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The End Is Near

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schnuppe_no1
noch lebendig


Beiträge: 30


New PostErstellt: 15.11.03, 15:28  Betreff: The End Is Near  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: schnuppe_no1
E-Mail Adresse:
Titel: THE END IS NEAR
Altersfreigabe: 14/16?!
Teil: 1/4
Spoiler: Keine.
Kommentar: *muss jetzt mal vorgezogen werden* => Es ist ein Mix aus einer Reality-Story und einer normalen Fanfic zu den Serien Buffy und Angel. Das heißt, es geht im Wechsel um David und Sarah oder um Angel und Buffy.
Inhalt: Reality-Part: David kommt zum Finale wieder in die Serie. Sarah und er haben noch etwas wichtiges zwischen ihnen zu klären.
Serien-Part: Buffy muss gegen das Urböse ankämpfen und holt sich Angel zur Hilfe.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Angel & Sarah/David, ansonsten alle drum herum
Disclaimer: I do not own the characters in this story, nor do I own any rights to the television show "Buffy the Vampire Slayer". They were created by Joss Whedon and belong to him, Mutant Enemy, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television and the WB Television Network.
Kommentar²: Die Story setzt bei 7.05 – Selfless und bei den parallelen Geschehnissen in der 3.Angelstaffel ein - ganz nach dem Pro7-Prinzip habe ich die 7.Buffy- mit der 3.Angel-Staffel verknüpft. Wie ihr schnell merken werdet, habe ich allerdings zu meinen Zwecken ein paar Dinge nicht ganz so gelassen wie sie in den Serien eigentlich sind.
Jetzt viel Spaß beim Lesen und ... bitte bitte Feedback !!




THE END IS NEAR




“Ich hab Angel vernichtet. Hast du das etwa vergessen? Ich hätte alles aufgegeben, ich hätte alles getan, um... Ich hab ihn geliebt. Mehr als alles, was ich jemals auf dieser Welt lieben werde. Ich habe ihm mein Schwert ins Herz gejagt, weil es nicht anders ging.“
emotionsvoll wie immer, wenn es um Angel ging, sprach Sarah ihren Text.
Doch ihre Gedanken schweiften ab, sie dachte an die eben erwähnte Szene von vor jetzt schon über vier Jahren. Von weit her hörte sie Alyson’s „Und dann wurde alles wieder gut.“
Sie konzentrierte sich schnell wieder auf ihren restlichen Part und brachte die Szene zu Ende.
„Cut! So, das reicht für heute! Wir machen morgen mit dem Rest weiter!“ hörten die Darsteller die Stimme ihres Regisseurs und verließen das Set.
Völlig erledigt ging Sarah in ihre Garderobe und war froh, endlich nach Hause zu können und abzuschalten. Doch auf ihrem Platz lag ein Bündel Blätter – das sah ganz nach Arbeit aus. Obenauf klebte ein Post-It: Das Vorab-Skript zu dem Staffel-Finale. Lies es dir bitte durch, damit wir es morgen durchgehen können. J.W.
Sie seufzte. Eigentlich hatte sie sich auf einen entspannten Abend gefreut. Ein langes Bad, noch ein wenig lesen und dann früh schlafen gehen. Andererseits wartete sie auch schon seit einiger Zeit auf diese Blätter. Nachdem es offiziell war, dass ‚Buffy the Vampire Slayer’ nach dieser Staffel zu Ende sein würde, hatte sie es kaum erwarten können zu erfahren, was Joss & Co sich für das Finale ausdenken würden.
Sie packte ihre Sachen zusammen, verstaute das Skript in ihrer Tasche und verließ das Studio.

Sarah blickte verwirrt auf das Blatt in ihren Händen. Sie drehte die Seite, doch es kam nichts mehr. Sie blätterte Seite um Seite zurück, überflog noch einmal alles und schüttelte den Kopf, als sie wieder auf der letzten Seite angekommen war.
Sie griff zum Telefonhörer, doch bevor sie die Nummer zu Ende eingegeben hatte, legte sie wieder auf. Sie erhob sich, nahm ihre Jacke, verließ ihr Appartement und fuhr zurück zum Studio.
Ohne anzuklopfen trat sie in das Büro mit der Aufschrift ~J.Whedon – Regisseur~ ein und warf das Skript auf den Schreibtisch.
„Nein!“ sagte sie kurz, aber energisch.
Joss sah sie verwundert an, doch ein leichtes Lächeln umspielte seinen Mundwinkel, als er seine Hauptdarstellerin so wütend sah.
„Was nein?“
„Nein, so will ich das nicht. Das ist... das gefällt mir einfach nicht, Joss. So will und kann ich das Finale nicht spielen.“
Der Regisseur der Serie lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
„Sarah, du bist selten zufrieden, wenn große Veränderungen anstehen. Die Wandlung von Angel zu Angelus und dessen Verhalten Buffy gegenüber hat dir auch nicht gepasst – und dann hast du die Szenen vorbildlich gespielt – besser als ich es mir vorgestellt hatte.“
„Das hier ist etwas anderes! Es geht diesmal nicht um Veränderungen – es ist das Finale, die endgültig letzten Folgen! Danach wird es keine Zeit geben, in der alles wieder besser werden kann.“
Wieder einmal wurde ihr die Tragweite ihrer Entscheidung aus ‚Buffy the Vampire Slayer’ auszusteigen, bewusst. Doch sie schob die Gedanken beiseite. Jetzt ging es noch einmal um die Serie.
„Also, was genau gefällt dir denn nicht?“ fragte Joss geduldig.
Sie sah ihn verwirrt an. War es ihm denn selbst nicht bewusst?
„Naja, es fehlt doch etwas ganz wesentliches...“
„Du meinst wohl eher ‚jemand’ wesentliches, oder?“ er blickte sie vergnügt an.
„Ja, dann halt ‚jemand’ wesentliches. Entschuldige bitte, aber ich bin nun einmal der Meinung, dass es keine finale Staffel ohne Angel geben kann. Ich meine, allein diese herzergreifende Ansprache von Buffy heute in der Folge macht doch klar, dass Angel nicht vergessen ist. Ich dachte, deswegen hast du das eingebaut, um die Zuschauer schon mal auf mehr vorzubereiten...“
Joss sah sie nachdenklich an.
„... hmm, das würde allerdings einige Änderungen bedeuten. Ich weiß nicht, ob jeder damit einverstanden wäre. James müsste sofort Bescheid bekommen, schließlich hat er das Skript auch heute bekommen. Und dann David – ich meine, wir wissen doch gar nicht, ob er überhaupt Zeit und Interesse hat, wieder eine Gastrolle zu übernehmen.“
„Darum kümmere ich mich!“ sagte Sarah schnell.
Joss sah sie skeptisch an.
„Also, ich rufe James und David an und frage nach ihrer Meinung.“ beeilte sie sich hinzuzufügen.
Die Gedanken des Regisseurs schienen schon wieder meilenweit weg zu sein und er nickte nur abwesend. Sarah lächelte ihn kurz dankbar an und verschwand dann wieder.

Sie blätterte in ihrem Adressbuch und fand schließlich die beiden Nummer, die sich gesucht hatte. Sie atmete tief durch. Gut, erst das Einfache...
„Marsters?“
„Hi James, ich bin’s.“
„Sarah, was gibt’s?“
Sie berichtete ihrem Kollegen kurz von ihrer Meinung zu dem Skript und ihrem Gespräch mit Joss.
„Ja klar bin ich einverstanden. Du hast Recht, er gehört auf jeden Fall in die Finalfolgen. Wie würde unser Freund Spiky sagen: Lasst uns den Kuschel-Vampir holen!“
Sarah lachte, und nach ein bisschen Small-Talk legte sie erleichtert auf.
Doch nun hatte sie noch den schwereren Teil zu bewältigen.
Mit zittrigen Fingern, wie sie zu ihrem eigenen Ärger feststellen musste, begann sie seine Nummer zu wählen.
Wie lange hatte sie nicht mehr mit ihm geredet?
Plötzlich waren die Erinnerungen an den Kuss wieder da. So real und nah, als wäre es gestern gewesen. Sie erinnerte sich an jedes Wort des furchtbaren Gespräches danach, an seinen Blick...
Sie schüttelte den Kopf, um die Gedanken daran zu vertreiben. Entschlossen gab sie die letzte Ziffer ein und lauschte auf das Freizeichen.
„Boreanaz?“ meldete sich eine weibliche Stimme.
Sarah hätte vor Schreck fast aufgelegt. Hatte er etwa wieder geheiratet? Aber davon hatte sie nichts gehört.
„Hallo?“ fragte die junge Frau auf der anderen Seite, als Sarah noch immer keinen Ton von sich gab.
„Oh... hallo, ähm, ist es möglich David zu sprechen?“ stammelte sie etwas hilflos.
„Ja, kleinen Moment.“
Der Hörer wurde hingelegt. Sarah schalt sich selber und schloss die Augen. Sie hatte ja noch nicht einmal ihren Namen genannt...
Das Telefon wurde wieder hochgehoben.
„Hallo?“ erklang seine Stimme, so vertraut, als hätte es die anderthalb Jahre Funkstille zwischen ihnen nicht gegeben.
„Hallo, hier ist Sarah... Sarah Michelle Gellar.“ wieder schloss sie die Augen und kam sich vor wie ein Teenager.
„Sarah – schön dich zu hören.“ sagte er aufrichtig erfreut.
Sie lächelte.
„Also, weshalb ich anrufe: es geht um das – um mein Finale bei Buffy...“
„Ich wollte es kaum glauben, als ich es aus den Medien erfahren habe!“ unterbrach er sie.
Sarah war verwirrt. Schwang da ein leichter Vorwurf mit? Sie schüttelte den Kopf.
Er hatte sicher nicht damit gemeint, dass er es von ihr persönlich hätte erfahren wollen.
Betretenes Schweigen folgte für ein paar Sekunden, dann begannen sie beide gleichzeitig zu sprechen.
„Was wolltest...“
„Ich wollte...“
Sie mussten lachen.
„Also, ich wollte dich fragen, ob du dir vorstellen könntest für die finalen Folgen wieder bei Buffy zu spielen.“
„Ja, natürlich. Warum nicht?!“ antwortete er ohne zu Zögern.
Sarah setzte sich erleichtert auf die Couch. Sie war die ganze Zeit nervös auf- und abgegangen. David’s mögliche Reaktion hatte sie doch mehr beschäftigt, als sie sich selbst eingestehen wollte.
„Und wie soll das ablaufen? Ich meine welche Vorstellungen hat Joss?“
Buffy berichtete ihm von dem eigentlich vorgesehenen Skript und ihrem Einwand.
„Grundsätzlich bin ich deiner Meinung und ich würde mich auch sehr auf die Arbeit am Buffy-Set freuen, aber... naja, hast du in letzter Zeit mal die Statistiken gelesen? Buffy & Angel ist doch etwas in Vergessenheit geraten. Die neue Fan-Generation bevorzugt scheinbar die Konstellation Buffy/Spike und Angel/Cordelia.“
„Dann müssen wir denen eben zeigen, was wahre Liebe ist – das sind wir der alten Fangemeinte schuldig!“ murmelte Sarah halblaut.
David lächelte am anderen Ende. Sarah hatte sich schon immer perfekt in die Buffy-Angel-Beziehung hineinversetzen können. Wie oft hatte er darüber gegrübelt, ob sie wirklich eine so gute Schauspielerin war oder ob ihre Gefühle echt waren – nicht an Angel gerichtet, sondern an ihn. Auch er musste sich an den Kuss erinnern und sein Lächeln erstarb...
„David?“ Sarah’s Stimme holte ihn in die Gegenwart zurück.
Hatte sie das alles vergessen? Hatte sie ihm vergeben?
„Okay, besprich alles Weitere mit Joss und dann will ich das neue Skript sehen.“
Sarah lächelte. Sie konnte es kaum erwarten wieder mit ihm zu drehen.
„Ich melde mich dann schnellst möglich. Danke, David.“
Sie wollte sich schon verabschieden, dann fiel ihr noch etwas ein.
„Ach ja, viele Grüße an deine Frau.“ fügte sie hinzu und hielt die Luft an.
David stutzte.
„Meine Frau?“
„Na, Mrs. Boreanaz – die, die eben ans Telefon gegangen ist.“
David lachte. Hatte sie wirklich geglaubt...?
„Das war Beth, meine Schwester.“
„Ach, deine Schwester...“ Sarah konnte ihre Erleichterung kaum verbergen, doch sie riss sich zusammen. Nur, dass er nicht wieder geheiratet hatte, bedeutete rein gar nichts. Weniger als nichts!
„Na dann grüß halt sie von mir. Wie gesagt, ich melde mich sobald ich mehr weiß.“
Sarah lehnte sich zurück und schloss die Augen.
Gut, es würde eine Fortsetzung von Buffy und Angel geben, doch würde es auch eine für David und sie geben?
Ihre Gedanken drifteten davon...

David sah noch immer verblüfft den Telefonhörer an.
Langsam wurde ihm bewusst, wozu er grade zugesagt hatte: eine oder mehrere neue Folgen mit Buffy – das bedeutete neue Zeit an Sarah’s Seite.
Gedankenverloren sah er aus dem Fenster und dachte ebenfalls an den Abend im April 2001...

- Nach dem Dreh zu ‚Buffy 5x17 - Forever’ waren sie alle noch Essen gewesen, um die erneute – zwar kurze, aber schöne – Zusammenkunft von David mit der Buffy-Crew zu feiern.
Es war schon spät und er brachte Sarah zu Fuß nach Hause, da sie beide ein wenig getrunken hatten. Sie hatten den ganzen Abend über Buffy und Angel geredet. Wie aufregend der erste Filmkuss in Buffy’s Zimmer gewesen war, damals in der 7. Folge der ersten Staffel. Wie sehr sich die Beziehung immer wieder auf Höhen, zumeist aber in Tiefen befunden hatte und wie interessant die Cross-Over zu spielen waren.
Dann standen sie vor ihrer Haustür.
„Naja, das war’s dann wohl erst mal, oder?“
Sarah nickte stumm. Sie wollte nicht zugeben, wie sehr sie bedauerte, dass sie nun wieder ohne ihn drehen musste.
„Hey, alles okay?“
Sie sah ihn lange an und dann senkte sie wieder den Blick.
„Ich vermisse dich.“ flüsterte sie leise.
Ein Schauer lief durch David’s Körper. Sie vermisste ihn? Hatte er also wirklich Recht gehabt die ganze Zeit, dass da mehr als nur schauspielerisches Talent war?! Er erschrak, als er bemerkte, wie sehr er sich freute und wie viel diese Worte ihm bedeuteten. Und er erschrak noch mehr, als er wahrnahm, dass er seine Hand ausstreckte und ihr Gesicht berührte.
Langsam näherte er sich ihr und küsste sie.
Ihre Augen weiteten sich und ein Kribbeln durchfuhr sie von Kopf bis Fuß. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss.
Eine Ewigkeit standen sie so zusammen und keinen hätte es gewundert, wenn im nächsten Moment die Sonne aufgegangen wäre.
Doch bevor dies geschehen konnte, löste er sich von ihr. Er sah sie erschrocken an.
„Es tut mir leid – das hätte ich nicht tun sollen.“ sagte er ernst.
Sie sah ihn verunsichert an. Noch immer raste ihr Herz wegen des Kusses, doch ein Blick in seine Augen ließ es sich zusammenziehen.
„Wieso?“ fragte sie zitternd.
„Weil es falsch ist. Das kann nicht gut gehen. Wir arbeiten zusammen!“
Noch immer sah sie ihn verständnislos an.
„Ich möchte das einfach nicht. Entschuldige, es hätte nicht soweit kommen dürfen.“ mit
diesen Worten drehte er sich um und stieg in das nächste Taxi.
Zwanzig Minuten stand Sarah vor ihrer Tür und starrte auf die Strasse. Sie erwartete, dass er jeden Moment zurück kommen, sich für seine Worte entschuldigen und sie einfach wieder küssen würde.
Doch er kam nicht zurück und er rief auch nicht an. Nicht am nächsten Tag und auch nicht in der nächsten Woche.
Sie versuchte einige Male ihn zu erreichten, doch er war nicht zu sprechen – für sie nicht zu sprechen.
Es fiel ihm jedes Mal schwer, nicht das Telefon an sich zureißen und ihr zu sagen, dass es ihm leid täte und dass er sie liebte, doch er unterließ es.
Dann gab sie auf, und er versuchte, das Ganze so gut es ging zu vergessen.-


Sarah war mehr als nervös. Zwei Wochen waren seit ihrem Telefongespräch vergangen und gleich würde sie ihn wiedersehen.
Joss hatte ein Meeting veranlasst, um ein kleines Vorab-Brainstorming durchzuführen. Ihm war die Idee gekommen, seine Darsteller am Skript zu beteiligen.
Sarah lief unruhig hin und her. Joss, Marti Noxton und James sahen sie verwirrt an. Sie verstanden nicht, warum sie so aufgeregt war. Wie konnten sie auch? Sie wussten nichts von dem Kuss und den Gefühlen, die sie für David hatte. Für sie waren Sarah und David nur Kollegen – und genau das war ja das Problem.
Dann wurde die Tür geöffnet und er stand vor ihr. Stumm standen sie sich einen Augenblick gegenüber und sahen sich nur an.
„Schön, dass du gekommen bist, David.“ brach Joss die unangenehme Stille.
David löste sich von Sarah’s Augen – was ihm mehr als schwer fiel. Er wunderte sich wieder einmal wie er die Kraft hatte aufbringen können, sie damals dort stehen zu lassen und sich nicht mehr bei ihr zu melden.
Doch es war keine Zeit für lange Überlegungen. Sie hatten eine Menge zu besprechen.

Zwei Stunden später stand ein grobes Gerüst der Handlung auf dem Papier. David würde nicht nur für die Finalfolgen, sondern für den gesamten zweiten Abschnitt der Staffel wieder dabei sein.
Alle waren mit der Grundidee einverstanden. Nun musste Joss das Ganze noch zu einem richtigen Skript umarbeiten und dann sollte es mit den Dreharbeiten losgehen.
Vor der Tür des Konferenzraumes blieb David stehen, nachdem die anderen drei schon den Flur hinunter verschwunden waren.
Er hielt Sarah am Arm fest.
„Danke.“ sagte er leise.
Sie sah ihn verwirrt an.
„Wofür?“
„Dass du mich angerufen hast. Es war eine gute Idee, Angel zurück zu holen. Ich hätte nur nicht gedacht, dass du... also nachdem...“
Sarah lächelte und wunderte sich über sich selbst, als sie locker erwiderte: „Ach, das. Vergessen wir es einfach, okay? Schnee von gestern.“
Sie musste daran denken, dass Buffy diese Worte auch benutzt hatte – nachdem sie von dem Treffen mit Angel wiedergekommen war. Und so wie bei Buffy waren diese Worte mehr als eine Untertreibung – sie waren eine glatte Lüge.
David zuckte etwas hilflos die Schultern.
„Ok...“ dann begann er zu lächeln. „Ich freue mich sehr auf den Dreh. Es wird bestimmt interessant.“
Sarah nickte nur gedankenverloren.
Ja, interessant würde es sicher werden...

Szene 1
„’Kommt aus der Tiefe dich zu verschlingen!’ Was soll das nur heißen?“ fragte Buffy nun zum zehnten Mal an diesem Abend.
Es war einmal wieder Krisensitzung im Summers-Haus angesagt. Alle waren da: Xander, Willow, Buffy, Dawn, Spike und sogar Anya war wieder in ihrer Mitte, nachdem auch ihr klar geworden war, dass etwas Ernstes bevor stand.
Doch wirklich weiter kamen sie nicht.
Es tauchten immer mehr Vampire in Sunnydale auf, so dass Buffy bei jeder Patrouille Duzende von ihnen vernichten musste. Sie hatte wieder angefangen Spike mit zunehmen, damit er ihr half, doch bald würden auch die anderen sich wieder mit Pflöcken bewaffnen und der Jägerin zur Hand gehen müssen..
Nicht nur die Vampire wurden immer lästiger, auch die unangenehmen Besuche der Verstorbenen irritierten Buffy und ihre Freunde.
„Irgendjemand oder eher irgendwas versucht uns voneinander zu isolieren und zu schwächen.“ fasste Buffy zusammen.
„Das ist doch gut.“ warf Anya ein.
Fünf verwirrte Augenpaare richteten sich auf die Ex-Ex-Rachedämonin.
„Naja, das bedeutet doch, dass wir zusammen zu stark für dieses Etwas sind. Sonst würde Es nicht versuchen uns zu trennen.“
Xander’s Mund öffnete und schloss sich wieder.
„Das ist wahr, Anya. Du hast Recht.“ brachte Buffy hervor.
Dawn’s Augen verloren ein wenig von der Verzweiflung, die sie seit dem Auftauchen des Geistes ihrer Mutter widergespiegelt hatten.
„Heißt das, wenn wir alles zusammen halten, kann uns gar nichts passieren?“
Keiner wollte ihr sagen, dass es so einfach wohl nicht werden würde und so legte sich Schweigen über die Gruppe.
„Ob wir Giles anrufen sollten, um ihn nach Rat zu fragen?“ fragte Willow schließlich vorsichtig.
„Sie hat Recht, Buffy. Der alte Engländer wusste doch immer, was zu tun war.“ wandte Spike ein.
Die Jägerin nickte und ging sofort zum Telefon, froh etwas tun zu können, das sie vielleicht weiter bringen würde. Sie hatte schon seit einigen Tagen mit dem Gedanken gespielt, ihrem ehemaligen Wächter um Hilfe zu bitten.
„Rupert Giles“ meldete er sich etwas gehetzt.
„Giles, ich bin es, Buffy. Stör ich gerade?“
„Buffy! Nein, du störst nicht. Es ist nur... egal. Was gibt es neues?“
Buffy resümierte die Geschehnisse der letzen Wochen und wartete auf Giles’ Reaktion.
„Ich hatte schon befürchtet, dass es bei euch schlimm wird. Sogar hier gibt es erhöhte dämonische Aktivitäten. Kein Wunder, dass am Höllenschlund im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los ist.“
Buffy wünschte sich, sie könnte über das Wortspiel lachen, doch die Lage war zu ernst.
„Bitte sagen Sie mir, dass nicht schon wieder der Weltuntergang droht.“ sagte sie flehentlich.
Am anderen Ende war es still.
„Giles?“
„Nun ja, ich denke nicht, dass es um den Untergang geht...“
Buffy atmete erleichtert auf, doch es ging noch weiter.
„... eher um die Machtübernahmen der Weltherrschaft durch die Dämonen.“
„Was?“ Buffy begriff nicht, was er meinte.
Giles räusperte sich und säuberte seine Brille mit seinem Hemd. Buffy konnte dies natürlich nicht sehen, doch sie wusste genau, dass er es tat und konnte wenigstens darüber lächeln. Doch sie vermochte nicht seine Gedanken lesen, die zu rasen begannen.
Wie sollte er seinem Ex-Schützling erklären, dass das Böse – das allmächtige Böse - dabei war, die Welt zu erobern?
Dass die Unterwelt nach oben drang, um die Menschen entweder zu töten oder zu ihren Sklaven zu machen.
Dass in kürzester Zeit die Welt in Dunkelheit verfallen würde und die Dämonen sie beherrschen würden.
Und dass nur sie allein – die Jägerin, die Auserwählte, die junge Frau, die er wie eine Tochter liebte – einmal wieder als Einzige die winzige Möglichkeit und dabei jedoch die Pflicht hatte, das alles zu verhindern.
Doch er musste es ihr sagen – hätte es vielleicht schon viel früher tun sollen.
Und so begann er mit seinen Erläuterungen.
„Das Big Evil also?“ fragte Buffy trocken, nachdem er geendet hatte.
„Ja, die Mutter aller Dämonen.“
„Nun gut. Mal wieder etwas Neues. Ich liebe ja die Herausforderung.“ sagte die Jägerin kalt.
„Buffy... nimm das bitte nicht auf die leichte Schulter. Es dürfte sich um den härtesten Gegner handeln, vor dem wir... vor dem du je standest.“
„Ist es das nicht immer, Giles? Jedes mal ist es wieder das Schlimmste, das ich je zu bekämpfen hatte. Dann kämpfe ich, sterbe vielleicht, komme wieder und schon gibt es den nächsten Gegner – gefährlicher und bedrohlicher als alle zuvor. Und so wird es wieder sein und wieder und wieder.“
„Nein, diesmal nicht.“
Buffy stutzte. Was sollte das denn heißen?
„Es wird nicht so weitergehen nach diesem Kampf. Entweder die Welt wird danach unter der Herrschaft der dunklen Seite stehen, oder die dunkle Seite wird für immer ausgelöscht und von dieser Welt verbannt sein.“
Buffy musste sich setzen. Hatte sie das eben richtig verstanden? Wenn sie siegte würde es nie wieder etwas Böses geben? Keine Dämonen, keine Vampire, keine Monster?
„Buffy, es wird wirklich...“
„Ja, Giles, ich weiß. Aber wenn das Ziel die Befreiung der Welt von allen Bösen ist, werde ich es schaffen!“
„Ich komme zu euch, sobald ich hier einiges geregelt habe. Du musst da nicht allein durch – ich werde dich unterstützen und deine Freunde sicher auch. Und Buffy... wende dich an... an Angel und seine Leute in LA. Du brauchst jede Hilfe, die du bekommen kannst.“
Buffy nickte stumm.
Angel... Ja, sie hätte ihn bestimmt auch ohne Giles’ Rat angerufen. Sie würde ihn brauchen, so wie sie ihn immer gebraucht hatte.
„Buffy, bist du noch dran? Hast du gehört was ich gesagt habe?“
„Ja, Giles. Ich werde Angel anrufen. Und Sie beeilen sich, ja?!“

Noch immer durcheinander und leicht geschockt von den neuen Erkenntnissen ging Buffy zu ihren Freunden zurück. Nun war sie es, die den anderen beibringen musste mit wem sie es zu tun hatten und um was es diesmal ging.

~Cut~
„Das war großartig, Leute. Ich denke, das können wir so lassen und mit der nächsten Szene weitermachen.“ rief Joss den Darstellern zu.
Sarah ließ sich erleichtert auf das Requisiten-Sofa fallen und schloss die Augen.
Nicholas, Emma und Alyson unterhielten sich leise. Michelle verließ das Set, um auf Toilette zu gehen. James ging eine Zigarette rauchen und Anthony hatte ein wichtiges Telefonat zu führen.
Plötzlich spürte Sarah, dass jemand vor ihr stand und öffnete die Augen.
„Du warst großartig. Ich hatte fast vergessen, wie wundervoll du in der Buffy-Rolle bist.“ sagte David leise.
Sarah’s Herz raste. War er die ganze Zeit hier gewesen? Hatte er die ganze Aufnahmen verfolgt?
Als könne er ihre Gedanken lesen, erklärte er: „Joss meinte ich solle die Sequenz verfolgen, damit ich wieder in die Buffy-Welt reinkomme. Ich dachte du wüsstest das.“
Es klang fast entschuldigend und Sarah lächelte.
„Nein, wusste ich nicht. Das ist aber auch nicht wichtig. Schön, dass es dir gefallen hat. Wie geht es jetzt weiter? Ich hab den Ablauf nicht ganz im Kopf.“
„Wir gehen zusammen rüber und drehen den Part in LA, wo du mich... also, wo Buffy Angel anruft und ihn um Hilfe bittet. Danach kommen wir wieder zurück und drehen die Ankunft der LA-Crew.“
„Na, da haben wir ja Glück, dass LA und Sunnydale nur zwei Studios entfernt liegen.“ bemerkte Sarah schmunzelnd.
Doch dann sahen sie sich ernst an. Beiden wurde plötzlich bewusst, dass sie die ganze Zeit nur wenige Minuten voneinander entfernt gearbeitet hatten.
Jeden Tag – nur ein paar Meter getrennt.
Sarah hatte einige Male Charisma getroffen, und Alexis hatte hin und wieder Alyson abgeholt. David hatte im Gegenzug Alyson mit Alexis zusammen gesehen, ansonsten niemanden des Buffy-Teams. Dabei hätten sie sich jeden Tag über den Weg laufen können.
„Okay, wollen wir los?“ brach David das Schweigen und reichte Sarah die Hand.
Doch sie stand auf, ohne seine Geste anzunehmen.

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schnuppe_no1
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New PostErstellt: 15.11.03, 15:30  Betreff: Re: The End Is Near  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Szene 2
Angel lief auf und ab.
„Wir müssen doch rausfinden können was das heißt! ‚Aus der Dunkelheit geboren bringt es die Dunkelheit.’ Wir haben doch schon ganz andere Prophezeiungen entschlüsseln können.“
Man merkte, dass er mit den Nerven am Ende war. Seit Darla hochschwanger aufgetaucht war, war er mehr als gereizt. Doch die anderen verstanden das – bis auf Cordelia.
Sie konnte und wollte ihm nicht verzeihen, dass er sie nicht nur angelogen hatte, was die Nacht mir Darla betraf, sondern dass er es ihr nicht mal während sie zusammen waren gebeichtet hatte. Sie war wirklich der Meinung gewesen, ihm ganz nah gewesen zu sein, endlich die Hülle der Grübelei und Geheimniskrämerei durchbrochen zu haben.
Doch das spielte alles keine Rolle mehr, vielleicht hätte es das getan, wenn sie noch immer ein Paar wären. Vielleicht hätte sie dann versucht, ihn zu verstehen, ihm zu verzeihen, doch so zeigte es nur noch deutlicher, dass er sie wirklich nie so geliebt hatte, wie sie ihn... oder wie er Buffy.
Das Telefon klingelte und riss alle aus ihren Gedanken. Wesley erhob sich und ging in das kleine Büro um abzuheben.
Kurz darauf steckte er den Kopf wieder heraus.
„Ähm... Angel, es ist für dich.“
„Wimmel ihn ab, wer auch immer es ist. Ich habe jetzt keine Zeit.“ murmelte der Vampir, ohne Wesley anzusehen.
„Hmm, Angel, es ist Buffy... willst du...“
„Buffy?“ mit einem Satz war Angel bei Wesley und verschwand in dem Büro – die Tür mit dem Fuß hinter sich schließend.
„Das kann ja wohl nicht wahr sein!“ ließ Cordelia sich vernehmen und verschwand die Treppe hinauf in eines der Zimmer.
Fred und Gunn tauschten einen wissenden Blick und Wesley stützte sich seufzend auf der Theke ab.
„Als ob wir nicht schon genügend Probleme hätten.“ sagte er mehr zu sich selbst.
In diesem Moment hörte man Darla laut schreien.
„Sag ich’s doch!“ meinte Wesley und wollte schon zu ihr gehen, doch Fred kam ihm zuvor.
„Ich mach das schon.“
„Sei vorsichtig!“ riefen Wesley und Gunn ihr gleichzeitig hinterher.

„Wir müssen nach Sunnydale!“ erklärte Angel knapp, als er aus dem Büro wiederkam.
Er sah in zwei verwirrte Augenpaare.
„Wo sind Fred und Cordy?“ fragte der Vampir.
„Fred kümmert sich um Darla, und Cordy...“ Gunn machte mit dem Kopf eine Geste zum oberen Stockwerk und ließ seinen Blick Bände sprechen.
Angel seufzte. Was sollte er nun zuerst tun? Nach Fred und Darla sehen, Cordy nachlaufen und versuchen zu retten was zu retten war, oder den anderen beiden die Sachlage erklären?
„Okay, also in Sunnydale gibt es Ärger, es steht mal wieder eine Art Apokalypse bevor. Gunn, bitte sag Fred Bescheid und sieh nach, ob mit Darla soweit alles in Ordnung ist. Ich rede solange mit Cordelia.“
Während er die Treppen hoch ging, überlegte er fieberhaft, was er ihr sagen konnte. Buffy war schon immer ein spezielles Thema zwischen ihnen gewesen und es hatte sich zu einem wahren Minenfeld erwiesen, als er mit Cordy eine Beziehung eingegangen war.
Da ihrer Meinung nach seine noch immer währenden Gefühle für die blonde Jägerin der Grund des Scheiterns eben dieser Beziehung war, hatte das Thema Buffy auch jetzt nicht an Explosivität verloren.
Leise klopfte er an die Tür.
„Cordy, lass mich rein, ja?“
Als er nichts hörte trat er schulterzuckend ein.
„Geh weg!“ sagte sie leise aber bedrohlich, mit dem Rücken zu ihm aus dem Fenster sehend.
„Ich weiß, dass das alles schwer für dich ist, aber... Buffy hat Schwierigkeiten und wir müssen ihr helfen.“
„Oh ja, der Ritter in der Not naht natürlich sofort, wenn das Burgfräulein nach Hilfe ruft.“
Angel atmetet tief durch und versuchte ruhig zu bleiben.
„Also, wir werden heute Nacht noch abreisen. Entscheide, ob du mit kommst oder nicht. Wir werden dich sicher brauchen, aber wenn du nicht willst, kann ich das verstehen und werde es akzeptieren.“ mit diesen Worten verließ er das Zimmer.
Als er wieder unten in der Lobby ankam, standen dort Fred, Darla, Gunn und Wesley abreisefertig.
Angel sah die Vampirin verwundert an.
„Du willst mitkommen?“
„Ja was denkst du denn? Dass ich diesen kleinen Bastart, der in mir wohnt ganz alleine austragen will? Oh nein, du wirst schön dabei sein, wenn es soweit ist! Außerdem... ich denke es wird interessant werden, die kleine Jägerin wieder zusehen, die dir so den Kopf verdreht hat, dass du mich damals getötet hast.“ ihre Augen blitzten zugleich böse wie auch vergnügt.
In diesem Moment kam Cordelia die Treppe hinunter und stellte sich zu den anderen.
„Ja, der Meinung bin ich auch!“
Angel verdrehte die Augen.
„Das kann ja heiter werden...“

Der Morgen war schon fast angebrochen, als die LA-Crew vor dem Summers-Haus ankam. Angel macht den Motor aus, zeigte jedoch keine Anstalten auszusteigen.
„Gut, ich denke es ist besser, wenn nur Cordelia und ich reingehen und die anderen... nun ja, vorbereiten. Wir holen euch dann nach.“
Cordelia verkniff sich jeden Kommentar und stieg aus dem Wagen.
Als die Tür geöffnet wurde, machte sie sich schon darauf gefasst, in Buffy’s Gesicht zu blicken, doch es war Spike, der vor ihr stand.
Automatisch trat sie einen Schritt zurück, hinter Angel. Dieser sah den platinblonden Vampir misstrauisch an.
„Was machst du hier?“
„Guten Morgen, Angel. Wie geht es dir? Ja, ich finde es auch schön dich wieder zu sehen. Komm doch rein...“
„Lass den Blödsinn!“ herrschte Angel ihn an und trat an ihm vorbei in das Haus.
„Buffy?“
„Ja... ich, wir sind hier.“
Buffy stand auf und ging ihm entgegen.
Dann standen sie sich gegenüber.
„Hi.“
„Hallo.“
Sie sah ihn an und da war es wieder: Dieses Gefühl im Bauch, das sie nicht erklären konnte, gegen das sie sich jedoch nicht wehren konnte. Denn sosehr sie sich bemühte, das alles hinter sich zu lassen und sich einzureden, dass es endlich vorbei war, empfand sie zu viel für diesen Vampir.
Angel sah in ihre grünen Augen und spürte wieder das bekannte Kribbeln unter seiner Haut und den Stich in seinem toten Herz. Vielleicht hatte Cordelia recht und er würde nie aufhören diese Frau zu lieben.
Cordelia räusperte sich und schob sich demonstrativ an Buffy vorbei ins Wohnzimmer, ohne sie zu begrüßen.
Doch Buffy war zu sehr beschäftigt ihr rasenden Herz unter Kontrolle zu bringen, um das zu bemerken.
Spike sah zwischen den beiden hin und her und wusste nicht so recht, was er tun oder sagen sollte. Es war merkwürdig, früher hatte er sich immer nur über ihr Anschmachten lustig gemacht, hatte sowohl die Jägerin als auch Angel oder Angelus damit aufgezogen, doch nie hätte er gedacht, dass es ihm einmal so sehr weh tun würde zu sehen, wie die unterdrückte Liebe zwischen den beiden wieder an die Oberfläche drang.
Es war das erste Mal seit Jahren, dass er in Buffy’s Augen wieder wahre Liebe sah. Schmerzlich wurde ihm bewusst, dass alles was sie für ihn empfunden hatte, nur Mitleid und Freundschaft gewesen war.
Doch anders als Cordelia konnte er nicht einfach weggehen, er wollte mit ansehen, wie seine Geliebte den Vampir, den er schon früher hassen gelernt hatte, voller Liebe betrachtete.
Mehr als erleichtert bemerkte er schließlich, dass der Glanz aus ihren beiden Augen verschwand und sie scheinbar in die Realität zurück kehrten.
Ohne ein weiteres Wort gingen sie zusammen ins Wohnzimmer.
„Seid ihr nur zu zweit gekommen?“ wollte Buffy von Cordelia und Angel wissen, als sie sich alle hingesetzt hatten.
Plötzlich wurde ihr bewusst, dass Cordelia sie nicht begrüßt hatte und nun starr wie ein Eisblock da saß.
„Nein, die anderen sind noch im Auto. Ich... wir wollten euch erst mal einiges erzählen.“ begann Angel.
Buffy spürte, dass es ihm mehr als schwer fiel zu reden und wunderte sich, was der Grund dafür sein könnte.
„Wie ich gehört habe, habt ihr auch so eine verwirrende Prophezeiung?“ fragte Spike.
Angel sah ihn an und wollte gerade fragen, was er hier überhaupt zu suchen hatte, als ihm etwas merkwürdiges auffiel. Er sah ihn genauer an, so dass Spike unruhig wurde.
„Oh, Angel kann das genau so sehen wie ich.“ rief Anya strahlend.
Angel sah erst Anya, dann wieder Spike an. Jetzt hatte er verstanden.
„Wie ist das möglich?“ fragte er leise.
„Könnte mir bitte mal jemand sagen, was hier los ist?!“ forderte Cordelia.
„Deadboy hat wohl gerade herausgefunden, dass er nicht mehr der einzige Vamp mit Seele auf der Welt ist.“ stellte Xander trocken fest.
Nun sah auch Cordelia verwirrt zu Spike.
„Wie geht denn das? Und warum?“
Spike sah Buffy an. Die Jägerin geriet leicht in Panik und versuchte das Thema abzuwenden.
„’Aus der Dunkelheit geboren, bringt er die Dunkelheit’ heißt es bei euch also. Irgendeine Ahnung was das zu bedeuten hat?“
Bevor Angel etwas sagen konnte, huschte ein boshaftes Lächeln über Cordy’s Lippen.
„Oh, ja, das haben wir! Dar...“
„Darum sind wir erst mal allein reingekommen!“ unterbrach Angel sie und warf ihr einen vernichtenden Blick zu.
Buffy beobachtete das Ganze verwirrt und wunderte sich über das Verhalten der Beiden zueinander.
Angel sah kurz zu Boden und dann direkt in Buffy’s Augen.
„Es geht um Darla. Sie ist... sie ist mitgekommen. Sie wartet mit den anderen im Wagen.“
Buffy erwiderte seinen Blick.
„Darla? Ich dachte du wolltest sie umbringen, wenn du sie das nächste Mal siehst? Und jetzt lässt du sie draußen bei deinen Freunden?“
„Hat sie jetzt etwa auch eine Seele?“ fragte Willow verunsichert.
„Nun, wie man es nimmt.“ mischte sich Cordy wieder ein.
Angel sah Buffy wieder eindringlich an. Er wusste nicht, wie er es am besten sagen sollte.
„Wir denken, dass sie Prophezeiung etwas mit ihr und ... und ihren Umständen zu tun hat.“
„’Geboren aus der Dunkelheit’ ... oh mein Gott, sie ist doch nicht...?“
Angel senkte den Blick. Langsam nickte er.
Buffy stand auf und lief hin und her.
„Wie kann das sein? Ich dachte... ich meine, sie kann doch gar nicht... und du... auch nicht. Ich dachte Vampire können nicht...“
Cordelia unterbrach sie.
„Moment! Du weißt, dass die beiden...“
Buffy sah Cordy an und konnte plötzlich Schmerz und Verletztheit in ihrem Blick und ihrer Haltung erkennen. Tränen schimmerten in ihren Augen, als sie sich an Angel wandte.
„Du hast es ihr gesagt und mir nicht? Obwohl wir...“
Jetzt war es Buffy, die einen tiefen Stich spürte. Obwohl sie was? Cordelia und Angel?
„Könntet ihr bitte aufhören, Sätze ohne Ende zu bilden und erklären was los ist?“ fragte Dawn gereizt.
„Nein!“ kam es von Buffy, Angel und Cordelia gleichzeitig.
„Ich wüsste aber auch gerne worüber ihr redet, Liebes. Was ist mit Darla und was können Vampire nicht?“ versuchte Spike sein Glück.
„Liebes? Jetzt wird mir einiges klar, was hier läuft.“ sagte Angel leise, und ohne es kontrollieren zu können entfuhr ihm ein bedrohliches Knurren, als er Spike ansah.
„Okay Stop! Eines nach dem anderen, Leute! Cordelia, was ist mit Darla?“ mischte sich Anya ein, die als einzige den Mut hatte zwischen die vierer Konstellation zu gehen.
„Darla ist schwanger. Angel hat in einem schwachen Moment entschieden sie zu schwängern.“ antwortete diese.
„Das stimmt nicht!“ riefen Angel und Buffy gleichzeitig.
Mit funkelnden Augen wandte sie sich an die Jägerin.
„Und ich möchte wirklich mal wissen, warum du das eigentlich weißt.“
„Ich habe es ihr erzählt. Nach... Nachdem sie wieder auferstanden war.“ erklärte Angel.
„Ach ja, dieses geheimnisvolle Treffen, von dem du nichts erzählen wolltest.“ erwiderte sie bissig.
„Angel und Darla wieder vereint... na das ist ja köstlich.“ warf Spike amüsiert ein, was ihm jedoch einen scharfen Blick von Buffy einbrachte.
„Sekunde mal, Angel hat mit Darla ... ähm, also... Ja, aber wieso ist er dann nicht Angelus?“
Betretenes Schweigen folgte und Xander errötete.
„Oh, ja klar, das mit dem Glück... ähm, mein Fehler. Streitet euch bitte weiter.“
„Nachdem nun alles geklärt ist, sollten wir die anderen reinholen.“ meinte Buffy scheinbar gefasst.
„Ich hole sie.“ sagte Cordelia knapp und stand auf.
Spike erhob sich ebenfalls.
„Ich komme mit.“
„Gut, ich gehe nach oben und richte die Zimmer her. Wie weit ist Darla?“ sie sah Angel nicht an, als sie die Frage stellte.
„Es muss bald soweit sein.“ antwortete er zaghaft.
Buffy ging die Treppen hoch und er folgte ihr schweigend.
Der Rest blieb fassungslos sitzen. Das waren eindeutig zu viele Informationen auf einmal gewesen.

Nachdem sie die anderen ins Haus gebracht hatten, blieben Cordelia und Spike im Vorgarten stehen.
„Warum hast du eine Seele?“
„Ich... ich wollte...“ er sah sie an und wusste, dass er ihr die Wahrheit sagen konnte.
Sie war auf seiner Seite, war in der gleichen Situation wie er selbst. „Für Buffy.“
Sie schien nicht überrascht und nickte nur.
„Du liebst ihn, richtig?“ fragte er nun im Gegenzug.
Wieder nickte sie.
Er setzte sich auf die Verandastufen und sie tat es ihm schweigend nach.
„Wir haben keine Chance.“ unterbrach er nach ein paar Minuten die Stille.
Cordelia schluckte.
„Ja, das habe ich gesehen. Ich hatte gedacht ... nein, gehofft, dass es nicht so sein würde. Dass ich mich geirrt habe und dass sie wirklich nur noch Freunde sind.“
„Freunde? Oh nein, das werden sie nie sein. Ich wusste das, noch bevor ich Buffy geliebt habe. Schon damals war mir klar, dass sie alles sein können – Liebende, Feinde oder weiß der Himmel - aber niemals Freunde.“
„Verdammt!“ schluchzte Cordelia. „Warum tut es nur so weh?“
Spike sah sie an und rutschte ein Stück zu ihr.
„Weil das scheinbar der Sinn einer Seele ist: Sie lehrt dich wie es ist zu lieben, und dann zeigt sie dir den Schmerz.“
Cordelia lehnte sich an Spike und weinte an seiner Schulter. Sie sah nicht, dass auch dem Vampir Tränen über das Gesicht liefen.

Die LA-Crew, einschließlich Darla, saß mittlerweile bei den anderen im Wohnzimmer. Xander hatte sich mit einem Pflock bewaffnet und sah Darla misstrauisch an.
„Hey, du willst doch nicht etwa eine werdende Mutter töten, oder?“
„Ich weiß nicht. Wenn es notwendig wird...“
„Wird es nicht. Sie ist harmlos.“ erklärte Fred.
Das Misstrauen auf Xander’s Gesicht vertiefte sich.
„Das Kind hat eine Seele, und solange sie es in sich trägt hat sie sozusagen auch eine.“ erläuterte Fred weiter.
Dies trug erheblich zur Entspannung der Situation bei und sie begannen über die Prophezeiungen zu diskutieren.

Buffy beschäftigte sich eingehend mit jedem Kissenbezug, um nur nicht Angel ansehen oder etwas sagen zu müssen. Doch schließlich hielt sie die Ungewissheit nicht mehr aus.
„Du und Cordelia, also?“ fragte sie ihn bitter.
„Es tut mir leid.“ sagte er leise.
Sie nickte.
„Du hast mir das mit Darla erzählt, warum nicht das mit ihr?“
Angel setzte sich auf das Bett.
„Das war danach. Es ist... einfach so passiert.“
Buffy hob die Hand.
„Danke, die Einzelheiten interessieren mich nicht!“
Sie zitterte.
„Aber darf ich es dir erklären?“
Sie zuckte mit den Schultern.
„Ich... als du gestorben bist, dachte ich es müsste mich umbringen, doch ich habe weitergelebt. Für unsere Sache. Ich kam zurecht. Ich hatte mich damit abgefunden, dich für immer verloren zu haben. Dann bist du wieder auferstanden, und als ich dich gesehen habe, habe ich dich noch mehr geliebt als zuvor. Ich bin völlig verzweifelt. Ich hatte gehofft, dass es irgendwann aufhören würde, doch scheinbar wird es das niemals...“ er hielt inne.
Buffy war von seiner Offenheit überrascht, doch bisher hatte er ihr noch nicht erklärt, wie und warum das mit Cordelia kam.
„Dann begann ich zu merken, dass Cordy, nun ja, mehr als nur Freundschaft für mich zu empfinden schien. So unglaubwürdig und erbärmlich das jetzt auch klingen mag, aber ich dachte, ich sollte es einfach versuchen. Ich meine, ich hatte noch nie zuvor jemanden geliebt. Als ich Angelus war, waren mir jegliche Emotionen fremd und als ich meine Seele bekam, hatte ich zuviel damit zu tun meine Taten zu bereuen und mich in irgendwelchen Abwasserkanäle zu verkriechen. Dann kamst du, und zum ersten Mal in meinem Leben habe ich begriffen, was lieben bedeutet. Nun, ich hatte die letzte Hoffnung, dass Liebe immer so ist, und dass man sie erzwingen kann. Ich hatte nur dich geliebt und konnte nicht wissen, ob ich dieses Gefühl nicht auch bei jemand anderem empfinden kann.“
„Und?“ fragte sie leise. Sie hatte furchtbare Angst vor seiner Antwort, andererseits kannte sie sie schon vorher; konnte es in seinen Augen lesen.
Er lächelte zerknirscht und schüttelte den Kopf.
„Experiment fehl geschlagen.“ sagte er leise, und Buffy begann zu lachen.
„Ich weiß nicht, ob ich das lustig finden soll, ich komme mir ziemlich albern und grausam vor. Cordelia leidet unter der ganzen Situation.“ stellte er fest.
Buffy wurde wieder ernst.
„So wie Spike...“ ihr war klar, dass jetzt sie an der Reihe war; er hatte die gleiche Ehrlichkeit verdient, die er ihr gegenüber gezeigt hatte.
Angel nickte.
„Ich habe mir schon so etwas gedacht...“
„Weißt du, Angel, wir sind uns erschreckend ähnlicher, als wir vielleicht bis jetzt gedacht haben. Ich habe einen ähnlich verzweifelten letzten Versuch gestartet, der Welt und mir zu beweisen, dass das mit dir nichts einmaliges war. Ich meine du warst... bist meine große Liebe. Alles was danach kam, war nicht erwähnenswert. Bei Riley dachte ich zum ersten Mal, ich hätte es geschafft; geschafft, wieder jemanden zu lieben. Doch ich hatte mich getäuscht, und ihn gleich mit dazu. Er hat es früher erkannt als ich und ist gegangen. Danach habe ich mich verschlossen und wollte niemanden mehr an mich ranlassen. Ich hatte akzeptiert, dass du der einzige für mich gewesen bist, und dass ich nun allein zurecht kommen musste.“
Sie machte eine Pause und sah Angel an. Hatte er damals, als er sie verlassen hatte, eigentlich geahnt, was er ihr wirklich antat?
Er erwiderte ihren Blick und in seinen Augen konnte sie den Schmerz von damals sehen. Ja, er hatte es gewusst, hatte es selbst gespürt...
Sie schüttelte kurz den Kopf und sprach weiter.
„Dann bin ich von den Toten zurück gekehrt und irgendetwas war anders. Ich habe gespürt, dass mich scheinbar mit dem Tod mehr verbindet als mit dem Leben. Und da war Spike. Spike, der sich um mich gekümmert hat, der mich als einziger verstanden hat und der sich in mich verliebt hatte. Ich kam auf die verrückte Idee, dass ich vielleicht nur für einen Toten, einen Vampir so empfinden konnte. Dass nur ein Vampir in mir Liebe und Glück erwecken konnte; dass es gar nicht an dir lag, sondern nur daran, dass mir Menschen nichts geben konnten.“
Er sah sie an und nahm ihre Hand. Er verstand sie. Vielleicht mehr als sie sich selbst.
„Aber es hat nicht funktioniert, Angel. Es hat nicht funktioniert...“ ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie wollte sich abwenden.
Doch Angel hielt sie an den Schultern fest. Er sah ihr in die Augen und dann küsste er sie. Vergaß, dass er genau das nicht tun wollte, nicht tun sollte, und verlor sich in dem Kuss.
Buffy versuchte nicht einmal sich zu wehren, wusste sie doch, dass sie es sowieso nicht konnte und wollte. Sie schmiegte sich in seine Arme und konnte endlich alles vergessen – das Big Evil, Darla, den Höllenschlund.

~Cut ~
Sarah rückte von David ab und stand schnell auf.
Fluchtartig verließ sie das Set. Rannte die Treppe hinunter, an den anderen vorbei, hinaus auf das Studiogelände.
Nach ein paar Minuten wurde sie wieder langsamer und blieb schließlich vor einer Bank stehen. Sie ließ sich auf sie sinken und vergrub ihren Kopf auf den Knien.
Sie war so dumm gewesen zu glauben, dass sie es schaffen konnte. Dass sie einfach wieder mit ihm drehen konnte, so tun konnte, als wäre nichts geschehen.
„Aber es hat nicht funktioniert. Es hat nicht funktioniert...“ flüsterte sie ihren Text von eben und begann zu schluchzen.
„Ich weiß...“
Erschrocken hob sie den Kopf, als sie seine Stimme hörte.
Verzweifelt versuchte sie ihre Tränen fortzuwischen, doch er hielt ihre Hand fest.
„Nicht.“ sagte er sanft. „Sarah, es... es tut mir so wahnsinnig leid. Ich hätte wissen müssen, dass es nicht richtig ist. Wir können nicht mehr so zusammen arbeiten.“
Weitere Tränen rannen über ihr Gesicht und sie nickte.
Er gab ihr ein Taschentuch.
„Lass uns irgendwo etwas trinken gehen und endlich reden, ja?“
Wieder brachte sie nur ein kläglichen Nicken zustande.

Stunden saßen sie in dem Café. Sie redeten und redeten und wunderten sich selbst, wieso sie das nicht schon früher, am besten gleich nach der Sache getan hatten.
Es gab zwar keine Lösung, und keiner der Beiden war bereit, offen über seine Gefühle zu sprechen, doch endlich gab es nicht mehr diese furchtbare Spannung zwischen ihnen. David entschuldigte noch einmal sein Verhalten von damals, für das er sich jetzt mehr als dumm vorkam. Und Sarah begann zu verstehen, wie sehr auch ihn die Situation mitgenommen hatte.
Noch immer spukte in ihrem Kopf die Frage, warum er nicht einfach zulassen konnte, was mit ihnen geschah, doch sie entschied zu warten. Jetzt, wo er wieder mit ihr sprach, sie wieder so etwas wie die Freundschaft, die sie vorher miteinander verband, gefunden hatten, konnte sie warten.
David war froh, ihr gegenüber endlich einiges geklärt zu haben. Er wusste selbst noch nicht, wie es nun weiter gehen sollte. Sein Entschluss, keine Beziehung mit ihr einzugehen war noch immer stark, so wie auch seine Gefühle zu ihr. Das war das Problem: diese beiden Dinge wollten sich einfach nicht miteinander vereinbaren lassen. Doch sie hatten Zeit. Das wusste er nun. Sie hatten genug Zeit, die Wunden des anderen zu heilen und irgendwann nach einer Lösung zu suchen. Vielleicht würde diese sich ja von ganz allein ergeben. Und bis dahin wollte er einfach wieder in ihrer Nähe sein. Mit ihr drehen, lachen und diskutieren.

Joss hatte sich eine Menge einfallen lassen für die letzte Staffel. Es gab Irrungen und Wirrungen. Fast unbesiegbare Gegner und neue Darsteller, wie zum Beispiel die Jägerin-Anwärterinnen, deren Anzahl sich in jeder Folge vergrößerte.
Sarah hatte endlich wieder Spaß am Drehen und ertappte sich immer wieder dabei, wie sie es doch bedauerte, nach dieser Staffel aufzuhören. Doch andererseits wusste sie auch, dass ihre neuentdeckte Begeisterung viel mit David zu tun hatte. Sie liebte es mit ihm zusammen-zuarbeiten, an seiner Seite Buffy zu spielen, die sich einmal mehr und mehr in ihre Liebe zu Angel verstrickte.
Auch David war begeistert von dem Skript und mehr als glücklich wieder dazuzugehören. Er musste sich eingestehen, dass er zwar bei ‚Angel the Series’ zufrieden war, doch die Arbeit in ‚Buffy’ liebte, das es das war, was er eigentlich wollte. Er hatte Sarah wahnsinnig vermisst. Als Kollegin und als Freundin.
Nach den Dreharbeiten gingen sie oft noch etwas essen oder telefonierten abends noch stundenlang. Meistens drehten sich ihre Gespräche um die Serie, doch immer wieder schlich sich auch ihr persönliches Problem ein. Nie sprachen sie offen über die Zukunft oder über ihre Gefühle, doch jedes Mal, wenn der eine dem anderen Fragen zu seinem Privatleben stellte, gab es dieses bedrückte Schweigen für ein paar Sekunden. Ihr Leben sollte etwas miteinander zu tun haben, sollte noch mehr ineinander verschlungen sein, als es schon war. Doch es war noch zu früh darüber zu reden. Jeder hatte für sich entschieden bis nach dem Finaldreh abzuwarten.

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New PostErstellt: 15.11.03, 15:32  Betreff: Re: The End Is Near  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Szene 3
Wieder einmal Krisensitzung im Summers-Haus.
Sie waren alle noch da. Cordy und Spike hatten sich wieder gefangen und versuchten ihre Gefühle so gut es ging zu verdrängen, um genauso hilfreich im Kampf gegen die Quelle des Bösen zu sein, wie die anderen.
Buffy und Angel hatten nicht mehr über den Kuss am ersten Abend geredet. Stillschweigend waren sie überein gekommen, dass jetzt bei weitem nicht der richtige Zeitpunkt war, ihre Beziehung fortzuführen. Sowohl wegen Cordelia und Spike als auch in Anbetracht der kritischen Lage. Trotzdem gab das Wissen ihrer Liebe zueinander den beiden Jägern Kraft. Jeder konnte es sehen. Buffy strotzte vor Selbstbewusstsein und Tatendrang und Angel hatte lange nicht mehr so ausgeglichen und konzentriert gewirkt.
Selbst Darla musste zugeben, dass diese kleine Jägerin dem Vampir gut zu tun schien.
„Kommen Sie schon Giles, irgendwo muss doch ein Hinweis darauf stehen, wie man dieses Ur-Böse vernichten kann!“ forderte Buffy ihren ehemaligen Wächter auf.
Giles zuckte resigniert die Schultern. Seit Tagen hatte er nicht mehr geschlafen, hatte Buch um Buch, Wächterchronik um Wächterchronik durchgeblättert und doch nichts gefunden.
Zwar hatten sie es geschafft, die jeweilig hervorgerufenen Kreaturen der Quelle zu vernichten, immer schneller und besser, doch bis jetzt hatten sie noch keine einzige Idee, wie sie vollständig zu vernichten war.
Buffy seufzte auf.
„Okay, das heißt also weiter suchen und suchen und suchen. Angel und ich gehen wieder auf Patrouille, dann helfen wir mit.“
Der Vampir erhob sich und zu seinem eigenen Erstaunen wandte er sich an Spike: „Wie sieht’s aus, kommst du mit? Du hast genauso starke Kräfte wie wir und sicher auch mal wieder Lust, etwas anderes damit zu tun als Bücher zu wälzen, oder?“
Spike sah ihn verwundert an, zuckte dann jedoch die Schultern und stand auf.
Auch wenn es nicht grade das Schönste war, Buffy und Angel zusammen zu sehen, so hatte Angel doch Recht damit, dass ihm das Rumsitzen gehörig auf die Nerven ging.
Gemeinsam durchstreiften sie den Friedhof. Hier und da trafen sie auf einen Vampir oder einen Dämon, den sie kurz und schmerzlos vernichteten. Doch alles in allem war es eher ruhig geworden. Es schien, als wenn die Quelle an Kraft und damit an Ressourcen verloren hätte.
„Es wäre wirklich der richtige Zeitpunkt, dieses Mistding ein für alle mal zu erledigen.“ meinte Buffy energisch.
„Und uns gleich mit dazu...“ murmelte Spike langsam.
Die Jägerin sah ihn fragend an.
„Wie meinst du das?“
Angel warf Spike einen bösen Blick zu.
„Naja, überleg doch mal, Liebes. Wenn du die Quelle besiegst, wird alles Dämonische von dieser Welt eliminiert...“
Er zeigte auf sich, dann auf Angel und nickte schließlich.
Erschrocken blieb Buffy stehen und schlug sich eine Hand vor den Mund. Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht. Völlig panisch sah sie zu Angel und sofort begannen Tränen in ihren Augen zu glitzern.
Eigentlich hätte es Spike zutiefst verletzen müssen, dass diese Reaktion ausschließlich dem dunkelhaarigen Vampir galt, doch darüber war er hinaus. Er hatte ein Stadium erreicht, an dem er einfach nur noch wollte, dass Buffy glücklich wurde. Egal wie, egal mit wem, egal, was es für ihn bedeutete.
„Du hast daran gedacht, richtig? Du hast es nicht vergessen, so wie ich?“ fragte Buffy langsam, als ihr bewusst wurde, dass Angel kein wenig erschrocken war bei Spike’s Enthüllung.
Er nickte vorsichtig.
„Aber wie konntest du dann weiter machen? Wie kannst du mich unterstützen einen Weg zu finden, das Big Evil und damit dich zu vernichten?“
„Buffy, du weißt, dass es sein muss. Es geht nicht anders. Ich habe lange genug gelebt, um zu wissen, was wichtig ist und was nicht. Der Sieg über die Quelle ist das wichtigste, das es geben kann. Nicht nur jetzt, sondern immer.“
Wütend schüttelte die Jägerin den Kopf.
„Nein! Nein, ich werde das nicht zulassen. Ich werde es nicht tun. Wir müssen einen anderen Weg finden!.“
Entschlossen lief Buffy in Richtung Revello Drive, ohne darauf zu achten, ob die beiden Männer ihr folgten.
Diese blieben beeindruckt von Buffy’s Ausbruch stehen.
„Jägerin...“ sagten sie beide gleichzeitig.

Giles hatte Mühe seine Augen offen zu halten. Alle anderen schliefen bereits, doch er wollte noch dieses Werk eines alten Druiden durchgehen. Er war auf den letzten zehn Seiten des immerhin 1200 Seiten dicken Wälzers, als er schon fast das Buch zuschlagen wollte, sich jedoch zwang, auch noch das letzte Kapitel zu lesen.
„Es bringt nichts, Seiten auszulassen. Dann können wir auch gleich aufgeben.“ murmelte er gähnend vor sich hin.
Dann wurde er plötzlich hellwach.
Träumte er bereits oder stand dort tatsächlich die Lösung?
‚Kräfte der Magie geben den Würdigen Zwei die Macht das Böse der Urgezeiten zu vernichten. Von dieser Welt zu bannen alles Widernatürliche – andauernd in die Ewigkeit.’
Er zwinkerte ein paar mal mit den Augen, stand auf, lief kurz herum, setzte sich wieder und sah auf die aufgeschlagene Seite.
Nein, er träumte nicht. Er hatte die Lösung gefunden, zumindest einen wichtigen Anhaltpunkt dazu.
Leise lief er zur Couch hinüber, wo Willow schlief. Sanft rüttelte er sie wach.
„W... was... Giles, was ist los? Oh je, ich bin eingeschlafen.“
Völlig verstrubbelt setzte die rothaarige Hexe sich auf. Sie rieb sich die Augen und sah Giles an. Sofort sah sie das Leuchten in seinem Gesicht und sprang auf.
„Sie haben etwas gefunden!“
Er nickte und führte sie schweigend, um die anderen nicht zu wecken, zu dem Buch. Er ließ Willow sich setzen und zeigte auf die Passage. Sie überflog den Text dreimal und sah dann aufgeregt zu dem Ex-Wächter.
„Das ist es! Giles, das muss es sein!“
Er bedeutete ihr leise zu sein und gab ihr ein Zeichen, worauf sie zusammen mit dem Buch gemeinsam vor die Tür gingen.
Immer und immer wieder lasen sie gemeinsam den Text des Druiden und waren sich immer sicherer dem Sieg auf der Spur zu sein.
„Was meinst du, Willow, ist es möglich? Können wir, bzw. Buffy und Angel den Zauber durchführen?“
Willow überlegte kurz, dann nickte sie.
„Ja. Es wird nicht leicht. Keiner der beiden hat mit Magie Erfahrung, aber ich denke sie werden es schaffen. Wir reden hier schließlich von Buffy und Angel.“
„Was können wir schaffen?“ fragte die Jägerin, als sie genau in diesem Augenblick um die Ecke bog und ihre beste Freundin mit Giles auf dem Treppenvorsprung sitzen sah.
Die beiden sprangen sofort auf.
„Buffy... wir glauben einen Weg gefunden zu haben, wie du die Quelle vernichten kannst.“ sagte Willow aufgeregt und Giles nickte heftig.
Die Jägerin sah von einem zum anderen.
„Gut, aber wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen!“
„Was?“ kam es von beiden gleichzeitig.
Bevor Buffy etwas erklären konnte, kamen Angel und Spike ebenfalls am Haus an.
Buffy zeigte auf die beiden.
„Deswegen!“
Ohne auf eine Reaktion zu warten, ging sie hinein.
Willow sah ihr verwirrt nach, doch Giles nahm seufzend seine Brille ab.
„Nun, ich hatte befürchtet, dass das kommt.“
Angel sah ihn stirnrunzelnd an.
„Ja, das ist ein Problem.“ stimmte er ihm zu.
Willow verstand immer noch nicht und sah die drei Männer unsicher an.
„Unser Blondie hat bemerkt, dass die Vernichtung aller nichtmenschlichen Kreaturen mich und ihn einschließt.“ erklärte Spike. ‚Wobei sie sich eher um ihn als um mich sorgt.’ fügte er im Stillen hinzu.
„Oh...“ sagte die rothaarige Hexe nur; daran hatte auch sie nicht gedacht.


~ Cut ~
Sarah war ziemlich erschöpft. Sie hatte die Nacht nicht gut geschlafen – sie hatte immer und immer wieder von David geträumt, der ihr sagte, er wolle nicht mit ihr zusammen sein.
„Hey, wollen wir noch kurz zum Italiener gehen?“
Sie schrak auf, als er plötzlich neben sie trat. Sie lächelte ihn müde an. Es war schön, dass sie wieder normal miteinander umgehen konnten und eine Menge zusammen unternahmen. Trotzdem blieb immer noch der Stich der Enttäuschung von damals. Die Wunde hatte sich zwar geschlossen, doch eine Narbe war geblieben, die sie immer daran erinnerte. Und Träume wie in der letzten Nacht zeigten ihr immer wieder deutlich, dass sie ihn nicht nur als guten Freund an ihrer Seite haben wollte. Sie liebte ihn, daran hatte sich nichts geändert. Deswegen konnte sie sein Angebot auch nicht vollständig ablehnen, denn obwohl sie völlig erledigt war und sich nichts mehr wünschte, als in ihr Bett zu fallen, konnte und wollte sie nicht einen einzigen Moment mit ihm versäumen.
„Keine schlechte Idee, aber was hältst du davon, den Italiener nach Hause zu holen? Wir können zu mir gehen und Pizza bestellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich in der nächsten halben Stunde einschlafe ist sehr hoch und zu Hause ist es nicht ganz so unangenehm, wenn mein Kopf auf den Tisch fällt.“
David musste lachen. Im ersten Moment wollte er ihr sagen, dass sie dann doch lieber schlafen gehen sollte, und er zu Hause etwas in die Mikrowelle schieben könnte, doch er wollte nicht allein zu Hause essen. Er wollte in ihrer Nähe sein.
„Na dann mal los, Miss Gellar, bevor du mir hier noch im Stehen einschläfst.“
Er legte seinen Arm um ihre Schulter und gemeinsam gingen sie zu seinem Auto.
Als sie vor ihrer Wohnungstür standen, trat eine unangenehme Stille ein. Beide mussten an das letzte Mal denken, als sie hier standen und die schmerzhaften Erinnerungen schienen fast greifbar zu sein. Nie wieder hatten sie so gemeinsam vor ihrer Tür gestanden. Wenn er sie nach einem Restaurant- oder Cafébesuch nach Hause gebracht hatte, hatte er sie immer mit dem Auto vor der Tür abgesetzt. Doch jetzt war die Situation genauso wie damals.
Sarah’s Hand zitterte, als sie den Schlüssel ins Schloss steckte, doch dann war der Moment auch schon vorbei und sie standen in ihrer Wohnung.
David setzte sich neben sie auf die Couch und gemeinsam studierten sie die Karte des Pizzaservice. Während er dann die Bestellung aufgab, ging sie schnell in ihr Schlafzimmer, um sich bequeme Sachen anzuziehen..
Zusammen saßen sie dann vor dem Fernseher, schauten sich einen alten Film an und aßen die Pizza. Keine halbe Stunde später spürte Sarah, wie ihre Augen immer schwerer wurden und schließlich schlief sie an David’s Schulter gelehnt ein.
Er beobachtete ihr schlafendes Gesicht. Er genoss es, ihre Wärme zu spüren und einfach nur ganz dicht bei ihr zu sitzen. Irgendwann schlief auch er vor dem Bildschirm ein.
Sarah wachte mitten in der Nacht von einem Pistolenschuss im Fernsehen auf. Sie sah sich erschrocken um und erkannte wo und neben wem sie sich befand. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es drei Uhr morgens war. Sollte sie ihn weiterschlafen lassen oder wecken?
Doch die Entscheidung wurde ihr abgenommen, als er langsam die Augen öffnete und sich genauso verwirrt umsah wie sie einige Minuten zuvor. Als auch er realisierte, dass sie zusammen eingeschlafen waren, stand er auf.
„Oh, sorry. Ich werd dann mal gehen.“
Sie sah ihn erstaunt an und schüttelte den Kopf.
„Quatsch. Ist doch völlig sinnlos jetzt nach Hause zu fahren. In drei Stunden müssen wir sowieso aufstehen und zusammen zum Set.“
Er sah sie etwas verunsichert an.
„Ich soll also hier bleiben?“ fragte er vorsichtig.
Sarah nickte tapfer, auch wenn genau jetzt ihr Herz anfing zu rasen. Um es noch schlimmer zu machen, hörte sie sich selbst sagen: „Ja, sollst du. Und du wirst auch nicht weiter auf dieser unbequemen Couch schlafen. Ich habe ein großes Bett, da passen wir beide gut rein, ohne...“
Eigentlich wollte sie sagen ‚Ohne halb aufeinander liegen zu müssen.’, doch irgendwie erschien ihr der Satz noch missverständlicher als alles andere zuvor.
David musste über ihren entsetzten Gesichtsausdruck lachen und versuchte es ihr leichter zu machen.
„Okay. Dann lass uns schlafen gehen.“
Sie liebte ihn für seine Unkompliziertheit. Eine Diskussion über Vor- und Nachteile einer Nacht in einem Bett zu führen, wäre einfach zu viel gewesen.
Obwohl sie geschworen hätte, dass sie kein Auge neben ihm zumachen könnte, war sie keine zehn Minuten später wieder eingeschlafen.
David lauschte auf ihre regelmäßigen Atemzüge und lächelte. Dann drehte er sich zur Seite und schlief ebenfalls wieder ein.


Szene 4
Giles, Buffy, Willow, Angel und Spike saßen in Buffy’s Zimmer – das Einzige in dem noch nicht zwei bis drei Anwärterrinnen schliefen – und sahen noch einmal alle Bücher durch. Da sie nun wussten, welches Ritual benötigt wurde, um die Quelle zu vernichten, konnten sie gezielt suchen.
Tatsächlich fanden sie eine Menge Hinweise und Hilfestellungen. Das Thema ‚Angel und Spike’ war nicht weiter geklärt worden. Sie hatten sich darauf geeinigt, erst einmal alles zusammenzutragen und sich dann Gedanken zu machen, wie man die beiden Vampire schonen konnte.
Buffy hatte jedoch den Verdacht, dass dies nur ein Vorwand war, um sie still zu halten. Ihr war klar, dass es das Wichtigste war, die Welt vor der Herrschaft des Bösen zu bewahren und sie wusste auch, dass sowohl Angel als auch Spike ohne zu Zögern ihre Vernichtung hinnehmen würden. Doch sie nicht. Nein, sie würde Angel nicht noch einmal verlieren. Es war eine Sache von ihm getrennt zu sein, doch eine ganz andere, ihn tot zu wissen.
„Oh mein Gott, ich hab’s! Da steht es! Schwarz auf weiß!“ Buffy war aufgesprungen und hatte dabei die Teekanne umgeworfen, die Giles in die Mitte gestellt hatte, doch sie merkte es nicht einmal. Mit dem aufgeschlagenen Buch stand sie in der Mitte und las vor.
“Das Ritual – von den Würdigen richtig durchgeführt – vernichtet ein für alle mal die Quelle des Bösen. Lässt sie sterben für die Ewigkeit und verbannt mit ihr alle seelenlosen Kreaturen dieser Erde! Habt ihr gehört? Seelenlos!!! Das heißt alle, die eine Seele haben, überleben!“
Sie ließ das Buch in Giles’ Hände fallen und lief strahlend zu Angel, um in seine Arme zu sinken.
„Das heißt du musst nicht sterben!“ flüsterte sie ihm glücklich ins Ohr.
Tränen bahnten sich ihren Weg nach oben und sie hatte Mühe sie zu beherrschen. Angel drückte sie an sich. Er war gerührt, wie sehr sie sich um sein Leben gesorgt hatte – mehr als er selbst. Doch das war wohl schon immer so gewesen. Umgekehrt ebenso.
Es versetzte Spike einen tiefen Stich zu sehen, wie sehr sich Buffy freute – für Angel. Denn an ihn hatte sie wohl gar nicht mehr gedacht. Doch er konnte es ihr nicht verübeln. Er verstand sie zu gut. Er hatte schon viel früher gewusst, wie sehr sie Angel liebte; so wie er sie liebte. Würde er nicht auch alles andere vergessen, wenn es um ihr Leben ginge?
Willow ahnte, was in ihm vorging und legte ihre Hand auf seine.
„Es tut mir leid.“ flüsterte sie ihm zu, und er lächelte dankbar zurück.
Es war zwar manchmal schwer eine Seele zu haben, doch alles in allem bereute er diese Tatsache nicht. Buffy liebte ihn vielleicht nicht, trotzdem war sie ihm eine Freundin, die sich um ihn sorgte und eine Menge für ihn tat, und jetzt rettete diese Seele ihm sogar das Leben.
„Naja, so haben wir ein Problem weniger. Jetzt sollten wir uns weiter mit dem Ritual beschäftigen.“ sagte er betont locker.
Buffy rückte etwas betreten von Angel ab und setzte sich wieder auf ihren Platz, um weiter zu forschen.
Nachdem sie etliche Bücher durchwälzt und eine gute Anzahl an Notizen herausgeschrieben hatten, suchten sich alle einen Schlafplatz, um sich wenigstens noch ein paar Stunden auszuruhen. Der nächste Tag würde wieder anstrengend für jeden von ihnen werden.

Buffy und Angel lagen in Buffy’s Bett. Anfangs hatte er sich gesträubt und war wie damals lieber auf dem Boden vor ihrem Bett geblieben, doch schließlich konnte sie ihn überreden, dass nichts dabei war, wenn sie nebeneinander schliefen. So oder so war ihre Liebe wieder an die Oberfläche getreten und sie hatten Mühe sich voneinander fernzuhalten, da machte es auch nicht viel mehr, wenn sie auch nachts in der Nähe des anderen waren. Dass zwischen ihnen nichts passieren durfte, das Angel’s Seele auch nur für einen Sekundenbruchteil in Gefahr bringen könnte, war ihnen beiden klar. Sie hatten alles zwischen ihnen geklärt, was die Beziehungen zu Cordelia, Darla und Spike betraf und waren nun einfach glücklich wieder beieinander zu sein.

~ Cut ~
„Fünf Minuten Pause, dann geht’s weiter.“
Sarah kroch aus dem Buffy-Bett und zog sich normale Sachen über das Nachthemd, das sie für diese Szene getragen hatte.
Auch David zog sich wieder an. Sie blieben beide vor dem Bett stehen und mussten grinsen. Wie nah doch Realität und ihre Rollen miteinander verknüpft waren – waren sie nicht genau heute morgen ebenfalls gemeinsam aus einem Bett gestiegen?
„Sarah, wegen heute Nacht... also, ich hoffe es war wirklich okay für dich, dass ich geblieben bin.“ sagte er plötzlich wieder ernst.
Sie sah ihn lächelnd an.
„Natürlich war es das. Du weißt, dass ich sagen würde, wenn ... wenn ich mit irgendetwas nicht klarkäme.“
Er sah ihr in die Augen. Wusste er das wirklich? Er war sich ja nicht einmal sicher, ob er mit der jetzigen Situation zwischen ihnen klar kam.
Doch bevor er weiter darüber nachdenken oder sie noch mehr sagen konnte, mussten sie zu Buffy’s Wohnzimmer, um die nächste Szene zu drehen.

Szene 5
Sie hatten sich alle wieder zusammengefunden. Nun wurden auch die Anwärterinnen eingeweiht und Angel’s Crew aus LA.
Allgemeine Begeisterung brach aus, als Giles verkündete, dass sie endlich dem Sieg näher gekommen waren. Natürlich freuten sich auch alle, dass es für Spike und Angel keine Gefahr gab, ebenfalls vernichtet zu werden.
Buffy und Angel tauschten einen Blick aus. Beiden war gleichzeitig eingefallen, dass es jedoch für Darla kein Erbarmen geben würde. Nur für das Kind.
Sie gab ihm ein Zeichen, ihr in die Küche zu folgen.
„Sollen wir es ihr sagen?“ fragte sie, als sie allein waren.
Er sah sie an und überlegte kurz.
„Nein, ich denke nicht. Sie würde sich nur... aufregen. Was verständlich, aber einfach nicht notwendig ist.“
Buffy nickte. Sie wusste nicht, wie sie die nächste Frage formulieren sollte, da sie das Gefühl hatte, das Thema käme bei Angel im Moment nicht so gut an.
„Was ist mit dem Kind? Ich meine, wenn sie stirbt, dann... dann solltest du dich darum kümmern, oder?“
Er sah an ihr vorbei durch das Fenster.
„Weißt du, es ist erschreckend, aber dieses Kind... es interessiert mich nicht. Es ist, als wäre es nicht meines. Ich weiß nicht wie ich es erklären soll, doch damals, in dieser Nacht mit Darla, da war ich nicht ich selbst. Ich verachte mich selber für diesen Moment und ich wollte nie wieder daran erinnert werden, aber dieses Kind würde mich daran erinnern, für immer.“
Buffy sah ihn schweigend an. Sie verstand ihn. Doch trotzdem würde sich irgendjemand um das Kind kümmern müssen, wenn sie die Quelle besiegten und Darla starb... wenn sie die Quelle besiegten.... Buffy schüttelte den Kopf.
„Über das Baby können wir auch noch nachdenken, wenn wir überlebt haben... vorher bringt es nicht viel, denke ich.“
Angel hatte sich von dem Fensterausblick gelöst und sah nun Buffy an. Er ging einen Schritt auf sie zu und sah ihr in die Augen.
„Du denkst immer noch, dass wir es nicht schaffen könnten, oder?“
Sie erwiderte seinen Blick und nickte stumm. Er legte behutsam seine Hand unter ihr Kinn und gab ihr einen sanften Kuss auf den Mund.
„Wir schaffen das, Buffy. Ich weiß einfach, dass alles wieder gut wird.“
Sie wollte etwas sagen, doch er verschloss ihren Mund mit einem weiteren Kuss. Sie lächelte und ließ sich nur zu gerne so von ihm ablenken. Es erinnerte sie an früher, wo alles noch einfacher, die Bedrohungen noch harmloser schienen, und sie mit Angel in der Villa vor dem Kamin saß, um sich von ihm aufbauen zu lassen.
Jetzt waren ihre Aussichten zwar weitaus katastrophaler, doch es klappte noch immer. Seine Nähe gab ihr Kraft und Zuversicht. Vorsichtig löste sie sich von ihm.
„Wir sollten wieder zu den anderen gehen. Vielleicht sind wir ja gar nicht die ‚Würdigen Zwei’ und jemand anderes muss sich diesmal verausgaben. Ich bin mir zwar sicher, dass dem nicht so ist, doch die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt.“
Er lächelte sie an und gemeinsam gingen sie wieder ins Wohnzimmer.
„Ähm, Mr. Giles. Wissen wir denn schon, ob Buffy und Angel wirklich für die Durchführung des Rituals in Frage kommen?” fragte Kennedy in dem Moment, als Buffy und Angel sich wieder zu ihnen setzten.
„Nun, wir, also Willow und ich, sind uns zu 90% sicher, dass nur die Jägerin und ein Krieger mit ähnlicher Kraft und Macht, also in unserem Falle Angel, dazu imstande sind.“
Alle Augen richteten sich auf die Beiden.
„Na das war ja mal wieder klar. Können die nicht mal die arme Jägerin in Ruhe lassen?“ fragte Buffy halblaut.
„Und Sie denken wirklich, dass Angel der zweite Würdige ist?“ fragte Kennedy weiter.
Buffy schmunzelte. Ihr war schon von Anfang an aufgefallen, dass sie von den Anwärterinnen die interessierteste und wohl auch die fähigste war.
‚Sicherlich wird sie die nächste Jägerin werden.’ Der Gedanke jagte ihr eine Gänsehaus über den Körper, denn das würde bedeuten, dass sie selbst vorher sterben müsste. Also sollte Kennedy besser keine Jägerin werden... Außerdem hoffte sie, dass bald keine Jägerin mehr nötig wäre, denn wozu sollte diese da sein, wenn es keine Dämonen mehr gab?
Sie konzentrierte sich wieder auf die Diskussion und bekam gerade noch das Ende von Giles’ Erklärungen mit, warum Angel auf jeden Fall der zweite Würdige ist.
„... auch wenn Spike ebenfalls ein Vampir mit Seele ist, hat doch Angel schon etwas länger für die gute Seite gekämpft, was die Zusammenarbeit mit den Mächten der Ewigkeit beweist.“
Damit war alles gesagt. Buffy und Angel würden sich gegen die Quelle stellen und darauf hoffen müssen, dass das Ritual wirklich funktionierte.
Die Jägerin stand auf.
„Gut, nachdem das geklärt wäre, würde ich vorschlagen, dass Angel, Spike und ich mit der heutigen Patrouille beginnen. Giles, es wäre nett, wenn Sie und Willow weiter alles mögliche über dieses Ritual herausfinden. Ich bin wohl oder übel würdig es durchzuführen, was jedoch nicht bedeutet, dass ich von Magie irgendeine Ahnung habe.“
Willow lächelte sie aufmunternd an.
„Keine Sorge, Buffy, wir werden alles so vorbereiten, dass es für euch idiotensicher ist.“ Sowohl Angel als auch Buffy warfen ihr einen fragenden Blick zu.
„Äh... ich meine damit natürlich nicht, dass ihr... also ich wollte...“
„Schon gut, Willow, ich denke Angel und Buffy wissen was du gemeint hast.“ half Giles der Hexe.
Buffy warf ihrer Freundin ein Lächeln zu und dann verließen die drei das Haus.


~ Cut ~
Sarah war froh, den Tag überstanden zu haben. Irgendwie war sie heute nicht wirklich fit. Sie wollte sich selbst nicht eingestehen, dass daran wohl die Gedanken an die letzte Nacht schuld waren, die sie einfach nicht vertreiben konnte. Auch wenn sie nachts so locker mit David’s Anwesenheit umgegangen war, hatte es sie doch mehr verwirrt neben ihm zu schlafen, als sie selbst gedacht hätte.
Sie seufzte. Sie sollte endlich aufhören, sich den Kopf über ihn zu zerbrechen und es einfach genießen so wie es jetzt zwischen ihnen stand. Im Gegensatz zu der Funkstille nach dem Kuss damals hatte sie doch jetzt allen Grund glücklich zu sein. Er wollte Zeit mit ihr verbringen – fast jeden Tag.
Wie auf ein Stichwort hin, stand er im nächsten Moment auch schon vor ihr. Sie sah zu ihm auf und grinste.
„Na, wie sieht’s aus? Café, Restaurant oder doch wieder bei mir einschlafen?“ fragte sie ihn neckend.
Er sah sie nur an. Während sie in der Garderobe ihre Sachen gepackt hatte, hatte er sie beobachtet. Sie schien über irgendetwas angestrengt nachzudenken. Fast wollte er glauben, dass er der Inhalt ihrer Gedanken war, doch das wagte er nicht zu hoffen... Er hatte sie zurückgewiesen, damals, wo sie ihm mit so viel Liebe in den Augen angesehen hatte.
Er konnte kaum fassen, dass sie überhaupt noch mit ihm sprach, ihn überhaupt noch in ihrer Nähe duldete.
Wie fast jeden Tag nach den Dreharbeiten hatte er sich gesagt, dass er heute einfach nach Hause gehen würde und sie nicht um ein Treffen bitten würde. Doch so wie fast jeden Tag konnte er es einfach nicht.
Ihre Frage erfreute ihn, denn er befürchtete ein ums andere Mal, dass sie ihn vielleicht nicht sehen wollte.
„Nichts davon. Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast heute mal bei mir einzuschlafen.“
Sarah sah ihn völlig entsetzt an und er musste lachen.
„War es denn letzte Nacht so schlimm? Nun guck nicht so erschreckt, ich hatte eigentlich nur vor, mal wieder selbst zu kochen und alleine ist das immer so unsinnig.“ seine Stimme nahm nun wieder einen ernsten, sanften Tonfall an. „Darf ich für dich kochen?“
Sie nickte und merkte, wie ihr Herz anfing zu rasen. Unbewusst hatte sie einen Entschluss gefasst. Sie hatten sich zwar wieder zusammengefunden, doch bisher hatten sie nicht wirklich über die Sache von damals geredet oder wie es weitergehen sollte. Sie hatte sich eingeredet, es einfach vergessen zu können, doch so war es nicht. Es nagte an ihr, und sie wollte sich endlich mit ihm aussprechen. Und heute Abend war eine gute Gelegenheit.

Sie war zum vereinbarten Zeitpunkt bei ihm und mit klopfendem Herzen stand sie vor seiner Tür. Als er ihr öffnete, wehte ihr schon ein unwiderstehlicher Essensduft entgegen.
Ihre Sorge, vor lauter Aufregung den Appetit zu verlieren, war unbegründet gewesen.
Sie war erstaunt, was für ein guter Koch er war und er freute sich wie ein Kind über ihr Lob.
Später saßen sie mit einer Flasche Wein vor dem Fernseher und sahen ein Video, das sie mitgebracht hatte.
Als es zu Ende war, sah sie weiter auf den Bildschirm und atmete tief durch. Der Wein hatte sie zwar etwas gelockert, trotzdem hatte sie Angst vor dem bevorstehenden Gespräch.
„David, darf ich dich etwas fragen?“
Er hörte den unsicheren Ton in ihrer Stimme und war gespannt, was nun kommen würde.
„Natürlich.“
Sie sah ihn immer noch nicht an.
„Wegen damals... ich meine, ich akzeptiere, dass du... dass zwischen uns es nicht so sein sollte. Aber du hast mir nie wirklich deine Einstellung dazu erklärt. Ich meine, nicht, dass ich jetzt ... also ich will es nur einfach verstehen, weißt du.“
Sie schloss die Augen. Noch komplizierter und blöder hätte sie es nicht ausdrücken können.
Er sah sie lange an, bevor er anfing zu sprechen.
„Ich weiß nicht, ob ich es dir richtig erklären kann. Ich habe einfach zu oft gesehen, wie solche Beziehungen mehr als hässlich enden. Wenn zwei Schauspieler zusammen kommen, die auch noch zusammen gearbeitet haben, dann gibt es immer Tratsch und Klatsch. Egal mit wem der eine oder der andere gesehen wird, es wird sofort eine Affäre daraus gemacht und so weiter. Ich denke, dass diese Beziehungen von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind. Es reicht, wenn ein Partner kein normales Privatleben haben kann, das habe ich bei Ingrid gesehen, doch wenn beide in der Öffentlichkeit stehen, muss es in einer Katastrophe enden. Ich will nicht, dass uns so etwas passiert.“
Sarah hatte ihn angesehen, als er gesprochen hatte, hatte gesehen, wie ernst es ihm war und wie nah ihm die Sache ging. Erst wollte sie widersprechen, wollte ihm sagen, dass das nicht immer so sein müsse. Dann sah sie auf das Videocover vor sich. ‚Eyes White Shut’ - Tom Cruise und Nicole Kidman... Vielleicht hatte er Recht. Sie hatte immer geglaubt, dass diese beiden es geschafft hatten, dass sie anders waren als die üblichen Starpärchen, doch es war kaputt gegangen. Hässlich, wie David es eben genannt hatte, und immer noch gab es fiese Gerüchte um die beiden.
Er hatte Recht, und das tat mehr weh, als ihn nicht zu verstehen.
David sah an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie verstanden hatte, und in diesem Moment tat es ihm unendlich leid, es ihr gesagt zu haben. Natürlich hatte sie ein Recht zu erfahren, warum er damals so furchtbar reagiert hatte, doch irgendwie hatte er jetzt das Gefühl, jeglichen Rückweg versperrt zu haben.
Doch er bekam noch eine Chance...
„Heißt das, zwischen uns... das kann nie etwas werden?“
Es war nur ein Flüstern, fast nicht hörbar, doch er hatte es gehört.
In ihren Augen schimmerten Tränen und sie hatte Angst vor seiner Antwort. Kannte sie eigentlich schon und wollte sie gar nicht hören.
Als er sie einfach nur ansah und nichts sagte, geriet sie in Panik.
„Ich... ich meine, wenn wir nicht mehr zusammen arbeiten, dann... also“
Plötzlich legte er ihr einen Finger auf die Lippen. Dann näherten sich sein Kopf dem ihren und eine Sekunde später hauchte er ihr einen sanften Kuss auf den Mund. Er berührte sie kaum, doch sie spürte jeden Millimeter seiner Lippen.
Eigentlich hätte er sich erschrecken und sich fragen müssen, was er da tat, so wie damals vor ihrer Tür, doch diesmal war es ihm schon im Voraus klar gewesen, dass es passieren würde. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen.
Trotzdem war es nicht richtig. Er wollte ihr nicht unnötig weh tun, doch genau das tat er gerade. Denn in den letzten Minuten hatte sich seine Meinung zu einer Beziehung zwischen ihnen nicht geändert, und sie hatte das gerade erst eingesehen, da musste er alles wieder zerstören. Wie sollte er ihr jetzt wieder in die Augen sehen, ihr sagen können, dass es wieder ein Fehler war, zu dem er sich hatte hinreißen lassen.
Doch sie überraschte ihn.
Vorsichtig löste sie sich aus seinem Kuss und sah ihn an. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, doch ihre Augen strahlten keine falsche Hoffnung aus, nur Wissen.
„Ich werde jetzt gehen.“ sagte sie sanft, aber bestimmt.
„Sarah, es tut...“
Nun war sie es, die ihm mit einem Blick bat zu schweigen.
„Nein, sag es nicht. Es soll dir nicht leid tun und das muss es auch nicht. Ich habe dich verstanden, und es ist okay.“ mit diesen Worten stand sie auf und ging zur Tür.
„Wir sehen uns morgen beim Set für das Finale. Schlaf schön.“
Er saß immer noch auf der Couch und konnte sie nur schweigend ansehen. Er konnte nicht verstehen, was sie gerade tat. Dass sie ihn anlächelte und ging, obwohl sie jedes Recht der Welt hätte, ihn zur Rede zu stellen und noch weit schlimmeres. In diesem Moment liebte er sie dafür mehr, als er es jemals zuvor getan hatte.
Bevor er aus seiner Starre erwachen konnte, fiel die Tür hinter Sarah ins Schloss.

Als sie auf der Straße stand und langsam zu ihrem Auto ging, breitete sich das Lächeln immer mehr auf ihrem Gesicht und in ihrem Herzen aus.
Sie hatte ihm bei diesem Kuss in die Augen gesehen und diese hatten etwas ganz anderes gesagt, als seine Worte zuvor. Sie wusste nun, dass sie noch eine Chance hatte. Vielleicht nur eine ganz kleine, doch sie würde sie nutzen.
Doch erst einmal würde sie ihre Serie zu Ende bringen. Es war ein komisches Gefühl zu wissen, dass sie morgen das letzte Mal an diesem Set arbeiten würde. Dass sie zum letzten Mal Buffy spielen würde. Sie hatte erwartet, dass es ihr im letzten Moment doch noch wie ein großer Fehler vorkommen würde die Serie zu verlassen, doch nun fühlte sie nur Zuversicht und Glück. ‚Buffy the Vampire Slayer’ war eine gute Serie gewesen und sie war sich sicher, dass sich noch viele Menschen lange daran erinnern würden.
Und woran würde sie sich erinnern? An eine großartige Zeit, in der sie sich weiter entwickelt hatte, an liebe und gute Kollegen... und an den Mann, den sie kennen und lieben gelernt hatte.

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New PostErstellt: 15.11.03, 15:33  Betreff: Re: The End Is Near  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Szene 6
Buffy, Spike und Angel waren immer noch unterwegs. Sie wollten so viele Vampire und Dämonen vernichten wie es ging, damit die Quelle am Tag des großen Kampfes nur auf ein begrenztes Maß an Kriegern zurückgreifen konnte.
Die LA-Crew war in ihre Pension zurückgekehrt, in der sie sich eingemietet hatten, da sie dort genauso gut Nachforschungen anstellen konnten, sich so jedoch nicht alle gegenseitig im Weg standen. Darla war nicht mit ihnen gezogen, da sie es bei Buffy bequemer hatte. Fred war bei ihr geblieben, da sie sich schon in LA um die schwangere Vampirin gekümmert hatte, und dies auch in Sunnydale weiterhin tun wollte.
Im Summers-Haus hatten alle bei den Recherchen helfen wollen, doch bald lasen nur noch Willow und Giles in den alten Büchern. Die Anwärterinnen waren viel zu aufgeregt gewesen, um zu lesen oder sich gar auf den Text konzentrieren zu können. Sie hatten sich in den Trainingsraum im Keller verzogen und feilten an ihren erlernten Fähigkeiten. In allen spukte der gleiche Gedanken herum: ‚Was ist, wenn Buffy und Angel es nicht schaffen? Bin ich dann die nächste Jägerin und muss versuchen, trotz allem die Welt zu retten?’
Nur Kennedy war nicht unter ihnen. Sie saß im Wohnzimmer auf der Couch und beobachtete Willow, die drei Bücher gleichzeitig vor sich aufgeschlagen hatte. In regelmäßigen Abständen fragte sie sie, ob sie etwas trinken oder essen wollte und brachte es ihr dann. Die Hexe war ihr mehr als dankbar und zeigte ihr dies jedes Mal mit einem liebevollen Lächeln. Es war schon lange offensichtlich, dass Kennedy in Willow verliebt war, und langsam schien es, als ob auch Willow ihre aufkeimenden Gefühle für die Älteste der Anwärterinnen nicht mehr zu bekämpfen versuchte. Anfangs hatte sie sich mehr als verzweifelt dagegen gewehrt, hatte Kennedy grob abgewiesen, da sie das Gefühl hatte, Tara zu verraten, der sie doch ewige Liebe und Treue geschworen hatte. Doch Tara war tot – sie hingegen lebte.
Eines nachts war ihr ihre große Liebe im Traum erschienen. Es war so real gewesen, dass sie bis heute nicht sicher war, ob es nicht wirklich Tara’s Geist war, der sie aufgesucht hatte.
Mit sanfter Stimme hatte sie auf ihre rothaarige Freundin eingeredet. Sie war ihr dankbar, dass sie noch immer an sie dachte und sie spürte und wusste, dass ein Teil von Will sie ewig lieben würde, doch Tara wollte sie glücklich sehen und bat sie inständig ihre neuen Gefühle für das neue Mädchen in ihrem Leben zuzulassen.
„Sie wird gut zu dir sein, Liebling. Ihre Gefühle für dich sind aufrichtig und stark. Lass nicht zu, dass du dich durch meinen Tod für immer verschließt. Öffne dich für eine neue Liebe.“
Willow war unter Tränen aufgewacht, doch sie hatte verstanden. Sie würde ihren Gefühlen für Kennedy eine Chance geben – für Tara und für sich selbst.

Irgendwann waren die Mädchen vom trainieren müde geworden und gingen schlafen. Auch Kennedy nickte auf der Couch ein. Nun saßen Giles und Willow als einzige wach vor den Büchern und schrieben fieberhaft alles heraus, das für das Ritual von Bedeutung war.
Nach einer Weile des Schweigens, in der sie beide ausschließlich den Blick auf die beschriebenen Seiten gerichtet hatten, sogen sie gleichzeitig scharf die Luft ein.
Langsam hoben sie die Köpfe und sahen sich an. In ihren Augen standen Entsetzen und Furcht. Keiner wagte auszusprechen, was er soeben gelesen hatte.
Doch das war auch nicht nötig, denn durch Zufall waren sie im gleichen Moment auf den wichtigen Zusatz des Rituals gestoßen, der ihnen das Blut in den Adern gefrieren und ihr Herz rasen ließ.
„Die Würdigen Zwei – Buffy und Angel... sie....“
„... werden bei dem Ritual sterben.“ vollendete Willow Giles’ Satz ebenso leise und zitternd wie er.
Panisch lasen sie beide die Stellen immer und immer wieder. Tauschten die Bücher aus und hofften inständig, sich verlesen, es falsch verstanden zu haben. Doch das hatten sie nicht, die Formulierungen waren eindeutig.
Willow liefen Tränen über die Wangen und sie machte sich nicht einmal die Mühe sie aufzuhalten oder wegzuwischen.
Giles schloss die Augen, um sie dann entsetzt und zugleich völlig ausdruckslos wieder zu öffnen. Er stand auf und lief im Raum auf und ab. Dann ging er zu seinem Koffer, in dem er die ganzen Bücher mitgebracht hatte und suchte hektisch nach einem bestimmten davon. Als er es fand, überflog er die Seite, die er gesucht hatte und nickte dann energisch.
„Ich wusste, da gibt es etwas....“ murmelte er.
Er zwang sich zu lächeln und sah Willow an. „Mach dir keine Sorgen, sie werden nicht sterben. Ich weiß, wie das zu verhindern ist.“
Willow sah ihn erleichtert, doch noch ein wenig verzweifelt an.
„Und wie?“ fragte sie leise.
Doch Giles war schon wieder in die Lektüre vertieft.
„Was? Oh, also es gibt da einen bestimmten Gegenzauber, doch kümmere dich nicht darum, ich schaffe das allein. Wenn du nur alles für das Hauptritual vorbereiten könntest, wäre ich dir sehr dankbar.“ sagte er abwesend.
Nun kam wieder Leben in die Hexe.
„Ja, natürlich. Das mache ich. Ich gehe sofort in die Magic Box – also zu dem Rest davon... und besorge alles was wir brauchen. Soll ich Ihnen etwas mitbringen für ihren Zauber?“ fragte sie aufgeregt.
Giles nickte, nahm einen Zettel und schrieb einige Dinge auf.
Willow nahm ihn an sich und war keine Minute später schon aus der Tür.
Der ehemalige Wächter ließ langsam das Buch sinken. Seine Idee, Willow mit den Vorbereitungen für das Ritual abzulenken hatte funktioniert. Er sah auf die aufgeschlagene Seite und atmete tief durch.
Ja, er würde es tun. Er würde seine Jägerin nicht sterben lassen. Sie hatte es verdient zu leben, hatte verdient endlich normal zu sein und vielleicht am Ende doch noch glücklich zu werden – mit Angel. Auch der Vampir hatte genug erlitten, um endlich frei zu sein. Er liebte Buffy und konnte sie glücklich machen. Das hatten sie beide nach den Jahren des Kämpfens, Leidens und Zurücksteckens verdient.



~ Cut ~

Joss war bis hierher zufrieden. Nun würde die letzte Szene folgen, dann wäre seine Serie vorbei. Einen kleinen Stich spürte er schon dabei im Herzen, doch er wusste auch, dass er eine wunderbare Serie geschaffen hatte, die wie jede andere auch irgendwann einmal enden musste. Und er war zufrieden mit dem Ende...
Sarah lächelte ihre Kollegen aufmunternd an. Sie waren alle ein wenig aufgeregt, denn schließlich kam es nicht alle Tage vor, dass man das endgültige Finale einer siebenjährigen Serienproduktion spielte.
David warf sie einen besonders intensiven Blick zu, und er erwiderte diesen. Worte bedurfte es nicht mehr zwischen ihnen, sie kannten das Skript mehr als auswendig und freuten sich beide auf die letzte Szene.

Szene 7
Es war fast Mitternacht.
Den ganzen Tag über war alles mehr oder weniger hektisch für das Ritual vorbereitet worden. Angel und Buffy waren von Willow mit verschiedenen Reinigungs- und Schutzzaubern versehen worden und hatten sich in Ruhe den gesamten Vorgang fast ein duzend mal erklären lassen. Beide hätten sie aufgeregt sein sollen, doch sie waren es nicht. Sie vermuteten, dass Will auch das mit ein bisschen Magie geschafft hatte.
Giles war still gewesen während den Vorbereitungen und hatte oben in Dawn’s Zimmer hantiert. Willow hatte erklärt, er würde ebenfalls etwas für heute Abend bereitstellen.
Sie war froh gewesen, mit dieser Aussage eine Lüge umgangen zu haben, denn Giles hatte sie gebeten, den zwei Würdigen nichts von ihrer gestrigen Entdeckung zu berichten, da es sie nur unnötig beunruhigt hätte.
Fünf Minuten vor der Geisterstunde hieß es Abschied nehmen. Buffy und Angel waren mit den nötigen Kräutern, Sprüchen und Kräften versehen. Sie umarmten jeden einzelnen, mit der unausgesprochenen Möglichkeit, sie vielleicht nie wieder zu sehen.
Doch alle waren zuversichtlich und betonten immer wieder, dass sie sich dann später treffen und den Sieg feiern würden.
Nur Giles war mehr als ernst. Er drückte sowohl seine Jägerin als auch den Vampir fest an sich und wünschte ihnen mit Tränen in den Augen viel Glück.

Auf dem Hügel Sunnydale’s angelangt, begannen Buffy und Angel mit dem Ritual. Sie hatten alles so oft wie möglich durchgesprochen und es war kaum anders, als bei den Übungen. Sie verstreuten die Kräuter so wie sie es gelernt hatten, gingen im Kopf noch einmal die Formeln durch und stellten sich dann exakt gegenüber, so dass sie sich in die Augen sehen und sich mit den Händen berühren konnten.
Sie bildeten mit ihren Armen einen geschlossenen Kreis über einem Stück Wiese, auf dem ein Zeichen aus Kräutern gelegt war. Kurz trennten sich noch einmal ihre Hände und sie berührten jeder sowohl den Talisman an ihrer eigenen Brust, wie auch den des anderen. Dabei behielten sie die Blicke aufeinander gerichtet.
Es begann um sie herum zu blitzen und schließlich entstand ein Energiestrom zwischen ihren Augen. Nun schlossen sie den Kreis wieder mit ihren Händen und die Energie durchfuhr ihre Körper.
Gleichzeitig begannen sie die erste Formel zu sprechen, die ihre Kräfte schüren sollte.
Es knisterte stärker und das Energiefeld vergrößerte sich immer mehr. Der Strom zwischen ihren Augen und Körpern veränderte im Sekundentakt die Farbe und wurde mit jedem Mal stärker.
Ihre Stimmen wurden lauter und das Energiefeld weitete sich nun über den Hügel immer weiter hinaus. Als es schließlich ganz Sunnydale umfasste, verstummten Buffy und Angel. Die Amulette an ihren Hälsen begannen zu leuchten und langsam setzten sich die beiden nieder, ohne jedoch ihre Hände oder Augen voneinander zu lösen.
Nun begannen sie leise den nächsten Zauberspruch zu murmeln und ein Kreischen wurde hörbar. Erst von weit weg, dann näher kommend...

Im Summers-Haus saßen alle gebannt vor Willow’s Zauberkugel. Sie benutzte sie nur selten, da es ihr albern vorkam, wie eine alte Seherin hinein zu blicken. Doch heute war sie von großem Nutzen. Alle verfolgten atemlos das Szenario auf dem Hügel. Als das Gekreische um die beiden Würdigen lauter wurde, stand Giles auf.
„Es ging schneller als ich dachte, ich gehe nach oben...“
Willow warf ihm einen fragenden Blick zu, doch er bedeutete ihr, sitzen zu bleiben.
Er sah langsam von einem zum anderen und drehte sich dann zur Treppe. Langsam stieg er die Stufen hinauf...

Buffy und Angel mussten noch lauter sprechen, um das Kreischen zu übertönen, dann schwoll dieses noch einmal zu ohrenbetäubender Lautstärke an und verstummte schließlich, als eine große schwarze Wolke in dem Kreis zwischen ihren Armen und über dem magischen Symbol rotierte....

Giles setzte sich in die Mitte des Raumes und schloss die Augen. Vor ihm lag ein schwarzer Stein mit weißem Sand darauf. Er legte seine Hände über beides und begann langsam die Worte zu sprechen, die den Vernichtungszauber ablenken sollten.
Schweiß begann sich auf seiner Stirn zu sammeln, und er hatte Mühe unter der Anstrengung weiterzusprechen. So bemerkte er nicht, wie leise die Tür geöffnet wurde und Willow eintrat. Sie beobachtete eine Sekunde sein Bemühen, dann wurde ihr Blick von dem aufgeschlagenen Buch auf Dawn’s Bett gefesselt. Sie kannte das Zeichen, das groß auf der Seite prangte.
Mit einer Handbewegung hatte sie das Buch zu sich geordert und las mit schreckens-geweiteten Augen, um welches Ritual es sich handelte.
Kurzentschlossen ließ sie das Buch fallen, war mit einem Satz bei Giles und setzte sich ihm gegenüber. Auch sie legte die Hände über den Stein und stieg in Giles’ Gemurmel ein.
Erst jetzt nahm der ehemalige Wächter die Anwesenheit der Hexe wahr und öffnete erschrocken die Augen.
„Nein, Willow!“
Doch sie funkelte ihn nur böse an. Ihre Augen hatten bereits die schwarze Farbe der Magie angenommen und sie sprach mit ihm in Gedanken, während sie weiter die Formel aufsagte.
Sie können es nicht alleine schaffen, und das wissen Sie. Es sind zwei Leben die ersetzt werden müssen. Wenn sie das Ihre für die Beiden geben können, so kann ich auch das Meine geben.
Ihm war es nicht möglich sich zu widersetzen, da sie seine Gedanken blockierte und ihn zwang das Ritual durchzuführen, das sie beide das Leben kosten würde – damit Angel und Buffy ihres behalten und neu beginnen konnten...

Die schwarze Wolke wirbelte noch immer in ihrer Mitte.
Sie hatten nun mit dem dritten und letzten Teil des Rituals begonnen. Nachdem sie die Quelle zu sich gelockt hatten, musste nun der Bannspruch folgen.
Das Energiefeld war nun wieder auf den kleinen Kreis in ihrer Mitte reduziert, doch er hatte noch mehr an Stärke und Intensität zugenommen. Die Quelle fauchte und brüllte, doch sie konnte sich nicht befreien.
Inbrünstig riefen Buffy und Angel nun die Worte, die die Erde auf ewig von dem Bösen befreien sollten....

Anya war aufgesprungen. Sie wusste nicht warum, doch sie hatte den Gedankenaustausch zwischen Willow und Giles mitanhören können, und in der Sekunde, als sie begriff, was vor sich ging, hatte sie einen Entschluss gefasst.
Bevor sie das Zimmer verließ, lief sie auf Xander zu. Stürmisch umarmte sie ihn und sah ihm dann tief in die Augen.
„Xander, ich habe dich immer geliebt – auch nachdem du mich verlassen hast - und ich werde dich auch immer lieben. Doch glücklich sollten wir nie werden. Ich habe lange genug gelebt, um das zu wissen.“
Ohne ihm eine Chance auf eine Reaktion zu geben, küsste sie ihn und lief dann die Treppen hinauf....

Buffy und Angel hatten nur noch wenige Worte zu sagen, gleich würde das Ritual beendet sein und dann würde sich entscheiden, ob es ihnen gelungen war, die Quelle zu besiegen oder ob sie versagt hatten.
Beide spürten die Kraft in ihnen schwinden, doch sie sahen, wie auch der Widerstand der Quelle schwächer wurde. Die schwarze Wolke wirbelte nicht mehr allzu schnell umher und hatte auch an Festigkeit verloren. Mit letzten Kraftreserven beendeten sie den Bannspruch.
Die Macht des Urbösen versuchte noch ein letztes Mal sich gegen die Kraft des Guten aufzulehnen, doch sie war zu sehr geschwächt und langsam begann die Wolke sich aufzulösen.
Buffy und Angel sahen mit Erleichterung, dass der Zauber zu wirken schien, doch plötzlich spürten sie, wie ihre Kräfte nun endgültig schwanden...

‘Ich habe schon so lange gelebt...’ ihre Worte hallten in ihrem Kopf nach, während sie die Treppen hinauf stieg.
Ja, sie hatte ein langes Leben gehabt – seit über 1100 Jahren wandelte sie nun auf dieser Erde, den Großteil als Rachedämonin, die grausame Dinge vollbracht hatte. Erst als Mensch hatte sie gelernt, was es bedeutete zu lieben, sich für das Gute einzusetzen und anderen zu helfen. Nun war der Moment gekommen, in dem sie etwas wirklich Gutes vollbringen konnte. Sie wusste, dass es als Wächter, wenn auch nicht mehr im Dienst, Giles’ Pflicht war, alles zu tun, um seine Jägerin zu schützen und dass auch er so viel im Leben erreicht und erlebt hatte, dass es in Ordnung war zu gehen. Doch Will war noch zu jung, sie hatte ihr ganzes Leben noch vor sich. Für sie war es zu früh zu sterben, auch wenn Anya von ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit tief beeindruckt war.
Als sie an der Tür angelangt war, stieß sie sie auf und ging ohne zu Zögern auf die beiden am Boden sitzenden Gestalten zu. Auch sie kannte das Ritual und wusste wie es durchzuführen war.
Sie stellte sich hinter Willow und begann schon in den Text einzusteigen, damit es keine Unterbrechung geben würde. Sie merkte, dass sie fast schon am Ende angelangt waren und wusste, dass sie sich beeilen musste. Mit all ihrer Kraft packte die Ex-Ex-Dämonin die Hexe an den Schultern und schleuderte sie zur Seite. Keine Sekunde später nahm sie ihren Platz ein und beendete mit Giles das Ritual.
Giles hatte den Wechsel nicht bemerkt, erst als der Zauber durchgeführt und ein stechender Schmerz durch seinen Körper fuhr, öffnete er die Augen und sah statt Willow Anya vor sich. Seine Augen weiteten sich kurz vor Erstaunen, doch als er ihren entspannten und fast glücklichen Gesichtsausdruck sah, verstand er und lächelte sie an.
Sie erwiderte es unter Schmerzen und reichte ihm die Hand....


Die schwarze Wolke hatte sich immer mehr aufgelöst. Als sie schließlich mit einem letzten grausamen Aufkreischen vollständig verschwunden war, fegte ein weißer Blitz einmal über die Stadt - und über die ganze Welt. Für einige Sekunden war ein furchtbares Fauchen, Stöhnen und Brüllen zu hören, dann wurde es unheimlich still.
Das Energiefeld zwischen Buffy und Angel erlosch und sie sanken bewusstlos zu Boden.
Von ihren Körpern hob sich ein leichter Nebel und wollte hinaufsteigen, doch plötzlich wurde er gestoppt und wieder in ihre Körper gedrückt.
Langsam öffneten Buffy und Angel die Augen....

Erleichtert sahen die Anwärterinnen, die LA-Crew und der Rest der Scoobies, dass Buffy und Angel es geschafft und vor allem überlebt hatten. Sie begannen alle durcheinander zu reden und sich zu umarmen.
Nur Kennedy schlich sich weg und ging die Treppe hinauf. Als sie die Tür zu Dawn’s Zimmer nur angelehnt sah, öffnete sie sie.
Sie wusste nicht, welcher Anblick sie mehr erschrak: Willow, die mit blutverschmiertem Hinterkopf an der Wand lehnte und gerade mühsam versuchte, aufzustehen, oder Giles und Anya, die leblos, noch immer die Hände ineinander, auf dem Boden lagen.
Sie rannte zu Willow und half ihr auf die Beine. Dann wollte sie zu den anderen Beiden, doch Will hielt sie auf.
„Sie... sie sind tot...“ brachte sie mühsam hervor.
Sie schluckte schwer und fuhr dann fort: „Buffy und Angel... sie wären bei dem Ritual gestorben, wenn Giles nicht dieses Ritual durchgeführt hätte. Ich wollte ihm helfen, doch Anya hat mich ... ersetzt.“ sie schloss die Augen, um die Tränen zurückzuhalten.
Langsam begann Kennedy zu verstehen, doch sie begriff noch nicht ganz.
„Das Ritual hat die tödliche Wirkung des VErnichtungszaubers von Buffy und Angel auf... auf Giles und sie gelenkt.“ nun begann Willow zu weinen und hielt sich noch fester an Kennedy fest.
Diese starrte erschrocken von Giles zu Anya und wieder zu Willow.
„Sie haben sich geopfert... und du hättest fast das selbe getan.“ hauchte sie entsetzt.
Willow sah ihr in die Augen.
„Ich musste es tun, Kennedy. Buffy war so lange die Jägerin, es hat ihr ganzes Leben verändert, hat ihr soviel Schmerz und Trauer beschert und sogar zweimal den Tod. Ich konnte nicht zulassen, dass sie wieder die Rettung der Welt mit ihrem Leben bezahlen musste. Sie soll nun endlich glücklich werden - mit Angel.“
Kennedy strich ihr sanft über das Gesicht und gab ihr einen Kuss.
„Meine kleine Heldin! Aber ich bin froh, dass Anya dich ausgeschaltet hat, so unfair dieser Gedanke auch ist.“
In diesem Moment fiel Willow Xander ein und sie riss die Augen auf, doch plötzlich hörten sie ein leisen Wimmern und Weinen. Es kam nicht aus diesem Raum und auch nicht von unten, es kam aus dem Raum nebenan.
„Darla... das Baby...“ stammelte Willow.
Sie war völlig verwirrt und wusste nicht, was sie tun sollte.
Kennedy sah sie liebevoll an.
„Geh runter zu deinen Freunden, ich kümmere mich um das Baby.“
Willow sah sie dankbar an und ging mit zitternden Knien die Treppe hinunter.
Kennedy betrat das Zimmer aus dem das Schreien kam.
Dort lag ein kleiner Junge nackt auf dem Bett, in dem vorher Darla gelegen und auf die Wehen gewartet hatte. Nun war sie weg - verbannt von dieser Welt wie alle anderen Vampire, Dämonen und Wesen ohne Seele. Geblieben war das Baby, denn es hatte eine Seele, war menschlich.
Langsam ging Kennedy auf ihn zu und wickelte ihn in eine Decke. Sie nahm ihn in die Arme und sah ihn einfach nur an.

Auf der letzten Treppenstufe blieb Willow stehen und sah Xander mit Dawn auf der Couch sitzen, inmitten der anderen, die noch immer fröhlich durcheinander redeten. Er sah blass und traurig aus; er schien es zu ahnen.
Wieder setzte sie ihre telepatischen Fähigkeiten ein.
Xander, kannst du mich hören?
Er wandte den Kopf zu ihr und nickte.
Ist sie tot?
Nun war Willow es, die nur ein Nicken zustande brachte. Tränen liefen erneut über ihr Gesicht. Doch Xander straffte die Schultern.
Sie hat es für Buffy und Angel getan, richtig? Sonst wärst du es gewesen...
Sie war erstaunt, wie viel er wusste. Vielleicht hatten sie ihn all die Jahre unterschätzt...
Sie wollte auf ihn zu gehen, doch dann hörte sie von oben wieder das Weinen des Babys.
Auch die anderen wurden darauf aufmerksam und verstummten.
„Ist das...“ begann Cordelia ihre Frage und unterbrach sich dann selbst.
„Ja, das ist Angel’s Baby. Darla ist tot – wie zu vermuten war.“ sagte die Hexe.
„Nun jetzt wo es keine Dämonen mehr zu bekämpfen gibt, hat Angel sicher Zeit ein Kind aufzuziehen.“ meinte Gunn schulterzuckend.
Willow atmete tief durch.
„Das dürfte ein Problem werden, er hat momentan sein Gedächtnis verloren...“ versuchte Willow das Ausmaß der Veränderung, die das Ritual verursacht hatte, zu erklären.
Dawn sah sie misstrauisch an.
„Das heißt Buffy weiß auch nicht wer sie ist?“
Will schüttelte den Kopf.
„Aber... aber sie sind doch noch Buffy und Angel, oder? Ich meine... sie wissen es nur nicht, aber wir können ihnen helfen und ihnen sagen, wer oder was sie sind?“
Die Hexe seufzte, sie hatte geahnt, dass es schwierig werden würde, den anderen begreiflich zu machen, was in der letzten Stunden geschehen war.
„Ja Dawn, wir können ihnen helfen, aber ganz sie selbst sind sie nicht mehr. Sie haben ein neues Leben geschenkt bekommen – nicht als Jägerin und nicht als Vampir...“
Irgendwie schaffte sie es, ohne Tränenausbruch den anderen die Kurzfassung des Gegenzaubers, der Buffy und Angel das Leben gerettet hatte, zu erzählen.
Sie waren allesamt sprachlos. Keiner wusste so recht, ob die Freude für Angel und Buffy oder die Trauer um Giles und Anya überwog.
Dann stand Dawn langsam auf.
„Gut, Buffy und Angel haben die Quelle vernichtet, doch jetzt keine Ahnung wer sie sind... Darla ist tot und hat uns das Baby hinterlassen. Wir müssen jetzt überlegen, wie es weitergehen soll.“
Willow sah die Schwester der Jägerin überrascht an. Wieder einmal wurde es deutlich, dass sie tatsächlich aus Buffy’s Blut geschaffen wurde.
Sie sah wie die anderen zu diskutieren begannen und stieg die Treppen wieder hinauf.

Kennedy sah noch immer fasziniert auf das Kind, als Willow sich ließ vorsichtig neben sie auf das Bett sinken ließ und ehrfürchtig auf das kleine Wesen blickte.
„Wenigstens lebt Angel noch, so dass der Kleine wenigstens einen Vater hat.“ flüsterte Kennedy leise.
Willow begann den Kopf zu schütteln und erklärte noch einmal den Stand der Dinge.
Kennedy sah wieder auf das Baby in ihren Armen.
„Hey du... deine Mama ist von dieser Welt gegangen und dein Papa kann sich nicht an dich erinnern.“
Willow blickte liebevoll auf das Kind in ihrem Arm.
„Aber du hast Glück, denn jetzt hast du zwei Mamas...“
Kennedy hob den Kopf und ihre Augen leuchteten. Willow beugte sich zu ihr und küsste sie zärtlich.

Währenddessen wurde unten ein weiterer Entschluss gefasst: Angel sollte hier in Sunnydale bleiben und mit Buffy einfach nur ein glückliches Leben führen können. Die übrigen Mitglieder von ‚Angel Investigation’ würden zurück nach LA gehen und dort als normales Detektivbüro weiterarbeiten. Spike überraschte sie alle mit der Ankündigung, dass er mitgehen würde.
Cordelia und er sahen sich wissend an. Keiner von ihnen wollte unbedingt mit ansehen, wie Buffy und Angel nun endgültig glücklich vereint waren, auch wenn sie es den beiden von – schweren – Herzen gönnten.
Die Anwärterinnen konnten es ihrerseits kaum erwarten wieder nach Hause zu ihren Eltern und ihren Freunden zu kommen. Auch auf sie wartete nun endlich ein normales Leben ohne mystische Pflichten.

Vorsichtig nahm Willow Kennedy das Baby ab und stand auf. Gemeinsam gingen sie die Treppen zu den anderen hinunter. Plötzlich blieb das dunkelhaarige Mädchen stehen.
„Aber wie sollen Buffy und Angel glücklich miteinander werden, wenn sie nichts mehr von ihrer Liebe wissen?“ fragte sie verwirrt.
Willow lächelte sie sanft an..
„Das werden sie bestimmt - da bin ich mir sicher....“

Langsam richteten Buffy und Angel sich auf. Verwirrt sahen sie sich um.
„Wo sind wir?“ fragte sie leise.
„Auf dem Hügel von Sunnydale, glaube ich. Zumindest kommt es mir hier bekannt vor.“ antwortete er nicht weniger verunsichert.
Sie standen auf und klopften sich den Staub von den Sachen.
Als sie sich gegenüber standen, sahen sie sich in die Augen und jeder der beiden fühlte wie sein Herz für einen Schlag aussetzte.
„Hi, ich... ich bin Buffy... ich, ja, mehr weiß ich auch nicht.“ sie lächelte hilflos.
Er nahm ihre Hand.
„Nun, ich bin Angel - und auch das ist alles, an das ich mich erinnern kann. Du weißt auch nicht zufällig, wie wir hierher gekommen sind und was wir hier machen?“
Sie sah sich um und schüttelte den Kopf.
„Keine Ahnung... aber es wird uns schon wieder einfallen, oder?“
Er zuckte mit den Schultern. Wieder trafen sich ihre Blicke und sie konnten sich kaum von den Augen des anderen lösen. Vorsichtig lächelten sie sich an.
Am Horizont begann es rosa zu schimmern und die ersten Vögel begannen ihren Gesang.
Langsam ging Angel auf den Rand des Hügels zu und setzte sich in das taunasse Gras. Buffy folgte ihm und ließ sich neben ihn fallen.
„Wie fühlst du dich?“ fragte er sie.
„Eigentlich gut. Etwas erschöpft und schwach, aber irgendwie frei und glücklich.“
Er nickte langsam.
„Ich fühle mich lebendig. So als wäre ich aus langem Schlaf oder so erwacht.“
„Das ist doch alles wirklich merkwürdig.“ flüsterte Buffy leise. „Ich wache hier auf, weiß nicht mehr über mein Leben, als dass ich Buffy heiße, 21 bin und hier in Sunnydale lebe.... und dass du da bist. Ich kenne dich nicht, doch gleichzeitig kommt mir dein Gesicht so vertraut vor, dass ich...“ sie hielt im Satz inne, als er sich ihr zuwandte und sie mit leuchtenden Augen ansah.
„Nun, wir scheinen uns mehr als nur zu kennen.“ begann er leise und sanft. „Denn wenn ich dich ansehe, weiß ich, dass du zu mir gehörst.“
Lange sahen sie sich tief in die Augen, dann näherten sich ihre Lippen und sie verschmolzen zu einem unendlichen Kuss.
So blieben sie sitzen, hielten sich an den Händen, küssten sich, beobachteten den Sonnenaufgang ... und verliebten sich zum zweiten Mal.

~ Cut ~
„Das – war’s !!!“
Sarah und David standen auf und gingen zu dem Rest der Crew. Alle waren sie bei der Außenszene dabei gewesen, da niemand die letzten Minuten von Buffy verpassen wollte. Nun lagen sie sich alle in den Armen und vergossen ein paar Tränen.
Nach einer ganzen Weile begannen sie die Sachen zusammenzupacken und zum Set zurück zugehen. Als jeder von ihnen seine Garderobe leergeräumt hatte, trafen sie sich in ‚Buffy’s Haus’, wo ein kleines Buffet aufgebaut war. Sie hatten entschieden, ihre kleine Abschiedsfeier nicht in einem Restaurant, sondern genau hier zu halten, wo sieben Jahre lang gelitten, geweint, geliebt und gekämpft wurde.
Bis in die Nacht saßen sie alle zusammen, erzählten sich die witzigsten Geschichten aus der Serie und spekulierten über die Zukunft.
Irgendwann hatte Sarah sich weggeschlichen und lief durch das Studio. Sie wollte sich alles noch einmal ansehen, Abschied nehmen. Sie ging durch die Kulissen der Sunnydale High, über die des Friedhof, in die der alten Villa von Angel.
Dort holte David sie dann ein.
„Hey du. So allein hier?“
Sie drehte sich um und lächelte ihn an, doch sie konnte die Tränen in ihren Augen nicht verbergen.
Langsam ging er auf sie zu und nahm sie einfach in die Arme. Worte würden ihr nicht viel bringen, das wusste er.
Ihren restlichen Rundgang gingen sie zusammen und irgendwann ließ Sarah ihre Hand in seine gleiten. Er drückte sie leicht und sie lächelte ihn an.
„Soll ich dich nach Hause bringen?“ fragte er sie leise, als sie wieder bei den anderen angekommen waren.
Sie nickte und holte ihre Sachen.

Schweigend liefen sie durch die Straßen von LA zu Sarah’s Wohnung. Es war warm und der Wind trieb die salzige Luft vom Meer zu ihnen.
Schließlich standen sie wieder einmal vor ihrer Haustür.
„Buffy und Angel haben eine neue Chance bekommen.“ flüsterte sie fast lautlos, als sie die Tür aufschloss. „Denkst du, es kann für uns auch irgendwann eine geben?“
Sie wollte sich nicht umdrehen, wollte nicht in seine Augen sehen und seine Erklärungen hören. Sie hatte das gar nicht fragen wollen, doch sie musste es einfach tun.
Plötzlich spürte sie seine Hände auf ihren Schultern, wie er sie langsam umdrehte. Er legte eine Hand unter ihr Kinn und zog sie zu sich, dann küsste er sie liebevoll.
Sarah erwiderte den Kuss auf den sie so lange gewartet hatte nur zu gerne.
Als er sich von ihr löste, funkelten seine Augen.
„Es tut mir leid - das hätte ich nicht tun sollen...“ murmelte er, doch noch bevor sie reagieren oder auch nur darüber nachdenken konnte, hatte er sie hochgehoben und die Tür mit dem Fuß geöffnet. „... zumindest nicht vor der Tür!“
Während er sie hinein trug, küsste er sie erneut und Sarah begann zu lachen.
„Was machst du?“ fragte sie ihn atemlos.
„Dich in dein Schlafzimmer tragen, und mir endlich erlauben dich zu lieben.“ flüsterte er ihr ins Ohr, bevor er sie sanft auf das Bett legte.
„Guter Entschluss...“ seufzte sie glücklich und schloss die Augen, als sie seine Lippen wieder auf den ihren spürte.


The End

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