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Faith/Spike, Faith/Wesley - Der Geschmack des Blutes

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Velence
loving Lindsey


Beiträge: 252


New PostErstellt: 07.04.04, 22:55  Betreff: Faith/Spike, Faith/Wesley - Der Geschmack des Blutes  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Der Geschmack von Blut

CHARAKTER(E)/PAAR(E): Faith/Spike, Faith/Wesley.....
SPOILER: Angel 2. Staffel
INHALT: Spike wird von Lindsey engagiert, um Lilah, die Faith aufgetrieben hat, zu übertrumpfen, dabei begegnet er einer alten Bekannten..
DISCALIMER: Die Figuren gehören mir nicht, ich leihe sie mir nur mal aus und spiele etwas....

1: Business as usual

Die Nacht war ungewöhnlich kühl. Am Firmament glitzerten hell die Sterne, die jedoch kaum mit den grellen Lichtern der Großstadt mithalten konnten, doch waren sie tausendmal schöner. Der blonde Mann senkte seinen Blick vom Himmel zu den Gebäude vor ihm. Mit großen Lettern stand Wolfram & Hart auf der Steintafel vor ihm. Sicheren Schrittes ging er voran, durch die Glastür in die Lobby. Bei näheren Umsehen konnte man überall Wachleute sehen. An der Rezeption sagte der Vampir, dass er eine Termin mit Lindsey McDonald habe. Er werde bereits erwartet, erwiderte der Mann dahinter.

Drei Nächte zuvor saß Spike in seiner Krypta. Es war erst früher Abend und er war noch nicht allzu lange wach. Mit Konzentration hockte er im Schneidersitz auf der weichen Matratze und betrachtete seine Fingernägel. Der schwarze Lack war fast getrocknet und bisher hatte er noch nichts verschmiert. Er verschloss das kleine Fläschchen und stellte es beiseite, als er plötzlich ein Klopfen hörte.
Der Vampir runzelte die Stirn und schaute mit hochgezogener Augenbraue zum Eingang hinüber. Alle, die Spike kannte, stürmten ungefragt herein. Niemand, nicht in seiner ganzen, verfluchten Zeit in Sunnydale hatte sich je jemand die Mühe gemacht, zu fragen, ob er womöglich gerade nicht gestört werden wollte.
„Es ist offen.“, rief er laut, wandte sich wieder seinen Nägeln zu, pustete sie an, doch seine Neugierde war längst geweckt. Der Anwalt trat ein und ging ein paar Schritte in die Gruft. Er fühlte sich unwohl und mit seinem schwarzen Anzug, seinem dunkelblauem Hemd und der Krawatte schien er absolut nicht hierher zu passen. Seine Muskeln waren bis aufs äußerste gespannt. Aber Lindsey konnte sich gut verstellen und alle seine Zweifel überspielen.
Das ist also Spike, dachte er.
William, der Blutige, Spike, Angelus’ Child. Er musterte ihn von oben bis unten. Völlig in schwarz gekleidet mit der blassen Haut und den platinblonden Haaren dazu im Kontrast. Und dann dieses markante Gesicht mit den stechend blauen Augen. Er schien nur halb so gefährlich zu sein, wie ihm das Dossier von Wolfram & Hart weismachen wollte. Die äußere Beschreibung ließ wirklich zu wünschen übrig, in naturell war William deutlich interessanter.
Der Mann auf dem Bett drehte sich gelangweilt und möglichst langsam zu seinem Besucher um. Noch nie war eine Mahlzeit zu ihm nach Hause gekommen, grinste Spike. Und dann auch noch so eine leckere. „Was gibt’s, Pet?“, fragte er die perfekte Gleichgültigkeit spielend.
Der Anwalt machte selbstbewusst noch eine Schritt vor und lächelte freundlich. „Hallo Spike, mein Name ist Lindsey McDonald. Ich bin Anwalt bei Wolfram & Hart.“, stellte er sich vor und streckte ihm eine Visitenkarte entgegen.
Lindsey? Yeah, luv, dachte Spike innerlich grinsend. „Und, was interessiert mich das? Ich sehe nur, dass mir mein Abendessen direkt in meine Krypta geliefert wurde.“ Er starrte ihn an und leckte sich demonstrativ über die Lippen.
„Es sollte Sie schon interessieren, was ich Ihnen für ein Angebot zu machen haben, denn wir haben ein gemeinsames Ziel.“, sagte Lindsey kühl und immer noch lächelnd. Er hielt dem Blick stand.
Der Vampir betrachtete ihn ausgiebig und grinste dreckig. Ja, wahrlich lecker. „Ach ja?“, harkte er nach.
„Angel tot.“, sagte der Anwalt. Seine Miene blieb weiterhin neutral, doch in seinen Augen funkelte es böse. Spike bekam die klitzekleine Veränderung an dem sonst so steifen Mann mit und befand ihn sofort als sympathisch. „Sei mein Gast. Und scheiß auf das Sie!“ Er machte eine einladende Handbewegung und entfernte sich dann, um eine Flasche Whiskey hervorzuzaubern.
Zögernd setzte sich der Anwalt auf den ihm zugewiesenen Platz und ließ sich von dem Vampir den Whiskey reichen, nachdem dieser eine kräftigen Schluck davon genommen hatte. „Schon irgendwelche Pläne?“, fragte Spike von der Bettkante aus.
„Ich dachte, die Ausführung überlassen wir ganz Ih... dir. Du kennst Angel besser als jeder andere.“, sagte er.
„Ich könnte dich hier auf der Stelle einfach töten.“ Spike fixierte ihn. Er versuchte herauszufinden, was dieser Anwalt dachte, aber seine ganze Erscheinung, sein Auftreten war absolut undurchsichtig. Falls er log, konnte er ihn immer noch erledigen – aber er war sich nicht sicher, ob er merken würde, wann dieser log. Aber eigentlich interessierte ihn das auch nicht so sehr, er würde schon dafür sorgen, dass er auf seine Kosten kommen würde. Der Vampir grinste sein Gegenüber frech an. Nach kurzem Überlegen sagte er schließlich: „Aber ich arbeite nicht umsonst. Das ist dir hoffentlich klar.“
„Ich habe auch nichts anders erwartet. Wolfram & Hart bieten 10.000 Dollar für Angel in Staub und Asche.“, erwiderte Lindsey und wieder blitzte es bei dem Namen in seinen Augen auf. Sie hatten Faith mehr geboten. Das wusste der Vampir jedoch nicht. Und wenn Spike mehr verlangen würde, Angels Tod war es wert. Er hasste den herablassenden, besserwisserischen, arroganten Vampir über alle Maßen. Immer war es Angel. Angel machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Angel machte ihn nieder. Angel verprügelte ihn. Angel machte ihn krank...
„Kein Geld.“ Das war zweitrangig. Was Spike wirklich brauchte, war Blut, verdammtes Blut, menschliches Blut. Und die Macht. Macht über seine Beute. Die Kontrolle, über das Leben von jemanden. Die Macht, jemandem das Leben zu nehmen. Und der Rausch durch und im Blut, süß vermischt mit Angst. Spike ließ allein der Gedanke daran erzittern. Seit dem Chip konnte er nur noch davon träumen. „Ich will den Chip loswerden!“
Der Anwalt sah ihn fragend an. Der Vampir schüttelte mitleidig den Kopf: „Ich dachte, du wüsstest alles? Du bist nicht gerade auf dem neusten Stand!“ Spike nahm die Whiskeyflasche zurück, die der Anwalt überhaupt nicht gewürdigt hatte und stürzte sich die goldbraune Flüssigkeit die Kehle hinunter. Und so erzählte er ihm endlich, wie er zu dem Chip gekommen war. Frustriert nahm er zwischendurch immer wieder einen Schluck. Nachdem er geendet hatte, lächelte der Anwalt. Lindsey lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Ein impotenter Vampir. So was war ihm noch nicht untergekommen, aber die Tatsache beruhigte ihn ungemein. Und dazu kam noch, dass William, der Blutige ihm nicht im geringsten Maße feindlich gesinnt zu sein schien. Seine ‚Ich-werde-dich-töten-Nummer’ war nur ein Bluff gewesen, wie er es vermutet hatte. Ein leichtes Spiel mit diesem Vampir. Einfach zu durchschauen.
Spike schaute ihn betrübt an. Lindsey hatte ihn daran erinnert, wie armselig sein Unleben geworden war. Ihm fehlte die Jagd, das Spiel mit seiner Beute unendlich. „Da gibt es nichts zu grinsen.“, sagte er wütend. Seine Stimme klang rau. Lindsey sah ihn unschuldig an. „Es gibt Mittel und Wege, diesen Chip zu entfernen. Auf der Gehaltsliste von Wolfram & Hart steht nicht umsonst ein ausgezeichneter Chirurg.“ Spike lächelte ebenfalls. Der Whiskey zeigte inzwischen seine Wirkung. „Und weißt du, wenn ich wieder beißen kann, wen ich als erstes besuchen würde?“ Pause. „Dich. Aber ich würde dich nicht töten.“ Er grinste ihn an. Vielleicht später. Aber erst die Arbeit. Nein, erst das Vergnügen (Angel töten) und dann das Vergnügen (Lindsey beißen).
„Fein.“, sagte Lindsey distanziert lächelnd. „Wenn du so weit bist, komm nach Los Angeles. Du hast ja meine Karte.“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich.

„Spike.“, sagte Lindsey mit einem überschwänglich freundlichem Ton. Er hatte vom Fenster zu ihm gedreht, als der blonde Mann durch die Tür kam. Lächelnd kam er auf ihn zu und reichte ihm die Hand. Endlich hatte er den Trumpf in der Hand, um Lilah zu übertreffen. Faith war unzuverlässig und tickte eh nicht mehr ganz richtig.
Der Vampir ließ sich etwas unwillig seine Hand schütteln. „Ich wusste, dass du kommst.“, sagte der Anwalt.
„So, ich nicht.“, murmelte Spike trocken.


[editiert: 28.03.05, 14:35 von DarknessEmotions]
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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 08.04.04, 00:05  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Süße !

Wo ist eigentlich dein Problem?? Ich weiß echt nicht was du hast, ich finde den ersten Teil sehr vielverprechend, er macht neugierig auf mehr. Also nicht den Kopf in den Sand stecken und schön weiter schreiben meine Liebe. Denn nach diesen Teil hast du es echt nicht nötig, dass du mal wieder dich selbst schlechter darstellt als du bist. Verstanden??
Und dann meine liebe Janine, würdest du mal bitte den Header auf Altersfreigabe ergänzen? Danke schon mal im Voraus. Habe ich schon erwähnt, das ich schnell eine Fortsetzung möchte? ;)

Viele Grüße Mel




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 08.04.04, 21:58  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Vel!

Schon ziemlich gut der Anfang, schreit nach mehr. *gg*
Hoffe du setzt dich recht bald hin und schreibst rasch weiter.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 12.04.04, 21:09  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Alterfreigabe: ab 16 Jahren

Danke ihr beiden für eure Unterstützung. Aller Anfang ist schwer.

2: Living Dead Girl

Die Nacht war ungewöhnlich kühl. Es fröstelte sie. Faith zog den Reißverschluss ihrer Jacke zu. Einsam ging sie über Bürgersteig, auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Vor ein paar Stunden hatte sie noch ein Dach über dem Kopf. Vor ein paar Stunden hatte sie in Angels Armen geweint, nachdem sie mehrmals erfolglos versucht hatte, ihn zu töten. Sie konnte es immer noch nicht glauben, es schien so surreal. Er hatte ihr abgenommen, dass sie sich ändern würde. Und in dem Moment meinte sie es auch wirklich ernst.
Faith konnte da nicht bleiben. Alle hatten sich gegen sie verschworen. Buffy war gekommen, um sie eigenhändig zu töten. Angels Freunde misstrauten ihr begründet. Die Polizei von L.A. suchte nach ihr. Sie konnte nicht dort bleiben. Nicht unter Wesleys Augen. Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken, als sie sich an seinen Blick erinnerte. Wie er sie angesehen hatte. Mit dem Messer in der Hand. Auch er wollte sie töten. Mit ihrer Folter hätte sie ihn beinahe getötet. Sie hatte es verdient.
Faith blieb vor einem Motelgebäude stehen und zählte Geld ab. Hier konnte sie schlafen. Wenn sie denn Schlaf finden würde.

Die Jägerin lag auf dem Bett. Sie starrte an die Decke. Es war, als würde sie zur Besinnung kommen. Der Rausch war fort und man sah wieder alles klar. Alles, was man getan hatte. Seine Schreie hallten durch ihren Schädel wie dröhnende Kopfschmerzen. Er saß ‚ihrer’ Wohnung. Geknebelt an einen Küchenstuhl. Er rüttelte und zog an seinen Fesseln. Aber Faith drückte lediglich seine Handgelenke fest gegen den Stuhl und lächelte: „Das war doch erst der Anfang.“

Sie fragte sich, wie es wohl sich wohl anfühlen würde, Jägerin und Wächter zu sein. Sie wusste es nicht. Hat es nie gewusst. Buffy war da. Bei dem Gedanken konnte sie schon wieder lachen. Die gute Jägerin. Wer hörte schon auf die? Faith nahm sich ein Stuhl und setzte sich breitbeinig vor Wesley. Die Rückenlehne hatte sie nach vorne gedreht, ihren Kopf darauf abgelegt. Sie hatte Lust zu reden. „Hält ein Wächter nicht zu seiner Jägerin?“, fragte sie. „Egal, was sie tut?“ Wesley schaute sie streng an. „Das ist nicht witzig, Faith. Lass mich frei!“ „Aber erst wollen wir ein bisschen reden. Und dann...” Sie lächelte. „Aber jetzt erzähl mir, was ein Wächter für seine Jägerin macht.“ Sie beobachtete ihn, aber er schien nicht antworten zu wollen. Stattdessen blieb er der steife, britische Wächter, den sie kannte. Vollkommen kühl und absolut nicht bereit, sich auf sinnloses Geplauder mit ihr einzulassen. Was hatte sie von ihm erwartet? Was wusste sie von ihm? „Du hast dafür gesorgt, dass ich verhaftet worden bin. Du wolltest mich loswerden. Sie ist keiner Jägerin würdig. Sie ist nichts. Nur ein Miststück. Sie ist eine kopflose Mörderin. Sie weiß nicht, was sie tut. War es nicht so? War es nicht das, was du gedacht hast?“ Wütend imitierte sie Wesley. Dann grinste sie irre. „Die Gesellschaft muss vor ihr geschützt werden! Sie hat sich nicht mehr unter Kontrolle!“ Faith sprang vom Stuhl und riss ihn mit sich. Geräuschvoll fiel er zu Boden.
„Faith. Faith!“, rief Wesley dazwischen und endlich hörte sie ihn. „Du bist krank. Du brauchst Hilfe. Das ist, was ich denke. Du brauchst jemandem zum Reden.“ „Wir reden doch gerade!“, flüsterte sie dicht vor seinem Gesicht, so dass er ihrem warmen Atem spüren konnte. Er drehte seinen Kopf weg. „Mach mich los, Faith. Ich werde dir helfen. Ich verspreche es.“
Ihr Wächter sah sie nicht an, als er sie beschwor. Ein Fehler. Grob riss sie an seinem Kinn, so dass er sie ansehen musste. „Nichts als Lügen.“ Dann schlug sie ihn der rechten ins Gesicht. Wesleys Kopf wurde nach hinten geworfen. Er spürte den Schmerz an seinem Wangenknochen. „Du hattest deine Chance. Mir hast du nie eine gegeben.“, sagte sie eisig und ging weg.

Wie zuvor saß sie auf ihrem Stuhl. Diesmal etwas weiter entfernt. Einen Lolli lutschend betrachtete sie ihr Werk. Wesley war in sich zusammengesackt. Sein Kopf lastete schwer auf seiner Brust. Vielleicht war er gerade bei Bewusstsein, vielleicht aber auch nicht. Faith hatte ein paar Foltermethoden an ihm ausprobiert. Und er hatte geschrieen. Zulange hatte er sich geweigert, zu lange hatte er die Zähne zusammengebissen, aber irgendwann konnte auch er nicht mehr. Da hatte sie triumphierend gelächelt - und weitergemacht.
Schmatzend nahm sie den Lutscher aus ihrem Mund und rollte ihn zwischen ihren Lippen hin und her. Der Wächter zuckte kurz. Eigentlich fand sie ihn ja ganz interessant, vielleicht sogar mehr, überlegte sie, während sie ihn weiter beobachtete - aber sie spielte lieber. Spielte mit ihren Reizen und ihrer Macht. Sie hatte gelernt, andere zu benutzen. Das tat sie auch. Langsam erhob er seinen Kopf und sah abgeschlagen zu ihr hinüber. Sein Blick war leer. Nichts. Wesley schaute sie einfach an. Faith leckte mit ihrer Zunge über das runde, zuckrige Ding. Sie fuhr langsam schleckend darüber, schob ihn ein paar Mal in den Mund, um ihn wieder herauszuholen, während sie Wesley dabei aus den Augenwinkeln ansah. Jägerin und Wächter? Sie warf ihm einen zweideutigen Augenaufschlag zu und fing schließlich laut an zu lachen.

Nein, er tat noch nicht einmal so, als würde er durch sie hindurchsehen. Er starrte sie einfach an. Seine Stimme war leise, als er anfing zu sprechen. „Ja.“ Er brach wieder ab, sein Hals war trocken und es fiel ihm schwer, etwas zu sagen. Es fiel ihm schwer, es überhaupt zu sagen. „Ich habe versagt. In Sunnydale hat mich keiner akzeptiert. Ich war ja erst ein blutiger Anfänger, unfähig, ein guter Wächter zu sein. Um dich zu führen wie ein Wächter. Ich war zu stur, um das zu erkennen. Dann hättest du vielleicht nicht....“ …den Mord begangen. Dann säße ich jetzt nicht hier, dachte er. Die Jägerin hatte ihn faszinierend angesehen und zugehört. Sie legte den Kopf schief und fragte sich, was da gerade geschehen war. Der Lutscher hing lose in ihrer Hand. Für den Moment war sie überlegt, ihm zu glauben. Wenn es bloß die Wahrheit gewesen wäre.
„Du brauchst nicht zu lügen.“, sagte Faith lächelnd. „Ich werde dich nicht freilassen...“ Sie stand auf und schlich mit der grazilen Bewegung einer Jägerin zu ihm hinüber. Ihre Hand strich sanft über seine unverletzte, linke Wange. Mit der anderen griff sie nach dem Messer und ritzte seine Haut über dem Schlüsselbein. Sie ging in die Knie und leckte träge mit der Zunge über die Wunde. Das Blut in ihrem Mund schmeckte metallisch. Es war nicht der Geschmack, sondern die Krönung der Jagd, die es besonders machte. „...denn wir sind noch lange nicht fertig.“, murmelte sie.

Die Jägerin drehte sich in ihrem Bett zur Seite. Angel hatte die Wohnung gestürmt und mit ihr gekämpft. Jetzt wünschte sie sich, dass er früher gekommen wäre. Sie verstand nicht, wieso er nach allem noch eine zweite Chance geben wollte. Selbst Wesley schien ihr an einem gewissen Punkt sogar noch Verständnis entgegenzubringen. Wesley. Aber sie hatte alles in den Wind geschlagen. Wie hätte sie dort bleiben können? Faith legte sich seufzend auf den Rücken.

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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 13.04.04, 06:52  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Vel!

Arme Faith. Eigentlich hatte sie nie wirklich eine Chance oder die Unterstützung die sie gebrauchet hätte.
Vielleicht schafft es ja Angel ihr zu helfen, das sie endlich irgendwo dazugehört.
Sehr gut geschrieben dieser Teil. Mach recht bald weiter bitte.

Lg. silverbird

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 13.04.04, 14:23  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Süße !

Du hast die Folterszene gut angeschnitten ;) Und man kann sich sehr gut vorstellen, dass es sich so hätte abspielen können. Wird Faith doch wieder zurückgehen? Das Wesley Faith nun gar nicht mehr traut und sie am liebsten töten würde, kann ich vollkommen verstehen, schließlich hatte er ja damals nur Angel wegen ihr eine Chance eingeräumt. Mich hat es persönlich immer gestört, dass sich Faith der Polizei freiwillig gestellt hat und ich bin froh, dass es in deiner Story nicht der Fall ist. Sie hat zwar noch eine Chance verdient, sich vielleicht sogar in Angels Team einzugliedern, aber dennoch bleibt sie eine Rebelin, sie musste sich eben von klein an behaupten. Ich bin schon sehr gespannt, wie du es weiterführen wirst und wie Spikes Auftritt im Hotel sein wird.

Viele Grüße Mel




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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 16.04.04, 16:50  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey ihr Lieben, freut mich, dass ihr meine Geschichte verfolgt. Mal schauen, was ich aus Faith mache. Sie soll die Rebellin bleiben, die sie ist. Aber nun folgt erst mal die dritte Hauptfigur im Bunde: Wesley.

3: Jägerinnen, Weiber, Miststücke

Allmählich wurde es kühl. Wesley sah aus dem Fenster und erblickte unzählige Sterne am tiefblauen Himmel. Bald würde sich die Sonne über den Horizont recken. So lange saß er schon wach in seinem Apartment. Sein Kopf schien ihm so schwer, was auch zum Teil an dem Wein lag, den er getrunken hatte. Die kühle Nachtluft hatte es jedoch nicht besser gemacht. Jedes Mal, wenn er die Augen schloss, verfolgten ihn die Bilder von ihr. Er sperrte das Fenster zu und setzte sich wieder an den Tisch. Dort stand eine fast leere Flasche neben diversen alten und neueren Büchern. Die meisten waren aufgeschlagen. Wesley hatte alles zusammengetragen, was er über alle Jägerinnen der Menschheitsgeschichte finden konnte. Wenn er jetzt in England wäre, würde er die Aufzeichnungen des Rates durchsehen, aber er war auf seinen kleinen, begrenzten Fundus angewiesen. Bleiern ließ er sich wieder auf die Coach fallen und rieb sich seine müden Augen. Dann setzte er die Brille wieder auf.

Zu allen Zeiten hat es Jägerinnen gegeben, die mit ihrer Kraft überfordert waren oder schlicht unter widrigen Umständen gelebt hatten, so dass sie mit ihrer Kraft nicht umgehen konnten. Viele waren gewalttätig. Die Macht war einfach zu verführerisch. Andererseits hatten sie Nacht für Nacht mit dem Tod zu tun. Sie sahen so viele sterben, die unbedarft in den Kampf verwickelt wurden. Einige setzten ihrem Leid ein Ende und töten sich oder ließen sich töten, wenn sie es nicht mehr ertragen konnten. Aber die meisten hatte keine Wahl und starben in der Schlacht vor ihrer Zeit.
Buffy war schon ein Glückkind unter den Auserwählten. Sie hatte ihre Freunde, ihre Familie und einen sehr guten Wächter, der auf ihrer Seite stand, nicht auf der des Rates. Der Codex des Rates sieht vor, dass das gemeinsame Ziel über dem Wohlergehen des einzelnen steht - auch wenn das den Tod einer Jägerin zur Folge haben sollte. Zum Glück für alle waren sie nie besonders fähig, sonst wären Faith und Buffy wohl schon in Sunnydale gestorben. Etliche Male war Buffy dem Tod von der Schippe gesprungen und hatte zwei andere Jägerinnen ‚überlebt’. Sie war schon wirklich einmalig.

Wesley blätterte die Seite um. Auf der linken prangte ein Bild von einer Jägerin. Eine Bleistiftzeichnung. Das Mädchen darauf lächelte. Sie schien ziemlich jung zu sein. Der Text auf der rechten Seiten offenbarte ihm, dass dieses hübsche Mädchen sich umgebracht hatte, kaum dass sie 19 Jahre alt geworden war. Ihr Wächter war im ersten Weltkrieg umgekommen und man hatte in London keine Ahnung, dass niemand mehr die frische Jägerin leitete.

Vielleicht sollte er Mitleid mit Faith haben. Er wusste kaum etwas, wie gelebt hatte, bevor sie nach Sunnydale gekommen war. Wesley legte seine Brille auf den Tisch und lehnte sich gegen das Polster. Erschöpft dehnte er seine Arme über dem Kopf und spürte plötzlich einen ziehenden Schmerz in seiner linken Schulter und zwischen seinen Rippen. Wesley hatte Schmerzmitteln bekommen, aber er wusste nicht, ob es irgendwelche Wechselwirkungen mit Alkohol gab, aber es interessierte ihn auch nicht wirklich. Er dachte nur an Faith. Er wollte ihr Respekt beibringen. Er wollte ihr wehtun. Ihr das antun, was sie ihm angetan hatte. Er wollte ihr zurückgeben, was sie ihm gegeben hatte.

Er schüttelte den Kopf. Angel war der einzige, der darauf vertrauet, daß sich Faith ändern wollte. Er war zu ihr durchgedrungen. Warum war ihm das nicht gelungen? Er erinnerte sich an die Szene, als er die Tür öffnete und Faith weinend in Angels Armen vorfand. Ungläubig hatte er die beiden angestarrt. Er fühlte sich wie in einer schlechten Seifenoper. Total verarscht. Wieso Angel? Wesleys verkrampfter Griff um das Messer lockerte sich. Entsetzt ließ er es fallen, das schöne, scharfe Küchenmesser. Angel, wieso?
Wesley dachte an die Unterhaltung mit ihm. Natürlich war Angel besorgt um ihn, dennoch war unnachgiebig, was die Jägerin betrat. Sie hatten das Thema etliche Male durchgekaut.
„Ich kann nicht verstehen, wie du diese Frau, die mich auf brutalste Weise gefoltert hat, in Schutz nehmen kannst.“ Er sah den Vampir verständnislos an.
„Wesley, was soll ich tun? Sie töten?“, fragte Angel in einem nachsichtigen Ton.
„Natürlich nicht! Aber wir können sie nicht hier behalten. Wir müssen sie loswerden! Egal wie!“ Wütend und verzweifelt sah er Angel an. Dann wendete er sich mit einem Seufzer müde der Diskussion ab.
„Sie ist auch nur ein Mensch. Jeder braucht irgendwann mal Hilfe. Und falls du es vergessen hast: Wir helfen den Hilflosen!“, erwiderte er gereizt.
„Was willst du? An ihr Gewissen appellieren?“, prustete der ehemalige Wächter. „Als ob sie eine Ahnung davon hat, was richtig und falsch ist, nachdem was sie mir angetan hat!“
„Hast du nicht mal behauptet, sie hätte eine zweite Chance verdient? Sie will sich ändern und ich glaube ihr.“, betonte Angel.
„Die Frau ist durch und durch schlecht. Es kommt nicht darauf an, was sie will oder behauptet zu wollen. Und wenn du sie laufen lässt, tötet sie den nächsten.“, argumentierte er.

Wesley lag inzwischen lang ausgestreckt auf seinem Sofa. Wenn Angel es nicht konnte, dann würde er es tun. Sie töten. Seine Augen waren geschlossen und er stellte sich vor, wie er Faith schlagen würde. Wie er sie in die Enge treiben und gegen die Wand drücken würde. Er würde sie mit aller Gewalt festhalten, um ihr das Messer zwischen ihre Rippen zu bohren. Er würde sie mit seinen Augen fixieren, als wolle sie allein damit kaltmachen. „Ein letzter Wunsch?“, würde er hämisch fragen. „Fick mich!“
Herr, Jesus!
Er schreckte kurz von der Coach hoch. Halb im Traum, überlegte er, was das zu bedeuten hatte, doch ehe er überhaupt etwas realisieren konnte, fielen ihm die Augen wieder zu. Er war zu lange wach gewesen, hatte zu viel gedacht, hatte zu viel falsch gemacht, zu viel gehasst. Sein Körper verlangte nach Schlaf, also schlief er.

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 21.04.04, 10:55  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Süße !

Sorry, dass mein Kommentar so spät kommt, aber irgendwie habe ich diesen Part vollkommen übersehen. *grummel* Aber egal, ich habe ihn ja jetzt gelesen.

Meine Liebe ich muss wirklich sagen, dass ich beeindruckt davon bin, wie gut du Wesley beschrieben hast. Seine Gedankengänge und Gefühle kann man förmlich am eigenen Leib spüren. Ich kann es sehr gut nachvollziehen, dass er sie leiden lassen will für das was er erlebt hat. Ich habe ja schon erwähnt, dass er ihr keine zweite Chance geben möchte, zumindest zur Zeit nicht, denn dafür ist sein Hass auf sie und auf sich selbst, weil er versagt hat, viel zu groß. Er muss das erstmal irgendwie verdauen und deshalb kann er Angels Entschluss auch nicht verstehen, dass er Fatih helfen will. Vollkommen verständlich, denn dafür hat Faith ihn zu sehr verletzt, nicht nur durch ihre Folterung, sondern auch dadurch, dass sie ihn zu verstehen gegeben hat, dass sie ihn nicht vertraut und als ihren Wächter nie respektiert hat.
Trotz alldem hat Faith ihn irgendwie berührt, was dieses 'fick mich' in seinen Gedankengängen klar zeigt, oder will er sie nur auf seine Art ernidrigen oder das sie sich ihm unterwirft? Immerhin wäre es bestimmt eine große Genugtuung für ihn, wenn sie ihm zu Kreuze krichen würde, ihm deutlich zeigen würde, dass sie ihn doch auf irgendeine Weise Respekt zollt. Ich bin mal gespannt, wie du es nun letztendlich aufziehen wirst, es gibt ja so viel Möglichkeiten meine Süße, vor allem bei dieser Kostellation. Bitte schreib bald weiter!!!

Viele Grüße Mel




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

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Velence
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New PostErstellt: 22.04.04, 18:59  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Danke für deinen lieben Kommentar, Mel. Du weißt ja nicht, wie sehr mich das aufbaut. Stimmt, es gibt ziemlich viele Möglichkeiten bei dieser Konstellation (– es zu verderben).

4: Willkommen in der Stadt der gefallenen Engel

Die wilde Jägerin streunte durch die nächtlichen Straßen. Eigentlich wollte sie so schnell wie möglich zu Angel, um ihn als erstes zu erwischen, ohne dass die anderen sie stören konnten. Wenn einer mit sich reden ließ, dann er. Andererseits hatte sie Angst vor seiner Reaktion, weil sie in der letzten Nacht einfach abgehauen war. Sie fürchtete sich vor seinem Urteil, weil es ihr etwas bedeutete.

Aus einer Seitengasse nahm sie plötzlich Kampfgeräusche war. Sie beschleunigte ihre Schritte und bog schnurstracks um die Ecke. Faith war nicht schlecht überrascht, als sie den mutigen Kämpfer erkannte, der sich gegen zwei ekelhafte Dämonen zur Wehr setzte. Sie hätte ihn eigentlich schon vorher an seiner Stimme erkennen müssen, ohne dass sie ihn gesehen hätte. Laut fluchend verpasste Spike dem linken Dämonen einen Kinnharken, bevor er mit einem Kick nachsetzte.

Freudestrahlend marschierte Faith auf ihn zu und zeigte dem rechten Dämonen erst mal, was eine Jägerin ist. „Wenn man mal eine braucht, muss man nur vom Teufel sprechen. Hey Faith.“, begrüßte der Vampir sie mit einem Zwinkern. „Das erste nette Gesicht in dieser gottverdammten Stadt.“ Spike machte eine Kopfbewegung zu den Dämonen. „Das gleiche kann ich von dir behaupten, Spike.“ Die Jägerin grinste übers ganze Gesicht und schickte den Dämon ins Jenseits. Kurz darauf hatte auch der Vampir den zweiten im Bunde erledigt. Er klatschte die Hände aneinander ab. Faith streckte ihm die Hand entgegen. Spike sah sie an und zog sie mit der Hand in eine Umarmung.
Dieser Typ war das beste, was ihr passieren konnte. Angel war fürs erste vergessen. Die Schlägerei hatte ihren Kampfgeist wieder geweckt. „Darauf sollten wir uns erst mal einen genehmigen.“, meinte Spike in ihr Ohr flüsternd.

Die beiden gingen in die nächste Bar, wo Spike Getränke und ein Essen für Faith bestellte, der inzwischen der Magen knurrte. Er bezahlte mit dem Geld, dass er Lindsey unbemerkt abgenommen hatte und nannte es Trinkgeld für seinen Auftrag. Genießerisch beobachtete er, wie die Jägerin ihre Mahlzeit hinunterschlang, während er eine Zigarette rauchte. Faith war schon immer ein wahres Energiebündel – und für jede Schandtat bereit. Der Vampir erzählte ihr, dass er geschäftlich in LA sei. Natürlich erwähnte er Wolfram&Hart mit keinem Wort.
Faith winkte ab, als Spike sie nach dem Grund ihres Aufenthalts fragte. „Lass uns das Thema wechseln. Mich würde eher interessieren, was du heute Nacht noch vor hast.“, fragte sie, schob den leeren Teller weiter in Richtung Tischmitte und sah ihm direkt in die Augen. „Ich bin ganz für dich da, Liebes.“, sagte er lächelnd und rutschte auf der Sitzbank näher zu ihr.
„Das ist gut, denn ich hatte auch nichts besseres vor!“, murmelte sie und brachte ihren Mund näher zu seinem. „Weißt du, Jagen hat immer noch die gleiche Wirkung auf mich.“ „Ach ja, und was wäre das?“, nuschelte Spike und legte seinen Kopf leicht schief. „Es macht mich hungrig und geil.“, grinste Faith und küsste den Vampir. Diese Chance, Spike endlich mal ‚näher’ zu kommen, musste sie einfach ausnutzen. Wollen, haben, nehmen. Schon vergessen: Faith! Und Spike war so ein Muss-Haben. Sie küsste ihn stürmisch und drückte ihn gegen das Rückpolster der Bank, während sie mit ihrer linken Hand an der Innenseite seiner Schenkel rauf und runter fuhr. Als sie in seinen Schritt griff, stöhnte er in ihren Mund. Faith grinste. Sie hatte Spike, genau, wie sie ihn haben wollte.
Der Vampir befreite sich von ihr und meinte lächelnd: „Lass uns gehen. Es ist doch ein bisschen ungemütlich hier.“ Die Jägerin schleppte ihn mit in ihr Motelzimmer, wo sie das Spiel fortsetzten.

Als Faith in den frühen Morgenstunden aufwachte, lag Spike an ihrer Seite. Es war ungewohnt und sie fühlte sich merkwürdig. Er hatte sich richtig genüsslich an sie gekuschelt und als sie sich zum Aufstehen wegdrehte, grummelte er miesmutig, schlief aber weiter. Die morgendliche Dämmerphase hatte bereits begonnen. In eine Decke gerollt starrte die Jägerin aus dem Fenster. Der Verkehr war gering. Sie überlegte, ob sie jetzt noch zu Angel gehen konnte. Vielleicht war er noch nicht im Bett und die anderen waren schon wieder ausgeflogen.
Sie wendete ihren Kopf zu Spike. Der ruhte immer noch friedlich in ihrem Bett, als wäre dies der sicherste Ort auf der Welt. Entweder weckte sie ihn jetzt und setzte ihn vor die Tür, damit er sich noch ein Lager für den Tag suchen konnte, oder sie ließ ihn hier – bei sich. Sie entschied sich für letzteres und verriegelte das Fenster so, dass es keinem Lichtstrahl hindurchkommen sollte. Danach nahm sie schnell eine Dusche und zog sich frische Sachen an.

„Angel.“, rief sie zaghaft, als sie die Hotelhalle betrat. „Angel!“, rief sie ein zweites Mal lauter. Sie ging auf sein Büro zu. Und tatsächlich, da saß er zurückgelehnt in seinem Lederstuhl. Der Vampir hatte sie mit seinem feinen Gehör schon beim Öffnen der Tür gehört, doch diese Mal musste Faith auf ihn zugehen. Sie hatte sein Vertrauen verspielt, dennoch war er bereit, ihr die Chance zu geben, es zurückzugewinnen.
„Mit dir habe ich nicht gerechnet,“, merkte Angel an. „Aber ich habe es gehofft.“ Er streckte die Arme hinter seinem Kopf aus und gähnte. Er war unendlich müde nach dem Gespräch mit Buffy. Beiden war deutlich geworden, wie weit sie sich voneinander entfernt hatten. Er hatte sie überreden können, wieder nach Sunnydale zu gehen. Der Vampir hatte vor ihr behauptet, dass Faith schon über alle Berge war, obwohl er es nicht glaubte, aber er wollte Buffy nicht damit belasten.
„Angel, bevor du etwas sagst. Ich mache, alles, was du willst. Ich meine, ich werde tun, was du für richtig hältst.“, sagte Faith und blickte ihn schuldbewusst an.

„Faith.“, kam es von einer Stimme hinter ihr. Die Jägerin erstarrte, als sie Wesley erblickte, der ihren Namen in aller Normalität sagte. Er fixierte sie durch seine Gläser. „Sie ist wieder aufgetaucht. Freiwillig!“, spottete er und kam ins Büro. „Nun, wenn sie es so will, dann unter einer Bedingung. Nur eine einzige: Faith wird uns alles erzählen, was sie getan hat. Und wir werden unser Urteil sprechen. Du siehst also, Faith muss nichts fürchten als die Wahrheit!“ Ihr ehemaliger Wächter hielt ihr ein Papier direkt vor die Nase, darauf der Bericht samt Foto über den Mann, den sie am Bahnhof von Los Angeles ausgeraubt und getötet hatte.

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 22.04.04, 23:16  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey meine Süße!

Doch ich weiß wie sehr das aufbauen kann, schließlich weiß ich doch aus eigener Erfahrung wie unsicher man oft ist.

Faith wollte also Spike haben und hat sich ihn genommen und nicht mal vor der Tür gesetzt. Ist das nun gut oder schlecht? Normalerweise will sie doch von ihren Kerlen nichts mehr wissen, wenn sie mit ihnen geschlafen hat, sie hätte ja Spike auch rauswerfen können. Also warum hat sich es nicht getan?

Ich finde es gut, dass Faith noch mal einen Versuch startet und freiwillig zu Angel geht. Ich hoffe sehr, dass Wesley es nicht zunichte macht. Es ist bestimmt hart für Faith, wenn sie alles genau schildern soll oder ist Angel der Überzeugungen, dass es nichts bringen würde, wenn sie Faith damit jetzt schon konfrontieren?

Also erlöse mich bitte bald von meinen wirren Gedanken und poste den nächsten Teil.

Viele Grüße Mel




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Velence
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New PostErstellt: 28.04.04, 14:06  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

5: Schwache Leistung

Angel war aufgestanden und hatte sich zwischen die beiden gestellt. „Faith, du wirst doch sicher hier schlafen?“, sagte er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Der Jägerin nickte. Dann wandte sich er sich an Wesley. „Hat das nicht bis morgen Zeit? Faith wird sicher alles erzählen.“, fragte er und berührte ihn freundschaftlich an der Schulter. Er zwang sich zu einem Lächeln, denn er war zu müde und genervt, um noch eine hitzige Diskussion mit ihm anzufangen. Und das würde sich mit Sicherheit werden. Wesley seufzte, stimmte aber zu. Weil er auch erledigt war und seine Wut ihn nur entkräftete. Angel schob Faith mit der Hand in ihrem Rücken langsam aus seinem Büro in Richtung Treppe.

Verschlafen drehte sich Faith im Bett um. Erst wusste sie nicht, wo sie war, doch dann kam die Erinnerung wieder. Im Hotel. Bei Angel. Und Wesley. Ihr Blick suchte das Zimmer nach einer Uhr ab. Nichts. Sie machte sich lang und streckte sich wie eine Katze. Trotz allem hatte relativ gut geschlafen. Sie war fest entschlossen, um die Chance, die ihr Angel gab, zu kämpfen. Wäre da bloß nicht Wesley. Wäre das bloß nicht passiert.
Sie dachte daran, wie gut es sich angefühlt hatte, ihn leiden zu sehen. Seine Schmerzen, die sie mit einem Lachen quittierte. Es hatte etwas lustvolles, ihn so zu quälen. Mit seinem Opfer zu spielen, ehe man es tötete. Außerdem hatte er es verdient. Sie war immer wieder betrogen, verlassen und getäuscht worden. Und er gehörte zu den Verrätern. Die Welt war ungerecht. Warum sollte sie es nicht auch sein?
Es war falsch, schoss es ihr durch den Kopf. Ihr Magen zog sich zusammen. Sie sprang aus dem Bett und riss die Gardine vor dem Fenster weg. Es war früher Abend. Sie spannte ihre Hände zu Fäusten und verbannte Wesley aus ihrem Geist. Eilig schlüpfte sie in ihre Kleider und ging schließlich den Flur entlang. Am Treppenanfang blieb sie stehen und sondierte die Lage. Alle Mitarbeiter von Angel Investigations waren anwesend. Angel konnte sie in seinem Büro sehen. Sie entschied sich, hinunterzugehen. Cordelia warf ihr einen eiskalten Blick zu, Gunn schaute nur kurz von seinem Schwert auf, das er putzte und Wesley zeigte ihr den Rücken. Bedrückt ging sie zu Angel.
„Gut geschlafen?“, fragte der Vampir und sah von seinem Papierkram auf. „Ja.“, erwiderte Faith wahrheitsgemäß. „Also wenn jetzt nichts ansteht, werde ich meine restlichen Sachen aus dem Motel holen.“ Sie schaute ihn fragend an. „Gut, ich komme mit.“ Angel erhob sich. „Nicht nötig.“, meinte die Jägerin. „Doch, es ist nötig!“, sagte er mit Nachdruck. Der Vampir nahm seinen Autoschlüssel. „Und danach reden wir. Aber vorerst hast du einen Babysitter in mir – bis ich, wir dir wieder vertrauen können. .“ Faith verzog das Gesicht, als er vor ihr aus dem Büro marschierte. Das hatte sie wohl sich selbst zuzuschreiben.

Sie stand vor ihrer Zimmertür und wusste nicht, ob sie reingehen sollte. Angel wartete in seinem Auto. Sie hatte versprochen, dass es nicht lange dauern würde. Da fiel ihr Spike wieder ein. Eigentlich war es unwahrscheinlich, dass er noch da war. Sie hätte ihn rausschmeißen sollen. Faith verfluchte sich innerlich. Sie war schwach. So wie Angel. Eine Seele. Dazu das Gewissen. Das macht schwach. Angreifbar. Verletzbar. Und das wollte sie auf keinen Fall sein. Früher hatte sie ihn ohne mit der Wimper zu zucken vor die Tür gesetzt, egal, ob sie Spike nun mochte oder nicht. Sex ist Sex. Ziel erreicht. Und tschüss. Mit flinken Fingern öffnete sie die Tür und atmete erleichtert aus, als sie das Bett leer vorfand. Sie griff sich ihre Sachen und stopfte sie in ihren Seesack. Auf zu neuen Ankerplätzen.

Faith warf ihr Gepäck auf den Rücksitz und setzte sich mit Schwung neben Angel ins Auto. „Alles dabei?“, fragte er. „Jap.“, kam es von ihr. „Gut. Lass uns wohin fahren. Ich möchte mich gerne unter vier Augen mit dir unterhalten.“ Angel startete den Motor. „Bevor die anderen dich auseinandernehmen.“, fügte er hinzu. Er schaute in den Rückspiegel und fädelte sich in den Verkehr ein.
Nachdem sie eine Weile schweigend gefahren waren, hielt der Vampir endlich an. Sie waren jetzt über den Hollywoodbuchstaben und konnten das Tal unter ihnen überblicken. Ein Meer von unzähligen Lichtern. Angel stieg aus dem Wagen und winkte Faith mit einer Handbewegung nach. Er rutschte auf die Motorhaube und die Jägerin tat es ihm gleich. „Schön hier, nicht? Besonders, wenn den Smog nicht so stark ist.“, murmelte er. Er legte sich auf das Blech und schaute lächelnd zu den Sternen. Faith runzelte die Stirn und fragte sich, warum er sie hierher gebracht hatte. Aber gut, sie robbte ebenfalls zu ihm und starrte auf dem Rücken liegend in den Himmel. „Schön.“, dachte sie bissig, aber es gefiel ihr besser, als sie je zugeben würde.
„Wenn du wirklich fliehen willst, wird die Polizei dich nicht aufhalten können.“, begann Angel plötzlich. „Aber wenn du dich bessern und uns als Jägerin helfen willst, werde ich dich unterstützen. Es wird nicht einfach werden. Es wird sogar sehr schwer werden. Dass du beschlossen hast, dich zu ändern, heißt nicht, dass dir die Welt zu Füßen liegt. Es ist egal, wie viel du leidest oder wie viel gutes du tust. Dein Gewissen wird dich quälen.“

Am gleichen Abend waren Lindsey und Spike in irgendeinem Hospital in LA. Der Vampir hatte es sich auf der Behandlungsliege bequem gemacht und beobachtete den Arzt, der sich gerade sein Röntgenbild im Licht ansah. Der Anwalt hatte sich seinerseits an eine Wand gelehnt und wartete auf das Ergebnis. Zum Glück hatte er auf ein dieses Pferd gesetzt. Holland war sehr erfreut, als er ihm William, den Blutigen vorgestellt hatte, während Lilah aussah, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. Lindsey hatte sie mit einem überheblichen Grinsen beglückt. Er hatte von Anfang an geahnt, dass Faith es nicht packen würde, Angel zu töten. Scheinbar hatte alle Jägerinnen eine Schwäche für den beseelten Vampir.
„Und Doc, wie schaut’s aus? Wann werde ich das Ding los?“, fragte Spike, als sich der Mann zu ihnen umdrehte. Lindsey schüttelte den Kopf und zeigte mit einer Bewegung, dass die beiden es unter vier Augen besprechen sollten. Arzt und Anwalt verließen das Zimmer ohne den verärgert knurrenden Vampir.
„Ich muss Sie nicht erst an das feine Vampirgehör erinnern.“, mahnte Lindsey den Mann beim Hinausgehen. Sie blieben auf dem Gang stehen. „Also, kann der Chip entfernt werden?“ Der Arzt nickte. Er hatte schon weit schwierigere Fälle für Wolfram&Hart erledigt, doch dies war wohl einer der ungewöhnlichsten. „Hochinteressant, dieser Chip.“, sagte der Mann nachdenklich und kratzte sich am Bart. „Wissen Sie zufällig, wer dafür verantwortlich ist?“ Lindsey war ihm einen genervten Blick zu. „Es ist operable. Der Chip ist zwar direkt ans Schmerzzentrum gekoppelt, aber er dürfte leicht zu entfernen sein.“ „Gut.“, meinte der Anwalt. „Aber das bleibt vorerst unter uns. Erst muss er seinen Part erledigen, dann sehen wir weiter.“, fügte er hinzu und ging wieder zu dem Vampir den Behandlungsraum.
Spike hatte natürlich an der Tür gelauscht und krallte sich den jungen Mann sofort, kaum dass er die Tür geöffnet hatte. „So haben wir nicht gewettet, mein Lieber!“, knurrte er und drückte ihn gegen die Wand. Gelblich glimmten seine Augen auf. „Ich glaube, ich war noch viel zu nett zu dir.“ „Mach du deinen Job, dann mache ich meinen.“ Lindsey lächelte trotz der Umklammerung. Schließlich konnte er ihm nicht wehtun. Zumindest jetzt nicht. „Angel tot oder Angelus lebendig.“ Immer noch wütend liess der Vampir ihn los und tigerte unruhig herum. „Gut.“, fauchte er und fixierte den anderen Mann mit seinen Augen. „Ich mach mich an die Arbeit!“

„Spike!“, schrie Angel, als er und Faith die Lobby betraten.
Seine Freunde und sein Childe saßen gemeinsam in der Sitzecke. Cordelia lachte offentsichtlich über einen von Spikes Witzen, was Angel noch wütender machte, als es seine bloße Anwesenheit schon tat. Der Gerufene drehte sich zu ihm und grinste breit. Spike staunte, als er die schöne Schwarzhaarige hinter seinem Sire eintreten sah. Er zwinkerte frech und zugleich entzückt. Die Jägerin ließ sich nichts anmerken und hielt ihre Miene neutral.
Mit schnellen Schritten ging Angel auf sein Childe zu, packte ihn am Mantelkragen und drückte ihn in das Sofa. „Was machst du hier? Vampire sind hier nicht willkommen!“, fauchte er aggressiv. Spike grinste etwas zu lange, bevor er antwortete, so dass er noch fester ins Polster gepresst wurde. „Bist du kein Vamp-“, brachte er gerade noch so hervor.
„Angel, lass ihn los.“; mischte sich Wesley ein. „Ich habe Giles angerufen. Es geht in Ordnung. Spike hat einen Chip. Er beisst niemanden mehr.“ Der jüngere Vampir nickte heftig. Langsam ließ Angel ihn los. „Er kann keiner Fliege was zu Leide tun. Nur gegen andere Vampire, Dämonen usw. kann er sich noch zur Wehr setzen. Er ist völlig harmlos.“, lachte Gunn, woraufhin ihn Spike ihn für den letzten Satz einen bösen Blick zuwarf.
Angel grummelte und verschränkte die Arme. „Und was willst du hier in LA?“, murmelte er verstimmt. „Nennen wir es Urlaub. Wie wäre das?“, witzelte der Blonde. „Das ist nicht komisch, William!“ Sein Sire hatte ihn wieder drohend am Kragen gepackt. „Okay, okay, schon gut.“, sagte Spike hastig. „Sunnyhell ist scheiße! Sollen die doch sehen, wie sie ohne mich auskommen! Undankbares Pack! Die hielten mich wie einen verdammten Sklaven. Und ich hasse Schweineblut!“
„Und du glaubst, das wird hier anders?“, sagte Angel schon weniger laut. „Bitte, nur für eine Weile!“ Sein Childe sah ihn mit großen Augen flehend an. Der ältere Vampir blickte in die Runde und seufzte. „Scheinbar haben dich schon willkommen geheißen. Aber wenn du dich nicht benimmst, bist du draußen!“ Spike lächelte. Er klopfte sich selbst innerlich für seine schauspielerische Leistung auf die Schulter.

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 01.05.04, 00:37  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Süße!

Hi, hi, Spike kriecht vor Angel. Habe ich was verpasst? Also Spikes schauspielerischen Leistungen sind sehr gut, mal sehen wie lange Angel braucht, um zu begreifen, dass sein Child ihn an die Nase herumführt.

Frage; seit wann wollen W&H Angel tot sehen? Eigentlich will es doch nur Lindsey, weil er sich an Angel rächen will, aber Wolfram&Hart wollen Angelus doch weil sie ihn für irgendeine Apokalypse brauchen. Oder meintest du nur Lin damit??

Faith will sich also wirklich ändern. Ob sie wirklich den Drang wieder stehen kann, Macht über ihre Opfer zu haben? Immerhin ist es etwas anderes einen Dämon oder Vampir zu töten, als sich an einen Menschen auszutoben. Wie wird sich Faith nun Wesley gegenüber verhalten? Was wird sich bei dem Gespräch herausstellen? Spike sorgt ja erstmal für Ablenkung, allerdings denke ich, dass Wes nicht so schnell locker lassen wird.

Freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, auch wenn es jetzt immer etwas länger dauern wird, bis ich zum Lesen und kommentieren komme.

Viele Grüße Mel




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

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[editiert: 01.05.04, 00:38 von DarknessEmotions]
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Velence
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New PostErstellt: 06.05.04, 21:34  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Danke Süße für deinen Kommentar! Sorry, dass es diesmal solange gedauert hat, aber ich kam nicht so recht voran, deshalb ist dieser Teil auch nicht wirklich gut. Ich hoffe, ich kann es bald mit einem neuen, besseren Teil wiedergutmachen.

6: Sich beweisen

Trotz der verschlossenen Tür hörte man Angel und Wesley laut streiten. Faith und Spike hatte im Hotel geschlafen. Wesley beharrte darauf, dass der blonde Vampir blieb, nur um Angel eins auszuwischen. Wenn schon seine Jägerin nach allem unter Angels Schutz stand, da konnte er gefälligst auch auf Spike ein Auge werfen.
Angel starrte mit dem Händen auf den Schreibtisch gestützt Wesley in die Augen. Warum mussten sie beide nur so stur sein? „Das ist doch lächerlich.“, sagte er wütend und seufzte. „Wieso setzt du dich für Spike ein? Wenn er bleibt, ist der Ärger vorprogrammiert! Auch wenn er jetzt diesen ominösen Chip hat. Der wird auch irgendwann kaputtgehen!“ Angel ging wild gestikulierend hinter seinem Schreibtisch hin und her. „Und du meinst, es wird mit Faith einfacher werden? Schon vergessen, was sie mir angetan hat? Und der Tote Mann? Und was war in Sunnydale? Da ist Spike mit seinem Chip doch wirklich das kleinere Übel!“, argumentierte Wesley scharf.
„Hör schon auf! Als ob-“, widersprach Angel. Er erwischte den getroffenen Blick von seinem Freund und bereute es sofort. „Entschuldige. Ich meine lediglich, dass Faith sich noch ändern kann – und will, während Spike ein Vampir ohne Seele ist. I’m the Big Bad!”, äffte Angel sein Childe nach. „Er wird überhaupt nichts-“
Plötzlich hörten die beiden einen Schrei. Auf der Stelle rannten sie in die Lobby, wo sich Cordelia mit schmerzverzerrtem Gesicht die Schläfen rieb. „Ein Dämon. Ziemlich groß, blau-schwarz, schleimig, mit knallblauen Hörnern.“ Sie sog scharf Luft durch ihre Zähne ein. „Im Hafengebiet. Ihr müsst euch beeilen.“ Die Brünette schaute zu Angel. Er griff tröstend ihre Hand. „Wir machen uns sofort auf den Weg. Wes. Spike.“, rief er und marschierte zum Waffenschrank.
„Und was ist mit mir?“, protestierte Faith und sprang von ihrem Stuhl auf. „Ich dachte, ich soll euch helfen.“ „Nicht heute.“, sagte Angel. Eigentlich wollte er sie vorerst aus allem heraushalten, damit sie Abstand vom Kämpfen und Verletzten gewinnen konnte. Aber ganz würde er dieses Energiebündel eh nicht davon abhalten können, schließlich war es ihre Berufung.
„Spike!“, rief Angel noch einmal warnend zu seinem Childe. Dieser musste erst noch beweisen, dass er auf der richtigen Seite stand. „Was?“, schnauzte Spike zurück. Er hatte die ganze Szene mit Cordelia einfach ignoriert und sich die Ohren zugehalten. Er knurrte verärgert, als Angel den Fernseher ausmachte, ihn von der Coach schleifte und ihm ein Schwert in die Hand drückte. „Hast du nicht zugehört?“, gab der Vampir wütend von sich. „Nein.“ Angel verdrehte de Augen. „Wir haben keine Zeit für so was!“

Wie nicht anders zu erwarten, erledigten die drei zusammen den Dämon. Auf der Rückfahrt in Angels Wagen redeten Wes und Angel wieder über Faith, und was in Zukunft mit ihr passieren sollte. Zur Polizei würden sie sie nicht bringen, das war klar, andererseits behagte es Wesley gar nicht, dass sie sich in seiner Nähe aufhalten sollte. Ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken. „Vielleicht sollte sie zu einem Therapeuten gehen.“, schlug er vor. „Antiaggressionsprogramm?“
„Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass Faith da mitmacht!“, warf Spike prustend von der Rückbank ein.
„Ich fürchte, Spike hat recht.“, sagte Angel zweifelnd. „Was würde denn ein Wächter tun? Ich meine, müsstest du nicht am besten wissen, wie wir ihr helfen können?“ Der Vampir schaute seinen Beifahrer an. „Mh, vielleicht gezieltes Training, dass ihre Balance fördert. Dass sie auch mental zur Ruhe kommt. Außerdem ist das Verhältnis von Jägerin und Wächter sehr wichtig, dass die junge Jägerin stabil bleibt. Aber ich kann ihr nicht vertrauen.“, murmelte Wesley und schaute aus dem Fenster. Vielleicht war er an allem Schuld. Wäre es damals in Sunnydale anders gelaufen, wer weiß, wie es gekommen wäre. Wahrscheinlich besser für alle. Er hatte getan, was er für richtig gehalten hatte und Faith an den Rat verraten. Irgendwie hatte er Schuld, dass seine Jägerin so geworden war.
„Ich könnte ihr Tai Chi beibringen und sie trainieren. Wir sollten uns auf jeden Fall noch mal mit ihr unterhalten.“, schlug Angel vor und riss den ehemaligen Wächter aus seinen Gedanken. „Ja.“, nickte sein Beifahrer nachdenklich.

„Faith.“, winkte der Vampir, als sie wieder im Hyperion waren. Er, Wesley und die Jägerin gingen ins Büro und schlossen die Tür hinter sich. „Oh oh, Kriegsrat.“, nuschelte Cordelia zu Gunn. Spike wollte derweil an seinem Plan gegen Angel pfeilen, wo gerade niemand auf ihn achtete. Er wusste, im Kampf würde er Angel nicht beikommen können, also musste er mit Tricks arbeiten. Gestern hatte er schon ein paar interessante Akten Angel Investigations durchgesehen.
Im Büro setzte sich Angel in seinen Lederstuhl. Wes lehnte sich mit verschränkten Arm links von ihm an die Wand. Faith nahm auf dem Besucherstuhl platz. „Wird das hier eine Gerichtsverhandlung?“, fragte sie und blickte von dem Vampir zu ihrem Wächter. „Nein.“, sagte Angel. „Wesley meint, du solltest mit mir trainieren.“ Faith lächelte erleichtert, als sie das hörte. „Außerdem könnte ich dir Tai Chi beibringen. Vielleicht ist Meditation auch etwas für dich. Egal, was du lieber magst. Auf jeden Fall solltest du etwas machen, was innere Ruhe und Balance lernt.“
Die Jägerin war nicht gerade begeistert von Angels kleiner Rede, aber sie würde tun, was er für nötig hielt. „Okay, war’s das dann?“, fragte Faith unruhig und rutschte auf dem Stuhl herum. Es machte sie nervös, dass Wesley sie die ganze Zeit über nur anstarrte und nichts sagte.
Angel sah ihn fragend an. Dieser schüttelte nur den Kopf. Er wollte nicht hören, wie Faith den Mann am Bahnhof getötet hatte. Er wollte nicht wissen, wie sie ihn gequält hat. Denn er wusste es aus eigener Erfahrung zu gut. „Wenn du reden willst, wir sind....“, rief Angel ihr noch nach. Faith nickte nur und ging aus dem Büro.

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silverbird
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New PostErstellt: 07.05.04, 00:00  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Vel!

Asche auf mein Haupt. Es tut mir echt leid, das ich deine tolle Story noch nicht gelesen hatte. Aber ich habe heute alle Teile nachgeholt und bin begeistert.
Wesley denkt wieder einmal in die falsche Richtung. Er sollte sich besser um Spike Sorgen machen, als um Faith. Gut, um Faith vielleicht auch, denn sie wird noch einige Zeit brauchen um ihr Leben auf die Reihe zu kriegen.
Ich bin ja gespannt, ob Spike seinen Plan Angel zu töten ausführen kann, oder ob etwas dazwischen kommt.
Doch das W&H, oder Lin den Chip entfernen lässt, auch wenn Spike den Auftrag asuführt möchte ich stark bezweifeln.
Welche List er sich ausdenkt um Angel zu überrumpeln würde mich schon sehr interessieren, denn im offenen Kampf hätte Spike keineChance und Angel wird ihn sicher ständig beobachten,da er ihm nicht über den Weg traut.
Bitte schreib recht bald weiter. Ich verspreche auch aufmerksamer zu sein und keinen Teil mehr zu versäumen.
Lg. silverbird



Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 07.05.04, 11:40  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Süße!

Macht doch nichts, dass es etwas länger gedauert hat, schließlich brauche ich in letzter Zeit auch immer länger fürs Schreiben.

Ich weiß gar nicht, was du hast der Teil war ganz gut und teilweise sehr aufschlussreich. Mal sehen ob Angel Faith wirklich mit Training und Thai Chi ruhiger bekommt. *starke Zweifel hab*

Spike wird es ziemlich schwer haben seinen Plan nur annähernd durchzusetzen, denn Angel hat ihn dafür zu sehr unter Beobachtung genommen. Wesley dagegen scheint mir viel zu unbesonnen zu sein, schließlich ist Spike nicht plötzlich gut, weil er einen Chip hat. Ich bin mal gespannt, was Spike so austüpfteln wird, wobei sein Plan ja eh schief gehen wird, da er das Pech magisch anzieht. Selbst wenn er Erfolg haben würde, meinetwegen Angelus zurück zu bringen, denn ich glaube nicht, dass er es schaffen wird Angel zu vernichten, glaube ich nicht, dass W&H sein Chip entfernen werden. Vielleicht aber doch, wenn sie davon nochmals profitieren können, da könnte ich mir schon eher vorstellen, dass sie den Chip abändern würden, um ihn kontrollieren zu können oder wenigstens etwas in den Griff zu bekommen. Der Kanzlei traue ich einiges zu und ich bin schon gespannt, was du dir dazu einfallen lässt.

Freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und keine Eile meine Süße erzwingen kann man schließlich nichts, das Wichtigste ist, dass du überhaupt weiterschreibst. *zwinker*

Viele Grüße Mel




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

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Velence
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New PostErstellt: 10.05.04, 16:29  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Also Entschädigung für den letzten kommt jetzt einer neuer Teil. Danke Mel für deine aufbauenden Worte!!!

7: Flirten erlaubt

Faith ging in die Küche. Spike lehnte bereits an dem Küchenschrank und nippte an einer Tasse mit Blut. „Hi Faith.“, sagte er spielerisch. „Bin hocherfreut dich wiederzusehen. Leider hatten wir noch nicht das Vergnügen, länger zu reden - seit vorgestriger Nacht. Obwohl, da haben wir auch nicht viele Worte gemacht!“ Der blonde Vampir grinste die Jägerin frech an, doch Faith öffnete gelassen die Kühlschranktür und nahm sich einen Joghurt. „Das war eine einmalige Sache, also beherrsch dich oder ich muss dich belehren!“, drohte sie, während sie in einer Schublade nach einem Löffel kramte.
„Ein verlockendes Angebot!“, erwiderte Spike. Die Jägerin drehte sich zu ihm und nun konnte auch er sehen, dass sie ebenfalls grinste. „Wir sollten das mal wiederholen.“
„Vielleicht sollte ich dir in den Arsch treten, damit du in deine eigene Gruft findest, Blondie!“, meinte Faith keck. Sie mochte ihn. Sie war sehr froh, dass er hier war, denn er war der einzige, der sie noch normal behandelte. Angel überwachte sie wie ein Baby, während seine restlichen Mitarbeiter sie eher mieden. Aber besonders bedrückte sie, dass Wesley sie so gefühlsmäßig herunterzog. Seine eiskalten Blicke, die mehr sagten als tausend Worte. Und sie hatte es ja wirklich verdient, das machte es noch schlimmer. Aber zum Glück gab es ja den blonden Vampir!
„Nicht so unfreundlich, Jägerin!“, sagte Spike mit erhobenen Zeigefinger. Er stellte die leere Tasse in die Spüle und verließ den Raum. Faith setzte sich auf einen Hocker und löffelte ihren Joghurt zu Ende. Sie beobachtete, wie der Vampir sich entfernte und blickte bewundernd auf seinen knackigen Hintern in der Lederhose. Da kam ein anderer Hintern ins Bild, den sie als auch ‚nicht von schlechten Eltern’ bezeichnen würde. Sie schaute hoch und stellte zu ihrem Entsetzten fest, dass es Wesley war.
Faith rutschte von ihrem Hocker und entschloss sich kurzfristig, die Spülmaschine einzuräumen. Ohne ihn anzusehen, packte sie das Geschirr hinein, während ihr Wächter sich am Kühlschrank zu schaffen machte. Eins nach dem anderen legte sie das Besteck in den Besteckkorb. Wesley versuchte ebenfalls, sie zu ignorieren. Er griff nach einer Flasche, als ihm plötzlich das Blut in den Adern gefror. Die Jägerin hatte das große Küchenmesser in der Hand. Er sah das Aufblitzen aus dem Augenwinkel. Wie sie es aus der Spüle hob und hochhielt. Angst durchzuckte ihn. Er dachte daran, wie sie ihn mit so einem Messer verletzt hatte. Wie er sich vor Schmerz in die Zunge biss und er sein Blut schmecken konnte.
Aber sie legte das Küchenmesser neben die anderen Messer. Faith schaute erstaunt zu ihm herüber, denn sie hatte seine Erstarrung bemerkt. In seinen Augen sah sie altbekanntes. Auch sie erinnerte sich. Sie beugte ihren Kopf runter, um ihn nicht weiter ansehen zu müssen. Ihre Lippen bewegen sich, aber es kam kein Ton heraus. Was hätte sie auch sagen sollen? Was hätte entschuldigt, was sie ihm angetan hatte?
Wesley schluckte den Kloß in seinem Hals herunter. Er glaubte immer noch das Blut auf seiner Zunge schmecken zu können, als er die Küche hinter sich ließ. Faith sah ihm hinterher und wünschte sich, dass alles anders gekommen wäre.

Die Eingangstür würde geöffnet, noch bevor Spikes Hand die Klinke erreicht hatte. Ein großer Dämon stolperte aus der Tür, kurz darauf folgte ein kurzer und sehr wütender, der dem Vampir höchstens bis zu den Schultern reichte und begann sich mit dem anderen zu schlagen. Spike zog die Augenbraue hoch, der Kleinere war dem anderen doch tatsächlich überlegen. Dann trat er endlich ein. Sein Blick schweifte suchend durch den Laden. Er hatte sich etwas umgehört, als er McDonald nicht in der Kanzlei vorgefunden hatte und schließlich war er hierher gekommen.
Das Caritas war voller Monster, Vampire und sonstigen Nachtwesen, darunter auch Menschen. Unter den vielen ‚Leuten’ konnte er auch den Besitzer ausmachen. Grün, rote Augen und Hörner, so lautete die Beschreibung. Lorne stand gerade an einem gutbesetzten Tisch und tätschelte dem einen schmunzelnd die Schulter. „Merkwürdiger Typ.“, dachte Spike, wurde aber in seinen Gedanken unterbrochen, als der Kermit-artige Dämon anfingt zu singen. Wieso musste dieser Schuppen denn ausgerechnet eine Karaoke-Bar sein? Nicht, dass er nicht gern sang oder Musik hörte, aber das war ja kaum auszuhalten. Der Vampir konzentrierte wieder auf seine Suche. Lindsey saß allein an einem Tisch etwas weiter hinten im Raum und trank aus einem Glas. Spike meisterte seinen Weg durch die Menge und setzte sich dem jungen Mann direkt gegenüber an den Tisch.
„Was machst du hier?“, fragte Lindsey entsetzt. „Begrüßt man so seinen Geschäftspartner?“, grinste Spike. „Bist du völlig bescheuert? Wir können uns doch nicht zusammen in der Öffentlichkeit sehen lassen!“, fluchte sein Gegenüber sauer. Dieser Vampir hatte ihm gerade noch gefehlt. Er wollte diesen Abend ruhig und entspannt nach dem nervigen Arbeitstag ausklingen lassen. Außerdem schien sich der Blonde für besonders witzig zu halten. „Wieso denn nicht? Ist es dir peinlich?“ Der Vampir liebte seine Spiele.
Der Anwalt schlug sich mit der flachen Hand gegen den Kopf. „Wenn Lorne spitzkriegt, dass wir uns kennen, weiß es Angel morgen. Dann fliegt alles auf.“ „Na, dann sind wir eben alte Freunde.“, widersprach Spike lächelnd und rückte seinen Stuhl näher zu ihm.
Lindsey stützte sich mit seinen Ellenbogen auf den Tisch, legte die Hände vor den Mund und gab laut Luft durch die Nase ab. Jetzt war es eh zu spät. Morgen würden es alle wissen, der Plan war gestorben, falls dieser selbstgefällige Vampir überhaupt einen hatte. Lindsey zweifelte stark dran. Warum hatte er sich bloß auf Geschäfte mit diesen unzuverlässigen Vampir eingelassen? „Was ich dich schon immer fragen wollte: Was hast du eigentlich mit deiner Hand gemacht?“ Der Vampir zeigte auf seine Prothese. „Das geht dich einen feuchten Dreck an!“, zischte Lindsey. „Schon gut.“ Spike hob entschuldigend die Hände. „Gibt’s du mir einen aus?“, fragte er und zeigte mit einer Kopfbewegung auf das Glas. Wie aufs Stichwort kam Lorne an ihren Tisch.
„Lin-Schatz, willst du mir nicht deinen Begleiter vorstellen?“, fragte der grüne Dämon äußerst freundlich und schaute von ihm zu Spike. „Ich bin Spike. LIN und ich sind alte Freunde. Sehr alte Freunde.“, gab der Vampir zum Besten und streichelte dem Anwalt über das Knie. Dieser warf ihm einen alles sagenden Blick zu und schaute dann Lorne zuckersüß an. „Genau, alte Freunde.“, sagte er gepresst. „Kannst du uns noch zwei Gläser bringen?“ Lorne war freundlich wie zuvor, schien nichts gerochen zu haben. „Ich wusste nicht, dass du Vampire magst.“, sagte er und ging, um die Drinks zu holen. Lindsey verdrehte die Augen. „Weißt du, was er jetzt denkt! Ach vergiss....“ Er machte eine abwinkende Handbewegung. „Wenigstens denkt er nicht, dass wir was gegen Engelchen aushecken!“, sagte Spike triumphierend.
Kurze Zeit später kam Lorne mit der Bestellung wieder und wünschte den beiden einen schönen Abend, bevor er sich entfernte. Lindsey ignorierte den Vampir eine Weile und starrte den Vampir an, der ein Lied anstimmte. Nachdem er sich wieder gefasst hatte und der grüne Dämon weit genug weg war, blickte er zu Spike. „Okay, also zum Geschäftlichen. Hast du einen Plan?“
„Definitiv!“, erklärte der Blonde stolz und lehnte sich auf seine Hand, um ihm direkt in die Augen zu sehen. „Und, willst dun ihn mir nicht verraten?“, fragte Lindsey mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nein.“, antwortete Spike amüsiert lakonisch. „Also hast du keinen.“, schlussfolgerte der Anwalt. „Oh doch! Morgen Abend wird Angelus vor deiner Tür stehen! Und dann bin ich meine Chip los, hörst du.“ Spike reichte ihm die Hand über den Tisch. Dieser schlug ein, denn er glaubte nicht ernsthaft dran, auch wenn der Vampir sehr von sich überzeugt war. „Gut, wenn du Angelus morgen auf Erden wandelt...“ „Aber zuvor brauche ich noch etwas Geld...“ Spike lächelte ihn an. „Nennen wir es Materialkosten für den Auftrag – wo ich schon kein Honorar bekomme.“ Widerwillig gab er ihm, was er verlangte. Danach war das Thema für die Nacht gegessen.
Als die beiden sich über den schiefsingenden Spanier lachten, löste sich endlich die Anspannung zwischen ihnen und sie erkannten, dass sie sich doch recht gut unterhalten konnten. Da beide sehr gerne tranken, waren sie in den Morgenstunden vollkommen besoffen und Lindsey sang vollmundig, wobei Spike mit einstimmte...

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silverbird
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New PostErstellt: 10.05.04, 17:56  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Velence!

Also ich denke Spike hat noch gar keinen Plan, oder doch?
Sieht mir eher so aus als würde er Lin hinhalten.
Aber das Lin so leichtsinnig ist, da er ja über Lorne bescheid weiss, kann nicht gut gehen. Denn gemeinsam mit Spike in dieser Bar zu singen, na ich wiess nicht. Spike ist ja keine Gefahr, da er ja keine Seele hat in der Lorne lesen könnte, aber Lindsey ist davor nicht gefeit. Aber vielleicht sieht er ja auch ganz etwas anderes, oder gar nichts.
:confused:
Ich hoffe du schreibst bald weiter. Ich bin schon sehr neugierig auf den nächsten Teil.
Lg. silverbird

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New PostErstellt: 11.05.04, 17:54  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Heychen,

eine Klasse Gesichte, bin echt gespannt.
Vorallem da Spike udn Lindsey ja zum Schluss gesungen haben udn Lorne wird doch sicherlich neugierig sein udn in ihn lesen, also wird doch alles schief gehen, oder???
Ich meine Lorne wird lesen das Angel in Gefahr ist udn Spikes Plan erkenn, solnage er einen hat udn es Angel erzählen udn der wird sicher ein Drama draus machen udn dann heißt es vielleicht "Hallo Spike, du bist heute aber echt Asche!"
Das geht doch nicht, ich meien läst du das wirklich zu???
Ich hoffe ja nicht und vielleicht läst du ja auch Spike kurz Zeitig mit Lindsey anpendeln.

Also ich freu mich auf ne Fortsetzung

knuddel Nicki

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Velence
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New PostErstellt: 12.05.04, 19:35  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Danke für eure Kommentare, Silver und Nicki. Freut mich, dass es euch gefällt.

8: Welcome back!

Er wachte mit schmerzendem Kopf auf, als der Wecker klingelte. Schwerfällig drehte sich Lindsey in seinem Bett, um ihn auszumachen. Langsam kam die Erinnerung wieder hoch. Er hatte sich mit Spike im Caritas getroffen und eindeutig zu viel getrunken. Und gesungen! Verdammt, schoss es ihm durch den Schädel. Mit einem Mal war er wach und saß aufrecht in seinem Bett, was seinem Kopf nicht gerade gut tat. Er hatte sich mit seiner Singerei selbst verraten, wenn Lorne nicht eh schon misstrauisch war, als sich Spike vorgestellt hatte. Der Plan war gestorben, wenn sich dieser verfluchte Vampir nicht beeilen würde! Aber er hatte bestimmt eh keinen! Seufzend ließ sich Lindsey wieder ins Bett fallen und sah noch mal auf die Uhr. Heute würde er sich krank melden, beschloss er kurzerhand. Für die nächsten Tage würde er Angel aus dem We4g gehen, besser ist besser. Am besten, im Bett bleiben....!

Grummelnd drehte sich Spike um. Jemand schüttelte ihn. Im Halbschlaf murmelte er fragend Lin?. Da erkannte er, dass es Faith war, die sich über ihn gebeugt hatte. „Ach du bist es.“ „Was glaubst du denn? Der Osterhase?“, erwiderte Faith spielerisch. „Ich dachte eher an den Weihnachtsmann.“, lachte Spike und zog die Jägerin mit einem Arm in das Bett. „Hey, so war das aber nicht gedacht!“, widersprach sie, während der Vampir versuchte, sie aus Spaß anzuknabbern. Sie rappelte sich wieder hoch und zog ihr Shirt runter. „Angel will dich sprechen,“ sagte sie ernst. „Und er ist sehr schlecht gelaunt.“ Spike überlegte, was er von ihm wollen könnte und schaute Faith hinterher, die aus seinem Zimmer verschwand. Angel konnte warten, beschloss er erst mal und ging ins Bad, um sich eine Dusche zu gönnen.

Die gestrige Nacht war lang gewesen – und amüsant dazu. Mit dem Anwalt konnte man es doch gut aushalten, dachte Spike. Trinken konnte er! Und dazu noch gut singen. Er erinnerte sich noch daran, dass er Lindsey nach Hause gebracht hatte, aber natürlich hatte er ihn nicht hineingebeten, auch wenn Spike ihm mit Chip nichts anhaben konnte. „Vampire haben hier keinen Zutritt. Kommt einer rein, kommen sie alle rein!“, hatte er lallend herausgebracht und dabei doof gegrinst. Spike hatte seine Unterlippe schmollend vorgeschoben, war dann aber anstandslos abgezogen. Allerdings war er noch viel zu munter, um sofort ins Hyperion zurückzukehren. Er machte einen kurzen, unauffälligen Abstecher bei der Blutbank und spazierte weiter durch die nächtlichen Straßen. Da fiel ihm, dass er ja noch das Geld von Lindsey in der Tasche hatte und beschloss sich zu besorgen, was er noch für seinen Plan benötigte.

Dampf stieg aus der Dusche, als der Vampir den Vorhang beiseite schob und heraustrat. Er warf sich ein Handtuch um die Hüften und schaute als erstes nach, ob das Gekaufte noch an seinem Platz war. Und tatsächlich befand sich das Plastiktütchen mit dem brisanten Inhalt immer noch in seiner Manteltasche.
Trocken und angezogen ging Spike die Treppe zur Lobby hinunter. Angel sprang auf und ging zu ihm herüber. „Solltest du nicht sofort runterkommen?“, sagte er wütend und baute sich vor ihm auf. „Nicht dass ich wüsste.“, verkündete Spike mit Unschuldsmiene. Er hatte sich mit Absicht Zeit gelassen, schließlich war Angel nicht sein verdammter Sire und konnte ihn herumkommandieren.
Er strich seinen Mantel gerade und wollte weitergehen, da stellte sich Angel ihm erneut in den Weg. „Also hast du mir nicht was zu sagen?“, fragte Angel und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was denn zum Beispiel?“, antwortete Spike mit einer Gegenfrage. „Lorne war hier.“ Angel schaute sein Childe zornig blitzend in seine blauen Augen und wartete auf ein Geständnis. „Und?“, fragte Spike uninteressiert.
Sein Sire hatte genug, packte und drückte ihn fest gegen die nächste Wand. Der Blonde zuckte unwirsch, um sich loszumachen, doch Angel fixierte ihn nur noch mehr. „Du weißt genau, wovon ich rede. Du und dieser verfluchte McDonald habt etwas vor!“, zischte er gepresst. „Und was hat dieser Lorne für Beweise?“, blaffte Spike. „Er kann in anderer Leute Seelen lesen, wenn sie singen. Und ich glaube ihm, wenn er mir etwas sagt, im Gegensatz zu dir!“, fauchte der andere. „Aber er weiß nicht, worum es geht? Er kennt den Plan nicht?“, meinte Spike. „Nein.“
Spike beschloss seine Strategie zu ändern und ihm die Wahrheit zu sagen, zumindest teilweise. „Er kann nichts wissen, weil es keinen gibt!“, lächelte er nun. Angel war nicht überzeugt. „Ach ja, und warum triffst dich sonst mit ihm?“ „Ganz einfach, ich habe ihm nur erzählt, ich wüsste, wie ich Angelus wieder hervorzaubern könnte und dafür wollte er mir helfen, den Chip loszuwerden!“, verkündete der Vampir stolz. „Und das soll ich dir glauben?“, fragte Angel skeptisch. „Hallo? Wie bitte sollte ich Angelus zurückholen? Mit einem verdammten Augenblick puren Glücks? Dafür musst du schon selbst sorgen, ich werde dir dabei sicher nicht helfen!“
Damit hatte er Angel. Er schaute ihn noch einmal misstrauisch an, bevor er ihn wieder losließ. Spikes Argumente waren gut. Angel konnte sich wirklich nicht vorstellen, wie er ihn zu einem Moment der höchsten Glücks führen könnte.
„Halt dich von dem Anwalt fern, hörst du?!“, kommandierte Angel zerknirscht mit erhobenem Zeigefinger und wendete sich ab.

Angels schlechte Stimmung hatte sich im Laufe des späten Abends gelegt. Alle gingen ihren Beschäftigungen nach. Faith war in ihrem Zimmer. Wes war in einem Antiquariat, weil er dort angeblich ein uraltes Buch gefunden hatte. Gunn war mit seiner Gang unterwegs und Cordelia saß am PC, während der Boss irgendwelchen Papierkram sichtete.
Jetzt war der Zeitpunkt da, dachte Spike und schaltete den Fernseher ab. Er ging rüber in die Küche und holte Blut aus dem Kühlschrank. „Angel,“, rief er. „Willst auch Blut? Ich mache mir gerade etwas warm.“ Der Vampir sah von seinem Papierstapel auf. Er war verwundert über Spikes Freundlichkeit. Aber was war schon dabei, wenn er ihm etwas Blut mit warm machen würde? Also antwortete er: „Ja.“
Spike holte zwei Tassen hervor. Er verteilte das Blut gleich mäßig. Dann holte er das Plastikbeutelchen aus seiner Manteltasche und füllte das Zeug in Angels Tasse. Besser etwas mehr, überlegte er und füllte noch mehr hinein. Damit wirst du das perfekte Glück erleben, Angel! Wenn er nicht über die Akte dieser Rebecca, dieser Schauspielerin gestolpert wäre, wäre er nie auf die Idee mit den Drogen gekommen. Vorsichtig stellte er beide Gefäße in die Mikrowelle und als sie warm waren, marschierte er damit zu seinem Sire hinüber.
Angel griff nach der Tasse, die Spike ihm reichte. Der Blonde setzte sich zu ihm und starrte ihn an. Angel nahm einen ersten Schluck und hörte auf. „Warum trinkst du nicht?“, fragte er stirnrunzelnd. „Okay ja, klar.“, nickte Spike und führte die Tasse zu Mund. Er beobachtete aber weiterhin, wie der andere Vampir trank. Gespannt wartete er darauf, dass die Drogen anschlugen.
Er war enttäuscht, als Angel seine Tasse leer wieder auf den Tisch stellte. Nichts war passiert! Überhaupt nichts. Doch plötzlich fing Angel an, zu grinsen. „Angel?“, fragte Spike. „Nein, William.“

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silverbird
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New PostErstellt: 12.05.04, 21:04  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Whaaa!!!

Da hat Spike sich selbst überlistet.
Will er wirklich das Angelus zurückkommt solange er, Spike in seiner nähe ist?
Das ist keine gute Idee. Nein, nein.
Spike wird es bereuen, da bin ich sicher.
Wer sich in Gefahr begibt kommt darin um. Noch nie gehört Spikey?
Kannst du bitte gaaaanz schnell weiterschreiben Vel? Bitte.
Lg. silverbird

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New PostErstellt: 12.05.04, 21:34  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,

Drogen lassen Angel Vollkommendes Glück spüren??? :rolleyes:
Das ist mir neu, aber ne Klasse Idee. :D
Aber iregdnwei habe ich so das Gefphö das Angel Spike nur was vorspielt.
Vielleicht wusste er ja doch mehr als er Angel gesagt hätte, schließlich wäre das verstendlich. ;)
Echt schade das Lindsey Spiek nicht reingelassen hat, aber das kommt ja vielleicht noch, aber ich warte zur Zeit irgendwie mehr auf Spike/Faith Line. ;p
Also wenn du Zeit hast schreib doch bitte bald weiter, ja???

Lg Nicki

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Velence
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New PostErstellt: 14.05.04, 21:48  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Da seht ihr mal, wie gefährlich Drogen sind! ;) Ich bin etwas unentschlossen, was diesen Teil angeht, hoffe allerdings, dass er euch trotzdem zusagt. Danke für eure Kommentare.

9: Unerfreulicher Besuch

„Danke, für den netten Cocktail, Will!“ Angelus blinzelte sein Childe lachend an, dass ihn erstarrt anschaute. Spikes Plan hatte tatsächlich funktioniert. Er konnte es kaum glauben. Der Blick seines Sires wanderte an ihm vorbei. Angelus’ Augen waren auf Cordelia gerichtet, die ahnungslos tippend am PC saß. Der ältere Vampir fuhr sich mit der Zunge über die spitzen Eckzähne. „Du willst doch nicht etwa?“, fragte Spike atemlos.
Angelus war schon aufgestanden und ging gemächlich zu der Brünette hinüber. „Komm schon, William, du willst es doch auch!“, sagte er.
„Angel würde es bereuen!“, rief Spike ihm laut hinterher. „Was?“, fragte Cordy, die durch Spikes laute Stimme aufmerksam geworden war. „Das.“, nuschelte Angelus, schob grob Cordelias Kopf beiseite und biss in ihre zartgepflegte Haut. Sie verkrampfte sich sofort und hielt sich unwillkürlich an der Tischkante fest. Aus ihrer Kehle erklangen sterbende Laute. Hilfesuchend sah sie in Spikes Richtung, der immer noch abewegungslos dasaß.
„Wann hast du das letzte Mal warmes, frisches Blut bekommen? Ich meine nicht diesen Mist. Schweineblut. Widerlich!“, meinte Angelus, während er eine Pause einlegte und sich das Blut um die Mundwinkel mit seiner Zunge ableckte. „Riechst du nicht die süße Angst?“ Es hörte sich fast schwärmerisch an.
„Lass es bleiben, Angelus. Angel wird es sich nie verzeihen, wenn du sie killst!“ Der Blonde wollte nicht, dass diese Frau starb. Gut, Cordelia war schon immer ein wenig nervig. Aber tötet man Leute, die man kennt? Tötet man jemanden, den man amg? Konnte Spike überhaupt noch jemanden töten? Es war schon so lange her. Eine Ewigkeit. Außerdem war sich Spike nicht sicher, wie lange die Wirkung der Drogen anhalten würde. Vielleicht würde bald ein wutentbrannter Angel vor ihm stehen und ihn für alles verantwortlich machen.
„Red nicht so einen Bullshit! Ich weiß, dass du das Blut riechst, dass du es willst. Und nun komm endlich her!“ Angelus war sauer geworden.
„Ich kann nicht!“, wiederholte sich sein Childe. „Warum nicht zur Hölle?“, fluchte er und ließ die flachatmende Cordy auf dem Boden fallen. „Der Chip.“, antwortete Spike. „Der Chip. Der Chip! Warum warst du überhaupt so blöd und hast ihn dir in deine Matschbirne einpflanzen lassen? Idiot!“ Angelus schüttelte sein Haupt. “Dann werden wir jetzt zu Lindsey gehen und ihn an sein Versprechen erinnern!“, bestimmte er. „Ich habe keine Lust, mit einem Krüppel jagen zu gehen, geschweige denn es mein Childe zu nennen!“ Spike biss sich auf die Unterlippe und ertrug nur mühsam die Beschimpfungen seines Sires. Leider brauchte er Angelus, wenn er den Chip loswerden wollte. Fast bereute er schon wieder, dass er den bösen Geist der Vergangenheit aus seiner Falsche gelassen hatte.

Verschlafen öffnete Lindsey die Tür und schaute überrascht aus, als die beiden Vampire vor ihm standen. Er hatte seinen blauen Tag genossen und seinen Schlafmangel ausgeglichen. Spike huschte ein kleines Grinsen über die Lippen. Lindseys Haare waren völlig verwuschelt und er stand nur in Shorts und T-Shirt vor ihnen. „Hi Lin.“, begrüßte er ihn. „Ist das die neuste Arbeitskleidung bei Wolfram&Hart?“, fragte Angelus ironisch. „Was soll das werden?“, fragte der Anwalt gereizt.
„Willst du uns nicht hinein bitten?“ Angelus grinste frech. „Oder hast du etwa Angst?“ „Was soll das?“, fragte Lindsey. Das Lächeln irritierte ihn. „Wir sind geschäftlich hier. Angelus wollte dich persönlich kennen lernen.“, klärte Spike auf. Lindsey schwieg, überlegte. Er blickte von einem zum anderen Vampir. Dann sagte er: „Ihr könnt mich nicht für blöd verkaufen, also verschwindet endlich!“
„Soll ich es beweisen?“ Angelus grinste fies. Er umklammerte sein Childe gewaltsam und biss ihn in seinen weißen Hals. Wütend riss sich Spike los, so dass eine hässliche Wunde entstand. „Verdammt, was soll das?“ Er hatte genug. Nur noch ein kleines Weilchen musste er ihn ertragen. Ein wenig Geduld, dachte er und versuchte seine innere Rage unter Kontrolle zu bringen. Seine Fingernägel pressten sich schmerzhaft in seine Handinnenfläche.
„Okay, okay, schon gut.“, sagte Lindsey und starrte entsetzt zu Spike hinüber. „Wartet hier, ich komme gleich wieder.“ Er schloss die Tür hinter sich, um sich umzuziehen.

Etwa zur gleichen Zeit fand Faith Cordelia bewusstlos in der Lobby vor. Sie rutschte auf die Knie und schüttelte sie behutsam. „Cordy. Cordy?“, flüsterte sie. Erst dachte sie, es wäre eine sehr heftige, schmerzhafte Vision gewesen, bis sie die frische Bisswunde entdeckte. „Was ist passiert? Wer war das?“ Langsam kam die Brünette wieder zu sich.
„Geh weg!“, sagte eine Stimme hinter ihr bestimmt. „Lass sie in Ruhe, Faith. Sie hat dir nichts getan!“ Wesley missverstand die Situation falsch. Er glaubte, Faith’ Mordlust sei wieder hochgekommen. Er hielt seine Hände wie ein Stoppzeichen vor sich.
„Verdammt, Wesley. Hilf mir lieber anstatt solchen Müll zu reden! Sie muss ins Krankenhaus!“ Faith sah verzweifelt zu ihm auf. Sie strich Cordelia über ihr Haar. „Wer war das, Cordy? Sag es uns!“, fragte sie eindringlich. „Angelus. Sie wollen zu Lindsey.“, brachte sie hervor. Ihr Atem war schwer. Wesley trat neben die beiden und blickte besorgt zu ihnen hinunter, während er über Handy mit der Notrufzentrale sprach. „Sie kommen gleich.“, sagte er behutsam, setzte auf den Knien zu ihnen und hielt ihre Hand. Das versetzte Faith einen Stich ihn ihr Herz. Das ist mein Wächter! Neidisch beobachtete sie die liebenswürdige Geste. Wenn sie dort liegen würde, würde er auch ihre Hand nehmen?

Lindsey trat angezogen und gekämmt wieder vor seine Haustür. Angelus knurrte gelangweilt: „Und die Frisur sitzt. Endlich! Können wir?“ Spike tigerte rauchend herum. Er trat die Zigarette aus und wendete sich den beiden zu. „Gut, gehen wir als erstes in die Kanzlei und besprechen die Einzelheiten.“, sagte der Anwalt und machte sich auf, loszugehen, doch Angelus hielt ihm am Arm fest. „Nicht so schnell! Erst helfen wir Spike, den Chip loszuwerden.“ „Ach ja? Und wer garantiert mir dann, dass du auch für Wolfram&Hart zur Verfügung stehst?“, schnaubte Lindsey genervt. Am liebsten würde Angelus oder Angel einfach nur unter die Erde schicken. Er wünschte sich, Spike hätte ihn gekillt.
„Niemand.“, erwiderte der ältere Vampir und lächelte arrogant. „Aber wenn du das mit dem Chip nicht sofort erledigt wird, sind wir weg! Du hast die Wahl, Lin!“ Knirschend überlegte sich Lindsey eine Antwort. Auf die Versprechen eines Vampirs konnte man nichts geben, wobei Angelus auch nicht wirklich zugesagt hatte, mit ihnen zu arbeiten. Andererseits konnte er sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen, seine Kanzlei würde ihn sicher gut dafür entlohnen.

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New PostErstellt: 16.05.04, 17:03  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

@ Nicki: Nur mal so zu Erklärung: In der ersten Angel Staffel Folge 17 Für immer jung (Eternity) wollte Rebecca Lowell Angel durch eine Droge etwas auflockern, um ihn dazu zu bewegen sie zu einem Vampir zu machen. Sie wollte für immer jung bleiben, um ihre schauspielerische Karriere auf die Beine zu helfen. Durch diese Droge wurden Angel Glücksgefühl vermittelt und er wurde kurzeitig zu Angelus, bis sie ihre Wirkung verlor.

Hallo meine Süße!

Ich gehe hier etwas mit geschmischten Gefühlen heran, einerseits freut es mich, dass Angelus back ist, aber anderseits weiß ich, dass es nur kurzeitig sein wird. Es sei denn Angelus unternimmt etwas dagegen. Okay, ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass Angelus ohne Hintergedanken Spike von den Chip befreien will, oder will er etwas damit bezwecken? Immerhin war ihr letztes Treffen nicht gerade friedlich, da Spike Angelus an die Jägerin verraten hatte, ich glaube kaum, dass er es so leicht vergessen wird. (das schreibe ich gerade, obwohl ich es bisher bei LuS auch außen vorgelassen habe, aber ich werde es noch irgendwie aufgreifen;) ) Oder will er ihn erstmal wieder zu einem richtigen Vampir machen, bevor er ihn stark in die Schrank weißt und den Sire heraushängen lässt??

Dann zu Spike selbst, ich betone es ja immer wieder, Spike ist kein Killer mehr. Ich zweifel nicht daran, dass er es früher nicht gerne getan hat, aber mittlerweile liebt er die Mensch auf seine Art und Weise, was er vorher ja auch getan hat, nur anderes siehe Buffy Season Two. Ich finde es gut, dass er Angelus davon abgehalten hat Cordy zu töten und nicht nur weil er sie mag. Scheinbar scheint er auch Angel an sich nicht ganz so zu hassen wie Angelus, ich hatte wenigstens etwas das Gefühl, aber vielleicht wiederlegst du es. Ich lass mich überraschen.

Aha, Faith und Spike nähern sich etwas, bin mal gespannt wie du es mit den beiden weiterführen wirst. Zumal da immer noch Wesley ist und Faith nicht weiß, wie sich ihm gegenüber verhalten soll und was in ihr vorgeht in Bezug auf ihm. Mal sehen was du dir letztendlich für die drei aushecken lässt, ich warte schon ungeduldig auf die Fortsetzung meine liebe Janine. Und lass diese Selbstkritik, denn sie keinesfals gerechtfertig.

Viele Grüße Mel




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Velence
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New PostErstellt: 19.05.04, 15:36  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Danke für deinen Kommentar, Mel. Leider wird Angelus keine besonders große Rolle spielen... lass/t sich/euch einfach überraschen.

10: Sinneswandel

Sie fuhren mit seinem Firmenwagen, dem silbernen Mercedes. Spike saß schweigend auf der Rückbank und schaute aus dem Fenster, während Angelus und Lindsey vorne irgendetwas ausdiskutierten. Er hatte längst mitbekommen, dass sie nicht auf dem Weg zum Hospital waren, aber es war ihm egal. Er verstand sowieso nicht, warum Angelus ihm helfen wollte, den Chip loszuwerden, wo er ihn die ganze Zeit nur niedermachte. Wahrscheinlich plante Angelus etwas. Oder er täuschte ihm alles nur vor, um ihn danach eiskalt fallen zu lassen.
Spike dachte an die letzte Begegnung mit Angelus in Sunnydale. Er hatte seinen Sire an die Jägerin verraten. Allmählich dämmerte es ihm. Angelus’ Hilfe konnte nur Böses für ihn bedeuteten. Der Vampir schaute zu den beiden nach vorn, da bemerkte er Lindseys beobachtenden Blick in den Rückspiegel. Spike sah leichte Nervosität darin aufblitzten. Oder was anderes?
Ein stechender Schmerz durchzuckte Angelus’ Kopf. Knurrend fasste sich der Vampir an die linke Schläfe. Wie aus dem Nichts waren Bilder seiner Opfer von seinen Augen aufgetaucht. Wie viel Spike ihm auch immer gegeben hatte, er brauchte bald Nachschub davon. Er war nicht so blöd, dass er ein zweites Mal zulassen würde, sich in Angel ‚zurückzuentwickeln’, wenn die Wirkung der Drogen nachließ. Der Anwalt sah ihn misstrauisch an, sagte aber nichts. Der Rückspiegel zeigte ihm Spike. Und das Auto, dass ihn verfolgte.

„Sie haben uns gesehen!“, rief Faith plötzlich aufgeregt vom Beifahrersitz. „Unmöglich.“, erwiderte Wesley, der darauf achtete, dass sie den Mercedes nicht aus den Augen verloren, aber gleichzeitig nicht auffielen. Cordy lag inzwischen sicher im Krankenhaus. Gunn war über sein Handy nicht zu erreichen gewesen, also waren die Jägerin und ihr Wächter gemeinsam unterwegs. Sie verfolgten das Auto, seit es bei der Wohnung des Anwaltes gestartet war.
„Was meinst du, ist passiert?“, fragte Faith neugierig. Ihre Augen waren starr auf den silbernen Wagen gerichtet. „Ich meine, Buffy war nicht zufällig in der Gegend?“ „Nein, dass glaube ich nicht. Angel hätte es uns sicher erzählt.“, meinte Wesley. „Angel hat sicher auch so seine kleinen Geheimnisse. Vielleicht hat er ja auch eine andere!“, sagte Faith mit Überzeugung. Der Mercedes verringerte sein Tempo, geradeso, als wollten sie, dass man sie nicht verlieren konnte. „Unwahrscheinlich.“ Wesley ärgerte es, dass die Schwarzhaarige glaubte, Angel besser zu kennen als er. Er presste die Lippen aufeinander und konzentrierte sich auf die Fahrt. „Außerdem – es ist noch gar nicht lange her – hat diese eine Schauspielerin, ich vergesse immer wieder ihren Namen, Angel Drogen gegeben, die ihn kurzfristig zu Angelus gemacht haben.“
„Aber wer sollte...? Wer hat etwas davon, wenn Angelus wieder da ist?“, überlegte die Jägerin laut. „Spike?“ „Schwachsinn! Wo fahren die eigentlich hin? Die hätten schon längst abbiegen sollen, wenn sie zu Wolfram & Hart wollen.“

Der Wagen hielt in einer Seitenstraße. „Da sind wir.“, sagte Lindsey und stieg aus. Die anderen machten es ihm nach. Spike drehte sich in alle Himmelsrichtungen. Sie waren weder beim Hospital noch bei der Kanzlei. Fragend sah er zu Lindsey hinüber. „Und wo ist nun dein Spezialist?“, mischte sich Angelus ein. Ungeduldig ließ er seine Finger knacken. Er spürte, dass Angel bald die Oberhand gewinnen würde und er hatte noch nicht einmal jemanden gekillt! Den Körper unter Spannung und Wut im Bauch ging er auf Lindsey los, packte ihn grob am linken Oberarm, dass es dem Menschen wehtun musste. „Wir haben nicht ewig Zeit!“, zischte Angelus.
Er hatte sich entschlossen. Angelus kommt an erster Stelle. Darauf, dass sein Childe den Chip loswurde, konnte er verzichten, hauptsache er war in der nächsten Nacht immer noch Angelus. Er nahm seinen zweite Hand zur Hilfe und hielt den jungen Anwalt damit völlig unter seiner Kontrolle. Ehe dieser etwas erwidern konnte, wechselte der Vampir sein Gesicht und versenkte seine Zähne in Lindseys Hals.
„Verdammt! Was machst du da?“, rief Spike entsetzt und wollte mit einer Hand seinen Sire bei der Schulter fassen, doch dieser reagierte schneller. Er rammte ihm seinen Ellenbogen in den Bauch. Der Blonde fiel rückwärts, überrascht von dem Schlag. Hinter ihm tauchten Faith und Wes auf. Bewaffnet natürlich. Die Jägerin ging sofort zum Angriff über. Angelus ließ den Anwalt fallen, als sie ihm einen Tritt verpasste. Lindsey stöhnte auf. Der Vampir verwickelte die Jägerin in einen Kampf. Wesley mischte sich ebenfalls ein, doch Angelus war ihm kräftemäßig weit überlegen und schleuderte ihn gegen die nächste Backsteinwand, dabei ratschte das offene Ende eines Draht von einem Gitter, dass den Innenhof der Fabrik vor dem betreten Fremder schützen sollte, seinen Ärmel auf. Das Metall bohrte sich in sein Fleisch. Unwillkürlich berührte er seinen verletzten Arm und sog einmal heftig Luft ein. Das Blut lief ihm nur so daran herunter.
„Alles in Ordnung?“ Faith war zu ihm hinübergelaufen und beugte sich zu ihm runter. In ihren Augen meinte er so etwas wie aufrichtige Hilfsbereitschaft zu sehen, was ihn für einen Moment verwirrte. „Ja, ja.“, zischte der Wächter. „Geh, geh, kümmere dich nicht um mich!“, befahl er. Angelus griff sie von hinten an und brachte sie zu Fall, doch sie kam ebenso schnell wieder auf die Beine. „Los, Will! Hilf mir gefälligst!“, fauchte der Vampir.
Spike starrte perplex zwischen allen hin und her. Auf welcher Seite stand er? „Verfluchtet.“, murmelte er, eigentlich wusste er es. Er riss sich zusammen und erhob seine Fäuste gegen seinen Sire. Egal, was dieser Kerl mit ihm vorgehabt hatte, der Chip würde ihm wahrscheinlich sein Unleben erhalten bleiben.

Währenddessen kroch Lindsey langsam auf allen vieren zu seinem Mercedes. Im Handschuhfach hatte er für alle Fälle einen Pflock. Leider war es nicht so gekommen, wie er es gehofft hatte. Er wusste, dass Angels Freunde ihm hinterhergefahren waren. Zusammen konnten sie ihn überwältigen und in letzten Moment, bevor es jemand verhindern konnte, wollte er den Vampir endlich töten. Als er aus seiner Wohnung trat, war er entschlossen, in die Firma zu Holland zu fahren, aber seine Verfolger hatten ihn auf die Idee gebracht. Er robbte über den Sitz und streckte seine Hand aus. Doch er kam nicht weit und blieb erschöpf auf dem Polster liegen.

„Ich wollte dir helfen! Und jetzt verrätst du mich! Erneut!“, rief Angelus und wehrte sich gegen die Attacke seines Childes. „Ich scheiß auf deine Hilfe!“, antworte Spike und verpasste ihm einen Fausthieb. Der blonde Vampir und die Jägerin dominierten den Kampf. Als sich dann Wesley einbrachte, überwältigten sie Angelus, fesselten, knebelten und verfrachteten ihn auf den Rücksitz von Wes’ Wagen. Faith half Wesley, seinen Arzt mit dem Verband aus dem Erste Hilfe-Koffer zu verbinden, während Spike nach dem Anwalt sah. Angelus versuchte sich wie wild von seinen Fesseln zu befreien, es gelang ihm jedoch nur, den Knebel auszuspucken und seine ‚Geiselnehmer’ zu verfluchten. Faith stopfte ihm schnell wiederholt den Mund.
Lindsey lag immer noch halb auf dem Fahrersitz, halb mit dem Körper auf der Straße. Als Spike ihn ansprach, reagierte er langsam. Ihm war furchtbar schwindelig und er fühlte sich müde und schlapp, dennoch weigerte er sich, als Spike vorschlug, ihn ins Krankenhaus zu fahren. Also meinte er, dass er ihn nach Hause fahren würde und sagte zu den anderen, dass sie sich alle später im Hotel treffen würden.

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silverbird
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New PostErstellt: 19.05.04, 20:24  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Vel!

Spike hat sich doch für das Gute Entschieden, obwohl ihm jetzt der Chip erhalten bleibt, hätte ich nicht gedacht.
Bin gespannt wie Angel aus Spikes Entscheidung reagiert, wenn er Drogenfrei ist.
Wesley traut Faith noch immer nicht über den Weg, obwohlö es mich nicht wundert, die Erinnerung an das was sie ihm angetan hat, ist nicht so leicht wegzuwischen.
Ob Lindsey Spike trotzdem hilft den Chip loszuwerden????
Bin schon sehr auf den nächsten Teil gespannt.
Lg. silverbird


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Velence
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New PostErstellt: 21.05.04, 10:55  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Viel Spaß in der Mittagspause....

11: Ruhe!

Spike stand vor der verschlossenen Wohnungstür. Er hielt Lindsey, während dieser in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel suchte. Die Beine des Anwalts waren ganz weich und er hing mit dem Arm um den Vampir, zur anderen Seite an die Wand gelehnt. Er gab Spike den Schlüssel, womit dieser die Tür öffnete. Da rutschte ihm Lindsey weg und sackte auf den Boden. „Sturer Kerl!“, murmelte der Vampir und zog ihn wieder hoch. „Ich will in mein Bett.“, brachte Lindsey hervor. „Kein Ding, du musst nur noch hineingehen.“ „Geht nicht.“ „Okay, dann musst du mich reinbitten und ich bringe dich, wohin du willst.“ Der Anwalt schien zu überlegen. Ziemlich lange. „Schon vergessen, ich habe den verdammten Chip!“, fluchte Spike und verdrehte genervt die Augen. Er hatte keine Lust hier ewig im Flur zu stehen.
„Willkommen, Spike!“, sagte Lindsey, woraufhin beide sich zusammen durch die Tür schoben. „Schlafzimmer?“ „Hier links.“, zeigte er. Der Vampir stieß die Tür mit dem Fuß auf. Innen ließ er den Mann aufs Bett fallen. Dieser versuchte, es sich bequem zu machen. Mühsam begann er seine Schuhe anzustreifen, was leider nicht so gelingen wollte. Spike musste erst nachhelfen. „Warum...?“, fragte Lindsey leise und schloss die Augen. Kurz darauf war er eingeschlafen. Der Vampir warf ihm eine Decke über und verschwand aus der Wohnung.

Wesley reinigte seine Wunde am Arm. Er ließ sich bereitwillig von Faith helfen und beobachtete jeden ihrer Schritte genau. Es sah schlimmer aus, als es war. Die Wunde hatte stark geblutet, war jedoch nur oberflächlich. Warum musste Blut eigentlich rot sein? Die Farbe schreit Gefahr. Krieg! Ja, das muss sie wohl, überlegte Wesley. Er sah das ganze Rot, überall. Blut an ihrem Messer. Blut an ihren Händen. An ihm. Auf seiner Zunge. Überall. Es waren nur kurze Geistesblitze, aber sie jagten ihm einen Schauer über die Haut.
„Ist dir kalt?“, fragte Faith ganz ruhig. Wesley schüttelte den Kopf. „Es ist nur... Angelus.“, sagte er ausweichend. Seltsamerweise waren seine Rachegefühle langsam, still und leise verschwunden, aber die Angst, das Misstrauen waren geblieben. Die Schwarzhaarige legte eine frischen Verband an. Sie war wirklich talentiert darin und hatte eine ungewöhnlich ruhige Hand. Wahrscheinlich war sie es schon gewohnt, bei allen Schlachten, die sie schon geschlagen hatte.
„Was siehst du?“, fragte sie, als sie seinen Blick bemerkte. „Faith.“ Es klang unentschlossen. Dann schaute er irgendwo anders hin und erwidert: „Du kannst das sehr gut.“ Wes deutete auf seinen Arm. Brilliante Antwort! „Übungssache.“, meinte sie mit einem Schulterzucken und wendete sich zum Gehen. „Ist noch etwas?“ „Nein.“ Ihm fiel nicht ein, was er noch hätte sagen können, also entfernte sie sich.

Sich streckend stand der blonde Vampir vor dem Hyperion. Hotel konnte man es wirklich nicht mehr nennen, so heruntergekommen wie es war. In der Lobby entdeckte er Wesley und Faith, die beide für sich mit irgendetwas Wichtigem beschäftigt schienen. „Verdammt lange Nacht.“, meinte Spike beim Hereinkommen. „Ich werde jetzt schlafen gehen. Was ist mit euch?“ „Ja, ich auch. Angelus ist übrigens gefesselt im Keller. Morgen ist, denke ich, alles überstanden.“, sagte Wes, packte die Papiere auf einen Stapel und schnappte sich seine Jacke. „Gute Nacht.“, verabschiedete er sich. Faith rief ihm hinterher: „Schlaf gut!“ Überrascht drehte er sich noch einmal um und sah sie an. „Ihr auch.“, sagte Wesley. Dann war er fort.

Der nächste Abend kam viel zu schnell. Verschwitzt kam Angel vom Training. Ein Handtuch hing um seinen Hals und bedeckte teilweise seine bare Brust. Nach allem, was passiert war, musste er sich erst mal richtig austoben. Faith übte noch Tai Chi, sie bemühte sich redlich, auch wenn es ihr nicht so recht gelingen wollte, dabei zur Ruhe zu kommen. Angel hatte heute allerdings auch keinen Nerv dafür. Wenn Spike sich endlich aus dem Bett bequemen würde, würde er ihm eine Standpauke halten.
Mit dem Handrücken wischte er sich über die Stirn und ging an die Küche. Gunn und Wes saßen am Tresen und redeten. Vorsichtig fragte der Vampir, wie es Cordelia gehe. „Sie ist über den Berg.“, informierte ihn Wes. „Morgen wird sie entlassen, dann werde ich sie abholen.“ „Oh Mann, wie konnte das nur passieren.“, sagte Angel und strich sich durchs Haar.
„Du kannst nichts dafür. Es war Angelus. Cordelia versteht das schon.“, meinte Gunn beschwichtigend. „Wie konnte es überhaupt soweit kommen? Wes meinte, jemand hätte was ins dein Blut getan. Aber wer...?“ Die beiden Menschen schauten ihn fragend, doch bevor sie eine Antwort bekommen sollten, klingelte das Telefon und Angel meldete sich: „Angel Investigations, wir helfen den Hilflosen.“

Wesley ging zu Faith, die immer noch fleißig ihre Übungen machte. Gunn hatte Spaghetti mitgebracht und wollte sie für alle kochen, da er bisher noch nicht zum Essen gekommen war. Der Wächter stand am Rand und beobachtete sie. Auch wenn sie nicht bei der Sache zu sein schien, sah jede Bewegung von ihr gekonnt aus. Diese katzenhafte Akrobatik lag ihr einfach im Blut. Dem der Jägerin. Aber sie war ebenso gefährlich wie eine Raubkatze, dessen Äußeres alle täuschte. Auch wenn sie jetzt nicht mehr Jägerin und Wächter waren, fühlte er sich trotzdem noch für sie verantwortlich.
Faith hob die Arme über den Kopf, wobei ihr Top den Blick auf ihren Bauchnabel freigab. Aus den Augenwinkeln konnte sie Wes’ Reaktion ablesen. Sie lächelte innerlich und fragte: „Was gibt’s?“ „Ich wollte dich nicht unterbrechen.“, kam seine Antwort. „Egal.“, winkte sie ab und marschierte zu ihrer Wasserflasche hinüber. „Charles wollte für uns Spaghetti kochen und ich soll fragen, ob du mitessen möchtest?“ „Klar.“, antwortete sie zwischen zwei Schlucken. Dann kam sie auf ihn zu. Wesley stand immer noch wie angewurzelt auf der gleichen Stelle und wartete auf sie. Er hatte sie die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen und als sie immer näher kam, konnte er erst recht nicht weggehen. Seine Herz pochte laut. Grinsend blieb sie vor ihm stehen. Zwei, drei Sekunden zu lange. Und schließlich küsste sie ihn plötzlich. Zaghaft erwiderte er den Kuss, bevor er abbrach. „Wir sollten...“, stammelte er. „Ja.“, sagte Faith lächelnd und folgte ihm.

Endlich kam sein Childe herunter. „Spike!“, schrie Angel.
„Was?“, antworte er in der gleichen Lautstärke. Kaum war er die letzte Stufe heruntergekommen, griff Angel sich ihn. „Warum hast du das getan? Was sollte das, Childe?“, fauchte er. „Nur wegen diesem verfickten Chip? Ich hoffe, er bleibt dir zur Strafe ein Leben lang erhalten! Und tun bloß nicht so, als wüsstest du nicht, wovon ich rede!“
„Was weißt du schon, wie es ist mit diesen ‚verfickten’ Chip zu leben? Du hast dich freiwillig entschieden, keine Menschen mehr zu killen, aber mir hat man keine Wahl gelassen.“ Spike knurrte ihn wütend an. Er wusste, dass es so hatte kommen müssen. „Die haben mir einfach dieses Ding eingepflanzt! Aber du, der Allmächtige Angel steht über allem. Er ist diszipliniert! Er hält sich strikt auf die Diät. Zweimal Schweineblut bitte!“
„Und deshalb musstest du dich natürlich mit meinem Erzfeind zusammentun! Habe ich dir nicht von Anfang an gesagt, du sollst dich von McDonald fern halten? Als ob Wolfram & Hart je ein Versprechen gehalten hätten. Du bist wirklich zu dumm!“, zischte Angel. Er hatte endgültig die Schnauze voll. So was konnte er sich nicht bieten lassen, schon gar nicht von seinem Childe. Nicht in seinem Hotel!
„Du hast Lin die Hand abgehackt! Ich kann verstehen, dass er sich rächen will!“, konterte der Blonde.
„Ach jetzt heißt er schon Lin! Du weißt gar nicht, was er mir - uns alles angetan hat, also misch dich da gefälligst nicht ein. Ich wünschte, Angelus hätte dich getötet!“, spuckte Angel aus.

Faith und Wesley tauchten wieder. Angel hatte seine Arme in die Hüften gestemmt. Seine Augen funkelten böse. „Was ist passiert?“, fragte Faith. „Ich habe Spike rausgeschmissen.“, sagte Angel mit angespannter Stimme.

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silverbird
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New PostErstellt: 22.05.04, 00:06  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi!

Habs zur Mittagspause leider nicht geschafft, aber dafür jetzt und bin verwirrt.
Wieso küsst Faith Wesley?
Ich glaube Wes ist noch verwirrter als ich.*g*
Das Angel Spike rausgeschmissen hat, kann ich verstehen, aber ob es klug war ist eine andere Frage.
Nun weiß Angel gar nicht mehr was der Blonde so treibt.
Ich hoffe ich weiss es bald, indem du recht bald weiterscheibst.
Paaring ist ja Faith/Spike, und sie küsst Wes,(warum?du siehst das beschäftigt mich wirklich*g*) sehr interessant, und macht mich wieder äußerst neugierig auf die Fortsetzung.
Lg. silverbird



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Velence
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New PostErstellt: 25.05.04, 08:16  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Falls du mal zum ersten Teil zurückblickst und auf ‚Pairing’ schaust, wirst du um einiges schlauer. ;) Ich hoffe zumindest, dass es glaubwürdig ist. Wenn nicht, unbedingt sagen!!

12: Irrwege

„Wohin?“ Spike war ein paar Straßen weiter gegangen. Er hatte sich nicht mehr zum Hyperion umgedreht. Dorthin würde er nicht zurückkehren. Unter keinen Umständen, selbst wenn ihn Angel auf Knien anflehen würde, was sehr unwahrscheinlich war, aber egal. Da er mit nichts gekommen war, ging er auch mit nichts. Er kramte aus seine Tasche die Zigarettenpackung und blieb stehen, um sie anzuzünden. Die Hand schützend gegen den Wind glühte das Ende der Zigarette auf. Spike nahm einen Zug und sah sich um. Er überlegte, wo er hingehen könnte.
Zu Lindsey? Ob der allerdings sonderlich erfreut sein würde? Nach Sunnyhell? Angel hat bestimmt alles ausgetratscht – also vorerst nicht!
„Arsch!“, fluchte Spike laut. Angel hatte ihn doch wirklich tot gewünscht. „Ich habe mehr Leben als eine Katze. Hörst du, Angel?!“, schrie er wütend. Der Vampir griff noch einmal in seine Manteltasche, zählte das restliche Geld und beschloss, dass er für erst mal für einen Kneipenbesuch reichen sollte. Die Nacht war noch lang genug.

Nachdem Angels Wut langsam verraucht war, konnte er allen Anwesenden erzählen, dass der Anruf von Lorne gewesen war. Ein Dämonentrio war in seiner Bar gewesen und er hatte gehört, dass sie etwas planten. Genaueres hatte er leider nicht mitbekommen, nur dass sie das Historische Museen von LA überfallen wollten, da sie ein Artefakt bräuchten.
„Am besten wir fahren gleich los, es ist relativ weit entfernt.“, schlug Angel vor und erhob sich von seinem Stuhl. Er musste noch einmal tief ein- und ausatmen, um den letzten Rest der Anspannung zu beseitigen. Damit verbannte er sein Childe in den letzten Winkel seiner Gedanken.
Die versammelte Mannschaft machte sich zum Abmarsch bereit. „Faith und ich fahren mit meinem Auto, wir haben noch etwas zu bereden.“, erkläre Wesley schnell. Angel starrte ihn verwundert an, da er eigentlich dachte, dass Wes nie wieder allein mit der Jägerin in einem Raum geschweige denn in einem Auto sein wollte. Allerdings fand er auch, dass es Faith’ Einzug ins Hyperion weniger problematisch abgelaufen war, als er erwartet hatte. Beide hielten die nötige Distanz, um sich nicht auf die Füße zu treten und wenn dann doch einer in des anderen Bereichs kam, waren beide sehr diplomatisch. Vielleicht wollten sie jetzt endlich ein klärendes Gespräch führen, dachte Angel und stimmte mit einem Nicken zu.

„Was sollte der Kuss vorhin?“, fragte Wesley, die Fassung völlig wiedergewonnen. „Ich habe gesehen, wie du mich angesehen hast. Du wolltest es, das kannst du nicht bestreiten.“, erwiderte Faith lächelnd und machte es sich im Beifahrersitz bequem. „Ich will rein gar nichts von dir.“, behauptete er mit Nachdruck und schaute stur auf die Fahrbahn. „Du kannst mir nichts vormachen. Ich bin nicht blind.“ Sie war sich ihrer Sache sicher. Wenn sie eins wusste, dann wenn ein Typ auf sie abfuhr. Und sie hatte definitiv dieses Funkeln in seinen Augen gesehen, ja, schon in Sunnydale, aber damals hatte sie ihn keines Blickes gewürdigt. Er war die Autorität, der sie gehorchen sollte, es aber nicht konnte und nicht wollte. Ihr Wächter war jemand, den sie aus Prinzip nicht mochte. Seither hatte sie viel über ihn nachgedacht, mit Wut, mit Hass im Bauch. Wenn er ein besserer Wächter gewesen wäre, dann wäre sie eine gute Jägerin geworden, hatte Faith gedacht.
Aber jetzt standen die Dinge anders. Warum war er jetzt interessanter? Weil er sich so verweigerte, war er als Beute umso reizvoller? Weil er sich nichts von ihr sagen ließ? Weil er sie verabscheute?
„Die Zeiten liegen hinter mir!“ Wesleys Stimme klang hart und unerbittlich. „Hast du vergessen, was du mir angetan hast? Ist das eins deiner kranken Spiele? Ich warte schon auf die Folter!“, spuckte er ihr entgegen. Er hatte sich ein hartes Fell zugelegt. So wie sie ihm keinen Respekt gezollt hatte, zeigte er es ihr.
„Nein, Nein!“, empörte sie sich und saß sofort aufrecht im Sitz. „Ich habe es nicht vergessen. Ich ...ich wollte mich rächen. JA, aber...“ Faith war ungewöhnlich kleinlaut. Eine Entschuldigung war fällig, wenn nicht jetzt, dann würde sie es wohl nie über die Lippen bringen.
Wesley schnaubte verächtlich. Sie hielten gerade an einer roten Ampel und er konnte ihr direkt in die Augen sehen. „Ja, ja, ich bin Schuld, ich war ein schlechter Wächter, aber du warst eine noch miesere Jägerin!“
„Und was... was, wenn ich mich ernsthaft bei dir entschuldigen würde?“ Wesleys Antwort war ein lautes, ungläubiges Lachen. Irrwitzig und hässlich.
„Es tut mir leid.“, brachte Faith schließlich hervor und schaute betreten auf die Fußmatte. Ihr Wächter antwortete nicht. Nur Schweigen. Sie hatte ein ‚Fuck you, Faith’ erwartet oder irgend eine andere Beleidigung. Aber diese Stille war monströser als jedes Schimpfwort. Wesley saß angespannt in seinem Sitz und klammerte sich ans Lenkrad. Sie hatten Angel an der letzten Ampel verloren. Er kannte den Weg, also musste er sich darum nicht sorgen, nur um seine mentale Verfassung. Er konzentrierte sich auf seine Atmung. Dieser Wutausbruch hatte ihm gut getan, mehr als er je gedacht hätte. Sonst war er immer beherrscht. Immer. Er war Engländer. Er hatte einen strengen Vater, eine ebenso harte Erziehung, die Ausbildung beim Rat. Bleib ein britischer Gentleman!
„Vielleicht ist es dafür zu spät.“, sagte er, nachdem er eine Weile schweigend gefahren waren. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen, auch wenn man es sich wünscht.

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 25.05.04, 13:06  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Janine!

So meine Süße, ich habe es endlich geschafft deine Story weiter zu lesen und ich liebe diese Entwicklung.

Ich bin ja nicht so überrascht wie silver, dass Faith Wesley geküsst hat, weil ich ja so ungefähr wusste, worauf du hinaus wolltest. Trotzdem kam es etwas überaschend, das sie es sich jetzt schon traut, bei ihren Schuldgefühlen. Einerseits finde ich es gut, denn jetzt wissen beide woran sie sind. Anderseits hoffe ich sehr, dass es nicht etwas zu früh ist, denn Wesley scheint wenigstens etwas anderes wie Hass für sie zu verspüren. Er glaubt immer noch Verantwortung für sie zu spüren und folglich macht er sich auch Sorgen um sie. Er könnte sich dadurch aber auch etwas bedrängt fühlen und wieder einen Schritt zurück gehen, was ich ja nicht hoffe. Ich bin mal gespannt, wie du es nun weiterführen wirst.

Das Angel Spike vor die Tür setzt war klar, allerdings wie silver schon sagte, taktisch unklug. Er kann nämlich Spike jetzt nicht mehr im Auge behalten oder vielmehr schlechter. Spike will Angel bestimmt immer noch schaden und bestimmt erst recht nach dessem Ausbruch. Mal sehen wie das letztendlich Enden wird. Ich finde es gut, dass Spike Angelus nicht vertraute und ihm in Rücken gefallen ist, denn wie schon erwähnt, traue ich Angelus auch nicht zu, dass er Spike gut gesinnt ist. Er denkt nun mal in erster Linie an sich und dass er Lindsey töten wollte, kam sehr typisch herüber. So nach dem Motto ich werde wenigstens noch einen Menschen töten, bevor ich wieder mit dieser Seele geschlagen bin, nicht das ich es zu lassen würde. Du weißt schon was ich damit meine.

Freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und wundere dich nicht, wenn mein FB mal auf sich warten lässt. Ich werde deine Story auf jeden Fall weiterlesen, auch wenn es mal etwas länger dauern wird.

Viele Grüße Mel




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 26.05.04, 19:41  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Vel!

Tja, lesen müsste man (ich) können, vor allem genauer(betretenschau) :o
Faith scheint es wirklich leid zu tun, aber Wesley traut ihr doch nicht so recht über den Weg, was mich nicht wirklich wundert.
Bin gespannt ob Spike wirklich zu Lindsey geht und was er letzendlich ausheckt.
Hoffe du schreibst bald weiter.
Lg. silverbird

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Velence
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New PostErstellt: 30.05.04, 19:29  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

13: Letzte Chance...

Es war bereits alles gelaufen, als Faith und Wesley endlich beim Museum ankamen. Die Polizei hatte das Gebäude mit Absperrband abgrenzt, einige Scheiben waren zerbrochen und soweit man das Innere sehen konnte, sah es nach mutwilliger Zerstörung aus. Wes entdeckte unter den Gaffern und Polizisten Angel und Gunn. Sie hatten sich umgehört, ob es irgendwelche Spuren oder Verdächtigen gab.
Nieselregen hatte eingesetzt, dazu ein leichter Wind. Die beiden stiegen aus dem Auto. Sie hatten nichts mehr gesagt, seit die Unterhaltung abgebrochen war. Faith’ schwarzes Haar flatterte im stärkerwerdenden Wind und der Regen überzog ihre Haut und Kleidung mit einer dünnen Schicht. Wesley ging es nicht anders. Er drängte sich zu Angel durch, der allerdings keine großen Neuigkeiten hatte. Faith folgte ihm mit einigem Abstand. Die Sache hätte sich erledigt, meinte der Vampir schulterzuckend, sie könnten wieder zurückfahren, er werde mit Gunn noch eben bei Lorne vorbeischauen. Wesley nickte nur verstehend. Jetzt würde das Dämonentrio zu einem größerem Problem werden, dachte er genervt.
Die Scheiben beschlugen, als sie ins Auto stiegen. Der Himmel schüttete inzwischen Unmengen von Wasser aus. Die Nässe hing in der Luft. Die Kleidung klebte unangenehm an der Haut. Wesley wollte schon lange fliehen, als erstes aus der Kleidung, dann vor Faith und vor seinen Fehlern. Aber alles schien ihn zu verfolgen und hatte seinen Platz ausgerechnet in diesem Wagen gefunden – fehlte nur noch sein Vater. Unwillig raste er durch die Stadt und hoffe, dass kein Bulle seinen Weg kreuzen würde. Am Hotel angekommen, ließ er die Jägerin aussteigen und fuhr schnell weiter heimwärts.

Zur gleichen Zeit kam Lindsey nach Hause. Er holte den Haustürschüssel aus seiner Hosentasche, während er zum Gebäude hinüberging. Ein beschissener Tag. Er hatte vor Manners behauptet, Spike hätte alle angelogen, um den Chip loszuwerden. Sein Boss war natürlich sauer. Liliah lächelte hämisch. Lindsey verfluchte sie innerlich. Geknickt und gleichzeitig wütend verließ er das Büro und machte sich an die Akten, die während der letzten beiden Tage liegengeblieben waren.
Er hob die Hand mit dem Schlüssel. Verwundert runzelte er die Stirn. Die Tür stand einen Spalt breit offen. Merkwürdigerweise hatte er keine Angst, da er einfach zu müde war. Lindsey stieß die Tür offen und spähte in den Wohnraum. Alles ruhig, also trat er ein. Er ging ein paar Schritte vor, stellte seinen Koffer ab, da entdeckte er seinen unerwünschten Besucher. Auf der Coach lümmelte sich Spike.
„Spike, was machst du hier?“, sagte er laut. Der Vampir grummelte und drehte sich zu ihm um. „Schlafen. Siehst du das nicht?“, nuschelte er. „Und wie bist du hier reingekommen?“, fragte Lindsey weiter. Er hatte keine Lust, sich jetzt noch mit dem Blonden rumzuärgern. Er stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn drohend an, was jedoch seine Wirkung verfehlte, da er selbst für den bösen Blick zu erschöpft war. „Du hast mich gestern eingeladen.“, meinte Spike. „Außerdem hat mich Angel rausgeschmissen.“ Der Anwalt seufzte. „Okay, okay.“, winkte er ab, ging zu Schrank und holte eine Wolldecke hervor, die er auf den Vampir warf. „Uff.“, kam es von Spike, nahm die Decke aber dankend an und drehte sich wieder auf die Seite.

Er lag in seinem Bett und starrte in die Dunkelheit. Sie lag in ihrem Bett und starrte in die Dunkelheit. Beide konnten nicht schlafen, der Tag steckte ihnen noch zu sehr in den Knochen. Nichts war geklärt worden, eigentlich hatte sich die Situation zwischen Wesley und Faith noch verschlechtert. Die Schuld nagte an ihren Gewissen und Vergebung lag in weiter Ferne. Wesley drehte sich unruhig herum. Faith schloss die Augen und als sie sie wieder öffnete, graute der Morgen. Der Tag zog an ihr vorbei, ohne dass sie es wirklich wahrnahm. Hin und wieder warf sie einen Blick auf ihren Wächter, der im Laufe des frühen Abends mit Cordelia im Hyperion aufgetaucht war. Die Brünette lächelte entschuldigend, als sie Angel gegenübertrat. Der Vampir erwiderte ihr Lächeln dankbar. Ein Glück verzieh sie ihm Angelus’ Tat, und trotzdem fühlte er sich schlecht, dass er es soweit hatte kommen hatte.
Die Jägerin interessierte sich dafür jedoch nur beiläufig. Je länger Wesley sie ignorierte, desto nervöser wurde sie. Faith musste endlich wissen, ob er ihre Entschuldigung annahm, auch wenn er es gestern nicht konnte. Vielleicht hatte er es sich über Nacht noch einmal anders überlegt. Doch der Abend ging und die Nacht kam, ohne dass Wes ein Wort mit ihr gewechselt hatte und ihre Nervosität verwandelte sich langsam in Wut. Er konnte sie nicht einfach übergehen! So wie Sunnydale, wo er sie nicht für vollmündig gehalten hatte, dabei war er ebenso unerfahren wie sie, wenn nicht noch schlimmer. Ungeduldig tippte sie mit ihren Finger in einem Rhythmus auf die Holzplatte des Tisches. Unverwandt sprang sie plötzlich auf und griff sich einen Pflock. Sie war das Rumsitzen und Warten satt. Es verlangte sie nach Bewegung, nach einem Kampf, nach Ärsche kicken. „Ich geh jetzt und mach ein paar nieder!“, sagte sie steif und machte eine abstechende Bewegung mit dem Pflock, wobei sie den säuerlich den Mund verzog. Sie war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren. Bevor sie dies zuließ, eilte sie aus dem Hotel.

Wütend rauschte sie von dannen und registrierte recht spät, dass jemand sie verfolgte. Erst als sie stehen blieb, um kurz schnaubend Luft zu holen, spürte sie eine Berührung an ihrer Schulter, drehte sich ihm unsagbarem Tempo um und verpasste dem Angreifer einen direkten Schlag. „SSSh.“, zischte Faith. „Oh Mann, tut mir leid, Spike. Schleich dich nie, nie wieder so an!“ „Du hast einen Schlag drauf.“, sagte der Vampir und fasste sich an seine Nase. Seine Zigarette war ihm aus dem Mund gefallen, also musste er wohl oder übel eine neue anmachen, obwohl er knapp bei Kasse war. Er rauchte noch mehr, seit er den verfluchten Chip hatte. So eine Art Frustrauchen. „Ich warte schon eine Ewigkeit, dass du endlich rauskommst!“, murrte Spike. Die Jägerin hob fragend die Augenbrauen. „Seid wann interessiert es dich, dass du Hausverbot hast?“, sagte sie grinsend.
„Das könnte wehtun, Schätzchen, noch mehr als bei dir, glaub mir.“, erklärte Spike ebenfalls grinsend. „Verrätst du mir, wohin du wolltest?“ „Ein wenig Staub aufwirbeln.“ Faith schwang das spitze Holzding herum. „Kommst du mit? Ich könnte gute Gesellschaft brauchen. Außer du hast Angst, dass du dich verletzten könntest.“ „Ich doch nicht!“
Etliche Stunden später, nachdem sich Faith verausgabt hatte und ihre Wut verdampft war, saßen die beiden Kämpfer in einer Bar und löschten ihren Durst. Die Jägerin war guter Laune und scherzte angeregt mit dem blonden Vampir, der ihre Nähe genoss. Beim ihm brauchte sie sich nicht verstellen oder ordentlich benehmen, sie konnte sein, wie sie war. Vielleicht verstanden sie sich auch so gut, weil sie einander ähnlich waren. „Wenn ich LA hinter mir lasse, kommst du dann mit?“, fragte Spike sie. Auf lange Sicht gesehen, würde er hier sicher nicht die Ewigkeit, sprich sein Unleben verbringen. Er redete weiter, bevor sie zu einer unnötig vorschnellen Antwort kommen konnte. „Ich meine, wir sind ein super Team und Angel kann auch gut auf dich verzichten. Ich verstehe eh nicht, warum du überhaupt noch in diesem muffigen Hotel wohnst. Die schätzen dich doch gar nicht so sehr wie ich!“ Der Vampir lächelte sie charmant an und wartete darauf, dass seine Argumente Wirkung zeigten. Sie dachte nach und sagte schließlich: „Bleib eine Weile, ich muss es mir noch überlegen, ja?“
Spike beugte sich über den Tisch zu ihr vor. „Was hast du davon, wenn du bleibst? Außer Angel ist niemand auf deiner Seite und selbst er traut dir nicht hundertprozentig. Oder willst du mir das etwa weismachen?“ Damit hatte er ins Schwarze getroffen. Faith wusste es nur zu genau, anderseits hatte sie sich fest vorgenommen, allen zu beweisen, dass sie sich ändern konnte. „Was hält dich hier?“, setzte Spike nach und schaute ihr gebannt in die Augen. Er konnte ihre Gedanken praktisch sehen. „Wie gesagt, lass mir Zeit!“, erwiderte sie hart. Faith ließ sich bestimmt von niemandem die Pistole auf die Brust setzen. Unwirsch rutschte sie von ihrem Stuhl und warf dabei einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Es ist spät.“ „Wir sehen uns.“ „Ja.“, bestätigte sie knapp und verschwand aus der Bar. Spike hob zum Abschied kurz die Hand.

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silverbird
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New PostErstellt: 01.06.04, 04:10  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Vel!

Wesley wird Faith wohl nie verzeihen können? Verständlich irgendwie, es war ja aber auch zu schlimm, was sie mit ihm gemacht hat.
Ich bin gespannt, ob sie letztendlich mit Spike geht.
Aber es ist gut, dass sie sich nicht unter Druck setzten läßt. Sie entscheidet selbst, und lässt sich nicht beeinflussen, das mag ich so an Faith.
Freu mich sehr, wenn es weitergeht.
Lg. silverbird

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New PostErstellt: 04.06.04, 19:39  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Danke Silverchen für deine stetigen Kommentare. Und dir auch, Mel. Sehr aufbauend, zu wissen, dass es doch jemanden gibt, der es lesen mag. ;) Viel Spass mit dem nächsten Teil.

13: Sing

„So kann das nicht weitergehen.“
„Was?“ Wesley sah über den Rand des Buches hinweg. Angel hatte ein paar alte Bände aufgetrieben und sie ihm gegeben, um zu sehen, ob sie brauchbar waren. Er hatte sich sofort drangesetzt und darin vertieft. „Was meinst du?“ Der Vampir setzte sich zu ihm. „Du und Faith. Siehst du, wie sie hier rumläuft? Und du? Bei dir ist es auch nicht viel besser! Ich weiß nicht, was da bei eurem Gespräch im Auto vorgefallen ist, aber seitdem scheint ihr noch weniger miteinander auszukommen.“
Der ehemalige Wächter seufzte. Er hatte keine Lust zu reden. „Es ist nichts. Es ist genauso wie vorher. Also, was willst du hören?“, erwiderte er schroff.
„Du musst dich nicht gleich angegriffen fühlen! Beruhig dich. Ich meine nur, dass es nicht so weitergehen kann. Vielleicht sollte ich mit ihr reden, wenn du mir nicht zuhören willst.“
„Okay, okay.“, ergab sich Wes und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Lehne. Seine Augen blitzen den Vampir skeptisch an.
„Gibt es keinen Weg, dass ihr irgendwie wieder ins Reine kommt?“, sagte Angel mit ruhiger Stimme und sah ihn eindringlich an. „Ich glaube kaum.“ Der Mann verharrte in seiner abwehrenden Position. Es wirkte nicht so, als wollte er es zulassen, dass man auf ihn einredete. Seine Meinung über die Jägerin stand fest wie die Chinesische Mauer, und sie war ebenfalls so unzerstörbar. Der Vampir machte eine Pause und hoffte, dass sein Freund noch etwas zu sagen hatte – und tatsächlich: „Egal, was sie sagt, wie oft sie sich entschuldigt oder ob sie bettelt, es ist zu spät. Ich will nichts mehr mit ihr zu tun haben.“ Wesley wich Angels bohrendem Blick aus. Unangenehm berührt bewegte er seine Schultern und wandte sich dem Buch zu. Ganz als wäre nichts, blätterte er auf die nächste Seite.
„Faith hat sich entschuldigt?“, wiederholte er ungläubig. Angel beugte sich vor und suchte Wesleys Profil ab. „Ja.“, murmelte er. „Aber ich kann sie nicht annehmen. Ich -“ Er wurde von Angel unterbrochen. „Wenn Faith sich entschuldigt, bedeutet das sehr viel. Du solltest sie so gut kennen. Sie ist stolz. Niemand bringt eine Entschuldigung leicht über die Lippen und schon gar nicht Faith! Sie meint es ehrlich.“
Wes lachte auf. „Hast du auch schon vergessen, was passiert ist? Ich kann nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Beinahe wäre ich durch ihre Hand gestorben!“ „Das war ein Hilfeschrei!“, widersprach der Vampir heftig. „Sie macht sich gut, siehst du das denn nicht? Ohne Faith hätte ich, Angelus dich getötet. Sie gibt sich alle Mühe, sich zu ändern. Und du solltest ihr diese Chance auch geben. Wenn du ihr nicht verzeihst -“
„Was dann?“ Der Engländer fixierte ihn wütend. „Tötet sie noch jemanden?“ „Gib ihr einfach eine Chance. So kann es auf jeden Fall nicht weitergehen.“, sagte Angel und erhob sich von seinem Platz. „Wir wollten später übrigens alle ins Caritas. Du kommst doch mit?“

Es war gut, dass Angel nicht auf Wesleys Antwort gewartet hatte, denn so hatte dieser Zeit sich alles noch mal durch den Kopf gehen zu lassen.
Nun saß er neben ihm am Tisch und nippte an seinem Cocktail, der hauptsächlich blau und süß war. Wesley setzte das Glas ab und schob es angewidert von sich. Er hatte sich von Cordelia breitschlagen lassen, die sich gerade aus unerfindlichem Grund vor Lachen schüttelte. Angels Worte waren tatsächlich bei ihm angekommen und tiefer gegangen. Und in seinem Inneren musste er ihm recht geben. So konnte es nicht weitergehen.
Wes nahm seinen Drink, marschierte zur Theke und bestellte sich etwas anderes. Dagegen gelehnt beobachtete er die Angel Investigations Truppe. „Deine Bestellung, honey.“, kam es von einer Stimme hinter ihm. Lorne. „Danke.“, meinte er mit einem Nicken und starrte weiter zu dem Tisch hinüber. Der grüne Dämon lehnte sich über die Theke und folgte Wesleys Blick. In dem Moment schaute Faith rüber, wand sich ab schnell scheu wieder ab.
„Kannst du sie zum Singen bringen?“, fragte der ehemalige Wächter plötzlich und drehte sich zu Lorne um. „Die kleine Schwarzhaarige?“ „Ja. Das ist Faith. Die Jägerin.“ „Ahh, ja, DIE.“, sagte der Dämon bedeutungsvoll. „Was willst du von ihr wissen, dass sie dir nicht selber sagen kann?“ Lorne war unheimlich neugierig, obwohl er schon so eine Ahnung hatte. „Ich muss wissen, ob sie lügt.“ Man konnte sehen, wie ihn die Frage beschäftigte. Mit seinen Augen sah er ihn bittend an. „Vielleicht lässt sich da was machen.“, erwiderte Lorne lächelnd. „Aber nun rüber zu den anderen mit dir!“

Später kam der grüne Dämon zu seinen Freunden an den Tisch. Er begrüßte jeden persönlich und tätschelte Angels Schulter. „So, wer von euch hat heute Nacht das Bedürfnis zu singen?“, fragte er mit einem Strahlen in die Runde. „Engelchen?“ Angel schüttelte vehement den Kopf. „Och, ich hab dich aber schon so lange nicht mehr gehört!“, prustete Cordy. „Vielleicht hat die freche, arbeitslose Brünette da hinten ja Lust?!“, gab der Vampir zurück. „Hey, das ist nicht fair!“, protestierte sie. „Wie wär’s mit dir, Charles?“ „Nee, nee, ich muss jetzt los.“, sagte er schmunzelnd, tippte auf die Anzeige seiner Armbanduhr und steuerte auf den Ausgang zu. „Viel Spaß noch.“, rief Gunn, bevor er verschwand.
„Was ist mit dir, Wes? Oder Faith?“, hakte Cordelia nach, doch beide lehnten ab. „Kann ich sonst noch etwas für euch tun?“, fragte Lorne. Mit neuen Getränkewünschen verließ er den Tisch.
Kurz darauf stand der Engländer wieder am Tresen. „Hättest du nicht etwas hartnäckiger sein können?“, zischte Wesley leise. „Man kann niemanden zwingen.“, erklärte der grüne Barmann. „Und was, wenn du einen Song bringst, wo sie mitsummt? Das reicht doch?“, sagte Wes. „Kennst du ihren Musikgeschmack?“ „Nein.“ „Dann weiß ich auch nicht, was sie dazubringen sollte, mitzusummen!“ Der Mann seufzte. „Vielleicht solltest du singen!“, meinte Lorne schließlich.
„Ich?“ Er zog die Augenbrauen hoch. „Was bitte sollte das bringen?“
„Singen hebt die Stimmung.“. meinte der Dämon schulterzuckend und wischte lächeln mit einem Schwamm über die glatte Oberfläche. „Solltest du mal probieren.“ Wesley sah ihn verärgert an, als wolle er sagen, danke für das Kompliment. „Außerdem hilft es, sich von alten Lasten zu befreien.“, sagte Lorne ernst. „Vielleicht weiß du schon längst, ob du ihr glauben kannst oder nicht. Was steht noch am Tempel des Apollon für eine Inschrift: Erkenne dich selbst!“

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silverbird
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New PostErstellt: 04.06.04, 23:14  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Vel!

Lorne ist wirklich klug. Wesley weiß wahrscheinlich schon was er tun soll, aber er kann nicht über seinen Schatten springen.
Vielleicht singt er oder Faith ja doch noch.
Bin gespannt was du mit den Beiden vor hast.
Freu mich schon auf den nächsten Teil.
Lg. silver

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Velence
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New PostErstellt: 10.06.04, 21:51  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Viel Spass beim Lesen.

15: Freunde und Feinde

„Sieh mal an!“, sagte Lindsey grinsend, als er das Caritas betrat und eine ihm bekannte Stimme singen hörte. Spike trat hinter ihm ein und folgte dem Blick seines Begleiters zur Bühne. „Ich wusste gar nicht, dass er singen kann.“ Die beiden suchten sich einen Tisch. Als Spike seinen Sire, Faith und Cordelia entdeckte, hob er die Hand zum Gruß in ihre Richtung. Angel verzog verärgert den Mund, die beiden Frauen hatten jedoch nur Augen für Wesley. Sie starrten in stiller Bewunderung oder vielmehr Erstaunen auf die Bühne.
Schüchtern hatte Wesley seinen Blick auf den Boden gesenkt. Die Ankunft der beiden Störfriede hatte er gar nicht mitbekommen, ebenso wenig die Reaktionen von seinem Tisch. Er sang relativ leise ein trauriges Lied. Den Text und Rhythmus hatte er im Kopf, so brauchte er nirgends hinsehen oder peinlich stockend ablesen. Als er fertig war, ertönte Beifall. Cordy sprang auf und pfiff ihm laut zu. Verwirrt sah Wes kurz zu ihr und huschte auf dem schnellsten Weg zum Tresen. „Puh.“, atmete er erst mal deutlich aus.
„Nicht schlecht, nicht schlecht.“, sagte Lorne anerkennend und klatschte ein paar Mal langsam in die Hände. „Ich mache es nie wieder!“, antwortete Wesley bestimmt. „Ob du jetzt klüger bist, muss ich dich ja wohl nicht mehr fragen, oder sugar?“ Der grüne Dämon lächelte ihn wissend an. Er machte einen zwinkernden Blick zu seinen Leuten. „Du bist sehr gut angekommen. Bei allen.“ Wes drehte sich etwas nervös um. Cordy zeigte mit einer Handbewegung auf, dass er herkommen sollte. Sein Blick wanderte über die Gesichter seiner Freunde. An Faith blieb er hängen. Eine, zwei, drei Sekunden nur. Erleichtert bahnte er sich seine Weg zu ihnen.

Verstimmt beobachtete Spike von seinem Platz aus wie alle ihren Sangeskünstler empfingen. Alle Augen waren auf Wesley gerichtet. Cordy begrüßte ihn freudig, während Angel einen Anmerkung von sich gab, die die Brünette zum Kichern brachte. Selbst Faith lächelte unbefangen. Dabei hatte Spike gerade gehofft, seinem Sire im Caritas zu begegnen, um ihm zu zeigen, dass er nicht einfach sang- und klanglos verschwinden würde. Aber Angel beachtete ihn nicht. Der Vampir saß entspannt mit seinen Freunden in einer Runde.
Geräuschvoll knallte er sein Glas auf das Holz. Lindsey zuckte zusammen. „Was? Kümmere dich einfach nicht um Angel. Wir sind hier, um ihn die Laune zu vermiesen und nicht er uns!“ Der Anwalt sah zu den anderen und schüttelte den Kopf. „Toll, Wesley hat gut gesungen – wen interessiert das?“ Er schaute auf sein leeres Glas und bestellte per Handzeichen noch zwei Getränke nach. Der blonde Vampir verdoppelte mit zwei Fingern in der Luft.
Wes war der Grund, warum Faith nicht mit ihm kommen wollte. Da war er sich sicher. Auf jeden Fall sanken seine Chance, je besser sie sich mit den anderen verstand. Spike kippte grimmig den Inhalt seines Glases hinunter. „Wer soll das alles bezahlen?“, fragte Lindsey, während der Blonde nach dem zweiten Glas griff. „Wenn du so weiter machst, bin ich bald pleite.“ Spike blinzelte ihn an, ließ sich aber nicht beirren. „Das solltest du dir schon leisten können.“, gab er bissig von sich.
„Verdammt, wie oft soll ich dir noch sagen, dass du dich nicht über Angel ärgern sollst? Denk nicht an ihn. Denk an.... mich!.“ Der Vampir verzog seinen Mund. „Wer ist von beiden ist wohl besserner von seiner Rache? Ich denke, du weißt die Antwort.“ „Zick nur weiter so rum, dann bin ich weg. Und zwar mit dem Geld!“ Lindsey stand langsam, seine Drohung wahrmachend vom Stuhl auf. Der Vampir griff nach seinem Arm und zwang ihn, sich zu setzen. „Nein, bleib.“, murmelte er nachgiebig. Den Triumph wollte Spike Angel nicht gönnen, dass er sich ausgerechnet mit seinem einzigen Verbündeten zerstritt. Und außerdem brauchte er Gesellschaft. „Machen wir ein kleines Trinkspiel?“

Der braunhaarige Vampir linste zu seinem Childe und seinem Erzfeind hinüber. Er war wütend, dass sie hier auftauchen mussten. Angel ließ nicht provozieren. Die lockere Unterhaltung nach Wesleys Gesangseinlage sorgte dafür, dass er sich sogar recht gut fühlte. „Wieso die beiden?“, fragte sich Angel in Gedanken. Sein Childe hatte sich während der Tage beziehungsweise Nächte eigentlich anständig verhalten. Besonders für Spikes Verhältnisse. Vielleicht steckte auch hinter allem McDonald, mutmaßte Angel, was ihn nur hasserfüllter auf den Anwalt blicken ließ.
„Träumst du?“ Cordy wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum und grinste ihn breit an. „Hm?“ Angel starrte verwundert in ihre Richtung. „Ach, nein, ich denke, ich bin müde. Ist ja auch schon fast 2 Uhr.“ „Wirklich?“, mischte sich die Jägerin ein. Sie konnte gar nicht glauben, wie die Zeit vergangen war. Selbst sie hatte sich amüsiert. Und Wesley hatte sie nicht ignoriert! Nein, sogar mit ihr geredet und sie zu ihrem Entsetzen, Erstaunen und Freunde angelächelt.
„Stimmt.“, sagte Cordelia ebenso überrascht. „Das haben wir alles dir zu verdanken, Wes. Wenn Angel singt, ist das Caritas leer.“ Sie klopfte dem Engländer auf die Schulter, der sich an seinem Drink verschluckte und prustete, aber auch er lachte. „Ich weiß nicht, wer dich nach Hause fährt. Bei mir ist auf jeden Fall kein Platz mehr.“, drohte Angel gespielt.

Als Lindsey und Spike endlich heim fuhren, war es noch später. Der Vampir hatte den Anwalt völlig unter den Tisch gesoffen. Dieser hing jetzt mit dem Kopf an der Fensterscheibe, während Spike am Steuer saß. Lindsey schlief fast. Fast. „Lin. Lin? Wenn du zwischen mir und diesem Briten... gut, ich bin auch einer. Also, wenn du dich zwischen mir und Wesley entscheiden müsstest, dann würdest du doch mich wählen, oder?“ Spike drehte seinen Kopf. „Oder?“, fragte er noch einmal noch. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Straßenverkehr. „Du würdest mich aussuchen?“
„Ja, ja.“, murrte Lindsey mit geschlossenen Augen ohne sich auch nur einen Millimeter zu rühren. „Ja, ja heißt leck mich am Arsch!“, maulte Spike und spähte noch mal zu seinem Beifahrer. Er grinste. Schlafend sah Lindsey süß aus. Der Vampir erinnerte sich an seine erste Begegnung mit ihm in der Krypta. Er legte seine Hand auf Lindseys Knie und rüttelte es leicht. „Wir sind gleich da.“, sagte er flüsternd.
Nachdem er geparkt hatte, schleppte er den anderen Mann, den Arm um seine Schulter geschlungen, in seine Wohnung. Lindsey war kaum noch in der Lage, selbst zu gehen. Drinnen wäre er beinahe hingefallen, als Spike die Tür schloss. Er lehnte mit geschlossenen Augen zurück und stöhnte. „Bist du noch wach?“ Lindsey lachte leise, als er die Frage hörte. „Also ja.“, sagte Spike grinsend und schritt auf ihn zu. Er presste seine Hände rechts und links neben Lindsey an die Wand. Mit seinem Kopf kam er ihm immer näher. Er zögerte, ehe er Lin küsste. Dieser erwiderte es den Kuss und legte seine Arme um die Taille des Vampirs. Doch dann löste er sich von ihm, legte seinen Kopf auf die Schulter und klammerte sich noch fester um die Hüften. Müde ließ er sich hängen. „Sorry.“, murmelte er.
Spike seufzte, brachte ihn aber in sein Schlafzimmer, wo er ihn aufs Bett fallen ließ und sich daneben warf. „Gute Nacht.“

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New PostErstellt: 10.06.04, 22:39  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,

also pendelt Spike jetzt etwas mit Lindsey an??? Und hat sich Faith wirklich schon Wes zu gewendet???
Ok, wenn sie jetzt ein ´ordentliches´ Leben führen will ist es klar das sie Wesley nimmt, den er ist irgendwie...langweilig?! :rolleyes:
Der arme Spike *seufz* er ist viel süßer udn sicher auch viiiiiiiiiiiiiiel besser im Bett, aber na ja mich stört es auch nicht wenn er was mit Lin anfängt *zwinker* ;)

Und sorry das ich schon so lange keinen Kommentar mehr abgeben habe, ich habe aber gleich immer jeden Teil gelesen, da ich deine Story echt verlinge, nur hat mir ab und an die Zeit gefällt um dir was nettes zu schreiben, also sorry, ich bleib dir aber treu.

Lg Nicki

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silverbird
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New PostErstellt: 11.06.04, 08:57  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Vel!

Wesley singt und lächelt Faith sogar an.
Das ist gut, gut für Faith. Wes mag vielleicht langweilig sein, aber gerade deswegen kann er der Jägerin die Ruhe geben die sie braucht um endlich ihren inneren Friden zu finden.
Spike und Lin? Auch nicht schlecht, obwohl..wer weiss ob die Beiden das wirklich wollen. Lin hat viel getrunken, Spike ist frustriert wegen Faith.(hm..überleg, nachdenk,keineAhnung hab was du mit ihnen vor hast, deswegen frustriert bin :D ...)
Ich hoffe du schreibst recht bald weiter.
Lg. silverbird.

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 14.06.04, 00:31  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Süße!

Erstmal ein großes Sorry, dass es bei mir mal wieder so lange gedauert hat bist du Feedie bekommst. Ich werde deiner Story aber weiterhin treu bleiben, habe gerade die letzten Teile im wahrsten Sinne des Wortes verschlungen. *zwinker*

Wesley ist garantiert nicht langweilig, ich sage nur vierte und fünfte Angel Staffel, man sollte den guten alten Wes auf keinen Fall unterschätzen.

Sehr schön, es scheint endlich wieder etwas besser zwischen Faith und Wesley zu laufen. Ich finde es gut, dass du Angel etwas als Mittelsmann fungieren lassen hast und er Wesley ins Gewissen geredet hat. Lorne, dann noch als Krönung einzufügen, finde ich eine gelungende Mischung. Und ich bin mal gespannt, wohin das noch führen wird mit den beiden.

So so Lindsey und Spike. Okay, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet, obwohl Lindesy ja zu besoffen ist, dass er ja gar nicht mehr weiß was er tut. Und Spike anderseits es wohl nur aus Frust oder auch weil er einfach die Nähe und Geborgenheit sucht, getan hat. Ich bin mal gespannt, ob du trotzdem noch etwas mit den beiden vor hast. Und wird sich Lindsey daran erinnern Spike geküsst zu haben und wenn wie reagiert er darauf??
Freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Velence
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New PostErstellt: 18.06.04, 17:50  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Silverchen und Mel, danke für eure aufmunternden Kommentare. Dieser Teil ist für meine Verhältnisse recht lang. Vielleicht ich wollte auch einfach zu viel, ich hoffe, er gefällt euch trotzdem...

16: Bettgenossen

Der Wecker machte sich bemerkbar. Langsam drang die Musik zu seinem brummenden Schädel durch. Lindsey streckte den Arm aus, um den Lärm zu beenden und stellte erstaunt fest, dass er noch sein Hemd von gestern anhatte, überhaupt war er noch ganz bekleidet, wie er mit einem Blick an sich herunter feststellen musste. Außerdem hing ein Arm über seiner Seite. Er hob ihn an und drehte sich auf den Rücken. Da lag Spike schlafend, als wäre er mausetot und nicht bloß ein Vampir.
Grummelnd erhob sich Lindsey, setzte sich auf die Bettkante und umfasste seinen Nacken mit den Händen. Sein Kopf tat höllisch weh und er dachte für einen Moment daran, blau zu machene. Der Blonde tat ihm nicht gut. Er trank zu viel und baute nur Mist. Seit Spike in der Stadt war, war Lindsey öfter betrunken und verkatert. Wenigstens lenkte ihn das von seiner Handprothese ab. Wahrscheinlich würde er sonst Zuhause sitzen, den Verlust seiner ‚leiblichen’ Hand und seinem geliebten Gitarrenspiel nachtrauern und in Depressionen verfallen. Seine Rachlust hatte ihn bisher auch nicht weitergebracht, aber er war zuversichtlich, solange er noch für Wolfram & Hart arbeiten würde, würden sich genug Gelegenheiten bieten, sich an Angel zu rächen.
Er zwang sich, aufzustehen und ins Bad zu gehen. Denn wenn er noch frühstücken wollte, musste er sich bald fertig machen. Nach zwei Tabletten und einer Dusche fühlte er sich viel besser. Als er am Schlafzimmer vorbeiging, stoppte er und betrachtete den Vampir. Trotz des Alkohols konnte er sich noch genau an die letzte Nacht erinnern. Spikes Lippen auf seinen. Es jagte ihm einen prickelnden Schauer über den Rücken, den er in der Nacht nicht verspürt hatte. Lindsey schüttelte abrupt den Kopf. Das war absurd. Vampire sind Killer. Unberechenbar. Man hält sie auf Distanz und lässt sich schon gar nicht mit ihnen ein.
Absurd, dachte er erneut.

Faith übte im Trainingraum, während Angel sein Soll schon absolviert hatte und nun telefonierte. Man konnte ihn laut durch die offene Bürotür hören. Wesley und Charles hatte viele Bücher auf dem Tisch ausgebreitet und recherchierten wegen dem gestohlenen Artefakt aus dem Museum und dem unbekannten Dämonentrio. Lorne hatte eine gute Beschreibung abgegeben, nach denen sie die alten Schriften durchstöberten.
Cordelia kam mit vorsichtigen Schritten drei Tassen Kaffee haltend aus der Küche. Die braune, heiße Flüssigkeit schwappte mit jedem Schritt. „Du hättest die Tassen erst hierher bringen und den Kaffee dann eingießen sollen.“, meinte Gunn. „Wenn du es besser kannst, mach es doch beim nächsten Mal selbst!“, gab die Brünette zurück. Beinahe hätte es einen nassen Fleck auf dem Boden gegeben, doch sie fing ihre ungelenkte Bewegung ab. Gunn hob entschuldigend seinen bandagierten Arm. Er hatte sich bei dem letzten Kampf mit seiner Gang gegen ein paar Vampire seinen Arm schmerzhaft verletzt. Aber das kam ihm gerade recht, um Cordelia ein wenig zu ärgern. Er zwinkerte ihr frech zu. „Klar, wenn ich wieder fit bin, helfe ich dir.“, versprach er.
„Klar.“, murrte sie und zuckte plötzlich zusammen. Ihr ganzer Körper schüttelte sich, der Kaffee traf klatschend auf dem Boden auf. Die Tassen folgten mit einem Knall. Cordelia ging in die Knie und hielt sich mit verzerrtem Gesicht die Schläfen, während sie Oh scheiße schrie. Sie sah die drei Monster, hörte sie in einem Rhythmus sprechen, woraufhin sich ein Portal öffnete. Sie versuchte alles von der Umgebung aufzunehmen, so gut sie konnte, dann war die Vision vorbei. Beim Abstürzen am Boden schnitten ihr die Scherben in ihre rechte Handfläche.
Wesley hockte neben ihr, griff nach ihrer Hand und begutachtete die Hand. „Hey Cordy, was machst du für Sachen.“, sagte er liebevoll, kramte ein Taschentuch aus der Hosentasche und drückte es auf die Wunde. „Mir wäre das auch passiert.“, meinte Charles aufmunternd, der auch zu Stelle war. Bitter sah Cordelia das zerbrochene Porzellan an. Sie war den Tränen nahe und flüsterte: „Ich hasse es.“
„Was ist los?“, kam Angel angerannt. „Das Dämonentrio. Auf dem Ostfriedhof.“, antwortete sie unter Schniefen. „Beeilt euch.“
Angel berührte sie an der Schulter. „Los!“, sagte sie drängend. „Bist du sicher? Geht es?“, fragte er besorgt. „Ich bleib hier. Ich kann sowieso nicht kämpfen, also lhaut schon ab!“, erwiderte Gunn. Widerstrebend ging der Vampir zum Waffenschrank. „Ich hole Faith.“, sagte Wes und lief zum Trainingsraum.

Er kam im Laufschritt reingestürmt, wurde aber immer langsamer, bis er schließlich ganz stehen blieben. Die Jägerin war tatsächlich da und machte Tai Chi. Irgendwie hatte er etwas anderes erwartet, dass sie zum Beispiel herumlungerte oder ihren Kampfstil weiter perfektionierte, während alle glaubten, sie würde ihre innere Ruhe suchen.
Faith hatte ihn längst bemerkt, setzte jedoch seelenruhig ihre Bewegung fort. Schmunzelnd beobachtete sie ihn aus den Augenwinkeln. Wes starrte sie fasziniert an, als habe er ganz und gar vergessen, warum er gekommen. „Willst du mitmachen?“, fragte sie und hielt inne. Der Wächter schüttelte den Kopf. „Äh,... Ja, Cordy hatte eine Vision, wir müssen sofort los!“, fiel es ihm plötzlich ein. Er verfolgte, wie sie nach der Wasserflasche griff, auf ihn zuging und ihm mit der Hand auf die Schulter klopfte. „Dann los!“, meinte Faith gutgelaunt.

Es war bereits dunkel, als der Anwalt endlich heim kam. Er hatte seinen Hunger beim Chinesen um die Ecke gebändigt. Der Arbeitstag erschien ihm viel zu lang, was vermutlich auch an der kurzen Nacht, an den kurzen Nächten der letzten Zeit lang. Lindsey streifte im Gehen seine Schuhe aus, beugte sich vor, um sich von den Socken zu befreien. Er lockerte seine Krawatte und ließ sie im Vorbeigehen auf das Sofa fallen. Im Bad erfrischte er sich das Gesicht mit kaltem, klaren Wasser. Das Gesicht im Spiegel blickte ihm erschöpft entgegen.
Bettfertig schlurfte er über den Teppich in sein Schlafzimmer. Zu seinem Erstaunen lag der Vampir immer noch da. Es sah so aus, als hätte er sich seit dem Morgen nicht bewegt. Lindsey zögerte einen Moment, was Spike wohl denken würde, wenn er sich zu ihm legen würde, andererseits war es sein Bett. Er versuchte, es sich bequem zu machen, obwohl sich der Blonde ziemlich breit gemacht hatte. Mühsam zog er die Decke unter dem Körper des Vampirs heraus, es reichte allerdings nur, um ihn bis zum Bauchnabel zu bedeckten. Schließlich gab er auf und schloss die Augen zum Schlafen.
Als er wach wurde, hörte er Geräusche aus der Küche. Lindsey drehte sich nach links, die andere Betthälfte war leer, also konnte es nur der Vampir sein. Überrascht stellte er fest, dass er ganz zugedeckt war. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er nur einige Stunden geschlafen hatte. Schlaftrunken legte er sich wieder auf die Seite.
Im Türrahmen stand Spike. „Auch schon wach?“ „Schon wieder.“, antwortete Lindsey trocken. „Ich werde mich mal verabschieden.“, sagte er. Der Anwalt formte mit seinem Lippen ein Was?. „Dein Kühlschrank hat leider nichts für meinen gehobenen Standard zu bieten.“, grinste der Blonde. „Bis später. Süße Träume.“ Er winkte und verschwand aus seinem Blickfeld. Kurz darauf wurde die Tür geöffnet und wieder geschlossen.

Spike sah aus sicherer Entfernung, wie das A Team ins Hyperion zurückkehrte. Alle waren mit irgendeinem eklig stinkendem Schleim besprenkelt. Sein Sire sah am schlimmsten aus. Besonders seine Frisur hatte es erwischt. Jetzt braucht er kein Gel mehr, dachte Spike belustigt. Faith trat vor allen anderen in die Halle. Wesley hatte seine Hand auf ihr Kreuz belegt und schob sie sanft führend voran, was sie sich scheinbar auch gefallen ließ. Verärgert schürzte er die Lippen. Hinter ihnen ging Angel als letztes hinein, doch zuvor drehte sich dieser noch einmal um und blickte unbestimmt in die Richtung seines Childes. Spike war erschrocken, dass Angel trotz allem immer noch so eine gute Antenne für seine Zöglinge hatte.
Missgelaunt ließ er seinen Zigarettenstummel fallen. Wütend beschloss er sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Er musste ernsthaft überlegen, warum er überhaupt nach LA gekommen war. Vergiss Faith, sagte er sich. Aber... eine Jägerin an seine Seite wäre sicher nett gewesen. Sie war einfach... Sie konnte einen umhauen. Ein pures Energiebündel und ebenso kampfbegeistert wie er. Und ihre optischen Reize waren auch nicht übel! Energisch schüttelte er seinen Kopf. Vampire und Jägerinnen sind keine Freunde und schon lange keine Liebespaar oder so ein Mist. Angel, aber der... Der Chip. Spike war wegen dem Chip hier! Verdammt, er hatte sich schon zu sehr an das Ding gewöhnt. Ab sofort, beschloss er, an seinen Prioritäten festzuhalten. Der Chip. Gut, die Sache mit Angel war gestorben. Wenn Lin einen Plan haben sollte, würde er mitmachen. Und wenn nicht, dann musste er ihn überzeugen müssen, ihm zu helfen. Allein konnte er den Doktor nicht in Schach halten, während der an ihm herumschnippelte. Der blonde Vampir wanderte durch die Straßen und übverlegte, wie er Lindsey bearbeiten könnte...

„Du hast dich gut geschlagen.“, sagte Faith zu ihrem Wächter und rieb mit einem Handtuch das widerlich riechende Zeug von ihrem Körper. „Danke.“ Wesley hatte seine Brille abgenommen und war dabei reinigen. Er sah in ihre Richtung, obwohl sie nicht richtig sehen konnte. Faith starrte ihn ihrerseits an und wunderte sich, wie anders er aussah. Er war nicht mehr bloß eine Kopie von Giles, ein langweiliger Wächter, er wirkte jünger. Bei Superman hatte es immer geklappt, mit Brille erkannte ihn niemand – vielleicht war das auch Wesleys Trick. Die Jägerin versuchte ihr Grinsen zu verheimlichen, indem sie sich abwandte, doch ihrem Wächter entging nichts. „Was gibt es da zu grinsen? Du stinkst genauso wie ich!“, erwiderte er amüsiert.
Angel war schnell als erster noch oben gelaufen, um die einzige, funktionierende Dusche zu besetzten. „Bis die Wasserratte fertig ist, dauert es noch eine Ewigkeit. Ich verstehe überhaupt nicht, wie ein Vampir so einen Sauberkeitstick haben kann, bei all dem Blut, mit dem ‚normale’ Vampire immer so rumsauen!“, maulte Faith gespielt und setzte sich auf die Coach.
Wes tat es ihr nach und setzte sich auf einen Stuhl. Mit dem Handtuch rieb er den restlichen Schleim aus seinem Nacken. „Schon ziemlich spät.“, sagte er mit einem Blick auf die Uhr. „Aber so haben wir ein wenig Zeit, allein zu reden.“
Ihre gute Stimmung war mit einem Mal verloschen. Das bedeutete nichts Gutes, wenn er reden wollte. Die Jägerin spannte ihre Muskeln an, als müsste sie sich gegen einen gefährlichen Gegnern im Kampf wappnen. Jeden Moment konnte sie ein Schlag treffen. Verkrampft hockte sie da. Ihre Augen wanderten durch die Halle, doch sie fand keinen Fixpunkt. Nervös krallten sich ihre Finger in den weichen Frotteestoff.
„Ich denke, wir sollten noch einmal ganz von vorne anfangen.“, begann Wes. Die Pause danach schien unendlich. „Ich bin kein Wächter mehr. Du bist.. nun ja, eine Jägerin bleibt du für immer, aber du... machst diesen Job nicht mehr. Nein, du unterstehst niemandem mehr.“ Er versuchte die richtigen Worte zu finden. „Sagen wir, du bist eine freie Jägerin. Wenn die Jägerin/Wächter-Sache nicht mehr zwischen uns steht, können wir das alles hinter uns lassen. Und Vergessen?“
„Und was sind wir dann?“, fragte Faith zögernd. „Ähm..“, stammelte Wesley. „Ein Mann und eine Frau?“

Sie war die Frau, die ihre Hände auf seine Brust presste. Er spürte den Druck auf sich lasten. Er schaute sie an, die dunklen Augen, die auf ihn hinabblickten, die weichen Lippen, die schwarzen Haare, die mit ihrem Rhythmus hin- und hinbaumelten, ihre blasse Haut im fahlen Mondlicht, ihre schönen, festen Brüste, die ihm zum Greifen nahe waren. Er wollte sie berühren, anfassen, spüren und nie wieder loslassen. Er hörte sie stöhnen. Ihre Finger gruben sich in sein Fleisch. Seine Hände packten ihre Hüften. Er atmete schwer und liebte es, wie sie ihn in die Matratze drückte. Er fühlte sich, als würde er explodieren.
Faith schaute mit einem Lächeln auf ihn herab. Das Grinsen wurde immer breiter und ihre Zähne blitzten zwischen den Lippen hindurch. Es war, als würde der Raum um ihn herum plötzlich dunkler werden und seine Farbe sich ins rötliche verwandeln. Ihr Grinsen wurde irrer. Sie beugte zu ihm hinunter. Er drehte sich bereitwillig weg, damit sie an seinem Hals knappern konnte. Als sie ihren Kopf wieder hob, hing Blut an ihren Lippen. Entsetzt starrte er sie an. Sie zeigte ihre blutverschmierten Zähnen und entblößte dabei ihre spitzen Eckzähne.
Wesley saß aufrecht in seinem Bett. Schweißtropfen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. Er atmete heftig ein und aus. Sein ganzer Körper zitterte. Hilflos ließ er seine Augen wandern, er erkannte es, das war sein Zuhause. Das war sein Bett. Und niemand lag neben ihm.

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New PostErstellt: 18.06.04, 19:23  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,

man das ist echt ein suuuuuuuuuuuuuuuuuper Teil.
Gefällt mir echt, ich bin gespannt wie es zwischen Wes und Faith weiter gehen wird und auch was zwischen Spike udn Lindsey laufen wird.
Also ich freu mich wenn du bald wieder zum tippen kommst.

Glg Nicki

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New PostErstellt: 20.06.04, 18:27  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

WOW! Toller Teil.
Wesley hat ja fürchterliche Albträume.
Bin ja gespannt was sich in der Realität zwischen den Beiden entwickelt.
Lindsey und Spike, das ist ja auch sehr undurchsichtig.
Hoffe du kannst bald weiterschreiben.
Die Story ist sehr spannend.
Lg. silverbird

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New PostErstellt: 20.06.04, 20:25  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Janine!

*wow* Ich kann mein beiden Vorgängerinnen nur zustimmen, der Teil ist hammermäßig gut.

Wesley hat wirklich schreckliche Aplträume und ich bin mal gespannt, ob es Auswirkungen auf sein Verhalten gegenüber Faith hat. Endlich scheint es wenigstens besser zwischen den beiden zu stehen und ich bin mal gespannt, wohin es letztendlich noch führen wird.

Lindsey scheint ja doch nicht so ganz uninteressiert zu sein. *zwinker* Aber was ist nun mit Spike? Er trauert ja immer noch Faith etwas nach, kann er wirklich los lassen? Was ist er noch alles bereit zutun um den Chip los zu werden?? Könnte es doch noch etwas zwischen den beiden werden??? Ich bin echt gespannt darauf, was du mit den beiden geplannt hast und ob es eine Chance zwischen den beiden geben wird.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

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Velence
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New PostErstellt: 27.06.04, 12:50  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey ihr Lieben. Wow zurück an euch, freut mich das es euch gefällt.

17: Let’s go get lost

Das Licht im Bad erlosch. Wesley zuckte bei dem Geräusch des Umgekippten des Lichtschalters zusammen und wandte sich unwillkürlich in die Richtung. Eine dunkle Gestalt bewegte sich auf ihn zu. Er hörte die nackten Füße auf dem Boden. Ängstlich gespannt hielt er den Atem an. Auch mit Brille, die neben ihm auf dem Nachtisch lag, wäre er nicht im Stande gewesen, etwas zu erkennen, das Mondlicht verschleierte mehr als es preisgab. Er rührte sich nicht. Langsam wurden die Konturen immer deutlicher. Eine Frau. Wesley erkannte sie erst, als sie zu ihm unter die Bettdecke rutschte.
Faith’ Füße stießen gegen seine. Scheu zog sie sie zurück und zog die Decke hoch, um ihre nackte Haut zu bedecken. Geschockt starrte er sie an. Sein Traum hielt ihn fest in seinen Krallen. Sie tätschelte unbeholfen seine Schulter. Sex war so viel einfacher.
„Alles in Ordnung? Du bist ganz blass. Schlecht geträumt, Wes?“ Ihre Stimme drang von weiter Ferne zu ihm durch. Verwirrt sah er ihr in die Augen, was Faith irritierte. Er konnte sie nicht weiter ansehen. „Ja. Nein.“, brachte er heraus.
„Du bist wirklich hier?“ Wesley klang ernsthaft überrascht.
„Ja.“, lachte sie. „Seh’ ich etwa aus wie ein Geist?“ Es amüsierte sie, wie verdutzt und süß er noch dazu aussah. Faith kniff ihm spielerisch in den Arm, doch er reagierte nicht. Er lachte nicht, nicht mal ein kleines Hochziehen seiner Mundwinkel. Behutsam legte sie ihre Hand auf seine. Sein Blick folgte ihrer Bewegung. „Wenn irgendetwas ist, du kannst mich aus den schönsten Träumen reißen, ich werde dich verteidigen!“, versprach sie. „Ich liege hier genau neben dir.“ Sie drückte ihn sanft auf die Matratze und legte sich neben ihn auf die Kissen. „Schlaf gut.“, flüsterte sie.
Wesley starrte leer in die Dunkelheit. Es war ihm unmöglich, die Augen zu schließen. Inzwischen sah er alles deutlich vor sich. Faith und er hatten mit einander geschlafen.
Es war alles viel zu schnell gegangen. Das war ein großer Fehler, schoss es ihm durch den Kopf. Es war krank! Nach allem, was vorgefallen war. Er sollte sie fürchten, sie hassen, sie vernichten, sie demütigen für das, was sie ihm gemacht hatte. Wahrscheinlich litt er unter dem Stockholm Syndrom. Ja, das musste es sein, anders konnte er es sich nicht erklären. Irgendwann tickt man nicht mehr richtig, wenn man sich zu viel und zu oft mit Übernatürlichen und –sinnlichen zu tun hat. Er musste verrückt sein.
Es war ein Fehler. Es fühlte sich an, als habe er von einer verbotenen Frucht genascht. Sie gehörte nicht ihm, sie gehörte niemandem. Er war ihr Wächter, sie seine Jägerin. Er hätte es nicht tun dürfen. Sein ganzes Leben lang wurde er gedrillt, ein Wächter zu sein, den Regeln zu gehorchen, dem Rat treu zu sein. Er hatte seine Bestimmung verloren, als er gefeuert wurde - aber es war sein eigenes Versagen, seine eigene Schuld. Bei Angel hatte er eine neue, andere gefunden, doch konnte er sich nie ganz davon lösen, kein Wächter mehr zu sein. Deshalb war es falsch. So falsch, als Wesley gesagt hatte, sie seien nur noch eine Frau und ein Mann.
Nein, es war wirklich unmöglich.
Zu schnell. Viel zu schnell.
Aber morgen früh ist Faith eh verschwunden, dachte er bedauernd und gleichzeitig hoffend, dass er falsch lag.
„Nicht denken, schlafen.“, sagte Faith leise. Da konnte Wesley endlich die Augen schließen. Nachdem er eingeschlafen war, drehte sie sich zu ihm. Sie lag auf der Seite. Ihre Lippen berührten seine Schulter zu einem zarten Kuss. Vorsichtig streckte sie ihren Arm aus und ließ ihn auf seinem Bauch ruhen. Müde schloss sie ihre Lider. Vielleicht war sie verliebt, vielleicht.

Lindsey blinzelte. Er lauschte in die Stille, sein Wecker gab keinen Ton von sich. Erst jetzt realisierte er, dass er auf dem Bauch lag. Seine linke Wange lag auf einem Arm, der nicht seiner war. Vor sich sah er weiße, makellose Haut. Er musste noch mal blinzeln, bis den dazugehörigen Körper erkannte. Das war Spikes Achselhöhle, in die er sich gekuschelt hatte. Aufgeregt schlug sein Herz plötzlich schneller. Hastig versuchte er sich umzudrehen.
„Aua.“, gab Spike von sich, als Lindsey ihm seinen Ellenbogen in die Seite stieß. Seufzend blieb der Anwalt auf dem Rücken liegen. „Ich wurde schon mal sanfter geweckt. Na wenigstens scheinst du schön geträumt zu haben.“, lachte der Vampir.
Lindsey zog die Stirn kraus, er verstand nicht, was es da zu lachen gab, bis er Spikes Blick folgte. Unter der Bettdecke zeichnete sich eine deutliche Beule bei ihm ab. Am liebsten wäre er ihm Erdboden versunken. Lindsey fluchte leise: „Oh nein!“ Dass ihm das jetzt ausgerechnet passieren musste und dabei erinnerte er sich nicht mal mehr daran, was oder besser gesagt von wem er geträumt hatte. „Das muss dir doch nicht peinlich sein.“, meinte Spike nur und richtete sich auf. Mit einer behänden Bewegung saß er auf Lindsey und beugte sich zu ihm hinunter. „Die Gelegenheit sollte nicht ungenutzt bleiben. Oder hast du was dagegen?“, fragte Spike frech. „Ein Wort und ich höre sofort auf.“ Er beugte sich weiter vor und platzierte seine Lippen auf Lins Brust. Unter Küssen wanderte er immer tiefer bis zum Bauchnabel, seine Hände strichen über Brust und Bauch. Erfreut vernahm Spike, dass das Herz des Anwalts schneller schlug, schließlich schaute er ihn herausfordernd an. Dieser erwiderte den Blick, zögerte, packte das Gesicht des Vampir mit beiden Händen und zog sich hoch, um ihn zu küssen. Atemlos zwischen zwei ungestümen Lippentreffen fragte er: „Warum... warum machst du das?“
Die Berührung der falschen Hand störte Spike für einen Moment. „Du hast doch noch Zeit, Lin. Und gibt es einen besseren Start in den Tag?!“ Er rieb mit seinem Hintern über Lindseys Erektion, während er ihn wieder in die Kissen drückte. „Aber-“ Er stöhnte leise. „Aber warum?“ “Vielleicht finde ich dich ja außergewöhnlich.”, meinte der Vampir grinsend. „Vielleicht tue ich dir ja auch nur den Gefallen, damit du mir einen Gefallen tust.“ Er rutschte weiter nach hinten auf die Beine des Mannes und hob dessen Shorts am Bündchen hoch. Die freie Hand hielt er zwischen Hose und Haut. „Du willst doch nicht, dass ich aufhöre?“ Er sah ihm in die Augen. Sein Spiel lief prima, der Anwalt fraß ihm aus der Hand. „Nein!“, sagte Lindsey fast etwas zu laut. „Nein.“ Erregt atmete er schnell ein und aus. „Aber was könnte ich für dich tun?“ Angebissen! Lin spielte gerne das kleine Frage-und-Antwort-Spiel von Spike mit. Der Vampir schob seine Hand an der Haut entlang. Er berührte das gekräuselte Haar und die weiche Haut des Glieds.
„Du könntest meinen Chip entfernen.“, sagte er.
„Das ist es?“, fauchte Lindsey. „Deshalb machst du den ganzen Scheiß hier? Stimmt’s!? Du hast das von Anfang an geplant.“ Er stieß den Blonden von sich, so dass dieser auf die freie Betthälfte neben ihm fiel. Wütend setzte er sich auf. Verdammt, sein Penis war so hart, dass es schon fast schmerzhaft war. Er ärgerte sich, dass er sich nicht zurückhalten konnte. „Du nutzt mich schon die ganze Zeit aus. Wie viel Geld hast du mir schon abgenommen? Ja, sag schon!“ Er hatte sich mit verhärteten Zügen zu Spike umgedreht. „Wie viel habe ich dir gegeben und wie viel hast du mir schon gestohlen? Du schläfst in meinem Bett. Kommst und gehst, wann du willst und geholfen hast du mir auch nicht!“
„Nun mal halb lang!“, protestierte Spike. „Angelus war hier! Ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt, nur du leider nicht, wenn man es genau nimmt!“ „Angelus!“, schnaubte Lindsey. „Das war ein billiger Trick mit Drogen. Das hätte ich auch gekonnt! Wenn du mir wirklich helfen willst, dann kill Angel – und du bist deinen Chip los!“
„Angel hier, Angel da! Als ob sich die Welt um ihn dreht! Ich werde gar nichts tun. Deine Rachsucht bringt dir überhaupt nichts. Glaubst du wirklich, du würdest dich besser fühlen, wenn er tot?“, blaffte der Vampir.
„Ja, verdammt.“, erwiderte Lindsey ebenso laut. „Was weißt du schon?“ Zornig stand er auf und rauschte ins Bad, um sich unter die Dusche zu stellen.
Damit war das ‚Gespräch’ beendet.

Am späten Vormittag weckte ihn die Sonne. Er ließ seine Augen geschlossen und kam langsam aus seiner Traumwelt in die Realität. Wesley atmete einmal tief durch. Seine rechte Hand fuhr tastend über die Matratze. Er seufzte enttäuscht und hob die Lider. Sie war tatsächlich nicht mehr da. Gut, was hatte er erwartet? Er kannte Faith.
Schlurfend spazierte er ins Bad. Ihre Schuhe standen nicht mehr da, nur ihre dreckige Jacke und ihr Shirt lagen noch an ihrem Platz, dort wo sie sie zurückgelassen hatte, nachdem sie gestern bei ihm geduscht hatte, sonst waren alle ihre anderen Kleidungsstücke verschwunden. Nur diesen beiden Dinge zeugten davon, dass sie wirklich hier gewesen war.
Wesley setzte sich auf die Toilette. Seine rechte Schulter schmerzte vom Axtschwingen letzte Nacht. Seine Finger strichen links und rechts über die Schläfen durch die Haare bis sie sich am Hinterkopf wieder trafen. Er saß wohl eine Weile dort und überlegte, bevor er sich die Zähne putzte. Es war wahrscheinlich besser so.
Als er sich frische Klamotten aus dem Schrank holte, stellte er fest, dass ein blaues Hemd fehlte. Sie musste es mitgenommen haben.
Der Tag verging ohne weiter erwähnenswerte Ereignisse. Wesley versuchte sein Beste, Faith aus dem Kopf zu verbannen, doch es gelang ihm nicht. Er verbrachte einige Zeit mit Motorradfahren, bis er schließlich seine Maschine vor dem Hyperion abstellte. Er war aufgeregt, was seine Jägerin sagen würde, als er durch die Eingangstür trat. Es herrschte reges Treiben. Charles säuberte ein Schwert, Cordelia machte tippend am Computer einen fleißigen Eindruck, während Angel in seinem Büro irgendwelche Unterlagen durchblätterte. Wesley ging zu ihm und fragte beiläufig, ob er Faith schon gesehen hätte, worauf der Vampir verneinte und meinte, sie würde sicher noch schlafen, er wolle ihr den Schlaf nach dem Kampf gönnen. Der ehemalige Wächter zögerte, ob er Angel erzählen sollte, dass sie bei ihm übernachtet hatte. „Ich werde mal hochgehen und nach ihr sehen.“, erklärte er am Rande. „Ich muss ihr noch etwas sagen.“
Doch auf ihrem Zimmer fehlte jede Spur von ihr. Da entschied sich Wesley Angel zumindest einen Teil zu beichten. Der Vampir hörte ihm geduldig zu und dachte sich den Rest. Er war verwundert, dass die beiden sich so nahe gekommen waren, dass sie einander überhaupt so nahe kommen konnten. Angel machte sich allerdings keine Sorgen, Faith würde bestimmt wiederkommen, dafür hatte er ein Gespür. Die Jägerin hatte sich in den letzten Tagen so gut eingelebt, als dass sie das Gewonnene nicht so einfach aufgeben würde. Sie hatte hier ihren Platz gefunden, da war er sich sicher. „Mein Gott, ich bin ein Idiot!“, sagte Wesley, dessen Stimmung auf den Nullpunkt zu steuerte. „Der Rat lag absolut richtig, als sie mich gefeuert haben! Wundert mich, dass sie mich nicht gleich geköpft haben! Ich hatte zwei Jägerinnen und ich habe bei beiden versagt. Hätte ich anders gehandelt, dann... Wer weiß, was dann aus Faith geworden wäre?! Es ist alles meine Schuld.“ Er schlug die Hände vors Gesicht.

„Scheiße!“, hörte Spike aus der Küche. Schläfrig richtete er sich im Bett auf, doch das Fluchen war noch längst nicht beendet, es folgten noch eine Reihe von Schimpfwörtern, so dass er sich genötigt fühlte, nachzusehen, was los war. Rasch streifte er sein schwarzes T-Shirt über und ging der Stimme nach. Zum Glück war es draußen schon dunkel, sonst hätte er sich bei dem großen Küchenfenster nicht aus dem Schlafzimmer gewagt.
Der Anwalt hockte auf dem Boden und hielt seine gesunde Hand mit der Handprothese. Er hatte einen tiefen Schnitt in einem seiner Finger, aus dem es heftig blutete. Spike sah das Küchenmesser mit der roten Flüssigkeit und das Fleisch auf dem Schneidebrett und zählte eins und eins zusammen. Lindsey hatte versucht, dass Fleischstück mit Druck und Bewegung seiner Plastikhand zu schneiden, während er es mit der anderen festhielt. Nun saß er verzweifelt, den Tränen nah auf dem Boden und betrachtete die pochende Wunde. Der Vampir rutschte zu ihm auf die Knie und griff sich sein Handgelenk. „Alles in Ordnung? Lass mal sehen.“ Es klang ehrlich besorgt. „Nein verdammt.“, patzte Lindsey und die ersten salzigen Tränen kullerten über seine Wange. Er hasste das verdammte Kunststoffding, das war nicht seins, er hasste sein Leben mit diesem Ding, hasste Angel dafür, wie er jetzt leben musste, hasste ihn jeden Tag mehr. Sein Alltag war völlig auf den Kopf gestellt, er konnte die wenigsten Sachen allein machen und dann erst die Blicke von Fremden und....
„Ist nicht so schlimm,“, erwiderte Spike. „Ist nur eine Fleischwunde.“ Aus einem Instinkt heraus nahm er den Finger in den Mund und leckte das Blut ab, nein, er saugte unbeherrscht daran. Sein Dämon gierte nach frischem Blut. Am liebsten hätte er Lin den Hals aufgeritzt. Gebannt starrte er auf die pumpende Ader, immer noch mit dem Finger zwischen den Lippen. Jetzt und hier. Ein toter Anwalt auf dem Küchenboden. Er schluckte einmal hart.
„Lass das.“, zischte Lindsey und entzog ihm seinen Finger. Die verzweifelten Tränen waren versiegt und seinem Zorn gewichen. Die Wunde blutete nicht mehr. Das erhitzte Fett spritzte über den Rand der Pfanne hinaus. Schweigend erhob sich Spike und schob die Pfanne von der heißen Platte. Er reichte dem anderen Mann die Hand, doch dieser lehnte sie ab und rappelte sich allein hoch. Der Vampir nahm das Messer und zerkleinerte den Rest des Fleisches. „Ich kann das allein!“, fauchte Lindsey. Spike biss sich auf die Lippe, ersparte sich seinen Kommentar und verließ den Raum.
Nachdem er komplett angezogen war, wollte er um die Häuser ziehen. Er öffnete die Tür. „Und wenn du wieder kommst -“, hörte er Lin sagen. „- schlaf bitte auf dem Sofa.“

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silverbird
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New PostErstellt: 27.06.04, 17:23  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Vel!

Doch kein Traum, der Wesley plagte. Das hätte ich nicht gedacht.
Ich hoffe sehr für ihn und Faith, er vermasselt es aus lauter Selbstmitleid nicht, denn obwohl er es nicht zugibt fehlt sie ihm.
Faith hat sich in ihn verliebt, obwohl er das noch nicht weiss.
Aber einfältig wie er nun mal ist, wird er es auch nicht mitkriegen, ausser es stößt ihn einer mit der Nase drauf.
Lin und Spike. Auch so ein "nicht" Pärchen, oder noch nicht, wer weiss das schon? (ausser dir natürlich*gg*)
Bin ja gespannt ob die Beiden letztendlich zusammenkommen, obwohl ich mir das kaum vorstellen kann. Aber zumindest hat Linsey Spike sein Sofa angeboten.*g*
Sehr spannender Teil. Ich freu mich auf den Nächsten.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 02.07.04, 10:50  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Janine!


Ich hoffe auch, dass Wesley nicht alles kaputt macht. Man kann deutlich merken, dass Faith im fehlt, erst greift er neben sich und dann sucht er sie im Hyperion und macht sie Sorgen um sie. *wow* Großes Kompliment an dich, ich hätte auch nicht damit gerechnet, dass es kein Traum ist und ich hoffe sehe, dass es für die beiden nicht zum Alptraum wird.

Spike und Lindsey. Mmm, ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich kann verstehen, dass Lin gekränkt ist, immerhin denkt er, dass Spike alles nur getan hat um seinen Chip los zu werden. Allerdings anderseits, warum bittet er trotzdem Spike noch sein Sofa an, hofft er vielleicht doch, das Spike etwas für ihn epfinden könnte??? Und Spike: Er hätte einfach gehen können, nachdem Lindsey ihm klar gemacht hat, was er über ihn denkt. Sicher Spike hat umsonst Blut und einen Platz zum Schlafen, er ist aber auch der Typ, der schnell gekränkt ist, anderseits gibt er nicht so schnell auf. Wobei sich mir die Frage stellt, ob er wirklich nur den Chip los werden möchte oder er doch nicht zu abgeneigt von Lindesy ist?? Immerhin wollte er sich um Lindsey kümmern als der sich verletzt hatte, ist es nur eigennutzt oder sorgt er sich wirklich um den Anwalt?? Fragen über Fragen, die du hoffentlich bald klären wirst. Freue mich schon sehr auf den nächsten Part.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

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Velence
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New PostErstellt: 04.07.04, 16:41  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Silver, hi Mel, ich weiß, es hat länger gedauert und ich bin selbst verwirrt, wohin dies alles führt. Aber jetzt weiß ich es.... *g

18: Nach Mitternacht

Er machte das Licht an. Seine Wohnung erschien trostloser als sonst. Geschirr stand zum Abwaschen bereit in der Spüle, das von heute morgen befand sich noch auf dem Tisch, Wäsche, die gewaschen werden musste, stapelte sich und sein Schreibtisch sah auch nicht besser aus. Es war nicht die Unordnung, das Chaos, dass herrschte, sondern die Jacke und das Shirt neben der Badzimmertür.
Langsamen Schrittes ging Wesley hinüber und nahm das Baumwollehirt in die Hand. Er roch daran, sog ganz ihren Duft ein und drückte es an die Wange. Seit zwei Tagen war sie nun verschwunden. Angel war immer noch optimistisch, dass sie bald zurückkommen würde. Wesley war sich da nicht so sicher. Vielleicht hatte Faith sich einen neuen Typen gesucht, um die zarten Bande, die sich zwischen ihnen gebildet hatten, gleich kaputt zu machen. Wer weiß, ob es überhaupt gut war, dass sie einander so nah gekommen waren. Vielleicht würden wir aneinander zerbrechen, dachte er weiter. Aber warum muss sie es mit Füßen treten, was da ist - oder war? Sang- und klanglos verschwinden? Warum so?
Der Traum war eine Warnung. Er hätte die Finger von ihr lassen sollen, doch nun war es zu spät, er hatte sie sich bereits verbrannt und das tat verdammt weh.
Mit Bitterkeit ließ er das Stück Stoff fallen und drehte sich weg. Er hatte noch eine Weinflasche. Mit dieser setzte er sich an den Tisch und blätterte seine Unterlagen durch. Er wollte noch etwas für den aktuellen Fall recherchieren und sich gleichzeitig ablenken. Der Wein würde sein Übriges tun. Aber enttäuschte machte sich in ihm breit, ohne dass er sich dagegen wehren konnte. Mühsam nahm sich Wesley zusammen, setzte sich gerade hin und beschloss mit fester Miene, sich auf seine alte Professionalität und britisch-angeborene Ruhe zu besinnen. Die Akte Faith schloss er, wenn auch nicht ganz. Irgendwann spät in der Nacht, als ihm die Augen über den verschiedenen Papierstapeln zufielen, raffte er sich schwerfällig auf und ging ins Bett.

Angel saß vor dem Fernseher. Eigentlich interessierte ihn der Film nicht so sehr, er schaute ihn lediglich nebenbei, während er wartete. Vorhin war er in Faith’ Zimmer gewesen. Er fragte sich, wo sie war. Sie kannte niemanden außer seinen Leuten in LA. Und wenn sie mit einem Mann unterwegs war, dann höchstens für eine Nacht, länger hielt sie eine Sexbekanntschaft nicht aus. Irgendetwas stimmte da nicht. Der Vampir hatte daran gedacht, in Sunnydale anzurufen, doch er wollte nicht unnötig Staub aufwirbeln. Stattdessen hatte er mit Kate telefoniert und nur Andeutungen von sich gegeben, um Faith nicht zu verraten. Immerhin war sie eine gesuchte Mörderin.
Angel lauschte, aber alles im Hotel war ruhig. Straßenlärm in der Ferne und natürlich die Geräusche aus dem Fernseher. Ohne ein Wort war die Jägerin jetzt seit zwei Tagen weg. Er war besorgt, auch wenn er es niemanden gezeigt hatte, am wenigsten Wesley, der ziemlich aufgekratzt war. Die letzten Tage war Wesley aufgebracht, wütend, sogar kämpferisch und dann selbstmitleidig. Er fand es gut, dass sie ihn dazu brachte, aus sich herauszugehen, wenn auch nicht immer auf dem positivsten Weg. Gegensätze ziehen sich an, hatte er einmal in Gedanken schulterzuckend zu sich selbst gesagt, als er die beiden zusammen gesehen hatte. Die beiden waren wirklich extrem unterschiedlich. Auch wenn sein Freund ihm nicht alles erzählt hatte, ahnte er doch was in ihm vorging. Als Angel Wesley fragte, wie es ihm gehe, antwortete er mit meinem lakonischen Gut.
Faith wird wiederkommen! Er schaltete das Gerät aus.

In einer anderen Wohnung in LA lief ebenfalls spät der Fernseher. Lindsey war schon fast auf dem Sofa eingedöst, als die Tür aufging und der blonde Vampir hereingestolpert kam. Spike benahm sich sofort und tapste auf leisen Sohlen über den Teppich. Der Anwalt tat so, als würde er den Film aufmerksam verfolgen und hielt seinen Blick starr auf den Bildschirm. „Gut, du bist wach.“, flüsterte Spike und stellte sich vor den niedrigen Coachtisch. „Psst.“, zischte Lindsey ohne aufzublicken mit einem Finger auf den Lippen und setzte eine falsche, verärgerte Miene auf.
„Ich habe dir was mitgebracht.“, sagte der Vampir immer noch im leisen Ton. Er hielt eine Flasche am Hals in die Höhe. Keine Reaktion, also stellte er sie auf den Tisch und setzte sich in den Sessel. Neugierig warf der andere dann doch einen Blick auf das Mitbringsel. Skeptisch fragend sah Lindsey ihm in die Augen. „Ich schwöre bei der Narbe meiner Augenbraue, die habe ich nicht von deinem Geld bezahlt“, beteuerte der Blonde mit hochgehobenen Händen. Eine Flasche Bourbon. Eine Moment flackerte die Frage in ihm auf, wie Spike sie besorgt hatte, aber das war schließlich nicht sein Problem. Langsam entspannte er sich.
„Warum hast du gesagt, ich könne auf der Coach schlafen? Du hättest mich einfach rauswerfen können.“, hakte Spike nach. „Erstens habe ich gesagt, du SOLLST dort schlafen. Und zweitens hätte ich es nicht verhindern können, dass du reinkommst!“, ging Lindsey gleich in Abwehrhaltung und betrachtete die Whiskeyflasche. Der Vampir entging es nicht, aber er gab sich damit zufrieden, stattdessen sagte er: „Wie wäre es mit einem Gute-Nacht-Trunk?“ Ohne auf die Antwort zu warten, marschierte er los, um Gläser zu holen.
Mit zweien in der Hand kam er zurück. Spike bemerkte, wie verkrampft Lindsey auf dem Sofa hockte. Er stellte die Gläser und trat von hinten ans Sofa. Seine Händen packten Lindseys Schulter und er fühlte, wie dieser kurz zuckte. „Bleib ruhig.“, meinte der Vampir. „Dies hat nicht mit dem Chip zu tun. Vergiss das alles einfach mal. Okay!?“ Er massierte die verspannten Muskeln, die es bitter nötig hatten, was er ihm auch sagte. Der Anwalt atmete tief durch die Nase ein und aus und ließ es mit sich geschehen.
Spike setzte sich wieder in den Sessel und füllte ihre Gläser. Er hob seines zum Prost und schwenkte es gegen Lindseys, der ebenfalls zugegriffen hatte. „Auf...“, sagte der Blonde, doch ihm fiel nichts ein. „Auf Whiskey?“, schlug Lindsey vor. Der andere schüttelte ablehnend den Kopf. Zu billig. Stirnrunzelnd überlegte der Vampir eine Weile. Lindsey wurde ungeduldig, schließlich wollte er endlich trinken, aber dies hier so etwas wie eine Entschuldigung oder viel das Rauchen einer Friedenspfeife, nein, das Trinken eines ‚Friedenswhiskeys’ war. „Ich hab’s.“ Das Gesicht von Spike strahlte. Er grinste und hob erneut das Glas zum Anstoß an. „Auf unsere Begegnung.“ Die Gläser stießen zusammen und die Flüssigkeit wurde in einem Zug runtergespült. Lindsey stellte das Glas weg und überlegte, ob Spike das sarkastisch gemeint hatte. Aufschlussreiche Definition ihrer Beziehung, oder was auch immer. Er stand auf und sagte ihm Gehen: „Ich glaube, ich habe etwas, was dich interessieren könnte.“ Er öffnete seinen Aktenkoffer und kam mit Papieren wieder zum Sofa zurück. Lindsey drückte sie Spike in die Hand. „Was ist das?“, fragte dieser ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen. „Lies.“

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Velence
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New PostErstellt: 08.07.04, 12:09  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

19: Fluchthelfer

Spike las die ersten Zeilen. „Ein Polizeibericht? Was soll ich damit?“, hakte er Lindsey anschauend nach, doch dieser bedeutete ihm nur mit einem Nicken, weiterzulesen. Die Lippen des Vampirs bewegten sich, während er murmelnd Worte von sich gab. Seine Stirn legte sich in Falten, je weiter er kam. „...gesuchte ... in Seitengasse eingekesselt... forderten Verstärkung... Kampf mit ihr... Schuss in der Oberschenkel außer Gefecht....“ Das genügte ihm schon. Spike sah den Anwalt entsetzt an. „Du meinst, das ist Faith? Die Jägerin?“, stellte er schockiert fest. „Nach der Beschreibung ist sie ist, allerdings wissen die das nicht. Sie haben sie durch die Beschreibung des Augenzeugen erkannt.“, bestätigte Lindsey.
„Ich muss sofort zu diesem Krankenhaus.“ Spike sprang auf und schaute noch mal auf den Zettel. „Wo das ist?“ Lindsey versuchte ihm den Weg zu erklären, doch er war viel zu aufgeregt. „Halt warte, nach der großen Kreuzung muss ich links abbiegen“, fragte er, während er vor dem Coachtisch auf- und abtigerte. „Nein, rechts. Du-“ Der Vampir schnitt ihm das Wort ab. „Rechts. Okay.“ Er fasste sich an die Stirn, als könne er es sich dadurch besser merken. Er stieß ein verärgertes Grollen aus. „Bloody Hell!“, fluchte Spike. Mit einer plötzlichen Bewegung drehte er sich zu dem Mann auf dem Sofa. „Du musst fahren.“

Die beiden schlichen durch die hellerleuchteten Gänge des Hospitals. Überall huschten Nachtschwestern an ihnen vorbei, doch sie blieben unbemerkt. „So finden wir sie nie.“, flüsterte Spike unruhig. Er zeigte zur Anmeldung. „Dort werden sie wissen, wo Faith ist.“ „Du willst sie doch nicht etwas fragen?!“, gab Lindsey zurück und fragte sich gleichzeitig, was er hier überhaupt mache, trotzdem folgte er ihm leise. Der Vampir hatte seinen Aufmerksamkeit voll auf den Tresen gerichtet und wartete noch auf einen günstigen Moment, da keine Krankenschwester mehr dort war. Da können wir lange warten, dachte Lindsey genervt. Er ging ein Stück weiter und ließ seinen Blick durch einen anderen Flur wanderten. „Sieh mal da.“, flüsterte er dem Blonden zu. „Jetzt nicht, Lin!“, kam streng die Antwort. „Spike!“, zischte Lindsey zurück und zog ihm am Ärmel. „Was?“ „Da, der Polizist. Das muss Faith’ Zimmer sein.”
Vampir und Anwalt stahlen sich von der anderen Seite des Ganges an den uniformierten Mann heran, da dieser von dort aus praktisch an der Ecke stand, so dass sie sich anschleichen konnten, ohne frühzeitig gesehen zu werden. Spike ging voran und verpasste dem Polizisten einen kräftigen Fausthieb. Der Mann sackte fast sofort zusammen, der Schlag kam so plötzlich, dass sie überhaupt nicht reagieren konnte. Der Vampir schleifte ihn ins Zimmer, Lindsey folgte und schloss die Tür hinter ihnen.
„Faith!“, rief er und eilte zu ihrem Bett. „Faith.“, wiederholte er, diesmal etwas sanfter. Spike strich vorsichtig mit seiner Hand über ihre Wange, während Lindsey dastand, die Szene beobachtete und erneut dachte, was er hier zur Hölle mache. Er hatte noch nie einem Mandanten zur Flucht verholfen, so was regelte er über einen Freispruch vor Gericht. Die Drecksarbeit konnten andere machen. Und wieso half er Spike, die Jägerin wiederzusehen? Das war... das war absurd.
„Faith, wach auf, Liebes. Ich bin’s, Spike. Wir sind hier, um dich hier rauszuholen.“, sagte der Vampir fast zärtlich. Er blickte kurz zu Lindsey rüber und griff dann nach ihrer Hand, mit der sie mit Handschellen ans Bettgestell gefesselt war. Er eilte zu dem Polizisten und suchte ihn nach dem Schüssel ab, dann befreite er sie. „Faith. Komm schon, aufwachen!“ Spike versetzte ihr einen leichten Schlag auf die Wange, da endlich schlug sie die Augen auf. Im ersten Moment war sie von dem grellen Licht geblendet und schloss sie sofort wieder. Sie musste ein paar Mal blinzeln. „Wo bin ich?“ Faith hustete. Ihr Hals war furchtbar trocken. Der Blonde reichte ihr das Wasserglas, das auf dem Nachttisch stand. „Im Krankenhaus.“, kommentierte Spike und lüftete ihre Decke, womit gleichzeitig die Bandage um ihren rechten Oberschenkel freilegte. „Wir müssen uns beeilen.“
Die Jägerin richtete sich auf und entdeckte zu ihrer Überraschung Lindsey McDonald am Bettende. Sie zog die Augenbrauen hoch und warf ihm einen irritierten Blick zu, den er schüchtern erwiderte und dann zu Spike sah. Der Blonde klappte das Metallgestell ein, an dem Faith zuvor gekettet war, damit sie vom Bett rutschen konnte. Der Vampir hielt ihr seinen Arm zur Hilfe kommend entgegen, den sie dankbar annahm.
„Ich verschwinde.“, meinte Lindsey. „Mir wird das langsam zu heiß.“ Wegen dieser Sache wollte er seine Anwaltslizenz verlieren, außerdem war er hier überflüssig. Spike nickte verstehend und konzentrierte sich auf Faith. Die stand da, das Gewicht auf ihr linkes Bein verlagert, mit ihren Finger strich sie sich das Haar nach hinten, während sie Lindsey hinterher blickte. „Was war das?“ „Was war was?“, entgegnete Spike. „Na McDonald. Dieser Anwalt.“ „Was soll mit ihm sein?“, fragte er beiläufig. „Ich weiß nicht, er hat nur so komisch gekuckt.“, antwortete Faith. „Hä? Was meinst?“ Er sah ihr verwundert in die Augen. „Da ist was zwischen euch!“, erkannte Faith.
„Red nicht so einen Mist!“, erwiderte der Vampir und sah sich suchend im Zimmer um. „Wo sind deine Sachen?“ „Da läuft was!“, setzte sie mit voller Überzeugung nach. „Nein!“, fauchte Spike. „Und nun komm endlich.“ Er konnte keine Kleidung finden, also gab er ihr kurzerhand seinen Ledermantel, damit sie nicht in diesem kurzen Krankenhaushemdchen umherlaufen musste. Faith schlüpfte hinein und humpelte an seiner Seite voran. „Ich wusste es. Ich wusste es.“, murmelte sie. „Igitt, du hast ihn geküsst. Oder er dich? Argh, verdammt, ich werde das Bild nicht mehr los!“
„Als ob du noch nie eine-“ „Nein, hab ich auch nie!“, würgte sie ihn scharf ab. Er verdrehte die Augen und seufzte. Faith hielt sich ihren Oberschenkel und kam nur langsam voran. Sie sah sein Schweigen als Bestätigung für ihren Verdacht und schüttelte sich angewidert. Zwei Kerle zusammen. Nee.
Kurzentschlossen packte der Vampir sie und trug sie auf seinen Armen den Flur hinunter. Es war schon fast ein Wunder, dass sie bisher nicht gesehen worden waren. Sie nahmen den Fahrstuhl nach unten und verließen unauffällig das Gebäude. „Mist!“, sagte Spike plötzlich, als ihm wieder einfiel, dass sie mit Lindseys Wagen hergekommen war, der nun natürlich nicht mehr auf dem Parkplatz stand. Überlegend sah er sich um. „Gehen wir halt zu Fuß!“, murmelte er aufgebend. „Wenn uns jetzt noch keiner verfolgt, sind wir sicher.“ Er drehte sich zu Faith, um die ihm einige Schritte hinterherhinkte. „Geht halt nicht schneller.“, meinte sie schulterzuckend. Der Vampir kam ihr entgegen und stützte sie. „Lass uns irgendwo hingehen. Ich will nur schnell weg. Ich hasse Krankenhäuser!“, erklärte die Jägerin.

Faith schob Spike den Becher mit Strohhalm hin. Er lehnte ihr Angebot kopfschüttelnd ab. Dank ihrer Verletzung waren sie nicht sehr weit gekommen und ihr Hunger veranlasste sie zu einem Stop bei einer Filiale einer Burgerkette. Von dem wenigen Geld, das der Vampir noch in seiner Tasche hatte, spendierte er ihr eine Coke und ein kleine Tüte Pommes.
„Ich kann nicht in den Knast.“, nuschelte sie, während sie ein paar Pommes verspeiste. „Ich werde darin verrückt. Ich kann das nicht, absolut nicht!“ Spike, der ihr am Tisch gegenüber saß, glaubte ihr jedes Wort und stellte sich vor, wie Faith wie ein Tier im Zirkus in ihrer Zelle hin- und herlaufen würde, total unruhig und aufgekratzt. Sie war wie ein Hund, der seinen täglichen Auslauf brauchte, sonst würde sie eingehen. „Das wirst du nicht!“, erwiderte Spike optimistisch, schaute ihr in die Augen und berührte ihre Hand. „Ich habe dich befreit. Sonst säßen wir nicht hier.“ „Du bist mein Held.“, schmunzelte sie. „Wieso sind Angel und die anderen nicht gekommen?“, kam Faith ins Grübeln und das kurze Lächeln war sofort wieder verschwunden. Man konnte die Enttäuschung auf ihrem Gesicht ablesen. „Ich habe es praktisch auch eben erst erfahren. Lin hat mir den Polizeibericht gegeben. Vielleicht haben sie keine Ahnung, was passiert ist.“, spekulierte der Vampir schulterzuckend.
„Lin?“, fragte die Jägerin nach und zog die linke Augenbraue hoch. „Warum sollte ausgerechnet der dir helfen? Außer du-“ Spike verdrehte die Augen. „Warum sollte er dir helfen, mir zu helfen? Ich verstehe nicht, was du an ihm findest. Ich kann ihn nicht leiden. Schmieriger Anwalt.“ Faith machte einen angewiderten Gesichtsausdruck.
„Wenn er mir so ‚wohlgesonnen’ ist, warum habe ich den verdammten Chip immer noch?“ Allmählich begann es ihn zu nerven. „Du hast ihn noch?“, stellte Faith überrascht fest. „Und wo wir schon beim Thema sind: Was läuft eigentlich zwischen dir und Wesley?“, gab Spike wütend zurück und beugte sich über den Tisch zu ihr vor. „Nichts, was dich etwas angehen würde!“, erklärte Faith. „Ich wusste es, ich wusste es.“, äffte er sie nach. „Und wenn schon!“, patzte die Jägerin.
„Wir wären so ein prima Gespann gewesen. Du und ich. Wir sind perfekt.“ Er sah sie fast bettelnd an. „Ich würde alles für dich stehen und liegen lassen und sonst wohin gehen.“ Er sah ihr direkt in ihren schönen Augen, ohne zu blinzeln. Ja, es war ihm ernst. Er würde es wirklich tun.
„Aber du liebst mich nicht, oder?“, fragte Faith mit einem plötzlichen Ernst.
„Nein.“ Spike lehnte sich zurück und kramte in seinen Taschen. „Gibt du mir meine Zigaretten?“ Sie reichte sie ihm, woraufhin er sich eine anzündete. Resigniert rutschte er tiefer in die Bankpolsterung. Er wusste entgültig, dass er keine Chance hatte.
„Vielleicht suche ich aber gerade das....“ Es war fast ein Flüstern.
Dann Schweigen.

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 08.07.04, 14:48  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Janine!

Zwei klasse Teile hast du da geschrieben meine Süße. Eine kleine Kritik habe ich hier mal *zwinker* und zwar müsste doch Spikes Chip anspringen, als er den Ploizisten schlägt, immerhin fügt er ihm Schmerzen zu. Bei Faith sehe mal drüber hinweg, da er sie nicht verletzen wollte, sondern nur wecken, weshalb der Chip dann auch nicht anspringen würde.

Also bedeutet das nun, es gibt kein Faith Spike mehr, zumindest scheint es Spike nun eingesehen zu haben und er liebt sie ja offensichtlich auch nicht, zumindest nach seiner Aussage zu urteilen.

Das Lindsey Spike hilft, um Faith letztendlich zu helfen, ist zwar etwas komisch, aber vielleicht möchte er auch Gewissheit. Ich denke eher, das er gegangen ist, weil er nicht länger ertragen konnte das Spike so fürsorglich mit der Jägerin umgeht. Aber was ist nun mit Spike?? Benutzt er den Anwalt wirklich nur um seine Ziele zu verwirklichen oder ist da vielleicht doch mehr??

Wesley versinkt mal wieder in Selbstmitleid, er kann es einfach nicht lassen alles schwarz zu sehen. Ob Faith ihn vielleicht doch seine Bedenken nehmen kann?? Immerhin scheint Faith viel für ihn zu empfinden, wenn nicht sie es schaffen kann Wesley aus seinen trüben Gedanken zu holen, wer dann??

Mal sehen, was du nun mit Lindsey und Spike genau vor hast. Und was wird nun aus Wesley Faith?? Schreib bitte bald weiter meine Süße.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 08.07.04, 16:28  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Velence!

Toll, 2 Teile.
Wesley ist verständlicher Weise deprimiert. Wer käme auch auf die Idee, dass Faith im Krankenhaus liegt?
Und was hat Lin dazu bewogen Spike darüber Bescheid zu geben?
Wird sich etwas zwischen Spike und Lindsey entwickeln, oder wird doch Faith und Spike die Stadt verlassen?
Wohin führt das Ganze zwischen Wesley und Faith? Falls es überhaupt irgendwo hin führt.
Jede Menge Fragen die ich da an dich habe.
Also schön fleissig weitertippseln.*g*
Bis bald und
liebe Grüße,silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 13.07.04, 17:21  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Uh, der letzte Teil, ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen. Danke an alle meine lieben Feedbackschreiber Silver, Mel, Nicki und den anderen Lesern....

20: Fortsetzung folgt...

„Das steht dir nicht.“
„Was?“, fragte Lindsey überrascht und ließ sein gefülltes Glas auf seinen Oberschenkel sinken. Es brannte kein Licht, aber der Blonde war durch das nächtliche Licht der Stadt gut zu erkennen, während er, Lindsey im Halbschatten der Gardine hockte. „Was machst du hier? Und wo ist Faith?“ Er musterte seinen Dauergast, der soeben heimgekehrt war und nun im Türrahmen stand. Der Vampir schloss die Tür und lehnte sich in seiner lockeren Art dagegen. Für den Moment sah er traurig aus, bevor er sich wieder fing. „Erinnerst du dich an unser Wetttrinken? Und an den nächsten Morgen? Du sahst ziemlich aufgequollen aus.“, meinte Spike frech und verzog dabei das Gesicht.
„Und das erzählst du mir jetzt?! Willst du mir etwa sagen, ich solle aufhören, zu trinken? Ich muss mir von einem seelenlosen Vampir nichts sagen lassen!“, erwiderte Lindsey barsch und führte das Glas demonstrativ an seine Lippen, um einen großen Schluck davon zu nehmen. Spike beobachtete, wie sich der Adamsapfel beim Trinken bewegten und schlurfte kommentarlos zum Sofa hinüber, da Lindsey, mit den Beinen über die eine Seite, auf dem Sessel saß oder vielmehr hing. Dort legte er seinen Ledermantel ab. „Wieso bist du überhaupt noch hier?“, wollte Lindsey wissen und stellte das leere Glas auf den Tisch. Seine Müdigkeit war ihm deutlich anzusehen. „Vielleicht solltest du besser schlafen gehen.“ Spike streckte sich. Mit den Füssen trat er seine Schuhe los und zog die Beine zu sich auf die Coach, um sich in den Schneidersitz zu setzen. „Dein lästiger Wecker meldet sich bald wieder.“
„Willst du mich belehren? Was soll das? Du weichst mir aus!“, erklärte Lindsey und befüllte trotzig sein Glas neu.
„Ich weiß.“ Spike gab sich ungerührt. Er legte sich aufgestreckt hin und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. „Komm schon. Die Sonne geht fast auf und mir reicht es für heute Nacht wirklich.“ „Nein, verdammt, du schuldest mir ein paar Antworten.“ Lindsey saß aufrecht im Sessel, was etwas komisch wegen der über der Seitenlehne baumelnden Beine aussah. Er rutschte herum, fand aber keine gute Position und stand schließlich auf. Aufgebracht stand er im Raum, ohne richtig zu wissen, was er tun sollte. Allein sein Gesicht zeigte seine Wut. Der Mond ließ es totenblass erscheinen.
„Hast du auf mich gewartet?“
Die Frage brachte Lindsey aus dem Konzept. Er könnte Spike in der Luft zerreißen, wenn er wollte. Vor Gericht fraß ihm die Jury aus der Hand und die Zeugen waren Butter in seinen Händen.
„Ja und nein.“, sagte er ehrlich. „Ich habe nicht erwartet, dass du wiederkommst.“ Er verstummte. Schließlich ließ er sich seufzend wieder auf den Sessel fallen. „Also, was treibt dich her?“ Er wollte diese Unterhaltung beherrschen. „Höchstens eine Stunde noch, bis die Sonne aufgeht.“, kam es lakonisch von den Vampir. „Und was bedeutet das?“, hakte der Anwalt in genervtem Ton nach.
„Ich hätte es nicht mehr nach Sunnydale geschafft.“ Grummelnd setzte sich Spike auf. Er würde erst Schlaf bekommen, wenn Lindsey seine Antworten hatte. Mit dem Blick zum Boden, stützte er sich auf seine Hände, die Ellenbogen auf die Knie. „Und der Chip?“, erwiderte der andere erstaunt und blinzelte zu ihm rüber. Spike hob die vernarbte Augenbraue und sah kurz zu Lindsey. Er machte eine abwinkende Handbewegung. „Hab mich schon an das Ding gewöhnt.“
„Dann verschwindest du morgen Nacht?“ Das war eigentlich überflüssig. Der Vampir nickte bestätigend. „Und was ist mit Faith?“, wollte Lindsey weiter wissen. Inzwischen war er sehr neugierig, was zwischen der Jägerin und dem Vampir vorgefallen war.
„Sie hat ihren eigenen Kopf – was ich an ihr schätze. Sie weiß, was sie will. Und ich bin es nicht.“ Der Vampir lehnt sich zurück. „Faith hat ihren Platz gefunden.“
„Bei Angel Investigations.“, führte Lindsey fort. „Yap. Und wo wir schon dabei sind: Wieso hast du mir geholfen, sie zu befreien?“ Spike schaute ihn an, er konnte ihn gut erkennen, denn inzwischen hatte die Dämmerung eingesetzt. Licht fiel durch die Gardinen. „Das gleiche könnte ich dich fragen.“, behauptete der Mann im Sessel. „Du hast mir auch geholfen. Ich würde sagen, wir sind quitt.“ Zum Beweis hielt Lindsey seine Hand mit dem Pflaster an seinem Finger hoch.
Spike lachte. „Ich hätte lieber etwas ganz anderes gemacht.“ Lindsey fiel in sein Lachen ein. Das Lachen wurde immer lauter, beide konnten sich kaum halten. Lindsey musste sich ordentlich hinsetzen, da er ins Prusten gekommen war. In einem Hustenanfall beugte er sich vor und hielt die Faust vor den Mund. Spike rückte auf dem Sofa vor und klopfte ihm helfend auf den Rücken. Nachdem er sich beruhigt hatte, atmete er erst mal kräftig ein und aus. „Das steht dir viel besser.“ Lindsey verzog fragend das Gesicht. „Das Lachen.“, schmunzelte der Blonde.
„Hast wohl recht.“, sagte er immer noch belustigt. „Ich habe immer recht.“, nickte Spike.
„Und du willst morgen wirklich gehen?“ Lindsey war plötzlich wieder ernst. „Ja, ich habe genug. Los Angeles, das ist Angels Revier und du kennst sein Revierverhalten. Außerdem bin ich wegen dem Chip gekommen. Tja, den werde ich wohl nicht so schnell los, aber damit habe ich mich abgefunden. Wenn ich Glück habe, macht das Ding vor mir schlapp, sogar sehr wahrscheinlich. “
„Okay.“ Das war alles, was Lindsey sagen konnte. Er bewegte seinen Kopf, was wie eine nickende Bewegung aussah. Nachdenklich blickte er auf den Tisch, mit seinen Augen hielt er sich der Flasche Bourbon fest. Er schloss seine Lider für einen Moment, zwang sich aber, sie wieder zu öffnen. Bald würde sein Körper den nötigen Schlaf bedingungslos einfordern.
„Wenn du morgen in deine Wohnung kommst, lass dir Zeit. Warte bis ich weg bin, ich hasse Abschiedszenen.“, redete der Vampir weiter. Lindsey sah Spike wehmütig in die Augen. „Du kannst mich gern besuchen. Sunnydale ist nicht aus der Welt. Du weißt, wo ich wohne, du warst ja schon mal da. Ich würde dich in meiner Krypta willkommen heißen.“ Nicht reden, nicht reden, ging ihm durch den Kopf.
Lindsey stand auf. „Mach ich.“, versprach er. „Ich werde jetzt-“ Er zeigte hinter sich, blieb aber an Ort und Stelle. Der Blonde stand ebenfalls auf, da er das Gefühl hatte, sich doch irgendwie verabschieden zu müssen. „Ja, ist schon spät, ähm, früh.“, stammelte er mit einem Wink zum Fenster, hinter dem sich die Sonne langsam erhob. „Hey, ja.“ Kurzentschlossen legte er seine Arme um Lindsey und drückte ihn fest. Dieser ließ es mit sich machen und strich Spike schließlich zaghaft über den Rücken. „Okay.“, meinte Lindsey, als sie sich wieder voneinander lösten. Allmählich wurde es peinlich, dass sich sein Wortschatz scheinbar drastisch reduziert hatte. Er ging zu seinem Schlafzimmer, drehte sich an der Tür noch mal um. „Schlaf gut.“
„Du auch.“, erwiderte der Vampir. „Bye.“
„Bis bald.“
„Ja, ich hoffe bald.“
Dann war Lindsey in seinem Raum verschwunden.

Im Pyjama öffnete er die Apartmenttür. Verschlafen fuhr er sich mit der Hand durch das zerzauste Haar und gähnte herzhaft. Der Anblick von Faith in dem luftigen Krankenhaushemd verschlug ihm die Sprache. Den Mantel hatte sie Spike zurückgegeben, nachdem er sie bis hierher begleitet hatte. Wesley starrte sie einfach an. „Willst du mich nicht hineinbitten?“, fragte die Jägerin belustigt. Er machte einen Schritt zur Seite und ließ sie eintreten. Ob er wusste, wie sexy er verwirrt und unrasiert aussah? Und dazu noch dieser rote Pyjama und barfuss. Faith wäre ihm am liebsten jetzt sofort und ohne Erklärungen um den Hals gefallen. Dies war nicht mehr ihr Wächter war. Das war ein Mann – und was für einer!
Es ist, als würde sie ihn auf einmal mit ganz anderen Augen sehen. Als würde da nicht dieser riesige Graben zwischen ihnen sein, selbst der Altersunterschied erschien ihr geringer. Humpelnd trat Faith ihm gegenüber. Da war nicht mehr ihre Coolness, da war nur ihr Lächeln und sie glaubte: Das sind sie, die Schmetterlinge? Es muss ein ganzer Schwarm sein. Sie grinste breit.
Schlussendlich fand Wesley seine Sprache wieder: „Wo kommst du her? Was ist passiert?“ Er konnte das Erstaunen in seiner Stimme nicht unterdrücken, aber ebenso wenig die Freude, dass sie da war. Faith öffnete den Mund, lachte und zog an dem Hemdrand. „Puh. Wo fang ich an? Das ist eine verdammt lange Geschichte.“ Sie zeigte auf den Tisch, an den sie sich setzten und Faith alles erzählte. Von dem Aufbruch nach ihrer gemeinsamen Nacht, um nachzudenken, der Polizeistreife, die sie in einen Kampf verwickelte, von der geforderten Verstärkung, die sie schließlich zur Strecke brachten, über den Krankenhausaufenthalt und die Flucht mit Hilfe von Spike.
Wesley hörte sich alles ganz ruhig an. Er sah sie eine Weile schweigend an und überlegte, was er antworten sollte, während sie geduldig wartete. Sollte er fragen, wie sich Faith gegen die Polizisten verteidigt hatte? Wie stark ihre Abwehr war, dass die Männer sie anschießen mussten? Es musste auf jeden Fall ein heftiger Kampf gewesen sein. Durfte er wissen, warum Spike ihr geholfen hatte? Wollte er wissen, ob da mehr gelaufen war? Er streckte seine Hand nach ihrer aus, die auf dem Tisch lag. „Ich bin froh, dass du hier bist.“, sagte Wesley schließlich und strich mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Faith lächelte erleichtert. „Ich auch.“
„Morgen werden wir Angel und den anderen alles erzählen. Wir werden schon aufpassen, dass dich niemand mehr gefangen nimmt.“, erklärte er. Wesley sah ihr tief in die Augen. „Ich glaube, dass du dich ändern willst. Dass du deine Taten bereust. Und dass du es wiedergutmachen willst.“
Faith stand auf, ging zu ihm rum und setzte sich auf seinen Schoß. Er legte seine Arme um ihre Taille. „Am besten ich fange gleich an.“, nuschelte sie. „Und zwar bei dir!“ Sie strich mit ihrer rechten Hand durch sein Haar und beugte sich etwas vor, um ihn auf die Stirn zu küssen. Schmerzlich meldete sich die Schusswunde. Faith gab ein Zischen von sich und blickte auf den Verband. „Tut’s sehr weh?“, fragte Wes sanft.
„Ich bin hart im Nehmen.“ Faith stand wieder auf, wenn auch widerwillig, aber so konnte sie nicht bleiben. „Vielleicht sollten wir den Verband wechseln.“, schlug Wesley vor und marschierte los.
„Und wie geht’s nun weiter?“ Die Jägerin schaute ihm nach. „Was hast du gesagt?“, kam es aus dem Badezimmer. „Mit uns?“ „Du meinst es ernst?“ Wesley kam mit einer dem Verbandzeugs zu ihr. Wie merkwürdig es sich anfühlte. Seine Wut und sein Hass auf sie waren gewichen, seine Angst vor ihr hatte sich gewandelt, in Angst, dass sie verschwinden könnte. Liebe macht blind, kam ihm der Gedanke - aber glücklich. Faith traute er alles zu, dass sie von einem Tag auf den nächsten auf Nimmerwiedersehen weg war, oder dass sie ihn abermals quälen könnte. Nur diesmal auf ganz andere Weise, indem sie sein Herz mitnahm, wenn sie wegging.
Sie nahm Platz und legte ihr verletztes Bein hoch, damit er den die Bandage wechseln könnte. Vorsichtig wickelte er den Stoff ab. Sie biss die Zähne fest zusammen, als er den Rest, der an der Wunde festgetrocknet war, ablöste. „Ganz langsam.“ flüsterte er. „Wir sollten es langsam angehen, Faith.“ Es hörte sich erschreckend ernst und entgültig an, als er ihren Namen nannte, so dass sie innerlich krampfte, aber kaum das er ihr in zärtlich in die Augen blickte, waren ihre Zweifel verschwunden und die Schmetterlinge meldeten sind wieder.
„Ja.“, hauchte sie verliebt und grinste ihn dämlich an. „Wir könnten uns morgen treffen und wohin gehen.“ „Du lädst mich an?“, erwiderte er amüsiert. „Wenn du willst, sicher, Wes.“ Mit einem Fingerzeig lockte sie ihn näher zu sich und küsste ihn leidenschaftlich.
„Aber nun sollten wir wirklich schlafen gehen.“, seufzte Wesley entspannt, als er sich von ihr löste. „In meinem Bett ist noch ein Platz frei. Muss ich dich gewaltsam hinschleifen?“, scherzte er. Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich.
„Ich komme freiwillig.“

ENDE

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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 14.07.04, 14:49  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Vel!

Also den Anfang dieses Teiles fand ich wirklich schlecht, denn da stand, letzter Teil.
Aber auch eine super Story wie deine muss leider einmal zu Ende sein, und wahrscheinlich hast du schon neue Pläne.(hoff)
Sie Sache mit Lin und Spike hast du auch sehr gut gelöst finde ich.
Hat mir sehr gefallen.
Und dann Faith und Wes.
Wirklich süß und passend. Sie wollen es langsam angehen lassen, und bei ihrer Liebe zu einander wird sich der Rest schon finden.
Wirklich tolle Geschichte, danke dir dafür.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 16.07.04, 10:14  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Janine!

Da steht wirklich letzter Teil und Ende. Das muss ich erstmal verdauen und weiß du warum?? Ich vergleiche diese Story immer noch mit deinen ersten und kann nur sagen *Respekt*. Ich liebe diese Story, denn du lässt uns so schön in die Gefühlswelt der Charas tauchen.

Wesley und Faith, ich finde für die beiden hast du eine sehr gute Lösung gefunden. Es ist wirklich das beste wenn die beiden es langsam angehen lassen.

Lindsey und Spike. Naja, ich habe einfach erwartet das die beiden vielleicht doch irgendwie zusammen kommen werden. Obwohl vielleicht ist Spike noch nicht bereit dazu, weil er immer noch ein wenig an Faith hängt. Und Lindsey würde sie vermutlich nur als Ersatz ansehen, weshalb ich deine Lösung dann doch besser finde. Obwohl ich auch nichts dagegen hätte, wenn die beiden wieder aufeinander treffen würden, vielleicht in einer neuen Story von dir. *dich fragend anblick* Aber vermutlich hast du schon eine Idee zu einer neuen Story, weshalb ich dich keinesfalls überreden will und mich lieber überraschen lasse, was so als nächstes von dir kommen mag.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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SPIKEmarsters

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Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 19.07.04, 21:21  Betreff: Re: Der Geschmack des Blutes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey!!!!!!!

Warum muss den schon Ende sein????????????????????????????
Kann es nicht mit Spike udn Lindsey weiter gehen?! *hoffendschu*
Die beiden sind zuuuuuuuu süß, also könntest du vielleicht einen kleinen Teil noch über sie schreiben??
Lindsey besucht Spike in Sunnydale?! Wäre cht schön *seufz*

Na ja auch wenn es nicht weiter geht, war das hier doch eine schööööööööne Geschichte.

Glg Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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