Melanies FanficForum

Willkommen auf meinem Buffy und Angel Fanfiction Forum. Ich wünsche euch viel Spaß beim Stöbern. Viele Grüße Mel:))
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender BookmarksBookmarks

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170


New PostErstellt: 24.10.04, 21:57     Betreff: Re: Never Ending Story Antwort mit Zitat  

Hi
es ist heute mal wieder später geworden, als eigentlich geplant; aber dass ich eine Ewigkeit im Stau stehe war ja auch nicht vorgesehen
Trotzdem viel Spaß beim lesen

Teil 27

Wesley seufzte und legte das Buch endgültig weg. Er hatte die letzten fünf Minuten immer dieselbe Seite angestarrt, ohne auch nur ein Wort zu lesen.
Diese Suche brachte ihn nicht weiter.
Kurz überlegte er, ob er nicht besser mit Angel und Spike mitgegangen wäre. Nicht das er glaubte, das die beiden irgendwas erreichten, aber sich mit Dämonen prügeln war immer noch besser, als frustriert am Schreibtisch zu sitzen.
Dabei fiel ihm Cordelia wieder ein.
Da sie die Vampiren nicht begleitet hatte, war sie entweder an ihrem Platz – oder gegangen. Das letzte konnte sich Wesley nicht vorstellen.
Cordelia mochte sauer auf sie alle sein, aber sie würde niemals einfach verschwinden. Nicht, ohne vorher eine große Szene zu machen.
Wesley musste unwillkürlich lächeln. Dazu liebte Cordelia den großen Auftritt viel zu sehr, als das sie sich die Gelegenheit dafür entgehen ließ.
Da außer ihnen niemand da war, dachte sich Wesley, das es ein guter Zeitpunkt wäre, mit Cordelia alleine zu sprechen.
Sozusagen als Friedensangebot holte er einen Becher Kaffee für sie und gleich auch für sich selber.
„Hi, Cordy, wie wär’s mit einer Pause? Oder hast du was gefunden?“
Sie sah auf und strich sich eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht.
„Pause ist gut“, lächelte sie und nahm ihm dankbar den Kaffee ab.
„Angel hat mir gesagt, du hast in nächster Zeit viel zu tun“, tastete er sich vorsichtig an das Gespräch heran.
Cordelia trank, sagte aber nichts.
Wesley unternahm den nächsten Versuch.
„Die Castings, die anstehen: Ist da irgendwas bei, das erfolgsversprechend ist?“
Cordelia lächelte geringschätzig. „Er konnte es nicht erwarten, es dir zu erzählen, was? Aber es stimmt, ich werde mich in Zukunft stärker um meine Kariere kümmern. Jetzt habt ihr ja Blondie hier, damit ist das Team auch ohne mich komplett.“
Wieder trank sie etwas Kaffee. „Ob ich die Visionen wohl auf ihn übertragen kann? Schließlich hört er sowieso Stimmen. Er muss dann nur noch unterscheiden lernen, was ihn betrifft und was alle anderen!“
„Das Team wird ohne dich nie komplett sein“, widersprach Wesley.
Cordelia sah ihn direkt an und er bemerkte die Trauer in ihrem Blick. „Spike hat eine Seele, aber er hat sich nicht geändert. Er wird immer nur auf seinen Vorteil bedacht sein. Eben immer ein typischer Vampir bleiben. Und was das Team angeht: Als Doyle gestorben ist, dachte ich, es ist das Ende, mit ihm stirbt auch Angel Investigations. Dann bist du gekommen und es ging weiter. Es wird auch ohne mich weiter gehen!“
„Nein, er hat sich geändert. Er ist nicht mehr böse!“ Wesley schrie fast, als ob er Cordelia durch pure Lautstärke überzeugen konnte.
Doch sie schüttelte nur traurig den Kopf und schaltete ihren Computer aus.
„Ich gehe dann. Besser, ich bin weg, wenn die beiden wieder kommen. Da ich die Fähigkeit, Visionen zu haben, nicht weitergeben kann, ich mich aber weigere, Spike zu küssen, werden wir wohl in Kontakt bleiben! Aber ich kämpfe nicht mehr mit euch.“
Sie ging auf Wesley zu und er umarmte sie, ohne lange nachzudenken. „Du wirst mir fehlen, du wirst uns allen fehlen“, flüsterte er.
„Du wirst mir auch fehlen“ gab Cordelia leise zurück, „du und... Angel. Weißt du, ich glaube, ich war immer etwas verliebt in ihn. Nun ja, ich schätze, es ist zu spät, es ihm zu sagen.“
„Ich glaube, er liebt dich auch, auf irgendeine Weise“, sagte Wesley nachdenklich, ohne sie loszulassen, „aber keiner von uns weiß genau, warum er damals seine Seele verloren hat. Wegen Buffy? Oder aus einem ganz anderen Grund...“
Cordelia lachte leise und schüttelte den Kopf. Ihre Haare kitzelten Wesleys Gesicht. „Gib dir keine Mühe. Angel liebt nur Spike. Und gegen rund einhundert Jahre abwechselnd lieben und hassen kommt kein Mensch an!“
Sie gab Wesley einen kurzen Kuss. „Machs gut. Und lass dich nicht von den beiden tyrannisieren. Du bist der Boss!“
Wesley blieb stehen und sah ihr hinterher, erfüllt von grenzenloser Traurigkeit.

„... hast du sein Gesicht gesehen? Er dachte wirklich, wir lassen ihn so hängen, kopfüber.“ Spike amüsierte sich immer noch.
Angel hörte nur mit einem Ohr zu. Er fragte sich immer noch, wieso niemand auch nur das geringste über die bevorstehende Katastrophe wusste.
Langsam kam ihm der Verdacht, das Lorne einer Fehlinformation aufgesessen war. Vielleicht sollte er die ganze Sache vergessen und... – Spike stieß ihn an: „Hörst du mir eigentlich zu?“, fragte er unwillig.
Angel merkte, dass er nicht mal annäherungsweise wusste, wovon sein Child gerade gesprochen hatte.
„Äh, wenn ich ihn nicht losgemacht hätte, wäre er so hängen geblieben“, antwortete er auf gut Glück.
„Das Thema hatten wir vor einer halben Stunde!“
Angel drückte ihn kurz. „Ich denke nur an dich. Und an das, was wir gleich tun werden“, antwortete Angel schnell.
Mit dieser Antwort war Spike zufrieden.
Angel blieb stehen, als er im Büro noch einen schwachen Lichtschein sah. Er wunderte sich etwas darüber, dass Wesley immer noch arbeitete.
Andererseits, bis vor kurzem waren er und Spike ja auch unterwegs gewesen, um Informationen über den bevorstehenden Weltuntergang zu bekommen.
Doch Spike war inzwischen wieder so frustriert, dass er potentielle Informanten fast umbrachte. Angel hatte daraufhin beschlossen, das es für diesmal genug war.
Aber er wollte trotzdem gerne wissen, was Wesley herausgefunden hatte.
„Geh schon mal rauf, ich sehe kurz, was Wes herausgefunden hat und komme dann auch.“ Er küsste Spike.
Der grinste dreckig. „Du kommst... auch? Heißt das, ich soll schon mal alleine anfangen? Jeder für sich alleine?“
Angel knurrte leise. „Treib es nicht zu weit, William! Ich erwarte dich und eine entsprechende Stärkung vorzufinden, wenn ich ins Zimmer komme!“
Spikes Grinsen ging in die Breite. „Gut, ich gehe noch mal kurz raus und besorge ein Opfer. Oder lieber zwei?“
Er kicherte, als Angel ihn strafend ansah.
„Schon gut! Keine Toten mehr, ich verspreche es. Da wir ja niemand mehr töten, werde ich das Blut wohl in einer Flasche mit rauf nehmen müssen. Schade, in Mensch, in lebendem Mensch, ist es irgendwie besser aufgehoben, findest du nicht?“ Er lächelte verführerisch.
Aber ich warte dann im Bett auf dich. Ohne alles!?“
Angel schluckte kurz. Dann siegte sein Pflichtbewusstsein. „Ich beeile mich“, versprach er, bevor er die Tür zu Wesleys Büro aufstieß.

Er blieb an der Tür stehen.
Irgendetwas war in seiner Abwesenheit geschehen.
Dazu musste er nicht erst die fast leere Whiskyflasche auf dem Tisch sehen.
Wesley strahlte eine solche Verzweiflung aus, das es Angel beinahe körperlich spürte. Auf jedem Fall aber konnte er Wesleys Verzweiflung riechen, und darunter auch Trauer und Wut.
„Wes, was ist los? Hast du was gefunden, oder...?“
Angel wusste nicht, was er sagen sollte.
Wesley reagierte nicht. Er starrte weiter auf das, was vor ihm auf dem Tisch lag. Von seinem Platz aus konnte Angel nicht erkennen, worum es sich handelte.
Vorsichtig kam er näher, immer darauf gefasst, das Wesley irgendeine unbedachte Bewegung machte, wie zum Beispiel, einen Holzpflock nach ihm werfen.
Denn Angel hatte das unangenehme Gefühl, dass Wesleys augenblickliche Situation mit ihm zusammen hing.
Wieder versuchte er, Wesley leise anzusprechen. Und dieser reagierte endlich. Er hob den Kopf und sah Angel an.
„Sie ist weg“, sagte er leise, kaum hörbar.
„Hm? Wer ist weg?“ Angel verstand nicht, wen Wesley meinte.
„Wer ist weg?“, fragte er noch einmal.
„Cordy!“
Angel war erleichtert. Er hatte mit einer Katastrophe gerechnet.
„Cordy braucht niemand, der auf sie aufpasst“, sagte er. „Mach dir nicht solche Sorgen um sie.“
Wesley sah wieder auf den Tisch, dann Angel an. In seinen Augen flackerte Wut auf. „Sie ist weggegangen!“, wiederholte er lauter. „Und sie... kommt nicht wieder!“
„Äh, du meinst, sie bleibt die ganze Nacht weg? Mit irgendeinem Kerl?“ Jetzt machte sich Angel auch Sorgen.
Wesley schüttelte heftig den Kopf. „Sie kommt nie wieder!“ Wiederholte er langsam, als ob er es jemand erklärte, der besonders begriffsstutzig war.
Mit einer heftigen Bewegung schob er das, was er die ganze Zeit betrachtet hatte, zu Angel hinüber.
Es war ein Bild von ihnen allen, auf dem Cordelia stolz das Schild *Angel Investigations* in die Kamera hielt.
Angel schluckte. Er erinnerte sich, wann es entstanden war. Als sie ihren ersten Fall gelöst hatten, nachdem sie ihr Büro ins Hotel Hyperion verlegt hatten.
Wenig später hatten dann sowohl Cordelia als auch Wesley ihre Wohnungen aufgegeben und waren ebenfalls im Hotel eingezogen.
Und jetzt war der erste ihres Teams wieder ausgezogen.
Angel setzte sich auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand.
„Wann?“, fragte er leise. Dabei griff er nach der Whiskyflasche und goss Wesleys Glas voll. Kurz betrachte er den bernsteinfarbenen Inhalt, dann stürzte er den Whisky in einem Zug hinunter.
„Wann ist sie... gegangen? Und wohin?“ Er sah Wesley eindringlich an, als könnte er die Antwort in seinen Gedanken lesen.
„Vorhin. Aber wohin? Keine Ahnung, das hat sie nicht gesagt. Sie wollte sich... melden“, antwortete Wesley endlich.
„Aber sie muss doch irgendwo... Verdammt, sie kann doch nicht einfach so gehen. Ihr zuhause ist doch hier!“ Angel wurde immer lauter, je länger er redete. Wesley sah ihn verwirrt an.
„Ich suche sie!“, erklärte Angel schließlich. „und ich hole sie zurück.“
„Nein!“ Wesley war aufgestanden und stützte sich mit beiden Händen auf dem Schreibtisch ab. „Du holst sie nicht zurück!“
Angel starrte ihn an. „Aber... sie kann doch nicht so einfach... wenn ihr was zustößt?“
Wesley lächelte freudlos. „Du hast selber gesagt, Cordy kann auf sich aufpassen. Vor wenigen Minuten!“
„Ja schon, aber...“ murmelte Angel.
Wesley schüttelte den Kopf. „Bleib hier! Es bringt nichts, wenn du sie mit Gewalt zurückholst. Schließlich ist sie deinetwegen gegangen!“
Meinetwegen?“ fragte Angel ungläubig zurück. „Aber ich habe doch nichts...“ Er setzte sich wieder hin und sah Wesley an.
Wesley setzte sich ebenfalls wieder. Aus der Schreibtischschublade holte er ein zweites Glas und goss beide voll.
„Richtig. Du hast nichts getan! Das ist es ja.“
Er schob Angel das eine Glas hinüber. „Sie hat dich geliebt. Aber du hast es nie bemerkt. Du hast ja meistens nicht mal bemerkt, das sie da war.“
„Na ja, sie war eben... immer da. So wie du“, bemerkte Angel unbehaglich.
Wesley trank etwas, bevor er Angel wieder ansah. „Solange hier alles läuft, ist es dir ziemlich egal, wer von uns da ist“, stellte er ruhig fest. „Für dich war nur interessant, wo Spike ist. Wenn er hier ist, kümmerst du dich nur um ihn. Und wenn er weg ist, kümmerst du dich darum, ihn zurück zu holen.“
„Aber das stimmt doch gar nicht“, brauste Angel auf.
Wesley lächelte traurig. „Als du jetzt rein gekommen bist, was wolltest du tun?“
„Ich wollte mit Will...“, er biss sich auf die Zunge und brach ab.
Wesley hatte ja Recht. Wenn nicht das Licht im Büro gewesen wäre, hätte er keinen weiteren Gedanken an irgendjemand verschwendet, sondern wäre mit Spike in ihrem Schlafzimmer verschwunden.
„Also, was wolltest du machen?“, fragte Wesley beharrlich weiter.
„Schon okay, hör auf“, winkte Angel ab. „Was verlangst du jetzt von mir?“
Wesley sah ihn solange schweigend an, dass Angel unruhig wurde. „Soll ich ihn wegschicken? Damit Cordy wieder kommt?“, fragte er kleinlaut.
Wesley schwieg immer noch und Angel war der Panik nahe.
Er wusste, das er sein Child nicht wegschicken konnte. Wenn Spike ging müsste auch er gehen.
Aber das hieß, das er dann Angel Investigations verließ. Und damit war alles, was er bislang getan hatte umsonst.
Er würde niemals seinen inneren Frieden finden.
Endlich redete Wesley wieder: „Es kann nicht so weiter gehen!“
Angels Panik verstärkte sich. ´Gleich wird er sagen, er will William nicht mehr hier haben`, dachte Angel und kämpfte gegen das Verlangen, sich einfach die Ohren zuzuhalten, damit er es nicht hörte.
„Angel Investigations kann nur in einer Form bestehen, als Team! Wenn jeder macht, was er will und sich nicht mehr um die anderen kümmert, haben wir keine Chance, dann gewinnt das Böse!“
Angel hatte in seiner Verzweiflung tatsächlich nicht gehört, was Wesley sagte. Erst langsam wurde ihm klar, das weder die Worte *Spike* noch *weggehen* gefallen waren.
Er starrte Wesley an.
„Das heißt, Will... ich meine Spike, kann hier bleiben?“, fragte er vorsichtig. Er holte tief Luft.
Wesley sah ihn daraufhin verwundert an. „Natürlich bleibt er hier. Oder will er uns jetzt auch im Stich lassen?“
Angel schüttelte nur den Kopf, seine Kehle war viel zu trocken, um zu sprechen. Er räusperte sich, dennoch klang seine Stimme rau und kratzig. „Ich dachte nur... na ja, das du Spike jetzt wegschickst, damit Cordy wiederkommt.“
Wesley lächelte schief. „Es ist ihre Entscheidung. Wenn wir den Weltuntergang nicht verhindern können, war sie wenigstens einige Zeit glücklich. Und du bist glücklich, wenn Spike hier ist!?“
Wieder konnte Angel nicht sprechen, also nickte er nur.
„Gut, dann ist ja alles geklärt!“ Wesley stand auf und streckte sich gähnend. „Ich gehe schlafen. Selbst wenn der Weltuntergang heute nacht stattfinden sollte, ich bin viel zu müde, um irgendwas dagegen zu unternehmen.“
Er ging an Angel vorbei, der immer noch nicht ganz glauben konnte, was er gehört hatte.
Cordy hatte Angel Investigations verlassen und Wesley hatte das so einfach hingenommen?
Erst mit Verspätung fielen Angel zwei Dinge auf: Wesley hatte nicht gesagt, was ihn glücklich machte.
Und er hatte die fast leere Whiskyflasche mitgenommen.

Angel schreckte aus seinen Grübeleien hoch, als die Tür so heftig aufgestoßen wurde, dass sie gegen die Wand donnerte.
„Weißt du noch, wer ich bin?“, grollte jemand wütend.
Angel sah blinzelnd auf.
Vor ihm stand Spike. Und war sehr wütend.
„Was machst du hier noch? Ich warte und warte aber mein verdammter Sire hat mich wohl vergessen. Oder war dir mehr danach?“ Er unterstrich seine Worte mit einer entsprechenden Handbewegung.
„Was?“ Angel verstand einfach nicht, was Spike wollte.
Der baute sich mit grimmigem Gesicht vor ihm auf. „Ach nein, ich nehme mal an, du hast der Einfachheit halber gleich Wesley gevögelt. Schließlich war der ja hier. Wo steckt er eigentlich jetzt?“ Spike sah sich um.
Langsam dämmerte es Angel, worum es ging. Und auch sein Gefühle kochten hoch.
„Wes ist schlafen gegangen!“, fauchte er.
Spike lächelte böse. „Ach, er wartet im Bett auf dich?“
Angel sprang auf.
„Er ist völlig fertig, weil Cordy gegangen ist und du machst hier eine Szene, weil ich dich etwas warten lasse um mich um einen Freund zu kümmern? Du hast vielleicht eine Seele, aber bestimmt keine Gefühle!“
„Gefühle? Ich habe mehr Gefühle als du... Holzklotz“, giftete Spike zurück. „Du kriegst doch nie mit, was um dich herum vorgeht. Cordy ist gegangen? Gut, nicht das ich sie vermisse, aber du hast wirklich Talent dafür, jeden zu vergraulen. Und was ist mit Wes? Hast du den jetzt auch vergrault? Oder ist es mehr so, das jeder geht, weil der Weltuntergang bevorsteht?“ Er stemmte die Hände in die Hüften und sah Angel herausfordernd an. „Ich werde kämpfen, damit es nicht passiert! Diese Welt gefällt mir immer noch, so wie sie ist! Ich habe mir diese dämliche Seele nicht geholt, um sie bei der nächsten Gelegenheit wieder einzubüßen, weil alles zuende ist! Okay, du hast nie verstanden, was es heißt, eine Seele zu haben. Für dich war es nur die Folge eines Zigeunerfluchs. Und für Menschen ist sie selbstverständlich. Aber ich“, Spike reckte sich, „ich bin ein Vampir mit Seele! Und damit etwas Besonderes!“
Angel hatte den Ausbruch sprachlos verfolgt.
Dann lachte er plötzlich. „William, du bist der Größte!“
Spike sah ihn argwöhnisch an. „Äh, Angelus?“, fragte er vorsichtig und machte zugleich einen schritt rückwärts.
Angel schüttelte lächelnd den Kopf. „Keine Angst, ich habe immer noch meine Seele.“
Er machte einen schnellen Schritt auf Spike zu und nahm ihn in den Arm. Spike versteifte sich, da er nicht wusste, was er davon halten sollte.
„Du bist genial“, murmelte Angel und gab ihm einen schnellen Kuss. „Komm, wir sagen es Wes.“
Er griff nach Spikes Hand und zog ihn mit.
„Äh, halt, warte mal!“ Spike machte sich los. „Was sagen wir Wes?“, fragte er, immer noch misstrauisch.
Angel kicherte leise. „Na, das du das Rätsel gelöst hast!“
„Welches Rätsel? Und hör auf, zu kichern. Das passt nicht zu dir!“
Angel bemühte sich um Selbstbeherrschung. „William, wie kommt es eigentlich, das du im einem Moment so genial und im nächsten so... nun sagen wir, unwissend sein kannst?“
„Du meinst dämlich“, grollte Spike, dann grinste er. „Wenn ich das Rätsel gelöst habe, bin ich nicht dämlich. Egal, was du jetzt behauptest. Also, was habe ich so großartiges gesagt?“
Angel fasste wieder seine Hand. „Später, ich muss erst mit Wes reden.“
Dann zog er Spikes Hand an den Mund. „Ich liebe dich. Nur dich!“
„Okay, ich dich auch“, antwortete Spike schnell. Ihn interessierte jetzt viel mehr, was seinen Sire in solche Begeisterung versetzte, als irgendwelche Liebesschwüre. „Ich komme mit!“
Angel ließ seine Hand los und sah ihn staunend an.
„Äh ich will... wirklich nur mit Wes reden, nichts anderes. Es dauert diesmal auch nicht lange, versprochen.“
Spike grinste. „Ich weiß! Aber ich will auch hören, was für eine brillante Idee ich hatte!“
„Aber du bist doch... na ja, sagen wir mal... eifersüchtig?“ Angel legte gar keinen Wert darauf, das Spike ihm erneut eine Szenen machte. Noch dazu vor Wesley.
Der andere Vampir war schon an der Tür, jetzt drehte er sich noch einmal um. „Das vorhin? Quatsch, ich wollte dich nur ein bisschen provozieren. Ich mag es, wenn du wütend bist. Dann ist der Sex noch besser!“ Er ging weiter, ohne sich um Angel zu kümmern, der schnell hinter ihm herlief.

„Wes? Wesley, können wir reinkommen?“
Angel klopfte wieder und versuchte mit der anderen Hand, sein Child festzuhalten. Spike hielt nämlich wenig von irgendwelchen Förmlichkeiten.
„Hey, Wes, lass uns rein! Angel will unbedingt mit dir reden. Und vorher vögelt er mich nicht! Ich will aber nicht mehr warten!“
im Zimmer wurde der Schlüssel herumgedreht und Wesley stand müde in der Tür.
Angel roch den Alkohol. Wesleys Augen waren blutunterlaufen und er hatte offenbar geweint, auch wenn er die Tränenspuren verwischt hatte.
„Was wollt ihr, das nicht bis morgen früh Zeit hat?“, fragte er müde.
Spike stürmte ins Zimmer, Angel folgte langsamer.
Wesley stand noch einen Moment in der Tür, dann folgte er den beiden Vampiren.
Er setzte sich auf die Bettkante und sah Angel an. „Was willst du?“
Spike warf sich aufs Bett und schlang einen Arm um Wesley, wie Angel stirnrunzelnd bemerkte.
„Wir haben die Lösung!“ Spike konnte nicht den Mund halten.
„Ich habe die Lösung“, korrigierte ihn Angel.
„Aufgrund von etwas, das ich gesagt habe!“ Spike war nicht bereit, so einfach auf den Ruhm zu verzichten.
„Okay, was ist es?“ Wesley klang keinesfalls so, als ob es ihn interessieren würde.
Spike krabbelte um ihn herum und setze sich neben ihn.
Angel fragte sich unwillkürlich, ob er das nur tat, um ihn zu reizen. Aber das konnte er auch.
Kurzentschlossen setzte er sich auf die andere Seite neben Wesley.
Der sah alarmiert zwischen den Vampiren hin und her.
„Was wird das jetzt? Besteht die Lösung des Problems darin, mich umzubringen?“
Angel sah ihn entgeistert an, aber Spike lachte nur leise und kuschelte sich enger an Wesley.
„Netter Gedanke. Dann bist du unsterblich, so wie wir!“
„Spike!“ Angel war entsetzt.
Spike beugte sich vor, um seinen Sire anzusehen. „Sag es ihm endlich! Sonst gehe ich mit ihm ins Bett. Langsam ist es mir egal, wer es mir besorgt.“
„Spike!“ Diesmal kam der Aufschrei von Wesley. Der zudem noch errötete und danach Angel hilfesuchend ansah.
Angel entschloss sich, Spikes Eskapaden einfach zu ignorieren. Vorerst jedenfalls.
Oder noch besser, Spike im ganzen zu ignorieren.
Er würde einfach so tun, als ob nur er und Wesley im Zimmer wären!
Dann sah er, wie Spike, nach einem auffälligen Blick zu ihn, Wesley genüsslich auf den Hals küsste und sein Entschluss kam ins wanken.
Er musste die Sache schnell hinter sich bringen, bevor Spike oder er selbst etwas tat, was er hinterher bereuen würde.
„Wir haben die ganze Zeit nach einem Hinweis auf den Weltuntergang gesucht, richtig?“
Wesley nickte steif, da Spike immer noch an seinem Hals rumschmuste.
„Gut.“ Angel atmete tief ein, um sich daran zu erinnern, das Spike ihn nur ärgern wollte. Was ihm verdammt gut gelang!
„Aber hast du irgendwann mal wieder an diese Prophezeiung gedacht, über den Vampir mit Seele?“, fragte Angel weiter und bedachte Spike mit einem Blick, der sensiblere Gemüter hätte in Flammen aufgehen lassen.
Spike grinste nur ungerührt und fuhr sich mit der flachen Hand über die unverkennbare Wölbung in seiner Hose.
Angel schluckte und sah lieber wieder Wesley an.
„Die Prophezeiung? Aber die hat sich doch als Fälschung erwiesen“, antwortete Wesley nachdenklich.
„Ja und nein. Was ist, wenn sie nur zum Teil gefälscht war, wir aber glauben sollten sie wäre vollständig falsch?“ Angel wartete gespannt.
„Hm. Hältst du das für möglich?“ Wesley war immer noch nicht überzeugt.
Angel nickte nur, da er versehentlich wieder Spike angesehen hatte. ´Mach deine verdammte Hose zu!`, dachte Angel und versuchte, Spike diese Information mittels Gedankenkraft zu übermitteln.
Spike zog den Reißverschluss auch zu, leider nur zur Hälfte. Angel wusste, das er sich beeilen musste.
„Das ist die einzige Richtung, in der wir noch nicht gesucht haben. Selbst wenn wir falsch liegen, was ich nicht glaube, was haben wir noch zu verlieren?“
Wesley nickte vage, dann zustimmender. „Stimmt schon, sonst haben wir ja wirklich alles versucht.“ Er gähnte. „Aber nicht mehr heute! Morgen früh nehme ich mir die Prophezeiung noch mal vor.“
„Moment, das geht ja gar nicht!“, sagte Angel plötzlich mutlos.
„Wieso nicht?“ Spike hatte langsam genug, diese Unterhaltung dauerte schon viel zu lange. Und er langweilte sich entsetzlich. „Wes muss das Zeug doch nur noch mal lesen. Wo ist das Problem? Er tut das doch dauernd!“
Angel sah ihn endlich direkt an und nicht gleich wieder weg. In seinem Blick lag abgrundtiefe Verzweiflung.
„Die Prophezeiung... sie wurde zerstört, als unser erstes Büro in die Luft geflogen ist. Das war’s dann. Jetzt werden wir nie erfahren, ob unsere Vermutung richtig ist. Wir können nichts tun als abzuwarten.“

Tbc...

nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 128 von 319
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber