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Faith/Spike, Faith/Wesley - Der Geschmack des Blutes

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Velence
loving Lindsey


Beiträge: 252


New PostErstellt: 07.04.04, 22:55  Betreff: Faith/Spike, Faith/Wesley - Der Geschmack des Blutes  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Der Geschmack von Blut

CHARAKTER(E)/PAAR(E): Faith/Spike, Faith/Wesley.....
SPOILER: Angel 2. Staffel
INHALT: Spike wird von Lindsey engagiert, um Lilah, die Faith aufgetrieben hat, zu übertrumpfen, dabei begegnet er einer alten Bekannten..
DISCALIMER: Die Figuren gehören mir nicht, ich leihe sie mir nur mal aus und spiele etwas....

1: Business as usual

Die Nacht war ungewöhnlich kühl. Am Firmament glitzerten hell die Sterne, die jedoch kaum mit den grellen Lichtern der Großstadt mithalten konnten, doch waren sie tausendmal schöner. Der blonde Mann senkte seinen Blick vom Himmel zu den Gebäude vor ihm. Mit großen Lettern stand Wolfram & Hart auf der Steintafel vor ihm. Sicheren Schrittes ging er voran, durch die Glastür in die Lobby. Bei näheren Umsehen konnte man überall Wachleute sehen. An der Rezeption sagte der Vampir, dass er eine Termin mit Lindsey McDonald habe. Er werde bereits erwartet, erwiderte der Mann dahinter.

Drei Nächte zuvor saß Spike in seiner Krypta. Es war erst früher Abend und er war noch nicht allzu lange wach. Mit Konzentration hockte er im Schneidersitz auf der weichen Matratze und betrachtete seine Fingernägel. Der schwarze Lack war fast getrocknet und bisher hatte er noch nichts verschmiert. Er verschloss das kleine Fläschchen und stellte es beiseite, als er plötzlich ein Klopfen hörte.
Der Vampir runzelte die Stirn und schaute mit hochgezogener Augenbraue zum Eingang hinüber. Alle, die Spike kannte, stürmten ungefragt herein. Niemand, nicht in seiner ganzen, verfluchten Zeit in Sunnydale hatte sich je jemand die Mühe gemacht, zu fragen, ob er womöglich gerade nicht gestört werden wollte.
„Es ist offen.“, rief er laut, wandte sich wieder seinen Nägeln zu, pustete sie an, doch seine Neugierde war längst geweckt. Der Anwalt trat ein und ging ein paar Schritte in die Gruft. Er fühlte sich unwohl und mit seinem schwarzen Anzug, seinem dunkelblauem Hemd und der Krawatte schien er absolut nicht hierher zu passen. Seine Muskeln waren bis aufs äußerste gespannt. Aber Lindsey konnte sich gut verstellen und alle seine Zweifel überspielen.
Das ist also Spike, dachte er.
William, der Blutige, Spike, Angelus’ Child. Er musterte ihn von oben bis unten. Völlig in schwarz gekleidet mit der blassen Haut und den platinblonden Haaren dazu im Kontrast. Und dann dieses markante Gesicht mit den stechend blauen Augen. Er schien nur halb so gefährlich zu sein, wie ihm das Dossier von Wolfram & Hart weismachen wollte. Die äußere Beschreibung ließ wirklich zu wünschen übrig, in naturell war William deutlich interessanter.
Der Mann auf dem Bett drehte sich gelangweilt und möglichst langsam zu seinem Besucher um. Noch nie war eine Mahlzeit zu ihm nach Hause gekommen, grinste Spike. Und dann auch noch so eine leckere. „Was gibt’s, Pet?“, fragte er die perfekte Gleichgültigkeit spielend.
Der Anwalt machte selbstbewusst noch eine Schritt vor und lächelte freundlich. „Hallo Spike, mein Name ist Lindsey McDonald. Ich bin Anwalt bei Wolfram & Hart.“, stellte er sich vor und streckte ihm eine Visitenkarte entgegen.
Lindsey? Yeah, luv, dachte Spike innerlich grinsend. „Und, was interessiert mich das? Ich sehe nur, dass mir mein Abendessen direkt in meine Krypta geliefert wurde.“ Er starrte ihn an und leckte sich demonstrativ über die Lippen.
„Es sollte Sie schon interessieren, was ich Ihnen für ein Angebot zu machen haben, denn wir haben ein gemeinsames Ziel.“, sagte Lindsey kühl und immer noch lächelnd. Er hielt dem Blick stand.
Der Vampir betrachtete ihn ausgiebig und grinste dreckig. Ja, wahrlich lecker. „Ach ja?“, harkte er nach.
„Angel tot.“, sagte der Anwalt. Seine Miene blieb weiterhin neutral, doch in seinen Augen funkelte es böse. Spike bekam die klitzekleine Veränderung an dem sonst so steifen Mann mit und befand ihn sofort als sympathisch. „Sei mein Gast. Und scheiß auf das Sie!“ Er machte eine einladende Handbewegung und entfernte sich dann, um eine Flasche Whiskey hervorzuzaubern.
Zögernd setzte sich der Anwalt auf den ihm zugewiesenen Platz und ließ sich von dem Vampir den Whiskey reichen, nachdem dieser eine kräftigen Schluck davon genommen hatte. „Schon irgendwelche Pläne?“, fragte Spike von der Bettkante aus.
„Ich dachte, die Ausführung überlassen wir ganz Ih... dir. Du kennst Angel besser als jeder andere.“, sagte er.
„Ich könnte dich hier auf der Stelle einfach töten.“ Spike fixierte ihn. Er versuchte herauszufinden, was dieser Anwalt dachte, aber seine ganze Erscheinung, sein Auftreten war absolut undurchsichtig. Falls er log, konnte er ihn immer noch erledigen – aber er war sich nicht sicher, ob er merken würde, wann dieser log. Aber eigentlich interessierte ihn das auch nicht so sehr, er würde schon dafür sorgen, dass er auf seine Kosten kommen würde. Der Vampir grinste sein Gegenüber frech an. Nach kurzem Überlegen sagte er schließlich: „Aber ich arbeite nicht umsonst. Das ist dir hoffentlich klar.“
„Ich habe auch nichts anders erwartet. Wolfram & Hart bieten 10.000 Dollar für Angel in Staub und Asche.“, erwiderte Lindsey und wieder blitzte es bei dem Namen in seinen Augen auf. Sie hatten Faith mehr geboten. Das wusste der Vampir jedoch nicht. Und wenn Spike mehr verlangen würde, Angels Tod war es wert. Er hasste den herablassenden, besserwisserischen, arroganten Vampir über alle Maßen. Immer war es Angel. Angel machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Angel machte ihn nieder. Angel verprügelte ihn. Angel machte ihn krank...
„Kein Geld.“ Das war zweitrangig. Was Spike wirklich brauchte, war Blut, verdammtes Blut, menschliches Blut. Und die Macht. Macht über seine Beute. Die Kontrolle, über das Leben von jemanden. Die Macht, jemandem das Leben zu nehmen. Und der Rausch durch und im Blut, süß vermischt mit Angst. Spike ließ allein der Gedanke daran erzittern. Seit dem Chip konnte er nur noch davon träumen. „Ich will den Chip loswerden!“
Der Anwalt sah ihn fragend an. Der Vampir schüttelte mitleidig den Kopf: „Ich dachte, du wüsstest alles? Du bist nicht gerade auf dem neusten Stand!“ Spike nahm die Whiskeyflasche zurück, die der Anwalt überhaupt nicht gewürdigt hatte und stürzte sich die goldbraune Flüssigkeit die Kehle hinunter. Und so erzählte er ihm endlich, wie er zu dem Chip gekommen war. Frustriert nahm er zwischendurch immer wieder einen Schluck. Nachdem er geendet hatte, lächelte der Anwalt. Lindsey lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Ein impotenter Vampir. So was war ihm noch nicht untergekommen, aber die Tatsache beruhigte ihn ungemein. Und dazu kam noch, dass William, der Blutige ihm nicht im geringsten Maße feindlich gesinnt zu sein schien. Seine ‚Ich-werde-dich-töten-Nummer’ war nur ein Bluff gewesen, wie er es vermutet hatte. Ein leichtes Spiel mit diesem Vampir. Einfach zu durchschauen.
Spike schaute ihn betrübt an. Lindsey hatte ihn daran erinnert, wie armselig sein Unleben geworden war. Ihm fehlte die Jagd, das Spiel mit seiner Beute unendlich. „Da gibt es nichts zu grinsen.“, sagte er wütend. Seine Stimme klang rau. Lindsey sah ihn unschuldig an. „Es gibt Mittel und Wege, diesen Chip zu entfernen. Auf der Gehaltsliste von Wolfram & Hart steht nicht umsonst ein ausgezeichneter Chirurg.“ Spike lächelte ebenfalls. Der Whiskey zeigte inzwischen seine Wirkung. „Und weißt du, wenn ich wieder beißen kann, wen ich als erstes besuchen würde?“ Pause. „Dich. Aber ich würde dich nicht töten.“ Er grinste ihn an. Vielleicht später. Aber erst die Arbeit. Nein, erst das Vergnügen (Angel töten) und dann das Vergnügen (Lindsey beißen).
„Fein.“, sagte Lindsey distanziert lächelnd. „Wenn du so weit bist, komm nach Los Angeles. Du hast ja meine Karte.“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich.

„Spike.“, sagte Lindsey mit einem überschwänglich freundlichem Ton. Er hatte vom Fenster zu ihm gedreht, als der blonde Mann durch die Tür kam. Lächelnd kam er auf ihn zu und reichte ihm die Hand. Endlich hatte er den Trumpf in der Hand, um Lilah zu übertreffen. Faith war unzuverlässig und tickte eh nicht mehr ganz richtig.
Der Vampir ließ sich etwas unwillig seine Hand schütteln. „Ich wusste, dass du kommst.“, sagte der Anwalt.
„So, ich nicht.“, murmelte Spike trocken.


[editiert: 28.03.05, 14:35 von DarknessEmotions]
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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 08.04.04, 00:05  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Süße !

Wo ist eigentlich dein Problem?? Ich weiß echt nicht was du hast, ich finde den ersten Teil sehr vielverprechend, er macht neugierig auf mehr. Also nicht den Kopf in den Sand stecken und schön weiter schreiben meine Liebe. Denn nach diesen Teil hast du es echt nicht nötig, dass du mal wieder dich selbst schlechter darstellt als du bist. Verstanden??
Und dann meine liebe Janine, würdest du mal bitte den Header auf Altersfreigabe ergänzen? Danke schon mal im Voraus. Habe ich schon erwähnt, das ich schnell eine Fortsetzung möchte? ;)

Viele Grüße Mel




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 08.04.04, 21:58  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Vel!

Schon ziemlich gut der Anfang, schreit nach mehr. *gg*
Hoffe du setzt dich recht bald hin und schreibst rasch weiter.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 12.04.04, 21:09  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Alterfreigabe: ab 16 Jahren

Danke ihr beiden für eure Unterstützung. Aller Anfang ist schwer.

2: Living Dead Girl

Die Nacht war ungewöhnlich kühl. Es fröstelte sie. Faith zog den Reißverschluss ihrer Jacke zu. Einsam ging sie über Bürgersteig, auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Vor ein paar Stunden hatte sie noch ein Dach über dem Kopf. Vor ein paar Stunden hatte sie in Angels Armen geweint, nachdem sie mehrmals erfolglos versucht hatte, ihn zu töten. Sie konnte es immer noch nicht glauben, es schien so surreal. Er hatte ihr abgenommen, dass sie sich ändern würde. Und in dem Moment meinte sie es auch wirklich ernst.
Faith konnte da nicht bleiben. Alle hatten sich gegen sie verschworen. Buffy war gekommen, um sie eigenhändig zu töten. Angels Freunde misstrauten ihr begründet. Die Polizei von L.A. suchte nach ihr. Sie konnte nicht dort bleiben. Nicht unter Wesleys Augen. Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken, als sie sich an seinen Blick erinnerte. Wie er sie angesehen hatte. Mit dem Messer in der Hand. Auch er wollte sie töten. Mit ihrer Folter hätte sie ihn beinahe getötet. Sie hatte es verdient.
Faith blieb vor einem Motelgebäude stehen und zählte Geld ab. Hier konnte sie schlafen. Wenn sie denn Schlaf finden würde.

Die Jägerin lag auf dem Bett. Sie starrte an die Decke. Es war, als würde sie zur Besinnung kommen. Der Rausch war fort und man sah wieder alles klar. Alles, was man getan hatte. Seine Schreie hallten durch ihren Schädel wie dröhnende Kopfschmerzen. Er saß ‚ihrer’ Wohnung. Geknebelt an einen Küchenstuhl. Er rüttelte und zog an seinen Fesseln. Aber Faith drückte lediglich seine Handgelenke fest gegen den Stuhl und lächelte: „Das war doch erst der Anfang.“

Sie fragte sich, wie es wohl sich wohl anfühlen würde, Jägerin und Wächter zu sein. Sie wusste es nicht. Hat es nie gewusst. Buffy war da. Bei dem Gedanken konnte sie schon wieder lachen. Die gute Jägerin. Wer hörte schon auf die? Faith nahm sich ein Stuhl und setzte sich breitbeinig vor Wesley. Die Rückenlehne hatte sie nach vorne gedreht, ihren Kopf darauf abgelegt. Sie hatte Lust zu reden. „Hält ein Wächter nicht zu seiner Jägerin?“, fragte sie. „Egal, was sie tut?“ Wesley schaute sie streng an. „Das ist nicht witzig, Faith. Lass mich frei!“ „Aber erst wollen wir ein bisschen reden. Und dann...” Sie lächelte. „Aber jetzt erzähl mir, was ein Wächter für seine Jägerin macht.“ Sie beobachtete ihn, aber er schien nicht antworten zu wollen. Stattdessen blieb er der steife, britische Wächter, den sie kannte. Vollkommen kühl und absolut nicht bereit, sich auf sinnloses Geplauder mit ihr einzulassen. Was hatte sie von ihm erwartet? Was wusste sie von ihm? „Du hast dafür gesorgt, dass ich verhaftet worden bin. Du wolltest mich loswerden. Sie ist keiner Jägerin würdig. Sie ist nichts. Nur ein Miststück. Sie ist eine kopflose Mörderin. Sie weiß nicht, was sie tut. War es nicht so? War es nicht das, was du gedacht hast?“ Wütend imitierte sie Wesley. Dann grinste sie irre. „Die Gesellschaft muss vor ihr geschützt werden! Sie hat sich nicht mehr unter Kontrolle!“ Faith sprang vom Stuhl und riss ihn mit sich. Geräuschvoll fiel er zu Boden.
„Faith. Faith!“, rief Wesley dazwischen und endlich hörte sie ihn. „Du bist krank. Du brauchst Hilfe. Das ist, was ich denke. Du brauchst jemandem zum Reden.“ „Wir reden doch gerade!“, flüsterte sie dicht vor seinem Gesicht, so dass er ihrem warmen Atem spüren konnte. Er drehte seinen Kopf weg. „Mach mich los, Faith. Ich werde dir helfen. Ich verspreche es.“
Ihr Wächter sah sie nicht an, als er sie beschwor. Ein Fehler. Grob riss sie an seinem Kinn, so dass er sie ansehen musste. „Nichts als Lügen.“ Dann schlug sie ihn der rechten ins Gesicht. Wesleys Kopf wurde nach hinten geworfen. Er spürte den Schmerz an seinem Wangenknochen. „Du hattest deine Chance. Mir hast du nie eine gegeben.“, sagte sie eisig und ging weg.

Wie zuvor saß sie auf ihrem Stuhl. Diesmal etwas weiter entfernt. Einen Lolli lutschend betrachtete sie ihr Werk. Wesley war in sich zusammengesackt. Sein Kopf lastete schwer auf seiner Brust. Vielleicht war er gerade bei Bewusstsein, vielleicht aber auch nicht. Faith hatte ein paar Foltermethoden an ihm ausprobiert. Und er hatte geschrieen. Zulange hatte er sich geweigert, zu lange hatte er die Zähne zusammengebissen, aber irgendwann konnte auch er nicht mehr. Da hatte sie triumphierend gelächelt - und weitergemacht.
Schmatzend nahm sie den Lutscher aus ihrem Mund und rollte ihn zwischen ihren Lippen hin und her. Der Wächter zuckte kurz. Eigentlich fand sie ihn ja ganz interessant, vielleicht sogar mehr, überlegte sie, während sie ihn weiter beobachtete - aber sie spielte lieber. Spielte mit ihren Reizen und ihrer Macht. Sie hatte gelernt, andere zu benutzen. Das tat sie auch. Langsam erhob er seinen Kopf und sah abgeschlagen zu ihr hinüber. Sein Blick war leer. Nichts. Wesley schaute sie einfach an. Faith leckte mit ihrer Zunge über das runde, zuckrige Ding. Sie fuhr langsam schleckend darüber, schob ihn ein paar Mal in den Mund, um ihn wieder herauszuholen, während sie Wesley dabei aus den Augenwinkeln ansah. Jägerin und Wächter? Sie warf ihm einen zweideutigen Augenaufschlag zu und fing schließlich laut an zu lachen.

Nein, er tat noch nicht einmal so, als würde er durch sie hindurchsehen. Er starrte sie einfach an. Seine Stimme war leise, als er anfing zu sprechen. „Ja.“ Er brach wieder ab, sein Hals war trocken und es fiel ihm schwer, etwas zu sagen. Es fiel ihm schwer, es überhaupt zu sagen. „Ich habe versagt. In Sunnydale hat mich keiner akzeptiert. Ich war ja erst ein blutiger Anfänger, unfähig, ein guter Wächter zu sein. Um dich zu führen wie ein Wächter. Ich war zu stur, um das zu erkennen. Dann hättest du vielleicht nicht....“ …den Mord begangen. Dann säße ich jetzt nicht hier, dachte er. Die Jägerin hatte ihn faszinierend angesehen und zugehört. Sie legte den Kopf schief und fragte sich, was da gerade geschehen war. Der Lutscher hing lose in ihrer Hand. Für den Moment war sie überlegt, ihm zu glauben. Wenn es bloß die Wahrheit gewesen wäre.
„Du brauchst nicht zu lügen.“, sagte Faith lächelnd. „Ich werde dich nicht freilassen...“ Sie stand auf und schlich mit der grazilen Bewegung einer Jägerin zu ihm hinüber. Ihre Hand strich sanft über seine unverletzte, linke Wange. Mit der anderen griff sie nach dem Messer und ritzte seine Haut über dem Schlüsselbein. Sie ging in die Knie und leckte träge mit der Zunge über die Wunde. Das Blut in ihrem Mund schmeckte metallisch. Es war nicht der Geschmack, sondern die Krönung der Jagd, die es besonders machte. „...denn wir sind noch lange nicht fertig.“, murmelte sie.

Die Jägerin drehte sich in ihrem Bett zur Seite. Angel hatte die Wohnung gestürmt und mit ihr gekämpft. Jetzt wünschte sie sich, dass er früher gekommen wäre. Sie verstand nicht, wieso er nach allem noch eine zweite Chance geben wollte. Selbst Wesley schien ihr an einem gewissen Punkt sogar noch Verständnis entgegenzubringen. Wesley. Aber sie hatte alles in den Wind geschlagen. Wie hätte sie dort bleiben können? Faith legte sich seufzend auf den Rücken.

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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 13.04.04, 06:52  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Vel!

Arme Faith. Eigentlich hatte sie nie wirklich eine Chance oder die Unterstützung die sie gebrauchet hätte.
Vielleicht schafft es ja Angel ihr zu helfen, das sie endlich irgendwo dazugehört.
Sehr gut geschrieben dieser Teil. Mach recht bald weiter bitte.

Lg. silverbird

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 13.04.04, 14:23  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Süße !

Du hast die Folterszene gut angeschnitten ;) Und man kann sich sehr gut vorstellen, dass es sich so hätte abspielen können. Wird Faith doch wieder zurückgehen? Das Wesley Faith nun gar nicht mehr traut und sie am liebsten töten würde, kann ich vollkommen verstehen, schließlich hatte er ja damals nur Angel wegen ihr eine Chance eingeräumt. Mich hat es persönlich immer gestört, dass sich Faith der Polizei freiwillig gestellt hat und ich bin froh, dass es in deiner Story nicht der Fall ist. Sie hat zwar noch eine Chance verdient, sich vielleicht sogar in Angels Team einzugliedern, aber dennoch bleibt sie eine Rebelin, sie musste sich eben von klein an behaupten. Ich bin schon sehr gespannt, wie du es weiterführen wirst und wie Spikes Auftritt im Hotel sein wird.

Viele Grüße Mel




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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 16.04.04, 16:50  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey ihr Lieben, freut mich, dass ihr meine Geschichte verfolgt. Mal schauen, was ich aus Faith mache. Sie soll die Rebellin bleiben, die sie ist. Aber nun folgt erst mal die dritte Hauptfigur im Bunde: Wesley.

3: Jägerinnen, Weiber, Miststücke

Allmählich wurde es kühl. Wesley sah aus dem Fenster und erblickte unzählige Sterne am tiefblauen Himmel. Bald würde sich die Sonne über den Horizont recken. So lange saß er schon wach in seinem Apartment. Sein Kopf schien ihm so schwer, was auch zum Teil an dem Wein lag, den er getrunken hatte. Die kühle Nachtluft hatte es jedoch nicht besser gemacht. Jedes Mal, wenn er die Augen schloss, verfolgten ihn die Bilder von ihr. Er sperrte das Fenster zu und setzte sich wieder an den Tisch. Dort stand eine fast leere Flasche neben diversen alten und neueren Büchern. Die meisten waren aufgeschlagen. Wesley hatte alles zusammengetragen, was er über alle Jägerinnen der Menschheitsgeschichte finden konnte. Wenn er jetzt in England wäre, würde er die Aufzeichnungen des Rates durchsehen, aber er war auf seinen kleinen, begrenzten Fundus angewiesen. Bleiern ließ er sich wieder auf die Coach fallen und rieb sich seine müden Augen. Dann setzte er die Brille wieder auf.

Zu allen Zeiten hat es Jägerinnen gegeben, die mit ihrer Kraft überfordert waren oder schlicht unter widrigen Umständen gelebt hatten, so dass sie mit ihrer Kraft nicht umgehen konnten. Viele waren gewalttätig. Die Macht war einfach zu verführerisch. Andererseits hatten sie Nacht für Nacht mit dem Tod zu tun. Sie sahen so viele sterben, die unbedarft in den Kampf verwickelt wurden. Einige setzten ihrem Leid ein Ende und töten sich oder ließen sich töten, wenn sie es nicht mehr ertragen konnten. Aber die meisten hatte keine Wahl und starben in der Schlacht vor ihrer Zeit.
Buffy war schon ein Glückkind unter den Auserwählten. Sie hatte ihre Freunde, ihre Familie und einen sehr guten Wächter, der auf ihrer Seite stand, nicht auf der des Rates. Der Codex des Rates sieht vor, dass das gemeinsame Ziel über dem Wohlergehen des einzelnen steht - auch wenn das den Tod einer Jägerin zur Folge haben sollte. Zum Glück für alle waren sie nie besonders fähig, sonst wären Faith und Buffy wohl schon in Sunnydale gestorben. Etliche Male war Buffy dem Tod von der Schippe gesprungen und hatte zwei andere Jägerinnen ‚überlebt’. Sie war schon wirklich einmalig.

Wesley blätterte die Seite um. Auf der linken prangte ein Bild von einer Jägerin. Eine Bleistiftzeichnung. Das Mädchen darauf lächelte. Sie schien ziemlich jung zu sein. Der Text auf der rechten Seiten offenbarte ihm, dass dieses hübsche Mädchen sich umgebracht hatte, kaum dass sie 19 Jahre alt geworden war. Ihr Wächter war im ersten Weltkrieg umgekommen und man hatte in London keine Ahnung, dass niemand mehr die frische Jägerin leitete.

Vielleicht sollte er Mitleid mit Faith haben. Er wusste kaum etwas, wie gelebt hatte, bevor sie nach Sunnydale gekommen war. Wesley legte seine Brille auf den Tisch und lehnte sich gegen das Polster. Erschöpft dehnte er seine Arme über dem Kopf und spürte plötzlich einen ziehenden Schmerz in seiner linken Schulter und zwischen seinen Rippen. Wesley hatte Schmerzmitteln bekommen, aber er wusste nicht, ob es irgendwelche Wechselwirkungen mit Alkohol gab, aber es interessierte ihn auch nicht wirklich. Er dachte nur an Faith. Er wollte ihr Respekt beibringen. Er wollte ihr wehtun. Ihr das antun, was sie ihm angetan hatte. Er wollte ihr zurückgeben, was sie ihm gegeben hatte.

Er schüttelte den Kopf. Angel war der einzige, der darauf vertrauet, daß sich Faith ändern wollte. Er war zu ihr durchgedrungen. Warum war ihm das nicht gelungen? Er erinnerte sich an die Szene, als er die Tür öffnete und Faith weinend in Angels Armen vorfand. Ungläubig hatte er die beiden angestarrt. Er fühlte sich wie in einer schlechten Seifenoper. Total verarscht. Wieso Angel? Wesleys verkrampfter Griff um das Messer lockerte sich. Entsetzt ließ er es fallen, das schöne, scharfe Küchenmesser. Angel, wieso?
Wesley dachte an die Unterhaltung mit ihm. Natürlich war Angel besorgt um ihn, dennoch war unnachgiebig, was die Jägerin betrat. Sie hatten das Thema etliche Male durchgekaut.
„Ich kann nicht verstehen, wie du diese Frau, die mich auf brutalste Weise gefoltert hat, in Schutz nehmen kannst.“ Er sah den Vampir verständnislos an.
„Wesley, was soll ich tun? Sie töten?“, fragte Angel in einem nachsichtigen Ton.
„Natürlich nicht! Aber wir können sie nicht hier behalten. Wir müssen sie loswerden! Egal wie!“ Wütend und verzweifelt sah er Angel an. Dann wendete er sich mit einem Seufzer müde der Diskussion ab.
„Sie ist auch nur ein Mensch. Jeder braucht irgendwann mal Hilfe. Und falls du es vergessen hast: Wir helfen den Hilflosen!“, erwiderte er gereizt.
„Was willst du? An ihr Gewissen appellieren?“, prustete der ehemalige Wächter. „Als ob sie eine Ahnung davon hat, was richtig und falsch ist, nachdem was sie mir angetan hat!“
„Hast du nicht mal behauptet, sie hätte eine zweite Chance verdient? Sie will sich ändern und ich glaube ihr.“, betonte Angel.
„Die Frau ist durch und durch schlecht. Es kommt nicht darauf an, was sie will oder behauptet zu wollen. Und wenn du sie laufen lässt, tötet sie den nächsten.“, argumentierte er.

Wesley lag inzwischen lang ausgestreckt auf seinem Sofa. Wenn Angel es nicht konnte, dann würde er es tun. Sie töten. Seine Augen waren geschlossen und er stellte sich vor, wie er Faith schlagen würde. Wie er sie in die Enge treiben und gegen die Wand drücken würde. Er würde sie mit aller Gewalt festhalten, um ihr das Messer zwischen ihre Rippen zu bohren. Er würde sie mit seinen Augen fixieren, als wolle sie allein damit kaltmachen. „Ein letzter Wunsch?“, würde er hämisch fragen. „Fick mich!“
Herr, Jesus!
Er schreckte kurz von der Coach hoch. Halb im Traum, überlegte er, was das zu bedeuten hatte, doch ehe er überhaupt etwas realisieren konnte, fielen ihm die Augen wieder zu. Er war zu lange wach gewesen, hatte zu viel gedacht, hatte zu viel falsch gemacht, zu viel gehasst. Sein Körper verlangte nach Schlaf, also schlief er.

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 21.04.04, 10:55  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Süße !

Sorry, dass mein Kommentar so spät kommt, aber irgendwie habe ich diesen Part vollkommen übersehen. *grummel* Aber egal, ich habe ihn ja jetzt gelesen.

Meine Liebe ich muss wirklich sagen, dass ich beeindruckt davon bin, wie gut du Wesley beschrieben hast. Seine Gedankengänge und Gefühle kann man förmlich am eigenen Leib spüren. Ich kann es sehr gut nachvollziehen, dass er sie leiden lassen will für das was er erlebt hat. Ich habe ja schon erwähnt, dass er ihr keine zweite Chance geben möchte, zumindest zur Zeit nicht, denn dafür ist sein Hass auf sie und auf sich selbst, weil er versagt hat, viel zu groß. Er muss das erstmal irgendwie verdauen und deshalb kann er Angels Entschluss auch nicht verstehen, dass er Fatih helfen will. Vollkommen verständlich, denn dafür hat Faith ihn zu sehr verletzt, nicht nur durch ihre Folterung, sondern auch dadurch, dass sie ihn zu verstehen gegeben hat, dass sie ihn nicht vertraut und als ihren Wächter nie respektiert hat.
Trotz alldem hat Faith ihn irgendwie berührt, was dieses 'fick mich' in seinen Gedankengängen klar zeigt, oder will er sie nur auf seine Art ernidrigen oder das sie sich ihm unterwirft? Immerhin wäre es bestimmt eine große Genugtuung für ihn, wenn sie ihm zu Kreuze krichen würde, ihm deutlich zeigen würde, dass sie ihn doch auf irgendeine Weise Respekt zollt. Ich bin mal gespannt, wie du es nun letztendlich aufziehen wirst, es gibt ja so viel Möglichkeiten meine Süße, vor allem bei dieser Kostellation. Bitte schreib bald weiter!!!

Viele Grüße Mel




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

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Velence
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New PostErstellt: 22.04.04, 18:59  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Danke für deinen lieben Kommentar, Mel. Du weißt ja nicht, wie sehr mich das aufbaut. Stimmt, es gibt ziemlich viele Möglichkeiten bei dieser Konstellation (– es zu verderben).

4: Willkommen in der Stadt der gefallenen Engel

Die wilde Jägerin streunte durch die nächtlichen Straßen. Eigentlich wollte sie so schnell wie möglich zu Angel, um ihn als erstes zu erwischen, ohne dass die anderen sie stören konnten. Wenn einer mit sich reden ließ, dann er. Andererseits hatte sie Angst vor seiner Reaktion, weil sie in der letzten Nacht einfach abgehauen war. Sie fürchtete sich vor seinem Urteil, weil es ihr etwas bedeutete.

Aus einer Seitengasse nahm sie plötzlich Kampfgeräusche war. Sie beschleunigte ihre Schritte und bog schnurstracks um die Ecke. Faith war nicht schlecht überrascht, als sie den mutigen Kämpfer erkannte, der sich gegen zwei ekelhafte Dämonen zur Wehr setzte. Sie hätte ihn eigentlich schon vorher an seiner Stimme erkennen müssen, ohne dass sie ihn gesehen hätte. Laut fluchend verpasste Spike dem linken Dämonen einen Kinnharken, bevor er mit einem Kick nachsetzte.

Freudestrahlend marschierte Faith auf ihn zu und zeigte dem rechten Dämonen erst mal, was eine Jägerin ist. „Wenn man mal eine braucht, muss man nur vom Teufel sprechen. Hey Faith.“, begrüßte der Vampir sie mit einem Zwinkern. „Das erste nette Gesicht in dieser gottverdammten Stadt.“ Spike machte eine Kopfbewegung zu den Dämonen. „Das gleiche kann ich von dir behaupten, Spike.“ Die Jägerin grinste übers ganze Gesicht und schickte den Dämon ins Jenseits. Kurz darauf hatte auch der Vampir den zweiten im Bunde erledigt. Er klatschte die Hände aneinander ab. Faith streckte ihm die Hand entgegen. Spike sah sie an und zog sie mit der Hand in eine Umarmung.
Dieser Typ war das beste, was ihr passieren konnte. Angel war fürs erste vergessen. Die Schlägerei hatte ihren Kampfgeist wieder geweckt. „Darauf sollten wir uns erst mal einen genehmigen.“, meinte Spike in ihr Ohr flüsternd.

Die beiden gingen in die nächste Bar, wo Spike Getränke und ein Essen für Faith bestellte, der inzwischen der Magen knurrte. Er bezahlte mit dem Geld, dass er Lindsey unbemerkt abgenommen hatte und nannte es Trinkgeld für seinen Auftrag. Genießerisch beobachtete er, wie die Jägerin ihre Mahlzeit hinunterschlang, während er eine Zigarette rauchte. Faith war schon immer ein wahres Energiebündel – und für jede Schandtat bereit. Der Vampir erzählte ihr, dass er geschäftlich in LA sei. Natürlich erwähnte er Wolfram&Hart mit keinem Wort.
Faith winkte ab, als Spike sie nach dem Grund ihres Aufenthalts fragte. „Lass uns das Thema wechseln. Mich würde eher interessieren, was du heute Nacht noch vor hast.“, fragte sie, schob den leeren Teller weiter in Richtung Tischmitte und sah ihm direkt in die Augen. „Ich bin ganz für dich da, Liebes.“, sagte er lächelnd und rutschte auf der Sitzbank näher zu ihr.
„Das ist gut, denn ich hatte auch nichts besseres vor!“, murmelte sie und brachte ihren Mund näher zu seinem. „Weißt du, Jagen hat immer noch die gleiche Wirkung auf mich.“ „Ach ja, und was wäre das?“, nuschelte Spike und legte seinen Kopf leicht schief. „Es macht mich hungrig und geil.“, grinste Faith und küsste den Vampir. Diese Chance, Spike endlich mal ‚näher’ zu kommen, musste sie einfach ausnutzen. Wollen, haben, nehmen. Schon vergessen: Faith! Und Spike war so ein Muss-Haben. Sie küsste ihn stürmisch und drückte ihn gegen das Rückpolster der Bank, während sie mit ihrer linken Hand an der Innenseite seiner Schenkel rauf und runter fuhr. Als sie in seinen Schritt griff, stöhnte er in ihren Mund. Faith grinste. Sie hatte Spike, genau, wie sie ihn haben wollte.
Der Vampir befreite sich von ihr und meinte lächelnd: „Lass uns gehen. Es ist doch ein bisschen ungemütlich hier.“ Die Jägerin schleppte ihn mit in ihr Motelzimmer, wo sie das Spiel fortsetzten.

Als Faith in den frühen Morgenstunden aufwachte, lag Spike an ihrer Seite. Es war ungewohnt und sie fühlte sich merkwürdig. Er hatte sich richtig genüsslich an sie gekuschelt und als sie sich zum Aufstehen wegdrehte, grummelte er miesmutig, schlief aber weiter. Die morgendliche Dämmerphase hatte bereits begonnen. In eine Decke gerollt starrte die Jägerin aus dem Fenster. Der Verkehr war gering. Sie überlegte, ob sie jetzt noch zu Angel gehen konnte. Vielleicht war er noch nicht im Bett und die anderen waren schon wieder ausgeflogen.
Sie wendete ihren Kopf zu Spike. Der ruhte immer noch friedlich in ihrem Bett, als wäre dies der sicherste Ort auf der Welt. Entweder weckte sie ihn jetzt und setzte ihn vor die Tür, damit er sich noch ein Lager für den Tag suchen konnte, oder sie ließ ihn hier – bei sich. Sie entschied sich für letzteres und verriegelte das Fenster so, dass es keinem Lichtstrahl hindurchkommen sollte. Danach nahm sie schnell eine Dusche und zog sich frische Sachen an.

„Angel.“, rief sie zaghaft, als sie die Hotelhalle betrat. „Angel!“, rief sie ein zweites Mal lauter. Sie ging auf sein Büro zu. Und tatsächlich, da saß er zurückgelehnt in seinem Lederstuhl. Der Vampir hatte sie mit seinem feinen Gehör schon beim Öffnen der Tür gehört, doch diese Mal musste Faith auf ihn zugehen. Sie hatte sein Vertrauen verspielt, dennoch war er bereit, ihr die Chance zu geben, es zurückzugewinnen.
„Mit dir habe ich nicht gerechnet,“, merkte Angel an. „Aber ich habe es gehofft.“ Er streckte die Arme hinter seinem Kopf aus und gähnte. Er war unendlich müde nach dem Gespräch mit Buffy. Beiden war deutlich geworden, wie weit sie sich voneinander entfernt hatten. Er hatte sie überreden können, wieder nach Sunnydale zu gehen. Der Vampir hatte vor ihr behauptet, dass Faith schon über alle Berge war, obwohl er es nicht glaubte, aber er wollte Buffy nicht damit belasten.
„Angel, bevor du etwas sagst. Ich mache, alles, was du willst. Ich meine, ich werde tun, was du für richtig hältst.“, sagte Faith und blickte ihn schuldbewusst an.

„Faith.“, kam es von einer Stimme hinter ihr. Die Jägerin erstarrte, als sie Wesley erblickte, der ihren Namen in aller Normalität sagte. Er fixierte sie durch seine Gläser. „Sie ist wieder aufgetaucht. Freiwillig!“, spottete er und kam ins Büro. „Nun, wenn sie es so will, dann unter einer Bedingung. Nur eine einzige: Faith wird uns alles erzählen, was sie getan hat. Und wir werden unser Urteil sprechen. Du siehst also, Faith muss nichts fürchten als die Wahrheit!“ Ihr ehemaliger Wächter hielt ihr ein Papier direkt vor die Nase, darauf der Bericht samt Foto über den Mann, den sie am Bahnhof von Los Angeles ausgeraubt und getötet hatte.

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 22.04.04, 23:16  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey meine Süße!

Doch ich weiß wie sehr das aufbauen kann, schließlich weiß ich doch aus eigener Erfahrung wie unsicher man oft ist.

Faith wollte also Spike haben und hat sich ihn genommen und nicht mal vor der Tür gesetzt. Ist das nun gut oder schlecht? Normalerweise will sie doch von ihren Kerlen nichts mehr wissen, wenn sie mit ihnen geschlafen hat, sie hätte ja Spike auch rauswerfen können. Also warum hat sich es nicht getan?

Ich finde es gut, dass Faith noch mal einen Versuch startet und freiwillig zu Angel geht. Ich hoffe sehr, dass Wesley es nicht zunichte macht. Es ist bestimmt hart für Faith, wenn sie alles genau schildern soll oder ist Angel der Überzeugungen, dass es nichts bringen würde, wenn sie Faith damit jetzt schon konfrontieren?

Also erlöse mich bitte bald von meinen wirren Gedanken und poste den nächsten Teil.

Viele Grüße Mel




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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