Melanies FanficForum

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Velence
loving Lindsey


Beiträge: 252

New PostErstellt: 17.11.03, 17:48     Betreff: Re: Heiße Luft Antwort mit Zitat  

Heiße Luft 2


Ein sternenklarer Himmel bot sich über mir. Ein kalter Wind wehte. Ich ließ meine Zigarette fallen, nachdem ich einen letzten Zug genommen hatte. Der Rauch hing schwer in der Luft. Wie warmer Atem. Ich sah zu wie sich die weißen Rauchschwaden langsam in der kalten Luft auflösten. In meiner Vorstellung war es mein menschlicher Atem, den ich mit jedem Atemzug verlor, bis nichts mehr von dem Leben übrig war. Und ich nur noch ein Vampir war.
Der Stummel fiel neben die anderen Zigaretten, die ich an diesem Abend schon geraucht hatte. Ich saß auf meinem favorisierten Grabstein und spähte nach Buffy. Ich wusste, so oft hatte ich sie schon von hier aus studiert, dass ihre allabendliche Patrouille sie direkt zu mir führen würde. Ich betete nur, dass sie allein war.
Von der letzten Nacht spürte ich keine Nebenwirkungen. Allein meine Gedanken waren verwirrt und ich fragte mich ernsthaft, ob das gestrige Zusammentreffen in meiner Krypta wirklich stattgefunden hatte. Es war einfach zu surreal. Fast hätte ich meinen können, es wäre der alte, lüsterne Angelus und die nicht minder interessierte Jägerin. Verrückt.
In der Ferne hörte ich zuerst ihre Kampfschreie, ehe ich sie erblickte. Buffy war umringt von einer Bande Vampire. Gekonnt pfählte sie einen nach dem anderen. Ihre Bewegungen waren schnell, ihre Schläge und Tritte präzise. Die geborene Jägerin. Meine Jägerin.
Als meine Artgenossen alle zu Staub zerfallen waren, strebte sie schnellen Schrittes in meine Richtig. Spike, rief sie mir flötend entgegen. Dann stand sie vor mir. Ihre Beine drängten sich zwischen meine. Ihre rechte Hand fuhr streichend über meinen Wangenknochen hinunter bis zum Kinn. Sie war mir ganz nah. Ihre andere Hand strich über meinen Rücken, während sie sich an mich drückte.
Ich roch sie. Ich hörte ihr Herz in ihrer Brust rhythmisch schlagen. Ihre Haare vor meinem Gesicht. Ich brauchte keine Augen, meine anderen Sinne waren völlig von ihr eingenommen. Ihre rosige Wange, von der kalten Nachtluft, kuschelte sich an die meine. Ihre Lippen berührten beinahe mein Ohr. Sie flüsterte süßlich, ich solle nicht so viel träumen und der Realität ins Auge sehen.
Ein lauter Seufzer entglitt mir, als ich die Lider wieder öffnete. Selbst meine Fantasie ließ mich im Stich. Verflucht! Ich wollte sie wirklich. Wirklich! In meinen Armen halten. Wie aus einem schönen Traum unsanft geweckt, wurde sie mir fortgerissen. Es tat weh, es war quälend, als wäre dieser Schmerz körperlich.
Die Jägerin kämpfte noch immer. Und nun entdeckte ich auch den zweiten Mitstreiter, den ich wohl absichtlich übersehen hatte. Es war niemand anderer als unser allseits beliebtes Vampirchen mit Seele.
Es war zum Kotzen. Seitdem Angel aufgetaucht, stand er mir nur noch im Weg. Falls ich je Chancen bei meiner blonden Jägerin hatte, dann waren sie jetzt entgültig dahin.
Ich starrte auf dem Boden, über meine baumelnden Beine hinweg, da der Grabstein doch etwas größer war. Ausgiebig betrachte ich die verbrauchten Zigaretten. Vielleicht war ich auch so aufgebraucht. Diese Welt musste einen einfach trübsinnig machen.
Plötzlich hörte ich eine wohlvertraute Stimme. Angel. Ich blickte auf. Da war sie wieder, die distanzierte, abschätzige Art mit der sogar der seelenvolle Vampir auf mich hinabblickte. Keine Spur vom lüsternen, blutrünstigen Angelus. Die letzte Nacht schien er vergessen – oder verdrängt zu haben. Im ersten Moment war ich erleichtert, dann traurig und danach...
Das brachte mich zur alten Frage. Wofür sollte man sich entscheiden: Für das, was man haben kann, sprich Angel oder für das, was man nicht haben kann, aber sich trotzdem sehnlichst wünscht, sprich Buffy? Nun gestern hätte ich beides haben können.
Ich war völlig in Gedanken versunken, bis ich mitbekam, wie sich der Vampir neben mich auf den Stein setzte. Es gäbe noch andere Frauen, sagte er ruhig und schaute sonst wohin. Sie sei die Jägerin, und dies sei eben unvereinbar mit Vampiren, mit uns. Auch er sei über Buffy hinweggekommen. In meinen Ohren klang es fast so, als wolle er mich trösten. Mein Blick fixierte die schwarze Nacht.
Ich konnte nicht ohnehin zu bemerken, wie er mich von der Seite ansah, als er sich unbeobachtet fühlte. Angelus. Es erinnerte mich stark an die gestrige Nacht. Angel erhob sich schnell und ging weg, um sich nicht zu verraten. Aber ich konnte nicht anders – auch wenn er mich überraschenderweise nur aufrichten wollte - und rief ihm grinsend hinterher, er erinnere mich an etwas.
Doch er reagierte nicht und setzte seinen Weg fort. Was hätte ich gegeben, hätte ich sein Gesicht in dem Moment gesehen. Doch leider tat er mir nicht den Gefallen. Also stand ich meinerseits auf, um mich in meine Krypta zu gehen. Genug für diese Nacht!
Kurz vor dem Eingang bemerkte ich, dass ich nicht allein war. Ich drehte mich in möglichst lässiger Pose um. Schließlich musste ich ja mein Image wahren. Was er noch von mir wolle, warf ich ihm mit bösem Unterton entgegen. Angel stand vor mir und antwortete mit einem Lächeln. Der alte Spike. Ich zog meine Augenbraue hoch, verdrehte dabei die Augen und versuchte ihn schlicht zu ignorieren, indem ich ihn einfach stehen ließ und eintrat.
Aber Angel folgte mir hinein. Er habe sich auch an etwas erinnert, sagte er lächelnd, und er wolle es jetzt klären. Ich sah ihn verwundert an. Dann machte er einen Schritt vorwärts auf mich zu und stand ganz nah vor mir. Ich ahnte, was er wollte. Und es jagte mir einen Schauer über den Rücken. Bewegungslos stand ich da. Abwartend, gespannt.
Seine Hände umfassten meinen Kiefer. Mit seinen Daumen strich er ein paar Mal über meine Wange, ehe seine Lippen den meinen entgegeben kamen. Wehrlos nahm ich den zarten, ungewohnten Kuss an. Angel löste sich von mir, hielt mich aber weiterhin mit dem Händen und blinzelte mich an. Seine Augen sahen mich so liebevoll, dass mein Herz hätte beben können.
Endlich gewann ich meine Fassung wieder. Ich zischelte ein ‚verpiss dich’. Ich fragte ihn, ob er mich nicht verstanden habe und funkelte ihn grimmig an. Sehr wohl, murmelte Angel. Er grinste breit, als er es aussprach. Wie solle ich dies verstehen, knurrte ich und riss mich unwirsch aus seinen Klauen. So er es gemeint hätte, erwiderte er.
Er packte mich bei den Handgelenken und erzwang sich erneut einen Kuss. So herrlich wie der erste. Wie hätte ich wiederstehen können? Zu schön. Ich antworte mit meinen Lippen, drängte mich näher an ihn, so dass er, wir beinahe gefallen wären. Er lachte, ich lachte. Meine Zunge fuhr über die weiche Haut. Der Geschmack, den habe so lange missen müssen. Zu schön. Zu schön, um wahr zu sein.

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