissen appellieren?“, prustete der ehemalige Wächter. „Als ob sie eine Ahnung davon hat, was richtig und falsch ist, nachdem was sie mir angetan hat!“
„Hast du nicht mal behauptet, sie hätte eine zweite Chance verdient? Sie will sich ändern und ich glaube ihr.“, betonte Angel.
„Die Frau ist durch und durch schlecht. Es kommt nicht darauf an, was sie will oder behauptet zu wollen. Und wenn du sie laufen lässt, tötet sie den nächsten.“, argumentierte er.

Wesley lag inzwischen lang ausgestreckt auf seinem Sofa. Wenn Angel es nicht konnte, dann würde er es tun. Sie töten. Seine Augen waren geschlossen und er stellte sich vor, wie er Faith schlagen würde. Wie er sie in die Enge treiben und gegen die Wand drücken würde. Er würde sie mit aller Gewalt festhalten, um ihr das Messer zwischen ihre Rippen zu bohren. Er würde sie mit seinen Augen fixieren, als wolle sie allein damit kaltmachen. „Ein letzter Wunsch?“, würde er hämisch fragen. „Fick mich!“
Herr, Jesus!
Er schreckte kurz von der Coach hoch. Halb im Traum, überlegte er, was das zu bedeuten hatte, doch ehe er überhaupt etwas realisieren konnte, fielen ihm die Augen wieder zu. Er war zu lange wach gewesen, hatte zu viel gedacht, hatte zu viel falsch gemacht, zu viel gehasst. Sein Körper verlangte nach Schlaf, also schlief er.

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