Melanies FanficForum

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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170


New PostErstellt: 08.08.04, 15:07     Betreff: Re: Never Ending Story Antwort mit Zitat  

Teil 18

„Ich weiß nicht, was ich noch machen soll“, sagte Angel verzweifelt. „Aber du kannst nicht zurückkommen, es ist zu gefährlich.“
Aus den drei Wochen Urlaub waren mittlerweile sechs Wochen geworden, und Wesley hatte genug von seiner Familie. Mehr als genug, wie er Angel entschieden klarmachte.
„Entweder, ich komme zurück nach Los Angeles - und damit auch zu dir und diesem Irren – oder ich werde selbst irre!“
„Aber Spike will dich immer noch töten!“ Angel wollte Wesleys Leben nicht gefährden.
Wesley lachte nur. „Im Augenblick kann ich ihn sogar verstehen. Wenn mein Vater das, was ich tue, noch einmal kritisiert, werde ich auch zum Mörder.“ Er schwieg kurz. „Ich komme zurück, und wir stehen das zusammen durch, wie immer! Angel, Freunde sind da, wenn man sie braucht. Und du brauchst deine Freunde! Wir sehen uns dann am Freitag.“
Bevor Angel etwas erwidern konnte, hatte Wesley bereits aufgelegt.
Angel seufzte und versuchte, Cordelia zu erreichen, und zum Wegbleiben zu bewegen.
Aber ebenso wie Wesley bestand sie darauf, zurück zu kommen. „Und sag Spike ruhig, wenn er mich auch nur falsch anschaut, bezieht er die Prügel seines Lebens!“

Angel umarmte seine Freunde so glücklich, als ob er sie nie wieder loslassen wollte.
Cordelia sah sich um. „Wo ist *du weißt schon*?“
„Spike? Zuhause. Ich habe ihn vorsichtshalber eingeschlossen, damit er nicht irgendwelchen Unfug anstellt.“
„Wie geht es ihm?“, fragte Wesley.
Angel zuckte die Schultern. „Er schläft eigentlich nur noch. Das Blut, das ich ihm bringe, verweigert er. Er ist so dünn, das ich mir allmählich Sorgen mache“, antwortete Angel bekümmert.
„Na ja, an Magersucht kann er ja nicht mehr sterben“, meinte Cordelia nur.
Im Hotel angekommen, wandte sie sich ihrem Computer zu. „Hattest du viele Aufträge?“
„Äh, nein...“, druckste Angel herum.
Cordelia sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Wie viele Aufträge?“
„Na ja, eigentlich... keine.“
„Keine Aufträge?“ Cordelia war fassungslos.
„Ich... ich musste mich doch um Will... Spike kümmern!“, rechtfertige sich Angel.
Es gefiel ihm überhaupt nicht, dass ihn sowohl Cordelia als auch Wesley so eindringlich ansahen.
„Er ist... es geht ihm nicht gut. Ich konnte ihn doch nicht alleine lassen.“
Cordelia sah ihn konzentriert an. „Okay, jetzt sind wir alle wieder da, jemand kann also auf ihn“, sie deutete gegen die Decke, „aufpassen. Das heißt, falls es überhaupt nötig ist!“
Bevor Angel sie aufhalten konnte, war sie die Treppe hinaufgestürmt. Wesley folgte ihr grinsend, Angel eher verstört.
Oben blieb Cordelia stehen und schnüffelte. „Was stinkt denn hier so? Hast du dein Blut verschüttet?“
Angel schüttelte den Kopf. „Nicht ich, das war Spike, er...“ weiter kam er nicht.
Cordelia folgte dem Geruch, bis zu einer bestimmten Zimmertür. Sie riss an der Klinke, aber die Tür ging nicht auf.
„Aufschließen!“
Angel zog brav den Schlüssel aus der Tasche.
Dann wurde ihm klar, was Cordelia da verlangte.
„Das geht nicht! Wenn Spike dich sieht, versucht er, dich zu töten!“
Cordelias Blick war vernichtend. „Entweder, du schließt auf, oder ich trete die Tür ein!“
Angel machte sich keine Illusionen, er wusste, wozu Cordelia fähig war.
Und er wusste auch, das sie ins Zimmer kam, so oder so.
Resigniert schloss er die Tür auf.
Cordelia stand in der offenen Tür und sah sich fassungslos um. „Was ist das, ein Schweinestall?“
Sie ging langsam zum Bett, wo Spike zusammengerollt schlief. Oder zumindest so tat.
Unterwegs hob sie seinen Ledermantel mit spitzen Fingern auf und rümpfte die Nase. „Riecht ihr das eigentlich nicht?“
Wesley war vorsichtshalber an der Tür stehen geblieben, aber sein angewiderter Blick verriet, das er den Geruch durchaus wahrnahm.
Angel sah erst ungläubig aus, dann atmete er tief ein. Und fragte sich gleich darauf, warum ihm der Geruch bisher nicht aufgefallen war.
Aber eigentlich wusste er es selber. Da er nicht atmete, nahm er auch Gerüche nicht wahr.
Erst jetzt.
Das Zimmer stank nach vergossenem, geronnenem und getrockneten Blut, Alkohol, Zigaretten und ungewaschenem Vampir.
Angel wurde auf einmal klar, was Cordelia, und Wesley, gerochen hatten.
Aber bevor er etwas unternehmen konnte, kam ihm Cordelia zuvor. Sie zerrte so heftig an Spike, das dieser vom Bett fiel.
„So, mein Freund, du wirst dich ab sofort an die hier üblichen Regeln halten“, schimpfte sie.
Spike schlug die Augen auf und grinste sie an. „Oh, die Highschool-Queen.“ Er sah an Cordelia vorbei. „Und der unfähige Ex-Wächter. Na dann sind wir ja wieder vollzählig.“
Er wollte die Augen wieder schließen, aber eine kräftige Ohrfeige von Cordelia hinderte ihn daran. „Du wirst jetzt das Zimmer putzen, deine Klamotten waschen und dich selber!“
Spike grinste nur gelangweilt. „Und wenn nicht?“
Cordelia erwiderte das Grinsen. „Dann warten wir bis zum Sonnenaufgang, das dauert nicht mehr lange. Und du ziehst aus!“
Spike erbleichte etwas. „Moment mal, das kann sie nicht machen“, protestierte er und sah Angel an. „Du bist doch der Boss, verbiete ihr, so mit deinem Child zu reden!“
Angel sah betreten zu Boden.
„Irrtum, Spike. Ich bin der Boss“, mischte sich Wesley ein.
„Du!?“ Spike konnte es nicht glauben. Wieder suchte sein Blick Angel.
Der nickte zögernd.
Spike stöhnte.
„Wo bin ich hier nur hingeraten!“
Er rappelte sich langsam auf und sah Cordelia ablehnend an. Dann streifte er das T-Shirt über den Kopf und öffnete seinen Gürtel. „Willst du hier bleiben, bis ich mich ganz ausgezogen habe?“
Cordelia drehte sich hastig um und ging hinaus, während Spike triumphierend grinste.
Aber als er wieder alleine war, setzte er sich auf den Bettrand und stützte den Kopf in die Hände.
„So wie es aussieht, bin ich mal wieder der Verlierer“, sagte er leise zu sich selbst.
Dann knäuelte er sein T-Shirt zu einem Ball zusammen und warf es wütend gegen die Wand.
„Warum ist eigentlich nichts so wie es scheint?“

Zwei Stunden später erschien Spike sauber und in neuen Klamotten bei Angel im Büro. Seine Haare ringelten sich feucht ins Gesicht, obwohl er sie immer wieder unwillig zurückstrich.
„Wo gibt’s Blut?“
„Küche“, sagte Angel, der den Blick nicht abwenden konnte. Spike erschien ihm so begehrenswert wie lange nicht mehr.
Er musste sich gewaltig zusammenreißen, nicht sofort über ihn herzufallen.
„Äh, es gibt aber nur Rinder- oder Schweineblut“, setzte er hastig hinzu, als Spike gehen wollte.
Der drehte sich noch einmal um und lächelte Angel an. „Genau mein Geschmack. Ich hoffe, es ist viel da, ich bin hungrig wie ein Wolf!“
Angel starrte nur wortlos hinterher, als er endgültig das Büro verließ.
Erst viel später kam er endlich dazu, mit Spike alleine zu reden.
„Wie... äh, geht es dir?“, fragte er zögernd.
Spike nickte nur und deutete ein Lächeln an. Antworten konnte er nicht, da er den Mund voll hatte.
Er war, wie eigentlich schon den ganzen Tag, seit er seine *Höhle* verlassen hatte, beim Essen.
Angel fragte sich langsam, ob es so gut für ihn war, sich ständig irgendwas in den Mund zu stopfen, nachdem er so lange jegliche Nahrungsaufnahme verweigert hatte.
„Gut.“
Angel sah ihn verwundert an, bis er begriff, das Spike soeben auf sein Frage geantwortet hatte.
„Und du hast nicht den Wunsch... oder den Drang, jemand zu töten?“, fragte er behutsam weiter.
Spike schüttelte nur den Kopf, da er wieder den Mund voll hatte. Diesmal mit Schokolade, wie Angel bemerkte. Was in ihm den spontanen Wunsch auslöste, sein Child zu küssen. Sehr lange zu küssen. Und noch viel mehr zu tun.
Er schüttelte selber den Kopf, um diesen unangebrachten Gedanken zu vergessen. Vor allem, bevor er irgendwie sichtbar wurde.
Vorsichtshalber schlug er die Beine übereinander.
Spikes amüsiertes Grinsen machte ihm dann klar, das er gerade genau das verraten hatte, was er eigentlich verbergen wollte.
Er brach einen neuen Riegel Schokolade ab, an dem er dann herumlutschte, ohne den Blick von Angel zu nehmen.
Und Angel versuchte krampfhaft, alle Gedanken, die ihm dabei in den Sinn kamen, zu verdrängen.
„Es geht dir wirklich wieder gut?“, fragte er mit ziemlicher Verspätung weiter.
Spike antwortete gleich: „Es geht mir gut, ich beiße niemand, ich trinke brav mein Ersatzblut...“, er stand auf und beugte sich über Angel, „und ich bin wahnsinnig heiß auf meinen Sire. Gehen wir ins Bett?“
Diesmal stellte Angel keine Fragen mehr.
Erst später, als sie ihre Gier nacheinander gestillt hatten und zu erschöpft waren, um weiter zu machen.
„Warum hast du eigentlich... na ja, nachgegeben?“, fragte Angel neugierig und streichelte Spike, der sich schläfrig an ihn kuschelte.
„Ach, es wurde langsam langweilig“, entgegnete Spike leichthin und hoffte, das Angel niemals die Wahrheit herausfand, nämlich dass es nur eine Person gab, vor der er mehr Angst hatte als vor Angelus – und das war Cordelia, wenn sie wütend war!

Spike war sich wohl bewusst, das er von Angel und seinem Team ständig beobachtet wurde. Aber inzwischen war es ihm egal. Er hatte sich damit abgefunden, das er niemand verletzen oder gar töten konnte.
Dafür hatte, er, mehr zufällig, herausgefunden, das er gegen Dämonen durchaus kämpfen konnte ohne dass sein Chip ansprang.
Dieses Wissen nutze er eine Zeitlang so weidlich aus, das ihn Angel irgendwann zurückhalten musste, bevor Spike wahllos jeden Dämon in Los Angeles umbrachte.
„William, lass ihn los!“ Angel zerrte an Spikes Händen, die eng um den Hals des grünhäutigen Dämons lagen.
„Genau, hör auf deinen was-auch-immer“, krächzte der besagte Dämon.
Spike grinste nur. „Erst, wenn du mir alles gesagt hast, was ich wissen will!“
„Wie denn, wenn du mir die Kehle zudrückst!“
„William, lass Lorne los. Er gehört zu uns!“, mischte sich Angel wieder ein.
Spike ließ widerwillig los und sein Opfer rieb sich den Hals.
„Du hast ja einen ziemlich festen Griff, Honey. Ist alles an die so hart?“
Spike grinste. „Du kannst es ja bei Gelegenheit ausprobieren!“
„Hört auf mit dem Geplänkel. Beide!“, schimpfte Angel, der seine Eifersucht nicht unterdrücken konnte.
Lorne konnte sich mit sonst wem vergnügen, aber nicht mit Spike.
Er sah Spike vorsichtshalber böse an, damit der auch mitbekam, das er seinen Sire verärgert hatte.
Angels Blick bewirkte das übliche – nämlich gar nichts. Spike hauchte ihm einen Kuss zu und grinste breit, während er die Daumen in seinem Gürtel einhakte, sodass seine Finger wie ein Hinweispfeil auf sein bestes Stück wirkten.
Angel schluckte und wandte sich lieber wieder Lorne zu.
„Das ist William, mein Child. William, das ist Lorne, ihm gehört das Caritas.“
„Ich ziehe es vor, Spike genannt zu werden“, antwortete Spike und sah Lorne tief in die Augen.
Angel macht sich eine geistige Notiz, Spike nie mehr mit ins Caritas zu nehmen.
„William, kannst du uns bitte was zu trinken holen?“, bat Angel förmlich, während er vor Eifersucht fast überkochte.
„Das übliche?“, erkundigte sich Lorne und wollte seinem Barkeeper ein Zeichen geben.
Angel trat ihm fest auf den Fuß.
„Aua! Hat das eine bestimmte Bedeutung, mein Engel?“ ,fragte Lorne erstaunt, während Spike verwundert von einem zum anderen sah.
Angel ignorierte ihn.
„Lorne trinkt Gin-Tonic, ich Tequila und was du möchtest, weiß ich nicht“, sagte er zu Spike. „Kannst du dich darum kümmern? Ich muss noch was mit Lorne besprechen.“
„Schon verstanden. Mach, das du wegkommst und lass dir Zeit mit dem zurückkommen“,
grinste Spike.
Er lächelte Lorne an. „Wir sehen uns hoffentlich noch mal?“
´Nicht, wenn ich es vermeiden kann`, dachte Angel nur.
Lorne sah Spike hinterher. „Hübscher Junge, wo hast du den aufgegabelt?“
„London. Ende 19. Jahrhundert“, antwortete Angel knapp.
„Oh, und ich dachte, er ist neu. Dann kennt ihr euch schon länger?“
„Lange genug“, knurrte Angel. „Aber ich bin nicht hier, um mit dir über William zu reden. Ich brauche Informationen.“
Lorne seufzte. „Wie immer, nicht wahr? Und dabei dachte ich, du kommst wegen meinen schönen roten Augen her.“
„Schon gut, was willst du wissen?“, fragte er, als Angel ihn nur verständnislos anstarrte.
Angel kehrte langsam in die Gegenwart zurück.
„Weltuntergang“, sagte er und sah Lorne eindringlich an. „Was fällt dir dazu ein? Und wie kann ich ihn verhindern?“
Lorne seufzte leise und sah sich im Raum um. Dann wandte er sich wieder Angel zu. „Weltuntergang“, wiederholte er leise. „Du glaubst, du hast schon alles erlebt, was es in dieser Richtung gibt, aber das stimmt nicht, mein Engel.“ Er schüttelte betrübt den Kopf. „Das stimmt ganz und gar nicht. Der absolute Höhepunkt im Kampf Gut gegen Böse steht uns – dir - erst noch bevor!“

Als Spike mit den Getränken ankam, sprang Angel auf. „Das hat ja ewig gedauert. Gehen wir!“
„Äh, was?“ Spike stellte das Tablett ab und griff nach seinem Bier. „Warum hast du es auf einmal so eilig?“ Er trank etwas, bis ihm Angel die Flasche entriss.
„Wir müssen los!“
„Hey, mir gefällt es hier ganz gut, warum diese Eile?“
Spike drehte sich zur Bühne hin.
„Genau, warum diese Hektik, würde mich auch mal interessieren“, murmelte Lorne in seinen Gin-Tonic.
Angel bedachte ihn mit einen giftigen Blick.
„Andere Leute müssen arbeiten.“
„Entspann dich, Angel.“ Spike zeigte auf die Bühne. „Dreistimmig habe ich *my way* auch noch nie gehört.
„Jetzt hast du es gehört, also komm!“ Angel zerrte ihn hoch.
Spike trank schnell sein restliches Bier aus. „Man, hast du schlechte Laune“, murrte er.
„Du wirst gleich merken, wie meine Laune ist“, knurrte Angel wütend.
„Und du, was ist mit den Anti- Gewalt- Zauber? Solltest du auch mal wieder erneuern!“
Lorne lächelte sanft. „Wenn du so schlecht drauf bist wie heute, bin ich völlig deiner Meinung, Engelchen.“
„Nenn mich nicht Engelchen“, grummelte Angel, „und halt dich aus meinem Kopf raus!“
„Gerne, wenn du aufhörst, *my way* mitzusummen.“
Er nahm einen Schluck Gin-Tonic und sein Lächeln wurde breiter. „Behandle ihn besser, dann bleibt er auch bei dir.“
„Lass mich mit deinen rätselhaften Ratschlägen in Ruhe!“ Angel stürmte zum Ausgang und zerrte Spike, der keine Chance hatte, sich zu befreien, hinter sich her.

„Musst du eigentlich jeden Kerl anmachen, der dir über den Weg läuft?“
Einige Stunden später hatte sich Angel immer noch nicht beruhigt, ganz im Gegenteil. Seine Laune war noch etwas schlechter geworden.
„Ich? Ich habe niemand angemacht“, entgegnete Spike gelangweilt und blätterte in einem Comic.
„Hast du wohl. Lorne hätte dich doch gleich ins Bett geschleppt, wenn ich nicht dabei gewesen wäre. Ach was, er hätte nicht mal solange gewartet und dich gleich da am Tisch gefickt!“
Spike zuckte die Schultern. „Du warst aber dabei.“
Angel riss ihm das Comic aus der Hand.
„Kannst du nicht mal was Vernünftiges lesen? Aber außer Comics und Pornos kennst du ja nichts!“
Jetzt wurde auch Spike wütend.
Er baute sich vor Angel auf und funkelte ihn zornig an. „Was glaubst du, wer du bist?“
„Immer noch dein Sire...“
Spike winkte ab. „Spar dir den Spruch, den kenne ich zur Genüge. Immer, wenn es nicht so läuft, wie du willst, kommst du mit der alten Sire-Nummer! Ich bin alt genug – in jeder Beziehung – um alleine zurechtzukommen.“
Dann machte er das, was er in so einer Situation immer tat.
Er stürmte aus dem Hotel und schlug die Tür hinter sich zu.
Angel atmete erleichtert auf und rieb sich die Schläfen. „Ruhe, wunderbare Ruhe und Stille! Endlich.“
Er sah Wesley und Cordelia an. Die Beiden hatten die ganze Zeit versucht so zu tun, als ob sie gar nicht da wären.
„Er nervt!“, sagte er trotzig.
Beide nickten nur. „Er nervt immer mehr!“, bekräftigte Angel seine erste Aussage. „Warum haben wir ihn nur hier her geholt?“
Wesley wollte zu einer Antwort ansetzen, aber ein kräftiger Stoß von Cordelia brachte ihn dazu, den Mund wieder zuzumachen.
„Äh, war’s das dann? Für heute?“, fragte sie dann stattdessen.
Angel nickte nur abwesend. Er fragte sich bereits, was Spike wohl alles anstellte.
„Okay, ich habe ´ne Verabredung. Wir sehen uns morgen.“ Cordelia verschwand lieber, bevor Angels nächster Wutausbruch ihr galt.
Angel sah ihr kurz hinterher und dann Wesley an. „Was machst du?“
Wesley zuckte nur die Schultern. „Ich habe die neuen Bücher noch nicht übersetzt.“

Angel wachte auf, als Spike im Zimmer rumpolterte. Er zog sich die Decke über den Kopf, um dem Licht zu entgehen, aber es half wenig gegen den Krach, den Spike machte.
Bis er sich entnervt aufsetzte. „William, was soll das? Ich will schlafen!“
Spike sah ihn an. „Du- du bis´ doch... wach“, sagte er undeutlich.
Angel schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht wach! Du störst mich nur beim Schlafen mit deinem Krach!“
Er legte sich wieder hin und wollte weiter schlafen, womit Spike überhaupt nicht einverstanden war.
„Angel, nich´ s´lafn“, nuschelte er.
„Warum nicht?“, fragte Angel genervt.
„Weil... weil... wenn du s´läfs, kann ich nich´ mit dir red´n.“
„Du bist völlig betrunken und kannst gar nicht mehr reden“, stellte Angel klar.
Spike schüttelte heftig den Kopf und wäre fast hingefallen.
„Ich bin nich´ betr.. bedru... was du grade ´sagt hast.“
„Komm endlich ins Bett“, grummelte Angel, der genau wusste, das er so lange nicht weiterschlafen konnte, wie Spike wach war.
„Hmm“, Spike sah ihn nachdenklich an.
Lange.
Sehr lange.
So lange, dass Angel dachte, er wäre jetzt im Stehen eingeschlafen.
Nicht, das er es bedauerte. Wenn Spike endlich ruhig war, konnte auch er weiterschlafen.
„Was soll ich im Bett?", fragte Spike schließlich.
„Schlafen!“
„Mit dir?“, fragte Spike weiter und grinste auf einmal glücklich.
„Angel nickte. „Ja.“
Dann fiel ihm ein, das Spike das ganz sicher anders verstehen würde, als es gemeint war. „Äh, ich meine, du sollst zu mir ins Bett kommen. Und schlafen. Neben mir, nicht mit mir.“
„Warum?“
„Was warum?“, fragte Angel entnervt zurück.
„Warum wills´tu nich mit mir schlaf´n?“
„Weil- weil... ich bin müde. Und will schlafen.“
„Mit mir!?“
„Nein“, knurrte Angel, „alleine.“
Spike sah ihn todtraurig an. „Du willst nich mit mir schlaf´n? Nie wieder? Dann geh´ich jez´!“
Er wollte sich schwungvoll umdrehen, verlor aber dabei das Gleichgewicht und fiel aufs Bett. Quer über Angel.
Angel seufzte gequält.
„Geh von mir runter!“
Wahrscheinlich konnte Spike in dieser Lage mühelos schlafen. Aber er nicht.
„Spike, geh von mir runter.“
Spike rührte sich nicht mehr.
Angel wand sich unter dem bewegungslosen Körper hervor und fing an, Spike auszuziehen.
Dabei fluchte er leise vor sich hin.
Endlich hatte er es geschafft. Er schob Spike in eine Lage, bei der er nicht das ganze Bett beanspruchte, dann legte er sich selber wieder hin.
Endlich schlafen. Ohne das diese Nervensäge ihn etliche Male wieder aufweckte, weil ihm etwas eingefallen war, das keinesfalls bis zum Morgen warten konnte.
Angel war auch fast eingeschlafen, als Spike ihn aufweckte. „Angel, mach das es aufhört.“
„Was?“, nuschelte Angel verschlafen.
„Das Bett“, antwortete Spike jämmerlich.
„Was ist mit dem Bett?“ Angel wünschte seinem Child die Pest an den Hals.
„´s bewegt sich! Ich mag das nich´, ´s soll aufhören.“
„Das Bett bewegt sich nicht! Schlaf endlich“, knurrte Angel.
Die darauf folgende Stille dauerte so lange, dass er dachte, Spike würde tatsächlich schlafen.
„Es dreht sich. Mir wird s´lecht davon!“
„Quatsch, das Bett dreht sich nicht.“ Trotzdem öffnete Angel die Augen, aber alles war wie immer. Und das Bett bewegte sich auch nicht.
„Es dreht sich aber wirklich!“ Spike machte würgende Geräusche.
Angel war mit einem Mal hellwach. „Spike, wenn dir schlecht wird: Nicht im Bett!“
Er sah Spike im schummerigen Licht durchdringend an.
„Dann halt das Bett an!“
„Das verdammte Bett steht still! Aber du hast wieder mehr geschluckt als du verträgst“, schimpfte Angel.
Wieder war es längere Zeit still.
„Angel, kan´ich bei dir schlaf´n?“, fragte Spike leise.
„Du schläfst bei mir“, fauchte Angel. ´Und ich bedauere es ungemein`, fügte er in Gedanken hinzu.
„Ich meine... ganz dicht bei dir“, murmelte Spike fast unhörbar.
Angel seufzte leise und breitete die Arme aus. „Wenn dir übel wird, und ich oder das Bett etwas abkriegen...“, drohte er.
„Nein, will nur... dicht bei dir sein.“ Spike rutschte eng an Angel heran und kuschelte sich an ihn.
Angel lächelte wider Willen.
Spike konnte so niedlich und anschmiegsam sein. Aber im allgemeinen sorgte er schnell dafür, das Angel es immer wieder vergaß.
Er legte die Arme fest um sein Child und küsste sanft Spikes Haare. „Bei der ganzen Färberei wundert es mich wirklich, das du noch nicht im Dunkeln leuchtest“, flüsterte er.
Aber Spike antwortete nicht.
Und er sagte auch später nichts, als Angel endlich wieder einschlief.

„Aua!“ Spike hielt sich stöhnend den Kopf.
„Du siehst aus, als ob du tot wärst. Aber rein formal bist du das ja auch.“ Angel konnte sich diese Bemerkung nicht verkneifen.
„Aua! Nicht so laut, bitte! Lass mich einfach in Ruhe noch einmal sterben!“ Spike klang ungemein jämmerlich.
Er zog sich die Decke über den Kopf.
Angel hatte Mitleid mit seinem Child. Leise stand er auf und ging aus dem Zimmer.
Im Büro fand er bereits Wesley vor, der ihn fragend ansah.
„Er ist wiedergekommen. Leider.“ Angel goss sich Kaffee ein. „Stockbesoffen. Und jetzt hat er ´nen mörderischen Kater. Geschieht ihm ganz recht.“
Er blätterte die Post durch. „Gibst was Wichtiges?“
Nein“, antwortete Wesley.
„Wo ist Cordy?“, fragte Angel plötzlich.
„Casting.“
Angel gab sich mit dieser knappen Antwort zufrieden und blätterte müßig die Zeitung durch. Kurz überlegte er, wieder zu Spike ins Bett zu kriechen und das nachzuholen, was er seinem Child in der letzten Nacht verwehrt hatte.
Dann verwarf er den Gedanken wieder. Spike würde doch nur stöhnen und jammern und Kopfschmerzen haben.
Er stand auf, um sich ein Glas Blut zu holen.
Als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung auf der Balustrade bemerkte, sah er auf.
Spike stand am Treppenabsatz und streckte sich.
Dann kam er langsam die Treppe herunter.
Angel erstarrte. „Spike, willst du dir nicht was anziehen, bevor du runterkommst?“, rief er.
Spike blieb stehen und sah ihn verwundert an. „Ich habe was an.“ Er zupfte an dem Hemd, das er trug. „Ein Hemd.“
„Mein Hemd“, berichtigte ihn Angel. „Äh, wie wäre es, wenn du noch... na ja, weiter unten was anziehst?“
Spike betrachtete seine Füße aufmerksam. „Seit wann stört es dich, wenn ich barfuss bin?“ Er schüttelte nur den Kopf und reckte sich.
Das Hemd glitt dabei weit nach oben und gab mehr von Spike frei, als es Angels Ansicht nach angebracht war. Zumal Spike anfing, das Hemd aufzuknöpfen. „Aber wenn es dich stört, ziehe ich das Hemd ja aus.“
„Nein, behalte es an. Bitte!“ Angel kreischte fast. Und hoffte inständig, das weder Cordelia noch Wesley plötzlich in der Halle auftauchten
„Verdammt Spike, musst du deinen Schwanz der Öffentlichkeit präsentieren? Zieh dir gefälligst eine Hose an!“
Spike grinste plötzlich teuflisch. Er zog das Hemd soweit nach oben, das Angel einen ungehinderten Blick auf seinen Schwanz bekam.
Der hoch aufgerichtet war.
Angel stöhnte leise. „Was willst du?“, fragte er ergeben.
Spike umfasste seinen Schwanz und fing langsam an, seine Hand auf und ab zu bewegen. Angel sah fasziniert zu.
„Ähm, musst du das hier machen?“, fragte er heiser.
Spike grinste breit. „Ich kann das auch in unserem Schlafzimmer machen“, entgegnete er fröhlich.
„Kann ich... dabei sein?“ Angels Stimme wurde immer rauer.
„Ich bestehe darauf. Sonst mache ich genau hier weiter.“ Auch Spikes Stimme war rauer und leiser geworden.
Angel war mit wenigen Sätzen bei ihm und hob ihn hoch.
„Ich dachte, es geht dir schlecht“, murmelte er an Spikes Ohr.
Es ging mir schlecht, jetzt geht’s mir besser. Und wenn wir vögeln, geht’s mir wieder richtig gut.“

Spike räkelte sich genüsslich, bevor er sich Angel zudrehte. „Das war gut“, stellte er fest.
Angel nickte nur. Und überlegte, wie er den Krach, den Spike gemacht hatte, am besten erklärte.
Dann dachte er sich, das er am besten auf jede Erklärung verzichtete.
Wesley würde sich schon denken können, was Spike zu so lauten Freudenäußerungen bewegt hatte.
Er zog Spike eng an sich und bedeckte seinen Hals mit Küssen.
„Warum streiten wir uns eigentlich immer?“, flüsterte er.
Spike drehte sich, bis er ihm ins Gesicht sehen konnte. „Weil die Versöhnung soviel Spaß macht?“
Und Angel fragte sich, ob er damit nicht Recht hatte.
Doch er hätte trotzdem zu gerne gewusst, ob Spike am vergangenen Abend nur unterwegs gewesen war, um sich zu betrinken. Oder ob er noch etwas anderes getan hatte.
Wie zum Beispiel, Lorne seine *Härte* vorzuführen.

Tbc...

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