Melanies FanficForum

Willkommen auf meinem Buffy und Angel Fanfiction Forum. Ich wünsche euch viel Spaß beim Stöbern. Viele Grüße Mel:))
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender BookmarksBookmarks
Childe of Sire

Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite: 1, 2
Autor Beitrag
SPIKEmarsters

Administrator

Beiträge: 272
Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 05.06.04, 23:52  Betreff: Re: Childe of Sire  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Heychen!!!!

Was für Teil...WOW...
Spike hat Angel KO gehauen :D , was für ein Hammer, ob der wirklich Sauer ist??? :confused:
Vielleicht spielt er das ja nur irgendwie und inerlich sehnt er sich nach Spike, ich glaube wirklich nicht das Angel sp kühl sein kann :rolleyes: , deswegen warte ich gespannt auf den nächsten Teil der hoffentlich bald kommt. ;p

Lg Nicki

Es ist ein Gesetz im Leben: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, so öffnet sich dafür eine andere. Die Tragik jedoch ist, dass man meist nach der geschlossenen Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.

André Gide
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
SpikesChild
William the Bloody

Moderator

Beiträge: 91
Ort: Bayern



New PostErstellt: 07.06.04, 20:36  Betreff: Re: Childe of Sire  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  




Spikes Sicht ~ Angels Sicht


Teil 6

LA, 2000

Acht Tage. Acht verfluchte Tage bin ich jetzt schon hier und es ist nichts geschehen. Acht verfluchte Tage schlafe ich schon auf dieser verfluchten Couch und er hat nicht einmal gefragt, ob ich zu ihm ins Bett gehen möchte. Acht verfluchte Tage langweile ich mich hier zu Tode! Acht verfluchte Tage ernähre ich mich jetzt schon von diesem ekligen kalten Schweineblut. Seit acht Tagen warte ich jetzt darauf, dass er irgendwas sagt, oder tut. Doch es geschieht absolut nichts. Wir reden kaum miteinander. Jeden Tag geht er rauf ins Büro und erfüllt irgendwelche Missionen, wo er irgendwelche Menschen rettet. Wenn er dann runterkommt, ist er müde und erledigt. Nicht ein Mal sprachen wir über uns, oder über die alten Zeiten. Nicht ein Mal hat er mir erklärt, warum er mich überhaupt mit hierher gebracht hat. Und ich habe ihn das mehr als nur einmal gefragt!

Wenn nicht bald irgendwas geschieht, dann dreh ich noch durch! Das ist viel mehr, als meine Geduld ertragen kann! Ich muss endlich etwas unternehmen. Jetzt und hier gleich sofort auf der Stelle!

Er ist gerade damit beschäftigt eine seiner Waffen zu reinigen. Es ist ein schönes altes Schwert. Ich trete zu ihm heran. Irgendwie muss ich ihn dazu bringen mit mir zu reden.

„Schönes Schwert.“

„Danke.“

„Woher hast du es?“

„Von einem Dämon, den ich getötet habe.“

„Dann hat es sich ja gelohnt ihn zu töten.“

„Ich habe ihn nicht wegen des Schwertes getötet.“

„Sicher.“

„Spike, was willst du von mir?“

„Die Frage sollte lauten, was willst DU von MIR?!“

„Was meinst du?“

„Du weißt genau was ich meine! Wehalb hast du mich hierher geschleppt?“

„Du brauchtest Hilfe.“

„Unsinn! Ich brauchte keine Hilfe und das weißt du genau! Also warum hast du es getan?“

Er starrt mich an und scheint selbst nach einer Antwort zu suchen. Sein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von mir entfernt. Wenn ich es jetzt nicht wage, werde ich es nie tun. Ich bewege mich schnell vorwärts und presse meine Lippen auf seine. Seit acht Tagen will ich das jetzt schon tun. Acht Tage lang betrachtete ich seine Lippen und sehne mich danach sie zu spüren. Doch irgendwie hab ich mir das ein bisschen anders vorgestellt. Vielleicht mit etwas mehr Initiative von seiner Seite. Er starrt mich mit weit aufgerissenen Augen an und rührt sich keinen Millimeter. Er stößt mich schließlich sogar von sich.

„Was tust du da?“

Was soll die Frage? Ich denke was ich getan habe ist ziemlich eindeutig. Und eindeutig ist auch der Blick, den er mir jetzt zuwirft. Offensichtlich ist er von meiner Kuss-Aktion ziemlich schockiert! Fein! Damit ist mir jetzt wenigstens klar, dass er sich einen Dreck um mich schert! Das ganze hier war also nichts weiter als eine seiner Missionen, um den Hilflosen zu helfen. Scheinbar bin ich für ihn nichts anderes als ein hilfloser Krüppel, der sich nicht mehr selbst ernähren kann. Er kann mich mal!

„Spike, wo willst du hin?“

„Nachhause!“

„Spike!“

„Wage es ja nicht mich mit deinem Sireton zu zwingen bei dir zu bleiben, hörst du! Ich habe die Schnauze voll von dir! Ich habe die Schnauze voll von deiner Hilfe! Ich brauche deine Hilfe nicht. Und noch viel weniger brauche ich dich! Also lass mir verflucht noch mal meine Ruhe!“

Ich bin so sauer auf ihn! Ich hasse ihn! Warum zum Teufel schleppt er mich bis hierher und gibt mir das Gefühl, dass ihm was an mir liegt, obwohl ich ihm vollkommen egal bin? Und wieso will er mich nicht mehr? Warum verflucht ist er dann überhaupt zu mir in meine Gruft gekommen und erzählt mir irgendeinen Mist von seiner Seele? Warum ist er so ein riesiger Vollidiot?

Und warum verdammt, hab ich mir von ihm nicht etwas Geld geklaut, damit ich wenigstens mit dem Bus nach Sunnydale fahren kann. Ich fürchte ich muss mich nach einer Mitfahrgelegenheit umsehen.

****

Der Truckerfahrer hat noch langweiligere Musik in seinem Führerhaus, als Angel in seinem Auto. Die Fahrt nach Sunnydale kam mir vor, als hätte sie hundert Jahre gedauert. In der Tat sind mir die letzten hundert Jahre kürzer vorgekommen, als diese eine Fahrt hierher. Die ganze Zeit musste ich an ihn denken. An diesen verfluchten Vollidioten! Warum tut er das? Fühlt er denn gar nichts mehr für mich? Auch wenn er diese Seele hat, müsste er doch fähig sein zu lieben. Zumindest behaupten alle von mir, dass ich nicht fähig dazu sei und ich bin es, obwohl ich keine verfluchte Seele habe. Also müsste Angel es auch können. Mich lieben mein ich.

Warum also liebt er mich nicht mehr? So wie er sprach, als er mich in meiner Krypta besucht hatte, klang es, als würde er mich noch lieben. Doch nach seinem Verhalten in LA zu urteilen scheint es nicht so zu sein, als dass er mich lieben würde. Vielleicht kann er mich nicht lieben, weil ich böse bin. Weil ich keine Seele habe, so wie er. Vielleicht ist das der Grund. Könnte es echt daran liegen? Oh ich dreh hier noch durch. Mir raucht schon der Kopf! Ich muss endlich eine Antwort finden. Ich muss irgendjemanden fragen.

****

Ich kann nicht glauben, dass ich das jetzt echt tun werde. Ich fasse es nicht. Warum ist niemand hier, der mich aufhält! Könnte jetzt nicht einfach die Welt untergehen? Das würde mich davor bewahren mich total lächerlich zu machen.

„Spike? Was willst du? Ich dachte du wärst in LA? Und was zu Geier tust du hier bei mir?“

„Halt die Luft an, Xander. Ich muss dich was fragen. Kann ich reinkommen?“

„Du? Musst MICH was fragen?“

Spreche ich undeutlich? Oder hat der Fettklops Bohnen in den Ohren?

„Das sagte ich doch gerade, oder? Also was ist? Lässt du mich jetzt rein?“

Er schaut mich an, als wolle ich ihn auffressen. Als ob ich das jemals tun wollte. Selbst wenn ich könnte, würde ich keinen Schluck von ihm wollen! Bei der Ernährungsweise, die der Kerl hat!

Na endlich! Ich dachte schon er lässt mich ewig vor seiner Türe stehen.

„OK, lass hören. Was muss der ach so große und unbezwingbare William der Blutige mich bescheidenen Xander Harris fragen?“

Denkt er ich bin zum Scherzen aufgelegt? Am liebsten würde ich ihm ordentlich Kontra geben, doch ich brauche echt dringend ein paar Antworten.

„Ich will etwas von dir wissen. Stell dir vor Anya wäre wieder böse, Könntest du sie dann immer noch lieben?“

„Was? Wie kommst du auf so was? Anya ist nicht böse und sie wird es auch nicht werden.“

„Komm schon Xander! Stell dir vor sie ist sauer auf dich. Sagen wir mal du lässt sie vor dem Traualtar stehen. Sie wird wieder zur Rachedämonin und ist somit wieder böse. Könntest du sie dann trotzdem noch immer lieben?“

„Spike! So etwas würde ich niemals tun! Das ist vollkommen Absurd!“

Irgendwas in meinem Hinterkopf sagt mir, dass die Idee gar nicht so absurd ist, doch eigentlich spielt das jetzt keine Rolle.

„Du sollst es dir ja nur vorstellen! Ist das denn so schwer zu versteh’n? Angenommen Anya wäre wieder ein Dämon. Könntest du sie dann noch genauso lieben, wie du es jetzt tust?“

„Ich hab zwar keine blassen Schimmer was das Ganze hier eigentlich soll, aber nur damit du endlich Ruhe gibst. Ja, ich würde sie noch immer lieben. Natürlich würde ich das tun. Anya ist mein Leben! Ich würde sie lieben bis ans Ende der Tage! Bis in den Tod, wenn es sein müsste.“

„Hah! Und warum kann er das nicht tun?“

„Er? Von wem sprichst du?“

„Na er! Äh… na der Kerl aus der TV-Serie, die jeden Mittwoch läuft, ach vergiss es. Ist nicht so wichtig.“

„Spike ist alles in Ordnung mit dir? Du wirkst ziemlich seltsam.“

„Ja ist das denn ein Wunder? Ich werde nach LA entführt und muss mich tagelang von kaltem Schweineblut ernähren und alles was ich bekomme ist eine verflucht harte Couch! Da war meine Gruft noch bequemer!“

„Hat Angel dich etwas gezwungen all diese schrecklichen Dinge zu ertragen?“

Warum habe ich nur das Gefühl dass er sich über mich lustig macht?

„Ach verpiss dich!“

„Du stehst in meiner Wohnung, Spike! Verpiss du dich gefälligst!“

„Gern!“

Ich verlasse das stinkende Kellerverlies dieser kleinen Kröte und stapfe wütend davon. Irgendwie hat das auch nichts gebracht. Ich bin noch immer genauso ratlos wie vorher. Ich schätze ich werde drastischere Maßnahmen ergreifen müssen. Und wenn es das Letzte ist, was ich auf Erden tu. Ich hab jetzt einen neuen Plan und dieser hier wird bestimmt funktionieren.

Ich hab die Schnauze voll von meinem beschissenen Leben. Ich will meine Tage nicht mehr allein auf einer kalten Steinplatte verbringen. Ich will wieder ein Teil einer Familie sein. Vampire brauchen eine Familie. Ich will wieder Teil seiner Familie sein. Und wenn dies bedeutet, dass was geopfert werden muss, dann werde ich das tun! Jawohl!

****

LA, 2000

Ich bin der größte Idiot, den es auf Erden gibt. Er hat mich verlassen. Ich hab ihn gehen lassen. Er ist einfach so gegangen. Er hat mich geküsst! Gott, wie ich diese Lippen vermisst habe! Doch was sollte ich denn tun? Natürlich habe ich gemerkt, wie sehr er sich nach mir sehnt. Natürlich habe ich sein Verlangen gespürt! Schließlich bin ich sein Sire. Doch was hätte ich denn bitte tun sollen? Hätte ich zugelassen, dass wir uns lieben – denn nichts anderes hätten wir getan – wäre ich das Risiko eingegangen meine Seele zu verlieren! Ich habe eine Mission. Ich bin hier um für meine Verbrechen zu büßen. Ich muss den Hilflosen helfen. Das ist meine Bestimmung! Nicht meine alte Liebe zu meinem Childe wiederaufleben zu lassen.

Auch, wenn es das ist, was ich mir mehr als alles wünsche. Gott, wie nervös war ich, als ich ihn hierher brachte. Er war wütend, weil ich ihn dazu gezwungen hatte, doch ich denke so wütend wie er äußerlich tat war er nicht wirklich. Als ich ihm den Verband abnahm und seine Brust nur kurz berührte, habe ich es gefühlt. Ich bin sicher er hat es auch gefühlt. Es war unglaublich. Es war genauso wie damals, als ich ihn das erste Mal nachhause brachte. Als ich ihn das erste Mal berührt habe. Gott, wie sehr hab ich diese Berührung vermisst! Wie sehr habe ich ihn vermisst! Was habe ich mir nur dabei gedacht ihn hierher zu holen? Das war das dümmste, was mir je eingefallen ist.

Er hat versucht sich von seiner besten Seite zu zeigen und mir zu helfen. Doch jeder seiner Versuche endete in einem Chaos! Als er mir im Kampf half, schlug er mich KO. Als er mich an einem Abend mit etwas warmem Blut überraschen wollte, ruinierte er mir meine Mikrowelle. Als er versuchte meine Wäsche zu waschen – ich schätze ihm war wirklich langweilig – ruinierte er mir zwei meiner Armanihemden. Ich bat ihn nichts mehr für mich zu tun und er war verletzt. Dann versuchte er mich zu provozieren. Ich wusste genau was er eigentlich damit bezwecken wollte. Ich wusste genau, dass er darauf hoffte, dass ich irgendwann wütend genug werden würde um ihn nach alter Manier zu bestrafen. Doch das hätte damit geendet, dass wir beide in meinem Bett landen und das konnte ich nicht riskieren. Also habe ich alles so gut es ging ignoriert. Ich habe ihn so gut es ging ignoriert.

Wenn ich aber allein unter dem heißen Wasserstrahl meiner Dusche stand, sehnte ich mich nach seiner Berührung. Ich stellte mir vor, wie er zu mir in die Dusche steigt und sein kühler Körper sich an mich drückt. Ich berührte mit meinen Lippen die kühlen Fliesen an der Wand und stellte mir vor, dass es seine Lippen wären. Das es sein Körper wäre, der sich an mich lehnt, während ich mich selbst gegen die kalte Wand lehnte. Ich stellte mir vor, wie seine Hand sich um meinen Ständer schließt und wie er beginnt gleichmäßig auf und ab zu streichen, während es meine eigene Hand war, die an meiner Härte pumpte. Solange bis ich mit einem erstickten Schrei in meiner eigenen Hand kam.

Wenn ich allein in meinem Bett lag, dachte ich daran, wie er nur wenige Meter von mir entfernt auf meiner Couch liegt. Ich stellte mir vor, wie er seinen nackten Körper erhebt und zu mir ins Schlafzimmer kommt. Wie er sich zu mir unter die Decke kuschelt und seinen nackten kühlen Körper an meine Seite drückt. Wie seine Hände beginnen meinen Körper zu erforschen. Ich stellte mir vor, wie er seine Beine vor mir spreizt und mich mit einem flehenden Blick bittet ihn zu nehmen. Ich stellte mir vor, wie ich zwischen seine Beine rutsche und mich in ihm vergrabe, während ich meinen steifen Schaft gegen das Lacken presste. Ich stellte mir vor, wie ich seinen Körper vor mich liegen sehe und seinen Kopf in meinen Händen halte, während ich meine Hände ins Kissen krallte. Ich stellte mir vor, wie ich immer und immer wieder in seine wundervolle enge Öffnung pumpe, während ich mich selbst immer und immer wieder gegen das Lacken presste. Solange bis ich meinen Schrei im Kissen erstickte und meinen Samen ins Lacken spritzte.

Und dann küsste er mich.

Ich war so überrascht und mein ganzer Körper schrie nach ihm. Er schrie nach mehr. Doch ich hatte Angst. Ich fürchtete meine Seele zu verlieren, wenn ich zuließe, dass wir uns auch nur ein weiteres Mal küssen. Denn allein dieser eine Kuss sendete tausende kribbelnde Funken durch meinen Körper.

Und dann ging er fort. Er ging fort und ich habe nichts unternommen um ihn aufzuhalten. Warum habe ich nicht versucht mit ihm zu reden? Warum habe ich ihm nicht erklärt was in mir vorgeht?

„Angel? Kann ich einen Moment mit dir reden?“

Ich kann jetzt wirklich keine wichtigen Gespräche mit Wesley gebrauchen. Ich hoffe es geht nicht um irgendwelche Dämonen, die ich bekämpfen soll.

„Worum geht es? Ich fühle mich nicht besonders, wenn es also nicht sehr wichtig ist, wäre ich dir dankbar, wenn du mich wieder allein lassen könntest.“

„Es ist aber wichtig! Ich muss mit dir über Spike sprechen.“

Oh bitte nicht das noch!

„Spike ist der letzte, über den ich jetzt sprechen möchte!“

„Das verstehe ich sehr gut. Genauer gesagt möchte ich auch über dich und Spike sprechen.“

„Was meinst du damit?“

„Angel, seit du Spike mit hierher gebracht hast, konnte ich deutlich sehen wie du dich verändert hast. Etwas belastete dich sehr stark. Du leidest richtig. Gibt es irgendetwas, worüber du vielleicht reden willst?“

„Nein. Es ist nichts. Und du brauchst dir über Spike auch keine Sorgen mehr machen. Er ist gestern Abend gegangen.“

„Ich mach mir keine Sorgen um Spike. Ich mach mir über dich Sorgen! Angel was ist los mit dir? Was macht dir an ihm so sehr zu schaffen? Hat es etwas mit eurer Vergangenheit zu tun? Ich habe mir erlaubt ein wenig zu recherchieren. Du und er, ihr hattet eine sehr enge Verbindung zu einander, nicht wahr?“

„Ja, das hatten wir.“

„Ist das der Grund? Hat er dich verletzt?“

„Nein. Es ist eher so, dass ich ihn verletzt habe.“

„Wieso? Erzähl es mir. Vielleicht kann ich helfen?“

„Ich fürchte mir kann keiner helfen.“

„Wie denkst du, hast du ihn verletzt?“

Ach Wesley, muss das jetzt wirklich sein?

„Ich habe ihn hierher gebracht und ihm das Gefühl gegeben, dass… dass ich… dass wir… ich denke er hat sich Hoffungen gemacht.“

„Er hat sich falsche Hoffnungen wegen euch beiden gemacht?“

„So falsch waren die Hoffnungen nicht. Es war meine Schuld. Ich hätte ihn nicht mit hierher nehmen sollen. Ich hätte ihm nicht von meinen Gefühlen erzählen sollen. Es war ein Fehler. Ich dachte er könnte mich verstehen, jetzt da er diesen Chip im Kopf hat. Und irgendwo tief in mir drin dachte ich, ich könnte vielleicht… ich meine… wir könnten vielleicht… ach vergiss es.“

„Du wolltest mit ihm wieder eine Verbindung eingehen?“

„Ich bin mit ihm verbunden Wesley. Er ist mein Childe! Eine stärkere Verbindung kann es kaum geben. Spike war immer etwas Besonderes. Er bedeutete mir mehr als Dru, oder Penn es taten. Weißt du, ich habe es einfach satt allein zu sein. Vampire sind nicht dafür geschaffen allein zu sein. Ich sehne mich nach der Nähe meiner Childer und der meines Sires. Doch ich könnte jetzt niemals mit Dru oder mit Darla zusammen leben. Ich könnte es nicht ertragen, wenn sie in meiner Gegenwart Menschen töten würden. Doch bei Spike ist das jetzt etwas anderes. Er kann keine Menschen mehr töten. Ich denke ich hatte wohl irgendwie die Hoffnung, dass ich mit ihm zusammenleben könnte. Ich hätte es mir jedenfalls gewünscht. Ich bin sogar sicher, dass er es auch gewollt hätte, doch ganz bestimmt nicht auf diese Art, wie ich es ihm bieten konnte.“

„Du meinst er wollte mehr Intimität?“

„So könnte man es beschreiben, ja.“

„Doch du fürchtest du könntest dadurch deine Seele verlieren?“

„Ja. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das passieren würde.“

„Und weshalb hat er dich nun verlassen?“

„Weil er glaubt, dass ich ihm nur helfen wollte um meine Schulden gegenüber der Menschheit zu tilgen. Er denkt er bedeutet mir nichts.“

„Und? Bedeutet er dir etwas?“

„Er bedeutet mir alles. Es machte mich fast verrückt, als ich bemerkte, dass er seit Tagen kein Blut zu sich genommen hat. Ich mache mir über ihn noch immer so große Sorgen wie ich es früher tat, als wir noch zusammen in einer Familie lebten. Ich hatte Darla getötet, um Buffy zu retten. Ich war dabei, als Penn starb und hätte ihn beinahe selbst getötet. Ich habe Doyle sterben sehen. Auch er war wie ein Teil meiner Familie. Genauso wie du und Cordelia es seid. Ich habe einfach schon zu viele Familienmitglieder sterben sehen. Ich hatte solche Angst, dass Spike etwas zustößt und wollte ihn bei mir festhalten, damit ich ihn beschützen kann. Verstehst du das?“

„Ja, Angel. Das verstehe ich sehr gut. Du hättest mit ihm reden sollen. Du hättest ihm von deiner Angst deine Seele zu verlieren erzählen sollen.“

„Du hast Recht. Das hätte ich tun sollen, doch jetzt ist es zu spät.“

„Unsinn. Das kannst du doch noch immer tun! Geh zu ihm und rede mit ihm.“

„Und was soll ich ihm dann sagen?“

„Sag ihm die Wahrheit.“

„Das würde doch nichts daran ändern, dass wir nicht zusammenleben können, also ist es so besser. Jetzt kann er mich weiter hassen und mir die Schuld daran geben, so wie er es schon die letzten hundert Jahre getan hat.“

„Angel, du könntest doch versuchen mit den Mächten der Ewigkeit über deine Seele zu sprechen? Vielleicht wissen sie einen Weg? Schließlich bist du ihr wichtigster Kämpfer. Solange die Gefahr besteht, dass du deine Seele wieder verlieren kannst, besteht auch die Gefahr, dass sie ihren Kämpfer verlieren. Vielleicht gibt es einen Weg wie man deine Seele festigen kann, ohne dass du sie in einem Moment vollendeten Glücks wieder verlierst.“

Die Mächte der Ewigkeit. Warum bin ich da nicht schon viel eher draufgekommen? Das ist eine Chance! Vielleicht helfen mir die Mächte der Ewigkeit. Wes hat Recht! Sie müssen mir einfach helfen! Solange ich meine Seele verlieren kann, besteht die Gefahr, dass sie ihren stärksten Kämpfer verlieren. Sie müssen mir helfen!

Ich muss es sofort versuchen. Ich muss sofort zu ihnen. Sofort!

„Angel, warte! Du brauchst eine Gabe!“

Eine Gabe? Ja Richtig. Die Mächte fordern immer ein Opfer. Was nehme ich mit? Verdammt. Ich brauche etwas. Schnell! Ist denn in diesem verfluchten Büro nichts was ich mitnehmen könnte? Ein Briefbeschwerer? Nein. Bücher über Dämonen? Ich fürchte die wird Wes noch brauchen. Einen Kugelschreiber? Werden mir die Mächte helfen, wenn ich ihnen einen Kugelschreiber bringe? Ich muss etwas Besonderes finden! Oh ich würde alles geben, was ich habe. Alles!

„Hier, nimm diese Vase. Sie stammt aus dem 17ten Jahrhundert. Sie ist sehr wertvoll. Die alten Griechen sprachen ihr magische Kräfte zu.“

„Ist das nicht die, die du von deinem Vater einmal geschenkt bekommen hattest? Das kann ich nicht annehmen.“

„Doch das kannst du. Nimm sie!“

„Danke Wesley.“

„Schon gut. Soll ich dich begleiten?“

„Danke, aber ich denke diesen Weg werde ich allein gehen müssen.“


nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden YIM-Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
SpikesChild
William the Bloody

Moderator

Beiträge: 91
Ort: Bayern



New PostErstellt: 07.06.04, 20:39  Betreff: Re: Childe of Sire  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  




Spikes Sicht ~ Angels Sicht

Teil 7

LA, 2000

Ich habe es geschafft! Ich hätte nie gedacht, dass es tatsächlich funktioniert. Die Mächte haben meine Seele gefestigt. Wesleys Vase hat seinen Zweck erfüllt. Ich muss daran denken ihm irgendwann einen neue zu schenken.

Ich kann es noch immer nicht glauben. Ich werde nie wieder zu Angelus mutieren. Nie wieder. Die Mächte haben es tatsächlich getan.

Sie haben natürlich eine Bedingung gestellt. Das war mir klar. Damit hatte ich schon gerechnet. Als ob es jemals irgendetwas umsonst auf dieser Welt geben würde. Doch ich würde alle Bedingungen der Welt annehmen, wenn ich dafür auch nur einen Tag wieder mit Will zusammen sein dürfte. Also habe ich keinen Augenblick gezögert ihre Bedingung anzunehmen. Dann wurde es plötzlich so hell und ich verlor das Bewusstsein. Als ich wieder zu mir kam hörte ich nur diese Stimme, die mir sagte es sei vollbracht. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach wäre. Ich dachte ich müsste irgendwelche Ritualien vollziehen. Irgendwelche Prüfungen bestehen oder irgendetwas anderes sehr schwieriges tun damit es funktioniert, doch dass es so einfach geht hätte ich nie geglaubt. Warum haben sie es nicht schon viel früher getan, wenn sie dazu in der Lage waren? Ich versteh manchmal nicht was diese Mächte im Schilde führen. Ich kämpfe auf ihrer Seite doch sie legen mir nur Steine in meinen Weg.

Ich habe jetzt aber keine Zeit zu verlieren. Ich muss mein Childe finden. Ich muss es so schnell wie möglich finden, denn ich habe jetzt eine weitere Mission. Nämlich den kühlen Körper meines geliebten Williams bis in alle Ewigkeit gegen meine Matratze besinnungslos ficken. Und ich will so schnell wie möglich mit dieser Mission beginnen.

Ich schnappe mir meine Autoschlüssel und gehe nur rasch hoch in mein Büro um Wesley und Cordelia bescheid zu sagen, dass ich unterwegs nach Sunnydale bin.

Oh ich bin voller Vorfreude und ich fühle mich so erleichtert, dass meine Seele gefestigt ist, dass ich Wesley zu unser beider Überraschung direkt an den Hals falle und ihn fest umarme.

„Angel, äh…. Angel? Hmpf…. Ich freue mich auch dich zu…“

Es ist mir vollkommen egal was er darüber denkt. Ich habe ihm soviel zu verdanken und will meine Gefühle nicht länger in mir verstecken müssen.

Cordelia! Meine liebe Cordelia. Sie ist immer wie eine Schwester für mich. Ich falle ihr ebenfalls um den Hals und küsse sie direkt auf ihre Lippen.

„Hmpf, Angel! Geht es dir nicht gut? Was ist mit dir?“

„Mir geht es fantastisch!“

„Hat es funktioniert? Haben die Mächte dir geholfen?“

„Ja Wesley. Es hat funktioniert. Ich muss sofort nach Sunnydale.“

„Nach Sunnydale? Kann mir mal einer erklären was hier los ist?“

„Angel war bei den Mächten der Ewigkeit und hat sie gebeten seine Seele zu festigen. Er kann sie jetzt nicht mehr verlieren, wenn er einen Moment höchsten Glücks erlebt.“

„Was? Es besteht nie mehr die Gefahr, dass Angelus hier wieder auftaucht?“

„Nein niemals!“ Ich denke man kennt mir deutlich an wie froh ich darüber bin.

„Verstehe. Und jetzt willst du sofort nach Sunnydale um es Buffy zu erzählen, oder wie?“

„Buffy?“

„Na klar! Jetzt steht eurem Glück ja nichts mehr im Wege, oder?“

Buffy. An Buffy habe ich noch gar nicht gedacht. Cordelia hat Recht. Jetzt stünde mir und Buffy nichts mehr im Wege. Wir könnten wieder zusammen sein. Aber will ich das denn jetzt noch? Buffy hat sich verändert. Ich habe mich verändert. Ich habe hier jetzt ein eigenes Leben. Ich habe hier Freunde und ich habe eine Mission zu erfüllen. Halt! Ich habe jetzt zwei Missionen zu erfüllen. Und diese zwei Missionen sind mir wichtiger. Sogar wichtiger als Buffy.

„Cordelia, Angel wird nicht wegen Buffy nach Sunnydale fahren.“

„Nicht?“

„Nein, das werde ich nicht.“

„Weswegen dann?“

„Wegen Spike.“

„Spike?“

„Ja, wegen Spike. Ich muss jetzt los. Ich bin so schnell ich kann wieder zurück. Ruft mich an, wenn etwas Dringendes ist.“

„Halt Moment mal! So leicht kommst du mir nicht davon! Was soll das Ganze? Du musst wegen Spike zurück nach Sunnydale, weil deine Seele jetzt gefestigt ist? Würdest du mir endlich erklären, was hier vorgeht? Sofort!“

„Später Cordelia. Ich muss jetzt los, damit ich noch vor Sonnenaufgang in Sunnydale ankomme.“

„OK, dann fahre ich mit dir.“

„Was?“

„Ich komme mit! Und du kommst auch mit.“

„Äh wie bitte was? Wieso ich?“

„Weil ich es sage! Los! Alle Mann ins Auto. Und dann möchte ich genauestens über alles informiert werden!“

So sehr ich sie liebe. Manchmal denke ich wirklich sie hat mir der Teufel persönlich geschickt. Also schön. Dann fahren wir eben alle nach Sunnydale. Hauptsache wir fahren jetzt endlich los!

****

Auf der ganzen Fahrt mussten Wesley und ich Cordelia alles immer und immer wieder erzählen. Sie wollte alles ganz genau wissen. Sie konnte es einfach nicht fassen, dass ich und Spike einmal so etwas wie eine sich innig liebende Familie waren. Ich schätze für Menschen ist es schwer sich vorzustellen, dass Vampire auch zärtlich und liebend sein können. Sie sehen uns immer nur als grausame und mordende Monster und ich kann es ihnen auch nicht verübeln, denn im Grunde sind wir das auch. Zumindest war ich so ein grausames mordendes Monster, das keinen Halt vor Kindern oder Frauen machte, um sie zu töten. Doch untereinander sind wir genauso zu Liebe und Zärtlichkeit fähig wie die Menschen. Vielleicht sogar mehr wie Menschen. Weil Vampire vieles klarer sehen und in vielen Dingen rationaler denken. Vampire sind nicht so stark von verschiedenen Gefühlen beeinflusst. Sie plagt kein Leid und kein schlechtes Gewissen. Es liegt ganz einfach daran, dass Vampire keine Seele besitzen. Ich weiß das genau, denn ich habe eine Seele. Und ich kann nun beide Seiten sehen. Die der Menschen und die der Vampire.

Ich bin unsagbar froh, als wir endlich das Willkommensschild in Sunnydale passieren. Diese unendlichen Fragen machen mich nur noch nervöser. Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr Angst habe ich, dass mein Childe mich vielleicht gar nicht mehr will, weil ich diese Seele habe und er noch immer ein reiner Dämon ist. Kann es denn wirklich auf Dauer gut gehen? Ich muss ihn jetzt endlich sehen. Muss ihn endlich spüren. Ich werde ihn einfach packen und meine Lippen auf die seinen pressen. Ich werde ihn einfach küssen. Egal wo er sich gerade befindet. Und wenn es mitten unter den Anderen ist. Ich weiß er wird mich dafür hassen, doch ich kann nicht länger warten. Ich muss ihn finden. Sofort!

Das erste wo ich nachsehe ist seine Gruft. Wesley und Cordelia haben Mühe mit mir Schritt zuhalten, doch ich kann nicht auf sie warten. Ich muss Will finden. Ich kann ihn nirgends fühlen und das macht mir große Sorgen. Eigentlich müsste ich ihn irgendwo fühlen können. Wo zum Teufel steckt er?

Seine Gruft ist leer. Ich kann seinen Geruch nur sehr schwach aufnehmen. Es ist sehr lange her, dass er zuletzt hier war. Als ich aus der Gruft komme und zurück über den Friedhof eile, begegnen mir Wesley und Cordelia wieder.

„Was ist? Ist er nicht da?“ fragt mich Cordelia.

„Nein. Seine Gruft ist leer. Er war schon sehr lange nicht mehr hier.“

„Was hast du jetzt vor?“

„Ich werde die Anderen fragen, ob sie ihn gesehen haben.“

****

Giles ist der erste, bei dem wir klopfen. Als er uns sieht hat ist er sofort erschreckt, weil er denkt es wäre etwas Schlimmes passiert. Er hat Spike seit Tagen nicht mehr gesehen. Ich habe nicht die Zeit ihn über alles aufzuklären und bin froh, dass Wesley und Cordelia ihm alles erklären wollen, während ich sofort weiterziehe, um Buffy zu fragen.

Buffy ist ebenfalls geschockt mich zu dieser späten Stunde noch zu sehen. Es tut mir fast leid sie so zu überrumpeln und ich versuche ihr zu erklären, dass es wichtig für mich ist Spike zu finden. Doch auch sie hat ihn nicht gesehen. Langsam mache ich mir wirklich Sorgen.

Willow und Oz haben ihn auch nicht gesehen. Xander ist meine letzte Hoffnung. Ich weiß von Willow wo er wohnt, also gehe ich zu ihm und frage ihn nach meinem Childe.

Ich muss mich beherrschen Xander nicht über den Hals zu fallen, als er mir erzählt, dass Will hier war. Xander erzählt mir, dass er seltsame Fragen gestellt hat, aus denen er nicht schlau geworden war. Doch als er mir genauer erzählt was mein William ihn gefragt hatte, wird mir vieles klar.

Er dachte ich würde ihn nicht mehr lieben, weil er keine Seele hat so wie ich. Weil er ein reiner Dämon ist. Dieser kleine Bastard! Wenn ich ihn in meine Finger kriege werde ich ihm beweisen wie sehr ich ihn liebe! Nur das könnte ein echtes Problem werden. Denn ich habe keine verfluchte Ahnung, wo ich ihn finden soll.

Niedergeschlagen kehre ich zurück zu Giles’ Wohnung, wo Wesley und Cordelia auf mich warten. Ich weiß mir wirklich keinen Rat mehr. Ich kann Will nirgendwo spüren. Es ist, als ob er meilenweit von mir entfernt ist. Die Sonne geht schon auf und ich fürchte ich bin für den nächsten Tag hier gefangen.

Ich brauche meinen Freunden nicht zu sagen, das ich ihn nicht gefunden habe, sie sehen es mir mehr als deutlich an. Ratlos und am Ende lasse ich mich auf der Couch nieder und suche verzweifelt nach einer Lösung.

Es ist mir ein wenig unangenehm, dass ich mich als Gast bei Giles aufdrängen muss und ich versichere ihm, dass wir bei Sonnenuntergang wieder fort sein werden. Er war genauso überrascht wie Cordelia, als er von der Sache mit meinem Childe erfahren hat, doch er nahm es erstaunlich gelassen hin. Als Wächter wird er vermutlich über die Gewohnheiten von Vampire bescheid wissen, genauso wie Wesley.

Cordy liegt mittlerweile oben in Giles Schlafzimmer und holt ihren Schönheitsschlaf nach. Die Nacht war sehr lang und sie war ziemlich müde. Wesley meinte ich sollte auch etwas zur Ruhe kommen, doch im Moment könnte ich keine Sekunde Schlaf finden. Als Wesley auch ziemlich übermüdet auf der Couch einschläft, unterhalte ich mich ein wenig mit Giles. Ich erzähle ihm von den Mächten und dass sie mir meine Seele gefestigt haben. Ich denke er ist ziemlich erleichtert darüber.

Später am Nachmittag kommen Buffy und alle anderen Kids vorbei. Ich sehne mir den Sonnenuntergang herbei, damit ich endlich weiter nach meinem Childe suchen kann. All die Fragen gehen mir ziemlich auf die Nerven und ich bin mehr als froh, dass Cordy und Wes mich begleitet haben und jetzt für mich all die lästigen Fragen beantworten. Mir ist dabei völlig egal wie viel sie ihnen erzählen. Alles ist mir egal. Ich will nur mein Childe finden.

Willow hat plötzlich die Idee ihn mit einem Ortungszauber zu suchen und ich falle erneut einem Menschen dankbar um den Hals. Ich kann mir die verdutzten Gesichter der Anderen sehr gut vorstellen, auch ohne sie zu sehen.

Ich bin schrecklich aufgeregt und nervös. Cordelia versucht mich zu beruhigen, doch ich schätze, wenn ich nicht bald erfahre wo er sich befindet, werde ich irgendetwas zerstören müssen.

Endlich! Der Zauber, den Willow und Giles gerade durchführen, scheint fertig zu sein. Willow kommt mit einem unsicheren Blick zu mir und irgendwie gefällt mir das gar nicht.

„Was ist los? Habt ihr ihn gefunden?“

„Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube der Zauber hat nicht funktioniert.“

„Warum, was ist los? Willow bitte! Erzähl mir endlich was ihr herausgefunden habt!“

„OK. Laut dem Ortungszauber befindet sich Spike angeblich in Afrika, doch das kann doch unmöglich sein.“

Afrika? Was sucht er denn in Afrika?

„Angel, ist alles in Ordnung? Es tut mir leid, dass der Zauber nicht funktioniert hat. Giles und ich wollen es später noch mal versuchen.“

Afrika.

„Angel?“

Oh mein Gott! Er wird doch nicht?

„Wesley, Cordy wir müssen sofort nach Afrika!“

„Denkst du Spike ist wirklich in Afrika?“ Ich kann verstehen, dass Wesley sich wundert.

„Ja. Ich bin mir sogar ziemlich sicher.“

„Weshalb?“

„Es gibt eine alte Legende. Als er noch ein junges Childe war habe ich ihm selbst davon erzählt. Tief unten an der Spitze des alten Kontinents lebt ein sehr alter und mächtiger Dämon in einer Höhle. Ich bin sicher Spike ist auf den Weg dorthin.“

„Ein Dämon? Was für eine Art von Dämon? Was will Spike von ihm?“

„Ich bin mir nicht sicher, doch wir müssen ihn so schnell wie möglich finden.“

****

Ungarn, 1939

„Sire? Sind Vampire besser als andere Dämonen?“

„Warum fragst du?“

Ich fragte mich oft was in seinem Kopf vorgeht. Was sich hinter diesen blauen Augen alles abspielt. Er überraschte mich immer wieder mit neuen Fragen.

„Es gibt so viele verschiedene Dämonen. Gute und böse. Solche die Menschen töten und solche, die friedlich unter ihnen leben. Doch Vampire sind die einzigen Dämonen, die direkt von den Menschen abstammen, nicht wahr?

„Na ja ich denke es gibt auch noch Andere. Zombies zum Beispiel. Sie stammen auch von den Menschen.“

„Aber wir sind besser als Zombies, oder?“

„Ja gewiss doch.“

„Dann sind wir also die höchste Rasse unter den Dämonen?“

Ich musste damals sehr lächeln über seine Feststellung. Er strebte immer nach Perfektion. Immer wollte er besser sein, als alle Anderen.

„Kein Dämon ist besser als ein Vampir. Außer einer vielleicht.“

„Wer?“

„Es gibt eine alte Legende, die besagt, dass es einen sehr alten und mächtigen Dämon gibt. Der viele der anderen Dämonen, die heute hier existieren, erschaffen hat. Eine Art Gott, wenn du so willst. Er lebt dort wo auch alles andere Leben begonnen hat. Er lebte schon zu der Zeit, als das Erste Böse auf dieser Welt entstanden ist. Zu der Zeit, als alles begann. Man sagt er hat unendliche Kräfte und jeder Dämon, der vortritt um eine Bitte zu sprechen, müsse schwere Prüfungen ablegen, doch wenn er die Prüfungen besteht, erfüllt ihm der Dämon jeden Wunsch. Doch bisher ist es noch keinem Dämon gelungen von dort lebend wieder zurückzukommen.“

„Wo ist er? Wo hat alles andere Leben begonnen?“

„In Afrika, little One. Alles Leben begann in Afrika. Vor vielen tausend Jahren. Weit vor der Zeit der Vampire und weit vor der Zeit der Menschheit. Er lebt in einer tiefen Höhle. An der Spitze des Kontinents. Die Eingeborenen dort fürchten ihn und beten ihn an.“

****

Sunnydale, 2000

Ich hätte ihm nie davon erzählen sollen.

Die Reise nach Afrika ist lang und beschwerlich. Vor allem wenn man ein Vampir ist und Probleme mit der Sonne hat. Ich frage mich nur wie Will es bis hierher geschafft hat. Ich bin jedenfalls froh, dass Wesley mich begleitet, denn ich hasse es auf diese Art zu reisen. Es ist entwürdigend. Ich habe mich dagegen gewehrt und wir haben lange darüber diskutiert. Bis ich mich schließlich geschlagen gab und dieser Sache hier zustimmte. Allerdings nur weil ich aus Zeitmangel keine andere Lösung finden konnte. Doch ich hasse es!

Eingesperrt in einer großen Transportkiste werde ich von einem Frachtlager zum anderen gebracht. Diese Idioten der Fluggesellschaft achten nicht darauf, dass wir extra ganz groß auf die Kiste Markierungen angebracht haben, die Oben und Unten kennzeichneten, sodass ich einen ganzen Tag lang mit dem Kopf nach unten liegend verbringen muss. Wir hätten eine größere Kiste nehmen sollen, dann hätte ich mich wenigstens umdrehen können. Doch daran bin ich wohl selber schuld, schließlich drängte ich so sehr darauf so schnell wie möglich abzureisen.

Als wir endlich an unserem Zielort ankommen und Wesley die Kiste öffnet, um mich zu befreien, bin ich heilfroh! Ich mag gar nicht daran denken, dass wir irgendwie auch wieder zurück nach LA fliegen müssen. Allein der Gedanke daran lässt mir sämtliche Haare zu Berge stehen.

Doch im Moment ist das zweitranging. Erst muss ich mein Childe finden.

Gleich nach Sonnenaufgang machen wir uns auf den Weg. Es ist nicht schwer die verbotene Höhle zu finden. Die Eingeborenen versuchen uns mehrfach aufzuhalten, doch ich achte nicht auf die Warnungen. Ich weiß genau was ich tue. Und ich weiß genau, dass er hier ist. Ich kann ihn fühlen. Ich fühle deutlich seine Gegenwart! Ich muss zu ihm.

Mein Gefühl wird immer stärker, je näher wir zu der Höhle kommen. Er ist noch immer hier. Hoffentlich geht es ihm gut. Bitte lass es ihm gut gehen. Ich werde über Leichen gehen, wenn es sein muss. Ich lasse nicht zu, dass ihm etwas passiert!

Ich schaffe es, Wesley davon zu überzeugen, dass es besser ist, wenn ich allein in die Höhle gehe. Ich folge einem Gang. Mein Gefühl sagt mir deutlich, dass er hier ist. Ich kann nur hoffen, dass es ihm gut geht.

„Weshalb störst du mich?“

Diese Stimme ist tief und klingt bedrohlich, doch ich fürchte sie nicht. Ich denke das wird der Dämon sein, der hier wohnt.

„Ich bin auf der Suche nach meinem Childe.“

„Dann bist du Angelus.“

„Das war ich einst. Wo ist er? Gib ihn frei!“

„Was bist du bereit für ihn zu geben?“

„Alles!“

Was ist daran so lustig? Dieser verfluchte Dämon! Wenn er mir nicht bald sagt wo mein Childe ist, werde ich ihn bekämpfen!

„Heute ist dein Glückstag, Vampir. Dein Childe ist hier. Komm her und nimm ihn dir.“

Ich komme vorsichtig näher und mache mich innerlich bereits auf einen Kampf bereit. Ich schätze kaum, dass ich Will ohne Tribut mitnehmen kann.

Ich erstarre innerlich, als ich ihn endlich sehe. Halb nackt kauert er in einer Ecke. Sein Oberkörper ist übersäht mit Schürfungen und Wunden. Er zittert und starrt mich irritiert an.

„Was hast du mit ihm getan?“ Mein wütendes Geschrei hallt durch die Höhle.

„Ich habe ihm seinen Wunsch erfüllt. Er war stark genug um alle Prüfungen zu bestehen. Du kannst stolz auf ihn sein. Er hat es nur für dich getan. Nimm ihn mit dir. Ich bin seiner Gegenwart leid.“

„Er hat es für mich getan? Was hat er sich gewünscht?“

Ich gehe auf ihn zu, knie mich neben ihn auf den Boden und versuche ihn zu berühren, doch er zuckt erschrocken vor mir zurück. Oh mein Gott, was hat dieses Monster mit ihm nur getan?

„Er wollte seine Seele wieder haben.“

Seine Seele?


nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden YIM-Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
SpikesChild
William the Bloody

Moderator

Beiträge: 91
Ort: Bayern



New PostErstellt: 08.06.04, 19:40  Betreff: Re: Childe of Sire  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  




Spikes Sicht ~ Angels Sicht

Teil 8

Afrika, 2000

Angel ist schon wieder da. Er ist immer da. Er kommt hierher, starrt mich an und geht wieder. Er nimmt mich nie mit. Er hasst mich. Jetzt ist er wieder da. Angel ist da. Warum nimmt er mich nie mit?

Ich fühle dieses Licht. Diese Wärme, die mich von innen zu verbrennen droht. Ich fühle es. Dieses Ding, das in mir ist.

Er ist wieder da. Was will er von mir? Warum hilft er mir nicht?

Dieser Dämon ist auch hier. Er ist immer hier. Er spricht mit ihm. Was sagt er?

Ich kann ihn nicht hören. Ich kann niemanden hören.

Angel ist hier. Er ist hier und ist böse auf mich. Er hasst mich.

Diese Höhe ist so kalt. Ich wünschte ich könnte aufstehen und gehen, doch etwas hält mich hier fest. Ich kann mich nicht bewegen. Ich habe Angst. Ich will zurück nachhause.

Angel ist hier. Er versucht mich zu berühren. Warum? Das hat er noch nie getan. Was ist mit ihm?

Er ist noch immer hier. Er ist nicht verschwunden. Ist er diesmal wirklich hier? Ist er diesmal wirklich bei mir?

Meine Haut brennt und mein Kopf droht auseinander zu brechen. Das muss dieser Chip sein. Welcher Chip? Hatte ich früher einen Chip? Habe ich jetzt einen Chip? Ist es dieser Chip, der mir diese Schmerzen zufügt?

Angel ist noch immer hier. Kann ich es wagen ihn zu berühren?

„Will, hörst du mich? Ich bin es, Angel. Ich bringe dich nachhause.“

Nachhause.

„Sire?“

„Ja. Ich bin dein Sire.“

Wenn ich ihn fühlen kann ist es vielleicht real. Wenn ich meine Hand nach ihm ausstrecke und ich ihn fühlen kann, ist er vielleicht wirklich hier.

Ich kann ihn fühlen! Angel ist hier!

****

Zaghaft streckt er eine Hand nach mir aus. Als ich ihm meine Hand reiche und er sie ergreift, sehe ich wie sich sein Gesicht erhellt. In einer raschen Bewegung schnellt er vorwärts und fällt mir um den Hals. Fast panisch krallt er sich an mir fest.

Ich bin so froh ihn endlich wieder bei mir zu haben. Ich werde ihn nie wieder in Stich lassen! Nie wieder! Ich greife mir seinen schwachen zitternden Körper und hieve ihn hoch. Er hält sich fest an mich gedrückt und vergräbt sein Gesicht an meinem Hals.

Der Dämon, der gerade noch hier war, ist spurlos verschwunden und ich kann nur hoffen, dass er uns unbehelligt ziehen lässt. So schnell ich kann, trage ich mein Childe aus der Höhle. Vor dem Eingang steht Wesley und wartet auf mich. Er scheint etwas überrascht weshalb ich Will trage, doch er stellt keine Fragen. Er zieht seine Jacke aus und legt sie über den nackten und zitternden Oberkörper meines Childes. Dann gehen wir gemeinsam zurück zu unserem Mietwagen. Es ist ein langer Weg, doch ich gebe Will nicht ein Mal aus der Hand. Wesley fährt uns zurück zum Hotel, während ich auf dem Rücksitz sitze und Will an mich drücke. Er zittert noch immer und hält sein Gesicht versteckt. Ich weiß nicht was er durchmachen musste, doch es muss schrecklich gewesen sein.

Ich streiche beruhigend über seinen Körper und rede mit ihm. Aus meiner Brust lasse ich ein leises Schnurren klingen. Nur langsam spüre ich wie er sich entspannt und ruhiger wird.

Er verkrampft sich erneut, als wir am Hotel ankommen und ich ihn aus dem Auto heben muss. Ich trage ihn rasch in unser Zimmer. Wesley kommt nicht mit. Ich bin zuerst darüber verwirrt, doch dann verstehe ich. Er gibt mir die Gelegenheit mein Childe zu beruhigen. Und dafür bin ich ihm wirklich dankbar.

Behutsam lege ich mein Childe auf dem Bett ab. Sofort verfestigt er seinen Griff und verhindert, dass ich mich von ihm trennen kann. Ich setze mich schließlich auf das Bett und halte ihn weiter fest. Ich beginne erneut zu schnurren und beruhigend auf ihn einzureden.

Endlich wird er ein bisschen ruhiger.

„Sire?“

„Ja, Will. Ich bin hier. Keine Angst. Ich bin hier.“

Immer wieder blickt er auf, um mich anzusehen. Als könnte er nicht glauben, dass ich wirklich hier bin. Immer wieder berührt seine Hand mein Gesicht und erfühlt meine Konturen. Immer wieder zieht er meinen Duft tief in sich auf. Immer wieder fragt er mich erneut.

„Sire? Bist du es wirklich?“

„Ja, little One, ich bin es.“

Er ist so schwach. Er hat viele Wunden am Körper, doch er lässt mich nicht los, damit ich sie ihm versorgen kann. Er hält mich mit all seiner Kraft fest und verkrampft sich sofort, wenn ich mich auch nur einen Millimeter von ihm wegbewege.

Ich weiß was er braucht.

„Trink.“


****

Seine Stimme schneidet sich tief in mein Bewusstsein. Mein Gesicht verwandelt sich und mein Körper reagiert von selbst. Meine Zähne bohren sich tief in zartes weiches Fleisch und ein köstlicher Geschmack breitet sich auf meiner Zunge aus.

Er ist es! Angel. Mein Sire.

Mit jedem Tropfen köstlichen Blutes, dass ich in mir aufsauge, wird mein Verstand wieder klarer. Ich erinnere mich wieder an alles. Bis jetzt war alles verschwommen und unklar, doch jetzt verstehe ich wieder. Ich begreife endlich wo ich bin. Wer ich bin. Was ich hier tue. Und was am wichtigsten ist,… er ist hier. Hier bei mir. Ich bin mir jetzt ganz sicher. Er ist es wirklich.

Mit jedem Tropfen spüre ich, wie meine Kraft zurückkehrt. Mein Griff verfestigt sich und ich will ihn nie wieder los lassen. Nie wieder!

Ich sauge in großen Schlücken. Sauge das köstliche Sireblut in mich auf. Seit beinahe hundert Jahren habe ich nicht mehr so köstliches Blut auf meiner Zunge geschmeckt. Es schmeckt und fühlt sich besser an, als das Blut einer Jägerin. Viel besser.

Er hält mich fest und redet beruhigend auf mich ein. Er hält mich einfach nur fest und diese bloße Berührung spendet mir innere Ruhe und Kraft. Ich höre auf zu saugen, denn ich habe schon mehr von ihm getrunken, als er mir jemals erlaubt hat. Doch ich halte meinen Mund noch auf den kleinen Einstichen und lecke mit der Zunge darüber. Ich lecke solange bis sich die Wunde durch meinen Speichel wieder schließt und zu heilen beginnt. Er stöhnt dabei leicht auf und ich merke, wie ich endlich zurückkehre. Obwohl diese Situation ziemlich unglaublich ist und es bis vor kurzem niemals möglich schien, dass mich mein Sire so halten würde, bin ich mir endlich wieder klar und bewusst und registriere, dass ich wirklich hier bin. Dass er wirklich hier ist.

Ich blicke zu ihm auf. Seine dunklen Augen mustern mich. Ich fühle mich endlich zuhause. Endlich.

„Warum hast du das getan?“

Yeah! Ich bin endlich zuhause. Solche dummen Fragen kann nur er stellen.

„Aus demselben Grund, warum ich alles in meinem Leben getan habe. Ich wollte so sein wie du.“

„Du kleiner Idiot! Hast du schon mal daran gedacht, dass ich dich genau deshalb liebe, weil du nicht so bist wie ich?“

„Du liebst mich?“

„Bei den Göttern, ja! Das tue ich! Und wenn du es noch einmal wagst ohne meine Erlaubnis so eine weite Reise anzutreten, wirst du dir wünschen ich würde es nicht tun!“

„Warum? Was wirst du dann tun?“

„Ich werde dir zeigen, dass ich noch immer dein Sire bin und du gefälligst das zu tun hast, was ich sage! Ich werde dich solange und so oft bestrafen, bis du das begreifst.“

„Werden deine Bestrafungen genauso sein wie sie früher waren?“

„Viel schlimmer!“

„Schlimmer?“

„Viel schlimmer!“

„Ich fürchte das kann ich dir nicht glauben. Ich denke ich muss das erst spüren, damit ich das glauben kann.“

„Oh damit habe ich gerechnet. Deshalb werde ich auch gleich hier und gleich jetzt mit deiner ersten Strafe beginnen.“

Ich wollte ihm noch sagen, wie sehr er mir mit seinem Gerede auf die Nerven geht, doch dazu komme ich nicht, denn seine Lippen kleben auf den meinen und verhindern, dass ich noch etwas dazu erwidern kann.

Yeah! Ich bin endlich zuhause.

****

LA, 2001

Ich nehme einen tiefen Zug von meiner Zigarette und schnippe sie über die Brüstung des Daches. Der Geschmack des Rauches liegt mir auf der Zunge und ich sehne mich nach etwas anderem. Ich blicke über die Dächer der Stadt. Tausende kleine Lichter erhellen die Dunkelheit. Ich liebe diese Stadt. Sie ist so voller Leben und voller Spaß. Es gibt viele Dämonen, die wir bekämpfen können. Ich kämpfe noch immer so gerne wie früher, daran hat sich nichts geändert. Doch eigentlich liebe ich diese Stadt nur aus einem Grund. Weil er hier ist.

Weil wir hier sind. Weil wir hier wieder eine Familie sind. Zugegeben, die Familie ist nicht recht groß, doch wenn man es genau nimmt, war mir mein Sire schon immer am wichtigsten und ich genoss es am meisten, wenn wir alleine waren. Außerdem sind da noch die Ballkönigin und der Ex-Wächter. Man könnte die beiden in gewisser Weise schon zu unserer Familie dazuzählen.

Vieles hat sich verändert. Vieles ist mir jetzt klar geworden. Ich weiß jetzt warum mich Angel damals ignoriert hatte. Er fürchtete seine Seele zu verlieren und ich war zu dumm um das zu erkennen. Ich war zu dumm und zu egoistisch. Alles was ich wollte war meinen Sire zurückzubekommen. Egal zu welchem Preis. Doch heute sehe ich vieles klarer und verstehe vieles besser als früher.

Ich verstehe jetzt, weshalb Angel sich in die Jägerin verlieben konnte. Warum Buffy immer wieder an die falschen Männer gerät. Warum der Welpe so großen Gefallen an der Ex-Dämonen-Tussi findet. Warum sich die Ex-Dämonen-Tussi ausgerechnet in den Welpen verlieben konnte und warum sie sich in der Welt der Menschen nicht wohl fühlt. Ich verstehe weshalb es den Rotschopf zu der Magie hinzieht und warum der Wächter seine Jägerin wie seine Tochter liebt. Ich verstehe jetzt warum die Ballkönigin auf ihre Kleider so großen Wert legt und weshalb der Ex-Wächter immer bemüht ist einen Grund für alles zu finden.

Sie alle tun das aus demselben Grund. Sie alle suchen nach einem Grund zu existieren. Nach einem Ort, an dem sie zuhause sind. Nach einer Familie.

Ich habe meine Familie hier gefunden. Ich schätze sie heute mehr, als ich es jemals getan habe. Früher war es selbstverständlich, dass er für mich da war. Doch heute bin ich für jeden Tag dankbar. Die Seele in mir macht mich nicht zu einem besseren Menschen. Ich begreife jetzt nur vieles besser und sehe viele Dinge anders als früher. Ich würde keine Menschen mehr töten und bin innerlich ruhiger und nachdenklicher als früher. Doch ich genieße es noch immer einen guten Kampf auszutragen. Ich frage mich noch immer, ob ich es mit der Jägerin aufnehmen könnte, auch wenn ich sie niemals töten würde. Ich genieße es noch immer, wenn ich einen guten Schluck Whiskey habe. Und noch mehr genieße ich es, wenn ich ihn in guter Gesellschaft trinken kann.

Ich strebe nicht so sehr nach Erlösung wie Angel es tut, denn ich glaube nicht an Erlösung. Er tut es und er kämpft jeden Tag dafür. Ich helfe und unterstütze ihn so gut ich kann. Ich bin es ihm schuldig und werde es tun solange ich existiere. Ich denke falls es so etwas wie Erlösung wirklich gibt, kann es nicht besser sein, als es jetzt ist. Vielleicht hoffe ich deshalb insgeheim darauf, dass er seine Erlösung niemals bekommen wird. Ich habe ihm das schon ein paar Mal gesagt. Seine einzige Antwort darauf ist, dass ich seine Erlösung bin und er glücklich mit dem ist, wie es ist. Vielleicht hat er Recht. Vielleicht bin ich seine Erlösung.

Es spielt keine Rolle, solange es so bleibt wie es jetzt ist. Ich kämpfe an seiner Seite gegen das Böse und helfe ihm seine Pflicht zu verfüllen. Er hat sich vor den Mächten der Ewigkeit verpflichtet auf Ewig für ihre Sache zu kämpfen, damit sie ihm seine Seele festigen und er mit mir zusammenleben kann.

Wir haben also alle Ewigkeit zusammen Zeit, um für diese idiotische Sache zu kämpfen und dabei zusammen zu sein. Was will ich mehr? Gute Kämpfe, ein eifersüchtiger Sire und jede Menge Bestrafungen. Yep, ich könnte mir nichts Besseres vorstellen.

„Will, was tust du hier?“

„Nichts. Ich seh’ mir die Stadt an.“

„Ich hab dich überall gesucht.“

„Ich war die ganze Zeit hier. Was hättest du denn von mir gebraucht?“

„Ich suche mein rotes Hemd und wollte dich fragen, ob du es gesehen hast.“

Na endlich. Ich dachte er würde es nie vermissen.

„Ja habe ich.“

„Oh gut, wo ist es?“

„Ich habe es benutzt um die Waffen zu reinigen. Ich wollte dir damit eine Freude machen.“

„Du hast was?“

„Ich habe alle Waffen gereinigt.“

Das habe ich wirklich. Sie blitzen und blinken alle. Waffenpflege ist sehr wichtig.

„Hast du eine Ahnung, wie teuer das Hemd war?“

Ja natürlich habe ich das. Schließlich hat er immer so einen Wind um das Ding gemacht.

„Nein. Aber es war ein guter Stoff.“

„Runter mit dir ins Schlafzimmer! Sofort!“

Yep. Ich bin wirklich zuhause.

****

The End

nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden YIM-Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
SPIKEmarsters

Administrator

Beiträge: 272
Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 08.06.04, 23:34  Betreff: Re: Childe of Sire  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,
*seufz* jetzt ist es vorbei, aber ich and diese Geschichte echt suuuuuuuuuuper.
Vorallem das Ende gefällt mir, endlich ist Spike weider Zuhause und Angel scheint auch glücklich zu sein.
ich hoffe es kommt bald wieder so ein coole Geschichte von dir,
aber bis dahin,
Lg Nicki :D

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite: 1, 2
Seite 2 von 2
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber