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Touch the stars

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HELL
noch lebendig


Beiträge: 23


New PostErstellt: 22.04.04, 18:12  Betreff:  Touch the stars  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Touch the stars - Part 1 - A new job


Altersfreigabe: ab 6 Jahre
Teil: 1
Spoiler: zur Orientierung: die Geschichte spielt während der Dreharbeiten zur zweiten Staffel von AtS
Inhalt: Die Studentin Marisa Sanders muss während eines Praktikums in einer Künstleragentur mit David Boreanaz zusammenarbeiten. Leider endet jede Begegnung der beiden in wilden Streiterein.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Marisa/David Boreanaz, Andy Hallet, James Masters, Alyson Hannigan
Disclaimer:Ok, die Schauspieler sind eigenstädnige Personen, die - so hoffe ich doch - ihren freien Willen besitzen. Marisa entspringt meiner Fiktion und die Story ist ebenfalls von mir frei erfunden.



Sie war seit ungefähr 6 Stunden in Los Angeles. Ganz nebenbei hatte sie wahrscheinlich die mieseste Laune von allen Leuten in dieser Stadt. Ja, sie hatte einen Jetlag, aber anstatt brav im Gästehaus des Studentenwohnheims zu schlafen saß sie um 7 Uhr morgens in einem kleinen Straßencafé und trank einen viel zu starken Capuccino, der sie sicher noch mehr aufputschen würde. Und das konnte sie im Moment so gar nicht gebrauchen. Denn die nächsten Tage würden über ihre Zukunft entscheiden. Freundlich, höflich und vor allem ausgeschlafen wollte sie zu dem entscheidenden ihrer kaum begonnenen Karriere erscheinen. Vor einem Jahr hatte sie sich für dieses Stipendium in L.A. beworben und gebetet, dass sie wenigstens in die engere Auswahl käme – und das kam sie tatsächlich. Auf diese Chance hatte sie so lange gewartet. Ganze 200 Studenten durften jedes Jahr an dieser Privatuniversität ihr Studium beginnen, davon waren 50 auf ein Stipendium der Schule angewiesen. Und eine von den 50 wollte Marisa unbedingt sein.
Sie besaß zwar schon einen ganz guten Universitätsabschluss in Kommunikations- und Medienwissenschaften in Deutschland, doch hier in L.A. – speziell in dieser „Lagerstätte für Millionärssöhne“, wie ihr Bruder die Uni so treffend bezeichnet hatte – interessierte das wenig. Hier zählte knallharte Leistung und Erfahrung – oder eben ein dickes Bankkonto – hier legte man keinen Wert auf ein Stück Papier.
Tja, nun war sie hier, nach zig Telefonaten und jede Menge Charme hatte sie ein persönliches Gespräch mit dem ‚Oberguru’ (Danke, Bruderherz!) der Eliteschmiede. „Jede Menge Charme“ soll nicht heißen Marisa hätte sich das erhoffte Stipendium erschlichen. Sie war keineswegs auf den Kopf – dafür sprachen hier deutsch-französisches Doppeldiplom und ihr Praktikum in London. Sie war eben nie um eine Antwort verlegen – egal welches Thema. Nichts machte sie so schnell sprachlos und das war es, was man brauchte um dieses Stipendium zu bekommen, zumindest sagte ihr Vater das. Wahrscheinlich hatte er recht.
Alle aus ihrem Umfeld hatten gesagt, dass sie das Stipendium bekommen würde. Denn welche Uni lädt schon mögliche Studenten aus Deutschland zu persönlichen Gesprächen nach L.A. ein. Wahrscheinlich hatten die anderen auch damit recht. Nur darüber wollte sie sich jetzt nicht ihren Kopf zerbrechen, da sich dieser schon wie zerschlagen an fühlte.
Gedankenverloren durchblätterte sie nun die Wohnungsanzeigen der L.A. Times und erhoffte sich etwas passendes zu finden. Als Studentin mit Stipendium würde ihr zwar ein Zimmer im Studentenwohnheim zustehen, doch sie brauchte ihre Ruhe und ihre Freiheit. ‚Abnabeln’, wie ihre Mutter das mal genannt hatte. Marisa musste unwillkürlich lächeln.

‚Entschuldigung’, eine männliche Stimme machte sich in ihren Gedanken breit. Sie machte sich nicht die Mühe aufzuschauen. ‚Darf ich mich hierhin setzten?’, erklang die müde Stimme abermals. ‚Tun Sie, was sie nicht lassen können.’, gab sie mürrisch zurück. ‚Danke, wie freundlich.’, erschöpft ließ er sich auf die Bank fallen. **Warum muss es hier auch immer so voll sein? Und warum muss die Person, zu der ich mich gezwungenermaßen setze, so ein Giftzahn sein?**, schoss es ihm durch den Kopf, aber irgendwie war er zu müde um darüber nach zudenken. Er wollte sich jetzt nur das Skript für die nächsten Folgen ansehen und vielleicht sogar etwas Text lernen.

Doch nach einer viertel Stunde gab er es auf und wagte einen weiteren Versuch die Aufmerksamkeit seiner Tischnachbarin auf sich zulenken, doch er wollte eben Zeitung lesen. Er räusperte sich geräuschvoll, erntete aber keinerlei Reaktion. ‚Entschuldigen Sie abermals, doch könnte Sie mir vielleicht ein Stück ihrer Zeitung leihen?’ Sie reagierte nicht. Marisa hatte sich eindeutig vorgenommen jedes menschliche Leben um sie herum zu ignorieren. ‚Entschuldigung,...’,begann er erneut, doch sie unterbrach ihn barsch: ‚Tun Sie ein weiteres Mal, was sie nicht lassen können!’ ‚Und ich danke ein weiteres Mal für Ihre Freundlichkeit’, antwortete er mittlerweile amüsiert. **Was ist denn für eine Ausgeburt der Hölle?**, grinste er in sich hinein. Er beugte sich über den Tisch, um einen Teil der Zeitung zu ergattern und sah gerade, wie Marisa eine Wohnungsanzeige markierte und überflog diese unwillkürlich. ‚Ähm... an Ihrer Stelle würde ich dieses Angebot nicht in Erwägung ziehen, denn dieser Teil der Stadt ist ein ausgesprochen heißes Pflaster. Und außerdem ist der Preis einfach unverschähmt für so ein Loch!’ Sein durch aus gemeinter Rat an die offensichtliche Fremde stieß bei ihr auf weniger Anklang. ‚Vielleicht mag ich diese Gegend ja und vielleicht will ich Ihre Ratschläge gar nicht...’, giftete Marisa und sah ihren Gegenüber zum ersten Mal an. Anstatt weiter zu meckern hielt sie kurz inne. **Den kennst du doch!**, schoss ihr durch den Kopf und ein kurzes Kribbeln durch fuhr sie, **Nein, das ist unmöglich. Dieser Typ hier ist unrasiert und, ehrlich gesagt, ziemlich herunter gekommen. Und dieses lächerliche Baseballcap und diese Sonnenbrille. Das war einfach unmöglich.** Sie hatte ihn anscheinend verwechselt. ‚Was schon fertig mit den Beleidigungen oder hat es Ihnen die Sprache verschlagen?’, er schwankte zwischen Ironie und wirklichem Ärger. ‚Nein, tut mir leid. Ich hatte Sie nur mit einem Schauspieler verwechselt, aber da müssten Sie ja gut aussehen. Tut mir schrecklich leid.’, ihr Kommentar war wahrheitsgemäß und doch schrecklich bissig. Er starrte sie verblüfft an und sie fixierte ihn ebenfalls mit einem bösen Blick. ‚Wow, ich bin beeindruckt so viel Bösartigkeit am frühen Morgen!’, antwortete er kaum weniger bissig. ‚Ha, und das ist noch einer meiner guten Tage. Sonst bin ich noch...’, sie überlegte, was sie sagen könnte. ‚Bissiger, zickiger, böser, arroganter, gemeingefährlicher, ...? Ehrlich gesagt, könnte ich die Liste wunderbar fortsetzten,’ giftete er zurück. **Diese Frau kann einen wirklich aus der Fassung bringen.** ‚Und jemand wie Sie begegnet mir an meinem ersten Tag in dieser Stadt. Das kann ja heiter werden.’, grummelte Marisa. ‚Es wird hoffentlich auch das letzte Treffen dieser Art sein’, murmelte er in sich hinein und verließ das Café.



‚Ein Praktikum? Aber ich bin doch erst zwei Monate hier’, erstaunt blickte Marisa ihren Professor an. ‚Miss Sanders, Sie wissen, dass wir an unserer Bildungsstätte sehr viel Wert auf Erfahrungen in der Berufswelt legen. Und außerdem ist es nie zu spät oder zu früh für so etwas’, antwortete der ältere Mann bestimmt. ‚Bis jetzt waren unsere Studenten immer froh hier einmal raus zukommen – weg von uns Professoren’, er lächelte nun. ‚Ich... Also...’, sie suchte tatsächlich nach Worten, was nicht oft vor kam. Doch sie fasste sich wieder: ‚Es ist nicht so, dass ich nicht gerne Erfahrungen sammeln würde. Nur es scheint mir ein wenig früh. Wie bereits erwähnt genieße ich erst seit zwei Monaten und einer Woche ihren Unterricht.’ Sie war überrascht und bemühte sich ihre Worte abzuwägen. Eigentlich war dies das, worauf sie gewartet hatte – endlich raus in die Freiheit und wirklich etwas tun. ‚Ich bin mir über ihre Studienzeit völlig im Klarem. Und ich schätze ihre Arbeit hier sehr. Daher sehe ich mich im Stande einen Monat auf sie zu verzichten, damit sie Erfahrung in der Kundenbetreuung sammeln können.’ Da hang er also – der Haken: Sie sollte „Erfahrung in der Kundenbetreuung“ sammeln – kurz sie sollte lernen zu kriechen. Sie zog scharf Luft ein. ‚Kein Grund zu Unmut!’, Prof. Miller lachte kurz auf, ‚Sie wissen, wie sehr ich Ihre ehrliche und erfrischende Art schätze, nur manchmal sind Sie eben zu direkt. Sich zu zügeln und auch mal einige bissige Kommentare herunter zuschlucken kann im wahren Leben sehr hilfreich sein.’, er machte eine bedeutende Pause, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen und fuhr dann fort: ‚Wenn sie unseren Mamasöhnchen hier den Kopf waschen ist das eine Sache, da draußen aber bestehen Sie so nicht lange!’ Er war offen gewesen – wie immer. Die junge Studentin aus Deutschland wusste wie es an dieser Schule zuging. Sie kannte die Vor- und Nachteile am Studieren an einer Elite-Uni.
Sie lächelte unwillkürlich als er ihr Verhalten gegenüber den ganz kleinen Möchtegerns beschrieb, die an der Schule ihre Zeit, die Zeit der Professoren und Papas Geld verschwendeten. Letztendlich gab sie sich geschlagen: ‚Sie haben ja recht. Ich bin manchmal etwas – na ja sagen wir – aufbrausend.’, beide lächelten. ‚Und wie soll dieses Praktikum aussehen?’ – ‚Wie Sie wissen bauen die Praktikaplätze unserer Studenten auf unseren Kontakten auf’, begann er und erntete ihren ungeduldigen Blick. **Daran müssen wir auch noch arbeiten.**, notierte er in Gedanken. ‚Also, gut. Sie werden in einer Künstleragentur arbeiten. Um genauer zu sein eine Künstleragentur für Schauspieler.’ – ‚Na toll. Soll ich irgendwelchen gestrandeten Möchtegernschauspielern Jobs verschaffen?’, platze sie heraus. ‚Zügeln Sie sich, Miss Sanders!’, maßregelte sie der Professor streng. Sie lehnte sich still schweigend in ihren Sessel zurück. ‚Wenn Sie weiter so unkooperativ sind studieren Sie nicht mehr lange hier!’


‚Guten Tag, mein Name ist Marisa Sanders. Heute beginnt mein Praktikum bei Mr. Harrison.’, stellte Marisa freundlich bei der Empfangsdame des Bürokomplexes vor. **Scheint doch nichts für gestrandete erfolglose Schauspieler zu sein.**, stellte fest, während ihr Blick durch die große, helle Empfangshalle des Hochhauses schweifen ließ. ‚Hach, ja man hatte Sie angekündigt. Mr. Harrisons Büro befindet sich im 10. Stock’, die Frau mittleren Alters nickte freundlich und wandte sich wieder der Post zu. Ohne weitere Instruktionen erwarten zu können, wo genau dieses Büro im 10. Stock des riesigen Gebäudes sein sollte, machte Marisa sich auf den Weg zum Fahrstuhl.

‚10. Stock – Harrison & August Actors Managment – Hauptsitz. Büro von Mr. Jason Harrison.’, erklang eine freundliche Stimme im Aufzug, während die Türen sich eröffneten. Wider Erwarten traf Marisa weder auf lange schmale Gänge, noch auf endlos viele Türen. Vor ihr befand sich ein helles freundliches Büro mit einem großen Schreibtisch auf der einen Seiten und einigen Sitzgelegenheiten auf der anderen.
Plötzlich öffnete sich die große Tür vor ihr, die wahrscheinlich das Ende des Büros markierten. Eine etwa 35jährige junge Frau kam ihr lächelnd entgegen. ‚Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen? Ich bin Julie Ericson.’, die Frau streckte Marisa ihre Hand entgegen. Diese schüttelte die Hand pflichtbewusst. ‚Also... eigentlich wollte ich zu Mr. Harrison, da ich heute ein Praktikum bei ihm beginnen soll.’, stammelte Marisa etwas verwirrt, denn so ein großes Büro hatte sie wirklich nicht erwartet. Sie hatte eher an ein kleines Kabuff gedacht, doch an so etwas konnte man bei den Kontakte der Uni wohl nicht in Alpträumen denken. ‚Oh, ich habe ganz vergessen mich vorzustellen: Mein Name ist Marisa Sanders.’, fügte sie noch schnell hinzu. Das Lächeln von Julie Ericson wurde noch breiter: ‚Ach ja, die Studentin. Ihr Professor hat schon von Ihnen geschwärmt. Er hält große Stücke auf sie.’ – ‚Oh, danke’, erwiderte Marisa verblüfft. – ‚Leider ist Jason – also Mr. Harrison – im Moment nicht da. Er ist bei einem Kundentermin. Zur Einführung sollen Sie sich schon mal mit ihren Aufgaben vertraut machen...’, begann Julie ihre Erläuterungen und Marisa glaubte, man würde ihr jetzt die Kaffeemaschine und den Kopierer vorstellen. ‚Kommen Sie!’, forderte Julie Marisa freundlich auf und führte Sie in das Büro von Mr. Harrison. Dieses Büro war mehr als doppelt so groß, wie das von Julie. Ein riesiger Schreibtisch bildete das Zentrum in dem verglasten Raum, der einen traumhaften Blick über L.A. frei gab. Maria hatte das Ganze wirklich ziemlich unterschätzt.
‚So, Mr. Harrison meinte Sie sollten sich mit einigen Aufträgen bekannt machen. Er hat auch schon ein paar Aufgaben für Sie bereit gelegt.’, Julie zeigte auf den Schreibtisch, auf dem sich einige Akten befanden, und reichte Marisa einen Umschlag. ‚Mr. Harrison kehrt sicher in ein bis zwei Stunden zurück. Er lässt ausrichten, dass sie sich hier wie zu Hause fühlen sollen. Da ist der Kühlschrank mit Erfrischungen und hier ist ihr Laptop, mit dem sie arbeiten können. Doch setzten Sie sich lieber nicht hinter seinen Schreibtisch, dass hat er nicht so gern!’, zwinkerte Julie lachend. ‚Und wenn irgendetwas sein sollte: Ich bin im Vorzimmer.’ Julie schenkte Marisa noch ein ermutigendes Lächeln und verschwand.


Marisa ließ sich auf einen der Sessel, die sich vor dem großen Schreibtisch befanden, fallen und atmete tief durch. **Jetzt wird’s ernst. Bleib ganz ruhig.**
Als erstes ging sie die Akten durch, die ihr bereit gelegt wurden. Erstaunt stellte sie fest, dass einige bekannte Persönlichkeiten hier unter Vertrag standen. In dem Umschlag, den Julie Marisa gegeben hatte, standen einige entschuldigende Worte für Mr. Harrisons Abwesenheit. Er sagte ebenfalls, sie solle sich wie zu Hause fühlen. Außerdem wies er sie darauf hin, dass sie auf der Firmenhomepage nähere Informationen zu der Agentur finden würde.
Ihre erste Aufgabe sollte daraus bestehen, dass sie am PC eine fiktive Präsentation erstellen sollte.
‚Ich und Technik – was für ein zauberhaftes Team’, resignierte sie.

Nach zwei Stunde hatte Marisa sich durch die Homepage gekämpft und mit der Präsentation begonnen. Auf der Internetseite hatte sie gelesen, dass die Agentur sowohl in New York, als auch in London, eine Zweigstelle hatte und überall erfolgreich agierte.
Die Präsentation jedoch lief weniger gut. Zwar mangelte es ihr nicht an Ideen, nur das Programm des Computers war ihr völlig fremd und sie hatte das Gefühl gegen eine Wand zu laufen. Verbissen kämpfte Marisa sich durch den Datendschungel und bemerkte nicht, wie sich plötzlich die Tür öffnete.

Der junge Mann betrat das Büro, stellte sich leise hinter Marisa und betrachtete den PC.
‚Na, das würde ich aber an Ihrer Stelle nicht machen, außer Sie sind darauf aus alle Daten zu löschen!’ Marisa zuckte erschrocken zusammen. Doch nicht nur das plötzliche Auftreten des Unbekannten ließ sie zusammen zucken, auch seine Warnung machte sie nervös. Zu allem Ärger kam ihr seine Stimme schrecklich bekannt vor. Sie fuhr herum und mit einem empörten ‚SIE!!??’, seinerseits begrüßt zu werden. ‚Das könnte ich auch fragen!’, empörte Marisa sich ebenfalls. Er fasste sich schnell wieder: ‚Ich warte auf Jason, und Sie sind also die neue Praktikantin, wenn ich Julie richtig verstanden habe.’, er musterte sie anzüglich und konnte sich sein Grinsen nicht verkneifen. Vor ihm stand der selbe Drachen, mit dem er sich vor vielleicht zwei Monaten so köstlich gestritten hatte. ‚Dass ich Sie noch einmal wieder treffe. Heute muss mein Glückstag sein!’, gab er mit einer deftigen Prise Sarkasmus an. ‚Oh, das Vergnügen ist ganz meinerseits.’, gab Marisa säuerlich zurück. **Was will dieser schmierige Typ denn hier? Immer noch dieselbe alte Baseballjacke mit dem lächerlichen Cap dazu und die hässliche Sonnenbrille setzt er auch nicht ab.** Marisa hätte wirklich jeden hier erwartet – nur ihn nicht.

Dass sie sich noch an ihn erinnern würde und er sich an sie, hatte sie allerdings auch nicht erwartet.
‚Was wollen Sie eigentlich hier? Ich meine, so wie Sie aussehen, gehören Sie wohl kaum in eine so renommierte Agentur!’, sie rümpfte die Nase, wahrscheinlich erwartete sie, dass er stinken würde – tat er aber nicht. Doch ganz unrecht hatte sie nicht. Er war das komplette Gegenteil von ihr: alte Jeans, darüber eine zerschlissene Baseballjacke. Und auch sonst hatte er schon besser ausgesehen. Sie dagegen sah in ihrem schicken Kostüm fast schon ‚overdressed’ aus. Er lächelte nur süffisant, anstatt zu antworten. Sie verschränke abweisend die Arme vor der Brust und sah ihn böse an. ‚Sagen Sie schon, was wollen Sie hier? Ich habe leider keine Lust meine Zeit mit Ihnen zu verschwenden!’, zickte Marisa ihn an. ‚Ich erkläre es mal so: Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn!’, er grinste breit, doch im Filmbusiness gehörte keineswegs mehr zu den „blinden Hühnern“. ‚Denn auch eine kleine Studentin, wie Sie es anscheinend sind, darf den großen Leuten mal über die Schulter schauen.’, er grinste nun spöttisch. ‚Ach, und ausgerechnet Sie wollen zu den „großen Leuten“ gehören?’, sie zog spöttisch eine Augenbraue hoch. ‚Na ja, ich bin nicht hier um mich als neue Putzfrau zu bewerben!’, stieß er bösartig heraus. ‚Bitte?! Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind?’, ihre Stimme nahm an Lautstärke zu und klang etwas schrill.
Doch er konnte leider nicht mehr antworten, da plötzlich die Tür geöffnet wurde und ein etwa 40jähriger Mann im Designeranzug den Raum betrat. Mit schnellen Schritten begab er sich auf die Streithähne zu und reichte Marisa seine Hand. ‚Entschuldigen Sie, Ms. Sanders, dass ich sie habe so lange warten lassen. Ich bin Jason Harrison. Doch es dauert nur noch einen Moment, dann bin ich ganz für Sie da!’, er drückte Marisa freundlich lächelnd ihre Hand und drehte sich dann zu ihrem Kontrahenten. ‚David, schön dass du Zeit hattest. Wie geht’s Kumpel?’, Harrison drückte fröhlich die Hand des Baseballtypen. ‚Kann nicht klagen, Jason!’, erwiderte dieser freundlich lächelnd und nahm seine Brille ab. ‚Ja, wie ich sehe, habt ihr euch schon kennen gelernt. Das ist ja die beste Grundlage für gemeinsames Arbeiten!’, Harrison klang etwas euphorisch und rieb sich die Hände. ‚Ms. Sanders, das ist David Boreanaz, aber ich schätze, das wissen Sie bereits. Ich komme gleich zum Punkt: Sie werden wahrscheinlich in Zukunft zusammen arbeiten!’, er lächelte die beiden strahlend an. Marisa starrte ihren Gegenüber stumm an. **Bitte wer?**, schrie sie innerlich auf und hatte plötzlich das unnachahmliche Bedürfnis ihren Kopf mehrmals gegen die Tischplatte zu bewegen.
Auch David Lächeln verschwand. **Mit diesem Giftzahn!**, schoss es ihm durch den Kopf. Harrison blickte erwartungsfroh von einem zum anderen, doch er ignorierte die seltsamen Reaktionen: ‚Ms. Sanders, wenn Sie kurz draußen warten würden. Ich muss noch etwas mit David besprechen!’ – ‚Ja, natürlich. Lassen Sie sich Zeit.’ Marisa wollte eigentlich nur noch weg. Als sie fluchtartig den Raum verließ hörte sie noch wie sich David grummelte: ‚Mit der arbeiten? – Ich?’

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Das war der erste Streich - der zweite folgt - sagen wir bald! ;)

Um Feedback wird freundlichst gebeten!


[editiert: 09.05.04, 13:35 von HELL]
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HELL
noch lebendig


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New PostErstellt: 24.04.04, 22:37  Betreff: Re: Touch the stars  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Touch the Stars – Part 2
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Schnell schloss sie die Tür hinter sich, um sich dann erschöpft dagegen zulehnen. **Nur kurz die Augen schließen und wieder aufwachen. Vielleicht war es ja doch nur ein Traum?** ‚Ms. Sanders, alles okay? Sie sehen so blass aus?’, die besorgte Stimme von Julie durch drang Marisas Gedanken. ‚Was? Ich... Nein danke, alles in bester Ordnung.’, entgegnete diese schnell. ‚Wo kann ich mich denn hier frisch machen?’, sie versuchte ein Lächeln und hatte sich wieder gefangen. ‚Dort die Tür durch! Ist auch wirklich alles okay?’, Julie schien sich nicht allzu schnell abwimmeln zu lassen. ‚Machen Sie sich keine Sorgen.’ Marisa entwand sich Julies besorgten Blicken und flüchte sich auf die Toilette.
**Weißt du, wer das gerade war? Weißt du das!!??** Panik stieg in Marisa auf. ‚Ich bin so eine Idiotin!’, stieß sie verächtlich heraus und betrachtete sich im Spiegel in der Hoffung auf ihrer Stirn das Wort „Idiot“ lesen zu können. **Von solchen Typen träumen andere Frauen und du sollst mit ihm arbeiten!** ‚In den Träumen ist er aber sicher nicht so geschwätzig.’, murmelte Marisa vor sich hin, als ob sie aus eigener Erfahrung sprechen würde
Nun straffte sie die Schultern, zog ihr Kostüm zurecht und betrachtete sich mit einem wohlwollenden Blick im Spiegel. ‚Job ist Job. Wollen wir doch mal sehen, wer hier zuerst klein bei gibt!’, Marisa konnte sich hier siegssicheres Grinsen nicht verkneifen und trat aus dem Toilettenraum hinaus


‚Ms. Sanders, Jason hat nach Ihnen gefragt. Aber geht es Ihnen wirklich gut?’, Julies Blick ruhte zweifelnd auf Marisa. ‚Keine falsche Panik, Ms. Ericson. Mir geht es blendend.’, strahlte Marisa doch etwas unsicher. ‚Nennen Sie mich Julie!’ – ‚Marisa’, gab diese nickend zurück.
‚Marisa, Ihr Typ ist gefragt’, Julie nickte in Richtung Bürotür und wand sich dann wieder ihrer Arbeit zu.
Marisa setzte ein geschäftliches Lächeln auf.
**Was mache ich mir überhaupt für Gedanken? Ich habe kein geschäftliches Lächeln. Ich weiß ja noch nicht mal wie das aussieht.** ‚Auf in den Kampf’, murmelte Marisa noch und öffnete die Tür


‚Schön Sie wieder zu sehen.’, Harrison erhob sich lächelnd hinter seinem Schreibtisch um Marisa abermals die Hand zu schütteln. ‚Ich möchte Sie erst mal ganz förmlich hier in unserer Agentur begrüßen. Wie ihr Professor Ihnen bereits erläutert hat, werden Sie in die Kundenbetreuung eingewiesen. Und wie lässt ich so etwas besser üben als am lebenden Objekt?’, Harrison lachte freundlich. David murmelte etwas unverständliches, was ihm einen pikierten Blick von Marisa einfing.
Harrison bat Marisa neben David Platz zu nehmen. ‚Kommen wir gleich zum Wesentlichen, denn ich will euch beide nicht lange aufhalten..’, fuhr Harrison fort, doch er unterbrach sich zugleich selbst: ‚Ms. Sanders, es ist doch okay, wenn ich „Du“ sage?’ – ‚Natürlich, kein Problem.’, nickte diese ab. ‚Ich hatte mir überlegt, dass du in diesem vier Wochen, einen unserer Klienten begleitest und ihm zur Seite stehst. Damit bekommst du einen sehr guten Arbeitseinblick und kannst selbstständig handeln und arbeiten.’ David lachte spöttisch auf: ‚So nennst du das also, alter Kumpel?’ – ‚David, bitte!’, mahnte Jason. David schwieg wieder und ließ Jason sein Sprüchlein aufsagen. **Nett, wie er ihre Arbeit beschreibt: „Selbstständig ... Arbeitseinblick ... blabla.“ Kann er nicht einfach sagen, dass ich diese kleine Studentin babysitten soll, nur weil die keine Ahnung hat, wie man mit Menschen umgeht. Lächerlich! Und warum gerade ich? Hab ich Jason irgendwas getan?** Zähneknirschend ließ David sich das Angebot durch den Kopf gehen. **Andererseits, Jason sagte auch, dass ich ihr wenn’s sein muss den Kopf waschen soll. Und das hat die Kleine ja wohl bitter nötig!** Er fing unweigerlich an zu grinsend. Marisa bemerkte das durch einen Seitenblick und war sichtlich irritiert.

‚Fühlst du dich dieser Aufgabe gewachsen? Mich würde es wirklich freuen, wenn du mit David arbeiten würdest. Immerhin ist er eines unserer besten Pferde im Stall!’, lachte Jason. David grinste selbst gefällig.
**Kann er nicht gleich sagen, dass er mich zu diesem Idioten abschieben will, damit er selbst in Ruhe arbeiten kann? Aber warum gerade der? Ich habe keinen Bock Babysitter zu spielen und die Starallüren ertragen zu müssen.**
Fieberhaft überlegte Marisa, was sie antworten sollte. ‚Also...’, begann sie gedehnt, ‚Es ist nicht so, dass mir diese Aufgabe nicht gefallen würde.’ **War das jetzt zu sarkastisch. Ich sollte wirklich darauf achten wie ich manche Dinge sage.** ‚Nur sind Sie ... ich meine, bist du sicher, dass du mir diese Aufgabe übertragen willst?’, sie zog skeptisch eine Augenbraue hoch und machte eine Pause, um ihre weiteren Worte abzuwägen. ‚Außerdem bekomme ich ja dadurch gar keinen Einblick in deine Arbeit als Manager und Agenturchef!’, sie klimperte mit den Wimpern und lächelte unschuldig.
‚Siehst du Jason? Ich habe dir doch gleich gesagt, dass sie sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlt!’, David lächelte nun siegessicher. ‚Außerdem komme ich auch allein zurecht, Ms. Sanders.’ **Jetzt komm schon! Lehn das Angebot ab! Sag endlich „NEIN!“**, bettelte er innerlich. **Was denkt sich der Typ eigentlich? Ich und nicht mit ihm zurecht kommen? Der lernt mich kennen!**
‚Andererseits...’, begann Marisa erneut, noch bevor Jason antworten konnte. Sowohl Jason als auch David wurden hellhörig. ‚Was andererseits?’, David fixierte Marisa, er klang gereizt. ‚Andererseits, denke ich, dass ich mit Ihnen schon klar komme.’, belächelte sie David. ‚Es ist ein Job und dafür bin ich dankbar. Außerdem hat Jason recht, ich kann sicher prima Erfahrungen sammeln!’, Marisa setzte einen gespielt nachdenklichen Blick auf. David schluckte hart. **Nein! Bitte nicht!** **Allein sein blödes Gesicht sind die vier Wochen Stress wert – hoffe ich.** ‚Na dann, auf gute Zusammenarbeit zwischen euch beiden!’, Jason lächelte glücklich. **Hoffen wir, dass das gut geht...**
‚David, du bist für’s erste entlassen. Ich meld mich demnächst bei dir!’, ergriff Jason nach einer kurzen Pause wieder das Wort. David erhob sich sichtlich erleichtert endlich den Raum verlassen zukönnen. ‚Jason.’, er nickte seinem Manager zu. ‚Ms. Sanders.’, fügte er belanglos hinzu und würdigte ihr keines Blickes. ‚Mr. Boreanaz.’, gab diese nicht weniger gelangweilt zurück.
Gerade als David hinaus in die Freiheit wollte wurde er von Jason zurück gerufen. ‚Warte mal, David. Wie wäre es, wenn ihr beide heute Abend essen geht. Nur um euch kennen zulernen. Natürlich auf Firmenkosten.’ ‚Essen?’, stieß David zweifelnd heraus. ‚Wir?’, fügte Marisa hinzu. ‚Warum denn nicht?’ **Wenigstens sind die beiden sich darin einig: scheinbar kein Interesse.**, schoss es Jason durch den Kopf. Er fuhr fort: ‚Ich wollte mit Marisa noch deine Programm für die nächsten vier Wochen durchgehen, damit sie mit allen Projekten vertraut ist – versteht sich. Und ich glaube, dass ein gutes zwischenmenschliches Verhältnis ist auch förderlich für das geschäftliche.’ Jason zog eine Augenbraue hoch und sah die beiden streng an.
**Klang das gerade wie eine Drohung. Ich sollte beim nächsten Mal netter sein – vielleicht.** –
**Will mein Manager mir das etwa befehlen? He, der arbeitet für mich und nicht ich für ihn!** –
**Das klang aber gar nicht so freundlich. Ich sag lieber schnell ja, sonst hab ich mir’s schon am ersten Tag vermasselt.**
‚Ich denke, damit haben Sie völlig recht.’, sie lächelte freundlich. **Oh man, dabei kannst du so schlecht lügen.** ‚Wenn das so ist’, David zuckte mit den Schultern. ‚Ich hol’ Sie gegen 6 hier ab, ok?’ – ‚Natürlich.’, antwortete sie kalt.
**Idiot.** – **Zicke.**
Damit verließ David den Raum.

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Einige Zeit später......

‚Wären das alle Termine in diesen vier Wochen?’ – ‚Zumindest die, die bis jetzt gebucht sind. Es kommen meist noch kurzfristige Interviewtermine hinzu. Du solltest eben nur darauf achten, dass nicht zu viel gebucht ist bzw. dass David alle Termine einhält.’, Jason reichte Marisa lächelnd einen Ordner mit den Plänen für den nächsten Monat. ‚David ist eigentlich meistens recht diszipliniert nur manchmal nimmt sein Chaos einfach überhand!’ Jason konnte sich das Lachen nicht verkneifen, doch schnell fasste er sich wieder und kam zum eigentlich Geschäft: ‚Du bekommst von uns ein Firmenhandy, mit dem du eigentlich immer erreichbar sein solltest. Falls Probleme auftreten sollten, müssten die sofort geklärt werden. Es wird nichts auf die lange Bank geschoben, denn das würde Zeit und Geld kosten. Verstanden?’ – ‚Natürlich, was sonst?’, antwortete Marisa nüchtern.
Den ganzen Nachmittag hatte sie damit zu gebracht sich über den Menschen David Boreanaz und dessen Karriere zu informieren. Da Jason meinte, sie würde ihn in den nächsten Wochen „verkaufen“ müssen. **Warum klingt Schauspielerei immer so verächtlich nach Prostitution?**, war das einzige, was sie gedacht hatte während sie Jason geduldig zugehört hatte.
Der Job war durch die Belehrungen nicht interessanter geworden.
Ihre Gedanken schweiften kurz vom Gespräch ab, als sie für einen Moment den Ausblick ins frühlingshafte Los Angeles genoss.
‚Marisa, ist das klar?’, riss Jason sie plötzlich aus ihren Gedanken. Sie zuckte merklich zusammen und stammelte: ‚Bitte, was? Ich ... also ...’ – ‚Du meinst, du warst gerade nicht hier?’, Jason blickte nun auch aus dem Fenster. ‚Es sind für den ersten Tag vielleicht etwas viele Informationen’, begann er lächelnd, doch Marisa unterbrach ihn: ‚Nein, so ist es nicht! Ich bin nur kurz abgeschweift!’ – ‚Schon gut! Du brauchst dich nicht zurechtfertigen!’
Doch irgendwie fühlte Marisa sich davon nicht überzeugt.
‚Noch etwas wichtiges...’, begann Jason und errang damit wieder Marisas volle Aufmerksamkeit. ‚Keine Alleingänge! Jedes Angebot, was David bekommt oder du für ihn entgegennimmst wird mit mir abgesprochen! Klar?’ – ‚Natürlich, ich werde dich über alles informieren. DU bist ja der Manager – ich dagegen nur ... Was auch immer... ’, nickte Marisa verstehend und fragte sich zum ersten Mal direkt, welche Funktion sie in Wirklichkeit inne hatte. ‚Am besten du schickst bei Fragen oder neuen Terminen ein Fax oder eine Mail, oder du rufst eben an.’, mit diesen Worten reichte er ihr das Handy.
Marisa begann nun ihre Sachen zu packen. Neben dem Ordner und dem Handy waren noch zahlreiche Probeverträge mit dabei, damit sie bei möglichen Vertragsabschlüssen zwielichtige Angebote erkennen konnte. **Kann dieser Schauspieler das nicht selbst? Ich bin anscheinend wirklich das Kindermädchen.** Sie seufzte.
Sie verabschiedete sich bei Jason, der sie noch mal an das Essen mit David an diesem Abend erinnerte.
**Und ich hatte es gerade so schön verdrängt.**

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Vampire sind echt so Mädchen.
Und wenn man ihnen eine scheuert, dann heulen sie!"
Christian Tramitz in "Tramitz & Friends"
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HELL
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New PostErstellt: 24.04.04, 22:40  Betreff: Re: Touch the stars  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Touch the stars – Part 3

Dinner für two



Seit geschlagenen 15 Minuten wartete Marisa auf David und langsam machte es keinen Spaß mehr die untergehende Frühlingssonne zu genießen. Sie seufzte laut.
**Typisch Schauspieler. Wahrscheinlich legt er noch Make up oder Haargel nach.**
Sie schüttelte den Kopf und lachte leise.
Gedanken versunken blätterte sie ihren Terminkalender durch.
Während Marisa die kleinen Erinnerungen am Rande durchsah, bemerkte sie nicht wie ein 69er Cadillac vor ihr zum Stehen kam. Erst das laute Hupen riss sie aus ihren Gedanken.
Als sie aufsah wurde sie sogleich von Davids genervten Blick begrüßt, der mittlerweile aus dem Wagen gestiegen war. „Na Prinzessin, träumen wir etwa?“
Sie verdrehte genervt die Augen. „Was sollte das denn jetzt? Erst kommen Sie ewig nicht und dann werden Sie sofort unruhig, wenn ich nicht gleich los renne.“ – „Wie wäre es, wenn Sie aufhören zuquengeln und einfach einsteigen!“, befahl er ihr genervt und stieg ins Auto. Verblüfft starrte sie auf den Fleck, an dem David eben noch gestanden hatte und stieg letztendlich ein, während sie gedanklich Flüche ausstieß.


„Hier die Weinkarte, Sir“, galant reichte der Kellner David die Weinkarte und zog sich wieder zurück.
„Was trinken Sie lieber: Rot- oder Weißwein? Ich bevorzuge ....“ – „Ich trinke nicht während der Arbeitszeit!“, unterbrach sie ihn steif. – „Sie haben recht. Bleiben wir lieber bei Eistee. Sonst wird die kleine Studentin noch betrunken und man wirft mir vor, ich hätte Minderjährige zum Alkoholkonsum verführt“, frotzelte der Angel-Darsteller. – „Was wollen Sie eigentlich?“, fuhr Marisa ihn an. – „Bitte? Ich? Sie werden doch gleich pampig.“, entrüstete er sich. – „Sie setzen ja auch alles daran mich zunerven!“, fuhr die junge Frau David an und ihre Stimme nahm an Lautstärke zu. – „Halten Sie sich zurück, Kleines, man kennt mich hier!“, zischte David. – „Natürlich David Boreanaz – der große Serienheld und Schauspieler. Sogar bis über die Grenzen ihres Wohnviertels bekannt, was?“, da war sie wieder – die böse Ironie. – „Wie ich sehe, sind wir uns wenigsten in der Sache einig, das ganze hier schnell zu beenden“, er seufzte erschöpft und sagte mehr zu sich selbst: „Ich weiß gar nicht, was sich Jason dabei gedacht hat, so ein Greenhorn – wie Sie – auf mich anzusetzen!“ – „Sie haben keine Ahnung wer ich bin oder wie qualifiziert ich für diesen Job bin“, Marisas Augen funkelten kampflustig. – „Ich bin mir sicher, dass sie das alles ganz toll und qualifiziert erledigen werden. Nur die Tatsache, dass Sie diese Dinge für mich erledigen bereitet mir Kopfschmerzen.“ – „Vielleicht sollten Sie mal zum Arzt wegen diesen Schmerzen?“, spottete Marisa herablassend.
David wollte gerade noch einen drauf setzen als die Bedienung kam um die Bestellung entgegen zunehmen.


Stumm erwarteten die beiden ihre Bestellung und würdigten sich keines Blickes.
Plötzlich begann Marisa zu husten und trank schnell einen Schluck Wasser.
„Ignorante Idioten!“, zischte sie und David sah überrascht auf, in der Annahme er selbst wäre gemeint. „Keine Angst, diesmal sind nicht Sie der Grund meiner guten Laune. Ich inhaliere nur grade gasförmigen Krebs aus feinsten Zigarren!“, stieß sie angeekelt heraus und David nickte nur.
Marisa drehte sich zu dem Verursacher des Rauches und bat ihn freundlichst das Rauchen doch bitte einzustellen. Der ältere Herr belächelte sie nur und sagte: „Kleines, diese Zigarre kostet 50$. Und für dich werde ich sie sicher nicht aufgeben!“ Damit drehte er sich wieder um und hinterließ eine verblüffte Marisa.
„Das war nicht ...“, begann sie. „... nett?“, vervollständigte David. – „Mir wäre schon noch das passende Schimpfwort eingefallen. Darauf können sie Gift nehmen!“, sie war sichtlich wütend geworden. Entnervt wedelte sie mit den Händen um den Rauch zu vertreiben. „Sehe ich etwa wie jemand aus, den man nicht ernst nehmen kann? Sehe ich wie jemand aus, den man einfach abwimmelt?“, Marisa schien mit jeden Wort wütender zuwerden.
Um einen Angriff seitens Marisa auf älteren Herren zu vermeiden machte sich David lieber selbst auf die Situation zu retten.
Kurzerhand erhob er sich und trat an den Tisch des älteren Ehepaars. „Die Lady hat Sie eben gebeteten ihre Zigarre auszumachen und Sie waren eher weniger freundlich. Seien Sie einfach ein Gentleman und beachten Sie den Hinweis!“, forderte er den Mann gelassen auf. Dieser sah ihn verblüfft an und erwiderte etwas unfreundlicher als David: „Warum sollte ich das denn tun? Wenn Sie oder diese Lady ein Problem damit haben können Sie ja gehen!“ – „Gute Idee, aber Sie könnten auch das Nichtraucherschild beachten oder noch besser: Hier haben Sie ein paar Dollar. Kaufen Sie sich dafür einen guten Scotsh, der schmeckt und riecht besser!“, mit diesen Worten fischte David einen 5$-Schein aus der Hosentasche und ließ ihn auf den Tisch gleiten. Erwartungsvoll sah der Schauspieler den Raucher an. Dieser gab letztendlich, auch unter den Bitten seiner Begleiterin, dass er auf den jüngeren Mann hören solle, seine Zigarre auf. Mit einem bissigen „vielen herzlichen Dank“ verabschiedete sich David und kehrte an seinen eigenen Tisch zurück
„Wow, du bist ja soooo mutig und cool!“, machte Marisa gespielt große Augen. – „Tja, ich spiele halt schon bei den großen Jungs mit!“, ging David auf das Spiel ein. – „Sie hätten das wirklich nicht tun müssen. Solche Typen, wie den, verspeise ich zum Frühstück!, Marisa versteifte sich wieder, – „Ach, kommen Sie. Das war doch nicht der Rede wert! Sie brauchen sich auch gar nicht zu bedanken“, er grinste erwartungsfroh. – „Ich werde jetzt nicht sagen, dass ich Ihnen eh nicht gedankt hätte. Den Gefallen tue ich Ihnen nicht. Pech.“ servierte Marisa David ab. Und wieder musste er seine Antwort herunter schlucken, da ihr Abendessen gebracht wurde.


Sie aßen ohne sich viel mit einander zu unterhalten. David fragte nur einmal, ob es Marisa schmecken würde. Doch diese machte sich gar nicht erst die Mühe ihren Gegenüber dasselbe zufragen. Die beiden hingen einfach nur ihren Gedanken nach.
Als ihre leeren Teller abgeräumt wurden, entschuldigte sich David kurz mit der Begründung schnell etwas holen zumüssen.
Kurz nachdem der dunkelhaarige Mann verschwunden war machte sich auch Marisa auf um sich frisch zumachen. Auf dem Weg zu den Toiletten sah sie wie David irgendetwas in seinem Mantel, der an der Gardarobe hing, suchte. Dabei musste sie feststellen, dass er verteufelt gut aussah. Das weiße Hemd und die dunkelblaue Hose unterstrichen seinen gutgebauten Körper. Er konnte sich wirklich sehen lassen.
**Viel besser als die blöde Baseballjacke.** Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Doch schnell besann sie sich auf die Tatsachen. Sie müsse für David arbeiten – nicht mehr – nicht weniger.
**Schade eigentlich**, schoss es ihr durch den Kopf, doch schnell vertrieb sie den Gedanken wieder.


Als Marisa von der Toilette zurückkehrte, sah sie, wie David sich unruhig umsehend an ihrem Tisch saß. Als er sie entdeckte huschte etwas, was man als erleichtertes Lächeln deuten könnte, über sein Gesicht. „Na, haben Sie mich vermisst!“, grinste Marisa.
David musterte sie wohlwollend bevor sie sich setzte. „Ehrlich gesagt: Nicht im Geringsten. Ich habe einfach nur die Ruhe genossen!“, log er ohne rot zuwerden und grinste ebenfalls.
„Ach so, der Grund weswegen ich weg war. Hier!“, David legte Marisa ein Blatt Papier vor. Sie sah ihn fragend an. „Einfach nur lesen!“, er lächelte kurz und sie beäugte das Schreiben.
Angestrengt bemühte sie sich bei der geringen Beleuchtung die Schrift zu entziffern. Doch leider gelang es ihr unter Fehlen ihrer Lesebrille nicht wirklich.
„Ähm ... also ich würde es ja wirklich gerne lesen. Doch die Tatsache, dass meine Brille friedlich in meiner Wohnung liegt macht das Ganze etwas schwierig“, entschuldigte Marisa sich. – „Sie tragen eine Brille?“, fragte David verblüfft. – „Nur eine Lesebrille!“ **Die ich verdammt hasse.**, fügte sie in Gedanken hinzu. – „Versuchen Sie es doch mit der!“, mit diesen Worten reichte David ihr eine Brille, die er eben aus seiner Hemdtasche gezogen hatte. Sie sah ihn verwundert an. „Tja, „Vier-Augen“ unter sich!“, grinste er. Sie verzog das Gesicht zu einem undeutbaren Ausdruck und nahm dankend die Brille an. Zwar war diese Brille etwas zu stark, doch es war besser als ohne.
Das Schreiben enthielt ein Filmangebot für Mr. David Boreanaz. Es wurde ein Film beschrieben, indem er die Hauptrolle übernehmen sollte. Eine große Geschichte mit viel Humor und Liebe wurde angepriesen.
Ein Film für die ganze Familie mit großen Stars. Ein Angebot, was Sie sich nicht entgehen lassen sollten.
Marisa legte die Stirn in Falten und las alles noch einmal genauer.
„Und was halten Sie davon?“, unterbrach David die Stille. Sie antwortete nicht, sondern dachte noch einmal darüber nach. „Und?“, fragte er abermals. – „Sind Sie sicher, dass sie dazu meine Meinung hören wollen?“, fragte Marisa skeptisch. – „Warum sollte ich Sie das sonst lesen lassen?“ – „Ich bin mir sicher, dass sie meine Meinung nicht hören wollen.“ Marisa wusste nicht warum, doch sie hatte den Drang ihre Meinung zu verschweigen. Eine Handlung, die ihr normalerweise vollkommen zuwider war. Doch ihr Gegenüber sah so erwartungsfroh aus, dass sie ihn nicht gänzlich vor den Kopf stoßen wollte.
„Sagen Sie schon. Ich bin mittlerweile – wenn es um Sie geht – auf alles gefasst!“, grinste er.
Marisa blieb von seinem letzten Satz unberührt und entschied sich doch auf seine ursprüngliche Frage zu antworten: „Naja, es ist so... Mir kommt das Angebot ziemlich fadenscheinig vor!“ Marisa erwartete nun einen weiteren leichten bis mittelschweren Wutausbruch seitens David, doch dieser lächelte immer noch erwartungsfroh. Marisa fragte sich unwillkürlich, ob er nicht etwas falsches gegessen hätte. „Und weiter?“, forderte er sie auf. – „Also...“, anscheinend wollte sie zum „Rundumschlag“ ausholen: „Dieses Angebot enthält keine Details oder konkrete Angaben. Nur leere Versprechungen. Ich glaube eher, dass diese Filmleute Sie dazu überreden wollen irgendeinen Vertrag zu unterschreiben, damit sie wenigstens ein bekanntes Gesicht festgenagelt haben!“, mit einen Seufzer endete ihre kleine Rede. – „Nicht schlecht“, stellte David fest. – „Bitte? Ich habe gerade Ihr Filmangebot zerrissen!“ – „Keine Panik. Nur ein Test“, stellte er klar, „Man kann anscheinend doch noch was mit Ihnen anfangen!“ – „Bitte? Ein Test? Was wollen Sie mit mir anfangen?“, mit einen fragwürdigen Blick zog Marisa eine Augenbraue hoch. – „Anfangen? Hätten Sie wohl gern!“, er grinste schief, gab Marisa aber keine Möglichkeit zuantworten, sondern fuhr fort: „Ich wollte einfach nur heraus finden, ob Sie ins offene Messer laufen oder Ihr Köpfchen anstrengen.“ – „Welch anspruchsvolle Aufgabe!“, stieß sie verächtlich hervor. – „Ich wollte Sie nicht gleich überfordern“, erwiderte er nicht minder verächtlich.
Doch wieder erschien der Kellner um die beiden nach weiteren Wünschen zufragen und David begann ihn wegen seinem fehlenden Sinn für Streitereien zu verteufeln.
Marisa bat um die Rechnung, denn eigentlich wollte sie nur noch nach Hause.


Schweigend verließen die beiden das Restaurant. Marisa wollte sofort zur nächsten U-Bahn-Haltestelle, damit sie endlich nach Hause kam.
“Ms. Sanders...“, begann David zögerlich und ärgerte sich wieder über diese unfreundliche junge Frau, die ohne Verabschiedung hatte verschwinden wollen. „Ja, was ist?“, fragte diese leicht genervt.
**Sie sieht müde aus.**, stellte David fest.
„Soll.... ähm... Kann ich Sie vielleicht nach Hause fahren. Denn.... na ja, bis zur nächsten U-Bahn-Station ist es noch ein ganz schönes Stück und mit dem Auto sind wir auch schneller“, bot er ihr zögernd an, obwohl er selbst nicht wusste warum er das tat.
Marisa legte die Stirn in Falten und musterte ihren Gegenüber misstrauisch.
Obwohl es seltsam war dieses Angebot ihres liebsten Feindes anzunehmen, willigte sie ein, da sie auf eine Fahrt mit der U-Bahn verzichten wollte.
Sie nannte ihm schnell ihre Adresse, wobei er lächelnd feststellte, dass Marisa doch nicht in eine Bruchbude gezogen war. Er dachte an ihre erste Begegnung in diesem Straßencafé, bei der sie über „hnverhältnisse“diskutiert hatten.


Nach 15 Minuten kam das Auto zum Stehen. Marisa wollte gerade aussteigen, als David sie zurück hielt: „Warten Sie da ist noch etwas?“ – „Hmm... Was denn?“, fragte Marisa erschöpft.
David berührte plötzlich sanft ihre Wange und strich ihr eine störende Haarsträhne aus dem Gesicht. Für einen Moment leistet sie sich den Luxus ihre Wange an seine Hand zuschmiegen.
Auch er genoss unwillkürlich das warme Kribbeln auf seiner Haut.
Für einen Moment legte sich völlige Stille über die beiden und ihre Blicke trafen sich.


„Meine... meine Brille. Du... Sie tragen meine Brille noch!“, druckste David kurz darauf, als er sich der seltsamen Situation bewusst wurde.
„Oh, Ent... Entschuldigung!“, schnell riss Marisa sich die Brille herunter und floh förmlich aus dem Wagen...

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"... Ich mag Vampire einfach nicht.
Vampire sind echt so Mädchen.
Und wenn man ihnen eine scheuert, dann heulen sie!"
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HELL
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New PostErstellt: 24.04.04, 22:47  Betreff: Re: Touch the stars  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Touch the stars – Part 4
Everbody’s Darlings?



Erschöpft betrat sie ihre Wohnung und warf ihre Sachen in die nächste Ecke. Dachte dabei kurz an die Geschehnisse des heutigen Abends und entschied sich dann, nicht mehr darüber nach zu denken.
Marisa freute sich auf eine heiße Dusche und einen gemütlichen Fernsehabend mit ihrer Mitbewohnerin.

Cassie war ca. 1 Jahr jünger als Marisa und angehende Schauspielerin. Drei Jahre hatte sie in New York eine Schauspielschule besucht, dann – vor ca. einem Monat – war sie bei Marisa eingezogen. Ihre Karriere begann mit Werbespots und Statistenrollen, doch das war besser als nichts für eine Anfängerin.


„He, du bist aber spät dran! Und komm schon, erzähl: Wie war der erste Tag?“, fragte Cassie neugierig auf dem Sofa liegend. – „Hi, sagen wir, es war ... interessant“, gab Marisa wenig aufschlussreich zurück. – „Ich würde sagen, wir besprechen das ganze später, denn du bist gerade rechtzeitig da, um dir brav mit mir ‚Angel’ anzusehen!“, grinste die junge Frau und winkte verführerisch mit der Fernbedienung und einer Schüssel Popcorn.
**Von dem habe ich heute schon genug gesehen!**, schoss es Marisa durch den Kopf, dennoch setzte sie sich kurz zu Cassie. Da flimmerte auch schon der Vorspann über den Bildschirm. Cassie seufzte: „Ein einmaliger Mann!“ Damit meinte sie keinen geringeren als David Boreanaz. – „Wohl eher ein Idiot!“, schnaubte Marisa verächtlich. – „Hä, was ist denn jetzt? Sonst warst du doch ganz verrückt nach diesem Typen?“ Cassie zog ihre Stirn kraus, während Marisa rot anlief: „Das gehört der Vergangenheit an!“ – „Außerdem woher willst du denn wissen, wie er ist?“ Marisa wog kurz ab, ob sie Cassies wilden Freudenschrei an diesem Abend ertragen konnte, entschied sich aber dann einfach die Wahrheit zu sagen: „Na ja, er ist bei der Agentur, für die ich arbeite, unter Vertrag! Und ich habe die fragwürdige Ehre mit ihm arbeiten zudürfen.“
Marisa schloss kurz die Augen und zuckte zusammen um sich auf Cassies Reaktion vorzubereiten, doch diese blieb aus. Marisa blinzelte und sah wie Cassie sie mit offenem Mund anstarrte. Daraufhin nahm die Studentin wieder Haltung an. Ein Grinsen konnte sie sich aufgrund Cassies Reaktion nicht verkneifen.
„Du... du hast ... kannst was?“, stammelte sie, „Bitte wiederhole das noch einmal – ganz, ganz langsam!“ – „Na ja, wie gesagt, ich muss mit ihm arbeiten. Und ich sage dir dieser Mann hat Neurosen. Du dagegen bist glatt pflegeleicht!“, wiederholte sie mit einem bissigen Kommentar. Daraufhin landete ein Kissen in ihrem Gesicht.
Bevor Cassie die Chance hatte Marisa weiter zu bewerfen, sprang diese auf und entwand sich Richtung Badezimmer, davor rief sie Cassie noch zu: „Das schlimmste war ja: Ich war heute mit ihm essen!“ – „Sei mir nicht böse, aber ich muss dich töten!“, schoss Cassie mit gespielt ernster Miene zurück und warf ein Kissen gegen die sich schließende Tür.


Unruhig saß Cassie vor dem Fernseher. Sie konnte sich kaum auf die Handlung der Serie konzentrieren, da sie an Marisas Worte denken musste.
Zusammenarbeiten mit David Boreanaz.
Cassie seufzte.

Als Marisa aus dem Badezimmer trat spürte sie, wie sie von einem Augenpaar aufmerksam beobachtete wurde. „Was?“, fuhr Marisa herum und starrte Cassie an, die ihrem Blick stand hielt.
„Sofort hin setzen und erzählen!“, befahl diese keine Widerrede zulassend.
„Also was willst du hören?“, seufzte Marisa. „Willst du die Wahrheit hören oder dass er ein Märchenprinz ist, der mich mit seiner Kutsche abgeholt hat?“, damit zog sie zweifelnd eine Augenbraue hoch. – „Wie wäre es mit einem einfachen klaren objektiven Bericht? Das kannst du doch so gut!“
Cassie und Marisa nahmen sich in ihrem Zynismus mal wieder rein gar nichts.
„Oh Cas, bleib ruhig. Ich hatte heute schon genug Zickenkrieg!“, verdrehte Marisa die Augen. – „Dann sag mir einfach, was du von der Arbeit hältst.“ – „Ok, die Arbeit ist in Ordnung. Doch meine wahren Aufgaben lerne ich erst morgen kennen. Boreanaz selbst ist gelinde gesagt ein Idiot. Nicht besonders freundlich oder witzig oder sonstiges“, stellte Marisa klar und bekräftigte ihre Aussage mit entschlossener Miene. – „Kleines, du redest hier von D-A-V-I-D B-O-R-E-A-N-A-Z! Verstehst du Angel – der Angel!“, Cassie winkte mit der Fernsehzeitung, auf der eine riesige Anzeige für die neue Staffel abgedruckt war. – „Also ich mag ja Wesley lieber!“, setzte Marisa trotzig entgegen. – „Waaas? Du hast auch Alexis Denishof kennen gelernt?“, Cassies Augen weiteten sich. – „Nein, verdammt. David Boreanaz ist ein völlig normaler Mensch, der sowohl atmen, als auch essen und trinken muss. Nur weil er ab und zu im Fernsehen zu sehen ist, macht ihn das nochlange zu keinem Übermenschen!“, damit beendete Marisa das Gespräch genervt und wandte sich der Flimmerkiste zu.


____________________________________________________________________________________________________________________________


Nächster Morgen, 8.15 Uhr


„Einen wunderschönen guten Morgen“, wünschte der Wachposten am Eingang zum Set. Marisa trottet missmutig neben David her und wünschte sich in ihr Bett zurück. Weg vom Set – weg von David.
„Morgen, Jarret!“, grüßte David freundlich zurück und trat durch die Tür.
„Sie sind ja wieder eine Ausgeburt an Freundlichkeit!“, zischte David Marisa zu.
Die ersten Worte, die sie am heutigen Tag wechselten.
„Was?“, fragte Marisa wortkarg und wünschte sich, dass dies die letzten Worte wären, die sie mit diesem Mann wechseln müsste. – „Sie können ruhig freundlicher zu den Leuten hier sein!“ – „Oh man, bleiben Sie mal locker!“, sie verdrehte entnervt die Augen. – „Und das von jemanden, der immer so korrekt angezogen ist wie Sie“, gab er nicht weniger genervt zurück, musterte sie aber spöttisch. Sie war zu müde um sich einen bissigen Kommentar auszudenken.
Stumm schritten die beiden die langen Korridore entlang.
„He David, auch schon hier!“, erklang eine wohlbekannte Stimme.
David grinste seinen Freund und Kollegen Andy Hallet an und begrüßte ihn fröhlich: „Yeah Greenie, was liegt heute an?“
Marisas Augen weiteten sich: Vor ihr stand tatsächlich: Lorne alias Andy Hallet alias einer der genialsten Schauspieler überhaupt.
Plötzlich war die junge Frau hellwach.
Sie bewunderte sein aufwendiges Make up. Andy musste schon seit Stunden am Set sein. **Nicht so ein Drückeberger wie Boreanaz.**, entschied Marisa.

„Und wer ist dein attraktiver Schatten? Wenn ich fragen darf!“, Andy hatte die junge Frau hinter David sehr wohl bemerkt und musterte sie jetzt interessiert.
„Ach das...“, winkte David leicht hin ab, „Das ist Marisa Sanders - eine Praktikantin. Sie arbeitet einen Monat für mich.“ Andy ignorierte den bösartigen Zynismus in Davids Stimme und reicht Marisa seine Hand: „Hallo, ich bin Andy Hallet oder einfach nur Andy!“ – „Marisa, schön dich kennen zu lernen!“, die Studentin grinste, denn der Job begann ihr zu gefallen. – „Und du musst dich also jetzt um unseren Chaoten hier kümmern?“, neckte Andy, daraufhin kassierte er einen vernichtenden Blick von David. – „Ich gebe mein bestes!“, entgegnete Marisa, während sie David mit einem genervten Blick bedachte.
Andys reagierte auf die angespannte Stimmung zwischen den beiden nur mit einem interessierten Grinsen.
„Wie wäre es, wenn ich dir demnächst mal das Studio mitsamt dem ganzen Gelände zeige? Denn wie ich David kenne, hat er seine guten Manieren wahrscheinlich wieder an der Gardarobe abgegeben!“, fragte Andy Marisa. David überlegte ernsthaft wie weit Freundschaft gehen konnte und knirschte mit den Zähnen. – „Gerne!“, antwortete Marisa strahlend, während sie sich insgeheim über Andys bösen Kommentar freute.
„Wir müssen weiter! Die Arbeit wartet nicht!“, drängte David gereizt. – „Dann bis später, Marisa!“, winkte Andy freundlich. – „Klar, ich freu mich!“, lächelte diese glücklich.
„Manchmal frage ich mich mit wem du eigentlich befreundet bis!“, zischte David noch Andy zu und verschwand dann mit Marisa im Schlepptau in seine Gardarobe.

„Warum darf ich Sie eigentlich nicht duzen?“, platzte David heraus, als die beiden sein „kleines Reich“ betreten hatten. – „Sie haben bis jetzt nicht gefragt!“, entgegnete Marisa kühl. – „Darf ich Du sagen?“, kam es prompt von David. – „Nein, zwischen uns besteht eine rein geschäftliche Beziehung. So etwas belaste ich nicht mit Privatkram!“, kam es sofort von Marisa zurück, die Davids entgeisterten Gesichtsausdruck genoss. – „Sie sind herzlos!“, gab er trotzig zurück.
Marisa traute ihren Ohren nicht.
**Was hatte dieser Mann gerade gesagt? Was bildete sich dieser Spinner eigentlich ein?**
„Och, habe ich die Gefühle von Klein-David verletzt? Das tut mir aber leid! Soll ich Mama rufen, dann wird’s gleich besser?“, spottete sie.
Beeindruckt und entsetzt von ihrer Reaktion zugleich suchte David kurz nach Worten.
„Wow, da spricht der Profi!“, sagte er, dabei versuchte er gelangweilt zuklingen und verließ seine Gardarobe.
Nachdem er die Tür von außen geschlossen hatte stieß er ein verächtliches „Zicke!“ heraus.
„Das habe ich gehört!“, setzte Marisa laut nach.


David stapfte wütend davon, während sich Marisa in seiner Gardarobe niederließ.
„Was ziehst du denn für ein Gesicht und das am frühen Morgen?“
Beinahe wäre David an der Person, die ihn eben angesprochen hatte, wortlos vorbeigerannt, doch als er erkannte wer da sprach, grinste er. „James, was machst du denn hier?“ – „Es gibt Menschen, die nennen es ein Crossover. Es gibt Menschen, die nennen es einen Job. Ich nenne es eine Gelegenheit, euch hier zu nerven!“, der blonde Schauspieler grinste ebenfalls. – „Was ist das schon heute? Sorry, ich war mal wieder etwas neben der Spur!“, entschuldigte sich David bei seinem Kumpel. – „Yeah, das sind wir ja mittlerweile gewöhnt von dir!“, necke James. – „Diesmal ist es anders.“, begann David und senkte Stimme und Blick. James horchte interessiert auf, als David fortfuhr: „Ich habe ein Problem: Mitte zwanzig, ca. 1,70 und eine verdammt große Klappe!“ – „Die Geister, die ich rief?“, James zog amüsiert eine Augenbraue hoch. – „Schlimmer: Ich habe einen Monat lang eine Studentin am Hals. Was keineswegs schlimm wäre, nur diese Studentin ist wahrscheinlich des Teufels recht Hand... Ach, was sage ich da? Sie ist die Reinkarnation Satans!“, David konnte sich nach seinen mitleiderregenden Äußerungen ein zynisches Grinsen nicht verkneifen. Es war einfach zu lächerlich. – „Och, lässt sich unser cooler David von einer kleinen Studentin einschüchtern?“, James grinste ebenfalls. – „Du hast leicht reden!“, gab David mit gespielter Verzweiflung zurück
Damit machten sich die beiden Schauspieler lachend auf den Weg zur Maske.



Ca. 45 Minuten später


Marisa stapfte wütend Richtung Set. David war so freundlich gewesen und hat ihr ausrichten lassen, dass sie ruhig bei den Dreharbeiten zusehen könne.
**Es wäre ja auch zuviel verlangt mit mir persönlich zu sprechen! Aber große Stars haben so etwas ja nicht nötig.**
Selbstgefällig ließ sie sich auf den Stuhl sinken, der eigentlich David gehörte. Doch da dieser gerade drehte konnte es ihm egal sein.
David registrierte Marisas Auftreten mit einem entnervten Seitenblick. Aber er hatte keine Zeit sich darum zu kümmern, denn er musste arbeiten.

Als erstes wurde eine Kampfszene zwischen ‚Angel’ und einigen Vampiren gedreht. Diese Vampire waren natürlich Peanuts für einen erfahrenen Kämpfer wie Angel, sodass der Kampf fast mühelos vonstatten gehen sollte. David selbst war ebenfalls so kampferfahren, dass die Szene ohne Stuntman gedreht werden konnte. Er bewegte sich geschmeidig und parierte jeden versuchten Angriff seiner Gegner perfekt.

Die Grenzen der Realitäten vermischten sich. Vampir und Mensch – Schauspieler und realer Mensch schienen eins zu werden.

Marisa beobachtet die Szenerie erstaunt. Sie erkannte David nicht wieder. Vor ihr befand sich nicht mehr der aufgeblasene Macho – vor ihr stand ein Kämpfer, der soviel Stärke und Selbstsicherheit ausstrahlte.
Sie schien hingerissen von seinen Bewegungen, von seinem konzentrierten Blick, von seiner Leichtigkeit – einfach von allem.

Während sie ihn beobachtete und leise seufzte bemerkte sie nicht, wie sich ihr eine Person näherte. Die Person grinste, als sie Marisas Reaktion auf das Schauspiel bemerkte.
„Nur nicht vergessen: Das ist nur eine Serie!“, damit ließ sich die junge Frau neben Marisa fallen. Erstaunt fuhr diese herum und ihr entwich ein erschrockener Aufschrei.

Im nächsten Moment wusste sie nicht was schlimmer war: Dass sie sich soeben vor Alyson Hannigan zum Trottel gemacht hatte oder die Tatsache, dass die gesamte Crew herumgefahren war und sie anstarrte.

Spontan entschied sich Marisa für letzteres, da der Regisseur wutschnaubend auf sie zu kam.
„Zu wem gehört die denn?“, rief der etwa 40jährige aufgebracht. Niemand antwortete. Alle betrachteten die Szenerie gebannt. Jeder erwartete einen Ausbruch seitens des neuen Regisseurs. Smiths Gesicht war vor Wut rot angelaufen.
Er galt allgemein als wenig umgänglicher Zeitgenosse, auch wenn er ein Genie im Regiestuhl war.

„Keine Panik sie gehört zu mir!“, meldete sich David, während er auf Smith zu kam. – „David, wenn Sie ihre Groupies nicht unter Kontrolle halten können, dann ... dann lassen Sie sie einfach zu Hause!“, regte Smith sich auf und besah David und Marisa mit wütenden Blicken.
Die Studentin war mittlerweile aus ihrer Erstarrung erwacht.
Niemand nannte sie einen Groupie. Wirklich niemand. Auch nicht dieser überbezahlte Trottel.

„Was fällt Ihnen eigentlich ein mich so zu nennen?“, damit war Marisa aufgesprungen und nur noch zwei Schritte von Smith entfernt. David sprang zwischen die beiden brodelnden Vulkane und packte Marisa an den Handgelenken, da sie gefährlich mit den Händen gefuchtelt hatte.
„Halten Sie einmal die Klappe!“, zischte er und riss fast gewaltsam ihre Hände nach unten. – „Ich bin nicht Ihr Groupie!“, zischte Marisa aufgebracht zurück, während sie sich von David loszureißen versuchte. Was zwecklos war.

„He Leute, ganz ruhig. Alles meine Schuld!“, meldete sich Alyson unsicher lächelnd zu Wort. – „Was?“, kam es gleichzeitig von Smith, David und Marisa. – „Na ja, ich habe sie erschreckt. Deshalb auch der Schrei. Ich wollte die Dreharbeiten wirklich nicht stören!“; entschuldigte Aly sich mit einem unwiderstehlichen Lächeln.

Der Regisseur schüttelte nur den Kopf und bewegte sich zurück zu seinem Platz.

„Und ich bin trotzdem kein Groupie. Dieser Typ kann was erleben!“, riss sich Marisa nun doch los und zeterte weiter. – „He, he, he, jetzt mal langsam Prinzessin. Hier erlebt niemand was, außer Sie vielleicht den Ausgang des Studios!“, damit zog David Marisa wieder zurück. – „Wer hat Sie den gefragt?“, zischte die junge Studentin, dabei fixierte sie den Schauspieler.
„David, ich denke es wird Zeit, dass du weiterdrehst, hu?“, mischte sich ein Kameramann ein.
„He, er hat recht!“, machte Alyson David auf seinen Job aufmerksam.
Er und Marisa starrten sich noch immer hasserfüllt an.
„Was soll ich denn machen, wenn dieses Kind hier nicht ohne Babysitter auskommt?“, gab er den beiden zurück, während er Marisa spöttisch an sah. Gerade als Marisa zurück giften wollte zog Alyson sie von David weg. „Dafür bin ich doch da! Ich wäre für Kaffee – weit, weit weg von hier!“, damit schleppte sie Marisa Richtung Ausgang.

David formte ein leises „Danke!“ mit seinen Lippen und folgte dann den Ruf des Regisseurs:
„Alles auf Anfang!“




Cafeteria


„Im Moment weiß ich nicht so recht, was angebracht ist. Ein Freudenschrei, weil ich Alyson Hannigan gegenübersitze oder sollte ich mich weiter über diesen Idioten aufregen!“, platze Marisa unverwandt heraus, als sich die beiden Frauen gesetzt hatten.
„Welchen Idioten meinen Sie? David oder Smith?“, grinste Aly unschuldig. – „War das eine rethorische Frage?“, grinste Marisa ebenfalls.
„Ich bin übrigens Alyson, und du? Ich darf doch du sagen?“ – „Ja, klar. Ich bin Marisa“, lächelte diese unsicher.
„Und was verleitet dich dazu erst hingebungsvoll zu seufzen, um ihm dann an die Kehle zuspringen?“, fragte Alyson direkt, denn nach der Szene eben am Set war ihre Neugier geweckt. Marisa verdrehte kurz die Augen. Jeder Mensch, den sie traf schien sich für David Boreanaz zu interessieren.
**Aber Moooooment...**, schoss es Marisa durch den Kopf, **... vor dir sitzt Alyson Hannigan. Die Alyson Hannigan. Und du darfst mit ihr Kaffee trinken. Die Gründe dafür seien mal dahin gestellt. Doch du sitzt immer noch hier – mit ihr!**
„Ähmmm... ich bezweifle, dass es dich interessiert!“, blockte Marisa nervös ab. „Doch warum bist du eigentlich hier? Du arbeitest doch eigentlich gar nicht auf diesem Set.“
Marisa fand ihr Verhalten reichlich idiotisch.
„Heute fange ich erst nachmittags an“, begann Aly und lehnte sich entspannt zurück, „deshalb wollte ich noch schnell Alexis besuchen!“, sie begann verliebt zu lächeln. – „Na toll, das habe ich dir ja wohl mit meinem Auftritt vermasselt!“, stellte Marisa geknickt fest. – „Wie gesagt, ich bin auch nicht ganz unschuldig. Denn ich habe dich ja aus deinen Träumen gerissen!“, die Schauspielerin grinste jetzt wieder. – „Ich habe nicht geträumt!“, beschwerte sich Marisa. – „Ach so, du meinst seufzen und verklärte Blicke in Richtung gewisser Schauspieler sind relativ normale Handlungen, wenn man sich dann mit ihnen streitet?!“, ihr Grinsen wurde breiter. Aly legte es wirklich darauf an. – „Es ist nicht so wie du denkst!“, wehrte sich Marisa und hob beschwichtigend die Hände. – „Wie ist es dann?“, fragte die Rothaarige keck. – „Eigentlich arbeite ich nur für ihn und ich muss sagen, seine Arbeit macht er wirklich gut. Die Tatsache, das er in Wirklichkeit einfach schrecklich ist habe ich für einen Moment außer Acht gelassen.“, beantwortete Marisa nun ehrlich Alysons Frage und sah in ihre wachen Augen. – „Du willst mir also damit sagen, dass ihr euch immer so zofft?“, Aly legte den Kopf schief. – „Was heißt immer?“, begann Marisa etwas beleidigt und besann sich dann auf die Tatsachen: „Ja, eigentlich heißt es immer!“ – „Ich muss zugeben, dass ich es recht gern sehe, wenn Leute, wie du ihm Kontra geben!“, lächelte Aly jetzt verschwörend. – „Leute, wie ich?“, hakte Marisa mit hoch gezogener Augenbraue nach. – „Na, du weißt schon!“, gab Aly leichthin zurück – „Ich denke, nein!“, langsam kam Marisa die Sache seltsam vor. – „Ich meine, Frauen, wie dich, jung und hübsch – eben genau Davids Zielgruppe!“ – „Davids Zielgruppe?“, damit zog Marisa ihre zweite Augenbraue nach oben. – „Tja, seien wir doch mal ehrlich: Unser lieber ‚Angel’ ist kein Kind von Traurigkeit“, kicherte die Schauspielerin. – „Oh Gott, verschone mich mit Details aus seinem Privatleben!“, stöhnte Marisa auf. – „Keine Angst, ich werde mich hüten irgendetwas über ihn preiszugeben – immerhin bin ich mit ihm seit fast 5 Jahren befreundet. Es ist eben nur gut zu sehen, wie du ihm mal den Kopf wäschst!“, sie grinste zweideutig.
Bevor Marisa nachhacken konnte blickte die Schauspielerin erschrocken auf ihre Uhr. Schnell trank sie ihren Kaffee aus und wand sich an Marisa: „Sorry Marisa, doch die Pflicht ruft. Ich hab’ noch einen Termin. Vielleicht sehen wir uns ja noch mal – war auf jeden Fall nett dich kennen zu lernen!“ – „Ja, tschüss dann!“

Aly winkte Marisa noch schnell und hetzte dann nach draußen.

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New PostErstellt: 09.05.04, 13:42  Betreff: Re: Touch the stars  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Touch the stars - Part 5
Hard Working



Die erste Woche war geschafft! Und Marisa hatte sie trotz anfänglicher Zweifel heil überstanden. Es hatte keine Pannen mehr gegeben. Die Studentin war auch um fast alle Fettnäpfchen mehr oder weniger gekonnt drum rum getänzelt. Auch David hatte es geschafft sich zusammen zureißen – zumindest vor anderen.
Vor Publikum waren die beiden kühle Geschäftspartner. Sie gingen distanziert, aber relativ freundlich miteinander um. Wobei relativ immer noch reichlich Diskussionsstoff bieten konnte.
Nur hinter den Kulissen flogen immer noch regelmäßig die Fetzen. David hatte auch viel zu viel Spaß daran den großkotzigen, arroganten Schauspieler raus hängen zulassen, um Marisa damit zur Weißglut zutreiben. Marisa brachte ihn im Gegenzug mit ihrer besserwisserischen Art regelmäßig auf die Palme. Man glaubte manchmal die dicke Luft mit den bloßen Händen fassen zukönnen. Außerdem drohte man regelmäßig über den geballten Zynismus zustolpern.

~*~*~*~

Marisa sah noch einmal ihren Ordner durch: „Termine“ – „Dringend zu erledigen“ – „Sonstiges“ waren die groben Ordnungspunkte. Plötzlich fiel ihr ein Blatt in die Hand. Schnell überflog sie die Zeilen, um danach genervt zuseufzen.
Es war das Filmangebot, über das sie bereits an ihrem ersten Abend gesprochen hatten. Morgen war der letzte Tag, an dem sich David bei den Produzenten hätte melden können. Nur leider hatte er wahrscheinlich überhaupt nicht dran gedacht. Wieder blieb es an Marisa hängen ihm seine Sachen hinterher zutragen. Ein weiterer Seufzer.
Zwar hatte er eher wenig Interesse an dem Angebot gezeigt, doch er hätte es wenigstens gleich ablehnen können. Und was sollte sie jetzt tun? Es ignorieren – um am Ende den Ärger zubekommen? – Niemals. Sie zückte ihr Telefon und suchte nach Davids Handynummer. Sollte er sich doch selbst kümmern.


~*~*~*~

„Toll, ganz toll!“, schnaubte sie, „Wer bin ich denn? Sein Hausmädchen!“
Fluchend zog sie sich ihre Stiefel und ihre Jeansjacke an.
„Wo soll ich jetzt hin? „Blabla, kommen Sie zur 5. Ecke Albert Lane, blabla.“ Idiot“, schnellen Schrittes lief sie Richtung U-Bahn, während sie sich noch einmal an die Worte ihres Chefs erinnerte.
Er wäre nicht zu Hause. Sie solle doch bitte zu diesem Baseball-irgendwas-Übungsdings kommen, wenn es wichtig wäre. Dann hatte David einfach aufgelegt - ohne auf ihre Zustimmung zuwarten.

Marisa saß nun gelangweilt in der U-Bahn und fuhr etwas raus der Stadt, um an einem schönen Freitag Abend noch ihren Chef – wenn man ihn so nennen konnte – zu finden.
Tief atmete sie die schwere Frühlingsluft ein. Vor wenigen Stunden hatte es das erste Mal seit Wochen geregnet. Die Sonne ging langsam unter und wärmte die Menschen mit ihren letzten Strahlen, während der Mond schon am Himmel stand.
Leichtfüßig sprang die junge Frau über eine Pfütze, um mit Freude in die nächste zutreten. Das Wasser spritze zu allen Seiten, während sich ihre Jeans mit Wasser voll sogen. Sie lächelte. Sie mochte dieses Wetter. Es erinnerte sie an zu Hause. Deutschland – weit weg. Manchmal zu weit. Doch meistens konnte es nicht weit genug weg sein.


**Manche Menschen haben zu viel Freizeit!** – war ihr erster Gedanken, als sie vor der Spielanlage stand. Kopfschüttelnd betrachtete sie, wie sowohl Männer als auch Frauen, Erwachsene als auch Kinder in Käfigen standen und mit Baseballschlägern an Bälle schlugen. Diese Bälle wurden aus Maschinen automatisch auf sie geschossen.
Sie betrat die „Spielhalle“ und schritt an den Käfigen entlang in der Hoffung David so schnell wie möglich zu finden.
Langsam fuhr sie mit den Fingern über die Gitter und sah zum Himmel hinauf. Die ersten Sterne blitzten am Firmament. Wieder stellte Marisa fest, dass sie besseres zutun hatte.
Da entdeckte sie ihn. Er trug eine dunkle, schon etwas verwaschene Jeans und ein T-shirt, das eindeutig schon bessere Tage gesehen hatte. Seine alte Baseballjacke hatte er achtlos auf dem Boden geworfen. Konzentriert hielt den Schläger in der Hand. Holte aus und schmetterte den Ball weit über die Wiese.
„Mr. Boreanaz?“ – Keine Reaktion. – „Hallo, hören Sie mich?“ – Wieder blieb er ihr eine Antwort schuldig. Marisa seufzte genervt. Und betrat zwischen zwei Bällen den Käfig. „David?“, fragte sie unsicher und tippte ihn auf die Schulter.
David zuckte erschrocken zusammen und fuhr herum. Dabei ergriff er ihre Hand, die eben noch auf seiner Schulter geruht hatte. Geschockt über seine Reaktion stieß Marisa einen spitzen Schrei aus, um sich danach unsicher auf die Unterlippe zubeißen.
„Oh, Sie sind es. Bitte, tun Sie so etwas nie wieder!“, er atmetet schwer und zog sie schnell an den Rand, bevor ein weiterer Ball angeschossen kam. „Ich ... also es tut mir leid“, stammelte sie und beobachtete wie der Ball hart gegen das Gitter prallte. Die Vorstellung sie selbst wäre dazwischen gewesen ließ Marisa erschaudern.
„Also warum wollten Sie mich persönlich sprechen?“, fragte der Schauspieler, dabei betätigte er die Pause-Taste der Anlage. Der Ballregen war für’s Erste gestoppt.
„Ich hatte noch ihre Unterlagen von diesem Filmangebot... Einen Moment!“, begann Marisa und zerrten den Zettel aus ihrer Hosentasche. David beobachtete ihr Bemühen und musste feststellen, dass er die junge Frau wahrscheinlich auf der Straße nicht wieder erkannt hätte. Einfache schwarze Jeans, schwere Stiefel, T-Shirt, Jeansjacke. Kein Kostüm. Auch die Haaren hangen ihr offen ins Gesicht, anstatt nach hinten gebunden zusein.
„Hier!“, damit reichte sie ihm das Blatt. Er überflog es kurz. „Sie sollten sich morgen bei dem Produzenten melden. Na ja und wie ich Sie bis jetzt kenne, haben sie das bis jetzt noch nicht getan!“, sie grinste kurz frech. – „Nett von Ihnen!“, begann er langsam und legte den Kopf schief, um die Studentin zu betrachten: „Sie können ja richtig fürsorglich sein!“, dabei lachte er laut auf.
Marisa sah ihn böse an. „Außerdem rufen die von selbst wieder an, wenn wirkliches Interesse besteht!“, winkte er ab und reichte ihr den Zettel: „Ich lass mir eben bei allem recht viel Zeit. Gewöhnen Sie sich dran.“ – „Gut zuwissen!“, entgegnete Marisa und zog herausfordernd eine Augenbraue hoch. – „Was soll das denn jetzt heißen?“, fragte David argwöhnisch, doch dann schaltete auch er und seine Augen weiteten sich: „Oh... oh, nein so war das aber nicht gemeint!“, wehrte er schnell ab. – „Schade, wirklich schade!“, nun legte Marisa den Kopf schief, um ihren Gegenüber grinsend zu mustern.
„Ähm... ich würde sagen, ich spiele hier noch zu Ende und dann besprechen wir das ganze ... also das mit dem Angebot – versteht sich!“, sprach er schnell und fuhr sich dabei nervös durch sein Haar. – „Natürlich! Aber lassen Sie sich Zeit!“, grinste sie vielsagend, während sie den Käfig verließ.
Wie schnell man diesen Mann aus der Fassung bringen konnte...


Entspannt ließ sich auf der Lehne einer Bank nieder, da der Regen sich auf der Sitzfläche gesammelt hatte. Sie tapste mit ihren Füßen darin rum und beobachtete die Muster der kleinen Wellen.
Nach weiteren zehn Minuten Nichtstun hatte David endlich sein aufregendes Spiel beendet.
Obwohl Marisa in L.A. lebte war der us-amerikanische Sportgeist nicht auf sie übergegangen – schon gar nicht die Leidenschaft für Baseball oder Football. Basketball ja, aber der Rest niemals!
„Wie lange studieren Sie eigentlich noch?“, fragte David, plötzlich als er auf Marisa zu kam. Diese war sichtlich überrascht über diese Frage und wollte eine Antwort erst aufgrund ihrer Privatsphäre ablehnen. Diesen Gedanken warf sie dann aber über den Haufen: „Na ja, in L.A. werden es sicher noch zwei bis drei Jahre sein. Kommt drauf an welche weiteren Kurse ich belege.“ – „Und dann steht ihnen also die Welt offen, doch tat sie ja sicher schon davor. Denn Sie oder ihre Familie müssen ja recht gute Kontakte haben, da Sie es ja an dieses – ich sage mal – „reiche Leute College“ geschafft haben!“, schlussfolgerte er mit einem spitzen Kommentar. Marisas Blick verdüsterte sich: „Hätten Sie wohl gern. Ich habe hart gearbeitet um an ein Stipendium zu gelangen. Glauben Sie bloß nicht, ich gehöre zu diesen faulen Kindern reicher Eltern! Die es sich erdreisten, sich meine Kommilitonen zuschimpfen“, fuhr sie David vielleicht etwas zu wütend an. – „Ganz ruhig! Das wusste ich ja nicht. Aber warum sind Sie dann an dieser Schule, wenn dort nur Idioten sind?“, dabei legte David die Stirn Falten. Er bemerkte, dass er eben sein erstes richtiges Gespräch mit dieser Frau begann.
„Eine gute Schule ist eine gute Schule!“, zuckte Marisa mit den Schultern, „Außerdem wollte ich irgendwie immer hoch hinaus. Ich wollte diesen aufgeblasenen Spinnern in die Augen sehen und ihnen zeigen, dass es auch Leute gibt, die wirklich was bringen. Ich suche jeden Tag auf’s Neue etwas, das diese Typen verblüfft!“ – „Und haben Sie es gefunden – die endgültige „Waffe“?“, er lächelte- Für eine solche Kämpferin hatte er sie nicht gehalten. – „Jein“, sie seufzte, „Ich studiere mit solchen Leuten und muss deren Geschwätz ertragen: Party hier, neues Auto da, eben nur heiße Luft in ihren leeren Schädeln!“ David verkniff sich ein provozierendes „Leute, wie ich“, sondern ließ Marisa statt dessen fort fahren.
„Doch da gibt es richtig gescheiterte Existenzen. Einer z.b. Viktor, der malt und wie!“, ihre Augen leuchteten, „ Er ist ein Genie, wenn es um Farben geht. Doch er studiert Jura. Das ist wie als ob ein Fisch Bergsteigen soll. Doch er kommt aus einer Anwaltsfamilie. Sie wissen schon: Mutter und Vater Jurist, die beiden Großväter ebenfalls – schlimmer kann es nicht kommen. Doch er hält Plädoyers so, als habe er zuviel Shakespeare gelesen!“, endete Marisa und lachte, immer noch glänzten ihre Augen fröhlich. – „Lieben Sie ihn?“, fragte David fast ungewollt. – „Wen?“, kam die Gegenfrage von Marisa, ohne sich auf nur ansatzweise über diese private Frage aufzuregen. – „Na, den kleinen Shakespeare!“ – „ Was, Viktor? Oh Gott, nein!“, lachte Marisa auf, „Na ja, vielleicht doch. So wie man eben seinen kleinen verträumten Bruder liebt. Man muss ihn halt an die Hand nehmen und die Welt zeigen!“ David musste ebenfalls lächeln.

„Doch jetzt zu ihrem Filmangebot!“, dabei wedelte Marisa etwas umständlich mit dem mittlerweile recht zerknüllten Zettel. David seufzte genervt. Marisa sah ihn daraufhin böse an: „Es ist ihr Job schon vergessen?“ – „Hab ich nicht auch irgendwann mal Wochenende?“, grummelte er. – „Das könnte ich auch sagen!“, murmelte die junge Frau leise. – „Uh, was haben Sie gesagt?“, fragte David nach. – „Nichts, nichts... Außerdem seien Sie doch froh, wenn Sie Angebote bekommen. Auch wenn das vielleicht nicht der Knaller war. Besser als sich die Hacken nach Vorsprechen abzurennen!“, belehrte Marisa den etwas älteren Mann. Dieser sah sie nur zweifelnd an: „Na, wenn Sie meinen!“, dann packte er seinen Baseballschläger ein.
„Ziemlich arrogante Haltung für einen einfachen Seriendarsteller!“, murmelte Marisa wieder leise, doch diesmal hatte David es gehört und fuhr hoch: „Wie war das?“ – „Was denn?“, fragte sie unschuldig. – „Ms. Sanders, Sie haben absolut keine Ahnung von meiner Arbeit. Ich drehe ein dreiviertel Jahr, fünf Tage die Woche, zwölf Stunden täglich. Es bleibt leider nicht viel Zeit mich anderen Projekten zu zuwenden!“, schnaubte er wütend. Seine Augen flackerten gefährlich.
„Ja, ja, schon klar. Ich meine ja nur, dass man sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen soll. Nur weil man mit einem Projekt Erfolg hat“, verteidigte Marisa sich, dabei hob sie abwehrend die Hände.
„Sie meinen also, ich solle mir von einer kleinen Studentin, die wahrscheinlich in ihrem ganzen Leben noch kein einziges Mal richtig gearbeitet hat, sagen lassen, wie ich zu arbeiten habe!?“, fauchte David wütend.
Er war sauer – wirklich sauer. Es reichte ja schon, wenn Außenstehende dachten, sein Job wäre ein Kinderspiel. Doch diese kleine Studentin hatte ihn eine Woche fast rund um die Uhr begleitet und hielt immer noch an ihrer ignoranten Einstellung fest.
„Oh Entschuldigung! Ich, als faule Studentin, will Sie nicht länger von Ihren ach so wichtigen Aufgaben hier abhalten!“, sie machte eine hinfällige Handbewegung in Richtung der Baseballanlage. Auch ihre Augen blitzen gefährlich.
„Na, dann sind wir ja endlich mal einer Meinung!“, zischte er zurück.
Marisa ließ sich das nicht zweimal sagen und trat mit großer Freude ihren Heimweg an.


~*~*~*~


„... Ja, Mama... Ok, geht klar... Ich benehme mich doch! ... Ich kann doch nichts dafür, wenn er ein Idiot ist! ... Interessiert mich nicht, ob er Schauspieler ist. Und wenn er der Papst wäre... Ich habe keine Ahnung, ob er Katholik ist oder nicht! ... Nein, ich werde ihn auch nicht fragen... Es ist meine Zukunft ... Wenn sie jemand versaut, dann ich... Natürlich macht es mir Spaß dich zu ärgern, dafür bin ich doch geboren!“, zum ersten Mal seit dieses Telefongespräch begonnen hatte grinste Marisa.
Das wöchentliche Telefonat mit ihren Eltern war meistens richtig schön und lief friedlich ab. Doch heute glich es einem Spießrutenlauf. Das lag wohl daran, dass Marisa ihrer Mutter von ihrer derzeitigen Arbeitssituation erzählt hatte, bzw. was Gegenstand dieser Arbeit war.
„Jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt... Schon gut, es tut mir leid... Natürlich richte ich Cassie und Viktor Grüße aus, natürlich. Aber grüß du die ganzen Spinner zu Hause von mir.... Ja, damit meine ich auch meinen Vater... Ich nenne ihn, wie ich will! ... Och Mamaaaaa, jetzt mach die Sache nicht komplizierter als sie ist. Ich weiß, dass dieser Job eine Chance für mich sein... Ja, ich tue mein Bestes! Habe ich jemals was anderes gemacht? ... Ja, ich bin gerne sarkastisch. Und nein, ich werde nicht damit aufhören... Ich habe keine schlechte Laune!! ... Ok, vielleicht ein bisschen... Ich reiß mich auch zusammen... Ich hab dich auch lieb... Bye!“
Erschöpft legte Marisa auf.

„Spitzen Tag heute, was?“, feixte Cassie. – „Was sonst? Die Sonne scheint und ich bin zwölf Stunden in diesem Filmstudio eingesperrt. Meine Arbeit nervt mich! Meine Mum ebenfalls! Sei froh, dass du kein Deutsch kannst!“, antwortete Marisa genervt. – „So schlimm?“, fragte Cassie besorgt. – „Hmm... eigentlich war’s okay. Sie sagte halt nur, dass ich aufpassen soll, was ich sage. Denn dieser Job könne mich weit bringen. Sie sagt das, was alle sagen“, grinste die Studentin schief. – „Ach, egal. Jetzt darfst du dir meinen Fernsehauftritt ansehen!!“, strahlte die junge Schauspielerin glücklich und zog Marisa auf die Couch. Tatsächlich hatte Cassie einen Gastauftritt in einer Vorabendserie ergattert. Marisa war sichtlich stolz.
„Ach, übrigens ich soll dich von meinen Eltern grüßen...“


~*~*~*~


„... Warum sollte ich nett zu ihr sein? Sie arbeitet doch für mich? ... Emanzipation? Was ist das denn? ... Ja, Mum, ich bin zynisch... Ja, das habe ich von Dad... Ich weiß, dass ich nicht so hart arbeiten soll. Aber das ist nun mal mein Job... Natürlich mag ich meinen Job – ich liebe ihn sogar. Nur zur Zeit... Sie kann einen eben in den Wahnsinn treiben ... Ich übertreibe nicht künstlich... Nein, ich bemitleide mich auch nicht selbst... Nein, ich finde sie nicht attraktiv... Nur weil ich Schauspieler bin, heißt das noch lange nicht, dass ich gut lügen kann... Ich werde sie sicher nicht zum Essen einladen, um unsere Streitigkeiten bei zulegen... Nein, Mum, ich mache mich nicht über dich lustig... Nein, ich habe auch keine schlechte Laune!! ... Ok, vielleicht ein bisschen...“, David seufzte.
Er hoffte so sehr, dass dieses Gespräch endlich in eine andere Richtung ging. Er hatte einfach keine Lust sich auch noch mit seiner Mum über diese störrische Praktikantin auseinander zusetzen.Hätte er seinen Eltern nur nie davon erzählt...
„Yeah, wie geht’s eigentlich Beth und den Kindern?“, lenkte er das Gespräch geschickt auf eine seiner beiden Schwester: „... klar komme ich zu Clarissas Taufe... Was sie läuft schon?“
Zufrieden stellte er fest, dass seine Mutter jetzt ganz den Pflichten einer stolzen Großmutter nachkam und von ihren Enkeln erzählte...

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"... Ich mag Vampire einfach nicht.
Vampire sind echt so Mädchen.
Und wenn man ihnen eine scheuert, dann heulen sie!"
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New PostErstellt: 09.05.04, 13:49  Betreff: Re: Touch the stars  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Touch the stars - Part 6
Drinking too much


„He, bist du fertig? Wo ist Andy?“, begrüßte James Masters David. Dieser drehte sich abrupt um und beendete damit frühzeitig seine Diskussion mit Marisa.
„Hi James, ich bin startklar. Wir müssen nur noch auf Andy warten. Er ist noch in der Maske, um sein Make up los zuwerden!“, begrüßte David seinen Freund. – „Ja, ja, Greenie hat’s schon schwer!“, lachte der Spike-Darsteller.
Nachdem Marisa den Schock überwunden hatte, dass da tatsächlich James Masters in der Tür stand, erhob sie sich um für den heutigen Tag endgültig das Set zu verlassen.
„Und wen haben wir hier?“, fragte James mit erhobener Augenbraue, als er Marisa entdeckt hatte. – „Ach, das ist nur Marisa Sanders, meine Assistentin“, antwortete David möglichst beiläufig, doch konnte er sich sein Grinsen bei der Bezeichnung „Assistentin“ nicht verkneifen. – „Was? Du meinst die Marisa Sanders. Endlich lerne ich diese Frau mal persönlich kennen.“, grinste der blonde Schauspieler. – „Ich will ja nicht stören, aber ich bin auch im Raum. Also wenn Sie schon über mich sprechen, dann registrieren Sie mich bitte auch“, warf Marisa genervt ein und stellte fest, dass James Masters genauso ein verdrehter Typ wie David war. – „Keine Sorge, jemanden wie dich ignoriere ich sicher nicht!“, damit musterte James Marisa eingehend. „Hallo erst mal, ich bin James. Und du bist also diesen Monat Davids Babysitterin?“, damit reichte er Marisa grinsend die Hand. – „Babysitterin, Sklavin oder Hausmädchen, die Begriffe sind vielseitig einsetzbar“, antwortete diese gelassen und schüttelte die Hand des Schauspielers.
„Dürfte ich euch beide nun darauf hinweisen, dass ich im Raum bin?“, fragte David säuerlich und stellte mal wieder fest, dass James diese Frau mit einem einfachen Kommentar ganz für sich eingenommen hatte, bzw. dass Marisa sein Spiel mitspielte.
„Hallo Leute, ich bin soweit!“, schneite Andy in die Gardarobe hinein und unterbrach damit Davids Gedanken.
„Dann wären wir ja komplett, denn eine schöne unberührte Flasche Bourbone wartet bei mir darauf getrunken zu werden!“, grinste David seine zwei Freunde nun an. Marisa verdrehte genervt die Augen, als sie den Männerabend zur Kenntnis nahm.
„James, Andy, bis bald“, winkte Marisa lächelnd als sie den Raum verlassen wollte und drückte David abweisend einen Ordner in die Hand: „Bis morgen.“
„Moooment!“, meldete sich der Lorne-Darsteller zu Wort und versperrte Marisa etwas den Weg nach draußen: „Wie wär’s wenn du einfach mitkommst? Ich bezweifle, dass die anderen beiden etwas gegen so nette weibliche Gesellschaft haben!“, damit grinste er seine Freunde erwartungsfroh an. – „Yeah, Greenie hat vollkommen recht, oder David?“, wandte sich der Spike-Darsteller nun an David. – „Sie? In meinem Haus?“, grummelte der Angesprochene. – „Ich bezweifle, dass dies eine so gute Idee ist“, meldete sich nun Marisa zu Wort. Sie wirkte von dem Vorschlag und Davids begeisterter Reaktion sichtlich überrumpelt. – „Komm schon, Kleines. Du wärst die erste Frau, die bei unserem monatlichen Saufabend offiziell zu gelassen wäre“, lockte James. – „Saufabend? Offiziell zugelassen? Ich?“, schwankte Marisa zwischen Ironie und leichten Entsetzen. – „Ich bezweifle, dass Marisa schon alt genug ist um solche harten Sachen zu trinken, also: Auf Wiedersehen, bis morgen!“, servierte David sie ab und wollte sie unsanft aus seiner Gardarobe befördern. – „Ich trinke Sie schneller unter den Tisch, als Sie bis 10 zählen können! Dabei kann ich mir sogar noch Zeit lassen, denn Sie haben es ja nicht so mit Zahlen!“, giftete die 25jährige. – „Wow, der Abend verspricht interessant zu werden!“, stellte Andy grinsend fest, während er die beiden Streithähne durch die Tür schob. – „Und ich dachte, ich wäre kindisch!“, grinste James ebenfalls und verließ mit Andy das Set.
Marisa und David warfen sich noch einmal hasserfüllte Blicke zu und stapften dann den beiden Männern hinter her.
„Komm schon, Marisa. Steig einfach ein! Wage das Abenteuer!“, bat James die junge Frau ironisch. – „Ich bin doch eh nicht erwünscht. Also was soll ich da?“, antwortete Marisa, dabei schwang etwas Bitterkeit in ihrer Stimme. – „Das stört Sie doch sonst auch nicht!“, rief David ihr schnippisch zu, bevor er in sein Auto stieg und davon brauste. – „Treffer!“, bemerkte Andy, bevor auch er los fuhr. – „So ein Idiot, dem werde ich es zeigen!“, grollte Marisa. – „Wer jetzt? Andy oder David?“ James hielt ihr lachend die Beifahrertür auf. – „Willst du das wirklich wissen?“, damit stieg sie mehr oder weniger entschlossen ein.

Als Marisa mit James das riesiges Haus von David betrat musste sie wirklich schlucken: 1. Der Mann hatte ein wunderschönes Anwesen. Und 2. Der Mann hatte Geschmack oder einen super Innenarchitekten.
David war ihr bis dahin – glücklicherweise – noch nicht begegnet, als sie das Wohnzimmer betraten. James ließ sich erschöpft auf die Couch fallen, während Marisa den Raum genauer in Augenschein nahm. Richtig gemütlich sah es aus und Marisa war von der Einrichtung ein weiteres Mal angenehm überrascht. Sie dankte wieder dem Innenarchitekten.
Die junge Frau war sofort Feuer und Flamme als sie an einer Wand eine alte schwarze Gibson-Gitarre hängen sah. Sie musste gestehen, dass sie eine Schwäche für dieses Instrumente hatte. Der wunderbare Klang und die grazile Form zogen Marisa magisch an – nur eben ihren Geldbeutel nicht. Auch ihre Spielkünste verbesserten sich dadurch nicht.
Während sie mit glänzenden Augen das schon fast heilige Instrument betrachtet und die Hand danach ausstreckte, bemerkte sie nicht wie David hinter ihr aufgetaucht war. „Schick nicht?“, grinste er, als er merkte, dass sie erschrocken zusammen zuckte. Dabei berührte sie unsanft die Gitarre, die beinahe laut auf den Boden gefallen wäre, wenn David nicht schnell reagiert hätte. Seltsamerweise schien er nicht sauer zusein: „Aufpassen oder 3000$ in bar!“, lachte er und hängte die Gitarre wieder an ihren Platz. Erschrocken entschuldigte Marisa sich für das Missgeschick und nahm still auf dem Sofa Platz. „Nicht so nervös, Kleines. Normalerweise darf diese Dinger niemand berühren!“, zwinkerte Andy ihr zu, während auch er sich setzte.

Das erste Glas wurde stumm geleert und daraufhin das zweite nachgeschenkt. Damit begannen sich auch die Zungen der Anwesenden zulockern. Zuerst redeten sie nur über die Arbeit. Wobei Marisa und David mal wieder die Gelegenheit ergriffen sich Giftpfeile zu zuschießen. Sie trafen, doch größtenteils prallten sie danach ab. Beide lachen darüber – wegen dem Alkohol?
Während diesen Unterhaltungen wurde die junge Frau eher unfreiwillig für ihre beiden Lieblingsserien gespoilert. Die Tatsache, dass Marisa sowohl „Angel – The Series“, als auch „Buffy – The Vampire Slayer“, mit Leidenschaft verfolgte, würde sie natürlich nie zugeben. Nach dem nächsten Glas Bourbone tat sie es doch.
Dadurch bahnte sich ein Gespräch über Vampire und Dämonen an. Die vier diskutierten angeregt über ihre Existenz, bzw. was Dämonen im wirklichen Leben sind.


~*~*~*~


Mittlerweile war die erste Flasche Bourbone geleert. David zauberte unvermittelt zwei Flaschen Wein hervor. Dies war der nächste Gesprächspunkt: James beharrte auf der Tatsache, dass süßer Wein, etwas für Weicheier sei. Andy dagegen sprach von den wundervollen Aromen zahlreicher süßer Weine.
Die schweren Zungen der beiden ließen die Diskussion unvermittelt ins Lächerliche abtrifften.

I'm driving in your car
I turn on the radio
You're pulling me close
I just say no
I say I don't like it
But you know
I'm a liar
'Cause when we kiss

Fire


Summend stand die junge Frau vor der kleinen Bar. Viel war nicht zu holen, das musste sich Marisa eingestehen. Doch es genügte – vorerst.
Zielsicher griff sie zu einer vollen Flasche weißen Teuquila. „Gut – sehr gut!“, lächelte sie, damit erhob sie sich wieder leise singend. Dabei stieß sie mit ihm zusammen. Beide schwankten kurz, doch sowohl David, als auch Marisa fingen sich wieder.
Sie lachte kurz, doch es war eher ein Glucksen. Wie das Glucksen eines kleinen zufriedenen Kindes. Ein Kind, das sie schon lange nicht mehr sein wollte.
Auch der ältere Mann kichert. Auch sein Lachen erinnert an das eines Kindes.
Kein böses Wort kam über ihre Lippen. Beide waren so gelöst wie noch nie in der Gesellschaft des anderen.

Late at night
You're taking me home
You say you wanna stay
I say I wanna be alone
I say I don't love you
But you know
I'm a liar
'Cause when we kiss

Fire


Die Gitarre hatte schon bessere Tage gesehen, doch James entlockte ihr trotz dessen noch einige schöne Töne.
Schwungvoll stellte Marisa die Flasche auf dem Tisch ab – etwas zu schwungvoll. Kurz taumelte sie nach vorne, doch Andy ergriff geistesgegenwärtig ihre Hand: „Keine Dummheiten, Marisa!“ – „Schon klar!“, damit ließ sie sich grinsend auf das Sofa fallen. David stellte das schwankende Tablett mit den Tequila-Gläsern, Zitronen und Salz ab, danach ließ er sich erleichtert neben James fallen.
Dieser spielte und sang immer noch:


You got a hold on me
Right from the start
A grip so tight
I couldn't tear it apart


My nerves all jumpin'
Actin like a fool
Well, your kisses burn
But my heart stays cool



Leise sang Marisa den Text mit. Zu gut kannte sie dieses Lied. Zu sehr mochte sie die Musik von ‚Ghost of the robot’. James lächelte sie an. Sie erwiderte das Lächeln.
David schenkte die erste Runde Tequila ein, während Andy die Zitronenscheiben verteilte.


Oh Romeo and Juliet
Samson and Delilah
Baby you can bet
They're love didn't deny



Das Salz brannte herb auf ihren Zungen. Danach rann das durchsichtige Getränk rau ihren Rachen hinunter. Die saure Zitrone wirkte am Schluss wie eine Erlösung.
James grinste die anderen drei an während sie tranken. Er spielte in aller Seelenruhe das Lied zu Ende.


My words say split
But my words they lie
'Cause when we kiss


FIRE



~*~*~*~


Mittlerweile war es 3 Uhr. Die Flasche mit Tequila schon längst leer.
Der Gitarrenspieler leider nicht mehr in der Lage sein Instrument zu beherrschen. Lag es daran, dass er zu viel getrunken hatte oder die ganze Zeit lachte. Vermutlich war es eine Mischung aus beiden.

„Ihr seid krank – alle samt!“, prustete Andy. – „Man tut was man kann!“, zog James lachend seinen unsichtbaren Hut..
Marisa gähnte herzhaft.
„Na na na, da wird doch niemand müde?“, stichelte David ebenfalls lachend. – „Du musst wissen, mein Chef nimmt mich ziemlich hart ran!“ – „Ach tut er das?“, mischte sich James ein, dabei zog er herausfordernd die Augenbraue nach oben.
Alle vier prusteten los. Marisas etwas zweideutiger Kommentar trieb ihr Lachtränen in die Augen: „He, das ist gemein. So wollte ich das eigentlich nicht sagen!“, damit wischte sie sich die kleinen Tränen aus dem Gesicht. – „Och, du musst doch nicht gleich weinen, Kleines!“, tröstete Andy sie grinsend.
Ein weiteres Lachen durch fuhr die Runde.

„Was schon halb vier. Ich würde sagen...“, James erhob sich schwankend, seine Stimme klang nicht sicherer, „... wir sollten langsam los. Ich muss morgen um 7 Uhr im Studio sein!“ Dennoch fiel er wieder schlaff zurück. Andy hatte sich ebenfalls erhoben und zog seinen Kumpel nun lachend hoch: „Wirst wohl langsam alt?“
„Wollt ihr jetzt noch fahren?“, unterbrach Marisa die Sticheleien der beiden. – „Seh’ ich so aus, als ob ich noch fahren könnte?“, dabei startete Andy einen kläglichen Versuch seinen Finger zu seiner Nase zu bewegen. Ein weiteres Lachen durch fuhr die Runde.
„Taxi“, stellte David fest und machte sich auf den Weg zum Telefon.

Zehn Minuten später hupte ein „Yellow Cab“ vor Davids Anwesen.
„Und wie sieht es mit dir aus, Prinzessin?“, dabei James schlang er einen Arm um Marisas Hüfte. – „Ihr seid leider nicht meine Richtung, Süßer!“, grinste sie bedauernd. – „Bist du dir sicher, dass wir dich mit dem Trinker allein lassen können?“, mischte sich Andy ein und zeigte auf David, der locker an der Wand lehnte. – „Da steht doch noch was offen, oder?“, erinnerte James sich dunkel. – „Hu, was?“, fragte Marisa – ihr Erinnerungsvermögen war recht spärlich. – „Na, wie war das: „Ich trinke Sie schneller unter den Tisch, als Sie bis 10 zählen können!“?“, frotzelte David mit verstellter Stimme. – „Aber du hast es ja nicht so mit Zahlen“, klopfte Andy ihm bedauernd auf die Schulter. – „Tja, das Leben ist wie ein Whiskey-Glas – halb leer oder halb voll. Nur nie voll genug!“, kommentierte Marisa und seufzte gespielt. – „Sind das deutsche Trinkerweisheiten?“, fragte James während er sich seine Jacke überstreifte. Ein weiteres Mal lachten die vier, bevor Andy und James nach der allgemeinen Abschiedszeremonie zum Taxi wankten.

„Wein!“, platze Marisa plötzlich heraus und erntete einen amüsierten Blick von David.
„Ich hätte jetzt gern einen Weiswein!“, eilte ihre Erklärung hinterher. – „Na, wenn’s sonst nichts ist!“, grinste der Schauspieler.

„Übrigens ein schickes Haus hast du!“ – „He, ein Kompliment von dir. Das muss ich aufschreiben!“, frotzelte David. Marisa lachte gelöst.
„Soll ich es dir zeigen?“, fragte David kurz darauf. – „Uh, was?“, Marisa war kurz abwesend gewesen. – „Na, das Haus!“ – „Klar gerne“
Damit machten sich die beiden auf den Weg. In einer Hand jeweils ein volles Weinglas stolperten die beiden durch die Zimmer.
Marisa bewunderte jedes einzelne Zimmer. Und David erklärte so weit es sein Zustand noch zu ließ die Einrichtung.

Die erste Herausforderung bildete der Weg ins Obergeschoss: die Treppe! Lachend wankten die beiden nach oben. Das Gekicher der beiden hatte mittlerweile etwas lächerliches. Doch die beiden störte es schon lange nicht mehr.
Erschöpft von dem schwierigen Aufstieg lehnte Marisa sich zwischen Tür & Türrahmen und trank einen Schluck Wein.
„So und das ist das große Badezimmer!“, damit öffnete David ohne Hinzusehen die Tür, gegen die Marisa eben seitlich lehnte.
„Uahhh...!“, war das Letzte, was aus Marisas Kehle drang, als sie nach hinten fiel.
Instinktiv ergriff David sie. Seine freie Hand umfing ihren Rücken und zog sie an sich. Sein Wein schwappte etwas über. Nur das Tropfen auf die Badezimmerfliesen und der schwere Atem der beide durchdrangen die Stille, während Marisa in Davids Arm ruhte.

Ihre Gesichter waren sich gefährlich nahe gekommen und plötzlich berührten sich ihre Lippen – unsicher und sanft.
Als sie sich wieder von einander lösten, bedachten sie ihren Gegenüber mit misstrauischen Blicken. Beide studierten die Gesichtszüge des anderen genau um heraus zufinden, was der andere im Moment wohl dachte.
Einige Sekunden verharrten sie so. Wohl etwas verstört über das Geschehene. Die ungewöhnliche Vertrautheit hatte etwas befremdendes, aber auch etwas sehr anziehendes.
Denn sie zogen sich wieder gegenseitig an sich, um sich erneut zuküssen, diesmal leidenschaftlicher – sicherer.
Achtlos ließ David sein Weinglas fallen um auch mit seiner zweiten Hand die junge Frau zu umfangen. Der feste Griff in ihrem Nacken ließ Marisa kurz erschaudern. Fester umklammerte sie das grazile Weinglas in ihrer linken Hand, während die rechte sich in Davids Schulterblatt grub.

Auf einmal schien David sehr viel Interesse daran zu haben Marisa sein Schlafzimmer zuzeigen. Er dirigierte sie in eine bestimmte Richtung. Rückwärts stolpernd ergab sie sich seine Anweisungen. Küsse wechselten sich mit misstrauischen Blicken ab.
Damit landeten sie beiden auf dem weichen Doppelbett, um sich wieder an zusehen – fragend und zweifelnd.
Marisas kläglicher Versuch das Weinglas heil auf dem Nachtisch abzustellen wurde von David mit einem spöttischen Grinsen registriert. Daraufhin boxte die Studentin ihn gegen die Brust. Der Schauspieler beantwortete dies mit einem Kuss: „Nicht wichtig!“, nuschelte er. – „Gar nicht wichtig!“, stimmte sie zu, als sie mit seinen Hemdknöpfen zuspielen begann.
Sie knurrte zufrieden, als seine Lippen ihr Schlüsselbein streiften. Der Träger ihres schwarzen Tops war längst auf eine gefährliche Höhe herunter gerutscht.
Der herbe Geschmack das Alkohols schien ihre Küsse zu elektrisieren. Ebenfalls waren ihre Lippen trocken und etwas rau, während sie über seine weiche Haut striffen. Ihm entwich ein erregte Grollen.

Beide dachten nicht an das Warum oder daran, was danach kommen würde.
Es war nicht wichtig – gar nicht wichtig.

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"... Ich mag Vampire einfach nicht.
Vampire sind echt so Mädchen.
Und wenn man ihnen eine scheuert, dann heulen sie!"
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