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Near in Blood

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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 22.04.04, 21:10  Betreff: Near in Blood  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

AUTOR: Silverbird
GENRE: Romantik, Angst, Drama, Abenteuer
FREIGABE: NC-17 / ab 18
SETTING: AU - Nachdem Spike eine Seele bekommen hat lebt er bei Angel in L.A.
INHALT: Spike hat eine Seele und Angels Fluch ist entschärft. Die beiden leben zusammen. Doch die Idylle wird gestört…
KOMMENTAR: Der Vorgänger zu dieser Geschichte ist Bis das der Tod. Zu dieser Story gebe ich eine kurze Inhaltsangabe zum besseren Verständnis für Near in Blood.
Spike hat sich seine Seele geholt und kommt damit nicht zurecht, worauf ihn Angel zu sich nach L:A. holt um ihm bei der Bewältigung seiner Seele zu helfen. Aus Dank und Liebe zu seinem Sire bittet Spike die Mächte der Ewigkeit Angels Seele zu festigen, damit der mit dem 3.Krieger, von dem Spike annimmt das es Faith ist, glücklich werden kann. Angel liebt aber nur Spike und nach einigen Verwirrungen erkennt Spike, dass er von den Mächten als 3. Krieger auserwählt wurde. Nun steht der Liebe der Beiden nichts mehr im Wege und Spike unterstützt Angel im Kampf gegen das Böse.
KOMMENTAR 2: Ich hoffe die Geschichte gefällt euch und ich würde mich über Feedback sehr freuen.

Near In Blood

Dieses wundervolle Bild zu meiner Story hat Sorakes für mich gemacht, und ich danke ihr recht herzlich dafür.



~ Kapitel 1 ~

"Was machst du da?" Angel kam verschlafen und nur in Boxer-Shorts bekleidet in die Küche und sah Spike, der mehlbestäubt mit dem Schneebesen in einer Schüssel rührte.
"Wonach sieht es denn aus? Ich backe einen Kuchen, " antwortete dieser ernst und wog den Zucker ab.
"Du machst also einen Kuchen. Seit wann kannst du das und wozu?" fragte Angel amüsiert.
"Seit ich vor dreissig Jahren eine Zuckerbäckerin gebissen habe. Sie war übrigens sehr süß, im wahrsten Sinne des Wortes. Zuvor hab' ich drei Monate mit ihr rumgemacht und backen gelernt. Wir hatten viel Spaß und man kann ja nie zuviel lernen. Und der Kuchen ist für Cordy, sie hat Morgen Geburtstag. So, jetzt weißt du es." Ohne aufzublicken ließ Spike langsam das Mehl einrieseln. "Und ein blödes Wort und ich setze dich auf Entzug", knurrte er noch in Angels Richtung.
"Ach, auf Entzug? Wie soll ich denn das verstehen? Was meinst du?" Angel begann leise zu lachen als er zärtlich seinen Geliebten betrachtete, der geschickt den Teig bearbeitete.
"Du weißt genau was ich meine, also hör auf zu gackern, sonst sind deine Nächte... äh Tage... einsam, sehr einsam, Peaches." Spike füllte den Teig in eine Tortenform, schob sie in den Ofen und wischte sich die mehligen Hände an dem Küchentuch ab, das er sich in die Boxershorts gesteckt hatte. Dann rührte er die schon flüssige Schokolade um und schob sie von der warmen Ofenplatte. "Und jeder weiß, dass Männer die besseren Köche sind. Außer dir, du isst ja nicht, zumindest kein Menschenessen, " murrte er vor sich hin.
Angel hatte sich hinter Spike geschlichen, umarmte ihn und flüsterte ihm ins Ohr. "Du scheinst ja ungeahnte Qualitäten zu haben. Einen Zuckerbäcker hatte ich noch nie. Außerdem hast du meine Boxershorts an. Die will ich wiederhaben, und zwar sofort."
"Nicht jetzt, Angel, ich hab zu tun und... ah, die Schokola... ahh..." Spikes Gedanken drifteten weg von Cordys Torte, als Angel damit begann, auf seinem Nacken Küssen zu verteilen. Er fuhr mit der Zunge hinter seinem Ohr auf und ab und glitt mit einer Hand unter die Boxer-Shorts, um ihn ausgiebig dort zu streicheln, wo Spike es besonders gerne mochte. Er fuhr fort Spikes Nacken zu küssen während er mit seiner zweiten Hand seine Brustmuskeln erforschte. Langsam strich er über die schon verhärteten Nippel und zog Spike mit der anderen Hand die Shorts hinunter.
Spike tauchte zwei Finger in die weiche Schokolade, drehte sich um und begann grinsend Muster auf Angels Brust zu zeichnen, wobei er die Brustwarzen besonders ausgiebig bestrich. Ein zischender Laut entfuhr seinem Sire, als die warme braune Masse seine Nippel umschloss, die sich daraufhin sofort aufrichteten. Hingebungsvoll begann Spike die süße Versuchung abzuschlecken, wobei er den harten Brustspitzen besonders viel Aufmerksamkeit widmete. Angel entwich ein leises Stöhnen und zitternd lehnte er sich mit seinem Rücken an den Küchentisch, als Spike tiefer ging um die Spur bis zum Bauchnabel zu ziehen. Langsam streifte er die Short herunter und grinste, als er Angel einen großen Klecks Schokolade auf die Eichel strich, um sie daraufhin genussvoll abzuschlecken. Der Penis seines Sires versteifte sich blitzartig, begann verdächtig zu pochen und ein heiseres Stöhnen entfuhr Angels Kehle. Spikes Hände glitten über Angels festen Pobacken, erfühlten seinen hinteren Eingang und stimulierten ihn zart. Plötzlich hörte er auf und stellte sich aufrecht vor seinem Sire hin. "Und all das gibt es nicht mehr, Pet, wenn du nur eine blöde Bemerkung machst, zu mir oder vor den anderen."
"Und du wirst nicht einen einzigen Bissen von dieser verdammten Torte runterkriegen, weil ich dich erwürge, wenn du`s mir nicht sofort machst", knurrte Angel frustriert in Spikes grinsendes Gesicht.
"Na wenn du mich so lieb bittest", grinste Spike und sank langsam vor ihm in auf Knie um dort weiterzumachen wo er aufgehört hatte. Angels Keuchen erfüllte den Raum und ging in ein lautes Stöhnen über, als sein Child ihn mit seinem Mund und seinen geschickten Händen zum Höhepunkt brachte. Langsam richtete Spike sich wieder auf, leckte sich genussvoll über die Lippen und schmiegte sich schnurrend an seinen Sire.
"Keiner kann das so gut wie du." Lächelnd strich Angel Spike die Haare aus dem Gesicht, um ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn zu drücken.
"Weiß ich doch," grinste Spike selbstgefällig und küsste seinen Engel.
"Und du bist überhaupt nicht eingebildet, auch das liebe ich so an dir," lachte Angel, bevor sie in die Dusche gingen, damit sie sich die Schokoladespuren vom Körper waschen konnten. Genießerisch standen sie mit geschlossenen Augen unter dem Strahl und ließen das warme Wasser über ihre Körper rinnen.
Plötzlich riss Spike die Augen auf und sprang aus der Dusche. "Der verdammte Kuchen! Du bist Schuld, wenn dieses Mistding verbrannt ist." So wie er war hastete er in die Küche. Das Wasser tropfte aus seinen Haaren und von seinem Körper auf den Boden. Schnell öffnete er das Backrohr. "Gerade noch rechtzeitig. Dein Glück, sonst hätte ich dich den nächsten backen lassen, " rief er laut, damit Angel ihn auch wirklich hören konnte. Er schlüpfte in die Topfhandschuhe und holte den Kuchen aus dem Ofen. Angel kam mit einem Handtuch um die Hüften aus dem Bad.
Als er Spike so dastehen sah, nackt, mit dem dampfenden Kuchen in seinen geschützten Händen und mit Wassertropfen, die auf seinem perfekten Körper glitzerten, musste er schlucken. "Du siehst einfach süß aus."
Knurrend sagte Spike: "Ich sagte doch, keine blöden Bemerkungen, sonst gibt es nichts. Gar nichts, kein Kuscheln, kein gar nichts. Ich bin nicht süß, ich war nie süß und werde es nie sein, verstanden?"
"William, stell die Torte hin, sofort", knurrte Angel leise. Verwirrt gehorchte Spike und sah ihn verwundert an. Mit geschmeidigen Bewegungen kam Angel auf ihn zu. "Nein", sagte er sanft. "Natürlich nicht, du siehst nicht süß aus... du siehst göttlich aus," verbesserte Angel sich. "Ich bin verrückt nach dir," murmelte er heiser, zog Spike an sich und begann ihn
hingebungsvoll zu küssen.
"Das will ich doch stark hoffen," nuschelte Spike zwischen ihren Küssen.
~*~*~*~
Als sie nach einer Weile in die Lobby kamen, war Wes schon da und studierte einige Bücher. Sie begrüßten sich kurz.
"Wie war die Patrouille, Spike?" fragte Wesley, da der blonde Vampir am Vorabend Dienst gehabt hatte.
"Eigentlich wie immer," antwortete ihm Spike unschuldig. Doch plötzlich blitzten seine Augen auf. "Bis auf ein relativ harmloses Monster, dem ich begegnet bin. Aber es war nicht gefährlich, eher gutmütig," meinte er und nahm zwei Tassen, um sich und Angel Kaffee einzuschenken. Dieser schaute ihn fragend an als Spike ihm die Tasse reichte.
"Ja? Wie sah es aus und wie konntest du es besiegen?" fragte der ehemalige Wächter neugierig.
"Nun, als es sich vor mir vollkommen aufrichtete war ich echt beeindruckt von der Größe." Ein Lächeln stahl sich in Spikes Mundwinkel, als er Angel provokant in die Augen schaute. Dieser riss entsetzt die Augen auf, als Spikes Blick seinen Körper entlang glitt und in seinem Schritt hängen blieb. Doch bevor er ihn stoppen konnte, sprach Spike schon weiter. "Es war von einer süßen Schicht umhüllt, doch als ich die entfernt hatte, konnte ich es ziemlich rasch besiegen."
"Von so einem Monster hab ich noch nie gehört, du Angel?" fragte Wes seinen Boss. Der jedoch verschluckte sich an seinem Kaffee, begann zu husten und murmelte nur etwas Unverständliches in seine Kaffeetasse, woraufhin Spikes Grinsen sich verstärkte.
"Meinst du, dass es noch mehr von dieser Sorte gibt?" wandt sich Wesley wieder fragend an Spike.
"Nein, Wes, das ist mit Sicherheit ein einmaliges Exemplar. Glaub mir, ich hab da so meine Erfahrungen." Spike versuchte ernst zu bleiben, was ihm nur schwer gelang.
"Ich werde trotzdem mal in den Büchern nachschlagen, man weiß ja nie." Wes erhob sich um in die Bibliothek zu gehen.
"Einmaliges Exemplar und beeindruckende Größe lass ich gelten, aber über harmlos sprechen wir noch," knurrte Angel, musste aber über sein verrücktes Child lächeln.
"Ich sag nur wie es ist," meinte Spike.
"Und jetzt sieh zu wie du Wesley davon abbringst, nach dem Monst... also danach zu suchen. Schließlich kann er nichts finden, was es nicht gibt," sagte Angel und nahm noch einen Schluck Kaffee.
"Das ist so nicht richtig. Das süße Monster gibt es, nur eben nicht in Büchern. Wir können es ihm ja beweisen wenn du willst," grinste sein Child anzüglich.
"Ich warne dich, du begibst dich auf dünnes Eis. Treib`s nicht zu weit." Angels Stimme wurde gefährlich leise.
"War doch nur Spaß," antwortete Spike leise und senkte den Blick. Er wusste, dass es jetzt besser war, den Mund zu halten. Also ging er zu Wesley um ihn irgendwie davon zu überzeugen, dass in seinen Büchern nichts zu finden war.
Kurz darauf trafen Faith und Gunn ein.
"Hey Angel, was gibt's Neues?" fragte Gunn in seiner lockeren Art.
"Spike nervt," war dessen mürrische Antwort.
"Ich fragte, was es Neues gibt. DAS ist nichts Neues," grinste Charles.
"Da hast du allerdings Recht," lachte Angel entspannt.
"Cordelia hat morgen Geburtstag, habt ihr schon daran gedacht?" Faith sah die beiden fragend an.
"Oh ja, Spike hat eine Torte gebacken und sie auch... ähm... gekostet. Sie ist gut, sagt er. Er meint er könne das beurteilen." Angel versuchte das Bild ihrer morgendlichen Aktivitäten aus seinem Kopf zu verdrängen und war froh, dass er nicht rot werden konnte. "Aber sagt ihm ja nicht, dass ich es verraten habe. Sonst kommen miese Zeiten auf mich zu. Und ich habe Gutscheine besorgt... für Cordy meine ich." Er war sichtlich erfreut über seine Idee.
"Spike kann backen?" kicherte Faith und auch Gunn schaute erstaunt.
"Er kann so einiges, von dem selbst ich nichts wusste. Aber bitte, kein Wort, ja?" mahnte Angel nochmals. Die beiden nickten.
"Und du hast Gutscheine? Ziemlich einfallslos, meinst du nicht?" Die Jägerin schüttelte den Kopf.
"Ich dachte wir legen zusammen und schenken Cordy ein Wochenende auf einer Schönheitsfarm. Sie steht doch auf so was," kam`s von dem Vampir.
"Ach solche Gutscheine meinst du, das ist spitze, Angel. Hätte ich dir gar nicht zugetraut," lobte Faith.
"Super, da wird sie sich freuen." Auch Gunn war begeistert und Angel nickte zufrieden.
Spike kam wieder in die Lobby und begrüßte die beiden mit einem Nicken. Als er aus dem Fenster blickte, sah er, dass es schon dunkel wurde. "Ich muss los, hab `ne Verabredung." Er griff nach seinem Mantel, und verschwand rasch bevor Angel fragen stellen konnte.
"Was war das denn jetzt?" fragte Faith verwundert.
"Keine Ahnung was in ihn gefahren ist". Zorn stieg in Angel auf. Spike würde Rede und Antwort stehen müssen, wenn er zurückkam, soviel war sicher.
"Ich wusste es immer, er hat nicht alle," murmelte Gunn.
Als Wes sich mit runzelnder Stirn zu ihnen gesellte meinte er: "Spike hat recht, ich kann absolut nichts finden über das Monster. Wird wohl ein Einzelfall sein."
"So ist es, Wes. Wir haben Wichtigeres zu tun. Cordy hat Geburtstag," lenkte Angel geschickt von dem Thema ab, das Spike ihm eingebrockt hatte.
"Ich weiß," seufzte Wesley. "Es hängt wie ein Damokles Schwert über mir." Die anderen lachten.
"Du kannst ihr ja einen Antrag machen, dann bist du aus dem Schneider," zog Gunn ihn auf.





Die wahren Abenteuer sind im Kopf.


[editiert: 22.04.04, 23:59 von DarknessEmotions]
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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 23.04.04, 11:16  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey meine Süße!

Selbst nach dem zweiten Lesen, bin ich mehr als beeindruckt von dieser Story, ich liebe sie einfach, da sie alles vereint hat, was ja noch teilweise kommen wird.

Auch zum zweiten Mal habe ich mich halb totgelacht, als Spike Wesley von den gutmütigen Monster brichtete und Angel ihn am liebsten den Hals umgedreht hätte.

Auch wenn ich schon weiß wie es nun weitergeht, freue ich mich sehr auf die Fortsetzung. Ich liebe es wie du die beiden so gut triffst und ihre Gedanken und Gefühle so atemberaubend beschreiben kannst und einen so tief in diese Welt hineintauchen lässt, dass man glaubt es selbst spüren zu können.

Viele Grüße Mel




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 29.04.04, 06:41  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Dieses wundervolle Bild zu meiner Story hat Sorakes für mich gemacht, und ich danke ihr recht herzlich dafür.



~ Kapitel 2 ~

Spike schleppte die Kiste hinter die Theke und stellte sie ab. "Dafür musst du aber ordentlich was springen lassen, wenn ich zwei Wochen lang für dich den Sherpa spiele, Lorne. Ich habe Schulden bei Cordy, weil ich ein Idiot bin und sie fragt mich jeden Tag wann sie ihr Geld endlich bekommt. Früher hätte ich Frauen wie sie einfach ausgesaugt, doch jetzt," seufzte er.
"Wozu hast du dir denn von Cordelia Geld geliehen, mein Süßer?" lächelte der Host.
"Kleidung für Faith und ein Essen in einem schweineteuren Restaurant, weil ich unbedingt Angel und Faith verkuppeln wollte. Dabei isst Angel nicht einmal was. Und Geschenke brauch ich auch noch. Als ich noch böse war, so richtig meine ich, da war das Leben, Unleben noch einfach. Spike will etwas, Spike nimmt es sich, Ende. Aber nun mit Seele und so... Außerdem würde mir Angel den Hintern aufreißen, wenn ich... ach du weißt schon," murmelte er und erzählte Lorne die Einzelheiten über die Sache mit den Orakeln.
~*~*~*~
Kurz vor Morgengrauen schlüpfte ein zufriedener Spike vorsichtig zu Angel ins Bett. Lorne hatte ihn gleich für ein paar Tage im Voraus bezahlt und so konnte er Cordy ihr Geld zurückgeben und für seinen Anteil des Geschenkes, das Angel besorgt hatte, war auch noch was übrig. Er kuschelte sich an Angels Körper, der ihn sofort im Schlaf an sich zog und Spike schlief schnurrend ein.
"Wo warst du gestern?" Angel strich sanft über Spikes Wirbelsäule, als dieser aufgewacht war.
"Sei nicht so neugierig, Großer, du musst nicht alles wissen. Außerdem habe ich nichts angestellt," nuschelte er an der Brust seines Sires und drückte sich enger an ihn.
"Du willst es also nicht sagen? Gut, ich werde es schon irgendwie herausbekommen," meinte Angel bestimmt und schwang sich aus dem Bett.
"Wenn du meinst..." Spike rollte sich gleichgültig zusammen und schlief wieder ein.

Angel zog sich an um hinunter ins Büro zu gehen. Es passte ihm gar nicht, dass er nicht wusste, wo Spike letzte Nacht gewesen war. Er hatte keinen Sex gehabt, das hätte er gerochen. Außerdem war Spike monogam, bis jetzt zu mindest. Auch Alkohol hatte er nicht bemerkt. Was wiederum verdächtig war, weil Spike ganz gerne einmal ein oder zwei Gläser trank. Wo zum Henker also war er gewesen? Er wusste genau... wenn Spike nichts sagen wollte, war es nicht einmal aus ihm herauszuprügeln. Er würde ihn beobachten und ihm notfalls folgen, wenn er wieder aus dem Haus gehen sollte. Seufzend setzte er sich hinter seinen Schreibtisch, zog ein Kuvert aus der Lade und steckte die Gutscheine für Cordelias Geburtstag hinein. Die Karte musste noch von allen unterschrieben werden bevor Cordy kam. Das Geld hatte er schon von jedem bekommen und Spikes Anteil würde er bezahlen, weil Spike sowieso kein Geld hatte. Doch bis dahin war noch Zeit. Wes, Gunn und Faith würden in zwei Stunden kommen. Er arbeitete noch eine Stunde in seinem Büro. Dann stand er auf um in seine Wohnung zu gehen. Es war Zeit Spike zu wecken.
Als er die Treppe hinunter ging hörte er sein Child bereits fluchen. "Verdammtes neumodisches Mistding! Ich stopf dich dem nächsten Dämon in den Rachen, damit er erstickt an dir... so ein Dreck." Grinsend öffnete Angel die Tür und sah Spike in der Küche stehen. Er kämpfte mit einem Dressiersack und der Kampf schien eindeutig zu Gunsten des Küchengerätes auszugehen.
"Was denn, was denn. Mein kleiner Zuckerbäcker hat Schwierigkeiten?" konnte sich Angel nicht verkneifen.
"Halt bloß die Klappe, Peaches, sonst garantiere ich für nichts," knurrte Spike ihn an. Er schmiss den Sack in die Spüle und steckte sich frustriert eine Zigarette an.
"Ich bin verdammt nochmal aus der Übung. Es ist einfach zu lange her. Aber ich lass mich nicht unterkriegen. Ich hab mir vorgenommen was draufzumachen und das tue ich auch," erklärte er grimmig.
"Was machst du drauf?"
"Keine Ahnung. Irgendetwas Böses oder Gemeines draufschreiben dachte ich. Weißt du was?" grinste Spike.
"Entweder du schreibst Cordy was Gutes drauf oder du lässt es ganz bleiben, verstanden?" knurrte sein Sire.
"Ich habe eine Torte für sie gemacht, das ist doch wohl gut genug. Jetzt will ich meinen Spaß," konterte sein Child. Doch als er Angels bösen Blick sah, lenkte er ein. "Na gut, ich schreib gar nichts, ich mach was anderes und nun raus." Spike schob ihn aus der Küche.
"Wehe du ruinierst die Feier, dann bist DU auf Entzug, mein Lieber. Also überleg dir, was du tust," sagte Angel noch.
"Pah, als ob mir das was ausmachen würde, Poof." Spike schloss rasch die Tür. Er holte Papier und Stift und zeichnete eine Schablone, woraus dann ein Scherenschnitt von Cordys Kopf entstand, den er aus Marzipan nachformte um ihn auf die Mitte der Torte zu setzen. Rundherum brachte er ein paar Kerzen an und stellte sein Meisterwerk in den Kühlschrank. Angel würde seine Drohung wahr machen, das wusste er. Und Nächte ohne seinen Engel, das war das bisschen Cordy-Ärgern nicht wert.
~*~*~*~
Als Spike bald darauf in die Lobby kam, waren Wesley, Gunn und Faith schon da. Er ging ins Büro zu Angel, der gerade das Geld für die Anteile des Geschenkes von den anderen zusammenlegte. "Wie viel macht mein Anteil aus?" fragte Spike, und holte stolz ein Bündel Geldscheine aus der Hosentasche.
"Wo hast du das Geld her?" Angel sah ihn misstrauisch an.
"Was denkst du wohl, von einem Überfall natürlich. Der böse Spike, wie soll der den sonst zu Geld kommen." Beleidigt schmiss er seinem Sire das Geld hin. "Da, nimm dir was du für Cordelia brauchst, den Rest kannst du behalten." Er stürmte zu Tür, doch bevor er sie erreichte hielt Angel in auf.
"Komm schon Spike, es war nicht so gemeint. Wenn du mir sagst, dass keine Gaunerei dahinter steckt glaub ich dir."
"Keine Gaunerei, Schufterei, zum Teufel," murrte Spike.
"Schufterei? Wie meinst du das?" Angel war verwirrt. Was sollte das nun wieder heißen?
"Schuften, arbeiten, roboten, schinden. Ich hab dafür gejobbt, Mann," knurrte Spike verlegen.
"Du hast gearbeitet? Du? Wer bist du? Wo ist Spike, was hast du mit ihm gemacht?" Grinsend begann Angel ihn zu schütteln.
"Hör schon auf Angel, so mies bin ich nun auch wieder nicht, wie du mich hinstellst. Es ändert sich eben alles, wenn man jemanden hat, den man liebt." Spikes Stimme wurde sehr leise und verlegen senkte er den Kopf.
Gerührt nahm Angel ihn in die Arme und drückte ihm einen Kuss auf das blonde Haar. "Ich liebe dich auch, Spike, und wie ich dich liebe," murmelte er zärtlich.
~*~*~*~
Als Cordy eintraf, taten alle so als wären sie furchtbar beschäftigt. Auf ihren Gruß hin antworteten sie nur flüchtig, ohne von ihren Arbeiten aufzusehen.
Die Enttäuschung war ihr anzusehen als sie hinter den Tresen ging um ihre Tasche abzustellen und sich dem Laptop zuwandte.
"Ich brauch noch was," murmelte Spike und ging nach unten in Angels Wohnung, die mittlerweile auch seine war. Angel wartete noch ein paar Minuten, schlich dann aber zum Lichtschalter um den Raum zu verdunkeln, wenn Spike mit der Torte heraufkam.
Faith, Gunn und Wesley, schielten ebenso wie Angel zur Treppe, als Spike leise heraufkam. Angel löschte das Licht und Cordy rief: "Was ist denn jetzt los, Angel? Hast du die Stromrechnung nicht bezahlt? Wir haben doch ausgemacht, dass du dich darum..." Weiter kam sie nicht.
Spike kam mit der Torte, auf der die Kerzen brannten, die letzten Stufen hoch und alle riefen "Happy Birthday, Cordy."
"Ihr habt es nicht vergessen," strahlte sie und Angel drehte das Licht wieder auf.
"Wie könnten wir deinen Geburtstag vergessen?" Angel grinste sie an.
"Danke, Leute, und so eine schöne Torte", sagte sie erfreut. "Das bin ja ich!" Erstaunt betrachtete sie das Marzipanbild auf dem Schokoladekuchen, den Spike ihr entgegenhielt.
"Ja, naja. Angel meinte ich soll was draufmachen was dir gefällt," sagte Spike, biss sich aber sogleich auf die Lippen. "Verdammt, jetzt wissen es alle," dachte er und wappnete sich schon einmal für den Spott von Faith und Gunn.
"Wie? Du hast das gemacht?" Cordy sah ihn groß an.
"Was? Nein, ich mach doch keine Kuchen. Ich bin ein Vampir, die machen keine Kuchen," murmelte er entrüstet.
Cordy ignorierte seine Worte. "Sie ist wundervoll, danke Spike." Mit leuchtenden Augen umarmte sie ihn und drückte Spike einen Kuss auf die Wange. Er sah sich vorsichtig um und registrierte erleichtert, dass keiner lachte. Leise stieß er die Luft aus, die er nicht brauchte. "Und sie schmeckt gut, du wirst sehen," sagte er leise.
"Wir haben zusammengelegt, hoffentlich gefällt es dir." Angel hielt ihr das Kuvert hin und grinste unsicher. Cordy hob die Augenbrauen und öffnete den Umschlag. Als sie sah was sich darin befand, stieß sie einen Jubelschrei aus. "Ihr seid ja verrückt Leute, das ist ja großartig! Drei Tage volles Programm... Massagen, Gesichtsbehandlungen, Maniküre, Pediküre, Frisör. Ich werd mich verwöhnen lassen, wie in alten Zeiten. Ich kann euch gar nicht sagen wie sehr ich mich freue." Mit strahlendem Gesicht umarmte sie einen nach dem anderen, die sie zufrieden anlächelten.
"Ich mach Kaffee, damit wir etwas haben womit wir Spikes Torte runterspülen können," grinste Faith und ging in die kleine Küche hinter dem Tresen.
"Danke, Jägerin, charmant wie immer," knurrte Spike hinterher. Er hatte es gewusst, irgendeiner würde die Klappe aufreißen.
Bald saßen sie einträchtig bei Kaffee und Kuchen und Faith nahm sich schon das zweite Stück von der süßen Köstlichkeit, als sie mit vollem Mund nuschelte: "Ein Traum, Spike". Die anderen nickten bestätigend und sogar Angel hatte sich ein kleines Stück von Cordy geben lassen. "Krieg ich auch eine von dir, wenn ich Geburtstag hab?" fragte die Jägerin kauend.
Spikes Brust schwoll vor Stolz an, doch er knurrte. "Nein, denn wir haben sicher nicht genug Kaffe um das Ding runterzuspülen."
"Hab's nicht so gemeint, du kennst mich doch. Ach bitte Spikey, nur eine Kleine, ja?" fragte sie schmeichelnd.
"Mal sehen," brummelte er und schob sich zufrieden die Gabel in den Mund, während sich die anderen grinsend anblickten.
Als sie fertig gegessen hatten erhob sich Angel. "Ich muss leider los, Leute. Ich bin heute dran mit dem Rundgang." Er nahm seine Jacke und verließ das Hotel um auf Patrouille zu gehen. Die anderen unterhielten sich noch eine Weile um dann noch zwei Stunden zu arbeiten, bis sie nach Hause gingen. Cordy ging früher, sie wollte noch ihre Koffer packen um gleich am nächsten Morgen auf die Beautyfarm zu fahren.
Spike setzte sich mit einem Buch in der Lobby auf das Sofa, da er noch auf Angel warten wollte. Gegen Morgen schlief er ein und als er nach ein paar Stunden erwachte, wunderte er sich, dass Angel ihn nicht geweckt hatte. Er ging hinunter ins Schlafzimmer, doch Angel war nicht da. Unruhig durchsuchte er das ganze Haus... kein Angel. Aufs Höchste besorgt lief er zum Telefon um Wesley anzurufen. Als er ihn per Handy erreichte, war dieser gerade am Bahnhof, weil er Cordy zum Zug gebracht hatte. "Ich fahre erstmal zu Lorne, möglicherweise ist er dort hängen geblieben," versuchte Wes ihn zu beruhigen.
"Das glaube ich nicht. Zumindest hätte Angel angerufen. Es muss etwas passiert sein, ich fühle es und ich kann nicht raus, verdammt, es ist Tag. Komm gleich zurück wenn du bei Lorne warst, damit jemand da ist, wenn Angel inzwischen auftauchen sollte. Und bitte ruf Gunn an, er soll sich mit Faith auch umsehen. Ich gehe inzwischen die Tunnel ab, vielleicht ist er da unten irgendwo."
Spike legte auf und zog sich rasch seinen Mantel an bevor er durch den Keller die Kanalisation betrat. Den ganzen Tag und die ganze Nacht lief er durch die Kanäle, jeden Winkel durchsuchend. Immer wieder rief er Wesley an, in der Hoffnung, dass Angel inzwischen zurückgekehrt war, doch sein Hoffen war vergebens.
~*~*~*~
Als der Morgen graute kam Spike wieder ins Hyperion zurück um etwas zu trinken. Fragend sah er Wesley an, der nur den Kopf schüttelte. "Er ist nicht tot, dass weiß ich. Ich würde es spüren... aber es ist etwas passiert. Bloody hell, was soll ich nur tun?" Verzweifelt wischte sich Spike über die Augen. "Ich geh nochmal los. Ich kann unmöglich tatenlos hier herumsitzen."
"Du bist erschöpft, Spike. Es hat doch keinen Sinn. Du musst dich ausruhen, komm schon, wenn Angel bis zum Abend nicht zurück ist kannst du draußen weitersuchen, okay?" Wesley sprach beruhigend auf ihn ein und wollte ihn am Arm zum Sofa ziehen.
"Hände weg, Wächter, ich sagte ich gehe wieder. Und wage es ja nicht mich aufzuhalten," knurrte Spike und seine Augen blitzten gelb auf. Erschrocken wich Wesley zurück.
Sofort lenkte der Vampir ein. "Tut mir leid, das wollte ich nicht. Ich werde fast wahnsinnig vor Sorge, versteh das bitte."
"Schon gut, ich versteh dich ja. Ich denke nur es hat nicht viel Sinn. Du bist schon alle unterirdischen Gänge abgelaufen und hast Angel nicht gefunden," meinte Wes.
"Ja, ich weiß, aber wenn ich hier bleibe werde ich verrückt."
Spike ging wieder in den Keller um abermals durch die Kanalisation zu streifen. Als er den Kanaldeckel hochhob, stieg Angel gerade die Leiter hoch. Ein tiefer erleichterter Seufzer entwich Spikes Kehle. Mit beiden Händen griff er hinunter und zog seinen Sire hoch. Fest schloss er ihn in die Arme und drückte ihn an sich. "Wo zum Teufel bist du gewesen? Ich bin fast umgekommen vor Sorge." Spike sah Angel liebevoll in die Augen und strich ihm die Haare aus dem Gesicht.
"Ich weiß nicht genau," antwortete Angel verwirrt.
"Verdammt, Peaches, mach so was nie wieder, hörst du?" Spike drückte ihn wieder an sich, stutzte jedoch plötzlich und schob ihn weg. Bestürzt sah er Angel an. "Du hast mit einer Frau geschlafen, ich kann es riechen. Du hast mit... oh mein Gott." Er erkannte den Geruch der Frau und starrte seinen Sire mit weit aufgerissenen Augen an. "Wie konntest du mir das antun?" flüsterte er, drehte sich um und sprang durch den offenen Kanaldeckel nach unten.
"Spike, es ist nicht so, wie du..." rief Angel ihm hinterher. Doch sein Childe hörte ihn nicht mehr. Wie von Furien gehetzt rannte Spike durch die dunklen Kanäle.


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.


[editiert: 29.04.04, 08:21 von DarknessEmotions]
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Beiträge: 1133



New PostErstellt: 01.05.04, 00:59  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Süße!

Oh mann, ich weiß jetzt schon, dass der nächste Teil sehr traurig wird, vor allem wenn ich an dieses Ende denke und was darauf folgt.

Ich musste auch beim zweiten Mal, an der Stelle grinsen, als ich mir vorstellte wie Spike seine Torte präsentierte und er insgeheim sehr stolz auf das Lob reagiert, er aber nach außen cool und gelassen wirkt. Er ist einfach süß, wenn er auch ja nicht zu weich wirken will, immerhin ist er ein böser Vampir und kein Kuschelvampir. *zwinker*

Freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die hoffentlich bald folgen wird.

Viele Grüße Mel




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

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New PostErstellt: 07.05.04, 20:36  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Mel, meine Süße!
Vielen Dank, das du mir immer so ein tolles Feedback gibst.
Ich freue mich sehr, dass die die Story noch einmal liest.
Eine Fortsetzung ist in Arbeit, falls Interesse vorhanden ist.
Knuddel dich.

Dieses wundervolle Bild zu meiner Story hat Sorakes für mich gemacht, und ich danke ihr recht herzlich dafür.



~ Kapitel 3 ~

Ein animalisches Brüllen hallte durch die Gänge, das jedes Wesen in den dunklen Kanälen erschaudern ließ. Spikes Stimme erlosch erst, als er die Kraft verlor und keuchend zusammenbrach. Vor Zorn und Schmerz gepeinigt rappelte er sich hoch und schlug mit den Fäusten so lange auf die raue Mauer ein, bis ihm die Haut in blutigen Fetzen herunterhing.
"Warum? Warum nur?" Diese Worte fegten immer wieder durch sein Gehirn während er blind vor Tränen vor sich hinstolperte. Er irrte durch die endlosen Gänge bis die Nacht hereinbrach bevor er erschöpft zusammensackte.
~*~*~*~
Angel starrte vor sich hin als Wesley ihm die Hand auf die Schulter legte. "Was ist passiert Angel? Und wo ist Spike?"
"Ich weiß nicht genau. Er ist weg, ich wollte nicht dass er… ich hab… ich bin… in dem Zimmer aufgewacht. Ich war auf Patrouille und dann wurde es dunkel. Ein Schlag auf den Kopf und Darla lag neben mir… unter mir. Ich muss zu Spike, ich muss es ihm erklären. Er darf nicht glauben… er muss wissen, dass ich… ich liebe ihn doch." Völlig zusammenhangslos murmelte er vor sich hin.
"Komm erst mal mit, du brauchst dringend etwas zu trinken und dann sehen wir weiter." Wesley nahm ihn bei den Schultern und schob ihn nach oben in die Küche. Er drückte ihn auf einen Hocker und holte Blut aus dem Kühlschrank. In der Mikrowelle wärmte er es auf und reichte Angel die Tasse, die dieser gierig austrank.
Nach der zweiten Tasse fühlte sich der Vampir besser und sah seinen Freund an. "Spike, er hat es gerochen. Ich habe keine Ahnung wie es dazu kommen konnte. Ich erinnere mich nur daran, dass ich auf dem Friedhof war und meine übliche Runde machte, als plötzlich vier Vampire vor mir auftauchten. Ich ging zum Angriff über. Ich war abgelenkt, als ich plötzlich einen Schlag auf den Kopf bekam. Ich erwachte in einem Zimmer und lag nackt auf Darla und hab… ich hab sie... und sie…" Angel Stimme brach ab. Er senkte den Kopf und schwieg.
"Du hast mit ihr geschlafen?" Erschrocken wich Wes einen Schritt zurück. Angel nickte kaum merklich, ohne seinen Kopf zu heben.
"Aber warum? Ich dachte du liebst Spike?" Der ehemalige Wächter sah seinen Boss bestürzt an.
"Ich weiß es doch nicht. Erst als ich zu mir kam habe ich gemerkt was ich da eigentlich tat. Ich bin sofort aus dem Bett gesprungen. Ich war total verwirrt und hab sie gefragt wie und was das soll. Sie hat nur gelacht und gesagt, ich wäre gut gewesen und hätte nichts verlernt. Das wäre ein Geschenk von einer lieben Freundin und es sei erst der Beginn ihrer Rache. Sie wollte mich wieder ins Bett ziehen, da hab ich auf sie eingeschlagen, meine Kleider gegriffen und bin in die Kanalisation geflüchtet. Dort zog ich mich an und bin auf schnellsten Weg hierher gekommen. Als ich im Keller des Hyperions durch den Einstieg wollte, war da Spike, und ich war so froh ihn zu sehen. Aber er hat… er ist weg, weil er es riechen konnte. Gott, Wesley, ich muss ihn finden. Du kennst ihn, er wird weiß Gott was anstellen. Ich muss ihn suchen und ihm erklären was passiert ist. Wir kümmern uns um die Sache mit Darla sobald ich Spike gefunden habe. Wenn ihm was zustößt, dann ist alles aus." Schwankend erhob sich Angel um nach oben zu gehen.
~*~*~*~
Spike stand langsam auf und stieg mit leerem Blick aus dem stinkenden Kanal ins Freie, umhüllt von der schützenden Nacht. Er hatte den ganzen Tag im Untergrund verbracht, doch es war ihm nicht wirklich bewusst gewesen. Er starrte vor sich hin, straffte plötzlich die Schultern und fasste einen Entschluss. Mit schnellen Schritten ging er die Straße entlang, bis er vor dem Caritas stand. Mit einem Ruck riss er die Tür auf und bewegte sich auf den Tresen zu. "Lorne mein Guter, gib mir zwei Flaschen von deinem besten Whisky, ich hab was zu feiern."
~*~*~*~
Gunn und Faith stürmten ins Hotel. "Angel? Da bist du ja. Wes sagte du wärst verschwunden. Spike ist total ausgerastet vor Sorge, wo ist er überhaupt?" Faith sah sich suchend um.
"Er ist weg. Ich hab's nicht gewollt, aber ich habe ihm sehr wehgetan. Wir müssen ihn suchen. Ihr müsst mir helfen, bitte." Flehend sah Angel auf das Pärchen.
"Was ist los, wieso bist erst du verschwunden und jetzt Spike?" Verwirrt blickte Gunn von Angel zu Wesley.
"Ich erkläre euch alles unterwegs, soweit ich es kann. Lasst uns gehen." Wes nahm seine Jacke und die vier verließen das Hotel, um sich auf die Suche nach Spike zu machen. L.A. war groß und in vier Stunden würde die Sonne aufgehen.
~*~*~*~
Lorne stellte die Flasche vor Spike ab. "Du hast also was zu feiern, mein Süßer?"
Spike nickte, setzte die Flasche an seinen Mund und trank sie zu Hälfte aus. "Aber ja doch, mein grüner Freund." Ein irres Lachen drang aus seiner Kehle, bevor er die Flasche wieder ansetzte und sie bis auf den Grund leerte.
"Ich feiere, dass ich erkannt habe, dass Liebe ein Märchen ist. Ein Märchen erfunden von einem Idioten. Eine neue Flasche, Lorne." Der Host stellte ihm eine neue Flasche hin. Auch diesmal ließ Spike den halben Inhalt durch seine Kehle rinnen.
"Wie kommst du zu dieser Erkenntnis, mein Hübscher"? Lorne horchte auf.
Was war los mit Spike, noch gestern war er so anders gewesen. Glücklich hatte er immer wieder mit verträumten und glänzenden Augen von Angel gesprochen. Doch heute waren seine Augen stumpf. Nur Schmerz und Hoffnungslosigkeit waren in ihnen, nicht einmal Wut, oder Hass. Nu Leere. Spike leerte die zweite Flasche.
"Tja, mein gehörnter Kumpel, es gibt Idioten, die lieben jemanden hundert Jahre lang und glauben wiedergeliebt zu werden. Und sie sind zu blöd zu merken… neue Flasche Lorne… dass sie nur verarscht werden." Ein verzweifeltes Lachen drang an Lornes Ohren, als er die nächste Whiskey-Flasche vor Spike hinstellte. "Ich denke mit drei Flaschen hast du genug, Spike," sagte er.
Blitzschnell wechselte Spike in sein Vampir-Gesicht und schrie ihn an. "Sag mit nicht, wann ich genug habe, Grünspecht. Ich lass mir von keinem mehr etwas sagen, von keinem, verstehst du?" Spike griff über den Tresen, angelte sich noch eine Flasche Whiskey und von irrem Gelächter unterbrochen begann er leise zu singen, während er langsam das Caritas verließ:
There's no time for us
There's no place for us
What is this thing that builds our dreams yet slips away
From us
Who wants to live forever
Who wants to live forever....?
There's no chance for us
It's all decided for us
This world has only one sweet moment set aside for us
Who wants to live forever
Who wants to live forever?
Who dares to love forever?
When love must die
But touch my tears with your lips
Touch my world with your fingertips
And we can have forever
And we can love forever
Forever is our today
Who wants to live forever
Who wants to live forever?
Forever is our today
Who waits forever anyway?
Lorne hörte Spikes Gesang während dieser hinausging, und zog die Augenbrauen hoch, bevor er zum Telefon griff.
~*~*~*~
Spike trank die dritte Flasche leer und warf sie an eine Hausmauer, an der sie klirrend zerschellte. Er durchwanderte zielsicher die Straßen von L.A. Mit raschen Schritten steuerte er den Friedhof an, um durch das quietschende Tor zu schreiten. Er sah sich kurz um und marschierte in den hinteren Teil, wo er auf eine Gruft zusteuerte. Leicht benebelt vom Alkohol, versuchte er das Dach zu erklimmen. Als es ihm nach mehreren Versuchen endlich gelang, angelte er die letzte Flasche aus seiner Manteltasche und nahm einen großen Schluck. "Auf Angel, den verdammten Hurenbock," knurrte er. Tränen füllten seine Augen und liefen langsam seine Wangen hinab.
~*~*~*~
Eine Stunde vor Sonnenaufgang trafen sich die vier Freude wieder bei Gunns Wagen, nachdem sie in verschiedenen Richtungen gesucht hatten. Hoffnungsvoll sah Angel Wesley entgegen, der als letztes kam, doch der schüttelte den Kopf. "Wir waren so ziemlich an allen Plätzen, an denen man Spike vermuten könnte. Hat noch jemand eine Idee?" Wes sah von einem zum anderen, doch keiner antwortete.
Plötzlich meinte Faith: "Lorne, bei dem waren wir noch nicht. Wäre doch möglich, dass Spike sich dort vollaufen lässt. Bei dem Host hat er sicher Kredit um seinen Kummer zu ertränken. Sorry, Angel," fügte sie schnell hinzu, als ihr bewusst wurde was sie gesagt hatte.
"Schon gut, hast ja Recht. Los wir fahren ins Caritas." Rasch stiegen sie in das Auto um bald darauf die Karaoke-Bar zu betreten.
"Da seid ihr ja endlich. Ich versuche seit Stunden euch zu erreichen. Angel, hast du dein Handy wieder nicht dabei?" begrüßte sie der Host ungeduldig.
"Wieso hast du uns denn gesucht? Hast du bei einem deiner Gäste etwas Schlimmes gelesen?" fragte Wes besorgt.
Hast du Spike gesehen Lorne, ich suche ihn," unterbrach Angel zusammenhangslos.
"Um ihn geht es ja. Er war hier und war ziemlich fertig. Er hat den Whiskey flaschenweise in sich hineingeschüttet und irres Zeug geredet. Bevor er ging hab ich noch einen gesummten Satz aufgefangen. Er hat Sehnsucht, Angel, nach der Sonne. Seine Seele schreit danach. Ihr müsst schnell handeln, wenn ihr verhindern wollt, dass er sich in Staub auflöst." Lorne sah die vier Detektive ernst an.
Entsetzen breitete sich in Angels Gesicht aus bevor er aus dem Caritas rannte.
"Angel, warte, wo willst du hin?" rief Faith ihm nach. Doch der Vampir gab keine Antwort mehr und als die drei ihm nach draußen folgten, war er schon in der Dunkelheit verschwunden.
"Spike, Liebster, wo bist du nur? Warum verdammt nochmal rennst du immer weg und hörst mich gar nicht erst an? Ich hätte es dir erklären können. Du darfst mich nicht verlassen, hörst du? Wo bist du nur?" Angel stoppte kurz, zog tief die Luft durch die Nase und witterte sein Child. Zielstrebig schlug er den Weg zum Stadtfriedhof ein. Er sah zum Himmel und begann zu rennen.
~*~*~*~
Spike steckte sich eine Marlboro zwischen die Lippen. Bilder aus der Vergangenheit tauchten vor seinem geistigen Auge auf. Darla und Angelus zusammen im Bett. Er, angekettet, nackt und mit Wunden übersät. Darla liebte diese Art des Vorspiels. Spike quälen machte Spaß, turnte sie an. Umso besser war der Sex mit Angelus, wenn sie ihn vorher mit Weihwasser, Kerzen und Messern bearbeitet hatten. Ihn auszulachen und zu verspotten war ein großes Vergnügen für die beiden gewesen. Wenn er aufbegehrte, gab's noch eine besondere Bestrafung von Angelus obendrauf. Darin war er ein Meister und Spike brauchte trotz seiner Heilkräfte Tage bis er wieder gehen konnte.
Angel… ein unerträglicher Schmerz durchzog sein totes Herz. War alles nur Lüge gewesen? Hatte sein Engel alles vergessen, was sie beide verbunden hatte, sobald diese Bitch aufgetaucht war? So war es wohl… ihre Bande waren stark. Sire und Child, da hatte er keine Chance. Wer war er denn schon? Ein kleiner Wicht. Der ewige Lückenbüßer. Da half auch diese verdammte Seele nichts, machte es eher noch schlimmer.
Wie hatte er so blind sein können, zu glauben, dass Angel ihn, Spike, wirklich lieben könnte. Ein bitteres Lachen stieg in ihm auf und er nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche. Angel, sein Engel. Die wundervollen rehbraunen Augen, die voller Liebe auf ihn blickten, wenn sie lesend vor dem Kamin saßen und er seinen Nacken kraulte. Angel, dessen Kochkünste es sogar schafften Wasser anbrennen zu lassen. Er, dessen Haare immer irgendwie vom Kopf abstanden und ihn einfach so unwiderstehlich süß aussehen ließen. Immer tiefer tauchte Spike in die Erinnerung ein. Vor seinem inneren Auge sah er seinen Sire, der, wenn Spike ihn vor den anderen umarmte und küsste ein verlegenes "Nicht vor den anderen" murmelte, ihn aber trotzdem fest an sich drückte. Angel, der sinnliche Worte in sein Ohr flüsterte, wenn sie sich vereinten, und der in Ekstase Spikes Namen schrie, wenn er kam. Alles Lüge! Alles eine Gott verdammte Lüge.
Aber seine Augen… er sah sie vor sich. Spike hatte in seine Seele gesehen, wenn sie sich ganz nahe waren. Die Liebe, die sein Grandsire für ihn spürte, er hatte sich doch gesehen, oder? Spike konnte nicht verhindern, dass ein Schluchzen aus seiner Kehle drang. Voller Zorn dachte er an Darla.
Darla, von der alle angenommen hatten, sie wäre tot… endgültig. Er hätte die verdammte Bitch und ihren Lover in Ketten legen und ihnen die Haut in Steifen abziehen sollen. Er hätte sie foltern sollen, bis sie ihn, Spike, um den Tod, die Sonne, den Pflock angebettelt hätten. Doch selbst wenn er stark genug gewesen wäre um sie zu überwältigen, wozu das alles?
Rache? Genugtuung? Es wäre keine Heilung für seine verwundete Seele, für sein verzweifeltes Herz gewesen. Nichts konnte ihm den Schmerz nehmen, den er fühlte. Er war müde, so unendlich müde, von seinem sinnlosen Kampf um Anerkennung und Liebe, die ihm stets verwehrt wurde. Weder als Mensch, noch als Untoter hatte man ihn geachtet oder geliebt. Mit Angel hatte er geglaubt, endlich die gegenseitige vollkommene Liebe gefunden zu haben. Doch letztendlich war er für alle nur ein wertloser Gegenstand, den man benutzen konnte wie man wollte. Ein Spielzeug, das man in die Ecke warf, wenn man es nicht mehr benötigte. Der Vampir ließ die halbvolle Flasche über das Dach nach unten gleiten. Sie zersprang in tausend Stücke und der Inhalt ergoss sich über die Kieselsteine.
Spike umfasste seine Knie mit den Armen und legte seinen Kopf darauf.
Er sehnte sich nach Frieden, nach der endgültigen Ruhe. Und die Ewigkeit in der Hölle schien ihm allemal besser als dieses elende Dasein hier. Mit leerem Blick betrachtete er den Horizont, auf dem der silbergraue helle Dunst den kommenden Tag ankündigte.



Die wahren Abenteuer sind im Kopf.


[editiert: 08.05.04, 08:18 von DarknessEmotions]
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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 16.05.04, 18:06  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Dieses wundervolle Bild zu meiner Story hat Sorakes für mich gemacht, und ich danke ihr recht herzlich dafür.




~ Kapitel 4 ~

Keuchend blieb Angel unter der Gruft stehen, auf der Spike saß, und blickte nach oben. "Komm runter Spike, bitte, die Sonne geht bald auf," flehte er ihn leise an.
"Verschwinde, geh zu deiner Bitch. Mach dass du weg kommst du verdammter Bastard," knurrte Spike ohne sich zu rühren.
"Bitte, ich kann dir alles erklären. Nur komm runter. Ich liebe dich doch." Angel blickte zum Horizont der immer heller wurde.
"Sicher, keine Frage du liebst mich. So sehr, dass du Darla gevögelt hast. Das macht wirklich Sinn," höhnte Spike.
"Hör auf dich wie ein verstocktes Kind zu benehmen. Es tut mir ehrlich leid. Ich kann doch nichts dafür. Sie haben mich reingelegt. Komm jetzt endlich runter und wir werden vernünftig miteinander reden. Los doch, mach mich nicht wütend." Angels Stimme wurde scharf. Er war bereit alles zu versuchen um Spike zur Vernunft zu bringen.
Spike reagierte nur mit einem lauten, etwas irren Lachen, ohne der Aufforderung seines Sires nachzukommen. "Was soll das werden, SIRE? Willst du mir etwa Befehle erteilen? Meinst du, ich hab Angst vor dir? Uhuh… ich zittere," höhnte er wieder.
Zornig schwang sich Angel nach oben, ergriff Spikes Fuß und zerrte ihn kurzerhand vom Dach. Der Blonde landete auf dem Rücken. Ihm war schwindlig von all dem Alkohol und er schüttelte benommen seinen Kopf. Umständlich erhob er sich und nutzte Angels momentane Unaufmerksamkeit aus, um ihm mit aller Kraft seine Faust in den Magen zu rammen. Angel krümmte sich zusammen und hielt sich die Hände auf den Bauch.
"Mach dich vom Acker, Poofer! Verschwinde, solange du noch kannst," schrie Spike seinen Sire mit gelben Augen an.
"William, bitte versteh doch. Ich wollte es nicht. Man hat mich niedergeschlagen und als ich wach wurde, waren Darla und ich zusammen im Bett. Wir haben… also wir sind… nicht dass ich es wollte, wirklich nicht. Ich liebe nur dich und…"
Spike unterbrach Angel zornig. "Was soll das werden, quälst du mich jetzt auch noch mit Details? Mach zum Teufel endlich, dass du wegkommst. Du bist verlogen und falsch, ich hasse, hasse, hasse dich!" Spike keuchte und stieß Angel mit einem verzweifelten Aufschrei zu Boden.
Wütend richtete sich Angel auf und donnerte Spike seine Faust ins Gesicht. Ein wilder Kampf entbrannte, bei dem einer dem anderen nichts schuldig blieb. Als sich die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg über die Gräber bahnten, packte Angel Spike am Kragen und stieß ihn mit aller Kraft gegen die Tür der Gruft, auf der sein Child noch vor wenigen Minuten gesessen hatte. Die Tür barst und Spike fiel rücklings auf den kalten Marmorboden. Angel riss ihn wieder hoch und drosch weiter auf sein Child ein. Spike wurde immer schwächer. Er war von dem vielen Whiskey völlig benebelt und ohnehin nicht so stark wie Angel.
"Du wirst mir verdammt nochmal zuhören, Boy," fauchte Angel ihn an während er ihn an den Armen packte und in einem eisernen Griff festhielt. "Ich weiß nicht, wie das mit Darla passiert ist. Ich weiß nicht, wieso sie wieder lebt, wer mich niedergeschlagen hat und wieso ich in ihrem Bett gelandet bin. Sie sagte etwas von der Rache einer Freundin und dass dies erst der Anfang sei. Wir warten hier bis zum Abend, dann gehen wir nach Hause und werden endlich herausfinden, was das alles bedeuten soll. Nun setz dich hin und gib Ruhe." Angel stieß Spike in eine dunkle Ecke und ging ihm hinterher.
"Aber sicher doch. Der arme schwache Meistervampir Angel wurde niedergeschlagen und dann hat man ihn auch noch gezwungen Darla zu ficken. Ich bedaure dich ja so, mir kommen gleich die Tränen. Armer Angel, was haben sie nur mit dir gemacht?" ätzte Spike mit höhnischer Stimme. Ohne von Angel eine Antwort abzuwarten brüllte er gleich darauf weiter: "Hältst du mich für total bescheuert oder was? Ich glaub dir kein Wort, ich kenne deine Spielchen. Lass mich raus, lieber verbrenne ich in der Sonne als mit dir verlogenem Bastard noch eine Minute länger unter einem Dach zu verbringen!" Er rappelte sich hoch und versuchte den Ausgang zu erreichen, doch Angel erwischte ihn am Kragen und zerrte ihn zurück.
"Wir können stundenlang so weitermachen wenn du willst. Aber ich werde nicht zulassen, dass du dich umbringst. Ich werde dich so lange festhalten, bis du mir zuhörst. So stur wie du bin ich schon lange, das solltest du wissen."
"Ach, hast du Angst um dein Spielzeug? Du kannst nicht immer auf mich aufpassen, irgendwann werde ich dir entkommen. Darla und du, ihr könnt euch ein neues Opfer für eure perversen Spiele suchen." Noch immer versuchte Spike verzweifelt, sich aus dem Griff seines Sires zu befreien.
"Darla ist mir gleichgültig. Du bist es, den ich liebe, glaub mir doch endlich." Mit flehenden Augen sah Angel ihn an.
"Niemals wieder werde ich ein Wort von dem glauben, was du von dir gibst, niemals," keuchte Spike voller Zorn und versuchte sich aus Angels eisernem Griff zu befreien. Angel merkte, dass es keinen Sinn hatte mit Spike zu reden. Egal was er sagte, er schaffte es nicht zu seinem Child durchzudringen. Er stieß ihn ein weiteres Mal mit voller Wucht an die Wand, so dass Spike für einen kurzen Moment benommen am Boden liegen blieb. Diese Zeit nutzte Angel um sein Hemd auszuziehen. Er riss es in Streifen und fesselte sein Child an Armen und Beinen, damit es ihm nicht doch noch gelingen würde, in selbstmörderischer Absicht den Ausgang und somit die Sonne zu erreichen. Es tat ihm weh Spike so verzweifelt zu sehen. Mit allen Mitteln würde er verhindern, dass Spike seinem Dasein selbst ein Ende setzte. Er würde ihm so lange keine Ruhe lassen bis er ihm zuhören und endlich wieder zu Vernunft kommen würde. Niemals würde er aufgeben, dafür liebte er ihn zu sehr. Angel wollte es Spike so gerne beweisen, jedoch wusste er nicht wie.
Als Spike wieder zu sich kam, lag er ganz ruhig da, die Augen zum Boden gesenkt und sprach kein Wort. Was immer Angel auch sagte, er antwortete nicht und starrte nur stumm vor sich hin, bis sein Sire endlich aufgab und seufzend auf den Abend wartete.
Als es endlich dunkel wurde, hob Angel Spike hoch und warf ihn über seine Schulter. Mit zügigen Schritten begab er sich auf den langen Weg ins Hyperion.
~*~*~*~
Wes, Gunn und Faith saßen in der Lobby als Angel eintrat. Er nickte ihnen zu und ging wortlos in den Keller. Dort legte er Spike auf das Bett, schob es an die Wand, löste die Fesseln und legte ihm statt dessen Eisenketten an. Widerstandslos ließ Spike alles mit sich geschehen und schloss die Augen.
"Ich muss das tun, William. Die Ketten fallen, sobald du zur Vernunft gekommen bist und mir zuhörst. Ich liebe dich, auch wenn du mir jetzt nicht glaubst, ich tue es."
"Du kannst mich nicht ewig hier festhalten. Irgendwann komm ich hier raus, und dann werde ich beenden was ich angefangen habe." Spike sprach ganz ruhig und leise ohne dabei die Augen zu öffnen.
Seufzend erhob sich Angel vom Bett und ging nach oben zu den anderen.
~*~*~*~
Spikes Gedanken rotierten. Sein Kopf wurde langsam wieder klarer und die Auswirkungen des Alkohols verflüchtigten sich langsam aus seinem Gehirn.
Angel wollte ihn also nicht sterben lassen. Abgesehen davon, dass er schon tot war, schien dies ein gutes Zeichen zu sein. Offenbar lag seinem Sire wohl doch noch etwas an ihm… oder sollte dies alles nur wieder irgendein makaberes Geschenk für Darla werden?
Nein, irgendwie glaube Spike seinem Sire. Er hoffte so sehr, dass Angel die Wahrheit gesagt hatte, denn er hatte die Liebe in den Augen des dunkelhaarigen Vampirs gesehen. Seitdem er langsam wieder nüchtern geworden war, seine Wut verraucht war und seine Verzweiflung nachgelassen hatte, war sich Spike zumindest in diesen Punkt ziemlich sicher. Womöglich hatten sie Angel doch eine Falle gestellt, aber warum nur?
"Fein, jetzt grüble ich schon so wie mein Großer. Was ist nur aus mir geworden? Grübler Nummer Zwei? Ich bin eindeutig schon zu lange mit ihm zusammen und ich will es verdammt nochmal auch bleiben. Ich könnte ja so tun, als würde ich ihm glauben… gut ich tue es, fast. Dann bin ich die Ketten im Nu los, suche Darla, bring sie um und Angel gehört wieder mir. Ist doch ein guter Plan. Aber wenn Angel das herausbekommt ist es vielleicht doch eher ein Scheiß-Plan. Also was mach ich jetzt nur, verdammt?" Spike kam zu keinem Ergebnis denn die Eifersucht nagte noch immer weiter in seinem Innern. Sie bohrte sich bis in sein totes Herz und daher beschloss er zumindest noch so lange weiterhin beleidigt zu sein, bis ihm etwas Besseres einfiel.
~*~*~*~
Angel hatte inzwischen Wesley, Faith und Gunn alles erzählt, woraufhin Faith Spike wütend zum größten Idioten des Universums erklärte, der einfach zu blöde war um zu erkennen, dass Angel ihn nie absichtlich betrügen oder gar verletzen würde.
"Lass gut sein, Faith, irgendwie versteh ich ihn ja. Wie würde ich wohl reagieren, wenn er plötzlich vor mir stünde und ich wüsste, dass er mit jemand anderem geschlafen hat? Geht ins Bett, Leute, morgen müssen wir mit den Nachforschungen anfangen um herauszufinden, was es mit Darla auf sich hat. Und welche Person oder welches Wesen sich an mir rächen will… es gibt da sicher einige, befürchte ich." Angel ging in die Küche um dann mit einem Becher erwärmten Blutes in den Keller zu Spike zu gehen. Seine Mitarbeiter und Freunde begaben sich schließlich müde und erschöpft auf ihre Zimmer.
~*~*~*~
Als Angel den Keller betrat, drehte sich Spike so weit weg, wie es ihm seine Ketten erlaubten, und er würdigte Angel keines Blickes.
"Du musst essen, Spike." Angel hielt ihm den Becher hin.
"Keinen Hunger," murmelte dieser ohne aufzublicken.
"Komm schon, bitte. Tu es nicht für mich sondern für dich… du musst bei Kräften bleiben," versuchte Angel ihn zu überreden.
"Will nicht, lass mich allein," bockte Spike stur.
"Verdammt nochmal, du trinkst jetzt besser, oder soll ich dich etwa zwangsernähren? Ich werde dein Benehmen nicht mehr länger dulden. Ich habe nichts getan, wofür ich verantwortlich bin. Es war nicht meine Schuld und ich habe keine Ahnung wer mich manipuliert hat oder aus welchem Grund. Glaub es oder lass es. Seitdem wir fest zusammen sind wollte ich dir nie weh tun und ich will es auch jetzt nicht. Aber dein Verhalten ist lächerlich und kindisch. Wenn ich wiederkomme hast du den Becher ausgetrunken oder ich werde andere Seiten aufziehen. Hast du mich verstanden, William?" Wütend stellte Angel den Becher in Spikes Reichweite auf den Boden.
"Er treibt mich noch in den Wahnsinn mit seiner Sturheit. Ich liebe ihn aber manchmal könnte ich ihn ungespitzt in den Boden rammen," murmelte der dunkelhaarige Vampir grimmig während er nach oben stapfte.
Spike wartete bis Angel nicht mehr zu sehen war und griff dann gierig nach dem Becher um ihn in großen Schlucken auszutrinken. Er schleuderte das leere Gefäß in die Ecke und fasste in seine Manteltasche um seine Zigaretten herauszufischen. Zum Glück waren die Ketten lang genug, so dass er bald darauf genüsslich den scharfen Rauch inhalierte. Wieder erschien Angel vor seinem geistigen Auge. Er fehlte ihm so sehr. Drei Tage hatte er ihn nicht mehr in den Armen gehalten. Drei verdammte Tage und Nächte hatten sie sich nicht berührt, wenn er die Prügelei in der Gruft nicht mitzählte. Drei Tage… das war zum Teufel nochmal eine zu lange Zeit, viel zu lange. Sobald Angel herunterkam würde er mit ihm reden. Sie mussten das Thema Darla aus der Welt schaffen… oder noch besser – sie mussten Darla selbst endlich aus der Welt schaffen. Das war definitiv die bessere Idee und wenn dies alles erledigt war, dann würden sie endlich wieder… Bloody hell wo blieb Angel nur so lange? Ungeduldig riss Spike an seinen Ketten.
"Bringt nichts, Spike. Das müsstest du eigentlich wissen." Angel stand mit verschränkten Armen auf der letzten Treppenstufe und sah ihn ernst an.
"Mach die blöden Ketten auf, Poof. Sie sind unbequem und du brauchst mich nicht mehr festzuhalten. Ich hab mich soweit wieder eingekriegt," murrte Spike.
Misstrauisch ging Angel auf ihn zu. "Woher der Sinneswandel? Was hast du vor?"
"Ich hab vor zu schlafen, zum Teufel. Aber nicht mit diesen Dingern um. Da weiß ich was Besseres, das ich in meinen Armen halten will, äh… nicht dass du dir einbildest ich will dich in meinen Armen halten. Das wäre wirklich das Letzte, nie im Leben… Unleben. Auf keinen Fall. Ich schlafe nämlich gerne alleine, wie du weißt. Ich kann mir überhaupt nichts Besseres vorstellen und überhaupt, wer will schon mir dir in einem Bett liegen? Du machst dich immer so breit und ich muss mich dann immer ganz nah an dich kusch…"
Spike brach seinen Redeschwall ab, da er sich total verhedderte und vor Verlegenheit nicht mehr wusste, wo er hinschauen sollte.
Sein Sire kam langsam näher, nahm sanft Spikes Gesicht zwischen seine Hände und lächelte ihn liebevoll an. "Ich kann mir auch nichts Schöneres vorstellen, als dich in meinen Armen zu halten, mein Liebling."
"Du hast da was missverstanden. Du fehlst mir nicht, gar nicht, überhaupt nicht, kein Stück," murmelte Spike, doch seine Augen straften die Worte Lügen. Sehnsüchtig blickte er auf seinen Engel, der langsam immer näher kam und schließlich mit seinen Lippen Spikes Mund streifte. Spike erschauderte bei der sanften Berührung und als Angels Zunge vorsichtig um Einlass bat, öffnete er willig seinen Mund. Zart berührten sich ihre Zungen, stupsten sich an, umschlangen sich, nur um sich gleich darauf wieder voneinander zu lösen und zärtlich miteinander zu spielen. Als der wundervolle Kuss endete, keuchte Spike erregt: "Mach mich los Angel, komm schon."
"Ich denke das ist keine gute Idee. Die Ketten stehen dir, du siehst scharf aus," grinste sein Mentor.
"Was soll das, Angel? Mach die verdammten Ketten los," knurrte Spike frustriert.
"Das werde ich ganz bestimmt nicht tun." Angel lächelte und stricht über die Brust seines Childes. Er berührte seine harte Bauchmuskeln und strich dann hauchzart über die Wölbung zwischen Spikes Beinen, die daraufhin verdächtig anschwoll.
"Bloody hell, Angel, lass die blöden Spielchen. Ich dachte du stehst nicht mehr auf Folter, mach mich endlich los." Wütend und total erregt zerrte Spike an den Ketten.
"Dieses Spiel wirst du mögen und die Folter wird dir gefallen." Angel sah ihm tief in die Augen und begann sein Hemd aufzuknöpfen, und jede frei werdende Stelle seiner Brust zu küssen. Verunsichert sah Spike ihm zu und ein leises Stöhnen entwich seiner Kehle, als Angels Zunge über seine rechte Brustwarze strich, daran saugte, und er liebevoll den harten Nippel mit den Zähnen liebkoste.
Als Angels Hände den letzten Knopf des Hemdes öffneten, näherte sich sein Mund der anderen Brustwarze um dort dasselbe Spiel fortzuführen. Er strich mit einer Hand über den Rücken während er begann mit der anderen den Gürtel und die Hosenknöpfe zu öffnen. Seine Hände liebkosten Spikes Bauchmuskeln und der blonde Vampir murmelte stöhnend Angels Namen während er sich unter ihm wand und dadurch die Ketten leise rasseln ließ. Ohne sein Zungenspiel zu unterbrechen zerrte Angel Spikes Hose hinunter und das erigierte Glied seines Childes sprang ihm entgegen. Wieder einmal bemerkte Angel mit Befriedigung, dass Spike keine Unterwäsche trug. Mit zarten Fingern strich er den Schaft entlang und umfasste den harten Penis um ihn leicht zu reiben.
"Angel, die Ketten! Bitte, tu mir das nicht an. Ich muss dich berühren," keuchte Spike verzweifelt, als Angels Zunge tiefer glitt und seinen Bauchnabel umkreiste. Lächelnd griff Angel in seine Hosentasche und zog den Schlüssel hervor und drückte ihn in Spikes Hand.
Zitternd versuchte dieser hastig die Handfesseln zu lösen, doch als Angel seinen Penis ohne Vorwarnung tief in den Mund aufnahm, schrie Spike leise auf und der Schlüssel entglitt seinen zittrigen Fingern. Mit einem Mal war da nichts mehr, außer Leidenschaft. Spike hielt sich an den Ketten fest und schob Angel sein Becken entgegen. Sein Körper bäumte sich auf, mit der Bitte nach mehr, viel mehr. Angel umfasste Spikes knackigen Hintern und hielt ihn eisern fest. Er knabberte an der empfindlichen Eichel und leckte und saugte, so dass Spike glaubte zu den Sternen zu fliegen. Als Angels geschickter Mund und seine Hände ihn kurze Zeit später mit einem gewaltigem Orgasmus über die Klippe schickte, schrie Spike laut Angels Namen und sackte kurz darauf kraftlos zusammen. Nur Angels starke Arme und die Ketten verhinderten, dass er an die Wand knallte.
~*~*~*~
"Angel sollte Spike nicht so hart rannehmen, schließlich hat er nichts getan. Ich werde diese Sire/Child Sache nie verstehen." Gunn, der sich gerade ein Glas Wasser aus der Küche holte, hörte Spike schreien und er tat ihm leid. Er überlegte, ob er ihm zur Hilfe kommen sollte, kam aber dann zur Einsicht sich lieber nicht einzumischen. Bei zwei so starken Vampiren hielt man sich besser raus und Angel würde Spike schon nicht umbringen. Also ging er wieder in sein und Faiths Zimmer zurück.

~*~*~*~
"Gott Angel, das war mit Abstand der beste Blow-Job, den ich jemals von dir bekommen habe," nuschelte Spike als Angel seine Ketten löste und ihn liebevoll in die Arme nahm.
"Das war ich dir schuldig, mein Kleiner," lächelte sein Mentor.
"Du schuldest mir gar nichts, und nenn mich nicht Kleiner. Ich bin nicht klein… gut du bist größer, etwas. Doch wenn du Schuldgefühle hast, will ich dir auf keinen Fall widersprechen. Du kannst so nach und nach deine Schuld abtragen. Wenn ich es mir genau überlege, wird es wohl Jahre dauern, bis du schuldenfrei bist," grinste Spike.
Angel lachte laut. "Das könnte dir so passen, vergiss es."
"War ja nur ein Versuch," murmelte Spike.
"Komm, lass uns schlafen gehen. Wir haben einige harte Tage und Nächte hinter uns. Etwas Ruhe wird uns gut tun und morgen sehen wir weiter."
Und wenn Darla wiederkommt?" Spike sah ihn mit großen Augen verunsichert an.
"Spike, sie hat keine Chance bei mir, nicht mehr. Du bist der einzige, den ich liebe. Ich werde es dir beweisen, so lange bis du mir endlich glaubst. Das vorhin habe ich getan, weil ich dich liebe, aber es geht nicht nur um Sex. Sex ist zwar schön, und gehört dazu. Doch noch wichtiger ist, dass ich dich mit meinem Herzen liebe und mit meiner Seele, tief in mir. Du bist immer in meinen Gedanken. Niemals habe ich für irgendjemanden so empfunden. Auch für Darla nicht. Ich kann mir nicht erklären warum sie wieder da ist. Irgendwer hat sie wiedererweckt. Wir werden morgen mit den Nachforschungen beginnen. Komm, lass uns schlafen gehen."
Spike nickte erleichtert, glücklich und zufrieden. Angel nahm sein Child an der Hand und sie begaben sich ins Bett um eng aneinander gekuschelt einzuschlafen.
~*~*~*~
Angel wurde wach, weil das penetrante Klingeln in seinem Kopf nicht aufhören wollte. Müde öffnete er die Augen und bemerkte, dass sein Handy läutete. Vorsichtig löste er sich aus Spikes Armen, stieg aus dem Bett und suchte in seiner Jacke nach dem Störenfried.
"Wer zum Henker will was von mir, mitten in der Nacht?" bellte er ins Telefon.
"Du solltest höflicher sein, das habe ich dir schon hundertmal gesagt. Und es ist 10 Uhr Vormittag," hörte er Cordy kichern.
"Eben, mitten in der Nacht, sag ich doch," murmelte Angel müde.
"Spike?"
"Nein, Angel hier."
"Dann sprich gefälligst auch wie er, wie du, wie… na egal. Jedenfalls… ich liege hier gemütlich bei der Massage, als die reizenden Mächte der Ewigkeit mir eine Vision schicken. Nicht ein einziges Mal kann ich ausspannen, nein sie gönnen mir nicht die kleinste Pause, und…"
"Cordy, worum geht`s eigentlich?" murrte Angel genervt.
"Ach ja, sag mal, wie lange seid ihr eigentlich in Lilahs Wohnung gewesen, damals?"


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.


[editiert: 16.05.04, 18:55 von DarknessEmotions]
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SPIKEmarsters

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New PostErstellt: 16.05.04, 20:05  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Silverbird!!!

Ich glaube ich habe diese Geschichte mindestens schon 4 mal gelesen und auch wenn ich sie fast auswendig kenne, muss ich sagen sie langweilt mich nicht.
es wäre sicherlich klassen wenn es von Near in Blood ne Fortsetzung schreiben würdest den du hattest ja wirklich an einer Interessanten Stell aufgehört *zwinker*
Allerdings will ich damit nicht sagen das du unbedingt da weiter machen musst, nein, es wäre nur Interessant zu wissen, was so kommt.

Lg Nicki

Es ist ein Gesetz im Leben: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, so öffnet sich dafür eine andere. Die Tragik jedoch ist, dass man meist nach der geschlossenen Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.

André Gide
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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 22.05.04, 13:31  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Nicki, vielen Dank für dein liebes Feedback. Freut mich das du die Story wieder gelesen hast.
Eine Fortsetzung wird es wahrscheinlich geben, falls ich damit zufrieden bin was ich zu schreiben angefangen habe.
dich

Dieses wundervolle Bild zu meiner Story hat Sorakes für mich gemacht, und ich danke ihr recht herzlich dafür.



~ Kapitel 5 ~

"Was genau meinst du, Cordy?" Angel war mit einem Mal hellwach.
"Ich hab Lilah gesehen. Eastside, ein blaues schmales Haus, vierter Stock, grüne Türe. Der Eingang ist neben einem China Restaurant und sie war sehr lebendig. In meiner Vision hatte sie Darla im Arm, die schrie und sich den Bauch vor Schmerzen hielt."
"Und dann?" fragte Angel gespannt.
"Nichts dann, Vision Ende," antwortete Cordelia. "Am besten ich komme sofort zurück. Ich muss nur noch meine Koffer packen," fügte sie noch schnell hinzu.
"Das bringt nichts, Cordy. Genieße noch die kurze Zeit, hier kannst du vorläufig sowieso nichts tun. Lass es dir gut gehen, wir sehen uns ja bald." Angel beendete das Gespräch und drehte sich zu Spike um, der inzwischen aufgewacht war und ihn verschlafen und mit verstrubbelten Haaren von der Bettkante aus ansah.
"Was is`n los, Peaches?"
Angel betrachtete geistesabwesend seinen Geliebten. "Gott ist er süß, ich könnte ihn auf der Stelle…."
"Angel? Hey Poof, komm zu dir. Was ist passiert?" Spike stand auf und bewegte seinen nackten Körper geschmeidig auf Angel zu. Die Muskeln unter seiner marmorweißen Haut spannten sich bei jedem Schritt und Angel schluckte hart.
Vorsichtig berührte Spike die Schulter seines Sires und riss ihn so aus seinen Gedanken. Angel zog ihn an sich und küsste ihn zärtlich. Langsam schob er sein Child von sich. "Wir haben zu tun, leider. Cordy hatte eine Vision… es geht um Darla." Bei der Erwähnung dieses Namens warf Angel Spike einen vorsichtigen Blick zu.
Der verdrehte genervt seine Augen. "Was ist mit der Bitch, hat sie endlich der Teufel geholt?"
"Nicht so ganz, obwohl… Lilah hat sie. Und so wie es aussieht, hält sie sie gefangen oder Schlimmeres," meinte Angel.
"Lilah ist tot. Du erinnerst dich? Die Anwältin, die Walsh, genmanipulierte Vampire… wir haben, oder besser du hast, alle zusammen eingeschlossen, was zur Folge hatte, dass die beiden Weiber ausgesaugt wurden. Also tot," war Spikes logische Schlussfolgerung.
"Wir haben es nicht gesehen," erwiderte Angel nachdenklich.
"Was nicht gesehen? Verdammt, sprich nicht in Rätseln." Spike wurde ungeduldig.
"Wir haben nicht gesehen wie sie gestorben sind. Und Cordelias Visionen stimmen immer," erklärte Angel bestimmt.
"Du meinst, sie könnten das Massaker überlebt haben? Unmöglich." Spike konnte sich das beim besten Willen nicht vorstellen.
"Tja, wie wir inzwischen wissen ist vieles möglich. Komm, wir ziehen uns an und versuchen etwas herauszufinden."
Während sie in ihre Kleider schlüpften murrte Spike: "Was zur Hölle geht uns Darla eigentlich an frag ich dich. Egal wer oder was sie nun sein mag, sie ist und bleibt ein durch und durch bösartiges Weibsbild."
"Die Mächte sehen das wohl anders, Spike," meinte daraufhin Angel.
"Ah ja, die Oberbosse… dann müssen wir wohl. Wir sind ja ihre besten Krieger und schließlich haben sie den Fluch entschärft. Da sind wir verpflichtet, wenn wir wollen, dass es so bleibt. Denn wenn die wütend werden, dann ist Schluss mit lustig und wir können verdammt nochmal den Kaltwasserhahn aufdrehen, wenn es uns überkommt. Denn auf dieser Scheiß-Welt gibt es nichts umsonst," nuschelte Spike wenig begeistert vor sich hin und folgte Angel in die Lobby. Der konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er hörte was Spike so von sich gab.
Wesley war schon da und hatte seine Nase tief in ein Buch vergraben. "Hey ihr zwei, warum seid ihr schon auf?"
"Morgen Wesley," grüßten die zwei Vampire. "Cordy hat angerufen," fügte Angel noch hinzu. Er erzählte von dem Gespräch.
"Ich weiß, wir haben auch telefoniert. Aber Lilah ist tot und Darla müsste es auch sein, soweit wir wissen," warf Wesley ein.
"Wer ist tot?" Faith kam die Treppe herunter. Sie trug Trainingskleidung, und wollte gerade in den Keller. In kurzen Worten wurde sie über die Lage informiert.
"Was? Du willst Darla retten? Angel, bist du verrückt? Sie ist böse, mehr als das, und was sie dir kürzlich angetan hat, das kannst du doch nicht vergessen haben. Und Spike? Was ist mit ihm? Du kannst doch nicht ernsthaft erwarten, dass er dir hilft sie zu retten oder was auch immer du tun willst." Empört lief Faith in der Lobby hin und her und fuchtelte mit den Armen in der Luft herum.
Spike ging auf sie zu und fasste sie bei den Schultern. "Hey, beruhige dich Jägerin. Es geht nicht um Darla. Es geht um unsere Mission. Wir haben von den Mächten einen Auftrag bekommen. Du solltest nie vergessen, dass sie uns eine zweite Chance gegeben haben. Wir wurden zu Kriegern der Mächte bestimmt. Wir erfüllen ihre Aufträge, das ist unsere Aufgabe, unsere Chance einen Teil der Schuld abzutragen. Ich werde meinen Teil dazu beitragen, denn die Mächte der Ewigkeit schenken mir eine wunderbare Zeit mit Angel. Das allein genügt mir um für ihre Sache zu kämpfen, wie es auch immer das Ganze für mich ausgehen mag." Eindringlich sah er ihr in die Augen, ließ ihre Schultern los und ging in den Keller, ohne noch ein weiteres Wort zu sagen.
"Du musst sehr stolz auf ihn sein," sagte Wesley leise zu Angel.
"Das bin ich und er überrascht mich immer wieder." Mit schnellen Schritten folgte er seinem Child.
Spike war in den Trainingsraum gegangen und bearbeitete mit nacktem Oberkörper den Sandsack.
"Was tust du da?" Verwundert beobachtete Angel wie er mit Armen und Beinen den Sandsack malträtierte.
"Wonach sieht`s den aus? Ich trainiere und du solltest das auch tun. Wir sind schlapp geworden in letzter Zeit. Los fangen wir an, mal sehen ob du gegen mich ankommst, alter Mann." Grinsend ging Spike in Angriffstellung.
"Du hast wohl vergessen, dass ich dich erst gestern verprügelt habe, Kleiner." Angel zog sein Shirt aus und umkreiste langsam sein Child.
"Da war ich besoffen, das war leicht. Ein Kleinkind hätte mich umgeschubst. Aber nun bin ich nüchtern und voll fit. Du hast nicht den Hauch einer Chance. Ich zerlege dich in alle Einzelteile bevor du 'Piep' sagen kannst. Und außerdem - nenn mich nicht Kleiner." Spikes Grinsen wurde breiter.
"Ja, ja große Klappe, nichts dahinter. Das kennt man ja. Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du um Gnade winseln," lächelte Angel überheblich und schlich auf Spike zu.
"Ich bettle höchstens, dass du endlich zu quatschen aufhörst. Nur wenn du singst ist es noch schlimmer. Greif endlich an, bevor ich mir vor Langeweile selbst eine verpassen muss." Spike hob die Fäuste und Angel stürmte auf ihn zu. Mit einem Sidestep wich Spike elegant aus, hob das Bein und Angel prallte dagegen um daraufhin auf den Bauch zu knallen.
"Ha, ha, das kommt davon wenn man sich überschätzt, mein Alterchen. Nun liegst du…" Ein rasche Drehung und ein Beinfeger von Angel warfen Spike auf die Matte, so dass ihm die Worte im Hals steckenblieben.
"Tja mein Junge, von deinem Alten kannst du noch eine Menge lernen."
"Träum weiter, wenn ich mit dir fertig bin, kannst du dein Blut aus der Schnabeltasse trinken," knurrte Spike frustriert, weil Angel ihn überrumpelt hatte.
Beide sprangen auf und begannen ernsthaft zu kämpfen. Über zwei Stunden dauerte der Schlagabtausch, wobei es aber keinem von beiden so richtig gelang, die Oberhand zu gewinnen.
"Genug für heute," murmelte Angel und ließ sich auf die Matte fallen. Spike war froh die Worte seines Mentors zu hören und fiel ebenso erschöpft auf den Boden. Er würde es zwar niemals zugeben, aber er hätte gegen seinen Sire keine fünf Minuten mehr durchgestanden.
Nachdem sie sich etwas erholt hatten, ging Angel unter die Dusche und Spike genehmigte sich erst einmal einen Becher Blut um wieder zu Kräften zu kommen. Nachdem auch er geduscht hatte, legten sie sich noch ein paar Stunden schlafen um am Abend für ihren Einsatz gewappnet zu sein.
Als sie kurz nach Sonnenuntergang nach oben kamen, warteten Wes, Gunn und Faith schon auf sie. "Wir sollten dann mal los," sagte Wesley und griff nach seiner Jacke. Die beiden Vampire nickten, Spike zog seinen obligatorischen Ledermantel an und sie verließen das Hyperion.
~*~*~*~
Langsam fuhr Angel die Eastside entlang und die vier hielten Ausschau nach einem blauen Gebäude mit einem China Restaurant im Parterre.
"Hier vorne, das könnte es sein." Wesley deutete auf ein Haus rechts vor ihnen.
Angel nickte. Er hatte das Haus bereits entdeckt und brachte den Wagen am Straßenrand zum Stehen. Er und seine Freunde stiegen aus. Sie gingen auf das Restaurant zu und bemerkten einen schmalen Hausengang, der anscheinend in die obere Etage führte. Wesley und Gunn gingen voraus und Angel und Spike folgten den beiden, erstaunt darüber, dass ihnen keine Vampirbarriere den Eintritt versperrte.
"Offenbar sind wir eingeladen und werden erwartet," knurrte Angel leise. "Seid wachsam, wir wissen nicht, ob es nicht vielleicht eine Falle ist"
Vorsichtig stiegen sie die Treppe bis zum vierten Stock hinauf und blieben vor der Wohnungstür stehen, die Cordy aus ihrer Vision beschrieben hatte. Gunn klopfte fest an die Tür. Kurz darauf öffnete sie sich und Lilah stand mit einem breiten Grinsen vor ihnen.
"So sieht man sich wieder, meine Herren. Was kann ich für euch tun?" Rechts hinter ihr stand ein großer Mann, der einen weißen Turban auf dem Kopf trug. Seine Haut und seine Kleidung ließen indische Herkunft vermuten.
"Wie ist das möglich?" Wesley konnte seine Überraschung über Lilahs quicklebendigen Anblick nicht verbergen, obwohl er eigentlich schon aus Cordelias Vision wusste, dass die Anwältin noch am Leben war. Lilah trug noch immer ein höhnisches Lächeln auf den Lippen und schien nicht die geringste Angst zu haben.
"Tja, Angel hätte sich damals wohl besser selbst davon überzeugen sollen, ob Maggie und ich auch wirklich tot sind. Oder zumindest hättet ihr wohl besser Wolfram & Hart nicht sofort von meinem Tod informieren sollen. Doch zu meinem Glück hat er das eine nicht und das andere prompt getan. Die Vampire waren an Maggie mehr interessiert als an mir, und somit hatte ich noch genügend Blut in mir um verwandelt zu werden. Ein Meistervampir, den die Herren von Wolfram & Hart mitbrachten, tat alles Notwendige. Ich war für meine Arbeitgeber zu wertvoll und meine Informationen waren zu wichtig um mich einfach sterben zu lassen. Sie wollten, dass ich weiterexistiere und der Firma für alle Ewigkeit wertvolle Dienste leiste. Maggie hatte nicht so viel Glück, aber dafür werde ich dich und deinen Lover büßen lassen, Angel. Nicht, dass sie meine große Liebe gewesen wäre, aber ihr habt mal wieder meine Pläne durchkreuzt und es ist eure Schuld, dass ich nun nicht mehr das bin, was ich früher einmal war. Dafür werdet ihr büßen. Der Tod wird nichts sein im Vergleich zu den Seelenqualen, die ich euch bereiten werde."
Gunn wollte losstürmen, als er von einer unsichtbaren Wand zurückgeschleudert wurde.
Lilah Morgen lachte laut auf. "Dachtet ihr im Ernst, ich würde euch ungeschützt die Türe öffnen? Wie naiv seid ihr eigentlich? Ich habe viel dazugelernt und habe mächtige Helfer."
"Was willst du, Lilah?" knurrte Angel zornig.
"Oh, gar nichts. Ich will dich nur informieren und zusehen lassen. Du wirst alles genau sehen können. Ich habe Darla zurückholen lassen. Sie war kurzzeitig ein Mensch, doch nun ist sie wieder ein Vampir. Sie ist mein Child."
"Welches Interesse sollte ich an Darla haben? Sie ist meine Vergangenheit und du kannst sie gerne behalten." Angel drehte sich weg und ging auf die Treppe zu, um so zu verbergen wie sehr ihn Lilahs kleine Ansprache erschüttert hatte.
"Das kann schon sein. Aber das Kind, das sie in sich trägt, ist dein Sohn Angel. Der wird dich doch sicher interessieren, oder?" rief ihm die Anwältin in einem arroganten Ton nach.
Grinsend drehte sich Angel um. "Falls es dir noch niemand gesagt hat, Lilah, ich bin ein Vampir. Kein lebendiger Samen, keine Kinder. Also lass diese dummen Versuche mich zu erpressen."
"Wie schon gesagt, ich habe nun mächtige Freunde. Du erinnerst dich doch sicher daran, dass du mit Darla im Bett warst, oder? Du wirst doch nicht etwa denken, dass das alles nur Zufall war. Mein Freund Kabir," sie deutete auf den Inder neben sich, "ist einer der mächtigsten Hexer, die es gibt. Es hat nur eine halbe Stunde gebraucht, in der er dir Leben einhauchte. Diese Zeit genügte, um ein Kind zu zeugen. Du wirst zusehen müssen, wie dein Sohn heranwächst, Angel. Jede Woche wird ein Video kommen aber du wirst nicht wissen, wo er ist. Du wirst dabei zusehen können, wie er böse wird und wie ich seinen Hass auf dich nach und nach schüren werde. So lange, bis er soweit ist und dich zum Kampf auf Leben und Tod herausfordert. In diesem Kampf wird dich dein eigener Sohn schließlich vernichten. Du wirst leiden und ich werde jede einzelne Minute davon genießen." Mit einem hochmütigen Lächeln warf sie die Tür hinter sich zu.


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.


[editiert: 23.05.04, 11:31 von DarknessEmotions]
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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 30.05.04, 13:16  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Dieses wundervolle Bild zu meiner Story hat Sorakes für mich gemacht, und ich danke ihr recht herzlich dafür.




~ Kapitel 6 ~

Spikes Springerstiefel krachte gegen die Tür. Wutentbrannt trat er immer wieder dagegen, fluchte und beschimpfte Lilah Morgan mit Namen, die sogar den Teufel hätten rot werden lassen.
"Komm Spike, lass das, es bringt doch nichts." Angel legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.
"Wie zum Henker kannst du nur so ruhig bleiben? Dieses verfluchte Weib. Ich hätte fertig trinken sollen damals, Seele hin oder her. Es wäre auf jeden Fall ein gutes Werk gewesen. Wenn ich diese elende Schlampe noch einmal zwischen die Finger kriege, werde ich Dinge mit ihr anstellen, die jeden Horrorstreifen in den Schatten stellen. Sean Cunningham wird vor mir niederknien und um die Filmrechte betteln. Ich werde sie…"
Angel nahm ihn fest in den Arm und strich ihm beruhigend über den Rücken. "Das kannst du alles machen, doch jetzt gehen wir nach Hause. Ich muss weg von hier. Wir können derzeit nichts ausrichten und müssen herausfinden, wer dieser Kabir ist und wie wir ihn ausschalten können. Jetzt komm." Angel ließ ihn los und flüchtete die Treppe hinunter. Gunn und Wesley liefen ihm nach, gefolgt von einem leise vor sich hin fluchenden Spike.
Darla war ihm egal, doch wenn es stimmte, was Lilah sagte, dann trug sie Angels Kind in sich. Spike sah wie sehr Angel litt und dies schürte seinen Hass auf Lilah ins Unermessliche. Denn wenn jemand seinem Angel böses tun wollte, dann rastete er aus. Lilah Morgan würde dafür büßen. Sie war ja nun ein Vampir, da gab's jede Menge Möglichkeiten… Pflock, Sonne, Kopf abschlagen! Oh nein, das war alles viel zu milde. Er könnte sie verhungern lassen… ja, anketten und eine Tasse mit Blut drei Zentimeter zu weit von ihr entfernt hinstellen. Oder noch besser - junge leckere Menschen zu ihr bringen und sie daran riechen lassen. Und dann müsste sie hungrig dabei zusehen, wie er von ihnen trank. Gut, Menschen biß er inzwischen selbst nicht mehr, aber er konnte sie ein bisschen einritzen, damit Lilah das frische Blut riechen konnte. Das würde er so lange tun, bis sie wahnsinnig war. Und dann würde er Zentimeter für Zentimeter die Sonne auf ihre Haut scheinen lassen. Gerade soviel, bis sie beginnen würde zu brutzeln, schööön langsam, jaa. Spike kam ins Schwärmen.
Und diesem verdammten Inder würde er seinen Turban in den Rachen stopfen, bis ihm die Augen so weit herausquollen, dass man sie mit einem Baseballschläger abschlagen könnte, jawohl.
Angels und Darlas Kind. Spike schluckte schwer, um das würgende Gefühl im Hals loszuwerden. Angel, Darla und ein Sohn. Immer wieder zuckten diese Gedanken durch seinen Kopf.
Als sie ins Hotel zurückkamen, versuchte Faith gerade den Laptop in Gang zu bringen. "Ah, da seid ihr ja wieder. Kann mir einer zeigen wie dieses Ding hier funktioniert? Ich hab`s nicht so mit der Technik." Gunn trat auf sie zu, gab ihr einen kleinen Kuss und schaltete das Gerät ein.
"Was war dran an der Vision von C.?" fragte Faith und drückte auf verschiedene Tasten.
"Gunn wird es dir erzählen," gab Angel knapp zur Antwort. "Wesley, würdest du bitte die Bücher heraussuchen, die in Frage kommen? Gunn, versuch du etwas im Internet über diesen Inder herauszufinden. Und Faith, hilf bitte Wes. Spike und ich gehen zu Lorne. Vielleicht hat er ja etwas gehört. Irgendeine Information oder ein Gerücht. In drei Stunden tauschen wir unsere Informationen aus." Alle nickten stumm und Angel verließ gemeinsam mit Spike das Haus.
~*~*~*~
Wenig später betraten die zwei Vampire das Caritas und sahen sich suchend um. Der Host stand im Rampenlicht und gab ein Lied zum Besten. Angel ging direkt auf ihn zu und holte Lorne kurzerhand von der Bühne.
"Sorry, aber es ist wichtig," entschuldigte er sich knapp.
"Was ist passiert? Wie ich sehe, sind meine beiden Lieblingsvampire wieder vereint. Also was könnte da noch wichtig sein?"
"Um uns geht es nicht. Was weißt du über einen indischen Magier, der Kabir heißt?" fragte Spike.
Lorne sah die beiden ernst an. "Es geht das Gerücht um, dass ein mächtiger Magier aus dem Osten - seinen Namen kenn ich nicht - die Naturgesetzte geändert hat um einem besonderen Kind den Weg zu ebnen, damit er in die Götterwelt des Bösen eintreten kann. Und die Mächte des Guten haben auch irgendwie die Finger im Spiel. Das ist alles, was ich weiß."
"Das wissen wir eigentlich schon," murmelte Angel und fuhr sich nervös durchs Haar. "Wenn du noch was hörst, sag bitte Bescheid, okay?" Angel und Spike nickten dem Host zu und beide verließen die Karaokebar.
"Verdammt!" Verzweifelt donnerte Angel seine Faust in die Mauer, so dass der Putz abbröckelte.
"Du wirst also einen Sohn haben, Angel." Spike sprach so leise, dass selbst sein Grandsire ihn kaum hören konnte.
"Sieht so aus," murmelte der Vampir.
"Du wirst haben, was jeder Mann sich wünscht und kein Vampir vor dir hatte, oder jemals haben wird." Spikes Stimme war nur noch ein Flüstern.
"Ich weiß." Angel sah auf Spike, der mit hängendem Kopf vor ihm stand.
"Alles wird sich ändern und du weißt das," meinte Spike mit rauher Stimme und sah seinen Mentor an.
"Gar nichts wird sich ändern. Nun fast nichts. Zwischen uns zumindest nicht," antwortete Angel unsicher.
"Red keinen Blödsinn. Alles wird sich ändern. Du hast das besondere Privileg einen Sohn zu bekommen. Und dein Sohn braucht eine Mutter, also Darla. Und du wärst ein Idiot wenn du deinen Sohn nicht bei dir haben wolltest. Ich werde dir helfen so gut ich kann, aber mit Darla unter einem Dach, das würde niemals gut gehen und…"
Angel ließ ihn nicht ausreden. "Erstmal müssen wir Darla finden, dann sehen wir weiter, okay?"
"Gut, wir entscheiden später. Aber jetzt könnte ich vor Lilahs Haus Wache schieben, zumindest bis es hell wird," bot Spike an.
"Ich denke das bringt nichts. Wenn dieser Kabir tatsächlich so mächtig ist, dann hat er andere Wege um das Gebäude zu verlassen. Und Darla, falls sie bei Lilah ist, was ich annehme, kann er dann auch mitnehmen. Wir müssen alles über ihn herausfinden. Jeder hat eine Schwachstelle, mag er auch noch so stark sein." Angel versuchte sich zu beruhigen.
"Sehen wir nach ob die anderen etwas herausgefunden haben." Spike ging an seinem Sire vorbei zum Auto.
"Fahr du." Angel drückte Spike die Schlüssel in die Hand, setzte sich auf den Beifahrersitz und starrte vor sich hin. Spike hob erstaunt seine vernarbte Augenbraue, weil Angel ihn freiwillig fahren ließ, sagte aber nichts und fuhr los.
~*~*~*~
Als sie in die Lobby kamen, wartete Wesley sogleich mit Neuigkeiten auf.
"Ich habe in den alten Büchern einiges über den Inder gefunden. Er ist cirka 700 Jahre alt. Durch einen Pakt mit der grausamen Göttin Kali hat er große Zauberkraft und Unsterblichkeit erlangt, die anhält, wenn er jedes Jahr drei besondere Blutopfer darbringt. Jedes dieser Opfer ist die gleiche Person, jedoch immer in einer Parallelwelt. Er trägt einen Gürtel, dessen Schnalle eine Erscheinungsform der indischen Göttin Durga darstellt, die mit Waffen und einem Kranz aus Totenschädeln darauf abgebildet ist. Die Bengalen verehren diese Erscheinungsform der Kali. Sie haben ein kompliziertes Göttersystem, es ist für uns Engländer oder Amerikaner ziemlich verwirrend. Jedenfalls hat eine Göttin mehrere Formen in sich vereint, so ungefähr jedenfalls," erklärte der ehemalige Wächter. "Was es mit dem Gürtel auf sich hat, muss ich allerdings erst noch herausfinden," fügte er entschuldigend hinzu.
"Ich hab da was. Kabir, indischer Magier, bla, bla, bla. Die Schnalle seines Gürtels muss mit dem Blut der Opfer benetzt werden, damit seine Kraft anhält. Laut Prophezeiung wird ein Kind gezeugt, durch die Kraft der guten und bösen Mächte. Gut und Böse kämpfen auf diesem Weg darum, dem Magier die Herrschaft zu geben und die Welten in ewige Dunkelheit zu stürzen, oder ihn für immer zu vernichten und somit das Böse, für einige Zeit zumindest, zu verbannen. Und dann gibt es noch irgendeinen Schlüssel, doch darüber steht hier nichts genaueres," sagte Gunn, der auf den Laptop starrte.
Faith kam aus der kleinen Bibliothek und hielt ein zerschlissenes Buch in der Hand. "Ich kann das hier nicht lesen, aber das Bild zeigt so eine Göttin mit einem Totenschädelkranz." Sie hielt Angel das Buch hin und sah ihn fragend an.
"Das Bild kommt hin, aber die Schrift kann ich nicht entziffern." Er reichte das Buch an Wesley weiter.
"Hm, das dürfte indisch sein," murmelte er über das Buch gebeugt.
"Kluges Kerlchen. Was soll es denn sonst sein, wenn es von einer indische Göttin handelt. Lass mal sehen." Spike verdrehte genervt die Augen und riss Wesley das Buch aus der Hand. Er zog die Augenbrauen zusammen und studierte das Bild eingehend. Amüsiert sahen Angel und die anderen ihm dabei zu.
"Aber natürlich, Spike, weil du das lesen kannst," kommentierte Gunn mit leicht spöttischem Ton.
"Bin viel rumgekommen nachdem Dru und ich uns von Angel und Darla getrennt hatten," murmelte der Vampir, schnappte sich ein Blatt Papier und einen Stift und fing an zu schreiben.
In der Neuen Welt,
Dorf der Engel,
der Stein im Tempel der Kali,
weist den Weg den Toten,
die dennoch leben.
"Was für eine klare Übersetzung, jetzt wissen wir genau Bescheid," ätzte Faith.
"Das ist nicht meine Schuld, so steht es nunmal da," erwiderte Spike beleidigt.
"Woher kannst du das überhaupt lesen?" fragte Wes neugierig.
"Inder sind ein sehr gastfreundliches Völkchen und schmecken auch ziemlich süß, mit einem leicht scharfen Beigeschmack. Muss am Curry liegen. Ich mag die indische Küche, früher zumindest." Ein typisches Spike-Grinsen lag auf dem Gesicht des Vampirs.
"Ah, ich glaube ich will es gar nicht mehr wissen," murmelte der Ex-Wächter und studierte die Worte, die Spike geschrieben hatte.
"Also was heißt das jetzt?" wollte Gunn wissen.
"Ich denke mit der neuen Welt ist Amerika gemeint, wenn man die Jahreszahl des Buches berücksichtigt. Und L.A. könnte das Dorf der Engel sein," überlegte Wes.
"Ich kenne einen alten indischen Tempel. Wir haben dort als Kinder gespielt und immer einen alten Mann geärgert, der dort drüben im Armenviertel gewohnt hat. Vielleicht hilft uns das weiter," sagte Gunn.
"Also, worauf warten wir noch, möglicherweise haben wir Glück?" Spike stand auf, nahm seinen Mantel und schritt auf die Tür zu. Angel, Wes, Gunn und Faith folgen ihm.
~*~*~*~
Angel folgte Gunns Anweisungen und lenkte den Wagen durch die Stadt. Er parkte das Auto in einer ziemlich verlassenen Gegend, vor einem alten, schon etwas verfallenen indischen Tempel und sie stiegen aus.
"Wir sollten uns beeilen, bevor das baufällige Gemäuer noch völlig zusammenkracht," murmelte Spike. Sie betraten das Gebäude und sahen sich um.
"Endlich sind sie gekommen, die Toten, die dennoch leben." Ein alter gebrechlicher Mann tauchte hinter einer Statue auf und schlurfte auf Angel zu. Dann blickte er auf Gunn. "Ich kenne dich, wirfst du immer noch mit Steinen?" Er lächelte Gunn bei seinen Worten verschmitzt an.
"Äh, ich denke sie verwechseln mich," murmelte dieser verlegen.
"Ich bin alt, aber ich vergesse kein Gesicht," meinte der Greis noch immer lächelnd.
"Sie haben uns erwartet?" Neugierig blickte Angel auf den Alten.
Der nickte. "Die Götter des Lichtes haben mir gesagt, dass ihr kommen werdet um den Stein, den Schlüssel, zu holen, damit die guten Wesen der Dimensionen von dem Grausamen befreit werden können."
"Red endlich Klartext, Alter. Wenn ich was hören will, was keiner versteht, dann geh ich zu den Orakeln," maulte Spike.
"Er, der unseren Propheten im Kindesalter in drei Welten ermordet, damit sein Symbol mit seinem Blut benetzt wird, erlangt die ewige Unsterblichkeit mit dem Lebenssaft dessen, der gezeugt wurde von Lebenden und wächst in der Toten. Wenn er gemeinsam mit der, die den Auserwählten trägt, drei Welten durchschreitet, und sie sich am Lebenssaft von drei gleichen, aus unterschiedlichen Welten nährt, dann ist das Kind bereit und sein Blut würdig um Kabir den Weg zu ebnen. Wenn dies nicht verhindert wird und er in diese Welt zurückkehrt, dann gibt es nichts und niemanden mehr, der ihn aufhalten kann. Denn dann ist er nicht mehr länger an Kali gebunden. Er wird selbst zum Gott der Dunkelheit aufsteigen und diese Welt wird unter seiner Herrschaft in Finsternis versinken."
Der alte Mann kramte umständlich mit einer Hand in seiner Robe herum und ein kleines Fläschchen kam zum Vorschein.
"Mit diesem Trank werdet ihr in der Lage sein ihm zu folgen. Doch nur die zwei, deren Blut eins ist, und die den Auserwählten durch ihre gemeinsame Kraft zeugten, können den Trank zu sich nehmen. Ihr werdet dort die sein, die in den Welten euren Platz innehaben. Der Schlüssel muss in das Schloss gelegt werden, damit der Bann endgültig gebrochen wird. Aber nur drei der reisenden Wesen können in diese Welt zurückkehren."
Erschöpft von seiner langen Ansprache reichte der alte Mann Angel die kleine Flasche mit der klaren Flüssigkeit und deutete auf einen kleinen, glatten Stein, der hinter ihm auf dem Altar lag. "Der Schlüssel," flüsterte der alte Mann noch, bevor er zusammenbrach. Schnell bückte sich Angel zu dem Mann hinunter und wollte ihn aufheben, doch der Greis schüttelte den Kopf. "Ich habe meine Mission erfüllt, nun liegt es an dir und deinem Gefährten. Wie stark eure Liebe ist, wird sich weisen." Mit ernstem Blick verstarb der Alte in Angels Armen.
Spike ging zu dem Tisch und nahm den flachen ovalen Stein in die Hand, der kaum größer war als sein Feuerzeug. Er entdeckte eine Inschrift und las laut vor:
Dreimal durch die Welten,
die gleiche Zeit, ein anderer Ort.
Drei die tot und doch am Leben,
drei von gleichem Blut, die ihm das Leben geben.
Bricht die schwarze Macht,
mit des Schlüssels Kraft.
Doch drei nur werden zurückgebracht.


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.


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New PostErstellt: 20.06.04, 19:17  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Dieses wundervolle Bild zu meiner Story hat Sorakes für mich gemacht, und ich danke ihr recht herzlich dafür.



Kapitel 7 ~

"Na wunderbar, wieder so ein verblödetes Geschreibsel. Wes, das ist dein Gebiet." Spike reichte den Stein an Wesley weiter, lehnte sich an die Wand und suchte in der Manteltasche nach seinen Zigaretten. Er nahm die Schachtel in die Hand und starrte vor sich hin. "Angel wird einen Sohn haben und Darla wird an seiner Seite sein. Angel und Darla…" Der Gedanke ließ ihn nicht mehr los und das Ziehen in seinem toten Herzen wurde so übermächtig, dass er leise stöhnte.
Angel hörte es sofort und trat rasch zu seinem Grandchild. "Was ist mit dir?" fragte er besorgt.
Spike, aus seinen Gedanken gerissen, sah ihn leicht verwirrt an. "Äh, die verdammten Kippen sind alle," antwortete er rasch und steckte die Zigarettenpackung wieder ein.
Schmunzelnd strich Angel ihm über den Rücken. "Ich halte beim Zurückfahren irgendwo an, damit du dir deine Lungentorpedos kaufen kannst, okay?"
Spike nickte freudlos, stieß sich von der Wand ab und schlenderte zum Altar während Angel zu Gunn und Wesley trat um den mysteriösen Stein genauer zu untersuchen.
Der jüngere Vampir nahm ein altes Tuch von dem Opfertisch, schüttelte den Staub heraus und wandte sich dem toten alten Mann zu, der am Boden lag. Gerade als er das Tuch über ihn breiten wollte, löste dessen Körper sich auf und nur die leere Kleidung blieb noch am Boden zurück.
"Na dann eben nicht," meinte Spike, zuckte mit den Schultern und ließ den Stofffetzen auf den Boden fallen. Die Erde begann plötzlich zu beben und der Tempel bekam tiefe Risse. Steine und Balken lösten sich vom Dach und Schutt prasselte auf die vier Männer nieder.
"Raus hier, ich wusste ja gleich, dass dieser alte Kasten bald auseinander fallen würde." Spike begann zu rennen, und die anderen folgten ihm rasch. Sie hatten es kaum bis ins Freie geschafft, als das Gebäude lautlos in sich zusammenfiel und im Boden versank.
Ohne sich umzudrehen schritten Angel, Spike, Wes und Gunn zum Auto und fuhren zurück ins Hyperion.
~*~*~*~
"Darla, komm her zu mir." Lilah saß auf dem Bett und sah die Vampirin auffordernd an.
Was hast du vor?" Misstrauisch blickte Darla zurück.
"Ich sagte, komm her!" Lilah versuchte mit ihrer Stimme den Ton eines Sires anzuschlagen, doch Darla brach in schallendes Gelächter aus.
"Meinst du im Ernst du kannst mir befehlen? Weißt du überhaupt wie alt ich bin, was ich schon alles gesehen und getan haben? Du bist doch noch grün hinter den Ohren. Auch wenn ich inzwischen ein Mensch war, so war ich doch viele hundert Jahre lang ein Vampir und du solltest vorsichtig sein, wenn du mich mit mir sprichst. Sehr vorsichtig," knurrte Darla warnend.
Lilah setzte sich aufrecht hin und blickte die Vampirin wütend an. "Da irrst du dich, meine Liebe. Vergiss nicht, dass ich die einzige bin, die dieses Balg aus dir herausholen kann. Du wirst ganz genau das tun, was ich von dir verlange. Sonst ist es nämlich ganz schnell vorbei mit dir. Und nun komm her."
Widerwillig folgte Darla der Aufforderung ihres Sires und setzte sich neben sie auf das Bett. "So ist es gut," meinte Lilah zufrieden, zog sie an sich und streichelte ihrem Child den Kopf. "Weißt du, Maggie fehlt mir. Nicht direkt Maggie, aber das, was wir im Bett gemacht haben. Ich denke, du wirst sie ganz gut ersetzten," säuselte die Anwältin.
"Ich steh nicht auf Frauen," murrte Darla.
"Möglich, doch ich weiß, dass Vampire auf beides scharf sind. Männer und Frauen turnen sie gleichermaßen an, ist es nicht so?" Lilahs Hände strichen über den Stoff der Bluse, die sich über Darlas pralle Brüste spannte.
"Hin und wieder," seufzte Darla leise als Lilah mit dem Daumen ein paar Mal durch den dünnen Seidenstoff über ihre Brustwarzen fuhr.
"Was ist mit Kabir?" fragte Darla und streichelte nun ihrerseits über Lilahs Rücken.
"Wir haben einen Deal. Ich habe den Gürtel und er ist gut verwahrt. Er bekommt ihn wieder, wenn unsere Reise zu Ende ist und er mir unwiderruflich die Macht übertragen hat, die mir zusteht. Er wird das tun, was ich sage, um den Gürtel wiederzubekommen. Der Inder braucht die Schnalle und das Blut deines Sohnes um die endgültige Macht der Finsternis zu erlangen. Wir werden durch drei Parallelwelten reisen. In ihnen existieren die gleichen Wesen, wie in dieser Welt. Du musst jeweils von der gleichen Person in jeder dieser Welten trinken, so dass das Blut sich in deinem Körper mit dem deines Sohnes vermischt. Dann ist das Blut des Kindes bereit um Kabir die Macht zu geben und er sie somit auch an mich weitergeben kann. Denn ich werde an seiner Seite sein. Und wenn du schön brav bist und mich zufrieden stellst, darfst auch du gemeinsam mit mir diese Macht genießen," lächelte die Anwältin.
"Was ist mit dem Kind?" wollte Darla wissen.
"Das brauchen wir dann nicht mehr. Außerdem würde es die Prozedur sowieso nicht überleben. In jeder Welt, die wir betreten, wird dein Sohn drei Monate älter sein, so dass er in der dritten Welt geboren wird und sich die Prophezeiung erfüllen kann," meinte Lilah.
"Gut, denn ich will kein Kind. Ich könnte mit so einem Balg sowieso nichts anfangen," murmelte die Vampirin zufrieden und küsste Lilah hart auf den Mund. Dann riss sie ihr grob die Bluse auf. Lilah keuchte überrascht, ließ es aber geschehen und drückte Darla eng an sich, als deren Küsse wieder ein wenig sanfter wurden. Die blonde Vampirin streifte ihr die Bluse von den Schultern und leckte ihr langsam über den Hals bis hinunter zum Schlüsselbein. Während sie zarte Küsse auf Lilahs Halsschlagader verteilte, suchten ihre Hände nach dem Verschluss des BHs und öffneten ihn geschickt. Nachdem sie auch dieses letzte Hindernis entfernt hatte, streichelte Darla mit beiden Händen Lilahs Brüste, ohne jedoch die Brustwarzen zu berühren. Die dunkelhaarige Vampirin stöhnte leise, als die Blonde ihre Zunge folgen ließ, während sie mit ihren Händen Lilahs Rock öffnete, um ihn ebenfalls abzustreifen.
Darla lächelte wissend. Sie würde Lilah mit Leichtigkeit soweit bringen, dass sie bettelte. Schließlich hatte sie nicht umsonst einige Jahrhunderte lang Erfahrungen sammeln können. Sie wusste ganz genau, was sie tun musste um die Kleine da vor sich zum Flehen und zum Schreien zu bringen. Sie küsste und leckte über das weiche, weiße Fleisch, jedoch mied sie noch immer die rosa Knospen auf Lilahs Brüsten, die sich bereits steif und hart aufrichteten. Langsam und aufreizend streichelte Darla mit ihren Fingerspitzen über die Innenseiten von Lilahs Armen. Doch auch hier hielt sie sich nicht lange auf, sondern ließ ihre Finger weiter wandern, um die zarte Haut auf den schmalen Hüftknochen zu liebkosen. Ihr Mund näherte sich dem Bauchnabel. Sie umkreiste ihn mit der Zungenspitzen und tauchte dann spielerisch darin ein. Lilah keuchte und begann mit geschlossenen Augen Darlas Kopf zu streicheln. Diese streckte sich daraufhin nach oben, um Lilah leidenschaftlich und intensiv zu küssen. Tief drang sie mit ihrer Zunge in den Mund der Anwältin ein und hielt sie dabei mit hartem Griff an beiden Armen fest. Als sie sich von Lilahs Lippen löste, zitterte die dunkelhaarige Frau vor Erregung und begann ihrerseits Darlas Brüste zu streicheln. Doch Darla hinderte sie daran.
"Nicht, du sollst mich nicht anfassen. Dann wird es viel erregender für dich, du wist schon sehen," flüsterte Darla ihr ins Ohr und leckte mit ihrer feuchten Zunge kurz über Lilahs Ohrmuschel. Ein Schauer durchfuhr Lilahs Körper und sie suchte verzweifelt mit ihren Händen nach Halt. Als sie sich an den Schultern ihres Childes festkrallen wollte, stieß Darla sie mit einem verärgerten Knurren zurück. Blitzschnell hatte die blonde Vampirin die zerfetzte Bluse vom Boden aufgehoben und Lilah mit beiden Armen an die Bettpfosten gefesselt. Im ersten Moment war diese viel zu überrascht um zu reagieren.
"Was soll das?" Wütend versuchte sie sich zu befreien.
"Ich sagte, nicht anfassen. Vertrau mir, du wirst es nicht bereuen," grinste Darla und presste sie zurück aufs Bett um ihr gleichzeitig mit einer forschen Bewegung den Slip herunterzuziehen.
Langsam begann sie von den Knöcheln über die Innenseiten von Lilahs Beinen zu streicheln. Sie konnte spüren, wie Lilah sich wieder entspannte. Darlas Hände schienen überall gleichzeitig zu sein und sie hinterließ mit ihrem Mund und ihrer Zunge feuchte Spuren auf Lilahs Haut. Doch niemals berührte sie Lilah an ihren schmerzhaft aufgerichteten Brustwarzen oder an dem empfindlichen Dreieck zwischen ihren Beinen. Keuchend begann Lilah schließlich zu betteln: "Darla, bitte, ich halt das nicht mehr länger aus, bitte."
"Was hältst du nicht mehr aus? Sag es mir, ich will es hören, kleine Vampirin, na los doch." Grinsend blickte Darla in Lilahs flehende Augen.
"Fass mich dort an. Bitte, mach es mir, Darla," stöhnte Lilah verzweifelt und zerrte an ihren Handfesseln. Keuchend wand sie sich auf dem Bett.
"Wo soll ich dich berühren? Hier?" Darla strich süffisant lächelnd mit dem Daumen über Lilahs hart gewölbte Brustspitze.
"Oh ja, und hier." Lilah bäumte sich auf und schob Darla verlangend ihr Becken entgegen.
Lächelnd leckte die blonde Vampirin über die zarte Knospe von Lilahs linker Brust und umschloss die kleine Wölbung mit ihrem Mund während sie leicht dran saugte. Dann ließ sie langsam ihre Hand über das samtige Dreieck zwischen Lilahs Beinen streichen. Langsam fuhr Darla mit einen Finger durch Lilahs Spalte, doch kurz bevor sie die Klitoris erreichte, zog sie ihre Hand wieder zurück.
"Nein, bitte, oh Gott Darla," stieß Lilah gequält aus und sah sie flehend an.
"Oh, willst du etwa noch mehr? Bist du denn überhaupt bereit für mich? Bist du feucht genug, mein kleiner Sire?" Siegessicher blickte Darla ihr in die Augen. Als Lilah nur noch verzweifelt nickte, bewegte sich die blonde Vampirin langsam nach unten. "Dann öffne doch mal die Beine für mich. Dann werde ich nachsehen, ob es auch wirklich stimmt, was du sagst."
Lilah begann am ganzen Körper vor Anspannung und Erregung zu zittern. Doch folgsam spreizte sie die Beine und Darla kniete dazwischen und fuhr prüfend mit einem Finger über Lilahs Eingang. Als sie ihren Finger wieder wegnahm, glänzte und glitzerte er vor Feuchtigkeit und Darla führte ihn an ihre Lippen um ihn genüsslich abzulecken. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte Lilah schwer atmend jede ihrer Bewegungen.
"Hm, du scheinst nicht gelogen zu haben."
"Nein, nein, ich lüge nicht. Bitte mach' weiter, ich kann es nicht mehr aushalten. Bitte, besorg es mir. Mach schon, tu es endlich."
Grinsend beugte sich Darla noch einmal über das samtige Dreieck und teilte mit den Fingern die kühlen Lippen. Spielerisch leckte sie über den geschwollenen winzigen Knubbel und stieß gleichzeitig mit zwei Fingern kraftvoll in Lilahs feuchten Eingang. Lilah konnte sich einen Lustschrei nicht verkneifen, als sie spürte, wie Darla in sie eindrang. Quälend langsam bewegte Darla ihre Zunge und Finger. Lilah wimmerte und stieß ihr Becken nach oben um so die Reibung zu verstärken.
Doch Darlas drückte sie mit ihrer anderen Hand am Bauch nach unten. "Mehr, schneller, mehr," presste die Anwältin zwischen ihren Lippen hervor. Endlich erhörte Darla sie. Immer schneller wurden die Bewegungen ihrer Finger und ihre Zunge tanzte über Lilahs gerötetes Fleisch hin zum harten Zentrum ihrer Lust.
Lilah begann völlig unkontrolliert zu stöhnen und schrie laut Darlas Namen, als sie spürte, wie sich ihr Orgasmus in einer gewaltigen Woge näherte. Sie explodierte unter Darlas Hand und als die letzten Schauer der Lust verebbt waren, sank sie erschöpft in die Kissen zurück.
~*~*~*~
Faith kochte gerade Kaffee, als die Gruppe zurück ins Hyperion kam. "Wollt ihr auch einen?" Fragend sah sie in die Runde. Als die vier dankbar nickten, ging sie in die kleine Küche um bald darauf mit einer Kanne voll mit frischem dampfenden Kaffee zurück zu kommen.
Als jeder einen kräftigen Schluck genommen hatte, sagte Angel: "Wes, kannst du den Zeitpunkt herausfinden, an dem die Reise beginnen soll?"
Wes setzte sich an den Tresen und deutete auf ein Buch vor sich. "Wenn ich das hier richtig deute, müsst ihr in der vierten Stunde, also kurz vor Sonnenaufgang des heutigen Tages los. Aber ich hab da noch ein weiteres Buch. Da sehe ich zur Sicherheit auch nochmal nach." Wesley erhob sich, als plötzlich die Tür aufging.
"Ich bin wieder da." Cordelia ließ ihre Reisetasche fallen und stürmte auf Wes zu, der sie mit offenen Armen und strahlendem Gesicht empfing.
"Hab dich vermisst," flüsterte Wesley Cordy ins Ohr.
"Du hast mir auch gefehlt, Liebster," wisperte sie zurück und küsste ihn zärtlich auf den Mund."
Sie waren sich nach dem Kampf gegen die Übervamps näher gekommen. Wes hatte in seiner ruhigen Art langsam Cordelias Herz erobert und sie schätzte seine Zuverlässigkeit und seine bedingungslose Treue. Anfangs war es nur Zuneigung gewesen, doch mit der Zeit war daraus eine tiefe ernste Liebe geworden und Cordy war erstaunt über Wesleys ungeahnte Qualitäten, die er an den Tag, beziehungsweise in die Nacht legte indem er ihr unglaubliche Lust und Befriedigung bereitete. Er verwöhnte sie wie es nie ein Mann zuvor getan hatte und auch der Ex-Wächter konnte sich nicht beklagen was Cordy so mit ihm anstellte.
"Ähm, ich weiß ja, ihr habt euch lange nicht gesehen," erklärte Angel geduldig.
"Ja, ganze drei Tage lang, wie schrecklich," ätzte Spike sofort hinterdrein und fiel Angel ins Wort.
"Du hast es gerade nötig," kicherte Faith. "Du drehst ja schon durch, wenn Angel mal mehr als drei Stunden weg ist."
"Stimmt ja gar nicht," blaffte Spike beleidigt zurück.
"Also, da muss ich Spike echt verteidigen," erklärte Gunn ernst.
"Siehst du!" Der Vampir sah die Jägerin triumphierend an.
"Ja, zwei Stunden genügen schon völlig, damit er total überschnappt," lachte Gunn. Die anderen fielen in sein Lachen mit ein.
"Tolle Freunde, wirklich," murmelte Spike und schmollte.
Angel strich ihm beschwichtigend über den Rücken. "Ich mag, wenn du mich vermisst," flüsterte er ihm leise zu.
"Wirklich?" Spikes Miene hellte sich sofort wieder auf, als sein Sire lächelnd nickte.
"Cordy, Liebes, ich muss noch schnell etwas recherchieren, damit Angel und Spike rechtzeitig wegkommen. Dann gehöre ich ganz dir, okay?" Wesley sah ihr schuldbewusst in die Augen.
"Ich weiß, ich weiß" seufzte sie. "Der Auftrag ist immer das Wichtigste. Kann ich dir helfen?"
Dankbar lächelte Wes sie an und schüttelte den Kopf. "Lass dir inzwischen erzählen, was genau passiert ist, während du weg warst," meinte er und ging in die kleine Bibliothek um das Buch zu holen.
Faith berichtete der Seherin in knappen Worten von dem, was passiert war, während sich Angel und Spike ins Büro begaben und sich einander gegenüber setzten.
"Es kann hart werden, Spike, das weißt du!" Angel sah sein Child ernst an.
"Ach was du nicht sagst. Wäre ich nie drauf gekommen," spottete Spike und zündete sich betont lässig eine Zigarette an.
"Nimm das nicht auf die leichte Schulter. Wir haben keine Ahnung was alles passieren wird," ermahnte ihn sein Sire.
"Lass mich überlegen," Spike tat nachdenklich. "Also, ich, oder auch wir, könnten zu Staub werden. Oder Darla schnappt dich mir endgültig weg und ihr lebt glücklich bis an euer Lebensende und ich pfähle mich selbst. Möglicherweise gefällt es uns aber auch in der parallelen Welt und wir pfeifen auf den ganzen Mist hier und bleiben einfach dort. Ah, das wohl eher nicht, wenn ich den Gesichtsausdruck meines gewissenhaften Grüblers hier richtig deute. Wir könnten auch…"
"Spike! Das ist eine ernste Sache. Hör auf darüber Witze zu reißen. Du solltest lieber über einen Plan nachdenken," unterbrach ihn Angel verärgert.
"Was soll ich denn deiner Meinung nach tun? Dumpf vor mich hinbrüten? Das kannst du selbst viel besser. Ich denke, wir sollten dieses wahrscheinlich ziemlich scheußlich schmeckende Zeug einfach trinken. Dann landen wir in einer anderen Welt oder in mehreren anderen Welten und sehen zu, dass wir verhindern, dass Darla diese drei Blutspender anzapft. Dann killen wir den irren Inder und stecken den Stein in das Schloss. Ich bringe noch schnell Lilah um die Ecke, du schnappst dir Darla und deinen Sohn und ab nach Hause. Das ist mein Plan… Ende." Grinsend wippte Spike mit seinem Stuhl.
"Ich geb`s auf." Angel seufzte frustriert und ging zur Tür. Plötzlich drehte er sich doch nochmal zu seinem Child um. "Äh Spike? Guter Plan," lächelte er ihn an.
"Sag ich doch," murmelte dieser, war jedoch insgeheim stolz über das Lob seines Mentors.
Angel kam noch einmal zurück, beugte sich über seinen Geliebten und flüsterte: "Egal was auch immer passiert, vergiss niemals, dass ich dich liebe. Und zwar nur dich." Zärtlich küsste er Spike und umarmte ihn fest, bevor er endgültig das Büro verließ.
Zufrieden lächelnd steckte sich der jüngere Vampir eine neue Kippe in den Mund und murmelte vor sich hin. "Und ich liebe dich mehr als ich dir jemals sagen kann, mein Engel, mehr als ich jemals sagen kann."
~*~*~*~
"Sie mal, Angel. Die Gürtelschnalle, sie ist das Schloss." Wesley hielt seinem Boss das Buch vor die Nase, in dem die Abbildung des Gürtels der Göttin Kali versus Durga zu sehen war. "Der Stein müsste genau in die Mitte der Schnalle passen. Wenn ich das hier richtig verstehe, darf der Stein auf keinen Fall Kabir in die Hände fallen. Wenn er verloren geht, oder er ihn zerstört, kann der Bann nie mehr gebrochen werden. Und solange der Magier den Gürtel trägt, wird er unsterblich bleiben. Nur der Schlüssel beendet sein Dasein. Und in jeder der Welten hat er nur genau drei Tage Zeit, um Darla das Blut trinken zu lassen. Das bedeutet, auch ihr habt nur genau drei Tage, um genau dies zu verhindern. Wenn Kabir jedoch das Blut deines Sohnes, getrunken hat, Angel, dann braucht er auch den Gürtel nicht mehr. Dann ist er unbesiegbar und steht auch nicht mehr unter Durgas Bann. Irgendetwas steht hier auch noch von zweien, deren Blut eins ist, aber das ist nur eine Randbemerkung. Ich denke das hat nichts mit eurer Aufgabe zu tun. Ich werde allerdings trotzdem noch weiterrecherchieren."
"Also haben wir mehrere Dinge, die wir erledigen müssen, beziehungsweise mehrere Punkte, an denen wir ansetzen können," überlegte Angel. "Wir müssen verhindern, dass Darla von diesen drei gleichen Personen in anderen Welten trinkt. Sollte uns das nicht gelingen, dann müssen wir alles tun, damit der Inder das Blut des Babys nicht zu sich nehmen kann. Und der Schlüssel, also der Stein, muss unbedingt ins Schloss. Dies muss auf jeden Fall passieren, denn nur so kann dieser Teufel endgültig vernichtet werden."
"Das ist ja ganz schön beschissen." Spike, der von der Bürotüre aus zugehört hatte, trat zu den beiden hinzu. Wes und Angel nickten bedrückt.
"Na dann würde ich sagen, mein Engel, wir genehmigen uns nochmal einen kräftigen Schluck deines überaus leckeren Schweineblutes, bevor wir gehen. Wer weiß, wann wir das nächste Mal was zu futtern kriegen. Und dann geht's los. In einer halben Stunde ist es dann soweit, und wir dürfen wieder einmal die Welt retten. Oder in diesem Fall wohl eher die Welten." Grinsend begab sich Spike zum Kühlschrank.
"Wenn wir es schaffen sie zu retten," murmelte Angel und folgte seinem Child.
~*~*~*~
Eine halbe Stunde später versammelten sich alle Mitglieder von Angel Investigations in der Lobby. Wesley überreichte Angel den Stein und der verwahrte ihn in der Brusttasche seiner Lederjacke auf. Angel und Spike standen sich gegenüber und der Ältere reichte dem Jüngeren das Fläschchen.
"Auf dein Wohl, Großer," murmelte Spike und trank den halben Inhalt, bevor er die Flasche an Angel zurückreichte. Angel tat es ihm gleich und ließ anschließend das kleine Gefäß auf den Boden fallen. Sogleich wurden sie von einem tiefroten Licht umhüllt und verschwanden.
"Mögen die Mächte euch schützen," flüsterte Faith und schmiegte sich eng an Gunn, der sie fest in die Arme nahm.
~*~*~*~
"Nun küss Buffy schon endlich Spike," hörte der Vampir eine ihm unbekannte Stimme rufen und sah verwirrt auf die Person, die ihm gegenüber stand und die ihre Arme um seinen Hals gelegt hatte.
Sie lächelte ihn verführerisch an. "Komm schon, Liebster, ich weiß doch wie gut du das kannst." Langsam zog er sie näher an sich und senkte den Kopf um ihren feuchten Lippen entgegen zu kommen.

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.


[editiert: 20.06.04, 19:25 von DarknessEmotions]
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silverbird
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New PostErstellt: 30.06.04, 19:49  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Dieses wundervolle Bild zu meiner Story hat Sorakes für mich gemacht, und ich danke ihr recht herzlich dafür.



~ Kapitel 8 ~

"Moment, was ist hier eigentlich los?" Spike sah sich interessiert um.

"Was hier los ist? Was ist mit dir los? Wieso schmeißt du mir die Szene? Verdammt Spike, die ganze Zeit hängst du mit Buffy zusammen und jetzt bekommst du nicht einmal einen Kuss hin? Weißt du überhaupt was so ein Drehtag kostet? Ich gebe dir zehn Minuten. ZEHN MINUTEN, hast du verstanden? Dann bringen wir die Einstellung in den Kasten, sonst drehe ich noch durch." Vor sich hin schimpfend verließ der Mann seinen Stuhl. Spike reckte sich, um den Namen auf seinem Klappstuhl zu lesen. Dies erwies sich jedoch als etwas schwierig, weil Buffy immernoch an seinem Hals hing.

"Was ist los mit dir heute?" fragte sie verwundert.

"Äh, ich habe schlecht geschlafen. Irgendwie krieg ich das heute nicht auf die Reihe. Wie war das noch schnell, was müssen wir jetzt tun, äh Liebes?" fragte Spike und löste ihre Arme von seinem Nacken, hielt jedoch ihre Hände fest. Krampfhaft versuchte er die verwirrende Situation auf die Reihe zu kriegen.

"Na die Schlußeinstellung für heute. Wir küssen uns und Cut. Joss hat es ja schon gesagt." Buffy schüttelte lachend den Kopf.

"Ah ja, genau, und Cut. Also ich… Buffy, Luv.., ich geh mal schnell für kleine Vamp… in den Waschraum. Bin gleich wieder da, okay?" Spike ließ ihre Hände los uns sah sich suchend nach Angel um. Der lehnte an einer Säule hinter der Kulisse und sah Spike wütend an, als er näher kam.

"Was zum Teufel sollte das? Du hättest sie beinahe geküsst," knurrte er sein Child an.

"Hab ich aber nicht, wie du gesehen hast," murrte Spike zurück.

"Aber du wolltest."

"Ich wollte nicht. Was glaubst du wie ich mich fühle? Ich stehe auf einmal vor Buffy, sie hängt an meinem Hals und will mich küssen, der Typ in dem Klappstuhl, Joss heißt er wohl, brüllt mich an weil ich es nicht tue, du knurrst mich an, obwohl ich es nicht getan habe, Buffy schaut mich an als wäre ich total verblödet, und ich stehe da wie ein Idiot und hab' keine Ahnung was abgeht," blaffte Spike.

"Ich denke, die drehen einem Film und weil wir jetzt in dieser Parallelwelt sind, stecken wir in den Körpern von denen, die sonst wir sind oder so," überlegte Angel.

"Was du nicht sagst, du Schnellmerker. Das hab ich inzwischen auch schon geschnallt. Wir sind also in dieser Welt, stecken in den Körpern fest, die genauso aussehen wie wir und drehen einen Film mit Buffy? Wenn das nicht verrückt ist. Und was mache ich jetzt, wenn dieser Joss sagt, ich muss Buffy küssen?" fragte Spike.

"Tu' was der Regisseur sagt. Ich denke, der ist wohl der Boss hier. Wir müssen uns anpassen. Aber nur soviel küssen, wie unbedingt notwendig ist, hörst du?" meinte Angel streng.

"Der hat das Sagen? Ist er so eine Art Gott oder was?" murrte der blonde Vampir.

"Hier schon, denke ich," antwortete Angel nachdenklich.

"Na dann werd' ich mal…" Spike drehte sich weg und schlurfte langsam zurück.

"Spike?" rief Angel leise hinterher. "Aber nicht mit Zunge."

"Aber klar doch. Äh… nein, meine ich." Grinsend ging Spike zum Set zurück. "Angel ist eifersüchtig? Gut. Nur auf wen? Auf mich oder Buffy?" Spike runzelte verunsichert die Stirn und stellte sich gegenüber von Buffy auf seine Position.

"Na? Hast du dich wieder eingekriegt?" lächelte sie und drängte sich an ihn.

"Alles klar, geht schon wieder," murmelte Spike und legte seine Hände um ihre Hüften.

"Also auf ein Neues. Und Action," rief der Regisseur.

Spike beugte sich zu Buffy und sie küssten sich hingebungsvoll, wobei der Vampir fest die Lippen geschlossen hielt.

"Cut, Cut. Na geht doch." Zufrieden begab sich Joss Whedon zu den beiden und klopfte ihnen auf die Schulter. "Gut gemacht, das war's. Wir haben für heute alles im Kasten. Morgen noch die letzte Einstellung von euch beiden im Bett und das war's dann. Wenn alles klappt, können wir uns in ein paar Tagen die Rohfassung ansehen."

Angel kam mit raschen Schritten auf die drei zu. "Bettszene? Wieso Bett?" fragte er bestürzt.

"Nicht du, Angel. Buffy und Spike natürlich. Sagt mal, hat denn keiner von euch das Drehbuch gelesen? Bereitet euch gefälligst besser vor. Kein Wunder, dass ich jede Sequenz zehnmal drehen muss. Wenn der Dreh morgen abgeschlossen ist, dann habt ihr eine Woche frei. Nutzt die Zeit und lernt endlich euren Text. Ich will nicht noch einmal eine Panne erleben, wie diese eben. Also bis Morgen und seid pünktlich. Und Angel, dich und Willow brauche ich morgen ebenso. Wir müssen noch eine kurze Einstellung nachdrehen." Er nickte ihnen zu und ging aus der Halle.

"Komm Liebster, lass uns nach Hause gehen. Dann will ich aber einen anständigen Kuss, hörst du? Der vorhin war ja nur gespielt, für den Film sozusagen, aber damit gebe ich mich nicht zufrieden." Buffy hängte sich bei Spike ein und zog ihn davon. Angel blickte unschlüssig hinterher, als Buffy plötzlich stehen blieb und zu ihm zurückschaute. "Was ist Angel? Kommst du nicht? Willow wartet schon bei deinem Wagen auf dich, also beweg dich gefälligst."

Schnell folgte Angel und begab sich an Spikes Seite. "Egal in welcher Welt wir sind, eines ändert sich anscheinend nie - wir stehen eindeutig unter ihrer Fuchtel," flüsterte Spike leise zu Angel.

"Da hast du wohl Recht," antwortete der grinsend.

"Was?" fragte Buffy.

"Ach nichts, Liebes. Ich meinte nur, man hat es nicht leicht in dieser Welt," antwortete Spike schnell.

Sie erreichten das Ende der Halle und die beiden Vampire stoppten erschrocken ihren Schritt. Die blutrote Sonne am Himmel tauchte den Ausgang in ein ungewöhnliches, helles Licht.

"Was ist denn nun schon wieder?" fragte Buffy ungehalten.

"Äh, geh' du schonmal voraus, ja? Ich muss noch kurz mit Angel sprechen, über... über… das ist ein Geheimnis. Wir kommen gleich nach, okay?" Spike setzte sein umwerfendstes Lächeln auf und neigte den Kopf zur Seite, in der Hoffnung dass es wirken würde.

Und das tat es. Buffy nickte und strahlte ihn an. "Wie könnte ich diesem Blick widerstehen? Wir sehen uns beim Wagen, aber lasst euch nicht zu lange Zeit. Und irgendwann will ich es wissen, euer Geheimnis."

"Wir beeilen uns, versprochen," meinte er, küsste ihre Fingerspitzen und ließ ihren Arm los. Sobald sie außer Sichtweite war, drehten sich die beiden Vampire zueinander.

"Musste das sein?" murrte Angel frustriert.

"Was meinst du? Ich mach doch gar nichts. Wir sollen nicht auffallen, hast du gesagt. Ich kann sie doch nicht einfach ignorieren. Soll ich etwa mit ihr Schluss machen, oder was? Sie ist glücklich mit mir… äh… mit Spike. Mit dem anderen Spike, meine ich. Und wenn wir wieder weg sind, dann wäre sie alleine. Das willst du doch nicht, oder?" Der blonde Vampir unterdrückte ein Grinsen und freute sich insgeheim darüber, dass sein Sire so eifersüchtig war.

"Natürlich will ich das nicht. Aber du hast sie so angesehen, mit deinem besonderen Blick, mit dem du sonst nur mich…" Frustriert brach Angel ab und sah an Spike vorbei.

"Komm schon mein Großer, wenn ich dich ansehe, dann ist es Liebe, das hier war nur Show. Wir haben jetzt andere Sorgen." Spike strich ihm zärtlich über den Arm.

"Ja, wir haben ein Problem. Genauer gesagt sogar mindestens drei Probleme." Angel sah besorgt nach draußen.

"Drei? Wieso drei?" wunderte sich Spike.

"Die Sonne, Buffy und Willow," klärte ihn sein Sire auf.

"Zweimal drei. Darla, Lilah und den Inder dürfen wir auch nicht zu vergessen. Aber hübsch eines nach dem anderen. Erst die Sonne, würde ich sagen. Die sieht ja irgendwie ziemlich merkwürdig aus. Gut, sie ist blutrot, einer meiner Lieblingsfarben, aber wir sollten testen, ob sie uns schaden kann. Du zuerst," grinste Spike.

"Wieso ich?" wollte Angel mürrisch wissen.

"Na du bist der Boss. Schon im Mittelalter, ach was sag ich überhaupt, schon in der Steinzeit ist der Anführer als erstes losgestürmt, wenn es in die Schlacht ging. Das habe ich gelesen. Also stürme, mein Held, mein Anführer, mein…"

"Schon gut, ich geh ja schon, wenn du nur endlich deine vorlaute Klappe hältst."

Angel trat vorsichtig einen Schritt nach vorne.

"Das nennst du stürmen? Da lachen ja die Hühner, das ist ja lächerlich. Also ich fürchte, ich werde mir einen anderen Helden suchen müssen," spottete Spike ungeniert weiter.

Angel drehte sich wütend um, schnappte Spike an den Hemdaufschlägen und knurrte: "Willst du dass ich abfackle? Willst mich wohl loswerden, damit du mit Buffy in die Kiste hüpfen kannst, oder was? Spukt das in deinem kranken Hirn herum? Weil du in dieser Dimension von ihr geliebt wirst? Ist es das, sag schon, ist es das?" Wütend schüttelte er sein Child hin und her.

"Hey, beruhige dich, das hatten wir doch schon. Ich hab' doch nur Spaß gemacht. Du musst ja nicht gleich ausflippen vor Eifersucht. Nur weil sie hier auf mich steht und nicht auf dich. Das ist es doch, was dich in Wirklichkeit wurmt. Weil du sie willst," erklärte Spike eingeschnappt.

"Ich bin nicht eifersüchtig, schon gar nicht auf dich, auf Buffy… auf… verdammt, William. Buffy ist Vergangenheit. Sie ist in meinem Herzen, immer, aber nur als gute Freundin, mehr nicht."

"Ach, und was soll dann der Aufstand?"

"Du hast sie geküsst, rennst mit ihr Händchenhaltend durch die Gegend und Morgen steigst du auch noch mit ihr ins Bett, wenn du es nicht schon heute Nacht machst." Angels Gesicht war nur noch höchstens zwei Zentimeter von Spikes entfernt, während er ihn wütend anfauchte.

"Wusste ich's doch, du liebst sie noch immer," flüsterte Spike, während er noch eine Spur blasser wurde und spürte, wie ihm ein Stich durch sein totes Herz fuhr.

Angel sah ihn verständnislos an. "Gott, Spike, verstehst du denn nicht? Du bist es doch, dem mein Herz gehört. Ich will dich nicht an sie verlieren. Und wenn du ihr so nahe bist, dann kommen vielleicht wieder irgendwelche alten Gefühle von dir hoch und du willst mich vielleicht nicht mehr. Vielleicht willst du dann lieber bei Buffy bleiben und lässt mich alleine, und… und…" Angels Stimme wurde zu einem Flüstern. Er senkte seinen Blick und ließ seine Arme kraftlos nach unten sinken.

" Liebster, hey! Ich dachte ich bin der liebeskranke Irre hier, nicht du. Natürlich freut es mich, dass du anscheinend genauso verrückt nach mir bist, wie ich nach dir. Na gut, ich bin ja auch einmalig, wer wäre also nicht verrückt nach mir? Okay, lassen wir das," fügte der Blonde schnell hinzu, als er sah, wie Angel seine Augen verdrehte. "Aber diese Worte jemals von dir zu hören ist schon Grund genug, auch die tollsten Frauen der Welt von der Bettkante zu schubsen, das kannst du mir glauben." Spike hob mit seiner Hand Angels Kinn in die Höhe und strahlte ihn an.

Der schaute seinem Child verlegen ins Gesicht. "Ziemlich peinlich, mein Ausbruch, nicht?"

"Auf keinen Fall, das war toll. Ich könnte dich dafür küssen und noch so einiges anderes mit dir anstellen," grinste Spike verführerisch und näherte sich langsam den Lippen seines Sires.

"Was macht ihr denn noch hier? Ich denke, Willow und Buffy warten auf euch." Angel und Spike fuhren erschrocken auseinander, als plötzlich Xander und Anya vor ihnen standen.

"Äh, ja, wir gehen ja schon. Angel hat sich verletzt, ich wollte mir das nur noch kurz ansehen. Ihr könnt schon voraus gehen und Buffy Bescheid sagen, dass wir sofort nachkommen," erklärte Spike schnell.

"Bin ich dein Laufbursche, oder was, Blondie? Sag's ihr doch selbst," bluffte Xander ihn an.

"Sei doch nicht so. Wir gehen doch sowieso zum Wagen, also können wir den beiden Mädchen doch Bescheid sagen," tadelte Anya ihren Freund lächelnd und nickte den beiden Vampiren freundlich zu.

"Danke, Anya?" Spike hoffte inständig, dass sie auch in dieser Welt noch so hieß.

"Schon gut." Sie nahm Xander an der Hand und zog ihn hinter sich her.

"Na wenigstens sind hier zwei, die sich normal benehmen," brummte Angel.

"Die zwei nennst du normal?" fragte Spike verwundert.

Der nickte nur und grinste. "So, und jetzt testen wir die Sonne. Du zuerst, denn die Anführer, mein Lieber, haben immer zuerst die Soldaten vorausgeschickt. Das zumindest habe ich gelesen."

"Eins ist klar, du liest eindeutig zuviel," seufzte Spike und streckte vorsichtig seine Hand in die blutrote Sonne. Er grinste als nichts passierte.

"Sie ist kalt, die Sonne, fühl mal," sagte Spike erleichtert.

Angel streckte seine Hand nach vorne. " Kühl, so wie wir." Er berührte kurz die Wange seines Childes und hob plötzlich erstaunt die Augenbrauen. "Du bist warm, Spike!"

"Was? Wieso?" Der Vampir griff sich schnell an die Brust, ließ die Hand dann aber enttäuscht wieder sinken. "Kein Herzschlag," murmelte er. "Na ja, man kann nicht alles haben."

"Also dann, los geht's. Auf zu unseren Frauen. Und dann sollten wir versuchen, irgendwie die Nacht zu überstehen," murmelte er. Uns so gingen beiden Seite an Seite ins Freie. Das rote Licht überstrahlte die bizarre Landschaft und verbreitete eine eigenartige ungewöhnliche Stimmung. Die lilafarbenen Blätter der Bäume raschelten leise im Wind und kobaltblaue Kraniche kreisten über ihren Köpfen, als sie sich erstaunt die Umgebung betrachteten, während sie die Straße in Richtung Parkplatz entlanggingen. Zumindest war es die Richtung, in der sie den Parkplatz vermuteten. Ihre Gedanken drifteten zu den sicher schon wartenden Mädchen und sie überlegten fieberhaft, wie sie sich verhalten sollten, ohne Verdacht zu erregen.

"Hilfe, lassen sie mich los. Was wollen sie denn eigentlich von mir? Spike, hilf mir!" schrie Buffy aus Leibeskräften, während eine blonde Frau sie mit eisernem Griff festhielt.


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.


[editiert: 01.07.04, 16:02 von DarknessEmotions]
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New PostErstellt: 02.08.04, 18:23  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Dieses wundervolle Bild zu meiner Story hat Sorakes für mich gemacht, und ich danke ihr recht herzlich dafür.




~ Kapitel 9 ~

Lilah hielt Anya mit festem Griff umschlungen und näherte sich im Gameface langsam ihrem Hals. Xander versuchte seiner Freundin zu helfen, jedoch wurde er in dem Moment, als Angel und Spike angelaufen kamen, mit einer Handbewegung des Magiers zu Boden geschleudert.

Der dunkelhaarige Vampir stürzte sich auf Kabir, der mit dem Rücken zu ihm stand, und verpasste ihm einen kräftigen Schlag ins Genick während Spike Darla von Buffy wegriss.
Spike versetzte der Vampirin einen Hieb vor die Brust, so dass diese ein Stück über den Boden schlitterte. Er folgte ihr und stürzte sich erneut auf sie. Als Lilah dies sah, schubste sie Anya von sich weg, warf sich auf Angels Rücken und biss ihm kräftig in die Schulter. Angel ließ dadurch den Inder los und versuchte Lilah abzuschütteln. Diesen Moment konnte der indische Magier für sich ausnutzen. Er rappelte sich hoch und murmelte einige undeutliche Worte in Spikes Richtung. Wie durch eine unsichtbare Hand ergriffen flog Spike nach hinten und wurde von Darla weggezerrt. Der Inder packte Darla daraufhin fest am Arm, umfasste im gleichen Moment auch Lilahs Hand und riss sie so von Angels Rücken. Beschwörend murmelte er eine Formel und plötzlich waren er und die beiden Frauen verschwunden.
Perplex richtete sich Spike auf und sah sich suchend um. Gerade als er zu Angel gehen wollte, lief Buffy auf ihn zu. Schluchzend warf sie sich in Spikes Arme. "Schh, ist ja schon gut, Liebes. Sie ist weg, du brauchst keine Angst mehr zu haben." Er drückte sie beschützend an sich und strich ihr übers Haar, während er Angel entschuldigend anblickte, und bemerkte, dass dieser verletzt war. "Du blutest ja," stellte Spike erschrocken fest und wollte sich aus Buffys Armen befreien.
"Lass nur, ist nicht schlimm," winkte der Vampir ab und presste ein Taschentuch, das Anya ihm reichte, auf die Wunde, die sich bereits zu schließen begann.
"Wer waren denn diese Verrückten?" Xander rappelte sich auf. "Und wo ist Willow?"
"Keine Ahnung," meinte Angel mit einem möglichst ahnungslosen Gesichtsausdruck. Er hielt es für das Beste nichts zu sagen. Seiner Meinung nach waren die Scoobies hier in dieser Welt ganz normale Menschen, die nichts wussten von Dämonen oder Vampiren. Also würden sie es auch nicht verstehen, wenn er versuchen würde es ihnen zu erklären.
"Will ist schon gegangen, es hat ihr alles zu lange gedauert. Du hast morgen so einiges gutzumachen soll ich dir sagen, Angel," murmelte Buffy schniefend unter Tränen.
"Wir sollten nach Hause gehen. Buffy braucht Ruhe," meinte Spike, da sie sich immernoch weinend an ihn klammerte. Kurzerhand hob er sie auf seine Arme und wollte sich zum Auto begeben.
"Äh, wo steht der Wagen nochmal schnell?" fragte Spike und sah sich suchend um.
"Typisch blond und blöd. Da, vor deiner Nase. Bist du blind?" maulte Xander ihn an.
"Xander! Ich bin auch blond," meinte Anya beleidigt.
"Du bist eine Ausnahme, Liebling." Er küsste sie schnell.
"Der Gipskopf geht mir in jeder Welt auf den Keks und ich werde ihm auf jeden Fall noch eine reinhauen, bevor wir von hier abzischen," murmelte Spike und hob Buffy in das Cabrio vor sich. Da sie ihn nicht losließ stieg er zu ihr und bat Angel zu fahren, nachdem er in Buffys Handtasche den Autoschlüssel gefunden hatte.
"Und wohin?" fragte dieser.
Spike zuckte die Schultern. "Revello Drive?"
"Ja sicher, nach Hause, was dachtest du denn, wo ich doch so fertig bin," murmelte Buffy beleidigt.
Angel fuhr los und bemerkte nach ein hundert Metern, dass hier, in dieser Welt, das Schulgebäude anscheinend das Filmstudio war. Also wusste er wenigstens in welche Richtung er fahren musste… hoffentlich.
Kurz darauf hielt er erleichtert vor Buffys Haus und sie stiegen aus. Fürsorglich stützte Spike seine *Freundin* und sie gingen zur Tür. Diese wurde auch schon geöffnet. "Buffy? Was ist passiert? Kommt rein." Joyce Summers öffnete die Türe und ließ die Gruppe eintreten. Die beiden Vampire waren froh hereingebeten zu werden, da sie nicht wussten, ob sie in dieser Welt ein Haus ohne Einladung betreten konnten oder nicht. Und wie hätten sie erklären sollen, dass sie plötzlich gegen eine Barriere rannten? Andererseits steckten sie ja in den Körpern ihres anderen Ichs, sozusagen, und vielleicht gab es da sowieso kein Hindernis um in fremde Häuser zu gelangen.
"Buffy wurde überfallen, aber es geht ihr gut, keine Sorge," sagte Angel beruhigend zu Buffys Mutter.
"Oh Gott, geht es dir wirklich gut? Ich mach dir schnell eine heiße Schokolade. Für sie auch Spike?" Liebevoll strich sie ihrer Tochter über die Wange. Spike nickte und führte Buffy zum Sofa im Wohnzimmer, das fast genauso aussah wie in ihrer Welt. Er half ihr sich hinzulegen und deckte sie zu.
"Geh nicht weg." flüsterte sie und nahm seine Hand.
"Nein Liebes, ich geh nicht weg, ich bleibe bis du eingeschlafen bist, okay?"
Sie nickte und schloss beruhigt die Augen.
Angel unterhielt sich inzwischen mit Joyce über alles Mögliche, während sie die heiße Schokolade zubereitete. Gerade als sie eine Tasse zu Buffy bringen wollte kam Spike in die Küche. "Sie schläft, kann ich die Tasse haben?" fragte er mit einem freundlichen Lächeln.
"Aber sicher doch." Mrs. Summers reichte sie ihm und er nahm einen großen Schluck.
"Gibt es vielleicht auch Marshmallows?" grinste er sie an. Sie lachte und holte eine Tüte aus dem Schrank um sie ihm hinzustellen. Angel verdrehte die Augen.
"Was?" fragte ihn sein Child.
"Manche Dinge ändern sich anscheinend nie," meinte sein Sire nur.
"Zum Glück," nuschelte Spike und schob sich gleich drei der gummiartigen Teile in den Mund.
"Kann ich ihnen eine Tasse Kaffee anbieten, Angel? Ich weiß ja, sie mögen keine Schokolade."
Äh, danke aber ich glaube wir müssen dann," versicherte Angel schnell und erhob sich.
"Es ist schon sehr spät," gab Joyce zu bedenken, "und es ist sehr weit bis zu ihrer Wohnung. Zu Fuß kommen sie erst gegen Morgen bei sich zu Hause an, wenn sie jetzt losgehen. Da sie ja mit Buffys Auto gekommen sind, haben sie keine Fahrgelegenheit und weil sie ihr Fahrzeug morgen früh selbst braucht, kann ich ihnen den Wagen auch nicht leihen. Ein Taxi ist um diese Zeit auch schwer zu bekommen. Es wäre vielleicht besser, wenn sie hier übernachten. Dann können sie morgen früh alle zusammen zum Set fahren. Mir wäre es sehr recht, wenn Buffy nicht alleine fahren müsste. Ich selbst kann sie nicht hinbringen, da ich morgen leider auch sehr früh zu einer Auktion muss. Ich kann ihnen beiden zwar nur ein Zimmer anbieten, aber das Bett ist groß und zwei erwachsene Männer werden sich schon miteinander arrangieren können. Also wenn sie möchten?" Fragend sah Joyce zwischen den beiden hin und her.
"Also ich weiß nicht recht," murmelte Angel.
"Komm schon Großer, es wäre einfacher und es ist ja auch wegen Buffy, oder?" grinste Spike.
"Also gut," gab Angel seufzend nach.
"Gut, ich richte das Bett und lege Handtücher ins Bad. Sie wissen ja Bescheid, Spike." Buffys Mutter erhob sich und ging nach oben.
"Was soll das denn?" zischte Angel.
"Was soll was? Weißt du vielleicht, wo wir unsere Wohnung haben, du Schlauberger? Außerdem sind der Inder und Darla hinter Buffy her, wie es aussieht. Also ist es das Beste wir bleiben hier."
"Ja, so gesehen hast du wohl Recht," meinte Angel nachdenklich.
"Sicher, hab ich." Spike griff in die Marshmallowtüte und stopfte sich wieder ein paar der klebrigen Teile in den Mund.
"Das werden wir erst noch sehen." Angel war nicht ganz überzeugt. Spike sparte sich daraufhin seine Antwort und hob nur genervt die Augen zum Himmel.
"Das Gästebett ist fertig. Es ist gleich im Raum neben Buffys Zimmer. Wären sie so nett und würden sie sie nach oben bringen, Spike?" Joyce sah den Vampir bittend an.
"Aber sicher doch." Er stand auf, trank schnell seine Tasse leer, holte das schlafende Mädchen und trug es die Treppe hinauf. Mit einem "Gute Nacht" zu Joyce folgte ihm Angel. Er überholte Spike und ging zielsicher zu Buffys Zimmer zu um seinem Child die Tür zu öffnen.
"Äh, leider falsch," meinte er jedoch, als er bemerkte, dass in dieser Welt die Zimmereinteilung wohl doch ein wenig anders war. Er versuchte sein Glück mit der nächsten Tür. "Das hier ist es," grinste er, als er Mister Gordo auf dem Regal sitzen sah. "Ja, manche Dinge…"
Spike legte Buffy aufs Bett. Sie murmelte irgendetwas Unverständliches und rollte sich zusammen, als Spike sie zudeckte. Lächelnd schob er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Schlaf gut, Kleines," murmelte er und folgte Angel, der im Flur auf ihn wartete. Sie betraten den nächsten Raum, den Joyce ihnen zugewiesen hatte.
An das Zimmer war ein kleines Bad angeschlossen und auch dies war etwas, das es in der Welt, aus der sie kamen, nicht gab. Spike zuckte mit den Schultern, zog sich wortlos aus und meinte zu Angel: "Ich geh mal duschen, oder willst du zuerst?"
"Nein, ich übernehme die erste Wache, falls sie versuchen an Buffy ranzukommen. Darla braucht ihr Blut und da Buffy im Nebenzimmer schläft, hören wir sofort wenn jemand versucht einzudringen. Du kannst mich später ablösen." Angel setzte sich aufs Bett und begann sich ebenfalls zu entkleiden.
Als Spike wenig später nur mit einem Handtuch um die Hüften aus dem Bad kam und sich auf das Bett legte verschwand Angel rasch in der Dusche, damit er auch ja nicht in Versuchung kam sich auf sein Child zu stürzen.
Spike dachte nach. Was wird sein, wenn Angels Kind auf der Welt war? Wie sollte er sich dann bloß verhalten? Das Baby einfach ignorieren? Wenn es irgendwie möglich war, würde er das wohl tun müssen. Er wollte möglichst wenig mit Darlas und Angels Baby in Berührung kommen, auf gar keinen Fall. Niemals. Dessen war er sich sicher. Nicht einen Blick würde er auf den Sohn seines Sires werfen, Punktum. Er nickte zufrieden über seine Entscheidung und richtete sich am Bett auf, als Angel aus dem Badezimmer kam. Spike bekam einen trockenen Mund bei dem Anblick, der sich ihm darbot.
"Zieh dir was an, Peaches, sofort," murmelte er mit rauher Stimme.
"Warum das denn?" Verwundert blickte Angel ihn an.
"Weil ich deinen Anblick nicht ertrage, darum."
"Was? Ich dacht immer, dir gefällt wie ich aussehe."
"Gefallen? Du siehst, verdammt noch mal so scharf aus, mit deiner feuchten Haut, den harten Muskeln und deinen verstrubbelten Haaren, dass ich glatt verrückt werden könnte," knurrte Spike leise und versuchte das Kribbeln zwischen seinen Beinen zu ignorieren.
"Ach ja? Tu ich das?" Erfreut über Spikes Worte stellte sich Angel aufreizend in Positur und ließ seine Brustmuskeln spielen.
"Zum Teufel nochmal, lass das Angel, sonst fall ich über dich her und dann ist es mir scheißegal, ob man deine Lustschreie im ganzen Haus hören kann oder nicht. Ich warne dich," keuchte Spike und versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.
"Ich schreie nicht, hab noch niemals und werde ich auch nie… wie kommst du nur darauf, dass ich laut… dass ich… wenn wir… also wirklich nicht!" Verlegen brach der dunkelhaarige Vampir ab.
"Ach nein? Dann muss wohl immer noch jemand im Zimmer sein, wenn wir es treiben. Jemand, der an deiner Stelle meinen Namen brüllt, wenn du kommst." Spike lachte leise und stand auf um langsam auf seinen Sire zuzugehen. Dessen Haut begann eine leicht rötliche Färbung anzunehmen.
"Du wirst ja rot, meine süßer Sire," sagte Spike mit rauher Stimme und strich Angel mit der Hand über die Brust.
"Ich bin ein Vampir. Vampire werden nicht rot," keuchte dieser unter der Berührung seines Childes.
"In dieser Dimension schon, wie ich sehen kann, und es macht mich total an." Spike zitterte leicht als er seinen Mund immer näher an Angels Lippen brachte.
Angel riss ihn plötzlich stürmisch in seine Arme und ein leidenschaftliches Zungenspiel entbrannte zwischen den beiden. Erst nach einer geraumen Zeit konnten sie sich voneinander lösen und blickten sich tief in die Augen. "Gott William, ich will dich so sehr," flüsterte Angel und nestelte an Spikes Handtuch um es zu entfernen.
"Haben sie alles was sie brauchen?" rief Joyce plötzlich und klopfte an die Tür. Erschrocken und ertappt lösten sich die beiden Vampire voneinander.
"Ja, danke, Joyce. Alles, wirklich alles, was wir brauchen," rief Spike zurück und verbiss sich ein Lachen, als er Angels betroffenes Gesicht sah.
"Gut, dann geh' ich jetzt schlafen. Gute Nacht."
"Gute Nacht und schlafen sie gut," antworteten die zwei.
"Was wird das jetzt?" Spike hob fragend seine vernarbte Augenbraue, als er sah, wie Angel sich anzog.
"Er ist besser, wenn ich im Wohnzimmer schlafe. Wir müssen vernünftig sein und wenn ich nur noch eine Minute länger hier bei dir bleibe, dann kann ich für nichts garantieren," murmelte Angel voller Frust.
"Na wunderbar. Ich hasse diesen verdammten Scheiß. Manchmal gehen mir diese blöden Mächte der Ewigkeit ganz schön auf den Sack." Spike ließ sich rückwärts auf das Bett fallen und seufzte.
"Wenn dies hier vorbei ist, fahren wir weg, William. Irgendwohin wo uns keiner findet und wo es keine Handys gibt. Wir mieten uns ein einsames Haus am Strand. In der Nacht werden wir im Meer schwimmen und im warmen Sand liegen. Und am Tag machen wir tolle Sachen, weil wir ja sowieso nicht raus können," grinste sein Sire anzüglich.
"Einen Dreck werden wir. Du vergisst unseren Auftrag. Wenn wir überhaupt lebend oder unlebend, wie auch immer, hier rauskommen sollten, dann sind Darla und der Junge da. Und der einzige Sand, den du dann spüren wirst, ist der in einer Sandkiste, wenn du mit deinem Sohn eine Burg baust. Und ich kann dann sehen wo ich bleibe," fügte Spike noch traurig hinzu.
"So wird es nicht sein, Spike." Angel war nun vollkommen angezogen und setzte sich zu seinem Child auf Bett. Beruhigend strich er ihm über den Kopf.
"Lass das und halt' mich nicht für blöd. Genau so wird es sein und jetzt mach dass du raus kommst. Ich will schlafen. Morgen ist ein harter Tag, verschwinde endlich." Spike drehte ihm demonstrativ den Rücken zu.
Angel erhob sich seufzend und verließ das Zimmer. Was hätte er auch noch sagen sollen, da er ja ohnehin wusste, dass Spike Recht hatte?
Am frühen Morgen wurde Angel wach, weil ihn jemand an der Schulter rüttelte.
"Angel, wachen sie auf, ich muss jetzt leider weg. Wieso schlafen sie eigentlich auf dem Sofa?" Angel öffnete die Augen und erblickte Joyce, die sich leicht über ihn beugte.
"Wieso ich hier schlafe? Es ist, äh weil… Spike schnarcht, dass es nicht zum Aushalten ist. Daher hab' ich mich hierhin gelegt. Ich hoffe, es macht ihnen nichts aus?" sagte er schnell und war froh darüber, dass ihm diese Ausrede eingefallen war.
Buffys Mutter schüttelte den Kopf. "Aber nein, das ist doch kein Problem. Aber ich muss jetzt weg. Sorgen sie und Spike bitte dafür, dass Buffy nicht alleine ist. Ich mache mir Sorgen wegen des Überfalls." Sie sah ihn bittend an.
"Machen sie sich keine Gedanken, wir passen auf. Versprochen."
Joyce nickte ihm zu und verließ das Haus. Angel schlurfte müde in die Küche um Kaffee zu machen, als plötzlich die Tür aufging und Willow hereinstürmte. Ehe sich der Vampir versah, war sie in seine Arme gesprungen, hatte ihre Hände in seinen Nacken gelegt und ihre Beine um seine Hüften verknotet. "Guten Morgen, mein Engel. Ich hoffe, du weißt, wie du dich bei mir entschuldigen musst, nachdem du mich gestern hast sitzen lassen." Unbewusst hielt Angel sie fest und als sie ihren Mund auf seinen presste und unnachgiebig ihre Zunge zwischen seine Lippen schob, blieb ihm gar nichts anders mehr übrig, als ihn leicht zu öffnen. Willow küsste ihn leidenschaftlich und presste ihren Körper an ihn.
"Na, schmeckt`s?" Mit verschränkten Armen und zornigen Augen stand Spike plötzlich hinter ihnen und sah seinen Sire giftig an. Angel schob Willow verlegen von sich und stellte sie auf den Boden.
"Was ist los, Angel, das ist doch nur Spike?" fragte das rothaarige Mädchen verwundert.
"Ja genau, es ist nur Spike," äffte dieser sie mit zorniger Stimme nach und stapfte verärgert ins Wohnzimmer um sich vor den Fernseher zu pflanzen.
"Willow, Kleines, gehst du bitte zu Buffy hoch und weckst sie? Wir müssen bald los." Lächelnd sah Angel auf sie hinunter.
"Du willst mich wohl loswerden? Aber das gelingt die nicht, mein Lieber, du schuldest mir noch einen Kuss und zwar einen ordentlichen. Doch jetzt weck ich erstmal Buffy, es ist wirklich schon spät."
Fröhlich sprang sie hoch um Angel ein Küsschen auf die Wange zu drücken und begab sich dann rasch nach oben.
Der Vampir sah ihr kurz hinterher und ging dann zu Spike ins Wohnzimmer. "William es ist nicht so, wie es aussieht, ich…" Zerknirscht setzte Angel zu einer Erklärung an.
"Aber sicher," unterbrach ihn sein Child. "Bei dir ist es nie so wie es aussieht, nur bei mir. Du darfst dir alles erlauben, aber mich machst du wegen jeder Kleinigkeit zur Schnecke. Weißt du was, lass es einfach gut sein. Sieh mich nicht an, sprich mich nicht an und vor allen Dingen fass mich nicht an. Wir werden uns ab jetzt nur noch auf unseren Auftrag konzentrieren, verstanden?" Spike sagte die Worte mit ruhiger, emotionsloser Stimme. Ohne aufzusehen und ohne Angel auch nur eines Blickes zu würdigen schaltete er den Fernseher ein.
Bevor Angel ihm antworten konnte, kamen die beiden Mädchen die Treppe herunter gelaufen. "Wir sind fertig und können losfahren."
Spike schaltete das Fernsehgerät wieder ab, stand auf und ging lächelnd auf Buffy zu. "Wie geht`s dir denn, Liebes?" fragte er mit besonders zuckersüßer Stimme und nahm sie fest in die Arme.
Angel kochte innerlich vor Wut, ließ sich jedoch nichts anmerken und nahm zärtlich Willows Hand. Er küsste ihre Fingerspitzen und sah ihr tief in die Augen. "Komm, mein Schatz, lass uns gehen," säuselte er leise, aber gerade laut genug, dass Spike ihn auch wirklich hören konnte. Er legte seinen Arm um Willow, führte sie aus dem Haus und setzte sich hinter das Steuer.
Buffy und Spike folgten ihnen und nahmen auf der Rückbank des Wagens Platz. Mit quietschenden Reifen fuhr Angel los um zwanzig Minuten später auf dem Parkplatz des Filmgeländes anzuhalten. Sie stiegen aus und marschierten über das Set.
Spike lachte und scherzte mit Buffy. Er spielte mit ihren Fingern, küsste ihr Haar oder strich zärtlich mit den Handflächen darüber.
Angel beeilte sich es ihm gleich zu tun, und machte dasselbe mit Willow. Dazwischen warfen sich die beiden Vampire immer wieder giftige Blicke zu, nur um gleich darauf ihre Bemühungen um die beiden Mädchen nur noch zusätzlich zu verstärken.
Buffy und Willow strahlten vor Glück, weil ihre Liebhaber an diesem Tag aus irgendeinem Grund besonders zärtlich waren. Keine von beiden bemerkte jedoch, dass sich die zwei nur gegenseitig übertrumpfen wollten.
Als sie endlich in der Halle angekommen waren, wartete das Team schon und nach einem kurzen Gruß, begann Joss Whedon sogleich mit seinen Anweisungen. "Buffy, Spike, ab in die Maske. Angel, du hast noch eine Stunde Zeit, dann seid ihr, also du und Willow, dran. Willow, du gehst am besten auch gleich in die Maske, weil bei dir dauert es länger als bei Angel. Los, los Leute, Zeit ist Geld. Kamera aufs Bett, Beleuchtung bitte." Er setzte sich auf seinen erhöhten Regiestuhl als Buffy, nur mit einer knappen Korsage bekleidet, die sie unter einem Bademantel trug, aus der Garderobe kam. Sie begab sich zum Bett, legte den Mantel ab und schlüpfte unter die Decke.
Willow ging, leise vor sich hin singend in den hinteren Bereich um die Maskenbildnerin aufzusuchen. Sie war so glücklich heute. "Angel! Angel!" dachte sie mit verträumten Augen. Schwungvoll öffnete sie die Tür, stieß einen schrillen Schrei aus und erstarrte.
~*~*~*~
Kurz darauf erschien Spike in der Halle. Er trug eine schwarze Lederhose und seine DocMartens. Sein Oberkörper war nackt und er ging mit seinem geliebten schwarzen Mantel lässig über dem Arm auf Angel zu.
"Halt mal mein gutes Stück und sie genau hin, vielleicht kannst du ja noch was lernen, SIRE."
Er drückte Angel arrogant lächelnd seinen Mantel in die Hand und ging mit aufreizenden Bewegungen auf Buffy zu, die schon im Bett lag. Der Kameramann richtete sein Objektiv auf die beiden, die sich nach Joss' Anweisungen im Bett aufeinander legten. Und als der Regisseur "Action" rief, begann Spike Buffys Gesicht mit Küssen zu bedecken. Sie legte ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn dicht an sich, streichelte seinen Rücken, küsste seinen Hals und seufzte leise.
Angel grub seine Fingernägel so fest in seine Handflächen, dass seine Knöchel weiß hervortraten und sich blutige kleine Halbmonde auf seiner Haut abbildeten. Er presste die Zähne zusammen, so dass sein Kiefer schmerzte und seine Augen wurden vor Zorn fast schwarz. Er starrte auf das Pärchen im Bett und flüsterte leise vor sich hin: "Ist nur Show, alles nur Show. Er will mich nur zur Weißglut treiben. Sie tun es nicht wirklich. Schließlich stehen alle um sie herum. Beleuchter, Kameramann, Regisseur… und wenn dieses verdammte Child noch ein einziges Mal sein Becken gegen Buffy bewegt, dann bring ich ihn um. Ich hacke ihm seinen verfluchten Prachtschwa…"
Plötzlich wurde er von einem bernsteinfarbigen Licht eingehüllt.


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.


[editiert: 16.08.04, 10:35 von DarknessEmotions]
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Sorakes
zauberhafte Schwester


Beiträge: 157



New PostErstellt: 02.08.04, 18:31  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

hey silver ...
ja diese story .. lang ist es her, aber sie ist immer noch klasse ... ich werd noch zum slash fan *gggg*
und banner bastle ich dir immer wieder gerne zu deinen storys :-)
knuddel, anja :-)



Passion is the source of our finest moments.
The joy of love, the clarity of hatred and the ecstacy of grief.
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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 13.08.04, 17:08  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Dieses wundervolle Bild zu meiner Story hat Sorakes für mich gemacht, und ich danke ihr recht herzlich dafür.




~ Kapitel 10 ~

Willow wurde gepackt und jemand hielt ihr den Mund zu. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf die Frau, die vor ihr auf dem Boden lag. Die Frau, die seit einem Jahr dafür sorgte, dass sie vor der Kamera gut aussah. Es war ihre Maskenbildnerin, Josefine war ihr Name, doch alle hatten sie Jo genannt. Sie war immer freundlich gewesen und hatte stets für gute Laune gesorgt, wenn es am Set einmal nicht so gut lief. All diese Gedanken schossen Willow durch den Kopf, während sie auf die Tote am Boden blickte, die mit weit aufgerissenen Augen zum Himmel starrte. Willow stand unter Schock und war wie versteinert als der Magier, der sie immer noch von hinten festhielt, gewaltsam ihren Hals zu Seite bog und zu Darla sagte: "Trink, meine Liebe, dann ist der erste Schritt getan."
~*~*~*~
Angel sah sich leicht verwirrt um. Es stand hinter einem Bar-Tresen und hatte immernoch Spikes Mantel im Arm. Der Raum war in verschiedenfarbenes Licht gehüllt und gleichgeschlechtliche sowie gemischte Pärchen bewegten sich im Takt der Musik. Er ließ seinen Blick über die Tanzfläche schweifen und bemerkte einen wasserstoffblonden Schopf in der Menge, der sich gerade von einem dunkelhaarigen Mann löste, mit dem er anscheinend getanzt hatte.
Angel Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen, als er Spike in den Armen des fremden Mannes sah. In seinem Kopf machte es *klick* und Angel rastete aus. Mit einem wilden Knurren warf er Spikes Mantel in die Ecke, ballte die Fäuste und stürmte auf sein Child und dessen Tanzpartner zu. Angel schlug den dunkelhaarigen Mann mit einem gezielten Faustschlag nieder und brüllte: "Lass deine dreckigen Hände von meinem Eigentum, er ist mein, verstehst du? Mein!" Dann packte er den amüsiert grinsenden Spike an den Schultern und stieß ihn wütend vor sich her. "Und dir werde ich dein blödes Grinsen auch noch austreiben." Er zerrte Spike unsanft mit sich zurück bis zum Tresen, sah eine Tür, die anscheinend in den Keller führte, und riss sie auf. Er stieß sein Child hindurch und Spike stolperte die Treppe hinab. Mit einem lauten Krachen warf Angel die Türe hinter sich zu und folgte dem blonden Vampir hinunter in den Keller.
Spike wollte etwas sagen doch Angel knurrte ihn wütend an: "Halt ja deine Klappe, kein verdammtes Wort will ich von dir hören. Jetzt rede ich, verstanden?" Sie waren am Ende der Treppe angekommen und befanden sich in einem Raum, in dem Wein und andere Getränke gelagert wurden. Spike verschränkte seine Arme vor der nackten Brust und sah seinem Sire, der sich drohend vor ihm aufbaute, trotzig ins Gesicht.
"Du hörst mir jetzt genau zu Boy, ganz genau, denn ich werde mich nicht wiederholen," knurrte Angel gefährlich leise. "Du wirst nie mehr, kein einziges Mal mehr, deine Finger, deine Augen oder deinen Körper auf irgendjemanden anderen richten als auf mich. Du bist mein, verstehst du mich? Mein. Und keiner, ich sage KEINER, weder Darla, Buffy, Willow, die Mächte, oder wer da sonst noch in dieser oder in irgendeiner anderen Dimensionen herumschleicht, wird sich von nun an zwischen uns drängen. Und wenn du nur den geringsten Versuch machst, dich von…"
"Ja, ich liebe dich auch, mein Engel!" unterbrach ihn Spike glücklich lächelnd.
"Du sollst verdammt noch mal deine Klap… was?" Angel sah ihn total verwirrt an.
"Du hast vollkommen Recht ich bin dein, nur dein," flüsterte Spike mit sinnlicher Stimme und trat ganz nahe an seinen Sire heran. Er legte seine Hand um Angels Nacken und zog ihn zu sich herunter um ihn zu küssen. Angel riss ihn in seine Arme und presste ihm fordernd die Zunge in den Mund. Sie küssten sich abwechselnd wild und zärtlich und vereinten ihre Zungen in einem wilden Kampf..
"Ich will dich so sehr, Angel, oh Gott ich brauch' dich so sehr," flüsterte Spike, als sie den Kuss unterbrachen und sich eng aneinander schmiegten.
"Ich gebe dir alles was ich kann, alles was du willst." Angels rehbraune Augen versanken in den azurblauen seines Childes bevor sich ihre Lippen wieder trafen. Unendlich zärtlich spielten ihre Zungen miteinander. Leidenschaftlich ließen sie ihre Becken aneinander reiben und streichelten sich gegenseitig den Rücken. Ihre Hände glitten synchron tiefer um den knackigen Hintern des jeweils anderen zu kneten. Ein leises Stöhnen klang durch den Weinkeller und Spike knöpfte mit zittrigen Fingern Angels Hemd auf. Er zerrte es aus der Hose und streifte es von den muskulösen Schultern seines Sires. Angel legte den Kopf in den Nacken und biss sich auf die Unterlippe, als sein Child begann Küsse auf seiner Brust zu verteilen und ihm zärtlich mit der Zunge über seine linke Brustwarze leckte. Mit stumpfen Zähnen knabberte Spike an der winzigen Wölbung und hinterließ eine feuchte Spur, bevor er sein Spiel auf der anderen Seite wiederholte. Angels Hände kraulten Spikes Nacken und er senkte den Kopf um zu beobachten wie sein Liebster mit Händen und Zunge seinen Körper liebkoste.
Als Spike bei Angels Bauchnabel angekommen war und seine feuchte Zungenspitze in die winzige Mulde eintauchen ließ, keuchte Angel erregt und zog sein Child nach oben um erneut seinen Mund zu erobern. Ihre harten Erektionen prallten aufeinander als sie ihre Körper eng gegeneinander pressten. Sie flüsterten sich Liebesworte zu bevor sie sich, zitternd vor Lust, hastig die Hosen abstreiften. Nur mehr in Boxershorts bekleidet blickten sie sich verlangend in die Augen. Sie küssten sich ein weiteres Mal, während sie sich gegenseitig das letzte Stück Stoff vom Körper zogen. Spike spürte, wie seine Knie nachgaben und er sank gegen seinen Sire, als dieser begann sein pochendes Glied mit der Hand zu reiben.
"Angel, bitte," murmelte Spike und schloss die Augen. Angel drängte ihn in den hinteren Teil des Kellers bis Spikes Rücken gegen ein großes Weinfass stieß, wobei er seine Küsse jedoch keine Sekunde unterbrach.
Der blonde Vampir wollte sich umdrehen um sich seinem Sire anzubieten, doch dieser hielt ihn zurück. "Nein, ich will dich spüren," erklärte der dunkelhaarige Vampir lächelnd als sein Child ihn fragend anschaute.
Spike zog überrascht einen Atemzug nicht benötigter Luft in seine Lungen als Angel sich bäuchlings über das Fass legte und ihm sein knackiges Hinterteil entgegenstreckte. Spike stellte sich hinter seinen Sire und streichelte zärtlich über Angels Nacken. Dann ließ er seine Hände sanft den Rücken entlangfahren, bis hin zur Innenseite von Angels Schenkel. Er ließ seine Hand dazwischen gleiten und berührte mit den Fingerspitzen leicht Angels Hoden. Sanft ließ er sie in seinen Händen hin und herrollen und massierte zärtlich die weiche Haut.
"Gott, Spike," stöhnte der dunkelhaarige Vampir als ihn ein Schauer durchlief und er seinem Child seinen Körper entgegenbäumte. Spike biss sich selbst in die Hand und ließ das Blut auf seinen knochenharten Penis tropfen um es als Gleitmittel zu benutzen. Keinesfalls wollte er seinem Geliebten Schmerzen bereiten, diesmal sollte dieser Akt sie nur mit Lust erfüllen. Langsam brachte er seine dunkle Schwanzspitze in Stellung und begann sich vorsichtig nach vorne zu bewegen. Zentimeter um Zentimeter drang er immer tiefer ein, bis sein Sire ihn ganz in sich aufgenommen hatte. Spike verharrte einen Moment und genoss das Gefühl der Enge, die ihn umschloss. Dann begann er sich langsam zu bewegen wobei er immer wieder den Winkel veränderte um Angel so möglichst viel Lust zu bereiten. Er umfasste mit seiner Hand Angels Glied um es im gleichen Rhythmus zu seinen Stößen zu reiben. Ein tiefes lustvolles Grollen entwich Angels Kehle und vermischte sich mit dem leidenschaftlichen Stöhnen seines Childes.
"Trink William," keuchte Angel, als er fühlte, wie sie sich beide dem Höhepunkt näherten. Spike bewegte sich immer schneller und lehnte sich Angel entgegen, als dieser den Kopf zur Seite neigte. Mit einem Knurrlaut setzte der jüngere Vampir sein Gameface auf und versenkte seine spitzen Zähne tief im Hals seines Sires. Das Gefühl, als ihm dieser besondere Saft durch die Kehle floss, beraubte ihm beinahe seiner Sinne. Angels Stöhnen hallte durch die Kellerräume und er schrie Spikes Namen, als er endlich über die Klippe sprang und sich in einem heftigen Orgasmus ergoss. Auch sein Child kam gleichzeitig mit ihm zum Höhepunkt und beide blieben erstmal eine Weile atemlos und keuchend aufeinander liegen.
Vorsichtig zog Spike seine Zähne aus dem weichen Fleisch und leckte über die Wunde, die sich sogleich zu schließen begann. Zitternd und erschöpft kuschelten sich die beiden aneinander bis sie sich langsam wieder erholt hatten. Bevor sie sich wieder anzogen umarmten sie sich noch einmal und küssten sich zärtlich.
"Und du hast doch geschrien, mein Herz," grinste Spike und strich seinem Engel liebevoll über die Wange.
"Äh, hab ich nicht," erwiderte Angel verlegen.
"Ach ja, hätte ich beinahe vergessen. Das warst nicht du, das war der dritte Mann der immer für dich die Geräusche macht," lachte der blonde Vampir amüsiert. Angel grinste und boxte ihm spielerisch in den Arm bevor sie die Treppe in den Barraum hochstiegen.
"Das war wundervoll und echt überfällig, Spike, aber jetzt müssen wir…"
"Ja ich weiß," meinte Spike in ebenso ernstem Ton. "Der Auftrag."
"Angel?"
"Ja?"
"Danke!"
"Dir auch mein Liebster!"
Die beiden lächelten sich verliebt an und Angel öffnete die Tür zum Barraum.
~*~*~*~
Darla hielt sich den Bauch und stöhnte vor Schmerzen auf.
"Was ist mit dir, mein Liebling?" fragte Lilah besorgt.
"Ich weiß nicht, mein Bauch ist gewachsen und tut höllisch weh," keuchte die Vampirin.
"Die Verwandlung beginnt. Du hast das erste Mal getrunken und das Kind hat begonnen zu wachsen. Es ist nun 3 Monate alt, daher der Schmerz. Aber er wird rasch vergehen. Der Zauber, den ich nun durchführe, wird uns den Weg zu dem Mädchen weisen, das wir suchen. Noch heute wirst du die zweite Phase abschließen können. Wenn du das Blut der weißen Hexe getrunken hast, wird das Kind wieder drei Monate älter sein. Schon bald beherrsche ich dann die Universen und die Macht wird für immer mein sein… für immer." Ein irres Lachen folgte und der indische Magier holte ein Säckchen mit rotem Pulver aus seiner Jackentasche.
"Und ich und Darla werden an deiner Seite regierten. Ich habe den Gürtel, vergiss das nicht. Ich verlange, dass du mir einen Teil deiner Macht überträgst," erinnerte Lilah ihn fordernd.
"Ja, das werde ich tun… sobald die dritte Phase abgeschlossen ist und ich den Gürtel habe," meinte der Inder während er mit dem Pulver hantierte.
"Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Meinst du, ich gebe dir den Gürtel ohne zuvor meine Rechte gesichert zu haben?" Lilah brach in schallendes Gelächter aus. "Und versuche erst gar nicht das gute Stück zu finden. Ich verstehe es gut meine Helfer und Möglichkeiten zu nutzen. Falls du die Absicht hast mich zu töten wirst du nie die Herrschaft über die Welten erlangen. Also tu besser was ich dir sage."
"Du bist mir durchaus ebenbürtig," lächelte der Magier. "Sobald die Geburt des Kindes bevorsteht, werde ich deinen Wunsch erfüllen und dir das geben, was dir zusteht. Doch du solltest nicht vergessen - die Vampirin kann das Kind nicht auf natürlichen Weg gebären. Nur durch meine Magie wird es ihren Körper verlassen können, sonst sterben sie und das Kind gleichermaßen. Und das ist wohl nicht in unserem Interesse." Der Inder drehte sich zur Seite und während er das Pulver auf dem Boden verteilte huschte ein teuflischer Ausdruck über sein Gesicht.
Darla richtete sich auf als der Schmerz nachließ und hielt sich kurz an Lilah fest. Doch plötzlich begannen Bilder ihrer Opfer vor ihrem geistigen Auge vorüber zu schweben und dort, wo früher ihr Herz war, machte sich ein verdächtiges Ziehen breit. Jedoch verflog der Zustand schnell wieder und die Vampirin sah sich unsicher um. "Was war das? Was ist das?" flüsterte sie verwirrt vor sich hin.
"Was meinst du?" Lilah sah sie verständnislos an.
"Ach nichts, ich dachte ich hätte etwas gehört," antwortete Darla schnell. Sie vertraute der Anwältin nicht und solange sie selbst nicht wusste, was mit ihr geschah, wollte sie ihre Gefühle lieber für sich behalten.
~*~*~*~
"Wie sind wir eigentlich hierher gekommen?" Spikes Gedanken waren wieder klar, und sein Hirn begann zu arbeiten."
"Ich befürchte Darla hat ihr erstes Blutopfer gefunden und deshalb wurden wir in die nächste Welt geschleudert," vermutete Angel nachdenklich.
"Dann ist es nicht Buffy. Aber wer zum Teufel ist es dann? Wir haben versagt. Bloody hell, so etwas darf uns nicht noch einmal passieren. Wir haben nur noch drei Chancen - zwei Blutspender sowie die Möglichkeit, dass wir verhindern, dass der irre Inder deinen Sohn umbr… also kill… ich meine, in die Finger kriegt," sagte Spike und biss sich schnell auf die Zunge weil er eigentlich nicht vorgehabt hatte, so drastisch auf den möglichen Tod von Angels Sohn hinzuweisen.
"Wir werden es verhindern." Mit entschlossenem Blick trat Angel durch die Tür. Als sie nebeneinander hinter den Tresen traten saß dort der dunkelhaarige Mann, den Angel niedergeschlagen hatte, auf einem Barhocker und hielt sich den Kopf.
"Sag mal, bist du verrückt, Angel? Wir haben doch nur getanzt. Du glaubst wohl nur weil dir diese Bruchbude gehört kannst du dir alles erlauben? Ich warte nur noch auf Gunn und wenn ich ihm sage, wie du dich aufgeführt hast siehst du uns hier nie wieder," maulte er empört.
"Wes?" Angel und Spike rissen die Augen auf als sie den Mann erkannten. Angel war so in Rage gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, wen er da eigentlich niedergeschlagen hatte. Er hatte nur Augen für Spike gehabt und auch Spike war von den Geschehnissen so gefesselt gewesen, dass auch er in der Hast seinen Tanzpartner nicht wirklich wahrgenommen hatte. Daher waren beide gleichermaßen überrascht, den Wesley dieser Dimension vor sich zu sehen.
"Jetzt tu' nicht so, als ob du nicht wüsstest wer ich bin. Schließlich kommen Gunn und ich schon seit drei Jahren hierher und bis eben habe ich gedacht, dass wir Freunde sind. Allerdings war das bevor du mich niedergeschlagen hast. Wo sich sowieso niemand trauen würde deinen Spike auch nur schief anzuschauen, geschweige denn anzufassen. Außerdem würde ich Gunn niemals betrügen," maulte Wesley weiter.
"Wes und Gunn?" Diese Dimension ist ja voll der Hammer," kicherte Spike.
"Und wir besitzen anscheinend einen Nachtclub," meinte Angel kopfschüttelnd.
"Ja, aber nur für drei Tage, weil…"
Plötzliches Geschrei ließ die beiden auf die Tanzfläche blicken. Ein Mann schlug ein rothaariges Mädchen, woraufhin ein anderer dem Schläger kurzerhand eine reinwürgte. Grinsend strahlte Spike Angel an und stürmte mit den Worten: "Jetzt wird's endlich lustig, Großer, komm schon," auf die Tanzfläche.
Angel seufzte wenig begeistert, folgte ihm aber dennoch. Mit einem Satz sprang Spike auf den Rücken des zwei-Meter-Mannes und drosch auf dessen Nacken ein, so dass dieser im Nu zu Boden ging. Mit blitzenden Augen rollte er sich über die Schulter ab, kam sofort wieder auf die Beine um sich seinem Gegner zuzuwenden. Seine Faust landete mitten auf der Nase des Vampirs und Spike fiel verdutzt auf seinem Hintern.
Angel spottete: "Na Kleiner? Hast du dir zu viel vorgenommen?" Kurzerhand rammte er dem Mann, der seinen Freund zu Boden geschickt hatte, seinen Ellenbogen in den Magen.
"Klappe, Peaches," knurrte Spike und rappelte sich wieder hoch um den Nasenbrecher, der seine Ehre mehr verletzt hatte als seine Nase, mit wilden Schlägen zu malträtieren. Angel wich gerade einem Fußtritt aus, als er Lilah, den indischen Magier und Darla in das Lokal kommen sah. Durch den Anblick der drei war er abgelenkt und übersah prompt den blonden Hünen, der seinen Hals umklammerte und ihn zu würgen begann.
"Spike, verdammt, da sind sie," krächzte er und umklammerte mit seinen Händen die klodeckelgroßen Pranken des Blonden um sie von seinem Hals zu lösen.
"Was heißt da sie? Mit diesem gehirnamputierten Blondchen wirst du wohl fertig werden, Poof," grinste Spike, der die drei Ankömmlinge im Eifer des Gefechtes noch nicht bemerkt hatte.
Der Magier sah sich rasch um und fand was er suchte. Ohne lange zu fackeln packte er das rothaarige Mädchen an den Haaren und schleifte sie zum Ausgang. Die Schreie der Kleinen gingen im Lärm unter, während Lilah Angel nur angrinste bevor sie Darla und dem Inder nach draußen folgte.
"Nicht der," krächzte der Vampir und schlug seinem Gegner zwischen die Beine, so dass dieser jaulend in die Knie ging. "Darla und die zwei anderen. Rasch hinterher! Sie haben Willow… zumindest denke ich, dass es Willow war." Angel rief sich noch einmal das Bild des Mädchens vor Augen, das der Magier soeben verschleppt hatte, und war wütend auf sich selbst, dass ihm dieses Detail entgangen war.
"Red? Natürlich, sie hat magisches Blut! Vielleicht ist sie deswegen der unfreiwillige Blutspender." Spike schlug sich mit der Hand gegen die Stirn und rannte hinter Angel her ins Freie.
"Aber sie hatte in der roten Welt keine Hexenkräfte," stellte Angel fest.
"Ich denke sie hat sie entweder in der, in der wir uns jetzt befinden, oder sie hat sie in der letzten Welt, in die wir gehen müssen. Das könnte uns allerdings erspart bleiben, wenn wir diesmal schnell genug sind. Denn es heißt in der Prophezeiung, dass es immer ein und dieselbe Person sein muss." Spike und Angel blieben stehen und zogen die Luft durch die Nase um Darlas Witterung aufzunehmen. Angel roch seinen Sire sofort und begann loszurennen.



Die wahren Abenteuer sind im Kopf.


[editiert: 16.08.04, 10:35 von DarknessEmotions]
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New PostErstellt: 10.09.04, 17:45  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

~ Kapitel 11 ~

Angel und Spike bogen um die Ecke, als sie plötzlich gegen eine unsichtbare Barriere liefen und zu Boden fielen. Lilah stand mit verschränkten Armen vor ihnen und lachte höhnisch.
Als sich die beiden Vampire umsahen, bemerkten sie, dass der Magier seine Hand ausgestreckt hatte und dadurch eine unsichtbare Wand aufgebaut hatte, gegen die sie gerannt waren. Willow saß am Boden und streckte beide Arme von sich, während aus ihren Fingern blaue Funken auf den Inder schossen. Offenbar hatte sie in dieser Welt Zauberkräfte, denn sie schaffte es, die Barriere zum Einsturz zu bringen. Als Lilah bemerkte, dass das schützende Hindernis verschwunden war, wich sie erschrocken zurück und rannte rasch zu Kabir, um sich hinter ihm zu verstecken.

Währenddessen schlich Darla hinter Willow, packte das rothaarige Mädchen und schlug ihr die Zähne in den Hals. Gierig begann die blonde Vampirin zu saugen. Willow schrie und ließ die Arme sinken, wodurch sich der indische Magier aus ihrem Bann befreien konnte und sich erneut gegen die beiden Vampire wandte. Doch bevor er Spike und Angel angreifen konnte, hatten ihn die beiden auch schon in ihre Gewalt gebracht. Mit einem gezielten Faustschlag streckte Angel den Inder nieder, kniete sich auf dessen Brust und legte seine Hände um Kabirs Hals.
Spike riss Darla von Willow weg und beugte sich besorgt über das Mädchen. Sie atmete noch, doch ihr Puls war sehr schwach. Darla rappelte sich auf und nutzte gemeinsam mit Lilah die Gelegenheit zur Flucht.
"Was ist mit ihr, lebt sie noch?" Angel sah zu seinem Childe, ohne den eisernen Griff um den Hals des Inders auch nur einen Moment lang zu lockern.
"Halb und halb würde ich sagen… sie braucht Hilfe und zwar schnell. Diese Willow hier ist nicht stark genug," antwortete Spike mit einem besorgten Blick.
Angel nickte, löste eine Hand vom Hals seines Feindes und suchte vergebens an dessen Bauch nach dem Gürtel. "Wo ist er, du verdammter Bastard?" schrie Angel ihn an.
Der Magier gab nur ein schwaches Röcheln von sich, so dass der Vampir seinen Griff etwas lockerte. "Lilah hat ihn, doch ihr werdet mich niemals aufhalten können, niemals," krächzte Kabir hervor.
"Verdammtes Weib, wusste ich es doch. Warum zum Henker hast du mich abgehalten sie auszusaugen?" knurrte Spike.
"Nicht schon wieder diese alte Leier, das hatten wir schon und es tut mir mehr als leid, das kannst du mir glauben," murrte Angel zurück.
"Wir müssen die Kleine hier wegbringen und den Irren irgendwo einsperren." Spike hob Willow hoch.
Angel nickte, zerrte den halb bewusstlosen Magier hoch und schleifte ihn mit sich. Sorgfältig achtete er darauf, dass der Zauberer seine Hände nicht bewegen konnte, da er damit anscheinend seine Zauberkraft unterstützte. Mit raschen Schritten begaben sie sich zurück in ihre Bar.
STUNNER stand auf dem Schild über der Tür zu lesen.
"Sehr passend," grinste Spike. "Du oder dein anderes Ich, ihr habt dabei doch sicherlich an mich gedacht, oder?" Er hob eine Augenbraue und warf Angel einen anzüglichen Blick zu.
"Wenn dein anderes Ich ein genauso großes Ego hat wie du, dann tut mir mein anderes Ich herzlich leid," brummte Angel und öffnete die Türe kurzerhand mit einem heftigen Tritt. Er zerrte den Inder an den wenigen noch verbliebenen Gästen vorbei in den Keller, was bei den meisten Besuchern der Bar einen etwas merkwürdigen Blick hervorrief. Spike legte Willow in der Zwischenzeit auf den Tresen. Dort saß noch immer Wesley, der tröstend von Gunn umarmt wurde.
"Habt ihr ein Auto? Die Kleine hier muss so schnell wie möglich ins Krankenhaus." Fragend sah Spike die beiden Männer an, die geschockt nickten.
"Sicher, das weißt du doch," murmelte Gunn.
"Dann los, bringt sie hin und passt gut auf sie auf," ordnete Spike ohne große Umschweife an. Ohne ein Wort zu erwidern hoben Gunn und Wes das Mädchen vorsichtig hoch und trugen sie hinaus. Spike wandt sich daraufhin um und folgte Angel in den Weinkeller.
Als Spike die Treppe hinunter kam hielt Angel Kabir noch immer an den Armen fest und versuchte zu verhindern, dass der Zauberer sich seiner Magie bedienen konnte. Als der Inder plötzlich begann in einer unbekannten Sprache zu murmeln, stürzte sich Spike kurzerhand auf ihn und hielt ihm den Mund zu.
"Bloody hell, wir müssen ihn knebeln." Spike zerrte an dem Turban und schüttelte ihn so lange, bis er sich völlig aufgelöst hatte und der Vampir nur noch ein langes weißes Band in der Hand hielt. Schlohweißes Haar floss dem Magier bis über die Schultern.
"Fast so schön wie deines," spottete Angel grinsend, worauf er nur ein geknurrtes "Klappe, Peaches," von Spike zu hören bekam, bevor dieser den Stoff des Turbans in den Mund des Inders stopfte. Mit dem restlichen Band umwickelte er den Kopf und verknotete die Enden fest im Nacken des Zauberers.
Angel sah sich in der Zwischenzeit um und entdeckte ein paar Stricke, die um ein Fass gewunden waren. "Holst du die mal bitte?" Er deutete mit dem Kopf in die Ecke und Spike tat wie ihm geheißen. Mit den Stricken fesselten Angel die Arme des indischen Magiers hinter seinem Rücken und band sie damit an einem Balken des Kellers fest. Kabir konnte sich keinen Millimeter mehr bewegen.
"Und was machen wir nun?" Fragend sah Spike seinen Sire an.
"Lilah hat den Gürtel, das ist das Problem," überlegte Angel.
"Wir müssen diese Schlampe irgendwie zu fassen kriegen." Spike ging unruhig hin und her.
"Lass uns hinaufgehen und in Ruhe überlegen. Hier unten ist dieser Typ sicher aufgehoben, zumindest so lange, bis uns etwas einfällt." Angel überprüfte noch ein weiteres Mal die Stricke und die beiden Vampire stiegen die Treppe hoch nach oben in die Bar.
"Wir machen den Laden erstmal dicht, würde ich sagen." Angel ging zu den beiden Mädchen, die die restlichen Gäste bedienten, und sprach kurz mit ihnen. Beide nickten und begannen damit abzukassieren.
Spike sprang auf den Tresen. "Schluss für heute Leute, Sperrstunde," rief er durch den Raum. Als einer der Gäste zu murren begann fügte er knurrend hinzu: "Hast du irgendetwas nicht verstanden. Denn dann komm ich rüber und erkläre es dir noch einmal." Der angesprochene Gast schüttelte hastig den Kopf und verließ eilig das Lokal, woraufhin Spike zufrieden grinste. Es hatte definitiv so seinen Reiz sein "Bad Boy"-Image hin und wieder mal ein wenig zu pflegen.
Angel warf Spike einen vorwurfsvollen Blick zu und verabschiedete sich so höflich wie möglich von den letzten Gästen. Er wollte schließlich nicht, dass ihre anderen Ichs die Bar dichtmachen mussten, nur weil Spike und er alle Gäste für immer vertrieben hatten. Und das dazu in nur einer einzigen Nacht. Er nahm die Abrechnung der beiden Bedienungen entgegen und brachte sie bis zur Tür. Als er sie hinter den beiden zugemacht hatte und gerade abschließen wollte, hörte er ein leises, zaghaftes Klopfen. Hatte eines der Mädchen etwas vergessen? Schwungvoll öffnete Angel die Türe und sah… Darla vor sich auf dem Boden kauernd.
"Hilf mir Angel, bitte," flüsterte sie erschöpft.
Misstrauisch betrachtete der Vampir die blonde Frau vor sich. Ihr Blick war verwirrt und ängstlich. Schweiß stand auf ihrer Stirn und sie hatte ihre Hände schützend über ihren gewölbten Bauch gelegt.
Mitleid machte sich in Angels Herz breit. Er beugte sich zu Darla hinunter und half ihr auf die Beine. "Komm rein, was ist los?" Er führte sie über die Schwelle und schloss hinter ihr die Tür.
"Hast du sie nicht mehr alle, Angel? Du lässt diese Bitch hier herein? Hast du etwa vergessen, dass sie uns vernichten will oder was?" Wütend trat Spike zu den beiden.
"Ja, ich freue mich auch dich wiederzusehen, Will," antwortete ihm Darla bissig.
"Schmeiß das Miststück raus, Angel. Sie macht nur Ärger… oder noch besser, häng sie in den Keller zu ihrem geliebten indischen Idioten. Dann kann sie wenigstens nichts anstellen, bis wir Lilah gefunden haben." Mit unverhohlenem Ärger knurrte der jüngere Vampir Darla an.
"Hast du dem Child etwa noch immer keinen Respekt beigebracht, Angel? Das ist wirklich erbärmlich wie du mit dir reden lässt. Schließlich steht er weit unter dir," ätzte die Vampirin zurück.
Spike wurde noch blasser um die Nase, soweit dies überhaupt möglich war, und trat knurrend einen Schritt auf Darla zu.
"Schluss jetzt! Darla, halt den Mund. Wenn du unsere Hilfe willst, dann wirst du Spike akzeptieren. Er ist mir nicht nur gleichwertig, er ist auch mein Gefährte. Und du, meine Liebe, wirst ihm in tausend Jahren nicht das Wasser reichen können. Also behandle ihn gefälligst mit dem gebührenden Respekt. Du kennst mich, ich kann auch anders," fuhr Angel die blonde Vampirin an. Seine Stimme war gefährlich leise Stimme und er sah ihr mit kaltem Blick direkt in die Augen.
Verwundert und verblüfft sah Darla ihn an.
Spike riss die Augen auf und wich taumelnd einen Schritt zurück. Er spürte wie seine Knie weich wurden und lehnte sich gegen die Wand. Einen Augenblick lang hatte er das Gefühl, sein totes Herz würde vor lauter Glück seine Brust sprengen. Was immer auch geschehen würde, was immer sein Sire jemals von ihm verlangen würde… für diese Worte würde er für Angel durch die Hölle gehen und noch weiter, wenn es sein musste.
Angel fasste Darla bei den Schultern und führte sie zu einem Stuhl. Sie setzte sich und sah ihn an. "So ist das also," meinte sie mit verbittertem Blick.
"Richtig, genau so ist es. Also, was willst du? Warum bist du hier? Und wo ist Lilah?" Mit verschränkten Armen sah Angel mit harten Augen auf sie hinab.
"Da sind diese Gefühle," flüsterte die Vampirin und senkte den Kopf.
"Was meinst du damit?" Angel hob fragend seine Augenbrauen.
"Ich sehe manchmal meine früheren Opfer. Ich träume von ihnen. Es fällt mir immer schwerer zu töten. Der Drang zu trinken ist aber so stark, dass ich nicht widerstehen kann, aber meistens will ich es gar nicht mehr. Ich kann Lilah nicht mehr ertragen und das, was sie mit meinem… mit unseren Sohn machen will. Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat. Ich verstehe es nicht Angel."
Angel sah Darla nachdenklich an, als Spike plötzlich zu den beiden herantrat.
"Darf ich?" fragend sah er seinen Sire an und deutete auf Darlas Bauch.
Verwundert nickte der ältere Vampir. Spike kniete sich vor Darla nieder, senkte den Kopf und legte sein Ohr auf den Bauch der Vampirin. Darla ließ ihn gewähren, sah ihn jedoch irritiert an.
Spike lauschte eine Zeit lang, lächelte dann leicht und erhob sich wieder. "Ein Herzschlag. Dein Sohn hat einen Herzschlag, also ist er ein Mensch und hat folglich auch eine Seele. Das bedeutet, dass auch Darla zumindest kurzzeitig eine Seele hat. Das Kind überträgt seine eigene Seele auf sie, vermute ich." Seine letzten Worte sprach er leise und verunsichert, weil er Angst hatte, sich durch seine Schlussfolgerung vielleicht völlig zum Idioten zu machen.
Angel lächelte ihn an und strich seinem Child über den Arm. So impulsiv und kindisch Spike manchmal auch war, er hatte einen wachen, messerscharfen Verstand, den Angel durchaus zu schätzen wusste.
"Du hast gehört was Spike gesagt hat," wandt er sich an Darla.
"Pah, du glaubst doch nicht im ernst, was der sagt, oder?"
"Pass besser auf was du sagst," ermahnte sie der dunkelhaarige Vampir streng.
Innerlich wuchs Spike um zwei Meter und stand mit stolz gereckter Brust neben seinem Mentor, der ihn grinsend von der Seite beobachtete.
"Und was, verdammt nochmal, soll ich nun tun?" fragte Darla ungehalten.
"Was willst du tun? Ich denke im Grunde genommen hast du dich sowieso schon entschieden, sonst wärst du nicht hier," antwortete ihr Angel.
"Ich will nicht, dass mein Kind stirbt. Ich will nicht, dass der Magier ihn bekommt und ihn tötet. Bitte hilf mir Angel, äh… Spike." Flehend sah sie von einem zum anderen.
"Natürlich helfen wir Angels Sohn. Und wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann helfen wir sogar auch dir, Bitch, äh… Darla," antwortete ihr Spike, wobei sein Tonfall jedoch nicht allzu begeistert klang.
"Und wie zur Hölle wollen wir das tun, frage ich dich?" Angel warf ihm einen intensiven Blick zu.
"Hey, ich fluche und du grübelst. Dabei wollen wir es doch erstmal schön belassen, oder nicht? Ich habe nämlich keine Lust an deiner Stelle als grübelnder Poof in die Wächterbücher einzugehen, damit das mal klar ist, und…"
"SPIKE!" unterbrach Angel entnervt seine Tirade.
"Schon gut, schon gut. Also, wir passen auf sie auf und lassen am besten niemanden an sie ran. Wenn das Kind erstmal geboren ist, dann sehen wir weiter… das ist mein Plan," murmelte der blonde Vampir.
"Toller Plan! Wir stecken hier in einer anderen Dimension, Lilah schleicht irgendwo da draußen herum und im Keller haben wir einen verrückten Inder hängen, der nur auf seine Chance wartet. Wie denkst du, soll das denn bitte funktionieren?" blaffte Angel ihn an.
"Hast du denn eine bessere Idee?" fragte ihn Spike und hob seine fragend seine vernarbte Augenbraue.
"Nein, hab ich nicht," murrte Angel resigniert.
"Siehst du. Dann ist mein Plan immer noch besser als kein Plan, Peaches," grinste Spike selbstzufrieden.
Angel seufzte frustriert.
"Ich kann das Kind nicht auf die Welt bringen. Nur der Magier kann es aus mir rausholen," warf Darla schließlich erschöpft von der Seite ein.
"So ein verfluchter Mist. Als ob so nicht schon alles kompliziert genug wäre," schimpfte Spike.
Er wurde jedoch unterbrochen als Darla in sich zusammensackte und beinahe vom Stuhl rutschte. Angel eilte zu ihr und stützte sie rasch, damit sie nicht zu Boden fiel.
"Wir tragen sie dort aufs Sofa, sie muss sich ausruhen," erklärte Angel und fasste Darla unter den Achseln, während Spike sie an den Füßen packte. Sie trugen die Vampirin zu dem grünen Sofa in der hinteren Ecke des Lokals und legten sie so sanft wie möglich darauf ab.
"Sie muss essen," bemerkte Spike mit sicherem Blick auf die erschöpfte Frau und hob nach kurzem Zögern seinen Arm um Darla aus Mangel an Alternativen sein eigenes Blut anzubieten.
Empört wollte Darla die Geste zurückweisen. "Ha, ich werde doch nicht von…"
"Du solltest über sein Angebot froh sein, Darla. Denn ich werde es dir bestimmt nicht machen," erklärte Angel verärgert mit eisiger Stimme.
Darla blickte Spike misstrauisch an. "Warum tust du das?"
"Ich tue das nicht für dich, sondern für Angels Sohn," antwortete dieser ruhig und beugte sich hinunter, um ihr sein Handgelenk vor den Mund zu halten. Sie nickte verstehend bevor sie ihr Gameface aufsetzte und ihre Reißzähne gierig in seiner Haut versenkte. Sie trank mit tiefen Zügen und Spike ließ sie gewähren, bis Angel eingriff und ihren Kopf zurückriss.
"Genug. Es ist genug. Spikes Blut ist stark, das reicht für dich." Angel nahm Spikes Arm in seine Hände und leckte liebevoll über die Wunde, bis diese sich geschlossen hatte. Darla beobachtete die beiden, ließ sich aber dann gesättigt auf das Sofa sinken und schloss die Augen. Sie war so erschöpft, dass sie innerhalb kürzester Zeit eingeschlafen war.
"Weißt du eigentlich, dass du einmalig bist?" Angel drückte Spike kurz an sich.
"Klar bin ich das. Das weiß doch jeder," grinste Spike überheblich, woraufhin sein Sire nur die Augen verdrehte.
"Ich denke wir sollten uns auch ein wenig ausruhen. Ich sehe nur noch schnell nach Kabir." Angel ging mit raschen Schritten in den Keller und Spike schob ein paar Stühle zusammen um ein notdürftiges Lager vorzubereiten. Dann schlich er sich nochmals leise zu Darla und legte vorsichtig ein Ohr an ihren Bauch. Fasziniert horchte er dem Herzschlag des werdenden Lebens und ihm wurde schmerzhaft bewusst, dass dies wohl das Ende seines bisheriges Lebens mit Angel bedeuten würde. Er wollte sich gerade wieder leise entfernen, als er Darlas Hand auf seinem Arm spürte.
"Versprich mir, dass du auf die beiden achten wirst, wenn ich nicht mehr bin. Dass du auf sie aufpasst, wenn ich sterben sollte. Bitte, William." Spike schüttelte ihre Hand ab und drehte sich weg.
"Ich weiß, wie sehr du Angel liebst. Ich konnte es fühlen, in deinem Blut," fuhr Darla mit zitternder Stimme fort. Spike konnte ihre Verzweiflung hören und drehte sich um, um sie anzusehen.
"Red keinen Scheiß, Bitch. Wir kriegen den kleinen Reißzahn schon irgendwie aus dir raus. Angel wird sich schon was einfallen lassen und er wird auf euren Sohn und dich aufpassen. Mach dir keinen Kopf." Betont lässig und flapsig versuchte er Darla zu beruhigen.
Doch die schüttelte den Kopf. "Was immer auch geschieht… Ich habe es gesehen als ich von dir getrunken habe. Du hast eine Seele und ein gutes Herz. Ich vertraue sie dir an, bitte Spike." Unwillig schüttelte er den Kopf. Es war ihm unangenehm, dass ausgerechnet Darla von seinen Veränderungen wusste.
"Hey, wir hassen uns. Schon vergessen? Ich bin böse, weißt du noch? William the Bloody, Geißel der Menschh.."
"Sicher, bist du das," lächelte sie müde. "Versprich es mir, bitte."
"Zur Hölle ja, ich verspreche es dir. Ich werde tun was ich kann um die beiden zu schützen, wenn es sein muss," brummelte Spike. Warum, verdammt nochmal, glaubte denn bloß keiner, dass er eigentlich böse war? Da bemühte man sich hundert Jahre lang seinen hart erarbeiteten schlechten Ruf zu pflegen und wozu das Ganze? Nur weil er sich eine Seele geholt hatte hieß das noch lange nicht, dass er nicht böse sein konnte. Zumindest manchmal konnte er das sehr wohl… bei Monstern wenigstens. Allerdings musste er sich selbst eingestehen, dass er nicht wirklich verärgert war und machte er es sich auf den Stühlen so bequem wie möglich. Müde schloss er seine Augen.
Angel kam aus dem Keller. Er blickte eine Zeitlang auf sein schlafendes Child und küsste ihn zärtlich auf die Stirn. Dann begab er sich ebenfalls zu Ruhe um Kraft für die kommenden Stunden zu sammeln.
~*~*~*~
Bereits eine Stunde später erwachte Spike aus seinem unruhigen Schlaf und blickte sich leicht orientierungslos um. Sein Blick fiel auf den schlafenden Angel und er musste lächeln, als er das geliebte Gesicht vor sich sah. Leise stand er auf und ging zum Tresen. Er schenkte sich ein großes Glas Whisky ein. Eine Bar zu besitzen hatte definitiv seine Vorteile.
Dann setzte er sich an einen Tisch, griff in seine Tasche und fischte seine Zigaretten heraus um sich eine anzuzünden. Er sog den Rauch tief in seine Lungen ein und nahm noch einen weiteren kräftigen Schluck aus dem Glas. Wieder fiel sein Blick auf Angel, der noch immer fest schlief. Als er Angels Gesichtszüge studierte, konnte er fühlen, wie sein Herz vor Liebe beinahe überquoll. "Er ist schön, mein Sire, mein Engel, mein Leben. Und für kurze Zeit noch ist er mein, zumindest so lange, bis sein Sohn…" Spike weigerte sich weiter darüber nachzudenken und griff sich kurzerhand den Schreibblock und den Stift, der vor ihm lag. Er dachte einen Moment lang nach und begann dann zu schreiben. Er war völlig in seine Arbeit vertieft, als er plötzlich hörte, wie Angel sich regte. Rasch stopfte er den Zettel in seine Manteltasche als Angel sich erhob und auf ihn zukam.
"Kannst du nicht schlafen?" Sein Sire trat hinter ihn um ihn zu umarmen.
Spike lehnte seinen Kopf zurück an Angels Brust. "Zu viele Gedanken, weißt du…"
Angel seufzte, nickte aber zustimmend und küsste ihn aufs Haar.
"Komm, lass uns nachsehen was Kabir im Keller macht. Ein bisschen Foltern wird uns gut tun und dem irren Guru schadet es bestimmt auch nicht, oder was meinst du?" grinste Spike plötzlich und zog Angel mit sich in den Keller. Angel schüttelte lachend den Kopf über sein verrücktes Child und folgte ihm nach unten.
~*~*~*~
"Ob man einen Magier in einem Weinfass ersäufen kann? Was meinst du Angel?" Spike rollte ein großes Fass über den Boden, stellte es aufrecht hin und hob den Deckel hoch.
"Wir werden es nie wissen, wenn wir es nicht ausprobieren," grinste der und maß den Inder, der ihn mit angstvollen Augen anblickte, mit fachmännischem Blick ab.
"Da hast du wie immer Recht. Ich würde sagen, du tauchst seinen verblödeten Schädel ein und ich stoppe währenddessen die Zeit, wie lange er braucht bis er ersoffen ist." Spike tauchte seine Finger in das Fass und leckte sich anschließend genüsslich die rote Flüssigkeit von der Haut. "Eigentlich schade um den guten Tropfen. Mit Blut vermischt gäbe er einen exzellenten Geschmack ab. Vielleicht sollten wir ihn doch lieber aufschlitzen und einen Vampircocktail aus ihm mixen. Man sollte diesen köstlichen Wein wirklich nicht verschwenden." Spike grinste breit und setzte sein Gameface auf um seinen Worten noch zusätzlich Nachdruck zu verleihen. Als der indische Magier Spikes Dämon ins Gesicht blickte, begann er unter seinem Knebel zu schreien und riss verzweifelt an den Stricken.
"Unser großmäuliger Held, der große Magier, scheint doch nicht mehr so groß zu sein. Er hat Angst, was sagt man denn bloß dazu," spottete Angel.
Plötzlich unterbrach ein schriller Schrei das Geplänkel der beiden Vampire.
"Darla!" Angel blickte sich erschrocken um und rannte nach oben, gefolgt von Spike.


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New PostErstellt: 14.10.04, 16:16  Betreff: Re: Near in Blood  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo ihr Lieben!
Es wird Zeit endlich den nächsten Teil einzustellen, da die Fortsetzung von Near in Blood schön langsam Formen annimmt und bald on gehen wird.
Gleichzeitig möchte ich darauf hinweisen, dass ich jetzt eine eigene kleine Page habe die ihr unter www.soulmates.de.hm finden könnt.
Vielleicht habt ihr ja mal Lust reinzusehen.
Grüße euch recht herzlich,
silver


~ Kapitel 12 ~

Als Spike und Angel nach oben kamen standen sie einer grinsenden Lilah gegenüber, die einen Krummdolch an Darlas Bauch hielt. "Einen Schritt weiter und dein Sohn ist Geschichte, Angel."
Verzweifelt wand sich Darla unter dem Griff der jungen Vampirin.
Angel bebte vor Zorn, wagte aber nicht näher zu kommen und auch Spike rührte sich nicht von der Stelle.
"Was willst du, Lilah?" fragte Angel mit gefährlich ruhiger Stimme.
"Ich will den zukünftigen Herrscher der Finsternis, was sonst? Hol ihn her, Kleiner." Überheblich sah sie Angel an und blickte dann auffordernd in Spikes Richtung. Der rührte sich nicht von der Stelle.
"Spike!" Mehr brauchte Angel nicht zu sagen. Der blonde Vampir biss die Zähne zusammen, so dass das Knirschen im ganzen Raum zu hören war, und ging mit geballten Fäusten in den Keller.
"Wenn du meinen Sohn tötest stirbst auch du, das verspreche ich dir. Und ohne das Kind habt ihr die Möglichkeit auf die Herrschaft verloren. Also… Lass. Sie. Los," forderte Angel.
"Wenn ich dir Darla überlasse, dann habe ich auch so alles verloren. Ich denke du wirst das Leben deines Sohnes nicht gefährden wollen, solange du noch eine Chance siehst ihn zu retten. Hab ich recht?" Lilah lächelte ihn höhnisch an.
"Gut, ich werde euch gehen lassen. Aber gnade dir Gott wenn ich dich in die Finger kriege," knurrte Angel wutentbrannt.
Spike kam mit dem gefesselten Magier aus dem Keller zurück und stieß ihn zu Lilah hinüber.
"Wie dumm glaubst du bin ich? Binde ihn los, sofort." Lilahs Griff um Darlas Hals verstärkte sich und der Dolch ritzte die Haut auf dem Bauch der Vampirin auf, so dass einige Tropfen Blut hervorquollen. Darla gab ein leises, angstvolles Wimmern von sich.
Angel nickte seinem Child zu und Spike löste die Fesseln des Magiers. Allerdings konnte er sich nicht beherrschen und verpasste dem Inder noch schnell einen Tritt in den Hintern, so dass dieser der Länge nach auf den Boden fiel. Dann stellte sich Spike schützend neben seinen Sire.
"Das hast du nicht umsonst getan," giftete der Magier Spike an und rappelte sich auf.
"Oh doch, das war vollkommen gratis," grinste der Vampir.
"Dein Grinsen wird dir vergehen. Wir werden in die letzte Dimension reisen und euch werde ich vernichten." Voller Zorn umfasste der indische Magier Lilahs Arm, streckte den anderen in die Richtung der beiden Vampire und begann in einer uralten Sprache zu murmeln.
Die zwei Vampire spannten sprungbereit alle Muskeln an und blickten konzentriert auf das Trio. Ein düsteres Licht umfasste die drei als aus der Hand des indischen Magiers ein dunkler Blitz hervorschoss. Jedoch reagierte Darla geistesgegenwärtig und schlug mit aller Kraft auf den Arm des Inders, so dass dieser zur Seite taumelte bevor die drei verschwanden.
Durch Darlas besonnenes Eingreifen verfehlte der vernichtende Strahl des Zauberers die beiden Vampire und schlug statt dessen ein riesiges Loch in die Mauer des Lokals.
"Ups, unsere anderen Ichs werden sich über den neuen Ein- oder Ausgang ganz schön wundern," grinste Spike.
"Ups? Das ist nicht witzig, Spike, wie kannst du…"
Sie wurden von einer Woge erfasst und Sekunden später fühlte Angel süßes, wunderbares Blut, das seine Kehle hinunter rann. Genussvoll schloss er die Augen und begann stärker zu saugen, als er durch einen heftigen Schlag plötzlich zu Boden fiel und das Mädchen, von dem er getrunken hatte, aus seinen Händen gerissen wurde. Knurrend sprang er auf. Seine gelben Augen blitzten und Blut tropfte von seinen spitzen Fangzähnen. "Wie kannst du es wagen, Child, dafür wirst du büßen müssen. Auf die Knie!"
Erschrocken wich Spike zurück. "Angelus!" flüsterte er.
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Lilah, der Magier und Darla fanden sich auf einer bewaldeten Lichtung wieder. Darla sank auf die Knie und begann laut zu stöhnen.
"Stell dich nicht so an, wir müssen weiter. Fast hättest du alles ruiniert. Los, auf die Beine, Child," herrschte Lilah sie an. Mühsam richtete sich die blonde Vampirin auf.
"Quäle sie nicht. Du musst sie schonen, denn das Menschenkind muss noch wachsen, damit es unsere Wünsche erfüllen kann. Dafür muss die Mutter kräftig bleiben," meinte der Inder beschwichtigend.
"Hör auf mit deinem salbungsvollen Geschwätz. Wir müssen das letzte Opfer finden, damit wir endlich zum Ziel kommen." Lilah packte Darla unsanft am Arm und zog sie an sich heran.
Zorn stieg in Darla auf und mit einem kräftigen Schlag beförderte sie Lilah in den nächsten Busch. Diese rappelte sich wütend hoch um nun ihrerseits auf Darla einzuschlagen.
"Genug!" Mit einer schnellen Handbewegung sorgte Kabir dafür, dass die beiden Frauen wie von einer unsichtbaren Hand auseinandergeschleudert wurden und auf ihren Hinterteilen landeten. "Los jetzt! Wir haben schließlich Wichtigeres zu tun." Mit raschen Schritten ging er weiter, und die Frauen folgten ihm wortlos.
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Angelus sah sich um. Fünf junge Vampire standen mit gesenktem Haupt demütig in einigen Metern Abstand vor ihm. Sie befanden sich in einer großen Diele, die offen in einen Wohnraum überging. Das Mädchen, von dem er getrunken hatte, kauerte wimmernd auf dem Fußboden. Dann fiel sein Blick auf Spike, der vor ihm stand und ihn trotzig anstarrte.
Drohend ging Angelus auf sein Child zu und blieb ganz knapp vor ihm stehen. Seine Stimme war leise, doch man konnte sie bis in den letzten Winkel des Raumes verstehen.
"Ich sagte. Auf. Die. Knie," Er kam noch näher an heran und flüsterte ihm etwas ins Ohr, was nur Spike hören konnte. Daraufhin senkte der blonde Vampir unterwürfig den Blick und fiel auf die Knie. "So ist es gut, Boy," lobte Angelus und tätschelte ihm den Kopf. Dann wandt er sich wieder seinen Lakaien zu.
"Ich habe einen Auftrag für euch und bevor der nicht erledigt ist, werdet ihr von niemandem trinken. Habt ihr mich verstanden?" Die fünf nickten eingeschüchtert. "Ihr werdet eine Frau suchen. Sie heißt Willow, zumindest nehme ich das an. Vermutlich ist sie eine weiße Hexe. Sucht sie, aber wehe einer von euch krümmt ihr ein Haar, verstanden? Ich will nur wissen wo sie ist. Rasch, beeilt euch! Und du… nimm das Mädchen und bring sie in meine Gemächer." Mit befehlendem Blick sah er zu Spike während sich die anderen Vampire beeilten, den Wünschen ihres Sires nachzukommen.
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Der Magier, Lilah und Darla erreichten nach kurzer Zeit eine Straße, die über einen Hügel in die Stadt führte. "Was für ein Magier bist du überhaupt? Bist du nicht einmal in der Lage uns in die Stadt zu bringen ohne das wir zu Fuß laufen müssen?" keifte Lilah verärgert.
"Pass auf was du sagst. Auch meine Geduld hat irgendwann ein Ende. Unterschätze meine Macht nicht. Bäume besitzen zuviel gute Energie, daher müssen wir erst den Wald hinter uns lassen, damit ich eine genaue Ortung vornehmen kann. Nun fasst euch an den Händen. Wir wollen in die Stadt."
Als sie sich kurze Zeit später auf einem Parkplatz wiederfanden, nahm der Inder einen Ortungszauber vor um das letzte, benötigte Opfer zu finden.
"Sie ist nur vier Straßen von hier entfernt. Wir werden uns eine Unterkunft suchen und die Nacht abwarten. So ist es unauffälliger. Außerdem kann sich Darla noch ein wenig ausruhen, denn sie wird viel Kraft benötigen um die letzte Phase zu überstehen. Wo ist der Gürtel?" Mit stechenden Augen sah der Magier Lilah an.
"Du bekommst ihn, sobald ich erhalte was mir zusteht, keine Sekunde früher," meinte die Vampirin bestimmt.
Kabir nickte unmutig und sah sich kurz um. "Kommt, dieses Haus wird uns beherbergen. Zielsicher steuerte er ein verlassenes Gebäude an und Lilah folgte ihm mit Darla im Schlepptau.
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Als Angelus' Lakaien nach und nach aus der Kanalisation zurückkehrten, begann es draußen bereits dunkel zu werden. Der Meistervampir saß auf dem Sofa und Spike kauerte zu seinen Füßen während sein Sire ihm übers Haar strich. Der Vampire sahen getrocknetes Blut an Spikes Gesicht und an seinem Hals und senkten erschrocken die Augen, als sie den kalten Blick ihres Meisters auf sich spürten. Sie kannten Angelus' Bestrafungsmethoden und sie wussten aus eigener Erfahrung, wie brutal er sein konnte. Offenbar machte er in seinem Zorn noch nicht einmal vor seinem Lieblingschild William Halt.
"Was habt ihr mir zu berichten?" fragte Angelus mit ruhiger Stimme.
Zwei der Vampire schüttelten ängstlich den Kopf, doch der Dritte hob seine Augen. "Meister, ich weiß, wo sie arbeitet. Ihr genauer Name ist Willow Rosen… Rosen… irgendwas. Sie arbeitet in einem Buchladen in der Oxford Street, der einem Mann namens Giles gehört. Sie ist hier in Lenkom ziemlich bekannt und angeblich sehr mächtig. Man fürchtet sie in Dämonenkreisen, weil sie Unseresgleichen sehr erfolgreich mit ihrer Magie bekämpft. Sie ist bei vielen Dämonen und Vampiren bekannt, daher war sie leicht auszumachen. Dieser Giles hilft ihr offenbar bei ihren Unternehmungen."
Angelus stand auf, ging auf den Vampir zu und tätschelte sein Gesicht. "Das hast du gut gemacht. Ich werde dich belohnen… später. Ihr anderen bleibt im Haus bis wir zurückkommen. William!" Ohne sich zu seinem Child umzudrehen ging er auf die Tür zu und William beeilte sich ihm zu folgen.
Schnell liefen sie die Strasse entlang um den Laden zu erreichen bevor er geschlossen wurde. In einem dunklen Hauseingang auf der anderen Straßenseite des Buchgeschäftes bezogen sie Stellung und beobachteten das Geschehen. Plötzlich drehte sich Angelus zu Spike um, sah ihm in die Augen und legte seine Hand um seinen Nacken. Er beugte sich zu seinem Child hinunter und küsste ihn sanft und auf die Lippen. Spike schmiegte sich eng an seinen Sire und erwiderte den Kuss zärtlich. Ihre Zungen duellierten sich leidenschaftlich und sie pressten ihre Körper eng aneinander. Beide stöhnten leise als sie ihre Hände über den Körper des anderen wandern ließen. Spike löste sich erst dann von Angelus, als er spürte, wie seine Beine drohten den Dienst zu versagen.
"Was ist mit dir?" Besorgt sah ihn der ältere Vampir an.
"Geht schon wieder," murmelte Spike während er versuchte das weiche Gefühl in seinen Knien zu ignorieren.
"Du bist schwach, Darla hat zu viel genommen. Ich war nicht aufmerksam genug," stellte Angelus fest. Er öffnete seine oberen Hemdknöpfe und legte den Kopf zur Seite. "Trink," forderte er sein Child auf und der versenkte ohne Zögern seine spitzen Zähne in den Hals seines Sires. Vorsichtig saugte er den lebensspendenden Saft in seinen Mund. Während er fühlte wie das Blut langsam seine Kehle hinabrann blickte er mit verschleierten Augen über Angelus' Schulter.
Plötzlich jedoch zog er jedoch seine Zähne zurück und leckte kurz über die Wunde am Hals seines Sires. "Sie kommt." Spike schob den älteren Vampir widerstrebend von sich und der seufzte frustriert auf.
Angelus drehte sich zur Straße und blickte zum Laden. "Bist du okay?" frage er und sah Spike noch einmal intensiv an. Als dieser nickte fuhr er fort. "Gut, dann machen wir es so wie immer. Verfolgen, jagen, einfangen. Du von der anderen Seite." Sie nickten sich noch einmal kurz zu und dann schlichen sich Angelus und Spike in verschiede Richtungen davon.
~*~*~*~
Mit raschen Schritten lief Willow auf ihren Wohnblock zu. Es war heute spät geworden, daher beeilte sie sich besonders. Als sie in die schmale Gasse einbog, die zum Eingang ihrer Wohnung führte, verstellte ihr plötzlich eine große Gestalt den Weg. Erschrocken blieb sie stehen. Sie wich zurück und wollte anfangen zu schreien, als sie fühlte, wie sie von hinten erfasst wurde. Ein Arm legte sich um ihre Taille und eine Hand bedeckte ihren Mund um sie am Schreien zu hindern. Mit eisernem Griff hielt Spike sie fest.
Langsam kam Angelus auf das Mädchen zu und redete leise auf sie ein. "Keine Angst, ganz ruhig. Ich muss mit dir sprechen." Die Kleine nickte und Spike lockerte die Hand vor ihrem Mund etwas. Willow biss reflexartig zu.
"Ah, du kleines Biest," fluchte der blonde Vampir.
Angelus lachte leise. "Wie mir scheint bist du aus der Übung."
"Wen wundert`s," murmelte Spike. Gerade als die Hexe Luft holen wollte um einen markerschütternden Schrei auszustoßen, schlug ihr Angelus ins Genick, so dass sie bewusstlos in den Armen des jüngeren Vampirs zusammensackte.
"Gut, dann werde ich eben erst in der Villa mit ihr reden," meinte Angelus achselzuckend während Spike den Rotschopf vorsichtig auf seine Arme hob. Die beiden begaben im Schutz der Dunkelheit zurück zum Haus.
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Kabir, Lilah und Darla betraten den kleinen Buchladen und sahen sich interessiert um. Ein Mann mittleren Alters, der eine Brille auf der Nase trug, kam auf sie zu. "Ich wollte zwar eigentlich gerade schließen, aber wenn sie noch etwas möchten..." fragte er zuvorkommend.
"Eigentlich wollte ich mit dem netten Mädchen sprechen, das sonst immer hier ist. Sie wollte ein Buch für mich bestellen." Lilah lächelte so freundlich wie möglich.
"Willow? Sie ist leider schon nach Hause gegangen. Aber vielleicht kann ich ihnen weiterhelfen?" meinte der Mann.
"Äh, nein, danke. Wir werden einfach morgen wiederkommen." Kabir und Lilah verabschiedeten sich so schnell wie möglich und verließen hastig den Laden.
"Du bist zu spät gekommen. Was wirst du jetzt tun, du großer Zauberer?" spottete Darla und lehnte sich erschöpft an die Wand.
"Du solltest wissen, dass es für mich kein Problem ist sie zu finden. Wir bringen dich zurück, damit du dich ausruhen kannst. Nicht dass mich interessiert wie es dir geht, aber dein Kind ist für uns wichtig… oder vielmehr sein Blut." Er lachte teuflisch und Darla konnte fühlen, wie sich ihr Magen bei dem Laut zusammenkrampfte. "Lilah und ich bringen die weiße Hexe zu dir und du wirst ein braves Mädchen sein und trinken. Dann werde ich endlich mein Ziel erreicht haben."
Der Inder fasste die Vampirin mit grobem Griff am Arm und im Nu waren sie durch seine Zauberei wieder zurück in ihrer Unterkunft. Ein neuer Ortungszauber zeigte ihm, wo sich Willow im Moment aufhielt, während Lilah Darla an einem Stuhl festband.
"Dass du mir ja nicht auf dumme Gedanken kommst," ätzte sie und küsste ihr Child. Angewidert versuchte Darla ihren Kopf wegzudrehen, was bei Lilah jedoch nur grausames Gelächter hervorrief. Dann machten sich Kabir und die dunkelhaarige Vampirin erneut auf den Weg.
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Angelus öffnete die Tür des Hauses und die fünf Vampire sprangen von ihren Sitzen hoch um hastig eine unterwürfige Stellung einzunehmen. Angelus hielt die Tür für sein Child auf. "Spike, bring sie nach unten und leg ihr Fesseln an. Hast du das andere Mädchen weggebracht, wie ich es dir gesagt habe?"
"Aber sicher, großer Meister. Ich habe sie genau dorthin gebracht, wo du sie haben wolltest. Man wird sich dort gut um sie kümmern." Grinsend begab sich Spike mit Willow auf den Armen in die unteren Räume des Hauses.
Angelus schritt inzwischen die Reihe seiner Lakaien ab und musterte einen nach dem anderen, als Spike wieder nach oben kam. "Alles erledigt," meinte der und setzte sich erschöpft auf das Sofa.
Plötzlich begann ein Licht zu flimmern und Kabir und Lilah standen im Zimmer.
"Angel!" Erschrocken wich Lilah einen Schritt zurück. "Kabir, du Idiot, was hast du getan? Wir wollten doch zu…"
Kabir verpasste ihr einen Schlag auf den Mund und brachte sie so zum Schweigen. "Halt den Mund. Ich weiß was ich tue und hier sind wir genau richtig."
"Aber sicher doch, ihr seid hier wirklich vollkommen richtig. Endlich kann ich dich killen, du Bastard. Und diese blöde Bitch auch gleich noch dazu."
Spike sprang auf und stellte sich rasch neben seinen Mentor.
"Angel, was macht ihr hier?" Lilah ignorierte Spike völlig und sah Angelus noch immer mit völlig entgeistertem Blick an.
"Irrtum, meine Liebe. Angelus ist zurück und ich will genau dasselbe wie ihr," erklärte der dunkelhaarige Vampir grinsend und sah Lilah mit einem hämischen Blick an.
"Wer ist Angelus?" Verwirrt blickte Kabir zwischen Angelus und Lilah hin und her.
"Der da sicher nicht. Angelus ist einer der schlimmsten und bösartigsten Vampire aller Zeiten," klärte sie den Inder auf.
"Irrtum, Lilah. Ich bin Angelus und du weißt nicht einmal annähernd, wie böse ich wirklich sein kann, wenn sich mir jemand in den Weg stellt." Zur Verdeutlichung seiner Worte setzte Angelus sein Dämonen-Gesicht auf und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Denkst du, nur weil du mal schnell dein Aussehen änderst, beweist das schon, dass du Angelus bist?" fragte sie spöttisch. Sicherheitshalber stellte sie sich halb hinter den Inder, der schon seine Hände erhoben hatte um eine Schutzbarriere zwischen ihnen und den Vampiren aufzubauen.
"Wenn wir ins Geschäft kommen, werde ich euch einen Beweis liefern," meinte Angelus ruhig.
"Wo ist die Hexe?" fragte Lilah.
"Wo ist Darla?" war Angelus' Gegenfrage.
"So kommen wir nicht weiter. Was willst du, damit ich die Hexe bekomme?" Ungeduldig beschloss Kabir die Verhandlungen selbst in die Hand zu nehmen.
"Ich will auch einen Teil vom Kuchen abhaben. Diese Welt hier gefällt mir… mit all ihrem englischen Flair und so. Ich will sie haben. Alle anderen Dimensionen interessieren mich nicht. Bring Darla her und ich liefere dir dafür die Hexe. Dann vollziehst du das Ritual und übergibst mir anschließend diese Welt. Ich will dein Wort, Zauberer, und wir sind im Geschäft. Und versuche nicht mich zu betrügen, sonst ist die Hexe hier tot bevor Darla auch nur eine Chance auf ihr Blut bekommt. Dann kannst du dir deine Herrschaft sonstwohin stecken." Angelus verschränkte die Hände vor der Brust und sah die beiden unverschämt grinsend an.
"Trau ihm nicht, Kabir. Erst soll er beweisen, dass er auch wirklich Angelus ist," flüsterte Lilah dem Inder von der Seite zu.
"Du willst Beweise? Nun gut. William, hol den Dolch dort vom Tisch," befahl Angelus. Sein Child gehorchte und brachte ihm das scharfe Messer.
Angelus blickte Spike direkt in die Augen, dieser nickte leicht und dann rammte sein Sire ihm ohne mit der Wimper zu zucken den Dolch zwischen die Rippen. Spike stöhnte und presste seine Hand auf den Messergriff, bevor er zu Boden sank.
"Ist das Beweis genug?" fragte Angelus und lächelte kalt.

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Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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