Melanies FanficForum

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SpikesChild
William the Bloody

Moderator

Beiträge: 91


New PostErstellt: 28.05.04, 23:44     Betreff: Re: Childe of Sire Antwort mit Zitat  




Spikes Sicht ~ Angels Sicht

Teil 2

Sunnydale, 2000

Er beachtet mich gar nicht. Warum nur wundert mich das nicht. Und warum verflucht macht es mich so wütend? Er hört sich aufmerksam den Bericht der Kids an. Der Wächter erzählt ihm irgendetwas über diesen Dämon. Die verfluchte Jägerin steht neben ihm, strahlt ihn sehnsüchtig an und gibt ihren Senf dazu. Warum tu ich mir das hier alles an? Ich sollte einfach gehen. Ich sollte einfach aufstehen und gehen. Jetzt sofort. Verdammt.

Er steht einfach nur da und hört sich das Geplapper der Kids an. Nicht ein einziges Mal sah er zu mir. Ich weiß das genau, denn seit er diesen verfluchten Raum betreten hat, hab ich ihn keine Sekunde aus den Augen gelassen. Doch er würdigt mich nicht mal eines einzigen Blickes. Bin ich denn Luft für ihn?

*****

Ich versuche mich so gut es geht auf die Bedrohung zu konzentrieren, wegen der ich eigentlich hier bin. Es ist ziemlich schwer, denn ich merke genau, wie er mich die ganze Zeit anstarrt. Ich spüre seinen Schmerz. Er denkt ich ignoriere ihn, doch wie könnte ich ihn ignorieren, wenn ich die ganze Zeit sein Verlangen nach mir spüre.

Ich spüre es genauso deutlich wie früher, als er und ich noch… ja, was waren wir? Eine Familie?

****

London 1880

Er war das schwierigste Childe, das ich jemals hatte. Dru war schon schwierig, weil sie das zweite Gesicht trug und es nicht immer ganz leicht war sie zu verstehen, doch gegen William war sie noch einfach.

Ich konnte ihn nicht aus den Augen lassen. Immer wieder brachte er sich in Schwierigkeiten. Er war aufbrausend und steckte voller Energie. Er war lebendiger als alle Lebenden, die ich je gesehen hatte. Seine Neugierde war grenzenlos und sein Wissensdurst war anstrengend. Er löcherte mich ständig mit Fragen und wollte alles ganz genau wissen. Er war schrecklich ungeduldig. Nichts konnte ihm schnell genug gehen. Und alles wurde langweilig, wenn nicht genug Aktion im Spiel war.

Ich liebte ihn!

Schon von dem ersten Augenblick, als ich ihn sah, war ich fasziniert von ihm. Dru hatte ihn gefunden. Als Lebender war er so voller Last und Trauer, doch als Vampir war er wie ausgewechselt. Seine strahlend blauen Augen suchten überall nach Antworten und nach neuen Abenteuern. Er war meine Schöpfung. Mein Childe. Mein William.

Selbst Darla musste schließlich gestehen, dass William etwas Besonderes war. Wir hießen ihn damals in unserer kleine Familie willkommen. Er war noch so jung und unerfahren. Alles faszinierte ihn. Er fürchtete sich vor nichts und niemandem. Wir hatten Mühe ihn im Zaum zu halten. Wir hatten gerade ein so gutes und nobles Versteck gefunden und wollten nicht so rasch weiterziehen müssen. Darla schimpfte mich damals, als ich ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ein neues Childe erschuf. Schließlich hatte ich bereits zwei. Dru, meine Prinzessin und Penn, den wohl besten Killer, den es gab. Mit Ausnahme von mir, Angelus.

Doch ich sehnte mich nach mehr. Nach etwas anderem. Und was ich fand war genau das, wonach ich mich sehnte. Ein Childe, das mich lebendig fühlen ließ.

Bei keinem meiner Childer spürte ich diese Gefühle. Eigentlich spürte ich niemals richtige Gefühle. Doch er schaffte es immer wieder alle möglichen Gefühle in mir zu erwecken. Von Liebe, über Schmerz, bis hin zu Hass. Er schaffte es mich in kürzester Zeit auf 180 zu bringen. Niemals verlor ich so schnell die Beherrschung wie wenn es um ihn ging.

****

Ich nehme einen weiteren kräftigen Schluck aus der Flasche, wobei ich ihn allerdings nicht aus den Augen verliere. Der Alkohol fühlt sich gut an. Ich spüre bereits seine Wirkung. Es ist ja nicht so als hätte ich heute noch etwas Wichtiges vor, also ist es egal, wenn ich betrunken bin. So kann ich seine Gegenwart vielleicht besser ertragen.

Vielleicht sollte ich ihn etwas aus der Reserve locken? Früher wirkte das immer. Früher reagierte er sofort, wenn ich etwas zu ihm sagte, was ihm missfällt. Etwas in der Art wie zum Beispiel:

„Denkst du nicht du wirst langsam zu alt für diese Spielchen?“

****

London 1885

Mit einem schnellen Griff packte er mich am Hals und drängte mich in einer verlassenen Seitengasse zurück gegen die Wand. Seine Bewegungen waren so schnell, dass ich sie selbst mit meinen verschärften Sinnen nicht wahrnehmen konnte. Er war viel stärker und schneller als ich es war.

„Was hast du gerade gesagt, Childe?“

Seine Stimme war schneidend und ich wusste sofort, dass ich wieder einmal zu weit gegangen war. Er nannte mich Childe und das tat er nur, wenn er böse mit mir war. Sonst nannte er mich immer Will oder litte One.

„Sire“, schaffte ich es unter seinem festen Griff zwischen meinen Zähnen zu pressen. Er lockerte seinen Griff daraufhin etwas, hielt mich jedoch noch immer gegen die Wand gedrückt. Ich wusste, dass dies für mich nicht gut enden würde.

Penn, mein geliebter Bruder, trat zu uns und berührte Angelus sanft an der Schulter. „Sire, schau!“ Angelus sah in die Richtung, in der Penn deutete und erkannte sofort weshalb er ihn gestört hatte. Ein junges unbedachtes Pärchen spazierte einsam im Park. Angelus’ Augen leuchteten und seine Jagdlust entbrannte.

Er wandte sich noch mal zu mir und hauchte mir leise ins Ohr: „Glaube nicht, dass du ungestraft davon kommst.“ Damit ließ er mich los und richtete seine Aufmerksamkeit auf das Pärchen.

Es war ein besonderer Abend. Penn, Angelus und ich bildeten eine Einheit. Unsere Opfer hatten keine eine Chance. Die Mädchen waren an diesem Abend zu einer freundlichen Familie eingeladen, wo die Tochter des Hauses die Gäste mit Kammermusik erfreute. Soweit ich mich erinnere mochte Dru die Musik nicht besonders und feierte den Abend auf ihre ganz besondere Art und Weise. Es war einer der wenigen Abende, wo wir Männer alleine auf Jagd gingen.

Ich war wütend gewesen, weil er den letzten Tag alleine mit Penn und Dru verbracht hatte. Darla wollte allein sein und so war ich gezwungen, ebenfalls den ganzen Tag alleine in meinem Bett zu verbringen. Deshalb hatte ich es vielleicht ein wenig übertrieben als ich ihm sagte, dass er langsam zu alt wird. Aber hey, was soll’s? Damit hatte ich wenigstens sichergestellt, dass der nächste Tag ganz allein mir gehört. Auch wenn ich wusste, dass es nicht angenehm werden würde.

Es dauerte nicht sehr lange, bis wir das Pärchen zur Strecke brachten. Es dauerte nie sehr lange. Außer Angelus wollte, dass es lange dauerte. Manchmal machte er sich nämlich einen Spaß daraus die Menschen zum Narren zu halten und ihnen zu versprechen sie würden überleben, wenn sie irgendwelche Dinge für uns tun würden. Doch an diesem Abend schien er noch etwas Dringendes vor zu haben, da wir alle Opfer schnell töteten. Und ich wusste genau, was er noch vorhatte.

Mit ungutem Gefühl folgte ich meinen beiden Familienmitgliedern nach Hause. Ich wusste, was mich erwartet. Es war nicht das erste Mal, dass ich mich gegen ihn aufgelehnt hatte. Meist war es meine Eifersucht, die mich dazu trieb. Manchmal war mir auch einfach nur langweilig. Oder ich versuchte ihn zu provozieren. Meine Grenzen abzustecken. Zu sehen, wie weit ich gehen konnte. Und ich konnte erstaunlich weit gehen. Er ließ mir mehr durchgehen als Penn. Penn war die perfekte Killermaschine. Er war der ganze Stolz der Familie. Ich gebe zu, sogar ich war stolz auf ihn. Schließlich verband uns unser Blut. Doch ich war und blieb unbestritten der Liebling von Angelus. Weshalb er in manchen Situationen auch strenger zu mir war, als zu seinen anderen Childern.

Zuhause angekommen, orderte er mich sofort in seine Gemächer. Ich war klug genug ihm nicht zu widersprechen und folgte seinen Anweisungen. Ich wartete in seinem Zimmer auf ihn. Ich wusste, dass seine Bestrafung früher oder später damit enden würde, dass wir beide in seinem Bett landen, also zog ich mir gleich mein Gewand aus und legte mich abwartend auf sein Bett. Ein paar Minuten später kam er dann. Er lächelte als er mich nackt auf seinem Bett vorfand. Offensichtlich gefiel ihm dieser Anblick. Vielleicht würde ja diesmal meine Bestrafung nicht ganz so schlimm ausfallen?

„Auf den Bauch mit dir“, befahl er mir unmissverständlich. Seine Stimme war schneidend und mein Körper reagiert noch ehe es mir selbst bewusst war. Auf den Bauch liegend wartete ich darauf, was er als nächstes tun würde. Mein Schaft schwoll an und drückte sich in das Lacken. So war es jedes Mal. Selbst bei der härtesten Strafe. Selbst wenn er mich sogar ausgepeitscht hatte. Egal was er tat. Mein Schwanz schwoll jedes Mal an und sehnte sich nach seiner Berührung.

Er stellte sich an das Ende des Bettes, sodass ich nicht sehen konnte was er tat. Ich hörte wie er sich seiner Kleidung entledigte und erwartete voller Ungeduld, dass endlich etwas passieren würde. Das Warten darauf war stets schlimmer als jede Bestrafung.

Mit einer einzigen raschen Bewegung, griff er nach meinem Arm, verdrehte ihn auf meinem Rücken und presste seinen steifen Schaft in meinen unvorbereiteten Arsch. Schmerz durchzog meinen ganzen Körper und ich schrie auf. Sein eisenharter Schwanz stieß in mich und zerriss mein zartes Fleisch. Blut quoll hervor, worüber ich froh war, denn dadurch wurde sein Schaft geschmiert und der Schmerz ließ nach. Der Duft meines Blutes füllte den Raum. Seine Gesichtzüge verwandelten sich dadurch. Sein Verlangen nach Blut stieg an und er rammte seine Fänge in meine Schulter. Ich war gefangen unter seinem festen Griff. Parallel zu seinen saugenden Bewegungen pumpte er seinen Schaft in mich hinein. Es sollte eine Strafe für mich sein, doch ich liebte dieses Gefühl. Ich war ihm vollkommen ausgeliefert. Konnte mich kaum bewegen. Mit jedem seiner Stöße rammte er meine Erektion gegen das Laken. Ich liebte das Gefühl seiner Zähne in mir. Das Gefühl seines Schwanzes in meinem Hintern. Es löste tausende Funken in mir aus.

Ich liebte es, denn alles was er in diesem Moment sah und fühlte war ich. Ich allein.

Ich bemerkte wie er den Griff um meinen Arm lockerte und seine Hand zu meiner Hüfte wanderte. Voller Vorfreude hob ich mein Becken, um ihm den Zugriff zu meiner geschwollenen Härte zu ermöglichen. Ich wusste, dass er bereits kurz davor war in mir zu kommen. Und auch ich benötigte nicht mehr lange dazu. Seine wundervolle Hand auf mir war alles was ich dazu brauchte.

Er strich nur leicht über meinen geschwollenen Schwanz und ich stöhnte augenblicklich laut auf. Dies brachte ihm den nötigen Reiz, um direkt seinen kalten Samen in mir zu vergießen. Doch anstatt mir zu gestatten zusammen mit ihm zu kommen, legte er seine Finger fest über meine Peniswurzel und verhinderte mit einem festen sicheren Griff, dass ich Erleichterung fand. „Nein, bitte nicht, Sire!“ flehte ich um Gnade. Mit ein paar letzten Zuckungen vergrub er sich noch mal tief in mir, bis ich merkte, wie er sich von seinem Orgasmus erholte. Und ich sehnte mich so sehr danach.

„Sire, bitte! Ich werde es nie wieder sagen!“ schwor ich eindringlich.

Meinen Schaft weiter fest im Griff und seinen noch immer tief in mir vergraben, löste er seine Fänge aus meiner Schulter und schloss mit seiner Zunge die beiden Einstiche. Mit seidigweicher Stimme schnurrte er mir ins Ohr: „Nie wieder ist eine lange Zeit.“

„Ich schwöre es Sire! Nie wieder! Bitte!“

„Was möchtest du, Will?“

„Bitte Sire, lass mich kommen. Bitte!“ Ich hätte in diesem Moment wohl alles getan. Alles was ich wollte, alles was mein gesamter Körper wollte, war seine Hand auf mir zu spüren und schreiend zu kommen.

Und genau das war es auch, was er mir dann schenkte. Es brauchte nicht mehr viel. Mein ganzer Körper war vor Erregung und Lust angespannt. Er pumpte nur zwei, drei Mal mit seiner Hand und ich ergoss mich schreiend auf dem Lacken.

Wenig später lagen wir beide auf seinem Bett. Ich kuschelte mich dicht an seine Brust und fühlte mich wohl und geborgen. Schade, dass nicht alle meine Bestrafungen auf diese Weise von ihm vollzogen wurden. Dies hätte mir sicher gefallen.

„Gute Nacht, litte One“, hauchte er mir zusammen mit einem Kuss gegen die Stirn. Das war alles was ich brauchte um einzuschlafen.

****

Sunnydale, 2000

Bei meiner Bemerkung verzieht er nicht mal eine Mine. Zwar hat er mich jetzt endlich kurz angesehen, doch statt von ihm, ist es die verfluchte Jägerin, von der ich eine Reaktion erhalte.

„Halt den Mund Spike, sonst stopfe ich ihn dir!“

Verfluchter Bastard! Lässt sich von der Jägerin verteidigen. Elender Schlappschwanz! Hat nicht den Mumm sich selbst zu verteidigen. Dieser beseelte Vollidiot. Ob ich ihm das vielleicht laut sagen sollte?

Hätte früher jemand gewagt so in seiner Gegenwart mit mir zu reden, hätte dieser Jemand seinen Mund von ihm gestopft bekommen.

Die Wirkung des Alkohols hat nicht nur angenehme Seiten, denn ich fürchte, dass ich es bin, der gerade leise vor sich hinkichert. Ich frage mich nur worüber ich gerade kichere, denn hier gibt es wirklich nichts Lustiges.

Außer vielleicht die Jägerin, wie sie sehnsüchtig zu ihm aufblickt. Sie liebt ihn noch immer, das sieht sogar ein Blinder. Wenn sie nur wüsste. Ich frage mich, was sie sagen würde, wenn sie wüsste, wie sehr er mich früher geliebt hat. Ja, er hat mich geliebt, darin besteht kein Zweifel.

****

Madrid, 1915

Alle paar Jahre trafen sich die Vampire der alten Blutlinien. Die Aurelius-Linie zählte stets zu den wichtigsten, da sie direkt vom Meister abstammte. Also waren wir natürlich auch vertreten. Schließlich wollte der Meister seine Childer bei sich haben. Ich nannte ihn immer das Fledermausgesicht, was Darla jedoch nicht hören durfte, sonst bekam ich von ihr eine Straflektion.

Als es für mich das erste Mal hieß, dass sich die Bruderschaft versammeln würde, war ich sehr aufgeregt. Ich war neugierig darauf wen man dort alles treffen und kennen lernen könnte. Ich löcherte meinen Sire mit Fragen über Fragen. Wenige Tage vor dem großen Abend wurde Angelus ungewöhnlich nervös. Er ließ mich kaum aus den Augen. Das tat er zwar sonst auch nicht, aber bei weitem nicht so extrem. Die letzten zwei Tage vor der Versammlung sorgte er dafür, dass ich bei ihm schlief. Das war noch nichts Ungewöhnliches und kam auch sonst öfter vor. Ungewöhnlich war nur die Art, wie er mich behandelte.

Beinahe frenetisch fickte er mich die ganze Zeit gegen die Matratze. Wir schliefen in dieser Zeit kaum zwei Stunden. Er küsste mich. Fickte mich. Liebte mich. Ja, an diesen Tagen machte er richtig Liebe mit mir. Er war ungewöhnlich zärtlich. Und ungewöhnlich Besitz ergreifend. Die Nächte vor der Versammlung bestand er darauf, dass nur ich und er allein zusammen auf die Jagd gingen. Sobald wir genug Opfer erledigt hatten, drängte es ihn wieder zurück zu unserem Unterschlupf, als wollte er sicher gehen, dass ich niemandem begegnen würde. Ich brauchte eine Weile bis ich dahinter kam, weshalb er sich so seltsam benahm, aber spätestens am großen Abend wurde es mir klar.

Er war eifersüchtig.

Er hatte panische Angst, ich würde an diesem Abend einen anderen Vampir, oder eine Vampirin treffen und mich mit jemand anderem vergnügen.

An jenem Abend befahl er mir mit seiner schneidenden Sirestimme, mich nicht zu weit von ihm zu entfernen. Ich hatte gar nicht vor dies zu tun. Schließlich genoss ich es sehr die ungeteilte Aufmerksamkeit meines Sires auf mir zu spüren. Also blieb ich artig in seiner Nähe und beobachtete die hohe Gesellschaft. Es waren sehr viele Vampire anwesend. Und auch ein paar Dämonenarten, die sich mit uns verbündet hatten. Wären die Dämonen nicht gewesen, hätte sich nichts zu einer normalen Hofgesellschaft unterschieden. Eine kleine Kammermusik spielte Musik und die anwesenden Herren baten die Damen um einen Tanz. Darla wollte auch tanzen, doch Angelus war viel zu sehr damit beschäftigt seinen Blick auf meinen Hintern zu halten. Stattdessen tanzte Penn abwechselnd mit ihr und mit Dru.

Mittelpunkt des Geschehens war natürlich das alte Fledermausgesicht. Die Klanoberhäupter wurden gerufen, um ihre Ehrerbietung dem Meister gegenüber zu erbringen. Dies bedeutete, dass Darla und Angelus als erste vortraten, um den Meister zu huldigen. Darla war das liebste Childe des Meisters, weswegen sie und Angelus während der gesamten Zeremonie an der Seite des Fledermausgesichts stehen blieben.

Das war die perfekte Gelegenheit für mich, mich ein wenig ungestört umzusehen. Oh, er behielt mich genau im Auge und ich hätte gewiss nicht gewagt ihn zu provozieren. Äußerlich war ihm nichts anzusehen. Das perfekte Pokerface. Doch jeder, der ihn näher kannte, wusste genau, dass er innerlich brodelte. Ich wusste es, Darla wusste es und Penn und Dru wussten es auch. Und von Penn erfuhr ich dann endlich auch, weshalb er sich so verhielt.

Penn und ich standen zusammen und unterhielten uns über die anwesenden liebreizenden Damen. Er erzählte mir von den letzten Festivitäten dieser Art und berichtete mir von seinen Eroberungen. Einmal war es ein hübscher junger Vampir. Ein andermal war es eine erfahrene Vampirin. Eine seiner aufregendsten Nächte, wie er mir berichtete. Er erzählte mir, dass auch Dru gelegentlich die Bekanntschaft eines anderen Vampirs macht und sich mit ihm vergnügt. Genauso wie Darla. Und selbst Angelus nutzte die letzten Versammlungen um sich mit anderen Vampiren zu vergnügen. Penn erzählte mir, dass dies ganz normal war und er sich wunderte, warum Angelus wegen mir so Besitz ergreifend war.

Dabei fing ich an zu begreifen. Die letzten Tage, als wir uns liebten wiederholte er es immer und immer wieder. Er flüsterte oder stöhnte es mir ins Ohr: „Mein!“

Er wollte nicht, dass ein anderer Vampir mich berührte. Deshalb stellte er auch sicher, dass ich mehr als deutlich seinen Geruch überall an mir haften hatte und sein Mal auf meinem Hals frisch und gut sichtbar war. Niemand sollte das berühren, was „Sein“ war.

Niemals wurde mir so sehr bewusst, dass mein Sire mich liebte. Bei keinem seiner anderen Childer hatte er sich jemals so verhalten. Auch nicht bei Darla. Von diesem Tag an, wurde jedem von uns klar, dass Angelus mich mehr liebte als alle Anderen. Doch niemand störte sich daran. Jeder wusste es und jeder akzeptierte es. Kaum war die Versammlung vorbei, normalisierte sich unser Familienleben wieder. Solange es einer aus unserer Familie war, störte es Angelus nicht, wenn ich mich mit Dru, Darla oder Penn vergnügte. Doch sobald wieder einmal eine große Versammlung einberufen wurde, ging das gleiche Spiel von vorne los. Ich liebte solche Versammlungen. Am liebsten hätte er mich während der ganzen Zeit über an sein Bett gekettet, damit ich ja nicht zu weit von ihm weggehen konnte.

Er behielt immer ein Auge auf mich. Niemals ließ er zu, dass irgendjemand mich berührte oder verletzte. Er behütete mich wie seinen Augapfel. Mehr als alles andere in seinem Leben.

****

Sunnydale, 2000

Noch immer bin ich nur Luft für ihn. Ich frage mich, ob er überhaupt bemerkt hat, dass ich hier bin. Ich denke schon, dass er es bemerkt hat, denn zumindest hat er mich jetzt insgesamt schon zweimal angesehen. Nur kurz. Ja nicht zu lange. Um sich ja nicht anmerken zu lassen wie er für mich fühlt. Ich frage mich, ob er überhaupt noch etwas für mich fühlt. Ich vermute mal diese verfluchte Seele ist schuld daran. Wegen ihr liebt er mich wohl nicht mehr. Wegen ihr hat er uns damals ja verlassen. Wegen ihr und weil Darla ihn davon gejagt hat, dieses Miststück! Warum hatte er mich nicht mitgenommen?

Verdammt die Flasche ist leer. Ob der alte Bücherwurm hier vielleicht noch eine versteckt hat? Sieht nicht so aus. Hey, wo wollen jetzt alle auf einmal hin? Die reinste Aufbruchsstimmung hier. Na, da geh ich doch einfach mal mit. Hab eh im Moment nichts Besseres zu tun.

Schwer bewaffnet schreiten alle Richtung Westfriedhof. Vermutlich, weil dort dieser Finsterling ist, vor dem sie sich alle fürchten. Es interessiert mich nicht wirklich, aber es kann ja nicht schaden einen Blick auf den Kampf zu werfen. Das ist bestimmt spannender als mich in meiner Gruft zu langweilen. Also gehe ich einfach mit ihnen mit.

Der Welpe sieht mich an und fragt: „Spike, was suchst du hier eigentlich? Niemand hat gesagt, dass wir dich brauchen.“

Hah! Er hat mich angesehen. Angel hat sich kurz zu uns umgedreht und mich angesehen. Aber warum? Denkt er etwa genauso wie der Fettklops? Denkt er auch, ich sollte nicht hier sein? Ich sollte verschwinden und mich um meine eigenen Dinge kümmern? Wenn ich eigene Dinge hätte, würde ich es vielleicht sogar tun. Doch ich hab absolut nichts Besseres zu tun. Außer vielleicht vor meinem Fernseher zu gammeln. Was gewiss besser wäre, als das hier. Alles wäre besser als das hier. Was tu ich hier eigentlich? Ich sollte dem Welpen noch irgendetwas als Antwort sagen. Oder soll ich einfach nur schweigen? Er wird es auch hören. Also was soll ich sagen?

„Ich bin nicht hier um Euch zu helfen. Ihr geht nur zufällig in dieselbe Richtung wie ich.“

Großartig. Warum fällt mir nichts Besseres ein? Ist das alles was ein Big Bad drauf hat? Verdammt!

*****

Xander hat noch immer seine große Klappe. Hätte früher jemand gewagt so in meiner Gegenwart mit Will zu sprechen, hätte ich ihn eigenhändig getötet. Und genau so ein seltsamer Drang überkommt mich gerade jetzt. Ich muss mich beruhigen.

Wir sind gleich da. Ich bin hier, um eine Aufgabe zu erfüllen und nicht um über Spike nachzudenken. Er ist Vergangenheit. Zu viel Zeit ist vergangen. Nichts kann daran etwas ändern. Es hat keinen Sinn sich darüber Gedanken zu machen.

Er hasst mich noch immer und nichts wird daran etwas ändern. Nichts.

****

Wir scheinen dort anzukommen wo die Kids hinwollten, denn sie bleiben alle stehen und blicken sich besorgt um. Wir befinden uns mitten im Westfriedhof. Ziemlich weit entfernt von meinem Friedhof und meiner Gruft. Ich bin hier noch nicht sehr oft gewesen und hab keine Ahnung welche Finsterlinge sich hier in der Regel herumtreiben, doch ein seltsamer Geruch in der Luft verrät mir, dass wir hier nicht alleine sind. Aber was kümmert es mich. Schließlich bin ich hier nur als Zuschauer gekommen. Also mache ich es mir hier auf diesem Grabstein gemütlich und zünde mir genüsslich eine Zigarette an.

Ich hab meine Zigarette noch nicht mal halb zu Ende geraucht, als sich die Finsterlinge endlich zeigen. Es sind drei und langsam verstehe ich, weshalb die Jägerin um Verstärkung bat. Ich kenne diese Dämonenart nicht sehr gut, doch ich weiß, dass es ziemlich ungemütliche Typen sind. Ziemlich große ungemütliche Typen. Allein schon wie sie aussehen. Igitt! Eine Haut zäh wie Leder mit grünen Schuppen, so hart wie Panzerplatten. Feuerrote Augen, die bedrohlich auf einen herabfunkeln. Gewaltige Pranken mit scharfen Krallen. Die können gewiss ganz schön ordentlichen Schaden anrichten, wenn die Typen zuschlagen. Die kleinen Hörner auf ihren Köpfen finde ich allerdings richtig putzig. Doch der Rest wirkt weniger freundlich. Sie haben gewaltige Fänge, die größer und schärfer aussehen, als die eines Löwen. Speichel läuft ihnen aus dem Maul. Anscheinend haben die Drei Hunger. Verdammt, dabei fällt mir auf, dass ich selbst auch ziemlichen Hunger habe.

Die Jägerin hat sich ihren Gegner bereits ausgesucht. Natürlich den größten von den Dreien. Angel übernimmt den Zweiten und der Dritte bleibt für die Kids. Ich frage mich nur wie dieser Fettklops, seine Exdämonen-Tussi, der Wächter und der Rotschopf das bewältigen wollen. Ob ich mich vielleicht ein wenig einmischen sollte? Nee. Ich schaue lieber zu. Das wird bestimmt lustig. Vielleicht stirbt ja sogar jemand.

Angel kämpft gar nicht schlecht. Ich frage mich nur, wieso er solange braucht um den Kerl zu erledigen. Früher hätte er nicht solange gebraucht. Vielleicht wird er doch langsam zu alt? Oder es liegt an der Seele? Die Jägerin scheint heute auch nicht ganz auf der Höhe zu sein.

Ach du Scheiße! Ich dachte mir doch, dass die Kids den Dritten nicht alleine schaffen. Xander hat es ziemlich übel erwischt. Die Exdämonen-Tussi kniet neben ihm auf dem Boden und jammert. Er blutet, das kann ich deutlich riechen. Nur noch der Wächter und der Rotschopf stehen dem Dämon gegenüber. Wobei eigentlich nur der Wächter wirklich mit der Waffe umgehen kann und der Rotschopf nur unsicher dasteht. Es ist nur ’ne Frage der Zeit bis die beiden auch noch erwischt werden. Ach scheiß drauf. Ein kleiner Kampf wird bestimmt lustig. Mal sehen wie stark diese Dämonen sind.

Ich hechte von meinem Firstklass–Zuschauerplatz und stürme auf den Dämon zu. Ich hätte doch nicht die ganze Flasche leer trinken sollen, denn der Alkohol macht sich jetzt deutlich bemerkbar. Aber ich bin trotzdem schneller und stärker als der Dämon. Ich frage mich nur weshalb Angel und die Jägerin mit ihren Gegnern solche Schwierigkeiten haben.

Der Wächter ruft mir die ganze Zeit etwas zu, aber ich bin zu beschäftigt mich nicht von diesen scharfen Pranken treffen zu lassen, als dass ich darauf achten kann. Es ist ein großartiges Gefühl mehr oder weniger an der Seite meines alten Sires zu kämpfen. Yeah! Ein tolles Gefühl. Fast wie in alten Zeiten.

****

Istanbul, 1923

„Verdammt William! Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst dich nicht mit diesen Leuten anlegen!“
Das war weniger eine Frage, als eine Feststellung. Eine wütende Feststellung. Im Grunde hatte er ja Recht. Die Leute, mit denen ich mich angelegt hatte, nannten sich selbst die Befreier der Menschheit vor dem Bösen. Sie wussten von unserer Existenz und wussten wie man uns töten konnte. Sie waren bewaffnet mit Kreuzen und Pflöcken und konnten richtig gut kämpfen.

Doch gerade das war ja auch das lustige daran. Menschen einfach zu töten wurde mit der Zeit langweilig. Ich wollte immer einen richtig guten Kampf. Je stärker der Gegner, umso besser. Umso größer waren der Kick und der Nervenkitzel. Und es gab nichts schöneres, als Seite an Seite mit ihm zu Kämpfen. Yeah!

Natürlich war er sofort zur Stelle, als ich in Schwierigkeiten geriet. Das war er immer. Er hatte mich ja nie wirklich aus den Augen gelassen. Als eine Horde wütender Menschen auf mich losstürmte, war er sofort an meiner Seite und kämpfte mit mir. Es war ein großartiger Kampf. Gemeinsam erledigten wir einen nach dem anderen.

„Gib’s zu Angelus. Das hier ist besser als wehrlosen Jungfrauen im Park aufzulauern.“

Wir tauschten nur einen kurzen Blick, aber das Funkeln in seinen goldgelben Augen und das leichte Grinsen auf seinen Lippen verriet mir, dass er meiner Meinung war. Auch er liebte es einen guten Kampf auszufechten. Wenig später hatten wir alle erledigt.

Erhitzt und erregt von dem Kampf standen wir uns als Letzte gegenüber. Sein Antlitz war blutverschmiert, genau wie meines. Er trat auf mich zu, packte mich und küsste mich mit voller Leidenschaft. Yeah! Eine wahrlich großartige Nacht war das.

Als er sich löste, meinte er: „Lass uns von hier verschwinden, bevor noch mehr von ihnen kommen. Ich fürchte ich muss Darla erklären, dass wir ein weiteres Mal nach einem neunen Unterschlupf suchen müssen. Denke nicht, dass du ohne Bestrafung davon kommst, Will.“

Oh ich war mir sicher, dass ich dafür bestraft werden würde. Doch ich fürchtete mich nicht. Denn allein die Art, wie er mich „Will“ nannte und wie er mich anlächelte, verriet mir, dass ich die Art der Bestrafung sehr genießen würde.

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