Melanies FanficForum

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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170


New PostErstellt: 19.05.07, 20:55     Betreff: Re: Veränderungen Antwort mit Zitat  

Teil 2

Angel bedachte den Wecker mit einem bösen Blick. In Momenten wie diesen fragte er sich ernsthaft, warum er jemals angefangen hatte, seine Sünden abzubüßen.
Von der Geißel Europas hatte niemand verlangt, am frühen Morgen aufzustehen und so zu tun, als ob er hellwach, munter und gut gelaunt war. Und wenn jemand irre genug gewesen wäre, so etwas zu verlangen hätte ihm Angelus den Kopf abgerissen. Oder ihn als Betthupferl vernascht. Beziehungsweise sein Blut.
Er gähnte und streckte sich, bevor er mit nur halb geöffneten Augen unter die Dusche schlurfte.

Während das heiße Wasser auf ihn niederprasselte erschien plötzlich eine Duschszene vor seinen Augen, bei der er weder müde noch alleine gewesen war.
Nicht nur sein Kopf erinnerte sich, auch ein anderer, tiefer gelegener Körperteil.
Abwesend fuhr er mit beiden Händen an seinem muskulösen Körper entlang, bis zu seinem Schwanz.
Fast konnte er Spikes leise Bemerkung hören, die Berührung seiner Fingerspitzen spüren, bevor sich weiche Lippen über dem harten Fleisch schlossen.
Mit einem lauten Keuchen fand Angel zurück in die Gegenwart. Die Erinnerung war so plastisch, so real, dass er sich im ersten Moment verwirrt umsah, wo Spike geblieben war.
Dann fiel ihm wieder ein, dass sich die Szene in Rom abgespielt hatte. Und das sie sich niemals wiederholen würde, sosehr er es sich auch wünschte.
Mit einer wütenden Handbewegung dreht er das Wasser auf eiskalt.
Als Vampir war ihm die Temperatur ziemlich gleichgültig, aber sein bestes Stück reagierte auf den Temperaturschock noch ziemlich lebendig. Beleidigt zog es sich zusammen.
„Das mit Spike ist vorbei, merk dir das“, sagte Angel, obwohl außer ihm niemand im Raum war. Er rubbelte sich trocken und inspizierte seinen Kleiderschrank.
„Nina kommt heute! Verdammt, ich muss mir unbedingt was kaufen, das nicht schwarz ist. Irgendwas Farbiges. Hm, dunkelblau vielleicht?“
Aber mangels anderer Möglichkeiten griff er dann doch wieder zu dem Üblichen: schwarze Hose und schwarzes Hemd.
Eine kurze Verwünschung über Spiegel murmelnd, gerade an diesem Tag hätte er ein Spiegelbild gut brauchen können, machte er sich auf den Weg zu seinem Büro.

Spikes Morgen war wesentlich weniger dramatisch. Er sah nicht den geringsten Grund, zu nachtschlafender Zeit in den Räumen von Wolfram & Hart aufzutauchen. Wenn seine Anwesenheit dort nötig war, konnte man es ihm immer noch telefonisch mitteilen. Wobei er sich die Entscheidung vorbehielt, ob er dann auch antanzte.
Jetzt befand er sich gerade in einem außergewöhnlich wohligen Traum, in dem sein Sire eine große Rolle spielte. Genauer gesagt, sein Mund, mit dem er äußerst angenehme Dinge in Spikes Körpermitte anstellte.
Der blonde Vampir lächelte im Schlaf, wobei seine Fangzähne aufblitzten.
„Ja, genauso Pet“, murmelte er zustimmend, während er sich heftig an seiner Bettdecke rieb. „Du machst das genau richtig. Oh ja, du weißt, was ich brauche!“
Sein überwältigender Höhepunkt weckte ihn schließlich.
Schlaftrunken wollte er Angel zu sich heranziehen, aber seine Hände griffen ins Leere. Und genauso wie Angel braucht er einige Zeit um zu erkennen, dass es nur ein Traum gewesen war.
Frustriert schlug er die Decke zurück und betrachtete den nassen Fleck, dann zuckte er die Schultern und rollte sich zur Seite.
Er konnte ebenso gut noch eine Weile schlafen. Vielleicht gab es zu dem Traum von eben noch eine Fortsetzung?

Angel warf Harmony einen grimmigen Blick zu, als sie ihn fröhlich mit „Guten Morgen, Boss“ begrüßte. Nicht zum ersten Mal überlegte er, ob ihr Abwesenheit sehr auffallen würde. Nur ein gut gezieltes Holzstück und er hätte ein Problem weniger.
Mit einem leisen Seufzen verbannte er diesen Gedanken. Außer ihm schien jeder Harmony zu mögen, was er einfach nicht verstand.
Sie war laut, nervig und redete fast noch mehr als Lorne. Außerdem hatte sie keine Seele, was bedeutete, sie konnte gar nicht gut sein, selbst wenn sie es wollte. Bisher hatte nur die Sorge um ihre eigene Existenz sie daran angehindert, die menschlichen Mitglieder von Wolfram & Hart zu töten.
Aber wenn der Preis stimmte würde sie keinerlei Skrupel haben.
„Angel!“
Angel drehte sich so hastig um, dass er mit dem Empfangstresen zusammenstieß. Nina kam lächelnd auf ihn zu.
„Harmony sagte, du bist in Rom.“
„Ähm, ja.“ Angel verstummte, während ihn Nina abwartend ansah.
„Ich bin gestern wiedergekommen“, fügte er schließlich hinzu. „Alles in Ordnung?“, fragte er dann, um überhaupt irgendetwas zu sagen.
Nina nickte. „Natürlich, ich bin hier bei dir…“ Sie errötete. „Ich meine, ich bin hier und kann niemand gefährden, wenn ich mich…“
„Stimmt“, mischte sich Harmony ein, „der Käfig würde selbst Angelus aufhalten“, Angel warf ihr einen bösen Blick zu, „ich meine, wenn er… nun ja.“
Sie begann hastig, irgendwelche Papiere zu ordnen.
„Möchtest du einen Kaffee, Nina?“, fragte sie schließlich.
„Gute Idee“, antwortete Angel an Ninas Stelle, „Bring uns den Kaffe in mein Büro!“

Angel wartete, bis Harmony mit dem Kaffee auftauchte.
Eigentlich wäre ihm ein Becher warmes Blut bedeutend lieber gewesen, aber in Ninas Anwesenheit verzichtete er lieber darauf. Sie wusste zwar, dass er ein Vampir war, aber er wollte sie nicht ausgerechnet in dem Moment daran erinnern, wenn er sie um ein Date bat.
Erst mit Verspätung fiel ihm auf, das Harmony immer noch abwartend vor ihm stand und Nina verhalten lächelte.
„Ist noch was?“, grollte er.
Harmony zuckte nur die Schultern. „Möchtest du zusätzlich noch Blut, Boss?“, fragte sie.
„Nein! Und mach die Tür hinter dir zu“, fauchte er sie an, da er sich ertappt fühlte.
Harmony drehte sich beleidigt um. „Das kann man auch freundlicher sagen“, murrte sie auf dem Weg nach draußen, bevor sie die Tür mit einem deutlichen Knall schloss.
Nina lachte leise und nippt an ihrem Kaffee. „Schlechte Laune?“, fragte sie dann.
Angel starrte sie an, bis ihm aufging, dass sich die Frage auf ihn bezog.
„Nein“, sagte er hastig, „nur… manchmal nervt sie mich.“ Er deutete auf die geschlossene Tür.
„Eigentlich müsstet ihr euch doch verstehen, schließlich ist sie auch ein Vampir, wie du. Es ist bestimmt nicht leicht für dich, ständig von Menschen umgeben zu sein“, sagte Nina nachdenklich.
Angel erstarte innerlich. Was sollte das heißen? Dass er alle Leute um sich herum als potentielle Imbisse betrachtete?
Aber Nina redete bereits weiter. „Sie können kaum verstehen, wie du dich fühlst. Du siehst aus wie sie, bist aber keiner von ihnen.“ Sie sah ihn an. „Ich weiß, wie das ist. Schließlich bin ich auch ein… Dämon.“
Angel verstand, dass sie eigentlich Monster sagen wollte.
Er ging auf sie zu und zog sie aus ihrem Sessel hoch, legte die Arme um sie.
„Du bist kein Dämon, kein Monster“, sagte er leise, während sie sich an ihn klammerte. „Du bist ein Mensch, dem etwas widerfahren ist, das nicht passieren sollte. Aber es ist nun mal passiert. Und du musst damit leben. Es ist wie eine Krankheit, die einmal im Monat ausbricht.“
Er streichelte ihr sanft übers Haar.
„Aber dann bin ich da, um dir zu helfen. Und auch sonst, wenn du Hilfe brauchst.“
Nina lächelte zaghaft.
„Ich habe Glück, das ich dich getroffen habe“, sagte sie, bevor sie ihn küsste.

Angel war viel zu überrascht, um zu reagieren. Er fühlte ihre warmen Lippen auf seinen, ihre warmen Hände, die seinen Nacken streichelten. Dann erinnert er sich an seinen Fluch.
Hastig machte er sich von Nina los und trat einen Schritt zurück.
Sie sah ihn so verwundert und zugleich verletzt an, dass er hastig eine Erklärung stammelte.
Doch zu seinem Erstaunen legt sie ihm erneut die Arme um den Hals und schmiegte sich an ihn.
„Ich weiß“, sagte sie, „Wesley hat mir von dem Fluch erzählt. Aber er sagt auch, das nichts passieren kann, wenn wir…“ Sie senkte den Kopf und Angel sah, wie sich ihr Nacken mit einem Hauch Röte überzog.
„Ich meine, wenn du willst…“, fuhr sie schließlich kaum hörbar fort.
Von wem hat sie sich noch gute Ratschläge geholt, dachte Angel in einem Anflug von Zorn. Fred, Gunn, Spike? Zumindest der letzte fiel aus, immerhin war Spike mit ihm in Rom gewesen.
Aber wie es aussah wusste jeder, was Nina für ihn empfand. Jeder, außer ihm selber.
Erst jetzt merkte er, dass sie ihn immer noch ansah. Und auf eine Antwort wartete.
„Was hat Wes gesagt?“, fragte er sanft.
Nina lächelte etwas gequält.
„Er sagte, die Wahrscheinlichkeit, mit einem Werwolf so glücklich zu werden, dass es deinen Fluch aufhebt, ist ausgesprochen gering.“
Angel nickte knapp. Wenn Wesley das behauptete, stimmte es wohl. Er kannte niemand sonst, der alles so gewissenhaft überprüfte wie Wesley. Mit dem Finger zeichnete er nachdenklich die Umrisse von Ninas Mund nach.
War das die Lösung seiner Probleme, das Ende seiner Einsamkeit? Nina würde nie seine Überlegenheit in Frage stellen oder mit ihm streiten, nur um des Streitens willen. Natürlich würde es mit ihr nie so aufregend sein, wie mit seinem Childe, aber brauchte er die Aufregung und den Ärger, den Spike verursachte wirklich?
Diese Sache mit Spike konnte schließlich nie und nimmer gut gehen, sosehr er es sich insgeheim auch wünschte.
Was in Rom geschehen war, hätte nie passieren dürfen. Und es durfte sich nie wiederholen.
Spike war bestenfalls sein Childe, aber er war nicht sein Freund und er würde nie sein Geliebter sein.
In dem Bewusstsein, das Thema Spike endgültig abgehandelt zu haben, küsste er Nina erneut. Ein sanfter, zärtlicher Kuss, der das Versprechen auf viel mehr enthielt.

Spike schlenderte wie üblich ohne anklopfen in Angels Büro.
Was Angel, wie ebenfalls üblich, auf die Palme brachte.
„Was zum Teufel glaubst du, warum es hier Türen gibt?“, grollte er. „Und warum diese Tür zu war?“
„Hm.“
Spike legte die Stirn in Falten und tat so, als ob er ernsthaft über Angels Frage nachdachte. Nebenbei zündete er sich eine Zigarette an, wohl wissend, dass er Angel damit noch mehr reizte.
„Damit… wir ungestört sind, Pet?“, antwortete er dann grinsend.
Angel schlug ihm die Zigarette aus der Hand, bevor er antwortete.
„Rauchen verboten“, knurrte er. „Und ansonsten nein, wer würde schon mit dir alleine…“ Er brach ab und starrte Spike an, der sich zurücklehnte und in völliger Wehrlosigkeit die Arme herunterhängen ließ, während er seinen Sire unverwandt anblickte. Seine Zungenspitze glitt immer wieder zwischen den halbgeöffneten Lippen hervor und befeuchtete sie.
Angel schluckte hart und kämpfte gegen die Gefühle an, die dieser Anblick in ihm auslöste.
„Freust du dich, mich zu sehen, Peaches?“, fragte Spike heiser.
Angel nickte langsam, um dann hastig den Kopf zu schütteln. Er wandte sich ab und rang um Fassung, während er verzweifelt versuchte, Spikes Anblick mit dem Bild von Nina zu überblenden. Der Versuch scheiterte kläglich.
Zögernd drehte er sich wieder um.
„Was du dir auch immer davon versprichst“, wieder musste er schlucken und gegen seine Erregung ankämpfen, „es funktioniert nicht. Die Sache in Rom war einmalig, so etwas wird sich nie wiederholen!“
Spike grinste. „Einmalig war es wirklich!“
Angel schüttelte erneut den Kopf. „So habe ich das nicht gemeint, und dass weißt du! Zwischen uns wird es nie wieder so etwas geben wie…“, Angel suchte ein passendes Wort, aber Spike kam ihm zuvor.
„Sex?“, schlug er vor, „oder sogar… Liebe?“
„Weder noch“, fauchte Angel dem langsam klar wurde, das Spike bei diesem „Meinungsaustausch“ den längeren Atem hatte. Er schielte nervös zur Tür. Jederzeit konnte jemand auftauchen, es gab immer irgendwas, das Wesley oder die anderen persönlich mit ihm besprechen mussten. Und das Letzte, was Angel wollte war, dass jemand sein Geplänkel mit seinem Childe mitbekam.
Er zerrte Spike aus dem Sessel hoch und bugsierte ihn unsanft Richtung Tür.
„Das war’s dann, verschwinde jetzt!“
Spike grinste vergnügt, als er sich aus Angels Griff befreite.
„Ich liebe es, wenn du wütend bist!“
„Ach ja?“, knurrte Angel, „wie würde es dir wohl gefallen, wenn ich dir einen Pflock ins Herz ramme vor lauter Wut?“
Spike kicherte nur und breitete die Arme aus. Dann ließ er sich gegen Angel fallen, der ihn instinktiv auffing. Was er im nächsten Moment bereute.

„Was macht ihr denn da?“
Wesley stand in der offenen Tür und sah sie verdutzt an.
Angel stieß Spike schnell weg und starrte Wesley grimmig an. „Kommt jetzt jeder hier rein spaziert wie es ihm gerade passt?“
Wesley sah sich um. „Ist Charles nicht…“
„Das ist mein Büro, nicht Gunns“, unterbrach ihn Angel, „auch wenn das offenbar niemand interessiert“, fügte er trübsinnig hinzu.
„Also, ich weiß genau, in wessen Büro ich bin“, grinste Spike und machte es sich auf seinem alten Platz gemütlich.
Angel sah ihn kurz und durchdringend an, aber Spike ignorierte die unausgesprochene Aufforderung, zu verschwinden. Seufzend wandte er sich wieder Wesley zu.
„Was gibt es? Eine neue Prophezeiung, die meine Erlösung verheißt oder den nächsten Weltuntergang ankündigt?“
„Nichts von Alledem“, sagte Gunn, der eben herein kam. Er sah ungemein zufrieden aus, was Angels Laune weiter in den Keller sacken ließ. Wahrscheinlich würde er jetzt wieder einen Vortrag über irgendeine juristische Spitzfindigkeit halten, von dem Angel nur die Hälfte verstand. Höchstens.
Ihm reichten schon Wesleys endloses Gerede darüber, wen sie retten sollten oder gerettet hatten. Wobei im Zusammenhang mit den Rettungsaktionen immer häufiger Spikes Name auftauchte. Angel trauerte dann den alten Zeiten nach, als er noch der Held gewesen war.
„Der Clan der“, Gunn sah kurz in eine mitgebrachte Akte und rasselte dann einen Namen herunter bei dem Angel sich fragte, wie ein Mensch ihn aussprechen konnte ohne sich die Zunge zu verknoten, „will sich persönlich bei euch bedanken.“
„Wer sind diese wer-auch-immer Dämonen eigentlich?“, fragte er dann in das erwartungsvolle Schweigen hinein.
Ein kurzer Blick zu Spike verriet, dass dieser genauso ahnungslos war wie er selber.
Gunn sah ihn eindeutig genervt an. „Der Capo, klingelt es jetzt?“
„Capo?“, wiederholte Angel verständnislos.
„Dein Rechtsverdreher meint den blöden Kopf, den wir aus Rom geholt haben, Blödmann“, mischte sich Spike plötzlich ein.
„Wer hat dich gefragt?“, fuhr ihn Angel daraufhin an, aber Gunn nickte zustimmend. „Spike hat Recht!“
Der blonde Vampir lächelte geschmeichelt, während Angel kurz erwog, in der Voodoo-Abteilung nachzufragen, ob es einen Zauber gab, mit dem er Spike auf die Größe einer Barbiepuppe reduzieren konnte. Blond war er ja schon!

Wesley hielt es für angebracht, einzugreifen. Aus langjähriger Erfahrung kannte er die Zeichen für Angels bevorstehenden Wutausbruch. Und darauf konnten sie nun wirklich verzichten.
„Der Dämonenclan möchte sich bei den mutigen Helden für ihre Tat bedanken“, er verzog etwas das Gesicht, „ihre Worte, nicht meine, und lädt euch daher zur Feier zu Ehren der Auferstehung ihres Oberhauptes ein.“
Spike sprang begeistert auf. „Hey, hast du das gehört, Pe…, äh Poofer? Die laden mich ein! Endlich mal jemand, der meine wahren Fähigkeiten erkennt!“
„Sie haben uns eingeladen, nicht nur dich“, korrigierte ihn Angel säuerlich. Und warum zum Teufel konnte Spike nicht endlich mit diesen albernen Kosenamen aufhören? Jetzt hatte er ihn beinahe „Pet“ genannt. Schlimm genug, dass er es tat, wenn sie alleine waren. Aber vor allen Leuten?
„Kannst du das nicht irgendwie abwimmeln?“, fragte er, aber Gunn schüttelte entschieden den Kopf.
„Eine Ablehnung würden sie als persönliche Beleidigung betrachten! Der Clan ist mächtig genug, die Hälfte der andere Dämonenfamilien Los Angeles’ auf ihre Seite zu ziehen. Besser, sie zählen zu unseren „Freunden“ als zu unseren Feinden.“
Angel sah seinen Staranwalt nachdenklich an. Seitdem sie Wolfram & Hart übernommen hatten, fragte er sich immer öfter, ob sie wirklich noch für das Gute kämpften. Oder nur noch dafür, den Profit der Kanzlei zu vermehren. Andererseits, wenn es ihnen gelang, dass sich die verschiedenen Dämonenclans gegenseitig auslöschten würde das die Anzahl ihrer Gegner auch auf Dauer reduzieren.
Widerwillig erklärte er sein Einverständnis mit einem knappen Nicken. „Aber jetzt will ich nicht mehr gestört werden“, sagte er dann, „außer der Weltuntergang steht unmittelbar bevor!“
Gunn und Wesley gingen zurück in ihre Büros, nur Spike blieb sitzen.
„Hast du nicht was zu tun?“, fragte Angel säuerlich.
Spike grinste nur frech. „Doch“, sagte er schließlich.
„Und warum sitzt du dann noch hier rum?“
„Ich denke nach!“
„Womit?“, fragte Angel sarkastisch. Er zeigte auf die Tür. „Worüber du auch immer nachdenkst“, er betonte das letzte Wort, „mach es draußen. Ich kann nicht arbeiten, wenn du hier rumhängst und mich anstarrst!“
Erstaunlicherweise stand Spike wirklich auf, aber nur, um an den Schreibtisch heranzutreten und sich mit beiden Händen auf der Platte abzustützen.
„Hast du es schon mal in deinem Büro gemacht, auf deinem Schreibtisch?“, fragte er neugierig.
Angels Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Nein!“, sagte er dann nach einer Pause.
Spike grinste breit.
„Also doch“, sagte er, „mit wem? Wesley, Charlie? Oder vielleicht Cordelia?“
Einen Wimpernschlag später umklammerte Angel seine Kehle. „Lass Cordy raus aus deinen schmutzigen Phantasien“, knurrte er, „oder sie können dich hier rausfegen!“
Er ließ Spike los und gab ihm gleichzeitig einen Stoß, durch den der blonde Vampir rückwärts taumelte.
„Und jetzt scher dich zum Teufel, bevor ich wirklich meinen neuen Pflock an dir erprobe!“
Spike sah ihn noch einmal nachdenklich an, dann schlenderte er zur Tür.
„Es ist noch nicht vorbei mit uns, Peaches“, sagte er leise im hinausgehen.
Angel sah ihm lange hinterher. „Das denke ich auch“, sagte er dann nur zu sich selbst. Und wusste nicht, woher dieses plötzliche Glücksgefühl kam, das ihn warm durchströmte.
Aber er hoffte, dass es nichts mit Spike zu tun hatte.



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Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben (Mark Twain)
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