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One Summer in Paris

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Beiträge: 221
Ort: Duisburg



New PostErstellt: 16.05.05, 19:01  Betreff: One Summer in Paris  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autoren: Fee
Titel: One Summer in Paris
Altersfreigabe: ab 16
Teil: 1-5 /?
Spoiler: Keiner
Inhalt: einfach lesen
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Faith/Spike
Disclaimer: Die Charaktere gehören Joss Whedon, wir haben sie uns nur für unsere Story ausgeliehen, und geben sie unbeschadet wieder zurück
Kommentar: .
Über Feedback und eure Meinung würden ich mich auf jeden Fall riesig freuen!

One Summer in Paris
Die Freiheit des Menschen
Liegt nicht darin,
dass er tun kann,
was er will,
sondern dass er nicht tun muss,
was er nicht will
 
von J.J. Rousseau
 
 
 
Teil 1
Running away
 
Faith saß nervös in der Wartehalle des Flughafens von Sunnydale. Noch immer war ihr Flug nicht aufgerufen worden. Nervös blickte sie sich um.
Was, wenn Buffy entdeckte, dass sie ihr Hotel verlassen hatte? Was, wenn sie herausfand, dass Faith im begriff war, Sunnydale zu verlassen?
Faith blieb weiter auf der harten Holzbank sitzen und tippte nervös mit dem Fuß auf den Boden.
 
Ich werde mich bestimmt nicht von B. stoppen lassen. Soll sie doch sehen, wie sie damit klar kommt. Schließlich war das ganze ihre Idee, oder besser: unser Tun hat sich irgendwie verselbstständigt. Ach, egal. Ich habe damit jetzt nichts mehr zu tun.
 
Faith schreckte aus ihren Gedanken hoch, als die Bekanntgabe ihres Fluges aus denn Lautsprechern hallte. Sie stand von der Bank auf und ging zum Checkpoint. Nachdem sie ihr Tickt vorgezeigt hatte, verließ sie den Sicherheitsbereich und stieg in die Maschine. Sie ging einfach die Gangway entlang ohne zurück zu blicken. Es gab für sie keinen Grund, hier zu bleiben, und Paris war einfach verlockend. Außerdem gab es dort keine Pflichten, oder lästige alte Wächter, die sie an ihre Aufgabe erinnerten.
Da Faith einen Last-Minute Flug gebucht hatte, musste sie nun den Sitzplatz nehmen, den sie bekommen konnte. So machte sie sich auf die Suche nach einem Platz. Als sie endlich einen am Fenster gefunden hatte, ließ sich erleichtert in den Sitz fallen. Ihr Blick wanderte zum Fenster, als die Maschine sich langsam über das Rollfeld bewegte. Das monotone Surren der Motoren machte sie schläfrig und es dauerte nicht lange, bis sie in einen unruhigen Schlaf gefallen war.
Unruhig zuckten ihre Augäpfel unter den Liedern, als die Träume sie heimsuchten und sich vermischten.
 
„Nicht schlagen, bitte nicht schlagen.“, flehte Faith den betrunkenen Freier ihrer Mutter an, der mit hoch erhobener Hand vor ihr stand. Plötzlich wechselte das Bild und sie war wieder in der Gasse. Faith stand neben Buffy und kämpfte. Sie schleuderte den Mann gegen die Mülltonne und stach im Jagtfieber mit dem Pflock zu. Sie konnte fast spüren, wie das kleine Stück Holz sich seinen Weg durch die Hautschichten in die linke Herzkammer bahnte. Sie sah das Blut, das aus der Wunde floss. Ein Vampir sollte nicht bluten, hatte sie gedacht. Fühlte die Panik in sich aufsteigen, sah die gleiche Panik, die sie spürte, in Buffys Augen.
Aber es gab kein Entkommen für sie aus diesem Traum. Denn es war kein Traum. Die Straße der Alpträume war längst zur Realität für sie geworden.
 
 
 
Spike erreichte kurz nach Mitternacht den alten Flughafen in Mexiko. Der kleine Mitternachtssnack, den er sich vor kurzem gegönnt hatte, hatte ihm einen Freiflug nach Paris verschafft. Alles war besser, als hier zu versauern.
Spike ging zielstrebig auf die Landebahn zu, denn Sicherheitsbereiche gab es hier nicht.
 
Soll Dru doch sehen, wie sie ohne mich klar kommt, wenn sie diesen Dämon satt hat. Ich bin ihr ständiges Genörgel leid. Obwohl… Dru hat Paris geliebt. Ach, egal. Paris ist immer noch besser als Sunnydale. Die Jägerin war bei meinem letzten Besuch schon nicht begeistert, mich zu sehen. In Paris gibt es keine Jägerin. Noch ein Punkt der, dafür spricht, dort hin zu gehen. Einmal jagen zu können ohne auf eine Jägerin zu treffen.
 
Er sah die blinkenden Lichter der Maschine, die sich zum Landeanflug bereit machte. Nur um die wenigen Leute, die auf dem Mexiko Airport warteten, einzusammeln und dann mit ihnen wieder in die Luft zu steigen. Danach würden sie erst wieder in Paris landen.
Nachdem die Maschine sich auf dem Boden befand und die Einstiegstür geöffnet wurde, stieg Spike zu. Er ging zu einem der noch freien Plätze und setzte sich.
Sein Blick fiel auf das Mädchen neben sich, die friedlich schlafend auf ihrem Sitz saß. Die Kleine war echt süß, aber nichts für ihn. Nach Dru wollt er erst mal keine Frau mehr in seinem Leben haben. Also machte auch er es sich in seinem Sitz bequem und beschloss, die Kleine neben sich zu ignorieren.
 
Nachdem die Maschine gelandet war, begaben sich die beiden in unterschiedliche Richtungen.
Faith checkte im billigsten Hotel von Paris ein, es lag in der Rue de Ame. Einem Dichterviertel nicht weit vom Moulin Rouge entfernt.
Spike hingegen ging zum Friedhof, der in der Rue de Saint Claire lag. Ein Friedhof, der im 18. Jahrhundert gut besucht von Menschen war, doch heute eher verweist da lag, denn die meisten Gräber gingen bis ins frühe 17. Jahrhundert zurück. Es dauerte nicht lange und er hatte eine nette kleine Wohngruft gefunden. Nicht gerade ein Luxusmodel, doch mit viel Arbeit ließ sich etwas daraus machen.
 
 
Eine Woche später
 
Faith hatte sich schon ganz gut an das Pariser Leben gewöhnt. Die Tage verbrachte sie mit kleinen Exkursionen durch Paris und die Nächte verbrachte sie in den Kneipen. Ganz langsam ließ auch dieses Gefühl, völlig in der Finsternis zu versinken, in ihrem Innere nach, seitdem sie nicht mehr auf die Jagt ging. Einmal, seitdem sie hier war, hatte sie es versucht. Per zufallen hatte sie einen Lemota Dämon gesehen, der eine Frau verschleppen wollte. In alt vertrauter Jägermanier hatte sie sich ihm entgegen gestellt und gleich darauf war wieder diese Empfindungen über sie herein gebrochen. Sie hatte das Blut des Mannes, den sie mit Buffy getötet hatte, an ihren Händen kleben sehen. Doch das Schlimmste war der Rausch der Macht und der Dunkelheit, die sie dabei überfallen hatten. Diese Gefühl drohten sie noch zu verschlingen, sie mit sich in den Abgrund zu reißen, aus dem es kein entrinnen mehr gab. Also hatte sie den Kampf abgebrochen und war einfach davon gelaufen.
Seit dieser Nacht, hatte sie versucht solche Situationen zu meiden. Bis sie sich sicher war, dass sie ihre Gefühle wieder im Griff hatte.
 
Es war fast Mitternacht und Faith war auf dem Weg zu ihrem Lieblingsbistro.
Sie ging an einer kleinen, schwach beleuchteten Gasse vorbei, fast hatte sie diesen kleinen Einschnitt in die Gebäudereihe hinter sich gelassen, als sie ein gellender Hilfeschrei anhalten ließ. Unschlüssig blieb sie stehen und überlegte.
 
Soll ich es noch einmal versuchen? Vielleicht werde ich dieses Gefühl dann ja endlich wieder los… Oder soll ich einfach so tun, als hätte ich nichts gehört und weiter gehen? Noch habe ich die Wahl.
Ach, verdammt. Im Herzen bin ich noch immer eine Jägerin. Warum stecke ich sonst  immer jeden Abend, bevor ich los ziehe, einen Pflock ein?! Sicher nicht aus Gewohnheit. Ich versuche es einfach und wenn es nicht klappt, kann ich immer noch abhauen.
 
Faith zückte ihren Pflock und betrat vorsichtig die Gasse. Etwas weiter hinten konnte sie zwei Personen ausmachen. All ihre Instinkte sagten ihr, dass es sich dabei um einen Vampir und sein Opfer handelte.
 
Spike hatte eigentlich beschlossen gehabt, mit der Jagt auf zu hören, denn ohne Dru an seiner Seite machte es ihm einfach keinen Spaß mehr. Doch in der heutigen Nacht hatte ihn einfach das Jagdfieber gepackt. Wie eine Flutwelle war es über ihn herein gebrochen und hatte ihn fortgespült.
Nun stand er hier in dieser Gasse und hielt sein hilflos zappelndes Opfer in den Armen. Am liebsten hätte er die Kleine laufen lassen, doch was wäre er dann für ein Vampir.
„Spike, alter Junge. Du schaffst das schon.“, sagte er zu sich selbst.
Gerade als er seine Zähne genüsslich, doch etwas leidenschaftslos, in den Hals des Opfers gleiten lassen wollte, trat eine weitere Person in die Gasse. Ohne von seinem Opfer aufzublicken spürte er ihre Präsens, es stand für ihn außer Frage, dass es eine Jägerin war.
 
„Hey Blondi, denkst du wirklich, dass du dir einfach so ein kleines Mitternachtsmahl gönnen kannst?!“, sagte Faith und zückte den Pflock.
 
„Jägerin, hat dir noch keiner gesagt, dass Paris eine neutrale Zone ist?! Das heißt, keine Jägerin und für uns, nur das Nötigste nehmen.“, erwiderte Spike und blickte von seinem Opfer auf. Schnell war ihm klar, wer die Kleine war, die dort im Zwielicht der Gasse vor ihm stand. Er hatte im Flugzeug direkt neben ihr gesessen.
 
„Ach und wo steht das geschrieben, im Duden für Vampire? Mir war das noch nicht bekannt.“
Faith ließ ihn nicht aus den Augen.
 
„Warum musst du es uns beiden so schwer machen? Anstatt hier mit mir zu diskutieren, könntest du einfach angreifen.“
Spike schob sein Opfer zur Seite und machte einen Schritt auf sie zu.
 
Da war es wieder, dieses Gefühl, das sie zu ersticken drohte. Vor ihren Augen verschwand die Gasse und wurde zu einer anderen. Vor ihr lag die Leiche eines Mannes, der ein Mensch gewesen war, gestorben durch ihren Pflock, und an ihren Händen klebte wieder sein unschuldiges Blut, welches sie im Rausch der Jagd vergossen hatte. Auch der Schatten war wieder da, der sie leise zischend auf die andere Seite locken wollte.
Faith konnte nicht mehr klar sehen. Aus Angst, noch tiefer in diesen Sog hinein gezogen zu werden, ließ sie den Pflock fallen und kehrte dem Vampir den Rücken zu. Sie wusste, dass das auch nicht das Richtige war, doch sie konnte nicht anders. Zu groß war die Gefahr, die Kontrolle zu verlieren und in den Schatten zu stürzen.
 
Verwundert blickte Spike der flüchtenden Jägerin nach, irgendwas schien mit ihr nicht okay zu sein. Mit einem letzten bedauernden Blick auf sein Opfer beschloss er, ihr zu folgen. Er ging durch die Gasse und machte sich sogar die Mühe, ihren Pflock aufzuheben.
Es war ein leichtes, ihr zu folgen, obwohl er sich immer noch fragte, warum er das überhaupt machte.
 
Irgendwie macht mir die Trennung von Dru doch mehr zu schaffen, als ich zugeben will. Oder es liegt einfach daran, dass ich nur noch das Nötigste trinke. Normal kann ich nicht sein, wenn ich jetzt schon einer Jägerin nach laufe, nur weil sie mich nicht gekillt hat.
 
Kurze Zeit später erreichte Spike eine kleine Bar.
Kaum hatte er die Bar betreten, da sah er sie. Sie saß an der Theke und eine noch halb volle Falsche Jack Daniels stand vor ihr. Ohne zu fragen ließ er sich auf den freien Barhocker neben ihr nieder.
 
„Hey Dicker, bring mir ein Glas.“, rief er dem Barmann zu und griff nach der Flasche.
 
Faith blickte auf, als der Typ neben ihr nach ihrer Flasche griff.
„Du schon wieder. Hast du nicht genug getrunken?“
 
„Nein, du hast mir den Appetit verdorben.“, sagte Spike, wobei seine vernarbte Augenbraue spöttisch nach oben schoss. Er füllte sein Glas und prostete ihr zu.
 
„Blondi, hast du es immer noch nicht geschnallt?! Ich trinke gerne allein. Also zieh Leine.“
Faith griff nach ihrem Glas und leerte es in einem Zug.
 
„Hör zu, Pet, ich bin nicht der Typ, der einen Drink mit einer Jägerin nimmt. Mal ehrlich, ich kill sie lieber, als mit ihnen zureden. Doch wenn eine Jägerin vor einem schönen Tanz davon läuft, interessiert es mich doch.“
Spike griff nach der Flasche und füllte ihr Glas.
 
Faith blickte den Vampir von der Seite her an, während sie nach ihren Zigaretten griff. Nachdem sie sich eine Kippe genommen hatte und diese gerade anzünden wollte, hörte sie das leise Klicken seines Feuerzeuges.
 
Für einen Vampir sieht er wirklich heiß aus. Aber ich bin nicht B., ich stehe nicht auf Vampire. Ich frage mich, warum er mir nachgelaufen ist und mich nun zutextet. Obwohl… Wenn er mich weiter so ansieht, mach ich vielleicht doch noch eine Ausnahme und nehme ihn mit zu mir.
 
„Bist du der Psychiater unter den Vampiren? Oder hattest du einfach nur Lust, eine neue Masche bei einer Jägerin auszuprobieren?!“
Faith zog an ihrer Zigarette und schob dann ganz langsam die Schachtel zu ihm hinüber.
 
„Bloody Hell, mit Sicherheit nicht. Wenn das hier bekannt wird, ist mein Ruf im Arsch. Luv, ich wollte nur wissen, warum du dich so seltsam verhältst, mehr nicht.“
Spike ergriff die angeboten Zigaretten und zündet sich einen an.
 
„Schon klar. Wie du siehst, ich habe keinen Bock zu kämpfen. Wenn das alles war, was du wissen wolltest, kannst du gehen.“
Faith blickte den Vampir jetzt direkt an.
 
„Liebes, bist du immer so nett zu Männern, die versuchen, dich kennen zu lernen?!“
Spike funkelte sie aus seinen blauen Augen an.
 
„Hör zu, Blondi, ich bin nicht Buffy. Die Nummer kannst du dir also sparen. Du kannst hier sitzen und trinken, nur hör auf, mich anzumachen, okay?!“
Faiths braune Augen nahmen einen gefährlichen Glanz an.
 
„Du kennst Buffy?! Nicht zu fassen! Da haben wir also doch was gemeinsam. Aber lassen wir das, ich mag nicht über diese Jägerin reden. Was treibt dich nach Paris?“
Spike leerte sein Glas und füllte es erneut.
 
„Willst du das wirklich wissen?“
Faith merkte, dass dieser Vampir nicht so einfach zu verscheuchen war.
 
„Hätte ich dich sonst gefragt?! Wie heißt du eigentlich, schließlich wüsste ich schon gern, mit wem ich rede.“, sagte Spike.
 
Faith kippte ihr nächstes Glas hinunter, bevor sie ihm antwortete.
„Faith. Ich bin wegen B. und ihren tollen Freunden aus Sunnyhell abgehauen. Nachdem wir beide so richtig schön scheiße gebaut haben. Und du? Wer bist du?“
 
„Spike. Ja, die Jägerin und ihre Freunde sind ganz schön nervig. Aber was habt ihr zwei gemacht? Ich trau dieser Ausgeburt an Tugend nicht wirklich zu, dass sie scheiße baut.“
Spike begann erneut ihre Gläser zu füllen.
 
Faith griff nach ihrem Glas und begann dem blonden Vampir die ganze Story zu erzählen.
„Weißt du, seitdem habe ich bei jeden Kampf Angst, dass es wieder geschieht.“, endet sie mit ihrer Erzählung.
 
Warum erzähl ich ihm das eigentlich alles? Ich habe keine Ahnung. Aber es ist sonst niemand da, mit dem ich reden könnte und es tut einfach nur gut, sich den Müll von der Seele zureden. Außerdem scheint er auch kein Fan von Buffy zu sein.
 
„Liebes, man ist nicht gleich böse, nur weil man einmal einen Fehler macht. Man ist auch nicht gleich ein Engel, nur weil man einmal etwas Gutes tut. Glaub mir, ich weiß, wo von ich rede.“, sagte der Vampir.
 
„Ja, sicher. Zeig mir einen Vampir, der schon mal was Gutes getan hat.“, sagte die Jägerin amüsiert.
 
Entweder es liegt an dem Whisky, oder dieser blonde Teufel fängt wirklich an, mir sympathisch zu werden. Ich sollte besser aufpassen, sonst schlittere ich von der einen Scheiße in die nächste.
 
Spike blickte die braunhaarige Jägerin mit den Rehaugen genauer an. Sie war verdammt attraktiv und wenn sie nicht die Harte spielte, konnte sie einen echt bezaubern.
 
Ich glaube, dass muss an der kargen Kost in den letzten Tagen liegen. Jetzt fange ich schon an, mit einer Jägerin zu flirten. Irgendwie bekommt mir Paris im Sommer nicht. Ach egal… mich sieht ja keiner.
 
„Nein, Süße. Ich habe B. damals gegen Angelus geholfen. Schau mich an, obwohl ich das getan habe, kill ich noch immer Leute.“, erwiderte der Vampir.
 
Faith beugte sich zu dem Vampir herüber und flüsterte: „Blondi, ich denke, einmal im Leben das richtige zu tun, ist einfach. Als einmal was Falsches zu machen und danach noch dem Sog der Macht zu widerstehen, der einen erfasst hat, das steht auf einem anderen Blatt. Du spürst den Kick und willst einfach nur noch davon.“
 
„Liebes, wenn du willst, zeige ich dir, dass dem nicht so ist.“
Spike sprang von seinem Barhocker und blickte sie drohend an.
 
„Süßer, ich denke, das sollten wir auf ein andermal verschieben. Die Sonne geht bald auf und ich möchte ins Bett.“
Faith stand ebenfalls auf und warf ein paar France auf die Theke. Dann verließ sie den Laden, ohne sich noch einmal nach Spike umzublicken.
 
Spike blickte der Jägerin nach und schüttelte den Kopf. Irgendwie schienen die Frauen neuerdings alle durchzudrehen. Erst Dru, die nichts Besseres zu tun hatte, als mit einem Dämon abzuhauen und ihn sitzen zulassen. Jetzt diese Jägerin, die nicht mehr kämpfen wollte, aus Angst das Falsche zu tun.
Spike marschierte in seine französische Wohngruft, legte sich auf sein Sofa und starrte Löcher in die Luft. Er konnte keinen Schlaf finden noch immer ging ihm dieses kleine Nachtgespräch mit der Jägerin durch den Kopf. Er wusste, es war leicht, sie zu töten, da sie nicht kämpfen wollte, doch ohne Kampf machte es keinen Spaß.
 
Nicht weit von dem Friedhof, wo der Vampir keinen Schlaf fand, lag Faith in ihrem Bett und wälzte sich unruhig hin und her. Immer wieder sah sie die himmelblauen Augen des Vampirs, die ihre Seele zu ergründen schienen, vor sich, die sie fast um den Verstand brachten.
 
Irgendwann, als die Sonne schon fast den Horizont ganz erhellt hatte, dämmerten die beiden in einen fast friedlichen Schlafzustand.
 
 
Teil 2
Behind those Eyes
 
Faith erwachte am Abend in ihrem Zimmer und blickte sich verwirrt um.
Die zwei Flaschen Whisky, die sie am Abend zuvor mit diesem Vampir geleert hatte, hatten es echt in sich gehabt. Seit jener schicksalsträchtigen Nacht in Sunnydale hatte sie nicht mehr so friedlich geschlafen.
Behände sprang sie aus dem Bett und stellte das Radio an. Als die Musik ihr Zimmer erfüllte, ging sie ins Bad und stieg unter die Dusche.
Nachdem Faith fertig geduscht hatte, stieg sie in ihre Sachen und verließ das Hotelzimmer.
 
Auch Spike erwachte bei Anbruch der Nacht in seiner Gruft. Er setzte sich in seinem Bett auf und griff nach den Zigaretten, die neben ihn lagen. Nachdem er sich eine Zigarette angezündet hatte und ihren Rauch tief in seine Lungen inhaliert hatte, stand er auf.
Er griff nach seinem Ledermantel, ohne den er nie seinen Schlafplatz verließ und trat in die Nacht hin aus.
 
Spike und Faith liefen jeder für sich durch die Stadt, ohne zu wissen, was sie eigentlich suchten. Es dauerte nicht lange und Faith fand sich auf dem Friedhof wieder.
„Verdammte Scheiße, was mach ich hier eigentlich.“, fluchte sie vor sich hin. Sie machte sich daran, den Friedhof wieder zu verlassen, als sich ihr ein dunkler Schatten in den Weg stellte.
 
„Sieh an, sieh an! Wen haben wir denn da?“, spottete der Dämon, der vor Faith aufgetaucht war.
 
„Eine Jägerin, die sich schon fast aufgegeben hat.“, höhnte der zweite Dämon, der hinter Faith auftauchte. Er konnte die Verzweiflung der Jägerin riechen und sog ihren Duft in sich auf. Diese Essenz der Verzweiflung spornte ihn an.
 
„Wollt ihr mich mit eurem Gelaber einschläfern?“, fragte Faith und machte sich Kampf bereit.
 
Doch statt einer Erwiderung begannen die beiden Dämonen auf sie zu zustürmen. Der erste Schlag des Dämons ließ Faith gegen den andren fliegen. Dieser hob sie hoch und schleuderte sie gegen den nächst besten Grabstein.
Faith rappelte sich stöhnend wieder auf. Sie machte sich für den Rückschlag bereit, doch als sie den ersten Dämon einen kräftigen Tritt verpassen wollte, sah sie wieder das Gesicht des Mannes vor sich.
Getroffen von dieser Schreckensversion, ließ sie kraftlos das Bein sinken. Wieder wurde sie von einer heftigen Attacke getroffen. Sie wusste, dass sie den Kampf verlieren würde, wenn sie nicht langsam ihre Angst bezwang.
Wieder wurde sie von einem ihrer Angreifer hochgehoben, doch bevor dieser sie erneut krachend zu Boden schmettern konnte, ging er selbst in die Knie. Faith sah eine Hand, die sich ihr entgegen streckte und griff zu.
Schwankend kam sie neben Spike zum Stehen. Seine Ankunft war ihr wegen der Angriffswelle völlig entgangen.
Seine blauen Augen funkelten sie mahnend an.
„Hör zu, Jägerin, du musst kämpfen und dich deiner Angst stellen. Es geht nicht, dass du dich von zwei dahergelaufenen Ghouls killen lässt.“
 
„Ich kann einfach nicht kämpfen. Die Angst, im Schatten zu verschwinden, ist zu groß.“, sagte Faith flehend.
 
„Keine Angst, du bist nicht alleine. Ich lass dich nicht in den Schatten treten.“, versuchte Spike sie zu ermutigen.
 
„Och, wie süß! Ein Vampir, der einer Jägerin hilft. Alter, war das Blut, was du heute getrunken hast, schlecht?“, spottete der Ghoul, den Spike gerade von Faith getrennt hatte.
 
Doch Spike gab dem Monster vor sich eine schlagkräftige Antworte. Ohne falsche Rücksichtnahme schlug er auf den schleimigen Leichenfresser ein.
Faith stand erst noch wie festgenagelt da, bis ein kräftiger Schlag des anderen Ghouls sie in die Knie gehen ließ. Sie sprang wieder auf die Beine und rief sich noch einmal Spikes Worte in den Sinn.
 
Er hat gesagt, er lässt mich nicht in den Schatten treten. Was habe ich schon zu verlieren?! Ich sollte es versuchen. Wenn nicht, kann ich immer noch aufgeben, wenn es mir nicht gelingt.
 
Ohne noch weiter nachzudenken, schlug Faith zu. Rücken an Rücken kämpfte sie mit Spike gegen die beiden Monster. In all ihrem Kummer und ihrer Wut gefangen, schlug sie noch immer auf ihren Gegner ein, als dieser schon längst tot zu ihren Füßen lag.
Spike berührte Faith vorsichtig an der Schulter, um ihr zu zeigen, dass der Kampf vorbei war. Doch ein kräftiger Fausthieb der Jägerin schickte ihn zu Boden. „Bloody Hell.“, fluchte Spike und rappelte sich wieder auf die Beine. Vorsichtig schlang er seine Arme um Faith und hielt sie fest.
„Hör auf, Cute, es ist vorbei.“, sagte er sanft ohne sie loszulassen.
 
Wie durch Nebel drangen seine Worte zu ihr durch. Erschöpft ließ Faith die Arme sinken und kuschelte sich hemmungslos weinend an seine Brust. Die ganze Zeit über hatte sie die Tränen zurück gehalten, doch jetzt, wo sie in seinen Armen lag und nichts mehr da war, was den Schmerz vertreiben konnte, ließen die Tränen sich nicht mehr aufhalten.
Unbeholfen streichelte Spike sanft ihren Rücken, um sie zu beruhigen. Eine Jägerin oder überhaupt einen Menschen zu trösten, war für den Vampir eine ganz neue Erfahrung.
 
Verdammt! Was mach ich denn jetzt? Wie stellt man das bloß ab? Ich bin ein Vampir und kein Tränentrockner. Ich könnte versuchen, sie durch zu schütteln… Vielleicht hilft das. Oder Ich knall ihr eine, das war bei Dru auch immer hilfreich. Vielleicht hilft es auch, wenn ich etwas zu ihr sage. Nur was?
 
„Hey Luv, schon gut, es ist alles okay. Hör bitte auf zu weinen.“, sagte er vorsichtig und hielt sie weiter fest.
 
Doch Faiths Tränenstrom wollte nicht versiegen. Vorsichtig hob er sie hoch, legte ihren Kopf an seine Schulter und trug sie zu seiner Gruft. Dort angekommen brachte er Faith zum Sofa, welches er erst vor ein paar Tagen gestohlen hatte.
Er legte sie vorsichtig nieder und verschwand dann kurz hinter dem alten Steinsarg, der fast die ganze Gruft zu füllen schien. Nur um kurz darauf mit einer Flasche Whisky und zwei Gläsern zurück zukehren. Faith hatte aufgehört zu weinen und lag nun völlig apathisch da. Spike setzte sich vorsichtig neben sie und strich ihr eine braune Haarsträne aus dem Gesicht, bevor er die beiden Gläser füllte.
 
„Hier, Luv, trink erst mal einen Schluck.“, sagte der Vampir und reichte ihr das Glas.
 
Faith nahm das Glas von ihm entgegen und drehte es unschlüssig in der Hand. „Danke.“, antwortete sie so leise, dass es für menschliche Ohren kaum wahrnehmbar war.
 
„Schon gut, aber ich muss sagen, du hast eine kräftige Rechte.“
Spike grinste sie an.
 
Faith setzte sich auf und leerte ihr Glas.
„Genau das wollte ich vermeiden. Wenn ich einmal loslege, kann ich einfach nicht mehr aufhören.“
 
Spike füllte ihr Glas.
„Ich kenn das, es geht uns Vampiren auch so. Das macht der Kick an der Sache aus.“
 
„Ich bin aber kein Vampir, verdammt. Ich bin ein Mensch. Ich bin die zweite Jägerin. Ich sollte mich unter Kontrolle habe.“, fauchte Faith und stürzte ihren zweiten Drink hinunter.
 
„Schon gut. Du hast irgendwann einmal die Grenze überschritten. Vielleicht weil du gemerkt hast, wie Machtvoll es ist, die Jägerin zu sein. Doch es gibt noch immer einen Weg zurück.“, versuchte Spike sie zu beruhigen.
 
„Ja sicher, und der endet wo? Kannst du mir das sagen? Wo endet er, im Knast? In der Hölle?“, fuhr Faith ihn an und sprang von dem Sofa auf.
 
„Bloody Hell. Jägerin. Was du brauchst, ist einfach jemanden, der die Gefahr kennt, der weiß, wo die Grenze ist und dich zu ihr zurückführt. Jemand, der diese Grenze schon vor langer Zeit mit anfänglichem Zögern überschritten hat.“, versuchte Spike sie wieder zu beruhigen.
 
Faith starrte Spike einige Sekunden sprachlos an. Ihr fehlten die richtigen Worte um ihm zu sagen, was in ihr vorging.
 
Mein ganzes Leben lang habe ich Verstecken gespielt. Habe niemanden gezeigt, was wirklich tief in mir vorging. Selbst vor Buffy habe ich die Coole gespielt und so getan, als würde mich der Mord kalt lassen. Dann taucht dieser Vampir auf und reißt all meine hart erbauten Mauern nieder. Nicht nur, dass er mich dazu bringt, in seinen Armen hemmungslos wie ein Baby zu heulen, was ich sonst nie mache... Nein, jetzt macht er mich auch noch sprachlos. Was hat dieser Typ nur an sich, das er es schafft, in mir zu lesen, wie in einem billigen Taschenbuch?!
 
„Ach, und wo ist dieser jemand zu finden? Ich sehe hier nämlich niemanden außer uns beiden.“, maulte die Jägerin weiter.
 
„Schlaues Kind, ich hatte auch von mir gesprochen. Ich helfe dir dabei, wieder die Grenze zu erreichen. Ab morgen gehen wir gemeinsam auf die Jagd.“, sagte Spike und klopfte einladend auf das Sofa.
 
Faith ließ sich neben ihn auf das Sofa fallen und griff nach der Flasche, die vor ihnen auf dem Boden stand. Schweigend füllte sie ihrer beider Gläser, bevor sie ihm eine Antwort gab.
„Du musst vollkommen irre sein. Du hast gesehen, was heute geschehen ist und willst mich noch auf die Jagd senden?!“
 
„Na und?! Irgendwie muss ich die Jägerin ja wieder fit bekommen.“, sagte Spike und griff nach den Zigaretten.
 
„Hör zu, Spike, damit das gleich zwischen uns klar ist: Ich bin nur eine Jägerin. DIE Jägerin ist noch immer Buffy.“
Faith nahm sich auch eine Zigarette und zündete sie sich an.
 
Also diese Jägerin ist mir ein absolutes Rätsel. Noch vor einer Weile heult sie wie ein Schlosshund und jetzt ist sie wieder die absolute Powerfrau. Sie strahlt ein Feuer aus, an dem man sich fast verbrennen kann. Ich weiß genau, dass dieses Feuer nur eine reine Fassade ist, um geschickt zu kaschieren, was sie wirklich bewegt. Irgendwie scheint es ihr nicht zu passen, dass sie erst nach Miss Sunnydale zur Jägerin wurde.
 
„Okay, Luv. Ab morgen heißt es dann: Auf in den Kampf.“, sagte der Vampir grinsend.
 
„Hey Spike, was ist noch mal mit dem Jägerverbot in Paris?“
Ihre braunen Augen funkelten ihn herausfordernd an.
 
„Liebes, sag mir jetzt bitte nicht, dass du den Schwachsinn wirklich geglaubt hast. Ach ja, du stinkst.“
Spike griff zu seinem Glas und stürzte die bernsteinfarbene Flüssigkeit herunter.
 
„Wusste ich doch, dass du gelogen hast. Davon abgesehen, du stinkst auch.“, erwiderte Faith und lehnet sich zurück.
 
„Sorry, mit einer Dusche kann ich in meiner Wohngruft leider nicht dienen. Sobald ich einen Klempner finde, der sich zum Dank von mir aussaugen lässt, schaffe ich mir eine an.“, spottete Spike zurück.
 
„Blondi, du hast gesagt, dass wir stinken, nicht ich. Lass uns zu mir gehen, da kannst du duschen.“
Faith stand vom Sofa auf und blickte ihn abwartend an.
 
Spike erhob sich ebenfalls vom Sofa und griff nach seinem Mantel. Nachdem er diesen übergestreift hatte, verließ er mit Faith seine Gruft.
Schweigend ging er mit ihr durch die fast schon menschenleeren Straßen der Pariser Altstadt. Nachdem sie ein paar Häuserblocks vom Friedhof entfernt waren, bog sie in eine kleine Gasse ab. Faith blieb vor einem schiefen grauen Haus stehen und öffnete die Tür. Leise betraten bei den Empfangsbereich, der in einer gespenstischen Stille da lag, es war niemand zu sehen, bis auf den Portier, der friedlich schlummernd auf seinem Sessel lag. Sie gingen ungesehen an dem Mann vorbei und traten durch eine Zwischentür in den Gang, der zu den Zimmern führte. Nachdem sie auch diese ohne auf Menschen zu treffen überwunden hatten, standen sie nun vor Faiths Zimmer.
Spike und Faith blickten sich minutenlang an, ohne ein Wort zu sagen. Dann endlich öffnete Faith die Tür und betrat das Zimmer, ohne weiter auf Spike zu achten.
 
„Pet, hast du vor, mich hier stehen zu lassen?“, fragte der Vampir, der nicht in der Lage war, das Zimmer zu betreten.
 
„Komm rein, in der Bar ist etwas zu trinken.“, sagte Faith und blickte ihn abwartend an.
 
Nachdem Spike das Zimmer betreten und die Türe hinter sich geschlossen hatte, blickte er sie abwartend an.
 
„Ich glaube, manche Dinge ändern sich nie. Denn ein guter Kampf macht mich noch immer hungrig.“
Faith ließ sich auf das breite Kingsizebett fallen und griff nach dem Hörer. Nachdem sie beim Zimmerservies eine große Portion Sushi bestellt hatte, konzentrierte sie sich wieder auf ihren Gast.
 
„Also wenn du als erstes die Dusche benutzen magst, mir soll es recht sein.“
Ihre braunen Augen blitzen ihn förmlich an.
 
Komisch. Vor noch nicht langer Zeit hatte ich diese Jägerin als kleines weinendes Mädchen in meiner Gruft sitzen und jetzt spielt sie hier die Femme Fatal. Wem versucht sie hier eigentlich etwas vor zu spielen?!
 
Spike ließ sich seine Gedanken nicht anmerken und antwortete ihr sichtlich unbeeindruckt von ihrer Show: „Luv, wenn du duschen willst, dann geh. Ich kann warten.“
 
„Okay, Vampy, dann geh ich mal. Sollte mein Essen kommen, lass die Finger vom Lieferjungen. Ich habe keine Lust deine Leichen aus meinem Zimmer schaffen zu müssen.“, sagte Faith mit einer Spur dunklem Humor in der Stimme und erhob sich vom Bett. Mit einem lasziven Hüftschwung ging sie an ihm vorbei ins Bad.
Kurz darauf hörte Spike das Rauschen des Wassers durch die geschlossene Tür an seine Ohren dringen. Er schaltete den Fernseher an, um sich von dem Geräusch und den damit verbunden Gedanken abzulenken.
Er zappte durch die Kanäle, bis er einen Sender fand, der auf Englisch war. Zu seinem Glück lief dort noch „Der Tanz der Vampire“. Bevor er es sich jedoch im Sessel gemütlich machte, öffnete er die Minibar und holte eine kleine Flasche Whisky heraus.
 
 
Faith stand unter der Dusche und fühlte, wie das warme Wasser auf sie nieder prasselte. Für Sekunden stand sie einfach nur da, beide Arme von sich gestreckt, beide Hände flach an die kühlen Fliesen gelegt. Den Kopf gesenkt und die Augen fest geschlossen, gab sie sich dem warmen Regen des Wassers hin. Langsam öffnete sie die Augen wieder und betrachtete fasziniert, wie das Wasser den grünen Schleim der Dämonen fortspülte.
Plötzlich wurde das Wasser rot und der leichte, süßlich metallische Duft von Blut stieg ihr in die Nase. Sie hörte die Stimme, bevor sie ihn vor der Duschkabine stehen sah. Leere Augen starrten sie anklagend an, und in seiner Brust steckte noch immer der Pflock. Blut lief aus der Wunde und schien die Duschkabine zu füllen. Der süßliche Leichengruch mischte sich unter den Duft des Blutes. Faith wurde fast übel bei dem Geruch, doch sie konnte sich nicht rühren, sie konnte ihn einfach nur anstarren.
 
Er ist Tod, er hat keine Augen mehr und sein Schädel ist fast ohne Fleisch. Wieso blutet er dann noch???
 
Ruckartig fuhr Faith hoch und schlug mit der Faust wie von Sinnen gegen die Wand. Als sie den Schmerz in ihrer Hand spürte, wusste sie, dass sie wach war. Sie war alleine in dem Badezimmer, hier war kein Blut außer ihrem eigenen. Hier war kein Toter, der sie für ihre Tat beschuldigte.
Erschöpft fuhr sie sich durch das Gesicht und drehte dann das Wasser ab. Sie stieg aus der Dusche und griff nach dem weißen Handtuch. Nachdem sie sich darin eingewickelt hatte, setzte sie ihr schönstes Lächeln auf und verließ das Bad.
Ihr nassen Haare umspielten ihre nackten Schultern, als sie sich nur in das Handtuch gewickelt an den Türrahmen lehnte und hauchte: „Das Bad ist jetzt frei, wenn du magst.“
 
Die nassen braunen Locken, die so sanft ihre Schultern umspielen und das weiße Handtuch, in das sie sich eingewickelt hat, lässt sie so unschuldig und überirdisch schön wie einen gefallenen Engel erscheinen…
Spike, du Idiot! Komm langsam wieder zu Verstand. Ich habe mir fest vorgenommen, nach Drusilla keine Frau mehr an mich heran zu lassen. Schon gar keine Jägerin, das kann nicht gut gehen.
 
Er schüttelte über sich selbst den Kopf und stand aus dem alten, abgewetzten Sessel, in dem er gesessen hatte, auf.
„Du solltest dir etwas anziehen, bevor du dich verkühlst, Jägerin.“, sagte er schroff und wollte an ihr vorbei ins Bad gehen, als ihm der leicht süßliche Geruch von Blut in die Nase stieg. Er spürte seinen Dämon lechzend rebellieren, doch er drängte ihn mit Gewalt zurück.
„Hast du dich verletzt?“, fragte er mit belegter Stimme.
 
„Nichts weiter, nur ein Kratzer.“, antwortete Faith und versuchte ihr Hand zu verbergen.
 
„Lass mal sehen.“, forderte er und blieb weiter neben ihr stehen.
 
Widerstrebend reichte Faith ihm ihre Hand. „Bist du nun zu frieden? Ich sagte doch, es ist nur ein Kratzer.“
 
Spike hielt ihre Hand sanft in seiner und betrachte die Wunde. Seine vernarbte Augenbraue schoss fragend in die Höhe, doch er sagte nichts weiter. Nach ein paar Minuten, die Faith wie eine halbe Ewigkeit vorkamen, ließ er ihre Hand wieder los.
„Mach Eis drauf, dann schwillt sie nicht an.“, sagte er, bevor sich die Badezimmertür hinter ihm schloss.
 
Verwundert blickte Faith erst auf die Tür, die sie voneinander trennte, dann auf ihre Hand. Mit einem Schulterzucken lief sie zum Bett und ließ sich darauf nieder. Sie griff nach ihren Zigaretten, die noch immer auf dem Nachtschrank lagen. Dabei wanderte ihr Blick zum Fenster.
Blutrot war der Horizont erleuchtet und kündigte die Ankunft des neuen Tages an.
Nachdem sie die Zigarette angezündet hatte, stand sie vom Bett auf und lief zum Fenster herüber, schnell schloss sie die Vorhänge. Nachdem sie sicher war, dass kein Sonnenstrahl mehr ins Zimmer kam und Spike verletzten konnte, ging sie zum Bett zurück und schaltete die Nachtlampe an.
Das leise Klopfen an der Türe kündigte ihr die Ankunft des Zimmerservices an. Sie stand wieder vom Bett auf und öffnete die Tür.
Sprachlos und mit offenem Mund starrte der Page sie an.
 
„Was…...“, sagte sie und brach ab, als ihr einfiel, dass sie noch immer nur das Handtuch trug.
 
„Ihr Essen, Miss.“, sagte der junge Mann und starrte weiter.
 
„Ich dachte schon, Sie kommen nicht mehr.“, erwiderte Faith und nahm ihr Essen entgegen.
 
Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, ging sie zum Bett zurück und ließ sich auf dem selbigen mit dem Essen nieder.
Teil 3
 Come closer

Faith lümmelte noch immer nur mit dem Handtuch bekleidet auf dem Bett und verzerrte ihr kleines Festmahl, als Spike aus dem Badezimmer kam. Bei dem Anblick seines halb bekleideten Körpers verschluckte sie sich an dem Stück, welches sie sich gerade in den Mund geschoben hatte. Sofort fing sie an zu Husten. Nachdem der Husten sich wieder gelegt hatte, ließ sie ihre Blicke genüsslich über den Körper des Vampirs gleiten.

Der Typ ist einfach nur heiß. Warum hat mir noch keiner gesagt, dass Vampire so einen Prachtkörper haben? Ich könnte ihn verführen, da wäre nichts bei.
Nein, das werde ich nicht tun. Nicht schon wieder! Irgendwann bin ich nicht mehr besser als meine Mutter. Außerdem habe ich mir geschworen, nachdem ich Sunnydale verlassen habe, dass ich aufhöre mit solchen Sachen. Das sich mein Leben ändern soll.

„Du wirst wohl hier schlafen müssen. Die Sonne ist schon aufgegangen.“, sagte sie nur um von ihren wahren Gedanken abzulenken.

„Kein Thema, Luv, solange du nicht auf die Idee kommst, mich zu pfählen. Der Boden macht einen netten Eindruck.“, sagte Spike und ließ sich wieder in dem alten Sessel nieder.

„Keine Sorge, Vampy, mein Pflock bleibt da, wo er ist. So lange du nicht auf die Idee kommst, mich anzuzapfen.“
Faith blickte ihn unverwandt an.

„Nein, ich weiß mich zu beherrschen.“
Spike öffnet die erneut die Minibar und nahm eine weitere Flasche heraus.

„Gut, willst du ein Kissen haben? Ich meine, dann liegst du nicht ganz so hart. Du kannst auch ins Bett kommen. Das ist breit genug für zwei.“, ließ Faith ihn wissen.

„Nein, ich nehme meinen Mantel als Kissen und der Boden reicht völlig.“
Spike öffnet die Flasche und gönnte sich einen Schluck.

„Wie du willst, ich hau mich aufs Ohr.“
Faith rutschte unter die Decke und ließ kurz darauf ihr Handtuch zu Boden fallen.

„Gute Nacht, Jägerin.“ Spike blickte wieder auf den Fernseher. An Schlaf konnte er noch nicht denken, dafür waren zu viele neue Gefühle in ihm. Er lauschte den Geräuschen des heran brechenden Tages und den leisen Atemzügen der Jägerin, während er versuchte, sich auf das Fernsehprogramm zu konzentrieren. Doch alle Mühe schien vergeblich zu sein. Genervt schaltete er das Gerät ab und begab sich zur Ruhe. Spike legte sich auf den Boden vor dem großen Bett, stopfte sich das Kissen, welches Faith trotz seiner Ablehnung auf den Boden legt hatte, in den Nacken und deckte sich mit seinem Ledermantel zu. Doch seine Gedanken wollten ihn nicht zur Ruhe kommen lassen, sie kreisten noch immer um die Jägerin.

Warum bin ich eigentlich hier? Warum habe ich mich überhaupt eingemischt? Die Regeln müssten doch klar sein. Vampir tötet Jägerin, oder umgekehrt. Wieso dann das hier? Wieso denke ich dann ständig über Faith nach? Das ist doch alles sinnlos, es führt uns beide nirgendwo hin. Ich habe Dru ein halbe Ewigkeit lang geliebt, bis sie nicht mehr konnte. Bis für sie unsere Liebe nur noch zur Versüßung ihres Nichtlebens diente. Dann hat die Kälte unseres Herzens, die Wärme unserer Liebe überschattet. Ich will das nicht noch einmal erleben. Genau deswegen liege ich ja jetzt hier und zerbreche mir den Kopf über eine Jägerin. Nur ein Kuss, in Leidenschaft einander zugeneigt. Dann wäre es vorbei, sie wäre Tod und ich wieder ein Vampir.
Nein, das werde ich nicht tun. Es macht sowieso keinen Spaß mehr, das ständige Töten.
Ich sollte jetzt schlafen und weniger nachdenken…
 
Während Spike noch immer seinen Gedanken nachhing, wurde Faiths Schlaf unruhiger. Sie warf sich im Bett hin und her.

Die kleine sechs Jahre alte Faith lag auf ihrer alten, zerrissen Matratze und starrte die weiße Wand der kleinen Kammer, die ihr als Zimmer diente, an. Sie versuchte sich auf das Muster der Wand zu konzentrieren, um die lustvollen Schreie aus dem Nebenzimmer nicht hören zu müssen. Doch der plötzliche Hilfeschrei ihrer Mutter, ließ sie aufschrecken. Ihre nackten Füße berührten den Boden, als sie sich aus dem Bett erhob. Ihren verschlissen Teddy noch immer im Arm haltend, tapste sie ins Nebenzimmer. Dort stand einer der Freier ihre Mutter, die Hand zum Schlag erhoben.
„Nicht schlagen, Bitte nicht schlagen.“, flehte sie, als der Typ, die Hand noch immer zum Schlag erhoben, sich zu ihr herum drehte.
„Bitte nicht schlagen.“, wiederholte sie, als der betrunkene Typ vor ihr stand.
Doch auf einmal war es nicht mehr der dicke, betrunken Freier ihrer Mutter, der dort vor ihr stand. Dort stand nun der Typ aus Gasse, in seiner Brust steckte noch immer der Pflock. Aus der Wunde tropfte das Blut auf den alten, verschlissenen Teppich und seine Augen blickten sie voller Schuldzuweisungen an.
 
Faith schrie und kämpfte mit dem Traum, der sie nicht los lassen wollte.

Spike setzte sich in seinem Nachtlager auf und blickte zum Bett. Langsam stand er auf und ließ sich neben der Jägerin nieder. Vorsichtig legte er eine Hand auf ihre Schulter.
„Psst, schon gut Jägerin. Es ist nur ein Traum.“ Sagte er um sie zu beruhigen.

Verwirrt setzte Faith sich auf und blickte in die Augen des Vampirs. Ihre braunen Augen zeigten ihm Dankbarkeit dafür, dass er sie aus dem Traum errettet hatte.

„Schlaf weiter.“, befahl Spike unsicher, was er tun sollte.

Die Angesprochene tat wie ihr geheißen. Faith krümmte sich zusammen und umarmte sich selbst, als wäre ihr auf einmal schrecklich kalt.
Es war mehr das Bedürfnis, sie vor dem Traum zu schützen, als das Verlangen nach ihrer Nähe, das Spike dazu brachte, vorsichtig hinter ihr unter die Decke zu kriechen.
Sanft zog er sie an sich und begann verhalten ihren Kopf zu streicheln. Nach einiger Zeit spürte er, wie die Jägerin sich entspannte. Schlafen konnte Spike jetzt, da er ihre Nähe und die damit verbunden Wärme spürte, noch weniger. Er hörte den Dämon in sich zischelnd flüstern: „Komm schon, jetzt ist es leicht, sie zu töten. Nur ein kurzer Biss und es ist vorbei.“
Alles in ihm sperrte sich dagegen, dem Dämon zu zuhören. Schließlich übermannte auch ihn die Erschöpfung und er schlief ein.

Als er aufwachte, war Spike zuerst verwirrt. Ein warmer, weicher Körper drückte sich fest gegen ihn und es begann, Nacht zu werden. Langsam kam die Erinnerung wieder und es bildeten sich Tränen in seinen blauen Augen.

Ich hab Dru verraten! Ich habe sie mit einer Jägerin betrogen.
Nein, Du Dummkopf. Dru hat dich verlassen. Du hast nur noch diese Jägerin, die mit sich selber nicht klar kommt.
 
„Bis jetzt ist nichts passiert, du warst ein ganz braver Vampir.“, verspottet ihn der Dämon, den er in sich trug.
Die Gedanken verscheuchend betrachte er die schlafende Jägerin, die sich inzwischen zu ihm umgedreht hatte und festschlafend in seinen Armen lag. Zu nächst betrachtet er ihr Profil und sog jede noch so kleinste Kleinigkeit in sich auf. Ihr Anblick war wie Balsam für seine nicht vorhandene Seele, und erfüllte seinen toten Körper augenblicklich mit Leben. Dann begann er aus einem Inneren Impuls heraus federleichte sanfte Küsse auf ihrer Schulter und ihrem Hals zu verteilen. Dabei strich er ihr zärtlich mit der Hand über den Rücken. Faith begann sich zu bewegen und leise zu seufzten. Die Bettdecke rutschte durch ihre Bewegung ein Stück hinunter und gab den Blick auf ihre wohlgeformten, festen Brüste frei.

Sie ist wie eine von Shakespeares Elfen aus dem Sommernachtstraum. Nein, sie ist mehr als das. Alles, was ich spüre, kann ich nicht in Worte kleiden. Doch es ist auch nicht wichtig, wichtig ist nur dieser Augenblick.
 
Spike erschauerte vor Erregung und Verzückung. Das ganze war eine neue Erfahrung für ihn, noch nie war er einem Mensch so nah gewesen – außer wenn er ihr Blut wollte. Doch das war das letzte, woran er jetzt dachte.
Er ließ seine Hand fordernd, doch sanft nach vorn gleiten und begann ihren Busen zu massieren. Sie stöhnte leise auf. Er küsste sie auf den Mund, sanft ihre Lippen mit seiner Zunge teilend. Seine Küsse waren zärtlich und langsam, fast wie das sanfte Flügelschlagen eines Schmetterlings.
Faith öffnete die Augen, um gleich darauf in den blauen Augen des Vampirs zu ertrinken.

„Spike.“, flüsterte Faith.

„Berühr mich, Luv. Lass uns beide alles andere für den Moment vergessen.“, sagte Spike und schubste die Decke vom Bett.

Faith nickte, ihr Mund fühlte sich völlig vertrocknet an und sie schluckte hart. Er war so schön, so verflucht schön.
Ihre Augen glitten über seine schmale und doch so starke Brust hinunter zu seinem muskulösen Waschbrettbauch, und dann weiter zu seinem Penis, der erregt hervorragte.
Unbewusst leckte sie sich über die Lippen, was bei Spike, der sie intensiv beobachtete, ein Grollen hervorrief. Er packte sie und zog sie wieder in seine Arme. Sie küssten sich hungrig, wie zwei Verdurstete, die in der Wüste endlich eine Oase gefunden haben. Ihre Zungen trafen sich zu einem lustvollen Spiel und beide stöhnten leise auf.
Spike löste sich kurz von ihr und begann zärtlich an ihrem Ohr zu knabbern, um dann eine feuchte Spur ihr Gesicht hinunter zu küssen. Als er federleichte Küsse, nicht mehr als ein Windhauch, auf der Innenseite ihres Armes verteilte, begann Faith sich zu winden. Sie spürte, wie sie immer feuchter wurde, allein von den kleinen Zärtlichkeiten.
Auch für Faith war das eine neue Erfahrung, sonst war es immer sie gewesen, die im Bett den Ton angegeben hatte. Sie war die, die eroberte, nicht die, die erobert wurde. Doch sie genoss jeden Augenblick dieser Erfahrung.
Spike näherte sich langsam ihrem Schoß und ihr Atem ging schwer vor Erregung. Ein leises Wimmern kam über ihre Lippen, als seine kühle Zunge zärtlich ihre Schamlippen teilten und zu ihrer Klitoris vordrangen. Er ließ seine Zunge einmal kurz über ihre empfindliche Knospe gleiten und blickte dann mit leidenschaftsverhangenem Blick zu ihr auf.
Faith bewegte sich instinktiv unter ihm und ihre Hände hatten sich fest in das Laken gekrallt, ihr Atem ging schneller. Spike hörte ihr Herz rasen, so als wenn es das seine wäre.
Langsam senkte er den Kopf wieder und begann erneut sie zärtlich zu lecken. Er genoss ihre warmen Säfte als wäre es Blut. Seine Zunge glitt immer schneller und fester über die empfindsame Knospe, bis sie sich schließlich auf bäumte und laut schrie.
Als der Höhepunkt über sie hereinbrach, hatte Faith das Gefühl, zu den Sternen zu fliegen.
Zärtlich nahm der Vampir sie danach in die Arme und küsste sie. Faith schmeckte sich selbst auf seiner Zunge, was sie erneut erregte. Ihre Blicke trafen sich wieder und beide wussten, dass sie mehr wollten. Vorsichtig legte Spike sich auf sie. Die Jägerin spreizte bereitwillig ihre Beine, um ihn ganz in sich aufzunehmen. Mit einer langsamen Bewegung drang er in sie ein und bewegte sich dann erst einmal nicht. Er dachte, er würde sofort kommen, als ihre heißen feuchten Muskeln sich um ihn schlossen. Als er sich wieder unter Kontrolle hatte, begann er sich langsam in ihr zu bewegen. Noch immer waren ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss verschmolzen.

Heute Nacht ist sie mein Himmel, und gibt mir all die Leidenschaft zurück, die ich so vermisst habe. Auch wenn ich dafür in der Hölle schmore, sie ist alles, was ich brauche.
 
Faith schlang die Beine um seine Hüften, so dass er tiefer in sie eindringen konnte. Nach kurzer Zeit fanden sie beide zu einem gemeinsamen Rhythmus.

Lieb mich bis zum Ende. Bis zum Ende der Zeit. Bis ich vergesse. Bis ich es schaffe, dir zu zeigen, wer ich bin.
Ich habe es satt, die Harte zu spielen. Ich bin gar nicht so hart und stark, wie ich immer vorgebe. Ich bin schwächer, als man vermuten würde.

Dachte Faith und gab sich ihm noch mehr hin. Gemeinsam wurden sie immer schneller und als der Höhepunkt über sie hereinbrach und sie auf sanften Wogen fort trug zu einem neuen, unentdeckten Land, in dem es kein Richtig und Falsch mehr gab, hatte jeder den Namen des anderen auf den Lippen.
Spike erzitterte und hielt sie weiterhin in seinen Armen, beide Körper glänzten vor Schweiß. Vorsichtig rollte er sich neben sie und bettet ihren Kopf an seiner Schulter.
Faith lächelte verträumt und hörte, dass er leise Schnurrlaute von sich gab. Eine Weile hielten sie sich schweigend fest, niemand wollte den Zauber des Augenblickes zerstören.

„Luv, so langsam sollten wir aufstehen, da ich Hunger bekomme.“, sagte Spike und küsste sie aufs Ohr.

„Hm, okay. Lass mich nur schnell duschen.“
Faith setzte sich im Bett auf und schenkte ihm noch einen letzten liebvollen Blick, bevor sie ins Bad entschwand.

Faiths Gedanken wanderten, während sie sich eine ausgiebige Dusche gönnte, immer wieder zu dem sexy Vampir, der im Nebenzimmer auf sie wartete.

Der Sex mit Spike war wundervoll gewesen, besser als alles, was ich vorher erlebt habe. Aber kann ich auch eine Beziehung mit ihm eingehen?!
Stopp! Ich weiß ja gar nicht, ob Spike überhaupt eine Beziehung mit mir will. Ich weiß aber, dass er der erste wäre, dem ich vielleicht mein Herz öffnen könnte. Den ich wirklich lieben könnte, ohne dass er mich mit der Zeit langweilen würde. Ich weiß nur nicht, ob ich es will, ob ich es verkraften würde, wenn er mich nicht will. Wenn er mich verlässt und ich wieder alleine wäre... Aber haben nicht alle, die ich geliebt habe, mich alleine gelassen? Ja, weil ich es nicht wert bin, geliebt zu werden…
 
Sie stellte das Wasser ab und trat aus der Dusche. Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, schlüpfte sie in ihre schwarze Lederhose und streifte das rote Muskelshirt über. Dann betrat sie das Wohnzimmer, lässig lehnte sie an der Tür und blickte zu dem Vampir, der sie fast erobert hatte. Seine blauen Augen nahmen ihren Blick gefangen. Für einen Moment lang war nichts mehr wichtig, solange er zu ihr kommen würde und sie seine Lippen auf den ihren spüren durfte.

„Liebes, ich habe mir etwas überlegt. Ich denke, das könnte dich motivieren.“, sagte Spike während er sich seinen Mantel überstreifte.

„Hm und was? Wolltest du nicht vorher essen?“
Faith blickte ihn skeptisch an, als sie mit ihm zusammen das Zimmer verließ.
 
Spike blickte sie von der Seite her an, antworte ihr aber nicht. Gemeinsam betraten sie die Straße und gingen in die Richtung der Altstadt davon. Faith bemerkte schnell, dass sie immer mehr in die Richtung der Seine gingen. Als sie in die Rue de Bièvre einbogen, fiel ihr zum ersten Mal auf, dass sie noch nie so viel verliebte Pärchen in der Stadt der Liebe gesehen hatte wie am heutigen Abend.

Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich vorher nicht darauf geachtet habe. Jetzt, da ich selber nicht weiß, was ich will und vor allem was Spike will, achte ich mehr auf diese Dinge.
 
Schweigend gingen die beiden weiter, jeder von ihnen hatte so Zeit, seinen eigenen Gedanken nachzuhängen.
Während Faith noch immer grübelte, was sie eigentlich wollte, hing Spike anderen Gedanken nach.

Ich sollte mich von der Jägerin trennen, solange es mir noch möglich ist.
Bloody Hell, warum habe ich sie überhaupt verführt? Ich hätte das nicht machen sollen! Okay, ich bin auch nur ein Mann und sie sah so verdammt süß aus… Aber ich will keine Frau in meinem Leben, die machen nur Ärger und am Ende lassen sie dich hängen!
Obwohl… keiner von uns hat gesagt, dass er den andern liebt. Also warum nicht einfach den Augeblick auskosten?!
 
Sie folgten der Straße nur, um in eine andere einzubiegen. Die Straße, auf der sie jetzt liefen, schien älter als die Zeit zu sein, die Häuser wirkten tot und starrten sie aus leeren Augen an. Schien ihnen zu zurufen: ‚gebt uns einen Aufgabe, erfühlt uns wieder mit Leben’.
Von irgendwoher wehte der Wind eine Melodie zu ihnen herüber. Der Text war nur schwach wahrnehmbar, brannte sich aber in beide Herzen, als sie weiter gingen, zog sie mit sich. Vor einem fast ganz zerfallenen Haus blieben sie dann endlich stehen.

„Warte kurz auf mich.“, sagte Spike und verschwand ohne auf ihre Antwort zu warten in dem Haus, nur um kurze Zeit später wieder neben ihr zu stehen. Er hielt eine braune Papiertüte in der Hand und schien darauf zu warten, dass sie weiter gehen konnten.
Faith blickte ihn auf eine Antwort wartend an, ihre Augen stellten die stumme Frage, die nicht über ihre Lippe kam, was in der Tüte ist. Obwohl ein kleiner Teil in ihr längst wusste oder vermutete, was in der Tüte war.

„Ich trainiere niemanden, schon gar nicht einen Jägerin, wenn ich nichts zu essen hatte.“ sagte Spike bevor sie doch noch fragen konnte und deute auf die Tüte.

Schweigend gingen die beiden weiter, bis sie einen Friedhof erreichten, der noch älter zu sein schien als der Friedhof in der Rue de Saint Claire.
Spike stellte seine Papiertüte auf einen der verwitterten Grabsteine und drehte sich zu Faith herum.
Lässig mit gespreizten Beinen stellte er sich vor die Jägerin und deute ihr mit einem kurzen Winken an, dass sie ihn angreifen sollte. Als von Faith jedoch keine Reaktion erfolgte, ging er zum Angriff über. Die beiden kämpften eine Weile schweigend miteinander, bis Spike seine Hand auf ihren Brustkorb legte, direkt an die Stelle, wo ihr Herz saß.

„Du kämpfst mehr mit dem Verstand als mit dem Herzen. Wenn du so viel Leidenschaft in den Kampf packen würdest, wie du im Bett zeigst, würde das Kämpfen mit dir echt Spaß machen. Muss man dich erst ficken damit du zur Leidenschaft fähig bist?“, spottet er.

In Faiths Augen erschien ein gefährlicher Glanz und noch bevor der Vampir seine Hand von ihrem Brustkorb nehmen konnte, traf ihn ihre Rechte hart am Kinn. Spike landete auf dem weichen Friedhofsboden. Mit der Zunge leckte er sich das Blut von den Lippen. Während sein Bein kräftig gegen Faiths Bein trat und diese zu Boden beförderte.
Lässig sprangen die beiden wieder auf die Beine und setzten ihren Kampf fort. Langsam setzte ein feiner Nieselregen ein und benetzte ihr Kleidung, während die beiden weiter kämpften. Sie schenkten sich nichts und schienen den Regen nicht zu bemerken.
Faith kämpfte schon lange nicht mehr gegen Spike, sondern gegen jenen Schatten, der sie seit der Nach in der Gasse verfolgte. Als die Angst, von ihm verschluckt zu werden, zu groß wurde, beendet sie den Kampf.

„Was ist, Jägerin? Bist du mit deiner Kraft schon am Ende? Ich werde gerade erst warm.“, sagte Spike und wartete auf ihre nächste Attacke.

„Schluss für heute, ich kann einfach nicht. Ich bin noch nicht so weit, noch einen Schritt weiter zu gehen.“
Faith blickte ihn an und war froh, dass es regnete.

„Okay, dann lass uns etwas trinken gehen.“ schlug Spike vor, drehte ihr den Rücken zu und ging auf den Stein zu, auf dem noch immer seine Tüte stand.

„Nein, wir treffen uns morgen wieder hier. Wir sehen uns.“
Faith ging davon.

Wie vom Blitz getroffen drehte Spike sich um und blickte der sich entfernenden Jägerin nach.

Das ist jetzt nicht ihr ernst! Was denkt die sich eigentlich? Erst schleppt sie mich mit zu sich, dann legt sie mich flach… Falsch, ich habe sie flachgelegt… Egal, wer wen flachgelegt hat! Sie kann mich doch nicht einfach so zurück lassen! Ich bin nicht ihr Spielzeug! Außerdem ist die verdammte Jägerin nicht einmal in der Lage, richtig zu kämpfen. Ohne mich ist sie doch total verloren.
Das habe ich von Dru auch gedacht. Aber wie man sieht, kommt Dru gut ohne mich klar.

Wüten trat er vor den Stein bevor er sich seine Tüte schnappte und sich damit auf den Weg in seine Gruft machte.

Teil 4
Going mad

Faith lief durch die Straßen zurück zu ihrem Hotel, doch sie war mehr auf der Flucht vor ihren Gefühlen, als auf dem eigentlichen Weg zurück in ihre Bleibe.
Aus ihrer blutenden Seele liefen die Tränen in ihre Augen, dann ihre Wangen hinab. Wie gut, dass der Regen noch da war, so konnte sie sich einreden, dass er für die feuchten Spuren auf ihrem Gesicht verantwortlich war. Doch ihre Gedanken konnte der Regen nicht wegwaschen. All der Schmerz, den sie Jahre lange verdrängt hatte, der in ihr gelauert hatte wie der Dämon in Spike, und jetzt zum Vorschein kam, war nicht zu stoppen, wollte nicht zulassen, dass sie sich weiter belog, dass sie weiter vor der Wahrheit davon rannte und alles in sich begrub, was sie solange gequält hatte.
 
Du hast es schon wieder getan. Jetzt hast du Spike benutzt, um deine Qual zu lindern und bevor er dir etwas bedeutet, haust du hab. Du beneidest Buffy wegen allem, was sie hat. Doch du könntest das auch haben, wenn du es nur zulassen würdest. Aber seit damals haust du immer ab, weil du einfach nur Angst hast, wieder verlassen zu werden.

Mit diesen Gedanken kroch die Erinnerung wie ein spinnenartiges Insekt die Häuserwand neben ihr hoch und nahm Gestalt an.
 
Sie war nicht länger die siebzehnjährige Jägerin, sondern wieder das zehnjährige Mädchen von damals.
Müde schleppte sich Faith die Treppen hinauf, sie war wieder einmal einfach früher aus der Schule abgehauen. Ihre Nase blutete noch immer. Das Blut, welches auf ihre blauen Lederturnschuhe getropft war, fing schon an zu trocknen. Somit war ihr einziges Paar Schuhe ruiniert. Ihre blutende Nase war auch der Grund dafür, dass sie die Schule mal wieder vor Schulschluss verlassen hatte. Faith hatte einfach keinen Bock auf einen weiteren Tadel gehabt.
Sie kramte den Schlüssel hervor und schloss die Tür zu dem billigen Apartment, in dem sie mit ihrer Mutter wohnte, auf. Nachdem sie die Türe mit dem Fuß zugekickt hatte, rief sie nach ihre Mutter, nur damit diese überhaupt bemerkte, dass sie da war. Das gleiche dumme Ritual wie jeden Tag, in einem noch öderen Leben, hoffnungslos auf dem Pfad, der nur nach unten führen konnte. Doch heute blieb die gewohnte Antwort aus, alles blieb still.
Faith ging ins Wohnzimmer, doch auch dort war nichts zu finden, bis auf einen Zettel. Faith hockte sich auf das alte Sofa, das bald in sich zusammen fallen würde, griff nach dem Zettel. Deutlich war die Handschrift ihre Mutter zu erkennen. Sie hatte beim Schreiben gezittert, was wohl wieder am Alkohol gelegen hatte. Doch die Worte, die sie nun las, brannten sich in ihre Seele und fraßen sich in ihrem Herzen fest, um von da an ihr Leben zu bestimmen.
 
Hallo kleiner Quälgeist!
In der Blumevase sind 100$, die müssen fürs erste reichen.
Ich bin gegangen, kann die Last, die du mir jeden Tag seit deiner Geburt aufbürdest nicht mehr tragen. Ich hätte dich gleich nach der Geburt ersäufen sollen, so wie man das mit Katzenkinder macht. Doch irgendwas ließ mich glauben, dass du meinen verkorksten Leben einen Sinn geben würdest. Nur mit der Zeit musste ich erkennen, dass du mich noch mehr kaputt machst, als es der Alkohol schon tut.
Also mach’s gut. Ich denke, du kommst durch. Du bist wie eine Katze, die mit ihren verdammten neun Leben alles übersteht.

Mum.
 
Irgendwann war dann die Jugendfürsorge bei ihr aufgetaucht und hatte sie ins Heim gesteckt. Immer wieder waren Leute gekommen, um ein Kind aus dem Heim zu holen, hatten die Kinder mitgenommen, so wie Leute die niedlichen Welpen aus der Tierhandlung mitnahmen. Nur sie nahm man nicht mit, und Faith glaubte auch zu wissen, warum. Sie war kein niedlicher Welpe, sie war eine Katze mit den verdammten neun Leben.
Irgendwann war dann ihre Wächterin in dem Heim aufgetaucht und hatte sie mit nach Missouri genommen. Alles war gut gewesen und Faith hatte das Gefühl gehabt, bei dieser Frau ein Heim zu haben, bis Kakistos aufgetaucht war. Er hatte sie dazu gebracht, alles gänzlich zu vermasseln. Dann war sie nach Sunnydale gegangen, um die große Buffy zu treffen. Die große Buffy, die alles hatte, vor allem eine Mutter, die sie nicht mit einer Katze verglich, die sie liebte und für sie da war. Doch für B. war das alltäglich und sie wusste nicht mehr, was sie da überhaupt hatte.
 
Faith schreckte aus der Vision ihrer Vergangenheit hoch und stellte fest, dass sie noch immer im Sommernieselregen auf der Straße stand. Sie war schon längst bei ihrem Hotel angekommen.
Faith schüttelte sich den Regen aus den Haaren und betrat das Hotel, nickte dem Typen am Empfang kurz zu und trat dann durch die nächste Glastüre ins Treppenhaus. Als sie endlich vor ihrem Zimmer stand und den Schlüssel ins Schloss steckte, musste sie wieder an Spike denken.
 
Wieder habe ich alles kaputt gemacht, aus Angst verlassen zu werden. Meine Mutter hatte recht, ich bin wie eine Katze, oder besser noch: wie Alkohol. Ich mach auch alles kaputt.


Während Faith ihr Zimmer berat, lag Spike schon auf dem Sofa in seiner Gruft, eine Flasche Whisky im Arm und starrte Löcher in die Luft. Jeder Schluck Whisky, den er aus der Flasche nahm, schmeckte wie Wasser. Die braunen Rehaugen der Jägerin starrten in von überall her an. Noch immer versuchte er zu ergründen, warum sie so plötzlich verschwunden war und was ihr ‚wir sehen uns’ bedeuten sollte.
 
Bloody Hell! Weiber! Sie sind es nicht wert, dass ein Mann sich wegen ihnen den Kopf zerbricht. Obwohl... Die kleine Jägerin hat es wenigsten kurz und schmerzlos gemacht. Ein schöner Fick und bye Spike, war nett mit dir. Nicht wie Dru, die mich eine halbe Ewigkeit zum Narren gehalten hat und mich dann einfach abserviert hat. Abserviert wegen einem Dämon, wie einen grünen Jungen. Und jetzt die Jägerin... Aber der werde ich morgen sagen, dass sie das mit mir nicht machen kann! Verdammt kalt ohne ihren warmen Körper.
Mit diesen Gedanken driftete Spike in einen traumlosen Schlaf ab.


Faith hingen lag im Hotelzimmer auf ihrem Bett und starrte vor sich hin. Ihr war eingefallen, dass sie seit vergangener Nacht nicht mehr gegessen hatte, doch irgendwie hatte sie gar keinen Hunger.
Ihr Bett, welches sonst nicht groß genug sein konnte, kam ihr auf einmal viel zu groß vor. Außerdem fühlte sie sich das erste Mal in ihrem Leben wieder richtig alleine
Irgendwann fiel sie in einen unruhigen Schlaf und wieder kam der Traum, wie es seit jener Nacht immer war.

Wieder stand sie in der Gasse, doch dieses Mal fiel feiner Nieselregen auf sie nieder. Faith kämpfte und plötzlich war wieder dieser Typ da. Gedankenlos stach sie mit dem Pflock zu, sah das Blut aus der Wunde treten, die der Pflock hinterlassen hatte. Sah all das Blut an ihren Händen, spürte den Schatten, der sie verschlingen wollte. Doch auf einmal war dort dieses helle Licht. Ein Licht, was nie dort gewesen war. Sie spürte eine Hand, die ihre Schulter berührte und als sie sich umdrehte, blickte sie in zwei kristallblaue Augen. Heller als der Himmel oder jedes Meer, das ihr bekannt war. Sie hörte die Stimme, die ihr sagte: „Keine Angst, ich lass dich nicht in den Schatten treten.“
Auf ihren Lippen erschien ein Lächeln und sie blickte den Vampir an. Sie wusste, sie hatte den Traum besiegt.
 
Faiths Gesicht entspannte sich, während sie sich tiefer in die Kissen kuschelte. Doch an diesem Morgen erfuhr nur das Hotelzimmer von ihren Gefühlen, als sie leise im Schlaf sagte: „Ich liebe dich.“

Als Faith am späten Abend erwachte, hatte sie einen Bärenhunger.
Gut gelaunt, wie schon lange nicht mehr, sprang sie aus dem Bett und ging ins Bad. Nach einer schönen Dusche, die sie heute endlich einmal genießen konnte, zog sie sich an.

Jetzt noch schnell etwas Essen und dann flitze ich zu Spike... Heute wird er beim Training eine Überraschung erleben.
 

Spike war in seiner Gruft und machte sich für das Training fertig. Seine Laune war auf dem Nullpunkt angelangt, nicht nur dass ihn die ganze Nacht über die Augen der Jägerin verfolgt hatten, zu allem Übel war er auch noch jede Stunde wach geworden, weil er ihren warmen Körper vermisst hatte.
Angeekelt warf er den halb ausgetrunkenen Blutbeutel zu Boden und griff nach seinem Ledermantel.

Es wird Zeit, dass jemand dieser Jägerin mal benehmen beibringt. Mich serviert keiner ab. ... Okay, Dru hat es getan, aber wenn sie nicht mit diesem Dämon verschwunden wäre, hätte ich es ihr nicht durchgehen lassen.
 
 
Auch etwas anderes macht sich bereit, etwas Uraltes, das tief in den Adern der Welt auf seine Erlösung lauerte. Es konnte fühlen, wie ihm seine neue Waffe entglitt, doch das würde es niemals zulassen. Es hatte schon den Vampir verloren, nur weil die Jägerin hinter sein kleines Spiel gekommen war. Doch dieses mal würde es nicht zulassen, das ihn jemand dazwischen funkte. Sie hatte es solange genährt mit ihren Alpträumen, mit ihren Schuldgefühlen, die sie plagten seit jenem Tag, an dem ihr Kakistos ihre Wächterin genommen hatte. Dann hatte sie versucht, die Schuldgefühle zu bekämpfen, hatte gegen die Alpträume aufbegehrt und doch verloren, weil es das so wollte. Hatte in jener Gasse die Kontrolle verloren und ihn mit dem Blut eines Unschuldigen ohne ihr Wissen weiter gefüttert.
Jetzt kam dieser Vampir, der ihm gehörte und wollte alles zerstören. Das würde es nicht zulassen, am Ende würden ihm beide ganz gehören. So machte es sich bereit, sein kleines Spiel erfolgreich zu Ende zu spielen.


Faith ging durch die Straßen und sah alles in einem ganz anderen Licht. Irgendwie fühlte sie sich seit langem wieder frei. Sie ging weiter, betrat die Straße, die sie gestern noch mit Spike beschritten hatte, dabei summte sie ‚Can’t fight the Moonlight’ vor sich her.
Sie ging weiter, betrat die Straße mit den leeren Häusern. Noch immer das Lied summend und in Gedanken eine Entschuldigung für Spike zurechtlegend, ohne genauer auf ihre Umgebung zu achten. Einfach weiter, um so schnell wie möglich bei ihm zu sein, haltlos dem Gefühl verfallend, ihn nicht früh genug sehen zu können.
So sah sie den Schatten nicht, der sich von einer der Häuserwände ablöste und ihr folge. Spür
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