Melanies FanficForum

Willkommen auf meinem Buffy und Angel Fanfiction Forum. Ich wünsche euch viel Spaß beim Stöbern. Viele Grüße Mel:))
 
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Hello

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Autor Beitrag
schnuppe_no1
noch lebendig


Beiträge: 30


New PostErstellt: 16.08.04, 23:27  Betreff: Hello  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hello

Autor: schnuppe_no1
E-Mail Adresse:
Titel: Hello
Altersfreigabe: /
Teil: 1/2
Spoiler: Irgendwann nach 7x22, aber keine Spoiler – wie auch *g*
Inhalt: Angel wird durch eine Vision Cordys nach Sunnydale gerufen...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Angel
Disclaimer: I do not own the characters in this story, nor do I own any rights to the television show "Buffy the Vampire Slayer". They were created by Joss Whedon and belong to him, Mutant Enemy, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television and the WB Television Network.
Kommentar: Der eingebaute Liedtext ist von Evanescence ‚Hello’



Playground school bell rings again
Rain clouds come to play again
Has no one told you she's not breathing?
Hello I'm your mind giving you someone to talk to
Hello


Er lief die verregnete Straße entlang. Es war dunkel – natürlich.
Der Kragen seines Mantels war hochgestellt und sein Blick stur nach unten gerichtet.
Er bemühte sich, ihre Stimme zu ignorieren. Doch das war schwer.
„Angel, hör mir doch zu. Bitte!“
Er lief weiter.
„Angel...“
„Seit still! Du... du bist nicht hier. Du bist tot!“
Es war das erste Mal, dass er mit der Stimme – mit ihr – sprach. Und es war auch das erste Mal, dass er diese Tatsache aussprach... ja, Buffy war tot.
In Gedanken ließ er die letzten zwei Tage Revue passieren.

Cordelias Vision. Ihr blasses Gesicht und ihr nicht zu deutender Ausdruck, und dann ihre Worte: „Buffy... sie ist... tot.“
Danach kamen nur noch verschwommene Erinnerungen. Wesley, Gunn und Fred, die ihn zur Couch führten. Spike, der das Glas in seiner Hand fallen ließ und in sein Zimmer stürzte. Dann wieder Cordelia, die immer wieder davon sprach, dass er nach Sunnydale müsse. Sie konnte ihm nicht erklären warum, nur dass er musste.

Sunnydale... er lief weiter durch diese Stadt, die einmal sein zu Hause gewesen war und die er zuletzt mit neuen Hoffnungen verlassen hatte.
Hoffnungen auf eine Zukunft mit Buffy.
Doch diese Hoffnungen gab es nun nicht mehr. So wie es Sunnydale nicht mehr gab. Zumindest nicht so, wie es einmal gewesen war.
Nach dem finalen Kampf war die Stadt vernichtet gewesen, doch man hatte ein neues Sunnydale errichtet.
Er lief an der neuen – nun schon dritten – Sunnydale High vorbei.
Er hörte die Schulglocke läuten, sah junge Menschen aus der Schule kommen, sah eine 16-jährige Buffy mit ihren Freundinnen die Treppe hinunter laufen...
Angel schüttelte den Kopf. Vergangenheit... alles lang zurückliegende Vergangenheit.
Er versuchte sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Sah die dunkle, verregnete Stadt vor sich und wusste nicht, was er tun sollte. Er wusste nicht einmal, ob Willow, Giles... ob sie alle noch hier waren und ob sie überhaupt noch lebten.
Wie auf ein Stichwort hin, hielt neben ihm ein Wagen. Die rothaarige Hexe stieg aus und lief zu ihm.
„Angel... Gott sei Dank, es hat funktioniert!“
Kaum eine Reaktion zeigend sah Angel sie an.
„Du hast mich durch Cordys Visionen gerufen?“ fragte er teilnahmslos.
Will nickte.
„Es tut mir leid, Angel.“
Doch Angel sah sie nicht einmal mehr an.
„Lass mich in Ruhe“, murmelte er und lief weiter die Straße hinunter.
„Angel, du musst mit ihr reden. Sie wird dir alles erzählen“, meldete sich die Stimme der Frau, die er so unendlich geliebt hatte und die er nun für immer verloren hatte. Er schloss die Augen.
„Ich will mir das aber nicht anhören, ich will und kann das nicht!“
Willow, die ihm nur hinterher schauen konnte, runzelte die Stirn und fragte sich, mit wem er redete.
Schulterzuckend stieg sie in ihr Auto. Sie beschloss, Angel vorerst allein zu lassen. Früher oder später würde er sie schon kontaktieren. Er brauchte erst einmal Zeit für sich; so wie sie alle Zeit gebraucht hatten, bevor sie sich auf die eigentliche Gefahr konzentrieren konnten...

Ihm fiel die Stille auf und zum ersten Mal sah er sie wirklich an.
Dort stand sie nun...
Er hatte sein Auto vor dem neuen *Welcome to Sunnydale* Schild geparkt. Er hatte durch die Stadt laufen wollen, um sich darüber klar zu werden, was er hier tun sollte. Sie hatte sofort neben ihm gestanden und auf ihn eingeredet.
„Hallo. Gut, dass du gekommen bist. Ich brauche dich.“
Er hatte sie nicht angesehen. Es hatte ihn nicht überrascht, dass sie da war. Seitdem er von ihrem Tod erfahren hatte, war ihre Stimme in seinem Kopf erschienen. Hatte ihm gut zugeredet, versucht ihn zu trösten. Er wusste, dass dies einfach eine Reaktion auf den schmerzhaften Verlust war, der ihn drohte zu vernichten. Er hatte lange genug gelebt, um zu wissen, zu was für Streichen das eigene Gehirn fähig war in solchen Situationen.
Doch nun sah er sie an.
„Buffy... ich... es tut mir leid. Ich... ich hätte dich retten müssen.“
Sie lächelte sanft und schüttelte den Kopf.
„Nein, Angel, das hättest du nicht. Ich habe deine Hilfe nicht gewollt. Ich wollte es einmal wieder allein schaffen.“
Er nickte niedergeschlagen. Ja, sie hatte seine Hilfe nicht gewollt. All die letzten Jahre hatte sie auf seine Hilfe verzichtet. Vielleicht als Strafe dafür, dass er sie damals verlassen hatte? Er überlegt, ob er ihr diese Frage stellen sollte, doch in diesem Moment hörte er hinter sich Glas splittern und ein lautes Kreischen. Als er sich umdrehte, traute er seinen Augen nicht.
Buffy... es war Buffy, die er sah.
Schnell drehte er sich um, doch seine unreale Buffy stand immer noch dort, wo sie auch eben gestanden hatte. Wieder blickte er sich um und sah wieder eine Buffy. Er schloss die Augen und öffnete sie wieder, drehte sich immer wieder um und stellte sich schließlich so, dass er beide Buffys sah.
Seine Begleitung sah ihn mitleidig an.
„Ja... du wolltest ja nicht mit Will reden, Angel. Ich bin nicht nur tot... ich bin verwandelt worden. Deswegen haben sie dich gerufen. Nur du kannst mich vernichten.“
Er nickte benommen. Ihre Worte hallten in seinem Kopf wieder. „...mich vernichten.“
Wieder sah er sie an.
„Und warum bist du hier?“
Sie lächelte sanft. „Ich denke du hast mich selbst erschaffen. Ich bin hier, um mit dir zu reden, dir beizustehen, vielleicht sogar, dir zu helfen.“
„Mir zu helfen, dich zu töten?“
Sie nickte.


Die Tage vergingen. Nacht für Nacht folgte er der neuen Vampirin Sunnydales. Sah zu, wie sie tötete und konnte nichts dagegen tun.
Anfangs sprach er noch mit der Buffy an seiner Seite. Versuchte durch sie den Mut zu finden, seine Aufgabe zu erfüllen, doch je mehr Nächte vergingen, in denen er es nicht schaffte, sich der Vampirin auch nur in den Weg zu stellen, desto stiller wurde die Stimme an seiner Seite.
Nun völlig allein streiften verzweifelte Gedanken seinen Kopf.
„Ich könnte ihr Gefährte werden... ich bin noch immer ein Vampir. Ich könnte wieder ein Leben an ihrer Seite führen...“

Oz schüttelte den Kopf, als er das Fernglas sinken ließ.
„Es hat keinen Sinn, Will. Er ist völlig fertig. Er wird sie nie töten.“
Willow seufzte. Sie hatte so sehr gehofft, dass der ehemalige Freund der Jägerin ihnen helfen konnte. Sie hatten immer wieder versucht, die vampirgewordene Jägerin zu vernichten, doch sie war einfach zu stark. Als hätten sich ihre Jägerinnenkräfte mit den Vampirkräften verbunden.
„Lass uns zu Giles fahren. Wir müssen eine andere Lösung finden.“

Stirnrunzelnd putzte sich dieser eine halbe Stunde später seine Brille.
„Ich werde in Los Angeles anrufen. Wenn Angel allein es nicht schafft, kann es vielleicht ein anderer Vampir...“

Der Stuhl kippte krachend um, als Spike aufsprang, kaum dass er den Namen ‚Giles’ von Cordelia am Telefon hörte. Seit über einer Woche warteten sie auf eine Nachricht von Angel. Sie konnte ihn nicht erreichen, denn wie immer hatte er sein Handy einfach gleich im Hotel gelassen und eine Nummer von den anderen hatten sie auch nicht. Spike stellte sich neben Cordy und dank seiner Vampirsinne bekam er jedes Wort mit. So konnte er später Wesley, Gunn und Fred die Lage erklären, während Cordy blass auf der Couch saß.
Giles hatte ihr von Buffys Verwandlung erzählt und von ihrer Hoffnung, Angel könne sie vernichten; auch Angels derzeitigen Zustand hatte er nicht unerwähnt gelassen.
Keine halbe Stunden später verließ Spike das Hotel mit dem Ziel Sunnydale.
Während der Fahrt dachte er über das Bevorstehende nach. Auch wenn er seine Liebe zu Buffy längst überwunden hatte – ganz im Gegensatz zu Angel – war ihm bewusst, wie schwer es auch ihm fallen würde, das Notwendige zu erledigen.
Angel und er hatten sich vor einiger Zeit der makaberen Aufgabe gegenüber gesehen, ihre alten Maitressen in Jenseits zu befördern.
Drusilla und Darla waren trotz allem wieder in L.A. aufgetaucht und die beiden Vampire im Dienste des Guten hatten nicht anders reagieren können, als sie zu vernichten. Schon das war ihnen alles andere als leicht gefallen. Jemanden zu töten, der einem einmal viel bedeutet hatte, fällt eben schwer – egal wie sehr man diese Kreatur begonnen hatte zu hassen.
Buffy hatte er nie begonnen zu hassen... und nun sollte er sie töten. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, in welchem Gefühlschaos sich sein Sire befand und verfluchte die alte Scooby-Gang dafür, dass sie ihm das antaten.


Sie sog den letzten Tropfen Blut aus dem Körper des jungen Mannes, der grade ihr Opfer geworden war. Sie warf den toten Körper achtlos zu Boden und drehte sich zu ihrem Gefährten für diese Nacht um. Er starrte sie an, seine Augen glänzten voller Bewunderung. So wie für jeden Vampir in dieser Stadt war sie seine Göttin. Sie war die Stärkste von ihnen. Nie hatte es eine stärkere Vampirin als sie gegeben. Nicht der Meister und auch nicht der sagenumwobene...
„Angelus?“ ihre Augen blitzten auf, als sie ihn erblickte. „Oh nein, verzeih mir, das bist du ja nicht mehr. Hm, Angel... ja das klingt nach dir: weich, sanft und... schwach!“ sie spuckte die Worte förmlich aus.
„Kannst du seine Seele riechen? Sie stinkt bis hierher.“ mit diesen Worten drehte sie sich um und zog den jungen Vampir, der sie noch immer bestaunte, an sich.
„Und willst du diese Seele mal aufschreien hören?“ ihre Stimme glich schon eher einem Fauchen.
Angel schaute gequält zur Seite. Er konnte es sich einfach nicht erklären. Obwohl er genau wusste, dass diese Kreatur nichts mehr mit der Buffy gemeinsam hatte, die er gekannt und vor allem geliebt hatte, tat ihm ihr Verhalten so weh, dass er tatsächlich das Gefühl hatte, stumme Schreie von sich zu geben. Und das schlimmste daran war, dass ihm mehr denn je bewusst wurde, dass er sie wohl niemals würde töten können.
„Was denn, was denn, Angel? Denkst du wieder an alte Zeiten? Wie es zwischen uns war? Wie wir uns... geliebt haben?“
Sie trat einen Schritt auf ihn zu, ließ ihr Gesicht zurückverwandeln und legte eine Hand an seine Wange.
„Oh Angel... Ich liebe dich so sehr...“
Seine Augen verdunkelten sich vor Schmerz. Er sah dieses liebliche Gesicht und hatte das Gefühl, sein totes Herz würde zerreißen.
Sie sah seine Reaktion auf ihr Schauspiel und lachte boshaft auf. Mit einer schnellen Bewegung zerkratzte sie mit ihren Fingernägeln seine Wange.
Angel befreite sich aus ihrem Griff und wandte sich um. Er wusste nicht, ob er gehen sollte oder bleiben...und sich von ihr töten lassen.
Doch plötzlich hörte er einen dumpfen Schlag und den erschrockenen Aufschrei Buffys. Er drehte sich um und traute seinen Augen kaum. Dort stand Spike und schlug der blonden Vampirin immer wieder ins Gesicht, mit einer Geschwindigkeit, die seiner Gegnerin gar keine Zeit ließ zu reagieren.
Mit einem letzten gezielten Schlag beförderte er sie bewusstlos zu Boden.
„Tja, ich habe mich wohl geirrt: ich kann sie durchaus hassen.“
Angel sah ihn an und schüttelte den Kopf, als könne er noch immer nicht glauben, was er sah.
Doch bevor er etwas sagen konnte, sah er wie Buffys Begleiter, den Spike als erstes niedergeschlagen hatte, sich wieder aufrappelte und auf Spike losgehen wollte. Angel trat einen Schritt vor, zog aus seinem Mantel den Pflock, den er seit Abenden mit sich trug und vernichtete den Vampir innerhalb von Sekunden.
Spike drehte sich zu dem Staubhaufen um und zog eine Augenbraue hoch.
„Hm, danke Kumpel!“
Angel nickte nur gedankenverloren und sah auf die bewusstlose Vampirin zu Spikes Füßen.
Wie von seinen Blicken geweckt, schlug sie die Augen auf und sprang auf die Beine.
Angel nicht eines Blickes würdigend, sah sie Spike aus hasserfüllten Augen an.
„Das wird dir noch leid tun, William!“ flüsterte sie gefährlich leise. Im nächsten Moment drehte sie sich um und verschwand mit noch leicht unsicheren Schritten in der Dunkelheit.
Spike lachte auf. „Na dumm ist sie auf jeden Fall nicht. Wusste wohl, dass sie es in ihrem Zustand mit uns beiden nicht aufnehmen kann.“
Angel sah seinen Freund zweifelnd an.
‚Wahrscheinlich würde ich sie noch vor ihm verteidigen‘ dachte er verzweifelt.
Als könne Spike seine Gedanken lesen, lächelte er ihn aufmunternd an.
„Na komm, lass uns von hier verschwinden und du erzählst mir mal, was hier so in den letzten Tagen abgegangen ist.“


Sie saßen in dem Hotelzimmer, dass Angel sich gemietet hatte und Spike hörte aufmerksam zu, wie sein Chef ihm von den vergangenen Zusammentreffen mit der verwandelten Jägerin erzählte.
Erst hatte der dunkelhaarige Vampir ruhig auf dem ledernden Sessel gesessen, doch im Laufe der Erzählungen war er aufgestanden und im Zimmer auf und ab gelaufen.
Mittlerweile hatte er sich zum Fenster gewandt und starrte in die Dunkelheit. Seine Stimme, die erst neutral und fast unbeteiligt geklungen hatte, war nun fast nur noch ein Flüstern.
„Weißt du, das hier ist tausend mal schlimmer, als wenn sie nur tot wäre. Diese Kälte... ich kann das einfach nicht mehr ertragen. Wenn ich daran denke, wie sanft und liebevoll sie immer war, wie warm ihre Stimme klang... einfach alles an ihr. Und jetzt? Nur noch diese eisige Kälte, dieser Hass. Es wäre wirklich leichter, wenn sie einfach nur nicht mehr da wäre.“
Spike nickte und wollte etwas sagen, doch Angel redete weiter.
„Wenn sie mich früher berührt hat, konnte ich immer ein Kribbeln auf meiner toten Haut fühlen. Doch jetzt ist da nur noch diese verfluchte Kälte...“
Er drehte sich plötzlich um und der Schmerz in seinen Augen war für Spike fast unerträglich.
„Denkst du sie hat das früher auch so empfunden, wenn ich sie berührt habe?“
„Nein, Angel, das habe ich nicht. Deine Berührungen waren immer wie ein kleines Feuerwerk auf meiner Haut.“
Er zuckte unter der sanften Stimme zusammen, doch dann glitt ein leichtes Lächeln über sein Gesicht. Es tat gut, sie bei sich zu haben. Ob seine Sinne ihm sie nur vorgaukelten oder nicht.
In seinen Empfinden versunken, hatte er nicht bemerkt wie Spike aufgesprungen war.
„Angel, sie ist hier!“
Der dunkelhaarige Vampir riss die Augen auf und sah sein Gegenüber erstaunt an.
„Du kannst sie sehen?“
„Nein, nein, ich seh sie nicht.“
Immer wieder drehte Spike sich im Kreis und konzentrierte sich auf seine Sinne.
„Aber ich spüre sie ganz deutlich. Sie ist in der Nähe.“
Angel war verwirrt. Er sah fragend zu der Gestalt Buffys, doch diese lächelte nur und lehnte sich an die Wand.
Die Umstände zwar nicht begreifend, aber trotzdem sicher, dass Spike auch diese Buffy meinte, von der er gedachte hätte, sie würde nur ihm erscheinen, seufzte er auf und versuchte ihm kurz von ihr zu erzählen.
Spike umrundete immer wieder die Stelle, an der Buffy stehen sollte.
„Faszinierend...“ murmelte er.
„Und du kannst sie richtig hören und sehen, ja?“
Angel nickte.
„Nun gut, ich spüre ganz deutlich die Jägerin. Sie ist auf jeden Fall da. Irgendwie. Das heißt du bildest sie dir nicht ein, Angel.“
Wieder konnte er nur nicken. Langsam aber sicher wuchs ihm das ganz wirklich über den Kopf.
„Okay, wir werden jetzt mit ihr zu Willow, Giles und den anderen gehen. Vielleicht wissen die ja, was das alles zu bedeuten hat.“





Angel konnte den verunsicherten Gesichtsausdruck von Buffy sehen und sie tat ihm leid. Er wünschte, er könnte ihre Hand nehmen, doch bei jedem Versuch, griff er ins Leere. Es war schon merkwürdig, dass sie, die eigentlich nur dazu da zu sein schien, ihm Trost und Kraft zu spenden, nun selbst dieser bedurfte.
Nachdem sie Giles, Willow und dem Rest der übrig gebliebenen Scooby-Gang Buffys Existenz erklärt hatten, hatte sich Willow gleich daran gemacht, alles für einen ihrer Zaubersprüche vorzubereiten.
Während die Hexe noch beschäftigt war, stellte sich Angel vor Buffy.
„Alles okay?“ flüsterte er.
Langsam schüttelte sie den Kopf.
„Was bin ich, Angel?“
Er konnte nur mit den Schultern zucken.
„Ich weiß es nicht. Ich meine... ich dachte wirklich, dass ich dich erschaffen hätte, dass meine Trauer und meine Phantasie dich hergeholt haben, doch nun bist du auch für Spike wahrnehmbar und wahrscheinlich für die anderen auch.“
Schweigend sahen sie zu, wie Willow mit ihrer Magie begann. Die Worte, die sie sprach, waren in einer Sprache, die nicht einmal Giles verstand.
„Ich spüre etwas...“
Angel sah sie an und dann sah er es: kleine weißte Lichter begannen zum ihre Gestalt zu tanzen, sie wurden immer heller, bis Buffy ein einziger Lichtstrahl zu sein schien.
Dem Blick der anderen zu urteilen, konnten auch sie es sehen.
Genauso plötzlich, wie es begonnen hatte, hörte es wieder auf....

If I smile and don't believe
Soon I know I'll wake from this dream
Don't try to fix me I'm not broken
Hello I'm the lie living for you so you can hide
Don't cry


Die Lichter verschwanden und Buffy stand wieder deutlich vor ihm. Der unsichere Ausdruck in ihren Augen war verschwunden und sie lächelte ihn an.
Dann wandte sie sich den anderen zu.
„Ihr könnt mich sehen, oder?“
Sie nickten.
Willow trat einen Schritt auf die blonde Frau zu.
„Buffy... weißt du, was du bist und warum du hier bist?“
Sie nickte und die rothaarige Hexe atmete auf.
„Es hat funktioniert.“ sagte sie mehr zu sich selbst und so leise, dass nur Buffy es hören konnte.
Sie nickte ihr zu und formte ein lautloses „Danke“.
Nun wusste sie, wem sie den wahren Geistesblitz zu verdanken hatte, der ihr alles über ihre jetzige Gestalt und Funktion gezeigt hatte.

Giles konnte den Blick von der immer noch leicht durchscheinenden, doch deutlich zu erkennenden Jägerin nicht abwenden.
„Wie...?“ er wusste nicht einmal, was genau er fragen sollte.
Langsam schritt Buffy in die Mitte der kleinen Runde.
„Ich weiß, es fällt euch allen sicher schwer, das hier zu verstehen, aber ich denke, das Leben in Sunnydale war schon immer für geheimnisvolle Überraschungen gut. Dank Willows Zauber weiß ich nun, was genau ich bin und warum ich hierher geschickt wurde. Als Buffy... also als ich zur Vampirin wurde, hat der Dämon - wie uns bekannt ist - nur den Körper in Besitz genommen. Die Seele... ja, das bin ich jetzt.
Als Verkörperung meiner Seele soll ich euch... soll ich Angel helfen, die Vampirin zu vernichten.“
Angel schloss die Augen und öffnete sie wieder. Wie sehr hatte er gehofft, sie würde etwas anderes sagen. Nicht von Vernichtung sprechen. Auch die anderen schwiegen bedrückt.
„Aber Willow kennt doch sicher einen Zauber, mit dem wir deine Seele wieder mit deinem Körper vereinen können und den Dämon auch so vertreiben können...“ versuchte es Angel.
Willow wollte zu sprechen ansetzen, doch Buffy kam ihr zuvor.
Vorsichtig nahm sie Angels Hand, der zusammenzuckte, als er plötzlich ihre Berührung spüren konnte. Der Zauber von Willow war stärker gewesen, als er geglaubt hatte.
„Nein, Angel, so ist es nicht vorgesehen. Du sollst mich... sie töten. Dann ist meine Aufgabe hier erfüllt und ich werde verschwinden. Meine Zeit ist einfach vorbei. So war es vorbestimmt.“
Tapfer unterdrückte sie die aufsteigenden Tränen; sie war hier, um ihm Kraft zu spenden und nicht, um mit ihm zu trauern.
„Das ist grausam...“ flüsterte Angel. „Wie können sie dich zu mir zurückschicken, nur um mir zu sagen, dass ich dich endgültig verliere?“
Er brauchte nicht zu sagen, wen er mit ‚sie’ meinte. Jeder im Raum wusste, dass nur die Mächte der Ewigkeit ihre Finger im Spiel haben konnten.
„Nun sei nicht so undankbar.“ sagte Buffy bemüht locker und schaffte es sogar, ihn anzulächeln. „Als ich damals Angelus töten musste, hätte ich dich an meiner Seite gut gebrauchen können.“
Plötzlich fühlte Angel sich schuldig. Wie hatte er vergessen können, wie sehr sie gelitten hatte, und wie tapfer sie sich ihm entgegen gestellt hatte. Wie sie noch im letzten Moment nicht eingebrochen, sondern ihn geküsst und dann das Unvermeidliche vollzogen hatte. Und selbst jetzt, wo es um ihren eigenen, endgültigen Tod ging, sah man ihr keine Verzweiflung an.
Er straffte die Schultern.
„Gut, ich werde es tun. Ich werde deine Seele befreien, damit du in Frieden gehen kannst. Morgen Nacht werde ich die Vampirin vernichten.“
„Ich will kein Spielverderber sein, Kumpel, aber warum nicht heute Nacht?“ ließ sich Spike vernehmen.
„Heute Nacht habe ich etwas anderes vor.“
Ohne eine Reaktion der anderen abzuwarten, nahm er Buffys Hand und verließ mit ihr Giles’ Appartement.
Sie sah das kurze Leuchten in seinen Augen und ahnte, was er vor hatte.

Schweigend liefen sie Hand in Hand nebeneinander zu dem Haus, das Buffy, Willow und Oz sich teilten.
In ihrem Zimmer angekommen, drehte er sich zu ihr und sah ihr tief in die Augen.
„Ich liebe dich!“
Er küsste sie und stellte erleichtert fest, dass es sich so anfühlte als wäre sie tatsächlich aus Fleisch und Blut.
„Angel, ich liebe dich auch... aber denkst du wirklich, wir sollten das tun? Was ist wenn du wieder...“
Er schüttelte den Kopf.
„Das wird nicht passieren. Ich sehe zwar nicht so aus, aber ich bin älter und weiser geworden, Buffy. Ich weiß was ich tue. Ich will dich einfach noch einmal spüren. Dir so nah sein, wie nur irgendwie möglich. Und auch wenn ich so tun möchte, als wäre das alles hier nicht so, wie es ist, als hätten wir doch noch eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft, so kann und werde ich nicht vergessen, wie es wirklich ist, auch dabei nicht. Wie soll sich dann also ein Gefühl des höchsten Glücks einstellen?“
Langsam nickte sie. Ihr Blick wanderte zu seinen Lippen, sie stellte sich auf die Zehenspitzen, er beugte sich zu ihr und dann verschmolzen sie zu einem endlosen Kuss.
Vorsichtig trug er sie zum Bett. Seine Küsse wurden fordernder und seine Hände begannen über ihren Körper zu wandern. Sie zog ihn noch näher an sich, umschlang seine Hüften mit ihren Beinen und öffnete Knopf für Knopf seines Hemdes. Sie konnte Willow in Gedanken gar nicht oft genug dafür danken, ihr eine feste Gestalt gegeben zu haben.
Konnte sie ihre letzte Nacht auf dieser Welt besser verbringen, als mit ihrem Engel?
Ihre Blicke trafen sich, als er langsam in sie eindrang. Seine Bewegungen waren fließend und es fühlte sich einmal wieder so an, als wären sie tatsächlich für einander geschaffen.
Ihre Hände strichen über seinen Rücken und hin und wieder krallten sich ihre Fingernägel in seine Haut.
Seine Küsse wurden noch intensiver. Seine Zunge spielte mit ihrer, seine Zähne bissen immer wieder kurz in ihre Lippen.

Die Zeit verging. Draußen begann die Dämmerung, doch noch immer waren sie nicht bereit, ihre heißen und ineinander verschmolzenen Körper voneinander zu lösen.
Diesmal wussten sie, dass es wirklich das letzte Mal sein würde.
Nichts erinnerte an das erste und eigentlich auch einzige Mal, das sie sich geliebt hatten. In der Nacht, als sie knapp Drusilla, Spike und dem Richter entkommen waren. Als sie sich völlig durchnässt und von der gerade überstandenen Gefahr geschockt ihre Liebe gestanden hatten. Als sie am Anfang ihrer Beziehung standen und noch nichts von Flüchen, Schmerz und Trauer wussten. Als sie noch eine Zukunft zu haben glaubten.
Seitdem hatte sich vieles in ihrem Leben verändert, nur dass sie sich liebten war gleich geblieben.
Dieses Mal schliefen sie viel bewusster miteinander. War es damals noch ein aufregendes, erstes Erlebnis, von dem sie kaum mehr mitbekamen, als das prickelnde Gefühl des Neuen, prägte jeder von ihnen sich jede Bewegung, jeden Blick und jede Berührung genau ein. Mit allen Sinnen erlebten sie nun diese Verschmelzung und fühlten intensiver als jemals zuvor.


Die Sonne war schon seit ein paar Stunden aufgegangen, als sie schließlich doch erschöpft voneinander abließen.
Die Hände ineinander verschlungen und dicht beieinander liegend schliefen sie ein.
Angel erwachte als erster am frühen Abend. Er beobachte Buffys Gesicht, das schlafend auf dem Kissen ruhte.
Langsam öffnete sie die Augen und er lächelte sie an. Vorsichtig gab er ihr einen Kuss, dann wurde sein Blick ernst.
„Es wird bald dunkel. Hast du eine Idee wie ich... wie ich vorgehen soll. Ich muss gestehen, dass diese Vampirin fast zu stark für mich ist.“
Buffy nickte und setzte sich auf. Dann stieg sie aus dem Bett und ging zu der Truhe am anderen Ende des Zimmers.
Sie wollte den Deckel öffnen, doch glitten ihre Hände durch das Material. Sie versuchte etwas anders anzufassen, doch das Ergebnis blieb das gleiche. Sie runzelte sie Stirn und drehte sich um.
„Angel, komm bitte mal her.“
Als er neben ihr stand und sie ihre vergeblichen Versuche demonstrierte, verstand er, was das Problem war. Vorsichtig nahm er ihre Hand und führte sie an seine Lippen. Beide konnten die Berührung deutlich fühlen und lächelnd sahen sie sich an. Keiner fragte sich, warum es ihr möglich war, ihn zu spüren und umgekehrt. Schließlich waren sie sich schon immer mehr als nah gewesen, was über alles Physische hinaus ging.
„Öffne die Truhe. Ganz unten findest du etwas, das dir helfen wird.“
Sie beobachtete, wie er fast den gesamten Inhalt ihres Waffenarsenals Teil für Teil hinauslegte.
„Das ist es.“ sagte sie triumphierend, als er das Ziel der Suche in der Hand hielt.
„Ein Schwert?“ Angel zog eine Augenbraue hoch.
„Nicht irgendein Schwert, sondern DAS Schwert!“ erwiderte sie.
Sie gingen zurück zum Bett und als Angel das Schwert genauer betrachtete, erkannte er es.
„Oh..“ sagte er nur.
Sie nickte.
„Ja, ich hoffe es wird dir die Kraft und den Mut geben, den es mir gegeben hat, als ich dich in die Hölle Acathlers schicken musste...“
Er küsste sie.
„Es tut mir so leid, Buffy. Alles...“
„Shht.“ sie unterbrach ihn und schüttelte energisch den Kopf. „Bitte nicht. Bitte lass es uns nicht schwerer machen, als es ist.“


Es sollte keine große Abschiedsszene geben, doch bevor Angel und die Seele der stärksten Jägerin, die diese Welt je gesehen hatte, in den unvermeidlichen letzten Kampf zogen, versammelten sich Willow, Oz, Spike und Giles noch einmal um sie.
Fast war Buffy froh, dass sie sich nicht umarmen konnten, es hätte alles nur viel schwerer gemacht.
So verabschiedete sich die blonde Frau nur mit wenigen Worten von ihren langjährigen Freunden. Diese bekamen nicht mit, wie Angel ihnen währenddessen jeweils einen kleinen gefalteten Brief in die Hand- und Jackentaschen steckte.
Er musste schlucken, als er sich an die letzten zwei Stunden in Buffys Zimmer erinnerte, als sie ihn gebeten hatte, ihre Zeilen des Abschieds zu Papier zu bringen, da sie selbst durch jeden Stift hindurch griff.

Kurz vor Mitternacht machten sie sich auf den Weg. Spike hatte angeboten, sie zu begleiten, doch nach einem Blick von Angel, hatte er verständnisvoll genickt und sich wieder auf die Couch gesetzt. Natürlich wollte sein Sire diese Sache allein durchstehen.
Es wurde vereinbart, dass er drei Stunden, nachdem Angel aufgebrochen war, nach LA zurückkehren würde, sofern er nichts von Angel gehört hatte.
Ob dieser sofort nach Beendigung des Kampfes nachkommen würde, war ungewiss, aber nicht sehr wahrscheinlich. Er würde sicher erst einmal allein sein wollen. Wo und wie lange auch immer.
Dass Angel in dieser Nacht erfolgreich sein würde, dessen war Buffy sich sicher. Angel zweifelte noch etwas, doch er war fest entschlossen, Buffy nicht zu enttäuschen und dem ganzen so schnell wie möglich ein Ende zu bereiten.

Dank eines Ortungszaubers von Willow, fanden sie die Vampirin mit dem Aussehen der Jägerin sofort. Angel versuchte nicht daran zu denken, dass Buffy und er genau auf diesem Friedhof so oft küssend hinter Grabsteinen gesessen hatten, statt ordentlich zu patrouillieren.
Beide hielten die nicht notwendige Luft an, als sich der Buffy-Vamp zu ihnen umdrehte.
„Ach, Angel. Nett dich auch mal wieder zu sehen. Hab dich ja schon fast vermisst die letzten Nächte.“
Sie sah ihm geradewegs in die Augen – die Verkörperung Buffys Seele schien unsichtbar für sie zu sein.
„Tja, tut mir leid. Geschäfte, meine Liebe, Geschäfte...“ erwiderte Angel betont lässig. Er hatte sich vorgenommen, sich nicht von ihr aus der Ruhe bringen zu lassen. „Und was machst du schönes in so einer lauen Nacht?“ führte er weiter scheinbar locker Konversation.
Die Vampirin ließ sich nicht irritieren.
„Ich warte auf meinen Nachwuchs.“ sie drehte sich zu dem frischen Grab vor ihr und ihr Gesicht verwandelte sich in die Dämonenfratze.
Dann wandte sie sich wieder ihm zu.
„Dabei kann ich dich allerdings nicht gebrauchen.“ fauchte sie plötzlich und ging in Angriffsstellung.
Doch genau in diesem Moment bewegte sich die Erde vor ihr und eine bleiche Hand suchte sich den Weg nach oben.
„Naja auch gut, so kann ich meinem Baby gleich zeigen, wie man Überläufer liquidiert...“ mit einem Satz war die Vampirin bei dem erwachten Toten und zog ihn mit einem Ruck aus der Erde und auf die Beine.
Dabei hatte sich jedoch Angel aus ihrem Blickfeld verloren.
Sie sah plötzlich in seine braunen Augen, als der neue Vampir ihr gegenüber zu Staub zerfiel.
„Eine Schande! Noch so jung...“ Angel schüttelte gespielt betrübt den Kopf, als er zu dem Häufchen Asche hinabblickte, zu der er das Child seines Gegenübers soeben mit einem gezielten Pflockstoß vom Rücken in das Herz verwandelt hatte.
Die Vampirin knurrte wütend.
„Das wirst du büßen!“
Für eine Sekunde blickte Angel zu Buffy, die zwei Meter neben ihm stand und alles beobachtete.
„Bring es zu Ende!“ sagte sie leise, doch bestimmt.
Im gleichen Moment griff die Vampirin an, doch Angel parierte perfekt ihre Schläge und Tritte. Zwar wich auch sie seinen Gegenattacken aus, so dass ihr Kampf für viele Minuten ebenbürtig blieb, doch schließlich gelang es Angel, sie zu Boden zu werfen und sich auf sie zu stürzen.
„Und jetzt?“ säuselte die falsche Stimme seiner Geliebten. „Willst du deinen Pflock tatsächlich in dieses Herz stoßen, dass doch solange nur für dich geschlagen hat?“
Langsam ließ er den Pflock sinken, zog sich etwas von ihr zurück und ermöglichte ihr somit, den Oberkörper aufzurichten.
„Nein, das will ich nicht.“ sagte er leise und nach einem letzten Blick zu Buffy, die neben ihm im Gras hockte und ihn tapfer anlächelte, zog er das Schwert aus seinem Mantel.
„Ich habe nämlich etwas viel besseres!“
Er nutzte den Überraschungsmoment, holte aus, schloss die Augen und trennte mit einem gezielten Schlag der Vampirin den Kopf ab.
Er öffnete erst wieder die Augen, als er das bekannte Geräusch von in sich zusammenfallender Vampirasche vernommen hatte.
Gleichzeitig spürte er Buffys Hand an seiner Schulter und richtetet sich auf.
Er sah in ihre Augen und konnte eine Träne, die sich ihren Weg bahnte, nicht aufhalten.
„Danke, Angel. Danke...“ flüsterte Buffy und küsste ihn.
Er konnte nur nicken. Seine Stimme versagte und so konnte er nur mit den Lippen ein ‚Ich liebe dich’ formen.
Dann kam der Moment, auf den sich vorzubereiten er so verzweifelt und doch so erfolglos versucht hatte: er musste mit ansehen, wie Buffys Gestalt anfing sich aufzulösen.
Noch immer hielt er ihre Hand, doch spürte mehr und mehr, wie ihr Druck schwächer wurde...


Giles...
Sie haben mir so vieles beigebracht. Mich so vieles gelehrt, was ich für mein Leben als Jägerin, aber auch als normales Mädchen brauchte. Doch wie man sich verabschiedet, haben Sie mir nicht gezeigt. Welche Worte man dafür am besten wählt, wie man am einfachsten das noch sagt, was man sagen will, bevor es vorbei ist...
Deswegen werde ich es kurz machen. Ich danke Ihnen!!! Ich danke Ihnen für alles, was Sie für mich getan haben. Unsere Beziehung zueinander ging wohl weit über das normale Wächter-Jägerin-Verhältnis hinaus, das vorgesehen ist und ich kann nur von höchstem Glück sagen, dass gerade Sie nach Sunnydale geschickt wurden. In all den Jahren waren sie mehr ein Vater für mich, als es Hank Summers jemals hätte sein können !



*****

Liebe Willow,
es tut mir so leid. Ich will dich nicht verlassen.
Will, du bist mir die beste Freundin gewesen, die man sich nur wünschen kann. Ich weiß nicht... nein ich weiß es doch... ohne dich hätte ich diese letzten Jahre nicht überstanden. Und das meine ich wörtlich. Ohne dich hätte ich nicht den Mut gefunden immer weiter zu machen, egal wie sinnlos mir mein Leben als Jägerin so oft vorkam.
Du warst immer für mich da, standest mir immer zur Seite. Ich hoffe, dass ich dir wenigstens ein bisschen zurück geben konnte. Und auch wenn ich jetzt gehen muss, sollst du wissen, dass ich in Gedanken immer bei dir sein werde, wo auch immer ich bin. Also sei bitte nicht traurig. Ich wünsche dir ein wunderschönes Leben meine kleine Hexe. Werde glücklich – du hast es verdient !


*****
Spike,
sicher wirst du nicht unbedingt erwarten, dass meine letzten Zeilen auch dir gewidmet sind, doch so ist es. Auch wenn wir anfangs nicht mehr im Sinn hatten, als einander zu töten, kann ich doch sagen, dass du letztendlich ein Freund geworden bist, dem ich eine Menge verdanke. Du hast mir in meinen schlimmsten Stunden zur Seite gestanden und mir mehr als einmal das Leben gerettet. Nun habe ich noch eine Bitte an dich: achte auf Angel! Sei für ihn da, wie du es für mich warst, als ich nicht mehr weiter wusste. Hilf ihm, weiter zu machen, wie du mir geholfen hast, als ich aufgeben wollte. Sei ihm ein Freund, wie du es mir warst.
Danke...

*****


Langsam ließen die drei das Papier sinken, auf dem die Abschiedsworte ihrer Buffy geschrieben standen.
Kurz sahen sie sich an. Dann setzten sie sich schweigend auf die Couch. Jeder hing seinen eigenen Gedanken und Erinnerungen nach. Keiner wusste, wie er den Schmerz über den Verlust der Freundin verkraften würde. Und sie fragten sich, wie diese Welt den Verlust ihrer stärksten Beschützerin verkraften konnte...


Angel musste sich konzentrieren, um Buffys Umrisse noch wahrzunehmen. Ihre Stimme klang schon wie aus großer Ferne, doch er verstand jedes Wort.
„Angel... ich konnte dich vorhin nicht deinen eigenen Abschiedsbrief von mir schreiben lassen. Ich denke du weißt auch ohne Worte, wie ich für dich empfinde. Wie ich all die Jahre für dich empfunden habe. Ich liebe dich! Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt, habe nie aufgehört und werde dich bis in alle Ewigkeit lieben. Egal wie viel Leid mich unsere Liebe manchmal gekostet hat, ich möchte keine Sekunde, die ich mit dir verbringen durfte, missen müssen.
Ich liebe dich...“
Die letzten Worte klangen nur noch wie das Nachhallen eines Echos.
Angel schloss die Augen. Tränen liefen unkontrollierbar über seine Wangen. Es war ihm egal.
Er hatte sie verloren... für immer.

Suddenly I know I'm not sleeping
Hello I'm still here
All that's left of yesterday


Plötzlich hatte er das Gefühl, ihre Hand doch wieder in seiner zu spüren. Er öffnete die Augen und sah, wie sich Buffys Gestalt vor ihm wieder materialisierte.
Ihrem erstaunten Gesichtsausdruck nach, wusste auch sie nicht, was vor sich ging.
Doch dann schien es, als höre sie etwas. Ihre Augen weiteten sich und leuchteten plötzlich auf. Lächelnd erreichte sie schließlich volle Gestalt und trat einen Schritt auf Angel zu.
„Was...?“ Angel sah sie völlig verunsichert an.
„Das wirst du gleich wissen.“
Und wie auf ein Stichwort hörte Angel Stimmen. Er musste sich konzentrieren, um aus den scheinbar vielen wirren Stimmen eine klare Aussage verstehen zu können.
„Angel... viel Schmerz mussten die Jägerin und du erleiden. Nicht nur in den letzten Tagen, sondern seit ihr euch begegnet seid. Doch eure Liebe war etwas ungewöhnliches. Selbst für diese Welt in der ungewöhnliches gewöhnlich geworden ist. Deshalb mussten wir euch prüfen. Mussten sehen, wie stark eure Liebe ist. Sehen, ob ihr neben ihr trotzdem bereit seid, eure Pflicht, eure Berufung zu erfüllen. Nun ist die Zeit des Prüfens beendet. Ihr habt beide mehr als einmal und grade jetzt bewiesen, dass ihr das Schicksal akzeptieren könnt, wenn es euch auferlegt wird. Unsere Macht reicht nicht aus, um dich, Angel, wieder zum Menschen zu machen, doch können wir dein Leben ändern, so dass die Jägerin und du ein Leben an der Seite des anderen führen könnt. Ja, dass ihr miteinander alt werden könnt, wenn dies euer Wunsch ist, denn wir schenken dir in gewisser Weise ein menschliches Leben. Du wirst altern und letztendlich auch sterben, du wirst in der Sonne gehen können, ohne vernichtet zu werden, du wirst einen Herzschlag haben und auch der Fluch von einst wird von dir genommen. Was bleibt sind deine übermenschlichen Kräfte, deine geschärften Sinne und die Möglichkeit, dein Gesicht in die Maske eines Dämons zu verwandeln, ohne jedoch wieder in die Gefahr zu geraten, dich auch in diesen zu verwandeln. Werde glücklich mit der Jägerin, denn so ist es vorherbestimmt...!“
Kaum war die Stimme in seinem Kopf verstummt, lag Buffy in seinen Armen.
Atemlos küsste sie ihn.
„Jetzt wird alles gut, oder?“ fragte sie ihn.
„Ja, jetzt wird alles gut!“ antwortete er flüsternd, den Mund in ihrem Haar vergraben.
Wieder verloren sie sich in einem Kuss.
„Jetzt bleiben wir immer zusammen, oder?“
„Ja, jetzt bleiben wir immer zusammen!“ erwiderte er lächelnd.
Ein langer Blick in ihre wunderschönen Augen und seine Lippen fanden wieder den Weg zu den ihren.

Ende

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*Lillit*
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Beiträge: 26
Ort: Sachsen



New PostErstellt: 17.08.04, 21:32  Betreff: Re: Hello  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Langsam müsstest Du meine Meinung zu dieser tollen Story aber kennen - einfach Spitze - und ich hoffe, das Du auch hier ein paar Kommis bekommst.

Liebe Grüße

Deine Lillit


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