Melanies FanficForum

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Autor Beitrag
Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170


New PostErstellt: 27.02.04, 20:33     Betreff: Re: Never Ending Story Antwort mit Zitat  

Teil 3

Spike langweilte sich.
Er stupste Angelus an, um ihn aufzuwecken.
Immerhin war die Sonne schon vor einiger Zeit untergegangen und Angelus hatte weiß Gott lange genug geschlafen.
„Aufwachen, mein Engel“, flüsterte Spike. „Es ist eine wunderbare Vollmondnacht. Ideal zur Jagd.“
Angelus rührte sich nicht.
„Außerdem bin ich durstig“, maulte Spike leise weiter.
Ein Grinsen stahl sich auf das Gesicht des älteren Vampirs. „Wenn das so ist...“
Er drehte sich um und küsste den Jüngeren sanft. „Gehen wir.“

Sie schlenderten entspannt durch das nächtliche London.
Spike sah sich um. Er versuchte sich zu erinnern, wie er London als Mensch wahrgenommen hatte. Aber die Erinnerung verblasste immer weiter.
Angelus hatte ihm zwar erklärt, das die Erinnerungen irgendwann zurück kamen, aber eigentlich war es Spike egal.
Er nahm die Dinge jetzt viel intensiver wahr, meinte fast, bewusster zu leben, als er es zu Lebzeiten je getan hatte.
Er spürte das pulsierende Blut um sich herum, roch und sah die Menschen, die sich um sie herum bewegten, völlig ahnungslos ob der Gefahr, in der sie sich befanden.
Spike fragte sich, ob auch nur einer unter ihnen war, der wusste, dass sich zwei gefährliche Raubtiere in ihrer Mitte bewegten, bereit, jeden Moment ohne Vorwarnung zu töten.
Er leckte sich unbewusst die Lippen. Fast konnte er das warme, süße Blut schmecken.
Seine Gier stieg sprunghaft an und er konnte sich nur noch mit Mühe zurück halten.
„Töten wir sie alle“, flüsterte er Angelus zu.
„Stilvoll, William“, flüsterte Angelus zurück. Er wies auf einen jungen Mann, der sich gerade von seinen Freunden verabschiedete.
„Wie wäre es mit ihm? Er ist jung, sein Blut wird süß sein. Und außerdem können wir uns mit ihm vergnügen. Vorher.“
„Hm, meinst du nicht, dass ein Einziger etwas wenig für uns beide ist?“, fragte Spike skeptisch.
Angelus lachte leise. „Wer sagt denn, dass er der einzige sein wird heute Nacht. Aber er wird einen netten Imbiss abgeben und den ersten Durst stillen. Gehen wir ihm nach.“
Kurz blitzte in Spike die Erinnerung an sein erstes Zusammentreffen mit den Vampiren auf. Drusilla, wie sie ihm gefolgt war.
Und ihn schließlich getötet hatte.
Der junge Mann war derweil auf die beiden Fremden, die ihm folgten, aufmerksam geworden. Er drehte sich zu ihnen um und breitete lachend die Arme aus.
„Tut mir leid, ich bin schon ausgeraubt worden.“ Er lachte laut über seine Bemerkung.
„Wenn ihr also Straßenräuber seid, ich habe nichts mehr. Ich habe heute Abend mein gesamtes Hab und Gut am Spieltisch verloren. Mir bleibt nur noch das nackte Leben.“
„Nicht einmal das“, murmelte Angelus. Laut sagte er: „Keine Angst. Wir suchen nur etwas Vergnügen. Unterhaltung in einer wundervollen Nacht. Jetzt gerade sind mein Freund William und ich auf der Suche nach einem ungestörten Ort, um uns fleischlichen Genüssen hinzugeben.“
Die Doppeldeutigkeit von Angelus´ Worten begeisterte Spike. Er betrachtete ihr ausgewähltes Opfer interessiert.
Der Andere musste ungefähr im selben Alter sein wie er selbst. Spike konnte sich nicht entscheiden, was er zuerst wollte. Den Fremden schnell und hart ficken oder sein Blut trinken.
Am liebsten beides gleichzeitig, entschied er für sich.
Angelus hatte ihrem ahnungslosen Opfer inzwischen freundschaftlich einen Arm um die Schultern gelegt.
„Ich werde Angelus genannt. Wie ist dein Name?“
Wen interessiert das, stöhnte Spike im geheimen auf.
„An- Angelus. Und William?“ Angelus nickte zustimmend. „Ich bin Jeremy.“ Er lachte wieder. Spike hatte den Eindruck, dass er ziemlich betrunken war.
Das würde es leichter für sie machen.
„Hi, Jeremy. Würdest du uns einen Gefallen tun? William möchte unheimlich gerne...“, Angelus flüsterte Jeremy etwas ins Ohr. So leise, dass Spike es nicht verstand.
Sofort regte sich sein Argwohn.
Angelus sollte den Menschen töten. Oder auch ihn ficken und dann töten. Aber nicht mit ihm flüstern.
Jeremys Blick streifte Spike interessiert, dann nickte er zustimmend.
„Klar, warum nicht. Ist es anders als mit einer Frau?“
Angelus lächelte. „Besser.“
Jeremy lächelte auch und knöpfte seine Hose auf.
„Fang an, William!“
Spike erstarrte. Das konnte nicht sein. Er sollte diesem Menschen einen blasen? – erbost wandte er Angelus zu.
„Das ist nicht dein Ernst!“
„Oh doch. Ich weiß doch, wie gerne du das machst“, grinste Angelus boshaft.
Da Spike dem Menschen den Rücken zuwandte, konnte er es sich erlauben, sein Vampirgesicht zu zeigen.
„Vergiss es!“, knurrte er.
„Brauchst du noch etwas Einstimmung?“, fragte Angelus sanft und küsste ihn. Seine Zunge schob sich spielerisch in Spikes Mund, bis der darauf antwortete und Angelus´ Zunge beim Rückzug folgte.
Der anschließende Biss kostete ihn fast die Zungenspitze.
„Oh, habe ich dir weh getan?“, fragte Angelus besorgt. „Tu was ich sage, wenn du nicht zu Staub zerfallen willst“, fügte er fast lautlos hinzu.
Spike sah ihn noch einmal grimmig an, bevor er vor Jeremy in die Knie ging.
Einen Moment überlegte er, einfach zuzubeißen. Aber Angelus würde kurzen Prozess mit ihm machen.
Jeremy stöhnte leise. Als Angelus anfing, an seinem Hals zu lecken und zu saugen, wurde das Stöhnen lauter.
Er stieß seinen Schwanz rhythmisch im Spikes Mund.
Obwohl er es niemals zugeben würde, machte es Spike an. Mit einer Hand versuchte er, seine Hose zu öffnen und damit den Druck auf seinen eigenen Schwanz zu lindern.
Der Mensch war kurz vorm kommen.
In dem Moment, als sein Sperma in Spikes Mund strömte, sagte Angelus: „Nimm dir, was du brauchst.“
Innerhalb von Sekundenbruchteilen transformierte Spike zum Vampir – und biss mit lang aufgestauter Gier zu.
Er registrierte am Rande, dass Angelus seine Reißzähne in den Hals ihres Opfers schlug.
Bis schließlich der blutleere Körper zu Boden glitt.
Angelus riss Spike hoch und küsste ihn hart. „Das war doch großartig, oder? Aber jetzt will ich dich.“
Spike war noch etwas gekränkt darüber, wie ihn Angelus behandelt hatte, aber die Küsse und die Hand, die seinen Schwanz fest umfasste, stimmten ihn schnell gnädig.
„Nimm mich“, stöhnte er nur.

Angelus wischte noch einmal mit dem Taschentuch über Spikes Mund. „Dreh dich mal zum Licht.“
Spike hob gehorsam den Kopf, sodass das Licht der Straßenlaterne auf sein Gesicht fiel.
Angelus feuchtete eine Ecke des Taschentuchs an und rieb über einen Fleck an Spikes Kinn.
„So, jetzt sieht man nichts mehr.“
Er ließ das Taschentuch zu Boden fallen.
„Gehen wir weiter. Mein Appetit ist geweckt. Aber ich bin noch lange nicht satt. Oder hat es dir gereicht?“
Spike grinste nur. „Von mir aus können wir beides wiederholen.“
„Hm, mal sehen, ob wir noch jemanden finden, der sich von dir einen Blowjob geben lässt“, überlegte Angelus.
„Was??? Das meinte ich nicht“, fuhr ihn Spike an. „Noch mal lasse ich mich nicht demütigen!“
„Wir werden sehen“, antwortete Angelus gleichmütig.
´Werden wir nicht`, dachte Spike nur.
Plötzlich durchzuckte ihn eine Erinnerung. Sie gingen durch die Gasse, in der er damals David gefunden hatte, seinen toten Geliebten.
Er blieb stehen und betrachtete die Stelle.
Angelus, der inzwischen weiter gegangen war, drehte sich erstaunt um. „Was ist los?“
„Nichts. Mir ist nur gerade was eingefallen. Kannst du dich eigentlich an deine Opfer erinnern?“
Angelus zuckte leicht die Schultern. „Wozu sollte das gut sein? Aber manche sind mir in Erinnerung geblieben. Warum fragst du?“
Spike sah ihn lange an. „Erinnerst du dich an einen Mann, der dir ungemein ähnlich sah? Er hatte hellere Haare als du und grüne Augen.“
Angelus grinste. „Ich habe im Laufe der Jahre viele Männer getötet, auf die diese Beschreibung passt.“
Spike versuchte es wieder. „Er war gut gekleidet. Und trug ein auffälliges Halstuch in gelb und violett!“
Angelus überlegte, schüttelte dann aber den Kopf. „Tut mir leid, aber das sagt mir nichts. Warum willst du das eigentlich wissen?“
„Er war mein... Freund. Ich habe ihn geliebt“, sagte Spike leise.
Angelus umarmte ihn, lachte dann aber. „Wer immer ihn getötet hat, es ist vorbei. Jetzt gehörst du zu mir.“
Spike schwieg erst, lachte dann aber auch. „Stimmt, er ist tot. So wie ich, aber ich hatte Glück und habe dich getroffen. Ich bin noch immer durstig. Was nehmen wir jetzt? Mann oder Frau?“
„Mal sehen, was sich ergibt. Die Nacht ist noch lang.“

Einige Stunden und mehrere Leichen später standen die Vampire auf einer Brücke über die Themse und sahen in das dunkle, schnell fließende Wasser.
„Warum kann es nicht immer so sein?“, fragte Spike.
„Wie?“, fragte Angelus und wandte sich seinem Begleiter zu.
„So... leicht. So erfolgreich. So befriedigend!“ Spike erwiderte den Blick. „Du willst immer, das wir nicht auffallen. Dass niemand uns als Vampire erkennt. Aber wozu diese Vorsicht? Wir können das jede Nacht machen und es wird immer neue Opfer für uns geben. Sie wachsen nach. Wie jede andere Nahrung!“
Angelus lachte leise. „William, du denkst nicht weit genug! Für dich existiert nur der Augenblick. Aber ich weiß, wovon die Menschen reden. Sie haben Angst. Sie suchen den - oder die - geheimnisvollen Mörder, die blutleere Körper zurück lassen. Doch Menschen sind dumm! Sie verdächtigen die Armen, Ungebildeten. Niemand wird jemand verdächtigen, der über gute Umgangsformen verfügt und sich in gehobenen Kreisen bewegt. Daher ist es unsere beste Tarnung, uns als Menschen, als gebildete, wohlhabende Menschen, auszugeben.“
Spike wollte widersprechen, aber Angelus´ Hand, die mit leichtem Druck über seine Hose strich, lenkte ihn ab.
„Gehen wir. Bald geht die Sonne auf. Ich hatte genug Blut, aber noch lange nicht genug von dir. Und ich will mir viel Zeit lassen, ohne mir um den Sonnenaufgang Sorgen machen zu müssen.“
Spike grinste und drückte seine beginnende Erektion gegen die Hand des anderen Mannes. „Ich kann es kaum erwarten, dich zu ficken.“
Angelus erwiderte das Grinsen. „Wir werden sehen, wer wen fickt.“

Spike sah sich um. Die Taverne war gut besucht, es mangelte nicht an potenziellen Opfern. Aber ihm stand der Sinn nicht nach Blut.
Er versuchte, den letzten Streit mit Angelus zu ertränken. Trotzig füllte er sein Glas erneut. Was dachte sich dieser Kerl eigentlich?
Er war es leid, immer irgendwelche Bankette und Gesellschaften zu besuchen und sich als Mensch auszugeben.
London war voll mit Opfern, die niemand vermisste. Huren, Tagelöhner, Diebe, Mörder, Strandgut der Gesellschaft. Es kamen immer neue dazu und niemand kümmerte sich darum, wie sie den Tod fanden.
Spike verstand Angelus´ Vorsicht nicht. Sie waren Vampire, geschaffen zu jagen und zu töten. Und wer sich ihnen in den Weg stellte, bezahlte seinen Mut, oder seinen Leichtsinn, mit dem Leben.
Gut, Angelus liebte weiche Betten und legte Wert auf saubere Kleidung - ihm war das alles ziemlich egal.
Aber das konnte er auch haben, ohne seine wahre Natur zu verbergen.
Und er war es leid, von Angelus ständig aus irgendwelchen Launen heraus gedemütigt zu werden.
Wie an jenem Morgen, als er Spike mit dem Versprechen auf ungewöhnliche Liebesspiele ans Bett gefesselt hatte – nur um ihn dann alleine zu lassen.

Spike hatte sich wütend im Bett hin und her geworfen, konnte sich aber nicht befreien.
Dann war Angelus zurückgekehrt.
Mit einem Mann, dessen dunkle Kleidung ihn als Priester auswies.
Angelus zeigte auf den gefesselten Mann im Bett und erklärte leise, mit besorgter Stimme: „Mein Freund hier ist besessen. Ich bitte Euch, befreit ihn von diesem grässlichen Dämon.“
Spike knurrte wütend und zeigte sein Vampirgesicht.
„Ich verzeihe dir noch mal“, erklärte er großmütig, „wenn du mich jetzt los machst.“
Dann lachte er.
„Also gut, Angelus, du hast gewonnen. Was soll ich tun? Du hättest mir wirklich vorher sagen können, was du vorhast, damit ich mich auf meine Rolle vorbereiten kann. Soll ich grünen Schleim spucken? Oder ist dir mehr nach obszönen Beschimpfungen?“
Der Priester wich erschrocken einen Schritt zurück und bekreuzigte sich.
Nur Spike sah, wie sich Angelus´ Gesicht verwandelte.
Er lachte laut. „Ich bin nicht besessen. Ich bin ein Dämon! Ein Vampir, um genau zu sein. Aber glaubt du wirklich, Pfaffe, ich bin der einzige in diesem Raum?“
Der Priester drehte sich zu Angelus um, der aber bereits wieder zu seinem menschlichen Aussehen gewechselt war.
„Es wird immer schlimmer mit ihm“, sagte er bekümmert.
Der Priester legte ihm tröstend die Hand auf den Arm.
Nur Spike erkannte, wie Angelus angewidert die Mundwinkel verzog. Aber er hatte sich sofort wieder unter Kontrolle.
„Ist es ein Mitglied Eurer Familie? Ein Bruder vielleicht?“, fragte der Priester besorgt.
Spike legte sich so bequem, wie es in seinem Zustand ging, zurück und wartete gespannt auf den weiteren Verlauf.
Fast vergaß er die Demütigung, die ihm Angelus mit der Fesselung zugefügt hatte.
Angelus nickte bekümmert und hielt den Kopf dann gesenkt. „Oh ja, er ist ein Familienmitglied. Er ist mein – Geliebter.“ Er hob den Kopf wieder.
Und präsentierte sich zu Spikes Erstaunen immer noch als Mensch.
Der Priester erbleichte. „Er ist dein Geliebter?“, wiederholte er ungläubig.
Angelus nickte. Sein Gesichtsausdruck bekam etwas lauerndes.
„Du lebst mit ihm... wie mit einer Frau?“, fragte der Priester entsetzt weiter.
Angelus nickte wieder.
„Und ihr...“, offensichtlich konnte er die Worte nicht aussprechen.
Spike hatte da weniger Probleme. „Oh, er fickt mich. Oft und gerne. Stimmts, Schatz?“ Er grinste Angelus an.
Bei den letzten Worten hatte der Priester Spike angesehen. Jetzt drehte er sich entschlossen zu Angelus um. „Mein Sohn, das ist eine schwere Sünde, die du da begehst.“ Er nestelte an seinem Kragen, um die Kette mit dem Kreuz über den Kopf zu streifen.
„Ich glaube, das reicht jetzt!“, stellte Angelus fest. „Ich begehe noch ganz andere Sünden. Ich töte zum Beispiel. Oder ist das erlaubt, wenn man ein Vampir ist?“
Mit diesen Worten schlug er seine Fangzähne tief in den Hals des Priesters. Mit einer Hand umfasste er die des Menschen, die das Kreuz hielt und zerriss die Kette. Dann ließ er los, das Kreuz glitt aus der kraftlosen Hand und fiel unbeachtet zu Boden.
Spike hätte Beifall geklatscht, wenn er die Hände frei gehabt hätte.
„Wunderbar, die Vorstellung. Und jetzt mach mich los, damit ich auch trinken kann!“
Angelus ignorierte ihn.
„Angelus, ich bin noch immer gefesselt. Mach mich endlich los!“ Spike wurde ungeduldig. Angelus beim Trinken zuzusehen, ließ ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Angelus ignorierte ihn weiter. Bis er die Leiche zu Boden sinken ließ. Und sich genießerisch die Lippen leckte. „Ah, das war wirklich köstlich!“
„Für dich vielleicht. Aber was ist mit mir?“, schimpfte Spike.
Angelus grinste gemein. „Wolltest du auch was haben? Oh, das tut mir leid, jetzt ist er leer. Und draußen scheint die Sonne, ich kann nicht mal einen neuen besorgen. Du musst bis heute Abend warten.“
Er beugte sich über Spike und küsste ihn schnell, bevor er sich neben ihm ausstreckte. „Ich bin müde. Schlaf gut, William.“
„Mach mich los!“ Spike schrie ihn an, aber Angelus rührte sich nicht.
Spike war gezwungen, den Rest des Tages gefesselt und hungrig zu verbringen. Und fragte sich, ob er für Angelus eigentlich mehr war als ein Spielzeug; ob ihre Liebe ihm mehr bedeutete, als der kurzzeitige Genuss, wenn er das warme Blut eines Opfers trank.
Spike fragte sich, ob Angelus wirklich fähig war, zu lieben.

Er trank sein Glas in einem Zug leer und füllte es sogleich wieder.
Spike hatte genug von seinem rechthaberischen und überheblichen Sire. Diesmal würde er sich endgültig von Angelus trennen und alleine weiter ziehen.
Und zwar gleich.
Zufrieden mit seiner Entscheidung warf er einige Münzen auf den Tisch und stand leicht schwankend auf.
In der Tür stieß er mit jemand zusammen. „Verschwinde“, murmelte er undeutlich und wollte sich an seinem Gegenüber vorbei drängeln.
Der Fremde hielt ihn fest.
„Pfoten weg, sonst...“, knurrte Spike.
„Sonst was?“, fragte eine spöttische und nur zu bekannte Stimme.
„Angelus. Was willst du hier?“
Angelus hielt ihn weiter fest und dirigierte ihn die Straße entlang. „Du solltest wirklich nicht alleine unterwegs sein, William. Du kannst dich ja kaum auf den Beinen halten.“
Spike riss sich wütend los – und wäre beinahe gefallen. Nur Angelus´ schneller Zugriff hielt ihn aufrecht.
„William, glaubst du wirklich, das ist eine gute Lösung? Du tust dir weh, nicht mir.“
„Wer sagt, das ich dir weh tun wollte? Wer sagt, dass du mir irgendwas bedeutest“, nuschelte Spike, legte aber einen Arm um den anderen Vampir.
Angelus lachte leise. „Wenn ich dir nichts bedeute, warum bleibst du dann bei mir? Du hättest jederzeit gehen können, aber du bist immer noch hier.“
Spike sah ihn verächtlich an. „Das wird sich jetzt ändern. Ich gehe! Such dir ein anderes Spielzeug.“
Angelus sah ihn prüfend an. „Ich kann nach Paris gehen. Die Frauen werden sich freuen, mich wieder zu sehen.“
Spike zuckte nur die Schultern. „Mach doch. Bestell Drusilla schöne Grüße, vielleicht komme ich sie mal besuchen.“
„Du wirst ihr fehlen.“
Spike schüttelte nur den Kopf. „Glaube ich kaum, sie hat ja dich. Das heißt, wenn Darla genug hat, und das kann dauern. Aber wenn sie nicht so lange warten will, kann sie sich ja einen neuen Lover erschaffen.“
„Und was ist mit mir? Soll ich mir auch einen neuen Lover erschaffen?“, fragte Angelus leise.
Spike grinste höhnisch. „Wenn du es brauchst, klar. Es ist doch gar kein Problem. Ein Biss und etwas abwarten. Voila, ein neues Spielzeug für den Mann, der sich selbst für unwiderstehlich hält.“
Angelus hatte genug. Er zog ihn mit einem Ruck an sich und presste seinen Mund fest auf Spikes.
„Sag mir, dass dir das nichts bedeutet. Dass es dir gleichgültig ist, wenn ich jeden Zentimeter deines Körpers küsse. Wenn meine Zunge über deinen Schwanz gleitet und er lustvoll wächst. Wenn du in meinem Mund kommst. Wenn du mich in dir spürst. Wenn du erschöpft in meinen Armen einschläfst. Sag mir, dass dies alles dir gleichgültig ist, dass es dich kalt lässt - und ich lasse dich gehen!“
Spike erschauerte wollüstig erregt.
„Gehen wir nach Hause“, murmelte er in Angelus´ Mund. „Und dann mach all das mit mir, von dem du gerade gesprochen hast.“
Angelus lächelte zufrieden und hielt Spike engumschlungen, während sie die Straße entlang gingen.
Er hatte gewonnen. Er würde immer gewinnen.

Angelus erwachte plötzlich aus tiefem Schlaf.
Seine scharfen Sinne sagten ihm, dass etwas nicht stimmte. Er lauschte mit geschlossenen Augen in die Dunkelheit, konnte aber keine Gefahr ausmachen.
Träge drehte er sich Spike zu.
Nur um festzustellen, dass er alleine im Bett lag.
Er lächelte leicht. Das war anders als sonst. Er fragte sich müßig, was Spike vor Sonnenuntergang aus dem Haus getrieben hatte, aber es interessierte ihn nicht wirklich.
Behaglich erinnerte er sich an den vergangenen Morgen. Eins musste er Spike lassen, der Sex mit ihm war nie langweilig.
Wenn er wieder da war, würde er es ihm sagen: Dass er entschlossen war, Darla und Drusilla nicht nach Paris zu folgen.
Sie beide würden zusammen bleiben. Ohne die Frauen. Darla würde jemand anders finden.
Und William würde nur ihm gehören.
Zufrieden mit seiner Entscheidung schlug er die Augen auf – und starrte ungläubig das Messer an, das neben seinem Kopf ins Kissen gerammt war.
Angelus zog das Messer heraus und las den Zettel, der damit am Kissen befestigt war.
„Ich gehe. Für immer. Such Dir einen anderen, den Du demütigen kannst. Grüß Dru von mir, wenn Du sie siehst.“
Unterschrieben war der kurze Brief mit „Spike“ und darunter, winzig klein „William“.
Angelus zerfetzte den Zettel wütend in winzige Stücke.
Dann stürmte er aus dem Haus.
Der Stall war leer, abgesehen von der Kutsche. Spike musste entweder beide Pferde mitgenommen oder das eine fortgejagt haben. Wie auch immer, Angelus hatte keine Möglichkeit ihn einzuholen.
Er knirschte vor Wut mit den Zähnen.
´Das wirst du mir büßen`, dachte er. ´Ich werde dich schon finden. Und dann wirst du lernen, wer hier das sagen hat. Ich bin immer noch dein Sire, vergiss das nie, William!`

Tbc ...

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