Melanies FanficForum

Willkommen auf meinem Buffy und Angel Fanfiction Forum. Ich wünsche euch viel Spaß beim Stöbern. Viele Grüße Mel:))
 
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Autor Beitrag
schnuppe_no1
noch lebendig


Beiträge: 30

New PostErstellt: 13.11.03, 14:04     Betreff: DES ENGELS WAHRE BESTIMMUNG oder I'M WITH LUCY Antwort mit Zitat  

Autor: schnuppe_no1
E-Mail Adresse: :
Titel: Des Engels wahre Bestimmung oder I’m with Lucy
Teil: 1/3
Altersfreigabe: /
Genre: Romantik
Spoiler: Keiner => BtVS 4.20 Der Yoko-Faktor (Angel ist in Sunnydale und mit Riley aneinander geraten
Inhalt: Buffy und Angel führen jeder ihr eigenes Leben – getrennt voneinander. Doch der Schein trügt...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel&Buffy, Riley, Lucy, Spike und der Rest der Crew
Disclaimer: I do not own the characters in this story, nor do I own any rights to the television show "Buffy the Vampire Slayer". They were created by Joss Whedon and belong to him, Mutant Enemy, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television and the WB Television Network
Nur Lucy gehört eindeutig mir!!!
Kommentar: die Story spielt zwar eigentlich in der 4. Buffy- bzw 1. Angel-Staffel, da ich Riley brauchte :-)), aber ihr werdet merken, dass viele Dinge etwas aktueller sind => Riley ohne Superkräfte, Wesley und Gunn beim LA-Team, Tara als Willow’s Freundin und ein Spike, der in die Jägerin verliebt ist
Kommentar²: für den Anfang habe ich den Original-Dialog aus der Folgen 4.20 benutzt (bis zu dem *)


Des Engels wahre Bestimmung oder I’m with Lucy
TEIL 1
"Ich rühr mich nicht vom Fleck." Riley stand mit verschränkten Armen in Buffy’s Collegezimmer und musste mit ansehen, wie seine Freundin und Angel den Raum verließen.
Nachdem Angel in Sunnydale aufgetaucht und sich mit Riley angelegt hatte, wollte Buffy nun die Sache mit ihrem Ex-Freund klären.
Sie standen im dunklen Flur und sie sah ihn wütend an.
"Also, ich komme zu dir nach LA und will dir helfen, und du tust so, als wäre ich nichts weiter als deine Ex....“
"Was den Tatsachen..." begann Angel, wurde jedoch von ihr grob unterbrochen.
"... halt die Klappe! Und dann schickst du mich einfach wieder nach Hause. Und zur Krönung kommst du hier her und verprügelst meinen Freund. Es würde mich wirklich interessieren, was dieser Unsinn eigentlich soll, Angel !"
"Ich wollte meinen Fehler wieder gut machen.“
Sie mussten beide lachen.
"Tja...Ist mir doch gelungen, oder?" meinte er zerknirscht.
"Und wie!" sie lächelte zum Glück immer noch.
"Weißt du, die Sache hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe mich falsch verhalten und ich möchte mich entschuldigen. Ich war im Unrecht."
"Und Riley?"
"Ich wurde von ein paar Soldaten angegriffen, und dann kam er. Ich habe mich ihm gegenüber nicht gerade freundlich verhalten." gab er zu.
"Was hättest du denn an seiner Stelle getan?"
"Schon klar!"
"Hör zu. Es war durchaus nicht falsch, was du in LA gesagt hast. Wir beide leben jetzt in verschiedenen Welten. Ich hätte nicht so einfach über Dinge urteilen sollen, die mich nichts angehen." es tat ihr weh, das zu sagen, doch es entsprach einfach der Wahrheit.
"Es tut mir trotzdem leid." *
Eigentlich war jetzt alles gesagt, doch Angel sah sie immer noch so an, als müssten sie dringend über etwas reden.
„Aber da ist noch etwas, oder? Du bist nicht nur hergekommen, um dich zu entschuldigen, richtig?“
Angel trat verlegen von einem Bein auf das andere.
„Können wir vielleicht irgendwo anders hingehen? Es ist nichts, was ich hier so zwischen Tür und Angel mit dir besprechen möchte.“
„Uh, das klingt ja richtig ernst. Ich hoffe, es steht keine neue Apokalypse bevor? Darauf habe ich nämlich echt keine Lust.“
Sie grinste ihn an, doch er erwiderte ihr Lächeln nicht, sondern behielt weiter diesen ernsten Ausdruck.
Er wusste nicht warum, doch er machte sich große Sorgen, wie sie es aufnehmen würde, während sie sich auf den Weg in die leere Cafeteria machten.
Sie setzten sich an einen Tisch und Buffy trank eine Dose Cola aus dem Automaten.
„Also, dann schieß mal los, was ist so wichtig, dass du den Weg nach Sunnydale machst und dich mit meinem Freund schlägst.“
Das war das Stichwort.
„Ich habe jemanden kennen gelernt.“
Er hoffte, dass es nicht allzu sehr wie in einem kitschigen Beziehungsdrama geklungen hatte.
„Und der hat dir gesagt, dass mal wieder die Welt untergeht, oder was?“ sie verstand den Sinn seiner Worte nicht – wollte sie vielleicht gar nicht verstehen.
„Der Jemand ist eine Sie.“
„Na, dann eben eine Sie, Cordelia ist ja schließlich auch eine Frau, die Visionen hat....“
„Buffy, sie... Lucy ist niemand, der Visionen oder sonst etwas damit zu tun hat. Sie ist meine Freundin.“
Ein Schwall Cola spritzte über den Tisch, als Buffy mehr unbewusst die Dose zusammendrückte bei Angel’s letztem Satz.
Das durfte nicht wahr sein.
Sie versuchte tief durchzuatmen, hatte jedoch das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
„Aber das kann doch nicht sein!“
Trotz der absolut furchtbaren Situation und Buffy’s verzweifelten Gesichtsausdruck musste Angel lächeln.
„Warum nicht, Buffy? Du bist doch das beste Beispiel, oder habe ich mir Riley eben nur eingebildet?“
Buffy schloss die Augen.
Riley. Sie hatte ihn in den letzten fünf Minuten völlig vergessen. Natürlich war er ihr Freund. Aber Angel... nein, er durfte einfach niemand anderen haben.
Sie sah ihn an. „Liebst du sie?“
„Liebst du Riley?“ konterte er statt einer Antwort.
Sie schwieg und er tat es ihr gleich.
„Wie habt ihr euch kennen gelernt?“
„Cordelia hatte eine Vision von ihr, sie wollte sich umbringen. Ich habe sie noch rechtzeitig aufhalten können und irgendwie...“
„Stop!“ Buffy hob die Hand und Angel sah, dass sie zitterte. „Tut mir leid, aber ich will es nicht hören. Ich kann es nicht.“ nun zitterte auch ihre Stimme.
„Nur eines muss ich wissen: Wie ... ich meine ... ihr... also, der Fluch.“
Sie klang so gequält, dass er sie schnell erlöste.
„Nein, wir schlafen nicht miteinander, wenn es das ist, was du wissen willst.“
Buffy sah beschämt weg. Plötzlich wurde ihr bewusst, wie dumm sie sich benahm. Hatte sie nicht eben noch ihren Freund vor Angel verteidigt? Und jetzt tat sie so, als bräche er ihr Herz... aber verdammt, das tat es auch!
Sie straffte die Schultern und sah ihn wieder an.
„Warum nicht?“
Er hob erstaunt eine Augenbraue.
„Also, eigentlich ist das wohl ein bisschen zu persönlich, oder?“
Er sah den Schmerz in ihren Augen nach seiner Zurückweisung. Vorsichtig nahm er ihre Hand, darauf gefasst, dass sie sie wegziehen würde, doch sie ließ ihn gewähren.
„Okay. Also Lucy gehört einem alten Nomadenstamm an. Bei ihnen ist es Sitte, dass die Mädchen in einem bestimmten Alter beschnitten werden.“
„Davon habe ich gelesen. Ich wusste nicht, dass das immer noch passiert.“ sie war sichtlich geschockt.
„Es ist auch längst verboten, doch es geschieht immer noch. Sie sind der Meinung, dass eine Frau beim Sex niemals Freude empfinden darf. Außerdem soll ihr ersten Mann sie mit Gewalt öffnen.“
Sie bemerkte Angel’s wütenden Gesichtsausdruck, als er ihr davon erzählte und auch sie spürte Wut über dieses Ritual in sich aufsteigen.
„Das ist grausam!“ sagte sie leise.
Angel nickte und berichtete dann weiter.
„Als Lucy verheiratet wurde und ihr Mann in ihrer Hochzeitsnacht...“ er sprach nicht weiter.
Buffy nickte, um ihm zu zeigen, dass sie verstanden hatte.
„Sie ist davon gelaufen. Sie hat ein schweres Trauma davon getragen. Ihre Familie hat sie verstoßen, da wollte sie sich das Leben nehmen. Den Rest willst du ja nicht wissen.“
Er lächelt sie schief an.
„Und ihr schlaft nicht miteinander, weil...“
„Weil sie dazu psychisch und gar nicht in der Lage wäre. Zudem wäre ich der erste Mann und ich könnte ihr niemals diese Schmerzen zufügen. Außerdem bestünde dann auch wieder das Problem des Fluches.“
„So ist es besser für uns alle, wenn ihr es nicht tut.“ dachte Buffy laut, und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. „Tut mir leid...“
„Schon in Ordnung. Verstehst du jetzt, warum ich her gekommen bin? Ich wollte es dir nicht am Telefon sagen. Aber ich dachte, du hast ein Recht von ihr zu wissen.“
Buffy lächelte tapfer.
„Danke.“ es war das einzige, das sie heraus bekam.
Angel stand auf.
„Ich denke wir sollten jetzt gehen. Riley dreht wahrscheinlich schon durch und ich muss auch wieder nach LA.“
Buffy erhob sich von dem Stuhl, doch plötzlich versagten ihre Beine. Angel konnte sie gerade noch auffangen.
„Hey.“
Sie sah ihn unsicher an.
„Sorry, das hat mich alles irgendwie mitgenommen.“
Er lächelte. So gemein es auch war, Buffy’s Reaktion machte ihn glücklich. Schließlich war er sich vor einer Viertelstunde ebenfalls idiotisch vorgekommen, als er sich wegen Riley so eifersüchtig aufgeführt hatte.
Nun standen sie wieder vor Buffy’s Tür.
„Gut, ich werd dann mal. Grüß bitte Giles und die anderen von mir.“
„Ja, mach ich. Und du Cordy, Wes und ... ja, Lucy auch.“
Sanft strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ich weiß, wie schwer das ist – glaub mir.“ er wies mit dem Kopf Richtung Tür, Riley meinend.
Buffy musste lachen. Dann wurde sie wieder ernst und nahm seine Hand.
„Ich bin froh, dass da jemand für dich ist. Ehrlich, Angel, du hast es verdient.“
Ihre Blicke trafen sich und langsam näherten sie sich einander. Ihre Köpfe waren nur noch Zentimeter von einander entfernt und schließlich trafen sich ihre Lippen zu einem Kuss.
Erschrocken lösten sie sich voneinander.
„Das ist nicht okay.“ hauchte Angel.
„Nein. Absolut nicht.“
„Ich geh jetzt besser.“
„Ja.“
Wieder küssten sie sich. Doch als sie sich diesmal voneinander lösten, drehte sich Angel um, und ging so schnell er konnte den Flur entlang.
Buffy schloss die Augen, atmete tief durch und betrat ihr Zimmer, wo Riley wartend auf dem Bett saß.
„Ist er endlich weg?“ fragte er grimmig.
Sie nickte.

Spike sah der dunklen Gestalt nach, die sich mit schnellen Schritten vom Campus entfernte.
„Na endlich verschwindet der wieder. Wurde auch Zeit.“ murmelte er ärgerlich.
Er drehte sich wieder zum Gebäude und schaute zu dem Fenster der Jägerin.
Dort war sie nun – mit Riley, diesem Idioten, der sich ihr Freund nennen durfte.
Wütend trat er gegen einen Baum.
Wenigstens war Angel wieder gegangen. Mit Riley konnte er es ohne weiteres aufnehmen.
„Verdammt!“ noch einmal musste der Baum für seinen Wutausbruch herhalten. Er hatte das Gefühl wahnsinnig zu werden. Es konnte doch einfach nicht wahr sein – er und in eine Jägerin verliebt – das war doch lächerlich. Wahrscheinlich hatte man ihm mit dem Chip auch diesen Wahnsinn eingepflanzt; ja das musste es sein.
Langsam drehte er sich um und ging in Richtung Friedhof zu seiner Gruft. Er würde gegen dieses Gefühl ankämpfen. Er beschloss der blonden Jägerin aus dem Weg zu gehen. Bestimmt würden dann auch diese grässlichen Empfindungen für sie nachlassen.


*****

Tage vergingen, Wochen, sogar ein paar Monate.
Buffy versuchte weiter ihr normales Leben zu leben. Sie hatte es sich so schön aufgebaut.
‘Seit du weggegangen bist hat sich mein Leben verändert. Ich brauche dich nicht mehr, um mich zu beschützen.’ hatte sie zu Angel damals in LA gesagt und das stimmte auch.
Warum konnte sie ihn dann nicht einfach vergessen – oder wenigstens nicht mehr so oft an ihn denken?
Doch es verging nicht ein Tag, keine einzigen Nacht, in der er nicht ihre Gedanken beherrschte. Sie vermisste ich so furchtbar.
Niemand merkte ihr etwas an. Für alle anderen war sie glücklich mit ihrem Leben.
Wenn sie nur wüssten...
Buffy schüttelte den Kopf. Nein, das war zu hart. Sie war nicht unglücklich. Riley war da, ihre Freunde und sogar das Jagen empfand sie zur Zeit nicht als lästig. Sie war glücklich... doch sie warf einen unglücklichen Schatten.
Seufzend lief sie weiter ihre Runde über den Friedhof.

Angel ging auf Patrouille, oder eher ’sehen, was draußen so los ist’, wie er es nannte, denn das Wort Patrouille erinnerte ihn zu sehr an Buffy.
Eigentlich erinnerte ihn alles irgendwie an Buffy, ein Wort, ein Geruch, ein Name, egal was, alles schien eine Verbindung mit ihr zu haben.
Er hasste sich dafür. Sie hatte ihr eigenes Leben und er seines. Sie konnten nichts Gemeinsames haben, und damit sollte er sich endlich abfinden.
Er ging zurück zum Hotel und legte sich ins Bett. Lucy lag neben ihm und schlief friedlich. Er strich ihr sanft über das Gesicht. Er war so froh, sie zu haben. Sein Leben schien endlich wieder an Sinn gewonnen zu haben. Trotzdem... Er drehte sich auf die andere Seite und versuchte die Gedanken an die Jägerin zu verbannen, auch wenn er wusste, dass es sinnlos war, und sie ihn wie jede Nacht in seinen Träumen begegnen würde. Er konnte nur hoffen, dass Lucy nichts von alledem mitbekam. Auf keinen Fall wollte er sie verletzen.

*****

Buffy lief in Giles’ Appartement auf und ab.
Ein neuer Dämon war in der Stadt aufgetaucht, gegen den sie scheinbar nichts ausrichten konnten. Buffy war schon ein paar Mal auf ihn getroffen, musste jedoch jedes Mal letztendlich die Flucht ergreifen.
„Und sie können wirklich nichts finden in ihren tausend Büchern?“
Giles runzelte die Stirn.
„So viele sind es überhaupt...“ ein entnervter Blick von Buffy ließ ihn verstummen. Sie wandte sich an Willow.
„Auch nichts im Internet?“
Die rothaarigen Hexe schüttelte betrübt den Kopf.
„Verdammt! Irgendwie muss es doch möglich sein, etwas über dieses Ding rauszufinden.“ überlegte Buffy laut.
Giles räusperte sich.
„Ich denke, ich sollte mich mit Wesley in Verbindung setzten. Sie haben dort eine ganz beachtliche Dämonendatenbank aufgebaut.“
„Ach, das schaffen wir doch auch alleine.“ warf Riley schnell mit einem Seitenblick auf Buffy ein. Doch diese beachtete ihn gar nicht.
„Gut, ich werde gleich mal in LA anrufen.“ damit schritt sie zum Telefon.
Nun runzelte nicht nur Riley die Stirn.
Als das Freizeichen ertönte, schlug Buffy’s Herz schneller. Sie konnte nicht entscheiden, ob sie hoffte, Angel würde abnehmen oder ob sie lieber einen der anderen dran hätte.
„Angel Investigation – wir helfen den Hilflosen, Cordelia Chase am Apparat, was kann ich für Sie tun?“
Buffy atmete erleichtert auf, als sie Cordy’s Stimme hörte - und gleichzeitig war sie enttäuscht.
„Hallo Cordelia. Hier ist Buffy...“
„Oh. Buffy. Du willst sicherlich Angel sprechen?“
„Nein!!!“ sie schloss die Augen. So hart hatte sie gar nicht verneinen wollen.
„Ähm, nein, ich wollte eigentlich Wesley sprechen.“
Nachdem sie dem ehemaligen Wächter die Sachlage beschrieben hatte, verabschiedetet er sich mit dem Versprechen, nachzuforschen und sich schnellstmöglich zu melden. Glücklicherweise fragte er nicht, ob sie noch Angel sprechen wollte und Buffy ging zu den Anderen zurück.
Die Gespräche im Raum verstummten augenblicklich als sie wieder eintrat.
„Was ist?“ sie schaute in die Runde.
„Wir haben uns nur gefragt, warum du plötzlich einverstanden bist, Angel um Hilfe zu bitten, wo du doch sonst so dagegen bist.“ brachte Willow es auf den Punkt.
„Also erstens habe ich nicht Angel, sondern Wesley um Hilfe gebeten und zweitens predigt ihr mir doch immer, dass ich als die Auserwählte Verantwortung übernehmen soll. Das habe ich getan.“
Alle nickten überzeugt. Besonders Giles war froh, dass Buffy endlich eingesehen hatte, manchmal Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen.
Nur Riley war alles andere als begeistert. Buffy setzte sich zu ihm und besänftigte ihn mit ein paar Küssen und lieben Worten.
Erst eine halbe Stunde war vergangen und sie saßen noch immer beisammen, als das Telefon klingelte.
„Rupert Giles.“
-
„Oh, das ging ja schell. Ja, ich gebe Ihnen Buffy. Moment.“
Er reichte ihr das Telefon.
„Hallo Buffy...“
Fast hätte sie den Hörer fallen lassen, als sie seine sanfte Stimme hörte. Sie hatte damit gerechnet, dass es Wesley war.
Sie zog sich in die Küche zurück. Riley sah Giles mit erhobener Augenbraue an, doch dieser wich seinem Blick aus.
Buffy kam wieder zu ihnen und versuchte einen gleichgültigen Gesichts-ausdruck aufzulegen als sie anfing zu berichten:
„Sie konnten den Dämon identifizieren. Es ist einer der hartnäckigen Sorte. Angel wird morgen Abend in Sunnydale eintreffen und mir ... uns helfen, ihn zu vernichten.“
Riley sprang auf.
„Na toll! Schaffen wir das denn nicht alleine?“
Buffy atmete tief durch und versuchte ruhig zu bleiben.
„Nein Schatz. Diesmal schaffe ich das nicht ohne Hilfe.“
Sie wusste, dass sie ihn verletzte. Er war nie damit klar gekommen, kein Superheld zu sein und ihr nicht immer helfen zu können.
Buffy wandte sich an Giles.
„Es ist ein Previoxdämon. Ich habe das Buch notiert, in dem er beschrieben wird. Wesley meint, Sie haben das hier. Dann können wir noch mal alles nachlesen, doch die Instruktionen sind klar. <Nur doppelter Kampfkraft ist es vergönnt Previox zu bannen.> Angel erklärte mir, dass ihm gleichzeitig das Herz durchstoßen und der Kopf abgetrennt werden muss. Ich kann das nicht alleine schaffen und nur Personen mit übernatürlichen Kräften scheinen in der Lage zu sein, es mit einem Previoxdämon aufzunehmen. Deswegen wird Angel herkommen.“
„Na klar! Das hat der sich doch nur ausgedacht, um einen Grund zu haben, wieder herzukommen und in deiner Nähe rumschleichen zu können.“ brauste Riley auf.
Buffy konnte sich nicht mehr beherrschen.
„Du spinnst ja wohl total! Was redest du für einen Quatsch?! So etwas dummes würde Angel niemals tun. Du weißt genau, dass zwischen uns schon lange nichts mehr ist. Ich bin mit dir zusammen und er hat auch schon seit langem eine neue Freundin.“
Da war es raus. Sie hatte noch keinem davon erzählt. Sie wusste auch nicht warum, vielleicht, weil es dann wirklich wahr wäre...
Willow sah sie erstaunt und ein bisschen beleidigt an.
„Aber davon hast du ja noch gar nichts gesagt.“
„Das ist doch auch völlig unwichtig, Will.“
Sie sah kurz den Schmerz in Buffy’s Augen aufblitzen und schwieg. Sie musste daran sehr zu knabbern haben, wenn sie es nicht einmal ihr erzählt hatte.
Riley hatte sich nach dieser Neuigkeit wieder beruhigt und entschuldigte sich zerknirscht bei seiner Freundin, besonders nachdem Giles die Passage über den Dämon nachgelesen und Angel’s Interpretation bestätigt hatte.

*****

Angel saß in seinem schwarzen Cabrio und fuhr Richtung Sunnydale. Seine Gedanken rasten ebenso schnell wie das Auto. War es wirklich richtig dort hin zu fahren? Er schob die Zweifel beiseite. Schließlich gab es gar keine Wahl. Nur mit seiner Hilfe konnte Buffy den Dämon vernichten.
Er dachte an Lucy.
„Soll ich mitkommen?“ hatte sie gefragt, als er nach dem Telefonat mit Buffy noch immer gedankenverloren im Foyer stand. Er hatte ehrlich darüber nachgedacht sie mitzunehmen und sich dann schließlich doch dagegen entschieden. Natürlich wäre es ganz nett gewesen, ihr seine alte Heimat und seine Freunde zu zeigen, außerdem hätte er Buffy mit Riley an ihrer Seite nicht ganz so unterlegen gegenüberstehen müssen. Doch das waren egoistische Beweggründe, es würde Lucy nur wehtun. Er hatte gesehen, wie Riley das letzte mal ausgerastet war, als Buffy und er wieder aufeinander getroffen waren. Nicht nur sie konnten die immer noch bestehende Spannung zwischen ihnen spüren, auch andere bemerkten sie. Er wollte nicht, dass Lucy davon etwas mitbekam. Zudem sollte es kein Ausflug werden, sondern Arbeit; es würde wahrscheinlich gefährlich werden und er wollte sie auf keinen Fall irgendeinem Risiko aussetzen. So lautete auch seine Begründung, als er ihr erklärte, sie solle in LA bleiben. Sie hatte ihn angelächelt und geküsst, als Dank, dass er sich so um sie sorgte.
Angel verfluchte sich. Er hatte sie nicht verdient. So wenig, wie er damals Buffy’s Liebe verdient hatte, verdiente er jetzt Lucy.
Als er an dem ‚Welcome in Sunnydale’ Schild vorbeifuhr, atmete er tief durch. Er würde einfach mit Buffy diesen Dämon töten und wieder nach LA zurückfahren. Nicht mehr und nicht weniger.

Buffy war schon den ganzen Tag sichtlich nervös. Sie schob es darauf, dass sie ein mulmiges Gefühl wegen des Previoxdämon hatte. Doch sich selbst musste sie wohl oder übel eingestehen, dass es wegen Angel war. Das letzte Mal hatten sie sich schließlich doch wieder geküsst, bevor er gegangen war. Würde das denn nie aufhören? Sie sah zu Riley hinüber, der vor dem Ferneseher saß. Sie konnte sehen, dass auch er innerlich arbeitete. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass Angel jeden Moment ankommen konnte. Sie ging zu ihrem Freund und schaltete den Fernseher aus. Er sah sie fragend an.
„Ich wollte mit dir nur kurz über die kommenden Tage reden. Meinst du, du kannst dich zusammenreißen und ihn nicht wieder anschreien oder schlimmeres?“ sie lächelte, um ihm nicht das Gefühl zu geben, sie wäre auf Angel’s Seite.
Riley gab ihr einen Kuss.
„Hmmm, wenn er sich anständig benimmt und die Finger... nein, am besten auch die Augen von dir lässt, könnte ich darüber nachdenken.“
Sie gab ihm einen liebgemeinten Schubs.
„Du bist unmöglich. Gut, dann hätten wir das geklärt. Ich verlasse mich auf dich. Du weißt doch, ich liebe dich.“
Er nahm sie liebevoll in den Arm.
„Das weiß ich. Meinst du, er bringt diese Lucy mit? Ich würde sie gerne kennen lernen.“
Glücklicherweise konnte er Buffy’s Gesicht nicht sehen und so entging ihm ihr Erstarrens. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Sie hatte Lucy so weit wie möglich verdrängt. Aber was wenn Riley recht behielt?
Doch sie hatte keine Zeit länger darüber nachzudenken, denn es klopfte.
Buffy erhob sich langsam und Riley gab ihr einen Klaps auf den Po.
„Na dann auf in den Kampf.“ sagte sie gequält.
Sie öffnete die Tür und stand ihm gegenüber – er war allein.
Er sah zu ihr hinunter.
„Hi, Buffy. Darf ich reinkommen?“
Sie blickte in seine braunen Augen und das einzige, woran sie noch denken konnte war, dass auch die fünf Monate, die sie sich nun nicht gesehen hatten, nichts an ihren Gefühlen für ihn hatten ändern können. Sie war nicht fähig etwas zu sagen, und so war es Riley, der die Situation entschärfte.
„Na klar, Angel, komm rein. Reicht das als Einladung?“ fragte er in ehrlich gemeintem netten Ton.
Angel nickte und gab ihm die Hand. Buffy sah, dass beide bemüht waren, die Feindseligkeiten zu vergessen.
Sie schwor sich ihnen auch keinerlei Grund zu geben, sie wieder aufleben zu lassen. Angel war ihr Ex-Freund, der nur kurz zu Besuch war, um ihr zu helfen. Nicht mehr und nicht weniger.

*****

Buffy und Angel waren auf dem Weg zum Friedhof. Nachdem er angekommen war, hatten sie sich mit Riley sofort zu Giles aufgemacht, wo sie alles noch einmal besprochen und sich mit Waffen eingedeckt hatten. Sie würden auf dem Friedhof auf den Previoxdämon warten, da er Buffy dort bisher immer begegnet war. Sollte er auftauche, würden sie ihn so schnell wie möglich vernichten. Riley hatte sie begleiten wollen, doch Buffy hatte ihn gebeten zu Hause zu bleiben.
„Er ist zu gefährlich, Schatz. Bitte lass Angel und mich das alleine hinter uns bringen. Ich will nicht, dass dir etwas passiert.“
Angel hatte daneben gestanden und irgendwann eingeworfen: „Buffy hat Recht. Ich habe Lucy deswegen auch in LA gelassen. Wir wissen nicht, was dieses Ding vor hat.“
Irgendwie hatte er Lucy einfach erwähnen wollen, auch wenn er wusste, dass es albern war, weil er doch einfach nur wieder eifersüchtig war.
Nun liefen Buffy und er schweigend nebeneinander.
„Danke übrigens.“ sagte Buffy schließlich.
Er sah zu ihr und lächelte.
„Hey, kein Problem, du würdest mir doch auch helfen, wenn so eine Kreatur LA unsicher machen würde.“
„Ich meinte eigentlich danke, dass du Lucy nicht mitgebracht hast. Ich weiß nicht, wie ich auf sie reagieren würde.“ sie hatte sehr leise gesprochen, doch Angel konnte den Schmerz in ihrer Stimme hören.
„Es ist übrigens nicht die volle Wahrheit, dass ich sie nur wegen der Gefahr in LA gelassen habe.“
Wenn sie schon so ehrlich zu ihm war, wollte er es auch sein.
„Ich wollte nicht, dass sie uns zusammen sieht...“
Sie waren jetzt auf dem Friedhof angekommen und setzten sich auf eine kleine Sitzbank vor einem Grab. Da es sehr eng war, mussten sie nah zusammen rücken, und Angel konnte ihre Wärme spüren.
Sie drehte sich zu ihm. „Was meinst du damit?“
Er sah sie nicht an, als er antwortete.
„Wir können nicht leugnen, dass zwischen uns immer noch etwas besteht. Ich wollte nicht, dass sie das sieht.“ Nun sah er ihr wieder in die Augen. Er hatte ein wenig Angst, wie sie auf seine Behauptung reagieren würde.
„Und was genau ist zwischen uns?“ ihre Stimme bebte.
„Ich weiß es nicht.“ flüsterte er.
Doch im nächsten Moment berührten sich ihre Lippen und sie versanken in einem zärtlichen Kuss.
Sie lösten sich voneinander und stammelten Entschuldigungen, doch nur, um im nächsten Augenblick wieder miteinander zu verschmelzen.

Der Dämon ließ sich in dieser Nacht nicht blicken, doch es wäre auch ungewiss, ob einer der Beiden ihn bemerkt hätte...
Kurz vor der Morgendämmerung machten sie sich auf den Weg nach Hause. Sie hatten die ganze Nacht kaum voneinander gelassen und sich nur mit Mühe beherrschen können, etwas noch Unüberlegteres zu tun.
Angel räusperte sich.
„Das war falsch, Buffy. Das muss eine einmalige Sache bleiben.“
Sie nickte.
„Natürlich. Ich weiß auch nicht, wie...“ sie wurde von ihm unterbrochen.
„Lass uns einfach nicht mehr darüber reden.“
Riley, Giles und Willow waren schon wach, als die beiden vermeintlichen Krieger zurückkehrten.
„Und, habt ihr ihn erledigt?“ wollte die Hexe wissen.
Buffy schüttelte den Kopf.
„Nein, er ist nicht aufgetaucht. Wir müssen morgen unser Glück noch einmal versuchen.“
Riley sah sie etwas merkwürdig an.
„Dafür sind eure Klamotten aber ganz schön durcheinander geraten.“
Angel sprang schnell für Buffy ein, da bei ihm kein Risiko bestand zu erröten.
„Es haben sich eine Menge Vampire auf dem Friedhof herumgetrieben, und da wir nicht anderes zu tun hatten, haben wir eben die vernichtet.“ er wandte sich an Giles: „Ist es in Ordnung, wenn ich mich bei ihnen ein bisschen hinlege, bis unser zweiter Versuch heute Abend gestartet werden kann.“
Er nickte nur, und Buffy ging zu Riley.
„Ich möchte dann auch schnellstmöglich in mein Bett, okay?“
Sie verabschiedeten sich und Angel sah den beiden nach, als sie gingen. Zum ersten Mal empfand er keine Eifersucht, sondern ein merkwürdiges Überlegenheitsgefühl.

Die Jägerin lag noch lange wach. Sie hatte Angst vor der abendlichen Aufgabe. Was würde zwischen Angel und ihr sein? Betretenes Schweigen? Einigermaßen normaler Umgang? Oder sollte sich das Geschehene wiederholen?

Angel wälzte sich unruhig auf Giles’ Couch hin und her.
Er wusste nicht, wie er sich Buffy gegenüber verhalten sollte. So tun als wäre nichts geschehen? Versuchen die Sache zu klären? Oder sollte er sie einfach wieder küssen?

*****

Etwas steif verabschiedeten sie sich auf ein Neues von Giles, Riley und den anderen.
Der Weg zum Friedhof schien eine Ewigkeit zu dauern.
Als sie endlich an der Bank vom Vortag ankamen, blieben sie beide davor stehen.
„Nun gut, auf ein Neues.“ brach Angel das Schweigen.
Er bemerkte Buffy’s irritierten Blick und fügte hastig hinzu: „Nein, so meinte ich das nicht. Also... ähm, wir warten wieder auf den Previox, meine ich.“
Buffy setzte sich auf die eine Ecke der Bank und sah ihn wartend an. Er setzte sich behutsam neben sie, bemüht sie nicht zu berühren. Sie drehten sich gleichzeitig zueinander und sahen sich erschrocken an. Schnell stand Angel auf, wobei er Buffy streifte.
Seufzend hockte er sich vor sie.
„Wir werden es sowieso nicht schaffen, oder?“
Sie nahm seine Hand und zog in so nah zu sich, dass sie in seine Augen sehen konnte. Sanft küsste sie ihn auf den Mund und flüsterte: „Wollen wir es überhaupt schaffen?“
Angel nahm ihr Gesicht in seine Hände, schüttelte den Kopf und begann sie leidenschaftlich zu küssen, wobei er seine Hände ihren Körper erkunden ließ. Nach einer Ewigkeit des Küssens und Berührens blieben sie schweigend nebeneinander sitzen.
„Wir werden dafür in der Hölle landen.“ bemerkte Buffy - jedoch nicht sehr verzweifelt.
„Dort war ich schon einmal wegen dir, warum nicht noch ein zweites Mal?“
Sie sah ihn erschrocken an, doch seine Augen blitzten amüsiert und er küsste sie erneut.
„Hör auf dir den Kopf über etwas zu zerbrechen, das du nicht mehr ändern kannst.“
Sie sah zu ihm auf.
„Wenn das hier ausgestanden ist, wirst du wieder nach LA gehen...“ begann sie.
„... und wir werden beide wieder unser Leben weiterleben.“ beendete er ihren Satz.
Tränen stiegen ihr in die Augen.
„Ich liebe dich...“ flüsterte sie, bevor ihre Stimme brach.
Er nahm sie in den Arm und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen.
„Sscht... ich liebe dich auch, Buffy. Aber das ist unser Schicksal.“
Sie wischte sich die Tränen von den Wangen und begann ihn verzweifelt zu küssen.
Wieder verging die Nacht, ohne dass der Dämon auftauchte und ohne, dass sie sich mehr als zwei Minuten voneinander lösten.
Hand in Hand verließen sie schließlich den Friedhof und Angel brachte sie nach Hause.
„Schlaf ein paar Stunden. Ich sage Giles bescheid. Wir sehen uns dann heute Abend wieder.“
Sie wollte ihn zum Abschied küssen, doch er wehrte sie ab.
„Nicht. Was ist, wenn Riley oder jemand anderes uns sieht?“
Sie schrak zusammen. Sie musste sich eingestehen, in den Stunden mit Angel völlig vergessen zu haben, dass es Riley überhaupt gab.
„Dann bis heute Abend.“ flüsterte sie und ging in das Gebäude.
Den Flur zu ihrem Zimmer entlang gehend, konnte sie jedoch ein Lächeln nicht unterdrücken.

In der darauffolgenden Nacht versuchten sie erst gar nicht, sich voneinander fernzuhalten. Beiden war klar, dass schon allein der Gedanke daran zum Scheitern verurteilt war. Doch der Previox durchkreuzte ihren Plan sich eine weitere Nacht küssend in den Armen zu liegen.
Plötzlich stand der Dämon vor ihnen und griff an. Buffy und Angel nahmen ihre Waffen und versuchten ihn so gut wie möglich zu schwächen. Als seine Angriffe nachließen, sahen sie sich entschlossen an.
„Auf drei!“ rief Angel ihr zu und Buffy nickte.
In ein und der gleichen Sekunde raste Buffy’s Axt in das Herz des Dämons und Angel’s Schwert enthauptete ihn. Sein Körper sackte zu Boden, direkt neben dessen Kopf.
Buffy sah erst hinunter und dann zu Angel.
„Woher wusstest du, dass ich mich für das Herz entschieden habe?“
„Wusste ich nicht.“ erwiderte Angel langsam.
Bevor sie noch weiter darüber nachdenken konnten, wurden sie von violetten Strahlen abgelenkt, die plötzlich von der Dämonenleiche aufstiegen. Zudem war eine schwache Stimme zu hören:
>Einen neuen Weg habt ihr für eure Liebe gefunden. Verfolgt ihn, doch wahres Glück werdet ihr nie empfinden.<
Verwirrt sahen Buffy und Angel sich an.

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