Melanies FanficForum

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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170


New PostErstellt: 01.08.05, 03:11     Betreff: Urlaubsfreuden Antwort mit Zitat  

Autor: Cimmeria
E-Mail Adresse:
Titel: Urlaubsfreuden
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 1/?
Spoiler: AU
Inhalt: Inhalt: …Spike öffnete die Augen empört wieder. „Willst du es im Einzelnen wissen oder reicht die Kurzform? Es ist langweilig hier! Tödlich langweilig! Wenn ich nicht schon tot wäre, würde ich hier und jetzt an Langeweile sterben!“
Angel und Spike machen Urlaub. Leider haben die beiden ganz unterschiedliche Vorstellungen von Erholung. Und schon sind sie bei einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen: Streiten
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel / Spike
Disclaimer: Die Jungs gehören Joss Whedon, ich habe sie mir nur ausgeliehen...


„Urlaub, Urlaub“, sang Spike vor sich hin, „Wir machen Urlaub!“
„Hör auf damit!“ Angel war genervt. „Du tust ja gerade zu so, als ob es ein weltbewegendes Ereignis wäre.“
Spike fiel ihm um den Hals. „Ist es ja auch. Wir kennen uns so lange, aber wir haben noch nie zusammen Urlaub gemacht.“
Angel befreite sich. „Und wenn du so weiter machst, wird es auch nie dazu kommen. Und jetzt lass mich in Ruhe, ich muss arbeiten.“
„Ich gehe einkaufen! Ich brauche unbedingt so einen karierten Rock, wenn wir nach Schottland fahren!“
„Kilt. Das Teil heißt Kilt“, korrigierte ihn Angel abwesend. Dann wurde ihm erst bewusst, was Spike wirklich gesagt hatte.
„Du kannst nicht mit so was rumlaufen, untersteh dich“, brüllte er hinter Spike her, der bereits halb aus der Tür war. Aber Spike hörte ihn nicht mehr.
Oder er ignorierte ihn, was Angel leider eher annahm.

Einige Stunden später kam Spike unverschämt gut gelaunt zurück. Angel beobachtet ihn misstrauisch. „Was ist in der Tüte?“
„In welcher Tüte?“, fragte Spike zurück und grinste breit.
„Die Tüte, mit der du gerade rumwedelst!“ Angel hatte einen bösen Verdacht.
„Willst du es sehen?“
„Nein.“
Spike sah ihn erstaunt an. „Warum fragst du dann?“
Weil... weil...“, Angel fiel keine vernünftige Antwort ein. „Weil du immer irgendwelchen Unsinn kaufst“, sagte er dann lahm.
„Hey, das ist kein Unsinn“, empörte sich Spike, „das ist ein...“
„Ich will es wirklich nicht wissen“, fiel ihm Angel schnell ins Wort.
„Dann ist ja gut!“ Spike pfiff vergnügt vor sich hin, als er die Treppe hinaufging, während Angel überlegte, dass es noch nicht zu spät war, die Reise wieder zu stornieren.

„Zieh dich an, ich fahre nicht mit dir weg, wenn du nackt bist!“
Spike sah an sich herunter. „Ich habe was an!“
„Nichts, was ich als angemessene Bekleidung für einen Mann betrachten würde!“
„In Schottland laufen alle so rum!“
„Wir sind aber nicht in Schottland, sondern in Los Angeles. Und außerdem, niemand läuft irgendwo so rum.“
„Schotten schon!“
„Nein!“
„Woher willst du das wissen? Warst du schon mal in Schottland?“, fragte Spike hinterhältig.
Angel beging den Fehler, Spike anzusehen. Und er zuckte zusammen, genauso wie beim ersten Mal, als er ihn angesehen hatte, was dann diese unsinnige Diskussion auslöste.
Spike, mit einem rot-grün-schwarz gemusterten Kilt bekleidet. Dazu trug er sein schwarzes T-Shirt und seine geliebten Stiefel.
Sein ebenfalls geliebter Ledermantel lag hinter ihm auf einem Stuhl, aber Angel hatte nicht den geringsten Zweifel, dass er ihn später noch anziehen würde.
Angel schüttelte nur verzweifelt den Kopf. Mit jemand, der so angezogen war, würde er sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen.
„Zieh dich an“, wiederholte er daher nur.
„Willst du wissen, was ich darunter habe?“, fragte Spike.
„Äh, nein, ich meine, schon gut, ich kann’s mir denken“, blockte Angel schnell ab. „Musst du nicht noch irgendwas packen? Wir haben nicht mehr viel Zeit!“
„Nö, aber wir sollten einen Vorrat an Blut mitnehmen. Wer weiß, ob es da anständiges Blut gibt.“
„Gut, kümmere dich darum. Und zieh dich an. Vollständig, du weißt, was ich meine!“
„Hm“, Spike konnte nicht widerstehen. Er zog seinen Kilt langsam nach oben.
Angel konnte nicht anders, er musste gebannt zusehen, wie der Stoff immer mehr von Spike freigab.
Und trotzdem verfluchte er ihn insgeheim dafür, dass er ihn jetzt anmachte, statt ihn in Ruhe überlegen zu lassen, worum er sich vor ihrer Abreise noch kümmern musste.
„Ich glaube, das reicht“, krächzte er schließlich.
Längst war ihm klar, dass Spike wie immer auf Unterwäsche verzichtet hatte. Er musste nicht erst die sichtbare Bestätigung bekommen.
„Okay.“ Spike grinste und ließ seine Bekleidung in Ruhe. „Ich packe das Blut ein.“
„Aber so, dass nichts kaputt geht. Ich lege keinen Wert darauf, das alles blutdurchtränkt ist, nur weil eine Flasche zerbrochen ist.“

„Was ist das hier?“, fragte Spike geringschätzig.
„Unser Hotel.“
„Das?“ Spikes Blick wurde noch etwas geringschätziger. „Das ist ein altes Gemäuer. Ein halb zerfallenes altes Gemäuer!“
„Das ist eine Burg! Eine alte, gut erhaltene Burg!“ Angel knirschte mit den Zähnen.
Spike lachte nur. „War es vielleicht mal, zu deiner Zeit. Ich meine, zu der Zeit, als du noch ein Mensch warst.“
„Sieh es dir doch erst mal von innen an“, bat Angel verzweifelt.
„Und dann fahren wir woanders hin?“, Spikes Miene erhellte sich wieder.
„Äh, nein, wir bleiben hier.“
„Hm“, Spike überlegte, „wie lange?“
„3 Wochen!?“
„Spinnst du?“, schrie Spike, „ich halte es hier nicht mal 3 Tage aus!“
„Schon gut, ganz ruhig“, sagte Angel beruhigend. Das letzte, was er brauchte war, das Spike ihm in aller Öffentlichkeit eine Szene machte. „Wir bleiben über Nacht und morgen sehen wir weiter...“ Er sah Spike bittend an.
Der kicherte. „Lass das! Gegen deinen Puppy-Blick komme ich sowieso nicht an. Aber du schuldest mir was für soviel Großmut.“

„Hm. Schönes Bett!“ Spike warf sich schwungvoll aufs Bett, das protestierend quietschte.
Dann hüpfte er etwas darauf herum, was das Quietschen noch verstärkte.
Angel war genervt. „Spike, hör auf!“
Es reichte ihm, dass Spike ihn seit ihrem Abflug in Los Angeles ununterbrochen genervt und in peinliche Situationen gebracht hatte.
Zwar hatte er sich schließlich doch noch *ordentlich* angezogen, aber dafür auf jede andere erdenkliche Art Stress gemacht.
Im Flugzeug bestand er darauf, am Fenster zu sitzen, um sich gleich darauf zu beschweren, dass er nichts sehen würde.
„Kein Wunder, es ist dunkel“, knurrte Angel, „wenn es hell wäre, würdest du in Flammen aufgehen.“
Daraufhin bestand Spike darauf, dass sie die Plätze tauschten. Ein Vorgang, der sich noch mehrmals wiederholte.
Bis Angel sich wünschte, Spike würde wirklich in Flammen aufgehen. Das würde dann wenigsten seine Langeweile beenden. Unter anderem!
Und dann noch die völlig überflüssige Diskussion über ihr Hotel.
Angel bedauerte es nachhaltig, Spike mitgenommen zu haben. Das war ihr erster und gleichzeitig letzter gemeinsamer Urlaub.
Das Bett hatte derweil aufgehört, zu quietschen, was Angel dazu brachte, schnell wieder hinzusehen, was Spike jetzt anstellte.
Doch der lag nur friedlich da und hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt. „Was machen wir jetzt?“
„Hm, sehen wir uns etwas um“, schlug Angel vor.
Spike sprang sofort auf.
„Gibt es hier ein Verließ?“
Angel zuckte nur die Schultern. „Keine Ahnung. Aber da es eine Burg ist...“
„Es gibt sicher ein altes, schauriges Verließ“, freute sich Spike, „suchen wir es.“

„Hey, die sind hier ja richtig gut ausgerüstet“, stellte er kurz darauf begeistert fest.
Er öffnete neugierig die Tür einer „eisernen Jungfrau“ und inspizierte die Eisenspitzen im Inneren.
„Stell dir mal vor, wenn sich jemand da reinstellt und das Ding geht zu ...“ Er leckte sich die Lippen.
„Spike! Wir töten keine Menschen, nicht mehr!“ Angel war entsetzt.
„Ich meine ja auch nur, wenn jemand neugierig ist. Er macht die Tür auf – und sie fällt zufällig zu. Und wenn wir sie dann wieder öffnen...“ Er leckte sich wieder die Lippen und seine Augen blitzten kurz gelblich auf.
„Vergiss es!“
Angel bereute es bereits, sich mit Spike zusammen das ehemalige Burgverlies anzusehen. Alleine wäre es viel ruhiger. Und informativer.
Er griff nach einem Morgenstern, der mit einer Kette an einem kurzen Stab befestigt war. Angel wirbelte die Dornengespickte Eisenkugel herum und stellte sich vor, was geschah, wenn sie auf menschliche Haut traf.
Blut, splitternde Knochen, Schmerzensschreie.
„Na, gefällt dir die Auswahl, Angelus?“
Angel zuckte zusammen und legte die Waffe betreten weg. Er war sich dessen sehr bewusst, das er gerade erst wieder sein menschliches Aussehen annahm.
Spike grinste verstehend.
„Wir sind nun mal keine Pazifisten, auch wenn du es immer wieder versuchst! Vampire bleiben Vampire, auch mit Seele.“
„Ähm, ja... Gehen wir doch ein bisschen spazieren.“ Angel zerrte Spike aus dem Verließ, bevor doch noch jemand „zufällig“ zu Schaden kam.
Außerhalb der Burg kam Spike wieder auf sein Lieblingsthema zurück. „Stell dir mal vor, wie es gewesen sein muss, wenn hier Schlachten tobten. All das Blut, was da geflossen ist. Paradiesische Zustände.“
Angel schüttelte nur den Kopf. „Denk lieber an all die Unschuldigen, die hier ihr Leben verloren haben.“
„Spielverderber!“, schmollte Spike.
„Wir gehören jetzt zu den Guten!“, erklärte Angel nachdrücklich.
„Du vielleicht.“ Spike wollte nicht so leicht aufgeben.
„Du auch!“
„Okay, was machen wir jetzt?“
„Ich bin müde und gehe schlafen. Was du machst weiß ich nicht.“
„Gut, gehen wir ins Bett“, stimmte Spike zu.
Angel sah ihn misstrauisch an.
„Ich bin auch müde.“ Spike gähnte demonstrativ.
Angel fragte sich, was Spike jetzt wieder im Schilde führte, aber ihm fiel so schnell nichts ein. Am besten wäre es sicher, ihn ans Bett zu ketten, dann könnte er nichts anstellen.
Angel grinste. Der Gedanke hatte was. Und außerdem würde es Spike sicher gefallen. Schließlich bevorzugte er im Allgemeinen die harte Tour.

„Was ist das?“, fragte Spike.
Angel stöhnte. Er hatte das Gefühl, das Spike in letzter Zeit verdammt oft „was ist das“ fragte.
„Ein Frühstücksbuffet“, antwortete er dann.
Spike rümpfte die Nase. „Das sehe ich!“
„Warum fragst du dann?“, knurrte Angel leise.
Er nahm sich Kaffee und sah sich nach einem leeren Tisch um. Aber so ziemlich alle Tische waren leer.
Außer ihnen beiden waren nur noch zwei Leute da. Zwei ältere Frauen, die sie neugierig musterten.
„Wo ist das Blut?“ Spike inspizierte sämtliche Kannen.
„Äh, es gibt hier kein Blut“, erwiderte Angel leise.
„Kein Blut?“ Spikes Stimme wurde lauter.
Angel kniff ihn unauffällig. „Benimm dich!“, flüsterte er, „wir müssen ja nicht gleich als Vampire auffallen.“
Spikes Blick war tödlich und Angel seufzte nur. Und machte sich eine geistige Notiz, nie wieder mit Spike irgendwohin zu fahren.
„Blut können Sie auch bekommen, Sie müssen es nur bestellen“, zwitscherte die eine der beiden Frauen. Angel und Spike starrten ihn an.
Sie lächelte. „Mein Name ist Maggie. Das ist meine Schwester, Elisabeth.“
„Äh, Blut?“, stammelte Angel.
„Natürlich. Sie sind doch Vampire, oder?“
Äh, ja.“
Maggie nickte. „Die Auswahl soll ziemlich gut sein, auch wenn ich das persönlich nicht beurteilen kann.“
„Was für Blut willst du?“, fragte Angel. Schließlich konnte er gleich für sie beide bestellen.
„Blut?“, fragte Spike erstaunt, „Ich will kein Blut. Haben sie hier Pizza?“
„Pizza? Zum Frühstück?“, krächzte Angel.
Spike nickte.
„Nein, sie haben keine Pizza!“, entschied Angel und überlegte, ob es wohl auffiel, wenn Spike plötzlich verschwand – und nur etwas Staub an ihn erinnerte.
„Okay, dann esse ich eben was anderes“, entgegnete Spike fröhlich und fing an, einen Teller voll zu häufen.
Angel sah ihm fassungslos zu, bevor er sich selber eine Kleinigkeit zum Essen nahm.
Wieder einmal fragte er sich, warum Spike so anders war.
Schließlich brauchte er kein Essen, um zu überleben. Aber aus irgendeinem Grund mochte er es.
Oder er tat nur so, um ihn, Angel, in den Wahnsinn zu treiben. Eine Theorie, die Angel immer wahrscheinlicher fand.
Als er seine Grübeleien beendet hatte und sich nach Spike umsah, entdeckte er ihn am Tisch genau neben den beiden Frauen.
Angel seufzte wieder leise.
Der ganze Raum war leer. Warum musste sich Spike ausgerechnet den einzigen Platz neben den beiden anderen Gästen aussuchen?
Angel hatte auf einen ruhigen, einsamen Urlaub gehofft. Aber er musste sich eingestehen, dass einsam und Spike einfach nicht zusammenpassten.
Genauso wenig wie ruhig und Spike, wie er gleich darauf wieder einmal merkte.
Spike redete – ohne sein Essen zu unterbrechen.
„Man redet nicht mit vollem Mund“, murmelte er, als er sich neben Spike setzte.
„Hm?“ Spike sah ihn aus großen Augen an.
„Schluck erst runter, bevor du weiterredest“, meinte Angel.
Die eine Schwester, Angel wusste nicht, ob es Maggie oder Elisabeth war, lächelte amüsiert.
„Äh, ich heiße Angel. Und das ist William“, stellte Angel sie mit einiger Verspätung vor.
„Spike!“, sagte Spike.
Elisabeth trank einen Schluck von ihrem Tee, während sie Spike musterte. Mit einem Interesse, das Angel unheimlich war.
„William Spike?“, fragte sie dann erstaunt.
„Er heißt William, besteht aber darauf, Spike genannt zu werden.“
„Ach so.“
„Darf ich fragen, woher Sie wissen, das wir... Vampire sind?“, fragte Angel vorsichtig.
„Oh, aber das ist doch eindeutig, oder?“, fragte Maggie zurück und nippte an ihrem Tee.
Angel fand es keineswegs so eindeutig. Schließlich hatte er sorgfältig darauf geachtet, dass weder er noch Spike auf den ersten Blick als Vampire zu erkennen waren.
Elisabeth lächelte mokant und stieß ihre Schwester an. „Nun sag es ihm schon, der junge Mann platz ja gleich vor Neugier.“
Etwas, das Angel keineswegs tat. Er war schließlich nicht neugierig, im Gegensatz zu Spike. Er war nur... interessiert.
„Wir haben, hatten noch eine weitere Schwester“, antwortete Maggie schließlich. „Sie war eine Jägerin. Aber das ist lange her.“
„Stimmt. Es müssen jetzt fast 30 Jahre sein, das sie gestorben ist. Aber durch sie haben wir gelernt, Vampire zu erkennen. Auch, wenn sie ihr menschliches Aussehen haben!“
Angle schluckte. Und fragte sich besorgt, was die beiden noch von ihrer Schwester gelernt hatten.
Spike schien sich dagegen weniger Gedanken zu machen.
„Wie hieß sie denn?“, fragte er, wieder mit vollem Mund. „Vielleicht kannte ich sie?“
„Janet.“
„Hm, kommt mir nicht bekannt vor.“ Spike widmete sich wieder seinem Frühstück.
Angel hatte plötzlich den Wunsch, ihn zu würgen. Wenn sich herausstellte, dass Spike etwas mit dem Tod der dritten Schwester zu tun hatte, würde es garantiert Ärger geben.
Er trat Spike unter dem Tisch gegen das Schienbein.
„Aua!“ Spike sah ihn grimmig an.
„Was würdest du heute gerne machen?“, fragte Angel schnell.
Spike Blick blieb grimmig. „Wieder ins Bett gehen und vögeln?“
„Ähm, ich dachte eigentlich...“ Angel errötete und wünschte Spike augenblickliche Stummheit.
Er fixierte ihn mit einem bösen Blick.
Doch Spike zuckte nur die Schultern und stand auf, um sich neuen Kaffee zu holen.

„Gibt es hier noch was anderes als alte Steine?“, nörgelte er, als er später missmutig hinter Angel hertrottete.
Angel nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit Ohropax zu kaufen, damit er Spike nicht mehr hören musst. Und ihn bis dahin zu ignorieren.
„Hey, du großer, dämlicher Ire, ich habe dich was gefragt“, grummelte Spike lauter.
Und Angel stellte fest, dass es leider nicht möglich war, Spike zu ignorieren, sosehr er es sich auch wünschte.
Er blieb stehen und drehte sich um. „Was willst du?“, fragte er gottergeben.
Leider hörte er Spike jetzt nicht nur, er sah ihn auch. Und an diesen Anblick hatte er sich immer noch nicht gewöhnt.
Angel zuckte wieder zusammen.
Spike im Kilt – daran würde er sich wohl nie gewöhnen.
„... es muss doch eine Stadt geben, wo was los ist“, meckerte Spike.
Angle merkte, dass er den Anfang des Satzes schlicht überhört hatte.
„Gibt es“, antwortete er vage.
Spike strahlte. „Worauf warten wir?“
Angel starrte ihn an. „Erstens: Ich will meine Ruhe haben. Zweitens: Ich fahre nirgends mit dir hin, wenn du halb nackt bist!“
„Hm?“ Spike sah an sich herunter. „Hast du was mit den Augen? Ich bin angezogen!“
Angel schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Bist du nicht! Du trägst einen ... Rock!“
Spike grinste. „Kilt! Das Ding heißt Kilt. Das solltest du wissen als mein Sire!“
„Mir egal wie es heißt, zieh es aus!“, brauste Angel auf. „Oh Gott, natürlich nicht jetzt und hier! Seit wann tust du, was ich sage?“, fügte er gleich darauf verzweifelt hinzu.
„Natürlich immer. Schließlich bist du mein Sire!“ Spikes Gesicht zeigte völlige Unschuld.
„Das hat dich in all den Jahren nicht gekümmert!“
Angel war am Ende. In all der Zeit, die sie sich kannte, konnte er darauf bauen, dass Spike genau das Gegenteil von dem tat, was er sollte. Warum musste er ausgerechnet jetzt seine Taktik ändern?
„Wir gehen zurück ins Hotel, du ziehst dich anständig an, und wir fahren in die Stadt.“
Spike strahlte und fiel ihm um den Hals. „Für dich tue ich doch alles!“
‚Seit wann?’, dachte Angel, aber er sprach es nicht aus.
„Stadt?“, fragte Spike wenig später, „Stadt? Das hier?“ Er sah sich angewidert um.
„Das ist keine... Stadt! Das ist noch nicht mal ein Dorf. Verdammt, ich wette, hier gibt es mehr tote als lebende Einwohner. Der Friedhof ist hier doch das größte Wohngebiet!“
Angel verdrehte die Augen. Warum hatte er sich nur von Spike beschwatzen lassen, die himmlische Ruhe ihres Urlaubsortes aufzugeben?
„Das ist eine Stadt!“
Spike kippte die Rückenlehne seines Sitzes zurück und stemmte die Füße gegen das Armaturenbrett. „Stadt, pah! Fahren wir zurück! Öder ist es auf dem flachen Land auch nicht.“
Er schloss demonstrativ die Augen.
Angel seufzte.
„Was stört dich hier?“
Empört öffnete Spike die Augen wieder. „Willst du es im Einzelnen wissen oder reicht die Kurzform? Es ist langweilig hier! Tödlich langweilig! Wenn ich nicht schon tot wäre, würde ich hier und jetzt an Langeweile sterben!“
„Es ist ruhig!“, relativierte Angel die Aussage.
„Mein Gott, selbst in einem Sarg ist mehr Leben!“, Spike wollte nur weg. „Es gibt hier wahrscheinlich mehr Kirchen als... halt an!“
Angel war so überrascht, dass er tatsächlich bremste.
„Da drüben!“ Sein Blick folgte Spikes ausgestrecktem Arm. „Das ist ein Pub.“
„Richtig“, nickte Spike und sprang auch schon aus dem Auto. „Da gib es was zu trinken. Ich werde mich jetzt besaufen, dann ertrage ich das hier vielleicht!“
Bis Angel endlich einen Parkplatz und dann auch Spike wieder gefunden hatte, hatte dieser sein erstes Bier schon zur Hälfte ausgetrunken. Und bestellte, ungeachtet Angels Protest, gleich für sie beide neu.
„Ich muss noch fahren.“ Angel schob das Bier weg.
Spike löste das Problem dadurch, dass er das Glas kurzerhand leer trank. Dann wischte er sich zufrieden über den Mund. „Du kannst bei einem Unfall nicht sterben“, erklärte er. Angel hatte den Eindruck, dass er bereits etwas nuschelte.
„Ich vielleicht nicht“, gab ihm Angel Recht, „aber was ist mit dem anderen?“
„Welcher andere?“, fragte Spike verständnislos.
„Derjenige in dem anderen Auto, mit dem wir eventuell zusammenstoßen!“
Spike zuckte nur die Schultern.
„Wir trinken sein Blut und vergraben ihn dann im Wald, wie immer!“
„Spike!“ Angel war entrüstet.
Spike leerte sein eigenes Glas und grinste. „Was willst du, wir sind Vampire!“
„Hätte ich glatt vergessen, wenn du es nicht erwähnt hättest“, entgegnete Angel.
Doch wirklich, trotz Seele...“, fing Spike an, aber Angel kniff ihn in den Arm. „Schon gut, ich weiß es, du weißt es, und alle anderen müssen es nicht wissen!“
„Aua!“ Spike betrachtete empört die sich rötende Stelle an seinem Arm. „Du hast mir wehgetan!“
„Spike“, sagte Angel warnend. Er wusste, was jetzt kam.
Wenn er nicht aufpasste, würde ihm Spike jetzt alle Gelegenheiten aufzählen, in denen er ihn wirklich oder eingebildet verletzt hatte. Da er damit einen Zeitraum von ungefähr 120 Jahren abdeckte, dauerte diese Aufzählung entsprechend lange. Und war entsprechend ermüdend.
„Lass es! Ich fahre zurück. Und geh schlafen. Kommst du mit, oder...“
„Schlafen? Du bist so was von langweilig“, entrüstete sich Spike.
„Kommst du mit?“, fragte Angel noch einmal.
Da Spike sein leeres Glas hob und der Barkeeper daraufhin zustimmend nickte, ging Angel davon aus, dass die Antwort wohl nein war.
Angel sah sein Childe noch einmal böse an, dann stapfte er zur Tür.
Erst am Auto blieb er stehen und drehte sich um. Seine Hoffnung wurde enttäuscht. Spike war ihm nicht gefolgt.
Angel lehnte sich seufzend an den Wagen und überlegte, wie lange er ihm geben sollte.




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Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben (Mark Twain)
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