Melanies FanficForum

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Ich wünsche mir...

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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 24.12.04, 15:24  Betreff: Ich wünsche mir...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: Cimmeria
E-Mail Adresse:
Titel: Ich wünsche mir...
Altersfreigabe: PG 13
Teil: 1/1
Spoiler: - -
Inhalt: Ich weiß nicht, was sich der durchschnittliche Vampir zu Weihnachten wünscht, aber Spike ist ja nicht unbedingt Durchschnitt...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel / Spike
Disclaimer: I do not own the characters in this story, nor do I own any rights to the television show "Buffy the Vampire Slayer". They were created by Joss Whedon and belong to him, Mutant Enemy, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television and the WB Television Network.
Kommentar: Ich wünsche euch schöne Weihnachten und viel Spaß beim Lesen. Und ein ganz großes Dankeschön an alle, die bei den NFA Awards für mich gestimmt haben *knuddel euch*
Kommentar 2: Das war’s für dieses Jahr, ab Januar gib es die nächste Geschichte


Spike kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Das grelle Neonlicht tat seinen Augen weh.
Und der allgegenwärtige Weihnachtsrummel seiner Seele.
„Was finden die bloß alle an Weihnachten“, grummelte er. „Jeder kauft wie blöd Weihnachtsgeschenke, die dann in einigen Tagen sowieso wieder umgetauscht werden!“
Er starrte einige Leute, die mit Paketen beladen und fröhlich schwatzend an ihm vorbei gingen, missmutig an.
Aber sein Blick blieb wirkungslos.
Versuchsweise wechselte er in sein dämonisches Aussehen, doch auch damit konnte er niemand beeindrucken, geschweige denn erschrecken.
Eine Gruppe von Kindern lief lachend an ihm vorbei und riefen ihm höhnisch zu: „Halloween ist vorbei!“
Spike war so frustriert, das er ihnen nur die Zunge rausstreckte.
Aber die Kinder waren schon in der Menge verschwunden.
„Blöde Gören!“
Er trat gegen ein parkendes Auto – und machte erschrocken einen Satz rückwärts, als die Alarmanlage losheulte.
„Verdammt, hat sich die ganze Welt gegen mich verschworen!“, schimpfte Spike und hielt sich die Ohren zu, damit er den schrillen Ton nicht mehr hörte.
Ziemlich angeschlagen machte er sich auf den Weg zu seiner Gruft. Und schwor sich, sie bis zum Ende des Jahres nicht mehr zu verlassen.
Und wenn inzwischen die Welt unterging. Ihm sollte es Recht sein!

In seiner Gruft fiel er erleichtert in seinen Sessel und tastete mit einer Hand nach der Fernbedienung des Fernsehers, während er mit der anderen Hand die Whiskyflasche aufhob.
Wenn er sich den Alkohol einteilte, würde er wohl für die nächsten Tage reichen. Wenn er ihn sich sehr einteilte!
Spike seufzte und nahm einen winzigen Schluck. Gerade soviel, das er seine Zunge anfeuchtete. Dabei hätte er im Augenblick die halbe Flasche gebraucht, damit es ihm besser ging.
Er beschloss, sich erst einmal mit einem großen Glas Blut zu stärken. Und sich dann mit fernsehen abzulenken.
„Was denn, das ist alles?“, murmelte er gleich darauf entsetzt.
Er schüttelte die Flasche mit Blut in der Hoffnung, das es sich dadurch auf wundersame Weise vermehren würde.
Leider tat es ihm den Gefallen nicht.
Und Spike kam zu dem unangenehmen Schluss, dass er wohl oder übel in den nächsten Tagen doch noch einmal seine Gruft verlassen musste.
Oder bis zum neuen Jahr eine strenge Alkohol- und Blutabstinenz einhalten.
Völlig erledigt von diesen Tatsachen, schleppte sich der Vampir zurück zu seinem Sessel. Fast meinte er, bereits Anzeichen von Entkräftung zu spüren. Oder waren es lediglich erste Entzugserscheinungen?
„Verdammte Jägerin, sie ist an allem Schuld!“, stellte er düster fest und schaltete den Fernseher ein.
Nachdem er die Programme rauf und runter probiert hatte, musste er feststellen, dass sich auch das Fernsehen gegen ihn verschworen hatte. Überall nur seichte Familienunterhaltung, nichts, was einen Vampir auch nur entfernt fesselte.
In seinem Frust nahm er einen viel zu großen Schluck aus der Whiskyflasche – und hatte damit seinen Vorrat endgültig aufgebraucht!
Ein letzte Tropfen rollte über seine Zunge, dann war da nichts mehr.
Spike sah die leere Flasche aufgebracht an, bevor er sie an die Wand warf.
„Das ist alles deine Schuld, Buffy!“, wiederholte er mürrisch. „Verdammt, wir hatten doch eine gute Beziehung! Was hat dich daran gestört? Schließlich habe ich mir deinetwegen meine Seele zurückgeholt. Und du servierst mich eiskalt ab!“
Er lehnte sich zurück und schloss die Augen.
Buffy würde mit ihren Freunden Weihnachten feiern. Sie würden sicher Spaß haben und Geschenke tauschen.
Ganz im Gegensatz zu ihm würde sie nicht alleine in ihrer Gruft, oder besser gesagt, in ihrem Haus rumsitzen und mit der Welt hadern.
Früher, als sie noch mit ihm zusammen war, auch wenn es nur inoffiziell war, schließlich hatten ihre Freunde erst davon erfahren, als es vorbei war, war er bei allen Feierlichkeiten dabei gewesen.
Okay, er wurde im allgemeinen nur geduldet, aber solange ihn Buffy nicht rauswarf, war er durchaus zufrieden. Zumal sie immer dafür gesorgt hatte, das der Vorrat an Whisky nicht ausging.
Spike leckte sich über die Lippen. Sehr trockene Lippen, wie er dabei feststellte.
Ein Schluck Blut verringerte seinen Vorrat weiter, stillte aber seinen Durst nicht.
Das Gefühl von Leere in seiner Körpermitte blieb. Und Spike wusste genau, das er diese Leere auch mit noch so viel Blut nicht füllen konnte.
Entschlossen trank er den letzten Rest Blut aus, dann leckte er die Spuren von den Lippen.
Er sah sich in seiner Gruft um, aber es gab nichts, was ein akzeptables Geschenk abgegeben hätte.
Flüchtig dachte er an vergangene Zeiten. An lange vergangene Zeiten.
Damals hatte er keine Probleme gehabt, ein Geschenk auszuwählen. Er hatte Drusilla einfach einen Mann und eine Frau als Opfer gebracht.
Sie hatte jedes Mal süß gelächelt, bevor sie ihre Zähne in den Hals des ersten Opfers schlug.
Spike hatte immer geduldig gewartet, bis sie beide Menschen leergetrunken hatte – und sich dann ausgiebig bei ihm bedankte.
Aber Buffy wäre über ein solches Geschenk sicher nicht erfreut.
Und außerdem hatte er nicht mehr den Wunsch, zu töten. Nicht, seit er seine Seele wieder hatte.
Was ihn wieder zurück zu Buffy brachte.
Seine Seele war sein Geschenk an sie gewesen. Und sie hatte es kalt zurückgewiesen. Es nicht einmal ausgepackt, sozusagen.
Er war bereit gewesen, das auspacken für sie zu übernehmen, in erster Linie natürlich den Teil, der sie immer am meisten interessiert hatte, seinen Schwanz, aber sie hatte sein Angebot empört abgelehnt. Und ihn einfach stehen gelassen.
Spike schüttelte wütend den Kopf.
Die Jägerin war Schuld an seiner Misere, jetzt sollte sie dafür büßen.
Er würde ihr Weihnachen genauso verderben, wie sie es ihm verdorben hatte.
Böse grinsend machte er sich auf den Weg.

Beinahe automatisch verbarg er sich hinter dem Baum, um erst einmal das Haus zu beobachten.
Über der Eingangstür war eine kitschige Girlande gespannt.
Im Haus waren alle Fenster erleuchtet.
Spike knurrte angewidert.
Als er seine Position etwasveränderte, konnte er im Wohnzimmer einen geschmückten Weihnachtsbaum erkennen.
Und etliche in buntes Geschenkpapier gewickelte Pakete.
Wieder knurrte er, bevor er vorsichtig ums Haus herum zur Hintertür ging.
Früher war diese Tür nie verschlossen gewesen und Spike vertraute darauf, dass es immer noch so war.
Und das niemand auf den Gedanken gekommen war, das Haus mit einem Schutzzauber gegen Vampire zu belegen.
Er drückte langsam die Türklinke herunter – und ging leise in die Küche.

Spike warf den Kopf zurück und unterdrückte ein Lachen.
Er konnte das Haus also immer noch nach Belieben betreten.
Vorsichtig schloss er die Tür hinter sich, bevor er den Küchenschrank ansteuerte, in dem früher immer der Alkohol stand.
Sein Grinsen ging von einem Ohr zum anderen.
Liebevoll tätschelte er die volle Flasche Jim Beam, als er sie herausnahm.
Das Knacken, als er dem Verschluss drehte, klang wie Musik in seinen Ohren.
Der erste Schluck rann wie flüssiges Feuer durch seine Kehle.
Er schraubte die Flasche sorgfältig zu und steckte sie in die Manteltasche, bevor er Richtung Wohnzimmer weiterging.
„Überraschung Jägerin“, murmelte er, „freust du dich schon?“
Vor der Wohnzimmertür blieb er erneut stehen und lauschte. Er konnte die Stimmen der beiden Hexen ausmachen und dann die der Jägerin.
Sie sprachen über ihre Highschoolzeit und Spike verdrehte die Augen. Hatten die den wirklich keine besseren Gesprächsthemen?
Ein weiterte, großzügiger Schluck Jim Beam half ihm, sich auf die unvermeidliche Konfrontation vorzubereiten.
Dann stieß er die Tür auf und trat siegessicher grinsend ein.
„Hallo Jäge...“ Der Rest des Satzes blieb ihm im Hals stecken.
Entgeistert starrte er die Person an, die hier am wenigsten erwartet hatte.
„A – Angel?“
„Spike.“
Schnell blickte er alle anderen an, um sich dann wieder auf Angel zu konzentrieren. Seinen Sire.
Und von allen Menschen und Dämonen derjenige, den er am allerwenigsten sehen wollte. Weder jetzt noch an irgendeinem sonstigen Tag.
Ein heftiger Schlag warf ihn zurück auf den Flur.
Aber es war nicht Angel der ihn geschlagen hatte, sondern Buffy.
„Was willst du hier?“ Sie stand breitbeinig vor ihm und stemmte die Hände in die Hüften.
„Was will der hier?“, fragte Spike zurück und leckte sich das Blut von der aufgesprungenen Lippe.
„Angel?“, fragte Buffy zurück, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
Spike nickte und rappelte sich auf.
„Ich habe ihn eingeladen. Aber das geht dich eigentlich überhaupt nichts an. Und du bist nicht eingeladen!“
„Die Tür war offen“, erwiderte Spike.
Buffy nickte grimmig. „Das merke ich. Aber es war das letzte Mal. Noch mal kommst du hier nicht rein. Und jetzt verschwinde!“
„Schon okay, ich bin gleich weg. Ich werde doch nicht irgendwo bleiben, wo ER ist!“
Spike drehte sich um und ging zurück zur Küchentür, gefolgt von Buffy.
Er hatte bereits einen Fuß draußen, als ihm wieder einfiel, warum er überhaupt da war.
Um Buffy den Spaß zu verderben. Wenn er jetzt ging, hatte er sein Ziel nicht erreicht.
„Obwohl, wenn ich es mir recht überlege...“ Er drehte sich um und grinste frech. „Ich glaube, ich bleibe noch. Wenn es Angel nicht gefällt, kann er ja gehen!“
„Du wirst gehen! Angel bleibt!“, stieß Buffy hervor.
Spike grinste nur. „Werden wir ja sehen.“ Er drängelte sich an der verdutzten Jägerin vorbei und stellte sich vor Angel.
„Buffy hat mich eingeladen, zu bleiben! Du bist also überflüssig!“
Angel sah mit hochgezogenen Augenbrauen an ihm vorbei.
„Er lügt! Ich wollte, das er geht. Aber jetzt muss ich wohl etwas nachhelfen.“
„Warte, ich habe eine bessere Idee“, unterbrach sie Angel ruhig. „Hast du mal einen Moment Zeit?“
Er stand auf und folgte Buffy in die Küche.
Spike sah ihnen neugierig hinterher. Dann setzte er sich auf Angels Platz, streckte die Beine weit aus und musterte die anderen Anwesenden.
„Und, was machen wir jetzt?“
„Wie wäre es mit Vampir pfählen?“, schlug Xander sarkastisch vor.
Spike nickte grinsend. „Okay, fangen wir mit dem ältesten Anwesenden an?“
Allgemeines Schweigen antwortete ihm.
„Wir können dich auch einfach ignorieren, bis es dich nervt, unsichtbar zu sein“, überlegte Xander laut.
Spike zuckte nur die Schultern. „Versucht es doch.“ Er stellte die Whiskyflasche vor sich und legte die Füße auf den Tisch.
Schon jetzt unterhielt er sich ausgesprochen gut.
Trotzdem zuckte er zusammen, als die Tür mit einem Fußtritt aufgestoßen wurde.
Angel und Buffy kamen herein. Sie trug eine große Schüssel Popcorn, Angel balancierte eine Schüssel mit Weihnachtspunsch und darauf ein Tablett mit Gläsern.
„Spike, beweg deinen Arsch und hilf mir!“, knurrte er befehlend.
Der herrische Befehl verfehlte seine Wirkung nicht. Spike sprang auf und nahm Angel das Tablett ab, um es auf den Tisch zu stellen.
„Sie müssen sich küssen“, warf Willow plötzlich ein und zeigte nach oben. Spike sah sie verständnislos an, dann nach oben. Sie standen genau unter einem Mistelzweig, den er vorher nicht bemerkt hatte.
Er starrte Willow grimmig an und ignorierte ihre Bemerkung. Er würde doch ganz gewiss nicht Angel küssen.
„Keine Chance, Will, das traut er sich gar nicht“, warf Xander gelangweilt ein.
Spike fragte sich, ob er oder Angel gemeint war. Aber es war letztendlich egal.
Er wollte sich wieder hinsetzen, als ihn jemand zurück riss.
„Du hast es gehört“, zischte Angel ihm ins Ohr. „Wenn du unbedingt Weihnachen feiern willst, musst du dich auch an die Regeln halten!“
Er umfasste Spikes Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn hart. Aber damit nicht genug, seine Zunge glitt in Spikes Mund.
Spike versuchte entsetzt, sich zu befreien, aber der ältere Vampir war ihm kräftemäßig überlegen.
Endlich ließ ihn Angel los und Spike ging sofort einen Schritt zurück.
Hektisch wischte er sich über die Lippen.
„Igitt! Und, hat es dir gefallen? Geilt es dich auf, Männer zu küssen?“
Angel sah ihn ausdruckslos an. „Hab dich nicht so. Wenn es dich stört, du weißt, wo die Tür ist!“
Spike grinste schon wieder. „Das hättest du wohl gerne? Oh nein, so schnell wirst du mich nicht los!“
Er setzte sich wieder aufs Sofa und griff nach seinem Whisky. Angel setze sich neben ihn und Spike verschluckte sich vor Entsetzten. Er brauchte etwas, bis er sich von seinem Hustanfall er holte.
„Äh, möchte jemand den Platz mit mir tauschen? Buffy?“
Niemand nahm sein Angebot an. Spike rückte soweit wie nur möglich von Angel weg. Weit kam er nicht und wurde schließlich förmlich zwischen Sofalehne und Angel eingeklemmt.
Angels Bein drückte gegen seins und rieb sich bei jeder Bewegung des älteren Vampirs an seinem.
Spike saß stocksteif da.
An seinen Whisky kam er nicht mehr heran, dazu hätte er sich halb über Angels Schoß beugen müssen.
Dafür stellte Tara jetzt ein Glas Weihnachtspunsch vor ihn hin, das Spike nur angewidert ansah.
Aber so schnell würde er nicht aufgeben. Ihm würde schon noch was einfallen, den Abend so zu gestalten, dass er Spaß hatte. Und nicht die anderen!

Tara und Willow holten weiteres Knabberzeug aus der Küche und brachten Blut für Angel mit. Spike schluckte krampfhaft, als ihm der Geruch des warmen Blutes in die Nase stieg.
Angel neben ihm trank genussvoll und Spike konnte den Blick nicht von der Tasse abwenden. Gerade, als er endlich fragen wollte, ob er auch eine Tasse Blut bekommen könnte, hielt ihm Angel seine hin. „Willst du auch einen Schluck?“
Spike kämpfte mit sich selbst.
Einerseits wollte er keine Almosen, andererseits...
Er nickte nur. Als er die Tasse in der Hand hielt, wischte er demonstrativ den Rand ab, ohne Angel dabei aus den Augen zu lassen. Der ignorierte die Provokation.
Spike trank erst einen kleinen Schluck, dann gierig die Tasse leer.
Angel grinste überheblich. „Na, noch was?“
Fast hätte Spike ja gesagt, aber im letzten Moment siegte seine Selbstbeherrschung. Er gab Angel die leere Tasse zurück. „So toll war es auch nicht.“
Er lehnte sich zurück und schloss kurz die Augen.
Ohne Angel wäre es richtig angenehm, überlegte er.
„Unser Baby ist satt und zufrieden, jetzt schläft es.“ Angels sarkastische Stimme weckte ihn aus seinen angenehmen Gedanken.
„Ihr seit so langweilig, kein Wunder das man dabei einschläft!“, giftete Spike zurück. Demonstrativ sah er sich im Raum um.
„Ist das alles, was ihr macht? Rumsitzen?“
„Wir können was spielen“, schlug Tara schüchtern vor.
„Ja, wie wäre es mit Flaschendrehen?“, schlug Willow vor. „Die Flasche haben wir schon.“ Sie nahm Spikes Whiskyflasche vom Tisch und legte sie auf den Boden.
„Hey, Moment mal, das ist meine Flasche“, protestierte Spike.
„Es ist wohl immer noch meine“, warf Buffy ein. „Und außerdem ist noch was drin. Die dreht sich dann ja nicht richtig.“ Sie gab der Flasche einen Stoß, sodass sie herumtorkelte.
„Das ist kein Problem“, meinte Willow nur und murmelte einen kurzen Zauberspruch. Entsetzt sah Spike zu, wie der kostbare Whisky wie von Zauberhand verschwand. Zurück blieb nur die leere Flasche.

Widerwillig setzte sich ee zu den anderen auf den Boden. Dummerweise landete er wieder genau neben Angel.
Der sich wieder so dämlich hingesetzt hatte, das er Spike ständig berührte.
„Kannst du nicht aufpassen“, murrte er, als Angels Knie gegen seins stieß.
„Pass doch selber auf“, kam die ungerührte Antwort. „Außerdem, du bist dran!“
Spike gab der Flasche einen heftigen Stoß, der sie mehrmals herumwirbeln ließ, bis sie auf Buffy zeigte. „Wahrheit oder Tat?“, grinste Spike und malte sich schon aus, wie sie ihn küssen würde.
„Wahrheit!“
Sein Wunschtraum zerplatzte wie eine Seifenblase.
„Warum hast du ihn eingeladen?“, fragte er schließlich und zeigte auf Angel.
Alle verdrehten die Augen und selbst Spike musste zugeben, das die Frage nicht besonders originell war. Aber ihm war einfach nichts besseres eingefallen.
„Weil er ein guter Freund ist. Und ich ihn lange nicht gesehen habe. Und weil ich zu Weihnachten alle meine Freunde hier haben will.“
Spike musste sich auf die Zunge beißen, um ihr nicht ins Wort zu fallen. So genau wollte er es auch nicht wissen.
Buffy beugte sich vor und drehte die Flasche, die danach auf Spike zeigte.
„Tat!“, erklärte er selbstbewusst. Er würde nicht so dumm sein, irgendwelche Wahrheiten über sich preiszugeben.
Buffy lächelte diabolisch.
„Die Szene vorhin unter dem Mistelzweig war wirklich süß. Wie wäre es mit einer Wiederholung? Küss Angel!“
Spike starrte sie an, als ob sie den Verstand verloren hätte. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein?
Nacheinander sah er alle anderen an, aber niemand protestierte gegen den Vorschlag. Im Gegenteil, alle sahen ihn erwartungsvoll an.
Bis auf Angel, dessen Gesicht gelassene Resignation ausdrückte.
Er breitete die Arme aus. „Bringen wir’s hinter uns!“
Da er sich nicht weiter bewegte, bleib Spike nichts anderes übrig, als ihn fast auf den Schoß zu kriechen. “Ein richtiger Kuss!“, betonte Buffy noch.
Spike war nur froh, das er als Vampir nicht erröten konnte. Als Mensch hätte er es sicher getan.
Er erwartete, wieder Angels Zunge im Mund zu spüren, aber der andere Vampir blieb passiv. Spike presste kurz seine geschlossenen Lippen auf Angels und wollte sich dann wieder hinsetzen.
„Ein richtiger Kuss!“, erinnerte ihn Buffy. „Das war keiner!“
Spike knurrte leise, bevor er Angel wieder küsste. Er drückte seine Zunge widerwillig gegen die geschlossenen Lippen, bis diese sich öffneten.
Kurz berührte seine Zunge Angels, um sich dann fluchtartig zurückzuziehen.
Beinahe hätte er erleichtert aufgeatmet, als niemand etwas sagte und er sich endlich wieder hinsetzen konnte.
Spike drehte die Flasche, das Spiel ging weiter, und als nächsten traf es Willow. Sie kam der Aufforderung, Tara zu küssen mit offensichtlichen Vergnügen nach, aber Spike kümmerte sich nicht weiter um sie.
Er wischte immer wieder über den Mund und musste sich zusammennehmen, nicht angewidert auszuspucken.
Langsam fragte er sich, wer hier wohl wem den Spaß verdarb. Er Buffy und ihren Freunden - oder sie ihm!

Einige Runden später, in denen er nacheinander Buffy und Willow küssen musste (sehr gut und okay), sowie die Wahrheit sagen (überhaupt nicht okay, zumal ihn Buffy mühelos der Lüge überführte; er hatte völlig vergessen, das sie dabei gewesen war), hatte Spike langsam genug.
Der Abend war nicht öde, er war entnervend.
Sein toller Plan zeigte irgendwie nicht die gewünschte Wirkung. Entgegen dem, was er sich vorgestellt hatte, amüsierten sich alle prächtig. Und zwar auf seine Kosten, jedenfalls kam es Spike so vor.
Dann konnte er sich auch zuhause in seiner Gruft langweilen. Jedenfalls immer noch besser, als zum Gespött der Jägerin und halb Sunnydales zu werden, falls sie oder sein blöder Sire es rumerzählten.
Er stand auf und klopfte sich demonstrativ den Staub von der Hose.
„War nett, aber ich habe heute noch was anderes vor.“
Xander grinste gemein. „Viel Spaß auch noch. Wir werden ihn jedenfalls haben, ohne dich!“
Spike durchbohrte ihn mit Blicken, bevor er sich wortlos umdrehte.
In der Küche griff er sich noch eine weitere Flasche Whisky und machte sich auf den Weg zum Friedhof.
Er würde sich einen gemütlichen Abend machen, ohne diese nervigen Menschen.

In seiner Gruft angekommen warf er seinen Mantel und die Whiskyflasche schwungvoll auf seinen Sessel.
Kurz spielte er mit dem Gedanken, sich die Zeit mit Fernsehen zu vertreiben, dann ließ er es bleiben.
Eigentlich konnte er seinen Whisky auch im Bett trinken und sich dabei ausmalen, wie der Abend tatsächlich hätte ablaufen können. Bereits während er sich auszog, spürte Spike die Erregung, die sich in ihm ausbreitete.
Er legte sich nackt aufs Bett und streichelte langsam seinen Schwanz, der mit zunehmender Härte reagierte.
Von Zeit zu Zeit nahm er einen Schluck, um sich abzulenken.
Als er dachte, er könnte kaum noch härter werden, wurde die Tür zu seiner Gruft aufgerissen.
Der Putz bröckelte und rieselte zu Boden, aber Spike lächelte glücklich.
Er schloss die Augen und wartete.
Wenig später hörte er das Geräusch, mit dem Kleidungsstücke abgestreift wurden, Schuhe fielen zu Boden und er hörte das ratschen eines Reißverschlusses.
Unbewusst bewegte er die Hand an seinem Schwanz schneller, bis sich eine fremde Hand um seine legte und ihn stoppte.
„Hey, nicht ganz so schnell!“
Ein anderer Körper schob sich neben seinen und mit immer noch geschlossenen Augen atmete Spike den vertrauten Geruch ein.
Er drehte sich auf die Seite. „Küss mich!“, forderte er ungeduldig.
Sein Wunsch wurde sofort erfüllt.
Und Spike bekam endlich das, worauf er den ganzen Abend gewartet hatte.

„Ich liebe dich!“, flüsterte er heiser, als sie, zu erschöpft um ihr Liebesspiel fortzusetzen, nebeneinander lagen.
„Ich liebe dich auch“, entgegnete Angel leise und zog Spike eng an sich.
„Das war ein tolles Geschenk!“, sagte Spike nach einer Pause schläfrig. „Es hat schon Vorteile, mit einer Hexe befreundet zu sein.“
„Mit zwei Hexen“, korrigierte ihn Angel liebevoll. „Schließlich haben Willow und Tara den Zauber zusammen durchgeführt.“
Er küsste Spike sanft. „Ich wünsche dir frohe Weihnachten, Liebling. Und alles Gute zu unserem Jahrestag!“
Spike lächelte schläfrig. „Es ist schon unglaublich, wie genau die beiden das hingekriegt haben. Ob sie ihren eigenen Jahrestag auch so feiern?“
„Du kannst sie ja morgen fragen“, schlug Angel zärtlich vor. „Übrigens, einiges habe ich anders in Erinnerung: Ich musste dich heute nicht erst verprügeln, damit du zur Vernunft kommst. Und wir mussten auch nicht zertrümmertes Mobiliar und Geschirr wegräumen, vom entfernen der Blutflecken auf dem Teppich ganz zu schweigen.“
Spike kicherte leise und schmiegte sich enger an ihn. „Wenn Buffy uns nicht gezwungen hätte, alles wieder in Ordnung zu bringen... - wer weiß, wo wir dann heute wären.“
„Ich denke auch“, entgegnete Angel, „auf diese Detail können wir ohne weiteres verzichten! Oder hättest du es gerne so originalgetreu gehabt?“
Doch er bekam keine Antwort.
Spike war bereits eingeschlafen.

***~ Ende ~****


____________________
Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben (Mark Twain)
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