Melanies FanficForum

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Autor Beitrag
Velence
loving Lindsey


Beiträge: 252

New PostErstellt: 18.06.04, 17:50     Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes Antwort mit Zitat  

Silverchen und Mel, danke für eure aufmunternden Kommentare. Dieser Teil ist für meine Verhältnisse recht lang. Vielleicht ich wollte auch einfach zu viel, ich hoffe, er gefällt euch trotzdem...

16: Bettgenossen

Der Wecker machte sich bemerkbar. Langsam drang die Musik zu seinem brummenden Schädel durch. Lindsey streckte den Arm aus, um den Lärm zu beenden und stellte erstaunt fest, dass er noch sein Hemd von gestern anhatte, überhaupt war er noch ganz bekleidet, wie er mit einem Blick an sich herunter feststellen musste. Außerdem hing ein Arm über seiner Seite. Er hob ihn an und drehte sich auf den Rücken. Da lag Spike schlafend, als wäre er mausetot und nicht bloß ein Vampir.
Grummelnd erhob sich Lindsey, setzte sich auf die Bettkante und umfasste seinen Nacken mit den Händen. Sein Kopf tat höllisch weh und er dachte für einen Moment daran, blau zu machene. Der Blonde tat ihm nicht gut. Er trank zu viel und baute nur Mist. Seit Spike in der Stadt war, war Lindsey öfter betrunken und verkatert. Wenigstens lenkte ihn das von seiner Handprothese ab. Wahrscheinlich würde er sonst Zuhause sitzen, den Verlust seiner ‚leiblichen’ Hand und seinem geliebten Gitarrenspiel nachtrauern und in Depressionen verfallen. Seine Rachlust hatte ihn bisher auch nicht weitergebracht, aber er war zuversichtlich, solange er noch für Wolfram & Hart arbeiten würde, würden sich genug Gelegenheiten bieten, sich an Angel zu rächen.
Er zwang sich, aufzustehen und ins Bad zu gehen. Denn wenn er noch frühstücken wollte, musste er sich bald fertig machen. Nach zwei Tabletten und einer Dusche fühlte er sich viel besser. Als er am Schlafzimmer vorbeiging, stoppte er und betrachtete den Vampir. Trotz des Alkohols konnte er sich noch genau an die letzte Nacht erinnern. Spikes Lippen auf seinen. Es jagte ihm einen prickelnden Schauer über den Rücken, den er in der Nacht nicht verspürt hatte. Lindsey schüttelte abrupt den Kopf. Das war absurd. Vampire sind Killer. Unberechenbar. Man hält sie auf Distanz und lässt sich schon gar nicht mit ihnen ein.
Absurd, dachte er erneut.

Faith übte im Trainingraum, während Angel sein Soll schon absolviert hatte und nun telefonierte. Man konnte ihn laut durch die offene Bürotür hören. Wesley und Charles hatte viele Bücher auf dem Tisch ausgebreitet und recherchierten wegen dem gestohlenen Artefakt aus dem Museum und dem unbekannten Dämonentrio. Lorne hatte eine gute Beschreibung abgegeben, nach denen sie die alten Schriften durchstöberten.
Cordelia kam mit vorsichtigen Schritten drei Tassen Kaffee haltend aus der Küche. Die braune, heiße Flüssigkeit schwappte mit jedem Schritt. „Du hättest die Tassen erst hierher bringen und den Kaffee dann eingießen sollen.“, meinte Gunn. „Wenn du es besser kannst, mach es doch beim nächsten Mal selbst!“, gab die Brünette zurück. Beinahe hätte es einen nassen Fleck auf dem Boden gegeben, doch sie fing ihre ungelenkte Bewegung ab. Gunn hob entschuldigend seinen bandagierten Arm. Er hatte sich bei dem letzten Kampf mit seiner Gang gegen ein paar Vampire seinen Arm schmerzhaft verletzt. Aber das kam ihm gerade recht, um Cordelia ein wenig zu ärgern. Er zwinkerte ihr frech zu. „Klar, wenn ich wieder fit bin, helfe ich dir.“, versprach er.
„Klar.“, murrte sie und zuckte plötzlich zusammen. Ihr ganzer Körper schüttelte sich, der Kaffee traf klatschend auf dem Boden auf. Die Tassen folgten mit einem Knall. Cordelia ging in die Knie und hielt sich mit verzerrtem Gesicht die Schläfen, während sie Oh scheiße schrie. Sie sah die drei Monster, hörte sie in einem Rhythmus sprechen, woraufhin sich ein Portal öffnete. Sie versuchte alles von der Umgebung aufzunehmen, so gut sie konnte, dann war die Vision vorbei. Beim Abstürzen am Boden schnitten ihr die Scherben in ihre rechte Handfläche.
Wesley hockte neben ihr, griff nach ihrer Hand und begutachtete die Hand. „Hey Cordy, was machst du für Sachen.“, sagte er liebevoll, kramte ein Taschentuch aus der Hosentasche und drückte es auf die Wunde. „Mir wäre das auch passiert.“, meinte Charles aufmunternd, der auch zu Stelle war. Bitter sah Cordelia das zerbrochene Porzellan an. Sie war den Tränen nahe und flüsterte: „Ich hasse es.“
„Was ist los?“, kam Angel angerannt. „Das Dämonentrio. Auf dem Ostfriedhof.“, antwortete sie unter Schniefen. „Beeilt euch.“
Angel berührte sie an der Schulter. „Los!“, sagte sie drängend. „Bist du sicher? Geht es?“, fragte er besorgt. „Ich bleib hier. Ich kann sowieso nicht kämpfen, also lhaut schon ab!“, erwiderte Gunn. Widerstrebend ging der Vampir zum Waffenschrank. „Ich hole Faith.“, sagte Wes und lief zum Trainingsraum.

Er kam im Laufschritt reingestürmt, wurde aber immer langsamer, bis er schließlich ganz stehen blieben. Die Jägerin war tatsächlich da und machte Tai Chi. Irgendwie hatte er etwas anderes erwartet, dass sie zum Beispiel herumlungerte oder ihren Kampfstil weiter perfektionierte, während alle glaubten, sie würde ihre innere Ruhe suchen.
Faith hatte ihn längst bemerkt, setzte jedoch seelenruhig ihre Bewegung fort. Schmunzelnd beobachtete sie ihn aus den Augenwinkeln. Wes starrte sie fasziniert an, als habe er ganz und gar vergessen, warum er gekommen. „Willst du mitmachen?“, fragte sie und hielt inne. Der Wächter schüttelte den Kopf. „Äh,... Ja, Cordy hatte eine Vision, wir müssen sofort los!“, fiel es ihm plötzlich ein. Er verfolgte, wie sie nach der Wasserflasche griff, auf ihn zuging und ihm mit der Hand auf die Schulter klopfte. „Dann los!“, meinte Faith gutgelaunt.

Es war bereits dunkel, als der Anwalt endlich heim kam. Er hatte seinen Hunger beim Chinesen um die Ecke gebändigt. Der Arbeitstag erschien ihm viel zu lang, was vermutlich auch an der kurzen Nacht, an den kurzen Nächten der letzten Zeit lang. Lindsey streifte im Gehen seine Schuhe aus, beugte sich vor, um sich von den Socken zu befreien. Er lockerte seine Krawatte und ließ sie im Vorbeigehen auf das Sofa fallen. Im Bad erfrischte er sich das Gesicht mit kaltem, klaren Wasser. Das Gesicht im Spiegel blickte ihm erschöpft entgegen.
Bettfertig schlurfte er über den Teppich in sein Schlafzimmer. Zu seinem Erstaunen lag der Vampir immer noch da. Es sah so aus, als hätte er sich seit dem Morgen nicht bewegt. Lindsey zögerte einen Moment, was Spike wohl denken würde, wenn er sich zu ihm legen würde, andererseits war es sein Bett. Er versuchte, es sich bequem zu machen, obwohl sich der Blonde ziemlich breit gemacht hatte. Mühsam zog er die Decke unter dem Körper des Vampirs heraus, es reichte allerdings nur, um ihn bis zum Bauchnabel zu bedeckten. Schließlich gab er auf und schloss die Augen zum Schlafen.
Als er wach wurde, hörte er Geräusche aus der Küche. Lindsey drehte sich nach links, die andere Betthälfte war leer, also konnte es nur der Vampir sein. Überrascht stellte er fest, dass er ganz zugedeckt war. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er nur einige Stunden geschlafen hatte. Schlaftrunken legte er sich wieder auf die Seite.
Im Türrahmen stand Spike. „Auch schon wach?“ „Schon wieder.“, antwortete Lindsey trocken. „Ich werde mich mal verabschieden.“, sagte er. Der Anwalt formte mit seinem Lippen ein Was?. „Dein Kühlschrank hat leider nichts für meinen gehobenen Standard zu bieten.“, grinste der Blonde. „Bis später. Süße Träume.“ Er winkte und verschwand aus seinem Blickfeld. Kurz darauf wurde die Tür geöffnet und wieder geschlossen.

Spike sah aus sicherer Entfernung, wie das A Team ins Hyperion zurückkehrte. Alle waren mit irgendeinem eklig stinkendem Schleim besprenkelt. Sein Sire sah am schlimmsten aus. Besonders seine Frisur hatte es erwischt. Jetzt braucht er kein Gel mehr, dachte Spike belustigt. Faith trat vor allen anderen in die Halle. Wesley hatte seine Hand auf ihr Kreuz belegt und schob sie sanft führend voran, was sie sich scheinbar auch gefallen ließ. Verärgert schürzte er die Lippen. Hinter ihnen ging Angel als letztes hinein, doch zuvor drehte sich dieser noch einmal um und blickte unbestimmt in die Richtung seines Childes. Spike war erschrocken, dass Angel trotz allem immer noch so eine gute Antenne für seine Zöglinge hatte.
Missgelaunt ließ er seinen Zigarettenstummel fallen. Wütend beschloss er sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Er musste ernsthaft überlegen, warum er überhaupt nach LA gekommen war. Vergiss Faith, sagte er sich. Aber... eine Jägerin an seine Seite wäre sicher nett gewesen. Sie war einfach... Sie konnte einen umhauen. Ein pures Energiebündel und ebenso kampfbegeistert wie er. Und ihre optischen Reize waren auch nicht übel! Energisch schüttelte er seinen Kopf. Vampire und Jägerinnen sind keine Freunde und schon lange keine Liebespaar oder so ein Mist. Angel, aber der... Der Chip. Spike war wegen dem Chip hier! Verdammt, er hatte sich schon zu sehr an das Ding gewöhnt. Ab sofort, beschloss er, an seinen Prioritäten festzuhalten. Der Chip. Gut, die Sache mit Angel war gestorben. Wenn Lin einen Plan haben sollte, würde er mitmachen. Und wenn nicht, dann musste er ihn überzeugen müssen, ihm zu helfen. Allein konnte er den Doktor nicht in Schach halten, während der an ihm herumschnippelte. Der blonde Vampir wanderte durch die Straßen und übverlegte, wie er Lindsey bearbeiten könnte...

„Du hast dich gut geschlagen.“, sagte Faith zu ihrem Wächter und rieb mit einem Handtuch das widerlich riechende Zeug von ihrem Körper. „Danke.“ Wesley hatte seine Brille abgenommen und war dabei reinigen. Er sah in ihre Richtung, obwohl sie nicht richtig sehen konnte. Faith starrte ihn ihrerseits an und wunderte sich, wie anders er aussah. Er war nicht mehr bloß eine Kopie von Giles, ein langweiliger Wächter, er wirkte jünger. Bei Superman hatte es immer geklappt, mit Brille erkannte ihn niemand – vielleicht war das auch Wesleys Trick. Die Jägerin versuchte ihr Grinsen zu verheimlichen, indem sie sich abwandte, doch ihrem Wächter entging nichts. „Was gibt es da zu grinsen? Du stinkst genauso wie ich!“, erwiderte er amüsiert.
Angel war schnell als erster noch oben gelaufen, um die einzige, funktionierende Dusche zu besetzten. „Bis die Wasserratte fertig ist, dauert es noch eine Ewigkeit. Ich verstehe überhaupt nicht, wie ein Vampir so einen Sauberkeitstick haben kann, bei all dem Blut, mit dem ‚normale’ Vampire immer so rumsauen!“, maulte Faith gespielt und setzte sich auf die Coach.
Wes tat es ihr nach und setzte sich auf einen Stuhl. Mit dem Handtuch rieb er den restlichen Schleim aus seinem Nacken. „Schon ziemlich spät.“, sagte er mit einem Blick auf die Uhr. „Aber so haben wir ein wenig Zeit, allein zu reden.“
Ihre gute Stimmung war mit einem Mal verloschen. Das bedeutete nichts Gutes, wenn er reden wollte. Die Jägerin spannte ihre Muskeln an, als müsste sie sich gegen einen gefährlichen Gegnern im Kampf wappnen. Jeden Moment konnte sie ein Schlag treffen. Verkrampft hockte sie da. Ihre Augen wanderten durch die Halle, doch sie fand keinen Fixpunkt. Nervös krallten sich ihre Finger in den weichen Frotteestoff.
„Ich denke, wir sollten noch einmal ganz von vorne anfangen.“, begann Wes. Die Pause danach schien unendlich. „Ich bin kein Wächter mehr. Du bist.. nun ja, eine Jägerin bleibt du für immer, aber du... machst diesen Job nicht mehr. Nein, du unterstehst niemandem mehr.“ Er versuchte die richtigen Worte zu finden. „Sagen wir, du bist eine freie Jägerin. Wenn die Jägerin/Wächter-Sache nicht mehr zwischen uns steht, können wir das alles hinter uns lassen. Und Vergessen?“
„Und was sind wir dann?“, fragte Faith zögernd. „Ähm..“, stammelte Wesley. „Ein Mann und eine Frau?“

Sie war die Frau, die ihre Hände auf seine Brust presste. Er spürte den Druck auf sich lasten. Er schaute sie an, die dunklen Augen, die auf ihn hinabblickten, die weichen Lippen, die schwarzen Haare, die mit ihrem Rhythmus hin- und hinbaumelten, ihre blasse Haut im fahlen Mondlicht, ihre schönen, festen Brüste, die ihm zum Greifen nahe waren. Er wollte sie berühren, anfassen, spüren und nie wieder loslassen. Er hörte sie stöhnen. Ihre Finger gruben sich in sein Fleisch. Seine Hände packten ihre Hüften. Er atmete schwer und liebte es, wie sie ihn in die Matratze drückte. Er fühlte sich, als würde er explodieren.
Faith schaute mit einem Lächeln auf ihn herab. Das Grinsen wurde immer breiter und ihre Zähne blitzten zwischen den Lippen hindurch. Es war, als würde der Raum um ihn herum plötzlich dunkler werden und seine Farbe sich ins rötliche verwandeln. Ihr Grinsen wurde irrer. Sie beugte zu ihm hinunter. Er drehte sich bereitwillig weg, damit sie an seinem Hals knappern konnte. Als sie ihren Kopf wieder hob, hing Blut an ihren Lippen. Entsetzt starrte er sie an. Sie zeigte ihre blutverschmierten Zähnen und entblößte dabei ihre spitzen Eckzähne.
Wesley saß aufrecht in seinem Bett. Schweißtropfen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. Er atmete heftig ein und aus. Sein ganzer Körper zitterte. Hilflos ließ er seine Augen wandern, er erkannte es, das war sein Zuhause. Das war sein Bett. Und niemand lag neben ihm.

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