Melanies FanficForum

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Never Ending Story

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Autor Beitrag
silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 20.03.04, 07:42  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi cimmeria!

Schön das du meine Lesesucht befriedigst. *g*
Du kombinierst das Original mit deiner Story großartig.
Und ich bin ganz hingerissen von dem Ende dieses Teils.(grummel)
Ich werde mir bei meinen Stories ein Beispiel an dir nehmen, und solltest du sie jemals lesen, lasse ich dich genauso in der Luft hängen, dass du, so wie ich jetzt, auch gespannt und frustriert warten musst wie es weitergeht. HA!
Ich hoffe meine Bitte an dich ist hiermit angekommen, das du ganz schnell weiterschreibst?
Lg..silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Velence
loving Lindsey


Beiträge: 252


New PostErstellt: 20.03.04, 21:24  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

hey,
ich muss silverbird recht geben. Die Kombination aus Original und deiner Geschichte ist wirklich exzellent. Bloß ein anderer Blickwinkel. Ich bin gespannt, wann du entgleist. Oh, ich liebe Spikes Art. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die Fortsetzung!
Liebe Grüße, Janine

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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 27.03.04, 19:32  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo,
ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag.
Und Danke für das liebe FB.


Aus seinem Versteck heraus beobachtet Spike Angel und Drusilla.
Sie schmiegte sich in seine Arme – und Spike spürte die Eifersucht, die wie Feuer in ihm brannte.
´Es ist Angel, nicht Angelus. Er hat eine Seele`, dachte er immer wieder, aber sosehr er es auch versuchte, er konnte ihn nicht hassen.
Er steckte die Hände in die Manteltaschen und ballte sie zu Fäusten. Die Fingernägel bohrten sich tief in seine Handballen, aber er ignorierte den Schmerz.
´Mich soll er umarmen`, dachte er.
Seine Erektion in der engen Jeans war schmerzhaft, aber er hatte keine Möglichkeit, sich Erleichterung zu verschaffen. Verzweifelt drückte er sich gegen den Baum, der im als Sichtschutz diente.
Und wünschte, es wäre Angelus, gegen den er seinen gepeinigten Körper presste.
´Sein Blut ist wichtig, nur sein Blut.` Diesen einen Satz wiederholte er in Gedanken immer wieder. Aber es half nicht gegen die Bilder in seinem Kopf. Bis er es endlich schaffte, sich umzudrehen und zu gehen.

Angel sah sich suchend um. Er hatte den Eindruck, das Spike in der Nähe war, aber er konnte ihn nirgends entdecken.
Er wandte sich wieder Drusilla zu. „Wo steckt eigentlich William? Spike, meine ich“, korrigierte er sich schnell.
„Spike sucht die Jägerin. Und er wird sie töten“, erklärte Drusilla stolz.
Angel schüttelte den Kopf. „Er hat keine Chance, sie wird ihn vernichten! Und danach dich. Verschwindet, solange es noch geht.“
„Spike ist stark. Er hat schon zwei Jägerinnen getötet“, widersprach Drusilla.
Angel knirschte mit den Zähnen. „Er ist immer noch so überheblich und arrogant wie früher, was?“ Unwillig befreite er sich von Drusilla. „Soll er doch in sein Unglück rennen. Richte ihm aus, wenn ich hin das nächste mal sehe, ist das sein Ende. Diese Stadt gehört mir!“

Spike legte die Arme um Drusilla. „Du warst draußen?“ fragte er.
Drusilla nickte leicht.
„Ich will nicht, das du rausgehst“, murmelte Spike in ihr Haar, „du bist zu schwach. Es ist gefährlich. Die Jägerin...“
„Du hast sie nicht getötet!“ Drusilla drehte sich um und sah ihn anklagend an.
„Das kann ich nachholen. Es eilt nicht.“
„Angelus wird dir helfen“, erklärte Drusilla zuversichtlich.
´Angelus ist tot`, wollte Spike aufbrausen, besann sich dann aber anders.
„Ich will nicht, das du dich mit ihm triffst. Er ist das zahme Spielzeug der Jägerin.“ Spike sah Drusilla eindringlich an.
„Er ist... anders als früher. Diese böse Seele, er hat sie noch immer“, murmelte Drusilla unbestimmt.
„Genau. Das ist nicht mehr Angelus. Er nennt sich jetzt Angel. Und er hasst uns“, stimmte Spike zu. Und hoffte immer noch auf ein Wunder, das ihm Angelus zurück brachte.

Aus sicherer Entfernung betrachtete er die alte Villa, die sich sein Sire angeblich als Unterschlupf ausgesucht hatte.
Und kämpfte gegen den Wunsch an, hineinzugehen. Bis er den Drang schließlich nachgab.
Spike sah sich um, aber er war alleine.
Besonders das Bett übte eine magische Anziehungskraft auf Spike aus. Er konnte nicht anders, als sich darauf auszustrecken und sein Gesicht in den Kissen zu vergraben.
Lange blieb er liegen und erinnerte sich an vergangene Zeiten.
Nächte, in denen sie gemeinsam gejagt und Tage, an denen sie sich bis zur Erschöpfung geliebt hatten.
Angelus´ Hände, die ihn gequält und ihm Schmerzen zugefügt hatten, die aber ebenso seine Wunden verbunden und ihn sanft gestreichelt hatten.
Spike seufzte tief. Und wünschte sich diese Zeiten zurück.
Dann schloss er die Augen, um sich seinen Erinnerungen hinzugeben.
Bis er darüber einschlief.

Angel blieb im Eingang stehen. Er hatte Besuch, irgendwer war da. Er roch Leder und Zigaretten.
´Buffy kann es also nicht sein`, dachte er erleichtert.
Er erinnerte sich an das Mal, als er sie bei der Rückkehr von einem Streifzug in seinem Bett vorgefunden hatte. Schlafend.
Damals hatte er kurz überlegt, ihr Angebot anzunehmen und mit ihr zu schlafen. Aber dann hatte er es doch vorgezogen, sie zu wecken und nach Hause zu schicken, wobei er ihre eindeutigen Signale bewusst ignorierte.
Er hatte kein Interesse an ihr.
Fast hoffte er, Spike wäre sein geheimnisvoller Besucher gewesen, aber er wusste, das war Wunschdenken.
Aber als er zu seinem Bett kam, dachte er, dass Wünsche manchmal doch war werden.
Vorsichtig zog er sich einen Stuhl heran und sah Spike beim schlafen zu.
Er wollte ihn so gerne berühren, aber trotzdem zögerte er.
Er wollte ihn küssen, streicheln und endlich wieder lieben.
„William“, hauchte er.

Spike zeigte mit keiner Bewegung, dass er wach war.
Er lauschte nur. Und fragte sich, ob er das leise „William“ nur geträumt hatte.
Aber eigentlich wusste er es schon da besser. Sein Geruchssinn verriet ihm, das Angelus zurück war.
Gespannt wartete er ab. Bis er die Hand spürte, die leicht über sein Gesicht strich, der Finger, der seine Lippen nachzeichnete.
Dann schlug er die Augen auf.
„Spike. Ich heiße Spike, Angelus“, lächelte er.
Angel erwiderte das Lächeln. „Und ich bin Angel, nicht mehr Angelus. Rutsch zur Seite!“
Spike machte ihm bereitwillig Platz und schmiegte sich dann an Angel.
„Weißt du, wie sehr du mir gefehlt hast?“, murmelte Angel und zog und fummelte an Spikes T-Shirt, bis er die Hand darunter schieben konnte.
„Es ist lange her“, entgegnete Spike ebenso leise.
Und dann konnte es für beide nicht schnell genug gehen.
Angel rollte sich aus dem Bett und zog Spike mit.
„Ich will dich spüren. Jetzt gleich.“ Er zerrte ungeduldig an Spikes Sachen.
Und doch ging es alles viel zu langsam, da Spike mit der gleichen Ungeduld versuchte, Angel auszuziehen.
Bis sie endlich wieder zusammen im Bett lagen und Angel sich auf den Bauch drehte. „Fick mich!“
Spike, der mit einem kräftigen Stoß in ihn eindrang und dann verharrte, um den vertrauten Körper unter sich erneut zu erforschen und mit Küssen und anderen Zärtlichkeiten zu bedecken.
Bis Angel anfing, sich am Laken zu reiben, um sich zu befriedigen.
Zusammen mit Spikes Stößen, die ihm immer wieder fest aufs Bett drückten, dauerte es nicht lange, bis sein Sperma wieder einmal das Laken durchtränkte.
Aber diesmal mit dem Unterschied, das er gleichzeitig spürte, wie Spike tief in ihm kam.
Erst danach fiel ihm auf, das keiner von ihnen irgendeinen Laut von sich gegeben hatte, wenn man von dem Geräusch von Haut auf Haut einmal absah.
Nachdem Spike sich von ihm heruntergerollt hatte, wandte Angel sich ihm zu.
„Warum bist du hier?“
Spike sah ihn ausdruckslos an. „Ich hätte dich töten können, jetzt eben. Ein kräftiger Ruck, dein Kopf wäre ab und du nur noch Staub.“
Angel zuckte nur die Schultern. „Du hast mich nicht getötet. Also, was willst du? Bist du nur auf einen schnellen Fick vorbei gekommen?“
Spike rutschte zum Kopfende des Betts und setzte sich auf.
„Ich wollte sehen, ob es Angelus doch noch gibt. Aber er ist weg. Es gibt nur noch den zahmen Kuschelvampir Angel.“
Auch Angel setzte sich auf. „Woher willst du das wissen?“
Spike grinste böse. „Angelus hätte sich nicht von mir ficken lassen!“
Angel griff an ihm vorbei und zog die Schublade des Nachttischs auf. Gleich darauf hielt er einen Pflock in der Hand. „Vampire und andere Dämonen kann ich ohne Gewissensbisse töten.“
Spike nickte nur. „Ich habe schon gehört, das du Jagd auf Vampire machst.“ Sein Gesicht veränderte sich und er sah Angel aus gelben Augen an. „Versuch es doch, wir werden dann ja sehen, wer gewinnt.“
Angel legte den Pflock neben sich aufs Bett. „Ich habe gehört, dass du auch nicht soviel Respekt vor unseresgleichen hast. Man erzählt, du hast den Gesalbten in einen Käfig gesteckt und der Sonne ausgesetzt.“
Spike grinste breit und wirklich amüsiert. „Weißt du, wie nervig es ist, jede freie Minute mit Gesängen und Meditation zu verbringen? Ohne ein kleines Massaker zur Abwechslung? Er hat es verdient!“
Angel sagte dazu nichts, er sah Spike nur eindringlich an. „Was willst du wirklich in Sunnydale?“
Spike erwiderte den Blick. „Dich!“
Angel lachte, aber es klang nicht fröhlich. „Und was noch?“
„Die Jägerin!“
Angel wartete, aber Spike gab keine weitere Erklärung.
Schweigend stand er auf und fing an, sich anzuziehen, wobei er Angels Blick auswich.
„Beim nächsten mal töte ich dich!“
Er ging, ohne eine Antwort abzuwarten.
Angel sah ihm hinterher und umklammerte immer noch unbewusst den Pflock. Dann fing er langsam an, sich auch wieder anzuziehen.
Er musste Buffy warnen.
Das war der Grund für seine Anwesenheit in Sunnydale. Die Jägerin zu beschützen.
Auch um den Preis seiner eigenen Existenz. Und um den Preis seiner Liebe.

„Du solltest Sunnydale verlassen! Ihr alle solltet weggehen. Spike ist der gefährlichste Gegner, den du je hattest.“ Er redete beschwörend auf Buffy ein. „Ich versuche ihn aufzuhalten!“
„Ich bin die Jägerin“, entgegnete sie nur.
Er seufzte. Das war anscheinend ihre Standartantwort.
„Spike ist... Er hat bereits zwei Jägerinnen getötet. Und er ist besessen davon, das du die Nummer drei bist!“
Buffy schüttelte den Kopf. „Ich muss bleiben. Und kämpfen. Und gewinnen!“
Angel gab auf. Blieb nur noch die Möglichkeit, das es ihm gelang, Spike dazu zu bewegen, dass er Sunnydale verließ.
„Wir sehen uns später.“ Er drehte sich um und machte sich daran, Spike zu suchen.
Der Schlag kam selbst für ihn so überraschend, das er nicht mehr ausweichen konnte. Dann versank alles um ihn herum in Dunkelheit.
Als er aus seiner Ohnmacht erwachte, stand genau derjenige vor ihm, den er gesucht hatte.
„Hallo Angel, schön dich zu sehen.“ Spike grinste boshaft, bevor er einige andere Vampire heranwinkte. „Bringt ihn weg!“

„Drusilla, Liebes, schau mal, wen ich hier habe.“ Spike zerrte ihn an das Bett und präsentierte Drusilla stolz seine Beute. „Heute Nacht ist Vollmond, und dann...“
„Was dann?“, wollte Angel fragen, aber der Knebel, den ihm Spike in den Mund gestopft hatte, hinderte ihn am Reden.
Drusilla richtete sich im Bett auf und lächelte. „Kann ich ihn haben?“, fragte sie kokett.
Spike schüttelte den Kopf. „Nein!“
„Bitte! Lass mich mit ihm spielen“, bettelte Drusilla und sah Angel weiterhin gebannt an.
“Nein!“ Wiederholte Spike. ´Er hat mit mir gespielt. Jetzt bin ich dran. Und er ist mein Spielzeug`, dachte er.
Drusilla richtete ihren eindringlichen Blick auf ihn und Spike zog Angel schnell mit sich fort. Er wollte weg, bevor sie etwas sah, was sie nicht sehen sollte. Ihre Hellsichtigkeit verblüffte – und erschreckte – ihn noch immer.

Nachdem er die Tür sorgfältig verschlossen und den Schlüssel eingesteckt hatte, löste er Angels Knebel. Dann sah er zu, wie Angel den Stoffstreifen ausspukte und ihn dann zornig anschaute.
„Was soll das, Spike?“
Mit einem gewissen Bedauern registrierte er, das Angel ihn zum ersten Mal freiwillig Spike nannte.
„Ich brauche dich. Dein Blut, genauer gesagt“, fügte er schnell hinzu.
Angel lachte böse. „Das du mich nicht zu einem romantischen Abend entführt hast war mir schon klar.“
„Würdest du denn so eine „Entführung“ romantisch finden?“, fragte Spike neugierig.
Im nächsten Moment wünschte er sich, die Worte zurücknehmen zu können. „Egal! Dein Blut ist alles, was ich will. Damit Dru gesund wird. Danach töte ich dich. Und dann die Jägerin. Oder umgekehrt. Wenn ich erst sie töte, kann ich dir davon berichten.“ Er wartete gespannt auf eine Reaktion Angels.
Aber der setzte sich nur hin und sah gelangweilt zu Spike auf. „Du warst schon immer ein Angeber, Spike. Große Pläne, aber mehr auch nicht. Die beiden Jägerinnen, die du getötet hast: wer weiß, wie die gestorben sind. War ja keiner dabei, wir wissen nur, was du uns später erzählt hast...“ Er lächelte abfällig.
„Du hast die Leiche meiner ersten Jägerin selbst gesehen“, brauste Spike auf und stellte sich wütend vor Angel, die Hände in die Hüften gestemmt.
´Er sieht immer noch so unglaublich gut aus`, dachte Angel und Stolz wallte im ihn auf. ´Er ist mein Child, von allen war und ist er der Beste. Ich liebe ihn noch immer!` Aber er wusste, das er es nie aussprechen durfte.
Jetzt standen sie auf verschiedenen Seiten. Und trotzdem hoffte er, das er Spike nicht vernichten musste, sondern das dieser Sunnydale freiwillig verließ.
Um seine Gedanken nicht zu verraten, sah er Spike betont gelangweilt an.
„Ich habe nur ihre Leiche gesehen. Getötet haben kann sie sonst wer. Du oder Darla oder Drusilla. Oder irgendjemand ganz anders.“
Spike ging in die Hocke, sodass seine Augen auf einer Höhe mit Angels waren. Er sah ihm lange und tief in die Augen.
Und verlor sich ungewollt in diesem dunklen, samtigen braun, wie schon so oft zuvor. Seine Hand reagierte ohne seinen Willen, als er sie ausstreckte, um das vertraute Gesicht zu berühren, die vollen Lippen nachzuzeichnen. Er erinnerte sich an den Körper unter der Kleidung, an das Spiel der Muskeln, die glatte, blasse Haut.
Nur Millimeter vor Angels Gesicht konnte er sich stoppen und legte stattdessen die Hand fest um die Kehle des anderen Vampirs.
„Ich denke, ich töte die jetzige Jägerin wirklich vor dir“, knurrte er, „und dann bringe ich dir ihre Leiche mit. Oder noch besser, ich töte sie direkt vor deinen Augen. Das sollte dich überzeugen!“
Er erhob sich und zog Angel auf die Beine. „Dru langweilt sich. Ich denke, wir sollten sie beschäftigen. Und ein neues Spielzeug würde ihr sicher gefallen!“
Er stieß die Tür auf und zerrte Angel hinter sich her. „Dru, Liebes, willst du immer noch mit ihm spielen? Du darfst ihn nur nicht töten, aber sonst... Soll ich ihn wieder knebeln, damit er nicht schreit?“
Drusilla lächelte böse. „Bring ihn her. Und lass den Knebel weg. Ich mag es, wenn er schreit!“

Spike blätterte die Seiten seines Buches um, aber er hätte nicht sagen könne, was er gelesen hatte.
Sein empfindliches Gehör konzentrierte sich auf Angel und Drusilla.
Angels Schrei ließ ihn zusammenzucken.
Trotzdem sah er genervt in die Richtung des Raumes, in dem sich Drusilla mit Angel vergnügte. Obwohl es wohl eher ein einseitiges Vergnügen von Drusillas Seite her war.
Der nächste Schrei brachte ihn auf die Beine. Er redete sich selber ein, das es ihm nur darum ging, dass Angel noch genug Blut hatte, damit das Ritual funktionierte.
Aber insgeheim wusste er es besser. Er konnte es nicht ertragen, wenn sein Sire gequält wurde.
„Hör auf, Dru, es reicht!“ Er nahm ihr das Weihwasser weg, das rote, verätzte Stellen auf Angels Brust hinterlassen hatte. „Ich... wir brauchen ihn noch.“
Angel biss kurz die Zähne zusammen, bis der Schmerz nachließ, dann sah er Spike ausdruckslos an.
Spike drehte sich um und kramte in seinen Manteltaschen, als ob er etwas suchen würde, damit Angel nicht sah, wie sehr er litt.
Als er sich Angel und Drusilla wieder zuwandte, hatte er sich wieder unter Kontrolle. Er grinste boshaft.
„Es wird Zeit.“ Er beugte sich zu Drusilla, um sie zu küssen und beobachtete aus dem Augenwinkel Angel, der aber völlig unbeteiligt zusah.
´Er macht sich wirklich nichts mehr aus mir`, dachte Spike traurig. Und fragte sich, ob er Angel eigentlich jemals etwas bedeutet hatte.
Aber als er Angel wieder ansah, geschah das mit dem üblichen spöttischen Ausdruck. „So, Kinder, es wird Zeit. Du kannst dich schon mal von der Welt verabschieden, Angel. Wenn das Ritual vorbei ist bleibt nur noch etwas Staub von dir übrig. Sollen wir den ins Meer streuen?“
Er wartete keine Antwort ab, sondern versuchte, Angel wieder zu knebeln. Angel drehte den Kopf weg, was Spike wütend machte.
„Halt still, verdammt!“
„Wieso? Hast du Angst, meine Schreie locken zuviel Neugierige an?“, stichelte Angel.
Spike nickte kurz, bevor er Angel niederschlug. Er kniete sich neben den bewusstlosen Mann und sorgte dafür, das Angel weiterhin still blieb.
Seine Lippen streiften, unbemerkt von Drusillas, Angels Schläfe. „Es tut mir leid, mein Engel, aber es geht nicht anders“, flüsterte Spike, bevor er Angel aufhob.
„Gehen wir endlich“, knurrte er und ging los, ohne sich weiter um Drusilla zu kümmern.

„Ich rufe dich, Wächter des Bösen...“, Angel wich Drusillas Blick aus und versuchte, Spike mit bloßer Willenskraft von seinem Tun abzubringen.
Er wusste nicht, was passieren würde, aber es war sicher nichts Gutes. Nicht für ihn und nicht für Spike, da war sich Angel sicher.
Aber er war noch zu schwach, um sich zu befreien, ja selbst zu schwach, um seine Hand aus Drusillas nicht sehr festem Griff zulösen.
Er konnte nur zuhören und zusehen, wie Spike das Ritual zelebrierte, das Dru heilen – und ihm das endgültige Ende bringen würde.
„Was ist denn das hier? Eine Familienfeier? Oder können auch Außenstehende teilnehmen?“
Angle drehte den Kopf mühsam Richtung Eingang.
Noch nie zuvor war er so froh gewesen, Buffy zu sehen.
Und dennoch machte er sich im gleichen Moment Sorgen um Spike.

Spikes Kopf flog herum und er zeigte sein Vampirgesicht. „Musst du dich überall einmischen?“ , grollte er wütend, bevor er sich wieder Angel und Drusilla zuwandte und den magischen Dolch durch ihre zusammengelegten Hände stieß.
Ein gleißendes Licht flammte auf und Spike wusste, dass das Ritual erfolgreich war. Jetzt konnte er sich um die Jägerin kümmern.
Und diesmal würde Angel es miterleben, wie er eine Jägerin tötete.
Er lächelte geringschätzig, als er bemerkte, wie Buffys Blick zwischen ihm und Angel hin und her ging.
„Schwere Entscheidung, was?“, spottete er, „sollst du erst dein Kuscheltierchen retten oder erst den bösen Vampir vernichten? Keine Angst, ich habe keine Probleme, meine Prioritäten zu setzen! Erst stirbst du, dann Angel!“
Und trotzdem spürte er einen merkwürdigen Stich in der Brust, als er sie ansah.
Es dauerte etwas, bis er es als das erkannte, was es war: Eifersucht. Er war tatsächlich eifersüchtig auf die Jägerin, weil sie bekam, was ihm versagt blieb. Angels Nähe und Zuneigung.
Mit einem wütenden Knurren stürzte er sich auf sie.
Ihr Schlag warf ihn halb durch den Raum aber er war sofort wieder auf den Beinen um weiterzukämpfen.
Sie war gut. Besser als die beiden anderen Jägerinnen, gegen die er gekämpft hatte.
Es war ihm leicht gefallen, die beiden zu besiegen. Aber diese Jägerin... - zum ersten mal in seinem Dasein als Vampir fürchtete er sich.
Aber dieses Gefühl verschwand so schnell, wie es gekommen war.
„Du hast keine Chance gegen mich. Wie willst du sterben? Schnell und schmerzlos? Oder langsam und...“, er grinste böse, als er wieder angriff.
Diesmal gelang es ihm, sie zu packen, aber mit einem Ruck konnte sie sich befreien, bevor er ihr den Hals brechen konnte.
Sie stieß ihn weg und rannte auf Angel zu, der bewusstlos in seinen Fesseln hing.
„Hey, nicht so schnell, wir waren noch nicht fertig!“ Spike sprang sie an uns stieß sie zu Boden. Sofort riss er sie hoch, um sie nun seinerseits quer durch den Raum zu werfen, bis sie an die Wand prallte und einen Moment bewegungslos liegen blieb.
„Du magst zwar die Jägerin sein, aber trotzdem bist du nur ein Mensch“, triumphierte er. „Heute töte ich meine dritte Jägerin!“
Unerwartete Geräusche in seinem Rücken brachten ihn dazu, sich umzudrehen – und gleich darauf einen Schritt zurückzuweichen. Dicht vor ihm stand der Wächter der Jägerin und hielt ihm ein Kreuz entgegen.
Spike verfluchte den Wächter, die Jägerin und ihre elendigen Freunde, die gerade dabei waren, Angel zu befreien. Und er ärgerte sich über seine eigene Unvorsicht.
Aber er hatte einfach nicht damit gerechnet, das sich die Freunde der Jägerin einmischen würden. Schließlich waren sie doch nur Menschen. Keiner von ihnen hatte irgendwelche ungewöhnlichen Kräfte. Er konnte sie zerbrechen wie Streichhölzer.
Wenn er denn an sie herankam!
Im nächsten Moment spürte er Hände, die sich wenig liebevoll um ihn legten.
Die verdammte Jägerin.
Das letzte, was er mitbekam, war der schmerzhafte Kontakt mit einer Wand, bevor er unter Trümmern begraben wurde. Und die Welt um ihn herum dunkel wurde.

„Angel! Alles in Ordnung?“
Angel schlug mühsam die Augen auf. Er fühlte sich so schwach, wie nie zuvor.
Drusilla war noch bewusstlos, aber ihre Hände waren nicht mehr durch den Dolch verbunden. Den hielt Giles in der Hand, der ihn neugierig musterte, bevor er ihn angewidert fallen ließ.
„Es... es geht schon“, antwortet er heiser. „Wo... was ist mit... Spike?“, er sah sich besorgt um, konnte aber keine Spur von seinem Child entdecken.
Entsetzt fragte er sich, ob Buffy ihn wohl vernichtet hatte.
„Spike?“, fragte er noch einmal leise.
Buffy zuckte die Schultern, während sie seine Fesseln löste. „Keine Ahnung, ich habe es leider nicht geschafft, ihn zu pfählen“, Angel konnte sein erleichtertes Aufatmen gerade noch unterdrücken, „aber wir müssen jetzt hier weg. Bald steht alles in Flammen.“
Erst jetzt merkte Angel, das etliche Kerzen im Kampf umgekippt waren und der Raum an einigen Stellen brannte.
„Spike! Wir müssen...“, fing er an, aber Buffy schnitt ihm das Wort ab.
„Keine Angst, den sind wir los. Ein für allemal!“
Sie und Giles stützen Angel, als sie die brennende Kirche verließen.
Und Angel ließ absichtlich den Kopf hängen, damit niemand die Tränen in seinen Augen sah. Die Trauer um sein Child, die niemand verstehen würde.

Tbc...

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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 27.03.04, 20:16  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi cimmeria!

Sie lieben sich, sie hassen sich. Können nicht mit, und auch nicht ohne einander.
Natürlich bin ich gespannt wie es weitergeht, denn eigentlich müsste Angel seine Seele verlieren, durch einen Augenblick des Glücks, aber wenn er Buffy nicht liebt, wie kann er dann mit ihr diesen Augenblick erleben? Oder schläft er nicht mit ihr, weil er ja Spike liebt...oder behällt er seine Seele? Ahh, ich sehe schon meine weiterspinnereien sind zwecklos. Also muss ich schön brav auf den nächsten Teil warten. *gg*
Dir auch ein schönes Wochenende.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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DarknessEmotions

Administrator

Beiträge: 1133



New PostErstellt: 28.03.04, 01:11  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

Da ich es ja irgendwie versäumt habe als du den letzten Teil on gestellt hast, konnte ich gleich zwei Teile lesen. Ich kann silver nur zustimmen, die beiden lieben und hassen sich, sag ich ja immer wieder ;) Und die beiden sind auch verdammt stur. Ich bin wirklich mal gespannt, wie Angel nun seine Seele verliert, denn da er Buffy nicht liebt wird er ja nicht den Augenblick des wahren Glücks erleben können. Und durch Spike wäre ja auch nicht so ganz logisch, immerhin haben die beiden ja schon zusammen geschlafen und Angel hatte immer noch seine Seele oder gestehen die beiden endlich ihre wahren Gefühle ein, vielleicht sogar beim Sex und Angel wird dann wieder zu Angelus. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie du es nun umsetzen wirst.

Viele Grüße Mel
PS.: Auch noch einen schönen Sonntag!




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 03.04.04, 10:38  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Für SPIKEmarster Und das Gedicht hat auch schon seinen Platz gefunden
Euch allen ein schönes WE


Teil 8

Spike gab sich einigen erfreulichen Phantasien über das Ende der derzeitigen Jägerin hin. Er würde sie langsam und qualvoll sterben lassen. Wenn er wieder geheilt war.
Das Ritual hatte Drusillas Kräfte wiederhergestellt, aber Angel, und unerklärlicherweise auch ihn, geschwächt. Und die Verbrennungen, die er erlitten hatte, hatten ein übriges getan.
Er malte sich gerade eine besonders grausame Folterszene aus, als er die Schritte hinter sich hörte.
Spike fuhr herum und starrte seinen unwillkommenen Besucher an.
„Angel! Hast du immer noch nicht genug? Aber diesmal hast du dich verschätzt, wir sind zwei gegen einen! Dru ist geheilt, dank deines Blutes. Ich habe dir gesagt, ich töte dich und die Jägerin, egal in welcher Reihenfolge!“
Er wollte sich auf Angel stürzen, der ihn geringschätzig anlächelte, aber Drusilla legte ihm die Hand auf die Schulter. „Warte! Das ist nicht Angel!“ Sie lächelte strahlend.
„Wer soll das sonst sein? Das Sandmännchen?“, fragte Spike entnervt, „hilf mir gefälligst, den Kerl in Staub zu verwandeln.“
Angel schüttelte nur amüsiert den Kopf und zog ein Päckchen Zigaretten aus der Tasche. Er riss ein Streichholz an der Tischplatte an und musterte Spike.
„Wie willst du mich besiegen? Überrollen?“ Er zündete seine Zigarette an und inhalierte den Rauch.
Spike sah ihn mit ohnmächtiger Wut an und verfluchte seine Hilflosigkeit, die ihn an den Rollstuhl fesselte. Und ausgerechnet in dieser Situation musste Angel auftauchen.
„Verdammt, Dru, beseitige ihn endlich“, flehte er und sah Drusilla beschwörend an.
„Schhh, das ist nicht Angel.“ Drusilla schmiegte sich in Angels Arme und sah ihn kokett an. „Du bist wieder da, endlich, Angelus!“
Spike knirschte vor Wut mit den Zähnen, bis ihm bewusst wurde, was Drusilla gesagt hatte. „Angelus?!“, fragte er vorsichtig.
Der Andere nickte leicht: „Hast du es endlich begriffen, William?“
Spike sah ihn noch immer zurückhaltend an. „Du bist wieder Angelus?“, fragte er noch einmal, „keine Seele mehr und der ganze Quatsch?“
„Keine Seele mehr! Ich bin endlich wieder frei!“ Angelus beugte sich über Spike und küsste ihn direkt auf den Mund. Seine Zunge verlange Einlass, was Spike ihm nur zu gerne gewährte.
Sein Engel war wieder da. Und alles würde so sein wie früher.

Angel und Drusilla verschwanden engumschlungen und lachend im Schlafzimmer.
Spike sah ihnen zornig hinterher. ´Es ist wie in alten Zeiten`, dachte er bitter, ´Angelus vögelt irgendeine Frau, und ich kann sehen, wo ich bleibe.`
Seine Erregung, ungewollt und unwillkommen, ärgerte ihn. Wütend ballte er die Hand zur Faust und schlug auf seine Erektion.
Im nächsten Moment krümmte er sich keuchend.
Wut oder nicht, es tat höllisch weh.
Er hörte Drusillas girrendes Lachen und in seinem Kopf entstanden Bilder von dem, was sie und Angelus taten.
Spike schüttelte heftig den Kopf, aber die Bilder blieben. ´Er sollte das mit mir machen, nur mit mir`, dachte er immer wieder, ´ich liebe ihn doch!`
Aber es half nichts, sosehr er es sich auch wünschte. Für Angelus war er nur ein Mitglied der Familie.
Und ihm, Spike, blieb nichts anderes übrig, als Angelus´ Handeln hinzunehmen. Aber er schwor sich, irgendwann würde er es ihm heimzahlen. Dann würde Angelus leiden, so wie er jetzt litt.
Irgendwann würde der Tag kommen, wo Angelus ihn wollte. Und dann würde er ihn kalt lächelnd abblitzen lassen.
Aber bis dahin...

Angelus kam zu ihm, nur mit einem Handtuch um die Hüften. Er fuhr sich mit der Hand durch die feuchten Haare und grinste.
Spike beobachtete, wie ein Wassertropfen auf Angelus´ Schulter tropfte und dann langsam an seiner Brust herabrann, bis Angelus ihn mit einer ungeduldigen Handbewegung wegwischte. Spike leckte sich unbewusst die Lippen. Beinahe konnte er den Tropfen auf seinen Lippen spüren.
„Ich hoffe, du langweilst dich nicht“, grinste Angelus, „aber Dru hat einen enormen Nachholbedarf. Na ja, du kannst ja im Augenblick nicht so richtig...“ Er grinste gemein. „Und ich helfe meinen Childs gerne.“
Spike ballte die Hände zu Fäusten. Er wollte Angelus schlagen. Ihn daran erinnern, welches Verhältnis sie einst zueinander hatten. Aber es blieb ihm nichts anderes übrig, als den Spott und die Häme zu ertragen.
Angelus hatte anscheinend jede Erinnerung an ihre gemeinsame Zeit verloren.
„Bist du deswegen zurück gekommen? Um mich zu quälen und Drusilla zu vögeln?“, Spike konnte sich nicht länger zurückhalten.
„Das auch!“, nickte Angelus. „Aber auch, um Ruhe vor dieser Jägerin zu haben. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie aufdringlich sie war. Aber andererseits, wenn ich es früher gewusst hätte, das mit dieser Seele...“, er unterbrach sich und streichelte Spike ironisch über den Kopf, „dann hätte ich sie schon viel früher gefickt. Sehr viel früher! Und wir wären längst auf dem Weg zu neuen Zielen. Und diese Kleinstadt nur noch Schutt!“
„Wir?“, fragte Spike gedehnt.
„Dru und ich! Ach ja, dich würden wir natürlich auch mitnehmen, irgendwie hängt sie ja an dir. Obwohl ich es nicht verstehe. “ Angelus schüttelte bekümmert den Kopf. „Na ja, sie wird drüber wegkommen. Wenn du weg bist, meine ich.“
Er beugte sich über Spike und küsste ihn. Seine Zunge drängte wieder gegen Spikes geschlossenen Lippen, bis dieser nachgab. Obwohl er es besser wusste, genoss er den Kuss seines Sire. Und wurde gleich darauf unsanft in die Realität zurück geholt.
„Tut mir leid, William, aber ich glaube, ich bleibe lieber bei Frauen. Nichts gegen dich, versteh mich nicht falsch, aber ich stehe einfach mehr auf Frauen!“
Angelus richtete sich wieder auf und wischte sich demonstrativ über den Mund. „Sei ein guter Junge und pass auf, das uns keiner stört, ja?“
Er löste das Handtuch und zeigte Spike seine stattliche Erektion. „Erinnerst du dich noch, wie es ist, wenn eine Frau dich in den Mund nimmt und langsam über die ganze Länge leckt? Ich hatte fast vergessen, wie gut das ist. Aber Dru wird das jetzt machen, sie ist ganz verrückt danach.“
Er lächelte triumphierend, bevor er zurück ins Zimmer ging und nachdrücklich die Tür schloss. ´Dru hasst es! Verdammt, erinnere dich, Angelus, wie sehr du es gemocht hast, wenn ich das gemacht habe!`, wollte Spike aufbegehren, aber er wusste, das es sinnlos war.
Ihm blieb nur, abzuwarten, bis er die eindeutigen Geräusche hörte und wusste, das Angelus und Drusilla beschäftigt waren. Dann setzte er vorsichtig erst den einen und dann den anderen Fuß auf den Boden und stemmte sich hoch, bis er stand.
Und machte, mit zusammengebissenen Zähnen, seine heimlichen Gehübungen.
Dabei dachte er darüber nach, was er über Angels Seele erfahren hatte.

Als Angelus aufgetaucht war, hatte Spike es erst für einen Trick gehalten, mit dem ihn Angel reinlegen wollte, egal, was Drusilla sagte.
Neugierig hatte er nachgeforscht, warum Angel seine Seele verloren hatte und wieder zu Angelus geworden war.
Die Erklärung erschien ihm derartig lächerlich, das er sie erst nicht glauben wollte.
Angel sollte einen Moment höchsten Glücks erlebt haben – und dadurch seine Seele eingebüsst haben.
Spike konnte es nicht glauben. Mit wem sollte Angel so etwas erleben, wenn nicht mit ihm, Spike?
Oder hatte er für ihn wirklich nie etwas empfunden, wie Spike von Zeit zu Zeit, wenn er wütend auf Angel oder Angelus gewesen war, vermutet hatte?
Aber das ein Vampir, selbst mit Seele, das höchste Glück mit einer Jägerin erlebte, erschien ihm doch mehr als absurd.
Es musste eine andere Erklärung geben und er würde sie finden.

Spike war so in seine Gedanken vertieft, das er fast zu spät bemerkte, wie die Klinke runtergedrückt wurde.
Er konnte sich gerade noch in seinen Rollstuhl fallen lassen, als sich die Tür öffnete und Angelus erneut zu ihm kam.
„Schon genug? Oder kannst du nicht mehr?“, fragte er bissig.
Angelus lachte leise und zog das Päckchen Zigaretten aus Spikes Hemdtasche.
„Feuer?“
Er streckte Spike die Hand hin, bis der ihm widerwillig das Feuerzeug gab.
Angelus entzündete eine Zigarette und warf Spike Zigaretten und Feuerzeug achtlos in den Schoß.
„Ich kann immer“, beantwortete er dann Spikes Frage, „aber Dru hat genug. Eigentlich schade. Aber mir ist eingefallen, das ja noch jemand hier ist.“
Er drückte seine halbgerauchte Zigarette aus und beugte sich über Spike. „Außerdem habe ich mich schon immer gefragt, wie es wohl mit einem Mann ist.“
Er hob Spike mühelos hoch und trug ihn ins Nebenzimmer.
Spikes Zigaretten fielen zu Boden und wurden achtlos von Angelus zertreten, aber Spike bemerkte es nicht einmal.
Seine Freude, das Angelus endlich wieder Interesse an ihm hatte, überwog alles andere.
Und er war sich sicher, wenn Angelus erst mal wieder mit ihm geschlafen hatte, würde er sich auch wieder erinnern.
Er würdigte Drusilla keines Blickes, hatte nur Augen für seinen Sire, der ihn sanft aufs Bett legte und ihn danach genauso sanft und vorsichtig auszog.
Angelus sah Spikes lächelnd an und streichelte leicht dessen erwartungsvolle Erektion.
„Na, du scheinst schon deine Erfahrungen zu haben. Dann weißt du ja, was jetzt kommt.“
Ohne weitere Zärtlichkeiten drehte er Spike auf den Bauch und stieß seinen Schwanz hart und rücksichtslos in ihn hinein.
Spikes Körper verkrampfte sich vor Schmerz, aber er hatte keine Möglichkeit, den brutalen Stößen zu entkommen.
„Angelus, bitte, du... tust mir weh.“ Er versuchte, seiner Stimme genug Festigkeit zu geben, aber er merkte selbst, wie jämmerlich er sich anhörte.
Angelus lachte nur. „Das will ich doch hoffen, wo bleibt sonst der Spaß? Aber du warst ja schon immer ein Schwächling, nicht wahr? Du bist wirklich ein erbärmlicher Vampir. Jammerst rum wie ein Mensch!“
Spike drehte den Kopf von einer Seite zur anderen und versuchte, dem auf ihm lastenden Körper zu entkommen. Aber gegen die Kraft und das Gewicht des anderen Vampirs kam er nicht an.
Er sah Drusilla an, in der Hoffnung, sie würde ihm helfen.
Aber sie blieb in ihrem Sessel am Fenster sitzen und sah merkwürdig distanziert zu, wie Angelus ihn förmlich vergewaltigte.
Und damit unmissverständlich klarstellte, das er immer noch Spikes Sire war.
Als Angelus endlich von ihm abließ, drehte sich Spike mühsam um. Sein ganzer Körper schmerzte und er hasste Angelus wie nie zuvor.
Jetzt wusste er wieder, warum er nie bei ihm geblieben war.
Und er schwor sich, das Angelus nie wieder die Gelegenheit bekommen sollte, ihn so zu demütigen und zu quälen.
Er sah Drusilla an, versuchte sein übliches spöttisches Grinsen. „Wenn du mir mal helfen kannst, Liebes? Ich bin irgendwie zur Zeit schlecht zu Fuß!“
Aber Drusilla sah an ihm vorbei, ihr Lächeln galt Angelus. „Gehen wir auf die Jagd? Ich bin durstig.“
Angelus erwiderte das Lächeln. „Ich auch. Sex macht durstig. Quälen auch. Es macht dir doch nichts aus, oder?“, er streckte sich neben Spike aus und sah ihm in die Augen, dann setzte er sich auf.
„Wenn wir die Jägerin treffen, grüße ich sie von dir. Oder ich bringe dir ihre Leiche mit. Mal sehen, was sich ergibt.“
Angelus zog sich an, dann beugte er sich noch einmal über Spike und küsste ihn. Seine Zunge glitt in Spikes Mund. Doch Spike hatte keine Kraft mehr, um sich dagegen zu wehren.
In ohnmächtiger Wut ertrug er den Kuss. Bis Angelus endlich von ihm abließ.
„Nichts gegen dich“, flüsterte Angelus sarkastisch, „doch ich bleibe lieber bei Frauen. Aber man muss ja alles mal ausprobieren.“
In der Tür drehte er sich noch einmal zu Spike um. „Vielleicht nehme ich dich das nächste Mal mit, Spike. Möglicherweise könntest du ganz nützlich sein, wenn ich mal 'n guten Parkplatz brauche. Aber jetzt muss ich wirklich los.“
Er legte den Arm um Drusilla und sie gingen hinaus, ohne sich weiter um Spike zu kümmern.
´Bald habe ich meine Kraft wieder`, dachte Spike, während er den beiden Vampiren hinterher sah, ´und dann werde ich mich rächen.` Er rutschte zum Bettrand und richtete sich auf.
Aber er war zu schwach, um gleich aufzustehen. Zumal sein gepeinigter Körper fast unerträglich schmerzte.
Sich anzuziehen bedeutete eine Anstrengung, die fast zuviel war, aber Spike schaffte es, wobei ihn nur sein Wille aufrecht hielt.
Langsam, mit steifen Bewegungen, ging er zu seinem Rollstuhl.
´Ich töte sie alle. Angelus, Drusilla, die Jägerin`, dachte er immer wieder.
Dann kam ihm einen neue Idee. Wenn er herausfand, wieso Angelus seine Seele verloren hatte, würde er sie ihm auch wiedergeben können. Und die Jägerin würde ihm dabei helfen.
Und dann würde er sie töten. Vor Angels Augen.
Spikes Gesicht verwandelte sich und er lächelte böse.
Er war immer noch ein Vampir. Er hatte zwei Jägerinnen getötet. Und bald die dritte.
Und danach Angel.
Einige Tage später war er dann tatsächlich in der Lage, wieder kurze Strecken zu laufen. Er ging wieder auf die Jagd und lehnte Drusillas Hilfe ab.
Als sie sich auf seinen Schoß setze und sich an ihn schmiegte, schob er sie sanft aber bestimmt weg.
Sie sah ihn schmollend an. „Liebst du mich nicht mehr?“, fragte sie betrübt.
Spike lächelte leicht. „Du hast Angelus, wofür brauchst du mich?“
„Ich will euch beide!“ Drusilla stampfte trotzig mit dem Fuß auf.
„Tja, es geht eben nicht immer nach dem, was du willst.“ Spike stand auf und machte unverdrossen seine Übungen, ohne sich weiter um Drusilla zu kümmern.
Auch als wenig später Angelus dazu kam und ironische Bemerkungen machte, ignorierte er ihn, bis Angelus sich ihm mitten in den Weg stellte.
„Hör auf zu schmollen, Spike. Ich bin dein Sire, muss ich dich erst wieder daran erinnern?“
Spike sah ihn müde an. „Was willst du machen? Mich wieder vergewaltigen? Oder mich pfählen?“
Angelus grinste. „Gute Idee! Aber pfählen hat so was endgültiges, findest du nicht auch? So eine kleine Vergewaltigung hingegen: Das hinterlässt doch auch einen bleibenden Eindruck. Und ist beliebig oft wiederholbar!“
Spike zuckte nur die Schultern und ging um Angelus herum.
Der drehte sich erstaunt um.
So kannte er Spike gar nicht. Er hatte einen Wutausbruch oder einen Kampf erwartet. Aber nicht diese stille Resignation, die überhaupt nicht zu Spike passte.
Und die ihm keine Angriffsfläche bot.
Während er noch über dieses ungewöhnliche Verhalten nachdachte, schmiegte sich Drusilla an ihn.
Angelus lachte laut und wirbelte sie herum. „Gehen wir ins Bett, Süße.“ Er sah Spike an, der wieder zurückkam, mit gesenktem Kopf konzentriert einen Fuß vor den anderen setzte.
„Wenn du es dir anders überlegst, kannst du gerne mitkommen“, bot er großzügig an, aber Spike antwortete nicht, sah ihn nicht einmal an.
Angelus zuckte erneut die Schultern. „Spike steht mehr darauf, sich alleine einen runterzuholen“, sagte er hämisch, „lassen wir ihm sein einsames Vergnügen.“
Spike wartete, bis sich Angelus mit Drusilla ins Schlafzimmer zurückzog. Dann machte er sich auf die Suche nach der Jägerin.

„Halt warte. Wenn du mich jetzt pfählst kriegst du deinen Kuschelvampir nie zurück!“
Spike sah die Jägerin aufmerksam an, bereit, sofort den Rückzug anzutreten, wenn sie eine unbedachte Bewegung machte. Er war sich darüber im Klaren, dass er noch nicht wieder fähig war, gegen sie zu kämpfen.
Selbst als er im Vollbesitz seiner Kräfte war, hatte er sie nicht sofort besiegen können. Sie war um Klassen besser als die beiden anderen Jägerinnen.
Er konnte sie nicht mit reiner Kraft besiegen. Nur wenn er ihr den Glauben an ihre Unbesiegbarkeit nehmen konnte, hatte er eine Chance.
Sie stand immer noch mit dem erhobenen Pflock da, aber das sie nicht sofort auf ihn losging, wertete er als gutes Zeichen.
„Angel hat mit dir geschlafen“, er sah, wie sie zusammenzuckte, „und dabei hat er seine Seele verloren. Wenn wir also rausfinden, warum das passiert ist, haben wir eine Chance, ihm seine Seele wieder zu geben. Und du hast Angel wieder.“ - ´Deinen Kuschelvampir`, fügte er in Gedanken hinzu.
Buffy zögerte lange. „Was springt dabei für dich raus?“, fragte sie dann. „Schließlich müsste dir Angelus doch lieber sein als Angel?“
Diese Frage hatte Spike erwartet. An ihrer Stelle hätte er sie auch gestellt. „Angelus nimmt mir meine Geliebte weg. Ich liebe Drusilla, aber seit Angelus da ist“, er schluckte dramatisch und gab seiner Stimme einen niedergedrückten Klang, „seit Angelus da ist, hat sie nur noch Augen für ihn.“
Gespannt wartete er ab, wie sie reagierte.
Wieder schwieg sie lange. Aber Spike hatte das Gefühl, dass sie ihm glaubte.
Endlich nickte sie. „Gut, solange wir“, sie betonte das *wir* ironisch, „versuchen, Angel seine Seele wieder zu geben herrscht Waffenstillstand. Aber danach...“, sie holte nachdrücklich mit ihrem Pflock aus.
Spike nickte schnell. „Natürlich! Nur solange, bis aus Angelus wieder Angel geworden ist. Danach bin ich wieder der böse Vampir und du die Jägerin, die mich töten will“ - ´wenn ich dir nicht zuvorkomme`, aber das sprach er nicht aus.
Amüsiert sah er zu, wie sie sich zurückzog, wobei sie ihm nie den Rücken zuwandte.
Egal, welche Absprachen sie auch immer getroffen hatte, sie blieb trotzdem die Jägerin. Und er ein gefährlicher Feind.

Angelus und Drusilla waren noch immer, oder schon wieder, miteinander beschäftigt, als er zurückkam.
Spike beachtete es kaum.
Die Zeiten, als er darunter gelitten hatte, dass Angelus ihn nicht beachtete, waren vorbei.
Inzwischen war er eigentlich froh darüber, nicht beachtet zu werden. Das ersparte ihm weitere Demütigungen und Quälereien.
„Wo warst du?“ Angelus stand auf einmal vor ihm und sah ihn grimmig an. Spike fragte sich einen Moment erschrocken, ob der andere Vampir etwa seine Gedanken lesen konnte.
Dann grinste er müde. „Jagen, trinken, dies und das. Was geht’s dich an?“
Angelus behielt den grimmigen Ausdruck bei, dann lachte er plötzlich und sah wieder menschlich aus. „Ich weiß ganz gerne, was meine Childs machen. Und du hast immer Ärger gemacht, das kann ich nicht gebrauchen!“
Spike sah ihn nur wortlos an und ging dann ins Schlafzimmer, um nach Drusilla zu sehen. Sie schlief und er betrachtete sie lange.
Sie sah gesünder und glücklicher aus als jemals bei ihm. Und kurz fragte er sich, ob es nicht besser wäre, wenn sie bei Angelus bliebe und er alleine weiterzog.
Aber das wäre ein Eingeständnis seiner Schwäche, es würde bedeuten, das Angelus gewonnen hatte. Und das war das letzte, das Spike wollte.
Hier, in Sunnydale, würden sie ihren letzten, endgültigen Kampf austragen. Und er, Spike, würde daraus als Sieger hervorgehen.

Während er auf den Sonnenuntergang wartete lief Spike unruhig hin und her und. Er hatte in der letzten Zeit einige interessante Dinge über Angels Seele erfahren.
Und er konnte es kaum erwarten, die Jägerin zu treffen, um ihr davon zu erzählen. Wobei er neugierig war, was sie herausgefunden hatte.
Angelus wusste nichts von diesen geheimen Treffen. Er vergnügte sich damit, die Jägerin und ihre Freunden zu verfolgen und zu verspotten.
Aber er hatte bislang nicht einmal versucht, sie zu töten.
Spike fragte sich insgeheim, ob Angelus in seiner seelenvollen Zeit einfach verlernt hatte, wie man tötete.
Aber er war klug genug, diesen Gedanken nicht laut auszusprechen. Er legte wenig Wert darauf, das Angelus seine schlechte Laune noch mehr als ohnedies schon an ihm ausließ.
Endlich sagten ihm seine Vampirsinne, das die Sonne unter dem Horizont verschwunden war.
„Sie suchen. Finden und wissen. Liebe und Hass. Veränderungen.“ Drusilla deutete auf die Tarotkarten und murmelte unzusammenhängendes Zeug.
Spike verdrehte die Augen. Manchmal hatte er den Eindruck, Drusilla war jetzt noch verrückter als früher.
Er musste einfach von Zeit zu Zeit Abstand zu ihr haben, bevor er selber durchdrehte.
Er wollte gehen, aber Angelus stellte sich ihm in den Weg. „Wohin, mein Freund?“
„Lass mich durch“, knurrte Spike.
Angelus schüttelte nur den Kopf und blieb stehen. „Ich frage mich, wohin du jede Nacht gehst?“, sagte er nachdenklich.
Spike sah ihn an. „Was geht’s dich an? Ich frage ja auch nicht, was du machst! Jetzt lass mich durch!“
Angelus tätschelte ihn ironisch. „Spike, Spike, wer wird denn so empfindlich sein. Ich mache mir nur Gedanken über dich. Du bist mein Child, ich habe die Verantwortung für dich, und das, was du tust. Und das ist weiß Gott nicht leicht bei dir! Also versprichst du mir, keinen Unfug zu machen?“
„Fick dich!“
Angelus lachte. „Also wirklich, Spike. Dafür habe ich doch Dru. Oder dich. Okay, geh nur. Und viel Spaß, bei was auch immer!“
Er trat zur Seite und verbeugte sich ironisch. „Bleib nicht so lange weg.“
Spike sparte sich eine Antwort.

Er sah sie schon von weitem. Sie saß auf einem umgestürzten Grabstein und wandte ihm den Rücken zu. Spike konnte nicht wiederstehen.
Er bewegte sich lautlos über den Friedhof, bis er beinahe hinter ihr stand. Ihre Bewegung kam so plötzlich, das Spike sich beinahe selber den Pflock in die Brust stieß. Nur seine schnellen Reflexe verhinderten schlimmeres.
„Schleich dich nie, nie wieder so an, wenn du noch einige Zeit existieren willst!“ Buffys Stimme was völlig emotionslos, und sie drückte den Pflock etwas fester an seine Brust.
Spike schluckte nur und ging vorsichtshalber etwas zurück, um Abstand zu dem spitzen Holzstück zu bekommen. Er wollte nicht einem unglücklichen Zufall zum Opfer fallen.
Buffy lächelte kalt und setze sich wieder. „Was hast du rausgefunden?“
Spike setzte sich neben sie und zündete provozierend langsam seine Zigarette an.
Buffy inspizierte aufmerksam ihren Pflock und stieß einige mal in die Luft.
Spike redete schnell weiter. „Die Zigeuner haben Angelu..., Angel, verflucht, richtig?“
Buffy nickte schweigend.
„Und dieser Fluch bestand darin, dass er eine Seele bekommen hat.“
„Komm zum Punkt!“ Buffy wurde ungeduldig. „Das ist alles nicht mehr neu.“
„Schon gut, ich wollte ja nur... Okay, wir suchen also einen Weg, ihm seine Seele wiederzugeben, damit...“
„Damit er wieder Angel ist! Er ist eigentlich gut, ich weiß es. Aber jetzt hat sein Dämon die Kontrolle. Und Angel schafft es nicht, sich gegen ihn zu wehren. Aber er leidet darunter.“
„Äh... ja.“ Spike verzichtete darauf, der Jägerin zu erzählen, das er keineswegs den Eindruck hatte, das Angelus unter irgendetwas litt.
Der einzige, der litt, war er, Spike.
Aber wenn Angelus endlich seine Seele wieder hatte und Angel war, dann würde er leiden. Dafür würde er schon sorgen.
Aber das erwähnte er selbstverständlich nicht.
“Deine Freundin, diese Hexe, wie gut ist sie?“, fragte er statt dessen.
Buffy sah ihn erstaunt an. “Sehr gut! Warum?”
Spike zuckte lässig die Schultern und fächerte mit einer Diskette. „Sie könnte ihm seine Seele wiedergeben. Und alles wäre gut!“
„Hm“, Buffy überlegte. „Es ist gefährlich“, sagte sie dann. „Und womit fuchtelst du da rum?“
„Schon okay, wenn du nicht willst... Lassen wir es, wie es ist. Ich kriege Dru schon wieder zurück! Aber ob du Angel zurückkriegst...?“, Spike wechselte kurz in sein dämonisches Aussehen.
„Sei nicht albern. Willow ist die Beste! Und ich bin auch noch da! Sie zu, ob du einen entsprechenden Zauberspruch findest. Ich kümmere mich auch darum.“
„Oh, ich will ja nicht, das du deine kostbare Zeit vergeudest, in der du jede Menge Vampire killen kannst.“ Spike zündete sich eine neue Zigarette an, wobei er die Diskette provokativ zwischen Mittel- und Zeigefinger hielt.
„Was.Ist.Das?“ Fragte Buffy noch einmal.
Spike sah die Diskette an, als ob er nicht wüsste, wie sie in seine Hand gekommen war. Dann grinste er breit.
„Moderne Technik, meine Liebe.“
Buffy verdrehte die Augen. „Seit wann haben Vampire was mit moderner Technik...“
Spike grinste, wenn möglich, noch breiter. „Vampire sind gerne auf dem neuesten Stand. Angelus zum Beispiel schwärmt für Kettensägen. Und deren vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.“
Buffy sah ihn verständnislos an und Spike redete weiter. „... bei der Folter. Angelus steht auf Foltern. Gefällt ihn fast noch mehr als Sex.“
„Schon gut, ich habe verstanden. Aber wen willst du mit einer Diskette foltern?“ Sie sah Spike an, als ob sie an seinem Verstand zweifelte.
„Angel! Angelus, genauer gesagt.“
Buffy brauchte etwas, bis sie begriff. „Angels Seele. Du hast den Fluch gefunden.“ Sie griff nach der Diskette, die Spike anstandslos losließ. Schließlich hatte er noch eine Kopie davon.
Spike konnte förmlich sehen, wie sie überlegte, ob sie ihn sofort vernichten sollte.
„Das würde ich an deiner Stelle nicht tun! Was ist, wenn der Fluch nicht funktioniert? Oder ich dich betrogen habe – und die Diskette ist leer?“
Buffy kämpfte sichtbar mit sich selbst, dann steckte sie die Diskette und den Pflock wieder ein.
Sie wollte gehen, blieb dann aber doch noch stehen. „Warum hat er eigentlich seine Seele verloren?“, fragte sie neugierig.
„Oh, ganz einfach. Er hat einen Moment höchsten Glücks erlebt“, antwortete Spike leichthin, „ich frage mich nur, mit wem?“
Buffy errötete und lief wortlos weg.
Spike sah ihr hinterher, von lautlosem Lachen geschüttelt.
Menschen waren so dumm. Und diese Jägerin war zwar stärker und gefährlicher als ihre Vorgängerinnen, aber intelligenter war sie nicht.
Zum einen glaubte sie einem Vampir, und zum anderen dachte sie wirklich, ein anderer Vampir könnte mit ihr, einer Jägerin, einen Moment höchsten Glücks erleben.
Spike schüttelte, immer noch erheitert, den Kopf.
Vielleicht würde er ihr irgendwann die Wahrheit sagen. Kurz vor ihrem Tod, zum Beispiel.
Spike nickte für sich selbst.
Ja, der Gedanke hatte was. In dem Moment, bevor er ihr das Genick brach, würde er es ihr ins Ohr flüstern. „Angel hat seine Seele verloren, weil er zum ersten Mal echte, aufrichtige Gefühle für jemand anders empfunden hat. Gefühle, die er weder als Mensch noch als Vampir jemals zuvor hatte. Er hat um eine verlorene Liebe getrauert. Das mit dem Moment höchsten Glücks ist romantischer Quatsch. Angel hat um jemand geweint, den er lange geliebt hat, ohne es je zuzugeben. Aber das warst nicht du, meine Liebe. Sondern ich!“
Dann würde er ihr das Genick brechen.

Tbc...

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 03.04.04, 12:24  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

Angel hat also seine Seele wegen tiefster Traurigkeit verloren, weil er Spike für immer verloren hat. Ist das nun nur Spikes Theorie oder ist es wirklich so gewesen??
Angelus ist und bleibt ein Bastard und ich will ihn auch gar nicht anders , auch wenn mir Spike sehr leid tut. Aber ich weiß ja, das sich Spike revanchieren wird und mal ehrlich er hat es nicht anders verdient. Ich finde es echt gut wie du die Serie in diese A/S Schiene umschreibst und ich bin schon sehr gespannt, was du dir als nächstes ausgedacht hast. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Viele Grüße Mel




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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SPIKEmarsters

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New PostErstellt: 03.04.04, 17:21  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi!!!!

Das waren zwei super Teil, ich bin ja schon gespannt wie es weiter geht, und ob diesmal Spikes Plan Funktioniert oder genauso in die Hose geht wie die anderen auch.
Vorallem Interessiert mich ob es Spike wirklich übers "Herz" bringt, Angel oder Angelus zu töten.
Auch bin ich seeeeeehr gespannt wie du das Gedicht von Angel mit einbaust.
Also schreib doch bitte bald weiter, ja???

Lg Nicki

Es ist ein Gesetz im Leben: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, so öffnet sich dafür eine andere. Die Tragik jedoch ist, dass man meist nach der geschlossenen Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.

André Gide
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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 03.04.04, 17:38  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!
Dachte ichs mir doch, Buffy war nicht der Auslöser. Ausser Spike bildet sich nur ein, das es wegen ihm war.
Wenn das so ist, werde ich es ja irgendwann in einem deiner nächsten Teile erfahren, denke ich mal.
Bin schon gespannt wie deine Verflechtungen weitergehen.
Lg. silverbird


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Cimmeria
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New PostErstellt: 10.04.04, 10:50  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Euch allen frohe Ostern und viel leckere Ostereier



Teil 9

Spike leckte sich noch einmal genießerisch über die Lippen. Sein Opfer war jung, sein Blut süß gewesen.
Nachdenklich betrachtete er den Toten und fragte sich, ob er voreilig gehandelt hatte.
Dann schob er den Gedanken beiseite. Er hatte alles erfahren, was er wissen wollte und was notwendig war, um Angelus mit einer quälenden Seele zu versehen.
Er nahm die Diskette aus dem Computer und steckte sie in die Manteltasche.
Ein schneller Tritt, in dem seine ganze Wut lag, fegte den Monitor vom Tisch. Der nächste Tritt zerstörte den Rechner.
Spike grinste zufrieden. Jetzt wussten außer der Jägerin und der Hexe nur noch er, wie der Fluch erneuert werden konnte. Bald würde nur noch er übrig sein.
Und dann lag es ganz bei ihm, ob er dieses Wissen preisgab.
Er tippte mit dem Finger gegen die blutigen Wunden am Hals seines Opfers und leckte dann den Finger genießerisch ab.
Jetzt war er satt und zufrieden. Und bereitete sich innerlich schon darauf vor, von Angelus ausgefragt zu werden. Wie immer.
Früher hätte er dabei noch angenommen, dass Angelus sich für ihn interessierte. Inzwischen wusste er es besser.
Angelus wollte sichergehen, das er ihm nicht in die Quere kam bei seinem angeblichen Versuch, die Jägerin in den Wahnsinn zu treiben.
Natürlich, bei Drusilla hatte er damit Erfolg gehabt. Und daher bildete Angelus sich jetzt ein, seinen größten Erfolg wiederholen zu können. Nicht merkend, das die Jägerin gegen diesen Psychoterror weitgehend immun war.
Bei Drusilla hatte er Erfolg gehabt, weil sie bereits als Mensch hellsichtig und phantasievoll war.
Ganz im Gegendsatz dazu die Jägerin.
Sie war so phantasielos, das es fast wehtat. Und ein Mensch, der keine Phantasie hatte, konnte sich auch keine erschreckenden Szenen ausmalen.
Die Jägerin reagierte nur auf körperliche Bedrohungen.
Und genau darauf verzichtete Angelus.

Spike war so in seine Überlegungen versunken, dass er erst mit einiger Verspätung bemerkte, das er alleine war. Weder Angelus noch Drusilla waren da.
Das war an sich schon ungewöhnlich.
Angelus ging eigentlich nie auf die Jagd, er ließ sich von Drusilla versorgen, die ihm stets ausgesuchte Leckerbissen mitbrachte.
Und wenn er loszog, um die Jägerin oder ihre Freunde zuquälen, ging er alleine. Nicht einmal Drusilla gestattete er, ihn zu begleiten.
Das beide gleichzeitig fort waren, war bisher nie vorgekommen.
Auf dem Tisch lagen noch Drusillas Tarotkarten ausgebreitet.
Spike warf einen flüchtigen Blick darauf.
Drusilla beschäftigte sich schon so lange damit, das er, ob er wollte oder nicht, die Karten ungefähr deuten konnte. Und diese Karten verhießen Gefahr.
Doch Spike wusste nicht, für wen.
Aber es war ihm auch ziemlich egal.
Er genoss es vielmehr, endlich mal wieder seine Ruhe zu haben und noch einmal über das nachzudenken, was er über den Fluch herausgefunden hatte.
Spike lächelte leicht, als er sich erinnerte: Angel sollte seine Seele durch einem Moment höchsten Glücks verloren haben, eine Erklärung, die ihm von Anfang an unsinnig vorgekommen war.
Denn dann müsste Angel seine Seele bereits verloren haben, als sie miteinander geschlafen hatten, damals an jenem Tag im Zigeunerlager. Wenn Angel damals nicht glücklich gewesen war, wann dann?
Spike hatte seine Suche fast schon aufgeben wollen, als er auf den Studenten stieß, der so in seine Gedankenversunken war, das er den Vampir fast zu spät bemerkte.
Ursprünglich hatte er in ihm nur ein Opfer gesehen, nur Blut, um seinen Durst zu stillen.
Aber sein Opfer hatte sich verbissen gewehrt und, Zufall oder Geistesgegenwart, er hatte es geschafft, sein Buch so zu halten, das Spike in das Buch biss – statt in den Hals des Menschen.
Knurrend und fluchend hatte er seine Zähne befreit und sein Opfer, das ihn voller Entsetzen anstarrte, wütend gemustert.
„Hältst du das für eine gute Idee, mich wütend zu machen?“, grollte er und fixierte den Menschen mit gelben Augen.
Er fasste den Menschen fest im Genick und schüttelte ihn leicht. Dabei betrachtete er das Buch, das seinem Opfer fast das Leben gerettet hatte.
„Nimm beim nächsten Mal was anderes als dieses dünne Bändchen. Wenn der Wälzer nur dick genug ist, kannst du jemand damit k.o. schlagen!“
Er wollte das Buch fallen lassen, als die Überschrift sein Interesse weckte.
Er wechselte zurück zu seinem menschlichen Aussehen und ließ sein Opfer los, um ihm dann freundschaftlich den Arm um die Schultern zu legen.
„Habe ich dich sehr erschreckt? Weißt du, ich hatte einen echt schlechten Tag. Und du warst gerade zur falschen Zeit am falschen Ort.“
Er zog den Menschen mit sich fort. „Gehen wir was trinken? Ich brauche jetzt was. Und du siehst aus, als ob du auch ’nen Drink vertragen kannst.“
Später hatte er seinen neuen, und recht redseligen, Bekannten in dessen Wohnung begleitet.
Er hatte den ganzen Heimweg geredet und redete auch dort weiter, und Spike hörte mit wachsendem Interesse zu.
„Und du glaubst wirklich daran?“, Spike schüttelte in scheinbarem Unglauben den Kopf. „Nein, das gibt es nicht. Jemand verfluchen. Quatsch! Das geht nicht!“
Er sah den anderen Mann gespannt an.
„Doch, du kannst mir glauben! Es gibt die irrsten Zaubersprüche, zum Beispiel, um jemand seine Seele zu nehmen.“ Er nickte heftig, um seine Worte zu bestätigen.
Spike hatte Probleme, seinen nichtssagenden Ausdruck beizubehalten.
„Wozu sollte so was gut sein?“, fragte er gelangweilt und zündete sich eine neue Zigarette an. „Hast du irgendwas zu trinken hier? Blu, ähm, ich meine, Bier?“
Sein neuer Freund deutete mit einer fahrigen Bewegung Richtung Kühlschrank. Er hatte offenbar völlig vergessen, das er sich gerade mit einem Vampir unterhielt.
Spike holte das Bier und setze sich wieder. „Also, wozu ist es gut, jemand seine Seele zu nehmen?“, fragte er noch einmal.
Der andere kicherte boshaft. „Oh, du nimmst ihm damit seine Menschlichkeit. Er wird absolut... böse!“
´Stimmt auffallend`, dachte Spike, zuckte aber nur die Schultern.
„Okay, aber jemand seine Seele wiedergeben... das geht nicht!“
Spike war so gespannt auf die Antwort, das er vergaß, zu atmen.
Als er es merkte, fing er schnell wieder an, zu atmen und hoffte, das seine „atemlose Spannung“ nicht zu lange gedauert hatte.
„Na los, äh, Nick?, gib’s schon zu, das geht nicht. So ziemlich alles andere, aber das nicht!“
Der angesprochene schwieg immer noch nachdenklich, dann sah er Spike direkt an.
„Es geht! Es ist nicht einfach, aber es geht!“
Spike schüttelte noch einmal provozierend den Kopf.
„Zigeuner haben es mal geschafft. So um die Jahrhundertwende, wenn ich mich richtig erinnere. Ende 19. Jahrhundert meine ich“, fuhr er fort, als Spike abfällig grinste. „Sie haben einem Vampir eine Seele gegeben. Ein unsagbar grausamer Vampir, ich erinnere mich jetzt nicht an den Namen...“
´Angelus!`, dachte Spike, sprach es aber wohlweislich nicht aus. „Und was wurde dann aus diesem... Vampir mit Seele?“, fragte er statt dessen.
Nick zuckte nur leicht die Schultern. „Seine früheren Kumpane haben ihn umgebracht!“
´Haben sie nicht, aber das kann man ja nachholen`, dachte Spike und war hoch zufrieden.

Geweckt wurde er von Drusillas Kichern und Angelus´ lautem Lachen.
Sein Gefühl verriet ihm, das es kurz vor Sonnenaufgang sein musste. Er war wohl über seinen Erinnerungen eingeschlafen.
Die beiden Vampire waren gerade noch rechtzeitig zurückgekehrt.
Neugierig wollte er fragen gehen, was sie so lange draußen getrieben hatten, als Drusilla schon ins Zimmer stürmte und sich neben ihn aufs Bett warf.
Angelus folgte gemächlicher und legte sich dann auf die andere Seite neben Spike.
„Unser Kleiner schläft schon. War wohl eine anstrengende Nacht?“ Er hob die Decke etwas an, zog die Augenbrauen hoch und sah sich im Zimmer um. „Haben wir dich bei irgendwas gestört? Oder ist deine Freundin schon gegangen?“
Spike entriss ihm die Decke. „Es geht dich gar nichts an, ob ich im Bett was anhabe oder nicht“, schimpfte er.
Angelus grinste gemein. „Oh, das meinte ich gar nicht. Aber du hast - immer noch - ´nen Steifen!?“
Seltsamerweise wurde Spike erst in diesem Moment bewusst, das sich sein harter Schwanz gegen die Bettdecke drückte. Er versuchte, sich an seinen Traum zu erinnern, oder ob er überhaupt geträumt hatte, aber ihm fiel nichts ein.
„Meine Freundin liegt neben mir. Wenn du uns also freundlicherweise alleine lassen kannst?“ Er versuchte, Drusilla zu küssen. Aber sie drehte den Kopf, und seine Lippen streiften nur ihre Haare.
„Deine Freundin?“, fragte Angelus gedehnt.
Spike setzte zu einer bissigen Antwort an, wurde aber von Drusilla unterbrochen.
„Weißt du, was wir gemacht haben?“, fragte sie und sah ihn aus großen Augen an.
Bevor er darauf antworten konnte, redete sie weiter. „Wir haben...“, sie sah Angelus bittend an. „Darf ich es ihm erzählen? Bitte!“
Angelus nickte wohlwollend. „Nur zu. Er soll ruhig wissen, wozu eine echter Vampir fähig ist. Vielleicht lernt er es dann ja auch noch!“
„Wir haben die Zigeuner getötet!“
„Das ist schon hundert Jahre her, Liebes“, berichtige Spike sie sanft.
„Nein, jetzt eben. Sie wollten Angelus quälen, ihm diese böse, böse Seele wiedergeben.“
Angelus nickte stolz. „Sie hat recht. Es waren irgendwelche Nachkommen diese verdammten Zigeuner.“ Er grinste breit. „Aber es waren die letzen. Das bedeutet, keinen Fluch und keine Seele. Aber ohne Dru hätte ich das nie geschafft. Sie hat mich gewarnt.“
Er steckte die Hand unter die Decke und umfasste Spikes Schwanz. Dann grinste er Drusilla an. „Wir sollten ihn etwas verwöhnen. Spike ist in letzter Zeit immer so unlustig. Was meinst du, ob es ihn aufheitert, wenn wir beide es ihm besorgen?“
Drusilla zögerte kurz, dann lächelte sie Angelus an. „Alles, was du willst!“
Sie beugte sich über Spike, um ihn zu küssen. Währenddessen bewegte Angelus seine Hand in einem aufreizenden Rhythmus, an den sich Spike nur zu gut erinnerte.
Kurz genoss er es, bis er sich unwillig von den beiden freimachte und aus dem Bett rutschte.
Er zog sich an und funkelte die beiden Vampire böse an. „Wenn ihr es unbedingt in meinem Bett treiben müsst tut euch keinen Zwang an. Ich schlafe woanders.“
Er schnappte sich eine Decke als Schutz gegen die Sonne und macht sich auf die Suche nach einer anderen Unterkunft.

„Komm her, William. Ich liebe dich. Verlass mich nie!“
Spike murmelte eine Antwort.
Angelus streichelte ihn zärtlich, liebevoll.
„Du gehörst mir, William, nur mir.“
„Nimm mich!“, flüsterte Spike. Er wusste, er würde sich nicht lange zurückhalten können. Aber sie hatten jede Menge Zeit, um sich immer wieder zu lieben.
Doch Angelus hauchte nur zarte Küsse auf seine Körper, während seine Hand Spikes Schwanz massierte. Bis der sich aufbäumte und kam.

Spike schlug verwirrt die Augen auf, als er sich der klebrigen Nässe in seiner Hose bewusst wurde.
Noch konnte er Angelus neben sich fühlen und spüren, aber je weiter sein Bewusstsein zurückkam, desto weiter entfernte sich Angelus.
Bis er einsehen musste, dass er nur geträumt hatte.
Erst jetzt merkte Spike, das er nicht in seinem Bett lag, sondern auf dem harten Deckel eines Sarkophags.
In einer Gruft, in die er sich bei Tagesanbruch geflüchtet hatte.
Inzwischen war die Sonne wieder untergegangen, und er konnte sich problemlos ins Freie wagen.
Spike setzte sich auf und dachte darüber nach, was ihm Drusilla erzählt hatte.
Sie und Angelus hatten irgendwelche Zigeuner getötet. Nicht das es Spike um die Zigeuner leid tat, aber ihn erheiterte der Gedanke, das sie völlig umsonnst gestorben waren.
Angelus würde seine Seele bekommen, ob er wollte oder nicht.

Spike griff im vorübergehen nach einer Zeitung.
Der aufgebrachte Kioskbesitzer sah entsetzt in gelbe Augen, als er den Dieb grob anfasste. „Ich habe noch nichts getrunken. Du kommst also gerade recht.“ Spike grinste böse und leckte sich die Lippen.
„Äh, schon... schon gut. Ich wusste nicht, das du ein Vampir bist. Sonst noch was? Oder nur die Zeitung?“
„Für heute nichts weiter.“ Spike steckte die Zeitung in die Manteltasche und zündete sich eine Zigarette an.
Dann zog er die Zeitung wieder hervor und las im Gehen.
„Mysteriöser Fund im Museum angekommen“, las er. „Experte für die Entschlüsselung unbekannter Schriftzeichen zu Rate gezogen.“
Spike blätterte weiter, das Museum interessierte ihn nicht.
Der Rest der Zeitung leider auch nicht, sodass er sie wieder in die Tasche steckte.
Drusilla war wieder mit ihren Karten beschäftigt und Angelus stand dicht hinter ihr und sah zu.
Spike warf die Zeitung auf den Tisch, mitten auf die Karten.
Drusilla schrie verärgert auf, als die Zeitung ihr den Blick versperrte.
Dann lächelte sie und zeigte auf die Schlagzeile. „Die Welt wird untergehen!“
Spike ignorierte sie, aber Angelus sah sie aufmerksam an. „Weltuntergang, Liebste? Wann?“
„Bald, sehr bald. Wenn er wieder frei ist. Erwacht aus steinernem Schlaf.“
„Oh verdammt, Dru, hör auf! Diese geheimnisvollen Äußerungen nerven. Wenn du was siehst, sag es. Ohne irgendwelchen geheimnisvollen Firlefanz!“ Spike bedauerte bereits, wieder zurückgekommen zu sein.
„Er ist böse auf uns.“ Drusillas Stimme zitterte, und sie sah Angelus aus tränennassen Augen an.
„Sei nicht so grob zu ihr, Spike! Was siehst du, meine Liebe?“
Spike verdrehte die Augen. „Das Museum hat irgendeinen blöden Artefakt bekommen, mit dem sie nichts anfangen können. Wen interessiert das schon.“
„Halt die Klappe, Spike! Für den Weltuntergang interessiere ich mich immer!“
„Und da habe ich doch immer gedacht, das einzige, was dich interessiert, ist in der Gegend rumzuvögeln, bis dein Schwanz völlig abgenutzt ist!“
„Hör gut zu, du Rollmops, klar? Ich hab alles unter Kontrolle!“, knurrte Angelus wütend.
„Falls es dir entgangen ist, Kumpel, ich bin wieder ganz der Alte.“ Spike konnte nicht anders, er musste Angelus provozieren. Bis zur Schmerzgrenze und wahrscheinlich noch darüber hinweg.
Aber er konnte einfach nicht aufhören.
Angelus sah ihn an, als ob er überlegte, wie er ihn am besten und effizientesten foltern könnte.
Spike schluckte.
Er wusste, dass er zu weit gegangen war. Diesen Blick kannte er noch.
Aber früher war er nur dazu gedacht, Zuschauer zu beeindrucken.
Und die Folter bestand darin, das Angelus mit ihm geschlafen hatte.
Aber das war ja vorbei. Jetzt ging es Angelus nur noch darum, ihn wirklich zu quälen.
Angelus stand auf und stellte sich drohend vor Spike. „Schätze mal, es wird Zeit, dich wieder daran zu erinnern, wer ich bin. Und wer du bist!“
Er lächelte Drusilla an. „Du entschuldigst uns, Liebling? Spikey bettelt geradezu darum, gefoltert zu werden. Und wer bin ich, ihm diesen Herzenswunsch abzuschlagen?“
„Kommst du freiwillig mit oder muss ich Gewalt anwenden?“, fragte er dann. Sein Tonfall verriet, das ihm die zweite Möglichkeit viel besser gefiel.
Aber bevor Spike antworten konnte, packte Angelus ihn schon und zerrte ihn hinter sich her.
Er öffnete die Tür zu Spikes Schlafzimmer, stieß ihn hinein, und folgte gemächlich.
„So, jetzt sind wir ganz unter uns!“ Er schloss die Tür hinter sich ab und steckte den Schlüssel ein.
„Hm, sehr viel gibt es hier drin ja nicht, womit man jemand foltern kann.“ Er sah sich um. „Na gut, dann muss ich eben improvisieren. Zieh dich aus!“
Spike glaubte kurz, sich verhört zu haben.
Sollte Angelus sich doch erinnert haben? Und seine Worte draußen waren, wie damals, nur für Drusilla bestimmt?
Er forschte im Gesicht des anderen Vampirs nach einer Bestätigung, aber Angelus sah ihn nur ausdruckslos an.
Spike fing langsam an, sich auszuziehen.
Es war eigentlich egal. Entweder, er tat es freiwillig, oder Angelus würde es tun. Und das würde bedeuten, das seine Klamotten danach nicht mehr zu gebrauchen wären.
Und vielleicht...
Angelus entzündete einige Kerzen, während er wartete.
„Leg dich hin!“
Spike gehorchte, in einer Mischung aus Furcht und Erwartung.
„Auf den Bauch!“
Spike drehte sich gehorsam um. Er hörte Stoff reißen, sein T-Shirt konnte er wahrscheinlich vergessen.
Angelus beugte sich über ihn, einen Stoffstreifen in der Hand. „Es wird ein unvergessliches Erlebnis“, flüsterte er Spike ins Ohr. „schließ die Augen.“ Er küsste leicht Spikes Nacken.
´Er weiß es wieder. Endlich!` Spike konnte an nichts anderes mehr denken. Nur zu bereitwillig schloss er die Augen.
Dann spürte er, wie ihm Angelus die Augen verband.
Er lauschte erwartungsvoll und hörte, wie Angelus sich auch auszog.
Sein Schwanz wurde hart vor lauter Vorfreude, und er fing an, unruhig hin und her zu rutschen.
„Schhh, lieg still, William.“
Das gab den endgültigen Ausschlag. Angelus hatte ihn immer Willian genant, wenn sie sich geliebt hatten.
Im nächsten Moment riss Angelus seine Arme grob nach vorne und fesselte ihn an das Bett.
Bevor Spike richtig begriff, was passierte, waren auch seine Beine gefesselt.
Und er hilflos.
´Verdammt, er hat mich reingelegt. Und ich Idiot dachte, erinnert sich. Na ja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.`, dachte Spike bitter.
Dann tropfte heißes Kerzenwachs auf seinen Rücken und er biss die Zähne zusammen, um gegen weitere Folterungen gewappnet zu sein.
Eine Stunde später fiel es ihm immer schwerer, ruhig zu bleiben. Er schmeckte sein eigenes Blut, seine Unterlippe war zerbissen.
Seine Schmerzen waren bereits unerträglich, und doch spürte er, wie ihm Angelus immer neue zufügte.
Verbrennungen bedeckten Arme und Beine, sein Rücken war mit einer Wachsschicht überzogen. Das Wachs hatte die blutenden Wunden, die Angelus´ Zähne und Klauen hinterlassen hatten, versiegelt.
Angelus hatte ihn wiederholt vergewaltigt und auch sonst seinen Spaß gehabt.
Spike hasste ihn wie nie zuvor.
Und wenn er die Kraft und die Möglichkeit gehabt hätte, er würde Angelus auf der Stelle und ohne irgendwelche Regungen töten.
Aber wahrscheinlich hätte ihn Angelus vorher getötet, wenn Drusilla nicht laut aufgeschrieen hätte.
Angelus erstarrte – und stürzte aus dem Zimmer. Spike war vergessen.
Er sammelte seine Kräfte und zerrte mit den Zähnen an den Knoten, mit denen seine Arme gefesselt waren. Endlich schaffte er es, sich zu befreien und aus dem Zimmer zu wanken.
Angelus kniete am Boden und hielt Drusilla im Arm. Sie wimmerte leise und Angelus wiegte sie beruhigend.
Dann veränderte sich das Geräusch. Und Spike brauchte einige Zeit, um zu begreifen – dass sie lachte.
Sie drehte sich in Angelus´ Armen und sah Spike an. „Das Ende der Welt! Nicht mehr lange und es gibt nur noch uns!“
„Uns?“ Spike starrte sie an.
Drusilla breitete die Arme aus. „Das, was du dir immer gewünscht hast! Der Weltuntergang!“
Spike ging zurück ins andere Zimmer und zog sich an. „Weltuntergang ist ja wohl eher Angelus´ Spezialität. Der kann es doch gar nicht erwarten, endlich alleine zu sein. Keine Menschen, keine anderen Dämonen und Vampire, niemand, der seiner Allmacht anzweifelt oder ihm widerspricht...“, Spike brach ab, als ihm klar wurde, das Weltuntergang genau das bedeutetet. Für alle Zeit nur noch sie Drei.
Und damit für alle Ewigkeit Angelus´ Launen ausgesetzt sein.
Das war so ziemlich das letzte, was Spike wollte.
Er ging zurück zu Angelus, der mit Drusilla durchs Zimmer tanzte.
„Äh, Leute, meint ihr nicht, das es dann ein bisschen, wie soll ich sagen – einsam ist?“, fragte er vorsichtig.
Angelus blieb stehen und sah ihn mitleidig an. „Spikey, wie immer begreifst du – nichts! Wir sind die Herrscher, die Könige dieser neuen Zeit. Niemand, der sich uns in den Weg stellt. Keine Jägerin. Keine...“ Spike hörte nicht mehr zu.
`Jägerin, genau`, dachte er, `Sie muss ihm seine verdammte Seele wiedergeben. Angelus früher war... schwierig, Angel war ein... zahnloses Spielzeug, aber Angelus heute – ist eine Katastrophe!`
„Wenn das so ist, gehe ich was trinken. Wenn die Welt untergeht dürfte das Blut knapp werden.“
Er kümmerte sich nicht weiter um die beiden anderen Vampire und machte sich auf die Suche nach der Jägerin.

„Hm, wenn du etwas Zeit hast?“, er lehnte sich bequem an einen Grabstein und sah zu, wie Buffy mit zwei Vampiren gleichzeitig kämpfte.
„Was willst du?`“, stieß sie keuchend hervor, und schleuderte den einen Vampir weg, aber der andere war schon wieder auf den Beinen und griff an.
„Weltuntergang“, antwortete er lakonisch und zündete sich eine Zigarette an.
„Weltuntergang?“
Sie hatte etwas Luft und sah ihn fragend an.
„Weltuntergang. Das große Finale.“ Er zerrte den einen Vampir, der sich hinter seinem Grabstein verstecken wollte, hervor. „Da findet der Kampf statt, Kumpel.“
Der andere Vampir bedachte ihn mit einem bösen Blick, der ungläubig wurde, als er auf den Pflock in seiner Brust blickte.
„Auf wessen Seite stehst du eigentlich“, beschwerte sich der verbleibende Vampir.
„Auf meiner“, entgegnete Spike seelenruhig und sah zu, wie auch dieser Vampir zu Staub zerfiel.
Buffy wischte sich die Hände ab und kam näher. „Gute Frage“, sagte sie.
„Äh, was?“ Spike starrt sie nur an.
„Auf wessen Seite stehst du? Vampire sind doch geradezu besessen vom Weltuntergang?“
Spike zuckte die Schultern und trat seine Zigarette aus. „Manche von uns, aber nicht alle. Ich zum Beispiel mag diese Welt. Jede Menge Unterhaltung und Menschen, für den Blutvorrat. Brot und Spiele, sozusagen! Oder sollte ich sagen Blut und Spiele?“, er grinste, bis Buffy ihm den Pflock auf die Brust setzte.
„Schon gut, war nur ein Scherz. Verstehst du keinen Spaß?“
Nicht wenn er von Vampiren kommt. Eure Vorstellung von Spaß ist foltern und quälen.“
„Wobei wir beim Thema wären“, nickte Spike schnell. Er wartete, bis er nicht mehr in unmittelbarer Gefahr war, gepfählt zu werden.
„Das ist die Vorstellung, die Angelus von Spaß hat. Das trifft aber nicht auf uns alle zu. Wenn du dich erinnerst, Angel hatte...“
„Lass Angel da raus!“, fauchte Buffy und hob ihren Pflock wieder an.
Spike wollte einen Schritt zurückgehen, was aber leider nicht ging, er stand bereits mit dem Rücken am Grabstein.
„Eigentlich wollte ich fragen, wie weit du mit seiner Seele bist. Oder ist dir Angelus doch lieber? Er ist irgendwie männlicher, findest du nicht? Ich meine, es ist immer noch der gleiche Körper, aber...“ Spike machte schnell den Mund zu, bevor er anfing, allzu viel Unsinn über Angels Körper zu faseln. Zumal seine Hose bereits wieder verdächtig eng wurde.
Aber Buffy kümmerte sich nicht weiter um ihn, sie sah nachdenklich an ihm vorbei.
„Willow kann ihm seine Seele wiedergeben! Du weißt, das du dann uns beide gegen dich hast?“
„Gegen mich und Dru“, korrigierte Spike, dann nickte er. „Wir verschwinden, du siehst uns nie wieder! Sunnyhell gehört dir und deinem Kuschelvampir.“ Den letzten Zusatz konnte er sich einfach nicht verkneifen. Auch wenn er sich im selben Moment fragte, ob er noch nicht genug gequält worden war.
Er bettelte ja geradezu darum, gefoltert zu werden.
Buffy sah ihn wieder an und nickte dann langsam. „Du kannst die Stadt verlassen, zusammen mit, wie heißt sie doch gleich? Godzilla?“
Spike sparte sich eine Antwort.
Er wartete, bis sie in der Dunkelheit verschwunden war, bevor er auf die Jagd ging. Dieses absurde Gespräch hatte ihn hungrig gemacht.

„Also, bisher hat der Weltunterhang nicht statgef... Aua!“ Spike starrte entrüstet die riesige steinerne Gestalt an, in die er hineingelaufen war.
„Was, zum Teufel, ist das? Und wo kommt es her? Also, wirklich, Angelus, dein Kunstgeschmack wird auch immer schlimmer!“
Spike hätte sich selber prügeln können, weil er es nicht schaffte, den Mund zu halten.
Aber Angelus ignorierte sein Gerede. Er griff mit blutigen Händen nach dem Schwert, das in der Brust des steinernen Ungetüms steckte. Spike sah neugierig zu.
„Soll ich dich jetzt König Artus nennen? Also, wenn ich Merlin wäre,...“
Halt die Klappe, Spike!“, knurrte Angelus.
Er ging um die Gestalt herum. „Warum geht es nicht?“, murmelte er, „Es war doch Blut da?“
Spike hörte leises Wimmern im Nebenzimmer.
„Dru, alles in Ordnung?“, fragte er sanft und ging hinein.
Drusilla lächelte glücklich, während sie mit den Fingernägeln blutige Linien in die Haut eines Menschen ritzte.
Spike erkannte mit einiger Überraschung den Wächter.
Drusilla leckte ihre Finger ab. „Sein Blut ist nicht gut“, zwitscherte sie.
Spike nickte verstehend. „Kein Wunder, er ist so alt, da schmeckt es einfach nicht mehr.“
„Für das Ritual“, fuhr Drusilla fort, als ob er gar nichts gesagt hätte.
„Das Ritual, ja... Wer, oder was, ist das draußen eigentlich?“ Spike grinste, als Angelus wieder an dem Schwert zerrte.
„Acathla! Wer ihn zum Leben erweckt, kann das Tor zur Hölle öffnen. Ist das nicht aufregend?“ Drusillas Augen leuchteten vor Freude.
„Ja, sehr aufregend. Aber wer will schon in die Hölle? Selbst mit Freikarte? Und was macht dieser elendige Wächter hier? Verpflegung?“
„Angelus braucht Informationen von ihm“, flüsterte Drusilla.
„Hm.“, Spike hob den Kopf des Wächters leicht an, der ihn ansah, ohne ihn wirklich zu sehen.
„Ob der noch irgendwelche Informationen geben kann, bezweifle ich.“ Er ließ los und der Kopf des Wächters sackte wieder haltlos nach vorne.
„Na, mein Engel, immer noch nicht geschafft, das Schwert aus dem Stein zu ziehen? Darf ich auch mal?“
„Finger weg!“, knurrte Angelus und funkelte Spike aus gelben Augen an.
Der zuckte nur gelangweilt die Schultern. „Schon gut, Kumpel, amüsier dich nur weiter. Ich gehe noch ein bisschen jagen. Man weiß ja nie, wie lange man noch die Gelegenheit hat.“
Als er wieder draußen war, sah Spike sich um.
Der Weltuntergang stand dichter bevor, als er vermutet hatte. Er würde nicht darum herum kommen, in dieser Nacht ein weiteres Mal mit der Jägerin zu reden.

„Diesmal ist er zu weit gegangen“, flüsterte Buffy.
Sie umklammerte ihren Pflock so fest, das er zerbrach.
Spike gab ihr im Stillen recht. Das Tor zur Hölle zu öffnen, war wirklich keine gute Idee.
Erst mit Verspätung dämmerte ihm, das sie wohl ganz was anders gemeint hatte.
Sie sah Spike eindringlich an. „Ich sorge dafür, dass Angel seine Seele zurückbekommt. Und du kümmerst dich darum, dass das Tor zur Hölle zubleibt!“
„Gut.“ Spike machte sich auf den Weg, Angelus an irgendwelchen unbedachten Handlungen zu hindern. Erst einige Straßen weiter fiel ihm auf, das er zum ersten Mal der Jägerin den Rücken zugedreht hatte.
Aber das würde ihm nie wieder passieren.

„Und, was gibt’s Neues?“
Da sich seine Umgebung nicht plötzlich verändert hatte, ging Spike davon aus, das der Weltuntergang noch nicht stattgefunden hatte.
Sollte er sich irren, und es war schon vorbei, unterschied sich die Hölle nicht sehr von hier und jetzt.
„Es funktioniert nicht“, schimpfte Angelus, der ruhelos hin und her lief und Acathla immer wieder fragend ansah. „Ich muss diesen Kerl, diesen Wächter, noch weiter ausquetschen.“
Er lächelte Spike plötzlich an. „Hast du nicht eine gute Idee, wie ich ihn noch foltern kann?“
Spike schüttelte nur den Kopf. „Das ist deine Show, Kumpel. Ich will dir nicht im Wege stehen.“
„Ist auch besser so. Deine Vorschläge haben noch nie was getaugt.“
Spike biss die Zähne zusammen, um ruhig zu bleiben. ´Nicht mehr lange, und du hast diese dämliche Seele wieder. Aber ich bin wieder frei! Und das war’s dann endgültig! Ich töte die Jägerin und dann dich. Obwohl, vielleicht noch eine kleine Vergewaltigung vorher, damit du mal merkst, wie das ist?`
„Es muss besonderes Blut sein. Nur jemand, der wahrhaft würdig ist, kann ihn wecken“, trällerte Drusilla und tanzte durchs Zimmer.
„Angelus starrte sie an, dann lachte er laut. „Natürlich, das ich nicht selbst darauf gekommen bin! Sein Blut ist falsch, es muss mein Blut sein!“
Er küsste Drusilla und, nach kurzem Zögern, auch Spike. „Gleich haben wir es geschafft! Gib mir das Messer, Dru!“
´Ich töte sie auch`, dachte Spike und sah zu, wie Angelus das Messer durch seine Handfläche zog.
Sein Blut tropfte auf den Boden, aber Spike hatte kein Verlangen danach. Er fragte sich nur, ob die Hexe es rechtzeitig schaffen würde.
Wieder einmal umklammerte Angelus den Schwertgriff. Und diesmal mit Erfolg. Langsam zog er das Schwert aus dem Stein.
Endlich war es ganz frei. Angelus hielt es triumphierend über seinen Kopf.
Und Spike wartete fast gelangweilt auf den Weltuntergang.

Tbc...


[editiert: 10.04.04, 12:00 von DarknessEmotions]
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