Melanies FanficForum

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Autor Beitrag
Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170


New PostErstellt: 05.07.07, 23:23     Betreff: Re: Veränderungen Antwort mit Zitat  

Teil 6

Angel schlug die Wohnungstür hinter sich zu und lehnte sich erschöpft dagegen.
Nach dieser Nacht auch noch eine Überprüfung zu überstehen hatte ihm den letzten Rest Kraft geraubt. Die ganze Zeit hatte er sorgfältig vermieden an Spike zu denken. Aber es war ihm gelungen. Sonst hätte ihn Lorne längst darauf angesprochen.
Zuerst hatte er vermutet, der grüne Dämon hätte ihre Umarmung zufällig beobachtet. Oder jemand anders, der ihm dann Lorne auf den Hals gehetzt hatte.
Aber wie es aussah hatte Lorne diesen Termin für eine Überprüfung wirklich nur zufällig ausgewählt. Und nur sein eigenes schlechtes Gewissen ließ ihn mehr dahinter sehen als wirklich da war.
Ausdauernd gähnend schlurfte er in sein Schlafzimmer – und erstarrte auf der Schwelle. Er konnte ihn riechen, und das war keine Einbildung!
Hastig sah er sich um, öffnete den Kleiderschrank und sah schließlich unters Bett. Doch er war alleine. Wann immer Spike dort gewesen war, jetzt war er wieder weg. Aber Angel konnte sich nicht erklären, wie er hinein gekommen war.
Es musste an seiner Müdigkeit liegen, das er so lange brauchte, um darauf zu kommen: Spike hatte immer noch den zweiten Wohnungsschlüssel. Angel hatte es bisher einfach nicht fertig gebracht, den Schlüssel mit dem nötigen Nachdruck zurückzufordern.
Aber das würde er schnellstens nachholen!
Mit einem grimmigen Knurren fetzte er Decke und Kissen vom Bett, bevor er das Laken herunterriss.
Immer noch leise knurrend bezog er sein Bett neu. Nur bei einem Kissen zögerte er. Um es dann, aus Gründen, die er selber nicht verstand wieder so wie es war aufs Bett zu legen.
Und wenig später er merkte er kaum, wie er, schon im Halbschlaf, das Kissen fest umarmte und lächelnd den Namen des blonden Vampirs flüsterte.

Lorne schlug sich derweil immer noch mit der Frage herum, was man im Fall Nina unternehmen konnte. Schließlich, bestärkt durch etliche weitere Martinis, kam er zu dem Schluss, mit Wesley zu reden.
Wesley war der Einzige, der ihm helfen konnte.
Der Ex-Wächter sah erstaunt hoch, als Lorne vor ihm stand. „Du hast mich schon überprüft.“
Lorne nickte. „Es geht auch nicht darum.“ Er machte eine winzige Pause. „Es geht um… Angel. Unter anderem!“ Sofort hatte er Wesleys ungeteilte Aufmerksamkeit.
„Angelus?“, fragte Wesley leise und tonlos.
Lorne rang sich ein schnelles verneinendes Lächeln ab.
„Nein, nicht Angelus, unser Engelchen hat seine Seele noch. Fragt sich nur, wie lange noch.“
Wesley sah ihn verwundert an, dann zeichnete sich verstehen auf seinem Gesicht ab.
„Nina! Es geht eher um Nina, habe ich Recht?“ Lorne nickte nur.
„Darüber musst du dir keine Sorgen machen.“ Wesley lehnte sich entspannt zurück. „Die Wahrscheinlichkeit, dass er mit einem Werwolf glücklich wird liegt bei 1 zu…“
„Erspare mir die Wahrscheinlichkeit“, bat Lorne müde, „ich mache mir weniger Sorgen darum, ob Angel glücklich wird, das merke ich rechtzeitig, hoffe ich jedenfalls, als darum, was geschieht, wenn Nina die Kontrolle verliert.“
„Was meinst du genau?“ Wesley nahm einen Kugelschreiber auf und spielte damit herum, ohne es zu merken.
Lorne verzichtete auf eine entsprechende Bemerkung. Er wusste, dass Wesleys Verstand die Arbeit aufgenommen hatte. In Momenten wie diesen fragte er sich, ob er wirklich der einzige war, der begriff, wie wichtig Wesley für Angel Investigations war. Und jetzt natürlich für Wolfram & Hart.
Sicher, offiziell war Angel der Kopf des Ganzen, sein Name verkörperte die Kanzlei. Aber ohne Wesley würde das alles nicht funktionieren. Wesley war derjenige, dessen Verstand alles zusammen und im Gleichgewicht hielt. Sollte er jemals unter der ihnen auferlegten Last zusammenbrechen hätte das Böse gewonnen.
Lorne schauderte bei dieser Vorstellung.
„Der Werwolf in ihr wird mit jedem Vollmond stärker“, sagte Wesley leise und nachdenklich. „Die Frage ist, ist sie stark genug, ihre dämonischen Triebe auf Dauer zu unterdrücken. Noch hat sie Angst vor sich selbst, aber wir können sie nicht aus Dauer einsperren. Für den Rest ihres Lebens.“
Er sah Lorne an, der nur bekümmert nickte.
„Das heißt“, fuhr Wesley fort, während er weiter abwesend den Stift hin und her drehte, „wir können sie töten“, Lorne zuckte entsetzt zusammen, erkannte aber schnell, das Wesley nur verschiedene Szenarien durchging, „oder dafür sorgen, das Nina lernt, mit ihrem „Fluch“ zu leben.“
Wieder sah er Lorne an, der den Blick bedrückt erwiderte.
„Oder“, redete Wesley weiter, „wir schicken sie in eine andere Dimension. Und bürden das Problem jemand anders auf.“
Gar keine so schlechte Idee, fand Lorne in ersten Moment. Schließlich hatten sie auch so genug Probleme, ohne eine tickende Zeitbombe in Form eines Werwolfes.
„Andererseits verraten wir damit unsere Grundsätze, den Hilflosen zu helfen.“
Lorne schloss einen Monet die Augen und stellte sich ein riesiges, eiskaltes Gin-Tonic vor. Mitunter waren Wesleys penible Analysen ungemein ermüdend. Dann zog er Angels „erst zuschlagen, dann fragen“ – Taktik eindeutig vor.
„Kann man einen Werwolf als hilflos betrachten?“, fragte er mit leichter Ironie.
„Einen Werwolf nein, sein Opfer ja“, entgegnete Wesley so ernsthaft, als wäre Lornes Frage es auch gewesen.
Lorne setzte eine zerknirschte Miene auf, aber Wesley sah es nicht, da er sich einige schnelle Notizen machte.
„Ich glaube, sie hatten auch mal einen Werwolf“, murmelte er, „ich frage mich, was aus ihm geworden ist.“ Immer noch ignorierte er Lornes fragenden Blick.
„Weihst du mich in deine geheimnisvollen Gedankenwege ein?“, fragte Lorne schließlich so geduldig wie möglich.
Wesley sah erstaunt auf, er hatte den grünen Dämon schon vergessen.
„Äh, ja, natürlich. Sie hatten in Sunnydale mal einen Werwolf. Soweit ich weiß, hat er gelernt, seine Triebe unter Kontrolle zu halten, er hat Angel mal geholfen, als er schon hier in Los Angeles war und Probleme mit Spike hatte.“
Lorne verzog das Gesicht, wie es aussah hatte Angel immer Problem mit Spike. Er hätte gerne gewusst, worum es damals gegangen war. Aber nicht jetzt. Jetzt wollte er nur eine großen, kühle Drink. Und die Existenz dieser beiden streitsüchtigen Vampire wenigstens vorübergehend vergessen.
„… aber das war vor meiner Zeit“, beendete Wesley seinen Satz. „Rupert Giles weiß sicher mehr darüber. Ich sollte ihn mal anrufen.“
„Tu das“, stimmte Lorne hastig zu. „Und ich… werde auch darüber nachdenken, wie wir Nina am besten helfen können.“ Eilig verabschiedete er sich von Wesley, wobei er seine Gabe zum Teufel wünschte. Und die Vampire gleich hinterher.

Spike stellte die Flasche sehr vorsichtig vor sich auf den Tisch, dann setzt er sich davor und starrte sie an.
Eigentlich passte das Zeug zu Angel, stellte er fest, süß und im Grunde ungenießbar, und zuviel davon erzeugte unweigerlich Kopfschmerzen. Genau wie Angel.
Er holte ein Glas und wollte die Flasche aufschrauben, dann stellte er sie wider ab und holte sich stattdessen die Whiskyflasche. Er goss sich einen großzügigen Schluck ein. Das war eher sein Geschmack, als dieser süße, klebrige Amaretto.
Aber wenn Angel so was mochte…
Spike war bereit, ihm so ziemlich jeden Wunsch zu erfüllen, vorausgesetzt, Angel erfüllte dafür auch seine Wünsche.
Sehr zufrieden füllte er sein Glas erneut. Nur noch einige Stunden, dann ging die Sonne unter. Und die darauf folgende Nacht würde Angel so schnell nicht vergessen, dafür würde Spike schon sorgen.

Das nervige Klingeln des Telefons riss Angel aus seinen Träumen. Schläfrig tastete er danach und hob, immer noch mit dem Schlaf kämpfend, ab. „Hm?“
„Angel?“
Angel knurrte.
„Rate mal, wenn ich hier am Telefon habe“, redete eine fröhliche Stimme ungerührt weiter.
„Verdammt, Harm, ich habe keine Lust zu raten“, knurrte er wieder, diesmal etwas lauter, „ausgenommen, wie lange es dauert, dir den Kopf abzureißen.“
Harmony schwieg einen Augenblick beleidigt, dann siegte ihr übliches Mitteilungsbedürfnis. „Nina! Soll ich ihr sagen, du willst nicht mit ihr reden?“
„Harm!“
„Oder das du schläfst und nicht gestört werden willst?“
„HARMONY!“
„Also was denn jetzt?“, fragte sie eindeutig genervt.
„Verdammt Harmony, stell Nina durch. Sofort!“ Er konnte Harmonys beleidigtes Gesicht vor sich sehen. Dann war es still in der Leitung, ehe er Ninas fröhliche Stimme hörte. „Hallo Angel, störe ich dich bei irgendwas?“
Beim Schlafen, wollte er gerade sagen, konnte es aber noch rechtzeitig runterschlucken. Ihn quälte wieder das schlechte Gewissen, weil er eindeutig von Spike geträumt hatte. Und nicht von Nina.
„Ich war die ganze Nacht unterwegs. Und habe bis eben geschlafen“, sagte er schließlich.
Nina lachte leise. „Ich könnte dir beim Aufwachen Gesellschaft leisten“, schlug sie kokett vor.
„Äh, nein, besser nicht“, antwortete Angel rasch und ohne nachzudenken.
„Schon gut, ich wollte mich nicht aufdrängen.“ Nina war eindeutig gekrängt.
„Nina, so war es nicht gemeint.“ Angel überlegte verzweifelt, wie er die gedankenlose Bemerkung wieder gutmachen konnte. „Es ist nur so, wenn du jetzt herkommst… kommen wir nicht aus dem Bett.“ Das Schweigen am anderen Ende dauerte länger, als Angel lieb war. Er ärgerte sich über sich selbst, zumal als ihm auch noch einfiel, wie sich Spike grenzenlos über sein Gestammel amüsieren würde.
Spike! Warum tauchte der blonde Vampir immer wie ein Springteufelchen auf? Angel konnte sich nicht erinnern, früher jemals so oft an Spike gedacht zu haben wie in letzter Zeit.
„Ähm, Nina, bist du noch da?“, fragte er schließlich.
Ein knappes „ja“ war die Antwort.
„Ich… ich muss noch einiges aufarbeiten“, Angel erinnerte sich düster, das er sich damit schon einmal herausgeredet hatte, aber ihm fiel einfach keine bessere Erklärung ein. „Sehen wir uns heute Abend? Warum kommst du nicht her, nach Sonnenuntergang“, wieder hätte er sich selber beißen können, Nina war schließlich kein Vampir, Sonnenlicht schadete ihr nicht, „und dann… sehen wir weiter“, schloss er lahm.
Nina kicherte leise. „Du machst es einer Frau nicht leicht.“ - Angel sah irritiert den Hörer an, war das jetzt eine Absage? – „Gut, bis nachher dann. Ich freue mich.“
Sie legte auf und Angel brauchte wieder eine Weile, um zu begreifen, dass es eine Zusage war.

„Nina kommt nachher“, sagte er auf dem Weg in sein Büro knapp.
„Wieso, es ist doch gar nicht Vollmond?“, sagte Harmony erstaunt, dann lächelte sie verstehend. „Ach so, du und sie…“
„Hamony! Lass es!“, sagte er so drohend wie möglich.
„Oh“, gluckste sie. „ich denke, es ist gut, wenn du mal wieder… Vielleicht bist du dann in Zukunft nicht mehr ganz so grantig…“
„Harmony, du bist nicht zum Denken eingestellt“, fauchte er.
„Alles in Ordnung, Angel?“
Hastig drehte er sich zu Wesley um, der unbemerkt hinter ihn getreten war und jetzt besorgt zwischen ihm und Harmony hin und her sah.
„Klar, nur eine kleine… Meinungsverschiedenheit.“
Angel musste sich eingestehen, dass er in letzter Zeit erstaunlich häufig die Nerven verlor. Zu häufig.
Wesley klopfte ihm kumpelhaft auf die Schulter und Angel musste den irrsinnigen Impuls unterdrücken, ihm dafür spontan den Arm zu brechen.
Mit einer raschen Drehung macht er sich frei und ging wortlos in sein Büro, wo er die Tür unnötig laut hinter sich zuknallte.
„Wirklich alles in Ordnung?“ fragte Wesley noch einmal, aber diesmal an Harmony gerichtet.
Sie nickte eifrig. „Ich glaube, es ist wegen Nina.“ Wesley sah sie mit gespannter Aufmerksamkeit an, aber Harmony bemerkte es nicht. „Sie kommt nachher vorbei und Angel… kann irgendwie noch nicht damit umgehen, glaube ich. Der Ärmste, es ist solange her, das sich jemand für ihn interessiert hat.“
Wesley lächelte schmal. „Na ja, es ist noch keine Ewigkeit her, das er mit Buffy zusammen war.“
Harmony verzog abschätzig das Gesicht. „Die Jägerin, bäh! Die war doch bloß scharf auf ihn, weil er ein Vampir ist. Schließlich hat sie mir, kaum das er weg war, Spike ausgespannt.“
Wesley zog es vor, das Thema nicht weiter zu vertiefen.
„Angel hat in letzter Zeit viel um die Ohren, kein Wunder, das er manchmal nicht so gut drauf ist“, sagte er daher nur, bevor er sich auch wieder seinem eigenen Büro zuwandte.

Es gab einen dumpfen Laut, als Wesley das Buch zuschlug.
Langsam fiel ihm nichts mehr ein, wie er die Frage noch anders formulieren konnte. Er rieb sich die Augen, die vom angestrengten auf die Seiten starren brannten.
Dann nahm er das Buch wieder auf und stellte leise eine weitere Frage. Er wartete einen Augenblick ab, bevor er das Quellenbuch aufschlug. Wieder nur eine leere Seite.
Wesley seufzte.
In den Quellenbüchern war alles verzeichnet. Und wenn sie ihm keine Antwort gaben, dann gab es in den Archiven von Wolfram & Hart nichts.
Nichts darüber, wie man einen Werwolf von seinem Dämon befreien konnte. Außer ihn zu töten.
Mit einem weiteren Seufzer, in dem noch mehr Verzweiflung lag, griff Wesley schließlich zum Telefon. Jetzt konnte ihm nur noch ein Anruf weiter helfen. Vielleicht.

Auch Angels Finger schwebten über dem Telefon. Seit einigen Minuten überlegte er, die Verabredung mit Nina unter irgendeinem Vorwand abzusagen.
Doch dann entschied er sich dagegen. Nina war das beste Mittel, seine unselige Verliebtheit in Spike zu beenden. Er lächelte freudlos und ersetzte in Gedanken das Wort Verliebtheit durch Besessenheit, das traf es eher. Er war von dem blonden Vampir besessen. Aber diese Nacht würde das endgültig beenden.
Er würde die Nacht mit Nina verbringen und nicht mittendrin weglaufen, um irgendwelchen Leuten zu helfen, die sowieso wenig Wert auf Hilfe legten. Sollten die Hilflosen sich diesmal selber helfen. Oder draufgehen, es war ihm egal.
Diese Nacht wäre der Anfang einer ganz - na ja, fast ganz – normalen Beziehung.
Sobald die Sonne aufging würde Spike keine Macht mehr über ihn haben.



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Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben (Mark Twain)
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