Melanies FanficForum

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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276


New PostErstellt: 30.03.04, 06:01     Betreff: Re: It`s just Magic Antwort mit Zitat  

It’s just Magic

Kapitel 2

„Was zur Hölle ist das?“ keuchte Spike und schleppte sich zu Angels Wagen. Schweratmend hielt er sich an der Tür fest.

„Na was wohl, du Schlaumeier? Findest du das immer noch so lustig? Nun steig schon ein. Wie du siehst müssen wir uns an das halten, was der Dämon gesagt hat. Sonst werden wir verrückt vor Schmerzen. Also mach, beweg deinen verdammten Hintern“, presste Angel zwischen den Lippen hervor, als der Schmerz verebbte.

„Scheiß egal, wahnsinnig werde ich auf jeden Fall. Ich kann’s mir aussuchen. Entweder vor Schmerzen, oder weil ich mit dir zusammen sein muss. Und bei der Auswahl werde ich mich, zum Geier, für die Schmerzen entscheiden“, grummelte Spike, ließ sich aber neben Angel auf den Sitz plumpsen.
Sobald sie nebeneinander saßen, hörten die Krämpfe die ihren Körper gepeinigt hatten schlagartig auf und machte einem angenehmen Gefühl platz.
Erstaunt blickten sich die beiden Vampire an.
Sie fühlten sich wohl, sobald sie einander nahe waren. Das war nicht gut. Das war sogar sehr, sehr schlecht. Genau genommen, war das der fürchterlichste Zauber der jemals ausgesprochen wurde. Sie hassten sich, über einhundert Jahre lang. Und nun sollten sie dazu verdammt sein beieinander zu kleben wie siamesische Zwillinge? Nicht, absolut gar nichts in diesem Universum könnte jemals schlimmer sein.

„Wir müssen unbedingt etwas über den Dämon herausfinden“, murmelte Angel.

„Ja, und zwar sofort. Auf der Stelle. Lass uns schnell zu dir nach Hause fahren und sofort mit der Suche anfangen.“ Auch Spike war sichtlich erschrocken, über das eigenartige, angenehme Gefühl in der Nähe seines Sires.
Angel nickte zustimmend und fuhr so schnell er konnte zurück ins Hotel. Kaum dort angekommen, sprangen sie zugleich aus dem Wagen und betraten eilig das Haus.

Wesley und Cordelia blickten verwundert von ihrer Arbeit auf, als die Beiden hereinstürmten.

„Was ist los? Habt ihr schlechte Neuigkeiten? Warum so eilig?“ fragte Cordy und stand auf.

„Gut dass ihr schon da seid. Wir suchen einen Dämon. Es ist wichtig.“ Angel nickte seinen Mitarbeitern grüßend zu.

„Ja, außerordentlich wichtig. Blau-Schimmernder Dämon in blutroter Hülle. Wir müssen alles über ihn rauskriegen, sofort.“ ergänzte Spike die Worte seines Sires. Ohne weitere Umschweife machten sich die beiden Vampire über die Bücher her.

„Was ist mit diesem Dämon? Was tut er und was kann er? Ich habe noch nie etwas über ihn gehört.“ Wesleys Neugierde war geweckt und er sah Angel fragend an.

„Genau das wollen wir herausfinden. Er legt einen Zauber über Vampire, wieso wissen wir nicht. Es ist nur so, das Spike nicht mehr weg kann. Das heißt er kann schon weg, aber irgendwie auch nicht, nicht wenn ich… Das spielt jetzt keine Rolle. Wichtig ist nur, dass wir etwas finden wie der Zauber gebrochen werden kann. Also suchen wir nach Hinweisen über diesen Dämon.“ Angel schlug das erste Buch auf und setzte sich auf das Sofa. Spike nahm sich ebenfalls eines der Bücher aus dem Regal und setzte sich sicherheitshalber in die Nähe seines Sires. „Schöner Mist“, knurrte er leise.

„Na? Nimmst du immer noch alles zurück, was du über den Dämon gesagt hast?“ konnte sich Angel nicht verkneifen zu sagen.

„Klappe Peaches“, murrte Spike ohne aufzusehen und begann in dem Buch zu blättern.

„Na dann wollen wir mal.“ Auch Wes griff zu einem Buch und Cordelia setzte sich zum Laptop um darin zu suchen.

„Was ist eigentlich mit dem Vampir, wegen dem ihr Lorne befragen wolltet?“ fragte Cordy ohne aufzublicken.

„Der muss warten, das hier ist wichtiger“, meinte Angel.

„Viel wichtiger, denn wenn wir nicht rasch etwas finden, kommen fürchterliche Zeiten auf mich zu. Ganz schreckliche, verdammte, Bloody hell Angel Zeiten“, murmelte Spike leise.
Und Angel murrte zustimmend über Spikes Worte, bei der, auch für ihn furchtbaren Aussicht, sein Childe ständig nahe bei sich haben zu müssen. Sie durchstöberten jedes einzelne Buch, das sich in Angels Haus befand und Cordelia hatte im Internet jeden kleinsten Hinweis verfolgt.

Nach vier Stunden vergeblichen Suchens stöhnte Cordy auf.

„Wir suchen schon seit Stunden. Seid ihr sicher, das es diesen Dämon überhaupt gibt?“

„Oh ja, wir sind sicher. 100 Prozent. Schließlich haben wir ihn gesehen. Irgendwo muss etwas über dieses Monster stehen.“ Spike schlug frustriert das Buch zu, das er durchgesehen hatte und legte es auf den Stoß vor sich, bevor er das nächste zurechtlegte.

„Ich brauche Kaffee. Viel Kaffee.“ Er erhob sich ging ein paar Schritte, stoppte. „Äh, Angel, kommst du mit? Ich... wir müssen reden.“

Sofort stand Angel auf und folgte ihm wortlos.

Wes und Cordy schauten sich erstaunt an.

„Der Dämon muss ziemlich gefährlich sein. Seit fast 5 Stunden haben sie sich nicht angebrüllt. Sie machen mir Angst“, sagte Cordelia besorgt.

„Das denke ich auch, sonst würden sie sich anders verhalten. Sie hassen sich, das haben sie in den drei Wochen, die Spike nun hier ist, mehr als deutlich gezeigt. Es muss ein schrecklicher Zauber sein mit dem sie belegt wurden, wenn sie beschlossen haben fast friedlich zusammenzuarbeiten. Ich kann Angel verstehen, denn wenn wir nichts finden muss Spike für immer hier bleiben und das wäre furchtbar für ihn, nicht nur für ihn, sondern für uns alle“, meinte Wesley und schüttelte sich bei dem Gedanken. „Wir haben da noch ein paar Schriftrollen. Sie sind sehr alt. Vielleicht kann ich da etwas finden“, murmelte er und begab er sich in Angels Büro um danach zu suchen.

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„Verdammt Angel, es sieht gar nicht gut aus. Was machen wir wenn wir nichts finden? Wie kommen wir aus der Sache raus? Ich brauch ’ne Kippe.“ fahrig suchte Spike in seinen Taschen.

„Nicht hier Spike. In meinem Haus wird nicht geraucht“, meinte Angel bestimmt.

„Mach keinen Aufstand wegen einer Kippe, Pet. Es gibt wohl wichtigeres, als sich um ein bisschen Rauch Sorgen zu machen und es wird dich nicht umbringen. Denk besser nach was zur Hölle wir jetzt machen sollen.“ Ungeniert steckte sich Spike die Zigarette in den Mund.

Angel seufzte. „Das ist keine,... gut, aber nur die eine Zigarette, okay?“
Als Spike die Augen verdrehte, aber doch zustimmend nickte, fuhr er fort. „Also wir haben zwei Möglichkeiten. Entweder wir tun was der Dämon gesagt hat.“

„Vergiss es“, knurrte Spike und inhalierte tief.

„Bin ganz deiner Meinung.“

„Schön, dann sind wir uns dabei wenigstens einig.“ Spike nickte.

„Oder wir suchen weiter, solange bis wir etwas finden“, meinte Angel weiter.

„Klingt beides ziemlich beschissen, könnte ewig dauern.“

„Du sagst es Spike, du sagst es.“ Wieder seufzend, füllte Angel die Tassen mit Kaffee. Spike drückte seine Zigarette aus, und griff nach dem Tablett, stellte Zucker und Milch darauf, Angel stellte die gefüllten Tassen dazu, als Spike plötzlich leise zu lachen anfing.

„Was ist so komisch?“ fragte Angel und runzelte die Stirn.

„Na wir, wir sind komisch, zum Brüllen.“ Spike lachte immer lauter.

„Wie das?“ Angel musste lächeln als er sein Childe beobachtete und stellte fest, dass er völlig vergessen hatte, wie süß sein Childe aussah, wenn er lachte.

„Wir,... wir richten Kaffee und alles für deine Menschen, einträchtig, wie... wie wenn wir die besten Kumpels… ha, ha,...“ Spike bog sich vor Lachen, und Angel konnte nicht anders. Er fiel in das Lachen seines Childes ein, bis Cordy in die kleine Küche kam. „Was ist den hier los? Seid ihr verrückt geworden oder was?“ Verwundert blickte sie auf die beiden Vampire die sich fast nicht einkriegten. „Nichts, wir richten nur Kaffee“, meinte Spike noch immer lachend.

„Und das ist witzig? Keine Ahnung was dieser rot-blau-Dämon mit euch gemacht hat, aber, ihr seid total durchgeknallt“, meinte Cordelia und verließ kopfschüttelnd die kleine Küche. Langsam beruhigten sich die beiden wieder und sahen sich in die Augen, versanken in den jeweils anderen, um den Blick jedoch plötzlich erschrocken wieder abzuwenden. Beide fühlten sich eigenartig berührt durch den Augenkontakt. Beruhigten sich selbst, in dem sie sich sagten das es nur an dem verfluchten Zauber liegt.

„Lasst uns weitermachen“, murmelte Angel und nahm das Tablett, um wieder in die Lobby zu gehen.

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Wir sind zufrieden mit deiner Arbeit Feranee. Es scheint zu funktionieren.

„Ja, das tut es und es wird nicht mehr lange dauern bis sie erkennen“, meinte die silberblaue Gestalt und lächelte.

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Angel stellte das Tablett auf die Theke und Spike griff nach einer Tasse. Dabei streifte er Angels Hand und beide zuckten zusammen. Elektrisiert von der Berührung erschauderten sie und zogen ihre Hände schnell zurück. „Bloody hell, wenn das so weiter geht…“ murmelte Spike und stopfte seine Hände in die Manteltasche, um sie vor einer weiteren Berührung in Sicherheit zu bringen, denn es fühlte sich so gut an und das war mehr als beängstigend.

‚Was für schöne Hände Spike hat. Ich möchte sie halten, seine Fingerspitzen auf meiner Haut spüren, und… Oh Gott, was denke ich denn da? Wir, er, hasst mich, niemals würde er,... oder ich. Nein, auf keinen Fall. Das ist nur der Dämon, der uns den Bann, warum auch immer, auferlegt hat. Wir kriegen das in den Griff, bestimmt, und dann werde ich dafür sorgen, das wir uns nie mehr in die Nähe kommen, dass Spike mindestens 10, nein 100 Meilen von mir weg ist.’ Angel starrte grübelnd vor sich hin, als Wesley mit den Schriftrollen aus Angels Büro kam.

„Wenn wir die durchgesehen haben bin ich mit meinem Latein am Ende“, murmelte der ehemalige Wächter müde. „Aber ich bin geschafft. Für heute ist es genug.“

„Ich kann auch nicht mehr, Leute lasst uns morgen weitermachen, mit reicht es. Ich will nur noch nach Hause und schlafen, die Sonne ist schon aufgegangen. Wes und ich, kommen gleich nach Sonnenuntergang und machen weiter.“

„Ihr könnt doch hier schlafen, es ist Platz genug und...“ Angel wurde panisch. Er wollte unter keinen Umständen mit Spike alleine sein. Er konnte diese Situation nicht so recht einordnen. Natürlich lag es an dem Zauber, das war ihm schon klar, aber gerade das machte ihm Angst. Spikes Nähe machte ihm Angst, da er auf einmal Gefühle für ihn empfand wie niemals zuvor und Spike schien es ebenso zu gehen, denn auch er versuchte die Beiden zu überreden. „Ja, das Hotel hat, ich weiß nicht wie viele Zimmer, sucht euch eines aus, dann müsst ihr morgen nicht wieder herfahren, ist doch praktisch.“

„Lieber nicht, mein Bett ist mir schon lieber und Dennis würde sich Sorgen machen“, kicherte Cordy als sie an ihren besorgten Hausgeist dachte.
„Cordy hat Recht. Wir sehen uns dann morgen.“ Wesley legte die Schriftrollen auf den Tisch und die beiden verließen nach einem Grüß das Hotel.

„Aber…“, flüsterte Spike und sah ihnen verzweifelt nach.

„Komm schon Spike, es ist nur ein Zauber. Wir schaffen das schon.“

„Ja, nur der Zauber, mit dem werden wir fertig, locker“, antwortete der blonde Vampir wenig überzeugt.

„Okay, dann gehen wir jetzt die Schriftrollen durch. Wenn wir Glück haben finden wir darin etwas über diesen Dämon, oder den Zauber. Wie auch immer. Machen wir weiter, damit es bald vorbei ist.“

Und so machten sie sich an die Arbeit, um nach 2 Stunden frustriert aufzugeben, als sie die letzte Schriftrolle weglegten.

„So ein Dreck. Nicht das Geringste zu finden.“ Spike dehnte und streckte seine steifen Glieder.

„Ich werde später Giles anrufen. Möglicherweise hat er Kenntnis über dieses Ungeheuer, oder findet etwas in seinen Büchern. Jetzt können wir nichts mehr tun. Wir sollten noch essen und uns dann auch zur Ruhe begeben.“ Entschlossen ging Angel in die Küche und als Spike nicht gleich folgte, weil er ganz im Gedanken versunken war, begann in beiden wieder der Schmerz. „Angel, verdammt“, keuchte Spike und krümmte sich.

„Sag mir gefälligst, wenn du den Raum verlässt.“

„Ich dachte du kommst mir nach“, murmelte Angel und hielt sich den Bauch.

„Bin ich dein Schoßhündchen oder was?“ Kannst du nicht bescheid geben, wenn du einfach verschwindest? Denkst du ich renn dir nach? Dann hast du sie nicht alle, das kann ich dir sagen?“ knurrte Spike und richtete sich wieder auf, weil Angel wieder in seiner Nähe war.

„Stell dich nicht so an. Du benimmst dich wie ein kleines Kind. Hör auf herumzumotzen. Es muss doch möglich sein, dass wir mit dieser Situation vernünftig fertig werden“, meinte Angel mit scharfem Ton.

„Ah, jetzt kommt wieder die alte Leier, der gute Angel lässt wieder den Sire heraushängen. War ja nicht anders zu erwarten. Genau das war der Grund warum ich froh war dich los zu sein. Ich hätte mich nie von Giles überreden lassen sollen. Ich hab’s gewusst. Das hab ich nun davon. Nun hab ich dich am Hals für wer weiß wie lange. Brauch dein verdammtes Blut nicht. Ich gehe und es ist mir scheiß egal wie stark die Schmerzen werden. Ich halt das aus, bis es verdammt vorbei ist. Hab von diesem verfluchten Unleben sowieso schon lange die Nase voll.
Der Chip, das Schweineblut, du, die Jägerin und der ganze Kram, da kann die Hölle ja nur besser sein. Wir sehen uns hoffentlich nie wieder, Sire.“ entschlossen straffte Spike die Schultern und marschierte zur Tür, riss sie auf und… wurde zurück ins Haus geschleudert.

„Bloody hell“, keuchte er und krümmte sich am Boden. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, doch Spike konnte sie nicht erreichen, der Zauber hatte wieder gewirkt. Angel ging zur Tür und schloss sie wieder.

Er blickte auf die Gestallt am Boden und fühlte den Schmerz seines Childes. Nicht den Schmerz, den der Zauber ausgelöst hatte. Sondern den, der Spike veranlasst hatte in die Sonne zu gehen. Er bemerkte erst jetzt wie unglücklich und einsam sein Childe war. In seiner Furcht vor Spike, seiner Angst, dass hauchdünne Band das zwischen Angelus und William bestanden hatte vollkommen zu zerstören, hatte er sich nicht erlaubt seine Childe genauer zu betrachten.
Zu viel hatte er William angetan, und so hatte er die Verbindung verdrängt, die durch ihr gemeinsames Blut noch immer bestand. Ihm wurde bewusst, dass es nicht Hass war, den er für Spike empfand. Sein schlechtes Gewissen ihm gegenüber war der Grund warum er ihn nicht in seiner Nähe haben wollte. Die Vergangenheit, die ihm immer wieder vor Augen führte wir grausam er zu seinem Childe gewesen war. Und es war leichter für ihn, wenn er nicht vor ihm stand. Wenn er nicht in diese wundervollen tiefblauen Augen sehen musste, in denen er sehen konnte wie sehr Spike ihn verabscheute. Und so würde Angel versuchen, die Zeit, die sie nun zusammen verbringen mussten, so friedlich wie möglich zu überstehen. Denn er begriff nun Spikes Verhalten. Verstand warum er immer fluchte, motzte und ihn anschrie. Sich gegen alles und jedes auflehnte was Angel tat oder sagte. Es war weil er immer noch Angelus vor sich sah. „Komm hoch Spike“, sagte er sanft und hielt ihm die Hand hin. Verwirrt griff der blonde Vampir danach und ließ sich hochziehen.

„Wir essen erst mal, schlafen ein wenig und dann sehen wir weiter.“ Ohne seine Hand loszulassen führte Angel sein Childe in die Küche. Beide genossen die zarte Verbindung ihrer Hände und lösten sie erst verlegen, als Angel Blut aus dem Kühlschrank nahm.
Spike lehnte sich mit dem Rücken an die Küchetheke und sah seinem Sire zu wie er die Tassen füllte.

„Das ist nicht gut, gar nicht gut. Ich will das nicht. Ich kann Angel nicht so nahe sein. Das ist nicht gut, denn er wird mich verletzten so wie damals. Ich muss hier weg, irgendwie und schnell“, dachte er und Verzweiflung macht sie in seiner Brust breit.
Als die Mikrowelle klingelte, nahm Angel die beiden Tassen heraus und reichte eine an Spike weiter. Sie tranken ohne sich anzusehen in langsamen Schlucken und hingen ihren Gedanken nach. Als sie fertig waren, nahm Angel Spike seine Tasse ab und spülte beide aus.

„Komm, wir brauchen Schlaf, die Nacht war lange.“ Ohne Widerspruch folgte Spike seinem Sire in seine Wohnung. Unten angekommen zog er seinen Mantel und seine Docks aus und wartete darauf was Angel sagen würde.

„Wir werden wohl oder übel im selben Raum schlafen müssen Spike. Also machen wir das Beste daraus.“ Angel hatte ebenfalls nur seine Schuhe ausgezogen und ging voraus ins Schlafzimmer.

Spike folgte und sie legten sich vollkommen angezogen auf das breite Bett, bedacht darauf, genügend Abstand zwischen sich zu lassen.

„Versuch zu schlafen, Spike“, murmelte Angel und drehte ihm den Rücken zu. „Das sagt sich so einfach“, meinte Spike leise und drehte sich ebenfalls weg, doch nach einiger Zeit schlief er ein, erschöpft von den Ereignissen der letzten Stunden, und Angel ebenso.

Angel träumte. Er sah sein Childe. Er schrie, wand sich unter Schmerzen. Verfluchte Angelus’ Namen. Bilder blitzten in schneller Folge in seinem Traum auf. Bilder der Vergangenheit, die ihm zeigten, wie er Spike quälte, demütigte, verspottete.
Schweißgebadet schreckte er aus dem Schlaf hoch und setzte sich keuchend auf. Er zog sein verschwitztes Shirt aus und warf es achtlos auf den Boden. Unsicher blickte er auf Spike, hoffte ihn nicht geweckt zu haben. Der lag wie ein Fötus zusammengerollt, mit dem Gesicht ihm zugewandt und murmelte irgendetwas Unverständliches. Ein kurzes Schluchzen drang aus seiner Kehle und Angel konnte nicht umhin, ihm voller Mitleid über die blonden Locken zu streichen, worauf Spike leise seufzte. Schnell zog Angel seine Hand zurück. Er legte sich wieder hin und betrachtete sein Childe.

„Er ist schön“, dachte er. „Das war er immer schon. Schön und… begehrenswert.“

Begehrenswert?

War es das? Das was ihn immer anzog? Schon als Angelus? Hatte er ihn deshalb benutzt, damals, weil er einen so wundervollen Körper hatte? Nein. Es war nicht nur sein Körper. Obwohl der unglaublich war. Die marmorne Haut, das wundervolle ausdrucksstarke Gesicht und diese Augen. Augen, in denen Himmel und Meer vereint waren. Es war die Menschlichkeit, die Spike sich erhalten hatte. Die Menschlichkeit, die Angelus so gehasst hatte und die er Spike mit allen Mitteln austreiben wollte. Doch nichts was er jemals tat, vermochte sie aus Spike zu vertreiben. Ein Rest war geblieben, bis heute. Und Angel liebte das am seinem Childe. Er war so voller Gefühle und Emotionen, die sich großteils in seinen Augen widerspiegelten. Und wenn Spike lachte, was selten genug vorkam, ging in seiner, Angels Welt, die Sonne auf. Er mochte es, wenn Spike sich ärgerte. Das war niedlich, irgendwie. Wenn er schmollte, dann war er so süß.

„Verdammt was denke ich den da? Spike ist nicht süß. Er ist aufmüpfig, arrogant, selbstgefällig und nervig, genau das ist er. Und all das mag ich an ihm, also bin ich verrückt, ja, das bin ich, nach ihm. Und darum muss ich ihn so schnell wie möglich loswerden, denn er hasst mich und das mit Recht, nach allem was ich ihm als Angelus angetan habe.“ Schnell drehte er Spike wieder den Rücken zu um sich nach ein paar Minuten wieder zu ihm zu drehen, um ihn wieder zu betrachten. Er konnte nicht anders und rückte ein wenig näher, noch ein Stückchen, ein wenig noch, bis er Spike mit seinem Körper fast berührte. Genießerisch sog er den herrlichen Duft seines Childes durch die Nase ein. Federleicht strich er ihm wieder übers Haar, erstarrte in seiner Bewegung als Spike sich leicht bewegte, irgendetwas murmelte und sich plötzlich an ihn kuschelte.

Spike legte seinen Arm über Angels Brust und schmiegte sein Gesicht in Angels Achselhöhle und grummelte im Schlaf. Angel erstarrte, wagte es nicht sich zu bewegen. Doch als Spike ruhig an ihn gedrängt liegen blieb, entspannte er sich und genoss das wunderbare Gefühl von Spikes Nähe. Gerne hätte er den Arm um ihn gelegt, doch die Gefahr, dass sein Childe erwachen würde, war zu groß und so begnügte er sich damit, eng aneinander zu liegen. Spike ruckelte wieder unruhig und sofort verspannte Angel sich wieder. Doch sein Childe rückte nur näher, schob seinen Kopf auf Angels Schulter und umschlang ihn fester mit seinem Arm. Angels Herz hätte einen Sprung gemacht, wenn es gekonnt hätte. Vorsichtig drehte er sich, sodass er Spike mit den Armen umfassen konnte und fühlte sich nur noch wohl.

„Ist ja nur der Zauber“, dachte Spike im Halbschlaf und genoss es auf der nackten Brust seines Sires zu liegen, seinen Duft zu atmen und sich unendlich beschützt zu fühlen, nach unendlich langer Zeit der Einsamkeit. So beschützt.
Eingehüllt von den Armen des jeweils anderen schliefen beide wieder ein.



Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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