Melanies FanficForum

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Autor Beitrag
Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170


New PostErstellt: 12.11.07, 22:21     Betreff: Re: Halloween: Märchenwelt Antwort mit Zitat  

„Endlich, das ist … nicht die Magic Box. Und vermutlich auch nicht Sunnydale.“ Xanders Freude verging so schnell, wie sie gekommen war. „Sind wir etwa immer noch in dieser blöden Burg?“
„Das glaube ich kaum“, sagte Giles müde. „Okay, wer fehlt diesmal?“
„Niemand“, grinste Xander, „diesmal haben wir das Schicksal oder was immer uns hierher verschlagen hat, überlistet, nicht wahr, Buffy? Buffy?“
Er schnellte herum. „Buffy, wo steckst du? Verdammt, das ist nicht lustig!“
„Hör auf rumzuschreien“, fauchte ihn Spike an. „Diesmal hat es sie erwischt.“
„Du hast mir gar nichts vorzuschreiben, Blondie. Wir hätten dich da lassen sollen!“
„Ging aber nicht“, erwiderte Spike hämisch. „Alle gehen oder keiner!“
„Woher weißt du das so genau?“ Xander sah den Vampir aus schmalen Augen an. „Doch nur deshalb, weil du das bewirkt hast, wie auch immer.“
Spike verdrehte die Augen. „Sag mir nur einen Grund, warum ich dich nicht auf der Stelle töten soll! Nur einen einzigen Grund …“
„Wenn Xander tot ist, sind wir für immer hier gefangen“, sagte Giles an seiner Stelle, „fürchte ich jedenfalls.“
„Es gibt nur ein Problem, das schwieriger ist, als Freunde zu finden. Sie wieder loszuwerden“, murmelte Spike verdrießlich.
Es war dann Willow, die dem Streit, wenigstens vorläufig, ein Ende machte.
„Wir müssen uns um Buffy kümmern“, sagt sie drängend. „Wer weiß, in was sie verwandelt wurde.“

„Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfen“, hörten sie leisen Singsang.
„Das hört sich nach …“
„Cinderella an“, vervollständigte Giles ihren angefangenen Satz.
„Oh nein, nicht auch das noch“, stöhnte Spike, während Xander wie üblich nichts begriff.
„Armes Mädchen, böse Stiefmutter, Mäuse, Kürbisse, Blut im Schuh.“
„Na dann bist du ja genau richtig, Blut ist doch dein Stichwort“, lästerte Xander, aber Spike warf ihm nur einen vernichtenden Blick zu.
„Ich bevorzuge mein Blut in gepflegterer Gesellschaft als deiner!“
„Natürlich, ich vergaß, dass du Stammgast bei Willy’s bist.“
„Hört auf, beide!“, schrie Willow entnervt. „Wir müssen Buffy retten!“
„Willow hat Recht“, stimmte Giles zu, „streiten könnt ich euch auch … später.“

Sie fanden Buffy schließlich inmitten einer Schar von Mäusen auf dem Boden sitzend vor.
„Ihhh!“
Willow schrie unwillkürlich auf, als eine Maus neugierig auf sie zulief und an ihrem Bein hochkletterte. „Xander, Giles, macht sie ab!“
Es war dann Spike, der zugriff und sie von dem Nager befreite. Willow lächelte dankbar, aber ihr Lächeln gefror, als er die Maus ohne Umschweife in den Mund steckte und seine Zähne hineinschlug. Mit einem leisen Schmatzen saugte er ihr das Blut aus, bevor er den Kadaver achtlos fallen ließ.
„Ihhhgittt!“
Willow sah angeekelt auf die tote Maus.
„Das kommt davon, wenn man sich mit Vampiren abgibt“, murmelte Xander abfällig.
Spike behielt noch einen Moment sein vampirisches Aussehen bei.
„Der Geschmack war nicht so überwältigend“, sagte er dann, „aber ich sollte noch eine andere probieren.“
„Nein!“, kreischte Willow.
„Spike, lass das“, rügte ihn Giles.
Spike grinste breit, dann zuckte er die Schultern. „Sie können einem aber auch jeden Spaß verderben. Okay schnappen wir uns Buffy und hauen ab. Ich kann es kaum erwarten, endlich in meine Gruft zurückzukommen und die Tür zu verrammeln. Von innen, zwischen euch und mir!“, fügte er noch hinzu, damit niemand auf falsche Gedanken kam.
Währenddessen kniete Willow neben ihrer Freundin und redete auf sie ein.
Buffy hörte höflich zu, reagierte aber nicht weiter. Willow sah verzweifelt zu Giles auf.
„Sie erkennt mich nicht“, klagte sie.
Der Wächter nickt. „Sie steht unter einem Zauber, der erst aufgehoben wird, wenn das Märchen zu Ende ist.“
„Aber das heißt, sie muss zu dem Ball und ihren Schuh verlieren und …“
„Langsam, Willow“, Giles legte ihr die Hand auf den Arm. „Jedes Märchen wich bisher vom Original ab. Und auch hier stimmt nicht alles. Es müssten Tauben sein, keine Mäuse.“ Er sah sie fragend an und Willow nickte eifrig.
„Stimmt.“
„Also müssen wir abwarten, wie es weitergeht.“

Giles steuerte eine Bank an und setze sich hin. Willow und Xander setzten sich daneben, nur Spike lehnte sich ein wenig entfernt gegen die Wand. Er hielt es inzwischen für angebracht zu demonstrieren, dass er nicht dazu gehörte und nur zufällig dabei war.
Vielleicht würden die Mächte, die sie dort festhielten, ihn dann gehen lassen. Sollten sie sich doch mit Buffy und ihren Freunden vergnügen.
„Wenn wir Buffy helfen geht, es vielleicht schneller“, meinte Willow plötzlich, aber Giles schüttelte den Kopf.
„Wie denn?“, fragte er sarkastisch, „indem wir ihr helfen, die Körner zu sortieren? Dann wüsste ich nur gerne, nach welchen Kriterien.“
Alle starrten daraufhin die durcheinander wuselnden Mäuse an. Flink schleppten sie Körnchen um Körnchen weg, und es kamen immer Neue.
Ganz langsam leerte sich der Boden. Bis nur noch weit verstreut einige Körner herumlagen.
Die Mäuse trugen auch diese in ihre Verstecke, bevor sie selber in Löchern und Spalten in den Wänden verschwanden.
„Und jetzt?“, fragte Spike gelangweilt und warf seinen Zigarettenstummel weg.
Buffy stand auf und klopfte sich den Staub von ihrem Kleid, dann sah sie ihre Freunde mit einem leeren Lächeln an.
„Kein Krümel ist mehr zu seh’n, jetzt kann auch ich zum Tanzen geh’n.“
„Na endlich, es geht voran“, bemerkte Giles trocken.

Im Gänsemarsch folgten sie Buffy hinaus in den Garten, wo sie unter einem Haselnussbaum stehen blieb und nach oben in die Krone schaute.
„Was wird denn das jetzt?“, stöhnte Spike, „will sie Nüsse pflücken?“
„Woher weißt du, wie ein Nussbaum aussieht?“, fragte Xander neugierig.
Spike sah ihn nur vernichtend an. „Nicht jeder ist so unbedarft wie du!“
„Hört auf euch zu streiten“, sagte Giles mechanisch. Willow stand neben ihm und klammert sich so fest an seinen Arm, dass es wehtat, aber er beachtete den Schmerz nicht, sondern kramte in seiner Erinnerung, wie das Märchen weiterging.
„Gold und Silber“, murmelte er dann.
„Was haben Sie gesagt?“
Er schüttelte nur den Kopf.
„Bäumchen, rüttel’ dich und schüttel’ dich, wirf Gold und Silber über mich“, rief Buffy und rüttelte am Stamm.
„Hä, was heißt denn das jetzt wieder?“, fragte Xander. „Ist das die Märchenvariante vom Sechser im Lotto?“
Willow kicherte. „Nicht so ganz. Es geht dabei mehr um ein Kleid. Und Schuhe.“
„Klar, Weiber und Klamotten“, stöhnten Xander und Spike gleichzeitig. Trotzdem bekamen sie große Augen, als gleich darauf ein gold- und silberfarbenes Ballkleid zusammen mit passenden Schuhen herabschwebte.
„Tolle Methode, einzukaufen“, flüsterte Willow sehnsüchtig.
Buffy hob das Kleid auf und hielt es bewundernd vor ihren Körper, bevor sie es vorsichtig über einen Ast hängte und ihr altes Kleid auszog.
„Hey, dreht euch gefälligst um“, schimpfte Willow, als die Männer Stielaugen bekamen.
„Ähm, ich bin ihr Wächter, ich muss aufpassen, dass ihr nichts zustößt“, verteidigte sich Giles hastig.
„Hab dich nicht so, ich habe schon mehr von Buffy gesehen“, sagte Spike nur, der sich ebenso wenig von der Stelle rührte wie Giles oder Xander.
Xander gab überhaupt keine Erklärung, er starrte nur.
„Ihr seid unmöglich, alle!“, schimpfte Willow weiter. „Giles, sie sind doch wirklich zu alt für solche Sachen. Und du Spike, Buffy hat uns erzählt, dass sie mit dir … geschlafen hat. Aber das gibt dir kein Recht …“
Sie boxte Xander empört in die Seite. „Xander LaVelle, was glaubst du, was sie macht, wenn ich ihr erzähle, wie du, ihr, sie angestarrt habt?“
Das wirkte schlagartig ernüchternd auf die drei Männer. Folgsam drehten sie Buffy den Rücken zu, auch wenn Giles murmelte: „So alt bin ich ja auch nicht. Wofür hält sie mich, für Methusalem?“
„Mindestens“, grinste Spike und Giles nahm sich fest vor, nach diesem Abenteuer einen Zauber ausfindig zu machen, der diesen aufsässigen Vampir auf eine Größe von fünf Zentimetern mit Hut reduzierte, maximal! Und wenn er schon dabei war, seinen Lieblingsfeind Xander gleich mit.

„Okay, ich könnt euch wieder umdrehen!“
Buffy trug jetzt das glänzende Ballkleid und Spike stieß einen anerkennenden Pfiff aus. Sie dankte ihm knicksend.
Xander war weniger begeistert. „Das ist doch unpraktisch“, rügte er, „wie soll sie in dem Fummel Vampire jagen?“
Giles atmet tief ein und aus, bevor er etwas dazu sagte. „Es gibt hier keine Vampire, wir sind in einem Märchen.“
„Und was ist mit ihm?“, fragte Xander sofort und zeigte auf Spike. „Ist er etwa kein Vampir?“
„Er gehört zu uns.“ Giles war langsam am Ende seiner Geduld.
Doch bevor Xander sie weiter strapazieren konnte, wurde er abgelenkt.
Eine Kutsche erschien, die alle nur mit offenem Mund anstarrten.
Ein Kürbis in XXL-Format, gezogen von vier weißen Mäusen, die ebenfalls überdimensioniert waren.
Anstelle eines Gesichts waren Fenster und eine Tür hineingeschnitzt.
Willow sucht vorsichtshalber Schutz hinter Giles, aber auch die anderen machten einen Schritt rückwärts, als die Mäuse sie aus roten Augen tückisch ansahen.
Lediglich Buffy ging ohne zu zögern darauf zu und stieg hinein, nachdem sich die Tür lautlos geöffnet hatte.
Giles räusperte sich. „Wir sollten auch einsteigen.“
Keiner bewegte sich von der Stelle.
„Und wenn wir es nicht tun?“, fragte Xander schließlich.
„Werden wir von ihr getrennt. Ich weiß nicht, was dann passiert.“
Aber Giles Tonfall besagt, dass er es sich durchaus vorstellen konnte. Ihre Chancen, die Märchenwelt zu verlassen, würden sicher nicht besser werden, ganz im Gegenteil.
Die Mäuse tänzelten ungeduldig auf der Stelle und warfen ihnen von Zeit zu Zeit ungeduldige Blicke zu. Lange würden sie nicht mehr stehen bleiben.
„Wir können doch … hinterher laufen“, schlug Willow schließlich vor.
Spike lachte nur abfällig. „Bitte, es wird mir ein Vergnügen sie, euch mit raushängender Zunge hinterher traben zu sehen. Ich fahre lieber.“
Er stieg zu Buffy in de Kutsche.
„Wir sehen uns dann am Zielpunkt, wo immer das ist.“ Er winkte ironisch.
Giles packte Willows Handgelenk. „So ungern ich das auch sage, aber Spike hat Recht. Wir wissen nicht, wie lang der Weg ist. Um Buffy nicht zu verlieren, müssen wir mitfahren. Komm, Xander.“

Die Mäuse hatten inzwischen endgültig genug und machten die ersten Schritte vorwärts, so dass sie rennen mussten, um noch mitzukommen.
Spike grinste, als sie sich völlig außer Atem auf die Sitzbänke fallen ließen und die Tür zuzogen.
Es gab einen kräftigen Ruck und die Kutsche schoss davon.
Wenig später zeigte das Gerüttel und Geschüttel erste Wirkung.
„Ich glaube, ich werde seekrank“, stöhnte Xander, der abwechselnd grün und bleich wurde. „Wie hält man das verdammte Ding an?“
„Gar nicht“, grinste Spike, dem das Ganze nichts auszumachen schien.
„Ich will aussteigen, mir ist schlecht!“ Er presste die Hand auf den Mund.
„Wehe du kotzt hier alles voll“, warnte ihn Spike, „dann schmeiße ich dich bei voller Fahrt raus.“
Xander würgte.
„Halt den Kopf aus dem Fenster, dann bekommst du frische Luft“, riet ihm Willow, die es selber so machte.
„Die heutige Jugend hält nichts mehr aus.“ Spike grinste Giles an, dem das Ganze ebenso wenig auszumachen schien wie ihm. Auch Buffy saß völlig ruhig und gelassen da, als ob sie nie mit etwas anderem als einer rumpelnden Kutsche unterwegs gewesen war.

Gerade als Xander sich schwor, für den Rest seines Lebens auf Schokolade und andere Süßigkeiten zu verzichten, wenn er dafür von dieser grässlichen Schaukelei erlöst wurde, gab es einen scharfen Ruck, der sich von den Sitzen purzeln ließ.
Xander betrachtete es als ausgleichende Gerechtigkeit, das Spike dabei mit dem Kopf gegen sein Knie stieß und fürchterlich fluchte.
„Dummheit ist auch eine natürliche Begabung“, zitierte er einen von Spikes Lieblingssprüchen, den dieser mit Vorliebe auf ihn anwandte.
Spike warf ihm nur einen vernichtenden Blick zu, enthielt sich aber einer Antwort.
Giles war derweil schon ausgestiegen und half Buffy und Willow galant aus der Kutsche, wobei diese über die beiden anderen Männer hinwegsteigen mussten.
Damm musterte er Xander und Spike spöttisch. „Braucht ihr auch Hilfe beim Aussteigen oder schafft ihr das alleine?“
In seltener Einigkeit versuchten daraufhin beide, ihn mit Blicken zu töten.

„Warum habt ihr so lange gebraucht?“, fuhr Willow sie an, als sie sich endlich bei ihr einfanden.
Sie wartete am Eingang des Ballsaals, den Buffy bereits betreten hatte.
Schnell, bevor wir sie verlieren … oh.“ Willow starrte mit großen Augen in den Ballsaal, der voller Leute war.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte sie kläglich.
Es wimmelte geradezu von Frauen, die gold- oder silberfarbene Kleider trugen und nicht wenige von ihnen waren blond.
Buffy in der Menschenmenge ausfindig zu machen würde fast unmöglich sein.
Dazu kam noch ein anderes Problem. Die Zeit.

„Seht mal, die Uhr.“ Willow zeigte aufgeregt auf eine riesige Wanduhr auf der gegenüberliegenden Seite, deren Zeiger auf zehn Minuten vor Mitternacht standen.
Sie hatten also nur noch zehn Minuten, Buffy ausfindig zu machen und ihr bei ihrer Flucht aus dem Ballsaal zu folgen.
„Wir teilen uns auf“, entschied Giles schließlich. „Einer von uns wird sie schon entdecken und kann dann den anderen Bescheid geben.“
„Und was ist, wenn wir sie nicht finden?“, fragte Xander zweifelnd, angesichts der Menge.
Giles polierte wortlos seine Brille, wie er es immer tat, wenn er unsicher war.
„Dann müssen wir es eben morgen noch einmal versuchen. Wenn ich mich recht erinnere, geht diese Veranstaltung hier drei Tage. Wir haben also maximal drei Versuche.“
„Drei Tage?“, mischte sich Spike entsetzt ein, „ihr meint, ich soll das noch drei Tage hier aushalten? Mit euch? Nein Danke, ich finde die Jägerin!“
Bevor ihn jemand zurückhalten konnte, stürzte er sich ins Getümmel. Giles sah, wie er immer wieder blonde Frauen rüde herumriss, um ihnen ins Gesicht schauen zu können.
„Wenn das Mal gut geht“, sagte er halblaut.
Xander sah das Ganze wesentlich sachlicher. „Was kann ihm schon passieren, er ist ein Vampir. Töten kann ihn kaum einer und wenn doch …“, er zuckt die Schultern.
Willow sah ihn entsetzt an. „Wie kannst du so was sagen. Spike ist unser Freund.“
„Meiner nicht. Ich bin nicht mit jemand befreundet, der mich als potenziellen Imbiss sieht. Das ist ja so, als ob ich eine freundschaftliche Beziehung den Hühnern hätte, die als Chicken Wings auf meinem Teller landen. Apropos Chicken Wings, ich habe Hunger. Glaubt ihr, dass die hier was zu futtern haben?“ Er stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen besseren Überblick zu bekommen.
Giles legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte ihn herunter.
„Das hat Zeit, jetzt geht es um Buffy. Willow, du gehst links herum, ich nehme die rechte Richtung. Und du den Weg geradeaus. Wenn wir Buffy nicht finden, treffen wir uns unter der Uhr!“
Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er los.


Spike stemmte die Fäuste in die Hüften und überlegte, in welche Richtung er sich wenden sollte.
„Wenn wir wieder in Sunnydale sind, werde ich ihr eine Haarfärbung vorschlagen. Irgendwas, das man gut sieht. Neongrün oder so.“
Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass sie wenige als fünf Minuten bis Mitternacht hatten.
Leise knurrend stürzte er sich auf die nächste Blondine, als er abgelenkt wurde.
Aus dem Augenwinkel hatte er etwa wahrgenommen, eine Gestalt, eine Bewegung, die ihm vertraut war.
Als er bewusst in diese Richtung sah, fiel ihm ein tanzendes Paar auf. Ein großer, dunkelhaariger Mann, der mit einer blonden Frau tanzte.
„Angel?“, murmelte er fassungslos. Das konnte doch nicht wahr sein, das Angel dort war. Xanders Anwesenheit war schlimm genug, aber Angel, der sowieso immer versucht hatte, ihm die Mädchen auszuspannen, das brachte das Fass zum Überlaufen.
Mit einem wütenden Schrei, der von den Wänden widerhallte, stürzte er sich auf das Paar.

Nicht nur Giles zuckte zusammen, auch die anderen Personen blieben einen Moment stehen und sahen sich erschrocken um. Selbst die Musiker verstummten einen Augenblick.
Entweder er hat sie gefunden oder … - Giles wollte sich nicht ausmalen, was Spikes Aufschrei sonnst bedeuten könnte. Ob jemand, der in dieser Märchenwelt starb auch in der Realität tot war?
Dann fiel ihm Willow wieder ein, die ja in der Gestalt der bösen Hexe verbrannt, aber im nächsten Märchen wieder quicklebendig war. Und auch er war, als Drache, nicht an dem Dolchstoß gestorben.
Auch wenn der Vampir nicht gerade zu seinen Freunden zählte - er war vorlaut, arrogant, besserwisserisch und meistens schlicht unerträglich – musste Giles doch zugeben, das er im Kap gegen das Böse ein wichtiger Verbündeter war. Erstaunt stellte er fest, dass ihm Spike tatsächlich fehlen würde.
Diese Erkenntnis war es dann auch, die ihn bewog, sich zur Quelle des Aufschreis durchzukämpfen.

Dort bot sich ihm nicht das erwartete Bild. Spike war keineswegs in Gefahr, eher sein Gegner.
Der lag auf dem Boden, während der Vampir dabei war, ihn in den Fußboden einzuarbeiten, jedenfalls schienen seine wuchtigen Schläge darauf abzuzielen. Dabei schrie er ihn immer wieder an: „Ich sag es dir jetzt zum letzten Mal, Finger weg von meinem Mädchen, Angel!“
Angel? Giles stutzte und fragte sich, wie zum Teufel Angel in diese Märchenwelt geraten war. Bisher war er davon ausgegangen, dass nur diejenigen betroffen waren, die Kontakt mit dem Märchenbuch gehabt hatten.
Dann sah er Buffy, die wie gelähmt danebenstand. Aber bevor er sie ansprechen oder festhalten konnte, schlug die riesige Uhr.
Zwölf dumpfe Schläge.
Buffy warf einen letzen Blick auf die kämpfenden Männer, bevor sie zum Ausgang rannte.

Giles war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, ihr zu folgen und dem Verlangen, die Kämpfenden zu trennen.
So wie es aussah, würde Spike erst aufhören, wenn sein Rivale tot war. Und das hatte dann eventuell doch Auswirkungen auf den weiteren Verlauf des Märchens. Und damit auf ihr Leben.
Er zerrte also Spike hoch und drehte ihm gewaltsam einen Arm auf den Rücken.
„Wenn du dich wehrst, breche ich dir den Arm“, keuchte er, den es kostete ihn alle Kraft, den wütenden Vampir im Griff zu behalten.
„Und anschließend kriegst du einen Pflock ins Herz!“, fügte er hinzu, als Spike nur: „Mach doch“ knurrte.
Das ernüchterte Spike ein wenig.
Trotzdem zeigte er anklagend auf den Mann am Boden, der sich jetzt benommen und blutend aufsetzt.
„Angelus, dieser Mistkerl, mischt sich überall ein.“
„Das ist nicht Angelus.“
„Dann eben Angel“, beharrte Spike, immer noch wütend.
Sein Feind war inzwischen, mit Unterstützung, wieder auf die Beine gekommen und starrte Spike jetzt eisig an. „Wer immer Ihr seid, ich verlange Revanche“, sagte er näselnd, was an seiner blutigen und geschwollenen Lippe liegen mochte.
„Ich fordere Euch zum Duell, morgen bei Sonnenaufgang!“
Spike fuhr herum. „Ah ja und mit welchen Waffen? Klauen und Zähne?“
Die Leute um ihn herum schrien auf, als er sie mit gefletschten Zähnen und aus gelben Augen ansah.
Dann rief jemand entsetzt: „Das ist ein Vampir!“ und allgemeine Panik setzt ein.

„Wir müssen Buffy suchen“, rief Gils über den allgemeinen Lärm hinweg Willow und Xander zu, die es endlich geschafft hatten, zu ihnen durchzukommen.
„Sie ist rausgerannt!“
Sofort stürmt Xander zum Ausgang, steckt aber bald in der Menschenmenge fest. „Lasst mich durch, das ist ein Notfall“, brüllte er, aber erfolglos. Er musste sich wohl oder übel mit dem Strom treiben lassen.
Willow, Giles und Spike folgten weiter hinten, wobei Giles seine Hand fest um Spikes Handgelenk hielt.
„Sie stehen wohl auf Händchenhalten“, lästerte der Vampir frech, aber Giles ignorierte es. Wichtig war jetzt nur, dass sie heil aus dem Ballsaal herauskamen und Buffy fanden.
Endlich wurden sie durch die Engstelle geschoben, draußen verlief sich die Masse schnell, und entdecken bald auch Xander, der sich suchend umsah.
„Habt ihr Buffy gesehen?“
Alle schüttelten den Kopf.
„Und was machen wir jetzt?“
Willow und Giles sahen sich an und lächelten. „Der Schuh“, sagten beide zugleich.
„Der Schuh?“ Xander runzelte die Stirn. „Muss ich das verstehen?“
Spike gab ihm genervt einen Klaps auf den Hinterkopf. „Streng dein bisschen Gehirn an, Blödmann“, grollt er.
Xander schnellte herum und schlug Spike mit der Faust ins Gesicht. „Wenn du nicht angefangen hättest, Leute zu verprügeln, hätten wir Buffy nicht verloren“, fauchte er.
Giles verdrehte die Augen und schickte ein Stoßgebet zum Himmel.
Ihm tat es bereit wieder leid, dass er sich Sorgen um Spike gemacht hatte. Vielleicht wären sie ohne diesen heißblütigen Vampir doch besser dran ...
„Ihr seid nicht im Kindergarten“, tadelte er sie zornig, „Spike, du kannst nicht auf jden einschlagen, der dir nicht gefällt.“
„Halten Sie sich aus meinen Angelegenheiten raus, Giles!“
Erneut tat ein gelber Schimmer in die Augen des Vampirs.
Giles riss der Geduldsfaden. Er packte mit beiden Händen Spikes Mantelaufschläge.
„Zum letzten Mal, Spike, nimm dich zusammen oder du bleibst hier, für immer. Als ein Häufchen Staub!“
Der Vampir konnte ja nicht wissen, dass er nur bluffte. Giles war überzeugt, dass sie nur alle zusammen in ihre Welt zurückkehren konnten.
Aber die Drohung wirkte.
Spike biss zwar die Zähne zusammen, dass seine Kiefermuskeln hervortaten, aber dann nickte er schließlich.
Giles starrte ihm noch einen Moment ins Gesicht, dann fuhr er zu Xander herum, der wie erwartet siegessicher grinste.
„Das gilt auch für dich, Xander. Und bevor du fragst, ich habe keine Hemmungen dich zu töten oder wenigstens in eine Kröte zu verwandeln.“
„O - okay“, stotterte Xander nur bleich.
„Hüpf, hüpf“, murmelt Spike, frech wie immer, woraufhin Giles ihn drohend ansah.
Dann tippt ihm jemand auf die Schulter.

„Was ist?“
Giles Gesichtsausdruck hätte es an Grimmigkeit jederzeit mit dem eines Vampirs aufnehmen können.
Willow sah auch entsprechend erschreckt aus.
„Ich … ich habe ihn“, stotterte sie, den Tränen nah.
„Was?“, fauchte Giles, immer noch unfreundlich.
„Den … Schuh.“ Sie hielt ein goldenes Teil hoch, das Giles erst nach einigem Überlegen als Schuh identifizierte.
Er rieb sich die Schläfen.
Das war langsam mehr, als er ertragen konnte. Er hatte Halloween und Halloweenscherze schon immer gehasst, aber in dieser Form noch viel mehr.
Und wie es aussah, wurden auch alle anderen immer dünnhäutiger. Er nahm Willow den Schuh ab und umarmte sie tröstend. „Wenigstens eine von uns, die vernünftig ist. Ich wollte dich nicht anschreien.“
Willow lächelte bereits wieder.
„Was machen wir jetzt?“, fragte sie.
Wir schnappen uns Buffy, ziehen ihr den verdammten Schuh an und verschwinden hier“, antwortete Spike düster. „Ich bin es leid mich mit Kerlen rumzuschlagen, die eigentlich gar nicht hier sein dürften.“
„Du meinst den Prinzen?“, entgegnete Willow verwundet, „aber der gehört doch in dieses Märchen.“
Spike knurrte nur leise.
„Ich fand, er sah ein bisschen wie Angel aus“, plapperte sie unbedacht weiter.
Spikes Knurren wurde lauter. „Erwähn diesen Namen nie wieder, wenn dir dein Leben lieb ist!“


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Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben (Mark Twain)
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