Melanies FanficForum

Willkommen auf meinem Buffy und Angel Fanfiction Forum. Ich wünsche euch viel Spaß beim Stöbern. Viele Grüße Mel:))
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender BookmarksBookmarks
DES ENGELS WAHRE BESTIMMUNG oder I'M WITH LUCY

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
schnuppe_no1
noch lebendig


Beiträge: 30


New PostErstellt: 13.11.03, 14:04  Betreff: DES ENGELS WAHRE BESTIMMUNG oder I'M WITH LUCY  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: schnuppe_no1
E-Mail Adresse: :
Titel: Des Engels wahre Bestimmung oder I’m with Lucy
Teil: 1/3
Altersfreigabe: /
Genre: Romantik
Spoiler: Keiner => BtVS 4.20 Der Yoko-Faktor (Angel ist in Sunnydale und mit Riley aneinander geraten
Inhalt: Buffy und Angel führen jeder ihr eigenes Leben – getrennt voneinander. Doch der Schein trügt...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel&Buffy, Riley, Lucy, Spike und der Rest der Crew
Disclaimer: I do not own the characters in this story, nor do I own any rights to the television show "Buffy the Vampire Slayer". They were created by Joss Whedon and belong to him, Mutant Enemy, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television and the WB Television Network
Nur Lucy gehört eindeutig mir!!!
Kommentar: die Story spielt zwar eigentlich in der 4. Buffy- bzw 1. Angel-Staffel, da ich Riley brauchte :-)), aber ihr werdet merken, dass viele Dinge etwas aktueller sind => Riley ohne Superkräfte, Wesley und Gunn beim LA-Team, Tara als Willow’s Freundin und ein Spike, der in die Jägerin verliebt ist
Kommentar²: für den Anfang habe ich den Original-Dialog aus der Folgen 4.20 benutzt (bis zu dem *)


Des Engels wahre Bestimmung oder I’m with Lucy
TEIL 1
"Ich rühr mich nicht vom Fleck." Riley stand mit verschränkten Armen in Buffy’s Collegezimmer und musste mit ansehen, wie seine Freundin und Angel den Raum verließen.
Nachdem Angel in Sunnydale aufgetaucht und sich mit Riley angelegt hatte, wollte Buffy nun die Sache mit ihrem Ex-Freund klären.
Sie standen im dunklen Flur und sie sah ihn wütend an.
"Also, ich komme zu dir nach LA und will dir helfen, und du tust so, als wäre ich nichts weiter als deine Ex....“
"Was den Tatsachen..." begann Angel, wurde jedoch von ihr grob unterbrochen.
"... halt die Klappe! Und dann schickst du mich einfach wieder nach Hause. Und zur Krönung kommst du hier her und verprügelst meinen Freund. Es würde mich wirklich interessieren, was dieser Unsinn eigentlich soll, Angel !"
"Ich wollte meinen Fehler wieder gut machen.“
Sie mussten beide lachen.
"Tja...Ist mir doch gelungen, oder?" meinte er zerknirscht.
"Und wie!" sie lächelte zum Glück immer noch.
"Weißt du, die Sache hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe mich falsch verhalten und ich möchte mich entschuldigen. Ich war im Unrecht."
"Und Riley?"
"Ich wurde von ein paar Soldaten angegriffen, und dann kam er. Ich habe mich ihm gegenüber nicht gerade freundlich verhalten." gab er zu.
"Was hättest du denn an seiner Stelle getan?"
"Schon klar!"
"Hör zu. Es war durchaus nicht falsch, was du in LA gesagt hast. Wir beide leben jetzt in verschiedenen Welten. Ich hätte nicht so einfach über Dinge urteilen sollen, die mich nichts angehen." es tat ihr weh, das zu sagen, doch es entsprach einfach der Wahrheit.
"Es tut mir trotzdem leid." *
Eigentlich war jetzt alles gesagt, doch Angel sah sie immer noch so an, als müssten sie dringend über etwas reden.
„Aber da ist noch etwas, oder? Du bist nicht nur hergekommen, um dich zu entschuldigen, richtig?“
Angel trat verlegen von einem Bein auf das andere.
„Können wir vielleicht irgendwo anders hingehen? Es ist nichts, was ich hier so zwischen Tür und Angel mit dir besprechen möchte.“
„Uh, das klingt ja richtig ernst. Ich hoffe, es steht keine neue Apokalypse bevor? Darauf habe ich nämlich echt keine Lust.“
Sie grinste ihn an, doch er erwiderte ihr Lächeln nicht, sondern behielt weiter diesen ernsten Ausdruck.
Er wusste nicht warum, doch er machte sich große Sorgen, wie sie es aufnehmen würde, während sie sich auf den Weg in die leere Cafeteria machten.
Sie setzten sich an einen Tisch und Buffy trank eine Dose Cola aus dem Automaten.
„Also, dann schieß mal los, was ist so wichtig, dass du den Weg nach Sunnydale machst und dich mit meinem Freund schlägst.“
Das war das Stichwort.
„Ich habe jemanden kennen gelernt.“
Er hoffte, dass es nicht allzu sehr wie in einem kitschigen Beziehungsdrama geklungen hatte.
„Und der hat dir gesagt, dass mal wieder die Welt untergeht, oder was?“ sie verstand den Sinn seiner Worte nicht – wollte sie vielleicht gar nicht verstehen.
„Der Jemand ist eine Sie.“
„Na, dann eben eine Sie, Cordelia ist ja schließlich auch eine Frau, die Visionen hat....“
„Buffy, sie... Lucy ist niemand, der Visionen oder sonst etwas damit zu tun hat. Sie ist meine Freundin.“
Ein Schwall Cola spritzte über den Tisch, als Buffy mehr unbewusst die Dose zusammendrückte bei Angel’s letztem Satz.
Das durfte nicht wahr sein.
Sie versuchte tief durchzuatmen, hatte jedoch das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
„Aber das kann doch nicht sein!“
Trotz der absolut furchtbaren Situation und Buffy’s verzweifelten Gesichtsausdruck musste Angel lächeln.
„Warum nicht, Buffy? Du bist doch das beste Beispiel, oder habe ich mir Riley eben nur eingebildet?“
Buffy schloss die Augen.
Riley. Sie hatte ihn in den letzten fünf Minuten völlig vergessen. Natürlich war er ihr Freund. Aber Angel... nein, er durfte einfach niemand anderen haben.
Sie sah ihn an. „Liebst du sie?“
„Liebst du Riley?“ konterte er statt einer Antwort.
Sie schwieg und er tat es ihr gleich.
„Wie habt ihr euch kennen gelernt?“
„Cordelia hatte eine Vision von ihr, sie wollte sich umbringen. Ich habe sie noch rechtzeitig aufhalten können und irgendwie...“
„Stop!“ Buffy hob die Hand und Angel sah, dass sie zitterte. „Tut mir leid, aber ich will es nicht hören. Ich kann es nicht.“ nun zitterte auch ihre Stimme.
„Nur eines muss ich wissen: Wie ... ich meine ... ihr... also, der Fluch.“
Sie klang so gequält, dass er sie schnell erlöste.
„Nein, wir schlafen nicht miteinander, wenn es das ist, was du wissen willst.“
Buffy sah beschämt weg. Plötzlich wurde ihr bewusst, wie dumm sie sich benahm. Hatte sie nicht eben noch ihren Freund vor Angel verteidigt? Und jetzt tat sie so, als bräche er ihr Herz... aber verdammt, das tat es auch!
Sie straffte die Schultern und sah ihn wieder an.
„Warum nicht?“
Er hob erstaunt eine Augenbraue.
„Also, eigentlich ist das wohl ein bisschen zu persönlich, oder?“
Er sah den Schmerz in ihren Augen nach seiner Zurückweisung. Vorsichtig nahm er ihre Hand, darauf gefasst, dass sie sie wegziehen würde, doch sie ließ ihn gewähren.
„Okay. Also Lucy gehört einem alten Nomadenstamm an. Bei ihnen ist es Sitte, dass die Mädchen in einem bestimmten Alter beschnitten werden.“
„Davon habe ich gelesen. Ich wusste nicht, dass das immer noch passiert.“ sie war sichtlich geschockt.
„Es ist auch längst verboten, doch es geschieht immer noch. Sie sind der Meinung, dass eine Frau beim Sex niemals Freude empfinden darf. Außerdem soll ihr ersten Mann sie mit Gewalt öffnen.“
Sie bemerkte Angel’s wütenden Gesichtsausdruck, als er ihr davon erzählte und auch sie spürte Wut über dieses Ritual in sich aufsteigen.
„Das ist grausam!“ sagte sie leise.
Angel nickte und berichtete dann weiter.
„Als Lucy verheiratet wurde und ihr Mann in ihrer Hochzeitsnacht...“ er sprach nicht weiter.
Buffy nickte, um ihm zu zeigen, dass sie verstanden hatte.
„Sie ist davon gelaufen. Sie hat ein schweres Trauma davon getragen. Ihre Familie hat sie verstoßen, da wollte sie sich das Leben nehmen. Den Rest willst du ja nicht wissen.“
Er lächelt sie schief an.
„Und ihr schlaft nicht miteinander, weil...“
„Weil sie dazu psychisch und gar nicht in der Lage wäre. Zudem wäre ich der erste Mann und ich könnte ihr niemals diese Schmerzen zufügen. Außerdem bestünde dann auch wieder das Problem des Fluches.“
„So ist es besser für uns alle, wenn ihr es nicht tut.“ dachte Buffy laut, und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. „Tut mir leid...“
„Schon in Ordnung. Verstehst du jetzt, warum ich her gekommen bin? Ich wollte es dir nicht am Telefon sagen. Aber ich dachte, du hast ein Recht von ihr zu wissen.“
Buffy lächelte tapfer.
„Danke.“ es war das einzige, das sie heraus bekam.
Angel stand auf.
„Ich denke wir sollten jetzt gehen. Riley dreht wahrscheinlich schon durch und ich muss auch wieder nach LA.“
Buffy erhob sich von dem Stuhl, doch plötzlich versagten ihre Beine. Angel konnte sie gerade noch auffangen.
„Hey.“
Sie sah ihn unsicher an.
„Sorry, das hat mich alles irgendwie mitgenommen.“
Er lächelte. So gemein es auch war, Buffy’s Reaktion machte ihn glücklich. Schließlich war er sich vor einer Viertelstunde ebenfalls idiotisch vorgekommen, als er sich wegen Riley so eifersüchtig aufgeführt hatte.
Nun standen sie wieder vor Buffy’s Tür.
„Gut, ich werd dann mal. Grüß bitte Giles und die anderen von mir.“
„Ja, mach ich. Und du Cordy, Wes und ... ja, Lucy auch.“
Sanft strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ich weiß, wie schwer das ist – glaub mir.“ er wies mit dem Kopf Richtung Tür, Riley meinend.
Buffy musste lachen. Dann wurde sie wieder ernst und nahm seine Hand.
„Ich bin froh, dass da jemand für dich ist. Ehrlich, Angel, du hast es verdient.“
Ihre Blicke trafen sich und langsam näherten sie sich einander. Ihre Köpfe waren nur noch Zentimeter von einander entfernt und schließlich trafen sich ihre Lippen zu einem Kuss.
Erschrocken lösten sie sich voneinander.
„Das ist nicht okay.“ hauchte Angel.
„Nein. Absolut nicht.“
„Ich geh jetzt besser.“
„Ja.“
Wieder küssten sie sich. Doch als sie sich diesmal voneinander lösten, drehte sich Angel um, und ging so schnell er konnte den Flur entlang.
Buffy schloss die Augen, atmete tief durch und betrat ihr Zimmer, wo Riley wartend auf dem Bett saß.
„Ist er endlich weg?“ fragte er grimmig.
Sie nickte.

Spike sah der dunklen Gestalt nach, die sich mit schnellen Schritten vom Campus entfernte.
„Na endlich verschwindet der wieder. Wurde auch Zeit.“ murmelte er ärgerlich.
Er drehte sich wieder zum Gebäude und schaute zu dem Fenster der Jägerin.
Dort war sie nun – mit Riley, diesem Idioten, der sich ihr Freund nennen durfte.
Wütend trat er gegen einen Baum.
Wenigstens war Angel wieder gegangen. Mit Riley konnte er es ohne weiteres aufnehmen.
„Verdammt!“ noch einmal musste der Baum für seinen Wutausbruch herhalten. Er hatte das Gefühl wahnsinnig zu werden. Es konnte doch einfach nicht wahr sein – er und in eine Jägerin verliebt – das war doch lächerlich. Wahrscheinlich hatte man ihm mit dem Chip auch diesen Wahnsinn eingepflanzt; ja das musste es sein.
Langsam drehte er sich um und ging in Richtung Friedhof zu seiner Gruft. Er würde gegen dieses Gefühl ankämpfen. Er beschloss der blonden Jägerin aus dem Weg zu gehen. Bestimmt würden dann auch diese grässlichen Empfindungen für sie nachlassen.


*****

Tage vergingen, Wochen, sogar ein paar Monate.
Buffy versuchte weiter ihr normales Leben zu leben. Sie hatte es sich so schön aufgebaut.
‘Seit du weggegangen bist hat sich mein Leben verändert. Ich brauche dich nicht mehr, um mich zu beschützen.’ hatte sie zu Angel damals in LA gesagt und das stimmte auch.
Warum konnte sie ihn dann nicht einfach vergessen – oder wenigstens nicht mehr so oft an ihn denken?
Doch es verging nicht ein Tag, keine einzigen Nacht, in der er nicht ihre Gedanken beherrschte. Sie vermisste ich so furchtbar.
Niemand merkte ihr etwas an. Für alle anderen war sie glücklich mit ihrem Leben.
Wenn sie nur wüssten...
Buffy schüttelte den Kopf. Nein, das war zu hart. Sie war nicht unglücklich. Riley war da, ihre Freunde und sogar das Jagen empfand sie zur Zeit nicht als lästig. Sie war glücklich... doch sie warf einen unglücklichen Schatten.
Seufzend lief sie weiter ihre Runde über den Friedhof.

Angel ging auf Patrouille, oder eher ’sehen, was draußen so los ist’, wie er es nannte, denn das Wort Patrouille erinnerte ihn zu sehr an Buffy.
Eigentlich erinnerte ihn alles irgendwie an Buffy, ein Wort, ein Geruch, ein Name, egal was, alles schien eine Verbindung mit ihr zu haben.
Er hasste sich dafür. Sie hatte ihr eigenes Leben und er seines. Sie konnten nichts Gemeinsames haben, und damit sollte er sich endlich abfinden.
Er ging zurück zum Hotel und legte sich ins Bett. Lucy lag neben ihm und schlief friedlich. Er strich ihr sanft über das Gesicht. Er war so froh, sie zu haben. Sein Leben schien endlich wieder an Sinn gewonnen zu haben. Trotzdem... Er drehte sich auf die andere Seite und versuchte die Gedanken an die Jägerin zu verbannen, auch wenn er wusste, dass es sinnlos war, und sie ihn wie jede Nacht in seinen Träumen begegnen würde. Er konnte nur hoffen, dass Lucy nichts von alledem mitbekam. Auf keinen Fall wollte er sie verletzen.

*****

Buffy lief in Giles’ Appartement auf und ab.
Ein neuer Dämon war in der Stadt aufgetaucht, gegen den sie scheinbar nichts ausrichten konnten. Buffy war schon ein paar Mal auf ihn getroffen, musste jedoch jedes Mal letztendlich die Flucht ergreifen.
„Und sie können wirklich nichts finden in ihren tausend Büchern?“
Giles runzelte die Stirn.
„So viele sind es überhaupt...“ ein entnervter Blick von Buffy ließ ihn verstummen. Sie wandte sich an Willow.
„Auch nichts im Internet?“
Die rothaarigen Hexe schüttelte betrübt den Kopf.
„Verdammt! Irgendwie muss es doch möglich sein, etwas über dieses Ding rauszufinden.“ überlegte Buffy laut.
Giles räusperte sich.
„Ich denke, ich sollte mich mit Wesley in Verbindung setzten. Sie haben dort eine ganz beachtliche Dämonendatenbank aufgebaut.“
„Ach, das schaffen wir doch auch alleine.“ warf Riley schnell mit einem Seitenblick auf Buffy ein. Doch diese beachtete ihn gar nicht.
„Gut, ich werde gleich mal in LA anrufen.“ damit schritt sie zum Telefon.
Nun runzelte nicht nur Riley die Stirn.
Als das Freizeichen ertönte, schlug Buffy’s Herz schneller. Sie konnte nicht entscheiden, ob sie hoffte, Angel würde abnehmen oder ob sie lieber einen der anderen dran hätte.
„Angel Investigation – wir helfen den Hilflosen, Cordelia Chase am Apparat, was kann ich für Sie tun?“
Buffy atmete erleichtert auf, als sie Cordy’s Stimme hörte - und gleichzeitig war sie enttäuscht.
„Hallo Cordelia. Hier ist Buffy...“
„Oh. Buffy. Du willst sicherlich Angel sprechen?“
„Nein!!!“ sie schloss die Augen. So hart hatte sie gar nicht verneinen wollen.
„Ähm, nein, ich wollte eigentlich Wesley sprechen.“
Nachdem sie dem ehemaligen Wächter die Sachlage beschrieben hatte, verabschiedetet er sich mit dem Versprechen, nachzuforschen und sich schnellstmöglich zu melden. Glücklicherweise fragte er nicht, ob sie noch Angel sprechen wollte und Buffy ging zu den Anderen zurück.
Die Gespräche im Raum verstummten augenblicklich als sie wieder eintrat.
„Was ist?“ sie schaute in die Runde.
„Wir haben uns nur gefragt, warum du plötzlich einverstanden bist, Angel um Hilfe zu bitten, wo du doch sonst so dagegen bist.“ brachte Willow es auf den Punkt.
„Also erstens habe ich nicht Angel, sondern Wesley um Hilfe gebeten und zweitens predigt ihr mir doch immer, dass ich als die Auserwählte Verantwortung übernehmen soll. Das habe ich getan.“
Alle nickten überzeugt. Besonders Giles war froh, dass Buffy endlich eingesehen hatte, manchmal Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen.
Nur Riley war alles andere als begeistert. Buffy setzte sich zu ihm und besänftigte ihn mit ein paar Küssen und lieben Worten.
Erst eine halbe Stunde war vergangen und sie saßen noch immer beisammen, als das Telefon klingelte.
„Rupert Giles.“
-
„Oh, das ging ja schell. Ja, ich gebe Ihnen Buffy. Moment.“
Er reichte ihr das Telefon.
„Hallo Buffy...“
Fast hätte sie den Hörer fallen lassen, als sie seine sanfte Stimme hörte. Sie hatte damit gerechnet, dass es Wesley war.
Sie zog sich in die Küche zurück. Riley sah Giles mit erhobener Augenbraue an, doch dieser wich seinem Blick aus.
Buffy kam wieder zu ihnen und versuchte einen gleichgültigen Gesichts-ausdruck aufzulegen als sie anfing zu berichten:
„Sie konnten den Dämon identifizieren. Es ist einer der hartnäckigen Sorte. Angel wird morgen Abend in Sunnydale eintreffen und mir ... uns helfen, ihn zu vernichten.“
Riley sprang auf.
„Na toll! Schaffen wir das denn nicht alleine?“
Buffy atmete tief durch und versuchte ruhig zu bleiben.
„Nein Schatz. Diesmal schaffe ich das nicht ohne Hilfe.“
Sie wusste, dass sie ihn verletzte. Er war nie damit klar gekommen, kein Superheld zu sein und ihr nicht immer helfen zu können.
Buffy wandte sich an Giles.
„Es ist ein Previoxdämon. Ich habe das Buch notiert, in dem er beschrieben wird. Wesley meint, Sie haben das hier. Dann können wir noch mal alles nachlesen, doch die Instruktionen sind klar. <Nur doppelter Kampfkraft ist es vergönnt Previox zu bannen.> Angel erklärte mir, dass ihm gleichzeitig das Herz durchstoßen und der Kopf abgetrennt werden muss. Ich kann das nicht alleine schaffen und nur Personen mit übernatürlichen Kräften scheinen in der Lage zu sein, es mit einem Previoxdämon aufzunehmen. Deswegen wird Angel herkommen.“
„Na klar! Das hat der sich doch nur ausgedacht, um einen Grund zu haben, wieder herzukommen und in deiner Nähe rumschleichen zu können.“ brauste Riley auf.
Buffy konnte sich nicht mehr beherrschen.
„Du spinnst ja wohl total! Was redest du für einen Quatsch?! So etwas dummes würde Angel niemals tun. Du weißt genau, dass zwischen uns schon lange nichts mehr ist. Ich bin mit dir zusammen und er hat auch schon seit langem eine neue Freundin.“
Da war es raus. Sie hatte noch keinem davon erzählt. Sie wusste auch nicht warum, vielleicht, weil es dann wirklich wahr wäre...
Willow sah sie erstaunt und ein bisschen beleidigt an.
„Aber davon hast du ja noch gar nichts gesagt.“
„Das ist doch auch völlig unwichtig, Will.“
Sie sah kurz den Schmerz in Buffy’s Augen aufblitzen und schwieg. Sie musste daran sehr zu knabbern haben, wenn sie es nicht einmal ihr erzählt hatte.
Riley hatte sich nach dieser Neuigkeit wieder beruhigt und entschuldigte sich zerknirscht bei seiner Freundin, besonders nachdem Giles die Passage über den Dämon nachgelesen und Angel’s Interpretation bestätigt hatte.

*****

Angel saß in seinem schwarzen Cabrio und fuhr Richtung Sunnydale. Seine Gedanken rasten ebenso schnell wie das Auto. War es wirklich richtig dort hin zu fahren? Er schob die Zweifel beiseite. Schließlich gab es gar keine Wahl. Nur mit seiner Hilfe konnte Buffy den Dämon vernichten.
Er dachte an Lucy.
„Soll ich mitkommen?“ hatte sie gefragt, als er nach dem Telefonat mit Buffy noch immer gedankenverloren im Foyer stand. Er hatte ehrlich darüber nachgedacht sie mitzunehmen und sich dann schließlich doch dagegen entschieden. Natürlich wäre es ganz nett gewesen, ihr seine alte Heimat und seine Freunde zu zeigen, außerdem hätte er Buffy mit Riley an ihrer Seite nicht ganz so unterlegen gegenüberstehen müssen. Doch das waren egoistische Beweggründe, es würde Lucy nur wehtun. Er hatte gesehen, wie Riley das letzte mal ausgerastet war, als Buffy und er wieder aufeinander getroffen waren. Nicht nur sie konnten die immer noch bestehende Spannung zwischen ihnen spüren, auch andere bemerkten sie. Er wollte nicht, dass Lucy davon etwas mitbekam. Zudem sollte es kein Ausflug werden, sondern Arbeit; es würde wahrscheinlich gefährlich werden und er wollte sie auf keinen Fall irgendeinem Risiko aussetzen. So lautete auch seine Begründung, als er ihr erklärte, sie solle in LA bleiben. Sie hatte ihn angelächelt und geküsst, als Dank, dass er sich so um sie sorgte.
Angel verfluchte sich. Er hatte sie nicht verdient. So wenig, wie er damals Buffy’s Liebe verdient hatte, verdiente er jetzt Lucy.
Als er an dem ‚Welcome in Sunnydale’ Schild vorbeifuhr, atmete er tief durch. Er würde einfach mit Buffy diesen Dämon töten und wieder nach LA zurückfahren. Nicht mehr und nicht weniger.

Buffy war schon den ganzen Tag sichtlich nervös. Sie schob es darauf, dass sie ein mulmiges Gefühl wegen des Previoxdämon hatte. Doch sich selbst musste sie wohl oder übel eingestehen, dass es wegen Angel war. Das letzte Mal hatten sie sich schließlich doch wieder geküsst, bevor er gegangen war. Würde das denn nie aufhören? Sie sah zu Riley hinüber, der vor dem Ferneseher saß. Sie konnte sehen, dass auch er innerlich arbeitete. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass Angel jeden Moment ankommen konnte. Sie ging zu ihrem Freund und schaltete den Fernseher aus. Er sah sie fragend an.
„Ich wollte mit dir nur kurz über die kommenden Tage reden. Meinst du, du kannst dich zusammenreißen und ihn nicht wieder anschreien oder schlimmeres?“ sie lächelte, um ihm nicht das Gefühl zu geben, sie wäre auf Angel’s Seite.
Riley gab ihr einen Kuss.
„Hmmm, wenn er sich anständig benimmt und die Finger... nein, am besten auch die Augen von dir lässt, könnte ich darüber nachdenken.“
Sie gab ihm einen liebgemeinten Schubs.
„Du bist unmöglich. Gut, dann hätten wir das geklärt. Ich verlasse mich auf dich. Du weißt doch, ich liebe dich.“
Er nahm sie liebevoll in den Arm.
„Das weiß ich. Meinst du, er bringt diese Lucy mit? Ich würde sie gerne kennen lernen.“
Glücklicherweise konnte er Buffy’s Gesicht nicht sehen und so entging ihm ihr Erstarrens. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Sie hatte Lucy so weit wie möglich verdrängt. Aber was wenn Riley recht behielt?
Doch sie hatte keine Zeit länger darüber nachzudenken, denn es klopfte.
Buffy erhob sich langsam und Riley gab ihr einen Klaps auf den Po.
„Na dann auf in den Kampf.“ sagte sie gequält.
Sie öffnete die Tür und stand ihm gegenüber – er war allein.
Er sah zu ihr hinunter.
„Hi, Buffy. Darf ich reinkommen?“
Sie blickte in seine braunen Augen und das einzige, woran sie noch denken konnte war, dass auch die fünf Monate, die sie sich nun nicht gesehen hatten, nichts an ihren Gefühlen für ihn hatten ändern können. Sie war nicht fähig etwas zu sagen, und so war es Riley, der die Situation entschärfte.
„Na klar, Angel, komm rein. Reicht das als Einladung?“ fragte er in ehrlich gemeintem netten Ton.
Angel nickte und gab ihm die Hand. Buffy sah, dass beide bemüht waren, die Feindseligkeiten zu vergessen.
Sie schwor sich ihnen auch keinerlei Grund zu geben, sie wieder aufleben zu lassen. Angel war ihr Ex-Freund, der nur kurz zu Besuch war, um ihr zu helfen. Nicht mehr und nicht weniger.

*****

Buffy und Angel waren auf dem Weg zum Friedhof. Nachdem er angekommen war, hatten sie sich mit Riley sofort zu Giles aufgemacht, wo sie alles noch einmal besprochen und sich mit Waffen eingedeckt hatten. Sie würden auf dem Friedhof auf den Previoxdämon warten, da er Buffy dort bisher immer begegnet war. Sollte er auftauche, würden sie ihn so schnell wie möglich vernichten. Riley hatte sie begleiten wollen, doch Buffy hatte ihn gebeten zu Hause zu bleiben.
„Er ist zu gefährlich, Schatz. Bitte lass Angel und mich das alleine hinter uns bringen. Ich will nicht, dass dir etwas passiert.“
Angel hatte daneben gestanden und irgendwann eingeworfen: „Buffy hat Recht. Ich habe Lucy deswegen auch in LA gelassen. Wir wissen nicht, was dieses Ding vor hat.“
Irgendwie hatte er Lucy einfach erwähnen wollen, auch wenn er wusste, dass es albern war, weil er doch einfach nur wieder eifersüchtig war.
Nun liefen Buffy und er schweigend nebeneinander.
„Danke übrigens.“ sagte Buffy schließlich.
Er sah zu ihr und lächelte.
„Hey, kein Problem, du würdest mir doch auch helfen, wenn so eine Kreatur LA unsicher machen würde.“
„Ich meinte eigentlich danke, dass du Lucy nicht mitgebracht hast. Ich weiß nicht, wie ich auf sie reagieren würde.“ sie hatte sehr leise gesprochen, doch Angel konnte den Schmerz in ihrer Stimme hören.
„Es ist übrigens nicht die volle Wahrheit, dass ich sie nur wegen der Gefahr in LA gelassen habe.“
Wenn sie schon so ehrlich zu ihm war, wollte er es auch sein.
„Ich wollte nicht, dass sie uns zusammen sieht...“
Sie waren jetzt auf dem Friedhof angekommen und setzten sich auf eine kleine Sitzbank vor einem Grab. Da es sehr eng war, mussten sie nah zusammen rücken, und Angel konnte ihre Wärme spüren.
Sie drehte sich zu ihm. „Was meinst du damit?“
Er sah sie nicht an, als er antwortete.
„Wir können nicht leugnen, dass zwischen uns immer noch etwas besteht. Ich wollte nicht, dass sie das sieht.“ Nun sah er ihr wieder in die Augen. Er hatte ein wenig Angst, wie sie auf seine Behauptung reagieren würde.
„Und was genau ist zwischen uns?“ ihre Stimme bebte.
„Ich weiß es nicht.“ flüsterte er.
Doch im nächsten Moment berührten sich ihre Lippen und sie versanken in einem zärtlichen Kuss.
Sie lösten sich voneinander und stammelten Entschuldigungen, doch nur, um im nächsten Augenblick wieder miteinander zu verschmelzen.

Der Dämon ließ sich in dieser Nacht nicht blicken, doch es wäre auch ungewiss, ob einer der Beiden ihn bemerkt hätte...
Kurz vor der Morgendämmerung machten sie sich auf den Weg nach Hause. Sie hatten die ganze Nacht kaum voneinander gelassen und sich nur mit Mühe beherrschen können, etwas noch Unüberlegteres zu tun.
Angel räusperte sich.
„Das war falsch, Buffy. Das muss eine einmalige Sache bleiben.“
Sie nickte.
„Natürlich. Ich weiß auch nicht, wie...“ sie wurde von ihm unterbrochen.
„Lass uns einfach nicht mehr darüber reden.“
Riley, Giles und Willow waren schon wach, als die beiden vermeintlichen Krieger zurückkehrten.
„Und, habt ihr ihn erledigt?“ wollte die Hexe wissen.
Buffy schüttelte den Kopf.
„Nein, er ist nicht aufgetaucht. Wir müssen morgen unser Glück noch einmal versuchen.“
Riley sah sie etwas merkwürdig an.
„Dafür sind eure Klamotten aber ganz schön durcheinander geraten.“
Angel sprang schnell für Buffy ein, da bei ihm kein Risiko bestand zu erröten.
„Es haben sich eine Menge Vampire auf dem Friedhof herumgetrieben, und da wir nicht anderes zu tun hatten, haben wir eben die vernichtet.“ er wandte sich an Giles: „Ist es in Ordnung, wenn ich mich bei ihnen ein bisschen hinlege, bis unser zweiter Versuch heute Abend gestartet werden kann.“
Er nickte nur, und Buffy ging zu Riley.
„Ich möchte dann auch schnellstmöglich in mein Bett, okay?“
Sie verabschiedeten sich und Angel sah den beiden nach, als sie gingen. Zum ersten Mal empfand er keine Eifersucht, sondern ein merkwürdiges Überlegenheitsgefühl.

Die Jägerin lag noch lange wach. Sie hatte Angst vor der abendlichen Aufgabe. Was würde zwischen Angel und ihr sein? Betretenes Schweigen? Einigermaßen normaler Umgang? Oder sollte sich das Geschehene wiederholen?

Angel wälzte sich unruhig auf Giles’ Couch hin und her.
Er wusste nicht, wie er sich Buffy gegenüber verhalten sollte. So tun als wäre nichts geschehen? Versuchen die Sache zu klären? Oder sollte er sie einfach wieder küssen?

*****

Etwas steif verabschiedeten sie sich auf ein Neues von Giles, Riley und den anderen.
Der Weg zum Friedhof schien eine Ewigkeit zu dauern.
Als sie endlich an der Bank vom Vortag ankamen, blieben sie beide davor stehen.
„Nun gut, auf ein Neues.“ brach Angel das Schweigen.
Er bemerkte Buffy’s irritierten Blick und fügte hastig hinzu: „Nein, so meinte ich das nicht. Also... ähm, wir warten wieder auf den Previox, meine ich.“
Buffy setzte sich auf die eine Ecke der Bank und sah ihn wartend an. Er setzte sich behutsam neben sie, bemüht sie nicht zu berühren. Sie drehten sich gleichzeitig zueinander und sahen sich erschrocken an. Schnell stand Angel auf, wobei er Buffy streifte.
Seufzend hockte er sich vor sie.
„Wir werden es sowieso nicht schaffen, oder?“
Sie nahm seine Hand und zog in so nah zu sich, dass sie in seine Augen sehen konnte. Sanft küsste sie ihn auf den Mund und flüsterte: „Wollen wir es überhaupt schaffen?“
Angel nahm ihr Gesicht in seine Hände, schüttelte den Kopf und begann sie leidenschaftlich zu küssen, wobei er seine Hände ihren Körper erkunden ließ. Nach einer Ewigkeit des Küssens und Berührens blieben sie schweigend nebeneinander sitzen.
„Wir werden dafür in der Hölle landen.“ bemerkte Buffy - jedoch nicht sehr verzweifelt.
„Dort war ich schon einmal wegen dir, warum nicht noch ein zweites Mal?“
Sie sah ihn erschrocken an, doch seine Augen blitzten amüsiert und er küsste sie erneut.
„Hör auf dir den Kopf über etwas zu zerbrechen, das du nicht mehr ändern kannst.“
Sie sah zu ihm auf.
„Wenn das hier ausgestanden ist, wirst du wieder nach LA gehen...“ begann sie.
„... und wir werden beide wieder unser Leben weiterleben.“ beendete er ihren Satz.
Tränen stiegen ihr in die Augen.
„Ich liebe dich...“ flüsterte sie, bevor ihre Stimme brach.
Er nahm sie in den Arm und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen.
„Sscht... ich liebe dich auch, Buffy. Aber das ist unser Schicksal.“
Sie wischte sich die Tränen von den Wangen und begann ihn verzweifelt zu küssen.
Wieder verging die Nacht, ohne dass der Dämon auftauchte und ohne, dass sie sich mehr als zwei Minuten voneinander lösten.
Hand in Hand verließen sie schließlich den Friedhof und Angel brachte sie nach Hause.
„Schlaf ein paar Stunden. Ich sage Giles bescheid. Wir sehen uns dann heute Abend wieder.“
Sie wollte ihn zum Abschied küssen, doch er wehrte sie ab.
„Nicht. Was ist, wenn Riley oder jemand anderes uns sieht?“
Sie schrak zusammen. Sie musste sich eingestehen, in den Stunden mit Angel völlig vergessen zu haben, dass es Riley überhaupt gab.
„Dann bis heute Abend.“ flüsterte sie und ging in das Gebäude.
Den Flur zu ihrem Zimmer entlang gehend, konnte sie jedoch ein Lächeln nicht unterdrücken.

In der darauffolgenden Nacht versuchten sie erst gar nicht, sich voneinander fernzuhalten. Beiden war klar, dass schon allein der Gedanke daran zum Scheitern verurteilt war. Doch der Previox durchkreuzte ihren Plan sich eine weitere Nacht küssend in den Armen zu liegen.
Plötzlich stand der Dämon vor ihnen und griff an. Buffy und Angel nahmen ihre Waffen und versuchten ihn so gut wie möglich zu schwächen. Als seine Angriffe nachließen, sahen sie sich entschlossen an.
„Auf drei!“ rief Angel ihr zu und Buffy nickte.
In ein und der gleichen Sekunde raste Buffy’s Axt in das Herz des Dämons und Angel’s Schwert enthauptete ihn. Sein Körper sackte zu Boden, direkt neben dessen Kopf.
Buffy sah erst hinunter und dann zu Angel.
„Woher wusstest du, dass ich mich für das Herz entschieden habe?“
„Wusste ich nicht.“ erwiderte Angel langsam.
Bevor sie noch weiter darüber nachdenken konnten, wurden sie von violetten Strahlen abgelenkt, die plötzlich von der Dämonenleiche aufstiegen. Zudem war eine schwache Stimme zu hören:
>Einen neuen Weg habt ihr für eure Liebe gefunden. Verfolgt ihn, doch wahres Glück werdet ihr nie empfinden.<
Verwirrt sahen Buffy und Angel sich an.

nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
schnuppe_no1
noch lebendig


Beiträge: 30


New PostErstellt: 13.11.03, 14:06  Betreff: Re: DES ENGELS WAHRE BESTIMMUNG oder I'M WITH LUCY  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 2
Angel betrat sein Büro.
Die ganze Fahrt über hatte er versucht, das Geschehene aus seinen Gedanken zu verbannen.
Buffy’s Gesichtsausdruck, als ihr bewusst wurde, dass mit dem Tod des Dämons Angel’s Rückkehr nach LA bevorstand.
Ihr letzter verzweifelter Kuss, bevor sie zu den anderen gingen und er sich schließlich verabschiedetet, um vor Sonnenaufgang zu Hause zu sein.
„Bis zur nächsten Katastrophe...“ hatte sie gesagt und tapfer gelächelt.
Kein Wort darüber, wann sie sich tatsächlich wieder sehen würden. Auch über die letzten Worte des Previoxdämon hatten sie kein Wort verloren, obwohl es doch einer Erklärung bedurfte.
Nun stand er vor seinen Freunden und keine Sekunde später lag Lucy in seinen Armen. Er hielt sie fest.
„Gott sei Dank bist du wieder hier. Ich habe mir solche Sorgen gemacht.“ rief sie erleichtert.
Er drückte sie noch einmal an sich und sah dann zu den anderen.
„Und, irgendwelche Vorkommnisse, als ich weg war?“
„Nein, alles im grünen Bereich.“ erwiderte Gunn.
„Nicht mal eine kleine schmerzhafte Vision.“ strahlte Cordelia.
„Nur deine Freundin hat uns doch etwas beschäftigt.“ murmelte Wesley stirnrunzelnd, jedoch nicht wirklich böse.
Angel sah Lucy fragend an.
„Naja, ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht und anstatt nur rumzusitzen, habe ich alles zusammengetragen, was man über den Previox finden kann... ich dachte für den Fall, dass du – ihr Schwierigkeiten mit ihm bekommt.“
Angel lächelte sie liebevoll an. Es tat gut zu sehen, dass Lucy sich um ihn sorgte und sich mit der Situation auseinander setzte.
„Aber ihr habt ihn doch getötet, oder?“
„Ja, kurz und schmerzlos.“
Wieder hatte er mit den Erinnerungen an die Nächte mit Buffy auf dem Friedhof zu kämpfen, doch er besiegte sie.
„Zeig mir doch trotzdem, was du über ihn herausgefunden hast.“
Erfreut über sein Interesse reichte Lucy ihm eine Liste mit Stichpunkten.
Angel überflog sie. Das meiste kannte er bereits, einiges jedoch war ihm neu.
„Er kehrt alle 300 Jahre wieder? Schade, ich dachte wir wären ihn endgültig los!“
„Naja, wir schon, du vielleicht nicht, wer weiß...“ witzelte Gunn, doch Angel hörte nicht mehr zu. Ein anderer Punkt hatte seine Aufmerksamkeit gefesselt.
„Lucy, was soll das hier heißen: <Nach seinem einstweiligen Dahinscheiden ertönt die Prophezeiung> ?“
„Der Name Previox kommt von prophezeien, voraussagen. Wenn er stirbt gibt er noch eine kleine Zukunftsprognose von sich.“
„Ähnlich wie meine Visionen vermutlich – nur nicht ganz so präzise natürlich.“ gab Cordy von sich.
„Treffen seine Voraussagen zu?“ Angel war noch immer gebannt.
„Ja, soweit ich weiß. Es gibt Aufzeichnungen von den letzten 1200 Jahren, also drei Voraussagen, jetzt müsste die vierte stattgefunden haben.“
„Was waren es für Prophezeiungen?“ er wurde immer ungeduldiger.
Lucy sah ihren Freund etwas verunsichert über sein Verhalten an und begann dann zu berichten:
„Okay, lass mich mal nachsehen. Also, 1102 sagte er ein Erdbeben voraus, dass sieben Tage später eintrat. 300 Jahre später war seine Prognose < Ein Mensch namens Heinrich Josef Nest wird zum Vampir gemacht. Wichtig wird er für die Bruderschaft des Aurelius.>“
„Der Meister!“ unterbrach Angel sie.
Sie nickte.
„Genau. Also erfüllte sich auch dies. Die letzte Prophezeiung war im Jahre 1702 und nicht ganz so spektakulär: er sah voraus, dass die damalige Jägerin, die ihn tötete, Vierlinge gebären würde. Es traf ein.“
Angel schien in Gedanken versunken zu sein. Wesley räusperte sich und sah seinen Chef fragend an.
„Wie war es diesmal, Angel. Habt ihr eine Prophezeiung empfangen?“
Er sah den Ex-Wächter abwesend an.
„Nein, keine Prognose. Tut mir leid.“ murmelte er.
< Einen neuen Weg habt ihr für eure Liebe gefunden. Verfolgt ihn, doch wahres Glück werdet ihr nie empfinden.> Was hatte das nur zu bedeuten? Und würde es sich erfüllen – was auch immer es war? Er musste mit Buffy reden – morgen.
Er schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu ordnen.
„Gut, ich bin sehr müde und geh schlafen. Kommst du, Schatz?“
Lucy verabschiedete sich von den anderen und gemeinsam gingen sie.

Es war schon Nachmittag, als Angel aufstand und sich unter die Dusche stellte. Während das warme Wasser auf seinen Körper prasselte, dachte er darüber nach, was er Buffy sagen würde.
‚Hallo. Sag mal, erinnerst du dich noch an das Gerede von dem toten Dämon? Es ist nämlich eine Prophezeiung. Hast du eine Ahnung, was es bedeuten könnte?’
So blöd es auch klang, irgend etwas in dieser Richtung musste er sagen.
Er wählte ihre Nummer.
„Ja? Buffy Summers.“
-
„Hallo? Wer ist da?“
-
Klick.
Langsam legte auch er auf.
Nein, er konnte es ihr nicht sagen. Was es auch zu bedeuten hatte, sie mussten es vergessen.

Buffy sah noch einmal verwirrt zum Telefon. Sie hätte schwören können...
Egal, sie hatte wichtigeres zu tun.
Die Aktivitäten am Höllenschlund waren zur Zeit zwar eher gering, dafür forderte ihr Collegeleben einiges von ihr, da die Klausuren anstanden.
Eigentlich war sie sogar erleichtert, diese Ablenkung zu haben, so dachte sie wenigstens nicht ständig an Angel.
Mit Riley lief es auch sehr gut, alles war soweit in Ordnung.

*****

Nachdem die Klausuren überstanden waren, nahm Buffy wieder ein stärkeres Training mit Giles auf und hatte sich sogar überreden lassen, ein wenig in seinen verstaubten Büchern zu lesen, um auch psychisch auf die Dämonenwelt vorbereitet zu sein.
Sie blätterte gerade gelangweilt auf die nächste Seite und sah eine Abbildung des Previoxdämon.
„Giles, geben sie mir doch bitte wenigstens Bücher von Dämonen, die ich noch nicht...“ sie brach ab, als sie über die Herkunft des Namens las.
Mit dem Buch im Arm sprang sie auf und lief aus der Wohnung.
„Was wolltest du wissen, Buffy?“ Giles kam gerade rechtzeitig, um noch die Tür ins Schloss fallen zu sehen. Kopfschüttelt begab er sich wieder nach hinten.
Es begann bereits zu dämmern, als sie in ihrem Zimmer ankam.
Sie war völlig durcheinander. Was sollte sie jetzt tun? Giles von der merkwürdigen Äußerung des Dämons berichten und sich damit den Fragen stellen? Willow alles beichten und mit ihr rätseln?
Kurz entschlossen rief sie in LA an. Doch wieder ging nur Cordelia an das Telefon.
„Sorry Buffy, aber Angel ist unterwegs. Ziemlich üble Sache. Eine Art Winddämon fegt über die Stadt und verwandelt die Menschen einfach in Vampire.“ plapperte Cordelia drauf los.
Buffy dachte kurz nach und traf eine Entscheidung.
„Oh. Nun hier ist im Moment gar nichts los. Pass auf, ich komme einfach vorbei und helfe euch ein bisschen. Dann kann ich auch persönlich mit Angel reden.“

Am nächsten Vormittag war Buffy vor Ort. Sie saß im Büro, als Angel herein kam – mit Lucy.
Sie musste schlucken. Sie wusste nicht, wie sie sie sich vorgestellt hatte – einfach gar nicht, um nicht darüber nachdenken zu müssen. Doch jetzt stand die neue Frau in Angel’s Leben vor ihr und war auch noch verdammt hübsch. Groß, schlanke Figur, heller Teint und schwarze Haare.
„Buffy?“ fragte Angel verwirrt.
„Ja, ähm, hallo.“ Sie stand auf. „Ich habe gestern mit Cordy telefoniert und sie hat mir von eurem neuen Fall erzählt. Ich wollte mal schauen, ob ich helfen kann. Als Dankeschön für deine Hilfe bei dem Previox.“
Sie versuchte in seinen Augen etwas zu finden, doch Angel war einfach nur überrascht. Sie wandte sich an Lucy und versuchte zu lächeln, doch sie brachte keinen Ton heraus.
„Du bist also Buffy, die Jägerin. Ich habe schon viel von dir gehört. Ich freue ich, dich endlich kennen lernen zu können.“ sagte die junge Frau
Bei ihrem aufrichtigen Ton fiel es Buffy schwer, sie nicht zu mögen und so versuchte sie, einfach ebenfalls nett zu sein. Schließlich musste sie sie akzeptieren, ob es ihr gefiel oder nicht.
Angel fühlte sich sichtlich unwohl zwischen den Beiden und er war erleichtert als Cordelia, Wesley und Gunn eintraten.
Cordy entschuldigte sich sofort, Angel nicht von Buffy’s Kommen unterrichtet zu haben.
Gerade als er darauf zu sprechen kommen wollte, was Buffy am Herzen lag, schrie Cordelia unter einer Vision auf.
Nachdem sie sich erholt hatte, sah sie Buffy und Angel mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an.
„Können wir kurz unter sechs Augen reden, bitte?“ ohne eine Antwort abzuwarten ging sie in das Nebenzimmer. Buffy und Angel folgten ihr.
Cordy stand mit dem Rücken zu ihnen.
„Gut, da mir das Ganze irgendwie unangenehm ist, bringe ich es einfach auf den Punkt: ich habe gesehen, wie ihr beiden miteinander... na ihr wisst schon.“
Buffy und Angel sahen sich geschockt an.
Cordelia drehte sich um und Buffy senkte den Blick.
„Tut mir leid, dass du das sehen musstest...“ begann Angel unsicher.
„Schon okay. Ich frage mich nur, was es zu bedeuten hat.“
„Vielleicht soll es die Gefahr aufweisen, dass Angelus wiederkehren könnte.“ flüsterte Buffy, „Obwohl das natürlich gar nicht passieren kann. Also ich meine...“
„Nein. Das ist es nicht. Ich sah euch auch danach. Lachend, redend. Kein Angelus.“ unterbrach Cordy.
„Nun, dann ist es wohl nicht wichtig. Es wird so oder so nicht geschehen.“ versuchte Angel die Situation in den Griff zu bekommen, auch wenn seine Gedanken rasten.
„Schön, dann hol ich mir jetzt eine Aspirin und versuche diese Bilder zu vergessen.“ mit einem schiefen Grinsen ließ sie die Beiden allein.
Schweigend standen sie sich gegenüber. Keiner der Beiden wusste, was er sagen sollte.
„Was hat das zu bedeuten?“ fragte Buffy leise.
„Ich weiß es nicht, aber es kann kein Zufall sein, denn der Previox...“ begann Angel, stockte jedoch, da er nicht wusste, wie er es Buffy erklären sollte. Doch sie nickte nur.
„Du meinst die Prophezeiung, richtig?“
„< ... doch wahres Glück werdet ihr nie empfinden.>“ zitierte Angel.
„Und jetzt noch die Vision von Cordelia.“ fügte Buffy hinzu.
Sie sahen sich lange an. Angel ging einen Schritt auf Buffy zu und sie überwandt den restlichen Abstand zwischen ihnen. Küssend lagen sie sich in den Armen.
Nach Luft schnappend löste sich Buffy.
„Angel, wir dürfen das nicht.“
In seinen Augen blitzte es vergnügt.
„Oh doch, ich denke schon und das weißt du auch.“
Sie sah ihn mit gemischten Gefühlen an.
„Das meine ich nicht. Aber Lucy...“ sie brach ab.
Angel senkte den Kopf.
„Ja, ich weiß. Es ist furchtbar.“
Er wandte sich zur Tür und ging zu den anderen. Buffy blieb enttäuscht zurück. Warum hatte sie das auch sagen müssen? Konnte sie den Augenblick nicht einfach genießen? Sie zuckte die Schultern und ging ebenfalls zurück in das Büro.
„Also, ihr vier werdet jetzt am besten die Stadt durchkämmen. Fragt die Angehörigen der Opfer aus, ermittelt, ob der Winddämon nur in bestimmten Gebieten zuschlägt usw. Ihr kennt das Spiel. Buffy und ich werden hier bleiben und in den Büchern nach Lösungen suchen.“ sagte Angel gerade und Buffy konnte gerade noch versuchen, nicht allzu erstaunt zu gucken. Cordelia wollte anmerken, dass Buffy doch nie in den Büchern recherchierte, sondern eher den Kampf suchte, entschied sich jedoch zu schweigen.
Bevor die Vier aus der Tür gingen, umarmte Lucy Angel und dankte ihm liebevoll, dass sie helfen durfte.
Als die Tür ins Schloss fiel, drehte er sich kopfschüttelnd zu Buffy.
„Du hattest Recht, dafür werden wir in der Hölle schmoren – zurecht!“
Ehe Buffy jedoch etwas erwidern konnte, war Angel schon bei ihr und küsste sie leidenschaftlich. Sie schlang ihre Arme um ihn und verlor sich in seinem Kuss. Langsam führte er sich die Treppe zu sienem Appartement hinunter.
Sie ließen sich auf das Bett sinken.
Als er ihre Bluse aufknöpfte, sah sie ihm in die Augen.
„Bist du dir sicher? Ich meine, sollten wir nicht erst herausfinden, ob unsere Vermutung richtig ist?“ Es fiel ihr schwer, ihn zu stoppen, doch es musste sein.
„Das tun wir doch gerade.“ murmelte er, während er ihren Hals liebkoste und sie langsam auszog. Sie lächelte und suchte mit ihren Lippen wieder seinen Mund. Auch der letzte Funken Vernunft erlosch.
Fast ungeduldig entkleidete sie ihn und zog ihn auf sich.
Ihre Haut glühte und Angel bekam das Gefühl, dass sein toter Körper ihre Wärme aufnahm.
Er sah sie fragend an. Es war die letzte Möglichkeit aufzuhören. Sie wusste es, nahm sein Gesicht in ihre Hände und schmiegte sich noch näher an ihn. Das genügte als Antwort.
Erst sanft, dann von der Leidenschaft übermannt drang er immer tiefer in sie ein.
Buffy krallte sich in seinen Rücken und umschloss seine Hüfte mit ihren Beinen, um ihn noch mehr zu spüren. Alle Bedenken und Befürchtungen waren weggewischt. Es gab nur noch sie und ihn – jetzt. Möge danach passieren, was passieren sollte, das war es wert.

Lange, sehr lange liebten sie sich. Keiner wollte, dass es zu Ende ging, denn danach würden sie den Konsequenzen gegenüber treten müssen – so oder so.
Schließlich blieben sie erschöpft liegen. Angel lag noch immer auf ihr. Er stütze seine Arme ab und sah in ihr friedliches Gesicht.
Buffy öffnete die Augen und lächelte unsicher.
„Okay, dann warten wir jetzt, was geschieht.“
Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und rollte sich von ihr.
„Ich werde meine Seele nicht verlieren, Buffy. Ich hätte es schon gespürt, aber da ist nichts.“
„Sicher? Gar nichts?“
Wieder sah er ihr direkt in die Augen.
„Doch, da ist etwas...“ er hielt inne, als würde er sich konzentrieren müssen, dann sprach er weiter: “Ich liebe dich!“
Ihr traten Tränen in die Augen.
„Ich liebe dich auch, Angel.“
Sie schüttelte den Kopf und musste lachen.
„Toll, wir lieben uns, dürfen jedoch nicht zusammen sein, wegen dem Fluch, der aber nicht zu gelten scheint, wenn wir nur miteinander schlafen, ohne offiziell ein Paar zu sein.“ sie legte den Kopf auf seine Brust.
Er streichelte ihr Haar.
„Ich finde das auch alles sehr verwirrend, doch so soll es wohl sein.“
„Oh...“ Buffy richtete sich kurz auf. „Cordy’s Vision hat sich exakt erfüllt: wir haben miteinander geschlafen und jetzt reden und lachen wir miteinander.“
Er runzelte die Stirn.
„Nun ja, und dem Previoxdämon zufolge sollen wir auch so weitermachen. <Verfolgt den neuen Weg> hat er gesagt.“
„Können wir das wirklich, Angel? Immer die anderen belügen und betrügen? Wir dürften es niemandem sagen, wir müssten alles geheim halten.“
Er nahm ihre Hand und schaute sie ernst an.
„Das oder gar nichts, Buffy. Wir haben die Wahl.“
„Hast du dich schon entschieden?“ fragte sie ihn.
Angel zog sie an sich und küsste sie zärtlich.
„Ja, das habe ich.“ flüsterte er.
„Dann kann ich es auch.“ Sie kuschelte sich wieder an ihn und strich mit ihren Fingerspitzen über seinen Bauch. Langsam wanderte sie weiter nach unten. Angel lachte.
„Das ist nicht dein Ernst!?“
Zur Antwort setzte Buffy sich auf ihn und sah ihn unschuldig an. Schon war Angel überzeugt...

„Jetzt müssen wir aber wirklich wieder nach unten. Sie können jeden Moment wiederkommen.“
Buffy sah Angel’s Gesichtsausdruck und legte sanft ihre Hand an sein Gesicht.
„Keine Reue, Angel. Bitte. Wir habe uns entschieden. So ist es nun mal.“
Er küsste sanft ihre Finger und lächelte sie an.
„Mach dir keine Sorgen, ich bereue nichts. Das ist unser Schicksal und ich bin froh, dass uns wenigstens ein bisschen Zeit zusammen vergönnt ist.“

*****

Sie saßen am Tisch, beide mit einer Tasse Tee und einem Buch. Nach einer halben Stunde schlug Buffy mit der Hand auf die aufgeschlagene Seite.
„Ich hab’s! Mein Gott, ist das simpel!“ rief sie.
Angel sah mit hochgezogener Augenbraue auf.
„Und? Sag schon!“
„Okay. Also der Winddämon muss von drei anderen Dämonen herauf-beschworen werden – in diesem Fall sind es Vampire, das habt ihr schon herausgefunden. Diese drei müssen einfach getötet werden, das war’s.“
Angel sah sie verwirrt an.
„Wie, das ist wirklich alles? Was ist mit dem Dämon selbst?“
„Man kann ihn nicht vernichten, nur verbannen, durch den Tod deren, die ihn gerufen haben.“
Angel schlug sein Buch zu.
„Gut, dann hätten wir wieder einmal einen Fall gelöst.“
Nun sah Buffy ihn irritiert an.
„Naja, noch nicht ganz. Wir müssen erst einmal diese drei Vampire finden und das dürfte nicht einfach werden.“
Doch der Vampir schüttelte den Kopf.
„Schon erledigt. Wir sind gleich zu Beginn der Verwandlungswelle dem Wind gefolgt – zu seinen drei Erschaffern. Wir haben sie nur nicht vernichtet, weil wir nicht sicher waren, ob wir sie nicht noch zur Bekämpfung des Dämons benötigen.“
Buffy schien kurz in Gedanken versunken und stand dann auf.
„Angel, schaffst du den Rest alleine? Ich... ich würde gerne nach Hause fahren. Ich schafft das noch nicht... du und Lucy...“
Er ging zu ihr und umarmte sie schnell.
„Sscht, schon okay. Die drei Witzfiguren erledige ich mit links. Ich verstehe dich, mir geht es doch nicht anders mit Riley, das weißt du. Aber es geht nicht anders.“
Sie nickte tapfer.
„Ja. Wir gewöhnen uns sicher daran.“
Beide wussten, dass das eine Lüge war. Wie sollten sie sich an den Anblick ihrer großen Liebe in den Armen eines anderen gewöhnen?
Buffy nahm ihre Sachen und ging langsam zur Tür. Angel folgte ihr. Bevor sie an der Schwelle ankam, drehte er sie zu sich um.
„Buffy, ich weiß, dass das alles schwer ist. Aber eines darfst du nie vergessen: Ich liebe dich!“
Eine Träne rann ihre Wange hinunter, als sie versuchte zu lächeln.
„Das weiß ich, Angel. Ich liebe dich auch.“ sie sah ihn noch immer unsicher an.
„Was ist?“ er klang besorgt.
Sie zuckte verlegen die Schultern.
„Ich habe einfach Angst, dass du es dir anders überlegst, also das mit uns.“
Er legte seine Hände auf ihre Schultern und sah sie ernst an.
„Das gleiche muss ich doch auch befürchten. Schließlich hast du dein eigenes Leben in Sunnydale – ohne mich.“
Sie schüttelte heftig den Kopf.
„Nein! Ich überlege es mir nicht anders. Ich bin doch so froh, mit dir zusammen sein zu dürfen.“
Immer mehr Tränen liefen über ihr Gesicht. Obwohl sie wusste, dass eigentlich alles in Ordnung war, fühlte sie Verzweiflung wegen des Abschiedes in sich aufsteigen.
Doch Angel’s Lächeln und seine Art, wie er liebevoll ihre Tränen wegwischte, ließen sie sich beruhigen.
„Siehst du, und ich werde mich auch nicht umentscheiden. Niemals! Bitte zweifele nie daran, auch wenn wir uns manchmal lange Zeit nicht sehen können!“
Sie versanken in einem letzten leidenschaftlichen Kuss, dann ging sie.

Angel setzte sich in sein Büro und rief auf Cordelia’s Handy an, um ihr die neuesten Entwicklungen in Bezug auf den Winddämon mitzuteilen.
In Gedanken war er immer noch bei Buffy. Doch das erste Mal seit sehr langer Zeit waren diese Gedanken nicht von Trauer und Verzweiflung geprägt. Er empfand Hoffnung und Zuversicht. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er an den Nachmittag mit ihr dachte. Diesmal war ihm nicht nur ein Tag mit ihr vergönnt. Auch wenn es nur heimliche Stunden für sie geben sollte, für ihn war es ein Geschenk des Himmels.

Buffy konnte während der Busfahrt nur an Angel denken. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Sie liebten sich wie am ersten Tag und durften dieser Liebe endlich wieder nachgeben. Sie konnte zusammen sein, miteinander schlafen, ohne dass der Fluch sie bedrohte. Dass sie nicht öffentlich ein Paar sein durften, war doch wirklich unwichtig. Sie schloss zufrieden die Augen und erinnerte sich an das Gefühl von seinen Lippen auf ihren.
Sie hatten einen Weg gefunden!

nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
schnuppe_no1
noch lebendig


Beiträge: 30


New PostErstellt: 13.11.03, 14:07  Betreff: Re: DES ENGELS WAHRE BESTIMMUNG oder I'M WITH LUCY  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 3
Die Zeit verging.
Buffy führte ihr Leben in Sunnydale, Angel seines in LA. Und manchmal führten sie einen kurzen Teil dieses Lebens zusammen.
Nie verstrichen mehr als drei bis vier Monate und Buffy fuhr zu Angel oder der Vampir kam zu ihr.
Anfangs wunderten sich ihre Freunde über diese Besuche, doch mit der Zeit akzeptierten sie, dass die Beiden einfach reifer geworden waren und gelernt hatten als Freunde miteinander umzugehen. Alle waren froh über dieses Verhalten, denn zwei Jäger gemeinsam erledigten schneller und gefahrloser ein um das andere Mal die bösartigsten Kreaturen. So mussten sich die anderen seltener der Gefahr aussetzen.
Buffy war so ausgeglichen wie noch nie. Das Training absolvierte sie mit höchster Konzentration, das College bereitete ihr kaum Schwierigkeiten und sogar in ihrer Beziehung mit Riley war sie umgänglicher geworden. Sie strahlte eine Glücklichkeit aus, die alle in ihrem Umfeld erfreute.
Sie war wirklich glücklich. Alles ging ihr leicht von der Hand. In brenzligen Situationen brauchte sie nur an Angel zu denken und ein Lächeln wischte alle Probleme beiseite. Wenn es ihr doch einmal richtig schlecht ging, rief sie ihn einfach kurz an und fühlte sich danach gleich viel besser.
Und dann waren da natürlich ihre Treffen. Auch wenn sie nie genau wusste, wann sie ihren Engel wiedersah, freute sie sich jedes Mal schon Wochen zuvor auf ihn. Ihre gemeinsame Zeit war einfach wundervoll. Sie redeten, lachten und liebten sich stundenlang. Es war, als würden ihre Batterien, die sie für das alltägliche Leben brauchen, bei ihm aufgeladen.

*****

Angel saß an seinem Schreibtisch und dachte an Buffy. Er lächelte fröhlich vor sich hin. Als Cordelia an seiner Tür vorbei ging, blieb sie kurz stehen und beobachtete ihn. Sie wusste nicht, was ihren Chef aus seiner grüblerischen Laune, die angedauert hatte, seit sie angefangen hatte für ihn zu arbeiten, herausgerissen hatte, doch sie war froh, ihn seit nun fast einem Jahr so zufrieden zu sehen.
Angel ahnte, dass seine Freunde Lucy als Grund für seine Veränderung ansahen. Manchmal verspürte er kurz ein schlechtes Gewissen aufkeimen. Lucy und auch Riley würden furchtbar verletzt werden, sollte Buffy’s und sein Geheimnis jemals bekannt werden. Doch diese Gedanken verschwanden schnell, wenn ihm bewusst wurde, dass es ihnen beiden so gut tat zusammen zu sein. Es machte sie glücklich und das spiegelte sich schließlich in dem Umgang mit ihren Freunden wieder.
Über eine Sache grübelte er jedoch seit längerem. Er hatte Buffy nie von ihrem gemeinsamen Tag erzählt. Doch er wollte keine Geheimnisse mehr vor ihr haben. Nie wieder.
Er griff zum Telefon und wählte ihre Nummer.
„Hey du. Wie geht es dir?“
Er konnte das Lächeln auf ihrem Gesicht fast hören.
„Gut. Wie immer wenn du anrufst.“
„Ich denke gleich wird es dir noch besser gehen.“ sagte er geheimnisvoll.
„Wann?“ fragte sie nur erwartungsvoll, genau wissend, was er meinte.
„Sobald du etwas finden kannst, dass uns als Vorwand dient.“
„Kein Problem. Wir haben es mal wieder mit einer erhöhten Vampiraktivität zu tun. Es wird niemanden wundern, wenn du hilfst.“
„In Ordnung, dann bin ich morgen Abend bei dir. Ich freue mich.“ seine Stimme war sanft geworden.
Strahlend legte Buffy auf. In diesem Moment kam Willow herein. Die Jägerin riss sich schnell zusammen und versuchte so beiläufig wie möglich zu erwähnen, dass Angel vorbeikommen würde.
„Sag mal, stört sich Riley gar nicht daran, dass dein Ex-Freund ständig hier ist oder du bei ihm?“
„Also Will, hör mal, das mit Angel und mir ist doch schon lange Schnee von gestern. Das weiß Riley genau. Er schätzt Angel’s Hilfe ebenso wie ich. Schließlich habe ich so auch mehr Zeit für ihn. Und dass ich im Gegenzug in LA aushelfe ist doch selbstverständlich.“ erwiderte Buffy entrüstet
„Ich meinte ja nur.“ Willow zuckte die Schultern, konnte aber ein Schmunzeln über Buffy’s Verteidigungsversuch nicht unterdrücken.
Buffy dachte kurz darüber nach, dass sie wirklich sehr froh darüber war, dass Riley keine Schwierigkeiten machte. Bei Lucy war das von Anfang an klar gewesen. Sie war nicht der Typ um eifersüchtig zu sein, außerdem war sie zu naiv, um überhaupt die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, Angel und sie könnten sie hintergehen.
„Und dass du seinen Ring wieder trägst...“
Buffy schreckt aus ihren Gedanken auf und berührte automatisch den Claddagh-Ring an ihrer rechten Hand. Sie hatte ihn wieder herausgesucht, als sie bemerkt hatte, dass Angel ihn noch trug. Irgendwie fühlte sie sich ihm so noch mehr verbunden.
Sie sah ihre Freundin unsicher an.
„D... Das bedeutet gar nichts. Ich finde ihn einfach schön. Riley weiß nicht, dass er von Angel ist. Bitte erwähn es nicht, okay?“
Die Hexe lächelte vertrauenswürdig und machte eine Geste, als würde sie ihren Mund verschließen.
„Ich schweige wie ein Grab. Buffy, alles was du mir anvertraust oder anvertrauen möchtest, bleibt unter uns.“ sie sah sie eindringlich an.
Buffy kämpfte mit ihrem Gewissen. Schon oft hatte sie Willow alles beichten wollen, um eine Verbündete zu haben, mit der sie reden konnte. Doch es war besser, wenn niemand davon wusste. So beließ sie es bei Willow’s Andeutung und wandte sich ihren Büchern zu.

Angel war dabei ein paar Sachen zusammen zupacken, als Lucy in sein Appartement kam.
Er sah von seiner Arbeit auf und ging zu ihr.
„Fährst du wieder nach Sunnydale?“ fragte sie mit einem Blick auf die halb gepackte Tasche.
Er nickte und nahm sie in den Arm.
„Ich verspreche dir, dass ich bald wieder zurück bin.“ murmelte er.
„Sie ist wirklich sehr hübsch. Ihr wart sicher ein schönes Paar.“
Angel zuckte zusammen und sah sie erschrocken an.
„Was... wie kommst du denn jetzt darauf? Lucy, zwischen Buffy und mir ist absolut...“ begann er, doch Lucy schüttelte den Kopf.
Sie legte einen Finger auf seinen Mund.
„Sscht, sag nichts. Ich liebe dich, und ich weiß, dass du mit mir zusammen bist. Das genügt mir, mehr brauche ich nicht zu wissen.“
Er sah in ihre Augen und küsste sie zärtlich.
„Du bist ein wundervoller Mensch, Lucy. Ich liebe dich.“ Flüsterte er.

Am nächsten Abend saß Buffy mit Riley auf ihrem Bett und sie sahen sich ein Video an.
„Schatz, ist es für dich wirklich in Ordnung, dass Angel wieder einmal herkommt?“
Er sah sie verwirrt an.
„Ja, natürlich, ihr macht doch nur euren Job. Er sorgt sorgt, dass du nicht in allzu großer Gefahr bist und das beruhigt mich.“
Sie lächelte und gab ihm einen Kuss. Er hatte sich wirklich sehr zum Positiven verändert. Weder hatte er ein Problem damit, dass er keine Superkräfte hatte, noch, dass sie Angel so oft sah.
Und sie nutzte das schamlos aus...
Sie schüttelte den Kopf und versuchte diese Gedanken abzuschütteln. Ein schlechtes Gewissen brachte sowieso nichts. Sie könnte niemals aufhören Angel zu lieben. Warum sollte sie es erst versuchen?
Es verging kaum eine Stunden, da klopfte es an der Tür.
Buffy strich sich unauffällig durch ihr Haar und stand auf. Wie immer, wenn sie ihn sah, machte ihr Herz einen Sprung, als sie in seine dunklen Augen blickte.
„Hallo Angel, komm rein.“
Er begrüßte erst sie und dann Riley.
„Na du, wie läuft’s?“
Mit der Zeit hatte sich das Verhältnis zwischen Riley und Angel nicht nur verbessert, es war richtig gut geworden. Trotzdem empfand Angel den Drang mit Buffy allein zu sein. Deswegen sah er sie fragend an.
„Wie sieht’s aus? Wollen wir uns draußen umsehen und du erzählst mir, was mit den Vampiren los ist?“
Buffy nickte.
„Gut, dann lass ich euch allein. Ich muss noch einen Vortrag für morgen vorbereiten, das wird mich eine Weile beschäftigen.“ Riley grinste schief. „Auch wenn ich natürlich viel lieber mit euch auf dem nebligen Friedhof rumschleichen und mich von schleimigen Untoten schlagen lassen würde.“
Er stand auf und gab Buffy einen langen Kuss.
Angel sah zur Seite. Nicht aus Höflichkeit, sondern weil es ihm immer noch einen Stich versetzte. Das würde sich auch nie ändern. Wieder einmal wurde ihm bewusst, warum der Fluch nicht einsetzte, wenn er mit Buffy zusammen war. So sehr er die gemeinsamen Stunden genoss, er konnte dabei nie grenzenlos glücklich sein, da er immer wusste, dass sie nicht bei ihm blieb, sondern zurück in ihr eigenes Leben ging.
Riley gab ihm die Hand.
„Falls wir uns nicht mehr sehen: Danke, dass du mal wieder meiner Freundin aus der Patsche hilfst.“
Angel lächelte vorsichtig. Wenn er wüsste...

Gemeinsam liefen sie über den Friedhof. Hin und wieder pflöckten sie einen Vampir, ansonsten redeten sie über die vergangenen Wochen, in denen sie sich nicht gesehen hatten.
Sie setzten sich auf eine Bank und Angel legte seinen Arm um sie. Sie küssten sich und Buffy drückte ihn fest an sich.
„Ich habe dich vermisst. Schön, dass du da bist.“
Er lächelte und gab ihr noch einen Kuss. Eine Weile saßen sie schweigen zusammen.
„Bist du eigentlich glücklich, so wie es ist?“ fragte er plötzlich.
Sie lehnte sich an ihn.
„Ja, schon irgendwie. Es ist nicht perfekt – und deshalb ist wohl auch der Fluch lahmgelegt – aber ich weiß, dass wir nichts besseres haben können.“
Angel schloss für einen Moment die Augen.
„Buffy, ich muss dir etwas sagen.“
Erschrocken sah sie ihn an und in ihren Augen konnte er ihre immer währende Angst sehen, er könnte ihre heimlichen Treffen beenden wollen.
Schnell legte er seine Hand unter ihr Kinn.
„Hey, ich habe dir doch gesagt, du sollst nicht einmal daran denken!“
Sie entspannte sich und musste lächeln, weil er immer genau wusste, wie sie dachte und fühlte.
„Tut mir leid. Also, was hast du auf dem Herzen?“
„Es gab... also wir... erinnerst du dich noch daran, als du damals bei mir in LA warst, nachdem ich dir heimlich mit dem Chumash geholfen habe?“
Buffy runzelte die Stirn.
„Ja, schon. Warum?“
„Ich weiß, du denkst, du warst nur 10 Minuten da, doch in Wirklichkeit war es ein ganzer Tag.“ sagte er gerade heraus.
„Wie...“
Angel stand auf.
„Lass uns zu dir gehen. Ich erzähle es dir auf dem Weg.“

Sie saßen schon eine halbe Stunde auf Buffy’s Bett und sie hang noch immer an seinen Lippen. Sie konnte es einfach nicht fassen. Angel war ein Mensch und sie waren glücklich gewesen – wirklich glücklich.
Tränen liefen ihr unkontrollierbar über die Wangen, als er ihr von der letzten Minute dieses Tages berichtete.
„Ich werde es niemals vergessen, hast du gesagt. Und eine Sekunde später standen wir wieder in meinem Büro... und dann bist du gegangen.“
Sie sah in seine Augen und entdeckte ein verräterisches Schimmern.
Sie löste sich aus ihrer Erstarrung und schlang ihre Arme um seinen Hals.
„Es tut mir so leid.“ flüsterte sie.
Angel sah sie an und der traurige Ausdruck war einem Lächeln gewichen.
„Nein, das ist doch Blödsinn. Es war meine Entscheidung. Und ich würde sie immer wieder so treffen, um dich zu schützen. Ich liebe dich, Buffy.“
Küssend legten sie sich zurück und verbrachten die letzten Stunden der Nacht in Liebe vereint.
Als es bereits dämmerte lagen sie noch immer wach in Buffy’s Bett.
Buffy lag auf Angel’s Brust und sie stellte sich vor, wie es wohl war, sein Herz schlagen zu hören.
„Meinst du, wir dürfen irgendwann wieder vollkommen glücklich sein – für immer?“
Er strich ihr über das Haar.
„Ich weiß es nicht.“
Sie hörte den Schmerz in seiner Stimme und ihr wurde bewusst, wie sehr die Erinnerungen an diesen einen Tag ihm weh tun mussten. Unbemerkt wischte sie sich eine Träne aus den Augen.
„Hey, lass uns nicht mehr darüber nachdenken. Wir leben hier und jetzt.“ sagte sie schnell und küsste ihn auf die Nasenspitze. „Und hier und jetzt haben wir noch ein bisschen Zeit, bis Willow von Tara wieder kommen wird und ich mich bei Riley melden muss.“ sie lächelte ihn verführerisch an und er zog sie küssend zu sich.

Eigentlich hätten sie nach ihrem Liebespiel aufstehen wollen, doch erschöpft von der Nacht schliefen sie eng umschlungen ein.
Leise klopfte Willow an und als sie keine Antwort bekam, trat sie ein. Sie lächelte bei dem Anblick der beiden Jäger aneinandergekuschelt im Bett. Hatte sie es sich doch gedacht. Diese neue Freundschaft zwischen den Beiden war doch etwas zu unglaubwürdig gewesen. Sie lächelte. Wie süß sie immer noch zusammen aussahen. Doch dann runzelte sie die Stirn. Mein Gott, es hätte auch Riley sein können, der in das Zimmer gekommen wäre. Und in LA wartete Angel’s Freundin auf seine Rückkehr.
Sie ging an Buffy’s Bett und tippte ihr auf die Schulter.
„Buffy, wach auf. Wir müssen zum Unterricht.“ Und eigentlich muss ich dir eine Standpauke halten, fügte sie still hinzu.
Langsam öffnete Buffy die Augen und sah in das Gesicht ihrer besten Freundin. Erschrocken drehte sie sich zu Angel und sah in welcher Situation sie sich befanden. Sie sah Willow entschuldigend an und bedeutete ihr, leise zu sein, um ihren Vampir nicht zu wecken.
Schnell machte sie sich fertig und legte Angel einen Zettel hin. Da die Sonne bereits aufgegangen war, musste er wohl oder übel den Tag in ihrem Zimmer verbringen. Sie hoffte, er würde ausschlafen können, dann wäre sie auch bald wieder vom Unterricht zurück.
Sie folgte Willow nach draußen. Ihr war mehr als unbehaglich zumute, da sie nicht wusste, wie sie reagieren würde.
„Ich weiß, dass es falsch ist, Will. Aber...“
„Nein, Buffy, sag nichts. Ich glaube, nein, ich kann es schon verstehen. Trotzdem ist es nicht richtig. Ich meine, was ist mit Riley und Lucy? Warum seit ihr nicht ehrlich und gebt zu, dass ihr wieder zusammen seid?“
Buffy atmete tief durch und versuchte in wenigen Worten ihrer Freundin zu erklären, wie der Stand der Dinge lag.
Willow sah sie geschockt aber auch mitleidig ein.
„Oh Mann, ihr dürft nur zusammen sein, indem ihr andere belügt und betrügt. Das Schicksal denkt sich wirklich immer nettere Sachen für euch aus.“
„Natürlich haben wir die Wahl. Wir müssen es ja nicht tun...“
Willow nickte.
„...aber es ist das einzige, das wir haben können. Entweder das oder nichts. Ich kann ihn nicht vergessen, Will. Es geht einfach nicht. Ich liebe ihn zu sehr.“ Buffy’s letzte Worte waren nur noch ein heiseres Flüstern und Tränen liefen über ihr Gesicht.
Willow nahm sie in die Arme.
„Ist schon okay.“
Buffy sah sie mit Tränen überströmten Gesicht an.
„Und du findest es nicht furchtbar und redest deswegen kein Wort mehr mit mir?“
Die Hexe musste lachen und verdrehte die Augen.
„Ach Buffy, mir ist es doch lieber, dich wenigstens ein bisschen glücklich zu sehen, als so traurig.“
Buffy lächelte erleichtert.
Während ihrer Vorlesung berichtete sie ihr wie das ganze begonnen hatte und was seitdem passiert war. Willow war erstaunt, wie lange Buffy es geschafft hatte, ihr Doppelleben geheim zu halten. Sie verfluchte die Mächte der Ewigkeit oder wer auch immer dafür verantwortlich war, dass ihre Freundin so viel ertragen musste.
Gegen Nachmittag gingen sie wieder zurück in ihr Zimmer. Buffy war so ausgelassen wie schon lange nicht mehr. Endlich hatte sie ihr Geheimnis jemandem anvertrauen können. Und jetzt standen ihr noch ein paar schöne Stunden mit Angel bevor.
„Na mein Engel, ausgeschlafen und bereit zur nächsten Runde?“ fragte sie im Eintreten. Doch der Vampir lief unruhig im Zimmer auf und ab. Als er sie sah, ging er gleich auf sie zu.
„Buffy, ich kann leider nicht mehr bleiben. Wesley hat angerufen. Ein Schmetterlingsdämon hat Cordelia in seinen Bann gezogen. Ich muss sobald es dämmert zurück nach LA.“
Buffy sah ihn erschrocken an. Doch bevor sie etwas sagen konnte, mischte sich Willow ein.
„Ein Schmetterlingsdämon, hast du gesagt? Ich glaube ich weiß, wie man seinen Bann bricht.“
Angel und Buffy sahen sie erstaunt an.
„Nun, Giles und ich sind bei der Suche nach einem anderen Insektendämon auf ihn gestoßen und ich habe mir das Ritual gemerkt, ich weiß auch nicht warum.“ Sie zuckte mit den Schultern.
„Das nenne ich mal einen rettenden Zufall. Kannst du alles dazu besorgen und mit mir – uns nach LA kommen?“ fragte Angel.
Willow nickte und machte sich mit Buffy gleich auf in den Zauberladen.
Buffy ging noch schnell zu Angel und küsste ihn.
„Wir sind vor Sonnenuntergang zurück, damit wir auch gleich los können.“
Angel sah wegen des Kusses erst Buffy und dann Willow entsetzt an, doch beide grinsten nur.
„Will weiß es. Sie hat uns heute Morgen sozusagend in flagranti erwischt.“
Er schaute Buffy’s Freundin mit einem gequälten und unsicheren Gesichtsausdruck an. Willow sah in seine braunen Augen und konnte wieder einmal nur zu gut verstehen, dass es Buffy unmöglich war, ihm zu wiederstehen oder gehen zu lassen.
„Hey, macht euch doch beide nicht so fertig deswegen! Seht mich an, ich bin plötzlich in ein Mädchen verliebt, ist das moralisch so unbedenklich?“ sie grinste und zog Buffy mit sich raus, damit sie endlich loskamen.

Als die drei im Büro von ‚Angel Investigation’ ankamen, herrschte dort stilles Chaos. Gunn, Wesley und Lucy bereiteten hektisch alles für das bevorstehende Ritual vor, versuchten dabei jedoch jedes Geräusch zu vermeiden, da die arme Cordelia leichenblass, in eine Art Kokon gefangen auf der Couch lag und nicht geweckt werden durfte.
Willow machte sich sofort daran, den anderen zu helfen, um schließlich das Ritual durchzuführen.
Eine halbe Stunde später öffnete Cordelia langsam die Augen. Als sie sah, dass sie gefangen war, flackerte Panik in ihren Augen auf, doch Angel ging sofort zu ihr und redete ihr beruhigend zu. Zusammen entwirrten sie die Stränge des Kokons und Cordelia war befreit.
Erst jetzt begrüßten sich alle richtig und dankten Willow und Buffy für ihr schnelles Einspringen. Lucy stand die ganze Zeit an Angel’s Seite und es war deutlich zu sehen, wie glücklich sie über sein Wiederkommen war.
Buffy war die Situation noch unangenehmer als bei ihren sonstigen Besuchen, da Willow die beiden ebenfalls beobachtete und sich bestimmt ihren Teil dazu dachte.
„So, wir müssen aber auch gleich wieder los. In Sunnydale treiben sich schließlich immer noch die Vampire rum.“ sagte Buffy mit einem schiefen Grinsen.
Angel sah sie fragend an. „Soll ich wieder mit kommen, oder schaffst du es allein.“
Sie sah, wie Lucy sich noch enger an ihn schmiegte und hätte am liebsten ‚Ja, du musst mitkommen!’ gerufen, doch sie sah auch den traurigen Gesichtsausdruck von Angel’s Freundin und besann sich.
„Nein, ist schon okay. Sollte es wiedererwartend doch zu hart werden, kann ich mich ja melden.“
Keine zwanzig Minuten später standen Willow und Buffy schon am Busbahnhof.
„Es tut dir weh ihn mit ihr zu sehen, oder?“ fragte Willow nach einer Ewigkeit des Schweigens.
Buffy sah sie an und ihre Freundin entdeckte die Tränen in ihren Augen.
„Es muss so sein, Will. Das ist unser Schicksal und ich muss mich mit dem zufrieden geben, was ich haben kann.“ Auch wenn es mir langsam aber sicher das Herz zerreißt, fügte sie im Stillen hinzu.
Willow entschied das Thema nicht wieder anzusprechen. Sie würde Buffy so gut es ging unterstützen und ihr dabei helfen, ihre Treffen mit Angel vor allen geheim zu halten.

*****

Dank Willow’s Beihilfe konnten sich Angel und Buffy noch öfter sehen, als vorher. Meistens kam von der rothaarigen Hexe der Vorschlag zur Zusammenarbeit und oft fuhr sie auch mit nach LA, um jeden Verdacht im Keim zu ersticken.
Sie hoffte, den Beiden somit zu noch mehr Glück zu verhelfen, doch sie musste bald sehen, dass mit der Zeit nur der Schmerz zunahm.

Die Jägerin hatte jedes Mal mehr Schwierigkeiten sich wieder von Angel zu trennen. Oft konnte sie den Gedanken an den bevorstehenden Abschied schon kurz vor dem Treffen nicht mehr ertragen. Sie versuchte sich jede Sekunden, die ihr mit Angel vergönnt war einzuprägen, damit sie in der übrigen Zeit davon leben konnte.
Auch Angel litt unter der Situation. Hatte er sich anfangs über das Geschenk ihrer gemeinsamen Zeit gefreut, verfluchte er nun wieder ihr Schicksal, niemals wirklich glücklich sein zu dürfen.
Bei ihren Treffen klammerten sie sich wie Ertrinkende aneinander, gequält von dem Wissen, sich wieder loslassen zu müssen.
Nach außen hin versuchten sie den Schein zu wahren, dass alles in bester Ordnung war, doch nach fast zwei Jahren zwischen wenigen glücklichen Stunden und viel getrennter Zeit dazwischen, waren sie innerlich zerfressen.
Doch es gab keinen Ausweg, denn sie durften noch immer nicht zusammen sein. Über die Möglichkeit, sich entgültig zu trennen, so wie Angel es schon einmal versucht hatte, sprachen sie nicht, denn keiner von ihnen hätte das überstanden.

*****

Buffy saß einmal mehr mit Willow in ihrem Zimmer und weinte. Angel war gerade wieder nach LA zurückgekehrt und sie ertrug seine Abwesenheit nicht.
„Ich kann nicht mehr, Will. Ich weiß nicht, wie ich das noch länger durchhalten soll. Immer diese Ungewissheit, wie lange ich ohne ihn leben muss. Er ist erst eine halbe Stunde weg und ich vermisse ihn so sehr.“
Willow liefen ebenfalls Tränen über die Wangen, da es sie sehr mitnahm Buffy so leiden zu sehen. Doch sie konnte ihr nicht helfen, niemand konnte das.

Angel fuhr viel zu schnell über den Highway. Er hasste es so sehr, sie zurückzulassen. Warum konnte er nicht einfach für immer bei ihr bleiben?
Mehr als schlecht gelaunt betrat er sein Büro. Seine Freunde warteten auf ihn, doch es wäre ihm lieber gewesen, sie täten es nicht. Er wollte allein sein.
„Hallo Leute. Nett, dass ihr noch auf seid, aber ich bin total erledigt. Ich lege mich erst einmal hin. Tut mir leid, mein Schatz.“ er gab Lucy schnell einen Kuss und wollte schon zu seinem Appartement runter gehen, als Gunn ihn aufhielt.
„Ich fürchte daraus wird nichts, Boss. Es wartet Arbeit auf dich. Ein Dämon des Schicksals hat sich in einer verlassenen Sporthalle eingenistet und wir bzw. du solltest ihn vernichten, bevor er etwas anstellt.“
Angel verdrehte entnervt die Augen und machte wieder kehrt.
„Ein Schicksalsdämon, also. Na, wie passend!“
Wesley sah ihn irritiert an.
„Wieso passend?“
„Vergiss es. Was hat dieser Dämon vor? Worauf muss ich achten? ... Ach, sag mir einfach wo er ist, der Rest findet sich.“
Wesley gab ihm die Adresse der Sporthalle und bevor noch jemand etwas sagen konnte, war Angel verschwunden.
„Pass auf dich auf!“ rief Lucy ihm hinterher und sah dann bedrückt in die Runde. „Er ist sicher nur müde. Morgen wird er bestimmt wieder besser drauf sein.“ versuchte sie das Verhalten ihres Freundes zu erklären.
Die anderen nickten und versuchten das Thema zu wechseln. Plötzlich schrie Cordelia auf und krümmte sich unter einer Vision. Gunn hielt sie in den Armen und wartete, bis sie etwas sagen konnte. Sie begann am ganzen Körper zu zittern und sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht.
„Angel... er schafft es nicht!“ presste sie hervor, ehe sie ohnmächtig wurde.
Wesley und Gunn sahen sich erschrocken an. Sie sprangen auf und sahen nur noch die Tür ins Schloss fallen – Lucy war schneller gewesen als sie.

Angel ging auf die Sporthalle zu. Ein merkwürdig gelbes Licht war durch die Fenster zu sehen. Er trat die Eingangstür ein und schritt auf die Mitte der Halle zu, wo der Dämon auf dem Boden saß.
„Sorry, dass ich störe, aber ich habe gehört, du willst vernichtet werden?!“ sagte Angel lässig, als er näher auf die Gestalt zuging.
Diese stand auf und drehte sich zu ihm. Angel wurde von dem hellen Licht geblendet, dass der Dämon ausstrahlte.
„Angel, der Vampir mit Seele, richtig? Ich habe schon eine Menge von dir gehört.“
„Und es wird das letzte sein, dass du gehört hast.“ erwiderte Angel. Er war etwas verwirrt, da das Licht ihn benommen machte.
Die Gestalt stieß ein herzliches Gelächter aus. Angel nutzte die Gelegenheit, machte einen Satz nach vorn und stieß den Dämon um. Er konnte ihm ein paar harte Schläge versetzen, doch er spürte, wie er immer schwächer wurde. Das Licht schien ihm seine Kräfte zu rauben und er konnte nichts dagegen tun.
Noch einmal ertönte das Lachen und Angel bäumte sich ein letztes Mal auf, um sich zu wehren. Doch es hatte keinen Sinn. Er fühlte den letzten Funken Leben aus sich fließen und sah die Dunkelheit auf sich zukommen. Er schloss die Augen.

Lucy rannte und rannte. Endlich kam sie an der Halle an und sah das helle Licht, dass die ganze Halle zu umgeben schien.
„Nein!“
Wesley hatte ihr alles über den Dämon erzählt und sie wusste, dass sie zu spät kam.
Sie lief durch die aufgebrochene Tür und sah Angel in der Mitte der Halle liegen. Von dem Dämon war keine Spur mehr, nur das Licht war noch da.
„Angel!“ schluchzend warf sie sich neben ihn.
„Buffy?“ hörte sie ganz schwach seine Stimme an ihrem Ohr.
„Nein, ich bin es Lucy.“
Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände.
„Lucy... ich liebe... sag Buffy...“ seine Stimme brach und er sackte entgültig in sich zusammen. Eine Sekunde später zerfiel er zu Staub.
Langsam und mit leerem Blick stand Lucy auf und verließ die Halle. Sie wusste, was sie zu tun hatte.

*****

Es klopfte.
„Ich komme.“ rief Buffy und ging zur Tür.
Vor ihr stand Lucy, ganz in schwarz gekleidet und völlig verweint.
Buffy erschrak zu Tode. Sie weiß es, sie hat es herausgefunden...
„K...kann ich rein kommen?“ Ihre Stimme war nur ein heiseres Flüstern
Buffy nickte.
„Es ist wegen Angel, er ist...“ sie brach ab und versuchte die Fassung wieder zu erlangen. „Er ist tot, ein Dämon...“
„Nein! Das ist nicht wahr. Nein...“ Buffy spürte, wie ihre Beine nachgaben. Verzweifelt stützte sie sich auf einer Kommode ab und sank langsam zu Boden.
Lucy hockte sich zu ihr.
„Es tut mir so leid...“ flüsterte sie.
Buffy schüttelte den Kopf, sie konnte es nicht fassen. Alles drehte sich und sie hatte Angst ohnmächtig zu werden. Dann bemerkte sie, was Lucy gerade gesagt hatte.
„Wieso...“
„Ich weiß, dass er dich über alles geliebt hat – noch immer. Und ich kann sehen, wie sehr auch du ihn geliebt hast. Es tut mir so schrecklich leid.“
Vorsichtig nahm sie die Jägerin in den Arm und gemeinsam weinten sie um den einzigen Vampir mit Seele, den es je gegeben hatte.


EPILOG

Langsam geht Buffy über den Friedhof. Sie ist überrascht, dass es ihr gelingt, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Überhaupt ist sie erstaunt, wie sie es geschafft hat, die letzten Wochen zu überstehen.
Nachdem Lucy gegangen war, hatte sie es den Anderen gesagt. Alle hatten versucht sie zu trösten, doch sie waren gescheitert. Willow, Xander, Giles, ihre Mom. Sie hatten alle miterleben müssen, wie sie immer mehr in ihrer Verzweiflung versunken war.
Sie hatte sich von Riley getrennt, da es ihr zu unfair vorkam ihn mit ihrem Leid zu belasten.
„Ich weiß, du hast mich nie so sehr geliebt wie ihn. Aber ich danke dir, dass du mit mir zusammen warst.“ waren seine letzten Worte gewesen, bevor er zurück in seine Heimatstadt gegangen war.

Sie ist angekommen. Leise betritt sie die Gruft. Sie weiß, dass er da ist, wo sollte er sonst sein am helllichten Tag?
Der platinblonde Vampir steht vor ihr.
„Jägerin, was verschafft mir die Ehre?“ er grinst sie lüstern an.
„Töte mich!“
Sein Grinsen verwandelt sich in einen ungläubigen Gesichtsausdruck.
„Bist du jetzt völlig durchgedreht, Blondie?“ fragt er sie, doch er weiß, dass sie es nicht ist. Er weiß, um was es geht.
Sie sieht ihm in die Augen.
„Ich weiß, was du für mich empfindest. Du tust uns beiden damit einen Gefallen.“
Erzürnt schaut er sie an. Woher weiß sie von seinen Gefühlen? Er holt Luft, um ihre Behauptung abzuweisen, doch er besinnt sich. Was spielt es noch für eine Rolle?
„Nein! Ich kann das nicht. Buffy...“
Er schweigt, als er sieht, dass sie weint.
„Bitte, Spike. Ich kann es nicht selber tun. Es klappt nicht. Wahrscheinlich kann eine Jägerin sich nicht selbst umbringen, nur opfern.“
Er sieht zu ihr hinunter und weiß, dass sie es ernst meint. Er sieht die Verzweiflung in ihrem Blick.
Langsam streckt sie ihre Hand aus und reicht ihm ihren Pflock. Er nimmt ihn und schaut ihr noch einmal in die Augen. Dann tritt er auf sie zu, nimmt sie in den Arm und küsst sie; gleichzeitig rammt er den Pflock mitten in ihr Herz.
„Danke...“ haucht die stärkste Jägerin aller Zeiten und bricht tot zusammen.
Neben ihr sackt ihr Erlöser in die Knie.
„Buffy...“ sein Blick starr auf sie gerichtet, nimmt er den Pflock wahr, der noch immer in ihrer Brust steckt. Mit einem letzten verzweifelten Aufstöhnen, wirft er sich auf sie – und zerfällt zu Staub.

Die Tür zur Gruft wird aufgerissen und Willow stürmt hinein. Sie sieht Buffy am Boden und den Staubhaufen daneben.
Doch es bleibt ihr keine Zeit darüber nachzudenken. Sie stürzt auf ihre Freundin zu. Sofort beginnt sie mit einem Reanimationszauber.

Buffy hat das Gefühl zu schweben. Überall ist Licht und es ist so warm.
Eine Gestalt nähert sich ihr.
„Angel?“
Er lächelt sie an.
Ja. Das hier ist meine wahre Bestimmung. Ich bin jetzt ein echter Engel – schau.
Er dreht sich ein wenig und sie sieht kleine Flügelchen an seinem Rücken. Tränen laufen über ihre Wangen.
Doch plötzlich spürt sie, wie sie zurückgezogen wird. Das Licht verblasst und es wird kälter. Verzweifelt schaut sie zu der kleiner werdenden Gestalt Angel’s.
„Nein, ich will bei dir bleiben!“ ruft sie ihm verzweifelt zu.
Es ist deine Entscheidung, Buffy. Ich werde auf dich warten.
Flatternd öffnet sie die Augen und sieht in Willow’s Gesicht, die immer noch mit dem Zauber beschäftigt ist.
„Will, hör auf.“
Erschrocken sieht die Hexe zu ihr hinunter.
„Lass mich gehen. Angel wartet auf mich; dort können wir zusammen sein.“
Tränen tropfen von Willow’s Gesicht und sie lässt die Hände sinken. Sie versucht etwas zu sagen, doch ihre Stimme versagt. Langsam nickt sie.
„Danke. Sag den anderen, dass ich endlich glücklich sein werde...“ damit fallen ihre Augen wieder zu und mit einem Lächeln im Gesicht geht die blonde Jägerin entgültig aus dieser Welt.

Er empfängt sie lächelnd und küsst sie.
Du bist zurückgekommen.
Ja, mein Engel, ich bleibe bei dir.
Und ich lasse dich nie wieder gehen!

Willow hockt noch immer neben dem toten Körper ihrer besten Freundin und beginnt hemmungslos zu weinen. Doch sie merkt, dass sich unter die Tränen der Trauer auch Tränen der Freude mischen – Freude darüber, dass Buffy und Angel endlich ihr Glück gefunden haben.



ENDE

nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber