Melanies FanficForum

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Autor Beitrag
Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170


New PostErstellt: 01.08.04, 16:42     Betreff: Re: Never Ending Story Antwort mit Zitat  

Hallo,
ein ganz dickes an euch für das liebe FB. Es gibt noch einige Teile von der Geschichte, sie tendiert wirklich zu "never ending" *g*

Teil 17

„Angel... us?“, fragte Spike vorsichtig und überlegte, ob ein Sprung aus dem Fenster und ein paar gebrochene Knochen wirklich so schlimm wären.
Angel kam langsam näher und Spike wich im selben Tempo zurück. Bis er den Fensterrahmen im Rücken spürte.
Sein Gesicht verwandelte sich und er bereitete sich auf einen Kampf vor. Und fragte sich trotzdem nebenbei, wie er Angels Menschen beschützen konnte.
Angel grinste und sein Gesicht blieb menschlich, was es für Spike nur noch bedrohlicher machte. Wenn Angelus seinen Dämon so sorgfältig unter Kontrolle hielt, plante er eine Bosheit, die seine bisherigen weit übertraf.
Angelus stand jetzt nur noch zwei Schritte entfernt und Spike versuchte es. Er stieß seinen völlig überraschten Sire zur Seite und stürzte auf die Tür zu. Zwar war sie abgeschlossen, aber mit einem kräftigen Tritt müsste er sie eigentlich aufkriegen, überlegte Spike.
Doch Angelus war schneller. Er riss Spike am Mantelkragen zurück und zwang ihn zu Boden. Sein Gesicht war immer noch menschlich, nur die Augen leuchteten gelb.
„Wolltest du schon gehen, William?“
Spike lachte, auch wenn er das Zittern in seiner Stimme nicht völlig unterdrücken konnte. „Wie in alten Zeiten, was? Ich war ungehorsam und werde bestraft. Okay, fang an. Aber mach es wie früher, nur du und ich. Lass die Menschen da raus, sie sind so zerbrechlich, es macht doch keinen Spaß, sie zu quälen.“
Angelus lachte leise. „Stimmt William, wie in alten Zeiten, du und ich. Nur mit dem Unterschied, dass du dich früher nicht um andere gekümmert hast.“
Spike zuckte die Schultern. „Man lernt dazu.“ Und fragte sich selber, warum ihm soviel daran lag, dass Angels Menschen unbeschadet blieben.
„Okay!“, Angel ließ ihn los und setzte sich wieder aufs Bett. „Redest du freiwillig, oder...“
„Als ob das einen Unterschied macht“, lachte Spike bitter, „dir geht es nicht darum, ob ich rede oder nicht. Dir geht es nur darum, jemand zu quälen. Ich weiß nicht, wann und wodurch du deine Seele verloren hast, aber diesmal gebe ich sie dir nicht wieder. Diesmal ist endgültig Schluss, Angelus!“
Angelus sah ihn nachdenklich an. „Bist du sicher, das ich Angelus bin?“
Spike nickte heftig. „Ich sehe den Unterschied!“
„Woran?“, fragte Angelus neugierig.
„Deine Augen!“
Angelus sah ihn mit Angels typischen Puppy-Blick an. Dann stand er auf und küsste Spike sanft.
„War das jetzt Angel oder Angelus?“, fragte er danach grinsend.
„Angel... Angelus“, Spike war sich selbst nicht sicher. Angelus küsste anders. Härter, fordernder.
Aber es konnte doch schließlich nur Angelus sein.
„Du imitierst Angel“, warf er ihm darum vor.
„Wirklich?“ Angel veränderte sich, seine Augen leuchteten gelb auf, sein Lächeln wurde böse.
Spike ging unwillkürlich einen Schritt zurück. „Was soll das? Besteht die Folter jetzt darin, das du abwechselnd Angel und Angelus bist? Soll ich raten, wen du gerade darstellst?“, fragte er dann gelangweilt und hoffte, das Angelus ihm sein Desinteresse abnahm.
„Du hast Angst, ich kann es riechen!“, triumphierte Angel und schnüffelte.
„Quatsch, ich bin ein Vampir, kein Mensch, du kannst meine Angst nicht...“ Spike biss sich fast die Zunge ab, als er merkte, das Angelus ihn mal wieder reingelegt hatte. „Ich habe keine Angst“, setzte er schnell hinzu.
„Mir kannst du nichts vormachen, William.“ Angelus grinste vergnügt, offenbar machte ihm die Sache Spaß.
Wesentlich mehr Spaß als Spike jedenfalls.
„Okay, du hast gewonnen.“
Spike hatte genug.
Genug von irgendwelchen Spielen, bei denen er sowieso immer der Verlierer sein würde. „Ich habe Angst, stimmt. Ich hatte auch beim letzten Mal, als du deine Seele verloren hast, Angst. Du zerstörst alles, was mir gefällt. Diese Welt, die Menschen darin... und solche für dich völlig uninteressanten Dinge wie Liebe und Gefühle. Ich habe vielleicht keine Seele. Aber ich habe Gefühle. Auf denen du solange herumtrampelst, bis nur noch ein Gefühl da ist: Hass! Und darum habe ich dafür gesorgt, dass du deine Seele wiederbekommst. Den egal welche Fehler Angel auch hat, er kann lieben!“
Spike atmete tief ein, obwohl er es nicht brauchte. Dann wartete er auf sein endgültiges Ende.
Angelus schwieg.
Dann wurde sein Gesicht wieder menschlich und er zog Spike an sich. „Darum also“, murmelte er in Spikes Haare. Er küsste ihn sanft auf die Stirn.

Spike rührt sich nicht, fragte sich aber trotzdem, was jetzt wieder los war. Er fand Angels, oder Angelus´, Verhalten noch unverständlicher als gewöhnlich.
„William, du treibst mich zur Weißglut. Aber das war ja schon immer so. Und es wird wohl auch immer so bleiben“, flüsterte Angel.
Nur zögernd ließ er Spike los und lächelte schief.
„Gehen wir zu den anderen, bevor sie denken, ich habe dich endgültig aus der Welt geschafft, weil du mich nervst.“
Spike nickte. Und überlegte verzweifelt, wie er Cordelia und Wesley beschützen konnte. Die Beiden hatten schließlich keine Ahnung, dass Angel seine Seele wieder verloren hatte. Und sie würden es erst merken, wenn es zu spät war.
Seine einzige Chance bestand darin, Angelus niederzuschlagen, wenn er die Tür aufschloss. Aber offenbar konnte der seine Gedanken lesen.
Er legte Spike den Arm um die Schultern und zog ihn mit. Spike stand steif neben ihm, als er die Tür aufschloss. Gegen seine Gewohnheiten behielt er den engen Kontakt auch bei, als sie die Treppe hinuntergingen.
Bei Angel hätte es Spike gefreut, ihm so nahe zu sein. Und er hätte es genossen, Angels Menschen zu zeigen, dass er wichtiger war als sie.
Jetzt konnte er nur auf eine günstige Gelegenheit warten und hoffen, das die Menschen überlebten.
Aber er bekam einfach keine Gelegenheit, jemand zu warnen. Angelus war wohl fest entschlossen, ihn nicht aus den Augen zu lassen.
„Ich sage nur Wes Bescheid, das sie heute ohne mich auskommen müssen. Und dann gehen wir ins Bett. Und dann...“, Angel lächelte verheißungsvoll und Spike spürte, wie sich die Härchen auf seinen Armen aufrichteten.
Er wusste, was Angelus vorhatte. Ein blutiges Massaker und dann Sex.
Spike schluckte und lächelte dann gequält. „Warum gehen wir nicht gleich wieder rauf? Wes wird es schon merken, wenn du nicht da bist.“ Er stellte sich vor Angel und fasste ihm in den Schritt. „Ich will nicht solange warten, bis ihr alles besprochen habt, was Wesley wichtig erscheint. Ich will dich jetzt gleich.“ Er drückte fester zu und Angel stöhnte leise.
„Ich will auch! Aber wir wollen doch nicht, das Wes die Tür eintritt, weil er sich Sorgen macht“, sagte er heiser.
´Besser eine kaputte Tür als ein kaputter Mensch`, dachte Spike.
„Es dauert nicht lange“, fügte Angel hinzu. „Ich kann auch nicht mehr warten.“ Die wachsende Schwellung, die gegen Spikes Hand drückte bestätigte das.
Angel stieß die Bürotür auf und Wesley sah ihn kurz an, bevor er sich wieder in sein Buch vertiefte.
´Sieh ihn genauer an, das ist Angelus`, flehte Spike insgeheim. Aber seine Gedanken erreichten Wesley nicht.
„Gibt es irgendwas Wichtiges?“, fragte Angel und blieb vor dem Schreibtisch stehen. Sein Arm lag um Spikes Taille und seine Fingerspitzen stahlen sich unter Spikes T-Shirt.
Spike befreite sich ruckartig und stieß Angel weg. „Gib mir einen Pflock, Wes“, schrie er und drückte Angel rückwärts gegen die Wand.
„Verdammt, Wes, mach schon. Oder willst du Angelus als Zwischenmahlzeit dienen?“
Wesley sah endlich auf. „Angelus? Lass mich in Ruhe, Spike, ich habe zu tun!“
Angel sah verwirrt zwischen Spike und Wesley hin und her. „Habe ich irgendwas Entscheidendes verpasst?“
Spikes Schlag schickte ihn quer durch den Raum und zerbrach einen Stuhl. Spike griff nach einem abgebrochenen Stuhlbein.
„Hey, Moment mal, bist du übergeschnappt?“, fragte Angel entsetzt.
Wesley stürzte sich auf Spike und es gelang ihm, dem Vampir das Holz zu entreißen. Kopfschüttelnd warf er es außer Reichweite und packte Spike Mantelkragen. „Was immer dich auch gebissen hat“, knurrte er, „wenn du Angel angreifst verstehe ich keinen Spaß!“
„Siehst du denn nicht, das ist nicht Angel, sondern Angelus!“ Spike verstand nicht, das Wesley es immer noch nicht merkte.
Aber Angelus´ Tarnung war wohl wirklich perfekt. Nur jemand, der ihn lange genug kannte, würde sie durchschauen.
Wesley sah Angel aufmerksam an und schüttelte dann den Kopf. „Du spinnst, Spike! Womit hast du dich zugedröhnt? Was immer es war, nimm es nicht mehr, es bekommt dir nicht.“
„Dummkopf“, knurrte Spike zurück und sah sich nach etwas anderem um, mit dem er Angelus aufhalten konnte.
Der nutze seinerseits die kurze Unaufmerksamkeit und warf Spike so hart gegen die Wand, das er benommen liegen blieb.
Als sein Blickfeld wieder klarer wurde, sah er Wesley vor sich – und ein Kreuz, nur wenige Zentimeter von seiner Brust entfernt.
Spike fletschte wütend die Zähne.
„Lass ihn, es gibt sicher eine Erklärung für sein Verhalten.“
„Natürlich“, nickte Wesley und hielt das Kreuz noch etwas dichter an Spike. „Und die Erklärung will ich schnell. Und sie sollte gut sein, sonst...“ Spike schloss entsetzt die Augen, als das Kreuz, beabsichtigt oder nicht, sein T-Shirt berührte und zarte Rauchwölkchen aufstiegen.
„Okay, du hast gewonnen!“, sagte er matt.
„Gewonnen? Wer?“, fragte Angel verdutzt und auch Wesley sah ihn fragend an.
Angelus!“
Angelus?!“, wiederholte Wesley und sah diesmal Angel fragend an.
Der schüttelte nur verständnislos den Kopf. „Keine Ahnung, warum er so fixiert auf Angelus ist. Ob ihm der Entzug... – mein Gott, jetzt verstehe ich. Nimm das Kreuz weg!“
„Wirklich, ich weiß, was los ist. Spike ist nicht verrückt, nur etwas... verwirrt!“, fügte er hinzu, als Wesley ihn immer noch zweifelnd ansah.
Nachdem Wesley das Kreuz zurück in die Schreibtischschublade gelegt hatte, half Angel Spike beim Aufstehen.
Der ließ sich willenlos hochziehen, jetzt war sowieso alles egal. Er konnte Wesley nicht retten, er konnte ja nicht einmal sich selbst retten.
Angel setze ihn auf den einzigen Stuhl, der noch ganz war und stellte sich hinter ihn. Während er redete. Streichelte er Spike zärtlich. „William war irgendwie daran beteiligt, dass ich meine Seele wiederbekommen habe. In Sunnydale, ich habe dir davon erzählt.“ Wesley nickte. Er stand in einiger Entfernung an die Wand gelehnt und betrachtete die Vampire aufmerksam. „Aber er wollte mir nichts weiter darüber erzählen. Also habe ich ihm Folter angedroht“, Angel lachte leise und beugte sich über Spike und hauchte ihm einen Kuss auf den Kopf. „Nichts wirklich schlimmes, ich hätte ihm nur für einige Zeit alles verweigert, was er mag. Zigaretten, Alkohol, Pornos – und natürlich mich! Aber William, clever wie er ist, hat aus meinen Folterandrohungen – und meinem Verhalten - natürlich messerscharf geschlossen, das ich meine Seele verloren habe. Und Angelus bin.“
Er knuddelte Spike vergnügt, der das alles überhaupt nicht komisch fand und „Lass mich in Ruhe!“ knurrte.
Wesley nickte verstehen. „Natürlich, er hat sich so darin hineingesteigert, du wärst Angelus, das er...“, Wesley brach ab und starrte Spike mit offenem Mund an. „Er wollte mich vor dir beschützen!“
Spike hob den Kopf und sah Wesley böse an. „Das war das erste und gleichzeitig letzte mal! Ich lasse mich doch nicht von jedem verarschen!“
„Nein!“, Wesley lächelte wie ein stolzer Vater, „das war unglaublich... gut. Es zeigt, das du ein Gewissen hast! Du hast keine Seele, aber der Chip erzeugt so etwas ähnliches.“ Er sah Angel an, der ebenfalls voller Stolz strahlte. „Ich habe dir doch gesagt, wir finden einen Weg, dich zu heilen. Und jetzt hast du es ganz alleine geschafft!“
Spike sprang auf und zeigte sein dämonisches Gesicht. „Leck mich!“, knurrte er Angel an, „dieser verdammte Chip gibt irgendwann auf. Und dann kann ich wieder töten! Und ich werde es gerne, und oft, tun! Und jedes Mal, wenn jemand stirbt, weil ich ihm die Halsschlagader aufreiße, werde ich über euch triumphieren.“
Er sah Wesley verächtlich an. „Du wirst auch sterben. Nicht als erster, aber auch nicht als letzter, sondern irgendwann, wenn du es am wenigsten erwartest!“
Spike drehte sich um und stürmte aus dem Haus, einen ratlosen Angel und einen besorgten Wesley zurück lassend.
„Wenn sein Chip jetzt versagt, entvölkert er die Stadt“, sagte Wesley ernst.
Angel schüttelte nur verwirrt den Kopf. „Nein, das... ich kenne William, so was würde er nicht machen, er ist nur etwas... unbeherrscht.“
„Du kennst ihn, er ist nicht nur *etwas unbeherrscht*“, korrigierte ihn Wesley leise. „Er ist der schlimmste Vampir aller Zeiten – nach dir, nach Angelus!“

Spike irrte wütend durch die Stadt.
Er hasste Angel, er hasste diesen Ex-Wächter, er hasste alle Menschen und Dämonen.
Er hasste Rinder- und Schweineblut.
Der Anblick eines Mädchens mit langen, blonden Haaren, wenige Schritte vor ihm, erinnerte ihn an Buffy. Er hasste Jägerinnen.
Spike beschleunigte seine Schritte, bis er auf einer Höhe mit dem Mädchen war. Als sie kurt zur Seite blickte, sah sie in das Gesicht eines wütenden Vampirs, der sich sofort auf sie stürzte. Oder es zumindest versuchte.
Der stechende Schmerz in seinem Kopf bewies, das der Chip noch immer einwandfrei funktionierte.
Der Tritt in die Hoden, der ihn zu Boden gehen ließ, überzeugte ihn dann endgültig, dass er sich das falsche Opfer ausgesucht hatte.
Spike krümmte sich am Boden und wünschte sich den Weltuntergang herbei. Dann wurde es um ihn herum dunkel.
Und als er endlich wieder zu Bewusstsein kam, musste er feststellen, das man ihm seine Zigaretten geklaut hatte.
Spike kochte.
Als er endlich zu Angel zurückkehrte, was die Sonne bereits aufgegangen.

Angel wollte ihn erleichtert umarmen, aber Spike stieß ihn weg. „Fass mich nicht an!“
Er ging direkt in die Küche und griff sich wahllos eine Flasche Blut aus dem Kühlschrank, die er durstig leer trank.
Angel war ihm gefolgt und versuchte wieder, ihn zu umarmen.
„Ich sagte: Fass mich nicht an!“
Spike schlug die leere Flasche gegen die Tischkante und setze Angel das spitze Glas an den Hals. „Es bringt dich nicht um, ich weiß, aber es verletzt selbst einen Vampir.“
Angel hob ergeben die Hände. „Schon gut, ich fass dich nicht an. Aber sag mir wenigstens, was los ist!“
Spike warf die kaputte Flasche achtlos zu Boden. „Geht dich nichts an!“
Er ging an Angel vorbei, drehte sich in der Tür aber noch einmal um. „Ich gehe schlafen. Alleine! Und solltest du, oder einer deiner Kuschelmenschen mich stören... Vielleicht versagt der Chip ja...!“
Angel sah ihm nur kopfschüttelnd hinterher.
„Wes, hast du Zeit?“ Angel wartete ungeduldig, das Wesley aufhörte, zu schreiben.
Endlich sah Wesley auf. „Was gibt es so dringendes?“
„William... Spike!“
Wesley sah Angel nur fragend an.
„Er ist kurz nach Sonnenaufgang zurück gekommen.“
„Und?“
„Er schläft jetzt!“
„Und weiter? Du wolltest doch nicht nur darüber reden, das er wieder da ist und jetzt schläft. Was ist passiert?“
„Er... er will mit aller Gewalt böse sein.“ Angel erzählte von dem Vorfall in der Küche.
„Hm, wir hätten das Thema *gut sein* sensibler angehen sollen. Aber wer konnte denn ahnen, das es ihm so mitnimmt. Ich hatte immer den Eindruck, er will so sein wie du!?“
Angel nickte nachdenklich. „Ja und nein. Er will der Gewinner sein, wobei Begriffe wie gut und böse bedeutungslos sind. Er glaubte wirklich, das ich wieder Angelus bin. Und seine Sorge um dich und Cordy war echt. Dann aber merken zu müssen, das er sich geirrt hatte... das war zuviel. Und deine Freude hat er als Demütigung empfunden.“ Angel seufzte. „Wir müssen abwarten, was weiter passiert. Aber ihr solltet ihm lieber aus dem Weg gehen. Cordy kommt erst in drei Wochen zurück, oder? Du kannst auch Urlaub machen.“
Wesley schüttelte den Kopf. „Ich lasse dich nicht mit ihm alleine!“
Angel lächelte schief. „Ich war schon oft mit ihm alleine. Schon gut, Wes, mir kann er nichts tun. Sicher, er wird es versuchen, aber immerhin bin ich sein Sire. Nein, William hat keinen Respekt vor mir, das weiß ich, aber er wird mich auch nicht vernichten, auch wenn er noch sosehr damit droht.“
Wesley sah ihn zweifelnd an, aber Angel blieb dabei.
Bis Wesley nachgab. „Hm, ich könnte... ich war lange nicht mehr zuhause, ich könnte meine Eltern besuchen.“
„Gute Idee“, sagte Angel schnell, „grüß sie von mir.“
Er sah, wie Wesley das Gesicht verzog. „Okay, grüß sie nicht.“

Spike lächelte glücklich. In seinem Traum brachte er gerade sämtliche Mitglieder von Angel Investigations um.
Und Angel musste hilflos zusehen, wie Spike ganz langsam und voller Genuss das Blut trank.
„Na, wie gefällt dir das, Sire?“, fragte er, bevor er weiter Wesleys Blut durch seine Kehle laufen ließ.
Und dann, nachdem er erst Cordelia und dann Wesley, und danach noch etliche weitere Menschen getötet hatte, bis er so satt war, das er keinen weiteren Bluttropfen mehr herunter brachte, dann würde er sich einen Pflock aus der reichhaltigen Sammlung aussuchen – und ihn seinem Sire ins Herz stoßen.
Danach wäre er frei. Endlich frei von Angel, Angelus und allen menschlichen Regungen.
Er wäre das, was Angelus einst war: Der mächtigste Vampir aller Zeiten.
„William, wie lange willst du noch schlafen...“
„Lass das, du kommst schon noch an die Reihe“, murmelte Spike.
„Okay, ich mach dein Blut schon mal mit warm...“
„Wieso, das Blut hat genau die richtige Temperatur. Körperwarm ist gut...“, murmelte Spike und fragte sich, warum sein Sire nicht endlich aufhörte, ihm dazwischen zu reden.
„Hätte ihn auch knebeln sollen...“ Er wollte sich wieder in den Hals seines Opfers verbeißen, aber der Mensch wurde unscharf.
Spike blinzelte und versuchte es noch einmal.
Doch der Körper vor ihm verschwand in einer Art Nebel und wurde durchscheinend. „Was zum Teufel...?“
Spike blinzelte wieder und riss dann die Augen weit auf.
Und merkte endlich, dass er nur geträumt hatte.
Probehalber verwandelte er sich und dachte daran, jemand zu beißen.
Im nächsten Moment wünschte er sich, es nicht getan zu haben.
Stöhnend fiel er wieder aufs Bett und hielt sich den Kopf.
„Fucking Hell, dieser verdammte Chip bringt mich noch um.“
Er fluchte immer noch, als Angel zurück kam und vorsichtig die Tür öffnete, um nach ihm zu sehen.
„Alles in Ordnung?“
„Verpiss dich“, schimpfte Spike. Mangels einer besseren Möglichkeit warf er das Kopfkissen nach Angel.
Angel schob das Kissen mit dem Fuß zur Seite und hob das Tablett wieder auf, das er zuvor abgestellt hatte.
„Hier ist dein Blut. Trink es, solange es noch warm ist.“
Spike wartete, bis Angel ihm das Glas hinhielt, dann schlug er es ihm aus der Hand. Das Blut ergoss sich über das Bett und teilweise auch über Spike.
Angel sammelte seelenruhig das leere Glas ein.
„Soll ich dir neues Blut holen?“
„Nein! Oder doch, ja, in einem Menschen verpackt!“
Angel schüttelte nur den Kopf. „Kein Menschenblut!“
„Dann eben gar keins. Bring mir Whisky!“
Angel schüttelte wieder den Kopf. „Auch kein Alkohol.“
Spike sah ihn vernichtend an, dann griff er nach seinem Mantel, der neben dem Bett lag. Er suchte, bis er die Zigarettenpackung gefunden hatte.
Den Rauch blies er Angel ins Gesicht.
Angel drehte das Gesicht weg, was Spike noch mehr reizte.
„Was ist los, ist dir mein Anblick so zuwider? Dann lass mich gehen!“
Angel sah ihn traurig an, bevor er ihm sanft über den Kopf streichelte. „Dein Anblick ist mir nie zuwider, William“, sagte er leise.
Spike sah an sich herunter. Seine Jeans und sein T-Shirt starrten vor Dreck und altem, verkrusteten Blut.
Er drückte seine Zigarette demonstrativ an der Bettdecke aus und bemerkt erfreut, dass Angel zusammenzuckte.
„Oh, habe ich deine schöne Bettwäsche kaputt gemacht? Dass tut mir aber leid“, sagte er in einer höheren Tonlage als normal.
Grinsend wollte er sich eine neue Zigarette anzünden – und musste feststellen, das die Packung leer war.
Er warf Angel, der sich inzwischen neben ihn gesetzt hatte, die leere Packung in den Schoß. „Hol Neue“, verlangte er.
Angel schüttelte den Kopf.
„Was soll das heißen?“, erkundigte sich Spike gefährlich leise.
„Du bekommst keine Zigarette“, entgegnete Angel ebenso leise.
Spikes Gesicht wurde menschlich, er sah Angel aus tiefblauen Augen an. „Ich liebe dich doch“, flüsterte er, „wenn du mich auch liebst, holst du mir das, was ich brauche.“ Er lächelte verführerisch und versuchte, Angels Schwanz zu ertasten, dann schmiegte er sich an ihn.
„Ich werde trinken, und danach werden wir uns lieben“, flüsterte er weiter und sah Angel zärtlich an.
Einen Moment schien es, als hätte er Erfolg, dann schob Angel ihn weg.
„Nein. Nicht so, William.“
Er stand auf und Spike sah den Schmerz in seinen Augen.
„Wenn du kein Blut willst, dann schlaf ruhig weiter. Ich komme später noch mal.“
Er ging hinaus und schloss die Tür hinter sich ab, bevor das Glas, das Spike ihm hinterher warf, innen an der Tür zersplitterte.
Angel setze sich an seinen Schreibtisch und stütze den Kopf in die Hände.
Er wusste bald nicht mehr, was er mit Spike machen sollte.
Anfangs war er ihm bei seinen nächtlichen Streifzügen durch Los Angeles in sicherer
Entfernung gefolgt.
Er hatte gesehen, wie Spike versuchte zu töten und es dank des Chips, nicht konnte. Und mehr als einmal hatte er ihn nach einem erfolglosen Angriff auf der Straße aufgelesen und nach Hause gebracht.
Doch Spike hatte es ihm nie gedankt. Er hatte ihn nur verspottet und beleidigt, je nachdem, in welcher Stimmung er war.
Mit der Zeit wurden die nächtlichen Ausflüge seltener, da Spike zusehends an Kraft verlor durch seine Weigerung, anderes Blut als menschliches zu sich zu nehmen.
Und Angel war weiß Gott mehr als einmal kurz davor gewesen, ihm Menschenblut zu bringen, damit es ihm besser ging. Aber bislang hatte er sich immer zurückhalten können, auch wenn die Sorge um sein Child immer größer wurde.
Doch er wusste, wenn er Spike einmal nachgab und ihn mit Menschenblut versorgte, wären alle Qualen umsonst gewesen. Und Spike würde weiter versuchen, zu töten.
Wenn Wesley und Cordelia sich meldeten konnte er ihnen nur sagen, dass sich ihr Urlaub um mindestens eine weitere Woche verlängern würde.
Tbc...

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