Melanies FanficForum

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SpikesChild
William the Bloody

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Beiträge: 91


New PostErstellt: 05.06.04, 23:16     Betreff: Re: Childe of Sire Antwort mit Zitat  



Teil 3

Sunnydale, 2000

Ich höre Angel etwas rufen, was meine Aufmerksamkeit sofort erregt. Auch er versucht mir was zu sagen, doch er wird von seinem Gegner unterbrochen. Ich bin einen Moment nicht aufmerksam, weil ich zu Angel rüber gesehen habe und schon passiert es. Dieser verfluchte Dreckskerl erwischt mich mit seinen Krallen. Der Mistkerl hat mich quer über der Brust erwischt. Das tut verdammt weh! Das tut verdammt noch mal höllisch weh! Mein schönes Shirt ist in Streifen zerfetzt und Blut quillt hervor. Jetzt recht es, Freundchen. Jetzt bin ich so richtig sauer.

Ich sammle alle Energiereserven zusammen und schlage gewaltig zurück. Ich prügle und schlage mit aller Kraft. Er hat keine Chance. Er liegt schließlich auf dem Boden und ich schlage weiter auf sein bescheuertes Grinsen ein. Ich schlage so lange, bis mich zwei starke Hände an der Schulter packen und zurückziehen.

****
Ich fasse es nicht! Es wunderte mich nicht, als Spike sich setzte um den Kampf zu beobachten. Es wunderte mich nicht, als er einfach nur seelenruhig sitzen blieb und zusah. Schließlich ist dies nicht sein Kampf und er würde einen Teufel tun, um einem Menschen zu helfen.

Dachte ich zumindest, doch als Xander verletzt ist, hechtet er von seinem Platz und schlägt auf den Dämon ein. Das wundert mich sehr. Unglaublich. Er schaltet sich tatsächlich ein, um uns zu helfen. Hat er sich etwa doch verändert? Steckt vielleicht doch ein Funken Gutes in ihm?

Ich fürchte jedoch er hat unsere Mission nicht ganz verstanden. Wenn er so weiter macht, wird er den Dämon töten. Ich versuche ihm zuzurufen, dass wir den Dämon lebend brauchen, doch mein Gegner verhindert es.

Verdammt! Er ist verwundet!

So schnell ich nur kann, versuche ich meinen Gegner Dingfest zu machen. William hat es schwer erwischt. Ich kann sein Blut riechen. Es macht mich wütend und bringt mich richtig in Rage. Ich fühle noch immer den Drang ihn zu beschützen. Genau wie früher. Endlich schaffe ich es meinen Gegner bewusstlos zu schlagen.

Trotz seiner Verletzung kämpft er sehr gut. Zu gut. Er wird ihn töten, wenn er so weiter macht. Dieser verdammte Hitzkopf. Nichts hat sich geändert. Noch immer verursacht er nur Schwierigkeiten.

Ich packe ihn an den Schultern und ziehe ihn von dem Dämon herunter. Ich bin wütend und in mir steckt noch immer der Schreck seiner Verletzung, deswegen schimpfe ich unbeherrscht: „Verdammt, Spike! Wir brauchen die Kerle lebendig und nicht als Brei. Hast du vorhin nicht zugehört?!“


****

Zugehört? Ich war viel zu beschäftigt damit nicht zuzuhören, als dass ich ein verfluchtes Wort davon mitgekommen hätte. Was will er eigentlich? Ich hab den verfluchten Kids vielleicht das Leben gerettet. Wozu um alles in der Welt brauchen sie die Kerle lebendig? Vielleicht hätte ich doch genauer zuhören sollen. Und wenn mir meine verdammte Brust nicht so verflucht wehtun würde, würde ich mich bestimmt auf eine Diskussion mit ihm einlassen. Die Art von Diskussion, die man mit Fäusten führt. Er steht vor mir und funkelt böse auf mich herab. Hinter ihm kann ich die Jägerin sehen, wie sie die beiden anderen Dämonen fein säuberlich zu einem Paket verschnürt. Ich denke dies hier war nur der erste Part der großen Dämonen-Bekämpfungs-Aktion. Verdammt großartig von mir.

Ich rapple mich mühevoll auf. Der Mistkerl hat mich übel erwischt. Es tut verdammt weh. Noch immer funkelt er mich an. Wenigstens scheint er mich jetzt endlich wahrzunehmen. Doch irgendwie macht mich das auch nicht glücklicher.

Ich habe endgültig genug von all der Scheiße hier. Ich habe genug von der Jägerin und ihren bescheuerten Freunden. Und vor allem habe ich genug von ihm! Dieser Bastard! Soll er doch krepieren. Hoffentlich wird dieser verfluchte Dämon, wer auch immer es ist, ihn und die ganze Bande töten. Hoffentlich sehe ich sie alle nie wieder!

Ich brauche verflucht lange, bis ich endlich in meiner stinkenden vermoderten Gruft ankommen. Irgendwie ist es hier jetzt noch ungemütlicher als sonst. Meine Brust tut verdammt weh und das Blut läuft immer noch aus der Wunde. Ich hab schon lange nichts ordentliches mehr zu trinken gehabt, weshalb es wohl länger dauern wird, bis sie sich schließt und verheilt.

Ich bin ziemlich erschöpft und lege mich auf eines der Steingräber. Nicht gerade gemütlich, doch ich bin sicher, irgendwann werde ich mich daran gewöhnen. Ich sollte die Wunde reinigen und sie verbinden, doch ich bin viel zu müde dazu. Es gab Zeiten, da haben andere so etwas für mich erledigt. Für Vampire ist es ganz normal, dass sie sich gelegentlich bei einem Kampf verletzen. Deswegen leben sie auch in Familiengruppen, um sich gegenseitig Gesellschaft zu leisten und sich zu verpflegen. Doch ich habe schon lange niemanden mehr, der meine Wunden pflegt.

****

Russland, 1926

Es war verflucht kalt damals. Im Winter ausgerechnet nach Russland zu ziehen, war wohl das dümmste, was uns einfallen konnte. Doch wenigstens waren die Nächte lang und es gab viel Spaß hier. Vielleicht ein wenig zu viel Spaß, denn die Kerle, mit denen wir uns schließlich angelegt hatten, waren nicht sehr spaßig. Wenigstens war es diesmal nicht ich, der den Kampf verursacht hatte. Diesmal war es Penn. Auch er genoss es hin und wieder sich zu prügeln.

Wir waren sofort alle zur Stelle. Es waren üble Typen. Doch das Schlimme daran war, dass es verflucht viele von ihnen waren. Ein ganzer Mob stürzte sich auf uns. Es war ein großartiger Kampf. Die ganze Familie kämpfte in einer Einheit. Das war das erste Mal, dass ich Darla richtig kämpfen sah. Nie hätte ich vermutet, dass hinter dieser zierlichen Figur soviel tödliche Kraft steckte. Sie war eine wahre Killermaschine. Auch Dru und mein Bruder waren großartige Kämpfer. Als der Jüngste war ich bei weitem nicht so stark und wendig wie sie. Angelus versuchte mich zu schützen und deckte meinen Rücken so gut es ging. Doch es waren einfach zu viele von ihnen. Zwei der Kerle verwundetem mich schwer. Sie trafen mich gleichzeitig und rammten ihre Schwerter in meinen Bauch. Schmerz durchzog wie Feuer meinen Körper. Es war der schlimmste Schmerz, den ich je ertragen musste. Ich schrie auf und fiel auf meine Knie. Ich sah noch, wie Darla den beiden Kerlen das Genick brach und spürte wie sie mich rasch hochhob. Sie rief den Anderen etwas zu, doch dies nahm ich nur noch verschwommen wahr. Ich verlor sehr viel Blut. Darla hielt mich fest an sich gedrückt und murmelte mir beruhigende Worte zu.

Ich erfuhr später, dass wir es mit Mühe schafften uns zurückzuziehen und zu fliehen. Als ich wieder zu Bewusstsein kam, lag ich auf einem weichen warmen Bett. Angelus saß an meiner Seite und versorgte meine Stichwunde. Vampire haben in ihrem Speichel eine blutstillende Essenz, die die Heilung beschleunigt. Das ist wichtig für uns. Schließlich gab es früher zu Urzeiten keine Ärzte und eine gute und rasche Heilung ist wichtig, um schnell wieder in der Lage sein zu können auf Jagd zu gehen. Also war er über mich gebeugt und leckte sorgfältig das Blut meiner Wunde auf und schloss sie mit seiner Zunge. Er hatte einen sehr besorgen Blick auf. Darla, Dru und Penn waren auch da und blickten mich ebenfalls besorgt an.

Angelus ließ mich von sich zu trinken, damit ich rasch wieder zu Kräften kam. Er wich nicht von meiner Seite, bis es mir wieder besser ging. Drei Tage und drei Nächte blieb er bei mir. Darla und meine Geschwister versorgen uns mit Blut. Er hielt mich sanft an sich gedrückt, wenn ich schlief und leistete mir Gesellschaft, wenn ich wach war. Er pflegte mich solange, bis ich wieder vollkommen gesund war. Dann verließen wir Russland und suchten uns eine wärmere Gegend. Die kommenden Wochen kam ich sehr in den Genuss seiner Liebe. Er hielt mich absichtlich von allem Ärger fern und achtete streng darauf, dass auch ich selbst keine Dummheiten machte. Es dauerte eine ganze Weile, bis er den Schrecken dieser Nacht vergessen konnte und sich unser Leben wieder normalisierte.

Es folgten viele Kämpfe und viele Verwundungen. Immer war er es, der mich wieder gesund pflegte. Wenn er, Penn, Darla oder Dru verwundet waren, wechselten wir uns alle ab und pflegten sie gemeinsam. Doch wenn es mich erwischte, ließ er niemanden sonst an mich heran. Allerhöchstens Darla durfte ihn ablösen, wenn es einen wichtigen Grund für ihn gab mich zu verlassen.

****

Sunnydale, 2000

Ich denke so elend wie heute habe ich mich noch nie gefühlt. Meine Wunde blutet noch immer und tut verdammt weh. Wenn ich wenigstens noch einen Whiskey hier hätte, dann könnte ich meine Schmerzen betäuben, aber nicht einmal das ist mir vergönnt. Dies ist wirklich nicht mein Tag. Ich hätte mich nicht einmischen sollen. Ich hätte einfach nur ruhig auf meinem Firstklass-Zuschauerplatz sitzen und zusehen sollen, wie der Dämon den Wächter und den Rotschopf killt. Das wäre gewiss lustiger gewesen als das hier.

Welcher verfluchte Teufel hat mich nur geritten den Kids zu helfen? Ist ja nicht so, als ob sie jemals etwas in der Art für mich getan hätten, oder? Ach verdammt. Es ist alles seine Schuld. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte ich bestimmt besser aufgepasst. Dann hätte ich bestimmt von dem großartigen Plan gewusst, den die Jägerin und ihre Freunde sich ausgedacht hatten. Dann wäre ich vermutlich gar nicht erst mit ihnen mitgegangen, jawohl! Er allein ist an allem Schuld. Er ist schuld daran, dass ich jetzt hier alleine in meiner stinkenden Gruft liege und dass mir das Blut über meinen ganzen Körper läuft. Ist ja nicht so, dass ich das Blut bitter nötig hätte, oder? Ich hab ja mehr als genug davon, also kein Grund zur Panik. Verdammt! Was soll’s. Wenigstens kann es heute nicht mehr schlimmer werden.

Plötzlich springt die alte Holztüre meiner Gruft auf. Wer verflucht wagt es mich jetzt zu stören? Kann man hier nicht mal in Ruhe verbluten? Ich hab mich geirrt. Es kann schlimmer werden. Mein verfluchter Sire betritt mein edles Etablissement und stattet mir einen Besuch ab. Womit nur habe ich diese Ehre verdient? Vermutlich will er mir mit aller Deutlichkeit klarmachen, dass ich mich von ihrer Dämonen-Bekämpfungs-Aktion fernhalten soll. Keine Sorge, den Gefallen werde ich ihm gerne tun! Ich hab die Schnauze voll von der Jägerin und ihren Freunden. Und von ihm genauso.

„Verschwinde!“ Ich denke damit habe ich deutlich gemacht, dass ich ihn nicht sehen will.

Warum geht er nicht einfach wieder dorthin, woher er gekommen ist? Warum muss er ausgerechnet jetzt hier stehen und mich ansehen? Warum ausgerechnet jetzt? Gefällt es ihm so sehr mich am Boden zu sehen?

Verflucht, jetzt kommt er auch noch näher. Ich kann mich nicht einmal richtig wehren, weil ich bereits zuviel Blut verloren habe und diese scheiß Wunde verdammt wehtut! Was zum Teufel denkt er, was er da tut? Er tritt doch tatsächlich an meine Seite und beginnt an meinem Shirt zu ziehen. Wütend schlage ich ihm seine Hand weg und zische ihn an: „Verschwinde zum Teufel! Lass mich in Ruhe!“

„Halt still!“ Noch ehe es mir klar wird, reagiert mein Körper von selbst. Ich verharre regungslos und lasse zu, dass er das Shirt auseinander reißt, um sich die Wunde genauer ansehen zu können. Ich brauche eine Weile bis mir bewusst wird, dass es derselbe schneidende Sireton war, mit dem er mich früher stets unter Kontrolle hielt. Noch immer reagiert mein Körper auf diese Stimme. Noch immer bin ich gezwungen ihm zu gehorchen. Und so angenehm es früher vielleicht war diese Stimme zu hören, so unangenehm ist es heute. Zu viele schmerzliche Erinnerungen tauchen erneut mit diesen zwei Worten auf.

Ich fühle mich Jahre zurückversetzt als ich noch das junge bedürftige Childe war, das sich nach der Berührung seines Sires sehnte. Er muss bemerkt haben, dass ich verletzt wurde, denn er ist vorbereitet und zieht etwas Verbandsmaterial aus seiner Manteltasche. Jetzt beginnt er mit einem sauberen Tuch das ganze Blut aufzuwischen. Ich bin zu müde und zu erledigt mich dagegen zu sträuben. Und irgendwie ist es sogar angenehm.

Und war es nicht genau das, was ich mir die ganze Zeit über gewünscht hatte? War es nicht das, was ich die ganze Zeit wollte? Seine ungeteilte Aufmerksamkeit wieder auf mir ruhen zu wissen? Also warum fühle ich mich jetzt nur so verdammt elend?

Tatsächlich kommt es noch schlimmer, denn ich fühle wie sich Tränen in meinen Augen sammeln und mir eine davon aus der Seite übers Gesicht läuft. Vielleicht merkt er es nicht. Wenn ich sie wegwische, wird er es merken. Ich bleibe einfach ruhig liegen und tu so, als wäre es mir egal was er hier tut. Oh verdammt! Er ist ein verfluchter Vampir. Bestimmt hat er den Duft der Tränen längst gerochen. Ich werde sie mir trotzdem nicht aus dem Gesicht wischen. Ich werde das alles hier einfach ignorieren.

„AU! Verfluchter Bastard! Pass gefälligst auf!“ Wie soll ich das ignorieren können, wenn dieser Idiot mit seinen ungeschickten Händen in meiner offenen Wunde herumhantiert. Und was hat dieses verfluchte Grinsen auf seinem zu Gesicht bedeuten?

„Du findest das hier wohl auch noch lustig? Gefällt es dir, mich am Boden meiner Existenz zu sehen? Macht es dir Spaß mich auch noch so richtig zu quälen? Warum zum Teufel verschwindest du nicht einfach?“

„Halt endlich still und es wird dir nicht so wehtun.“

Wie zum Geier soll ich mich stillhalten, wenn er mir ständig über die Wunde fährt? Auf diese Weise wird das nie was! Es wäre besser er würde mir endlich eine Flasche Whiskey besorgen und die Wunde damit… Oh Fuck! Was tut er da? Er beugt sich über meine Brust und beginnt wie zu alten Zeiten meine Wunde zu lecken, damit sie sich schließt und die Heilung schneller einsetzen kann. Ich bin erneut starr, aber diesmal vor Schreck und Überraschung. Warum tut er das? Warum zum Teufel tut er das?

„Verfluchte Hölle! Was wird das, wenn es fertig ist?“

Dieser verdammte Mistkerl grinst nur dämlich vor sich hin und leckt weiter über meine Brust. Oh ich hasse das! Seine Zunge fühlt sich verdammt gut an. Und ich sage es noch mal! Ich hasse das! JA! Fuck! Mein verfluchter Körper macht was er will. Das ist mein verfluchter Körper und ich sage wann sich mein verfickter Schwanz zu regen hat, und nicht er! Hab ich hier denn noch irgendwas zu sagen? Scheinbar nicht. Zumindest nicht heute.

Fein säuberlich leckt er über jede der tiefen Furchen, die dieser Dämon mit seiner Pranke verursacht hat. Ich versuche so gut es geht nicht darauf zu achten, was er hier gerade mit mir treibt, und das ist wirklich verflucht schwer. Er wird bald fertig sein, was bedeutet, dass er wieder gehen wird. Also muss ich nur stillhalten und warten. Nur stillhalten und warten. Das ist alles.

Als er endlich mit seiner Leckerei fertig ist – und ich bin nicht enttäuscht, nein ganz und gar nicht – schaut er mich an und meint: „Richte dich auf.“

Warum? Was will er denn noch?

„Fick dich!“ Das sollte klarstellen, dass ich nicht tun werde, was er will.

„Hoch mit dir!“ Könnte mir irgendjemand bitte einen Pflock durchs Herz jagen? Oder noch besser wäre es, ihm einen durchs Herz zu jagen! Yep! Dann müsste ich nicht auf diesen verfluchten Sireton reagieren.

Mit zusammengepresstem Kiefer blicke ich ihn wütend an. Natürlich sitze ich längst auf dem Sarg, so wie er es verlangt hat. Mein bescheuerter Körper regiert noch genauso zuverlässig auf seinen Sireton, wie früher. Sollte mich das beunruhigen?

Er zieht mir meinen Mantel von der Schulter und entfernt die T-Shirt-Fetzen. Dann greift er zum Verbandzeug, hebt meine Arme hoch und beginnt den Verband um meine Brust zu legen. Ich lasse es einfach zu, denn wehren hat ja doch keinen Zweck. Doch mein Mundwerk kann er mir nicht verbieten, also denke ich, sollte ich vielleicht verbal zuschlagen.

„Versuchst du damit deine Quote der Guten Taten für die heutige Nacht zu erfüllen? Oder weshalb bist du hier und tust das alles hier?“

OK, das war nicht gerade ein starker Angriff, aber vielleicht erfahre ich so endlich, warum er das hier alles tut.

„Du hast versucht zu helfen. Nun helfe ich dir.“

„Das ist der Grund? Das ist der verfluchte Grund? Nur weil du glaubst ich wollte helfen? Das ist alles? Scher dich zum Teufel!“

Ich stoße ihn so fest ich kann von mir. Dieser elende Bastard! Zumindest für einen kleinen Augenblick dachte ich er tut es der alten Zeiten Willen. Weil ich einst sein Childe war und er mich liebte. Für einen kleinen Augenblick dachte ich, ich würde ihm noch immer etwas bedeutet.

Jetzt grinst er nicht mehr dieser elende Bastard! Er steht regungslos da und schaut mich verletzt an. Was hat er erwartet? Dass ich ihm dankbar vor die Füße falle? Wer denkt er, dass er ist? Mein Sire? Das ist er schon längst nicht mehr! Genauso wenig wie ich sein Childe bin. Auch wenn mein verfluchter Körper denkt er müsse noch immer auf seine Stimme reagieren, bedeutet das noch lange nicht, dass ich es auch tue!

Das Ende des Verbands hängt lose herab. Ich greife es mir und bringe seine Arbeit zu Ende. So, damit wäre meine Wunde versorgt, also kann er wieder gehen. Worauf wartet er noch?

„Verschwinde endlich! Ich brauche keinen verfluchten Samariter!“

Er bewegt sich keinen Millimeter, sondern sieht mich nur an. Warum tut er mir das an? Warum geht er nicht endlich?

„Worauf wartest du noch? Du hast mir geholfen, damit sind wir quitt. Und nun verschwinde.“

Hat er Tomaten auf den Ohren?

„Und nur damit du es weißt, ich habe nicht versucht zu helfen! Ich wollte nur ein bisschen Spaß haben und mich prügeln. Die verfluchten Kids sind mir vollkommen egal!“

„Verstehe. Und deshalb hast du eingegriffen, als Xander verletzt wurde und du gemerkt hast, dass es eng für die beiden Anderen wird. Und nur deshalb hast du den Dämon absichtlich weit weg von den Kids getrieben, weil sie dir vollkommen egal sind.“

„Das war reiner Zufall!“ Was will er von mir? Es kann ihm doch vollkommen egal sein warum ich was tue.

„Will, ich…“

„Halt die verfluchte Klappe! Was fällt dir ein? Wer gibt dir das Recht mich so zu nennen?“

Und warum verflucht fange ich jetzt wieder zu heulen an?

„Ich glaube dir nicht, dass du das nur getan hast, weil du dich prügeln wolltest.“

„Was spielt das für eine Rolle?“

Er kommt wieder näher, doch ich weiche zurück. Ich will das alles hier nicht. Er soll endlich wieder gehen und mich wieder allein lassen. Damit kann ich besser umgehen, als mit dieser Sache hier, was auch immer das hier werden soll.

„Wir könnten morgen Nacht deine Hilfe gebrauchen.“

„Deswegen bist du also hier? Weil du mich um meine Hilfe bitten willst?“

„Das war einer der Gründe, ja.“

„Also weil du mich um meine Hilfe bitten und den Samariter spielen wolltest, um mir meine Wunde zu verbinden.“

„Das, und noch wegen einem anderen Grund.“

Er versucht weiter auf mich zuzugehen, doch ich weiche ihm immer wieder aus.

„Verdammt weshalb denn noch? Etwa weil du testen wolltest, ob dein kleines Spielzeug noch funktioniert? Ob mein verfluchter Körper noch immer auf deine Stimme reagiert?“

„Nein. Ich wusste, dass es noch funktionieren würde.“

„Also weshalb bist du dann noch hier? Und weshalb scherst du dich nicht endlich zum Teufel?“

„Weil du noch immer mein Childe bist und ich dein Sire.“

„Nein!“ Nein! Nein, nein, nein.

„NEIN! Scher dich zum Teufel! Verschwinde! Lass dich hier nie wieder blicken. Ich bin schon längst nicht mehr dein Childe. Und du bist schon längst nicht mehr mein verfluchter Sire! Hast du schon vergessen? Du hast uns verlassen! Du hast diese verfluchte Seele bekommen und wolltest von da ab nichts mehr mit mir zutun haben. Also komm mir nicht so! Komm mir jetzt nicht damit, dass ich dir noch irgendetwas bedeuten würde. Wenn es so wäre, dann wärst du schon längst hier aufgetaucht und hättest dich um mich gekümmert. Wenn es so wäre, wärst du bei mir gewesen und hättest mir geholfen, als mich die Soldaten der Initiative gefangen genommen hatten. Dann wärst du für mich da gewesen, als ich nicht mehr beißen konnte und ich bei der verfluchten Jägerin angekrochen kam und nach Blut bettelte. Du bist nicht mehr mein Sire! Verstanden?“

„Es tut mir leid, Will. Ich hatte dich damals verlassen, weil ich glaubte du könntest mich nicht mehr lieben mit der Seele in mir. Du warst ein reiner Dämon. Du hättest nicht verstanden, warum ich keine Menschen mehr töten kann. Du hättest mich verstoßen und das hätte ich nicht ertragen. Ich hoffte damals noch einen Weg zu finden die Seele wieder loszuwerden. Ich weiß es ist viel Zeit vergangen. Ich weiß ich hätte eher versuchen sollen es zu erklären. Doch ich hatte Angst du würdest mich dafür hassen. Du trägst jetzt diesen Chip im Kopf. Ich dachte du könntest mich jetzt vielleicht besser verstehen. Doch ich fürchte, es ist wohl zu viel Zeit vergangen. Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe. Verzeih mir. Ich werde jetzt lieber wieder gehen. Leb wohl, Will.“

Dieser verfluchte Bastard. Kommt einfach hier rein, erzählt mir irgendeinen Mist von seiner Seele und dann verschwindet er einfach so wieder? Hab ich etwa erlaubt, dass er einfach so verschwinden kann? Was denkt er sich eigentlich?

Was denkt er wer er ist? Was denkt er, dass er von mir weiß? Ich hätte ihn niemals verstoßen. Niemals! Und wenn er tausend Seelen in sich gehabt hätte, ich hätte ihn niemals verstoßen. Er hat keine verfluchte Ahnung von mir! Er hat sich noch nie die Mühe gemacht mich wirklich kennen zu lernen. Schon immer war er der Sire und ließ seine Macht über mich spielen. Niemals hat er mich gefragt wie ich wirklich für ihn fühle! Niemals! Dann hätte ich ihm nämlich gesagt, dass ich ihn liebe! Egal was mit ihm passiert. Egal, ob er Menschen töten kann, oder nicht. Egal, ob er eine Seele in sich trägt, oder nicht. Das hatte mir noch nie wirklich was bedeutet. Das müsste er eigentlich wissen, wenn er mich so gut kennt.

Er müsste wissen, dass ich immer nur getötet und gemetzelt habe, um ihm zu gefallen. Dass ich einen guten Kampf einem Gemetzel immer vorgezogen habe. Dass es mir mehr Spaß machte mit einer Jägerin zu tanzen, als ein wehrloses Mädchen zu töten. OK, zugegeben, das hatte auch seinen Reiz, aber nichts lässt sich mit dem Kick vergleichen, einer Jägerin im Kampf gegenüberzustehen. Ein Kampf auf Leben und Tod. Sie oder ich. Das war tausendfach besser als wahlloses Morden. OK, vielleicht hat er ein bisschen Recht. Vielleicht hätte ich es nicht verstanden. Ich war jung!

Doch ich brauchte ihn! Er war mein Leben. Ich wusste nicht, was ich ohne ihn tun sollte. Er hätte es wenigstens versuchen können, anstatt einfach so zu verschwinden und mich allein zurückzulassen.

Ja! Darin ist er richtig gut, mich allein zurück zu lassen. Kommt einfach hierher, erzählt mir das alles und lässt mich wieder allein. Was soll ich jetzt damit anfangen? Was soll ich jetzt tun?

Ich bin verdammt wütend! Ich bin wütend auf ihn. Weil er mich wieder allein lässt. Weil er einfach so ging. Ich bin wütend auf mich, weil ich ihn nicht aufgehalten habe. Weil ich ihm nicht sagte, wie ich noch immer für ihn fühle. Denn noch immer fühle ich ihn in mir drin. Noch immer sehne ich mich nach ihm. Ich habe es jahrelang verdrängt, doch jetzt kommt alles wieder zurück. Ich wusste es immer, nur wollte ich es nie glauben. Ich liebe ihn noch immer. Und dieser verfluchte Bastard lässt mich einfach so alleine!

Verdammt! Aus diesem Fernseher wird nie wieder eine Folge Passion kommen. Ich hätte vielleicht nach etwas anderem greifen sollen, um es an die Wand zu werfen. Nur leider war grade nichts Anderes in der Nähe. Doch wenigstens fühle ich mich jetzt ein wenig besser. Die Wunde tut zwar jetzt wieder etwas weh, doch das kümmert mich nicht. Denn ich hab einen neuen Plan! Jawohl. Ich werde ihm zeigen wie ich über ihn denke!

Doch zunächst einmal werde ich mich erstmal ausruhen. Ich habe morgen viel vor und dazu muss ich bei Kräften sein, also lege ich mich auf mein provisorisches Bett und versuche zu schlafen.

Ich versuche es zu mindest.

Es wäre einfacher, wenn es ein wenig bequemer wäre.

Und wenn ich nicht so verflucht alleine wäre.

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