Melanies FanficForum

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SpikesChild
William the Bloody

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Beiträge: 91


New PostErstellt: 16.04.04, 23:07     Betreff: Re: Fight against the Soul Antwort mit Zitat  



Teil 5

Angels P.O.V.


Es sollte mich beschämen, doch das tut es nicht. Ich sollte mich fürchten, doch das tu ich nicht. Ich kann dadurch verhindern, dass er ihr wehtut und dadurch fühle ich mich gut. Und ich weiß nicht wieso, doch auf seltsame Weise vertrau ich ihm. Ich bin mir zwar sicher, dass es nicht angenehm wird, aber ich fürchte mich nicht davor. Allein die Tatsache, dass er Gleitgel benutzt, gibt mir ein gewisses Gefühl des Vertrauens. Er positioniert sich direkt hinter mich. Sein praller Schaft drückt gegen meine Öffnung und ich… Oh! Ich fühle, wie er langsam in mich eindringt. Ja schon fast vorsichtig dringt er Millimeter für Millimeter weiter hinein. Mein Körper spannt sich unbewusst an und ich fühle einen Schmerz, doch dieser ist nicht unangenehm. Überhaupt fühlt sich das, was er da tut nicht unangenehm an. Ich keuche unbewusst auf, als er sich mit einem letzten sanften Ruck ganz in mir vergräbt. Er bleibt einen Moment in dieser Position verharren, als ob er mir die Gelegenheit geben wollte mich an das Gefühl zu gewöhnen. Und dieses Gefühl ist einfach unbeschreiblich. Ich spüre, wie er direkt in mir steckt und fühle mich unglaublich erfüllt. Die innere Leere, die ich sonst immer verspüre, ist vollkommen verschwunden. Noch nie fühlte ich mich so vollständig. So, - ich weiß es ist unsinnig, doch noch nie fühlte ich mich so geliebt.

Er beginnt sich in mir zu bewegen und ich spüre wie mir ungewöhnlich heiß dabei wird. In einem langen aber tiefen Rhythmus fängt er an immer und immer wieder in mich hineinzustoßen. Ich kann nicht anders, als dabei erregt zu keuchen. Mein eigener Schaft schmerzt vor Erregung und hängt achtlos in der Luft. Ich wünschte ich könnte meine Arme frei bewegen, denn der Drang mich selbst dabei zu berühren wird immer größer.

Oh mein Gott, was war das gerade eben? Er hat seine Position nur um wenige Zentimeter verändert, doch genau dadurch traf er in mir genau auf einen bestimmten Punkt. Und… Ohhh… schon wieder. Langsam bekomme ich eine Ahnung davon, was er immer dabei empfunden hatte, als ich ihn genommen habe. Jetzt kann ich noch besser verstehen, warum es ihm immer soviel Freude berei… Verdammt, schon wieder. Mein Stöhnen wird immer lauter und ich bin kurz davor ihn anzuflehen. Und ich weiß nicht einmal worum ich ihn anflehen soll. Es fühlt sich so fantastisch an und mir… Oh! Mir fällt es zunehmend schwerer einen klaren Gedanken zu fassen. Wenn er diesen Punkt noch öfter… Oh Fuck!

„Bitte!“ flehe ich ihn an und weiß noch immer nicht wofür ich eigentlich flehe. Ich höre ihn leise lachen. Er genießt es bestimmt mich so leiden zu sehen. Doch für diese Art von Folter stelle ich mich gerne jederzeit zur Verfügung! Er beugt seinen Oberkörper etwas weiter zu mir und flüstert mir mit rauer Stimme ins Ohr: „Es gefällt dir nicht wahr?“

„Ja Master!“ antworte ich keuchend.

Sein Rhythmus wird daraufhin etwas schneller und bei jedem Stoß trifft er auf diesen einen Punkt in mir, welcher droht in mir ein Feuerwerk auszulösen. Ich glaube ich muss mich gar nicht selbst berühren um bald zu kommen. Er muss nur weiter so in diesem Rhythmus bleiben. Weiter diesen einen Punkt treffen. Und gleich wird es soweit sein. Gleich werde ich kommen. Gleich… Oh Nein! Bitte nicht. Seine Hand schließt sich fest um die Wurzel meines Schwanzes und verhindert, dass ich kommen kann. Wimmernd flehe ich ihn an: „Bitte nicht. Tu das nicht, Bitte!“

Seine raue Stimme schmeichelt mir ins Ohr: „Möchtest du, dass ich dir erlaube zu kommen?“

„Ja bitte! Lass mich kommen. Bitte! Ich bitte dich!“ höre ich mich selbst antworten und erinnere mich dabei unweigerlich an sein Flehen früher, als ich noch sein geliebter Sire war. Es waren fast immer dieselben Worte, mit denen er mich anflehte ihn endlich kommen zu lassen. Und jetzt verstehe ich auch wieso er mich stets so sehr darum bat.

Seine Stöße werden schneller und ich bin mir sicher, dass er bald kommen wird. Ich hoffe er erhört mein Flehen und lockert seinen Griff. Mein Verlangen ist so stark, dass es mich schmerzt. Ein süßer Schmerz, der endlich befreit werden will. Ich stöhne laut auf, als ich spüre wie er seinen Griff endlich lockert und mit der geschlossenen Hand meinen Schaft auf und ab fährt. Oh Fuck! In einem unbeschreiblichen Orgasmus, wie ich ihn seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt habe, ergieße ich mich in seiner Hand, während er durch meine lustvollen Muskelzuckungen ebenfalls in mir kommt und seinen kühlen Samen in mir verteilt.


Spikes P.O.V.

Als ich spüre wie mein Orgasmus mich überrollt, bin ich so in Ekstase, dass sich mein Gesicht von selbst verwandelt, ich mich zu ihm hinunterbeuge und meine scharfen Zähne in seinem Fleisch vergrabe. Ich sauge das kostbare Sireblut in mich hinein. Es ist *sein* Blut. Ich kann *ihn* deutlich darin schmecken. Ich schmecke darin all seine gelebten Jahre. Ich schmecke deutlich darin wie sehr ihm dieser Fick gefallen hat und wie überrascht er selbst darüber ist. Ich schmecke darin mich selbst und meine geliebte Dru. Ich schmecke darin seine tiefe Liebe zu seinen Childern. Seine tiefe Liebe zu mir.

Vollkommen verstört löse ich mich von ihm und ziehe mich zurück. Ich starre ihn an und weiß nicht was ich tun soll. Fluchtartig verlasse ich den Raum. Während ich flüchte schaffe ich es mit zitternden Händen mich wieder ganz anzuziehen. Ich verlasse das Haus. Ich flüchte hinaus in die Dunkelheit und laufe soweit und so schnell mich meine Beine tragen können. Ich muss weg von hier. Muss weg von ihm. Es kann nicht sein, dass er mich liebt. Das kann nicht sein!

Meine Beine tragen mich auf einen Friedhof und als ich die Grabsteine um mich herum erkenne, werden meine Schritte endlich langsamer. Ich bleibe schließlich stehen und falle in dem nassen Gras auf die Knie.

Was habe ich getan? Ich habe ihn gequält und gefoltert. Ihn ausgepeitscht. Ich habe ihn behandelt wie ein Stück Dreck. Ich ließ zu, dass er sich mir unterwirft und mich „Master“ nennt. Ich habe das alles zugelassen und trotzdem liebt er mich. Ich konnte es deutlich fühlen. Ich konnte es in seinem Blut schmecken. Er fühlt noch immer für mich. Ich konnte seine Stimme durch sein Blut hören: „Mein William. Mein Childe.“

Diese verfluchte Seele! Warum lässt sie zu, dass er sich selbst so quält? Ich konnte es schmecken. Ich konnte es genau hören: „Ich verdiene das.“ Wieso denkt er, dass er das verdient hat? Wieso wehrt er sich nicht dagegen? Wieso kämpft er nicht dagegen an? Gegen mich. Gegen die Seele. Gegen den Schmerz, der droht ihn zu zerstören. Wieso?

Ich schreie meinen ganzen Frust in die Nacht. Ich schreie so laut und so lange, bis meine Stimme versagt. Jahrzehnte lang habe ich ihn vermisst. Jahrzehnte lang sehnte ich mich nach einer Berührung von ihm. Nach einem Wort. Jahrzehnte lang glaubte ich, dass ich ihm nichts mehr bedeute. Und jetzt, nachdem ich ihn ausgepeitscht und gedemütigt habe, erfahre ich, dass er mich noch immer liebt.

Ich muss zurück. Ich muss mit ihm sprechen. Ich kann nicht. Was soll ich sagen? Ich kann nicht zurück. Oh mein Gott! Ich habe ihn einfach dort zurückgelassen. Er ist noch immer gefesselt. Er kann sich nicht von selbst befreien. Was hab ich getan? Ich muss zu ihm gehen. Nein, ich kann nicht. Noch nicht. Ich kann ihm jetzt nicht gegenübertreten. Ich muss mich erst beruhigen. Muss erst einen klaren Gedanken finden. Die Kleine wird ihm bestimmt helfen. Sie wird ihm die Fesseln lösen.

Aber was, wenn er dann fortgeht? Nein. Das wird er nicht tun, oder? Ich werde ihn finden. Ich werde ihn finden und ihm alles erklären. Aber was soll ich ihm erklären? Verdammt, das alles hier treibt mich noch in den Wahnsinn! Ich muss zurück. Ich muss mit ihm sprechen. Ich muss wissen, ob es die Wahrheit ist. Aber vielleicht warte ich einfach noch ein wenig, bevor ich zurückgehe? Nur ein paar Minuten.


Angels P.O.V.

Was ist passiert? Warum ist er so plötzlich verschwunden? Habe ich etwas falsch gemacht? Oh, es hat sich so gut angefühlt! Ich wünschte nur ich könnte mich jetzt bewegen. Doch eigentlich ist es auch egal. Ich denke ich könnte mich gerade jetzt auch so nicht bewegen, denn mein ganzer Körper zittert noch von diesem unglaublichen Erlebnis. Wenn ich gewusst hätte, dass es sich so gut anfühlt, hätte ich früher auf die Vampirregeln gepfiffen und hätte ihn das schon viel früher mit mir machen lassen.

Ich schließe die Augen und konzentriere mich auf dieses herrliche Gefühl, dass noch immer in meinem Körper ist. Eigentlich sollte es ja eine Strafe sein, doch es fühlt sich unglaublich gut an. Vielleicht ist er deswegen so schnell verschwunden. Weil ich seine Strafe genossen habe, anstatt darunter zu leiden? Aber wenn er nicht gewollt hätte, dass ich es auch ein wenig genieße, dann hätte er nicht zugelassen, dass ich unter seiner geschickten Hand komme. Und ich bin sicher er hat es auch genossen. Ich konnte deutlich fühlen, wie erregt er war. Ja, wie von Sinnen hat er sich selbst in mir vergraben. Immer und immer wieder. Er hat mich sogar gebissen.

Verdammt! Er hat mich gebissen. Er hat mich gebissen und von meinem Blut gekostet. Er hat bestimmt meine Seele darin geschmeckt. Das muss der Grund sein, warum er so plötzlich verschwunden ist. Obwohl er wusste, dass ich eine Seele habe, hat es ihn so sehr erschreckt. Ja, er wirkte richtig erschrocken. Oh ich verfluche diese Seele! Seit Jahrzehnten war ich ihm nicht mehr so nahe gewesen. Noch niemals fühlte ich mich so erfüllt. Lebendig. Vollständig. Geliebt.

Es ist nur verständlich, dass er erschrocken ist. Er ist ein reiner Dämon. Ohne Gewissen. Ein reiner und unverfälschter Vampir. Es muss ein Schock für ihn gewesen sein meine Seele zu fühlen.

Doch wenn er Menschen beißt fühlte er deren Seelen auch. Warum hat ihn meine Seele so sehr erschrocken?

Verflucht! Ich hasse mein Leben!

Ich hoffe er kommt bald wieder. Ich würde so gern wissen, was er empfindet. Ob er mich jetzt noch mehr hasst? Gewiss hasst er mich. Es liegt daran, weil ich einst sein Sire war. Einst hatte er sich mir untergeordnet. Freiwillig. Das wird der Grund sein, warum er mich hasst. Es ist nur allzu verständlich. Er hat früher zu mir aufgesehen und nun bin ich so weit unter ihm. Er hat das Blut seines Sires in mir geschmeckt. *Angelus* Blut, vermischt mit einer menschlichen Seele. Das muss ein Schock für ihn gewesen sein. Ich kann verstehen, dass er mich hasst.

Ich wünschte nur ich könnte jetzt aufstehen und zu ihm gehen. Aber ich spüre nicht, dass er noch hier ist. Ich vermute er hat das Haus verlassen. Das Mädchen ist noch hier. Ich kann sie deutlich fühlen. Ich höre wie ihr Herz rasend schlägt. Mit Mühe schaffe ich es meinen Kopf so zu drehen, dass ich zu ihr schauen kann. Sie versteckt sich in der Ecke und schaut mich mit großen glänzenden Augen an. Ich schätze das war das erste mal, dass sie zwei Männer gesehen hat, die miteinander Sex hatten.

„Kannst du mich losbinden?“ frage ich sie mit möglichst ruhiger Stimme, was gar nicht so leicht ist, weil ich innerlich sehr aufgewühlt bin.

Ihre Augen weiten sich und sie starrt mich ängstlich an. Ich vermute sie hat Angst vor Spike. Ich kann es ihr nicht verübeln. Also muss ich notgedrungen solange warten, bis er zurückkommt. Ich hoffe er kommt bald.

Die Tür hinter mir öffnet sich. Mein erstes Gefühl ist Freude, weil ich im ersten Moment glaube, dass er es ist. Doch meine Sinne sagen etwas anderes. Es sind seine Leute. Und ich fühle mich gerade alles andere als wohl. Und gerade jetzt möchte ich nicht hier sein, denn ich kann mir allzu gut vorstellen, was sie jetzt vorhaben werden.


Spikes P.O.V.

Nach etwa zwei Stunden schaffe ich es den Weg zurück zu meinem Haus zu gehen. Ich weiß noch immer nicht, was ich zu ihm sagen werde, doch zumindest habe ich eine Ahnung davon, was ich tun werde. Ich werde ihm dieses verfluchte „Ich hab das verdient“ ausreden. Auch wenn er diese Seele hat, so ist er noch immer mein Sire. Ich konnte es deutlich in seinem Blut schmecken. Ich konnte all seine Jahre schmecken. Ich konnte mich darin schmecken. Und Dru, meine geliebte Prinzessin.

Ich werde sein bescheuertes Selbstzerstörendes Selbstmitleid austreiben. Werde ihm vor Augen führen wer und was er noch immer ist. Ein Vampir. Egal ob mit oder ohne Seele bleibt er noch immer ein Vampir!

Dieser verfluchte Bastard! Ich werde nicht weiter zulassen, dass er sich selbst so zerstört. Ich werde… Genug debattiert! Ich werde jetzt handeln.

Als ich das Haus betrete, ist es überraschend ruhig. Meine Leute hätten schon längst von ihrer Jagd zurück sein müssen, doch hier oben ist niemand zu sehen. Doch ich kann etwas fühlen. Einen Menschen. Ich brauche nicht lange um ihn zu finden. Er liegt fein säuberlich gefesselt und geknebelt im Wohnzimmer und starrt mich erschrocken an. Doch von meinen Leuten fehlt jede Spur. Und ganz plötzlich ahne ich Schreckliches!

Ich hechte nach unten in den Keller und kann sie vom Gang aus schon hören. Oh shit, shit, shit! Ich reiße die Türe auf und sofort koche ich vor Wut. Diese vier elenden Bastarde wagen es tatsächlich Hand an ihn zu legen! An meinen Sire! Einer von Ihnen steht hinter ihm. In derselben Position in der ich noch vor kurzem stand. Er wird der Erste sein! Ein anderer steht neben ihm und lässt eine kurze Peitsche über seinen Rücken schnalzen. Das ist meine Nummer Zwei. Der Dritte steht auf der anderen Seite. Er hält einen Arm meines Sires fest und trinkt von ihm. Er trinkt von meinem Sire! Der letzte dieser elenden Bastarde hält seinen Kopf fest im Griff und rammt ihm seinen Schwanz in den Rachen. Den heb ich mir bis zum Schluss auf!

Mit unglaublicher Geschwindigkeit schnelle ich vorwärts. Packe mir meine Nummer eins, ziehe ihn zurück und breche ihm mit einem Ruck das Genick. Staub rieselt zwischen meine Hände und meine drei nächsten Opfer schauen mich erschrocken an. Grollend packe ich mir Nummer zwei. Ich reiße ihm die Peitsche aus der Hand und lege sie mit einer blitzschnellen Bewegung um den Hals. Ein fester Ruck und der Hals ist durchtrennt. Zurück bleibt ein zweiter staubiger Haufen. Ich drehe mich um und fixiere meine Nummer Drei. Erschrocken hat er seinen Arm fallen lassen, der nun schlapp herabhängt. Oh mein Gott, sie haben ihn schwer zugerichtet. Erst jetzt sehe ich das volle Ausmaß. Er hat viele Bisswunden. Sie müssen bemerkt haben, welch wertvolles und mächtiges Blut in seinen Adern fließt. Doch das ist keine Entschuldigung. Nicht für mich.

Meine Drei versucht zu fliehen, doch ich bin schneller und schneide ihm den Weg ab. Ich packe ihn mit aller Kraft und ramme meine Zähne in seinen Hals. Er ist stark, aber nicht stark genug. Er ist nur ein niedriger Lakai und kann nichts gegen einen Meistervampir ausrichten. In schnellen tiefen Zügen sauge ich ihm sein ganzes Blut aus den Adern. Als ob ich *sein* Blut aus ihm wieder heraussaugen wollte. Als er geschwächt in meinen Armen hängt, beende ich es mit einem schnellen Genickbruch.

Mir den Staub mit den Händen wegklopfend, funkle ich meinen Letzten durch goldgelbe Augen an. Zu seinem Glück hat er sich bereits von ihm entfernt. Er kommt auf mich zu, wirft sich vor mir auf die Füße und bettelt um Gnade. Er berührt mich mit seinen Händen an meinen Füßen und küsst mir die Schuhe. Er bettelt und winselt um sein Leben. Ich schaue auf ihn herab und bin kurz versucht ihm sein Leben zu schenken, doch dann fällt mein Blick auf meinen Sire. Es ist immer wieder erstaunlich, wie leicht das Genick eines Vampirs bricht. Ein letzter Ruck und auch er ist Staub.

Einen kurzen Augenblick stehe ich starr im Raum. Um mich herum liegt der Staub meiner Lakaien und vor mir hängt sein Körper schlappt über den Bock. Ich schaffe es endlich mich aus meiner Starre zu reißen und eile zu ihm hin. Verfluchte Scheiße! Warum bin ich nicht früher gekommen? Mit zitternden Händen löse ich zuerst die Ledermanschetten von seinen Beinen. Dann nehme ich dieses verfluchte Halsband ab. Er ist sehr geschwächt, doch er ist bei Bewusstsein. Ein schwaches Lächeln erscheint auf seinem Gesicht. Doch mich schmerzt sein Anblick viel zu sehr, dass ich mich über dieses Lächeln freuen könnte.

Ich will ihm noch die Ledermanschetten von den Gelenken entfernen, aber soweit komme ich nicht, denn er rutscht wie ein nasser Sack zurück. Ich kann ihn gerade noch halten, bevor er auf den Boden fällt. Ich greife ihn und hebe ihn hoch. Ich halte ihn fest an mich gedrückt und richte einen besorgen Blick auf sein Gesicht. Er lächelt und murmelt ein schwaches: „Master.“

„Schhhh. Nenn mich nicht so. Nie mehr hörst du? Nenn mich nie mehr so“, antworte ich ihm sanft.

Er scheint verwirrt, doch das spielt jetzt keine Rolle. Mein Blick fällt auf das Mädchen in der Ecke. Sie ist noch immer am Leben. Warum konnten diese nichtsnutzigen Bastarde nicht sie nehmen? Warum ihn. Warum *ihn*.

Ich achte nicht weiter auf sie. Mir ist egal, was mit ihr geschieht. Wichtig ist jetzt nur, dass es ihm wieder besser geht. Ich trage ihn die Treppen hoch zu meinem Schlafzimmer. Dort lege ich ihn vorsichtig aufs Bett. Er zischt, als ich ihm auf seinen schmerzenden Rücken lege und sofort tut es mir leid, doch er bleibt ruhig liegen. Endlich kann ich ihm die beiden Ledermanschetten von seinen Handgelenken entfernen und ich werfe sie weit in die letzte Ecke des Raumes. Er mustert mich aus müden Augen, als ich ihn vorsichtig zudecke. Er ist schwach. Er braucht Blut. Ohne länger darüber nachzudenken, beiße ich mir in mein Handgelenk und halte die blutende Wunde vor seinen Mund. Er schaut mich verwundert an.

„Du sollst trinken und mich nicht so dämlich anschauen!“

Na endlich! Ich dachte schon er würde nie trinken. In gierigen Zügen zieht er mein Blut in sich hinein. Seine Augen sind dabei fest auf mich fixiert und gerade jetzt wird mir bewusst, dass er gleich in der Lage sein wird, meine Gefühle zu erkennen. Doch das ist mir egal. Ich bin sogar froh darum. Auf diese Weise muss ich ihm nichts mehr erklären. Er kann es so sehen. In meinen Blut. Kann sehen, dass ich ihn noch immer liebe. *Ihn*. Meinen Sire.

Das ist das bizarrste, was ich jemals gesehen habe. Tränen in den goldenen Augen eines Vampirs. Er weint. Er weint vor Glück. Ich sehe es ihm deutlich an. Und nein, ich weine nicht! Ich bin ein Vampir! Ich weine niemals! Ich werde verflucht noch mal nicht weinen!

Er löst sich von meinem Handgelenk und schaut mich nun mit seinen menschlichen Augen an. Diese wunderschönen dunklen Augen. Es geht ihm besser. Sein Blick ist klarer. Viel besser. Ich rieche die zahlreichen Wunden an ihm und ich fühle das dringende Bedürfnis sie zu verpflegen. Ich stehe auf, um etwas Verbandzeug zu holen.

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