Melanies FanficForum

Willkommen auf meinem Buffy und Angel Fanfiction Forum. Ich wünsche euch viel Spaß beim Stöbern. Viele Grüße Mel:))
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender BookmarksBookmarks

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
HELL
noch lebendig


Beiträge: 23

New PostErstellt: 09.05.04, 14:03     Betreff: Re: Demon Calling Antwort mit Zitat  

Demon Calling - Chapter 7
Demons


„Ahhhhhh ...“, das kleine Mädchen stöhnte auf.
Ihr Gesicht Schmerz verzerrt, die Knie blutig.
So schnell wie möglich rappelte sie sich auf um weiter zu laufen – weiter in den Wald – weiter in die Dunkelheit. Der kalte Wind peitschte dem Kind von gerade einmal 9 Jahren ins G
Sie rannte und rannte, versuchte immer schneller zu werden, doch sie spürte, dass ihre Kräfte nachließen.
Es war November und merklich kühler geworden, doch die Kleine trug nur Jeans und T-shirt – sie zittere am ganzen Leib. Die Kleidung hing zerschlissen am Körper herunter.

“Daddy! Daddy!“, immer wieder hallten ihre ängstlichen Rufe durch die Nacht und immer blieben sie unerhört. Sie hoffte inständig, er würde ihre Hilferufe hören. Oder rief sie nur noch um das gefährliche Knurren des Monster, das in ihren Ohren hallte, zu übertönen..?

Immer wieder fiel sie auf die Knie oder stolperte über Wurzeln oder umgefallene Baumstämme. Unter ihren Augen lagen dunkle Schatten – normalerweise schlief sie um diese Zeit friedlich.

Das Knurren kam immer näher. Sie konnte die Nähe des Monsters spüren. Wie sich dieses Wesen nach dem kleinen blassen Kinderkörper verzerrte, wie es hungrig nach ihrer Lebensenergie rief...

„Bleib doch meine Kleine! Dein Daddy ist nicht da, doch auch ich kann dir eine schöne Gute-Nacht-Geschichte erzählen. Vielleicht über ein Mädchen, das ganz allein im Wald herum irrte und dann vom bösen Wolf gefressen wurde!“, höhnte der Dämon und fletschte die Zähne.
Ein kalter Schauer lief ihr über den von Ästen zerschrammten Rücken.

Seit frühster Kindheit hatte die Kleine Monster, wie dieses, gemalt. Während andere Kinder Blumenwiesen und lachende Menschen malten, zeichnete sie so etwas wie dunkle Visionen – Vorahnungen – Wegweisendes. Sie stand immer stets zwischen ihnen, den Dämonen und den Menschen. Niemals auf eine der Seiten, immer im genau gleichen Abstand.
Doch nun als sie die Nähe dieses Wesens leibhaftig spürte wollte sie nur noch nach Hause zu ihrem Vater. Er sollte sie beschützen und ihr zeigen, was sie tun musste.

Ihr Vater aber hatte sie heute Abend nach dem Essen hinaus geschickt. Ihr gesagt, sie solle noch einmal rausgehen – die Nacht sehen.
Glücklich – ja, glücklich war sie gewesen, denn er ließ sie nicht oft allein in die Nacht. Kaum war sie aus der Tür hinaus getreten, hatte sie auch schon das Herumschließen des Schlüssels vernommen und danach das leise bedrohliche Knurren ihres zukünftigen Peinigers.


Die Erinnerung verwischten langsam, denn der Schmerz des spitzen Steins, auf dem sie eben mit ihrem zarten Kopf aufgeschlagen war, betäubte ihre Sinne.
„Daddy! Hilf mir doch, Daddy. Ich werde auch nie mehr Blödsinn machen!“, wimmerte sie und atmete schwach, „Wirklich Daddy, ich verspreche es dir. Nur hil.....“
Weiter kam sie nicht, denn eine kalte Hand presste ihr den Mund zu. „Daddy wird dich nicht hören, meine Kleine.“, flüsterte der Dämon in ihr Ohr und versuchte Herr über das kleine zappelnde Bündel zuwerden.
Das Mädchen trat das Wesen, schlug und kratzte es – konnte ihm sogar entkommen. Aber als sie losrennen wollte griff er schnell ihren Schuh und grinste böse: „Aber, aber, wir wollen doch den netten Onkel nicht böse machen, oder?“
Doch ihr Fuß glitt aus dem leichten Turnschuh. Sich um ihre letzte Fluchtchance bemühend wollte sie weiter rennen, doch dann strauchelte sie und fiel wieder auf den harten Waldboden.

Ihr spitzer Schrei durchbohrte die Stille der Nacht, als der Dämon begann von ihrem warmen, noch so unschuldigen Blut zutrinken.


~*~*~*~


„NEIN!“, ihre schmerzverzerrte Stimme hallte durch die Stille der Nacht. Keuchend und zitternd saß Emilie kerzengerade mit vor Schrecken geweiteten Augen im Bett. Heiße Tränen liefen über ihr Gesicht.

„Was..., was ist passiert?“, Angel kam aus seinem Zimmer gestürzt, „Emilie, was ist los? Ist dir etwas passiert?“ Angsterfüllt blickte er sie an.
Er hatte selten einen Menschen so schreien gehört. Es war wie ein Todesschrei gewesen, wie ihn auch schon Angelus Opfer ausgestoßen hatten.
Er verbannte diese Gedanken schnell und konzentrierte sich wieder voll auf den zitternden ängstlichen Körper vor ihm. Ihr starrer Blick bohrte sich in die Wand vor ihr. Unaufhörlich zitternd nahm sie Angels Stimme, wie durch Watte wahr.
Erst als er behutsam seine Arme um sie legte, wahrscheinlich um sie zu beruhigen, wurde ihr die Situation bewusst. Verstört sah sie in seine beunruhigten Augen.
„He, alles in Ordnung?“, er bemühte sich leise zu sprechen, obwohl er ziemlich angespannt war. Der Vampir konnte ihre Angst riechen. Angel hatte seit dem er sie kannte, noch kein einziges Mal soviel Angst in ihr gespürt.
Sie zitterte unaufhörlich und starrte auf seine Arme, die auf ihren Schultern ruhten.
„Fass mich nicht an! Du wirst es nicht noch einmal tun!“, ihre Stimme war leise, bedrohlich und ihr Blick wild. – „Was..., was meinst du? Ich habe doch gar nichts getan“, hob er beschwichtigend die Hände, nun war er wirklich beunruhigt. – „Du wolltest das selbe wie damals. Verschwinde und fass mich nie wieder an! Hörst du! Verschwinde!!!“, sie begann wild mit ihren Fäusten auf ihn ein zuschlagen und merkte nicht, dass ihre schwachen Arme wahre Schläge schon gar nicht mehr zuließen.
Seine Händen umschlossen sanft ihre Handgelenke. „Shh... alles ist gut. Beruhige dich doch! Wer will dir was antun?“, sanft sprach er auf sie ein und drückte sie leicht an sich.
„Verschwinde doch endlich. Du hast mich doch schon getötet. Warum willst du es wieder tun – immer wieder tun?“, wimmerte diese kleine Häufchen Elend, was sich nun ängstlich in eine Ecke der Couch zudrängen begann. „Bitte, bitte, lass mich... in Ruhe. Ich will doch nur... nur schlafen. Nur... nur... schlafen... wirklich...“, ihr Schluchzen war so heftig geworden, dass man ihre Worte kaum verstand.

Emilie starrte ihn verängstigt an, als ob er ihr Peiniger wäre. Nur Angel verstand nicht, was mit ihr war. Er wusste nur, dass sie vielleicht einen Moment Ruhe braucht um wieder klarer zu werden. Als er langsam aufstand zuckte Emilie zusammen und verkroch sich unter ihrer Decke. Er sah auf sie herab ohne zu wissen was er denken sollte. Vielleicht sollte er Tee machen.
**Hmm... Tee beruhigt die Menschen. Vielleicht sollte ich ihr wirklich einen Tee machen.**
Er ging in die Küche und hörte immer noch ihr leises Wimmern. Langsam schien sich die junge Frau wieder beruhigt zu haben.
Als Angel kurz darauf mit dem Tee auf einem Tablett stehend das Wohnzimmer betrat schlief Emilie schon wieder. Er spürte zwar immer noch ihre Angst. Auch ihre Augen zuckten nervös unter den geschlossenen Lidern hin und her, aber sie schlief. Hoffentlich.
In zwei Wochen würde sie ausziehen. Mittlerweile hatte Angel sich an ihren unruhigen Schlaf gewöhnt, doch dass sie so schrie war selbst für ihn zu viel.


~*~*~*~



Emilie war früh aufgestanden und hatte die Wohnung verlassen. Sie wollte Angel nach den Geschehnissen der letzten Nacht keinesfalls begegnen. Ziellos irrte sie durch die Stadt, in der Hoffnung etwas zu finden, was sie ablenken würde.

Angel erwachte durch das ins Schlossfallen der Wohnungstür. Ruhig blieb er liegen und horchte in die Stille. Wohl wissend, dass Emilie verschwunden war, verließ auch er nach einiger Zeit die Wohnung und ging zur Arbeit.
Seine Gedanken kreisten noch immer um die Geschehnisse letzter Nacht.
**Was war nur mit ihr los gewesen? Warum war sie so panisch?**
Der Vampir war den gesamten Tag unkonzentriert und fahrig. Als Gunn zu Angel kam, um mit ihm über einen neuen Fall zu sprechen, war Angel ebenso abwesend. Gunn erntete nur ab und an ein ‚Hmm...’ oder ‚Ja...’, begleitet mit einem zweifelhaften Nicken.
**Was hat er denn nun? Dieses Grübeln kann einen ja wahnsinnig machen! Oder hat die kleine Jägerin ihm wieder den Kopf verdreht?**, Gunn grinste breit bei dem Gedanken.
Erst jetzt schien Angel sich Gunns Anwesenheit wirklich bewusst zu werden.
„Was..? Was grinst du so? Ist irgendwas?“, Angel wirkte noch irritierter. – „Warum fragst du mich, ob etwas nicht stimmt? Du bist doch der, der die ganze Zeit in Gedanken versunken vor sich hin grübelt. Gibt’s irgendwas, was du sagen willst?“, Gunn sah seinen Chef nun ernster an. Dieser fühlte sich ertappt: „Es ist nur... na ja ... letzte Nacht...“
Gunn zog eine Auenbraue an. **Was läuft denn da?**
„Nein, nein, es nicht das, was du denkst!“, erwiderte Angel schnell, denn es war klar, worauf Gunn hinauswollte. – „Ach, was denke ich denn?“, fragte Gunn herausfordernd. – „Woher soll ich das wissen?“, Angel war etwas genervt. Er hatte keine Lust auf Diskussionen, da seine Gedanken noch immer woanders waren.
Letztendlich erzählte er Gunn von den Geschehnissen letzter Nacht. Der junge Mann saß die ganze Zeit ruhig da und lauschte seinem Chef. Angel wirkte aufgewühlt und verunsichert, das ganze schien ihn ziemlich mit genommen zu haben.
**Er macht sich ja doch mehr Gedanken um die Kleine, als er zu gibt.**
„So und was hältst du davon? Mache ich grundlos Panik oder sollte ich der Sache nachgehen?“, Angel blickte unsicher zu Gunn. – „Na ja, ....“, Gunn sprach langsam und überlegt, „Was du mir erzählt hast, hört sich nicht nach einem normalen Alptraum an – zumindest wenn man ihre Reaktion betrachtet. Vielleicht ist sie Schlafwandlerin? Oder sie hat Visionen?“ – Angel sah ihn skeptisch an. – „Vielleicht sind es auch einfach nur Erinnerungen? Angel, eigentlich wissen wir doch rein gar nichts über diese Frau. Wer weiß, was sie bis jetzt erlebt hat“, Gunn seufzte. „Letztendlich läuft alles darauf hinaus, dass du sie schon danach fragen musst!“, beendete Gunn seine Überlegung. – „Hmm... das sollte ich wahrscheinlich.’, murmelte Angel vor sich hin. – „So, ich werde dann mal wieder gehen und mich mit meinem wahren Leben befassen“, Gunn erhob sich, da er von Angel, der schon wieder ganz in Gedanken war, keine Reaktion erntete, wollte er das Büro verlassen. Kurz bevor er die Tür schließen wollte, drehte er sich noch einmal um: „Vielleicht war es doch nur ein ganz normaler Alptraum. Du solltest dir nicht so viele Sorgen machen, die Kleine ist alt genug.“
Mit diesen Worten verließ Gunn das Büro.
**Wahrscheinlich hat er recht. Sie wird schon wissen was sie tut.**, versuchte Angel sich selbst zu beruhigen

Trotz allem ließ ihn der Gedanken, das mehr hinter der Sache stecken könnte, nicht los.
Später am Tag rief Giles aus London an. Er wollte wissen, wie es seiner Jägerin ginge, ob sie sich denn gut eingelebt hätte.
„Hmm... habe ich mir gedacht, dass sie Schwierigkeiten macht, aber das geht vorbei. Glauben Sie mir, wenn Sie sie näher kennen lernen kann Emilie sehr umgänglich sein. Geben Sie ihr Zeit. Das alles ist neu für sie. Als Emilie vor zwei Jahren nach London kam war die Anfangszeit ebenso schwierig. Sie war misstrauisch, wusste nicht was sie von der Sache halten sollte. Doch am Ende wollte sie gar nicht mehr weg!“, der Engländer lachte etwas gequält, als er an diese Zeit dachte. An das Mädchen, das ihm so sehr ans Herz gewachsen war – für das er sich so verantwortlich fühlte.
**Wie einsam sie sich fühlen muss. Ich muss unbedingt mit ihr persönlich sprechen, aber erst später. Sie muss lernen auf sich allein gestellt zusein.**
„Noch irgendwelche anderen Vorfälle?“, Giles wollte das Gespräch nicht unnötig hinziehen. – „Ja, da wäre noch etwas. Es ist so...“, Angel wiederholte seinen Bericht von letzter Nacht nun für Giles. Doch diesmal sprach er eindringlicher – ernster – beunruhigter.
Als Giles dies alles hörte verkrampfte sich sein Herz etwas, schwer lagen die Erinnerungen darin, die so gar nicht zu den besten gehörten. Er nahm seine Brille ab und rieb sich das Nasenbein.
„Giles, was ist mit Emilie? Ihre Reaktion war nicht normal, sie war so...“ – „Unruhig? Verzweifelt? Verängstig? Aufgelöst? Suchen Sie sich etwas aus“, beendete Giles den Satz. – Angel blieb stumm, denn irgendwie traf das alles zu. – „Erwarten Sie jetzt eine Erklärung? Soll ich Sie beruhigen, dass es nur ein Alptraum war?“, Giles wurde unruhig.
Hatte er das Recht Angel die Wahrheit zu sagen?

„Nun ja, ich würde schon gern wissen, was mit ihr ist. Sie selbst zu fragen gestaltet sich schwierig, da sie heute sehr früh das Haus verlassen hat. Und außerdem wissen Sie ja, dass unsere Beziehung nicht die beste ist. Also, bitte, erklären Sie es mir!“, ein wenig Verzweiflung schwang in Angels Bitte mit. – „Also gut, ich denke, es war der Traum von ihrer ersten Begegnung mit einem Vampir – auch den ersten, den sie vernichtet hatte“, presste Giles hervor.
Ihm war nicht wohl bei der Sache.

„Doch warum sagte sie dann, ich solle sich nicht noch einmal töten. Das macht doch keinen Sinn. Sie hat diesen Kampf doch überlebt, oder?“ – Stille am anderen Ende der Leitung. – „Giles, das hat sie doch? Oder? Giles, sagen Sie nicht....“
Wieder schwang Panik in Angels Stimme.

„Zum Teufel noch mal, ich werde es Ihnen erzählen: Emilie war 9 Jahre alt, als sie ihren ersten Vampir vernichtet hatte. Der Rat, ich eingeschlossen, hatte Zachary Zalasar empfohlen, sie schon früh – unter möglichst kontrollierten Bedingungen – mit Vampiren in Berührung kommen zu lassen, damit sie trainieren konnte. Doch er verstand unter ‚kontrollierten Bedingungen’, dass er ein kleines Mädchen aus dem Haus sperrt und einen solchen Dämon auf sie hetzt, um zu sehen ob sie eine „wahre Jägerin“ wäre“, erzählte Giles voller Abscheu und Verachtung. „Sie wusste was Vampire waren. Sie ist sozusagen anstatt mit Bilderbücher über Kinder und Tiere, mit Bilderbüchern über Vampire und Dämonen groß geworden. Emilie wusste ebenfalls, wie man sie töten kann. Doch dieses Wissen war eben nur theoretisch. Sie hatte noch nie gegen ein ähnliches Wesen gekämpft oder einen Kampf mit erlebt.
Dieser Vampire hatte sie damals durch den Wald gehetzt – sie bedroht. Immer wieder hatte sie nach der Hilfe des Mannes gerufen, den sie bis zu diesem Zeitpunkt für ihren Vater hielt. Letztendlich konnte der Vampir Emilie ergreifen und sogar von ihr trinken...“, Giles machte eine bedeutungsvolle Pause. Angel stieß scharf Luft durch die Zähne.
„Doch dieser Dämon war nicht auf diesen – sagen wir mal – teuflischen Blutmix gefasst. Menschliches Blut einer Jägerin gemischt mit Dämonenblut war nun nicht gerade das, was ein Frischling sich als erste Mahlzeit erhoffte“, ein ironisches Lächeln umspielte unwillkürlich Giles Lippen. „Er hatte sie weggestoßen. Wahrscheinlich war er zu überrascht, vielleicht sogar angewidert gewesen. Auf jeden Fall hatte Emilie diese Gelegenheit seiner Unachtsamkeit genutzt und ihm den verdienten Pflock ins tote Herz gebohrt. Sie lag dann in diesem verlassenen dunklen Wald. Allein. Verletzt. Dem Tod nah. Zalasar hatte die ganze Zeit im Haus gewartet – gewartet bis er gespürt hatte, dass der Vampir vernichtet war, dann hatte er Emilie wieder ins Haus geholt. Ihre Wunden versorgt. Den Körper vom Staub des Todes, der auf ihr lag befreit.
Emilie hatte nicht mit ihm darüber gesprochen – nie. Doch seitdem war er nicht mehr ihr Vater und sie nicht mehr das kleine Mädchen. Verstehen Sie, Angel, sie geht seit ihrem 9. Lebensjahr auf die Jagd. Seit dem versucht sie in gewisser Weise ihr angebliches Versagen dieser Nacht wieder wett zu machen!“, Giles’ Stimme hallte eindringlich in Angel Ohr, seine Hand zitterte, er starrte aus dem Fenster.
„Was? Er... er hat sie einfach in die Nacht geschickt – ohne Schutz? Er war ihr Vater! Verdammt, sie hätte sterben könne!“, Angel schrie fast, als er den letzten Satz aussprach. Dann herrschte wieder Stille.
Giles räusperte sich und sprach weiter: „Beruhigen Sie sich. So hart es auch klingt es ist ihr Schicksal! Ja, es war falsch sie so früh allein kämpfen zulassen, aber irgendwann wäre es eh soweit gewesen. Ich denke, sie ist halbwegs darüber hinweg. Vor ca. eineinhalb Jahren hatte sie ebenfalls diese Träume. Sie wachte schreiend auf und sprach ebenfalls wirres Zeug. Nachdem es mehrere Nächte so gegangen war haben wir, Faith und ich, Emilie fast gezwungen uns zu erzählen, was sie bedrückt. Letztendlich hat sie damals zum ersten Mal darüber gesprochen und angefangen es zu verarbeiten.“
Damit hatte Giles seine Erklärungen beendet. Wahrscheinlich war es falsch gewesen, Angel das alles zu erzählen. Der Brite hatte kein Recht dazu. Doch er ahnte, dass Emilie es nicht tun würde.
„Aber warum hatte sie die Träume nun wieder? Warum kehren all diese Erinnerungen zurück?“ erst als Angel mit unsicherer Stimme den Satz beendet hatte, bemerkte er das sich noch eine andere Person im Raum befand.
Seine Nackenhaare stellten sich auf. Er traute sich nicht sich umzudrehen. Ja, der Meistervampir war plötzlich zutiefst verunsichert.
Er ahnte bereits, wer da war.


„Ähmmm.... Ich möchte mich noch mal herzlich für Ihren Anruf bedanken. Ich werde Sie sobald, wie möglich zurückrufen und dann besprechen wir näheres“, damit versuchte Angel nun zu retten, was zu retten war.
„Sie ist hier! Hat sie es gehört? Sagen Sie schon!! Oh mein Gott, egal wie sehr Sie versuchen werden, es zu leugnen Emilie wird Sie durchschauen. Glauben Sie mir. Sie hat das im Gefühl!“
**Sie ist ja auch zum Teil ein Vampir, wenn sie es nicht wissen würde wäre sie ja taubstumm!** – schoss es Angel durch den Kopf, während Giles mit panischer Stimme auf ihn einsprach.
„Ich denke schon, dass sich alles zum Guten wenden wird. Haben Sie keine Angst. Ich melde mich später! Auf Wiedersehen!“, versuchte Angel Giles abzuwürgen. – „Angel, seien Sie ehrlich, bitte!“, war das letzte, was Giles sagen konnte, bevor die Verbindung unterbrochen wurde.

Angel setzte ein freundliches Lächeln auf und drehte sich unsicher um.
Wie erwartet starrte Emilie ihn mit einem kalten Blick an: „Wer war denn das?“ – ‚Ähmm.... Nur ein neuer Klient, nichts weiter. Wie war dein Tag?“, versuchte Angel abzulenken. – „Zufällig aus London?“, die Jägerin ließ sich nicht abbringen. Sie hatte genug mitbekommen um zu wissen mit wem Angel telefoniert hatte und über was gesprochen wurde.
Die Jägerin ging lässig an Angel vorbei und ließ sich in einen Sessel fallen: „Ach komm schon. Wir wissen doch beide – oder sollte ich sagen, alle drei – um was es eben ging!“, ihre Stimme war kalt und hart. Sie wirkte wie ein Raubtier, das darauf wartete ihr Opfer zu verschlingen.
Emilie war nun nicht mehr mit dem ängstlichen Kind von letzter Nacht zu vergleichen. Sie wirkte älter, als sie war. Angel beobachtete die Jägerin genau und empfand diese Veränderung als sehr seltsam.

„Hat der gute alte Giles dir die Geschichte von der armen kleinen Jägerin erzählt?“, unterbrach Emilie seine Gedanken, „Hat er erzählt, wie das kleine Mädchen durch den Wald gerannt ist und dem ach so bösen Dämon nicht entkommen konnte? Wie sie nach ihrem Daddy schrie und er ihr nicht half? Und wie sehr sie noch immer darunter leidet?“, spottete sie, mehr über ihn als über sich selbst.
Emilie hatte Angel mit ihrem eisigen Blick fixiert. Beiden entging keine Gefühlsregung des anderen. Wobei beide wohl lieber sterben würden, als im Moment Gefühle zu zeigen.

„Giles hat nur....“, begann er zögernd. – „Was hat Giles nur?“, sie hob ihre linke Augenbraue, „Komm sag schon! Hat er dir einen väterlichen Rat gegeben oder habt ihr beide über meine Zukunft gesprochen?“, ihre Stimme triefte vor Ironie. – „Er wollte – und nun lass mich ausreden“, warnte er scharf, „Er wollte es mir nicht erzählen. Ich habe ihn dazu gedrängt, verstehst du?“, er sah sie bittend an, aber es war als würde er mit einer Wand reden.
„Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Gestern Nacht hatte ich wirklich Angst um dich“, sein gequälter Blick begegnete ihren kalten Augen – Emilie blieb regungslos sitzen.
Die beide starrten sich nun still an, bis sie sich langsam erhob: „Natürlich, was denn sonst? Du sorgst dich nur um mich? Wahrscheinlich willst du sogar meine arme gequälte Seele retten?“, sie musterte ihn verachtend. „Doch ich lege darauf keinen Wert’, sie machte eine kurze Pause, um seine Augen genau zu fixieren.
„Denn du bist nicht anders als er damals. Du bist ebenfalls ein Dämon – ein Monster, das tötet. Du liebst es doch genauso Menschen zu quälen und zu töten. Nur du wärst nicht so dumm und würdest dir die Gelegenheit entgehen lassen, dass Blut einer solch besonderen Jägerin zu trinken!“
In Angel stieg Wut auf.
**Was glaubt diese Göre eigentlich, wer sie ist?**
Sein Gesicht verfinsterte sich und auch sein Blick wurde kalt: „Das Blut eines Halbdämons, wäre natürlich auch für mich etwas neues. Aber warum sollte ich eine Halbvampirin, wie DU sie bist, töten wollen?“
Das saß. Zum ersten Mal seit langem wurde Emilie wieder ganz öffentlich mit ihrer dämonische Seite konfrontiert. Meist hatte sie es verdrängt oder zumindest sich niemals selbst in den Vampiren gesehen, die sie vernichtete. Ihre Gedanken kreisten um das Gesagte, ihr Herz verkrampfte sich.
„Glaube nicht, dass ich dafür da bin, damit du deine Wut rauslassen kannst. Meinetwegen töte so viele Vampire, wie du willst, doch lass mich aus dem Spiel...“, er hatte sie mit harter Stimme aus den Gedanken gerissen. „Na und, da hätte dieser Bastard dich beinahe getötet – aber eben nur beinahe! Wer hat überlebt, wer steht hier vor mir und kämpft weiter – du! Die Jägerin!“
Beide standen nun weniger Zentimeter von einander entfernt und starrten sich an.
„Ich wäre dir jetzt sehr verbunden, wenn du mein Büro verlassen würdest“, damit ging Angel wieder zu seinem Schreibtisch.
„Und schau es ist dunkel, du könnest dich wieder rächen“, spottete er bitter.
Ohne ein weiteres Wort verließ sie das Büro und tat wie ihr gesagt, sie jagte – aber diesmal um den Kopf frei zu bekommen.



„Na, Soulboy, wie geht’s?“, platzte Spike in sein Büro, doch dabei stieß er sofort mit Angel zusammen, der gerade sein Büro verlassen wollte.
Ohne hinzusehen rannte Angel an dem blonden Vampir vorbei. Spike ließ sich aber nicht so leicht abwimmeln und eilte seinem Grandsire hinterher.
„He, warte doch mal!“, damit packte er Angel an der Schulter. – „Lass mich in Ruhe!“, forderte dieser gereizt. Sein Stimme war nur ein Knurren. Spike ließ sich das nicht zweimal sagen und hob abwehrend die Hände: „Schon gut, ich wollte nur was mit dir besprechen!“ – „Jetzt nicht“, gab Angel unwirsch zurück, „Ich geh auf Patrouille!“ Damit war der ältere Vampir verschwunden.
Nicht nur die Tatsache, das Angel eigentlich nur noch selten Vampire jagen ging, wunderte Spike. Wozu hatte man denn eine Jägerin in der Stadt?
Auch spürte er, dass eine ungewöhnliche Gefahr von Angel ausging.
Fast, wie zu Angelus besten Zeiten...

__________________________________________
"... Ich mag Vampire einfach nicht.
Vampire sind echt so Mädchen.
Und wenn man ihnen eine scheuert, dann heulen sie!"
Christian Tramitz in "Tramitz & Friends"
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 10 von 78
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber