Melanies FanficForum

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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276


New PostErstellt: 10.09.04, 17:45     Betreff: Re: Near in Blood Antwort mit Zitat  

~ Kapitel 11 ~

Angel und Spike bogen um die Ecke, als sie plötzlich gegen eine unsichtbare Barriere liefen und zu Boden fielen. Lilah stand mit verschränkten Armen vor ihnen und lachte höhnisch.
Als sich die beiden Vampire umsahen, bemerkten sie, dass der Magier seine Hand ausgestreckt hatte und dadurch eine unsichtbare Wand aufgebaut hatte, gegen die sie gerannt waren. Willow saß am Boden und streckte beide Arme von sich, während aus ihren Fingern blaue Funken auf den Inder schossen. Offenbar hatte sie in dieser Welt Zauberkräfte, denn sie schaffte es, die Barriere zum Einsturz zu bringen. Als Lilah bemerkte, dass das schützende Hindernis verschwunden war, wich sie erschrocken zurück und rannte rasch zu Kabir, um sich hinter ihm zu verstecken.

Währenddessen schlich Darla hinter Willow, packte das rothaarige Mädchen und schlug ihr die Zähne in den Hals. Gierig begann die blonde Vampirin zu saugen. Willow schrie und ließ die Arme sinken, wodurch sich der indische Magier aus ihrem Bann befreien konnte und sich erneut gegen die beiden Vampire wandte. Doch bevor er Spike und Angel angreifen konnte, hatten ihn die beiden auch schon in ihre Gewalt gebracht. Mit einem gezielten Faustschlag streckte Angel den Inder nieder, kniete sich auf dessen Brust und legte seine Hände um Kabirs Hals.
Spike riss Darla von Willow weg und beugte sich besorgt über das Mädchen. Sie atmete noch, doch ihr Puls war sehr schwach. Darla rappelte sich auf und nutzte gemeinsam mit Lilah die Gelegenheit zur Flucht.
"Was ist mit ihr, lebt sie noch?" Angel sah zu seinem Childe, ohne den eisernen Griff um den Hals des Inders auch nur einen Moment lang zu lockern.
"Halb und halb würde ich sagen… sie braucht Hilfe und zwar schnell. Diese Willow hier ist nicht stark genug," antwortete Spike mit einem besorgten Blick.
Angel nickte, löste eine Hand vom Hals seines Feindes und suchte vergebens an dessen Bauch nach dem Gürtel. "Wo ist er, du verdammter Bastard?" schrie Angel ihn an.
Der Magier gab nur ein schwaches Röcheln von sich, so dass der Vampir seinen Griff etwas lockerte. "Lilah hat ihn, doch ihr werdet mich niemals aufhalten können, niemals," krächzte Kabir hervor.
"Verdammtes Weib, wusste ich es doch. Warum zum Henker hast du mich abgehalten sie auszusaugen?" knurrte Spike.
"Nicht schon wieder diese alte Leier, das hatten wir schon und es tut mir mehr als leid, das kannst du mir glauben," murrte Angel zurück.
"Wir müssen die Kleine hier wegbringen und den Irren irgendwo einsperren." Spike hob Willow hoch.
Angel nickte, zerrte den halb bewusstlosen Magier hoch und schleifte ihn mit sich. Sorgfältig achtete er darauf, dass der Zauberer seine Hände nicht bewegen konnte, da er damit anscheinend seine Zauberkraft unterstützte. Mit raschen Schritten begaben sie sich zurück in ihre Bar.
STUNNER stand auf dem Schild über der Tür zu lesen.
"Sehr passend," grinste Spike. "Du oder dein anderes Ich, ihr habt dabei doch sicherlich an mich gedacht, oder?" Er hob eine Augenbraue und warf Angel einen anzüglichen Blick zu.
"Wenn dein anderes Ich ein genauso großes Ego hat wie du, dann tut mir mein anderes Ich herzlich leid," brummte Angel und öffnete die Türe kurzerhand mit einem heftigen Tritt. Er zerrte den Inder an den wenigen noch verbliebenen Gästen vorbei in den Keller, was bei den meisten Besuchern der Bar einen etwas merkwürdigen Blick hervorrief. Spike legte Willow in der Zwischenzeit auf den Tresen. Dort saß noch immer Wesley, der tröstend von Gunn umarmt wurde.
"Habt ihr ein Auto? Die Kleine hier muss so schnell wie möglich ins Krankenhaus." Fragend sah Spike die beiden Männer an, die geschockt nickten.
"Sicher, das weißt du doch," murmelte Gunn.
"Dann los, bringt sie hin und passt gut auf sie auf," ordnete Spike ohne große Umschweife an. Ohne ein Wort zu erwidern hoben Gunn und Wes das Mädchen vorsichtig hoch und trugen sie hinaus. Spike wandt sich daraufhin um und folgte Angel in den Weinkeller.
Als Spike die Treppe hinunter kam hielt Angel Kabir noch immer an den Armen fest und versuchte zu verhindern, dass der Zauberer sich seiner Magie bedienen konnte. Als der Inder plötzlich begann in einer unbekannten Sprache zu murmeln, stürzte sich Spike kurzerhand auf ihn und hielt ihm den Mund zu.
"Bloody hell, wir müssen ihn knebeln." Spike zerrte an dem Turban und schüttelte ihn so lange, bis er sich völlig aufgelöst hatte und der Vampir nur noch ein langes weißes Band in der Hand hielt. Schlohweißes Haar floss dem Magier bis über die Schultern.
"Fast so schön wie deines," spottete Angel grinsend, worauf er nur ein geknurrtes "Klappe, Peaches," von Spike zu hören bekam, bevor dieser den Stoff des Turbans in den Mund des Inders stopfte. Mit dem restlichen Band umwickelte er den Kopf und verknotete die Enden fest im Nacken des Zauberers.
Angel sah sich in der Zwischenzeit um und entdeckte ein paar Stricke, die um ein Fass gewunden waren. "Holst du die mal bitte?" Er deutete mit dem Kopf in die Ecke und Spike tat wie ihm geheißen. Mit den Stricken fesselten Angel die Arme des indischen Magiers hinter seinem Rücken und band sie damit an einem Balken des Kellers fest. Kabir konnte sich keinen Millimeter mehr bewegen.
"Und was machen wir nun?" Fragend sah Spike seinen Sire an.
"Lilah hat den Gürtel, das ist das Problem," überlegte Angel.
"Wir müssen diese Schlampe irgendwie zu fassen kriegen." Spike ging unruhig hin und her.
"Lass uns hinaufgehen und in Ruhe überlegen. Hier unten ist dieser Typ sicher aufgehoben, zumindest so lange, bis uns etwas einfällt." Angel überprüfte noch ein weiteres Mal die Stricke und die beiden Vampire stiegen die Treppe hoch nach oben in die Bar.
"Wir machen den Laden erstmal dicht, würde ich sagen." Angel ging zu den beiden Mädchen, die die restlichen Gäste bedienten, und sprach kurz mit ihnen. Beide nickten und begannen damit abzukassieren.
Spike sprang auf den Tresen. "Schluss für heute Leute, Sperrstunde," rief er durch den Raum. Als einer der Gäste zu murren begann fügte er knurrend hinzu: "Hast du irgendetwas nicht verstanden. Denn dann komm ich rüber und erkläre es dir noch einmal." Der angesprochene Gast schüttelte hastig den Kopf und verließ eilig das Lokal, woraufhin Spike zufrieden grinste. Es hatte definitiv so seinen Reiz sein "Bad Boy"-Image hin und wieder mal ein wenig zu pflegen.
Angel warf Spike einen vorwurfsvollen Blick zu und verabschiedete sich so höflich wie möglich von den letzten Gästen. Er wollte schließlich nicht, dass ihre anderen Ichs die Bar dichtmachen mussten, nur weil Spike und er alle Gäste für immer vertrieben hatten. Und das dazu in nur einer einzigen Nacht. Er nahm die Abrechnung der beiden Bedienungen entgegen und brachte sie bis zur Tür. Als er sie hinter den beiden zugemacht hatte und gerade abschließen wollte, hörte er ein leises, zaghaftes Klopfen. Hatte eines der Mädchen etwas vergessen? Schwungvoll öffnete Angel die Türe und sah… Darla vor sich auf dem Boden kauernd.
"Hilf mir Angel, bitte," flüsterte sie erschöpft.
Misstrauisch betrachtete der Vampir die blonde Frau vor sich. Ihr Blick war verwirrt und ängstlich. Schweiß stand auf ihrer Stirn und sie hatte ihre Hände schützend über ihren gewölbten Bauch gelegt.
Mitleid machte sich in Angels Herz breit. Er beugte sich zu Darla hinunter und half ihr auf die Beine. "Komm rein, was ist los?" Er führte sie über die Schwelle und schloss hinter ihr die Tür.
"Hast du sie nicht mehr alle, Angel? Du lässt diese Bitch hier herein? Hast du etwa vergessen, dass sie uns vernichten will oder was?" Wütend trat Spike zu den beiden.
"Ja, ich freue mich auch dich wiederzusehen, Will," antwortete ihm Darla bissig.
"Schmeiß das Miststück raus, Angel. Sie macht nur Ärger… oder noch besser, häng sie in den Keller zu ihrem geliebten indischen Idioten. Dann kann sie wenigstens nichts anstellen, bis wir Lilah gefunden haben." Mit unverhohlenem Ärger knurrte der jüngere Vampir Darla an.
"Hast du dem Child etwa noch immer keinen Respekt beigebracht, Angel? Das ist wirklich erbärmlich wie du mit dir reden lässt. Schließlich steht er weit unter dir," ätzte die Vampirin zurück.
Spike wurde noch blasser um die Nase, soweit dies überhaupt möglich war, und trat knurrend einen Schritt auf Darla zu.
"Schluss jetzt! Darla, halt den Mund. Wenn du unsere Hilfe willst, dann wirst du Spike akzeptieren. Er ist mir nicht nur gleichwertig, er ist auch mein Gefährte. Und du, meine Liebe, wirst ihm in tausend Jahren nicht das Wasser reichen können. Also behandle ihn gefälligst mit dem gebührenden Respekt. Du kennst mich, ich kann auch anders," fuhr Angel die blonde Vampirin an. Seine Stimme war gefährlich leise Stimme und er sah ihr mit kaltem Blick direkt in die Augen.
Verwundert und verblüfft sah Darla ihn an.
Spike riss die Augen auf und wich taumelnd einen Schritt zurück. Er spürte wie seine Knie weich wurden und lehnte sich gegen die Wand. Einen Augenblick lang hatte er das Gefühl, sein totes Herz würde vor lauter Glück seine Brust sprengen. Was immer auch geschehen würde, was immer sein Sire jemals von ihm verlangen würde… für diese Worte würde er für Angel durch die Hölle gehen und noch weiter, wenn es sein musste.
Angel fasste Darla bei den Schultern und führte sie zu einem Stuhl. Sie setzte sich und sah ihn an. "So ist das also," meinte sie mit verbittertem Blick.
"Richtig, genau so ist es. Also, was willst du? Warum bist du hier? Und wo ist Lilah?" Mit verschränkten Armen sah Angel mit harten Augen auf sie hinab.
"Da sind diese Gefühle," flüsterte die Vampirin und senkte den Kopf.
"Was meinst du damit?" Angel hob fragend seine Augenbrauen.
"Ich sehe manchmal meine früheren Opfer. Ich träume von ihnen. Es fällt mir immer schwerer zu töten. Der Drang zu trinken ist aber so stark, dass ich nicht widerstehen kann, aber meistens will ich es gar nicht mehr. Ich kann Lilah nicht mehr ertragen und das, was sie mit meinem… mit unseren Sohn machen will. Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat. Ich verstehe es nicht Angel."
Angel sah Darla nachdenklich an, als Spike plötzlich zu den beiden herantrat.
"Darf ich?" fragend sah er seinen Sire an und deutete auf Darlas Bauch.
Verwundert nickte der ältere Vampir. Spike kniete sich vor Darla nieder, senkte den Kopf und legte sein Ohr auf den Bauch der Vampirin. Darla ließ ihn gewähren, sah ihn jedoch irritiert an.
Spike lauschte eine Zeit lang, lächelte dann leicht und erhob sich wieder. "Ein Herzschlag. Dein Sohn hat einen Herzschlag, also ist er ein Mensch und hat folglich auch eine Seele. Das bedeutet, dass auch Darla zumindest kurzzeitig eine Seele hat. Das Kind überträgt seine eigene Seele auf sie, vermute ich." Seine letzten Worte sprach er leise und verunsichert, weil er Angst hatte, sich durch seine Schlussfolgerung vielleicht völlig zum Idioten zu machen.
Angel lächelte ihn an und strich seinem Child über den Arm. So impulsiv und kindisch Spike manchmal auch war, er hatte einen wachen, messerscharfen Verstand, den Angel durchaus zu schätzen wusste.
"Du hast gehört was Spike gesagt hat," wandt er sich an Darla.
"Pah, du glaubst doch nicht im ernst, was der sagt, oder?"
"Pass besser auf was du sagst," ermahnte sie der dunkelhaarige Vampir streng.
Innerlich wuchs Spike um zwei Meter und stand mit stolz gereckter Brust neben seinem Mentor, der ihn grinsend von der Seite beobachtete.
"Und was, verdammt nochmal, soll ich nun tun?" fragte Darla ungehalten.
"Was willst du tun? Ich denke im Grunde genommen hast du dich sowieso schon entschieden, sonst wärst du nicht hier," antwortete ihr Angel.
"Ich will nicht, dass mein Kind stirbt. Ich will nicht, dass der Magier ihn bekommt und ihn tötet. Bitte hilf mir Angel, äh… Spike." Flehend sah sie von einem zum anderen.
"Natürlich helfen wir Angels Sohn. Und wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann helfen wir sogar auch dir, Bitch, äh… Darla," antwortete ihr Spike, wobei sein Tonfall jedoch nicht allzu begeistert klang.
"Und wie zur Hölle wollen wir das tun, frage ich dich?" Angel warf ihm einen intensiven Blick zu.
"Hey, ich fluche und du grübelst. Dabei wollen wir es doch erstmal schön belassen, oder nicht? Ich habe nämlich keine Lust an deiner Stelle als grübelnder Poof in die Wächterbücher einzugehen, damit das mal klar ist, und…"
"SPIKE!" unterbrach Angel entnervt seine Tirade.
"Schon gut, schon gut. Also, wir passen auf sie auf und lassen am besten niemanden an sie ran. Wenn das Kind erstmal geboren ist, dann sehen wir weiter… das ist mein Plan," murmelte der blonde Vampir.
"Toller Plan! Wir stecken hier in einer anderen Dimension, Lilah schleicht irgendwo da draußen herum und im Keller haben wir einen verrückten Inder hängen, der nur auf seine Chance wartet. Wie denkst du, soll das denn bitte funktionieren?" blaffte Angel ihn an.
"Hast du denn eine bessere Idee?" fragte ihn Spike und hob seine fragend seine vernarbte Augenbraue.
"Nein, hab ich nicht," murrte Angel resigniert.
"Siehst du. Dann ist mein Plan immer noch besser als kein Plan, Peaches," grinste Spike selbstzufrieden.
Angel seufzte frustriert.
"Ich kann das Kind nicht auf die Welt bringen. Nur der Magier kann es aus mir rausholen," warf Darla schließlich erschöpft von der Seite ein.
"So ein verfluchter Mist. Als ob so nicht schon alles kompliziert genug wäre," schimpfte Spike.
Er wurde jedoch unterbrochen als Darla in sich zusammensackte und beinahe vom Stuhl rutschte. Angel eilte zu ihr und stützte sie rasch, damit sie nicht zu Boden fiel.
"Wir tragen sie dort aufs Sofa, sie muss sich ausruhen," erklärte Angel und fasste Darla unter den Achseln, während Spike sie an den Füßen packte. Sie trugen die Vampirin zu dem grünen Sofa in der hinteren Ecke des Lokals und legten sie so sanft wie möglich darauf ab.
"Sie muss essen," bemerkte Spike mit sicherem Blick auf die erschöpfte Frau und hob nach kurzem Zögern seinen Arm um Darla aus Mangel an Alternativen sein eigenes Blut anzubieten.
Empört wollte Darla die Geste zurückweisen. "Ha, ich werde doch nicht von…"
"Du solltest über sein Angebot froh sein, Darla. Denn ich werde es dir bestimmt nicht machen," erklärte Angel verärgert mit eisiger Stimme.
Darla blickte Spike misstrauisch an. "Warum tust du das?"
"Ich tue das nicht für dich, sondern für Angels Sohn," antwortete dieser ruhig und beugte sich hinunter, um ihr sein Handgelenk vor den Mund zu halten. Sie nickte verstehend bevor sie ihr Gameface aufsetzte und ihre Reißzähne gierig in seiner Haut versenkte. Sie trank mit tiefen Zügen und Spike ließ sie gewähren, bis Angel eingriff und ihren Kopf zurückriss.
"Genug. Es ist genug. Spikes Blut ist stark, das reicht für dich." Angel nahm Spikes Arm in seine Hände und leckte liebevoll über die Wunde, bis diese sich geschlossen hatte. Darla beobachtete die beiden, ließ sich aber dann gesättigt auf das Sofa sinken und schloss die Augen. Sie war so erschöpft, dass sie innerhalb kürzester Zeit eingeschlafen war.
"Weißt du eigentlich, dass du einmalig bist?" Angel drückte Spike kurz an sich.
"Klar bin ich das. Das weiß doch jeder," grinste Spike überheblich, woraufhin sein Sire nur die Augen verdrehte.
"Ich denke wir sollten uns auch ein wenig ausruhen. Ich sehe nur noch schnell nach Kabir." Angel ging mit raschen Schritten in den Keller und Spike schob ein paar Stühle zusammen um ein notdürftiges Lager vorzubereiten. Dann schlich er sich nochmals leise zu Darla und legte vorsichtig ein Ohr an ihren Bauch. Fasziniert horchte er dem Herzschlag des werdenden Lebens und ihm wurde schmerzhaft bewusst, dass dies wohl das Ende seines bisheriges Lebens mit Angel bedeuten würde. Er wollte sich gerade wieder leise entfernen, als er Darlas Hand auf seinem Arm spürte.
"Versprich mir, dass du auf die beiden achten wirst, wenn ich nicht mehr bin. Dass du auf sie aufpasst, wenn ich sterben sollte. Bitte, William." Spike schüttelte ihre Hand ab und drehte sich weg.
"Ich weiß, wie sehr du Angel liebst. Ich konnte es fühlen, in deinem Blut," fuhr Darla mit zitternder Stimme fort. Spike konnte ihre Verzweiflung hören und drehte sich um, um sie anzusehen.
"Red keinen Scheiß, Bitch. Wir kriegen den kleinen Reißzahn schon irgendwie aus dir raus. Angel wird sich schon was einfallen lassen und er wird auf euren Sohn und dich aufpassen. Mach dir keinen Kopf." Betont lässig und flapsig versuchte er Darla zu beruhigen.
Doch die schüttelte den Kopf. "Was immer auch geschieht… Ich habe es gesehen als ich von dir getrunken habe. Du hast eine Seele und ein gutes Herz. Ich vertraue sie dir an, bitte Spike." Unwillig schüttelte er den Kopf. Es war ihm unangenehm, dass ausgerechnet Darla von seinen Veränderungen wusste.
"Hey, wir hassen uns. Schon vergessen? Ich bin böse, weißt du noch? William the Bloody, Geißel der Menschh.."
"Sicher, bist du das," lächelte sie müde. "Versprich es mir, bitte."
"Zur Hölle ja, ich verspreche es dir. Ich werde tun was ich kann um die beiden zu schützen, wenn es sein muss," brummelte Spike. Warum, verdammt nochmal, glaubte denn bloß keiner, dass er eigentlich böse war? Da bemühte man sich hundert Jahre lang seinen hart erarbeiteten schlechten Ruf zu pflegen und wozu das Ganze? Nur weil er sich eine Seele geholt hatte hieß das noch lange nicht, dass er nicht böse sein konnte. Zumindest manchmal konnte er das sehr wohl… bei Monstern wenigstens. Allerdings musste er sich selbst eingestehen, dass er nicht wirklich verärgert war und machte er es sich auf den Stühlen so bequem wie möglich. Müde schloss er seine Augen.
Angel kam aus dem Keller. Er blickte eine Zeitlang auf sein schlafendes Child und küsste ihn zärtlich auf die Stirn. Dann begab er sich ebenfalls zu Ruhe um Kraft für die kommenden Stunden zu sammeln.
~*~*~*~
Bereits eine Stunde später erwachte Spike aus seinem unruhigen Schlaf und blickte sich leicht orientierungslos um. Sein Blick fiel auf den schlafenden Angel und er musste lächeln, als er das geliebte Gesicht vor sich sah. Leise stand er auf und ging zum Tresen. Er schenkte sich ein großes Glas Whisky ein. Eine Bar zu besitzen hatte definitiv seine Vorteile.
Dann setzte er sich an einen Tisch, griff in seine Tasche und fischte seine Zigaretten heraus um sich eine anzuzünden. Er sog den Rauch tief in seine Lungen ein und nahm noch einen weiteren kräftigen Schluck aus dem Glas. Wieder fiel sein Blick auf Angel, der noch immer fest schlief. Als er Angels Gesichtszüge studierte, konnte er fühlen, wie sein Herz vor Liebe beinahe überquoll. "Er ist schön, mein Sire, mein Engel, mein Leben. Und für kurze Zeit noch ist er mein, zumindest so lange, bis sein Sohn…" Spike weigerte sich weiter darüber nachzudenken und griff sich kurzerhand den Schreibblock und den Stift, der vor ihm lag. Er dachte einen Moment lang nach und begann dann zu schreiben. Er war völlig in seine Arbeit vertieft, als er plötzlich hörte, wie Angel sich regte. Rasch stopfte er den Zettel in seine Manteltasche als Angel sich erhob und auf ihn zukam.
"Kannst du nicht schlafen?" Sein Sire trat hinter ihn um ihn zu umarmen.
Spike lehnte seinen Kopf zurück an Angels Brust. "Zu viele Gedanken, weißt du…"
Angel seufzte, nickte aber zustimmend und küsste ihn aufs Haar.
"Komm, lass uns nachsehen was Kabir im Keller macht. Ein bisschen Foltern wird uns gut tun und dem irren Guru schadet es bestimmt auch nicht, oder was meinst du?" grinste Spike plötzlich und zog Angel mit sich in den Keller. Angel schüttelte lachend den Kopf über sein verrücktes Child und folgte ihm nach unten.
~*~*~*~
"Ob man einen Magier in einem Weinfass ersäufen kann? Was meinst du Angel?" Spike rollte ein großes Fass über den Boden, stellte es aufrecht hin und hob den Deckel hoch.
"Wir werden es nie wissen, wenn wir es nicht ausprobieren," grinste der und maß den Inder, der ihn mit angstvollen Augen anblickte, mit fachmännischem Blick ab.
"Da hast du wie immer Recht. Ich würde sagen, du tauchst seinen verblödeten Schädel ein und ich stoppe währenddessen die Zeit, wie lange er braucht bis er ersoffen ist." Spike tauchte seine Finger in das Fass und leckte sich anschließend genüsslich die rote Flüssigkeit von der Haut. "Eigentlich schade um den guten Tropfen. Mit Blut vermischt gäbe er einen exzellenten Geschmack ab. Vielleicht sollten wir ihn doch lieber aufschlitzen und einen Vampircocktail aus ihm mixen. Man sollte diesen köstlichen Wein wirklich nicht verschwenden." Spike grinste breit und setzte sein Gameface auf um seinen Worten noch zusätzlich Nachdruck zu verleihen. Als der indische Magier Spikes Dämon ins Gesicht blickte, begann er unter seinem Knebel zu schreien und riss verzweifelt an den Stricken.
"Unser großmäuliger Held, der große Magier, scheint doch nicht mehr so groß zu sein. Er hat Angst, was sagt man denn bloß dazu," spottete Angel.
Plötzlich unterbrach ein schriller Schrei das Geplänkel der beiden Vampire.
"Darla!" Angel blickte sich erschrocken um und rannte nach oben, gefolgt von Spike.


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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