Melanies FanficForum

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Velence
loving Lindsey


Beiträge: 252

New PostErstellt: 27.06.04, 12:50     Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes Antwort mit Zitat  

Hey ihr Lieben. Wow zurück an euch, freut mich das es euch gefällt.

17: Let’s go get lost

Das Licht im Bad erlosch. Wesley zuckte bei dem Geräusch des Umgekippten des Lichtschalters zusammen und wandte sich unwillkürlich in die Richtung. Eine dunkle Gestalt bewegte sich auf ihn zu. Er hörte die nackten Füße auf dem Boden. Ängstlich gespannt hielt er den Atem an. Auch mit Brille, die neben ihm auf dem Nachtisch lag, wäre er nicht im Stande gewesen, etwas zu erkennen, das Mondlicht verschleierte mehr als es preisgab. Er rührte sich nicht. Langsam wurden die Konturen immer deutlicher. Eine Frau. Wesley erkannte sie erst, als sie zu ihm unter die Bettdecke rutschte.
Faith’ Füße stießen gegen seine. Scheu zog sie sie zurück und zog die Decke hoch, um ihre nackte Haut zu bedecken. Geschockt starrte er sie an. Sein Traum hielt ihn fest in seinen Krallen. Sie tätschelte unbeholfen seine Schulter. Sex war so viel einfacher.
„Alles in Ordnung? Du bist ganz blass. Schlecht geträumt, Wes?“ Ihre Stimme drang von weiter Ferne zu ihm durch. Verwirrt sah er ihr in die Augen, was Faith irritierte. Er konnte sie nicht weiter ansehen. „Ja. Nein.“, brachte er heraus.
„Du bist wirklich hier?“ Wesley klang ernsthaft überrascht.
„Ja.“, lachte sie. „Seh’ ich etwa aus wie ein Geist?“ Es amüsierte sie, wie verdutzt und süß er noch dazu aussah. Faith kniff ihm spielerisch in den Arm, doch er reagierte nicht. Er lachte nicht, nicht mal ein kleines Hochziehen seiner Mundwinkel. Behutsam legte sie ihre Hand auf seine. Sein Blick folgte ihrer Bewegung. „Wenn irgendetwas ist, du kannst mich aus den schönsten Träumen reißen, ich werde dich verteidigen!“, versprach sie. „Ich liege hier genau neben dir.“ Sie drückte ihn sanft auf die Matratze und legte sich neben ihn auf die Kissen. „Schlaf gut.“, flüsterte sie.
Wesley starrte leer in die Dunkelheit. Es war ihm unmöglich, die Augen zu schließen. Inzwischen sah er alles deutlich vor sich. Faith und er hatten mit einander geschlafen.
Es war alles viel zu schnell gegangen. Das war ein großer Fehler, schoss es ihm durch den Kopf. Es war krank! Nach allem, was vorgefallen war. Er sollte sie fürchten, sie hassen, sie vernichten, sie demütigen für das, was sie ihm gemacht hatte. Wahrscheinlich litt er unter dem Stockholm Syndrom. Ja, das musste es sein, anders konnte er es sich nicht erklären. Irgendwann tickt man nicht mehr richtig, wenn man sich zu viel und zu oft mit Übernatürlichen und –sinnlichen zu tun hat. Er musste verrückt sein.
Es war ein Fehler. Es fühlte sich an, als habe er von einer verbotenen Frucht genascht. Sie gehörte nicht ihm, sie gehörte niemandem. Er war ihr Wächter, sie seine Jägerin. Er hätte es nicht tun dürfen. Sein ganzes Leben lang wurde er gedrillt, ein Wächter zu sein, den Regeln zu gehorchen, dem Rat treu zu sein. Er hatte seine Bestimmung verloren, als er gefeuert wurde - aber es war sein eigenes Versagen, seine eigene Schuld. Bei Angel hatte er eine neue, andere gefunden, doch konnte er sich nie ganz davon lösen, kein Wächter mehr zu sein. Deshalb war es falsch. So falsch, als Wesley gesagt hatte, sie seien nur noch eine Frau und ein Mann.
Nein, es war wirklich unmöglich.
Zu schnell. Viel zu schnell.
Aber morgen früh ist Faith eh verschwunden, dachte er bedauernd und gleichzeitig hoffend, dass er falsch lag.
„Nicht denken, schlafen.“, sagte Faith leise. Da konnte Wesley endlich die Augen schließen. Nachdem er eingeschlafen war, drehte sie sich zu ihm. Sie lag auf der Seite. Ihre Lippen berührten seine Schulter zu einem zarten Kuss. Vorsichtig streckte sie ihren Arm aus und ließ ihn auf seinem Bauch ruhen. Müde schloss sie ihre Lider. Vielleicht war sie verliebt, vielleicht.

Lindsey blinzelte. Er lauschte in die Stille, sein Wecker gab keinen Ton von sich. Erst jetzt realisierte er, dass er auf dem Bauch lag. Seine linke Wange lag auf einem Arm, der nicht seiner war. Vor sich sah er weiße, makellose Haut. Er musste noch mal blinzeln, bis den dazugehörigen Körper erkannte. Das war Spikes Achselhöhle, in die er sich gekuschelt hatte. Aufgeregt schlug sein Herz plötzlich schneller. Hastig versuchte er sich umzudrehen.
„Aua.“, gab Spike von sich, als Lindsey ihm seinen Ellenbogen in die Seite stieß. Seufzend blieb der Anwalt auf dem Rücken liegen. „Ich wurde schon mal sanfter geweckt. Na wenigstens scheinst du schön geträumt zu haben.“, lachte der Vampir.
Lindsey zog die Stirn kraus, er verstand nicht, was es da zu lachen gab, bis er Spikes Blick folgte. Unter der Bettdecke zeichnete sich eine deutliche Beule bei ihm ab. Am liebsten wäre er ihm Erdboden versunken. Lindsey fluchte leise: „Oh nein!“ Dass ihm das jetzt ausgerechnet passieren musste und dabei erinnerte er sich nicht mal mehr daran, was oder besser gesagt von wem er geträumt hatte. „Das muss dir doch nicht peinlich sein.“, meinte Spike nur und richtete sich auf. Mit einer behänden Bewegung saß er auf Lindsey und beugte sich zu ihm hinunter. „Die Gelegenheit sollte nicht ungenutzt bleiben. Oder hast du was dagegen?“, fragte Spike frech. „Ein Wort und ich höre sofort auf.“ Er beugte sich weiter vor und platzierte seine Lippen auf Lins Brust. Unter Küssen wanderte er immer tiefer bis zum Bauchnabel, seine Hände strichen über Brust und Bauch. Erfreut vernahm Spike, dass das Herz des Anwalts schneller schlug, schließlich schaute er ihn herausfordernd an. Dieser erwiderte den Blick, zögerte, packte das Gesicht des Vampir mit beiden Händen und zog sich hoch, um ihn zu küssen. Atemlos zwischen zwei ungestümen Lippentreffen fragte er: „Warum... warum machst du das?“
Die Berührung der falschen Hand störte Spike für einen Moment. „Du hast doch noch Zeit, Lin. Und gibt es einen besseren Start in den Tag?!“ Er rieb mit seinem Hintern über Lindseys Erektion, während er ihn wieder in die Kissen drückte. „Aber-“ Er stöhnte leise. „Aber warum?“ “Vielleicht finde ich dich ja außergewöhnlich.”, meinte der Vampir grinsend. „Vielleicht tue ich dir ja auch nur den Gefallen, damit du mir einen Gefallen tust.“ Er rutschte weiter nach hinten auf die Beine des Mannes und hob dessen Shorts am Bündchen hoch. Die freie Hand hielt er zwischen Hose und Haut. „Du willst doch nicht, dass ich aufhöre?“ Er sah ihm in die Augen. Sein Spiel lief prima, der Anwalt fraß ihm aus der Hand. „Nein!“, sagte Lindsey fast etwas zu laut. „Nein.“ Erregt atmete er schnell ein und aus. „Aber was könnte ich für dich tun?“ Angebissen! Lin spielte gerne das kleine Frage-und-Antwort-Spiel von Spike mit. Der Vampir schob seine Hand an der Haut entlang. Er berührte das gekräuselte Haar und die weiche Haut des Glieds.
„Du könntest meinen Chip entfernen.“, sagte er.
„Das ist es?“, fauchte Lindsey. „Deshalb machst du den ganzen Scheiß hier? Stimmt’s!? Du hast das von Anfang an geplant.“ Er stieß den Blonden von sich, so dass dieser auf die freie Betthälfte neben ihm fiel. Wütend setzte er sich auf. Verdammt, sein Penis war so hart, dass es schon fast schmerzhaft war. Er ärgerte sich, dass er sich nicht zurückhalten konnte. „Du nutzt mich schon die ganze Zeit aus. Wie viel Geld hast du mir schon abgenommen? Ja, sag schon!“ Er hatte sich mit verhärteten Zügen zu Spike umgedreht. „Wie viel habe ich dir gegeben und wie viel hast du mir schon gestohlen? Du schläfst in meinem Bett. Kommst und gehst, wann du willst und geholfen hast du mir auch nicht!“
„Nun mal halb lang!“, protestierte Spike. „Angelus war hier! Ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt, nur du leider nicht, wenn man es genau nimmt!“ „Angelus!“, schnaubte Lindsey. „Das war ein billiger Trick mit Drogen. Das hätte ich auch gekonnt! Wenn du mir wirklich helfen willst, dann kill Angel – und du bist deinen Chip los!“
„Angel hier, Angel da! Als ob sich die Welt um ihn dreht! Ich werde gar nichts tun. Deine Rachsucht bringt dir überhaupt nichts. Glaubst du wirklich, du würdest dich besser fühlen, wenn er tot?“, blaffte der Vampir.
„Ja, verdammt.“, erwiderte Lindsey ebenso laut. „Was weißt du schon?“ Zornig stand er auf und rauschte ins Bad, um sich unter die Dusche zu stellen.
Damit war das ‚Gespräch’ beendet.

Am späten Vormittag weckte ihn die Sonne. Er ließ seine Augen geschlossen und kam langsam aus seiner Traumwelt in die Realität. Wesley atmete einmal tief durch. Seine rechte Hand fuhr tastend über die Matratze. Er seufzte enttäuscht und hob die Lider. Sie war tatsächlich nicht mehr da. Gut, was hatte er erwartet? Er kannte Faith.
Schlurfend spazierte er ins Bad. Ihre Schuhe standen nicht mehr da, nur ihre dreckige Jacke und ihr Shirt lagen noch an ihrem Platz, dort wo sie sie zurückgelassen hatte, nachdem sie gestern bei ihm geduscht hatte, sonst waren alle ihre anderen Kleidungsstücke verschwunden. Nur diesen beiden Dinge zeugten davon, dass sie wirklich hier gewesen war.
Wesley setzte sich auf die Toilette. Seine rechte Schulter schmerzte vom Axtschwingen letzte Nacht. Seine Finger strichen links und rechts über die Schläfen durch die Haare bis sie sich am Hinterkopf wieder trafen. Er saß wohl eine Weile dort und überlegte, bevor er sich die Zähne putzte. Es war wahrscheinlich besser so.
Als er sich frische Klamotten aus dem Schrank holte, stellte er fest, dass ein blaues Hemd fehlte. Sie musste es mitgenommen haben.
Der Tag verging ohne weiter erwähnenswerte Ereignisse. Wesley versuchte sein Beste, Faith aus dem Kopf zu verbannen, doch es gelang ihm nicht. Er verbrachte einige Zeit mit Motorradfahren, bis er schließlich seine Maschine vor dem Hyperion abstellte. Er war aufgeregt, was seine Jägerin sagen würde, als er durch die Eingangstür trat. Es herrschte reges Treiben. Charles säuberte ein Schwert, Cordelia machte tippend am Computer einen fleißigen Eindruck, während Angel in seinem Büro irgendwelche Unterlagen durchblätterte. Wesley ging zu ihm und fragte beiläufig, ob er Faith schon gesehen hätte, worauf der Vampir verneinte und meinte, sie würde sicher noch schlafen, er wolle ihr den Schlaf nach dem Kampf gönnen. Der ehemalige Wächter zögerte, ob er Angel erzählen sollte, dass sie bei ihm übernachtet hatte. „Ich werde mal hochgehen und nach ihr sehen.“, erklärte er am Rande. „Ich muss ihr noch etwas sagen.“
Doch auf ihrem Zimmer fehlte jede Spur von ihr. Da entschied sich Wesley Angel zumindest einen Teil zu beichten. Der Vampir hörte ihm geduldig zu und dachte sich den Rest. Er war verwundert, dass die beiden sich so nahe gekommen waren, dass sie einander überhaupt so nahe kommen konnten. Angel machte sich allerdings keine Sorgen, Faith würde bestimmt wiederkommen, dafür hatte er ein Gespür. Die Jägerin hatte sich in den letzten Tagen so gut eingelebt, als dass sie das Gewonnene nicht so einfach aufgeben würde. Sie hatte hier ihren Platz gefunden, da war er sich sicher. „Mein Gott, ich bin ein Idiot!“, sagte Wesley, dessen Stimmung auf den Nullpunkt zu steuerte. „Der Rat lag absolut richtig, als sie mich gefeuert haben! Wundert mich, dass sie mich nicht gleich geköpft haben! Ich hatte zwei Jägerinnen und ich habe bei beiden versagt. Hätte ich anders gehandelt, dann... Wer weiß, was dann aus Faith geworden wäre?! Es ist alles meine Schuld.“ Er schlug die Hände vors Gesicht.

„Scheiße!“, hörte Spike aus der Küche. Schläfrig richtete er sich im Bett auf, doch das Fluchen war noch längst nicht beendet, es folgten noch eine Reihe von Schimpfwörtern, so dass er sich genötigt fühlte, nachzusehen, was los war. Rasch streifte er sein schwarzes T-Shirt über und ging der Stimme nach. Zum Glück war es draußen schon dunkel, sonst hätte er sich bei dem großen Küchenfenster nicht aus dem Schlafzimmer gewagt.
Der Anwalt hockte auf dem Boden und hielt seine gesunde Hand mit der Handprothese. Er hatte einen tiefen Schnitt in einem seiner Finger, aus dem es heftig blutete. Spike sah das Küchenmesser mit der roten Flüssigkeit und das Fleisch auf dem Schneidebrett und zählte eins und eins zusammen. Lindsey hatte versucht, dass Fleischstück mit Druck und Bewegung seiner Plastikhand zu schneiden, während er es mit der anderen festhielt. Nun saß er verzweifelt, den Tränen nah auf dem Boden und betrachtete die pochende Wunde. Der Vampir rutschte zu ihm auf die Knie und griff sich sein Handgelenk. „Alles in Ordnung? Lass mal sehen.“ Es klang ehrlich besorgt. „Nein verdammt.“, patzte Lindsey und die ersten salzigen Tränen kullerten über seine Wange. Er hasste das verdammte Kunststoffding, das war nicht seins, er hasste sein Leben mit diesem Ding, hasste Angel dafür, wie er jetzt leben musste, hasste ihn jeden Tag mehr. Sein Alltag war völlig auf den Kopf gestellt, er konnte die wenigsten Sachen allein machen und dann erst die Blicke von Fremden und....
„Ist nicht so schlimm,“, erwiderte Spike. „Ist nur eine Fleischwunde.“ Aus einem Instinkt heraus nahm er den Finger in den Mund und leckte das Blut ab, nein, er saugte unbeherrscht daran. Sein Dämon gierte nach frischem Blut. Am liebsten hätte er Lin den Hals aufgeritzt. Gebannt starrte er auf die pumpende Ader, immer noch mit dem Finger zwischen den Lippen. Jetzt und hier. Ein toter Anwalt auf dem Küchenboden. Er schluckte einmal hart.
„Lass das.“, zischte Lindsey und entzog ihm seinen Finger. Die verzweifelten Tränen waren versiegt und seinem Zorn gewichen. Die Wunde blutete nicht mehr. Das erhitzte Fett spritzte über den Rand der Pfanne hinaus. Schweigend erhob sich Spike und schob die Pfanne von der heißen Platte. Er reichte dem anderen Mann die Hand, doch dieser lehnte sie ab und rappelte sich allein hoch. Der Vampir nahm das Messer und zerkleinerte den Rest des Fleisches. „Ich kann das allein!“, fauchte Lindsey. Spike biss sich auf die Lippe, ersparte sich seinen Kommentar und verließ den Raum.
Nachdem er komplett angezogen war, wollte er um die Häuser ziehen. Er öffnete die Tür. „Und wenn du wieder kommst -“, hörte er Lin sagen. „- schlaf bitte auf dem Sofa.“

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