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Act of Fate

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SpikesChild
William the Bloody

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Beiträge: 91
Ort: Bayern



New PostErstellt: 12.12.03, 10:06  Betreff: Act of Fate  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: SpikesChild
E-Mail Adresse:
Titel: Act of Fate
Altersfreigabe: 16
Teil: 1/?
Inhalt: Durch ein gemeinsames Erlebnis, erinnern sich Angel und Spike an frühe Zeiten zurück. Woran sie sich erinnern, und was das Schicksal für die beiden noch so alles geplant hat, schildere ich Euch hier in meiner ersten Slash-Fic. Ich ließ mich dabei ein wenig von Lady Moluk inspirieren. Ich hoffe es gefällt Euch.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel(us)/Spike
Disclaimer: I do not own the characters in this story, nor do I own any rights to the television show "Buffy the Vampire Slayer". They were created by Joss Whedon and belong to him, Mutant Enemy, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television and the WB Television Network.
Kommentar: Hope you like it. Jegliche Kritik ist herzlich willkommen!!!!
Danksagung: Mein ganz besonderer Dank geht an Spikes_Slayer, die mich immer unterstützt und meine Fehler korrigiert.




Act of Fate – Teil 1
von SpikesChild


Los Angeles, 2000


Angel saß in seiner Wohnung und griff sich sein altes Tagebuch. Es war bestimmt Jahre her, seit er dort zuletzt einen Eintrag gemacht hatte. Doch aktuelle Ereignisse ließen ihm keine Ruhe und er hoffte auf diese Weise wieder vergessen zu können.


Gott wem mache ich hier eigentlich etwas vor? Ihm vielleicht? Meinen menschlichen Freunden? Oder gar mir selbst? Wie konnte es nur soweit kommen? Wie konnte der Hass zwischen ihm und mir so groß werden? Ich erinnerte mich wieder an ihn als ich ihn hier sah. Damals als er mich überrumpelt hatte. Ich war unvorsichtig. Ich war viel zu überrascht. Ich lüge mir schon wieder etwas vor. Ich war aufgeregt. Ja, aufgeregt ihn wieder zusehen. Verwirrt und verstört, als ich seinen unbändigen Hass in seinen Augen sehen konnte. Und was habe ich getan? Ich habe sofort wieder meine alte Maske aufgesetzt. Habe so getan, als würde ich auch nur Hass für ihn empfinden. So wie ich es immer getan habe. Alles was er von mir wollte war dieser Stein von Amara, den mir Buffy zukommen ließ. Was hätte er auch anderes von mir wollen sollen? Was habe ich ihm denn schon jemals gegeben? Außer Hass, Demütigung und Schmerz? Zum ersten Mal seit vielen Jahren erinnere ich mich nun zurück an die erste Zeit. Zurück an den ersten Augenblick, an dem ich ihn sah.

Ich war Dru gefolgt. Schließlich war sie mein Childe und stand somit unter meiner Obhut. Es war immer schwer sie im Auge zu behalten. Die Art wie ich sie zu ihren Lebzeiten leiden ließ hatten das aus ihr gemacht, was sie war: Verrückt und unberechenbar. Ich beobachtete sie von einem dunklen Schatten aus, wie sie mit einem jungen Tölpel sprach, den sie in dieser einsamen Gasse gefunden hatte. Er hatte wohl irgendeinen Schmerz, den sie bereits aus großer Entfernung wahrgenommen hatte. Dru konnte tief in die Herzen der Menschen sehen und erkannte dort den Grund ihres Schmerzes. Sie konnte dort auch tiefe und verborgene Wünsche entdecken. Und indem sie diesen Menschen ihre verborgenen Wünsche versprach, schaffte sie es immer wieder ein bereitwilliges Opfer für sich zu finden.

So machte sie es damals auch mit ihm. Sie sah ihn an und erkannte, dass er sich nach Befreiung sehnte. Sie versprach ihm Erlösung. Sie versprach ihm etwas was strahlt. Ich verstand damals nicht was damit gemeint war, aber ich beobachtete fasziniert wie Dru es immer wieder schaffte ihre Opfer um den Finger zu wickeln. Sogar als sie sie direkt vor ihm ihre wahre Identität preisgab und ihr dämonisches Gesicht zeigte, scheute er nicht zurück und ließ sich von ihr beißen. Und da passierte es. Als Dru ihre Zähne in seinem Hals vergrub weiteten sich seine Augen und er entdeckte mich. Seine tiefblauen Augen strahlten vor Erstaunen und Faszination. Keinerlei Angst war zu erkennen. Dies war der Augenblick, indem ich mich in diesen Augen verlor. Es wäre alles so einfach gewesen. Doch Angelus legte nie Wert auf einfache Dinge. Zudem hätte der große unbesiegbare Angelus niemals – nein ich hätte niemals zugegeben, dass ich mich in diese Augen verliebt hatte.

Immerhin glaubte ich zu dieser Zeit noch fest daran, dass es so etwas wie menschliche Liebe unter Dämonen nicht gab. Also kam es so wie es kommen musste. Ich näherte mich den beiden und beobachtete, wie Dru ihn immer mehr aussaugte. Als ich seinen Herzschlag kaum noch hören konnte, legte ich Dru sanft die Hand auf die Schulter und fragte sie: „Willst du ihn haben? Soll ich ihn dir zum Geschenk machen?“ Meine kleine verrückte Dru war natürlich sofort begeistert von diesem Vorschlag. Ich kannte sie nur zu gut. Selbst hätte sie es noch nicht tun können, denn dazu war sie noch zu jung. Er wäre dann nichts weiter geworden als ein niedriger Lakai. Also machte ich ihn ihr zum Geschenk. Ich zog ihn zu mir, und versenkte meine Zähne in sein warmes Fleisch. Ich nahm nur wenige Schlücke. Gerade genug, damit die Verwandlung vollzogen werden konnte. Dann biss ich mir selbst in mein Handgelenk und hielt es ihm vor den Mund... Erst da fiel mir auf, dass er mich noch immer fasziniert anstarrte. Ich griff ihm mit der Hand in seinen Nacken, um ihm zu stützen und gab ihm mein kostbarstes Geschenk, das ich hatte. Ich gab ihm ewiges Leben. Ich gab ihm mein Blut. Ich gab ihm mich als seinen Sire.

Wie dumm und einfältig ich doch war. Das war damals mit Bestimmtheit das dümmste, was ich jemals getan habe. Nicht, dass ich ihn verwandelt habe, nein. Sondern dass ich mir damals nicht eingestehen wollte, dass ich etwas für ihn empfand. Wie auch? Schließlich war ich der große unbesiegbare und unfehlbare Angelus. Hätte ich meine Pflichten als Sire aufgenommen, so wie es seit jeher in den Reihen der Vampire üblich war, wäre vielleicht vieles anders gekommen, aber ich fürchtete ich könnte mich in diesen Augen verlieren. Und ich hatte Dru versprochen ihn ihr zum Geschenk zu machen. Also habe ich ihr erlaubt sich um ihn zu kümmern und ihn zu umsorgen, wie es eigentlich meine Aufgabe als Sire gewesen wäre. Sie war es dann auch, die über ihn wachte, als er in eine neue Existenz erwachte. In einem neuen Leben als Vampir. Ich hätte damals wissen müssen, dass die Pflege einer Verrückten sich auf Dauer nicht positiv auf ihn auswirken würde.

Ich habe versucht ihm nicht in diese Augen zu sehen. Nachdem er verwandelt war funkelten diese in einem noch tieferen und vollkommeneren Blau, als ich es jemals bei einem anderen Wesen gesehen hatte. Doch es waren nicht allein diese Augen. Es war seine ganze Art sich zu bewegen. Seine markanten Wangenknochen. Seine Stimme, die ich selbst unter Tausenden wieder erkannt hätte. Es war der ganze Mann, der mich fesselte und mir keine Ruhe mehr ließ. Ich hatte Dru zwar erlaubt sich seiner anzunehmen, aber er war noch immer mein Childe. Er hatte mein Blut in seinen Adern also nahm ich mir das was mir zustand. Ich nahm mir das Recht an seinem Körper ihn jederzeit und wann ich auch wollte zu nehmen. Auch wenn er längst in Drus Armen eingeschlafen war, oder vielleicht auch gerade deshalb. Ich zerrte ihn aus ihren Armen und schleifte ihn zu mir ins Schlafzimmer. Schubste ihn auf mein Bett und betrachtete fasziniert seinen nackten Körper, der sich im fahlen Licht des Kaminfeuers golden färbte.

Ich erinnere mich noch so gut als wäre es gestern gewesen. Wie er mich angesehen hatte. Aus diesen großen angsterfüllten Augen. Ja ich flößte ihm Angst ein. Wie hätte es auch anders sein können? Alles was er von mir bekam war Bestrafung, Schmerz und Demütigung. Ich bestrafte ihn für alles. Ich peitschte ihn aus. Biss ihn und saugte ihn bis auf den letzten Tropfen aus, dass er Tage brauchte sich wieder zu erholen. Ich trieb ihn an, schneller und besser bei der Jagd zu werden. Schlug ihn hart, wenn er es nicht so machte wie ich es ihm abverlangte, denn im Grunde hatte ich nur Angst, dass er einen Fehler machen könnte. Dass ihn irgendwann einer dieser Menschen in einer unachtsamen Minute seines Lebens töten könnte. Denn er war sehr leichtsinnig. Und ich wurde jedes Mal wütend, wenn er wieder leichtsinnig wurde. Also bestrafte ich ihn. Wie jeder Sire es mit seinem Childe tat. Doch ich gab ihm nie die Sicherheit, die er gebraucht hätte. Ich tröstete ihn niemals nach einer Strafe. Lobte ihn nie. Gab ihm niemals Schutz. Pflegte niemals seine Wunden. Und ließ ihn niemals von mir trinken. All dies übernahm Dru für mich. Also war es nur logisch, dass er sich vor mir fürchtete. Er kannte ja nur eine Seite seines Sires.

So saß er viele Male auf meinem Bett und beobachtete ängstlich wie ich mich ihm näherte. Er war noch so jung und unerfahren. Er hätte sich niemals wehren können. Ich wusste das und ich nutzte es aus.

Ich ertrug es nicht wie er mich mit diesen Augen ansah. Ich ertrug diese Angst nicht, die ich dort sah. Angst war gut in den Augen meiner Opfer, aber nicht in den Augen meines Childes. Ich packte ihn grob, drehte ihn herum und drückte sein Gesicht in das Kissen, nur um diesen Anblick nicht mehr sehen zu müssen. Nur um dieser Angst zu entgehen. Dabei wäre es so einfach gewesen. Ich hätte ihm damals nur diese Angst nehmen müssen, und alles wäre gut geworden. Doch wie hätte ich damals wissen können wie ich ihm diese Angst nehmen sollte. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt endlich meinen steifen Schaft in seine enge Öffnung zu stoßen. Ich war wie besessen von diesem Körper. Ich achtete nicht darauf ob er genug geschmiert war. Warum hätte ich dies auch tun sollen? Der schmerzvolle Aufschrei von ihm, wenn ich ihn innerlich aufriss, war wie Musik in meinen Ohren und ich hämmerte nur schneller und tiefer in diesen wunderschönen Körper. Und das Blut das dabei hervorquoll schmierte und erregte mich zugleich, sodass ich weiter stieß - immer und immer wieder. Ich achtete nicht auf sein leises Schluchzen. Achtete nicht darauf wenn sein Kopf am oberen Ende des Bettes anstieß, jedes Mal wenn ich erneut meinen steifen Schwanz tief in ihm vergrub.

Ich war gefangen in meinem eigenen Rausch aus Lust und Verlangen. Verlangen nach ihm. Und jedes Mal, wenn es zu Ende war wurde mir erneut bewusst was ich getan hatte. Jedes Mal wenn ich erschöpft über ihn zusammenbrach bemerkte ich sein Leid und den Schmerz, den ich ihm erneut zugefügt hatte. Und anstatt ihm endlich das zu geben, was er so dringend gebraucht hätte, schickte ich ihn fort. Ich warf ihn förmlich aus meinem Bett und schickte ihn zu Dru, damit sie sich um ihn kümmern würde, denn ich ertrug seinen Schmerz nicht. Ich hielt es nicht aus ihn so leiden zu sehen. Doch ich schaffte es nicht meinen großen unbesiegbaren Angelus-Stolz zu überwinden und mir selbst endlich einzugestehen, dass ich ihn brauchte. Dass ich ihn wollte. Mehr als ein Sire es tut. Und genau dieses Verlangen machte alles nur schlimmer.

Spike und Dru waren nahezu unzertrennlich. Sie schenkte ihm alle Aufmerksamkeit, die er brauchte. Obwohl ich mich heute frage, ob diese Aufmerksamkeit ausreichend für ihn war. Denn nichts ist vergleichbar mit der Liebe und Aufmerksamkeit, die ein Sire seinem Childe für gewöhnlich schenkt. Doch von mir bekam er dies ja nicht, also musste er sich mit ihr begnügen. Dementsprechend schenkte er auch all seine Liebe und Aufmerksamkeit allein ihr. Obwohl sie eigentlich mir hätte gebühren sollen. Es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass meine Eifersucht von Tag zu Tag immer mehr anwuchs. Doch dies ist mir erst heute bewusst. Damals wollte ich mir selbst noch nicht eingestehen, dass es Eifersucht war, die mich dazu trieb weitere Bestrafungen an ihm durchzuführen.

Ich kettete ihn mit den Füßen an mein Bett. Ich wollte ihn ganz allein für mich haben. Er hatte genug Freiraum um aufzustehen und ein zwei Schritte zu gehen, aber nicht mehr. Mehr duldete ich nicht. Ich weiß nicht mal mehr weshalb ich ihn damals angekettet hatte. Ich denke es gab gar keinen speziellen Grund. Vermutlich war es allein die Art wie die Beiden sich immer wieder verstohlene Blicke zuwarfen. Wie sie lachten und tuschelten. Wie er sie anstrahlte. Wie er ihr ständig den Hof machte. Gott wie ich es damals gehasst hatte. Ich war damals so voller Wut und Hass, dass Darla, mein geliebter Sire, sich immer öfter von mir abwandte. Dabei hätte ich ihren Trost so sehr gebraucht. Sie ertrug es wohl ebenso wenig meinen Schmerz in meinen Augen zu sehen, wie ich es nicht ertrug Williams Schmerz zu sehen. William. Mir fällt auf, dass ich erst hier seinen Namen zum ersten Mal erwähne. Habe ich noch immer ein Problem damit mir einzugestehen, dass ich etwas für ihn empfinde? Fürchte ich mich noch immer vor dieser Peinlichkeit? Zurück zum damaligen Geschehen. Ja ich weiß ich weiche aus, aber dies hier sind meine Erinnerungen und ich schreibe dies so nieder, wie ich es will.

Also. Ich hatte ihn also in meiner Gewalt. Was eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre, denn ein Wort hätte genügt, und er wäre freiwillig gekommen. Na ja nicht wirklich freiwillig. Er wäre gekommen und hätte sich freiwillig dargeboten aus Angst vor Bestrafung. Aber danach hätte ich ihn wieder fortgeschickt. Ich wollte ihn aber bei mir haben. Die ganze Nacht. Den ganzen Tag und die nächste verfluchte Nacht darauf. Ich wollte ihn nicht mehr teilen. Wollte nicht, das Dru meine Rolle als führsorglichen Sire übernimmt. Ich hätte es vielleicht einfach mit etwas mehr Freundlichkeit versuchen sollen, anstatt ihn anzuketten. Dies hätte sicher besser gewirkt. Nun ja, das weiß ich zwar heute, aber damals waren mir solche Gedanken fremd. Alles was ich jemals erreichen wollte hatte ich erreicht. Und immer war es Gewalteinwirkung, die ich dabei benutzte. Also nutzte ich auch diesmal Gewalt. Rohe unverfälschlichte Gewalt, wie ich es jahrelang gelernt hatte.

Ich fickte ihn gegen das Ende des Bettes. Unerbittlich, mit roher Gewallt, bis ich ihn zum schreien brachte. Bis sein hübsches Gesicht an der kalten und steinernen Wand aufgeschlagen war. Bis ich in einem befreienden Orgasmus gekommen war und mich erschöpft und befriedigt auf ihn sinken ließ. Ich spürte deutlich wie er sich unter mir wandte. Wie er versuchte sich von mir zu entfernen. So wie er es jedes Mal getan hatte, wenn ich ihn fortschickte, aber diesmal konnte er nicht fort. Dafür hatte ich gesorgt. So gesehen war es vielleicht nur eine Ausrede für mich selbst ihn nicht fortzuschicken. Deshalb legte ich dann auch einen meiner starken Arme um seinen dünnen Köper und hielt ihn besitzergreifend an mich gedrückt. Er drehte sich mit dem Rücken zu mir und ich erkannte im fahlen Licht der Feuerstelle seine glänzenden Augen. Doch sie glänzten vor Schmerz und von den Tränen, die in seinen Augen standen. Seinen Blick hielt er starr geradeaus und wagte es nicht sich zu bewegen. Als fürchtete er, jede falsche Bewegung könnte weitere Bestrafung nach sich ziehen.

Dies war die erste Nacht, in der wir zusammen in meinem Bett lagen. Ich hielt ihn fest an mich gedrückt und fühlte mich seit langem wieder glücklich. Es ist nicht nur so, dass ein Childe seinen Sire braucht. Nein! Ein Sire braucht genauso die Nähe und Zuneigung seines Childes. Zwar nicht ununterbrochen, doch zumindest hin und wieder. Daher frage ich mich erneut wie dumm ich damals nur gewesen sein konnte ihn Dru anzuvertrauen?! Ich lag also da, hielt den verkrampften Körper meines Childes fest und fühlte mich glücklich. So glücklich wie ein seelenloser Dämon dazu in der Lage sein konnte. Doch dieses Glück hielt nicht lange an, denn seine verkrampfte Haltung ging mir immer mehr auf die Nerven. „Was ist?“ herrschte ich ihn an mir zu sagen weshalb er so steif und verkrampft sei. Er sollte sich doch freuen und glücklich sein, dass ich ihm endlich etwas Aufmerksamkeit schenkte. Aber dies schien er damals nicht verstanden zu haben. Wie auch? Ich hatte ihn geschunden, ihn angekettet, ihn gedemütigt und dann erwartete ich allen Ernstes, dass er sich in meinen Armen entspannte. Wie dumm war ich damals eigentlich?

Aber zu meinem Erstaunen passierte es, dass er sich herumdrehte und mich mit einem vorsichtigen Blick studierte. Ich konnte mich von diesem Blick nicht losreißen. Ich werde niemals vergessen, wie er mich in jener Nacht angesehen hat. Es waren dieselben faszinierten Augen, wie die in jener einsamen Nacht, als ich ihn verwandelt hatte. Er sah mich an und schien nach etwas zu suchen. Doch ich wusste nicht was es war. Seine Blicke machten mich nervös und ich glaube ich... wurde böse. Ich glaube ich sah ihn streng an, denn er senkte seinen Blick sofort und versteckte seinen Kopf an meiner Brust. Mir tat es gleich darauf leid, und ich wollte sein Kinn wieder hochhalten, damit ich weiter in diese wunderschönen Augen sehen dürfte, doch er verwunderte mich erneut und machte es mir unmöglich mich weiter zu bewegen.

Er begann meine Haut zu küssen. Ganz langsam und vorsichtig, als wäre sie aus zerbrechlichem hauchdünnem Glas. Er hielt inne und wartete auf meine Reaktion. Ich schätze er wollte sehen, ob ich ihm diese Zärtlichkeit erlauben würde oder nicht. Ich verhielt mich ganz ruhig und ließ in weiter gewähren. Offengestanden wäre ich zu gar keiner anderen Reaktion fähig gewesen, denn die Berührung seiner kalten Lippen lösten wahre Stromstöße auf meiner Haut aus. Nicht die der schmerzhaften Art. Sondern reine herrlich kribbelnde kleine Stromstöße, überall auf meiner ganzen Brust. Nun ja zunächst erst mal war es nur ein kleiner Fleck, den er liebkoste, aber nachdem er bemerkte, dass ich ihn nicht rügte wagte er es sich weiter über meine Brust durchzuarbeiten.

Als er dann einen meiner Nippel erreichte, konnte ich es nicht verhindern, dass ein Stöhnen über meine Lippen flüchtete. Sofort hielt er wieder inne und stoppte in seiner Bewegung. Ich war erregt und verwirrt und bemerkte nicht weshalb er aufhörte, doch dann wurde mir wieder klar, dass er Angst hatte. Er hatte meine Reaktion bemerkt und hatte Angst. Wie grausam muss ich zu ihm gewesen sein? Wie grausam muss ein Vampir zu seinem Childe sein, dass es Angst vor seinem eigenen Sire hat? Ich überwand endlich meinen Schatten und begann mit der Hand, die ich noch immer Besitz ergreifend um seinen Körper gelegt hatte kleine Kreise auf seinem Rücken zu ziehen. Ich streichelte ihn sanft, um ihm zu zeigen dass er sich nicht vor einer Strafe fürchten musste. Und erstaunlicherweise entspannte er sich in meinen Armen. Er fuhr damit fort meinen steifen Nippel zu liebkosen und ich genoss einfach die Aufmerksamkeit, die er mir damit schenkte.

Meine streichelnden Bewegungen beruhigten ihn immer mehr und taten ihm sicherlich gut. Er wurde schließlich immer mutiger und nagte mit seinen stumpfen Zähnen an meinem vorwitzig weg stehenden Nippel. Ich stöhnte erneut auf unter seiner Berührung und diesmal hielt er nicht inne, sondern fuhr weiter damit fort mich zu verwöhnen.

Ich hätte die ganze Nacht so daliegen können. Allein diese keinen Berührungen gaben mir endlich das Gefühl von ihm geliebt zu werden. So wie ein Childe seinen Sire lieben sollte. Es erstaunte mich nur mehr, als ich bemerkte, wie er sich in meinem Arm bewegte und mit seinen zärtlichen Küssen weiter nach unten wanderte.

Dies war kein neues Terrain für ihn. Er durfte mir schon öfter den Schwanz lutschen. Nun ja von dürfen war wohl weniger die Rede. Vielmehr zwang ich ihn oftmals es zu tun. Doch diesmal machte er es wirklich absolut freiwillig. Deshalb war ich auch so erstaunt darüber, denn er wanderte weiter nach unten und leckte ganz behutsam über die Spitze meines bereits prallen Schaftes. Wieder hielt er still und wartete auf meine Reaktion. Ich drehte mich ganz langsam auf meinen Rücken. Verließ mit meiner Hand damit seinen Rücken, um sie mit meiner anderen Hand zu ersetzten und fuhr fort ihn sanft zu streicheln. Dies reichte ihm wohl als Antwort auf seine nicht gestellte Frage und er begann wieder kleine zärtliche Küsse auf meiner geschwollenen Härte zu verteilen. Warum habe ich ihn damals nicht aufgehalten? Sah ich denn den Grund seines Handelns nicht? War ich wirklich so blind gewesen?



Ende Teil 1


[editiert: 13.12.03, 19:20 von SpikesChild]
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New PostErstellt: 12.12.03, 10:50  Betreff: Re: Act of Fate  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Vampirmausi ;)

Das hast du klasse gemacht , es ist das erste mal das ich Slash lese und ich muss sagen. Du hast mich in deinen Bann geschlagen. Warte ganz hibbelig auf den zweiten Teil.



Ganz liebe grüße und dickes lob Bussi

deine gute Fee

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SPIKEmarsters

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New PostErstellt: 12.12.03, 13:48  Betreff: Re: Act of Fate  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey!!!

Also ich finde deine geschichte auch klasse, ein sehr sehr Interessanter Tagebucheintrag von Angel, schreibst du auch einen irgendwann aus Spikes sicht???
Also ich freu mich auf jeden fall auf einen Fortzetzung.

Lg SPIKEmarsters

Es ist ein Gesetz im Leben: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, so öffnet sich dafür eine andere. Die Tragik jedoch ist, dass man meist nach der geschlossenen Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.

André Gide
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SpikesChild
William the Bloody

Moderator

Beiträge: 91
Ort: Bayern



New PostErstellt: 14.12.03, 09:11  Betreff: Re: Act of Fate  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Act of Fate – Teil 2

von SpikesChild


Ich war gefangen unter seinen Liebkosungen. Unter seiner Zunge, die er träge über meine Schwellung gleiten ließ. Und unter seinem Mund, mit dem er schließlich jeden stolzen Zentimeter meiner Männlichkeit aufnahm. Er fing an meinen harten steifen Schaft immer wieder aus seinem Mund gleiten zu lassen um ihn gleich darauf wieder vollkommen aufzunehmen. Eine seiner Hände wanderte zu meinen Hoden und begann sie sanft zu massieren. Ich war so gefangen in seinen Zärtlichkeiten, dass ich vergaß ihn weiter zu streicheln, weshalb er plötzlich inne hielt und regungslos erstarrte.

Ich brauchte einen Moment bis ich realisierte, was passiert war. Ich war so voller Ekstase, dass ich ihn beinahe wütend von mir gestoßen hätte, da er es geschafft hatte mich zu quälen. Denn nichts anderes war es für mich, diesen perfekten Mund und die geschickten Hände regungslos auf mir ruhen zu spüren. Doch ich begriff zum Glück was geschehen war und streichelte ihn weiter sanft den Rücken entlang. Ich achtete darauf, nicht noch mal mit dem Streicheln aufzuhören, denn das Vergnügen, das er mir bereitete, war einfach zu überwältigend.

Es dauerte nicht lange, bis ich unter seinem großen Geschick zu zittern begann. Mein Körper begann unkontrolliert zu zucken. Ich hatte keine Macht darüber. Ich war hoffnungslos verloren. Ich vergrub meine Hand in seinen Haaren aus purer Panik, dass er vorher aufhören könnte, und ergoss mich tief in seinem Mund. Er schluckte jeden einzelnen Tropfen, den er aus meinem Schwanz gepumpt hatte. Er saugte und leckte ihn sauber bis kein einziger Tropfen mehr übrig war.

Ich war selig vor Befriedigung. Bei all den vielen Jahren, die ich bereits auf dieser Erde gewandelt war, war dies einer der besten Orgasmen, die ich jemals gehabt hatte. Und es war mein Childe, der ihn mir aus freien Stücken geschenkt hatte. Ich war sehr stolz auf ihn. Ich war nahezu euphorisch vor Glück und Zufriedenheit. Endlich hatte ich es geschafft. Endlich empfand er ähnliche Gefühle für mich, wie ich es für ihn tat. So dachte ich damals tatsächlich. Doch ich wurde rasch eines besseren belehrt.

Er hatte sich aufgesetzt. Auf seinen Knien sitzend beobachtete er mein lustverzerrtes Gesicht. Ich wollte ihn an mich drücken und ihn dafür belohnen, dass er mich wahrlich glücklich gemacht hatte, doch er saß nur da und sah mich an. Als ich nach ihm greifen wollte bemerkte ich wie er zurück wich und versuchte etwas zu sagen. Ich las es deutlich in seinen wunderschönen traurigen Augen. Ich war ja so blind. Ich verlor etwas die Geduld und fragte ihn was los sei. Ich war noch sehr durcheinander von dem fantastischen Orgasmus, den er mir gerade geschenkt hatte, dass meine Stimme sanft und freundlich klang. Ich glaube dies gab ihm den Mut mich zu fragen. So öffnete er schließlich zaghaft seinen Mund und fragte unsicher: „Sire, darf ich...“, er schluckte hart und ich freute mich, denn ich dachte er würde mich fragen, ob er sich zu mir legen dürfte, oder etwas ähnliches. Das Lächeln, dass ich mit Sicherheit dabei aufgesetzt hatte gab ihm wohl weiteren Mut zu sprechen und er fragte weiter: „Sire, darf ich jetzt gehen? Darf ich zu Dru?“

Mein Lächeln erstarrte und mein Blick verfinsterte sich, denn endlich realisierte ich weshalb er dies alles getan hatte. Alles was er wollte war zurück in Drus Arme zu schlüpfen. Was ja nur verständlich war. Doch ich hatte es damals ganz und gar nicht verstanden und ich war wütend! Ohne nachzudenken holte ich mit der flachen Hand aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige, sodass er beinahe aus dem Bett gefallen wäre. Er versuchte sich sofort zu schützen, kroch aus dem Bett und flüchtete so weit seine Fußfesseln es zuließen. Er kauerte sich dort auf den kalten Steinboden und legte sich schützend die Hände über den Kopf. Gott wie schmerzhaft allein diese Erinnerung für mich ist. Und wie schlimm es damals für ihn gewesen sein musste. Ich will gar nicht daran denken was er gefühlt haben muss.

Ich war damals so enttäuscht und wütend gewesen, dass ich seinen Anblick nicht mehr ertragen hatte. Ich flüchtete aus meinem Schlafzimmer und ließ ihn allein dort zurück, auf dem Boden kauernd. Zum Glück für ihn, wie ich heute zugeben muss. Wer weiß was ich ihm weiter schlimmes angetan hätte, hätte ich den Raum nicht verlassen. Es war Tag gewesen und ich konnte nicht hinaus um mich abzulenken. Darla hatte mir am Vorabend deutlich zu verstehen gegeben, dass sie mich nicht sehen wolle also ging ich zu meinem anderem Childe.

Dru war genügsam und stets anschmiegsam. Sie brauchte mich nicht so sehr, wie ein normales Childe seinen Sire benötigt. Vermutlich lag das an ihrer Verrücktheit. Doch ich war in ihrem Armen immer willkommen und sie freute sich über jede noch so kleine Zärtlichkeit, die ich ihr schenkte. Und seltsamerweise konnte ich ihr viele Zärtlichkeiten schenken. Mehr als ich bei William jemals in der Lage gewesen wäre es zu tun. Obwohl ich für Dru nicht annähernd soviel empfand wie für ihn. Meinen kleinen Prinzen, der nun einsam nebenan lag. Allein und ohne den Schutz seines Sires. Doch diesen Schutz hätte er eh nicht gewollt, dachte ich mir damals und log mir selbst etwas vor. Ja damals war ich schon sehr gut darin mich selbst zu belügen. Noch besser als ich es jetzt kann. Denn ich stellte mir damals vor, dass er es sei, der in meinen Armen lag, sich sanft an mich schmiegte und seine Hand träge über meine Brust wandern ließ.

Als endlich der Abend hereinbrach und die Nacht den Himmel verdunkelte, ging ich hinaus auf die Jagd. Ich ging allein. Wollte niemanden bei mir haben. Nicht Darla, meinen Sire, und auch nicht Drusilla, mein verrücktes Childe. Und am allerwenigsten William. Doch dieser hätte gar nicht mit auf die Jagd gehen können, denn ich hielt noch immer den Schlüssel seiner Ketten in meiner Westentasche. Während ich nach einer geeigneten Mahlzeit Ausschau hielt, spielte ich abwesend mit dem Schlüssel in der Tasche und ließ ihn zwischen meinen Fingern wandern.

Die Jagd war kurz und schnell. Ich verschwendete nicht wie sonst üblich meine Zeit mit meinen Opfern zu spielen, sondern tötete schnell und kehrte sofort zu unserem Unterschlupf zurück. Ich machte mir Sorgen um ihn. Ich wollte ihn sehen. Sicherstellen, dass es ihm gut ging. Die normalen Bedürfnisse eines Sires gegenüber seinem Childe. Doch da war mehr. Ich hatte Mitleid mit ihm. Mir tat leid, wie er meinetwegen litt und es wäre so einfach gewesen ihm dieses Leiden zu nehmen, doch ich war zu blind und zu dumm um damals zu solch einfachen Mitteln wie Wärme und Zuneigung fähig zu sein.

Als ich zurück kam waren die Mädchen noch auf der Jagd und William war noch immer in meinem Schlafzimmer gefangen. Keines der Mädchen hätte es gewagt ihn zu befreien. Nicht einmal Darla, die dazu zwar das Recht gehabt hätte, aber sicher mit meiner Wut hätte rechnen müssen. Denn damals war ich bereits ein Meistervampir und auch wenn sie mein Sire war hätte es trotzdem Möglichkeiten für mich gegeben sie dafür büßen zu lassen. Wenn auch nicht so effektiv wie ich es bei Dru und William tun konnte. Aber Darla kümmerte sich keinen Dreck um ihn, weshalb er also immer noch allein in meiner Gewalt stand. Denn er hatte keinen Sire, der ihn befreit hätte, denn ich war sein Sire. Und Dru, die ihn wie einen Sire gepflegt und behütet hatte, hätte es niemals gewagt ihn aus meiner Hand zu nehmen. Also war er vollkommen allein.

Ich betrat vorsichtig mein Zimmer und mein Blick suchte sofort nach ihm. Ich fand ihn in derselben zusammengekauerten Stellung, in der ich ihn verlassen hatte. Er hatte es nicht einmal gewagt wieder ins Bett zu kriechen. Völlig nackt lag er da und erschrak bei dem Geräusch, das ich verursachte, als ich die Türe hinter mir zufallen ließ. Eine Weile stand ich nur da und sah auf ihn herab. Er bewegte sich kaum. Er zog sich lediglich weiter zusammen und versteckte seinen Kopf noch tiefer in seinen Armen. Das war zuviel schmerzhafter Anblick zu ertragen. Selbst für den gefühlskalten Angelus, der ich damals war. Ich sprang endlich über meinen Schatten und beugte mich zu ihm herab. Legte sachte eine Hand auf seinen Rücken und erschrak beinahe selbst bei der Heftigkeit, mit der er zusammenzuckte. Ich ging zu meinem Bett und griff mir meine dünne Decke. Dann legte ich sie ihm über seinen nackten Körper. Ich begann ihn wieder zu streicheln, in der Hoffnung er würde sich wieder entspannen. Dies war das einzige wovon ich wusste, dass es ihn vielleicht beruhigen könnte. Wie jämmerlich ich doch war. Ein Sire sollte sein Childe in und auswendig kennen und nicht erraten müssen, was ihm gut tun könnte.

Als wollte er sich vergewissern, ob es wirklich ich war, der über ihm kniete, lugte er vorsichtig hervor und blickte mich abwartend an. Ich griff ihm unter die Schulter und hob ihn hoch. Ich wollte ihn nicht länger auf diesem kalten Steinboden liegen sehen. Ich schob ihn aufs Bett. Er ließ mich vollkommen gewähren und legte sich auf das Bett. Zog sich aber sofort wieder in einer schützenden Stellung zusammen. Er versteckte sein Gesicht und somit auch seine wunderschönen Augen vor mir unter der Bettdecke. Ich war vollkommen ratlos was ich daraufhin tun sollte. Ich war damals wirklich ratlos. Doch ich schaffte es irgendwie zu erkennen, dass es endlich an der Zeit war ihn von den Ketten zu befreien. Also nahm ich den Schlüssel und löste die Fußfesseln. Als ich das schwere Eisen zu Boden fallen ließ zuckte er erneut zusammen. Ich hatte es wirklich geschafft ihm soviel Leid zu zufügen, dass jegliches Geräusch ihn zusammenfahren ließ.

Ich erinnerte mich endlich daran, dass er mindestens schon drei Nächte nichts getrunken hatte, denn ich hatte es ihm nicht erlaubt. Er war zwar auf der Jagd dabei gewesen, aber nur als unbeteiligter Zuschauer. Und ich hatte darauf geachtet, dass auch Dru ihm nichts gab. Doch ich erinnere mich nicht mehr weshalb ich es ihm nicht erlaubt hatte. Genauso wenig wie ich mich nicht daran erinnere weshalb ich ihn danach in meinem Schlafzimmer festgekettet hatte.

Er war noch ein sehr junger Vampir gewesen. Es war wichtig, dass er in regelmäßigen Abständen Blut zu trinken bekam. Dies ist auch einer der Gründe, warum wir in Rudeln leben. Warum ein Sire für sein Childe sorgt. Denn wenn das Jagdglück nachlässt, lässt der Sire sein Childe von sich trinken. Doch nicht nur um ihn zu nähren, sondern auch zu guten Jagdzeiten, um das Band zwischen ihnen zu stärken. Doch ich ließ William bisher nicht einmal von mir trinken. Ich fürchtete das würde mein Verlangen nach ihm nur noch vergrößern, da dadurch unser Band gefestigt werden würde.

In dieser trostlosen Nacht jedoch überwand ich meine Furcht und ließ ihn von mir trinken. Wie in jener Nacht, als ich ihn verwandelt hatte, biss ich mir in das gleiche Handgelenk und wollte dieses auf seinen Mund drücken. Ich musste dazu die Decke zur Seite ziehen und seine schützende Hand beiseite drücken. Ich merkte wie ängstlich er war. Sodass er unter meinem eigentlich sanften Griff zu wimmern begann. Doch als er endlich begriff was ich wollte änderte sich sein Verhalten schlagartig. Als er mein Handgelenk spürte und mein Blut roch, sah er erstaunt auf und blickte mir zunächst ängstlich entgegen.

Ich weiß nicht wirklich wie ich seinen Blick erwidert hatte, denn ich hatte keinen Spiegel in dem ich mich hätte sehen können. Doch etwas in meinen Augen muss ihm das Gefühl gegeben haben, dass ihm nichts passieren würde, denn die Angst in seinen Augen verschwand endlich.

Ich hielt ihm erneut mein Handgelenk hin und er zögerte keine weitere Sekunde um seine Zähne darin zu versenken. Er saugte gierig und voller Verlangen an meinem Handgelenk. Mit beiden Händen hielt er es krampfhaft fest und drückte es fester an seinen Mund. Ich ließ ihn trinken. Schenkte ihm erneut Kraft und mich selbst. Ich gewährte ihm zum ersten Mal das Privileg von seinem Sire zu trinken.

Als hätte er Angst, dass ein solcher Augenblick nie wiederkehren würde, saugte er immer und immer weiter. So unbegründet war diese Angst ja auch nicht. Wenigstens aus seiner Sicht. Während er gierig an meinem Handgelenk hing, fuhr ich fort sanft über seinen Rücken zu streicheln und bemerkte wie er sich meinen Bewegungen entgegen streckte. Welch ein großartiges Gefühl das doch war.

Als ich empfand, dass es genug sei, sagte ich ruhig „Genug“, und er stoppte sofort in seinen Schlücken, dass er sich beinahe verschluckt hätte. Ich hatte ihn wirklich in meiner Gewalt.

Ich fühlte mich etwas geschwächt, da ich ihm viel von mir geschenkt hatte. Er jedoch musste sich gestärkt und endlich ein wenig geliebt gefühlt haben. So hoffte ich es wenigstens. Ich ließ mich einfach neben ihn sinken und streichelte weiter seinen Rücken entlang, während er sich wieder vor mir zusammenrollte und unter der Decke verschwand. Wenigstens sah ich keine Angst in seinen Augen, denn ich sah sie ja überhaupt nicht. Aber das war mir in dieser Nacht egal. Ich war müde von der Jagd und von dem Geschenk, das ich ihm gegeben hatte. Also dauerte es nicht lange, bis ich einschlief, aber noch immer streichelte meine Hand über seinen Rücken. Ich streichelte ihn die ganze restliche Nacht und weit in den angefangenen Tag hinein. Als ich irgendwann am Nachmittag erwachte, streichelte meine Hand noch immer wie selbstverständlich über seinen Rücken. Er hatte sich aus seiner schützenden Rolle gelöst und lag einfach nur ausgestreckt neben mir. Er lag neben mir, schlief fest und war vollkommen entspannt. Und ich lag noch immer vollkommen angezogen neben ihm über der Decke und streichelte ihn.

Warum konnte es nicht einfach so bleiben? Warum konnte ich nicht einfach liegen bleiben? Was spielte es schon für eine Rolle, ob ich nackt oder mit meinem Gewand schlief? Was wäre schon dabei gewesen? Denn als ich das Streicheln unterbrach rekelte er sich neben mir und wurde langsam wach. Ich wollte mich nur meiner Kleider entledigen. Nichts weiter. Ich schwöre es. Doch als er mich erblickte, wie ich bereits mit nacktem Oberkörper neben ihm lag und ich mich grade meiner Hose entledigen wollte, sah ich sie wieder. Diese Angst in seinen Augen. Sie war zurückgekehrt.

In Panik getrieben flüchtete er aus meinem Bett und wollte natürlich zu ihr. Zu Dru. Ich weiß nicht mehr ob es die Wut auf mich selbst oder die Eifersucht auf Dru gewesen war, die mich angetrieben hatte. Aber ich folgte ihm in Drus Zimmer, wo er sich verzweifelt in ihren Armen versteckte. Meine liebe Dru jedoch lächelte mir nur zu und hatte gar nicht die Absicht meinem William Schutz und Geborgenheit, die er so dringend gebraucht hätte, zu schenken. Ich wollte ihn wieder von ihr wegzerren. Wollte ihn wieder mit Gewalt zurück in mein Zimmer zerren. Wollte dort weitermachen, wo wir aufgehört hatten, doch irgendetwas war mir klargeworden. Ich hatte endlich realisiert, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Ich hatte endlich verstanden, dass ich ihm erst diese Angst nehmen müsste, bevor ich ihm in irgendeiner Weise hätte näherkommen können.

Die Tatsache, dass meine Nacktheit ihn so sehr verschreckt hatte, was im Grunde nur verständlich war, gab mir den Gedanken, dass es besser war ihn nicht erneut nackt an mein Bett zu fesseln. Stattdessen befahl ich ihm sich anzuziehen und dann wieder zu mir zu kommen. Ich hörte die verzweifelten Schluchzer die er in Drus Armen vergrub, denn es gab keinen Ausweg für ihn. Ich wiederholte meinen Befehl und drohte ihm eine Bestrafung an, sollte er meine Bitte verweigern. Ja ich nannte es wirklich meine Bitte. Ich war eben abscheulich.

Ich ging zurück in mein Zimmer und wartete dort auf ihn. Ich zog mich wieder vollkommen an, denn ich wusste, dass alles andere ihn nur weiter verschrecken würde. Ich hatte aus ihm ein völlig verstörtes und ängstliches Vampir-Childe gemacht. Das war nie meine Absicht gewesen und ich wollte es schnellstens ändern. Als er zögernd zu mir in mein Zimmer trat lächelte ich ihm entgegen und bat ihn auf dem einzigen Sessel, den mein kleines Zimmer besaß platz zunehmen. Ich lehnte derweilen am brennenden Kamin und überlegte was ich zu ihm sagen wollte. Er war sichtlich verwirrt von dieser neuen Situation. Ich wette, er dachte es wäre eins meiner neuen Spielchen gewesen. Dabei wollte ich wirklich nur mit ihm reden.

Ich schenkte mir ein Glas meines alten irischen Whiskeys ein und reichte ihm auch eines, woraufhin er mich noch verwunderter ansah. Und zu meiner Erleichterung war es nur Verwunderung und keine Angst, die ich in seinen blauen Augen erkennen konnte. Ich weiß nicht was geschehen wäre, wäre noch immer diese Angst in seinen Augen gewesen. Ich kippte den Inhalt meines Glases in einem Ruck meine Kehle hinab und schenkte mir gleich darauf ein weiteres ein. Er nahm kleine Schlücke von seinem Drink und schien mich zu studieren. Wagte jedoch nicht mich zu fragen, womit er diese Ehre, einen Drink mit mir zu teilen, verdient hatte. Nachdem ich schließlich das vierte Glas in kurzen Abständen in mich hineingeschüttet hatte, fand ich endlich meine Stimme wieder und versuchte zum ersten Mal seit ich ihn kannte mit ihm zu sprechen:

„William, mein guter, ich möchte dir etwas sagen.“



Ende Teil 2




[editiert: 14.12.03, 09:15 von SpikesChild]
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märchenhafte Fee


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Ort: Duisburg



New PostErstellt: 14.12.03, 11:48  Betreff: Re: Act of Fate  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Vampirmausi ;)

das hast du wirklich mal wieder gut gemacht, ich hoffe du lässt uns nicht soooo lange auf den nächsten genialen Teil aus deiner Feder warten.

Setzt dich schnell an die Tasten und schreib weiter ;)


liebe grüße und dickes Bussi

deine Fee

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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 14.12.03, 20:03  Betreff: Re: Act of Fate  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,
ich mag deine Geschichte. Interessant ausschließlich aus Angels Sicht zu schreiben! Mach weiter so. Das Ende von Teil1 gefiel mir, ließ mich mit Spannung warten... Ich frage mich, was Angelus ihm sagen wird und wie er darauf reagiert. Bisher kennen wir ja nur Angels Sicht. Bleib dabei! Janine

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SPIKEmarsters

Administrator

Beiträge: 272
Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 14.12.03, 20:43  Betreff: Re: Act of Fate  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey!!!!!

Das war ein sehr, sehr schöner zweiter Teil und er lässt auf weiter schöne Teile hoffen. :p
Ich bin schon sehr gespannt ob Angelus es schäfft, Spike die voll Angst zu nehmen, aber irgendwie glaube ich es nicht so ganz, oder will es irgendwie auch nicht glauben. :rolleyes:

Lg SPIKEmarsters

Es ist ein Gesetz im Leben: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, so öffnet sich dafür eine andere. Die Tragik jedoch ist, dass man meist nach der geschlossenen Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.

André Gide
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SpikesChild
William the Bloody

Moderator

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New PostErstellt: 17.12.03, 09:11  Betreff: Re: Act of Fate  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Act of Fate – Teil 3
von SpikesChild



Ich brauchte bereits Überwindung diesen Satz herauszubringen und William machte es mir nicht leichter, als er gleich darauf artig mit: „Ja, Sire“, antwortete. Also kippte ich mir einen weiteren Drink in den Rachen und fuhr fort: „Du weißt das ich dein Sire bin, nicht wahr?“

„Ja Sire.“

Großartig Angelus! So kam das Gespräch richtig in Schwung. Und es war so hilfreich das Gespräch im Gange zu halten.

„Äh, ja sicher weißt du das. Weißt du auch, was das bedeutet?“

„Sire? Ich verstehe die Frage nicht ganz“, gab er nervös zur Antwort. Ich sah wie er in dem Sessel hin- und herrutschte und nicht recht wusste, wie er sich setzten sollte und wo er seine Hände hintun sollte. Er hielt schließlich mit beiden Händen das Glas eng umschlungen und hoffte wohl, dass ich ihn nicht gleich wieder schlagen würde, für die Frage die er mir gerade gestellt hatte anstatt mir zu antworten.

Ich seufzte ratlos auf. Im Grunde wusste ich eigentlich gar nicht, was ich ihm sagen wollte. Ich konnte ja schlecht zugeben, dass ich Fehler gemacht hatte. Ich war schließlich Angelus.

Aber nach dem siebten oder achten Glas hochprozentigen Whiskey schaffte ich es endlich wieder etwas zu sagen und fragte erneut: „Weißt du was es für einen Sire bedeutet ein Childe zu haben?“

„Nein Sire“, gab er ehrlich zu und senkte dabei seinen Kopf. Und ich weiß nicht, war es wieder die Angst oder war es Trauer, die ich in seinen Augen aufblitzen sah? Vielleicht hatte er Angst vor der Strafe, die ihn hätte treffen können. Oder vielleicht war es doch Trauer darüber, dass er es einfach nicht wusste, es aber gerne gewusst hätte. Und das allein war der Gedanke, der mir half in meinem Text fortzufahren.

„Würdest du es denn gerne wissen? Würdest du gerne mein Childe sein und mir gestatten dir der Sire zu sein, der Dru bisher für dich gewesen war?“

Ich traf diese Wortwahl absichtlich so, um ihm nicht das Gefühl zu geben, dass ich ihn dazu zwingen würde. Ich wollte dass er es aus freien Stücken tut.

„Heißt das ich darf nicht mehr zu Dru gehen, Sire?“

Hatte der Junge Tomaten auf den Ohren? Hatte ich bereits eine undeutliche Aussprache durch den Alkohol?

„Nein! Du darfst meinetwegen zu Dru gehen. Aber ich hoffte du würdest auch gerne zu mir kommen wollen?“

Was für eine Frage. Der reine Alkohol sprach wohl aus mir. Aus welchem Grund sollte er wohl zu mir kommen wollen? Um sich weiterhin von mir demütigen zu lassen? Er antwortete mir natürlich nicht, sah mich wieder mit diesen studierenden Augen an. Ich seufzte erneut und begann von vorne.

„Vergangene Nacht. Wie hast du dich da gefühlt, als ich dich von mir trinken ließ und du neben mir eingeschlafen warst. Als ich dich ... gestr... gestreichelt habe.“ Ein verflucht schweres Wort!

„Ich weiß nicht Sire.“

„Was soll das heißen du weißt nicht? Du weißt nicht wie du dich gefühlt hast? Das ist doch ganz einfach. War es gut oder war es schlecht?“ fragte ich ungeduldig nach.

Er sah mich genau an und studierte mich wieder. Als wenn er nach dem Grund meines Handeln suchen wollte. Dann antwortete er ruhig aber mit fester und sicherer Stimme und zum ersten Mal ohne dieses bescheuerte ‚Sire’: „Gut.“

Ich war so überrascht, dass ich mir gleich darauf einen neuen Drink einschenkte und sofort in einem Zug leer trank. Er nippte noch immer an seinem ersten Glas. Ich packte die Flasche, schritt zu ihm, ignorierte sein Zurückweichen absichtlich und schenkte ihm etwas von dem Whiskey nach.

„Also“, begann ich um einiges mutiger und entspannter, da der Alkohol zu wirken begann, „ich bin dein Sire, verstehst du?“ Er nickte nur. Das reichte mir vollkommen. „Und“, fuhr ich fort und merkte dabei, wie ich zu schwanken begann, „du bist mein Childe.“

„Ja Sire“, antwortete er wieder. Er sah wohl nicht ganz den Sinn dieses Gespräches. Und offen gestanden hatte auch ich irgendwie den Faden verloren. Also kippte ich mir den Rest der Flasche hinter die Binsen und kniete mich zu ihm neben den Sessel, um in seine schönen blauen Augen sehen zu können. Ich glaube ich amüsierte ihn irgendwie. Das lag wohl an den Gesichtzügen, die mir langsam zu entgleisen begannen. Jedenfalls war ich mittlerweile ziemlich betrunken und das war dann auch der Grund warum ich endlich erklären konnte, was diese Gespräch eigentlich sollte.

„Hör zu, mein Junge.“ Ich lallte mittlerweile schon ein wenig. Ich trank für gewöhnlich nicht soviel auf einmal, da man als Vampir stets auf der Hut sein muss und jederzeit die volle Kontrolle über seinen Körper besitzen sollte. Was ich zu diesem Zeitpunkt jedoch ganz gewiss nicht mehr tat.

„Ich bin dein Sire. Äh. das hatten wir schon. Ein Childe, äh ... quatsch, ich meine ein Sire zu sein bedeutet, dass man sich um sein Childe sorgen muss. Ich habe dies bis jetzt nicht getan. Ich überließ das Dru. Doch das war nicht richtig. Ich habe einen Fehler gemacht (Ich kann bis heute noch nicht glauben, dass Angelus jemals einen Fehler zugegeben hatte). Das möchte ich wieder gut machen. Ich will, dass sich von jetzt an alles verändert. Ich will dein Sire sein. Ich meine ich bin dein Sire. Das sagte ich doch schon oder? Was ich sagen wollte, war du schläfst ab jetzt bei mir. Nein, das wollte ich nicht sagen.“ Ich hatte den Faden verloren, und dass William mich mit großen Augen anstarrte war nicht gerade hilfreich ihn wieder zu finden. Also begann ich, glaub ich noch mal von vorne. Ganz sicher bin ich mir da allerdings nicht, da meine Erinnerung daran durch den Alkohol etwas getrübt ist. Ganz sicher kann ich mich jedoch an die Antwort erinnern die William mir dann schließlich gab: „Ich wäre gern dein Childe, Sire.“

Ich denke er hatte begriffen was ich versucht hatte zu erklären. Ich denke ich hatte es endlich geschafft es zu erklären, dass er es verstanden hatte. Ich hoffte es damals wenigstens, denn ich war ziemlich verzweifelt. All der Schmerz den ich in seinen Augen gesehen hatte, hatte sich tief in mich hineingefressen und mir keine Ruhe mehr gelassen. Ich hoffte so sehr, dass er mich verstanden hatte, denn ich wollte nichts weiter als ihm der Sire sein, den er brauchte um eines Tages ein starker unabhängiger und furchteinflößender Meistervampir zu werden. Um eines Tages so zu sein wie ich.

Ich war ziemlich angeschlagen glaub ich, denn ich erinnere mich nur noch dunkel daran, dass ich an dem Sessel lehnte, und er mich dann hoch hob und rüber in mein Bett legte. Ich hoffte daraufhin so sehr, er würde sich zu mir legen. Einfach nur neben mir liegen bleiben und bei mir sein. Aber er ging. Er ließ mich allein. Das dachte ich wenigstens, denn als ich in der Nacht darauf wieder aus meinem Rausch erwachte war er hier. Er hatte den Sessel dicht an das Bett gerückt und sich darin niedergelassen. Er saß in dem Sessel neben mir und beobachtete mich. Ich schenkte ihm ein Lächeln. Und es war keine Frucht mehr in seinen Augen. Nur Verwunderung und ein klein wenig Unsicherheit. Damit war ich mehr als zufrieden.

Ich wagte es kaum mich zu bewegen, denn entgegen der allgemein verbreiteten Ansichten, bekommen wir Vampire sehr wohl einen Kater, wenn wir zuviel getrunken haben. So hatte ich auch damals einen dementsprechenden Kopf, der mir bei der geringsten Bewegung zu platzen drohte.

Er bemerkte wohl mein kleines Unbehagen, stand auf und kam vorsichtig näher. Er ging vor meinem Bett in die Hocke und legte seinen Kopf vor mir auf seine auf dem Bett ruhenden Hände. Er sah mir tief in die Augen und ich merkte wie sich alles um mich zu drehen begann. Ich bin mir bis heute noch nicht sicher, ob es an seinem Blick, oder an dem höllischen Kater lag, den ich hatte.

„Kann ich etwas für dich tun, Sire?“ fragte er sanft. Und ich fühlte mich gleich darauf um einiges besser!

Von diesem Augenblick an, änderte sich alles. Wir waren nun endlich Sire und Childe. Ich nahm ihn mit auf die Jagd. Erklärte ihm alles was ich über die Menschen wusste. Wie sie am besten zu jagen waren. Wie man sie am schnellsten oder auch am qualvollsten töten konnte. Je nachdem wie viel Zeit zur Verfügung stand. Ich lehrte ihn alles was ich wusste. Ich lobte ihn, wenn er gut war. Tadelte ihn aber genauso, wenn er einen Fehler machte. Ich trieb ihn an besser zu werden, und er wurde besser. Er lernte sehr schnell. Er war ein wissbegieriger Schüler, und stets darauf bedacht mich stolz zu machen. Und ich war mehr als stolz. Ich vernachlässigte sogar Darla, nur um ihm mehr beizubringen. Um ihn besser zu machen. Nur um bei ihm zu sein.

In den Tagen schlief er immer noch bei Dru. Ich überließ ihm die Wahl. Später kam er dann aber immer öfter zu mir. Zuerst wollte er nur neben meinem Bett im Sessel sitzen. Er studierte mich den ganzen Tag über, während ich schlief. Oder er nickte im Sessel ein, weil er zu müde war um wach zu bleiben. Mir gefiel es sehr. Ich spürte wie er mir Schritt für Schritt immer näher kam. Ganz ohne mein Zutun. Ganz ohne Gewalt. Das war eine völlig neue Erfahrung für mich. Das überraschte mich sehr. Und es machte mir spaß. Viel mehr spaß als all die Qualen und die Schmerzen, die ich ihm zuvor immer zugefügt hatte.

Eines Nachts geschah es dann. Wir waren gemeinsam auf Jagd. Nur er und ich. Die beiden Mädchen gingen ihre eigenen Wege. Darla war zu dieser Zeit nicht sehr gut auf mich zu sprechen. Ich denke sie war eifersüchtig, weil ich soviel Zeit mit William verbrachte. Denn da ich am Tage immer auf ihn wartete, ging ich nur noch selten zu ihr.

Als wir nach einer erfolgreichen Nacht satt und zufrieden nachhause kamen, waren die Mädchen noch unterwegs. Es war noch früh doch ich war schon müde, und verabschiedete mich, um mich zur Ruhe zu legen. Es dauerte keine zehn Minuten. Ich hatte mich grade mal ausgezogen, und war in mein Bett geschlüpft, da stand er plötzlich in meiner Tür und beobachtete mich. Ich weiß nicht wie lange er da schon gestanden war. Er stand nur da und sah mich an. Ich wusste nicht, was er vorhatte. Ich entschied abzuwarten. Ich wollte sehen, was er tun würde. Ich dachte er würde vielleicht wieder im Sessel platz nehmen, um mich zu beobachten, wie er es die Nacht zuvor auch schon getan hatte, doch dann kam er näher und setzte sich neben mir auf das Bett.

Es war unheimlich aufregend. Ich fühlte mich wie bei der Jagd, wenn ich ein leckeres junges Mädchen beobachtete und ich sah wie sie mich bemerkte. Wie sie dann langsam ohne Furcht näher kam. Schritt für Schritt. Immer näher jeden Zentimeter ihrer Bewegung beobachtete ich und es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis sie endlich vor mir stand. Zum greifen nah. Doch ich wartete noch immer, bis sie mich ansprach. Bis sie vertrauen zu mir fasste, dann griff ich zu. So war es auch bei ihm. Nur dass ich ihn sicher nicht töten wollte, wenn er bei mir wäre. Dafür dauerte diese Jagd aber umso länger. Ich weiß nicht viele Monate wir dieses Spiel schon spielten, bevor er sich von sich aus zu mir auf mein Bett gesetzt hatte.

Er fing an sich langsam auszuziehen. Ganz langsam. Ich dachte mir, wenn er nicht bald schneller werden würde, würde ich ihm diese verfluchten Kleider vom Leib reißen. Doch ich tat es nicht. Ich wollte ihm dabei zusehen. Wollte sehen, was er tun würde. Er zog sich vollkommen aus, und blickte mir dann ins Gesicht. Eine lange Zeit saß er nur so da und studierte meinen Blick. Er machte mich etwas nervös. Doch ich wollte ihm das nicht zeigen, also versuchte ich einen strengen aber nicht bösen Blick aufzusetzen. Keine Ahnung, ob mir dies wirklich gelungen war. Doch etwas später bewegte er sich schließlich zu mir. Wieder ganz langsam. Er schlüpfte zu mir unter die Decke und kuschelte sich ganz vorsichtig zu mir an die Seite. Als hätte er Angst er könnte mich zerbrechen.

Noch nie war jemand so sanft zu mir. Noch nicht einmal zu meinen Lebzeiten. Es war mir vollkommen fremd. Doch es fühlte sich schön an. Er legte seinen Kopf auf meine Brust und seine Hand zeichnete Kreise auf meiner Haut. Ich lege ihm meine Hand an seinen Rücken und zog ihn vorsichtig weiter zu mir. Ich genoss es die Nähe meines Childes zu spüren. Ich drehte meine Oberkörper in seine Richtung, sodass wir nun Brust an Brust da lagen. Meinen Arm ließ ich über seinen Körper wandern und hüllte ihn damit ein. Ich begann ihn zu streicheln. Ich fühlte wie er auf einmal auflebte. Er verteilte wieder die gleichen elektrisierenden Küsse auf meiner Brust. Er begann wie in jener Nacht meine Brust und meine beiden Nippel zu liebkosen.

Es war unglaublich. Er war längst nicht mehr das ängstliche Childe von damals. Längst war er ein richtiger Vampir geworden. Zugegeben, ein sehr störrischer und vorlauter Vampir manchmal. Auch etwas eigensinnig in gewissen Beziehungen. Ich denke so sehr ich es am Anfang mit seiner strengen Erziehung übertrieben hatte, so nachlässig bin ich später geworden. Er bestand darauf, dass ich ihn Spike nenne. Er war manchmal richtig aufmüpfig. Aber ich mochte seine Art. Ich mochte dieses vorlaute und aufmüpfige Childe. Er war ein Kämpfer geworden. Ein Jäger. Ein Geschöpf der Nacht, aber er war noch immer mein Childe. Und ich liebte ihn mehr als alles andere.

Nachdem er eine halbe Ewigkeit meinen gesamten Oberkörper liebkost hatte, wanderte er hinab und ein vorfreudiges Stöhnen entwich meiner Kehle. Ich konnte es nicht erwarten, bis er mein stolzes Glied mit seinem Mund aufnehmen würde. Und ich wusste auch schon, was ich ihm als Belohnung geben wollte. Ich wollte ihn genauso fühlen lassen, wie er es bei mir tat. Ich wollte ihm zeigen wie sehr ich ihn liebte. Mehr, als es ein Sire gewöhnlich tut. Mehr als ich es jemals getan hatte. In dieser Nacht wollte ich es ihm gestehen. Es ihm beweisen. Als Dank und Belohnung dafür, dass er aus freien Stücken zu mir in mein Bett gekommen war.

Die Bettdecke lag längst beiseite, und ich lag auf dem Rücken. In freudiger Erwartung auf seinen geschickten Mund. Gerade, als er den prallen Kopf meines Schaftes in seinem Mund aufgenommen hatte, sprang die Türe zu meinem Schlafzimmer auf, und Darla kam aufgeregt herein. Ich begann sofort wütend zu knurren. William setzte sich erschrocken auf. Darla funkelte erst ihn, dann mich böse aus gelben Vampiraugen an. Sie hatte ihr dämonisches Gesicht aufgesetzt. Und erst jetzt bemerkte ich, dass ich ebenfalls in diesen Modus gewechselt hatte.

William wollte sofort die Flucht ergreifen. Darla konnte gefährlich werden, wenn sie wütend war. Doch ich hätte nicht zugelassen, dass sie ihm etwas tut. Eher hätte ich mich gegen meinen eigenen Sire, gegen sie, gestellt. Ich hielt ihn auf, indem ich meine Hand auf seine Schulter legte, bevor er aus dem Bett kriechen konnte. Er sah mich verwirrt an. Doch er merkte wohl, dass ich ihn schützen würde, egal was passieren würde, also blieb er. Darla kam wütend näher und ich fragte endlich: „Was ist los? Was willst du? Warum störst du mich?“

„Es ist etwas passiert. Dru! Die Zigeuner haben sie.“

Dru war in Gefahr? Warum hatte ich das nicht gespürt? Ein Sire spürt normalerweise, wenn seinem Childe etwas zustößt. War ich so von William gefangen, dass ich mein Gespür für Dru verloren hatte? Doch es sollte sich später herausstellen, weshalb ich sie nicht gespürt hatte.

„Wo ist sie? Was ist passiert? Rede!“

Ich war außer mir vor Wut. Dru, meine kleine Prinzessin war in Gefahr. Mein Childe! Ich sprang sofort aus dem Bett.

„Zieh dich an William, du begleitest mich.“

Natürlich begleitete er mich. Darlas Nachricht hatte ihn ebenso getroffen wie mich. Schließlich empfand er sehr viel für Dru. Keine zwei Minuten später waren wir auch schon auf dem Weg zum Zigeunerlager. Darla berichtete mir vom einem Zigeunermädchen, die Dru durch Zauberei gefangen hielt. Ich schwor dessen Tod herauf noch ehe ich sie überhaupt gesehen hatte. Als Darla mir das Mädchen zeigte, machte ich kurzen Prozess mit ihr. Ich verschwendete keine Minute. Ich töte schnell aber schmerzhaft. Ich wollte sie tot sehen. Danach suchte ich nach Dru, doch ich fand sie nicht. Ich wollte Darla nach ihr fragen, aber Darla war wie vom Erdboden verschluckt. Ebenso William. Alle waren plötzlich fort.

Ich irrte umher um sie zu finden, doch ich fand keinen der Drei. Dann spürte ich den Schmerz. Er zerriss mich beinahe. Ich lief weiter. Verlor die Orientierung. Der Schmerz bohrte sich weiter in meinen Körper. Er zerfraß mich von innen. Ich merkte nicht, wie ich wieder auf das Zigeunerlager zulief. Als ich dort ankam, lachte mich dieser alte Mann aus. Er verhöhnte mich. Und ich fühlte diesen unbändigen Schmerz. All das Leid der Menschen, die ich getötet hatte. All die Qualen, die ich ihnen zugefügt hatte. Alles kam zu mir zurück und quälte mich. Quälte meine Seele, die ich in dieser Nacht wieder erhalten hatte.




Angel vergrub seinen Kopf in beide Hände. Er dachte kurz über all dies nach, was er soeben geschrieben hatte. Jahrelange hatte er nicht an sein Childe denken müssen. Warum kamen ausgerechnet jetzt die Erinnerungen wieder zurück? Und warum tat ihm leid, was damals sein böses Ich mit Spike gemacht hatte?

Bisher konnte er immer eine klare Linie ziehen, zwischen dem was früher Angelus war, und dem was er Heute war. Doch bei Spike schien diese Linie nicht mehr so klar und einfach zu sein. Spike war noch immer sein Childe. Auch als Angel fühlte er das Band, dass sie mit einander verband. Und auch als Angel fühlte er sich für ihn verantwortlich. Der Drang ihn zu beschützen und zu behüten lag noch immer fest in ihm verwurzelt. Auch wenn Spike nun sein Feind war, war er dennoch sein Childe.




Ende Teil 3

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märchenhafte Fee


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Ort: Duisburg



New PostErstellt: 17.12.03, 15:30  Betreff: Re: Act of Fate  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Vampirmaus *dickesbuss*

der teil war Wow :eek: . es wir von mal zu mal besser und spannender :)


Freu mich schon riesig auf teil vier hoffe der kommt schnell :D




Ganz liebe grüße

deine (gute) Fee

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DarknessEmotions

Administrator

Beiträge: 1133



New PostErstellt: 18.12.03, 16:24  Betreff: Re: Act of Fate  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Süße!

Ich konnte es einfach nicht lassen deine Story zu lesen. Das erste was mir bei diesen drei Teilen einfällt ist *wow*, vor allem der letzte, bei dem du dich fast selbstübertoffen hast. Angelus hat also William geliebt, auch wenn er es sich nie eingestanden hätte. Wenn aber alles später so gut zwischen ihnen gelaufen ist, warum hasste Spike ihn dann später. Mal abgesehen davon, dass Angelus Spike Dru weggenommen hatte, ist da noch mehr passiert? Und was genau hat Darla nun da verzapft? Ich hoffe, dass du bald weiterschreibst, ich werde auch versuchen, schnell den nächsten Teil zu lesen, ich nehme mir die Zeit einfach, auch wenn sie so gering ist;)

Viele Grüße Mel:))

Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)


[editiert: 18.12.03, 16:25 von DarknessEmotions]
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