Melanies FanficForum

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HELL
noch lebendig


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New PostErstellt: 29.06.04, 18:09     Betreff: Re: Demon Calling Antwort mit Zitat  

Demon Calling - Chapter 11
Wake up


„Wie lange noch?“ – Da war sie wieder. Freds tägliche Frage nach einem Zeitpunkt, den niemand kannte. Seit vier Tagen lag die Jägerin im Koma. Seit vier Tagen erwarteten die Freunde, dass sie wieder aufwachte. Seit vier Tagen saß Angel stumm vor dem Telefon und starrte es an. Doch es läutete nicht. Kein einziges Mal.
Fred war bei dem Vampir gewesen. Hatte mit ihm gesprochen. Die Wissenschaftlerin war zu dem Entschluss gekommen, dass es wohl besser wäre, wenn Angel erst einmal auf Abstand gehen würde. Nur damit sich alle beruhigen konnten – mit allen war wohl Spike gemeint.

„Ich... also es wird Zeit“, erhob Fred sich zerstreut. Mittlerweile war es 3 Uhr morgens. – „Schon okay. Gönn dir deinen Schlaf. Ich...“, lächelte Spike matt. – „Du bleibst wie immer noch hier!“, vervollständigte die junge Frau seinen Satz ebenfalls lächelnd. Der Vampir nickte nur stumm, wandte sich dann wieder mit sorgenvoller Miene zur schlafenden Emilie. – „Sie wacht bald wieder auf. Ich weiß es! Verstanden?“, bestimmte Fred sicher. – „Klar, unsere kleine Fred hat immer recht!“, wieder huschte ein müdes Lächeln über sein Gesicht. – „Siehst du!“, grinste die angesprochene, „Mach’s gut!“, dabei strich sie kurz beruhigend über die Schulter des Vampirs. – „Mach’s besser“, erwiderte Spike ohne aufzusehen.

„Fred sagt die Wahrheit. Schließlich ist sie Fred. Also hast du gehört: Du – wachst – wieder – auf!“, bestimmt Spike, als er allein mit Emilie war. Doch das zerbrechliche Wesen vor ihm konnte nicht antworten. Bloß das Piepen der Geräte und der regelmäßige Atem, der durch eine Beatmungsmaske reguliert wurde, waren so etwas wie eine Antwort. Nur eben nicht die erwünschte.
„Bitte Emilie, wach auf!“, flehte Spike.
„Komm schon, Kleines. Du musst einfach aufwachen. Du kannst einfach nicht ewig so rumliegen. Das passt nicht zu dir!“
Als er sich darüber bewusst wurde, dass die Worte an dem regungslosen Körper abprallten, ließ er Emilies Hand los, als ob er zu verstehen schien, dass es eh nichts brachte. Spike fuhr von seinem Stuhl hoch. Unruhig fuhr er sich durch das blonde Haar. Seinen Blick immer noch auf den geschundenen Körper gerichtet. Er bewegte sich einige Schritte von ihr weg.
„Verdammt Slayer, wach auf!“, stieß er lauter als gewollt hervor.

Plötzlich fuhr der Körper hoch. Reflexartig riss sie sich die Schläuche vom Leib und saß nach vorne gebeugt auf dem Bett. Nur ihr aufgeregtes Keuchen und der durchdringende Signalton, der nicht mehr messbaren Herztöne platzten in die Stille. Wirr blickte sie umher. Dies war eindeutig keine gewohnte Umgebung für die Jägerin.
Vollkommen erstarrt verharrte Spike regungslos in seiner Position. Nur einige Schritte trennten ihn von dem wieder lebendigen Körper, nur er war zu keiner Bewegung fähig.
Auch Emilie atmete nur noch heftig. Ihr Körper bebte nach jedem Versuch ohne Beatmungsgerät Luft zuholen.

Erst als eine Ärztin gefolgt von zwei Schwestern in das Zimmer stürmten kam Leben in die Szenerie.
„Was haben Sie gemacht?“, blaffte die Ärztin Spike an, während die drei Emilie zurück in die Kissen drückten. „Haben Sie Ms. Summer etwa von den Geräte getrennt?“
Panisch wehrte sich die Jägerin gegen die festen Griffe ihrer eigentlichen Helfer. Bemühte sich verängstigt die drei Frauen wegzustoßen – doch vergeblich. Von ihrer ehemaligen Jägerinnenkraft war nichts zuspüren.
Spike starrte sie noch immer stumm an.

Doch als der Vampir sah mit welcher Verzweiflung sich die junge Frau gegen die Griffe der älteren wehrte schritt er energisch ein. Vielleicht etwas unsanft riss er die drei Angestellten des Krankenhauses von Emilie weg.
„Shh, ganz ruhig. Alles okay?“, fragte der Vampir sanft und drückte die Jägerin ruhig in die Kissen. – „Wo... wo bin ich?“, fragte Emilie ängstlich – ihre Stimme war nur ein Flüstern – und starrte den Vampir an. – „Im Krankenhaus. Du bist schwer verletzt. Hast uns einen ganzen schönen Schrecken eingejagt!“, dabei huschte ein Lächeln über das angespannte Gesicht. „Brauchst du die?“, er hielt ihr die Atemmaske vor. Emilie schüttelte so energisch wie möglich den Kopf. – „Gut. Die werden sich jetzt um die kümmern. Keine Angst, ich bin in deiner Nähe!“, beruhigte Spike sie. Emilie nickte matt.
Dann überließ er der Ärztin mit ihren beiden Assistentinnen wieder das Feld. Dennoch beobachtete er mit Argusaugen ihr Handeln.

Niemand legte ohne Weiteres Hand an seine Tochter – egal ob Lebensretter oder Grandsire.

~*~*~*~

„Und wie geht es Ihnen heute?“, fragte Dr. Valmont lächelnd, als er das Zimmer betrat. – „Ich könnte Bäume ausreißen – ganz kleine, mit wenig Ästen am besten!“, lächelte Emilie müde. – „Na immer hin“, nickte der Arzt, „Ihre Blutwerte sind außerordentlich gut. Bei der Kernspintomographie wurden keinerlei Hirnschäden festgestellt. Ihre Organe funktionieren tadellos. Die Wunden heilen. Sie sind also auf dem Weg der Besserung!“, beendete er seine Ausführungen beruhigt. – „Ich habe es doch gewusst!“, schaltete sich Fred nun ein. – „Was?“, fragte die Jägerin verwundert. – „Dass man dich hier wieder hinbekommt!“, lächelte die Wissenschaftlerin fröhlich und wandte sich dann freundlich an den Arzt: „Kann Emilie dann nicht bald auf die normale Station verlegt werden?“ Emilies hoffnungsvoller Blick begleitete die Frage.
Zwar war sie erst seit einem Tag wieder bei Bewusstsein, doch diese Klinikatmosphäre war beunruhigend. Jeder, der ihr Zimmer betrat musste einen scheußlichen grünen Kittel anziehen. Außerdem waren Pflanzen verboten. Sie durfte auch kaum persönliche Sachen bei sich haben.
„Also na ja...“, begann Dr. Valmont zögernd. – „Es spricht doch alles dafür: Emilie ist in guter körperlicher Verfassung. Braucht die ganzen Geräte nicht mehr. Einbisschen mehr Freiheit würde ihr schon gut tun, denn dann könnte Emilie auch etwas nach draußen gehen, das belebt des Gemüt. Sie wissen doch, wie wichtig die psychische Verfassung für die körperliche Genesung ist!“, dabei lächelte Fred gewinnend. – „Da haben Sie schon recht!“, musste der Arzt zugeben. – „Sehen Sie ich wusste, dass wir uns verstehen!“, lächelte Fred viel sagend. – „Wenn das weiter so geht, werden Sie mich wahrscheinlich morgen davon überzeugen, Ms. Summers zu entlassen!“, lachte ältere Mann auf. – „Wir werden seh’n!“, zwinkerte Fred. Der Arzt lachte noch einmal und verschwand dann mit dem Versprechen Emilies Stationsverlegung voranzutreiben.

“Was bist du denn für eine?“ – „Was meinst du?“, fragte Fred unschuldig. – „Schmeißt dich an meinen Arzt ran – der übrigens unser beider Vater sein könnte – und drückst meine Versetzung durch!“, erklärte Emilie grinsend. – „Ich kann ihm auch gerne sagen, dass du noch etwas hier bleiben willst!“, dabei wollte Fred sich von ihrem Stuhl erheben. – „Nein, nein, schon gut!“, beschwichtigte die Jägerin und beugte sich nach vorne, da sie nach Fred greifen wollte. Plötzlich weiteten sich die braunen Augen, um sich dann wieder fest zu schließen. Ihr Atem rasselte in den Lungen. Die Jägerin hielt sich die schmerzende Seite.
„Emilie, alles okay?“

„Was soll der Scheiß? Leg dich hin, Slayer!“, schimpfte Spike, noch bevor er richtig das Zimmer betreten hatte. – „Ja Daddy, wird gemacht, wenn ich mich denn wieder bewegen könnte!“, zischte Emilie zurück und atmete immer noch heftig. Fred stützte die jüngere Frau etwas, als sie sich wieder in die Kissen sinken ließ.
„Ganz ruhig, Spike. Es ist meine Schuld. Wir waren etwas zu übermütig!“, erklärte Fred beschwichtigend. – „Übermütig?“, zweifelte Spike, dabei richtete sich eine Augenbraue nach oben.
„He, gute Neuigkeiten. Wir konnten den Arzt dazu überreden, dass Emilie die Intensivstation bald verlassen kann!“, wechselte Fred das Thema. – „Wirklich? Perfekt!“, freute sich der Spike. Emilie nickte stumm.
Der Enthusiasmus Vampirs war noch immer etwas befremden, obwohl er sich bis jetzt rührend um sie gekümmert hatte. Dafür war sie mehr als dankbar.
„Ist dieser Valmont noch da?“, fragte Spike. – „Er müsste zumindest noch da sein. Zumindest war er eben noch bei uns!“, informierte Fred. Grußlos verschwand Spike. Die beiden Frauen sahen für einen Moment fragend auf die geschlossene Tür.
„Ich mach mich dann auch auf den Weg. Die Arbeit ruft“, entschuldigte sich Fred, da sie trotz vor gerückter Stunde noch einmal zu W&H musste. – „Grüß alle von mir!“, lächelte Emilie. Etwas Ruhe wäre auch nicht schlecht. – „Alle?“, fragte Fred zweifelnd. – „Alle“, bestätigte die Jägerin stoisch.

~*~*~*~

In einem ruhigen Rhythmus hebte sich der Brustkorb. Völlige Ruhe durchströmte den Körper, obwohl jeder einzelne Muskel zum Zerreißen gespannt war.
Vollkommen ruhig verharrte sie im Schneidersitz und schien zumeditieren.
Zum ersten Mal seit langen beobachtete er das Leben in ihr. Wie sich das lange violett-blaue Haar über den Rücken legte. Einige Strähnen hangen wirr in das blasse Gesicht, doch das tat ihrer Schönheit keinen Abbruch. Die starke Blässe gepaart mit den dunklen zur Zeit geschlossenen Augen wirkten unwirklich – wie nicht von dieser Welt.
Doch das war diese Frau auch nicht...

„Spike, was ist?“, fragte die Jägerin amüsiert. Die Vampir schreckte kurz zusammen. Er hatte nicht gedacht, dass sie sein Eintreten bemerkt hatte. Er war doch vollkommen lautlos gewesen.
„Du sollst noch liegen bleiben!“, erklärte Spike ernst und setzte sich dann vor sie auf das Bett. – „Wer sagt das?“, damit öffnete sie die Augen. – Er legte den Kopf schief: „Interessiert dich das wirklich?“ – „Ich könnte so tun, als ob!“, schlug sie vor. – „Tu dir keinen Zwang an, Slayer“, zuckte der Vampir mit den Schultern. – „Werde ich schon nicht“, ein höhnisches Lächeln umspielte für eine Sekunde ihre Lippen.
Spike lächelte seufzend: „Wie geht es dir?“ – „Das könnte ich dich auch fragen!“, legte Emilie den Kopf schief, „Du hast in letzter Zeit ziemlich wenig geschlafen“, stellte sie fest und sah ihren Gegenüber prüfend an. – „Tja, sich Sorgen um dich zu machen und Angel zu hassen ist sehr zeitaufwendig!“, erwiderte Spike trocken. Emilie sah betreten zur Seite.
„He, was ist?“, fragte Spike, dabei hob er ihr Kinn an, damit sie ihn ansehen musste. – „Warum hasst du ihn?“, ihr Gesicht wirkte Schmerz verzerrt. – „Vielleicht weil er dich fast getötet hätte?“, bemerkte der Vampir zynisch. – „Na und?“, zuckte sie teilnahmslos mit den Schultern und fixierte Spike: „Ich bin die Jägerin. Meine Gabe ist der Tod.“ – „Du scheinst ja ziemlich scharf darauf zu sein endlich abtreten zudürfen!“, unterbrach er sie abschätzig. – „Nicht wirklich, doch ich habe es verstanden und akzeptiert, dass ich es nicht aufhalten kann.“ – „Man muss dem Tod aber nicht mit offenen Armen entgegen rennen!“, erklärte Spike ernst. – „Das tue ich doch auch nicht!“, setzte Emilie stur entgegen.
Eine Krankenschwester kam herein und unterbrach weitere Diskussionen. Es war früher Abend, deshalb wurden einzelne Verbände noch einmal gewechselt.

Spike musterte jede freigelegte Wunde. Mit Hilfe seiner Vampirkräfte konnte er die Schwere der Verletzung und die Dauer der Heilung abschätzen. Es sah ganz gut aus. Ihre tiefe Rückenwunde würde wohl noch Probleme machen, doch ansonsten würde sie – aufgrund ihrer übermenschlichen Kräfte – in spätesten 2 Wochen Beschwerden frei sein.
Wie jedes Mal verwirrte den Vampir der Geruch ihres Blut. Spike witterte Dinge, die so eigentlich gar nicht möglich waren.

„Frisch mumifiziert. Die Moralpredigt kann weiter gehen!“, lächelte Emilie zynisch, als die Krankenschwester den Raum verlassen hatte. Spike verdrehte die Augen.
Für einen Moment trat Stille ein. Bedächtig nahm Spike wieder auf den Rand des Bettes Platz. Er verzichtete auf den Stuhl.
„Dein Blut...“, begann er nach einer Weile zögernd. – „Was ist damit?“, fragte die Jägerin misstrauisch. – „Das würde mich auch interessieren“, gestand Spike, „Es ist wie... wie als ob ich... Also versteh das jetzt nicht falsch, doch es fühlt sich an wie ....“, druckste er herum. – „Wie das Blut deines Sires?“, vervollständigte Emilie fragend, als ob sie es geahnt hätte.
Der Vampir nickte nur und starrte ins Leere. Es war so verdammt seltsam. Spike konnte es sich selbst nicht erklären, doch jedes Mal war es als ob er das kostbare Blut seines Sires fühlen konnte. Doch welche Gemeinsamkeit bestand denn schon zwischen Drusilla und Emilie?

„Ich wusste es. Irgendwann musste diese Frage kommen“, lächelte sie in sich hinein. – „Uh, wie meinst du das?“, fragte Spike etwas verwirrt. – „Ihr habt mich erschaffen. Aus gleichen Teilen der Jägerinnen, aus gleichen Teilen Hexer und Hexe, doch eben auch aus gleichen Teilen von zwei Vampiren. Damit bin ich auf etwas abenteuerliche Weise Teil des Aureliusclans“, erklärte Emilie nüchtern. „Ich meine welche Jägerin kann schon von sich behaupten aus einer Jahrhunderte alten Vampirfamilie abzustammen?“, dabei musste sie kurz auflachen. Die Ironie war schon fast schmerzhaft.
Spikes Augen weiteten sich kurz. Für einen Moment schien er nicht sofort zu verstehen. Doch dann verengten sich die gleisendblauen Augen wieder und starrten die Jägerin an. „Der Meister...“, begann der Vampir zögernd. – „Darla“, Emilie nickte. – „Angelus“, setzte Spike seinen Stammbaum fort. – „Drusilla“, wieder nickte sie, als sie den Namen von Spikes Sire nannte. – „Ich“, gelangte Spike an. Emilie nickte überzeugt: „Und nun ich. Die Jägerin. Ein Mensch!“ – „Aber warum dann Sire-Blut?“, fragte Spike. Noch immer war sichtlich verwirrt. – „Ich bin kein Vampir oder gar kein richtiges Mitglied eurer putzigen kleinen Familie!“, sprach sie bittersüß, „Sondern in meinen Adern fließt nur euer Blut. Mehr nicht!“ Spike nickte zögernd.

„Noch weitere Fragen zur verrückten Welt der Emilie Summers?“, fragte die Jägerin sarkastisch. Spike nickte wieder. Es war an der Zeit mehr über die Frau zu erfahren.
„Dann schieß los!“, forderte Emilie gelassen. – „Als wir uns damals geprügelt haben und ich dir die Luft abdrückte. Warum konntest du da atmen? Mein Griff war ja nicht gerade zärtlich!“, platzte Spike heraus und rühmte gleich noch seine eigene Stärke. – „Ach das“, winkte die Jägerin ab, „Es ist angeboren!“ – Spike begegnete ihr mit einem fragenden Blick. – „Mein vampirisches Erbe sozusagen: Mein Geruchssinn, meine Sehkraft im Dunkeln, mein Instinkt – einfach alles setzt sich aus menschlich-dämonischer Jägerinnenkraft und dämonischer Vampirkraft zusammen. Deshalb benötigen meine Lungen weniger Luft zum Atmen, bzw. können Sauerstoff für einen längeren Zeitraum speichern. Verstehst du?“ – Spike nickte. Es machte Sinn. Auf eine verquere Art und Weise. – „Daher auch meine vornehme Blässe!“, lachte Emilie auf, „Glaub nicht, dass es daher kommt, dass ich eher nachts rausgehe. Nein, ich habe es unter anderem dir zu „verdanken“!“ – „He, die Jägerinnen und Red waren auch immer recht blass!“, wehrte sich der Vampir wenig überzeugend. Beide mussten lächeln.

„Als der letzte reine Dämon die Erde verließ infizierte er einen Menschen, dieser wurde zu einem Vampir. Daraufhin biss er andere Menschen und machte auch sie zu Vampiren. Doch was bist du? Was passiert wenn sich Mensch bzw. Jägerin mit einem Vampir mischt?“, fragte Spike ernst. – „Ich weiß es nicht! Ehrlich“, erklärte Emilie nicht minder ernst, „Ich bin weder das eine, noch das andere. Ich vernichte Vampire, denn ich bin keiner von ihnen. Ich rette Menschen, doch ich gehöre nicht wirklich zu ihnen!“ – „Hasst du den Poof und mich deshalb so? Weil wir dich von den Menschen trennen. Weil wir dich zu etwas machten, was eigentlich gar nicht existieren dürfte“, Spikes Worte hatten ein ungewöhnliches Gewicht. – „Ich hasse euch doch nicht – nicht wirklich zumindest!“, in ihren Augen blitzte es, „Ihr seid ein Teil von mir. Jeder von euch. Ich weiß Dinge von euch, die sonst niemand weiß, weil ihr in mir seid. Doch ich gehöre zu keinem von euch. Ich gehöre nirgendwo hin. Kein Mensch. Kein Dämon. Ein Nichts!“, erklärte die Jägerin tonlos. Sie sprach die Wahrheit, denn etwas anderes hatte sie nie kennen gelernt. – „Menschen, wie auch Dämonen, werden dort hingetrieben, wo ihr Blut sie hinführt. Zu ihrer Familie“, erklärte Spike eine simple Tatsache. – „Mein Blut schreit nach Kampf, nach Tod und doch nach Leben. Wo ist dann meine Familie?“, setzte die Jägerin fragend entgegen. – „Jedes Wesen besteht aus seiner Familie, Kid. Sie besteht aus dir und du aus ihr. So einfach ist das!“, lächelte der Dämon vielsagend. Emilie zog die Stirn kraus.

„So nun muss ich los. Ich hab heute noch was vor!“, kurz ruhte seine kalte Hand auf ihrem Scheitel, dann verließ er den Raum.

~*~*~*~

Zögernd drückte er den Klingelknopf. Vollkommen nervös wippte er mit den Füßen auf und ab während er wartete. Dieser Gang war schon längst überfällig. Immerhin müsste Emilie bald irgendwo wohnen. In Angels Wohnung zurückkehren? Unmöglich. Wenn sie bei ihm – Spike – leben würde? Soweit sollte es dann doch nicht kommen. Zwar hätte der Umzug der Jägerin eh in 10 Tagen begonnen. Doch Spike wollte die Dinge geklärt haben, bevor Emilie das Krankenhaus verließ.
Deshalb war er nun hier. Und zwang wahrscheinlich diese Mrs. Suva sich von ihrem Freitagabendfilm loszureißen.
Er klingelte ein weiteres Mal. Emilie und Angel hatten nach ihrer ersten Besichtigung der Wohnung erzählt, dass die Vermieterin eine Wicca war und wusste wer sie seien. Er konnte also unter Umständen mit offenen Karten spielen...

Spike hörte wie das Türschloss entriegelt wurde. Gemächlich öffnete sich die schwere Holztür. Hinter hier erschien die ältere Frau. Mit wachen Augen musterte die sie den scheinbar jungen Mann. Und nickte dann: „Guten Abend!“ – Spike erwiderte ihre Begrüßung. – „Wie kann ich Ihnen helfen? Kom...“, begann Mrs. Suva, doch der Vampir schnitt ihr das Wort ab. Er wollte nicht reingebeten werden. Angel hatte ihm gezeigt, wie sehr sie von ihrem Dämon trotz Seele beherrscht wurden.
„Schon gut, ich brauche nicht lange!“, begann er hastig, doch nun unterbrach die ältere Frau ihn ruhig: „Ich weiß, dass keine Gefahr droht. Also kommen Sie rein!“, dabei machte sie eine einladende Handbewegung. Wie jeder Vampir wurde er von dieser Einladung magisch angezogen und trat dennoch etwas misstrauisch ein.
„Ich nehme an, es geht um die Jägerin!“, begann die Frau und blickte ihn durchdringend an. – „Ja, woher wissen Sie?“, fragte der Vampir verblüfft. – „Ja, ja, die Jägerin...“, begann Mrs. Suva lächelnd und schritt durch den Flur. Spike folgte ihr.
„Tochter der beiden Champions, beider Jägerinnen und gar der mächtigsten Hexe und Hexers. Kaum die 20 überschritten und schon eine Legende!“, immer noch umspielte ein wissendes Lächeln ihren Mund. Sie bedeutete Spike Platz zunehmen. Er folgte der Aufforderung. Noch wusste er nicht was überwiegen sollte: Misstrauen oder Verwunderung.
„Sie wissen also, wer ich bin?“, fragte Spike zögernd. – „Sogar, was Sie sind, Spike“, nickte die Vermieterin, „Einen Nachnahmen besitzen Sie ja schon lange nicht mehr!“
„Ja, weswegen ich her bin...“, er wollte schnell zum Punkt kommen, denn die Frau irritierte ihn doch etwas. „Kann Emilie schon etwas eher in die Wohnung? Also zumindest ihr Hab und Gut?“ – „Warum? Wohnt Sie etwa nicht mehr bei Ihrem Grandsire?“ – Spikes Augen verfinsterten sich, als er diese Bezeichnung hörte. Er knurrte kurz.
„Was ist passiert?“, fragte Mrs. Suva streng. Angst hatte sie keine. – „Angel hat Emilie ihren eigenen Pflock in den Rücken gejagt!“, platzte Spike wütend heraus. – „Was?! Der Vampir mit Seele hat die Jägerin...“, die Frau wirkte sichtlich überrascht.
Spike unterbrach sie ein weiteres Mal: „Seele hin oder her. Er hat es getan. Emilie wird noch mindestens eine Woche im Krankenhaus verbringen müssen. Doch wie ich sie kenne, liegt sie spätestens morgen den Ärzten wegen ihrer Entlassung in den Ohren!“, der Hauch eines Lächelns erschien auf den blassen Gesicht, „Also wie sieht es aus?“ – „Wenn das so ist, dann kann Ms. Summers natürlich sofort hier einziehen. Es steht zwar noch eine Reperatur aus, aber das ist schnell erledigt“, erklärte Mrs. Suva schnell.

Die Entwicklung der Beziehung der drei Auserwählten beunruhigte sie. Wenn der Groll größer werden würde, dann drohte das Band zu zerbrechen...
Jeder mit einwenig Kenntnissen über Dämonen und Übersinnliches wusste über die drei Krieger bescheid. Jeder kannte ihr Band. Wusste wie wichtig der Schutz dessen war.

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"... Ich mag Vampire einfach nicht.
Vampire sind echt so Mädchen.
Und wenn man ihnen eine scheuert, dann heulen sie!"
Christian Tramitz in "Tramitz & Friends"
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