Melanies FanficForum

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Never Ending Story

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Autor Beitrag
silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 22.09.04, 21:02  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Du beschreibst Spikes Gefühle so plastisch, das mir eine Gänsehaut kommt.
Wenigstens glaubt Spike, dass es Angel ist, der neben ihm liegt.
Okay, er hat es ja auch genauestens überprüft.*gg*
Ich hoffe dein Server lässt dich nicht im Stich und es geht nächsten Sonntag weiter.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 26.09.04, 15:38  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,
diesmal keine Server-Probleme *g*
Also eine neuer Teil . Viel Spaß und noch einen schönen Restsonntag (mit hoffentlich besserem Wetter als hier, der Regen macht mich schon depressiv).


Teil 23

Als Angel erwachte dachte er im ersten Moment, Spike wäre wieder weggelaufen; er lag alleine im Bett.
Dann sah er ihn vor dem Kleiderschrank stehen. Neben ihm auf dem Boden lagen mehrere Hemden und Hosen.
Angel lächelte. Früher hätte ihn dieser Anblick wahnsinnig aufgeregt, aber jetzt genoss er ihn geradezu.
„William, komm ins Bett“, sagte er leise.
Spike erstarrte und Angel fragte sich, ob er irgendwas Falsches gesagt hatte.
„Es ist alles in Ordnung, niemand verfolgt dich. Ich möchte nur noch eine Weile mit dir hier liegen“, fügte er ruhig hinzu.
Endlich ließ Spikes Anspannung nach und er drehte sich um.
„Du hast geschlafen“, stellte er fest.
Angel nickte. „Du auch, hoffe ich. Geht es dir besser?“
„Besser?“ Spike zog fragend eine Augenbraue hoch.
„Deine Seele. Hörst du immer noch Stimmen?“
„Meine Seele, ja.“ Spike sah ihn nachdenklich an. „Woher weißt du, das ich eine Seele habe?“
„Du hast es mir selber gesagt.“ Angel war sich nicht sicher, worauf Spike hinaus wollte.
Der grinste plötzlich und schlenderte zum Bett. „Du bist also auch drauf reingefallen! Ich habe keine Seele, ich bin immer noch Spike. Nicht so ein Weichei wie du!“
Jetzt erstarrte Angel. Er spürte, wie der Zorn in ihm hoch kochte. Spike hatte ihn mal wieder zum Narren gehalten, wie schon so oft.
„Und dieses: „Hilfe, Angel, sie wollen mich mitnehmen in die Hölle...“- war das alles bloß Show?“
In seiner Wut merkte er nicht, wie Spike zusammenzuckte und hastig das Zimmer mit Blicken absuchte.
„Antworte gefälligst!“, grollte Angel.
Spike nahm sich zusammen. „Was soll ich sagen, ich bin einfach ein genialer Schauspieler!“, feixte er, aber sein Blick blieb wachsam.
Angel sprang aus dem Bett und suchte seine Sachen zusammen. Er zog sich schweigend an, dann deutete er auf den Kleiderhaufen neben Spikes Füßen. „Leg das wieder ordentlich weg!“, knurrte er, bevor er das Zimmer verließ.
Spike sah ihm hinterher, dann ging er auf Zehenspitzen zur Tür und machte sie leise zu. Danach schob er einen Sessel vor die Tür, bevor er zurück zum Bett ging. Nach einem nachdenklichen Blick darauf, zog er das Kissen und die Decke herunter und verkroch sich unters Bett.
Dort lag er in völliger Dunkelheit und wartete. Irgendwann würden sie ihn auch dort finden, aber bis dahin war er sicher.
Aber wenigstens war sein Engel fort – und damit in Sicherheit. Sie konnten ihn nicht auch mit in die Hölle nehmen, wie die Stimmen es ihm eben angedroht hatten.

„Er hat gar keine Seele, Cordy hat Recht!“ Angel war immer noch sauer.
Cordelia grinste siegessicher, aber Wesley sah nachdenklich aus und blätterte in einem seiner geliebten Bücher.
„Ich bin mir da nicht so sicher“, murmelte er vor sich hin, „hier steht, dass der Erhalt einer Seele, speziell bei Vampiren, zu schweren psychischen Störungen führen kann.“
„Seelische Störungen durch eine Seele“, amüsierte sich Cordelia, „irgendwie passend. Wenn er denn eine Seele hätte.“
Wesley schlug das Buch zu und sah Angel an. „Es gibt einen ganz einfachen Weg, herauszufinden, ob Seele oder nicht“, sagte er.
Angel sah ihn immer noch verstimmt an. Für ihn stand fest, das Spike gelogen hatte, wie schon so oft.
Wesley räusperte sich. „Nimm ihn mit zu... ich meine, ins Caritas... Dort ist jemand, der sich mit Seelen auskennt.“
„Du kannst Lorne ruhig erwähnen“, grummelte Angel und nippte an seinem Blut.
„Er kann dir mit Sicherheit sagen, ob Spike eine Seele hat oder nicht“, drängte Wesley.
„Er kann auch scharf auf ihn sein!“
Wesley zuckte hilflos die Schultern. „Weißt du einen besseren Weg?“
„Wir schicken ihn weg, zurück nach Sunnydale. Soll er doch Buffy und ihre Freunde nerven“, schlug Cordelia vor, aber Angel schüttelte nur ablehnend den Kopf.
Das Spike wieder verschwand wollte er auch nicht.
Er trank sein Blut aus und stand auf.
„Wes, rufst du Lorne an, das wir kommen? Ich hole Spike.“

Angel war immer noch nicht überzeugt, das es wirklich der beste Weg war, Spike mit ins Caritas zu nehmen. Andererseits, wenn sich herausstellte, das Spike keine Seele hatte, würde er die Hölle auf Erden kennen lernen. Mit Angel als rachsüchtigem Teufel!
Angel würde ihm mit Freuden alles antun, was ihm die imaginären Stimmen angeblich angedroht hatte. Und einige darüber hinaus!
Er wollte die Tür zu seinem Schlafzimmer aufstoßen, aber irgendetwas blockierte die Tür.
Angel drückte fester dagegen. Das Hindernis gab kurzzeitig nach, dann ging überhaupt nichts mehr.
Durch den schmalen Spalt versuchte er, etwas zu erkennen. Aber im Zimmer war es zu dunkel.
„Spike? William? Die Tür klemmt!“
Aber entweder war Spike nicht da, oder er wollte Angel nicht hören. Oder ihn nicht hereinlassen.
Angel drückte noch einmal gegen die Tür, aber vergeblich.
„Spike, mach auf!“, grollte er.
Wieder kein Erfolg.
Angel hatte genug. Genug von klemmenden Türen und schmollenden Childs.
Er ließ seinem Dämon freie Hand und warf sich gegen die Tür.
Die Tür zerbarst splitternd und Angel konnte einen Sessel sehen, der sie bisher blockiert hatte.
Wütend griff er durch das kaputte Türblatt und schleuderte den Sessel zur Seite. Ein kurzer Tritt riss die Reste der Tür endgültig aus den Angeln und Angel stand wie ein Rachedämon im Zimmer.
„William!“, brüllte er.
Nichts rührte sich, anscheinend war das Zimmer leer. Angel glaubte nicht daran, schließlich musste irgendwer in dem Zimmer die Tür verbarrikadieret haben.
„William!!“, brüllte er noch einmal.
Die Kleidungsstücke lagen immer noch auf dem Fußboden verstreut.
Angel riss wütend die Schranktüren auf und zerrte die restlichen Sachen heraus. Bis der Schrank leer war.
Spike fand er nicht.
Als nächstes rannte er ins Bad und fetze den Duschvorhang herunter.
Aber auch dort fand er niemand.
Blieb nur das Bett.
Angel lächelte böse, als er sah, dass das Kissen und die Decke fehlten.
Ganz langsam zog er das Laken weg, dann warf er die Matratze zur Seite.
Durch den Lattenrost sahen ihn ängstliche blaue Augen von unten an.
Immer noch böse grinsend, kippte Angel das Bett auf die Seite.
Spike zog sich schnell die Decke über den Kopf.
Weiterhin schweigend, griff Angel nach der Decke und riss sie mit einem Ruck weg.
Spike kauerte sich seitlich zusammen, er zitterte am ganzen Körper.
Angel unterdrückte bewusst jegliches Mitleid. ´Er macht dir nur was vor. Eigentlich genießt er es`, dachte er immer wieder.
Schließlich drehte er sich um und ging zum Fenster. Angel lehnte sich rückwärts dagegen und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Du hast genau zwei Wahlmöglichkeiten, William“, sagte er gelassen, „entweder, du stehst auf, ziehst dich an und kommst mit, oder“, er griff nach dem Zugband des Rollos, das vor dem Fenster hing. „Oder, ich sorge dafür, das es hier drin gleich sehr hell wird. Ich stehe neben dem Fenster, im Schatten. Aber du...“ Er blickte genau in Spikes Richtung.

Für einen winzigen Augenblick dachte er, Spike würde liegen bleiben.
Dann sah er zu seiner Erleichterung, wie Spike langsam aufstand und zum Kleiderschrank schlurfte.
Angel wollte ihn in den Arm nehmen und trösten, ihm sagen, das es nicht so gemeint war, aber er zwang sich, hart zu bleiben. Ungerührt sah er zu, wie Spike eine Jeans anzog und dazu ein T-Shirt von Angel, das ihm eigentlich viel zu groß und zu weit war.
Er sah so verloren aus, das Angel kurz den Blick abwenden musste.
Als er Spike wieder ansah, hielt der gerade einen Stiefel in der Hand und sah sich nach dem zweiten um. „Da hinten.“ Angel wies in die Richtung.
Er wartete, bis Spike vollständig angezogen war.
„Gehen wir!“
Er ging aus dem Zimmer, ohne sich weiter um sein Child zu kümmern.
Aber dabei spitze er die Ohren, um zu hören, ob Spike ihm wirklich folgte.
Doch der schlurfte folgsam hinter ihm her.

Wesley unterdrückte schnell ein Grinsen, als die beiden ins Büro kamen. Angel, der immer noch Wut ausstrahlte und dahinter ein völlig eingeschüchterter Spike.
Das war wirklich sehenswert, fand er.
„Hast du Lorne erreicht?“ Angel klang immer noch unfreundlich.
„Ja. Er meint, wir können hinkommen. Er wundert sich nur, was so eilig ist, das es nicht bis heute Abend warten kann.“
„Wird er schon merken. William?“ Angel drehte sich ruckartig um und stieß mit Spike zusammen, der mit hängenden Armen und leerem Blick genau hinter ihm stand.
Er umfasste sein Handgelenk fest, damit er nicht weglief.
„Ihr kommt mit“, befahl er Wesley und Cordelia.
„Aber warum denn? Du kommst doch auch ohne uns...“ Angel starrte sie so finster an, das Cordelia lieber klein bei gab. „Andererseits, wenn dir soviel daran liegt, kommen wir natürlich gerne mit.“
„Wes, hol das Auto, du fährst! Cordy, du passt mit auf William auf. Wenn er frech wird kannst du ihn pfählen!“
Er sah Spike an, als wartete er nur auf eine passende Gelegenheit, ihn endgültig zu vernichten.
Cordelia schluckte. So wütend hatte sie Angel noch nie erlebt. Und er machte ihr so, in seiner kalten, beherrschten Wut, mehr Angst als Angelus es je gekonnt hatte.
Angel griff nach der Decke, die auf dem Sofa in der Halle lag und breitete sie über sich und Spike aus. „Sollte reichen.“
Dann ging er los und zerrte Spike hinter sich her. Cordelia folgte beiden mit dem Pflock in der Hand.
Wesley hatte glücklicherweise daran gedacht, das Verdeck zu schließen, sodass die Vampire im Auto geschützt waren. Cordelia setzte sich neben Wesley, was Angel zwar mit einem Stirnrunzeln bemerkte, aber nicht weiter kommentierte.
Dafür schubste er Spike grob zurück, als dieser sich auf die Rückbank legen wollte, den Kopf in Angels Schoß.
„Du wirst es wohl verkraften, sitzen zu bleiben“, fauchte er.
Spike nahm auch diese Bemerkung ohne irgendeine Reaktion hin.
Aber einen Moment später rückte er ein Stückchen von Angel weg.
Angel verriegelte vorsichtshalber die Autotüren, damit Spike nicht wieder versuchte, während der Fahrt auszusteigen, dann verfiel er in dumpfes Brüten.
„Wir sind da!“ Wesleys Bemerkung riss ihn aus seinen Grübeleien.
„Gut.“ Angel zog wieder die Decke über sich und Spike und wartete, bis Wesley die Tür geöffnet hatte. Dann stürmte er ins Caritas.
„Lorne!“
„Ich bin hier, mein Engel, keine Panik.“ Lorne hielt den unvermeidlichen Drink in der Hand und betrachtete seine Gäste neugierig.
„Womit habe ich das verdient, das ganz Angel Investigations hier aufkreuzt?“
Angel zerrte die Decke zur Seite und zeigte auf Spike. „Hier! Ich will wissen, was in seinem Kopf vorgeht!“
„Was in deinem Kopf vorgeht würden manche Leute auch gerne wissen“, erwiderte Lorne leise, bevor er Spike ansah. „Das ist ja unser junger Freund. Wo war er so lange?“
„Afrika“, antwortete Angel knapp.
Lorne sah ihn an und zog eine Augenbraue hoch. „Dort gibt es sehr alte, kraftvolle Magie. Und sehr gefährliche dazu!“
„Was siehst du?“ Angel ging nicht weiter auf die Bemerkung ein.
Lorne nahm einen bedächtigen Schluck, bevor er wieder Spike ansah. „Außer einem ungemein gutaussehenden Mann? Okay, vergiss die letzte Bemerkung einfach. Tja, Engelchen, kleines Problem. Erstens, er müsste singen... oder wenigstens summen... Und zweitens, was ein noch größeres Problem ist: Er ist ein Vampir. Vampire haben keine Seele. Na gut, es gibt eine Ausnahme, aber manchmal habe ich den Eindruck, es macht nicht so einen großen Unterschied.“
Er wandte sich fragend an Cordelia, die leise kicherte.
„Alles okay, Darling?“
Cordelia nickte nur und versuchte, wieder ernst zu sein.
Lorne sah wieder Angel an. „So wie ich das sehe, kann ich deinen Wunsch nicht erfüllen, Engelchen.“
„Ich war schon mal hier“, sagte Spike plötzlich.
Alle starrten ihn an.
„Stimmt, mein Schatz, das war, bevor du diesen interessanten Ausflug gemacht hast, von dem uns unser schlecht gelaunter Lieblingsvampir gerade berichtete...“, Lorne brach ab.
„Sieh mich an!“, forderte er Spike auf, der sich im Caritas umsah.
Er legte Spike die Hand unters Kinn und zwang ihn, im in die Augen zu sehen. „Ich habe mich gerade gewaltig geirrt!“, murmelte Lorne verblüfft, „er hat eine Seele!?“

„Er hat eine Seele?“, echoten Angel und Cordelia ebenfalls verblüfft.
Lorne sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Na, darum seid ihr doch hier, oder?“
„Wir waren uns nicht sicher. Ob er wirklich eine Seele hat, meine ich“, sagte endlich Wesley in das andauernde Schweigen hinein.
„Ah ja.“
Lorne musterte Angel mit einem vernichtenden Blick, bevor er sich wieder Spike zuwandte. „Dann würde ich dich jetzt gerne singen hören. Was gefällt dir den so?“
„Mandy!“
„Engelchen, er soll singen, nicht du. Oder wenn du willst, auch du. Aber einigt euch, wer zuerst!“
„Er singt *Mandy*“, knurrte Angel.
Lornes Augenbrauen gingen noch etwas höher. „Willst du wissen, was in seinem Kopf vor sich geht – oder ihn demütigen?“
„Schon gut, mir ist es egal. Wenn er mir nur endlich glaubt.“ Spikes Stimme war fast nur noch ein Flüstern. „Meine Opfer verfolgen mich, sie wollen mich in der Hölle schmoren sehen. Und manchmal denke ich, sie haben Recht.“
Er drückte die Hände gegen die Ohren. Die Stimmen kamen näher, sie hatten ihn wieder gefunden.
Lorne sah den Schmerz in seinen Augen. „Was du getan hast kann niemand ungeschehen machen“, sagte er leise, „aber du kannst es bereuen. Und für deine Taten büßen.“
„Gut, fangen wir an.“ Er zeigte auf die Bühne. „Du bist der Star!“
Bei den ersten Takten von Mandy hielt Cordelia die Luft an, dann atmete sie zischend aus. „Er klingt besser als du“, sagte sie zu Angel.
Der überhörte diese Bemerkung vorsichtshalber.
Lorne konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf Spike. Er lächelte zwischendurch amüsiert und runzelte dann besorgt die Stirn.
Angel betrachte ihn gespannt.
Endlich sah Lorne ihn an. „Was willst du wissen, mein Engel?“
Angel gingen tausend Fragen durch den Kopf. Aber die meisten gingen nur ihn und Spike etwas an, daher beschränkte er sich auf die allgemeinen Dinge.
„Er hat eine Seele?“
Lorne nickte. „Hat er. Du hast deine Einzigartigkeit damit verloren. Aber er hat sie sich freiwillig geholt, weil er sie wollte. Und nicht wie du durch einen Fluch erhalten. Doch es wird noch einige Zeit dauern, bis er sich daran gewöhnt hat. Noch leidet er, ist nicht fähig, Reue zu empfinden, das kommt erst mit der Zeit. Vielleicht kannst du ihm helfen, dass es schneller geht?“
„Aber warum hat er gesagt, er hätte keine Seele?“
„Er hat furchtbare Angst! Er leidet! Die Seele bereitet ihm körperliche Schmerzen. Und er glaubt, wenn er die Seele verleugnet verschwinden auch die Schmerzen.“
„Gut, das verstehe ich. Aber warum läuft er denn immer vor mir weg?“, fragte Angel verzweifelt, der längst vergessen hatte, dass Wesley und Cordelia neben ihm standen.
Lorne legte ihm den Arm um die Schultern und nickte den Beiden zu, bevor er mit Angel ein Stück wegging, bis sie außer Hörweite waren. „Er liebt dich! Und er befürchtet, das er dich mit in die Hölle reißt, wenn du in seiner Nähe bist. Deshalb läuft er weg!“
Er legte Angel beide Hände auf die Schultern und sah ihn eindringlich an. „Ich habe dir schon mal gesagt, du musst ihn besser behandeln, damit er bei dir bleibt! Aber er liebt dich, das hat er schon immer getan. Und nur du kannst dafür sorgen, das die Seele nicht zum Fluch für ihn wird!“
Er sah zu Spike hin, der immer noch auf der Bühne stand. „Bring ihn nach Hause. Und sei für ihn da, mehr kann ich im Augenblick nicht für euch tun.“
„Warte, eine Frage noch“, bat Angel leise. „Mit wem hat er geschlafen? Außer mit mir!“
Lorne zog wieder eine Augenbraue hoch. „Solltest du das nicht ihn fragen?“
„Das habe ich ja“, druckste Angel herum, „und wir hatten einen mordsmäßigen Krach deshalb. Aber... ich muss es einfach wissen.“ Er sah Lorne unglücklich an.
Lorne lachte leise und schüttelte den Kopf. „Eigentlich sollte ich es dir nicht sagen, aber das ist ja ein besonderer Fall. Außerdem glaube ich, dass du es eigentlich schon weißt. Es gab noch einige andere Männer - außer dir - aber die sind tot. Er selber hat sie getötet. Sonst gab es keine anderen. Und auch mich hat er abblitzen lassen, was ich sehr bedauere!“

Die Rückfahrt zum Hotel verlief wie die Fahrt zum Caritas weitgehend schweigend, aber es war ein entspanntes Schweigen.
Angel saß wieder mit Spike auf dem Rücksitz, doch diesmal lehnte Angel in einer Ecke und hatte Spike eng an sich gezogen, als ob er ihn nie wieder loslassen wollte.
Und auch Spike war ruhiger. Er drehte sich in Angels Umarmung soweit herum, das er ihn küssen konnte.
Beide waren so in ihren Kuss vertieft, dass sie nicht bemerkten, wie Cordelia sie ungläubig ansah.
„Wie immer. Erst streiten sie sich bis zum Geht-nicht-mehr und gleich danach vögeln sie wieder.“
„Was?“ Wesley drehte sich schnell um und atmete dann erleichtert auf.
„Sie küssen sich“, berichtigte er Cordelia.
„Wenn wir nicht bald zuhause sind, fallen sie hier übereinander her“, meinte Cordelia nur.
Wesley seufzte. Er fragte sich, ob Cordelias Abneigung gegen Spike ein Ausdruck von Eifersucht war. Aber er hütete sich, sie danach zu fragen.
„Angel freut sich einfach, das es Spike besser geht“, sagte er nur.
Cordelia schnaubte nur höhnisch.
„Wann hat er das letzte mal gefragt wie es uns geht? Vor allem, wie es uns mit seinem Liebling geht?“, sagte sie dann spitz.
Wesley flehte um himmlischen Beistand. Cordelia war wirklich eifersüchtig!
„Reden wir später darüber?“, bot er ihr an.
„Später? Du meinst, wenn Angel uns mal wieder beachtet? Dann ist er so erschöpft davon, sich um seinen Süßen Sorgen zu machen oder ihn zu vögeln, das er sowieso nichts mehr mitkriegt!“
„Noch kriege ich alles mit“, unterbrach sie Angel ruhig. „Und Wes hat Recht, wir reden nachher darüber, im Büro.“

Angel schloss die Tür hinter sich und sah Cordelia und Wesley an. „Spike schläft. Und ich habe ihn eingeschlossen. Er wird uns also weder stören noch einfach verschwinden.“
Dann setzte er sich auf den einen Besucherstuhl vor Wesleys Schreibtisch.
„Willst du stehen bleiben?“, fragte er Cordelia.
Als sie nicht antwortete zuckte er nur die Schultern. „Okay, Leute, was ist das Problem? Das ich einen Mann liebe? Oder das es dieser spezielle Mann ist?“
„Nein, darum geht es nicht, es ist nur...“, fing Wesley an, der versuchte, eventuellen Ärger im Keim zu ersticken.
„Es geht darum, das Spike nur Schwierigkeiten macht, egal, ob er da ist oder nicht. Wenn er da ist, bringt er hier alles durcheinander und wenn er weg ist, holst du ihn zurück.“ Cordelia war eventueller Ärger ziemlich egal.
Angel hatte ruhig zugehört, dann nickte er. „Du magst ihn nicht!“
„Darum geht es nicht“, erwiderte sie heftig, „sondern...“
„Du magst ihn nicht! Und du kannst dir nicht vorstellen, das er sich ändern kann. Für dich wird er immer der böse, verschlagenen Vampir bleiben, der lügt, wenn er nur den Mund aufmacht.“
Cordelia antwortete nicht, aber ihr Blick besagte, dass Angel richtig lag.
„Angelus. Du hast selbst erlebt, wozu er fähig ist“, fuhr Angel gelassen fort, „er hat Buffy und ihre Freunde terrorisiert. Unter anderem dich! Er hätte dich töten können. Und hat es auch fast getan! Und trotzdem: Du bist immer noch hier, immer noch ein Mitglied von Angel Investigations. Obwohl du nicht weißt, wann Angelus wieder auftaucht. Warum?“
„Ich kenne dich. Angelus ist deine dunkle Seite, aber er hat nichts mit dir zu tun“, antwortete Cordelia sofort.
Angel lachte leise und griff nach seinem Glas mit Blut, das er neben sich hingestellt hatte.
Als er Cordelia und Wesley wieder ansah, war sein Gesicht nicht mehr menschlich. Gelbe Vampiraugen funkelten sie an, die Stimme war anders, das Grinsen spöttisch.
„Du würdest es nicht merken, wenn Angelus zurück wäre, er könnte mit dir spielen, bis es ihn langweilt, so zu tun, als sei er Angel. Dann würde er sein wahres Gesicht zeigen.“
Wieder drehte sich Angel etwas zur Seite, bis sein Gesicht im Schatten lag.
„Aber du willst ja lieber glauben, das ich Angel bin“, fuhr er in seinem normalen Tonfall fort und lächelte, „genauso, wie du glauben willst, das Spike immer böse ist – und bleibt.“
Er trank sein Blut aus und stand auf. „Er hat jetzt eine Seele. Und es dauert lange, bis er sich daran gewöhnt hat. Ich weiß das, schließlich habe ich das auch durchgemacht. Und es tut immer noch weh, von Zeit zu Zeit. Aber ich habe Freunde, die mir helfen. Euch! Ich denke, dieselbe Chance verdient Spike auch.“
Angel ging hinaus, ohne sich weiter um Wesley und Cordelia zu kümmern.
„Soll das etwa heißen, wir hatten die ganze Zeit Angelus hier?“, fragte Cordelia entgeistert. „Oder war er bisher Angel und ist jetzt Angelus?“
Wesley schüttelte nur müde den Kopf. „Such es dir aus. Ich muss arbeiten.“
Er würde noch einmal mit Angel darüber reden müssen, das sein Vortrag die ganze Sache nur noch komplizierter gemacht hatte.

Tbc...

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SPIKEmarsters

Administrator

Beiträge: 272
Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 26.09.04, 18:53  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

hi!!!

*hach* Das war ja so schön. endlich glaubt Angel Spike und will auch voll und ganz zu ihm halten!!!
Ich finde das echt toll.
Hoffentlich findet sich cordelia auch damit ab und kreift Angel vielleicht etwas mit unter die Arme.
Auf jeden fall bin ich auch sehr gespannt wie Angel Spike helfen will und ob Spike es auch richtig zu lässt.
Zumindest hat Angel jetzt die Gewissheit das Spike nicht mit Lorne geschlafen hat.

Lg Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 03.10.04, 19:57  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 24

Wesley starrte auf das Buch vor sich, aber er las nicht.
Seine Gedanken drehten sich immer noch um das Gespräch von eben.
Er fragte sich, wie es weitergehen sollte. Mit Angel und Spike und mit Angel Investigations.
Cordelia war bereit gewesen, Spike als lästiges Übel zu tolerieren, solange er aufgrund seines Chips niemand verletzen oder töten konnte.
Aber jetzt mit der Seele war es etwas anderes. Sie wusste sehr wohl, das Angel theoretisch töten konnte, es aber nicht mehr tat.
Doch sie war nicht bereit, diese Regel auch für Spike gelten zu lassen.
Und wenn Wesley ehrlich war, war er nicht sicher, das Spike nicht trotz Seele töten würde.
Aber er hatte keine andere Wahl, als es darauf ankommen zu lassen.
Und darauf zu vertrauen, dass Angel sie schützen würde. Auch vor seinem geliebten Child.

Angel schloss leise die Tür auf und machte sie hinter sich ebenso leise wieder zu.
Dann ging er zum Bett.
Spike lag entspannt auf dem Rücken und schlief, und er hatte Zeit, ihn in Ruhe zu betrachten.
Angel streckte schon die Hand aus, um ihn zu berühren, ließ es dann aber bleiben. Er wollte Spike nicht aufwecken.
Stattdessen ging er leise zurück zur Tür, um das Zimmer wieder zu verlassen.
Ein heftiges Stöhnen stoppte ihn. Angel drehte sich um. Spike lag nicht mehr entspannt auf dem Rücken, er hatte sich auf die Seite gedreht und Arme und Beine eng an den Körper gezogen.
Als er laut aufschrie, war Angel wieder bei ihm.
„Nein, geht weg!“ Spike streckte beide Arme abwehrend aus, dann zog er die Decke dicht um seinen Körper.
„Ich... wollte das nicht. Es war... mein Dämon, ich konnte nicht anders.“
Angel sah, wie Spikes Gesichtsausdruck in schneller Folge wechselte.
Aber Spike wachte nicht auf, er war in seinem Alptraum gefangen.
Ohne weitere Überlegungen setzte sich Angel auf den Bettrand und nahm ihn in den Arm.
„Alles okay, ich bin da“, flüsterte er und wiegte den sich windenden Vampir sanft ihn und her.
„Wach auf, William es ist nur ein Traum.“
Spike, der heftig atmete, beruhigte sich langsam. Endlich öffnete er die Augen und sah Angel verwirrt an.
„Du bist hier?“
Angel nickte und küsste ihn zärtlich. „Ich habe dir doch gesagt, ich beschütze dich.“
Spike schloss die Augen wieder und legte den Kopf gegen Angels Brust.
„War es bei dir auch so schlimm?“
„Ja. Sie haben mich verfolgt, jeder, den ich getötet habe. Ich habe sie gesehen, ich habe ihre Stimmen gehört.“
Spike setzte sich auf und sah Angel ins Gesicht. „Verfolgen sie dich immer noch?“
Angel schüttelte nur den Kopf.
Er streckte sich auf dem Bett aus und zog Spike eng an sich. „Jetzt nicht mehr. Ich habe meine Taten bereut. Und tue es immer noch. Aber ich werde nie vergessen, was ich getan habe.“
Er spürte, wie sich Spikes Körper verkrampfte und streichelte ihn beruhigend. „Du hast deine Seele freiwillig zurückgeholt, damit hast du mehr getan als ich. Ich habe die Seele durch den Zigeunerfluch bekommen – und fast ein Jahrhundert dagegen angekämpft. Heute weiß ich, das es falsch war. Wenn ich sie als Teil von mir akzeptiert hätte, hätte ich mir viel Leid erspart.“
„Ich wollte diese verdammte Seele doch nur, damit ich dir endlich ebenbürtig bin“, jammerte Spike weinend.
Angel streichelte ihn wortlos. ´Du hast mehr bekommen als du wolltest. Jetzt musst du damit zurechtkommen, wie wir alle`, dachte er. Aber es war noch zu früh, sein Child auf diese simple Tatsache hinzuweisen.
„Willst du mit runter kommen?“, fragte er statt dessen.
„Runter?“, schniefte Spike verständnislos und wischte sich mit der Hand übers Gesicht.
Angel lächelte leicht und gab ihm ein Taschentuch.
„Mit ins Büro. Immerhin gehörst du jetzt zu Angel Investigations, du kannst also gleich
anfangen, deinen Teil der Arbeit zu machen.“
„Arbeit?“ Spike sah immer noch unglücklich aus, aber das Wort Arbeit löste die übliche rebellische Haltung aus.
Er schniefte noch etwas, bevor er Angel entrüstet ansah. „Was für Arbeit?“
Angel grinste verhalten. „Na ja, Wes hat da sicher einiges für dich zu tun. Er durchforstet gerade alle möglichen Texte auf Hinweise zu einen bevorstehenden Weltuntergang. Und außerdem kannst du Cordy helfen, und...“
„Moment mal“, unterbrach ihn Spike empört, „du erwartest, das ich irgendwelche alten, staubigen, langweiligen Bücher durchblättere... oder mir Anweisungen von der Highshoolqueen geben lasse?“ Er schüttelte heftig den Kopf. „Vergiss es! Das hatten wir schon mal, und es ist gründlich schief gegangen.“
Er grinste hinterhältig. „Ich könnte wieder nach Afrika gehen... und meine Seele aufgeben...“
Jetzt schüttelte Angel den Kopf. „Geht leider nicht, mein Schatz, deine Seele läst sich nicht *zurückgeben*. Wes hat sich eingehend damit beschäftigt, und wer seine Seele auf diesem Wege bekommen hat, hat sie für immer. Keine Rückgabe bei Nichtgefallen!“
„Oh Gott“, stöhnte Spike entgeistert, „das heißt, ich werde immer eine Seele haben, für alle Zeiten?“
„Für immer und ewig“, bestätigte Angel.
Spike ließ sich zurück aufs Bett fallen und starrte gegen die Decke. „Das kommt wohl davon, wenn man das Kleingedruckte nicht liest“, murmelte er.
Angel gab ihm einen amüsierten Klaps. „Steh schon auf und stell dich den Dingen“, sagte er gespielt fröhlich.
„Außerdem kannst du noch etwas anderes tun, als Wes und Cordy zu helfen.“
Spike sah ihn argwöhnisch an, stand aber auf.
„Was denn?“
Angel umarmte ihn. „Deinen Sire bei Laune halten.“
Spike lachte laut. „Wie in alten Zeiten, was? Okay, gehen wir runter.“

„Ach, gut das du da bist, ich muss dich was fragen...“, Cordelia brach abrupt ab, als sie sah, das Spike ebenfalls dabei war. „Was macht der denn hier?“
„Spike“, Angel legte ihm den Arm um die Schultern, „gehört wieder zu Angel Investigations.“
„Wieder?“, fragte Cordelia entsetzt (jedenfalls kam es Spike so vor).
„Er ist zurück und er gehört dazu“, bestätigte Angel ungerührt.
„Was sagt Wes dazu?“, erkundigte sich Cordelia.
„Wes, äh ja, ich wollte gerade mit ihm reden...“ Angel wurde vorübergehend aus dem Konzept gebracht.
„Viel Spaß.“ Cordelia wandte sich wieder ihrem Computer zu und ignorierte die beiden Vampire.
„Okay, einen haben wir überzeugt“, murmelte Angel.
„Überzeugt?“, fragte Spike, „wie sieht es aus, wenn du jemand nicht überzeugst?“
„Frag nicht!“
Wesley zog erstaunt die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts, als die beiden Vampire bei ihm erschienen.
„Äh, also, ich wollte dir sagen, dass...“, Angel sah verlegen zu Boden. Er fragte sich, was er tun sollte, wenn Wesley Spike auch ablehnte.
Angel Investigations verlassen und mit Spike alleine weitermachen? Feuern konnte er ja niemand mehr, schließlich hatte er die Leitung von Angel Investigations nach der letzten Katastrophe an Wesley abgetreten. Und der machte nicht den Eindruck, das er seinen Posten aufgeben wollte.
„William, würdest du in meinem Büro warten? Ich muss mit Wes reden. Alleine!“
Spike zuckte nur die Schultern. „Von mir aus. Hast du neue Pornos, die ich noch nicht kenne?“
Er grinste, als Angels Nacken rot anlief. „Mal sehen, ob ich sie finde...“ Vergnügt verließ er den Raum.
Angel machte die Tür hinter ihm zu, bevor er Wesley ansah. „Er ist... immer noch verwirrt, wegen seiner Seele“, erklärte er.
Wesley nickte nur. „Klar, seine Seele ist an allem Schuld. Verdammt, Angel, das hat sich eben sehr nach dem Spike angehört, den wir alle kennen.“
„Ja schon, aber...“, rechtfertigte sich Angel schnell, aber Wesley winkte ab. „Schon gut, ich wollte auch mit dir reden. Dein Vortrag vorhin, über die Auswirkung von Seelen auf Vampire... – das war überflüssig.“
„Überflüssig? Wieso?“
Wesley lehnte sich zurück und sah Angel an. „Cordy sieht nur das, was sie sehen will. Wenn du wirklich Angelus wärst, würde sie es erst merken, wenn du dich auch wie Angelus verhältst. Wenn du dich wie Angel benimmst, hält sie dich auch für Angel.“
Angel sah ihn erstaunt an. „Aber, es wäre doch – rein theoretisch – möglich, das ich Angelus bin und euch etwas vormache.“ Angel veränderte sein Aussehen und seinen Tonfall, sodass er wie Angelus klang, aber Wesley schüttelte nur den Kopf. „Lass es. Ich weiß, wann du Angel bist und wann Angelus.“
Angel kehrte zu seinem normalen Tonfall zurück. „Woher?“, fragte er neugierig.
„Ich kann sehen, ob du eine Seele hast!“
„Aber, aber... dann hast du es doch bei Spike auch gesehen...“
„Ich kenne nicht so viele Vampire mit Seele“, entgegnete Wesley vorsichtig, „es war auch möglich, das ich mich bei ihm irre. Lorne erkennt das besser. Außerdem kann er es überprüfen.“
„Hm?“
„Angel, hast du dich seit vorhin um den Verstand gevögelt? Er kann jeden Karaoke singen lassen. Und wenn eine Seele da ist, kann er darin lesen!“
„Ähm, ja, stimmt!“ Angel ließ offen, worauf sich seine Bestätigung bezog.
„Worüber ich aber eigentlich reden wollte: Spike braucht eine Aufgabe, irgendwas, das ihm das Gefühl gibt, wichtig zu sein. Kann er... wieder zu uns gehören? Zu Angel Investigations?“
„Hat er schon mal dazu gehört?“, fragte Wesley mit ausdruckslosem Gesicht zurück.
„Na ja, irgendwie schon. Immerhin hat er dir geholfen, die Beschwörung dieses...“
„... Dämons, der dann tot im Garten lag, bevor er uns was sagen konnte“, unterbrach ihn Wesley.
„Äh, ja... aber das war doch ein Unfall, oder?“ Angel wollte nicht ausgerechnet daran erinnert werden.
„Unfall, ja, so kann man es auch sehen“, entgegnete Wesley trocken.
Er sah Angel noch einen Moment ausdruckslos an, dann grinste er leicht. „Schon okay, wenn ich nein sage, löcherst du mich so lange, bis ich ja sage. Oder du schmollst und machst uns allen das Leben schwer. Aber ich stelle eine Bedingung.“
Angel nickte hastig. „Alles was du willst.“
Wesleys Grinsen wurde breiter. „Damit wärst du sicher nicht einverstanden. Aber keine Angst, soviel verlange ich gar nicht, nur eins: Ich habe das Sagen! Und Spike hält sich daran, egal, ob es ihm gefällt oder nicht! Ich will auch nicht hören: „Aber Angel hat gesagt...“. Und ich bin nicht bereit, meine Anweisungen zu diskutieren!“
Er wurde wieder ernst. „Kann er das? Oder läuft er wieder weg, wenn es mal nicht nach seinem Kopf geht?“
„Ich kann es nicht versprechen“, erwiderte Angel ebenso ernst, „aber ich glaube, er hat etwas gelernt. Sicher, es wird immer Momente geben, wo er in seine alten Gewohnheiten zurückfällt. Aber im Großen und Ganzen...“
„Versuchen wir es“, stimmte Wesley zu und stand auf, „jetzt müssen wir nur noch Cordy überzeugen, oder?“
Angel stand ebenfalls auf und umarmte Wesley stürmisch. Bevor der wusste, wie ihm geschah, hatte ihn Angel bereits geküsst. „Danke, du bist der beste Freund, den ich habe.“
Wesley machte sich verlegen los. „Wenn wir Cordy nicht überzeugen können, bin ich der einzige, außer du zählst deinen Liebling mit. Ich rede mit ihr. Kümmere dich um Spike, falls sie danach den Wunsch hat, ihn auf etwas Staub zu reduzieren!“

Spike blätterte gelangweilt in der Akte, die auf Angels Schreibtisch lag.
Seine Miene hellte sich auf, als Angel hereinkam.
„Und, wie sieht’s aus?“, fragte er und ging Angel entgegen, um sich an ihn zu kuscheln.
„Wes ist dafür - na gut, er ist einverstanden“, relativierte Angel seine Bemerkung.
„Bleibt nur noch die Highschoolqueen“, erwiderte Spike.
„Wes kümmert sich um Cordy.“ Angel streichelte Spike abwesend, bevor er mit ihm zusammen zum Schreibtisch ging. „Setzt dich hin.“
Das tat Spike auch – er setze sich auf Angels Schoß. Das hatte dieser zwar nicht gemeint, aber er lehnte es auch nicht unbedingt ab.
„Wes stellt gewisse Bedingungen“, fing Angel an und legte Spike gleichzeitig die Hand auf den Mund, bevor der in entrüstete Proteste ausbrechen konnte. „Er - ich meine Wesley - gibt die Anweisungen. Und du hältst dich daran, wie wir alle! Er ist der Boss! Und du nennst Cordy nicht mehr Highschoolqueen. Sie ist Cordelia oder Cordy, nichts anders. Und die letzte Bedingung“, er wurde davon abgelenkt, das Spikes Zunge in seiner Handfläche spielte, „also, die letzte Bedingung, du... hör auf damit, William!“, Angel nahm die Hand von Spikes Mund, „wenn es Probleme gibt, dann löst du sie. Hier! Und läufst nicht einfach weg!“
Er sah Spike eindringlich an.
Der grinste vergnügt, bis ihm bewusst wurde, dass Angel er wirklich ernst meinte. Dann lächelte er leicht. „Aber wann ich es mit dir treibe, entscheidest noch du, oder?“
„William!“
„Okay, ich habe verstanden. Wes verteilt die Arbeit - hoffentlich muss ich nicht nur alte Bücher wälzen - und die Highschoolqueen gibt es nicht mehr. Was machen wir jetzt?“

„Angel sagt, ich soll dir helfen?“ Spike stand in der Tür und versuchte, sich seinen Unmut nicht anmerken zu lassen.
Der erste Auftrag war genauso, wie er befürchtet hatte.
„Ja. Komm rein und mach die Tür zu.“
Spike seufzte leise. Das fing ja noch schlimmer an als befürchtet.
Wesley musterte ihn so aufmerksam, als er vor ihm stand, dass Spike nervös wurde. Er leckte sich über die Lippen und konnte gerade noch verhindern, das er sich mit den Fingern durch die Haare fuhr.
Schnell steckte er die Hände in die Hosentaschen.
Wesley sah ihn weiterhin aufmerksam an.
„Was ist los, habe ich Blut an den Lippen oder was?“ Spike konnte seine Nervosität nicht mehr unterdrücken.
Wesley schüttelte nur abwesend den Kopf und sah ihm erneut ins Gesicht. Spike wollte den Kopf wegdrehen, dieser intensive Blick war ihm unheimlich.
„Spike, sieh mich an!“
Unbehaglich gehorchte er, nahm sich aber vor, darüber mit Angel zu reden. Er hatte keine Lust, sich optisch sezieren zu lassen.
Jetzt nickte Wesley vage, dann lächelte er. „Wenn man genau hinsieht, sieht man es. Seltsam, das ich es nicht gleich gesehen habe.“
„Was?“, fragte Spike entsetzt.
„Das du eine Seele hast. Bei Angel sieht man es sofort. Aber bei dir... wahrscheinlich, weil niemand damit rechnet, das du eine Seele hast.“
„Man siiiieht es?“, fragte Spike gedehnt.
„Ich sehe es“, präzisierte Wesley. „Aber warum stehst du immer noch da rum? Setzt dich hin, wir sind noch nicht fertig.“
„Noch nicht“, wiederholte Spike zweifelnd. Er musste unbedingt mit Angel über Wesley reden. Und zwar bald, bevor der seine Selektion mit massiveren Dingen als Blicken fortsetzte.
Spike legte überhaupt keinen Wert darauf, aufgeschnipselt zu werden, nur damit Wesley seine Neugier stillen konnte.
„Äh, ich hole mir nur mal was zu trinken. Ich meine, wenn das länger dauert...“, sagte er hastig.
„Oh, ich habe vorgesorgt.“ Wesley holte eine Flasche Bourbon und zwei Gläser aus der Schreibtischschublade. Der Verschluss knackte beim Öffnen.
Spike war unschlüssig.
Für eine volle Flasche Bourbon ertrug er eine ganze Menge. Und wenn Wesley ein Messer in die Hand nahm konnte er die Unterhaltung schließlich immer noch beenden.
Gebannt sah er zu, wie Wesley das eine Glas bis zum Rand voll goss und dann quer über den Tisch schob.
Der Form halber wartete er, bis Wesley sich ebenfalls etwas eingegossen hatte, dann trank er sein Glas in einem Zug leer. „Gut!“ Er leckte sich die Lippen. „Und jetzt?“
„Jetzt“, sagte Wesley, „unterhalten wir uns. Über deine Seele. Ich will wissen, wie du darauf gekommen bist, sie dir zurückzuholen. Und woher du überhaupt wusstest, das so etwas geht?“ Er lehnte sich entspannt zurück und nippte an seinem Bourbon.
Spike schob ihm sein leeres Glas hin. Nachdem Wesley es erneut gefüllt hatte, nahm er einen kleinen Schluck und lehnte sich dann ebenfalls zurück. Und erzählte:
„Ich bin vor etlichen Jahren das erste Mal darauf gestoßen, das es so etwas gibt. Ein Dämon hat mir davon erzählt, als wir zusammen getrunken haben. Er hat lange Zeit in Afrika gelebt und schwärmte immer noch von der machtvollen Magie, die es dort gab. Aber er wollte mir keine Einzelheiten verraten. Damals dachte ich noch, er ist so besoffen, er weiß nicht, wovon er redet. Aber es hat mich nicht losgelassen. Später habe ich dann noch einmal versucht, näheres von ihm zu erfahren, als er wieder nüchtern war, aber er hat sich geweigert, darüber zu reden. Und mich ausgelacht. Ich habe ihn getötet“, schloss Spike düster und drehte sein Glas in den Händen.
Wesley hob fragend die Whiskyflasche und Spike nickte.
Dann redete er weiter:
„Irgendwann habe ich diese Seelensache dann vergessen, war ja auch nicht so interessant - ich meine, welcher Vampir will schon eine Seele haben? – bis Angel seine verloren hat; und als Angelus den Weltuntergang herbeiführen wollte. Da ist es mir wieder eingefallen. Ich habe mich also auf die Suche gemacht, um seine Seele wieder herzustellen.“ Er grinste schief. „Versteh mich nicht falsch, ich habe Angels Seele gehasst, sie hat mir den Mann weggenommen, den ich liebte, aber Angelus... na ja, ich mag auch diese Welt, so wie sie ist, für Finsternis und ewige Düsternis und so habe ich nicht viel übrig. Und ich mag Menschen. Nicht nur als Nahrung. Ich mochte sie schon immer, auch wenn ich sie früher oder später getötet habe. Aber ich bin ein Vampir, was soll’s! Jedenfalls wurde mir klar, das Angel mit Seele immer noch erträglicher ist als Angelus ohne Seele. Und ich habe versucht, sie ihm wieder zu geben. Was gar nicht so einfach war. Ich meine, kannst du dir vorstellen, dass Angelus einfach so nach Afrika gegangen wäre? Vor allem, wenn ich das sage...“
Wesley schüttelte den Kopf.
„Genau! Diese Möglichkeit, so gut sie auch war, schied also aus. Es musste einen anderen Weg geben. Die Zigeuner waren leider alle hinüber, wir haben damals ganze Arbeit geleistet, Darla, Dru und ich“, Spike lächelte glücklich und er trank sein Glas leer, bevor er weiter erzählte.
Er sah nicht, wie Wesley vorsichtig einen Pflock aus der immer noch geöffneten Schreibtischschublade nahm und unter dem Tisch versteckte.
„Dann habe ich aber jemand kennen gelernt, der sich mit Verwünschungen und solchen Sachen beschäftigte. Und der auch von dem Vampir mit Seele gehört hatte. Ich habe ihn verführt, er hat mir den Fluch verraten, ich habe ihn getötet und Angels Seele wiederhergestellt. Das war’s!“
Spike grinste und goss sein Glas wieder voll. „Reden macht durstig“, bemerkte er dabei.
„Später haben mir diese verdammten Soldaten den Chip eingesetzt, der mich am beißen hindern sollte – was er ja auch wirkungsvoll getan hat – und ich wusste bald nicht mehr, wo ich eigentlich hin gehöre: Richtig böse sein konnte ich nicht mehr, das hat mein Kopf nicht ausgehalten, und gut sein, so wie Angel...“, Spike verzog das Gesicht.
„Irgendwann kam mir eine geniale Idee, dachte ich wenigstens. Wenn ich so tue, als ob ich gut bin, werde ich den Chip los. So eine blöde Seele würde mich kaum am töten hindern. Die Rechnung ging leider nicht ganz auf. Ich meine, ich bin den Chip los, jedenfalls ist er nicht mehr aktiv, aber dafür quält mich jetzt diese Seele. Angel sagt zwar, es wird irgendwann besser, aber wenn das so lange dauert wie bei ihm werde ich verrückt.“
Wieder leerte er sein Glas, dann sah er Wesley direkt an. „Das war’s dann. Zufrieden?“
„Wie geht es dir jetzt?“, fragte Wesley zurück.
„Jetzt? In diesem Augenblick?“ Spike reckte sich. „Ziemlich gut. Ich habe keine Schmerzen und guten Whisky.“
„Willst du für Angel Investigations arbeiten?“, fragte Wesley weiter.
Spike stutze. „Was passiert, wenn ich nein sage?“, erkundigte er sich.
Wesley zuckte die Schultern und legte den Pflock auf den Tisch. Spike erbleichte. „Schon gut, war nur ’ne rhetorische Frage.“
„Spike, wir können hier kein *vielleicht* gebrauchen. Wer zu uns gehört, bekämpft das Böse! Und das heißt, du musst dich entscheiden. Nicht für Angel oder gegen ihn. Sondern für Angel Investigations oder dagegen!“
Spike starrte in sein leeres Glas. Es dauerte lange, bis er antwortete.
„Ich wollte immer so sein wie er. Er ist mein Sire! Und ich dachte, mit Seele bin ich ihm ebenbürtig. Aber das stimmt nicht, er wird immer mein Sire bleiben.“
Er sah Wesley wieder an und dieser erkannte im Blick des Vampirs die Trauer um hundert Jahre verpasste Gelegenheiten, falsche Entscheidungen und das Wissen, das er immer ein Geschöpf der Nacht bleiben würde, egal, was er auch tat.
Und wie damals, als sie sich über einen toten Dämon gestritten hatten, überkam Wesley Mitleid. Er ging zu Spike und stellte sich hinter dessen Stuhl. „Es ist immer leichter, sich an die Veränderungen anzupassen, als sich selber zu ändern“, flüsterte er.
Spike lehnte sich zurück, bis er Wesley berührte. Der umarmte ihn und gab ihm für kurze Zeit eine Wärme und Geborgenheit, die ihm nicht einmal Angel geben konnte.
Dann machte Wesley jäh einen Schritt zurück und der Augenblick war vorüber.
Spike blinzelte verwirrt, als Wesley zurück zu seinem Platz ging und dabei auf die Uhr sah. „Die Sonne geht bald unter, wir sollten unsere Ausrüstung zusammen suchen. Sagst du Angel und Cordy Bescheid?“
Spike nickte, immer noch verwirrt, bevor er langsam hinausging.

Tbc...

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SPIKEmarsters

Administrator

Beiträge: 272
Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 04.10.04, 14:21  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi!!!

*yupi* *yupi* Spike gehört dazu, ich hoffe Cordy macht es dem armen Spike nicht ganz so schwer.
Und ich fand es nett von Wesley, Spike kurz trost zu spenden, das war seeeeehr nett.
Na ja ich bin jetzt echt gespannt was die vier für ein Team abgeben werden.
Vorallem wie das mit Spike und Angel weiter laufen soll.
Erst dachte ich irgendwie Wes macht sich an Spike ran, aber so war das ja zum Glück nicht.
Also könntest du bitte bald weiter schreiben?!

GLG Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 10.10.04, 18:38  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi ,
da Sonntag ist, gib es heute einen neuen Teil dieser Geschichte. Hoffe, er gefällt euch.
Alles Liebe
Cimmeria


Teil 25

Spike zog die Tür hinter sich zu, dann blieb er stehen.
Cordelia hatte ihn noch nicht bemerkt. Und Spike fragte sich, ob es nicht besser dabei blieb.
Er wollte sich lieber unbemerkt durch die Halle schleichen und zuerst zu Angel gehen. Danach konnten sie dann zusammen Cordelia Bescheid sagen. Sie würde ihnen beiden wohl nicht gleichzeitig den Kopf abreißen können.
Wenn er allein zu ihr ging, war Spike sich nicht so sicher, was den Verbleib seines Kopfes betraf.
Cordelia schüttelte heftig den Kopf und Spike erstarrte.
Er wartete, dass sie irgendetwas sagte und wappnete sich innerlich schon gegen die unvermeidliche Beleidigung.
Aber Cordelia sagte nichts. Sie starrte nur in seine Richtung, ohne ihn jedoch wirklich zu sehen.
Spike ging vorsichtig einen Schritt näher. Immer noch sah sie ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
„Cordelia? Alles in Ordnung?“ Spike fragte sich, ob sein Opfer jetzt nicht nur hinter ihm - und seinem Sire - sondern auch hinter allen Leuten, mit denen er in Kontakt kam, her waren.
Endlich schien ihn Cordelia zu bemerken, denn sie schrie auf!
Spike roch das Adrenalin, das sie ausströmte und sein Jagdinstinkt erwachte.
Dann erinnerte er sich schlagartig, wie die letzte „Jagd“ auf Cordelia verlaufen war. Sein Gesicht, das bereits vampirische Züge hatte, wurde wieder menschlich und er drängte seinen Dämon zurück.
Er hob entschuldigend die Hände. „Schon gut, ich tue dir nichts, wirklich nicht. Ich wollte dich auch nicht erschrecken, ich soll dir nur sagen...“ Er brach ab, da Cordelia nicht zuhörte, sondern einfach weiter schrie. Ein hoher, schriller Ton, der an seinen Nerven zerrte.
Um das Geräusch zu dämpfen hielt Spike sich die Ohren zu und schloss gleichzeitig die Augen.
Ein Schlag ins Gesicht sorgte dafür, das er die Augen wieder aufriss. Angel stand vor ihm und sah ihn böse an.
Spike nahm die Hände von den Ohren. Cordelia hatte aufgehört, zu schreien, aber er sah sie auch nicht mehr.
Dafür sah er Wesley an dieser Stelle.
Besorgt fragte sich Spike, ob er Cordelia etwa doch etwas getan hatte. Das würden ihm Wesley und sein Sire nie verzeihen, da war er sich ziemlich sicher.
„Ich... ich habe nichts getan...“, sagte er schnell, bevor einer von beiden über ihn herfiel. „Glaube ich jedenfalls“, fügte er leise hinzu.
Angel sah ihn noch einmal durchdringend an, dann wandte er sich an Wesley. „Wie geht es ihr?“
Wesley verschwand wieder hinter dem Empfangstresen, dann richtete er sich auf. „Sie kommt zu sich. Die Vision muss schlimmer gewesen sein als sonst.“
„Vision?“ Spike verstand nicht.
Und Angel hatte offenbar nicht vor, ihn aufzuklären.
„Ich kann wirklich nichts dafür“, wiederholte Spike vorsichtshalber.
Endlich sah Angel ihn an. „Ich weiß! Es sind die Visionen, die ihr so zusetzen. Ist bei dir alles in Ordnung?“
„Ja, wieso?“ Spike verstand immer noch nicht alles.
Angel lächelte schmal. „Ihr habt um die Wette gekreischt. Wir wussten nicht, um wen wir uns zuerst kümmern sollen.“
„Ich habe... gekreischt?“, fragte Spike erschüttert.
Angel nickte.
„Oh Gott!“
„Wenn du wieder damit anfängst, kriegst du noch eine Ohrfeige“, drohte Angel, „es reicht, wenn Cordy das macht.“
„Ich bin ganz ruhig“, versicherte Spike. Schließlich wollte er nicht, das noch jemand anders auf ihn aufmerksam wurde als sein Sire. „Aber was ist mit... Cordy?“
„Mir geht es gut. Und mir ginge es noch besser, wenn du nicht da wärst!“, antwortete eine erschöpfte Stimme.
Spike zuckte zusammen. Diesmal war er nicht auf eine Gemeinheit vorbereitet gewesen. Und er musste schwer an der Erwiderung schlucken, die er nicht geben durfte.
Angel ließ ihn sofort stehen und eilte zu Cordelia. „Alls in Ordnung?“
Cordelia nickte nur und klammerte sich haltsuchend an ihn. Spike sah für einen Moment rot. Das war ja wohl immer noch sein Engel!
Aber bevor er wütend dazwischen gehen konnte, hatte Wesley bereits eingegriffen. Er hielt einen Block und einen Stift in der Hand. „Was hast du gesehen?“
Und wirklich machte sich Cordelia von Angel los und setze sich hin, um die Einzelheiten ihrer Vision aufzuschreiben.
„Das übliche. Eine Frau wird von Vampiren angegriffen.“ Sie sah nachdenklich auf ihren Block. „Aber irgendwas war anders. Ich hatte den Eindruck, das sie es gar nicht ernst meinten.“
„Nicht ernst meinten? Was soll das heißen?“
Cordelia sah Angel an, der gefragt hatte. „Es war irgendwie so, als ob sie nur *spielen* wollten. Oder die Kraft und Entschlossenheit ihrer Gegner testen wollten.“
„Und ihre Gegner? Das sind wir?“, fragte jetzt Wesley.
„Ja.“ Cordelia klang immer noch verwirrt.
„Vampire machen das manchmal, wenn sie nicht sicher sind, ob sie gewinnen können“, mischte sich Spike unbedacht ein.
Cordelia bedachte ihn mit einem erbosten Blick. „Ich hatte ganz vergessen, das wir ja einen Experten für vampirisches Angriffs- und Fluchtverhalten hier haben.“
Spike wollte aufbrausen, aber ein warnender Blick von Wesley hielt ihn dann doch zurück. Stattdessen schmiegte er sich provokant an Angel. Sollte Cordelia ruhig sehen, das Angel ihm gehörte.
Angel legte auch den Arm um ihn, war aber nicht bei der Sache. Die Vision interessierte ihn viel mehr.
„Wir hatten in der letzten Zeit schon mehrfach solche Fälle“, sagte er nachdenklich, „oder zumindest so ähnliche. Ich frage mich, ob das irgendwie mit diesem mysteriösen Weltuntergangsszenario in Verbindung steht, das Lorne angesprochen hat.“
„Ich werde mal sehen, ob ich in den Büchern noch irgendwas finde“, sagte Wesley, „aber...“
„Aber nicht jetzt“, unterbrach ihn Cordelia, „Meine Vision wird bald Wirklichkeit werden!“
Angel und Wesley nickten bestätigend. „Holen wir die Waffen.“
Die beiden liefen weg und ließen Spike alleine mit Cordelia zurück.
Spike wollte auch verschwinden, alleine mit Cordy fühlte er sich unbehaglich. „Hier geblieben!“
Spike erstarrte.
„Dich habe ich auch gesehen, in meiner Vision. Das heißt ja wohl, das du mitkommst, auch wenn ich nicht weiß, ob das wirklich gut ist. Könnte ja sein, das du mittendrin meinst, es fällt bei so viel Vampiren überhaupt nicht auf, wenn du jemand beißt!“
„Hör zu Schwester, ich habe eine Seele! Angel hat eine Seele! Er beißt nicht, und ich beiße nicht!“, knurrte Spike wütend.
Cordelia lachte, nicht im geringsten eingeschüchtert. „Dein Gesicht sagt aber ganz was anderes!“
Spike fasste sich an den Mund und berührte seine Fangzähne. Es kostete ihn enorme Willenskraft, seinen Dämon zurückzudrängen und wieder sein menschliches Aussehen anzunehmen.
Er hatte nicht einmal gemerkt, das er sich verwandelt hatte.

Spike war sauer.
Der Kampf war langweilig gewesen, die Vampire hatten sich als Feiglinge entpuppt, die nach kurzer Zeit geflohen waren.
Auf ihn hatten sie nicht so gewirkt, als ob sie irgendwelche Stärken ihrer Gegner testen wollte. Vielmehr so, als ob sie das Auftauchen von Angel Investigations total überrascht hatte.
Aber das schlimmste war gewesen, dass Angel ständig versucht hatte, ihn aus der Gefahrenzone zu halten, was von Cordelia mit spitzen Bemerkungen quittiert wurde.
Jetzt auf der Rückfahrt starrte er missmutig Cordelias Hinterkopf an und überlegte, warum er nicht einfach in ihre Harre greifen, sie mit einem kurzen Ruck zu sich heranziehen und dann genüsslich die Zähne in ihrem Hals versenken sollte.
Er musste schlucken, weil ihm bei dieser Vorstellung das Wasser im Mund zusammenlief.
Eine Berührung am Bein lenkte ihn ab. Er sah zu, wie sich Angels Hand langsam über seinen Oberschenkel schob und sich seinem Schritt näherte.
„Was wird das?“, fragte er gelangweilt.
Angels Hand blieb liegen und Angel seufzte. „Du bist wütend. Warum?“
Spike wischte die Hand von seinem Bein und sah Angel an. „Warum wohl? Wie würdest du dich fühlen, wenn man dich ständig hin und her schubst?“
Angel seufzte wieder und fing an, mit der Hand in Spikes Haaren zu spielen. „Wir wollten nicht, das dir was passiert.“
Spike fasste nach Angels Hand und legte sie demonstrativ neben sich auf den Sitz. „Wenn du nicht weißt, wohin mit deinen Händen, hier wäre ein guter Platz“, sagte er beißend. „Ich glaube eher, ihr wolltet verhindern, das ich, ganz aus Versehen natürlich, jemand von euch treffe!“
Er schwieg und sah aus dem Fenster. „Ich sollte vielleicht doch weggehen, irgendwohin, wo mich niemand kennt. Und niemand weiß, das ich eine Seele habe.“
Wieder sah er Angel an. „Weißt du, ich könnte ja das machen, was du hier machst. Spike Investigations klingt doch gar nicht so schlecht, oder?“
Angel biss die Zähne zusammen. Er fühlte sich, als ob man ihm gerade einen Pflock ins Herz gerammt hätte.
„Wenn es das ist, was du willst... Ich wünsche dir viel Glück! Willst du gleich aussteigen, oder kommst du erst mal mit ins Hotel?“, antwortete er mit mehr Gleichmut, als er tatsächlich empfand.
Spike antwortete nicht, sondern tippte Cordelia an, die vor ihm saß. „Hey, Schwester, was meinst du? Soll ich gleich aus deinem - aus eurem - Leben verschwinden?“
Cordelia drehte sich halb um. „Das ist die beste Idee, die du je hattest“, erwiderte sie strahlend, „versprich mir bloß, dass du für immer weg bleibst!“
„Hm“, Spike tat so, als ob er angestrengt nachdachte, dann grinste er breit. „Wenn das so ist, Schwester, dann bleibe ich noch. Ich meine, was ist meine Idee schon gegen die Möglichkeit, dich weiter zu nerven?“
Er kuschelte sich an Angel, der ihn völlig überrascht ansah. „ Ich glaube wirklich, ich bleibe noch bei euch. Spike Investigations kann warten.“
Er fasste nach Angels Hand und drückte sie gegen seinen Schwanz, der sofort reagierte. „Wenn du den Reißverschluss aufmachst, kommst du noch viel besser ran“, sagte er halblaut, aber so, das Cordelia ihn durchaus verstand.
Vergnügt sah er zu, wie sie vor ihm zusammenzuckte. Leider verzichtete Angel darauf, den Vorschlag in die Tat umzusetzen, aber Angels Streicheleinheiten an dieser gewissen Stelle gefielen ihm auch ganz gut.

Er schlug das Buch zu und warf es quer durch den Raum.
Wesley sah nur kurz auf. „Ich nehme an, das soll heißen, du hast auch hier nichts gefunden?“, fragte er ruhig.
„Genau das soll es heißen“, bestätigte Spike grimmig. „Warum versuchen wir es nicht mal auf meine Weise? Das würde wenigstens sichtbare Erfolge bringen!“
Angel grinste. „Du meinst, jeder Dämon, der ein blaues Auge und einige gebrochene Knochen hat, ist schon befragt worden?“
„Oder jeder, der tot ist“, ergänzte Wesley trocken.
Spike sah böse von einem zum anderen. Jetzt war Cordelia endlich mal nicht da, und er hatte Ruhe vor ihren Sticheleien, dann war er dem Spott von Wesley und Angel ausgesetzt.
Trotzig zog er seine Zigaretten aus der Tasche und zündete sich eine an.
Er kam gerade zu einem tiefen Zug, bevor ihm Angel die Zigarette wegriss. „Rauchen verboten!“
Spike sah Wesley an, der aber nur nickte. „Angel hat Recht. Wenn du rauchen willst, mach das draußen.“
Wortlos ging Spike hinaus in den Innenhof.
Angel und Wesley sahen ihm hinterher.
„Er hält sich ganz gut“, bemerkte Wesley schließlich.
„Seit er nicht mehr dauernd Albträume hat, ist er ausgeglichener.“ Angel klang fast ein wenig neidisch.
Wenn er überlegte, wie lange es gedauert hatte, bis er seinen inneren Dämonen unter Kontrolle gebracht hatte – und bei Spike schien bereits nach wenigen Wochen alles vorüber zu sein. Er hatte sich mit seiner Seele arrangiert und offenbar auch mit seinen früheren Opfern.
„Irgendwie habe ich immer den Eindruck, für ihn ist alles einfacher.“ Jetzt klang definitiv Neid in Angels Worten mit.
Wesley schüttelte den Kopf. „Nach allem, was ich über die Prüfungen weiß, die er bestehen musste, um seine Seele zu bekommen, denke ich, du hättest nicht mit ihm tauschen mögen. Er ist nur, wie soll ich sagen, er nimmt das alles leichter als du. Er grübelt nicht ewig, was er hätte anders machen können. Aber er betet dich an, du bist und bleibst sein Held!“
„Wirklich?“, fragte Angel geschmeichelt.
Wesley konnte sein Lächeln gerade noch unterdrücken. Er nickte nur. „Aber natürlich, hast du es immer noch nicht verstanden? Er will so sein wie du. Aber er wird immer Spike bleiben!“
„Ja dann... Ich glaube, ich brauche auch eine Pause. Machen wir später weiter. Und vielleicht hat er ja Recht und wir sollten uns mal draußen umhören... wenn uns deine Bücher nicht weiter helfen.“
Jetzt musste Wesley doch lächeln.
Angel konnte es gar nicht erwarten, das Spike ihn wieder anhimmelte, oder wenigstens einen gewissen Körperteil. Und Wesley wusste, das er sich in der nächsten Zeit besser vom Innenhof fernhielt, wenn er die beiden Vampire nicht bei einem sehr intimen Zusammensein stören wollte. „Eine Pause ist wirklich angebracht“, stimmte er zu. „Ich hole Donuts. Willst du auch welche? Und Spike?“
Angel nickte schnell. Auf diese Weise war Wesley einige Zeit beschäftigt. „Bring welche mit Himbeergelee mit, die mag er besonders!“

Spike spitzte die Ohren, als er die leisen, verstohlenen Schritte hörte, die sich von hinten seiner Bank näherten. Dann grinste er.
Angels Gang würde er immer erkennen, selbst wenn er den anderen Vampir nicht riechen würde.
„Hat dich der Boss hergeschickt, nachsehen, ob ich wieder verschwunden bin?“, frotzelte er.
Angel war jetzt dicht genug, um ihn von hinten zu umarmen. „Wes holt Donuts, das dauert eine Weile. Ich dachte, wir können inzwischen was anderes machen“, flüsterte er Spike ins Ohr und fasste ihn in den Schritt.
Spike lehnte sich zurück. „An was dachtest du dabei?“, fragte er ebenfalls flüsternd zurück und spreizte die Beine.
„Hilf mir mal.“ Angel mühte sich ab, mit einer Hand Spikes Jeans aufzumachen.
„Warum sollte ich. Wer sagt denn, das ich das gleich will wie du“, grinste Spike und tat nichts, außer die Umarmung zu genießen. Und zu fühlen, das sein Schwanz sehr wohl dasselbe wollte wie Angel.
„Ich könnte dir die Sachen vom Leib reißen!“, knurrte Angel ihm spielerisch ins Ohr.
Dann ritzten scharfe Zähne Spikes Hals.
Der stöhnte erregt. „Mach das“, gab er heiser zurück.
Angel sprang über die Bank und stellte sich drohend vor Spike.
Der Anblick seines Vampirgesichts verstärkte Spikes Erregung noch.
„Wenn du mich jetzt beißt, komme ich sofort!“
Angel schüttelte entschieden den Kopf. „Nicht so schnell, William! Erst wirst du dich um deinen Sire kümmern!“
Er öffnete seine Hose und befreite seinen Schwanz. „Du erinnerst dich, wie ich es am liebsten habe?“
„Wen willst du den mit diesem lächerlichen Stück Fleisch beeindrucken?“, amüsierte sich Spike, dessen Erregung sich in heftigem Atmen ausdrückte.
„Lächerlich?“, wiederholte Angel grollend.
„Geradezu winzig“, bestätigte Spike, aber Angel sah sehr wohl, wie gierig Spike ihn ansah und sich immer wieder mit der Zunge über die Lippen fuhr.
„Mal sehen, ob dir mein Schwanz immer noch so lächerlich winzig vorkommt, wenn er in dir steckt!“ Angel nahm nur noch Spikes Mund wahr, seine Lippen, die sich so rot von seinem blassen Gesicht abhoben.
Und Spikes Zunge, die immer wieder dazwischen hindurch schlüpfte.
„Komm her und erlebe eine Überraschung!“ Seine Finger schlossen sich wie Eisenklammern um Spikes Schultern zwangen ihn auf die Knie, zu Boden.
„Fang an!“ Angels Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern.
Und dann warf er den Kopf zurück, erschaudernd unter der Berührung der Zunge, die erst sanft über die Spitze leckte und dann den Schaft entlang.
Bis er gebannt zusah, wie sein Schwanz immer weiter von diesen verführerischen Lippen umschlossen wurde, und er das Spiel der Zunge nicht mehr sehen, wohl aber fühlen konnte.
„Du hast... nichts vergessen“, keuchte er und seine Finger wühlten sich in Spikes Haare.
Er spürte Spikes Grinsen. „So lange ist es ja auch nicht her“, antworte dieser undeutlich, mit vollem Mund.
Mit beiden Händen zerrte er an Angels Hose, um sie weiter herunter zu ziehen.
Einen winzigen Moment versteifte sich Angel bei dem Gedanken, irgendjemand könnte sie überraschen, wobei er weniger an Wesley als vielmehr an einen eventuellen Klienten dachte.
Dann verschwand der Gedanke wieder, als Spike Zähne an seinem Schwanz entlang schabten.
Angel stöhnte laut und stieß das Becken nach vorne.
Spike ließ es sich gefallen, zog sich dann aber wieder so weit zurück, das er nur die Spitze im Mund behielt.
Wieder setzte er die Zähne ein. Es waren seine stumpfen, menschlichen Zähne, die Angel nicht verletzten, nur einen köstlichen Schmerzreiz erzeugten, der sofort wieder durch Spikes Zunge gelindert wurde.
Die Zunge, die sanft mit seiner Schwanzspitze spielte und die ersten hervorquellenden Tropfen zufrieden ableckte.
„William, hör auf!“, befahl Angel heiser.
Spike schob die Hand zwischen Angels Beine und streichelte sanft dessen Hoden, bevor er zu seinem Sire aufsah.
„Gefällt es dir nicht?“, fragte er, aber sein Ausdruck verriet, das er sehr genau wusste, warum er aufhören sollte.
„Steh auf!“
Spike ließ sich Zeit und Angel war kurz davor, ihn mit derselben Ungeduld hoch zu zerren, wie er ihn zuvor zu Boden gezwungen hatte.
Endlich stand Spike vor ihn. Angels Blick ging sofort nach unten, zu der deutlich sichtbaren Wölbung in Spikes Hose.
„Zieh deine Hose aus und dreh dich um!“
Spike zog fragend eine Augenbraue hoch, dann grinste er. „Wir können auch woanders hingehen...“
„Können wir nicht“, unterbrach ihn Angel, „ich kann nicht mehr warten. Du vielleicht?“
„Hm, ja...“ Spike verstummte schnell, als Angel ihn an sich riss und hart küsste.
Spike rieb seinen bereits vor Erregung schmerzenden Schwanz an Angel.
Er spürte Angels Härte, die gegen seine eigene drückte, getrennt nur durch den Stoff seiner Jeans.
Schnell sorgte Spike dafür, das dieses lästige Hindernis aus dem Weg geräumt wurde.
„Dreh dich um!“ Angels Stimme war nur noch ein heiseres, raues Flüstern.
Voller Vorfreude sah er zu, wie sich Spike endlich umdrehte und seine Hose herunterschob, um sich dann an der Bank abzustützen.
Angel presste sich an ihn. Seine eine Hand lag auf Spikes Hüfte, mit der anderen fasste er um ihn herum, umfasste seinen harten Schwanz und strich mit dem Daumen über die Spitze, um sich zu vergewissern, das Spike ebenso weit war wie er.
„Du willst es genauso wie ich“, stellte er zufrieden fest.
„Hat jemand was anderes gesagt?“, fragte Spike schwer atmend zurück. „Jetzt mach schon!“
Angel hielt Spike inzwischen mit beiden Händen fest und drang mit einem plötzlichen Ruck in ihn ein.
Sein zufriedenes Grunzen mischte sich mit Spikes Keuchen.
Er beugte sich über Spike und biss ihm ins Ohrläppchen. „Ist dir mein Schwanz immer noch zu klein?“
Spike stöhnte. „Hör endlich auf, zu quatschen, das können wir nachher noch machen! Aber wenn es dich beruhigt: Er ist genau richtig. Und jetzt benutze ihn endlich!“
Das tat Angel dann auch.
Und wenn er Spikes Keuchen und Stöhnen richtig deutete, war der endlich zufrieden gestellt. Spätestens, als er seine Lust laut herausschrie: „Jaaa, ja, mach weiter... Oh Gott, ist das gut! Ich komme gleich, mein Engel!“
Mehr brauchte es nicht, um auch Angel zum Höhepunkt zu bringen!

„Oh Mann, war das gut“, meinte Spike danach wohlig.
Er zündete sich die unvermeidliche Zigarette an und steckte das Zigarettenpäckchen wieder ein.
Angel nahm ihm die Zigarette aus dem Mund.
„Moment mal, hier draußen darf ich“, protestierte Spike empört.
Angel grinste und legte den Arm um ihn. „Du hast noch mehr.“
„Na und, nicht soviel, das ich zusehen will, wie du sie kaputt machst“, grummelte Spike.
Angel grinste noch mehr und zog selbst an der Zigarette.
Spike starrte ihn sprachlos an. „Du... du rauchst doch sonst... nicht“, brachte er schließlich heraus.
Angel inhalierte erneut und stieß den Rauch genüsslich aus. „Ob ich wohl Ringe hinkriege?“, sinnierte er.
Spike stieß ihm den Ellenbogen in die Rippen. „Hast du mir gerade zugehört? Ist alles okay? War es vielleicht zuviel für dich? – das, was wir eben gemacht haben?“ Er sah Angel ängstlich an.
Angel nahm noch einen tiefen Zug, dann steckte er Spike die Zigarette zwischen die Lippen. „Es geht mir gut, und nein, ich bin nicht Angelus“, beantwortete er die unausgesprochene Frage. Er lächelte. „Nimm die Zigarette weg, ich will dich küssen, William!“
Spike hatte wahrscheinlich noch nie so schnell freiwillig eine Zigarette fallen gelassen und ausgetreten. Aber von seinem Engel geküsst zu werden war noch viel besser als zu rauchen.

Wesley versuchte, einen neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten, aber trotzdem zuckten seine Mundwinkel, als die beiden Vampire wieder in seinem Büro auftauchten.
Er wies auf zwei Becher mit Kaffee und einen Karton mit Donuts.
„Ich denke, ihr braucht eine kleine Stärkung. Und Angel, deine Hose... der Reißverschluss...“ Angel sah erstaunt an sich herab, dann errötete er.
Schnell machte er seine Hose zu.
Spike grinste anzüglich, was ihm einen scharfen Blick von Angel eintrug.
Neugierig inspizierte er die Donuts und angelte sich einen heraus. „Hm, Himbeergelee!“
„Äh, dein T-Shirt“, fing Wesley vorsichtig an, „du weißt, das es kaputt ist?“
„Kaputt? Wo?“ Spike sah an sich herunter und wischte die Krümel weg, die auf seinem Shirt lagen.
„Genau da!“ Angel steckte den Finger in den Riss und kitzelte Spikes Bauch.
„Hör auf“, quietschte der.
Wesley sah einen Moment amüsiert zu. „Vielleicht ziehst du besser was anderes an, irgendwas ohne Löcher. Und eine Jeans ohne... was auch immer für Flecken?“, schlug er vor. „Ich meine, es wirkt eventuell befremdlich auf potentielle Klienten.“
„Flecken? Welche meinst du?“ Spike verrenkte sich den Hals.
„Ähm, diese weißlichen...?“, meinte Wesley leicht verlegen.
„Diese Flecken meint er!“ Angel tippte darauf. „Und nebenbei, nicht nur dein T-Shirt hat Löcher. Du siehst unmöglich aus!“
„Na und, was interessieren mich... oh, du meinst Klienten von Angel Investigations!“ Wesley nickte und Spike stand auf.
„Verdammt, ich hätte die Hose doch ganz ausziehen sollen! Bin gleich wieder da. Hebt mir welche von den Donuts auf!“
Als er weg war, trank Angel etwas von seinem Kaffee und lächelte Wesley verträumt an. „Danke!“
„Für die Donuts?“, fragte Wesley amüsiert.
Angel lachte leise. „Dafür auch. Und dafür, das du ihn so akzeptierst, wie er ist. Ich weiß ja selber, wie nervig er sein kann. Wenn Cordy doch nur...“
Wesley unterbrach ihn. „Lass ihr Zeit. Sie wird sich an ihn gewöhnen.“ - ´Hoffe ich jedenfalls`, fügte er in Gedanken hinzu. Er wollte sich nicht ausmalen, was geschah, wenn sich Cordelia nicht an Spike gewöhnte.

Tbc...

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silverbird
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New PostErstellt: 10.10.04, 20:06  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Ich werde den Sonntag jetzt umtaufen zum "Never- Ending- Story-Day"*g*
Auf dich ist echt verlaß, danke.
Das Cordy Spike nicht mag, hat wenigstens den Vorteil, dass er keine eigene Detektei gründen will, vorläufig zumindest.
Wesley ist wirklich ein guter Freund. Durch ihn hat es Angel leichter und Spike ebenfalls.
Nun ist nur noch zu hoffen, dass Cordelia Spike letztendlich doch noch akzeptiert.
Freue mich schon auf nächsten Sonntag.
Liebe Grüße, silver


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Cimmeria
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New PostErstellt: 17.10.04, 19:24  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 26

Wesley sah alle eindringlich an.
„Hat das jetzt jeder verstanden? Wir versuchen, unsere Gegner nicht zu töten! Wenn nämlich alle tot sind, ist keiner mehr da, den wir befragen können!“
Cordelia erwiderte den Blick gelangweilt. „Warum siehst du mich an? Ich bringe niemanden um. Wende dich an Blondie, der hat das anscheinend immer noch nicht richtig begriffen!“
Wesley sah daraufhin Spike an, der voller Interesse die Reste eines Pentagramms auf dem Fußboden studierte.
Wesley seufzte nur gequält und ging zu Angel hinüber, der vor dem Waffenschrank stand.
„Nehmen wir wirklich beide mit?“, fragte er leise.
Angel nickte. „Wenn wir einen hier lassen ist es noch schlimmer“, antwortete er ebenso leise.

Cordelia sah den blonden Vampir unfreundlich an. „Ich nehme mal an, Angel besteht darauf, dich mitzunehmen. Tu uns allen den Gefallen, keine Stimmen zu hören, während wir kämpfen. Angel hat genug zu tun, auch ohne deine Hilfeschreie!“
„Ich suche mir diese Attacken genauso wenig aus wie du deine Visionen“, antwortete Spike gekränkt. Er konnte doch nichts dafür, das die Stimmen ausgerechnet dann eingesetzt hatten, als er gerade ein Schwert in der Hand hielt.
Danach hatte er wahllos um sich geschlagen und war erst von Angel mit einem gezielten Kinnhaken gestoppt worden.
„Meine Visionen sind hilfreich“, entgegnete Cordelia hoheitsvoll, „aber deine...“ Sie kam nicht dazu, den Satz zu vollenden.
Wesley und Angel kamen zurück und Angel warf Cordelia ein Schwert zu, das sie geschickt auffing. Spike hingegen bekam lediglich einen kleinen Dolch.
„Ist das alles?“, fragte er entsetzt.
Angel schüttelte den Kopf. „Du kriegst noch einen Pflock.“
Spike sah das Schwert an, das Cordelia mühelos anhob, dann das, welches Angel probehalber schwang.
„Werden die Waffen jetzt nach Schwanzgröße verteilt?“, fragte er unwillig. Im nächsten Moment hätte er sich für diese Bemerkung am liebsten die Zunge abgebissen.
Cordelia grinste gemein. „Wieso, ist deiner so klein?“
Ihr Blick ging von Spikes Gesicht langsam tiefer.
Spike drehte sich wütend um.
Er ärgerte sich noch mehr über seine unbedachte Bemerkung als über Cordelias Reaktion darauf.
Aber er hätte schon gerne gewusst, warum er sich mit einem lächerlichen Dolch abgeben musste, während Angels Schwert beinahe so groß war wie er selber.
„Wenn mich einer der Kerle killt ist das eure Schuld. Ich kann mich hiermit ja nicht verteidigen“, grummelte Spike.
Cordelia tätschelte ihn ironisch. „Wir passen schon auf, das Angels Liebling nichts passiert.“
Spike machte einen schnellen Schritt aus ihrer Reichweite.
„Pfoten weg“, knurrte er.
Wesley stellte sich, wieder einmal, dazwischen. Und fragte sich, ebenfalls zum wiederholten Mal, warum Angel nichts dazu sagte, sondern immer so tat, als ob er von Cordelias Sticheleien nichts mitbekam.
„Hört auf! Wir brauchen keine Kämpfe untereinander“, schimpfte er.
Er sah Angel an, der immer noch sein Schwert bewunderte. „Können wir endlich gehen?“
Angel holte in einen weiten Bogen aus, dann grinste er zufrieden. „Von mir aus, immer!“

„Letzte Möglichkeit!“, knurrte Spike und zeigte grinsend sein Vampirgebiss. „Was hat es mit dieser Weltuntergangssache auf sich? Und nur zu deiner Information, ich beiße auch Dämonen. Blut ist Blut!“
Der Dämon erwiderte das Grinsen ungerührt. „Erstens: Ich habe keine Ahnung, was du eigentlich willst. Und zweitens: Blut ist nicht gleich Blut, aber das wirst auch du irgendwann merken.“
„Falsche Antwort!“ Spike biss zu. Das er seine Gegner nicht bedrohen dürfte, hatte niemand gesagt, nur, dass er sie nicht töten dürfte.
Der Dämon drehte zuvorkommend den Kopf zur Seite, damit Spike gut ran kam. Dieses Zuvorkommen hätte ihn eigentlich stutzig machen müssen, aber er war so wütend, das er nicht darauf achtete.
Sekunden später bereute er es. Er spuckte und würgte.
„Was, zum Teufel, ist das?“, fragte er entsetzt, als er wieder reden konnte.
„Blut!“ Der Dämon lächelte sanft.
„Und warum schmeckt es dann wie... Bäh!“ Spike spuckte immer noch und wischte sich über den Mund.
„Oh, habe ich vergessen, das zu erwähnen? Wie nachlässig von mir!“ Das Lächeln des Dämons wies auf echte Heiterkeit hin. Im Gegensatz zu dem Vampir amüsierte er sich großartig.
„Mein *Blut* ist anders zusammengesetzt als das von Menschen – und Vampiren“, fügte er boshaft hinzu. „Wie weit kennst du dich damit aus?“
Er musterte Spike mit schief gelegtem Kopf. „Na ja, du bist wahrscheinlich nicht gerade der Klügste, wie alle Vampire. Also die Kurzform: Es basiert nicht auf Eisen. Die genaue Zusammensetzung erspare ich dir, ich will dich ja nicht völlig verwirren. Aber es ist für deinesgleichen ungenießbar!“
Er tätschelte Spike ironisch den Kopf. „Nimm´s nicht so schwer, irgendwann ist immer das erste Mal.“ Damit drehte er sich um und ging fröhlich pfeifend weg, während ihm Spike in ohnmächtiger Wut hinterher starrte.
„Hast du was erfahren?“
„Grrr!“ Spike fuhr herum und erschreckte Wesley, der direkt hinter ihm stand.
„Äh, heißt das ja oder nein?“, erkundigte sich Wesley zögernd.
„Schon okay. Ich habe nichts erfahren“, antwortete Spike wieder ruhiger.
Wesley atmete tief ein. „Kannst du mir das nächste mal normal antworten, bevor du mir einen Herzinfarkt verursachst?“, fragte er dann.
Spike nickte nur abwesend.
„Warum tatscht mich eigentlich jeder an?“, brach er aus ihm hervor.
„Wer ist jeder?“, fragte Wesley vorsichtig und überlegte gleichzeitig, ob Spikes Opfer ihn wieder verfolgten. „Willst du darüber reden?“ Er legte dem Vampir beide Hände auf die Schultern.
Spike wich zurück. „Das meine ich, jeder fummelt an mir rum. Cordelia, der Typ von eben und jetzt du!“
„Entschuldige, ich wusste nicht, das du Berührungen so verabscheust!“ Wesley ließ ihn pikiert los.
„Ja... nein... Es ist nur so...“, Spike brach mitten im Satz ab und stand mit hängenden Armen und gesenktem Kopf da.
„Cordelia hasst mich, Dämonen machen sich über mich lustig und Angel lässt mich nicht mal mehr kämpfen. Wozu habt ihr mich eigentlich mitgenommen? Ihr wolltet doch nur verhindern, das ich wieder weggehe!“
Wesley musste zugeben, das Spike damit den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
Angel wollte Spike immer in der Nähe haben um zu verhindern, das er aus irgendeinem nichtigen Anlass verschwand.
Aber das konnte er Spike gegenüber natürlich nicht zugeben.
Stattdessen umarmte er den Vampir und streichelte ihn sanft. „Cordy hasst dich nicht! Es ist nur so... sie hofft immer noch, das Angel.. na ja, du weißt schon, sich für sie interessiert.“
Spike sah ihn aus großen Augen an. „Und... tut er das? Sich für Cordy interessieren, meine ich?“
Wesley schüttelte den Kopf. „Hast du es immer noch nicht begriffen? Er liebt dich, sonst niemand. Und weil er dich liebt, will er dich beschützen!“ - ´Aber es wäre schon ganz gut, wenn er Cordy von Zeit zu Zeit auch wahrnimmt.`
Er knuffte Spike. „Ist der Anfall von Selbstmitleid vorüber?“
Spikes spöttisches Grinsen flackerte auf und er küsste den überraschten Wesley schnell. „Schade, das du nicht auf Männer stehst, du gefällst mir... irgendwie!“
Er sah sich um. „Wo stecken Angel und die Highsch..., äh, ich meine, Cordelia?“

Angel hatte die Szene aus einiger Entfernung verfolgt.
Als Wesley Spike in den Arm nahm, knirschte er mit den Zähnen.
Als sich die beiden küssten, hatte er das Verlangen, Wesley den Kopf abzuschlagen.
Niemand hatte das Recht, sein Child zu küssen! Niemand, außer ihm selbst!
Vor Angels Augen tanzten immer noch rote Punkte, als er zu den beiden zurück ging.
Er musterte Wesley und Spike eindringlich.
„Gibt es irgendwas, das ich wissen sollte?“, fragte er schneidend.
Sowohl Wesley als auch Spike schüttelten nur den Kopf.
„Wir haben nichts erfahren, was ist mit dir?“, fragte Wesley dann schließlich.
„Ich bin mir nicht ganz sicher“, antwortete Angel spitz. Er schnüffelte.
„Äh, ist was?“ Wesley roch an seinem Jackenärmel, ob er mal wieder mit Dämonenblut in Berührung gekommen war, ohne es zu merken.
Angel antwortete nicht, sondern roch ganz offensichtlich an Spike.
„Hm? Hast du was? Das Blut von dem Kerl war ungenießbar, aber ein seltsamer Geruch ist mir nicht aufgefallen.“ Auch Spike roch an seinen Sachen, dann schüttelte er den Kopf. „Nichts ungewöhnliches!?“
„Du stinkst nach Rauch, Alkohol und Leder“, bemerkte Angel.
Spike grinste. „Und das macht dich geil, stimmts?“
„Nein“, antwortete Angel, obwohl Spike natürlich recht hatte.
Aber erst musste er wissen, was zwischen Spike und Wesley lief.
„Sonst alles in Ordnung?“, fragte er ganz nebenbei und trat hinter Spike, der sich auch sofort an ihn schmiegte.
Wesley Gesichtsausdruck war ein einziges Fragezeichen. „Was ist los mit dir?“, fragte er schließlich. „Du bist doch wegen irgendwas sauer.“
Angel überprüfte noch einmal die Gerüche, die von Wesley und Spike ausgingen. Aber bei Wesley roch er keine sexuelle Erregung, nur das Adrenalin, das immer noch in seinem Blut zirkulierte und langsam weniger wurde.
Und eine diffuse Trauer, die er sich nicht erklären konnte.
Spike strahlte schon sexuelle Erregung aus, aber die konnte sich ebenso gut auf seinen Sire beziehen.
Als Angel ihm in den Schritt fasste, stöhnte Spike wohlig. „Gehen wir nach Hause. Kämpfen macht mich geil. Oder willst du mich gleich hier und jetzt ficken?“
„Ähm, warten wir doch lieber, bis wir... nun ja, an einem nicht ganz so öffentlichen Ort sind“, entgegnete Angel leicht verlegen.
„Angelus wäre das egal gewesen“, erwiderte Spike frech.
Angel legte ihm den Arm um den Hals und zog ihn zurück. „Ich bin nicht Angelus, die Zeiten haben sich geändert“, flüsterte er Spike zu, bevor er ihn wieder losließ.
„Leider“, murmelte Spike, aber Angel ignorierte es.
„Wo steckt Cordy?“, fragte er stattdessen.
Wesley sah sich um. „Da drüben. Sie redet noch mit den Leuten, die angegriffen wurden. Ich gehe mal zu ihr.“ Er war ganz froh, etwas Abstand zu den Vampiren zu bekommen. Wenn sich Angel und Spike wegen irgendwelche Kleinigkeiten in die Haare kriegten, war er lieber nicht dabei.
Angel sah ihm hinterher. „Was läuft eigentlich zwischen euch?“, fragte er beiläufig.
Spike war viel zu sehr damit beschäftigt, seinen Sire zu erregen, um zu antworten.
Er verstand nicht, warum Angel immer noch keinen Steifen hatte. Erstaunt drehte er sich um.
„Stehst du nicht mehr auf mich?“
„Auf wen stehst du denn?“, fragte Angel leise zurück.
Spike stutzte. „Moment mal, irgendwas stimmt hier nicht! Also fangen wir ganz vorne an: Du bist Angel, richtig? Und mein Sire, auch richtig?“ Angel hatte beide Male nur leicht genickt. Spikes Augenbrauen gingen hoch, er grinste schief.
„Soweit sind wir uns einig! Also, was ist es dann? Du hast soeben eine Erleuchtung gehabt, das du eigentlich scharf auf die Highschoolqueen bist? Und wolltest es mir jetzt in diesem Moment sagen?“
„Was sollen die Spielchen“, unterbrach ihn Angel rüde. „Du hast was mit Wes! Wann wolltet ihr es mir sagen?“
Spike schüttelte den Kopf, als ob er Wasser in den Ohren hätte. „Wes? Unser Wesley? Dein Freund? Und du glaubst, er und ich...?“
Spike starrte seinen Sire mit offenem Mund an, dann lachte er schallend.
Angels verwirrter Blick erheiterte ihn noch mehr. Spike kicherte und lachte, bis ihm die Tränen übers Gesicht liefen.
Keuchend fiel er seinem Sire in die Arme. „Halt mich fest, bevor ich zusammenbreche“, schnaufte er.
Angel hielt ihn fest, behielt aber seinen distanzierten Gesichtsausdruck bei.
„Findest du das so komisch?“
Spike nickte, da er nicht antworten konnte, ohne weitere Lachkrämpfe zu bekommen.
Er legte Angel die Arme um den Hals, um Halt zu finden.
„Du bist... eifersüchtig!“, japste er.
„Ja, das ist wohl mein volles Recht!“ Angel verstand immer noch nicht, was Spike so amüsierte. Trotzdem hatte er das unbehagliche Gefühl, sich gerade fürchterlich lächerlich zu machen.
„Ihr habt euch... geküsst“, sagte er anklagend.
Spike nickte und grinste breit.
„Du gibst es so zu?“ Angel konnte es kaum glauben.
„Nicht ganz. Ich habe Wes geküsst“, stellte Spike klar.
„Also stehst du auf Wes!“ Für Angel war die Sache damit abgeschlossen. Aber wohl nicht für Spike.
„Hast du Wes noch nie geküsst? Oder... Cordelia?“, fragte er hinterhältig.
„Nein! Na ja, ab und zu...“ Angel fang die Wendung, die das Gespräch genommen hatte, äußerst unbehaglich.
„Also stehst du auf Cordelia“, stellte Spike fest.
„Nein, verdammt, ich stehe nicht auf Cordy, ich liebe nur dich“, platzte Angel wütend heraus.
Spikes Grinsen verwandelte sich in ein glückliches Lächeln. „Ich liebe dich doch auch, mein Engel“ erwiderte er sanft.
Angel starrte ihn an. „Und Wes?“, fragte er misstrauisch.
Spike zuckte nachlässig die Schultern. „Ein guter Freund, der beste, den man haben kann. Er hört zu. Das ist mehr, als man von anderen behaupten kann! Er hat mir erzählt, das Cordy auf dich steht, aber du nicht auf sie. Das stimmt doch, oder?“, fügte er ängstlich hinzu und sah Angel mit großen Augen an.
Angel küsste ihn zärtlich bevor er antwortete. „Tut mir leid, das ich so eifersüchtig war. Nein, Cordy ist nur eine Freundin.“ Er küsste Spike wieder, so, als ob er es seit Ewigkeiten nicht getan hätte.
„Ich rede mit Cordy“, sagte er dann. „Sie muss einfach damit leben, das du da bist und zu mir gehörst. Zu Angel Investigations gehörst.“
Spike nickte nur und legte das Gesicht glücklich an Angels Brust.
Jetzt war er sich sicher, das sie nie wieder etwas trennen konnte.

„Hallo meine Süßen. Was verschafft mir das Vergnügen eurer Anwesenheit?“ Lorne sah die beiden Vampire lächelnd an, aber das Lächeln erreichte nicht seine Augen.
Angel kam sofort zur Sache. „Der Weltuntergang! Was weißt du darüber?“
„Hm, das danach alles vorbei ist?“ witzelte Lorne müde.
Angel schüttelte den Kopf. „Das meine ich nicht! Du hast mir das erst Mal davon erzählt. Also, was hat es damit auf sich? Jeder, den ich frage, behauptet, nichts zu wissen!“
Lorne rank sein Glas leer, dann starrte er versonnen hinein, als ob es eine Kristallkugel wäre. „Ich habe von deinen *Befragungen* gehört“, sagt er. „Ganz L.A. spricht davon.“
Wieder starrte er in sein leeres Glas, dann winkte er seinem Barkeeper. Der nickte und brachte ihm wenig später einen neuen Drink.
Wieder trank Lorne, um Zeit zu gewinnen, bevor er Angel ernst ansah. „Ich kann dir auch nicht helfen, mein Freund. Nicht einmal, wenn ich es wollte! Die Mächte der Ewigkeit haben mir nur verraten, dass der Weltuntergang bevor steht. Und das du, beziehungsweise Angel Investigations, dabei eine Rolle spielen. Eine entscheidende Rolle. Mehr weiß ich auch nicht, tut mir leid!“
Er sah kurz Spike an. „Entschuldigt, ich bin heute ein schlechter Gastgeber. Was wollt ihr trinken?“
Doch Angel schüttelte den Kopf. „Nichts! Wir bleiben nicht so lange. Wenn du uns nicht helfen willst, müssen wir es eben woanders versuchen!“ Er stand auf und sah Spike an. „Komm, gehen wir. Irgendwer wird mir schon sagen könne, worum es eigentlich geht.“
Lorne lächelte müde und Spike bemerkte, wie erschöpft der grünhäutige Dämon war.
Angel verließ das Caritas, ohne sich zu verabschieden. Er sah nicht, wie Lorne hinter ihm herblickte.
„Du hast die falschen Fragen gestellt, Engelchen“, flüsterte er. „Ich hoffe für uns alle, das du die richtige Frage stellst, bevor es zu spät ist!“

Cordelia sah nur kurz auf, als Angel und Spike hereinkamen.
Angel schüttelte kurz den Kopf und Cordelia wandte sich wieder ihrer Internetsuche zu.
„Sagst du Wes Bescheid“, bat Angel, „ich muss mit Cordy reden!“
Er hatte nicht die geringste Lust, sich mit Cordelia über Spike zu unterhalten, oder besser gesagt, zu streiten, aber er wusste, das die Situation von alleine nicht besser wurde.
Er drückte kurz Spikes Hand.
Viel lieber hätte er ihn geküsst, aber das würde wieder eine spitze Bemerkung von Cordelia auslösen. Und darauf konnte er wirklich verzichten.
Spike grinste mitfühlen, bevor er in Wesleys Büro verschwand. Er wollte um nichts in der Welt mit Angel tauschen.
Angel ging langsam auf Cordelia zu. „Äh, hast du etwas Zeit?“
Seine Hoffnung, dass sie nein sagen würde, zerschlug sich sofort, als sie ihn anstrahlte.
„Du hast im Caritas doch etwas erfahren?“, fragte sie hoffnungsvoll.
„Äh, nein. Habe ich das noch nicht gesagt?“ Angel war verwirrt.
Cordelia zuckte mit den Schultern. „Schon, aber ich dachte, es ist wegen... na ja, wegen Spike. Er muss ja nicht alles wissen. Was er nicht weiß, kann er auch nicht gegen uns verwenden!“
Angel stöhnte innerlich. Bisher war es ihm nie so klargewesen, wie sehr Cordelia Spike verabscheute. Und ihm misstraute.
Und kurz fragte er sich, ob ihr Misstrauen vielleicht berechtigt war. Ob seine grenzenlose Liebe zu seinem Child ihn blind für dessen Fehler machte.
Aber dann würde auch Wesley ihn ablehnen. Und Wesley vertraute Spike. Beziehungsweise, er akzeptierte ihn.
Vielleicht liebte Wesley Spike auch, aber über diese Möglichkeit wollte Angel nicht nachdenken.
Ihm wurde bewusst, dass Cordelia ihn immer noch erwartungsvoll ansah.
„Wir müssen reden. Über... Spike!“ Endlich war es heraus. Hätte Angel atmen müssen, wäre das der Zeitpunkt, erwartungsvoll die Luft anzuhalten.
„Spike?“ Cordelias Tonfall besagte, dass sie über Spike nicht unbedingt reden wollte. Wenn er einfach verschwand, würde sie nicht nach seinem Verbleib fragen.
„Spike!“, bestätigte Angel. „Er... er gehört jetzt zu uns. Zu Angel Investigations. Und ich möchte, das du ihn akzeptierst, ihn in Ruhe lässt. Er hat sich geändert, die Seele hat ihn verändert. Er steht auf unserer Seite.“ Angel wusste nicht, was er sagen sollte.
Das er Spike liebte? Das wusste Cordelia schon, da war er sicher. Aber es gefiel ihr nicht, da war er ebenso sicher.
Es fiel Angel schwer, aber er zwang sich, es trotzdem auszusprechen. „Ich liebe ihn. William... ich meine Spike. Ich habe ihn schon immer geliebt. Er ist mein Child. Er...“
„Hör auf mit dem Schmus“, unterbrach ihn Cordelia brüsk. „Wenn dir soviel an deinem blonden Liebling liegt, von mir aus. Aber sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt, wenn er Mist baut. Eine Seele macht aus einem Vampir keinen Heiligen!“
Sie wandte sich wieder ihrem Computer zu. „Wenn das alles war, ich habe zu tun.“
Angel sah sie an, aber Cordelia ignorierte ihn, bis er aufgab. „Ich bin bei Wes. Vielleicht fällt ihm noch ein Buch ein, wo er noch nicht nachgesehen hat.“
„Cordelia nickte nur, ohne aufzusehen, als ob sie völlig auf ihre Arbeit konzentriert wäre. „Okay. Ach übrigens, ich habe in der nächsten Zeit mehrere Castings, sieht so aus, als ob meine Kariere endlich in Gang kommt. Ich habe dann natürlich weniger Zeit für... Angel Investigations“, sagte sie dann ganz nebenbei.
„Wirklich? Das freut mich“, entgegnete Angel begeistert, bis ihm auffiel, das seine Reaktion missverständlich war. „Äh, ich meine, das ist schön für dich, aber ungünstig für unsere Firma. Du wirst uns fehlen. Ich meine, wir freuen uns immer über deine Hilfe!?“, fügte er lahm hinzu.
Cordelia machte nur eine unbestimmte Handbewegung und Angel verzog sich lieber in Wesleys Büro, bevor er sich noch mehr in Schwierigkeiten brachte.

Als er die Tür hinter sich zumachte, sahen ihn Wesley und Spike erwartungsvoll an.
Angel lehnte sich gegen die Tür und lächelte matt.
„Irgendwann muss ich einen großen Teil meiner Überzeugungskraft eingebüsst haben“, bemerkte er düster.
Spike ging zu ihm und küsste ihn. „War es sehr schwer, mein Engel?“, fragte er mitfühlend.
„Schwer?“, wiederholte Angel und ging mit ihm zusammen zurück zu Wesley. „Es war die Hölle. Ich glaube, ich habe alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Jetzt hat Cordy nicht nur was gegen dich, sondern auch gegen mich.“
Wesley sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Sie hat mir gerade gesagt, sie hat in Zukunft weniger Zeit für Angel Investigations. Sie will sich mehr auf ihre Karriere als Schauspielerin konzentrieren “, ergänzte Angel. „Anscheinend ist sie jetzt auf uns alle sauer!“
Wesley nahm sich vor, noch einmal mit Cordelia alleine zu sprechen, aber davon musste Angel vorerst nichts erfahren.
„Da kann man wohl nichts machen. Aber gönnen wir ihr die Zeit bis zum Weltuntergang! Lange kann es ja nicht mehr dauern.“
Angel sah ihn entsetzt an. „Seit wann bist du denn so zynisch?“
Wesley zuckte nur müde die Schultern. „Wir treten auf der Stelle, das zerrt an meinen Nerven“, gab er zu. „Und der ständige Zoff zwischen Cordy und Spike macht es nicht leichter.“
„Ich kann nichts dafür, sie fängt immer an“, platzte Spike heraus.

Im nächsten Monet wünschte er, seine Worte zurücknehmen zu können. Schließlich war er ein Vampir, jeder würde ihm die Schuld geben.
„Jedenfalls meistens“, fügte er trotzig hinzu.
Wesley grinste und knuffte Spike. „Ich weiß! Aber das macht es nicht einfacher für mich. Okay, machen wir uns wieder an die Arbeit. Vielleicht finden wir noch irgendeinen Hinweis, wie wir den Weltuntergang verhindern können. Immer noch besser, als tatenlos abzuwarten, bis alles um uns herum zusammenbricht.“
Er nahm ein Buch von dem Stapel neben sich, dann sah er die Vampire an. „Wollt ihr mit die Bücher durchsehen, oder lieber versuchen, ob ihr woanders Informationen herbekommt?“
Angel stand auf. „Ich gehe noch mal los, irgendwer muss doch was wissen. Was ist mit dir, kommst du mit?“ Er sah Spike fragend an.
Spike sprang auf. „Immer! Besser als rumsitzen und warten ist das allemal!“
Er sah Wesley entschuldigend an. „Äh, das war nicht so gemeint. Aber Bücher durchsuchen...“
Wesley winkte ab. „...ist nichts für Vampire, ich weiß. Irgendeinen Weg muss es geben, die Katastrophe zu verhindern! Und wir werden ihn finden!“
Und dennoch fragte er sich bange, was passierte, wenn sie diesmal keinen Ausweg fanden. Dann atmete er tief durch. Sie hatten immer einen Weg gefunden. Warum sollte es diesmal anders sein?

Tbc...

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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 18.10.04, 14:08  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Na das hoffe ich doch, dass sie einen Weg finden den Weltuntergang zu verhindern, aber bei dir ist nicht so sicher, wie die Story letztendlich ausgeht.*g*
Nach Lornes Reaktion würde ich sagen Spike ist der Schlüssel, doch ich bin als Prophetin nicht sehr gut zu gebrauchen.*schulternzuck*
Cordy will es einfach nicht wahr haben, dass Angel und Spike zusammengehören, vielleicht kann er ihr ja Wesley klarmachen??

War wieder ein toller Teil.
Bis zum nächsten "Never Ending Story Day."
Liebe Grüße, silver


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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 19.10.04, 19:44  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmera
Zu lustig, wie sich Cordy und Spike streiten, wer nun bessere ‚Visionen’ hat und wertvoller für das Team ist. Der arme Spike muss ja ausgerechnet eine Dämon bissen. Tja, davon muss er sich nun von ihm belehren lassen, aber denken scheint eh nicht seine Stärke zu sein. *g
Lorne scheint mehr über den Weltuntergang zu wissen, als er preisgibt...
Spike Und Wesley könnten auch ein interessantes Pärchen sein, also wenn du mal Zeit hast und ein Kribbeln in den Fingern....
Ich hoffe, du tippst fleißig weiter, liebe Grüße, Janine

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