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Never Ending Story

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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 19.02.04, 09:25  Betreff: Never Ending Story  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: Cimmeria
E-Mail Adresse:
Titel: Never Ending Story
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 1/?
Spoiler: Fool for love
Inhalt: Angel und Spike: Sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohne. Oder doch?
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel / Spike
Disclaimer: Die Jungs gehören Joss Whedon, ich habe sie mir nur ausgeliehen habe...


England

Angelus schlug mit aller Kraft zu. Seine ganze Wut und Frustration lag in dem Schlag.
Spike stolperte rückwärts und ging zu Boden. Aber selbst jetzt lachte er noch.
Amüsierte sich über Angelus´ Wut.
„Du bist so wütend auf mich, das du mich umbringen könntest“, kicherte er, „wenn ich nicht schon tot wäre. Pech gehabt, Angelus.“
Er wischte sich mit dem Handrücken über die Lippe und sah die blutige Schliere auf seiner blassen Haut kurz an, bevor er sie ableckte.
„Oh entschuldige, eigentlich hast du ja das Recht auf den ersten Tropfen Blut“, höhnte er weiter. „Willst du mich nicht noch mal schlagen?“
Angelus stellte sich drohend vor ihn. „Töten kann ich dich vielleicht nicht, aber vernichten allemal. Darla, gib mir einen Pflock!“
Er streckte gebieterisch die Hand aus. Darlas Augen glitzerten voller Vorfreude, als sie Angelus ein abgebrochenes Stuhlbein gab.
„Noch ein letztes Wort?“, fragte Angelus ironisch und holte mit dem provisorischen Pflock aus.
Spikes Grinsen erstarrte. Er war sich nicht sicher, dass Angelus noch rechtzeitig aufhörte. Diesmal war er wohl doch zu weit gegangen.
„Bitte Angelus, ich brauche ihn noch. Ich verspreche auch, das ich ihn angemessen bestrafen werde“, Drusilla fiel ihrem Sire in den Arm.
Angelus schüttelte sie ab und Darla bedachte sie mit einem warnenden Blick.
„Misch dich nicht ein, Dru. Ich allein entscheide! Und wenn unser aufsässiger Freund hier bestraft wird, übernehme ich das.“
Drusilla verlegte sich aufs Betteln: „Vernichte ihn nicht. Er ist doch... er gehört mir!“
Angelus sah sie hochmütig an. „Er gehört mir! Wie ihr alle. Und jetzt geht. Ich habe genug von euren Widerspenstigkeiten. Wenn ich noch ein Wort höre, vernichte ich den ersten, den ich in die Finger kriege.“
Drusilla wollte noch einmal widersprechen, überlegte es sich dann aber anders. Sie drehte sich schmollend um, um zu gehen.
Darla schmiegte sich kurz an Angelus. „Du bist mein Geschöpf. Ich bin stolz darauf, dich erschaffen zu haben. Wir gehen jetzt jagen und ich bringe dir etwas ganz besonders mit.“
Angelus wedelte gelangweilt mit der Hand. „Verschwindet schon! Und lasst euch Zeit. Ich werde inzwischen ihm“, er wies auf Spike, „Manieren beibringen.“

Angelus wartete etwas, bis seine Vampirsinne ihm sagten, das die beiden Frauen weg waren. Dann hielt er Spike die Hand hin. „Steh auf!“
Spike griff zögernd nach der angebotenen Hand und ließ sich hochziehen.
„Und jetzt?“, fragte er, immer noch vorsichtig.
Angelus zog ihn wortlos an sich. „Musst du mich immer zur Weißglut treiben, William“, murmelte er und strich zärtlich über den sich langsam verfärbenden roten Fleck in Spikes Gesicht.
Der entspannte sich etwas und kuschelte sich an den Älteren.
„So ein Kampf ist doch gar nicht übel.“ Seine Stimme klang gedämpft, da ihn Angelus immer noch an sich drückte.
„Irgendwann gehst du zu weit und das war’s dann“, Angelus´ Stimme wurde rau, während er sich verstärkt auf Spikes Hand konzentrierte, die an seiner Hose herumnestelte, „was soll ich machen, wenn du nicht mehr da bist?“
„Du bist aber auch zu leicht zu provozieren“ murmelte Spike, dem es endlich gelungen war, die Hose seines Sire aufzubekommen.
„Wolltest du mich nicht bestrafen?“, fragte er dann spöttisch und küsste Angelus flüchtig.
„Stimmt! Gut dass du mich daran erinnerst.“ Angelus warf ihn aufs Bett. „Eigentlich sollte ich dir die Kleider vom Leib reißen, dann sieht es echter aus. Aber wir wollen Dru nicht zu sehr in Versuchung führen. Wenn du nur noch Fetzen anhast, strahlst du noch mehr Sex aus.“
Spike nickte. „Sie wird mich nachher sowieso *pflegen* wollen und erwartet dann Sex als Gegenleistung.“
Angelus grinste. „Da musst du durch, mein Lieber. Aber tu doch nicht so, so schlimm ist es doch nicht.“
Spike sah ihn ernst an. „Weißt du, wie ich leide, wenn Darla unter deinen Stößen keucht und stöhnt? Jedes mal wünsche ich mir dann, an ihrer Stelle zu sein.“
Dann grinste er. „Jetzt komm endlich her. Oder fällt die Bestrafung heute aus?“
Angelus stürzte sich mit einem Knurren auf ihn.
Kurze Zeit später stöhnte und keuchte Spike.

Darla sah sich wachsam um, als sie das Versteck der Vampire, eine stillgelegte Mine, betrat. Sie zerrte ein junges Mädchen hinter sich her, das sie unsanft zu Boden stieß.
„Angelus. Alles in Ordnung?“, rief sie halblaut.
„Alles okay, Darla.“ Angelus tauchte aus einem weiterführenden Stollen auf, und kurz danach Spike, der sich mit den Fingern durch seine wirren Haare fuhr.
Darla lächelte Angelus an, dann ging ihr Blick zu Spike. „Du hast ihn ja gar nicht bestraft“, sagte sie bedauernd.
Angelus riss sie in seine Arme. „Nur weil man nichts sieht, heißt das nicht, dass er ohne Strafe davongekommen ist“, knurrte er.
„Aber wie...?“ Darla war äußerst verwirrt. Welchen Sinn machte eine Bestrafung, wenn man dem Bestraften nichts ansah.
Angelus grinste gemein. „Frag William. Er wird einige Zeit nicht sitzen können. Außerdem habe ich sein Blut getrunken. Will!“ Er machte eine herrische Geste.
Spike sah ihn böse an, bevor er seinen Hemdkragen verschob, damit Darla das Bissmal sehen konnte.
Darla lächelte zufrieden. „So gefällt es mir.“ Sie riss das Mädchen zu ihren Füßen an den Haaren hoch. „Hier, Liebster, stärke dich. So eine Züchtigung kostet viel Kraft.“
„Kann man wohl sagen“, grinste Angelus und schlug seine Zähne in den Hals seines Opfers.
Spike sah neidisch zu. „Wo steckt eigentlich Dru? Und mein Essen?“, fragte er aufmüpfig.
„Eigentlich sollte sie dich verhungern lassen...“, fing Darla an, wurde aber von Drusillas fröhlichem Zwitschern unterbrochen.
„Schatz, sieh mal, was ich hier habe. Nur für dich“, sie lächelte verschämt und leckte sich einen Bluttropfen aus dem Mundwinkel. „Ich habe nur gekostet.“
„Wurde auch Zeit“, knurrte Spike und entriss ihr sein Opfer, um seine Zähne in dessen Hals zu schlagen. Das dabei das Blut spritzte, störte ihn nicht.
Angelus dagegen sehr wohl.
Er ließ sein Opfer fallen und entriss Spike das seine. „Du hast keine Manieren“, schimpfte er, „in welcher Gosse haben wir dich aufgelesen?“
Spike grinste. „Es war diese schmale Gasse, die zum Hafen führt. Ich komme jetzt einfach nicht auf den Namen“, er tat, als ob er angestrengt nachdachte.
Angelus´ Schlag riss seinen Kopf herum.
„Verdammter Hurensohn!“
Spike grinste schon wieder. „Ach, schließt du wieder von dir auf andere...“ Der nächste Schlag schleuderte ihn quer durch ihr Quartier. Angelus war mit einem Satz bei ihm und riss ihn am Hemdkragen hoch. „Ein Wort noch und ich schlage dir die Zähne ein, William“, flüsterte er.
Spikes Grinsen war etwas verzerrt, aber er wollte seinem Sire trotzdem widersprechen.
„Ein Wort...“, wiederholte Angelus und sah ihn aus funkelnden gelben Augen an.
Spike nickte nur und hielt den Mund.

Angelus, bist du wach? Hey, tu nicht so, als ob du schläfst. Ich sehe, das du wach bist! Sie sind weg!“
Angelus öffnete träge die Augen. „Woher willst du sehen, ob ich schlafe“, fragte er.
Spike grinste. „Ich sehe das. Was ist jetzt? Dein Bett oder meins?“
„Wie lange werden sie wegbleiben?“
Spike zuckte die Schultern. „Drusilla sagte irgendetwas davon, dass sie endlich neue Kleider brauchten. Wahrscheinlich sind sie erst bei Sonnenaufgang zurück.“
„Sie hat recht. Was wir anhaben sind wirklich nur noch Fetzen“, stellte Angelus kritisch fest, „vielleicht sollten wir sie begleiten?“
Spike stöhnte gequält. „Ich hasse es, wenn ihr stundenlang irgendwas anprobiert. Das ist langweilig! Wir können doch was viel besseres machen.“
Angelus grinste und schlug die Bettdecke zurück. „Wenn das so ist... komm schon her.“
Spike schlüpfte zu ihm ins Bett. „Darf ich oben liegen?“, bettelte er. Vielleicht würde sich Angelus endlich mal von ihm vögeln lassen.
Der Ältere schüttelte entschieden den Kopf. „Kommt überhaupt nicht in Frage. Das ist mein Bett. Also meine Regeln.“
„Wir können ja mein Bett nehmen“, schlug Spike vor.
„Bitte. Besorg es dir alleine, oder warte, bis Dru wieder da ist“, entgegnete Angelus gleichmütig.
„Das will ich nicht. Ich will mit dir...“
„Mein Bett, meine Regeln.“
„Okay.“ Spike gab nach.
Er kuschelte sich an Angelus und genoss die Nähe.
„Hey, nicht einschlafen. Schlafen kannst du auch in deinem Bett!“
Spike schlug die Augen wieder auf und grinste Angelus an. „Ich schlafe nicht, ich genieße.“
Dann fing er an, Angelus wild zu küssen. Dabei kniete er sich über ihn, um sich langsam an seinem Körper herab zu bewegen.
Als er Angelus leicht in eine Brustwarze biss, stöhnte der.
„Wenn du mir einen Knutschfleck verpasst, bringe ich dich um“, warnte er Spike.
Der grinste und fing an, heftig an Angelus` Hals zu saugen.
„Verdammt, lass das. Wie soll ich das Darla erklären?“ Er befreite sich von Spike.
Nach einem kurzen Kampf hatte Angelus die Oberhand gewonnen. Er kniete über Spike und sah ihn betont böse an.
Spike lachte nur und versuchte, sich unter ihm hervor zu winden, aber ohne Erfolg. Angelus war größer und schwerer als er und konnte ihn ziemlich mühelos festhalten.
Spike konnte nicht anders, er bewunderte wieder einmal Angelus´ kräftige Muskeln, die unter der Haut spielten.
„Okay, du hast gewonnen!“ Er hob den Kopf, um Angelus zu küssen. Und ihm bei dieser Gelegenheit in die Lippe zu beißen.
Angelus knurrte unwillig, hielt dann aber still, als Spike das Blut langsam ableckte.
Dann begann er seinerseits, Spike zu küssen. Lange, fordernde Küsse. Bis Spike anfing, sich erregt unter ihm zu winden.
„Nimm mich“, keuchte er.
Angel ließ von ihm ab. „Warum sollte ich? Du bist heute entsetzlich widerspenstig. Das kann ich auch bei Darla haben. Außerdem bin ich müde. Lass mich schlafen.“
Er streckte sich aus und drehte Spike den Rücken zu.
Der sah ihn ungläubig an. „Angelus? Du kannst doch nicht einfach einschlafen. Hey, wach auf!“
Er knuffte den anderen Vampir. Ohne Erfolg.
Angelus rührte sich nicht, auch wenn es ihm schwer fiel. Viel lieber hätte er Spike schnell und hart gefickt. Aber Spike musste lernen, wer das Sagen hatte.
„Hey, ich erzähle Darla, was wir machen, wenn wir alleine sind“, trietze ihn Spike.
Angelus fuhr herum und packte Spikes Hals. „Was willst du Darla erzählen?“, fragte er gefährlich ruhig.
„D... w... vö...n“, keuchte Spike erstickt.
Angelus schüttelte ihn leicht.
„Ich habe nicht ganz verstanden. Wiederhole das doch mal.“ Er drückte fester zu.
Spikes Gesicht lief rot an und er versuchte verzweifelt, sich zu befreien. Aber er konnte den festen Griff nicht brechen.
„L...s mi... .os. ..itte!” Er sah seinen Sire flehend an.
Angelus lockerte seinen Griff und Spike atmete aus Gewohnheit schnell ein und aus.
In Momenten wie diesen vergaß er immer noch, dass er ein Vampir war und daher eigentlich nicht atmen musste. Und auch nicht an Sauerstoffmangel sterben konnte.
Angelus betrachtete befriedigt die roten Male, die sich auf Spikes Haut abzeichneten.
„Du hast mich fast umgebracht“, beschwerte sich Spike heiser.
Angelus schüttelte nur gelangweilt den Kopf. „Du bist schon tot. Das hat bereits Dru erledigt. Also, was willst du Darla erzählen?“
„Dass du...“, der andere Vampir sah ihn aus gelben Augen an und Spike grinste, „... mich gar nicht bestrafst. Sondern mich vögelst.“
Angel entspannte sich und zucke nur die Schultern. „Darla reißt dir für diese Bemerkung den Kopf ab. Das war’s dann. Ende William.“
„Und was macht sie mit dir?“, erkundigte sich Spike neugierig.
Angel zuckte wieder die Schultern. „Mal sehen. Aber du erlebst es garantiert nicht mehr mit. Versprochen!“
Spike kuschelte sich wieder in Angelus´ Arme. „Wenn ich verspreche, nichts zu sagen, fickst du mich dann? Bitte, Angelus!“
Er streichelte dessen Schwanz, der immer noch hart war. Spike konnte es kaum noch erwarten, diese Härte endlich in sich zu spüren. Er rutschte erregt hin und her.
„Gut“, Angelus gab sich großzügig und registrierte das erwartungsvolle Aufleuchten in Spikes Augen. „Aber vorher“, er grinste böse, „musst du dich etwas anstrengen. Wenn es mir gefällt, ficke ich dich danach.“
Spike seufzte theatralisch. „Wir haben nicht genug Zeit“, versuchte er zu handeln, aber Angelus schüttelte den Kopf.
„Je eher du anfängst, umso eher bist du dran.“
Er schloss die Augen und verschränkte die Arme entspannt hinter dem Kopf.
Spike sah ihn noch einen Moment frustriert an, dann fing er an, an Angelus´ Schwanz zu lecken und zu saugen.
Dessen Grinsen wich einem entspannten Lächeln. Er liebte das Gefühl, wenn ihn jemand mit dem Mund befriedigte. Und ganz besonders, wenn Spike das tat.
Schließlich wusste Spike ganz genau, was er machen musste.
Und, im Gegensatz zu Darla, hatte er Gefallen daran.
Er merkte, dass er sich unaufhaltsam seinem Höhepunkt näherte.
„Will, hör auf!“ Er schob Spike weg. Der sah ihn fragend an.
Angelus beugte sich über ihn und küsste ihn. Er leckte einige Mal über Spikes weiche Lippen, bevor er sich auf ihm ausstreckte.
„Mach die Beine breit. Oder willst du nicht mehr?“
Spike beeilte sich, Angelus´ Wunsch nachzukommen. Dann stöhnte er glücklich, als er ihn endlich in sich fühlte.
„Ich liebe dich“, flüsterte er, bevor er überwältigt die Augen schloss.
Angelus lächelte. Ich liebe dich auch, dachte er, aber er würde es nie aussprechen.
Vampire liebten nicht.

Ein Rütteln und Klopfen an der Tür weckte beide aus dem Schlaf. „Verdammt Angelus, mach auf oder ich trete die Tür ein“, schimpfte Darla.
„Sie sind wieder da. Ab in dein Bett“, weckte ihn Angelus.
„Ich will bei dir schlafen“, murrte Spike und zog die Decke um sich.
Angelus kniff ihn grob. „Wenn du Wert auf deinen Kopf legst, verschwinde aus meinem Bett!“
„Angelus! Mach sofort auf. Es hat überhaupt keinen Sinn, dass du die Hure versteckst. Ich finde sie sowieso. Und dann werde ich sie vor deinen Augen leer trinken“, tobte Darla.
Die Tür war zum Glück recht stabil und hielt ihren wütenden Angriffen stand.
„Mach nicht so einen Aufstand“, schimpfte Angelus und bedachte Spike mit einem bösen Blick.
Der bequemte sich endlich in sein eigenes Bett. Angelus atmete tief ein und schloss die Tür auf.
Darla und Drusilla stürmten ins Zimmer.
Drusilla sog schnüffelnd die Luft ein. „Es richt nach Sex, aber die beiden sind alleine“, stellte sie verwundert fest.
Darla verdrehte die Augen und riss die Schranktüren auf. Dann fuhr sie zu Angelus herum. „Wo ist sie?“, fauchte sie.
Angelus sah sie seelenruhig an. „Wer?“
„Die Hure. Tu nicht so.“ Sie wandte sich an Spike. „Los, wo habt ihr sie versteckt?“
„Verdammt Darla, hier ist keine Hure. Außer dir“, fügte er gemein grinsend hinzu.
Darla war blitzschnell bei ihm und schlug ihm ins Gesicht. „Nenn mich noch einmal so und Angelus reißt dir den Kopf ab. Oder ich tue es persönlich.“
Spike grinste nur noch mehr.
Drusilla hatte die ganze Szene interessiert beobachtet. Jetzt krabbelte sie zu Spike ins Bett und fuhr mit den Fingerspitzen den roten Abdruck nach, den Darlas Hand hinterlassen hatte.
„Hat sie dir wehgetan, Liebling?“, gurrte sie.
Er stieß sie weg. „Lass mich, Dru. Ich bin müde.“
Darla kicherte höhnisch. „Du bist immer müde. Wovon eigentlich? Was machst du den ganzen Tag, außer schlafen?“
Sie wandte sich verächtlich ab. „Du bist kein Mann, sondern ein Schlappschwanz. Angelus, das ist ein Mann!“
Sie beugte sich über Angelus, um ihn zu küssen und tastete unter der Decke nach seinem Körper.
Angelus stieß sie weg. „Hör auf, Darla. Ich bin kein Zuchtbulle. Lass mich schlafen.“
Darla war empört. „Ihr seid beide Schwächlinge. Es ist mitten in der Nacht und ihr wollt schlafen. Was ist los mit euch? Bei William erwarte ich nichts anderes. Aber du, Angelus?“
Angelus hielt sich den Kopf. Darlas Gekeife erzeugte Kopfschmerzen bei ihm.
„Verdammt, Weib. Geh auf die Jagd, und besorg mir was zu trinken“, er sah kurz zu Spike hinüber, „... besorg uns beiden was zu trinken. Und nimm Dru mit. Ich will bis zum Sonnenaufgang keine von euch sehen, verstanden?“
Darla wollte etwas erwidern, hielt sich dann aber zurück, als Angelus sie böse anstarrte.
Dann kicherte sie. „Jetzt bist du wieder mein Angelus. Ich werde dir das beste Blut bringen, das ich kriegen kann. Komm Dru.“
Drusilla kicherte auch. „Wir werden uns alle satt trinken. Und dann bist du stark genug, mich den ganzen Tag zu lieben, William.“
Spike wedelte nur gelangweilt mit der Hand. „Verschwindet endlich. Nachher sehen wir weiter.“

Er schloss die Stalltür und sah sich unauffällig um. Aber es war kein Mensch zu sehen.
Spike leckte sich kurz über die Lippen und wischte dann vorsichtshalber mit einen Taschentuch darüber.
Manchmal waren Angelus´ Gründe für das, was er tun sollte, ja durchaus einsichtig. Zum Beispiel, dass es auffallen würde, wenn jemand mit blutigen Lippen herum lief.
Spike untersuchte schnell seine Kleidung auf Blutspritzer. So wie es aussah, hatte er es diesmal geschafft, sich nicht zu bekleckern. Und die Leiche hatte er gut versteckt.
Angelus würde stolz auf ihn sein.
Als er den Ballsaal wieder betrat, blieb er neben der Tür stehen und sah sich nach seiner Familie um. Darla und Angelus entdeckte er schließlich unter den tanzenden Paaren, von Drusilla hingegen war keine Spur zu sehen.
Angelus musste seine Anwesenheit gespürt haben, denn er sah kurz darauf in seine Richtung.
Wenig später stand er mit grimmigem Gesicht vor ihm.
„Wo bist du gewesen?“, fauchte er.
„Draußen, den Mond ansehen“, antwortete Spike kokett.
„Alleine? Wohl kaum. Ich hoffe für uns alle, dass deine Begleiterin gesund und munter wieder auftaucht.“ Angelus´ Stimme war noch immer gefährlich leise.
„Woher willst du wissen, dass ich nicht mit einem Mann zusammen war? Oder vielleicht war ich wirklich alleine draußen.“ Spike konnte es nicht lassen, seinen Sire zu provozieren.
Angelus lächelte und legte Spike in einer freundschaftlichen Geste die Hand auf die Schulter. Der zuckte zusammen, als sich die Finger des anderen Vampirs tief in sein Fleisch bohrten.
„Also, geht es deiner neuen Freundin gut, William? Wird sie gleich wieder auftauchen?“ Angelus lächelte noch immer, während er den Druck weiter verstärkte.
Spike fing an, sich schmerzvoll zu winden. „Hör auf, du tust mir weh“, murmelte er.
„Ich warte“, sagte Angelus nur.
„Na ja, sie wird wieder auftauchen“, der ältere Vampir lockerte seinen Griff etwas, „aber nicht unbedingt gesund und munter, wenn du verstehst.“
Im nächsten Moment fand sich Spike im Hof wieder, zusammen mit seinem Sire. „William, du verdammter Idiot! Wenn irgendwer gesehen hat, dass sie mit dir zusammen war, haben wir wieder Ärger. Ich will keinen Ärger mehr. Wir verschwinden jetzt unauffällig. Und nachher entscheide ich, was wir mit dir machen!“
Er ließ Spike los. „Hol die Pferde. Ich sage Darla und Dru Bescheid.“
Er fand Darla umringt von mehreren Männern vor, mit denen sie heftig flirtete. „Darla, Liebste, wir müssen uns leider verabschieden. Es hat einen Todesfall in der Familie gegeben.“
Darlas Augen verengten sich kurzzeitig. „Oh, wie traurig. Meine Herren!“, sie lächelte ihren Verehrern zu und folgte Angelus.
„Was hat dieser kleine Mistkerl jetzt wieder angestellt?“, fragte sie, als sie außer Hörweite waren.
Angelus zuckte nur die Schultern. „Wie immer, denke ich. Verschwinden wir lieber, bevor es Ärger gibt. Wo ist Dru?“
Darla zuckte nur die Schultern. „Keine Ahnung. Oder... sie sagte irgendwas von Küche...?“
Angelus verdrehte die Augen. Wenn Drusilla in ihrem Wahn auch irgendwas angestellt hatte, wurde es wirklich Zeit, dass sie sich davon machten.

Er fand Drusilla dann auch tatsächlich in der Küche vor. Nachdem er über die Leiche des Küchenjungen gestolpert war.
„Dru, meine Liebe, was machst du hier?“
Sie saß auf einem Hocker am Feuer und hielt eine kleine Katze im Arm. Nicht weit davon starrte ihn der Koch aus blicklosen Augen an.
„Angelus! Du musst mir helfen“, sie sah ihn bittend an. „Das Kätzchen, es will seine Milch nicht trinken. Und Blut mag es auch nicht. Was soll ich nur tun?“
Sie hielt Angelus den seltsam schlaffen Körper der Katze hin. Er griff danach und warf das Tier achtlos weg.
„Die Katze ist tot, Dru. Komm, wir gehen, bevor jemand sieht, was du hier angestellt hast.“
Drusilla wollte wieder nach der Katze greifen. „Wieso ist sie tot? Glaubst du, sie haben sie nicht richtig gefüttert?“
Angelus seufzte. „Dru, bitte, lass den Kadaver liegen. Du hast dem Tier das Genick gebrochen, das bringt fast jeden um. Und jetzt komm!“ Womit hatte er das verdient, dass seine halbe Familie verrückt war?
Bis sie ihr Quartier erreichten war Angelus wirklich sauer. Sie waren noch nicht lange in dieser Gegend und mit etwas Vorsicht hätten sie dort eine gute Zeit gehabt.
Angelus war es leid, ständig umzuziehen. Und das machte er seiner Familie auch deutlich.
„William, Drusilla, es reicht! Ihr könnt nicht wahllos töten. Nur durch euere Unvernunft sind wir gezwungen, schon wieder weiter zu ziehen.“
Während Spike sich den Vortrag ungerührt anhörte, schmiegte sich Drusilla ängstlich an Darla.
„Warum ist er denn so böse auf mich?“, fragte sie leise.
Darla streichelte sie beruhigend. „Er ist nicht böse auf dich, sondern auf William. Der bringt uns immer in Schwierigkeiten. Aber jetzt ist Schluss damit, nicht wahr, Liebster?“
Sie sah Angelus erwartungsvoll an. Der erwiderte den Blick arrogant. „Was meinst du?“
„Na, dass du William jetzt endlich auf das reduzierst, was er eigentlich schon immer war. Ein wenig Dreck!“
Spikes Grinsen erstarrte kurz, als Angelus´ Blick ihn streifte.
Dann schüttelte der Ältere den Kopf. „Ich treffe hier die Entscheidungen. Und Dru hat schließlich genauso unbesonnen gehandelt. Soll ich sie auch pfählen?“
„Sie ist verrückt. Und das war dein Werk. Also kannst du sie nicht für das verantwortlich machen, was sie tut“, argumentierte Darla.
„Aber sie hat uns William verschafft“, konterte Angelus und musterte seine Familie.
Darla wurde wütend. „William, oder Spike, oder wie auch immer er sich gerade nennt, bringt uns immer wieder in Schwierigkeiten! Erledige ihn!!“
Spike sah von einem zum anderen und versuchte seine aufsteigende Panik zu unterdrücken. Darla war in der Lage, ihn aus reiner Wut zu pfählen. Oder ihn anders zu beseitigen. Er versuchte, unauffällig zur Tür zu gelangen.
Leider entging Angelus die Bewegung nicht. „Kein Schritt weiter, William. Wir klären das jetzt ein für alle mal.“
Spike zuckte ergeben die Schultern und versuchte, völlig entspannt zu wirken.
„Also gut, ich denke, es ist am besten, wenn wir William und Drusilla beseitigen.“ Angel lächelte Darla an. „Was hältst du davon: Wir ziehen weiter, nur wir beide. Du und ich, Liebste. Wie früher.“
Spike biss die Zähne fest aufeinander, um seine auflodernde Eifersucht zu unterdrücken. ´Er will dich pfählen, dann bist du nur noch Staub, du bedeutest ihm nicht das geringste`, dachte er immer wieder, aber es besänftigte seine Gefühle in keiner Weise.
„Oder“, Angelus´ verächtlicher Blick lag wieder auf Spike, „wir trennen uns und treffen uns in drei Monaten in Paris. Ich bleibe mit William hier. Entweder hat unser Freund hier bis dahin gelernt, sich zu benehmen oder er ist endgültig tot. Dann aber für immer!“
„Warum pfählst du ihn nicht gleich?“, fragte Darla. „Warum noch drei Monate warten?“
„Weil... ich gebe ihm noch eine letzte Chance.“ Darlas Frage hatte Angelus etwas aus dem Konzept gebracht.
Er zog Darla in sein Arme. „Du wirst mir fehlen, Liebste. Aber ich verspreche dir, in drei Monaten feiern wir unser Wiedersehen. Ich werde dir Paris zu Füßen legen. Und jeden einzelnen Bewohner der Stadt!“
Drusilla schmiegte sich an Spike. „Legst du mir auch Paris zu Füßen?“, zwitscherte sie.
„Klar, wenn Angelus mir noch einige Leute übrig lässt. Sonst nehmen wir eben eine andere Stadt. Europa ist groß.“
„Okay, das wäre geklärt“, stellte Angelus fest, als Darla nach kurzem Nachdenken, immer noch zweifelnd, zögernd nickte. „Dann werde ich mich jetzt ausgiebig verabschieden. Und solltest du inzwischen irgendwelchen Unsinn anstellen, William, werden es sehr kurze drei Monate!“ Er sah den Jüngeren noch einmal hochmütig an, bevor er mit Darla in seinem Schlafzimmer verschwand.
„Kommt drauf an, was du unter Unsinn verstehst“, murmelte Spike vor sich hin und ließ sich von Drusilla mitziehen, die sich auch ausgiebig verabschieden wollte.

Tbc...

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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 19.02.04, 17:19  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi!
Das ist ja eine tolle Story, die dir da eingefallen ist.
Eine völlig neue Perspektive.
Klasse Idee Angelus und Spike, ohne das Darla und Dru von ihrer Verbindung wissen.
Bin gespannt, wie die zwei die nächsten 3 Monate verbringen.
Hoffe der nächste Teil kommt bald.
Lg. silverbird

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SPIKEmarsters

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Beiträge: 272
Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 19.02.04, 17:51  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi!!!!!

Klasse, wieder eine neue Geschichte von dir, bin ja mal gespannt was Spike so in den drei Monaten "lernen" wird :p
Und wollen wir mal hoffe das Angelus ihn nicht doch noch phält, wäre ja schade.

Auf jedenfall wieder ein klasse Geschichte von dir.


Dein kleiner treuer Fan Nicki

Es ist ein Gesetz im Leben: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, so öffnet sich dafür eine andere. Die Tragik jedoch ist, dass man meist nach der geschlossenen Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.

André Gide
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DarknessEmotions

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Beiträge: 1133



New PostErstellt: 19.02.04, 21:31  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

*freu* Endlich gibt es eine neue Story von dir und dann noch mit meinem Lieblingspairing Angelus/Spike Und ich musste echt grinsen, wie gut Spike doch Angelus im Griff hat, wenn er seinen Chrame einsetzt. Ich hoffe ja Angelus bringt Spike einiges in den drei Monaten bei Und er bringt ihn auch etwas Respekt bei, wäre echt schade, wenn Agelus Spike wegen Darla pfählen würde. Bin absolut Ich hoffe, dass du bald weiter schreiben wirst, freue mich auf jeden fall sehr auf die Fortsetzung.

Viele Grüße Mel:))




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 22.02.04, 10:44  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,
ein schönes WE noch, hier ist der nächste Teil und ein dickes für das liebe FB

Teil 2


Angelus und Spike standen in der Tür und sahen der abfahrenden Kutsche nach, welche sie gleich zusammen mit dem Kutscher rekrutiert hatten.
Bevor der junge Mann wusste, was ihm geschah, hatte ihn Darla bereits zum Vampir gemacht.
Seitdem waren zwei Wochen vergangen und sie fand, er wäre gut genug an sein neues Dasein gewöhnt, um keine Schwierigkeiten zu machen. Bei den letzten Worten hatte sie Spike bedeutungsvoll angesehen.
Angelus war zwar der Meinung, der Kerl zu sei zu jung und gutaussehend, aber Darla hatte darauf bestanden. Und er traute ihr letztlich durchaus zu, dass sie den jungen Vampir im Griff hatte.
Wenngleich er sicher war, das Darla ihn verführen würde, sobald sie außer Sichtweite waren. Sie nahm es ihm immer noch übel, das er Spike nicht sofort vernichtete.
Aber er konnte ihr ja schlecht seine Beweggründe offenbaren, nämlich das er mit Spike alleine sein wollte.
Wenn Darla dahinter kam, das er Sex mit einem Mann hatte, würde sie ihn ohne Zögern vernichten. Und seinen Partner ebenfalls.
Außerdem, was interessierte es ihn, was Darla in seiner Abwesenheit tat? Er hatte jetzt drei Monate Zeit, sich um William zu kümmern.
Er legte dem jüngeren Mann den Arm um die Schulter. „Bald geht die Sonne auf. Gehen wir ins Haus.“
Spike befreite sich aus dem Griff und sah Angelus misstrauisch an. „Was kommt jetzt? Die ultimative Folter, damit du dann vor Darla damit angeben kannst?“
Angelus spürte, wie seine Wut wieder hochkam. Spike schaffte es immer wieder, ihn zur Weißglut zutreiben.
Dann atmete er tief ein und aus, bis er ruhig antworten konnte. „William, die Frauen sind weg. Es ist niemand da, der dir meine Zuneigung streitig machen kann. Geh fort, wenn du willst, ich werde dich nicht daran hindern. Oder bleib hier. Es ist ganz alleine deine Entscheidung.“
Er setzte sich gelassen in einen Sessel und sah Spike abwartend an.
Spike erwiderte den Blick neugierig. Und wog die beiden Möglichkeiten gegeneinander ab.
Freiheit oder Angelus´ Nähe. Zumindest für die nächsten drei Monate.
Er entschied sich für die zweite Möglichkeit.
„Okay, ich bleibe. Aber bilde dir nicht ein, du kannst mich weiter rumschubsen. Wir sind gleichberechtigt, klar?“
Er sah nicht, wie erleichtert Angelus aufatmete. Er sah nur den hochmütigen Gesichtsausdruck. „Gleichberechtigt? William, ich bin immer noch dein Sire, vergiss das nicht! Ich bestimme den Lauf der Dinge. Und jetzt komm her!“
Spike stemmte die Hände in die Hüften und grinste. „Warum sollte ich?“
„William!“ Angelus´ Stimme wurde drohend.
Spike grinste immer noch und rührte sich nicht vom Fleck.
Angelus war mit einem Satz bei ihm. Er riss den anderen Mann an sich und stach seine Zähne tief in dessen Hals.
„Du gehörst mir, William. Dein Körper, dein Blut, alles! Und das will ich jetzt auch alles.“
Spikes Gegenwehr wurde schwächer, je mehr Blut er verlor.

Als er wieder erwachte lag er im Bett und Angelus neben ihm. „Na, auch wieder da?“ Angelus streichelte ihn fast schon zärtlich.
Spike ließ kurz die Hand über den Körper des anderen Mannes gleiten, um sich zu überzeugen, dass der genauso nackt war wie er.
Angelus hielt seine Hand fest und legte sie um seinen harten Schwanz. „Dein Blut hatte ich. Jetzt ist dein Körper dran. Ich hätte dich auch vögeln können, als du ohnmächtig warst, aber du sollst ja auch was davon haben.“
Er versuchte, Spike zu küssen, der unwillig den Kopf wegdrehte.
„William, fang nicht wieder an. Meine Geduld ist nicht unendlich“, knurrte Angelus.
Spike grinste und wandte sich ihm wieder zu. Eigentlich wollte er es ja auch.
Angelus drehte sich auf den Rücken und zog ihn auf sich. „Du willst doch immer oben sein.“
„So meine ich das aber nicht“, schmollte Spike.
„So oder gar nicht“, bestimmte Angelus.
Spike seufzte theatralisch, bevor er sich über Angelus´ Becken hockte und dessen Schwanz in die richtige Position brachte. Kurz darauf spießte er sich selber darauf auf.
Angelus schloss die Augen und lächelte zufrieden.
„Du bist besser als Darla“, murmelte er.
Spike sah ihn empört an: „Das will ich doch wohl hoffen!“
„Andererseits hat sie hübschere Titten als du.“ Angelus grinste boshaft.
Sekunden später zog ihm Spike wütend die Fingernägel durch Gesicht.
Angelus lachte nur und hielt Spikes Hände fest. „Du bist heute aber stürmisch, Liebling. Aber so gefällt es mir. Beweg dich!“
„Lass mich los.“ Spike lächelte verführerisch.
Angelus ließ ihn tatsächlich los, was sich sofort als Fehler herausstellte.
Spike war mit einem Satz aus den Bett. „Wenn du lieber Darla vögelst, warum hast du sie dann weggeschickt?“, fragte er trotzig und kehrte Angelus dann demonstrativ den Rücken zu.
„William, komm ins Bett.“ Angelus´ Stimme war leise, aber drohend.
Was Spike nicht im geringsten beeindruckte. Er ging zum Fenster und starrte in die Dunkelheit.
„Hey, lass mich los!“, kreischte er gleich darauf.
„Den Fehler habe ich schon mal gemacht.“ Angelus drückte ihn gegen die Wand.
„Du weißt, das mich dein Widerstand nur noch geiler macht?“, keuchte er und rammte sich ohne Rücksicht in Spike.
Spike schrammte an der Wand entlang. Aber er hatte keine Möglichkeit, den wilden Stößen zu entkommen. Und kurz darauf wollte er das auch nicht mehr.
Stattdessen stemmte er sich dem Mann hinter sich entgegen, während sein eigener Schwanz immer wieder an der groben Wand scheuerte und ihn in einer Mischung aus Schmerz und Lust seinem Höhepunkt näher brachte.
„Es ist eine... wunderbare, sternenklare... Nacht. Wir könnten... auf die Jagd... gehen“, brachte er unter lautem Keuchen hervor.
Angelus stieß ihn wieder gegen die Wand. „Lenk nicht ab, William.“
Spike spürte, wie das Blut aus zahllosen Schürfwunden an seinem Schwanz tropfte, aber er versuchte immer noch, seinen Orgasmus zurück zu halten.
„Wir können ein... Liebespaar suchen und... ihr Blut trinken. Warmes, menschliches Blut... Wir können sie töten, wenn sie gerade zum Höhepunkt kommen.“ Spike redete weiter, um sich von seinem eigenen Höhepunkt abzulenken.
„Mal sehen. Ich werde... darüber nachdenken!“, keuchte Angelus und stieß sich tief in Spikes Körper, während er zugleich seine Zähne in dessen Hals grub, jedoch ohne zu trinken, als er sich auch schon in ihn ergoss.
Spike musste mit einer schnellen Handbewegung seinen eigenen Orgasmus unterdrücken, den Angelus´ Reaktion in ihm auslöste.
Er wartete, das Angelus sich zurück zog und er sich umdrehen konnte.
Angelus grinste. „Du bist also nicht gekommen. Gut! Und es ist schön viel Blut da.“
Er strich mit dem Finger über Spikes Schwanz und leckte das Blut genießerisch ab.
Dann fiel er auf die Knie und umfasste die schmalem Hüften des anderen Mannes. Er leckte genüsslich das Blut ab, danach die ersten Tropfen von der Spitze.
„Entspann dich“, murmelte er.
Spike atmete tief ein und fasste mit beiden Händen in den offenen Fensterrahmen hinter sich, um Halt zu finden.
Er wusste aus Erfahrung, wenn Angelus fertig war, würden ihm vor Erschöpfung die Knie zittern.

Angelus hob sein Glas und lächelte der Frau auf der anderen Seite des Zimmers zu.
Spike sah grimmig in die gleiche Richtung. Warum saßen sie hier bei diesem langweiligen Bankett und täuschten vor, Menschen zu sein?
Warum konnten sie sich nicht als das zeigen, was sie wirklich waren? – Vampire. Grausame, blutrünstige Bestien.
Angelus konnte wohl, wie immer, seine Gedanken lesen. Er sah Spike warnend an und zwickte ihn unter den Tisch.
„Vergiss es! Wir werden das hier elegant und stilvoll machen. Und das bedeutet: kein Massaker!“
„Aber...“ Angelus ließ für Sekundenbruchteile sein Vampirgesicht aufblitzen. So kurz, dass es außer Spike niemand sah.
„William, du bist ein Niemand und ich könnte dich vernichten, ohne mit der Wimper zu zucken. Willst du das?“
Spike knirschte vor Wut mit den Zähnen. Musste ihm Angelus ständig seine angebliche Überlegenheit vor Augen führen?
Er schob wütend seinen Stuhl zurück. „Fick dich! Ich gehe spazieren.“
Angelus hielt ihn am Ärmel fest. „Wenn ich höre, das irgendwas größeres als eine Ratte getötet wurde, ist es dein Ende, klar?“
Spike nickte nur und ging trotzig hinaus. Er sah zu, wie sein Atem in der kalten Luft kondensierte. Und haderte mit seinem Schicksal.
Warum liebte er diesen arroganten Widerling nur so? Warum war er nicht in der Lage, sich von Angelus zu trennen und alleine durch die Welt zu ziehen?
„Ihr Begleiter hat kein Recht, Sie so zu behandeln.“
Spike sah erstaunt auf. Vor ihm stand eine junge Frau. Er schätzte sie auf Anfang bis Mitte 20. Klein, zierlich, blond. Genau Angelus´ Typ.
Spike lächelte freundlich. „Schon in Ordnung. Wir sind öfters verschiedener Meinung.“
Er überlegte, ob er sie Angelus zum Geschenk machen sollte. Als Friedensangebot sozusagen. Aber Angelus hatte ihm ja verboten, etwas größeres als eine Ratte zu töten.
„Warum kommen Sie nicht wieder mit ins Haus? Die Nacht ist kalt und dunkel. Und wer weiß, welche Gefahren sie birgt.“
Spike überlegte kurz. Andererseits, welches Recht hatte Angelus, ihm vorzuschreiben, was er zu tun oder zu lassen hatte?
Er würde sie töten.
„Ich habe eine bessere Idee. Es ist eine wunderbare Mondnacht. Warum begleiten Sie mich nicht auf einen kleinen Spaziergang?“
Sie lächelte und hakte sich bei ihm ein. „Gehen wir?“, fragte sie kokett.
Spike nickte zustimmend.
Sie schlenderten um das Haus herum und schlugen einen schmalen Weg zwischen den Feldern ein.
Die Blondine lächelte und flirtete mit Spike.
Er blieb stehen als er den Eindruck hatte, dass sie weit genug von Haus weg waren.
Sein Lächeln war böse, als er sich als Vampir zu erkennen gab.
Dass seine Begleiterin weder in Ohnmacht fiel noch versuchte, schreiend wegzulaufen, überraschte ihn schon etwas.
„Du weißt, was ich bin?“, fragte er lauernd.
Sein Gegenüber nickte freundlich.
Spike war so irritiert, dass er kurzzeitig wieder zu seinem menschlichen Aussehen wechselte.
„Ich bin ein Vampir. Und ich werde dich jetzt töten!“, erklärte er.
Die Blondine nickte lächelnd. „Ich weiß. Und ich habe ganz furchtbare Angst.“
Spike konnte es nicht glauben. Sie machte sich über ihn lustig.
„Wer bist du?“, fragte er völlig fassungslos. Dann kam ihm einen Idee.
„Bist du etwa eine... Jägerin?“
Er hatte davon gehört, es aber bisher für eine Legende gehalten.
„Könnte man so sagen“, bestätigte sie seine Vermutung.
Spike grinste breit. „Und du vernichtest Vampire?“
Sie nickte. „Vampire, ja.“
Irgendetwas an ihr stimmte nicht. Spike konnte es nicht genau definieren, aber etwas war seltsam an dieser Frau. Fast kam es ihm vor, als ob sie kein Mensch wäre.
Er beschloss, dass es einen einfachen Weg gab, das festzustellen. Warum sollte er nicht noch etwas Spaß mit ihr haben, bevor er sie tötete.
Er nahm bewusst menschliche Züge an.
Wenn sie wirklich eine Jägerin war, konnte er damit angeben, eine Jägerin gevögelt zu haben. Welcher andere Vampir konnte das von sich behaupten?
Ihre Lippen waren warm und weich und er könnte das Pulsieren des Blutes unter der Haut spüren. Kurz dachte er, er hätte sich doch geirrt und sie war tatsächlich eine Frau.
Im nächsten Moment wusste Spike, das sein Verdacht richtig gewesen war.
Das war keine Frau. Kein Mensch.
Seine Lippen brannten, als ob jemand Säure darüber gegossen hätte. Fluchend stieß er sein Gegenüber zurück.
„Wer oder was bist du?“, stieß er schmerzerfüllt hervor.
Die hübsche Blondine lächelte – und verwandelte sich.

Spike betrachtete seine verätzten Handflächen. Und dann die grünliche, schleimige Pfütze zu seinen Füßen.
Seine Theorie hatte sich als richtig erwiesen. Den Kopf abreißen brachte die meisten *Dinge* endgültig um.
Blieb nur die Frage, wie er seine Verletzungen und die zerfetzte Kleidung erklären sollte. Denn Angelus würde garantiert fragen.
Aber schließlich zuckte er nur die Schultern und wandte sich ab. Er hatte schließlich niemand umgebracht. Jedenfalls keinen Menschen.
Dass er keine Monster töten dürfte, hatte Angelus nicht gesagt. Und außerdem, er hatte wahrscheinlich etlichen Menschen das Leben gerettet.
Angelus sollte stolz auf ihn sein, dass er sich so um den Fortbestand ihrer Nahrungsquellen kümmerte.

Spike konnte die Blicke, die ihm Angelus zuwarf, beinahe körperlich spüren. Sie brannten fast genauso wie der ätzende Schleim, dem er vor kurzem ausgesetzt gewesen war.
Er schlenderte betont langsam zu seinem Sire, ungeschickt ein Glas in der verletzten Hand haltend.
„Na, hast du wieder das Küchenmädchen verführt? So wie es aussieht, hat sie sich heftig gewehrt“, fragte Angelus und lächelte ihn an.
Jedenfalls würde es für jeden anderen im Raum als Lächeln durchgehen. Nur Spike verstand die unausgesprochene Frage.
„In der Nähe meines Essens hätte ich sie nicht wissen wollen“, antwortete er und musterte Angelus´ augenblickliche Partnerin neugierig.
Schon wieder so ein blondes Dummchen. Er fragte sich wirklich, was Angelus immer mit den Blondinen hatte.
Vielleicht sollte er seine Haare auch blond färben. Eventuell gefiel es Angelus ja.
„Es ist schon seltsam, was einem so alles über den Weg läuft. Manches, was ganz harmlos aussieht, kann sich schnell als das Gegenteil entpuppen.“ Er ließ den Blick ungeniert über das großzügige Décolleté der Blondine gleiten.
„Aber, aber, benimm dich, mein Freund.“ Angelus legte ihm freundschaftlich den Arm um die Schulter und lächelte seine Begleiterin entschuldigend an.
Spike zuckte zusammen, als er spitze Fingernägel spürte.
Die Frau errötete und lächelte schüchtern zurück.
Angelus seufzte theatralisch und sah Spike von oben bis unten an. „Kannst du denn keiner Schlägerei aus dem Weg gehen, William?“
„Oh, es war keine Schlägerei. Es war mehr eine... Frage des Überlebens“, entgegnete Spike gelassen.
Angelus lächelte seine neue Eroberung wieder an. „Liebste Emily, entschuldigen Sie uns. Williams Manieren sind etwas... ungehobelt. Er ist mehr an die Gesellschaft von Küchenmädchen gewöhnt als an die von Damen.“
Er beugte sich über Emilys Hand und hauchte einen Kuss.
Spike fragte sich neugierig, ob er wohl eine Kostprobe von Emilys Blut nehmen würde, aber Angelus verhielt sich formvollendet menschlich.
Den Arm immer noch um dessen Schulter gelegt zwang er Spike, ihn in ein leeres Zimmer zu begleiten.

Angelus schloss die Tür ab und steckte den Schlüssel ein. Dann sah er Spike mit gelben Vampiraugen an. „Ich höre! Was ist passiert?“
„Nichts!“
Weitere Bemerkungen dieser Art unterband Angelus, indem er Spike fest an der Kehle packte und ihn mühelos in die Luft hob.
„Was. Ist. Passiert?“
Spike krächzte etwas, bis ihn Angelus herunter ließ. „Kleine Meinungsverschiedenheit.“
„Nicht mit einer Frau?“, fragte Angelus drohend.
Spike schüttelte heftig den Kopf. „Na ja, so was ähnliches.“
Er ging einen Schritt zurück, als Angelus´ Augen gefährlich aufblitzten. „Aber kein Mensch. Irgendwas widerlich schleimiges, ätzendes, mit langen Krallen. Sah aus wie eine Frau, war aber keine. Und ist jetzt nur noch eine grüne Pfütze.“
Angelus beruhigte sich etwas.
„Was immer es war, es hat dir ganz schön zugesetzt“, grinste er und betrachtete Spikes Handflächen, die immer noch gerötet waren. Dann küsste er sie zart.
„William, musst du dich denn immer in Schwierigkeiten bringen? Okay, kümmere dich um die Kutsche. Ich überrede unser *Abendessen* zu einem Mondscheinspaziergang.“
„Bist du dir sicher, dass unser *Abendessen* menschlich ist?“, erkundigte sich Spike misstrauisch.
Angelus nickte überheblich. „Ich erkenne einen Dämon, wenn ich ihn sehe. Die Kutsche, mein Freund!“
Spike zuckte nur die Schultern und machte sich auf den Weg.
Angelus würde schon merken, wie es war, wenn er sich irrte. Sollte er doch selber mit dem Dämon fertig werden, wenn seine neue Freundin sich als solcher herausstellte.

Er musste eingedöst sein, den ein harter Schlag ins Gesicht weckte ihn.
Unwillkürlich wechselte er in sein dämonisches Aussehen, was ihm gleich den nächsten Schlag einbrachte.
„Verdammt, William, wie oft habe ich dir schon gesagt, du musst dein Aussehen unter Kontrolle haben. Immer! Du musst den Dämon kontrollieren - und nicht der Dämon dich!“
Spike behielt aus Trotz noch einen Augenblick sein vampirisches Aussehen bei, bevor sein Gesicht wieder menschlich wurde.
„Mach die Tür auf!“
Widerwillig gehorchte er.
Angelus legte die bewusstlose Frau in die Kutsche, bevor er neben Spike auf den Kutschbock kletterte und nach den Zügeln griff.
Spike sah ihn immer noch aufsässig an.
„William, das Tor. Wenn du es bitte öffnen kannst? Es hinterlässt einen ungünstigen Eindruck, wenn wir es kaputt machen.“
„Wenn interessiert es, was für einen Eindruck wir hinterlassen“, murmelte Spike.
Angelus führ wütend zu ihm herum. „Mich, mein Freund! Treib es nicht auf die Spitze! Ich habe dir schon einmal gesagt, wir sind hier als Menschen hergekommen, und wir verlassen diesen Ort als Menschen. Aber wenn du glaubst, du musst Sperenzien machen, dann präsentiere ich dieser ehrenwerten Gesellschaft gerne den Vampir, der schon lange die Gegend unsicher macht. Und dessen letztes Stündchen ebendann geschlagen hat!“
Er streichelte Spike ironisch. „Also sei brav Liebling, oder ich schicke dich ohne Essen ins Bett.“
Spike setzte zu einer bösen Antwort an, schluckte sie aber dann hinunter und öffnete wortlos das Tor.
Angelus schnalzte mit der Zunge und fuhr in den Hof.
Spike hatte kurz den Eindruck, der ältere Vampir würde ihn dort zurück lassen, aber dann hielt Angelus doch an und wartete auf ihn.
Als er wieder neben Angelus saß, küsste der ihn grob. „Wir werden unser Essen stilvoll zelebrieren. Mit jungem Blut und altem Rotwein.“
Er legte den Arm um Spike und zog ihn eng an sich. „Fahren wir nach Hause.“

Emily erwachte aus ihrer Ohnmacht und sah sich entsetzt um.
Das letzte, an das sie sich erinnerte, war, dass der geheimnisvolle Fremde, der so galant mit ihr flirtete, sie geküsst hatte.
Bis sie ohnmächtig zusammenbrach.
Sie hatte einfach keine Luft mehr bekommen. Und sie hatte das furchtbare Gefühl, der Fremde würde nicht atmen.
Sie atmete einige mal tief, um ihre Lungen mit Luft zu füllen.
Dann richtete sie sich vorsichtig auf.
Das Zimmer war leer. Mit wackligen Schritten lief sie zur Tür. Und stellte mit neuerlichem Entsetzen fest, das die Tür verschlossen war.
Einen Schlüssel entdeckte sie nicht und die Tür gab nicht nach, obwohl sie verzweifelt an der Klinke rüttelte.
Das Geräusch, mit dem sich ein Schlüssel auf der anderen Seite im Schloss drehte, gab ihr kurze Zeit Hoffnung auf ihre Befreiung.
Dann wich sie von der Tür zurück. Ihr kam der Gedanke, das nur ihr galanter Verehrer sie hier eingeschlossen haben konnte.
Und das auch nur er derjenige sein konnte, der jetzt die Tür wieder aufschloss.

Spike betrat das Zimmer und betrachtete ihre Gefangene neugierig.
Sie wich zögernd vor ihm zurück, versuchte sich aber trotzdem an einem hochmütigen Gesichtsausdruck. „Lasst mich gehen. Sofort! Ihr habt überhaupt kein Recht, mich hier gefangen zu halten.“
Spike leckte sich die Lippen.
Er konnte ihre Angst riechen. Das Adrenalin würde ihr Blut noch schmackhafter machen.
„Du bist also wieder wach“, stellte er gelassen fest.
Emily stürze sich verzweifelt auf ihn und versuchte, ihm das Gesicht zu zerkratzen.
Spike wehrte ihren Angriff grinsend ab. Angst und Wut würden ihr Blut nur noch süßer machen.
Bis sie ihm in ihrer Verzweiflung das Knie in die Hoden rammte.
Spike jaulte auf. Er konnte sie gerade noch mit einem schnellen Griff in die Haare festhalten, als sie sich an ihm vorbei drängte.
„Sieht so aus, als ob sie dich außer Gefecht gesetzt hat, William“, lachte Angelus.
Er lehnte neben der Tür und trank einen Schluck Wein.
„Hilf mir gefälligst“, keuchte Spike, der sich immer noch krümmte.
Emily hatte genau getroffen.
Angelus schlenderte grinsend näher, nachdem er die Tür hinter sich verschlossen hatte.
„Du kannst sie loslassen.“
Spike zerrte Emily an den Haaren herum und präsentierte sein Vampirgesicht. „Das wirst du büßen! Ich werde dich langsam und qualvoll töten!“
Emily schrie entsetzt auf – und wurde erneut ohnmächtig.
Angelus schüttelte den Kopf. Er stellte die Weinflasche und die Gläser auf einen Tisch, bevor er sich Spike zuwandte.
„Also wirklich, William. Jetzt müssen wir warten, bis sie wieder wach wird. Lerne endlich, dich zu beherrschen. Aber ich gebe zu, sie hat dir schlimm zugesetzt. Tut es sehr weh?“
Spike nickte nur und ließ sich von Angelus zum Bett führen.
„Ruh dich aus. Ich sorge nur dafür, das unser Essen nicht einfach weglaufen kann, dann komme ich zu dir.“
Spike nickte wieder und zog sich langsam aus. Dann wartete er auf den älteren Vampir.
Angelus nahm ihn vorsichtig in den Arm, küsste und streichelte ihn sanft.
Er griff nach einem der Gläser und hielt es Spike an die Lippen. „Trink etwas. Nein, kein Blut, Wein. Das Blut heben wir uns noch etwas auf, bis du es wieder genießen kannst.“
Er wartete, bis Spike eingeschlafen war. Dann schlüpfte er vorsichtig aus dem Bett und sah nach ihrer Gefangenen.
„Also wirklich, Emily. Du hast meinem Freund das schlimmste angetan, was man einem Mann nur antun kann. Kein Wunder, das er dich töten will.“
Emily starrte ihn an. Der Tonfall war sanft und mitfühlend, die braunen Augen schienen um ihr Verständnis zu betteln.
Sie schöpfte neue Hoffnung. „Bitte, lassen Sie mich gehen. Sie wollen mir doch gar nichts tun.“
Angelus nickte nachdenklich. „... aber mein Freund. Du hast ihn sehr verletzt. Nicht nur körperlich...“
„Er – er ist ein Monster. Befreien Sie mich. Haben Sie seine Augen gesehen? Gelb! Und so voller Hass. Er ist... ich glaube, er ist ein... Vampir.“ Ihre Stimme geriet ins Stocken.
Angelus sah sie interessiert an. „Wirklich?“
Emily nickte heftig. „Ich habe davon gelesen, dass es solche Kreaturen gibt. Aber das ist dass erste Mal, das ich eine sehe. Bitte, wir müssen fliehen, solange er schläft!“
Angelus lächelte sie beruhigend an. „Keine Angst, ich werde dich beschützen. Immerhin...“, sein Gesicht verwandelte sich plötzlich und sie erkannte, dass er die ganze Zeit nur mit ihr gespielt hatte, „... bin ich selber einer von ihnen. Und ich kann doch nicht zulassen, dass William den ganzen Spaß und das ganze Blut alleine hat!“
Er küsste sie hart und biss ihr in die Lippe. „Hmmm, nicht schlecht, der Geschmack. Du wirst eine gute Mahlzeit abgeben.“

Spike erwachte und kuschelte sich enger an Angelus.
Dann fiel es ihm wieder ein. Sie hatten eine Gefangene. Und bald würden sie deren Blut trinken.
Er warf einen raschen Blick auf die gefesselte Frau, die den Blick entsetzt erwiderte.
Spike leckte leicht an Angelus´ Hals entlang, um ihn aufzuwecken.
Der murmelte etwas und zog ihn enger an sich. Gleichzeitig ließ er seine Hand an Spikes Körper herab gleiten, bis zwischen dessen Beine.
Spike drehte sich auf den Rücken und sah zu, wie Angelus seinen Halbsteifen umfasste.
„Offenbar hast du dich von dem gestrigen Angriff erholt“, lächelte Angelus und bewegte seine Hand.
Spike drehte den Kopf, um den anderen Mann zu küssen.
Angelus schmuste eine Weile mit ihm, bevor er seine Aufmerksamkeit ihrem Opfer zuwandte.
„Ich bin durstig. Wie sieht es mit dir aus?“, fragte er Spike dann.
Der sah auch ihr Opfer an und leckte sich die Lippen. „Gute Idee. Was hältst du von Frühstück im Bett?“
Angelus grinste und goss Wein in ihre Gläser. „Du kannst servieren.“
Spike löste die Kette, mit der Emily an die Wand gefesselt war, ließ aber ihre Hände zusammengebunden. Er zerrte sie hinter sich her zum Bett und schubste sie zu Angelus hin.
Sie ließ diese Behandlung apathisch über sich ergehen.
Nur ihr Blick irrte ängstlich zwischen den Vampiren hin und her.
Angelus reichte Spike das Weinglas. „Wir werden es ganz stilvoll zelebrieren, William. Auf uns, mein Liebling.“
Spike stieß grinsend mit ihm an.
Sein Gesicht verwandelte sich und er wollte seine Zähne in Emilys Hals schlagen.
Angelus hinderte ihn daran. „Langsam. Du sollst jeden Schluck genießen.“
Er ritzte auf seiner Seite die Haut an Emilys Hals gerade soweit, das eine dünne Linie Blut floss.
Angelus griff nach Spikes Glas und hielt es unter die Wunde. Bis das Glas mit einer Mischung aus Blut Wein gefüllt war.
„Hier, trink!“
Spike kostete vorsichtig, dann lächelte er strahlend. „Hmm, sehr gut.“
Er leerte das Glas in einem Zug. „Kann ich noch mehr davon kriegen?“
Angelus füllte das leere Glas wieder zur Hälfte mit Wein und reichte es Spike. „Aber nur vorsichtig ritzen. Wenn du zu grob vorgehst, verschwendest du das ganze Blut.“
Spike drehte Emilys Kopf zur Seite, bis die Haut schön gespannt war. Dann zog er mit dem Fingernagel eine feine Linie und ließ das Blut in sein Glas tropfen.
Angelus sah ihm wohlgefällig zu.
Spike konnte nicht widerstehen und leckte über die rote Linie. Da er aber nicht zubiss, ließ ihn Angelus gewähren.
„Ob das Blut an anderen Stellen wohl anders schmeckt?“, sinnierte Spike.
Angelus lächelte. Er wusste, das Spike nur eine Möglichkeit suchte, ihr Opfer weiter zu quälen.
„Versuchen wir es.“

Spike seufzte glücklich. Er war satt und zufrieden. Sein Blick schweifte zu ihrem Opfer, das reglos auf dem Boden neben dem Bett lag.
Sie war schon einige Stunden tot und es wurde langsam Zeit, die Überreste zu vergraben.
Spike seufzte noch einmal.
Das war ein absolutes Festmahl gewesen. In Verbindung mit einer rauschenden Liebesnacht.
Angelus war noch nie zuvor so zärtlich und gleichzeitig dämonisch gewesen.
Sie hatten getrunken, sich geliebt und wieder getrunken, bis sie in erschöpften Schlaf gefallen waren.
Angelus schlief immer noch. Spike stand leise auf, um ihn nicht zu wecken, und brachte die Leiche in den Garten, wo er sie sorgfältig vergrub und die Stelle markierte. Schließlich wäre es unpraktisch, beim verbuddeln der nächsten Leiche diese hier wieder auszugraben.
Absolut überflüssig.
Spike stieß den Spaten in die lockere Erde und überlegte, ob er Angelus ein neues Opfer ans Bett bringen sollte.
Dann ging er doch wieder hinein.
Sie konnten zusammen jagen, wenn Angelus aufwachte.

Tbc...

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DarknessEmotions

Administrator

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New PostErstellt: 22.02.04, 11:47  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

Soviel dazu, dass Spike keinen Respekt vor Angelus hat, obwohl er ja weiterhin seinen Gradsire dauernd provoziert. *evilgrins* Allerdings wäre es auch halb so schön, wenn Spike plötzlich vor Angelus kuschen würde, auch wenn er ja ab und an seine Befehle ausführt;) Allerdings sollte er Angelus' Geduld, die eh schon gering ist, nicht überstrapazieren, es wäre doch schade, wenn Angelus doch noch vollkommen seine beherrschung verlieren würde und Spike vernichten würde. Ich bin schon sehr gespannt, wie es sich zwischen den beiden entwickeln wird und ob Angelus vielleicht doch noch einsieht, dass sein William nicht nur einfach sein Lover ist, sondern er doch erkennt, dass da vielleicht mehr ist. Ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Teil.

Viele Grüße Mel:))

PS.: Wünsche euch allen noch einen schönen Sonntag und einen ruhig Start in die nächste Woche.




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 22.02.04, 18:42  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Zumindest ordentliche Tischmanieren kann Angelus seinem Childe beibringen, so wie es aussieht. :D
Und vielleicht erkennt Angelus auch noch, das er ihn liebt, mehr als Darla und steht auch dazu.
Bin gespannt wie es, hoffentlich bald, weitergeht.
Lg. silverbird

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Cimmeria
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 27.02.04, 20:33  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 3

Spike langweilte sich.
Er stupste Angelus an, um ihn aufzuwecken.
Immerhin war die Sonne schon vor einiger Zeit untergegangen und Angelus hatte weiß Gott lange genug geschlafen.
„Aufwachen, mein Engel“, flüsterte Spike. „Es ist eine wunderbare Vollmondnacht. Ideal zur Jagd.“
Angelus rührte sich nicht.
„Außerdem bin ich durstig“, maulte Spike leise weiter.
Ein Grinsen stahl sich auf das Gesicht des älteren Vampirs. „Wenn das so ist...“
Er drehte sich um und küsste den Jüngeren sanft. „Gehen wir.“

Sie schlenderten entspannt durch das nächtliche London.
Spike sah sich um. Er versuchte sich zu erinnern, wie er London als Mensch wahrgenommen hatte. Aber die Erinnerung verblasste immer weiter.
Angelus hatte ihm zwar erklärt, das die Erinnerungen irgendwann zurück kamen, aber eigentlich war es Spike egal.
Er nahm die Dinge jetzt viel intensiver wahr, meinte fast, bewusster zu leben, als er es zu Lebzeiten je getan hatte.
Er spürte das pulsierende Blut um sich herum, roch und sah die Menschen, die sich um sie herum bewegten, völlig ahnungslos ob der Gefahr, in der sie sich befanden.
Spike fragte sich, ob auch nur einer unter ihnen war, der wusste, dass sich zwei gefährliche Raubtiere in ihrer Mitte bewegten, bereit, jeden Moment ohne Vorwarnung zu töten.
Er leckte sich unbewusst die Lippen. Fast konnte er das warme, süße Blut schmecken.
Seine Gier stieg sprunghaft an und er konnte sich nur noch mit Mühe zurück halten.
„Töten wir sie alle“, flüsterte er Angelus zu.
„Stilvoll, William“, flüsterte Angelus zurück. Er wies auf einen jungen Mann, der sich gerade von seinen Freunden verabschiedete.
„Wie wäre es mit ihm? Er ist jung, sein Blut wird süß sein. Und außerdem können wir uns mit ihm vergnügen. Vorher.“
„Hm, meinst du nicht, dass ein Einziger etwas wenig für uns beide ist?“, fragte Spike skeptisch.
Angelus lachte leise. „Wer sagt denn, dass er der einzige sein wird heute Nacht. Aber er wird einen netten Imbiss abgeben und den ersten Durst stillen. Gehen wir ihm nach.“
Kurz blitzte in Spike die Erinnerung an sein erstes Zusammentreffen mit den Vampiren auf. Drusilla, wie sie ihm gefolgt war.
Und ihn schließlich getötet hatte.
Der junge Mann war derweil auf die beiden Fremden, die ihm folgten, aufmerksam geworden. Er drehte sich zu ihnen um und breitete lachend die Arme aus.
„Tut mir leid, ich bin schon ausgeraubt worden.“ Er lachte laut über seine Bemerkung.
„Wenn ihr also Straßenräuber seid, ich habe nichts mehr. Ich habe heute Abend mein gesamtes Hab und Gut am Spieltisch verloren. Mir bleibt nur noch das nackte Leben.“
„Nicht einmal das“, murmelte Angelus. Laut sagte er: „Keine Angst. Wir suchen nur etwas Vergnügen. Unterhaltung in einer wundervollen Nacht. Jetzt gerade sind mein Freund William und ich auf der Suche nach einem ungestörten Ort, um uns fleischlichen Genüssen hinzugeben.“
Die Doppeldeutigkeit von Angelus´ Worten begeisterte Spike. Er betrachtete ihr ausgewähltes Opfer interessiert.
Der Andere musste ungefähr im selben Alter sein wie er selbst. Spike konnte sich nicht entscheiden, was er zuerst wollte. Den Fremden schnell und hart ficken oder sein Blut trinken.
Am liebsten beides gleichzeitig, entschied er für sich.
Angelus hatte ihrem ahnungslosen Opfer inzwischen freundschaftlich einen Arm um die Schultern gelegt.
„Ich werde Angelus genannt. Wie ist dein Name?“
Wen interessiert das, stöhnte Spike im geheimen auf.
„An- Angelus. Und William?“ Angelus nickte zustimmend. „Ich bin Jeremy.“ Er lachte wieder. Spike hatte den Eindruck, dass er ziemlich betrunken war.
Das würde es leichter für sie machen.
„Hi, Jeremy. Würdest du uns einen Gefallen tun? William möchte unheimlich gerne...“, Angelus flüsterte Jeremy etwas ins Ohr. So leise, dass Spike es nicht verstand.
Sofort regte sich sein Argwohn.
Angelus sollte den Menschen töten. Oder auch ihn ficken und dann töten. Aber nicht mit ihm flüstern.
Jeremys Blick streifte Spike interessiert, dann nickte er zustimmend.
„Klar, warum nicht. Ist es anders als mit einer Frau?“
Angelus lächelte. „Besser.“
Jeremy lächelte auch und knöpfte seine Hose auf.
„Fang an, William!“
Spike erstarrte. Das konnte nicht sein. Er sollte diesem Menschen einen blasen? – erbost wandte er Angelus zu.
„Das ist nicht dein Ernst!“
„Oh doch. Ich weiß doch, wie gerne du das machst“, grinste Angelus boshaft.
Da Spike dem Menschen den Rücken zuwandte, konnte er es sich erlauben, sein Vampirgesicht zu zeigen.
„Vergiss es!“, knurrte er.
„Brauchst du noch etwas Einstimmung?“, fragte Angelus sanft und küsste ihn. Seine Zunge schob sich spielerisch in Spikes Mund, bis der darauf antwortete und Angelus´ Zunge beim Rückzug folgte.
Der anschließende Biss kostete ihn fast die Zungenspitze.
„Oh, habe ich dir weh getan?“, fragte Angelus besorgt. „Tu was ich sage, wenn du nicht zu Staub zerfallen willst“, fügte er fast lautlos hinzu.
Spike sah ihn noch einmal grimmig an, bevor er vor Jeremy in die Knie ging.
Einen Moment überlegte er, einfach zuzubeißen. Aber Angelus würde kurzen Prozess mit ihm machen.
Jeremy stöhnte leise. Als Angelus anfing, an seinem Hals zu lecken und zu saugen, wurde das Stöhnen lauter.
Er stieß seinen Schwanz rhythmisch im Spikes Mund.
Obwohl er es niemals zugeben würde, machte es Spike an. Mit einer Hand versuchte er, seine Hose zu öffnen und damit den Druck auf seinen eigenen Schwanz zu lindern.
Der Mensch war kurz vorm kommen.
In dem Moment, als sein Sperma in Spikes Mund strömte, sagte Angelus: „Nimm dir, was du brauchst.“
Innerhalb von Sekundenbruchteilen transformierte Spike zum Vampir – und biss mit lang aufgestauter Gier zu.
Er registrierte am Rande, dass Angelus seine Reißzähne in den Hals ihres Opfers schlug.
Bis schließlich der blutleere Körper zu Boden glitt.
Angelus riss Spike hoch und küsste ihn hart. „Das war doch großartig, oder? Aber jetzt will ich dich.“
Spike war noch etwas gekränkt darüber, wie ihn Angelus behandelt hatte, aber die Küsse und die Hand, die seinen Schwanz fest umfasste, stimmten ihn schnell gnädig.
„Nimm mich“, stöhnte er nur.

Angelus wischte noch einmal mit dem Taschentuch über Spikes Mund. „Dreh dich mal zum Licht.“
Spike hob gehorsam den Kopf, sodass das Licht der Straßenlaterne auf sein Gesicht fiel.
Angelus feuchtete eine Ecke des Taschentuchs an und rieb über einen Fleck an Spikes Kinn.
„So, jetzt sieht man nichts mehr.“
Er ließ das Taschentuch zu Boden fallen.
„Gehen wir weiter. Mein Appetit ist geweckt. Aber ich bin noch lange nicht satt. Oder hat es dir gereicht?“
Spike grinste nur. „Von mir aus können wir beides wiederholen.“
„Hm, mal sehen, ob wir noch jemanden finden, der sich von dir einen Blowjob geben lässt“, überlegte Angelus.
„Was??? Das meinte ich nicht“, fuhr ihn Spike an. „Noch mal lasse ich mich nicht demütigen!“
„Wir werden sehen“, antwortete Angelus gleichmütig.
´Werden wir nicht`, dachte Spike nur.
Plötzlich durchzuckte ihn eine Erinnerung. Sie gingen durch die Gasse, in der er damals David gefunden hatte, seinen toten Geliebten.
Er blieb stehen und betrachtete die Stelle.
Angelus, der inzwischen weiter gegangen war, drehte sich erstaunt um. „Was ist los?“
„Nichts. Mir ist nur gerade was eingefallen. Kannst du dich eigentlich an deine Opfer erinnern?“
Angelus zuckte leicht die Schultern. „Wozu sollte das gut sein? Aber manche sind mir in Erinnerung geblieben. Warum fragst du?“
Spike sah ihn lange an. „Erinnerst du dich an einen Mann, der dir ungemein ähnlich sah? Er hatte hellere Haare als du und grüne Augen.“
Angelus grinste. „Ich habe im Laufe der Jahre viele Männer getötet, auf die diese Beschreibung passt.“
Spike versuchte es wieder. „Er war gut gekleidet. Und trug ein auffälliges Halstuch in gelb und violett!“
Angelus überlegte, schüttelte dann aber den Kopf. „Tut mir leid, aber das sagt mir nichts. Warum willst du das eigentlich wissen?“
„Er war mein... Freund. Ich habe ihn geliebt“, sagte Spike leise.
Angelus umarmte ihn, lachte dann aber. „Wer immer ihn getötet hat, es ist vorbei. Jetzt gehörst du zu mir.“
Spike schwieg erst, lachte dann aber auch. „Stimmt, er ist tot. So wie ich, aber ich hatte Glück und habe dich getroffen. Ich bin noch immer durstig. Was nehmen wir jetzt? Mann oder Frau?“
„Mal sehen, was sich ergibt. Die Nacht ist noch lang.“

Einige Stunden und mehrere Leichen später standen die Vampire auf einer Brücke über die Themse und sahen in das dunkle, schnell fließende Wasser.
„Warum kann es nicht immer so sein?“, fragte Spike.
„Wie?“, fragte Angelus und wandte sich seinem Begleiter zu.
„So... leicht. So erfolgreich. So befriedigend!“ Spike erwiderte den Blick. „Du willst immer, das wir nicht auffallen. Dass niemand uns als Vampire erkennt. Aber wozu diese Vorsicht? Wir können das jede Nacht machen und es wird immer neue Opfer für uns geben. Sie wachsen nach. Wie jede andere Nahrung!“
Angelus lachte leise. „William, du denkst nicht weit genug! Für dich existiert nur der Augenblick. Aber ich weiß, wovon die Menschen reden. Sie haben Angst. Sie suchen den - oder die - geheimnisvollen Mörder, die blutleere Körper zurück lassen. Doch Menschen sind dumm! Sie verdächtigen die Armen, Ungebildeten. Niemand wird jemand verdächtigen, der über gute Umgangsformen verfügt und sich in gehobenen Kreisen bewegt. Daher ist es unsere beste Tarnung, uns als Menschen, als gebildete, wohlhabende Menschen, auszugeben.“
Spike wollte widersprechen, aber Angelus´ Hand, die mit leichtem Druck über seine Hose strich, lenkte ihn ab.
„Gehen wir. Bald geht die Sonne auf. Ich hatte genug Blut, aber noch lange nicht genug von dir. Und ich will mir viel Zeit lassen, ohne mir um den Sonnenaufgang Sorgen machen zu müssen.“
Spike grinste und drückte seine beginnende Erektion gegen die Hand des anderen Mannes. „Ich kann es kaum erwarten, dich zu ficken.“
Angelus erwiderte das Grinsen. „Wir werden sehen, wer wen fickt.“

Spike sah sich um. Die Taverne war gut besucht, es mangelte nicht an potenziellen Opfern. Aber ihm stand der Sinn nicht nach Blut.
Er versuchte, den letzten Streit mit Angelus zu ertränken. Trotzig füllte er sein Glas erneut. Was dachte sich dieser Kerl eigentlich?
Er war es leid, immer irgendwelche Bankette und Gesellschaften zu besuchen und sich als Mensch auszugeben.
London war voll mit Opfern, die niemand vermisste. Huren, Tagelöhner, Diebe, Mörder, Strandgut der Gesellschaft. Es kamen immer neue dazu und niemand kümmerte sich darum, wie sie den Tod fanden.
Spike verstand Angelus´ Vorsicht nicht. Sie waren Vampire, geschaffen zu jagen und zu töten. Und wer sich ihnen in den Weg stellte, bezahlte seinen Mut, oder seinen Leichtsinn, mit dem Leben.
Gut, Angelus liebte weiche Betten und legte Wert auf saubere Kleidung - ihm war das alles ziemlich egal.
Aber das konnte er auch haben, ohne seine wahre Natur zu verbergen.
Und er war es leid, von Angelus ständig aus irgendwelchen Launen heraus gedemütigt zu werden.
Wie an jenem Morgen, als er Spike mit dem Versprechen auf ungewöhnliche Liebesspiele ans Bett gefesselt hatte – nur um ihn dann alleine zu lassen.

Spike hatte sich wütend im Bett hin und her geworfen, konnte sich aber nicht befreien.
Dann war Angelus zurückgekehrt.
Mit einem Mann, dessen dunkle Kleidung ihn als Priester auswies.
Angelus zeigte auf den gefesselten Mann im Bett und erklärte leise, mit besorgter Stimme: „Mein Freund hier ist besessen. Ich bitte Euch, befreit ihn von diesem grässlichen Dämon.“
Spike knurrte wütend und zeigte sein Vampirgesicht.
„Ich verzeihe dir noch mal“, erklärte er großmütig, „wenn du mich jetzt los machst.“
Dann lachte er.
„Also gut, Angelus, du hast gewonnen. Was soll ich tun? Du hättest mir wirklich vorher sagen können, was du vorhast, damit ich mich auf meine Rolle vorbereiten kann. Soll ich grünen Schleim spucken? Oder ist dir mehr nach obszönen Beschimpfungen?“
Der Priester wich erschrocken einen Schritt zurück und bekreuzigte sich.
Nur Spike sah, wie sich Angelus´ Gesicht verwandelte.
Er lachte laut. „Ich bin nicht besessen. Ich bin ein Dämon! Ein Vampir, um genau zu sein. Aber glaubt du wirklich, Pfaffe, ich bin der einzige in diesem Raum?“
Der Priester drehte sich zu Angelus um, der aber bereits wieder zu seinem menschlichen Aussehen gewechselt war.
„Es wird immer schlimmer mit ihm“, sagte er bekümmert.
Der Priester legte ihm tröstend die Hand auf den Arm.
Nur Spike erkannte, wie Angelus angewidert die Mundwinkel verzog. Aber er hatte sich sofort wieder unter Kontrolle.
„Ist es ein Mitglied Eurer Familie? Ein Bruder vielleicht?“, fragte der Priester besorgt.
Spike legte sich so bequem, wie es in seinem Zustand ging, zurück und wartete gespannt auf den weiteren Verlauf.
Fast vergaß er die Demütigung, die ihm Angelus mit der Fesselung zugefügt hatte.
Angelus nickte bekümmert und hielt den Kopf dann gesenkt. „Oh ja, er ist ein Familienmitglied. Er ist mein – Geliebter.“ Er hob den Kopf wieder.
Und präsentierte sich zu Spikes Erstaunen immer noch als Mensch.
Der Priester erbleichte. „Er ist dein Geliebter?“, wiederholte er ungläubig.
Angelus nickte. Sein Gesichtsausdruck bekam etwas lauerndes.
„Du lebst mit ihm... wie mit einer Frau?“, fragte der Priester entsetzt weiter.
Angelus nickte wieder.
„Und ihr...“, offensichtlich konnte er die Worte nicht aussprechen.
Spike hatte da weniger Probleme. „Oh, er fickt mich. Oft und gerne. Stimmts, Schatz?“ Er grinste Angelus an.
Bei den letzten Worten hatte der Priester Spike angesehen. Jetzt drehte er sich entschlossen zu Angelus um. „Mein Sohn, das ist eine schwere Sünde, die du da begehst.“ Er nestelte an seinem Kragen, um die Kette mit dem Kreuz über den Kopf zu streifen.
„Ich glaube, das reicht jetzt!“, stellte Angelus fest. „Ich begehe noch ganz andere Sünden. Ich töte zum Beispiel. Oder ist das erlaubt, wenn man ein Vampir ist?“
Mit diesen Worten schlug er seine Fangzähne tief in den Hals des Priesters. Mit einer Hand umfasste er die des Menschen, die das Kreuz hielt und zerriss die Kette. Dann ließ er los, das Kreuz glitt aus der kraftlosen Hand und fiel unbeachtet zu Boden.
Spike hätte Beifall geklatscht, wenn er die Hände frei gehabt hätte.
„Wunderbar, die Vorstellung. Und jetzt mach mich los, damit ich auch trinken kann!“
Angelus ignorierte ihn.
„Angelus, ich bin noch immer gefesselt. Mach mich endlich los!“ Spike wurde ungeduldig. Angelus beim Trinken zuzusehen, ließ ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Angelus ignorierte ihn weiter. Bis er die Leiche zu Boden sinken ließ. Und sich genießerisch die Lippen leckte. „Ah, das war wirklich köstlich!“
„Für dich vielleicht. Aber was ist mit mir?“, schimpfte Spike.
Angelus grinste gemein. „Wolltest du auch was haben? Oh, das tut mir leid, jetzt ist er leer. Und draußen scheint die Sonne, ich kann nicht mal einen neuen besorgen. Du musst bis heute Abend warten.“
Er beugte sich über Spike und küsste ihn schnell, bevor er sich neben ihm ausstreckte. „Ich bin müde. Schlaf gut, William.“
„Mach mich los!“ Spike schrie ihn an, aber Angelus rührte sich nicht.
Spike war gezwungen, den Rest des Tages gefesselt und hungrig zu verbringen. Und fragte sich, ob er für Angelus eigentlich mehr war als ein Spielzeug; ob ihre Liebe ihm mehr bedeutete, als der kurzzeitige Genuss, wenn er das warme Blut eines Opfers trank.
Spike fragte sich, ob Angelus wirklich fähig war, zu lieben.

Er trank sein Glas in einem Zug leer und füllte es sogleich wieder.
Spike hatte genug von seinem rechthaberischen und überheblichen Sire. Diesmal würde er sich endgültig von Angelus trennen und alleine weiter ziehen.
Und zwar gleich.
Zufrieden mit seiner Entscheidung warf er einige Münzen auf den Tisch und stand leicht schwankend auf.
In der Tür stieß er mit jemand zusammen. „Verschwinde“, murmelte er undeutlich und wollte sich an seinem Gegenüber vorbei drängeln.
Der Fremde hielt ihn fest.
„Pfoten weg, sonst...“, knurrte Spike.
„Sonst was?“, fragte eine spöttische und nur zu bekannte Stimme.
„Angelus. Was willst du hier?“
Angelus hielt ihn weiter fest und dirigierte ihn die Straße entlang. „Du solltest wirklich nicht alleine unterwegs sein, William. Du kannst dich ja kaum auf den Beinen halten.“
Spike riss sich wütend los – und wäre beinahe gefallen. Nur Angelus´ schneller Zugriff hielt ihn aufrecht.
„William, glaubst du wirklich, das ist eine gute Lösung? Du tust dir weh, nicht mir.“
„Wer sagt, das ich dir weh tun wollte? Wer sagt, dass du mir irgendwas bedeutest“, nuschelte Spike, legte aber einen Arm um den anderen Vampir.
Angelus lachte leise. „Wenn ich dir nichts bedeute, warum bleibst du dann bei mir? Du hättest jederzeit gehen können, aber du bist immer noch hier.“
Spike sah ihn verächtlich an. „Das wird sich jetzt ändern. Ich gehe! Such dir ein anderes Spielzeug.“
Angelus sah ihn prüfend an. „Ich kann nach Paris gehen. Die Frauen werden sich freuen, mich wieder zu sehen.“
Spike zuckte nur die Schultern. „Mach doch. Bestell Drusilla schöne Grüße, vielleicht komme ich sie mal besuchen.“
„Du wirst ihr fehlen.“
Spike schüttelte nur den Kopf. „Glaube ich kaum, sie hat ja dich. Das heißt, wenn Darla genug hat, und das kann dauern. Aber wenn sie nicht so lange warten will, kann sie sich ja einen neuen Lover erschaffen.“
„Und was ist mit mir? Soll ich mir auch einen neuen Lover erschaffen?“, fragte Angelus leise.
Spike grinste höhnisch. „Wenn du es brauchst, klar. Es ist doch gar kein Problem. Ein Biss und etwas abwarten. Voila, ein neues Spielzeug für den Mann, der sich selbst für unwiderstehlich hält.“
Angelus hatte genug. Er zog ihn mit einem Ruck an sich und presste seinen Mund fest auf Spikes.
„Sag mir, dass dir das nichts bedeutet. Dass es dir gleichgültig ist, wenn ich jeden Zentimeter deines Körpers küsse. Wenn meine Zunge über deinen Schwanz gleitet und er lustvoll wächst. Wenn du in meinem Mund kommst. Wenn du mich in dir spürst. Wenn du erschöpft in meinen Armen einschläfst. Sag mir, dass dies alles dir gleichgültig ist, dass es dich kalt lässt - und ich lasse dich gehen!“
Spike erschauerte wollüstig erregt.
„Gehen wir nach Hause“, murmelte er in Angelus´ Mund. „Und dann mach all das mit mir, von dem du gerade gesprochen hast.“
Angelus lächelte zufrieden und hielt Spike engumschlungen, während sie die Straße entlang gingen.
Er hatte gewonnen. Er würde immer gewinnen.

Angelus erwachte plötzlich aus tiefem Schlaf.
Seine scharfen Sinne sagten ihm, dass etwas nicht stimmte. Er lauschte mit geschlossenen Augen in die Dunkelheit, konnte aber keine Gefahr ausmachen.
Träge drehte er sich Spike zu.
Nur um festzustellen, dass er alleine im Bett lag.
Er lächelte leicht. Das war anders als sonst. Er fragte sich müßig, was Spike vor Sonnenuntergang aus dem Haus getrieben hatte, aber es interessierte ihn nicht wirklich.
Behaglich erinnerte er sich an den vergangenen Morgen. Eins musste er Spike lassen, der Sex mit ihm war nie langweilig.
Wenn er wieder da war, würde er es ihm sagen: Dass er entschlossen war, Darla und Drusilla nicht nach Paris zu folgen.
Sie beide würden zusammen bleiben. Ohne die Frauen. Darla würde jemand anders finden.
Und William würde nur ihm gehören.
Zufrieden mit seiner Entscheidung schlug er die Augen auf – und starrte ungläubig das Messer an, das neben seinem Kopf ins Kissen gerammt war.
Angelus zog das Messer heraus und las den Zettel, der damit am Kissen befestigt war.
„Ich gehe. Für immer. Such Dir einen anderen, den Du demütigen kannst. Grüß Dru von mir, wenn Du sie siehst.“
Unterschrieben war der kurze Brief mit „Spike“ und darunter, winzig klein „William“.
Angelus zerfetzte den Zettel wütend in winzige Stücke.
Dann stürmte er aus dem Haus.
Der Stall war leer, abgesehen von der Kutsche. Spike musste entweder beide Pferde mitgenommen oder das eine fortgejagt haben. Wie auch immer, Angelus hatte keine Möglichkeit ihn einzuholen.
Er knirschte vor Wut mit den Zähnen.
´Das wirst du mir büßen`, dachte er. ´Ich werde dich schon finden. Und dann wirst du lernen, wer hier das sagen hat. Ich bin immer noch dein Sire, vergiss das nie, William!`

Tbc ...

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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 27.02.04, 22:15  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Große Klasse der Teil.
Spikes Aussage das Menschen nachwachsen, sehr treffend,wenn man ein Vampir ist. :D
Und Angelus hat Recht, die Menschen sind dumm und sehen nur was sie sehen wollen.
Und am besten hat mir gefallen, das Spike endlich den Mut aufgebracht hat seinen aroganten Sire zu verlassen.

Ob das aber "gesund" für ihn ist wenn Angelus ihn findet, möchte ich bezweifeln.
Hoffe es geht bald weiter.
Lg. silverbird

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DarknessEmotions

Administrator

Beiträge: 1133



New PostErstellt: 27.02.04, 23:33  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

Erstmal ein sehr schöner Teil! Und dann kann ich voll und ganz verstehen, dass Spike Angelus verlässt, immerhin hat Angelus seinen William nie gezeigt, dass er auch etwas für ihn empfindet. Es muss hart für Spike sein, wenn er wirklich das Gefühl hat nur Angelus Spielzeug zu sein, dabei fühlt er doch viel für seinen Sire. Ich hoffe, sehr dass Angelus jetzt nicht übereagieren wird und Spike noch deutlich zeigt, dass er nur sein Spielzeug ist, dabei waren seine Gedanken doch deutlich. Obwohl Angelus ziemlich sauer zu sein schien und Spike es bestimmt deutlich zu spüren bekommen wird, es ist eben typisch für ihn und es würde mich sehr wundern, wenn er sich nicht an Spike austoben würde. Naja, ich hoffe mal, dass Spike sich nicht zu sehr von Angelus unterkriegen lässt und ihm deutlich zu verstehen gibt, dass es so nicht weiter geht. Aber egal was du auch machst, ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Viele Grüße Mel:))




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 05.03.04, 21:05  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,
ich wünsche Euch ein schönes WE und viel Spaß beim Lesen. Und für das liebe FB

Teil 4


Rumänien

Spike wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen und sah auf die leblose Frau zu seinen Füßen.
Eigentlich schade, dass sie tot war. Er hätte gerne noch etwas Spaß mit ihr gehabt. Aber die Gier nach dem Blut war stärker gewesen.
Doch er hatte vorgesorgt und sich noch jemand aufgehoben. Der junge Mann sah ihn aus schreckgeweiteten Augen an. Ob er ahnte, was ihm bevorstand?
Spike lächelte ihn an und streichelte sich selbst. Gerne hätte er den warmen Mund des Menschen gespürt, aber nachdem ihn einer seiner Opfer voller Verzweiflung gebissen hatte, war er vorsichtiger geworden.
Er legte einfach keinen Wert darauf, noch einmal in sein bestes Stück gebissen zu werden.
Nicht das er generell etwas gegen Gewalt beim Sex gehabt hätte, und einige nette Bisse brachten ihn schon auf Touren, doch jetzt hatte er einfach etwas anderes vor.
„Zieh dich aus!“, herrschte er den anderen Mann an. Und befreite seinen eigenen Schwanz.
Der andere starrte ihn immer noch an, wie die Schlange das Kaninchen – und rührte sich nicht.
Spike seufzte. Musste er denn alles selber machen?
„Ausziehen, sagte ich. Nun mach schon. Wenn du mich zufrieden stellst, lasse ich dich am Leben.“
Sein Gegenüber sah ihn immer noch verängstigt an, aber immerhin gehorchte er jetzt. Er zog, wenngleich zögernd, sein Hemd und dann seine Hose aus.
Spike seufzte wieder. Das ganze dauerte entschieden zu lange.
Andererseits, die Vorfreude war auch nicht übel.
„Etwas schneller, wenn’s geht. Ich habe heute noch was anderes vor!“
Er rieb seinen steifen Schwanz, den der andere furchtsam ansah.
Spike grinste. „Du weißt, was jetzt kommt?“, fragte er.
Keine Antwort, nur ungläubiges, sprachloses Entsetzen.
„Soll das heißen, du hast es noch nie mit einem Mann getrieben?“, fragte Spike ungläubig.
Er erhielt ein Kopfschütteln als Antwort.
„Also wirklich. Weißt du eigentlich, was dir entgeht?“
Wieder nur ein Kopfschütteln.
„Also, wir machen dass jetzt so, äh,... wie heißt du eigentlich?“
Nicht das es ihn wirklich interessierte, aber Angelus hatte damit immer das Vertrauen seiner Opfer gewonnen.
Kurz blitze die Erinnerung an ihn auf. Spike fragte sich, was wohl aus Angelus geworden war.
Er hatte ihn Anfangs ziemlich vermisst – und tat es immer noch, wenn er ehrlich war.
Aber das war vorbei. Er würde Angelus nie wiedersehen.
„Jonathan.“
Spike starrte sein Gegenüber an. „Was sagtest du gerade?“
„Jonathan. Du hast doch nach meinem Namen gefragt. Ich heiße Jonathan. Jonathan Harper“, antwortete eine leise Stimme.
Spike setzte sein verführerischstes Lächeln auf.
„Ich bin William.“ - ´Quatsch`, schoss es ihm gleich darauf durch den Kopf, ´ich bin Spike. Wie, zum Teufel, komme ich jetzt auf William?`
Aber er wusste es nur zu genau. Es war die Erinnerung an Angelus, welcher ihn beharrlich William genannt hatte.
Es war so etwas wie Angelus´ Kosename für ihn gewesen.
Er schüttelte den Kopf, um den Gedanken an Angelus zu vertreiben.
„Was verschlägt jemand wie dich in diese Gegend?“, sagte er. Und fragte sich, weit wann zum Teufel, er Wert auf Konversation mit seinen Opfern legte.
„Jonathan lächelte leicht. Offensichtlich ließ seine Angst langsam nach.
„Ich... wir... sind auf dem Weg nach Transsilvanien. Ich soll dort eine Stelle als Bibliothekar antreten. Bei einen Grafen...“ Sein Blick fiel auf die Leiche der Frau.
Er schluckte und sah Spike ängstlich an.
„Schon gut. Ist doch egal, wie er heißt“, winkte Spike ab. Was interessierte es ihn, wo dieser Jonathan hinwollte. Er würde sowieso nie ankommen.
„Mach dir keine Sorgen, ich war einfach durstig und konnte nicht rechtzeitig aufhören. Aber dir wird nichts geschehen.“
Er lächelte freundlich.
Sein Opfer entspannte sich wieder und erwiderte das Lächeln.
„Jetzt weiß ich’s wieder. Ein Graf Dracula. Vlad Dracula. Seltsamer Name, nicht?“
Spike zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Ich weiß nicht, welche Namen hier üblich sind. Aber genug gequatscht. Dreh dich um, Jonathan!“
Jonathan sah ihn verständnislos an. „Umdrehen? Wie?“
Spike fasste ihn grob an den Schultern und stieß ihn gegen die Wand. Dann zwängte er die Hand zwischen Jonathans Beine und drückte sie auseinander.
„Was – was machst du da?“, fragte Jonathan ängstlich.
Spike drückte seine Erektion gegen Jonathans Hintern und streichelte ihn dann beruhigend. „Fühlst du das? Ich brauche das jetzt. Also, entspann dich. Dann tut es nicht weh.“
Er hörte, wie Jonathan tief einatmete. In diesem Moment drang er mit einem harten Stoß in ihn ein.
Jonathan schrie auf und Spike sah sich gezwungen, ihm den Mund zuzuhalten.
„Still. Genieß es lieber.“
„Aber... es tut weh“, jammert Jonathan und versuchte, sich zu befreien.
Spike hielt ihn fest.
„Hab dich nicht so. Es hört bald auf.“ - ´Für immer!`, aber das sprach er nicht aus.
Er bewegte sich weiter, aber irgendwie war der Kick vorbei. Kurz überlegte er, die Sache abzukürzen und Jonathan sofort zu töten.
Doch dann machte er weiter. Schon um sich Selbst zu beweisen, das Angelus keine Macht mehr über ihn hatte.
Aber es gelang ihm nicht. Immer wieder dachte er an Angelus und spürte, wie seine Lust nachließ.
Bis er schließlich aufgab und sich zurückzog.
Jonathan stand immer noch bewegungslos da. „Es ist vorbei, du kannst dich umdrehen.“
„Das war alles? Kann ich jetzt gehen?“
Jonathan bewegte erst vorsichtig den Kopf, bevor er sich ganz umdrehte.
Spike nickte und brachte seine Kleidung in Ordnung. „Das war’s, ich habe keine Lust mehr. Nicht darauf.“
Er fasste Jonathans Kopf mit beiden Händen und brach ihm mit einem kurzen Ruck das Genick.
„Tut mir leid, mein Freund, du hast mich nicht zufrieden gestellt. Ach ja, und dein Graf wird sich jetzt wohl einen anderen Bibliothekar suchen müssen!“

Spike sah sich das Haus lange an.
Wenn seine Informationen stimmten, sollte hier das Quartier der Vampire sein.
Er hatte bisher noch keinen von ihnen entdecken können. Aber das besagte nichts.
Angelus war immer vorsichtig gewesen.
Zu vorsichtig für Spikes Geschmack.
Wenngleich ihn die Zeit gelehrt hatte, das Vorsicht mitunter besser war, als ein Kampf.
Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Er musste einfach wissen, ob sie hier waren.
Seine Familie, wie er sie immer noch nannte. Die beiden Frauen und sein rechthaberischer, arroganter Sire.
Der Mann, den er gleichzeitig hasste und liebte.
Er donnerte den Türklopfer einige Male gegen das Holz. Und wartete.
Endlich wurde die Tür einen Spalt weit geöffnet.
Drusilla sah ihn misstrauisch an. Als sie ihn erkannte, riss sie die Tür weit auf. „William! Wo kommst du denn her?“
Spike“, korrigierte er sie automatisch.
Drusilla nickte heftig und zog ihn ins Haus. „Spike, natürlich. Wo warst du denn? Ich habe dich so vermisst.“
„Darla“, rief sie gleich darauf. „Sieh mal, wer hier ist!“
Liebster, wo hast du nur gesteckt. Wir haben uns furchtbare Sorgen gemacht, Angelus... .“ Darla stoppte abrupt. „Das ist nicht Angelus“, stellte sie fest. „Was willst du denn hier, William?“
„Spike.“
„Von mir aus, dann eben Spike. Ich dachte, du bist längst zu Staub geworden. Willst du uns wieder in Schwierigkeiten bringen?“
Spike seufzte. So hatte er sich das Wiedersehen nicht vorgestellt.
„Darla. Ich freue mich auch, dich zu sehen. Wo steckt Angelus?“ Er sah sich um.
Darla zuckte die Schultern. „Er ist vor zwei Tagen verschwunden. Ich hatte gehofft, das er endlich zurückkommt.“
Sie musterte Spike verächtlich. „Hast du ihn gesehen?“
„Nein. Aber er wird schon wieder auftauchen.“ Er streckte die Arme nach Drusilla aus. „Hast du mich wenigstens vermisst?“
Drusilla kuschelte sich kichernd in seine Arme. „Warum bist du nicht nach Paris gekommen? Ich war so einsam ohne dich.“
Spike grinste. „Jetzt bin ich wieder hier. Und alles wird wie früher.“
„Das will ich nicht hoffen“, fuhr ihn Darla an. „Immer, wenn du da bist, geraten wir in Schwierigkeiten und sind früher oder später auf der Flucht.“
Jetzt lachte Spike laut. „Und da dachte ich wirklich, meine Familie freut sich über meine Rückkehr. Begrüßt man so einen verlorenen Sohn?“
Darla verzog nur angewidert das Gesicht, bevor sie nach einem Umhängetuch und ihrem Hut griff. „Ich suche Angelus. Er soll entscheiden, ob du bleiben kannst.“
Spike sah ihr hinterher. „Immer noch so liebenswürdig wie eh und je“, murmelte er, bevor er Drusilla herum wirbelte. „Wo ist das Bett?“

Angelus zog sich in den Schatten zurück.
Spike war wieder da.
Nach all der Zeit, die er ihn gesucht hatte.
Anfangs, als er noch dachte, sein William würde nur einige Zeit schmollen und dann wieder auftauchen. Er war sich sicher, das Spike zu ihm zurückkommen würde.
Aber mit jeder Nacht und jeder Woche, die vorüber ging, wurde seine Hoffnung schwächer.
Er hasste Darla für ihr überlegenes Lächeln, das umso stärker wurde, je länger Spike wegblieb.
Und er ignorierte Drusillas Fragen, bis sie endlich aufgab.
Aber jetzt, nach so langer Zeit, war er endlich wieder da.
Angel sah, wie Spike das Haus betreten und Darla es kurz darauf verlassen hatte. Am liebsten wäre er sofort ins Haus gestürmt, um Spike zu begrüßen.
Und ihn dann zu verprügeln wie nie zuvor. Damit Spike nie wieder vergaß, wer sein Sire war.
Er hatte beides nicht getan.
Denn wenn er zu seiner Familie zurückkehrte, würden sie ihn mit Fragen bestürmen.
Fragen, die er nicht beantworten konnte. Oder wollte.
Wie sollte er erklären, dass er ständig die Schreie seiner Opfer hörte. Ihr grenzenloses Leid fühlte. Sich selbst in Strömen von Blut waten sah, sobald er die Augen schloss.
Er hatte seit Tagen nicht getrunken, da er keinen Menschen verletzen konnte. Er fühlte sich krank und elend.
Und er hatte nicht die geringste Idee, was seinen Zustand ausgelöst haben könnte.
Zögernd warf er noch einen letzten Blick auf die geschlossene Tür, bevor er eine Richtung einschlug, die entgegen Darlas lag.

Spike schloss zufrieden die Augen.
Drusilla war so glücklich über seine Rückkehr, das er fast alles mit ihr machen konnte.
Aber das Beste hatte er sich noch aufgehoben. Auch wenn sein Schwanz noch etwas härter wurde, wenn er daran dachte.
Jetzt kuschelte sie sich befriedigt an ihn – und erzählte.
„... und dann ist er eines Tages kurz vor Sonnenaufgang angekommen. Alleine. Und ich wollte doch wissen, warum du nicht dabei warst. Ob er dich wirklich gepfählt hat. Was ist denn passiert?“
Sie richtete sich etwas auf, um Spike ins Gesicht zu sehen.
Der ignorierte sie und behielt die Augen weiter geschlossen. Stattdessen griff er Drusillas Hand und legte sie um seinen Schwanz. „Ich kann schon wieder. Weißt du, was wir jetzt machen?“
Drusilla kicherte leise. „Oh ja. Angelus muss ich immer mit Darla teilen. Dich teile ich mit niemand. Und jetzt hat sie Angelus ganz für sich alleine. Das heißt“, fügte sie nachdenklich hinzu, „ wenn er wieder kommt! Der Mond hat mir seltsame Dinge erzählt. Schlimme Dinge. Er sagt, Angelus ist weg.“
„Dru, Liebes, wir wissen, das er verschwunden ist. Aber er kommt schon wieder, da bin ich mir sicher.“ Spike wollte nicht über Angelus reden. „Rutsch mal nach unten.“
Doch Drusilla redete weiter. „Nein, Angelus ist weg. Jemand anders ist an seine Stelle getreten. Jemand böses.“
Spike hatte endgültig genug. „Dru, hör auf!“
Er sah sie an und lächelte. „Du freust dich doch, dass ich wieder da bin?“
Sie nickte heftig.
„Gut. Dann wirst du jetzt meinen Schwanz in den Mund nehmen. Und mich befriedigen. Und ich meine, wirklich befriedigen! Nicht nur etwas Vorspiel. Sondern bis zum Ende. Bis ich komme. Und du wirst es schlucken!“
Drusilla sah ihn nicht gerade glücklich an. „Ich... mag den Geschmack nicht.“
Spike zuckte leicht die Schultern. „Dein Problem. Aber ich kann ja wieder gehen. Ich habe immer jemand gefunden, der es gemacht hat. Andere Frauen, meine ich.“
Er erinnerte sich an eine der letzten Gespräche, die er mit Angelus geführt hatte. Auch wenn er damals sturzbetrunken gewesen war, Angelus´ Worte hatten ihn dennoch erreicht. ´...wenn meine Zunge über deinen Schwanz gleitet und er lustvoll wächst. Wenn du in meinen Mund kommst...`
Der darauf folgende Tag war der letzte, den sie zusammen verbracht hatten.
„Also, was ist jetzt? Machst du es oder soll ich woanders hingehen?“, fauchte er Drusilla an.
Drusilla legte endlich den Kopf auf seinen Bauch und spielte zögernd mit der Hand an ihm herum. Bis er in ihre Haare griff und sie in die richtige Position zerrte.
Kurz darauf nahm sie ihn endlich in den Mund.
Spike stöhnte.
Es war zögernder, phantasieloser als bei Angelus. Aber er hatte es so lange vermisst. Und mit etwas Phantasie seinerseits konnte er sich vorstellen, das es Angelus war, dessen Mund an seinem Schwanz auf und ab glitt und dessen Zunge, die vorsichtig die Eichel umspielte.
Er nahm kurz seine Hand zu Hilfe, da Drusilla nicht genug Druck ausübte.
Dann zwang er sie, weiterzumachen. Die Hände auf ihrem Kopf verhinderten, das sie mittendrin aufhörte.
„Ich liebe dich, mein Engel“, flüsterte er, als die Anspannung in ihn größer wurde.
Unwillkürlich bäumte er sich auf und drückte Drusillas Kopf tiefer.
Sie befreite sich unwillig, wobei einige Haarbüschel in seinen Händen zurückblieben.
„Hör auf, ich mag das nicht!“
„Mach weiter, ich bin noch nicht fertig!“, knurrte er.
Drusilla beugte sich abermals über ihn und Spike gab sich seinen Phantasien hin.
Bis er zu einem überwältigenden Höhepunkt kam.
Geistesgegenwärtig hielt er Drusilla immer noch fest, die instinktiv zurück weichen wollte, als sein Sperma in ihren Mund strömte.
Spike war sich sicher, das sie nicht schluckte, aber solange sie seinen Schwanz im
Mund hatte, konnte er sich der Illusion hingeben, sie täte es.
Endlich ließ er sie los.
Sofort drehte sich Drusilla weg. Er hörte, wie sie angewidert ausspuckte, aber es war ihm egal.
„Dru, Liebes, komm her.“ Er zog sie in seine Arme und küsste sie. Mit einer Hand streichelte er sie nebenbei.
„Gehen wir auf die Jagd? Ich bin durstig! Und ich will noch vor Sonnenaufgang was bekommen.“
Drusilla lächelte bereits wieder. „Mein Engel hast du mich noch nie genannt“, hauchte sie.
Spike sah sie verständnislos an. „Was ist los?“
„Du hast gesagt: Ich liebe dich, mein Engel.“
„Na, dann wird’s wohl stimmen“, sagte er nur und stand auf. Hoffentlich fand Drusilla nie heraus, wer sein wirklicher Engel war.

Sie schafften es gerade noch, das Haus vor Sonnenaufgang zu erreichen.
Drusilla war etwas verstimmt.
Spike hatte sie losgeschickt, ein Opfer zu besorgen und war verschwunden.
Als er wiederkam riss er ihr wortlos die ohnmächtige Frau aus den Händen und trank in langen Zügen.
Nur, um sie dann wieder alleine zu lassen.
Jetzt warf er die schwere Tür hinter sich zu und sperrte die tödlichen Sonnenstrahlen aus.
Als sie in das verdunkelte Zimmer kamen, hob Darla erwartungsvoll den Kopf.
Ihr Gesicht verdüsterte sich, als sie erkannte, das es nur Spike und Drusilla waren.
„Ihr habt ihn also auch nicht gefunden“, stellte sie fest.
Spike schüttelte den Kopf und fiel in den nächsten Sessel. „Keine Spur von ihm.“
Drusilla sah zwischen den beiden hin und her. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass wir Angelus suchen“, schmollte sie.
Sie ging zum Fenster und blieb vor den dunklen Samtvorhängen stehen.
Mit ausgebreiteten Armen sah sie, mit zurückgelegtem Kopf, in den Himmel. Jedenfalls in diese Richtung.
„Es sind die fahrenden Leute“, sagte sie in ihrem seltsamen Singsang. „Sie sind böse, sehr böse. Ihnen hat das Geschenk nicht gefallen. Dabei war es doch so ein schönes Geschenk. Und er hat sich so darüber gefreut.“
Sie drehte sich um und lächelte unbestimmt. „Das Geschenk hätte dir auch gefallen, mein Liebling.“
„Dru, hör auf“, entgegnete Spike müde.
Aber Darla war aufmerksam geworden. „Still, Spike. Dru, wer sind die fahrenden Leute?“
Gespannt beugte sie sich vor und erwartete eine Antwort.
Dru klatschte in die Hände und tanzte durchs Zimmer. Dabei sang sie eine eintönige Melodie vor sich hin, die Spike schon früher in den Wahnsinn getrieben hatte.
„Dru, hör auf!!“, knurrte er.
Darla bedeutete ihm mit einer Handbewegung zu schweigen.
Dru knickste und nahm die Huldigungen eines unsichtbaren Publikums entgegen.
Dann sah sie Darla an. „Die fahrenden Leute. Zigeuner natürlich“, entgegnete sie, als ob Darla eben erst gefragt hätte.
„Die Zigeuner, natürlich“, wiederholte Darla nachdenklich.
Sie ignorierte Spikes fragenden Blick und fing an, im Zimmer auf und ab zu gehen.
„Sie haben ihn verhext – oder verflucht. Genau, das muss es sein. Immerhin war es die Tochter des Anführers. Und der hat gewiss mehr Macht, als es für einen Sterblichen gut ist. Aber das werden wir ändern“, murmelte Darla vor sich hin.
Jetzt sah Spike Drusilla fragend an. Aber diese war schon wieder in ihrer eigenen Welt versunken.
Spike stand auf und stellte sich Darla in den Weg. „Es geht um Angelus, richtig? Was ist passiert?“
Darla stoppte, bevor sie mit ihm zusammen stieß.
„Er hatte Geburtstag. Und ich habe ihm etwas Besonderes schenken wollen. Die Tochter des Zigeuners. Jung und heißblütig. Er hat sie erst geschändet und dann getötet. Und dann, wenige Tage später, ist mein Liebster verschwunden. Den Rest kennst du“, schloss sie ihren Bericht.
Spike setzte sich wieder. „Dann ist ja alles klar. Wir müssen nur noch diese Zigeunersippe finden. Dann wissen wir auch, wo Angelus ist.“
„Wir wissen, was mit ihm geschehen ist“, korrigierte Darla.
Spike zog Drusilla, die vor ihm stand, auf seinen Schoß und lacht lässig. „Das eine hängt mit dem anderen zusammen. Warten wir auf die Dunkelheit und suchen dann die Zigeuner.“
Darla funkelte ihn an. „Auf deine Anwesenheit kann ich verzichten. Du machst nur Ärger.“
Spike wurde ernst. „Er ist mein Sire. Ich komme mit.“
Darla zuckte nur gelangweilt die Schultern. „Wir werden sehen.“

„... ihr habt was getan?“ Darla musterte dem Zigeuner ungläubig.
Der nickte nur.
„Ihr habt ihn eine... Seele gegeben?“ Darla konnte es immer noch nicht glauben.
„Er hat so viel Unschuldige getötet. Er soll leiden bis in alle Ewigkeit.“
Darlas Gesicht wurde dämonisch. „Wie immer du es gemacht hast, befreie ihn davon. Nimm ihm diese furchtbare Seele. Gib mir meinen Liebsten zurück!“
Der alte Zigeuner schüttelte nur den Kopf, dann sah er Darla an. „Mir machst du keine Angst, Geschöpf der Finsternis.“
Darlas Gesicht nahm wieder menschliche Züge an. „Ich könnte dich töten“, sagte sie lauernd.
Der Zigeuner lachte freudlos. „Glaubst du, mir macht der Tod Angst? Du hast mir das Liebste der Welt genommen, meine Tochter. Ich bin bereits tot. Gestorben mit ihr zusammen.“
„Genau, sie ist gestorben. Aber es ging schnell. Angelus dagegen wir für alle Ewigkeit diese Seele haben. Wenn du ihn davon befreist, werde ich dafür sorgen, das deiner Familie kein Leid geschieht.“
Sie warf einem etwas abseits stehenden Wohnwagen einen bedeutsamen Blick zu. „Das ist doch der Wagen deiner Familie, oder?“
Der Zigeuner nickte furchtsam.
„Denk daran, ich kann euch schützen. Nimm nur meinem Liebsten diese entsetzliche Seele wieder weg. Damit er zu mir zurückkommt.“
Sie hatte kaum zuende gesprochen, als die Tür des Wagens von innen aufgestoßen wurde und Spike grinsend und blutverschmiert herauskam.
Darla verdrehte die Augen. „Spike. Natürlich! Warum bin ich nicht überrascht?“, murmelte sie, bevor sie dem Zigeuner mit einem Ruck das Genick brach. „Tötet sie alle.“

Im Schutz des Waldes sah Angelus dem Massaker zu, das seine Familie veranstaltete.
Ein Teil von ihm wollte sich dazugesellen und das warme Blut trinken.
Der andere Teil empfand grenzenloses Grauen bei dem Anblick. „Sie haben doch schon soviel verloren“, flüsterte er.
Und doch konnte er nicht gehen, sondern musste weiter zusehen.
Sein Durst war unbeschreiblich und er biss in die Maus, die er kurz zuvor gefangen hatte.
Doch das wenige Blut stillte seinen Durst nicht, das hätte nur menschliches Blut gekonnt.
Stunden später, die Vampire waren längst fort, wagte er sich auf das Schlachtfeld, das sie hinterlassen hatten.
Er trank das wenige Blut, das er noch finden konnte.
Zu wenig, um ihn satt zu machen, aber doch genug, um ihm wieder etwas Kraft zu geben.
Dann stand er vor der Leiche des Sippenältesten.
„Es tut mir leid, was mit deiner Tochter geschehen ist. Aber ihr Blut hat trotzdem köstlich geschmeckt“, fügte er mit einem Aufblitzen früherer Bosheit hinzu.
„Das will ich doch hoffen, sonst war die ganze Racheaktion umsonst. Ach was, so ein Massaker macht doch immer wieder Spaß“, sagte Spike hinter ihm.
Angelus fuhr herum.
„Was machst du denn noch hier?“ Schnell sah er sich um, ob Darla und Drusilla auch in der Nähe waren.
Spike winkte ab. „Keine Angst, wir sind alleine.“ Er stieß einen Toten verächtlich mit dem Fuß an. „Außer denen. Aber die zählen ja nicht, oder?“
Er stemmte die Hände in die Hüften. „Na, hast du mich vermisst?“
Angelus antwortete nicht, er starrte nur Spikes Mund an, der immer noch blutverschmiert war.
„Ich nehme das mal als Ja. Aber machen wir es uns doch dort drinnen gemütlich“, er zeigte auf den nächststehenden Wohnwagen, „die Sonne geht bald auf.“
Angelus folgte ihm, immer noch sprachlos.
Spike zerrte die Toten aus dem Wagen und bat Angelus dann mit einer übertriebenen Verbeugung hinein. „Tritt ein, mein Engel.“
Dann schloss er die Tür und die Fensterläden. „Jetzt sind wir, wie das Gespenst sagt, für die Nacht eingeschlossen. Oder besser, für den Tag.“
Er sammelte einige Kissen ein und setzte sich auf die Kante des schmalen Bettes.
Angelus stand immer noch nahe der Tür und sah ihn nur an.
Spike grinste. „Was ist los? Haben sie dich verhext? Dir die Sprache genommen?“
Angelus setzte sich an den Tisch und zündete die Kerze an, die direkt vor ihm stand. Dann sah er Spike wieder an. „Warum bist du gegangen, William?“
Spikes Grinsen wich einem nachdenklichen Ausdruck. „Warum? Ich war es leid, gedemütigt zu werden. Nur dein Spielzeug zu sein. Deine Launen zu ertragen...“
„Und warum bist du zurück gekommen?“, fragte Angelus weiter. Sein Gesicht blieb nach wie vor regungslos, nur der Kerzenschein warf flackernde Schatten.
Spike stutze, dann stand er auf und zog sich einen Stuhl heran. Er setzte sich Angelus gegenüber und sah ihm tief in die Augen.
„Ich habe dich vermisst. Und den Sex mit dir. Es war der beste Sex meines Lebens. Und meines Unlebens!“
Er wollte Angelus berühren, aber der kam ihm zuvor und hielt seine Hände fest.
„Du hast mal gesagt, du liebst mich“, sagte er leise. „Tust du es noch immer?“
Spike zuckte die Schultern. „Was soll die Frage? Wenn du meinst, ob ich mit dir schlafen will? Immer!“
Angelus wollte zu einer Erwiderung ansetzen, ließ es dann aber.
„Zieh dich aus, William. Es ist lange her.“
Spike konnte gar nicht schnell genug aus seinen Sachen kommen. Dann stand er vor Angelus, der ihn wohlwollend musterte.
„Und, was ist mit dir? Wird das hier ein einseitiges Vergnügen?“, fragte Spike und wollte Angelus das Hemd ausziehen.
Der schubste ihn aufs Bett. „Ich mache die Regeln.“
Er setzte sich wieder und knöpfte seine Hose auf. „Komm her, William, du weißt, was du zu tun hast!“
Spike seufzte ergeben und kniete sich vor seinen Sire. Aber er konnte die Begeisterung in seinen Augen nicht völlig verbergen.
Als sie später nebeneinander in dem Bett lagen, das für sie beide eigentlich viel zu eng war, war Spike zum ersten Mal seit langer Zeit wirklich glücklich.
Er stütze sich auf einen Ellenbogen auf und sah Angelus an. Irgendwie erschien er ihm verändert, aber Spike konnte nicht genau sagen, was anders war.
Er erinnerte sich wieder an Drusillas rätselhafte Bemerkungen über ein Geschenk.
„Ach übrigens, ich habe erfahren, das du vor kurzem Geburtstag hattest. Herzlichen Glückwunsch. Leider habe ich kein Geschenk für dich.“
Gespannt wartete er auf eine Antwort.
Angelus´ Gesicht verdüsterte sich kurz, dann lachte er und zog Spike auf sich.
„Ich betrachte das hier jetzt als mein Geschenk. Aber weißt du, was ich mir wünsche?“ Er sah Spike intensiv an.
„Ich wünschte, dieser Tag würde nie zuende gehen.“
Wieder so eine rätselhafte Bemerkung, die Spike nicht deuten konnte.
Angelus gähnte. „Ich bin müde, lass mich etwas schlafen.“
Spike gähnte auch, blickte dann aber sehnsüchtig die Tür an. „Wir hätten nicht alle rauswerfen sollen. Ich hätte Appetit auf einen kleinen Imbiss.“
Angelus schüttelte den Kopf. „Vergiss es. Sie waren alle leer. Und jetzt scheint die Sonne. Du musst warten.“
„Weißt du was, ich nehme eine Decke oder so mit, dann bin ich vor der Sonne geschützt. Ich bringe dir auch was mit.“ Er wollte aufspringen, wurde aber von Angelus daran gehindert.
„Bleib hier, William! Im näheren Umkreis ist alles tot.“
„Ja schon, aber...“
„Ich sagte, vergiss es!“, fauchte Angelus.
„Du kannst mir keine Vorschriften machen“, schimpfte Spike. Er befreite sich aus der Umarmung und stand zornbebend vor dem Bett. „Wofür hältst du dich eigentlich?“
Auch Angelus setzte sich auf. Seine gelben Augen durchbohrten Spike förmlich. „Wer ich bin? Ich bin dein Sire, immer noch. Und ich werde es immer bleiben.“
Spike lachte gehässig. „Ein Schwächling bist du. Kommst erst, wenn das Massaker vorbei ist. Hattest du solche Angst vor ein paar Zigeunern?“
Er sah, wie Angelus leicht zusammenzuckte.
„Angelus, die Geißel Europas. Du hast ganze Orte entvölkert, aber bringst es nicht fertig, so einen lächerlichen Zigeunerstamm zu töten?“
Angelus packte ihn mit festem Griff und drückte ihm die Kehle zu. „Es reicht! Gleich wirst du sehen, das ich keinerlei Probleme habe, einen widerspenstigen Vampir zu beseitigen.“ Er zerrte ihn zur Tür und öffnete sie.
Spike sah mit Entsetzen den hellen Sonnenschein. Beinahe konnte er die Sonne schon fühlen, die ihn zu Asche verbrennen würde.
Angelus hielt sich sorgfältig im Schatten, als er Spike nach draußen schubste – und die Tür zuschlug.
Ein grimmiges Lächeln umspielte seinen Mund, als Spike vergeblich gegen die Tür trommelte. „Angelus, du Bastard, lass mich rein! Ich verbrenne!“
Er wartete gelassen einige Zeit ab, bis die Geräusche schwächer wurden, dann öffnete er die Tür wieder und zog den Verletzen unsanft in den Wagen.
„Also wirklich, William, hast du immer noch nicht gelernt, das dir die Sonne nicht bekommt?“
„Fick dich!“, murmelte Spike nur.
Angelus schlug ihn ins Gesicht, wohl darauf achtend, das er eine Wunde traf.
Spike schrie auf. Er sah seinen Sire hasserfüllt an. „Jetzt weiß ich wieder, warum ich damals gegangen bin!“
Angelus hob ihn wortlos auf und trug ihn zum Bett.
„William, warum tust du das?“, fragte er leise uns strich Spike vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Spike sah ihn wütend an und drehte dann den Kopf weg. „Ich? Du hast doch versucht, mich zu grillen!“
Er sah Angelus wieder an. „Weißt du, was dein Problem ist? Du hältst dich für den Größten, du erträgst niemand neben dir. Jeder andere muss dein Sklave sein. Aber da hast du dir den Falschen ausgesucht. Ich bin genauso gut, wenn nicht sogar besser als du. Und jetzt lass mich in Ruhe. Bei Sonnenuntergang bin ich weg.“
Er drehte sich zur Wand und versuchte, Angelus zu ignorieren.
„Willst du es wieder so machen: Wenn es nicht nach deinem Kopf geht, läufst du weg? Du gehörst mir, William, und daran wird sich nie etwas ändern.“
Die leise Stimme drang zu ihm durch, auch wenn er verzweifelt versuchte, sie nicht zu hören.
Er ignorierte es auch, das sich Angelus mit in das schmale Bett legte und sich an ihn drückte.
Er machte sich so steif wie möglich, ließ aber trotzdem zu, das Angelus den Arm über ihn legte.
Und irgendwann schlief er trotz seiner Wut auf Angelus ein, geborgen in einer Umarmung, die er so lange vermisst hatte.

Als Spike erwachte, war es stockfinster.
Seine Wut war verflogen. Er hatte seinen Engel wiedergefunden und sie würden zusammenbleiben.
Spike lächelte, als er daran dachte, dass die ganze Ewigkeit noch vor ihnen lag.
Die Kerze war heruntergebrannt und erloschen und durch die winzigen Ritzen in den Fensterläden fiel kein Licht.
Er streckte sich – und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er Platz hatte. Mehr, als er eigentlich haben dürfte.
„Angelus?“
Er versuchte, in der absoluten Dunkelheit etwas zu erkennen. Aber er konnte niemand sehen und seine Vampirsinne sagten ihm auch, dass er alleine war.
Kurz kam ihm der Gedanke, das Angelus auf der Jagd war. Er richtete sich freudig auf. Sie würden trinken und dann zu Darla und Drusilla zurückgehen. Oder auch nicht.
Sosehr vermisste er Drusilla nicht. Und auf Darla konnte er sowieso verzichten.
Er tastete sich durch die Dunkelheit, bis er den Tisch und darauf Streichhölzer fand.
In dem spärlichen Licht fand er auch eine neue Kerze, die er anzündete.
Und ein Blatt mit einer hingekritzelten Nachricht.
Spike grinste. Angelus wollte ihm sicher sagen, das er auf ihn warten sollte. Es war der erste Liebesbrief, den er je von Angelus bekommen hatte.
Neugierig fing er an zu lesen.
„William, ich habe mich gefreut, Dich wiederzusehen. Auch wenn Du mich immer noch in den Wahnsinn treibst. Gib auf Drusilla Acht, sie ist sehr verletzlich. Und halt Dich von der Sonne fern. Ach ja, und pass auf, wen Du tötest - es kann unangenehme Folgen haben. Angelus.“
Spike starrte den Brief an. ´Er... er kann doch nicht... Was bildet sich der Kerl eigentlich ein?`
Dann knäuelte er das Blatt wütend zusammen und entzündete es an der Kerze.
Mit dem brennenden Papier in der einen und der Kerze in der anderen Hand steckte er den Wagen in Brand.
Schließlich stand er vor dem brennenden Wagen und sah zu, wie dieser zusammenfiel.
Erst, als nur noch Asche übrig war, machte er sich auf den Weg zu Darla und Drusilla.
Um ihnen zu sagen, das Angelus wohl nie wiederkommen würde.

Tbc...

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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 05.03.04, 21:30  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi!
Große Klasse deine Story.
Narürlich bin ich jetzt sehr gespannt wie es weitergeht.
Vor allem ob Angel zu Spike genau so grausam ist, wie bisher, wenn sie sich wiedertreffen, oder ob er sein Verhalten ändert.
Spike liebt Angelus, hat er ja gesagt. Aber so wie es aussieht, ist diese Liebe nur einseitig.
Freue mich schon sehr auf den nächsten Teil meines Lieblingspaarings.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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SPIKEmarsters

Administrator

Beiträge: 272
Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 06.03.04, 15:20  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi!!!

Kann Silverbird nur zustimmen, es ist eine klasse Geschichte.
Und wenn jetzt aus Angelus, Angel geworden ist kann man ja nur hoffen, das es vielleicht besser zwischen den beiden laufen wird, hoffentlich irgendwann.

dein kleiner treuer Fan Nicki

Es ist ein Gesetz im Leben: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, so öffnet sich dafür eine andere. Die Tragik jedoch ist, dass man meist nach der geschlossenen Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.

André Gide
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Velence
loving Lindsey


Beiträge: 252


New PostErstellt: 06.03.04, 21:18  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Eine Geschichte, die Mel lieben wird. Es macht aber auch wirklich Spaß sie zu lesen. Das herrliche Vampirdasein mit dem stillvollen, selbstherrlichen Angelus und frechen, stets widersprechendem Spike....
Das Kokettieren mit Doppeldeutigkeiten liebe ich. Ein kleiner, amüsanter Seitenhieb auf Dracula.... ;)
Angelus hat seine Seele wieder, das ändert natürlich alles. Er verhält sich immer noch wie der alte Angelus, die Geißel Europas, aber er ist doch schon Angel. Ob er zurückkommt?
Wenn man wüsste, dass Angelus ihn auch liebt, dann könnte man gleich aufhören zu lesen, die Unwissenheit macht die Spannung aus. Und Angelus tun nun wirklich alles, um diese Frage nicht zu beantworten. Mach nur so weiter.
Grüße, Janine

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DarknessEmotions

Administrator

Beiträge: 1133



New PostErstellt: 07.03.04, 14:47  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: Velence
    Eine Geschichte, die Mel lieben wird. Es macht aber auch wirklich Spaß sie zu lesen. Das herrliche Vampirdasein mit dem stillvollen, selbstherrlichen Angelus und frechen, stets widersprechendem Spike....
    Das Kokettieren mit Doppeldeutigkeiten liebe ich. Ein kleiner, amüsanter Seitenhieb auf Dracula.... ;)
    Angelus hat seine Seele wieder, das ändert natürlich alles. Er verhält sich immer noch wie der alte Angelus, die Geißel Europas, aber er ist doch schon Angel. Ob er zurückkommt?
    Wenn man wüsste, dass Angelus ihn auch liebt, dann könnte man gleich aufhören zu lesen, die Unwissenheit macht die Spannung aus. Und Angelus tun nun wirklich alles, um diese Frage nicht zu beantworten. Mach nur so weiter.
    Grüße, Janine
Hallo Cimmeria!

Ich kann Janine nur zustimmen. *zwinker* Ich liebe diese Story. Ich mag es auch im Allgemeinen kompliziert. Angelus hat nun seine Seele und kann die Nähe seiner Familie nicht mehr ertragen, da ihn die Schuld zu sehr auf seiner Seele lastet. Angelus hat ja nie ausgesprochen, dass er seinen William wirklich liebt, aber seine Besitzansprücke machen sehr deutlich, dass William ihm sehr viel bedeutet. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob Angel das auch so empfindet und er vielleicht, dass für Spike fühlt, was Angelus nie konnte?? Oder kann Angel Spikes Nähe nicht ertragen, weil er sich für jeden Mord, den Spike begeht sich die Schuld gibt? Wie werden sich die beiden verhalten, wenn sie sich beim nächsten Mal treffen?? Und was wird zwischen ihnen stehen??? Wird Angelus je wieder kommen und wenn wie wird Spike darauf reagieren. Bitte schreib bald weiter, freue mich schon sehr auf die Fortsetzung dieser wunderbaren Geschichte!

Viele Grüße Mel:))
PS.: Dir auch ein schönes Wochenende.




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Cimmeria
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Ort: Berlin



New PostErstellt: 13.03.04, 12:44  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

China, Boxeraufstand

Die ganze Stadt schien in Flammen zu stehen. Überall loderten kleinere und größere Feuer. Die Menschen flohen verängstigt und fanden doch keine Zuflucht.
Und dabei liefen sie nur vor den Gefahren weg, die sie kannten.
Die Vampire standen mitten auf der Straße und genossen die Panik um sie herum in vollen Zügen.
„Es soll hier eine Jägerin geben“, sinnierte Spike. „Ob ich sie finde?“
Drusilla schmiegte sich an ihn. „Ihrem Blut werden magische Kräfte nachgesagt. Ich würde es gerne mal kosten.“
Darla lachte verächtlich. „Das sind doch Märchen. Es gibt keine Jägerin! Das ist nur eine Geschichte, die sich die Menschen erzählen, um ihre Angst unter Kontrolle zu halten.“
„Aber wenn es wahr wäre? Stell dir vor, welchen Ruhm es dir einbringt, wenn du sagen kannst: Ich habe die Jägerin getötet!“, schwärmte Spike.
Darlas Lachen wurde noch eine Spur verächtlicher. „Spike, du bist und bleibst ein Dummkopf und Angeber! Wirklich, Angelus hätte dich damals aus der Welt schaffen sollen. Aber das kann er ja immer noch nachholen. Und jetzt hör mit diesen Albernheiten auf. Ich bin durstig. Kommt mit auf die Jagd oder lasst es bleiben.“
„Darla, warte! Angelus ist hier?“, fragte Spike überrascht.
Seit ihrem Zusammentreffen in Rumänien hatte er Angelus nicht wieder gesehen.
Darla kümmerte sich nicht weiter um ihn. „Er wollte sich umsehen. Ich gehe ihn mal suchen.“
Spike zuckte nur die Schultern und ging ebenfalls davon. Er würde diese Jägerin schon finden, wenn es sie denn tatsächlich gab.

Angel starrte die kleine Gruppe an. Der Mann, der den Arm schützend um sein Kind und seine Frau gelegt hatte, welche den Korb mit dem Baby fest an sich drückte.
Er konnte ihre Angst riechen. Und das Blut, das in ihren Adern floss.
Und doch konnte er sie nicht töten.
Sie sahen ihn immer noch aus schreckgeweiteten Augen an.
Angel schüttelte den Kopf. „Ich werde euch nichts tun.“
Er drehte sich abrupt um und ging auf die Hauptstraße zurück, als er Darla rufen hörte.
„Angelus, Liebster, was gibt es dahinten?“ Neugierig versuchte sie, an ihm vorbei zu sehen.
Er versperrte ihr mit seinem Körper die Sicht.
„Nur Leichen. Suchen wir uns welche, die noch leben.“
Er hoffte, dass sie das leise Weinen des Babys überhörte.
Der misstrauische Blick, mit dem sie ihn musterte, entging ihm.

Er sah Spike näher kommen. Sah Drusilla, die sich an ihn schmiegte. Sah das Blut um Spikes Mund und die Blutspritzer in dessen Gesicht.
Er wollte ihn küssen. Wollte das Blut schmecken – und Spikes weiche Lippen fühlen. Endlich wieder.
Spike, der ihn, frech wie immer, angrinste. Und dessen Augen ihm alle Zärtlichkeiten der Welt versprachen.
Als Spike ihm einen freundschaftlichen Boxhieb verpasste, musste er sich zusammen nehmen, ihn nicht in seine Arme zu ziehen.
Fieberhaft suchte er eine Möglichkeit, mit ihm alleine zu sein. Aber weder Darla noch Drusilla schienen geneigt, sie alleine zu lassen.
Bis Spike, bewusst oder zufällig, das entscheidende Stichwort gab. „Ich habe die Jägerin getötet“, prahlte er.
Angelus horchte auf. „Die Jägerin? Quatsch!“
Spike grinste breit. „Ich habe sie nicht nur getötet, ich habe auch ihr Blut getrunken.“
„Du warst schon immer ein Angeber, William“, sagte Angel abfällig. „Das Blut kann von jedem stammen.“
„Oh doch, er hat sie wirklich getötet“, zwitscherte Drusilla. „Ich habe es gesehen.“
Spike drehte sich halb, sodass nur Angel sah, wie er ihm zuzwinkerte. „Du glaubst mir nicht? Komm doch mit und überzeuge dich selber. Kommt alle mit!“
´Nur das nicht`, flehte Angel insgeheim, aber Darla und Drusilla schüttelten den Kopf. „Geht nur alleine. Mich interessieren sie nur, wenn sie leben“, sagte Darla gelangweilt.
„Ich habe sie schon gesehen. Und es gibt hier noch so viele, die leben. So viel warmes Blut, das darauf wartet, getrunken zu werden“, sagte auch Drusilla.
„Gut gehen wir alleine. Oder willst du auch lieber jagen?“
Angelus lächelte verächtlich. „Wenn du wirklich eine Jägerin getötet hast, will ich es mit eigenen Augen sehen. Gehen wir, William!“
Er registrierte Spikes wollüstiges Erschauern, als der loslief. „Wir treffen uns in unserem Quartier“, sagte er noch, bevor er Spike folgte.
Nach wenigen Schritten hatte er den jüngeren Vampir eingeholt. Er sah sich schnell um, aber die Frauen waren in der Menge verschwunden.
„Endlich!“
Er riss Spike an sich und leckte sanft über dessen blutige Lippen. Spike stöhnte leise und öffnete den Mund, um Angels Zunge Einlass zu gewähren.
„Ich habe mich so nach dir gesehnt. Wo warst du nur?“, flüsterte Spike und schob ein Bein zwischen Angels, damit er seine Erektion gegen dessen Bein drücken konnte.
Angel antwortete nicht, sondern küsste ihn wieder.
„William, du kannst immer noch nicht trinken, ohne dich mit Blut zu bespritzen“, murmelte er dann.
Spike lachte leise und schlang die Arme um ihn. „Du kannst es mir ja abwaschen.“

Wenig später räkelten sie sich im warmen Wasser.
Sie hatten ein verlassenes Haus gefunden, deren Bewohner dem Aufstand zum Opfer gefallen waren.
Offensichtlich war alles für das Bad des Hausherren vorbereitet worden, als sie umkamen.
Die Vampire konnten keine Anzeichen entdecken, das die Menschen sich auf der Flucht befunden hätten.
„Sie sind von dem Aufstand überrascht – und dann getötet worden“, sagte Angel leise.
Das Wasser siedete noch in Kesseln auf dem Feuer, neben dem hölzernen Bottich lagen Seife, Schwämme und weiche Handtücher bereit.
„Na also, alles da“, freute sich Spike und goss das kochende Wasser in den Bottich. Dann füllte er kaltes Wasser dazu.
Angel kam mit einigen Kerzen zurück, die er im Raum verteilte. Er sah sich zufrieden um, bevor er leise hinter Spike trat und die Hand auf dessen Unterleib legte.
Spike rieb sich genüsslich an der harten Erektion.
„Was willst du zuerst“, fragte er. „Vögeln oder baden?“
„Was hältst du von beidem zusammen?“, flüsterte ihm Angel ins Ohr, bevor er sich schnell auszog und in den Bottich kletterte. „Komm her, William.“
Spike griff nach einem Schwamm und Seife, bevor er Angel folgte. „Bisschen eng für zwei Leute!?“
Angel lächelte und zog Spike an sich. „Ach, wenn wir etwas zusammenrücken wird es schon gehen.“ Er zog Spike auf seinen Schoß und sorgte gleichzeitig dafür, das sein harter Schwanz in Spike hineinglitt. „Siehst du, es geht doch.“
Spike stöhnte und lehnte sich an ihn.
Angel tauchte den Schwamm ins Wasser und fing dann an, die Blutspuren von Spikes Gesicht zu waschen. Später schöpfte er mit den Händen Wasser über Spikes Haare.
Der bewegte sich derweil unruhig.
„Schhh, sitz still.“
Spike bewegte sich weiter.
„Ich habe das Blut der Jägerin getrunken. Es soll ein starkes Aphrodisiakum sein. Scheint zu stimmen. Ich habe Dru gefickt, aber das reicht nicht. Ich bin immer noch geil.“ Spike legte den Kopf weit zurück, um Angel ins Gesicht zu sehen.
Angelus lächelte und drückte den Schwamm über Spikes Kopf aus, sodass das Wasser über dessen Gesicht lief.
„Mein William, ungeduldig wie immer. Ich glaube, hier drinnen wird das nichts.“
Spike grinste. „Oh, ich wüsste schon eine Möglichkeit.“
Er befreite sich von Angelus und kniete sich hin, wobei er sich am Rand ihrer Wanne festhielt. „So, fick mich endlich.“
Angel lachte leise, während er sich auf dem engen Raum hinter Spike kniete. „Es gibt bequemere Orte“, bevor er sanft in Spike hineinglitt, um sich gleich darauf fasst vollständig wieder zurück zu ziehen.
Um beim nächsten Stoß wieder tief einzudringen.
Spike keuchte und stöhnte. Das Wasser schwappte über den Rand und verteilte sich auf dem Fußboden.
„Gefällt es dir?“, flüsterte Angel, bevor er den Mund gegen Spikes Schulter presste und seine Zähne leicht die Haut ritzten.
„Fass mich an“, murmelte Spike.
Angelus ließ eine Hand auf Spikes Hüfte liegen, um ihn im Gleichgewicht zu halten, mit der anderen fasste er um ihn herum.
Seine Hand legte sich erst sanft streichelnd um Spikes Schwanz, bis der stöhnte: „Fester!“
Angel grinste. „Wie fest?“
Spike schob seine Hand weg, um es ihm vorzumachen. Leider verlor er dabei das Gleichgewicht und knallte fasst auf den Rand. Nur Angels schneller Zugriff verhinderte, das er sich die Zähne ausschlug.
„Vorsicht! Sonst muss ich nachher erklären, wie du deine Zähne eingebüßt hast.“
Spike hielt kurz still und drehte den Kopf. „Würdest du Darla wirklich erzählen, was wir gemacht haben?“, fragte er neugierig.
Angel schüttelte den Kopf. „Gott bewahre. Ich würde sagen, du hast dich dämlich angestellt. Wie immer!“
„Warum kannst du ihr nicht sagen, dass du mich fickst?“, bohrte Spike weiter.
„Oh, ich kann es ihr schon sagen“, grinste Angel.
„Und, warum tust du es nicht?“
„Weil ich es nicht will! Und bevor du jetzt auf dumme Gedanken kommst: Du wirst es ihr auch nicht erzählen. Sonst...“
Spike nickte ergeben. „Ich weiß, Ende Spike! Nur noch Staub.“
Angel grinste. „Du hast es begriffen, William.“

Später lag er auf dem Bett und sah zu, wie Spike sich neue Kleidung zusammensuchte.
„William, du hast keinen Geschmack“, schimpfte er.
Spike schmiss das Hemd und die Hose, die er sich ausgesucht hatte, wütend zu Boden.
„Ach ja, du bist ja der Inbegriff guten Geschmacks!“, gab er lautstark zurück. „Vielleicht sollte ich so gehen“, er stellte sich provozierend nackt vors Bett.
Angel sah sich kurz um und warf dann, mangels anderer Möglichkeiten, ein Kissen nach Spike.
„Du kannst zu dieser Hose nicht dieses Hemd anziehen“, er wies auf die besagten Teile.
Spike hob beides wieder auf. „Wieso nicht? Es hängt doch hier im Schrank.“
Angel verdrehte die Augen. „Weil es nicht zusammen passt!“
„Sagt wer?“, knurrte Spike.
„Sage ich!“ Angelus war mit einem Satz bei ihm und entriss ihm die Kleidungsstücke. Oder zumindest Teile davon.
Spike sah enttäuscht auf die Fetzen in seinen Händen. „Du hast sie kaputt gemacht!“
Er zerrte eine andere Hose und ein weitere Hemd aus dem Schrank.
„Nein“, war der einzige Kommentar, bevor Angel auch diese Teile in Stücke riss.
Spike grinste. „Viel bleibt nicht mehr.“
Die beiden waren so in ihren Streit vertieft, das sie die Frauen erst wahrnahmen, als diese im Zimmer standen.
Drusilla drehte sich einmal im Kreis und klatschte begeistert in die Hände. „Was für ein schönes Haus, das ihr für uns gefunden habt“, rief sie aus.
Darla sah erst Spike, der immer noch nackt im Schrank wühlte und dann Angel, der auf dem Bett lag und sich verlegen in eine Decke wickelte, eindringlich an. „Was wird das hier?“
Spike versteckte sein spöttisches Grinsen hinter einem Hemd, das er gerade in der Hand hielt. Dann griff er wahllos nach der ersten Hose, die ihm in die Finger kam und zog beides an.
Angel verdrehte gequält die Augen, als er ihn ansah. „Grauenhaft!“
Spike grinste nur. „Ich werde mal Dru das Haus zeigen.“
Er ließ die beiden alleine zurück. Diese schloss nach einem Blick auf Angel die Tür und setzte sich aufs Bett.
„Wollten wir uns nicht woanders treffen?“, fragte sie süffisant.
Angel suchte verzweifelt nach einer guten Antwort. Dann entschied er sich für Arroganz.
„Was willst du? Wir hätten euch noch geholt.“
Darla lachte böse. „Klar, so wie in Rumänien? Wo du auch spurlos verschwunden bist. Ach entschuldige, ich vergaß, du hast ja deinen Lakaien geschickt, damit der mir sagt, das du weg bist.“
„William ist nicht mein Lakai“, fiel ihr Angel ins Wort.
„Nein? Was ist er dann? Dein Schoßhündchen? Oder dein Lustknabe?“
Der Schlag von Angel warf sie durch das halbe Zimmer.
„Darla, in dieser Familie bestimme immer noch ich. Und ich kann dich genauso vernichten, wie Drusilla oder William.“
Darla lachte wieder. „Du könntest es vielleicht, aber du tust es nicht! Dein Liebling William kann sich alles erlauben. Und jetzt finde ich euch hier in einem Bett vor. Wieder mal so eine Bestrafung, die man William nicht ansieht?“
Angelus zerrte sie an den Haaren hoch. Seine Augen leuchteten.
„Willst du damit was bestimmtes sagen?“, fragte er gefährlich ruhig.
Darla zuckte nur die Schultern. „Du kannst nicht mehr töten. Vielleicht kannst du auch andere Dinge nicht mehr?!“
Angel wickelte ihre Haare um die Hand – dann schlug er ihr mit der freien Hand ins Gesicht.
„Welchen Eindruck hast du jetzt, Liebste?“ Sein Mund war zu einem grausamen Lächeln verzogen.
Darla sah ihn nur gelangweilt an. „Früher hast du härter zugeschlagen.“
Angel lachte böse. „Ich kann dir auch den Hals brechen, wenn dich das eher überzeugt.“
Er riss sie an den Haaren an sich heran und küsste sie, während er seinen Dämon die Kontrolle übernehmen ließ.
„Ich bin immer noch Angelus. Und diese Seele“, er betonte das Wort höhnisch, „war nur eine vorübergehende Erscheinung. „Diese Zigeuner waren nicht in der Lage, es richtig zu machen. Und eine zweite Gelegenheit haben sie ja nicht, dank deines Eingreifens.“
Er küsste Darla hart und biss in ihre Lippen, bis er Blut schmeckte.
„So, Liebste, was machen wir jetzt? Aber eigentlich gibt es nicht so viele Möglichkeiten, außer auf den Anbruch der Nacht zu warten. Und da hätte ich eine gute Idee, wie wir die Zeit rumkriegen.“
Er warf sie auf das Bett und stürzte sich auf sie. Innerhalb kürzester Zeit hatte er ihre Kleider zerfetzt.
Wenig später hallten Darlas Lustschreie durch das Haus.

Spike hob den Kopf und lauschte. Es dauerte etwas, bis er die Schreie im Haus von denen außerhalb trennen konnte. Sein Gesicht verdüsterte sich.
Angelus vergnügte sich mit Darla.
Ihn hatte er wohl wieder völlig vergessen. Spike fragte sich einmal mehr, ob er nicht doch nur ein Ersatz war.
Und er verfluchte, wieder einmal, Angelus´ Hang zur Vorsicht. Warum konnten sie Darla, und natürlich Drusilla, nicht sagen, wie es wirklich war.
Nämlich das sie sehr gut ohne sie auskamen. Und dann abwarten, was passierte.
Was sollten die beiden schon dagegen machen?
Toben, schreien, kratzen, das alles konnte sich Spike vorstellen. Aber das die Frauen sie pfählen würden nun doch nicht.
Oder sie konnten einfach zusammen weggehen. Es war mehr als unwahrscheinlich, das Darla und Drusilla sie suchen und finden würden.
Gut, es war schon einmal so gewesen, das Angelus nur mit ihm zusammenbleiben wollte. Damals war er gegangen. Aber Spike fühlte sich nach wie vor im Recht.
Und wenn Angelus etwas weniger von sich eingenommen wäre, würde er das auch verstehen.
„Liebling, können wir nicht auch...?“ Drusilla wies mit einer Kopfbewegung gegen die Decke und holte ihn damit aus seinen Gedanken.
Spike schüttelte den Kopf. „Nicht jetzt, Dru. Sehen wir uns lieber mal den Keller an. Ich möchte wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, da jemand gefangen zu halten. Dann könnten wir uns nämlich einen Vorrat anlegen. Wenn dieser Aufstand so weiter geht, gibt es hier bald keine lebende Seele mehr.“
Drusilla sah ihn an und sah doch durch ihn hindurch. „Diese furchtbare Seele ist immer noch da“, murmelte sie. „Ich kann sie sehen. Alles sollte dunkel sein, aber sie leuchtet um ihn. Sie tötet ihn und macht Platz für einen anderen. Der nicht dazu gehört. Der ein Feind ist.“
Spike setzte sich wieder und zog Drusilla auf seinen Schoß. „Nicht schon wieder, Liebes. Was siehst du denn jetzt wieder?“
„Blut“, murmelte Drusilla, „Blut und Furcht. Und viel Leid. Viele, viele Jahre lang schreckliche Qualen.“
Spike unterbrach sie mit einem Kuss. „Schon gut. Das Blut und die Furcht bemerke sogar ich. Und was diesen Aufstand angeht: Ich glaube nicht, das er jahrelang dauert. Aber wir werden ja sehen.“
Drusilla sah ihn mit riesigen Augen an. „ Sie werden leiden. Erst der eine, dann beide. Qualen, verursacht von Menschen- und Dämonenhand.“
„Dru, Liebes, es reicht!“
Spike schob sie weg und stand wieder auf. „Gehen wir in den Keller.“

Spike fühlte sich im Keller wohl. Es war dunkel, kühl und still.
Weder der Lärm von den Straßen, noch die Geräusche, die Angelus und Darla machten, drangen zu ihm durch.
Als Drusilla sich langweilte und ihn überreden wollte, mit ihr wieder hinauf zu gehen, schickte er sie entnervt weg.
Jetzt saß er auf dem staubigen Lehmboden und genoss die Ruhe.
Bis jemand unsanft die Kellertür aufriss.
„William! Wo zum Teufel steckst du?“
„Angelus. Wer sonst?“, murmelte Spike lustlos.
Aber er antwortete nicht.
Er blieb einfach sitzen, bis sein Sire wütend vor ihm stand.
„Verdammt, ich rede mit dir!“
Spike machte sich nicht die Mühe, ihn anzusehen. „Ich aber nicht mit dir.“
Angel holte zu einem Schlag aus, überlegte es sich aber im letzten Moment anders.
Er hockte sich vor Spike und legte ihn die Hand unters Kinn. Zwang ihn, ihn anzusehen.
„William, was ist passiert?“
„Gar nichts.“
Angel seufzte. Er würde seine Hose schmutzig machen, wenn er sich ebenfalls hinsetzte. Und die raue Wand wäre sicher nicht gut für sein Seidenhemd.
Aber was tat er nicht alles für diesen sturen Kerl.
Er setzte sich neben Spike und legte ihm den Arm um die Schultern. Dann zog er ihn an sich, bis Spikes Kopf an seiner Schulter lag.
„Du bist wütend auf mich. Warum?“
„Wie kommst du denn auf so was?“, fragte Spike spöttisch.
Angel seufzte wieder und gab ihm einen leichten Kuss. „Ich merke das. Also, sagst du mir jetzt, was ist oder muss ich es aus dir rausprügeln?“
Spike lachte verächtlich. „Klar, das kannst du gut. Wenn du nicht die Antwort bekommst, die du dir vorstellst, kannst du den anderen immer noch verprügeln, bis er deiner Meinung ist.“
Angel spürte, wie die Wut in ihm hochkam. Nur mit äußerster Selbstbeherrschung konnte er ruhig bleiben.
„Ich habe euch gehört.“
Angel sah Spike erstaunt an. Er konnte mit diesem Satz nichts anfangen. Gerade, als er fragen wollte, dämmerte es ihm.
„Du meinst, du hast Darla gehört!?“ Er machte eine kurze Pause. „Und jetzt ist unser Kleiner eifersüchtig!“
Spike befreite sich blitzschnell. Seine Augen funkelten gefährlich. „Nenn mich nie wieder so. Schlimm genug, das du dir meinen Namen nicht merken kannst und mich immer noch William nennst. Aber im Alter lässt das Gedächtnis ja bekanntlich nach. Aber nenn mich nie wieder Kleiner. Verstanden?“
Angel grinste boshaft. So gefiel ihm Spike doch wesentlich besser, als wenn er rumsaß und vor sich hin grübelte.
„In Ordnung. Kleiner.“
Innerhalb von Sekunden waren sie in einen leidenschaftlichen Kampf verwickelt..
´Das Hemd und die Hose kann ich wohl endgültig vergessen`, dachte Angel, bevor er sich gegen Spike zur Wehr setzte.
Spike schlug mit aller Kraft zu. Er wollte dem Mann weh tun, der ihm immer wieder wehtat.
Angelus sollte die Schmerzen spüren, die er ihm zufügte.
Und doch ging ihrem Kampf schnell die Energie aus, bis sie sich zwar immer noch auf dem Boden rollten, aber jetzt in einen leidenschaftlichen Kuss versunken.
Angel, immer noch auf dem Boden liegend, hielt Spike fest an sich gedrückt. „Ich will dich“, flüsterte er. „Jetzt und hier.“
„Lass mich los“, flüsterte Spike zurück und nestelte bereits an seiner Hose. Er riss einige Knöpfe ab, weil er sie nicht schnell genug ausbekam, aber es war ihm egal.
Sein Denken wurde nur noch von der Gier nach dem anderen Mann bestimmt.
Die Lampe, die Angel mitgebracht hatte, war bei dem Kampf irgendwann umgekippt und ausgegangen.
In der fast völligen Dunkelheit konnten nur noch empfindliche Vampiraugen etwas erkennen. Aber das reichte, zusammen mit riechen und tasten, das sie schnell wieder zueinander fanden.
Spike konnte nicht anders, er musste lustvoll aufstöhnen, als er sich auf Angel bewegte.
Er streckte die Arme aus und riss Angels Hemd mit einem Ruck auseinander, um dann dessen Haut unter seinen Händen zu spüren.
Die Brustwarzen, die sich unter der Berührung verhärteten.
Angels Bauchmuskeln, die sich zusammenzogen, als Spikes Fingernägel darüber kratzten.
Und sein Mund, der sich so bereitwillig für Spike öffnete.
Wie immer war es viel zu schnell vorbei.
Irgendwann hatte Angel es geschafft, das Spike unter ihm lag.
Ihre Blicke bohrten sich ineinander. Spike fühlte, wie Angel sich in ihm ergoss. Gleichzeitig spritze sein eigenes Sperma auf seinen Bauch.
Angel rollte sich von ihm herunter und blieb keuchend liegen.
Spike schmiegte sich an ihn. Er hatte die Hand um Angels langsam erschlaffenden Penis gelegt und hielt ihn zusätzlich mit einem Bein fest.
Sein Kopf ruhte auf dem ausgestreckten Arm seines Sire. „Mein Engel“, murmelte er so leise, das er glaubte, der andere würde es nicht hören.
Aber Angel drückte ihn bestätigend.
Viel später richtete sich Spike auf und tastete nach der erloschenen Lampe.
Nachdem sie wieder Licht hatten, musterte er Angel. Und grinste dann: „So wies aussieht, würde ich sagen, du kannst deine Klamotten wegwerfen.“
„Das wollte ich gerade von dir sagen“, grinste Angel. Er stand auf und hielt Spike die Hand hin. „Gegen wir rauf?“
Darla sah sie nur angewidert an, als beide schmutzstarrend und zerkratzt, aber unerklärlicherweise glücklich wirkend, wieder auftauchten. „Ich nehme mal an, es geht euch jetzt besser?“, fragte sie gelangweilt.
Die beiden Männer grinsten sich an. „Kann man sagen.“
In Darlas Blick schlich sich wieder Misstrauen. „Ach übrigens, ich muss noch was besorgen. Ich bin bald zurück.“
Hastig verließ sie das Haus, lediglich Drusilla sah ihr erstaunt hinterher.

„Angelus, Liebster, ich habe was für dich.“ Darlas gurrende Stimme riss ihn aus dem Schlaf. Er tastete nach Spike, bis ihm einfiel, das sie in getrennten Zimmern schliefen.
Mit einem Lächeln erinnerte er sich an den zärtlichen Kuss, den ihm Spike gegeben hatte, bevor sie sich trennten.
„Angelus. Komm doch mal her.“ Darla rief wieder nach ihm.
Er strich sich die Haare aus dem Gesicht und sah seine Hände an. Sie waren immer noch dreckig vom Kellerstaub. Aber jetzt wollte er erst wissen, was Darla wollte, bevor er ein Bad nahm.
Als er ins Zimmer kam fiel sein Blick auf etwas, das auf dem Tisch stand und mit einem Tuch abgedeckt war.
Neugierig kam er näher und wollte das Tuch wegziehen. Darla schlug ihm spielerisch auf die Finger. „Sei nicht so neugierig, Liebster. Es ist ein Geschenk für dich.“
Sie lächelte strahlend, aber das Lächeln erreichte nicht ihre Augen, die kalt blieben.
Er wollte sie küssen, aber sie drehte den Kopf im letzten Moment weg.
„Du bist immer noch mein böser Angelus?“, fragte sie kokett.
Er nickte vorsichtig.
„Und diese lästige Seele bist du auch wieder los?“, fragte sie weiter.
Angel knurrte. „Was soll das? Ich habe dir doch gesagt, diese Zigeuner haben gepfuscht.“
Sie lachte gurrend. „Wenn das so ist. Hier, nur für dich!“
Sie zog das Tuch schwungvoll weg – und enthüllte einen Korb mit einem Baby darin.
Angel schloss einen Moment die Augen.
Er erinnerte sich an den Korb. Und an das Kind. Darla hatte ihm also nicht geglaubt, das alle tot waren.
Verzweifelt überlegte er, was er tun konnte.
Darla beobachtete ihn aufmerksam. „Na, wie gefällt es dir? Junges, frisches Blut. Nur für dich, mein Liebster. Willst du nicht probieren?“
„Nicht jetzt. Später. Heben wir es noch etwas auf.“ Er drehte dem Korb den Rücken zu und hoffte, das Darla ihm seine Interesselosigkeit abnahm.
Darla schüttelte in gespielter Verzweiflung den Kopf. „Behandelt man so das Geschenk einer Dame?“
Aus den weiten Ärmeln ihres Kleides zog sie plötzlich einen Dolch, den sie Angel an die Kehle drückte. „Trink jetzt!“, flüsterte sie böse.
Er lachte leise und hoffte, das sich die Situation entspannte. „Ich wusste ja nicht, das es dir so wichtig ist.“
Darla sah zu, wie er das Kind aus dem Korb nahm. Er sah sie noch einmal an, während sein Gesicht sich verwandelte. Langsam beugte er sich mit geöffnetem Mund über das Kind, das ihn verwundert anblickte.
Darla lächelte zufrieden.
Angel hob noch einmal den Kopf. „Es tut mir so leid, ich kann nicht.“
Mit einem Sprung durch das geschlossene Fenster brachte er das Kind vor Darla in Sicherheit.

Spike kam gut gelaunt angeschlendert. Er war ausgeruht und hatte auch noch neue Kleidung gefunden. Sicherlich würde Angelus die Zusammenstellung nicht gefallen, aber seinen Sire zu provozieren, war ungemein reizvoll.
Er blieb in der Tür stehen. Darla strahlte eine Wut aus, die fast körperlich zu spüren war, während sie den Teppich durchlief.
Drusilla stand am Fenster und sah in den Mond.
Bevor Spike etwas sagen konnte, schimpfte Darla bereits: „Er hat sie immer noch, diese verdammte Seele. Und ich bin beinahe darauf reingefallen.“
Seele? Spike verstand kein Wort.
Darla tobte weiter. „Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, vernicht ich ihn. Das wird er mir büßen!“
„Hey, Darla, worum geht es eigentlich? Wer hat eine Seele?“
„Angelus“, spuckte sie.
Spike konnte es nicht fassen. Angelus, sein Sire, sollte eine Seele haben?
Er lachte abwertend. „Woher soll Angelus eine Seele haben? So was wächst nicht nach.“
Darla funkelte ihn an. „In diesem Fall schon. Die verdammten Zigeuner haben ihn verflucht, ihm eine Seele gegeben. Er sollte leiden. Das ist mir eigentlich ziemlich egal, aber nicht nur er leidet. Und er stinkt nach Menschlichkeit. Ich dachte, es liegt an den ganzen Menschen um uns herum. Aber es kam von ihm.“
Spike ließ sich fassungslos in einen Sessel fallen. „Seit wann hat er diese... Seele?“
Darla funkelte ihn an. „Rumänien, der Zigeunerstamm, du erinnerst dich?“
Spike nickte benommen.
„Sie haben ihn verflucht. Ich wollte sie zwingen, den Fluch rückgängig zu machen. Ich habe dem Anführer versprochen, seine Familie dafür zu verschonen. Aber leider hat so ein Trottel namens Spike die Familie in diesem Moment gekillt.“
Spike hörte schon nicht mehr zu. Er erinnerte sich an die Berührungen und die Küsse seines Sire.
Ihm wurde übel. Er spuckte aus, um den Geschmack von Angelus loszuwerden und rieb sich hektisch über den Mund, um die Küsse abzuwischen.
Die Stellen seines Körpers, die Angelus berührt hatte, brannten wie offene Wunden.
Er sprang auf. „Ich brauche Blut, sofort!“
Die erstaunten Blicke Drusillas und die verächtlichen Darlas bemerkte er nicht, als er in die Nacht hinausstürmte.
Nur Blut würde den Ekel abwaschen können, den er empfand.

Angel sah ihm aus einem Versteck hinterher. ´Er weiß es`, ging es ihm durch dem Kopf, ´Darla hat es ihm gesagt.`
Traurig ging er weg. Er wusste, das er ihn nie wiedersehen würde, nie wiedersehen durfte.
Aber er würde ihn immer lieben.

Darla trat zu Drusilla ans Fenster. „Das war’s dann!“
Drusilla nickte dem Mond bestätigend zu, bevor sie sich zu Darla umdrehte.
Es hat gerade erst begonnen“, verkündete sie heiter.

Tbc...

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silverbird
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New PostErstellt: 13.03.04, 19:57  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi cimmeria!

Das habe ich jetzt nicht erwartet, dass Spike sich vor Angel ekelt.
Das verändert den Verlauf der Dinge erheblich und es wird noch spannender.
Und natürlich bin ich auf die nächste Begegnung der beiden mehr als neugierig.

Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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DarknessEmotions

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Beiträge: 1133



New PostErstellt: 16.03.04, 20:37  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

Das ist gar nicht gut, dass Spike langsam Hass gegenüber Angel entwickelt. Er ekelt sich also davor, dass Angel ihn berührt hat, weil er jetzt eine Seele hat und muss sich erstmal wieder reinwaschen, so kam es mir wenigstens vor. Erstmal einen Menschen töten, um sich selbst zu beweisen, dass er immer noch der alte ist und es nicht auf ihm abgefärbt ist. Ich ahne übeles, wenn die beiden sich das nächste mal gegenüber treten. Taucht jetzt Angel noch mal auf und versucht vielleicht mit Spike zu reden oder verschwindet er?? Und wenn wo und wie werden sie wieder aufeinander treffen?
Freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Viele Grüße Mel:))




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Cimmeria
blutjunger Vampir


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Ort: Berlin



New PostErstellt: 19.03.04, 21:16  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo, ich wünsche euch ein schönes WE.
Damit du was Neues zu lesen kriegst, silverbird


Teil 6

Sunnydale

„Willkommen in Sunnydale. Ha!“
Spike rammte das Schuld und sah befriedigt zu, wie es umkippte.
„So, Sunnydale haben wir gefunden. Bleibt nur noch Angelus. Und dann geht es dir bald besser.“
Drusilla schmiegte sich an ihn. „Hölle, Höllenschlund, böse Dinge“, murmelte sie zufrieden.
Spike tätschelte ihre Schulter. „Genau, Liebes. Böse Dinge. Und gerade jetzt kommen noch zwei weitere dazu.“
Er lächelte zufrieden. „Und dann werde ich die Jägerin töten! Drei Jägerinnen! Ich bin der Größte!“
Kurz darauf hielt er mitten auf der Hauptstraße an und sah sich um.
„Typisch, niemand da, wenn man mal was fragen will. Komm, Liebes, das Café da drüben hat auf. Wie wäre es mit einem kleinen Imbiss?“
Drusilla kicherte. „Oh ja, ein kleiner Im-biss würde mir gefallen.“
Spike ließ das Auto stehen, wo es stand und sie schlenderten auf das Café zu.
Er hielt die junge Kellnerin an und lächelte freundlich. „Hi, wir sind fremd hier. Haben Sie auch Blut?“
Sie sah ihn erstaunt an und schüttelte dann den Kopf. „Nein, Blut nicht. Aber fast alles andere. Wollen Sie nicht unsere neuen Kaffeespezialitäten probieren?“
Spike sah kurz Drusilla an und schüttelte dann den Kopf. „Jetzt nicht. Für den Anfang nehmen wir zweimal menschliches Blut.“
Sein Gesicht verwandelte sich – und er biss zu.
Drusilla tat das gleiche bei einem Gast, der direkt neben ihr stand.
Die restlichen Gäste rannten schreiend weg.
Spike leckte sich die blutigen Lippen und ließ den toten Körper los.
„Ah, das war gut! Aber wo sind sie denn alle?“
Er sah sich gespielt betroffen um und zuckte dann die Schultern. „Ein Espresso hinterher, Liebes?“
Drusilla ging nicht auf die Frage ein. „Ich bin immer noch durstig. Suchen wir noch welche?“
„Später. Jetzt sehen wir erst mal, wer hier das Sagen hat. Noch, meine ich!“

Spike hielt den anderen Vampir am Hemdkragen fest und schüttelte ihn leicht. „Das ist doch eigentlich eine ganz einfache Frage“, sinnierte er. „Wer hat hier das Sagen? Ich verstehe wirklich nicht, was daran so schwer zu beantworten ist.“ Er drehte sich zu Drusilla um. „Verstehst du das, Liebes?“
Er wandte sich wieder dem anderen Vampir zu. „Glaubst du, es bringt dein Gedächtnis in Schwung, wenn ich anfange, deinen Kopf abzutrennen? Ich muss ihn ja nicht gleich ganz abreißen!“
Der andere murmelte eine Beleidigung, die ihm einen Schlag ins Gesicht einbrachte. Da Spike ihn mit der anderen Hand weiter eisern festhielt, wurde nur sein Kopf herumgerissen.
„Nur eine kurze Wegbeschreibung, mein Freund, dann bist du uns los.“
Endlich bekam er die gewünschte Antwort.
Spike fragte noch ein paar mal nach und prägte sich alles gut ein. Dann tätschelte er seinem Gegenüber ironisch die Wange. „Na also, war doch gar nicht so schwer.“
Er fasste mit beiden Händen zu und riss dem anderen Vampir den Kopf ab. Danach klopfte er den Staub von seinen Händen und seinem Mantel.
Drusilla kniete sich hin und malte mit dem Finger Linien in den Staub, dabei sah sie Spike an. „Warum hast du das getan? Er war doch einer von uns? Und noch so jung.“
Spike zog sie hoch und an sich. „Die Besten sterben jung. Er hätte verraten, das wir da sind. Und es soll doch eine Überraschung werden. Für den Gesalbten und für Angelus.“
Darla drehte sich im Kreis und klatschte begeistert in die Hände. „Gehen wir jetzt zu ihm? Ob Daddy sich freut, uns wiederzusehen?“
Spike hielt sie wieder fest und schüttelte den Kopf. „Später, Liebste, später. Erst mal machen wir dem Gesalbten unsere Aufwartung. Und dann ist Angelus dran. Er wird dich wieder gesund machen.“ ´Und er wird dafür bezahlen, dass er mir das Herz gebrochen hat, wieder und wieder`, dachte er, aber davon erzählte er Drusilla nichts.

Spike hielt Drusillas Hand und küsste sie sanft, bevor er sie wegschickte.
„Du musst dich ausruhen, Liebling. Ich komme bald nach“, ´wenn ich mit diesen Idioten hier fertig bin`, fügte er im Stillen hinzu.
Den Gesalbten hatten sie gefunden, aber das erfüllte Spike mit wenig Freude. Die ewigen Gesänge und Lobpreisungen gingen ihm auf die Nerven. Und das sie immer noch keine Spur von Angelus, oder Angel, wie er sich jetzt nannte, gefunden hatten.
Dafür sollte sich Angel, dem Hörensagen nach, in ein Kuscheltier der Jägerin verwandelt haben. Es drehte Spike den Magen um, wenn er daran dachte.
Angelus, sein wunderbarer Engel, heruntergekommen zum Spielzeug einer Jägerin.
Er schüttelte den Gedanken ab. Sie waren in Sunnydale, damit Angel Drusilla heilen würde. Mit seinem Blut. Und danach würde er, Spike, ihn töten.
Angelus würde nie wieder eine Gelegenheit bekommen, ihn zu demütigen. Und über die Liebe, die er für ihn empfunden hatte, war er lange hinweg.

„Komm näher!“
Spike starrte den Gesalbten nur an, bis ihm klar wurde, das diese Aufforderung ihm gegolten hatte.
Gehorsam näherte er sich dem Podest und kniete sich hin, wobei er scheinbar demutsvoll den Kopf senkte.
„Du willst uns helfen, die Jägerin zu vernichten?“, fragte der Gesalbte.
Spike nickte. Und versuchte, um nicht vor Ungeduld durchzudrehen, sich an den Namen des Gesalbten zu erinnern. Das lenkte ihn wenigstens vorrübergehend ab.
„Nicht helfen,“ widersprach er dann, „Ich werde sie alleine töten, weil ich es schon zweimal getan habe. Das ist meine dritte Jägerin.“
Collin, der Name war Collin, fiel es ihm plötzlich übergangslos wieder ein.
Den Rest des Gesprächs bekam er nur am Rande mit, da sich seine Gedanken bereits darum drehten, wie er die Jägerin töten, Angelus finden und Drusilla heilen konnte. Und das in ziemlich genau dieser Reihenfolge.
„Die Jägerin. Wie willst du sie töten?“
Spike stöhnte lautlos. Diese Unterhaltung ging ihm genauso auf die Nerven wie die verdammte Singerei. Er sehnte sich geradezu nach einem schönen Massaker zur Abwechslung.
Konnte dieser Gesalbte nicht spielen, wie andere Kinder auch?
Er schüttelte den Kopf. Kinder sollten nicht soviel Macht haben.
„Langweilen wir dich?“, fragte Collin plötzlich.
Spike erstarrte und sah ihn an. „Aber natürlich... nicht. Wo waren wir stehen geblieben?“
Die Vertrauten des Gesalbten, die rechts und links neben ihm standen, funkelten Spike böse an, was er mit einem Grinsen quittierte.
„Wie du die Jägerin töten willst“, wiederholte Collin geduldig.
„Mal sehen, was sich so ergibt“, antwortete Spike lässig.
Sein Blick glitt an den Ketten entlang, die einen Käfig hielten.
Spielerisch zog er etwas an den Ketten, die sofort nachgaben und den Käfig in Bewegung setzten.
„Das ist keine Antwort“, fauchte der eine Getreue.
Spikes Hand, die urplötzlich an seiner Kehle lag, verhinderte weitere Äußerungen.
„Ich töte die Jägerin! Das ist alles, was ihr wissen müsst.“
Er ließ den anderen Vampir wieder los und glättete ironisch dessen Hemd.
„Wir werden über deinen Vorschlag nachdenken.“ Mit einer hoheitsvollen Geste wurde er von Collin entlassen.
Spike wollte schon aufbrausen, das es sich nicht um einen Vorschlag handelte, denn er würde die Jägerin töten, so oder so, aber er beherrschte sich.
Sie waren aus einem bestimmten Grund in Sunnydale und er legte keinen Wert darauf, das ihre Anwesenheit früher als geplant bekannt wurde.
„Ich glaube, ich werde mir mal etwas die Stadt ansehen. Hat Sunnydale eigentlich noch was anderes zu bieten als die Jägerin?“
Er grinste verächtlich, bevor er schwungvoll sich umdrehte. Das Getuschel in seinem Rücken ignorierte er.

In wenigen Tagen war die Nacht des heiligen Vigeous. Die Nacht, in der Vampire die größte Macht hatten. Und seitdem er wusste, dass Spike in der Stadt war, befürchtete Angel Ärger. Viel Ärger.
Er warf sich wieder aufs Bett und starrte an die Decke.
Spike.
Derjenige, den er gleichzeitig am meisten geliebt und gehasst hatte.
Er hatte versucht, die Erinnerung auszulöschen, zu vergessen. Nur zu bereitwillig war er darauf eingegangen, der Jägerin zu helfen, als Buße für seine Sünden.
Und als er merkte, dass sie sich in ihn verliebte, hatte er sie in dem Glauben gelassen, er würde sie auch lieben.
Seine Befriedigung konnte er sich anders holen.
Und in seinen Träumen tauchte sie nie auf.
Dafür jemand anders. Er erinnerte sich an Spike, wie sie sich geliebt hatten und an Spikes Lächeln, wenn er danach in seinen Armen eingeschlafen war.
Träume, die ihn oft genug weckten, wenn das Laken unter ihm nass und kalt wurde.
Und doch wusste er, Sunnydale war nicht groß genug für sie beide.
Seine Aufgabe bestand darin, die Jägerin, ihre Freunde und die Stadt zu schützen. Und das bedeutete, Spike musste verschwinden. Auch wenn er ihn dafür endgültig vernichten musste.

Endlich war die Sonne untergegangen. Und Angel machte sich auf die Suche nach seinem Geschöpf. Wobei er versuchte, Buffy und ihren Freunden möglichst aus dem Weg zu gehen.
Er hatte keine Lust, lange Erklärungen abzugeben, woher er Spike kannte.
Und zumindest dieser Wächter, Giles, würde ihm darüber ein Loch in den Bauch fragen.
Einige Zeit später musste er sich eingestehen, dass er Spike wahrscheinlich nur an solchen Orten finden würde, an denen er auch Buffy über den Weg laufen würde.
Schließlich machten sie beide in gewisser Weise Jagd auf Spike. Wenngleich aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Angel sah sich um. Unbewusst war er zum Friedhof gegangen.
Frustriert setzte er sich auf eine Bank und überlegte, ob er nicht seine Streifzüge für diese Nacht aussetzten sollte.
Spike würde sich schon noch zeigen, sich zu verstecken entsprach einfach nicht seinem Charakter. Er konnte also nichts anderes tun, als abzuwarten.

„Du wirst die Jägerin töten. Und dann werden wir diese Stadt beherrschen!“ Drusilla kicherte und schmiegte sich an Spike.
Der streichelte sie mechanisch. „Erst mal werden wir uns um den Gesalbten kümmern. Und dann, Liebste, werden wir herrschen, stimmt. Ich habe dir damals nicht Paris zu Füßen gelegt, aber dafür bekommst du jetzt Sunnyhell.“
„Wir werden Angst und Schrecken verbreiten“, schwärmte Drusilla, „du, ich und Angelus, wie früher.“
Bei der Nennung von Angelus´ Namen zuckte Spike leicht zusammen. Er wollte nicht an Angelus erinnert werden. Und schon gar nicht an alte Zeiten. Weder an die, die Drusilla meinte, noch an die, die ihm dabei einfielen.
„Angelus. Sein Blut wird dich heilen. Und dann...“ Er sprach nicht weiter, sondern zog Drusilla enger an sich und küsste sie sanft, bevor er vom Bett aufstand.
„Es ist Zeit, Liebes. Wenn ich zurückkomme kannst du mir zu meiner dritten Jägerin gratulieren!“
„Ich will dabei sein, wenn du sie tötest. Ich will ihr Blut kosten.“
Spike schüttelte den Kopf. „Du bist hier sicherer.“ Er hoffte auf ein Zusammentreffen mit Angelus, dabei konnte er sie nicht gebrauchen. „Wenn die Jägerin erst mal tot ist, werden wir Angelus suchen. Und er wird dich heilen. Dann können wir wieder zusammen auf die Jagd gehen.“
Drusilla lächelte. „Bringst du mir was mit?“, fragte sie. „Was Junges, Süßes?“
Spike beugte sich über sie, um sie zu leicht küssen. „Klar, wir werden zusammen trinken. Ruh dich aus, damit du nachher kräftiger bist.“
Drusilla sah ihm hinterher und summte leise vor sich hin. „Jung und süß, jung und süß,...“

„Ganz ruhig. Was ist passiert?“ Angel hielt Xander fest, der wieder losrennen wollte.
„Spike... Elternabend in der Schule... Du musst uns helfen“, keuchte Xander.
Angel spürte die Gänsehaut, die über seinen Rücken lief.
Was er befürchtet hatte, war eingetreten. Und dazu noch früher, als befürchtet.
Die Nacht des heiligen Vigeous war noch nicht, aber Spike war nie sehr geduldig gewesen.
„Okay, gehen wir!“
Er lief los, ohne sich weiter um Xander zu kümmern, der neben ihm hertrottete.
„Und, wie gehen wir vor? Was hast du für einen Plan?“ Xander sah ihn von der Seite her erwartungsvoll an.
Angel zuckte die Schultern. „Lass dich überraschen.“ Er packte Xander mit festem Griff im Genick und zerrte ihn mit.
„Toller Plan. Lass mich los!“, schimpfte Xander und zappelte herum, aber ohne Erfolg. Angel behielt seinen harten Griff bei und Xander bleib nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
Wenig später hatten sie Spike gefunden.
Angel vergaß Xander, er vergaß alles andere, nur Spike zählte.
Spike hatte sie noch nicht bemerkt, er gab einigen anderen Vampiren Anweisungen, und Angel hatte einige wenige Sekunden Zeit, ihn zu betrachten.
Er hatte sich verändert, aber das waren Äußerlichkeiten. Seine Haltung war arrogant wie eh und je.
Und wenngleich Angel immer noch fand, das Spike keinen Geschmack hatte, was die Auswahl seiner Kleidung betraf, musste er doch zugeben, das es gut zu ihm passte.
Der schwarze Ledermantel stand in auffälligem Kontrast zu seinen platinblonden Haaren.
In diesem Moment drehte Spike sich um – und grinste breit.
„Angelus!“
Er stürzte auf Angel zu, der ihn ohne Nachdenken in eine enge Umarmung zog, die Spike ebenso innig erwiderte.
Angel konnte sich gerade noch zurückhalten, seine Lippen zu einem langen Kuss auf Spikes verführerischen Mund zu pressen.
Wären sie alleine gewesen, hätte er es ohne Zögern getan.
Stattdessen machte er sich von Spike los und zerrte Xander näher.
Spike musterte Xander kurz, bevor er wieder Angel ansah.
„Was gibt es Neues?“
Angel zuckte lässig die Schultern, während er den Griff um Xanders Genick verstärkte.
So beherrscht kannte er Spike nicht. Wenigstens ein kurzes Aufblitzen von Freude oder auch von Eifersucht in Spikes Augen hatte er erwartet.
„Viel“, antwortete er daher nur.
Spike nickte, als ob er diese Antwort erwartet hätte.
Zu Angels Bedauern behielt er die ganze Zeit sein dämonisches Aussehen bei. Angel hatte so sehr gehofft, wieder einmal in diese wundervollen blauen Augen zu sehen, in denen er immer Spikes Gefühle und Gedanken lesen konnte.
Aber Spike zeigte sich weiterhin als Vampir, seine gelben Augen zeigten keine Regung.
„Es gibt hier eine Jägerin. Kennst du sie?“
Angel wollte gerade verneinen, als Xander dazwischen redete. „Buffy wird dich vernichten. Sie wird euch beide vernichten. Angel, du verdammter Lügner, ich wusste immer, dass du lügst. Ich...“
Angel schüttelte ihn, damit Xander endlich ruhig war.
„Du kennst die Jägerin also?“, fragte Spike gelassen.
Angel versuchte, möglichst böse zu lächeln. „Ich habe ihr vorgespielt, das ich gut bin. Und dass ich sie liebe. Diese Jägerin ist so was von naiv!“
Spike ging nicht weiter darauf ein. „Hast du immer noch diese Seele?“
Angel verstärkte unwillkürlich seinen Griff, Xander stöhnte schmerzerfüllt.
„Wo denkst du hin? Diese Seele war nur eine vorübergehende Erscheinung. Ich bin immer noch Angelus.“
Er zerrte am Halsausschnitt von Xanders T-Shirt. „Trinken wir auf alte Zeiten?“
Spike nickte. „Gleich.“
Er drehte sich kurz zu seinen Begleitern um, die sich im Hintergrund hielten. Die Traurigkeit auf seinem Gesicht sah Angel nicht. Spike schluckte hart, bevor er sich wieder Angel zuwandte und ihm in die Augen sah.
´Das ist nicht mehr Angelus`, dachte er verzweifelt. ´Er sieht aus wie Angelus, aber er ist ein Feind. Sein Blut kann Dru heilen, aber danach werde ich ihn vernichten.`
Er lächelte Angel an. „Trinken wir.“
Dann beugten sich beide über Xanders Nacken.
Noch einmal hoffte Spike, dass er sich geirrt hätte und das wirklich Angelus vor ihm stand. Aber der Biss blieb aus – und Spike wusste, das sein Sire immer noch diese verdammte Seele hatte.
Das vor ihm war Angel. Angelus gab es nicht mehr!
„Er hat recht, du bist ein Lügner!“, schleuderte er Angel hasserfüllt ins Gesicht. „Verdammt, Angelus, du warst mein Vorbild, alles was ich bin verdanke ich dir!“
„Nicht alles“, murmelte Angel, während er Xander losließ, der vorsichtig zum Eingang zurückwich, „Drusilla hat dich zum Vampir gemacht.“
Spike schüttelte nur abwehrend den Kopf. „Du warst mein Sire!“
„Ich bin es immer noch!“
Spikes Kopfschütteln verstärkte sich noch. „Angelus war mein Sire, nicht du!“
„Tötet beide!“, fauchte er dann und ging auf Angel los.
Aber er verfolgte die Fliehenden nicht, sondern wechselte nur in sein menschliches Aussehen und sah Angel traurig hinterher. Jetzt hatte er ihn wohl für immer verloren.

Tbc...

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SPIKEmarsters

Administrator

Beiträge: 272
Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 19.03.04, 22:41  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Heychen!!!!

Jetzt sind sie endlich in Sunnydale, in Sunnydale, juhe, juhe!!!
Aber Spike darf Angel nicht für immer verloren haben, das wöre ja echt schade!!!
Vielleicht kommt ja Angelus so zurpck wie in der Serie???
Dann darf aber mein Lieblingsspruch bitte nicht fehlen der von Angelus kam in der 2 Staffel: "Vielleicht nehme ich dich das nächste Mal einfach mit, Spike. Möglicherweise könntest du ganz nützlich sein, wenn ich mal 'n guten Parkplatz brauche." und "Hör gut zu, du Rollmops, klar. Ich hab alles unter Kontrolle" die finde ich echt witzig, auch wenn sie für Spike er verletzlich wirken, war aber trotzdem ein sehr schöner Spruch!
Auch das Gedicht über die Leidenschaft war herlich in der 2 Staffel von Angel:
"Leidenschaft,
sie lauert in uns allen.
Sie schläft und wartet
und plötzlich bricht sie unerwartet und ungewollt hervor.
Sie öffnet ihr Maul und heult.
Sie spricht zu uns und leidet und.
Die Leidenschaft beherscht uns alle
und wir gehorchen ihr was bleibt uns anders übrig?!
Die Leidenschaft bescherrt uns sie die starkesten Entfindungen.
Die Wonnen der Liebe,
das Feuer des Hasses
und den tiefen Schmerz der Trauer.
Manchmal ist der Schmerz größer als wir es ertragen.
Könnten wir ohne Leidenschaft leben, fänden wir vielleicht etwas frieden.
Doch in unseren Inneren wären wir lehr.
Lehre Räume, dunkeln und verfallen.
Ohne Leidenschaft wären wir so gut wie tot."

Also das ist doch wirklich der hammer von Angel oder??? Es trifft irgendwie den Sinn deiner Geschichte. Es geht bei dir irgendwie sehr um Leidenschaft und ich hoffe sie verlieren nie ihre Leidenschaft zu einander. :rolleyes:

Lg Nicki

Es ist ein Gesetz im Leben: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, so öffnet sich dafür eine andere. Die Tragik jedoch ist, dass man meist nach der geschlossenen Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.

André Gide
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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 20.03.04, 07:42  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi cimmeria!

Schön das du meine Lesesucht befriedigst. *g*
Du kombinierst das Original mit deiner Story großartig.
Und ich bin ganz hingerissen von dem Ende dieses Teils.(grummel)
Ich werde mir bei meinen Stories ein Beispiel an dir nehmen, und solltest du sie jemals lesen, lasse ich dich genauso in der Luft hängen, dass du, so wie ich jetzt, auch gespannt und frustriert warten musst wie es weitergeht. HA!
Ich hoffe meine Bitte an dich ist hiermit angekommen, das du ganz schnell weiterschreibst?
Lg..silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Velence
loving Lindsey


Beiträge: 252


New PostErstellt: 20.03.04, 21:24  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

hey,
ich muss silverbird recht geben. Die Kombination aus Original und deiner Geschichte ist wirklich exzellent. Bloß ein anderer Blickwinkel. Ich bin gespannt, wann du entgleist. Oh, ich liebe Spikes Art. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die Fortsetzung!
Liebe Grüße, Janine

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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 27.03.04, 19:32  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo,
ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag.
Und Danke für das liebe FB.


Aus seinem Versteck heraus beobachtet Spike Angel und Drusilla.
Sie schmiegte sich in seine Arme – und Spike spürte die Eifersucht, die wie Feuer in ihm brannte.
´Es ist Angel, nicht Angelus. Er hat eine Seele`, dachte er immer wieder, aber sosehr er es auch versuchte, er konnte ihn nicht hassen.
Er steckte die Hände in die Manteltaschen und ballte sie zu Fäusten. Die Fingernägel bohrten sich tief in seine Handballen, aber er ignorierte den Schmerz.
´Mich soll er umarmen`, dachte er.
Seine Erektion in der engen Jeans war schmerzhaft, aber er hatte keine Möglichkeit, sich Erleichterung zu verschaffen. Verzweifelt drückte er sich gegen den Baum, der im als Sichtschutz diente.
Und wünschte, es wäre Angelus, gegen den er seinen gepeinigten Körper presste.
´Sein Blut ist wichtig, nur sein Blut.` Diesen einen Satz wiederholte er in Gedanken immer wieder. Aber es half nicht gegen die Bilder in seinem Kopf. Bis er es endlich schaffte, sich umzudrehen und zu gehen.

Angel sah sich suchend um. Er hatte den Eindruck, das Spike in der Nähe war, aber er konnte ihn nirgends entdecken.
Er wandte sich wieder Drusilla zu. „Wo steckt eigentlich William? Spike, meine ich“, korrigierte er sich schnell.
„Spike sucht die Jägerin. Und er wird sie töten“, erklärte Drusilla stolz.
Angel schüttelte den Kopf. „Er hat keine Chance, sie wird ihn vernichten! Und danach dich. Verschwindet, solange es noch geht.“
„Spike ist stark. Er hat schon zwei Jägerinnen getötet“, widersprach Drusilla.
Angel knirschte mit den Zähnen. „Er ist immer noch so überheblich und arrogant wie früher, was?“ Unwillig befreite er sich von Drusilla. „Soll er doch in sein Unglück rennen. Richte ihm aus, wenn ich hin das nächste mal sehe, ist das sein Ende. Diese Stadt gehört mir!“

Spike legte die Arme um Drusilla. „Du warst draußen?“ fragte er.
Drusilla nickte leicht.
„Ich will nicht, das du rausgehst“, murmelte Spike in ihr Haar, „du bist zu schwach. Es ist gefährlich. Die Jägerin...“
„Du hast sie nicht getötet!“ Drusilla drehte sich um und sah ihn anklagend an.
„Das kann ich nachholen. Es eilt nicht.“
„Angelus wird dir helfen“, erklärte Drusilla zuversichtlich.
´Angelus ist tot`, wollte Spike aufbrausen, besann sich dann aber anders.
„Ich will nicht, das du dich mit ihm triffst. Er ist das zahme Spielzeug der Jägerin.“ Spike sah Drusilla eindringlich an.
„Er ist... anders als früher. Diese böse Seele, er hat sie noch immer“, murmelte Drusilla unbestimmt.
„Genau. Das ist nicht mehr Angelus. Er nennt sich jetzt Angel. Und er hasst uns“, stimmte Spike zu. Und hoffte immer noch auf ein Wunder, das ihm Angelus zurück brachte.

Aus sicherer Entfernung betrachtete er die alte Villa, die sich sein Sire angeblich als Unterschlupf ausgesucht hatte.
Und kämpfte gegen den Wunsch an, hineinzugehen. Bis er den Drang schließlich nachgab.
Spike sah sich um, aber er war alleine.
Besonders das Bett übte eine magische Anziehungskraft auf Spike aus. Er konnte nicht anders, als sich darauf auszustrecken und sein Gesicht in den Kissen zu vergraben.
Lange blieb er liegen und erinnerte sich an vergangene Zeiten.
Nächte, in denen sie gemeinsam gejagt und Tage, an denen sie sich bis zur Erschöpfung geliebt hatten.
Angelus´ Hände, die ihn gequält und ihm Schmerzen zugefügt hatten, die aber ebenso seine Wunden verbunden und ihn sanft gestreichelt hatten.
Spike seufzte tief. Und wünschte sich diese Zeiten zurück.
Dann schloss er die Augen, um sich seinen Erinnerungen hinzugeben.
Bis er darüber einschlief.

Angel blieb im Eingang stehen. Er hatte Besuch, irgendwer war da. Er roch Leder und Zigaretten.
´Buffy kann es also nicht sein`, dachte er erleichtert.
Er erinnerte sich an das Mal, als er sie bei der Rückkehr von einem Streifzug in seinem Bett vorgefunden hatte. Schlafend.
Damals hatte er kurz überlegt, ihr Angebot anzunehmen und mit ihr zu schlafen. Aber dann hatte er es doch vorgezogen, sie zu wecken und nach Hause zu schicken, wobei er ihre eindeutigen Signale bewusst ignorierte.
Er hatte kein Interesse an ihr.
Fast hoffte er, Spike wäre sein geheimnisvoller Besucher gewesen, aber er wusste, das war Wunschdenken.
Aber als er zu seinem Bett kam, dachte er, dass Wünsche manchmal doch war werden.
Vorsichtig zog er sich einen Stuhl heran und sah Spike beim schlafen zu.
Er wollte ihn so gerne berühren, aber trotzdem zögerte er.
Er wollte ihn küssen, streicheln und endlich wieder lieben.
„William“, hauchte er.

Spike zeigte mit keiner Bewegung, dass er wach war.
Er lauschte nur. Und fragte sich, ob er das leise „William“ nur geträumt hatte.
Aber eigentlich wusste er es schon da besser. Sein Geruchssinn verriet ihm, das Angelus zurück war.
Gespannt wartete er ab. Bis er die Hand spürte, die leicht über sein Gesicht strich, der Finger, der seine Lippen nachzeichnete.
Dann schlug er die Augen auf.
„Spike. Ich heiße Spike, Angelus“, lächelte er.
Angel erwiderte das Lächeln. „Und ich bin Angel, nicht mehr Angelus. Rutsch zur Seite!“
Spike machte ihm bereitwillig Platz und schmiegte sich dann an Angel.
„Weißt du, wie sehr du mir gefehlt hast?“, murmelte Angel und zog und fummelte an Spikes T-Shirt, bis er die Hand darunter schieben konnte.
„Es ist lange her“, entgegnete Spike ebenso leise.
Und dann konnte es für beide nicht schnell genug gehen.
Angel rollte sich aus dem Bett und zog Spike mit.
„Ich will dich spüren. Jetzt gleich.“ Er zerrte ungeduldig an Spikes Sachen.
Und doch ging es alles viel zu langsam, da Spike mit der gleichen Ungeduld versuchte, Angel auszuziehen.
Bis sie endlich wieder zusammen im Bett lagen und Angel sich auf den Bauch drehte. „Fick mich!“
Spike, der mit einem kräftigen Stoß in ihn eindrang und dann verharrte, um den vertrauten Körper unter sich erneut zu erforschen und mit Küssen und anderen Zärtlichkeiten zu bedecken.
Bis Angel anfing, sich am Laken zu reiben, um sich zu befriedigen.
Zusammen mit Spikes Stößen, die ihm immer wieder fest aufs Bett drückten, dauerte es nicht lange, bis sein Sperma wieder einmal das Laken durchtränkte.
Aber diesmal mit dem Unterschied, das er gleichzeitig spürte, wie Spike tief in ihm kam.
Erst danach fiel ihm auf, das keiner von ihnen irgendeinen Laut von sich gegeben hatte, wenn man von dem Geräusch von Haut auf Haut einmal absah.
Nachdem Spike sich von ihm heruntergerollt hatte, wandte Angel sich ihm zu.
„Warum bist du hier?“
Spike sah ihn ausdruckslos an. „Ich hätte dich töten können, jetzt eben. Ein kräftiger Ruck, dein Kopf wäre ab und du nur noch Staub.“
Angel zuckte nur die Schultern. „Du hast mich nicht getötet. Also, was willst du? Bist du nur auf einen schnellen Fick vorbei gekommen?“
Spike rutschte zum Kopfende des Betts und setzte sich auf.
„Ich wollte sehen, ob es Angelus doch noch gibt. Aber er ist weg. Es gibt nur noch den zahmen Kuschelvampir Angel.“
Auch Angel setzte sich auf. „Woher willst du das wissen?“
Spike grinste böse. „Angelus hätte sich nicht von mir ficken lassen!“
Angel griff an ihm vorbei und zog die Schublade des Nachttischs auf. Gleich darauf hielt er einen Pflock in der Hand. „Vampire und andere Dämonen kann ich ohne Gewissensbisse töten.“
Spike nickte nur. „Ich habe schon gehört, das du Jagd auf Vampire machst.“ Sein Gesicht veränderte sich und er sah Angel aus gelben Augen an. „Versuch es doch, wir werden dann ja sehen, wer gewinnt.“
Angel legte den Pflock neben sich aufs Bett. „Ich habe gehört, dass du auch nicht soviel Respekt vor unseresgleichen hast. Man erzählt, du hast den Gesalbten in einen Käfig gesteckt und der Sonne ausgesetzt.“
Spike grinste breit und wirklich amüsiert. „Weißt du, wie nervig es ist, jede freie Minute mit Gesängen und Meditation zu verbringen? Ohne ein kleines Massaker zur Abwechslung? Er hat es verdient!“
Angel sagte dazu nichts, er sah Spike nur eindringlich an. „Was willst du wirklich in Sunnydale?“
Spike erwiderte den Blick. „Dich!“
Angel lachte, aber es klang nicht fröhlich. „Und was noch?“
„Die Jägerin!“
Angel wartete, aber Spike gab keine weitere Erklärung.
Schweigend stand er auf und fing an, sich anzuziehen, wobei er Angels Blick auswich.
„Beim nächsten mal töte ich dich!“
Er ging, ohne eine Antwort abzuwarten.
Angel sah ihm hinterher und umklammerte immer noch unbewusst den Pflock. Dann fing er langsam an, sich auch wieder anzuziehen.
Er musste Buffy warnen.
Das war der Grund für seine Anwesenheit in Sunnydale. Die Jägerin zu beschützen.
Auch um den Preis seiner eigenen Existenz. Und um den Preis seiner Liebe.

„Du solltest Sunnydale verlassen! Ihr alle solltet weggehen. Spike ist der gefährlichste Gegner, den du je hattest.“ Er redete beschwörend auf Buffy ein. „Ich versuche ihn aufzuhalten!“
„Ich bin die Jägerin“, entgegnete sie nur.
Er seufzte. Das war anscheinend ihre Standartantwort.
„Spike ist... Er hat bereits zwei Jägerinnen getötet. Und er ist besessen davon, das du die Nummer drei bist!“
Buffy schüttelte den Kopf. „Ich muss bleiben. Und kämpfen. Und gewinnen!“
Angel gab auf. Blieb nur noch die Möglichkeit, das es ihm gelang, Spike dazu zu bewegen, dass er Sunnydale verließ.
„Wir sehen uns später.“ Er drehte sich um und machte sich daran, Spike zu suchen.
Der Schlag kam selbst für ihn so überraschend, das er nicht mehr ausweichen konnte. Dann versank alles um ihn herum in Dunkelheit.
Als er aus seiner Ohnmacht erwachte, stand genau derjenige vor ihm, den er gesucht hatte.
„Hallo Angel, schön dich zu sehen.“ Spike grinste boshaft, bevor er einige andere Vampire heranwinkte. „Bringt ihn weg!“

„Drusilla, Liebes, schau mal, wen ich hier habe.“ Spike zerrte ihn an das Bett und präsentierte Drusilla stolz seine Beute. „Heute Nacht ist Vollmond, und dann...“
„Was dann?“, wollte Angel fragen, aber der Knebel, den ihm Spike in den Mund gestopft hatte, hinderte ihn am Reden.
Drusilla richtete sich im Bett auf und lächelte. „Kann ich ihn haben?“, fragte sie kokett.
Spike schüttelte den Kopf. „Nein!“
„Bitte! Lass mich mit ihm spielen“, bettelte Drusilla und sah Angel weiterhin gebannt an.
“Nein!“ Wiederholte Spike. ´Er hat mit mir gespielt. Jetzt bin ich dran. Und er ist mein Spielzeug`, dachte er.
Drusilla richtete ihren eindringlichen Blick auf ihn und Spike zog Angel schnell mit sich fort. Er wollte weg, bevor sie etwas sah, was sie nicht sehen sollte. Ihre Hellsichtigkeit verblüffte – und erschreckte – ihn noch immer.

Nachdem er die Tür sorgfältig verschlossen und den Schlüssel eingesteckt hatte, löste er Angels Knebel. Dann sah er zu, wie Angel den Stoffstreifen ausspukte und ihn dann zornig anschaute.
„Was soll das, Spike?“
Mit einem gewissen Bedauern registrierte er, das Angel ihn zum ersten Mal freiwillig Spike nannte.
„Ich brauche dich. Dein Blut, genauer gesagt“, fügte er schnell hinzu.
Angel lachte böse. „Das du mich nicht zu einem romantischen Abend entführt hast war mir schon klar.“
„Würdest du denn so eine „Entführung“ romantisch finden?“, fragte Spike neugierig.
Im nächsten Moment wünschte er sich, die Worte zurücknehmen zu können. „Egal! Dein Blut ist alles, was ich will. Damit Dru gesund wird. Danach töte ich dich. Und dann die Jägerin. Oder umgekehrt. Wenn ich erst sie töte, kann ich dir davon berichten.“ Er wartete gespannt auf eine Reaktion Angels.
Aber der setzte sich nur hin und sah gelangweilt zu Spike auf. „Du warst schon immer ein Angeber, Spike. Große Pläne, aber mehr auch nicht. Die beiden Jägerinnen, die du getötet hast: wer weiß, wie die gestorben sind. War ja keiner dabei, wir wissen nur, was du uns später erzählt hast...“ Er lächelte abfällig.
„Du hast die Leiche meiner ersten Jägerin selbst gesehen“, brauste Spike auf und stellte sich wütend vor Angel, die Hände in die Hüften gestemmt.
´Er sieht immer noch so unglaublich gut aus`, dachte Angel und Stolz wallte im ihn auf. ´Er ist mein Child, von allen war und ist er der Beste. Ich liebe ihn noch immer!` Aber er wusste, das er es nie aussprechen durfte.
Jetzt standen sie auf verschiedenen Seiten. Und trotzdem hoffte er, das er Spike nicht vernichten musste, sondern das dieser Sunnydale freiwillig verließ.
Um seine Gedanken nicht zu verraten, sah er Spike betont gelangweilt an.
„Ich habe nur ihre Leiche gesehen. Getötet haben kann sie sonst wer. Du oder Darla oder Drusilla. Oder irgendjemand ganz anders.“
Spike ging in die Hocke, sodass seine Augen auf einer Höhe mit Angels waren. Er sah ihm lange und tief in die Augen.
Und verlor sich ungewollt in diesem dunklen, samtigen braun, wie schon so oft zuvor. Seine Hand reagierte ohne seinen Willen, als er sie ausstreckte, um das vertraute Gesicht zu berühren, die vollen Lippen nachzuzeichnen. Er erinnerte sich an den Körper unter der Kleidung, an das Spiel der Muskeln, die glatte, blasse Haut.
Nur Millimeter vor Angels Gesicht konnte er sich stoppen und legte stattdessen die Hand fest um die Kehle des anderen Vampirs.
„Ich denke, ich töte die jetzige Jägerin wirklich vor dir“, knurrte er, „und dann bringe ich dir ihre Leiche mit. Oder noch besser, ich töte sie direkt vor deinen Augen. Das sollte dich überzeugen!“
Er erhob sich und zog Angel auf die Beine. „Dru langweilt sich. Ich denke, wir sollten sie beschäftigen. Und ein neues Spielzeug würde ihr sicher gefallen!“
Er stieß die Tür auf und zerrte Angel hinter sich her. „Dru, Liebes, willst du immer noch mit ihm spielen? Du darfst ihn nur nicht töten, aber sonst... Soll ich ihn wieder knebeln, damit er nicht schreit?“
Drusilla lächelte böse. „Bring ihn her. Und lass den Knebel weg. Ich mag es, wenn er schreit!“

Spike blätterte die Seiten seines Buches um, aber er hätte nicht sagen könne, was er gelesen hatte.
Sein empfindliches Gehör konzentrierte sich auf Angel und Drusilla.
Angels Schrei ließ ihn zusammenzucken.
Trotzdem sah er genervt in die Richtung des Raumes, in dem sich Drusilla mit Angel vergnügte. Obwohl es wohl eher ein einseitiges Vergnügen von Drusillas Seite her war.
Der nächste Schrei brachte ihn auf die Beine. Er redete sich selber ein, das es ihm nur darum ging, dass Angel noch genug Blut hatte, damit das Ritual funktionierte.
Aber insgeheim wusste er es besser. Er konnte es nicht ertragen, wenn sein Sire gequält wurde.
„Hör auf, Dru, es reicht!“ Er nahm ihr das Weihwasser weg, das rote, verätzte Stellen auf Angels Brust hinterlassen hatte. „Ich... wir brauchen ihn noch.“
Angel biss kurz die Zähne zusammen, bis der Schmerz nachließ, dann sah er Spike ausdruckslos an.
Spike drehte sich um und kramte in seinen Manteltaschen, als ob er etwas suchen würde, damit Angel nicht sah, wie sehr er litt.
Als er sich Angel und Drusilla wieder zuwandte, hatte er sich wieder unter Kontrolle. Er grinste boshaft.
„Es wird Zeit.“ Er beugte sich zu Drusilla, um sie zu küssen und beobachtete aus dem Augenwinkel Angel, der aber völlig unbeteiligt zusah.
´Er macht sich wirklich nichts mehr aus mir`, dachte Spike traurig. Und fragte sich, ob er Angel eigentlich jemals etwas bedeutet hatte.
Aber als er Angel wieder ansah, geschah das mit dem üblichen spöttischen Ausdruck. „So, Kinder, es wird Zeit. Du kannst dich schon mal von der Welt verabschieden, Angel. Wenn das Ritual vorbei ist bleibt nur noch etwas Staub von dir übrig. Sollen wir den ins Meer streuen?“
Er wartete keine Antwort ab, sondern versuchte, Angel wieder zu knebeln. Angel drehte den Kopf weg, was Spike wütend machte.
„Halt still, verdammt!“
„Wieso? Hast du Angst, meine Schreie locken zuviel Neugierige an?“, stichelte Angel.
Spike nickte kurz, bevor er Angel niederschlug. Er kniete sich neben den bewusstlosen Mann und sorgte dafür, das Angel weiterhin still blieb.
Seine Lippen streiften, unbemerkt von Drusillas, Angels Schläfe. „Es tut mir leid, mein Engel, aber es geht nicht anders“, flüsterte Spike, bevor er Angel aufhob.
„Gehen wir endlich“, knurrte er und ging los, ohne sich weiter um Drusilla zu kümmern.

„Ich rufe dich, Wächter des Bösen...“, Angel wich Drusillas Blick aus und versuchte, Spike mit bloßer Willenskraft von seinem Tun abzubringen.
Er wusste nicht, was passieren würde, aber es war sicher nichts Gutes. Nicht für ihn und nicht für Spike, da war sich Angel sicher.
Aber er war noch zu schwach, um sich zu befreien, ja selbst zu schwach, um seine Hand aus Drusillas nicht sehr festem Griff zulösen.
Er konnte nur zuhören und zusehen, wie Spike das Ritual zelebrierte, das Dru heilen – und ihm das endgültige Ende bringen würde.
„Was ist denn das hier? Eine Familienfeier? Oder können auch Außenstehende teilnehmen?“
Angle drehte den Kopf mühsam Richtung Eingang.
Noch nie zuvor war er so froh gewesen, Buffy zu sehen.
Und dennoch machte er sich im gleichen Moment Sorgen um Spike.

Spikes Kopf flog herum und er zeigte sein Vampirgesicht. „Musst du dich überall einmischen?“ , grollte er wütend, bevor er sich wieder Angel und Drusilla zuwandte und den magischen Dolch durch ihre zusammengelegten Hände stieß.
Ein gleißendes Licht flammte auf und Spike wusste, dass das Ritual erfolgreich war. Jetzt konnte er sich um die Jägerin kümmern.
Und diesmal würde Angel es miterleben, wie er eine Jägerin tötete.
Er lächelte geringschätzig, als er bemerkte, wie Buffys Blick zwischen ihm und Angel hin und her ging.
„Schwere Entscheidung, was?“, spottete er, „sollst du erst dein Kuscheltierchen retten oder erst den bösen Vampir vernichten? Keine Angst, ich habe keine Probleme, meine Prioritäten zu setzen! Erst stirbst du, dann Angel!“
Und trotzdem spürte er einen merkwürdigen Stich in der Brust, als er sie ansah.
Es dauerte etwas, bis er es als das erkannte, was es war: Eifersucht. Er war tatsächlich eifersüchtig auf die Jägerin, weil sie bekam, was ihm versagt blieb. Angels Nähe und Zuneigung.
Mit einem wütenden Knurren stürzte er sich auf sie.
Ihr Schlag warf ihn halb durch den Raum aber er war sofort wieder auf den Beinen um weiterzukämpfen.
Sie war gut. Besser als die beiden anderen Jägerinnen, gegen die er gekämpft hatte.
Es war ihm leicht gefallen, die beiden zu besiegen. Aber diese Jägerin... - zum ersten mal in seinem Dasein als Vampir fürchtete er sich.
Aber dieses Gefühl verschwand so schnell, wie es gekommen war.
„Du hast keine Chance gegen mich. Wie willst du sterben? Schnell und schmerzlos? Oder langsam und...“, er grinste böse, als er wieder angriff.
Diesmal gelang es ihm, sie zu packen, aber mit einem Ruck konnte sie sich befreien, bevor er ihr den Hals brechen konnte.
Sie stieß ihn weg und rannte auf Angel zu, der bewusstlos in seinen Fesseln hing.
„Hey, nicht so schnell, wir waren noch nicht fertig!“ Spike sprang sie an uns stieß sie zu Boden. Sofort riss er sie hoch, um sie nun seinerseits quer durch den Raum zu werfen, bis sie an die Wand prallte und einen Moment bewegungslos liegen blieb.
„Du magst zwar die Jägerin sein, aber trotzdem bist du nur ein Mensch“, triumphierte er. „Heute töte ich meine dritte Jägerin!“
Unerwartete Geräusche in seinem Rücken brachten ihn dazu, sich umzudrehen – und gleich darauf einen Schritt zurückzuweichen. Dicht vor ihm stand der Wächter der Jägerin und hielt ihm ein Kreuz entgegen.
Spike verfluchte den Wächter, die Jägerin und ihre elendigen Freunde, die gerade dabei waren, Angel zu befreien. Und er ärgerte sich über seine eigene Unvorsicht.
Aber er hatte einfach nicht damit gerechnet, das sich die Freunde der Jägerin einmischen würden. Schließlich waren sie doch nur Menschen. Keiner von ihnen hatte irgendwelche ungewöhnlichen Kräfte. Er konnte sie zerbrechen wie Streichhölzer.
Wenn er denn an sie herankam!
Im nächsten Moment spürte er Hände, die sich wenig liebevoll um ihn legten.
Die verdammte Jägerin.
Das letzte, was er mitbekam, war der schmerzhafte Kontakt mit einer Wand, bevor er unter Trümmern begraben wurde. Und die Welt um ihn herum dunkel wurde.

„Angel! Alles in Ordnung?“
Angel schlug mühsam die Augen auf. Er fühlte sich so schwach, wie nie zuvor.
Drusilla war noch bewusstlos, aber ihre Hände waren nicht mehr durch den Dolch verbunden. Den hielt Giles in der Hand, der ihn neugierig musterte, bevor er ihn angewidert fallen ließ.
„Es... es geht schon“, antwortet er heiser. „Wo... was ist mit... Spike?“, er sah sich besorgt um, konnte aber keine Spur von seinem Child entdecken.
Entsetzt fragte er sich, ob Buffy ihn wohl vernichtet hatte.
„Spike?“, fragte er noch einmal leise.
Buffy zuckte die Schultern, während sie seine Fesseln löste. „Keine Ahnung, ich habe es leider nicht geschafft, ihn zu pfählen“, Angel konnte sein erleichtertes Aufatmen gerade noch unterdrücken, „aber wir müssen jetzt hier weg. Bald steht alles in Flammen.“
Erst jetzt merkte Angel, das etliche Kerzen im Kampf umgekippt waren und der Raum an einigen Stellen brannte.
„Spike! Wir müssen...“, fing er an, aber Buffy schnitt ihm das Wort ab.
„Keine Angst, den sind wir los. Ein für allemal!“
Sie und Giles stützen Angel, als sie die brennende Kirche verließen.
Und Angel ließ absichtlich den Kopf hängen, damit niemand die Tränen in seinen Augen sah. Die Trauer um sein Child, die niemand verstehen würde.

Tbc...

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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 27.03.04, 20:16  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi cimmeria!

Sie lieben sich, sie hassen sich. Können nicht mit, und auch nicht ohne einander.
Natürlich bin ich gespannt wie es weitergeht, denn eigentlich müsste Angel seine Seele verlieren, durch einen Augenblick des Glücks, aber wenn er Buffy nicht liebt, wie kann er dann mit ihr diesen Augenblick erleben? Oder schläft er nicht mit ihr, weil er ja Spike liebt...oder behällt er seine Seele? Ahh, ich sehe schon meine weiterspinnereien sind zwecklos. Also muss ich schön brav auf den nächsten Teil warten. *gg*
Dir auch ein schönes Wochenende.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 28.03.04, 01:11  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

Da ich es ja irgendwie versäumt habe als du den letzten Teil on gestellt hast, konnte ich gleich zwei Teile lesen. Ich kann silver nur zustimmen, die beiden lieben und hassen sich, sag ich ja immer wieder ;) Und die beiden sind auch verdammt stur. Ich bin wirklich mal gespannt, wie Angel nun seine Seele verliert, denn da er Buffy nicht liebt wird er ja nicht den Augenblick des wahren Glücks erleben können. Und durch Spike wäre ja auch nicht so ganz logisch, immerhin haben die beiden ja schon zusammen geschlafen und Angel hatte immer noch seine Seele oder gestehen die beiden endlich ihre wahren Gefühle ein, vielleicht sogar beim Sex und Angel wird dann wieder zu Angelus. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie du es nun umsetzen wirst.

Viele Grüße Mel
PS.: Auch noch einen schönen Sonntag!




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Cimmeria
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New PostErstellt: 03.04.04, 10:38  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Für SPIKEmarster Und das Gedicht hat auch schon seinen Platz gefunden
Euch allen ein schönes WE


Teil 8

Spike gab sich einigen erfreulichen Phantasien über das Ende der derzeitigen Jägerin hin. Er würde sie langsam und qualvoll sterben lassen. Wenn er wieder geheilt war.
Das Ritual hatte Drusillas Kräfte wiederhergestellt, aber Angel, und unerklärlicherweise auch ihn, geschwächt. Und die Verbrennungen, die er erlitten hatte, hatten ein übriges getan.
Er malte sich gerade eine besonders grausame Folterszene aus, als er die Schritte hinter sich hörte.
Spike fuhr herum und starrte seinen unwillkommenen Besucher an.
„Angel! Hast du immer noch nicht genug? Aber diesmal hast du dich verschätzt, wir sind zwei gegen einen! Dru ist geheilt, dank deines Blutes. Ich habe dir gesagt, ich töte dich und die Jägerin, egal in welcher Reihenfolge!“
Er wollte sich auf Angel stürzen, der ihn geringschätzig anlächelte, aber Drusilla legte ihm die Hand auf die Schulter. „Warte! Das ist nicht Angel!“ Sie lächelte strahlend.
„Wer soll das sonst sein? Das Sandmännchen?“, fragte Spike entnervt, „hilf mir gefälligst, den Kerl in Staub zu verwandeln.“
Angel schüttelte nur amüsiert den Kopf und zog ein Päckchen Zigaretten aus der Tasche. Er riss ein Streichholz an der Tischplatte an und musterte Spike.
„Wie willst du mich besiegen? Überrollen?“ Er zündete seine Zigarette an und inhalierte den Rauch.
Spike sah ihn mit ohnmächtiger Wut an und verfluchte seine Hilflosigkeit, die ihn an den Rollstuhl fesselte. Und ausgerechnet in dieser Situation musste Angel auftauchen.
„Verdammt, Dru, beseitige ihn endlich“, flehte er und sah Drusilla beschwörend an.
„Schhh, das ist nicht Angel.“ Drusilla schmiegte sich in Angels Arme und sah ihn kokett an. „Du bist wieder da, endlich, Angelus!“
Spike knirschte vor Wut mit den Zähnen, bis ihm bewusst wurde, was Drusilla gesagt hatte. „Angelus?!“, fragte er vorsichtig.
Der Andere nickte leicht: „Hast du es endlich begriffen, William?“
Spike sah ihn noch immer zurückhaltend an. „Du bist wieder Angelus?“, fragte er noch einmal, „keine Seele mehr und der ganze Quatsch?“
„Keine Seele mehr! Ich bin endlich wieder frei!“ Angelus beugte sich über Spike und küsste ihn direkt auf den Mund. Seine Zunge verlange Einlass, was Spike ihm nur zu gerne gewährte.
Sein Engel war wieder da. Und alles würde so sein wie früher.

Angel und Drusilla verschwanden engumschlungen und lachend im Schlafzimmer.
Spike sah ihnen zornig hinterher. ´Es ist wie in alten Zeiten`, dachte er bitter, ´Angelus vögelt irgendeine Frau, und ich kann sehen, wo ich bleibe.`
Seine Erregung, ungewollt und unwillkommen, ärgerte ihn. Wütend ballte er die Hand zur Faust und schlug auf seine Erektion.
Im nächsten Moment krümmte er sich keuchend.
Wut oder nicht, es tat höllisch weh.
Er hörte Drusillas girrendes Lachen und in seinem Kopf entstanden Bilder von dem, was sie und Angelus taten.
Spike schüttelte heftig den Kopf, aber die Bilder blieben. ´Er sollte das mit mir machen, nur mit mir`, dachte er immer wieder, ´ich liebe ihn doch!`
Aber es half nichts, sosehr er es sich auch wünschte. Für Angelus war er nur ein Mitglied der Familie.
Und ihm, Spike, blieb nichts anderes übrig, als Angelus´ Handeln hinzunehmen. Aber er schwor sich, irgendwann würde er es ihm heimzahlen. Dann würde Angelus leiden, so wie er jetzt litt.
Irgendwann würde der Tag kommen, wo Angelus ihn wollte. Und dann würde er ihn kalt lächelnd abblitzen lassen.
Aber bis dahin...

Angelus kam zu ihm, nur mit einem Handtuch um die Hüften. Er fuhr sich mit der Hand durch die feuchten Haare und grinste.
Spike beobachtete, wie ein Wassertropfen auf Angelus´ Schulter tropfte und dann langsam an seiner Brust herabrann, bis Angelus ihn mit einer ungeduldigen Handbewegung wegwischte. Spike leckte sich unbewusst die Lippen. Beinahe konnte er den Tropfen auf seinen Lippen spüren.
„Ich hoffe, du langweilst dich nicht“, grinste Angelus, „aber Dru hat einen enormen Nachholbedarf. Na ja, du kannst ja im Augenblick nicht so richtig...“ Er grinste gemein. „Und ich helfe meinen Childs gerne.“
Spike ballte die Hände zu Fäusten. Er wollte Angelus schlagen. Ihn daran erinnern, welches Verhältnis sie einst zueinander hatten. Aber es blieb ihm nichts anderes übrig, als den Spott und die Häme zu ertragen.
Angelus hatte anscheinend jede Erinnerung an ihre gemeinsame Zeit verloren.
„Bist du deswegen zurück gekommen? Um mich zu quälen und Drusilla zu vögeln?“, Spike konnte sich nicht länger zurückhalten.
„Das auch!“, nickte Angelus. „Aber auch, um Ruhe vor dieser Jägerin zu haben. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie aufdringlich sie war. Aber andererseits, wenn ich es früher gewusst hätte, das mit dieser Seele...“, er unterbrach sich und streichelte Spike ironisch über den Kopf, „dann hätte ich sie schon viel früher gefickt. Sehr viel früher! Und wir wären längst auf dem Weg zu neuen Zielen. Und diese Kleinstadt nur noch Schutt!“
„Wir?“, fragte Spike gedehnt.
„Dru und ich! Ach ja, dich würden wir natürlich auch mitnehmen, irgendwie hängt sie ja an dir. Obwohl ich es nicht verstehe. “ Angelus schüttelte bekümmert den Kopf. „Na ja, sie wird drüber wegkommen. Wenn du weg bist, meine ich.“
Er beugte sich über Spike und küsste ihn. Seine Zunge drängte wieder gegen Spikes geschlossenen Lippen, bis dieser nachgab. Obwohl er es besser wusste, genoss er den Kuss seines Sire. Und wurde gleich darauf unsanft in die Realität zurück geholt.
„Tut mir leid, William, aber ich glaube, ich bleibe lieber bei Frauen. Nichts gegen dich, versteh mich nicht falsch, aber ich stehe einfach mehr auf Frauen!“
Angelus richtete sich wieder auf und wischte sich demonstrativ über den Mund. „Sei ein guter Junge und pass auf, das uns keiner stört, ja?“
Er löste das Handtuch und zeigte Spike seine stattliche Erektion. „Erinnerst du dich noch, wie es ist, wenn eine Frau dich in den Mund nimmt und langsam über die ganze Länge leckt? Ich hatte fast vergessen, wie gut das ist. Aber Dru wird das jetzt machen, sie ist ganz verrückt danach.“
Er lächelte triumphierend, bevor er zurück ins Zimmer ging und nachdrücklich die Tür schloss. ´Dru hasst es! Verdammt, erinnere dich, Angelus, wie sehr du es gemocht hast, wenn ich das gemacht habe!`, wollte Spike aufbegehren, aber er wusste, das es sinnlos war.
Ihm blieb nur, abzuwarten, bis er die eindeutigen Geräusche hörte und wusste, das Angelus und Drusilla beschäftigt waren. Dann setzte er vorsichtig erst den einen und dann den anderen Fuß auf den Boden und stemmte sich hoch, bis er stand.
Und machte, mit zusammengebissenen Zähnen, seine heimlichen Gehübungen.
Dabei dachte er darüber nach, was er über Angels Seele erfahren hatte.

Als Angelus aufgetaucht war, hatte Spike es erst für einen Trick gehalten, mit dem ihn Angel reinlegen wollte, egal, was Drusilla sagte.
Neugierig hatte er nachgeforscht, warum Angel seine Seele verloren hatte und wieder zu Angelus geworden war.
Die Erklärung erschien ihm derartig lächerlich, das er sie erst nicht glauben wollte.
Angel sollte einen Moment höchsten Glücks erlebt haben – und dadurch seine Seele eingebüsst haben.
Spike konnte es nicht glauben. Mit wem sollte Angel so etwas erleben, wenn nicht mit ihm, Spike?
Oder hatte er für ihn wirklich nie etwas empfunden, wie Spike von Zeit zu Zeit, wenn er wütend auf Angel oder Angelus gewesen war, vermutet hatte?
Aber das ein Vampir, selbst mit Seele, das höchste Glück mit einer Jägerin erlebte, erschien ihm doch mehr als absurd.
Es musste eine andere Erklärung geben und er würde sie finden.

Spike war so in seine Gedanken vertieft, das er fast zu spät bemerkte, wie die Klinke runtergedrückt wurde.
Er konnte sich gerade noch in seinen Rollstuhl fallen lassen, als sich die Tür öffnete und Angelus erneut zu ihm kam.
„Schon genug? Oder kannst du nicht mehr?“, fragte er bissig.
Angelus lachte leise und zog das Päckchen Zigaretten aus Spikes Hemdtasche.
„Feuer?“
Er streckte Spike die Hand hin, bis der ihm widerwillig das Feuerzeug gab.
Angelus entzündete eine Zigarette und warf Spike Zigaretten und Feuerzeug achtlos in den Schoß.
„Ich kann immer“, beantwortete er dann Spikes Frage, „aber Dru hat genug. Eigentlich schade. Aber mir ist eingefallen, das ja noch jemand hier ist.“
Er drückte seine halbgerauchte Zigarette aus und beugte sich über Spike. „Außerdem habe ich mich schon immer gefragt, wie es wohl mit einem Mann ist.“
Er hob Spike mühelos hoch und trug ihn ins Nebenzimmer.
Spikes Zigaretten fielen zu Boden und wurden achtlos von Angelus zertreten, aber Spike bemerkte es nicht einmal.
Seine Freude, das Angelus endlich wieder Interesse an ihm hatte, überwog alles andere.
Und er war sich sicher, wenn Angelus erst mal wieder mit ihm geschlafen hatte, würde er sich auch wieder erinnern.
Er würdigte Drusilla keines Blickes, hatte nur Augen für seinen Sire, der ihn sanft aufs Bett legte und ihn danach genauso sanft und vorsichtig auszog.
Angelus sah Spikes lächelnd an und streichelte leicht dessen erwartungsvolle Erektion.
„Na, du scheinst schon deine Erfahrungen zu haben. Dann weißt du ja, was jetzt kommt.“
Ohne weitere Zärtlichkeiten drehte er Spike auf den Bauch und stieß seinen Schwanz hart und rücksichtslos in ihn hinein.
Spikes Körper verkrampfte sich vor Schmerz, aber er hatte keine Möglichkeit, den brutalen Stößen zu entkommen.
„Angelus, bitte, du... tust mir weh.“ Er versuchte, seiner Stimme genug Festigkeit zu geben, aber er merkte selbst, wie jämmerlich er sich anhörte.
Angelus lachte nur. „Das will ich doch hoffen, wo bleibt sonst der Spaß? Aber du warst ja schon immer ein Schwächling, nicht wahr? Du bist wirklich ein erbärmlicher Vampir. Jammerst rum wie ein Mensch!“
Spike drehte den Kopf von einer Seite zur anderen und versuchte, dem auf ihm lastenden Körper zu entkommen. Aber gegen die Kraft und das Gewicht des anderen Vampirs kam er nicht an.
Er sah Drusilla an, in der Hoffnung, sie würde ihm helfen.
Aber sie blieb in ihrem Sessel am Fenster sitzen und sah merkwürdig distanziert zu, wie Angelus ihn förmlich vergewaltigte.
Und damit unmissverständlich klarstellte, das er immer noch Spikes Sire war.
Als Angelus endlich von ihm abließ, drehte sich Spike mühsam um. Sein ganzer Körper schmerzte und er hasste Angelus wie nie zuvor.
Jetzt wusste er wieder, warum er nie bei ihm geblieben war.
Und er schwor sich, das Angelus nie wieder die Gelegenheit bekommen sollte, ihn so zu demütigen und zu quälen.
Er sah Drusilla an, versuchte sein übliches spöttisches Grinsen. „Wenn du mir mal helfen kannst, Liebes? Ich bin irgendwie zur Zeit schlecht zu Fuß!“
Aber Drusilla sah an ihm vorbei, ihr Lächeln galt Angelus. „Gehen wir auf die Jagd? Ich bin durstig.“
Angelus erwiderte das Lächeln. „Ich auch. Sex macht durstig. Quälen auch. Es macht dir doch nichts aus, oder?“, er streckte sich neben Spike aus und sah ihm in die Augen, dann setzte er sich auf.
„Wenn wir die Jägerin treffen, grüße ich sie von dir. Oder ich bringe dir ihre Leiche mit. Mal sehen, was sich ergibt.“
Angelus zog sich an, dann beugte er sich noch einmal über Spike und küsste ihn. Seine Zunge glitt in Spikes Mund. Doch Spike hatte keine Kraft mehr, um sich dagegen zu wehren.
In ohnmächtiger Wut ertrug er den Kuss. Bis Angelus endlich von ihm abließ.
„Nichts gegen dich“, flüsterte Angelus sarkastisch, „doch ich bleibe lieber bei Frauen. Aber man muss ja alles mal ausprobieren.“
In der Tür drehte er sich noch einmal zu Spike um. „Vielleicht nehme ich dich das nächste Mal mit, Spike. Möglicherweise könntest du ganz nützlich sein, wenn ich mal 'n guten Parkplatz brauche. Aber jetzt muss ich wirklich los.“
Er legte den Arm um Drusilla und sie gingen hinaus, ohne sich weiter um Spike zu kümmern.
´Bald habe ich meine Kraft wieder`, dachte Spike, während er den beiden Vampiren hinterher sah, ´und dann werde ich mich rächen.` Er rutschte zum Bettrand und richtete sich auf.
Aber er war zu schwach, um gleich aufzustehen. Zumal sein gepeinigter Körper fast unerträglich schmerzte.
Sich anzuziehen bedeutete eine Anstrengung, die fast zuviel war, aber Spike schaffte es, wobei ihn nur sein Wille aufrecht hielt.
Langsam, mit steifen Bewegungen, ging er zu seinem Rollstuhl.
´Ich töte sie alle. Angelus, Drusilla, die Jägerin`, dachte er immer wieder.
Dann kam ihm einen neue Idee. Wenn er herausfand, wieso Angelus seine Seele verloren hatte, würde er sie ihm auch wiedergeben können. Und die Jägerin würde ihm dabei helfen.
Und dann würde er sie töten. Vor Angels Augen.
Spikes Gesicht verwandelte sich und er lächelte böse.
Er war immer noch ein Vampir. Er hatte zwei Jägerinnen getötet. Und bald die dritte.
Und danach Angel.
Einige Tage später war er dann tatsächlich in der Lage, wieder kurze Strecken zu laufen. Er ging wieder auf die Jagd und lehnte Drusillas Hilfe ab.
Als sie sich auf seinen Schoß setze und sich an ihn schmiegte, schob er sie sanft aber bestimmt weg.
Sie sah ihn schmollend an. „Liebst du mich nicht mehr?“, fragte sie betrübt.
Spike lächelte leicht. „Du hast Angelus, wofür brauchst du mich?“
„Ich will euch beide!“ Drusilla stampfte trotzig mit dem Fuß auf.
„Tja, es geht eben nicht immer nach dem, was du willst.“ Spike stand auf und machte unverdrossen seine Übungen, ohne sich weiter um Drusilla zu kümmern.
Auch als wenig später Angelus dazu kam und ironische Bemerkungen machte, ignorierte er ihn, bis Angelus sich ihm mitten in den Weg stellte.
„Hör auf zu schmollen, Spike. Ich bin dein Sire, muss ich dich erst wieder daran erinnern?“
Spike sah ihn müde an. „Was willst du machen? Mich wieder vergewaltigen? Oder mich pfählen?“
Angelus grinste. „Gute Idee! Aber pfählen hat so was endgültiges, findest du nicht auch? So eine kleine Vergewaltigung hingegen: Das hinterlässt doch auch einen bleibenden Eindruck. Und ist beliebig oft wiederholbar!“
Spike zuckte nur die Schultern und ging um Angelus herum.
Der drehte sich erstaunt um.
So kannte er Spike gar nicht. Er hatte einen Wutausbruch oder einen Kampf erwartet. Aber nicht diese stille Resignation, die überhaupt nicht zu Spike passte.
Und die ihm keine Angriffsfläche bot.
Während er noch über dieses ungewöhnliche Verhalten nachdachte, schmiegte sich Drusilla an ihn.
Angelus lachte laut und wirbelte sie herum. „Gehen wir ins Bett, Süße.“ Er sah Spike an, der wieder zurückkam, mit gesenktem Kopf konzentriert einen Fuß vor den anderen setzte.
„Wenn du es dir anders überlegst, kannst du gerne mitkommen“, bot er großzügig an, aber Spike antwortete nicht, sah ihn nicht einmal an.
Angelus zuckte erneut die Schultern. „Spike steht mehr darauf, sich alleine einen runterzuholen“, sagte er hämisch, „lassen wir ihm sein einsames Vergnügen.“
Spike wartete, bis sich Angelus mit Drusilla ins Schlafzimmer zurückzog. Dann machte er sich auf die Suche nach der Jägerin.

„Halt warte. Wenn du mich jetzt pfählst kriegst du deinen Kuschelvampir nie zurück!“
Spike sah die Jägerin aufmerksam an, bereit, sofort den Rückzug anzutreten, wenn sie eine unbedachte Bewegung machte. Er war sich darüber im Klaren, dass er noch nicht wieder fähig war, gegen sie zu kämpfen.
Selbst als er im Vollbesitz seiner Kräfte war, hatte er sie nicht sofort besiegen können. Sie war um Klassen besser als die beiden anderen Jägerinnen.
Er konnte sie nicht mit reiner Kraft besiegen. Nur wenn er ihr den Glauben an ihre Unbesiegbarkeit nehmen konnte, hatte er eine Chance.
Sie stand immer noch mit dem erhobenen Pflock da, aber das sie nicht sofort auf ihn losging, wertete er als gutes Zeichen.
„Angel hat mit dir geschlafen“, er sah, wie sie zusammenzuckte, „und dabei hat er seine Seele verloren. Wenn wir also rausfinden, warum das passiert ist, haben wir eine Chance, ihm seine Seele wieder zu geben. Und du hast Angel wieder.“ - ´Deinen Kuschelvampir`, fügte er in Gedanken hinzu.
Buffy zögerte lange. „Was springt dabei für dich raus?“, fragte sie dann. „Schließlich müsste dir Angelus doch lieber sein als Angel?“
Diese Frage hatte Spike erwartet. An ihrer Stelle hätte er sie auch gestellt. „Angelus nimmt mir meine Geliebte weg. Ich liebe Drusilla, aber seit Angelus da ist“, er schluckte dramatisch und gab seiner Stimme einen niedergedrückten Klang, „seit Angelus da ist, hat sie nur noch Augen für ihn.“
Gespannt wartete er ab, wie sie reagierte.
Wieder schwieg sie lange. Aber Spike hatte das Gefühl, dass sie ihm glaubte.
Endlich nickte sie. „Gut, solange wir“, sie betonte das *wir* ironisch, „versuchen, Angel seine Seele wieder zu geben herrscht Waffenstillstand. Aber danach...“, sie holte nachdrücklich mit ihrem Pflock aus.
Spike nickte schnell. „Natürlich! Nur solange, bis aus Angelus wieder Angel geworden ist. Danach bin ich wieder der böse Vampir und du die Jägerin, die mich töten will“ - ´wenn ich dir nicht zuvorkomme`, aber das sprach er nicht aus.
Amüsiert sah er zu, wie sie sich zurückzog, wobei sie ihm nie den Rücken zuwandte.
Egal, welche Absprachen sie auch immer getroffen hatte, sie blieb trotzdem die Jägerin. Und er ein gefährlicher Feind.

Angelus und Drusilla waren noch immer, oder schon wieder, miteinander beschäftigt, als er zurückkam.
Spike beachtete es kaum.
Die Zeiten, als er darunter gelitten hatte, dass Angelus ihn nicht beachtete, waren vorbei.
Inzwischen war er eigentlich froh darüber, nicht beachtet zu werden. Das ersparte ihm weitere Demütigungen und Quälereien.
„Wo warst du?“ Angelus stand auf einmal vor ihm und sah ihn grimmig an. Spike fragte sich einen Moment erschrocken, ob der andere Vampir etwa seine Gedanken lesen konnte.
Dann grinste er müde. „Jagen, trinken, dies und das. Was geht’s dich an?“
Angelus behielt den grimmigen Ausdruck bei, dann lachte er plötzlich und sah wieder menschlich aus. „Ich weiß ganz gerne, was meine Childs machen. Und du hast immer Ärger gemacht, das kann ich nicht gebrauchen!“
Spike sah ihn nur wortlos an und ging dann ins Schlafzimmer, um nach Drusilla zu sehen. Sie schlief und er betrachtete sie lange.
Sie sah gesünder und glücklicher aus als jemals bei ihm. Und kurz fragte er sich, ob es nicht besser wäre, wenn sie bei Angelus bliebe und er alleine weiterzog.
Aber das wäre ein Eingeständnis seiner Schwäche, es würde bedeuten, das Angelus gewonnen hatte. Und das war das letzte, das Spike wollte.
Hier, in Sunnydale, würden sie ihren letzten, endgültigen Kampf austragen. Und er, Spike, würde daraus als Sieger hervorgehen.

Während er auf den Sonnenuntergang wartete lief Spike unruhig hin und her und. Er hatte in der letzten Zeit einige interessante Dinge über Angels Seele erfahren.
Und er konnte es kaum erwarten, die Jägerin zu treffen, um ihr davon zu erzählen. Wobei er neugierig war, was sie herausgefunden hatte.
Angelus wusste nichts von diesen geheimen Treffen. Er vergnügte sich damit, die Jägerin und ihre Freunden zu verfolgen und zu verspotten.
Aber er hatte bislang nicht einmal versucht, sie zu töten.
Spike fragte sich insgeheim, ob Angelus in seiner seelenvollen Zeit einfach verlernt hatte, wie man tötete.
Aber er war klug genug, diesen Gedanken nicht laut auszusprechen. Er legte wenig Wert darauf, das Angelus seine schlechte Laune noch mehr als ohnedies schon an ihm ausließ.
Endlich sagten ihm seine Vampirsinne, das die Sonne unter dem Horizont verschwunden war.
„Sie suchen. Finden und wissen. Liebe und Hass. Veränderungen.“ Drusilla deutete auf die Tarotkarten und murmelte unzusammenhängendes Zeug.
Spike verdrehte die Augen. Manchmal hatte er den Eindruck, Drusilla war jetzt noch verrückter als früher.
Er musste einfach von Zeit zu Zeit Abstand zu ihr haben, bevor er selber durchdrehte.
Er wollte gehen, aber Angelus stellte sich ihm in den Weg. „Wohin, mein Freund?“
„Lass mich durch“, knurrte Spike.
Angelus schüttelte nur den Kopf und blieb stehen. „Ich frage mich, wohin du jede Nacht gehst?“, sagte er nachdenklich.
Spike sah ihn an. „Was geht’s dich an? Ich frage ja auch nicht, was du machst! Jetzt lass mich durch!“
Angelus tätschelte ihn ironisch. „Spike, Spike, wer wird denn so empfindlich sein. Ich mache mir nur Gedanken über dich. Du bist mein Child, ich habe die Verantwortung für dich, und das, was du tust. Und das ist weiß Gott nicht leicht bei dir! Also versprichst du mir, keinen Unfug zu machen?“
„Fick dich!“
Angelus lachte. „Also wirklich, Spike. Dafür habe ich doch Dru. Oder dich. Okay, geh nur. Und viel Spaß, bei was auch immer!“
Er trat zur Seite und verbeugte sich ironisch. „Bleib nicht so lange weg.“
Spike sparte sich eine Antwort.

Er sah sie schon von weitem. Sie saß auf einem umgestürzten Grabstein und wandte ihm den Rücken zu. Spike konnte nicht wiederstehen.
Er bewegte sich lautlos über den Friedhof, bis er beinahe hinter ihr stand. Ihre Bewegung kam so plötzlich, das Spike sich beinahe selber den Pflock in die Brust stieß. Nur seine schnellen Reflexe verhinderten schlimmeres.
„Schleich dich nie, nie wieder so an, wenn du noch einige Zeit existieren willst!“ Buffys Stimme was völlig emotionslos, und sie drückte den Pflock etwas fester an seine Brust.
Spike schluckte nur und ging vorsichtshalber etwas zurück, um Abstand zu dem spitzen Holzstück zu bekommen. Er wollte nicht einem unglücklichen Zufall zum Opfer fallen.
Buffy lächelte kalt und setze sich wieder. „Was hast du rausgefunden?“
Spike setzte sich neben sie und zündete provozierend langsam seine Zigarette an.
Buffy inspizierte aufmerksam ihren Pflock und stieß einige mal in die Luft.
Spike redete schnell weiter. „Die Zigeuner haben Angelu..., Angel, verflucht, richtig?“
Buffy nickte schweigend.
„Und dieser Fluch bestand darin, dass er eine Seele bekommen hat.“
„Komm zum Punkt!“ Buffy wurde ungeduldig. „Das ist alles nicht mehr neu.“
„Schon gut, ich wollte ja nur... Okay, wir suchen also einen Weg, ihm seine Seele wiederzugeben, damit...“
„Damit er wieder Angel ist! Er ist eigentlich gut, ich weiß es. Aber jetzt hat sein Dämon die Kontrolle. Und Angel schafft es nicht, sich gegen ihn zu wehren. Aber er leidet darunter.“
„Äh... ja.“ Spike verzichtete darauf, der Jägerin zu erzählen, das er keineswegs den Eindruck hatte, das Angelus unter irgendetwas litt.
Der einzige, der litt, war er, Spike.
Aber wenn Angelus endlich seine Seele wieder hatte und Angel war, dann würde er leiden. Dafür würde er schon sorgen.
Aber das erwähnte er selbstverständlich nicht.
“Deine Freundin, diese Hexe, wie gut ist sie?“, fragte er statt dessen.
Buffy sah ihn erstaunt an. “Sehr gut! Warum?”
Spike zuckte lässig die Schultern und fächerte mit einer Diskette. „Sie könnte ihm seine Seele wiedergeben. Und alles wäre gut!“
„Hm“, Buffy überlegte. „Es ist gefährlich“, sagte sie dann. „Und womit fuchtelst du da rum?“
„Schon okay, wenn du nicht willst... Lassen wir es, wie es ist. Ich kriege Dru schon wieder zurück! Aber ob du Angel zurückkriegst...?“, Spike wechselte kurz in sein dämonisches Aussehen.
„Sei nicht albern. Willow ist die Beste! Und ich bin auch noch da! Sie zu, ob du einen entsprechenden Zauberspruch findest. Ich kümmere mich auch darum.“
„Oh, ich will ja nicht, das du deine kostbare Zeit vergeudest, in der du jede Menge Vampire killen kannst.“ Spike zündete sich eine neue Zigarette an, wobei er die Diskette provokativ zwischen Mittel- und Zeigefinger hielt.
„Was.Ist.Das?“ Fragte Buffy noch einmal.
Spike sah die Diskette an, als ob er nicht wüsste, wie sie in seine Hand gekommen war. Dann grinste er breit.
„Moderne Technik, meine Liebe.“
Buffy verdrehte die Augen. „Seit wann haben Vampire was mit moderner Technik...“
Spike grinste, wenn möglich, noch breiter. „Vampire sind gerne auf dem neuesten Stand. Angelus zum Beispiel schwärmt für Kettensägen. Und deren vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.“
Buffy sah ihn verständnislos an und Spike redete weiter. „... bei der Folter. Angelus steht auf Foltern. Gefällt ihn fast noch mehr als Sex.“
„Schon gut, ich habe verstanden. Aber wen willst du mit einer Diskette foltern?“ Sie sah Spike an, als ob sie an seinem Verstand zweifelte.
„Angel! Angelus, genauer gesagt.“
Buffy brauchte etwas, bis sie begriff. „Angels Seele. Du hast den Fluch gefunden.“ Sie griff nach der Diskette, die Spike anstandslos losließ. Schließlich hatte er noch eine Kopie davon.
Spike konnte förmlich sehen, wie sie überlegte, ob sie ihn sofort vernichten sollte.
„Das würde ich an deiner Stelle nicht tun! Was ist, wenn der Fluch nicht funktioniert? Oder ich dich betrogen habe – und die Diskette ist leer?“
Buffy kämpfte sichtbar mit sich selbst, dann steckte sie die Diskette und den Pflock wieder ein.
Sie wollte gehen, blieb dann aber doch noch stehen. „Warum hat er eigentlich seine Seele verloren?“, fragte sie neugierig.
„Oh, ganz einfach. Er hat einen Moment höchsten Glücks erlebt“, antwortete Spike leichthin, „ich frage mich nur, mit wem?“
Buffy errötete und lief wortlos weg.
Spike sah ihr hinterher, von lautlosem Lachen geschüttelt.
Menschen waren so dumm. Und diese Jägerin war zwar stärker und gefährlicher als ihre Vorgängerinnen, aber intelligenter war sie nicht.
Zum einen glaubte sie einem Vampir, und zum anderen dachte sie wirklich, ein anderer Vampir könnte mit ihr, einer Jägerin, einen Moment höchsten Glücks erleben.
Spike schüttelte, immer noch erheitert, den Kopf.
Vielleicht würde er ihr irgendwann die Wahrheit sagen. Kurz vor ihrem Tod, zum Beispiel.
Spike nickte für sich selbst.
Ja, der Gedanke hatte was. In dem Moment, bevor er ihr das Genick brach, würde er es ihr ins Ohr flüstern. „Angel hat seine Seele verloren, weil er zum ersten Mal echte, aufrichtige Gefühle für jemand anders empfunden hat. Gefühle, die er weder als Mensch noch als Vampir jemals zuvor hatte. Er hat um eine verlorene Liebe getrauert. Das mit dem Moment höchsten Glücks ist romantischer Quatsch. Angel hat um jemand geweint, den er lange geliebt hat, ohne es je zuzugeben. Aber das warst nicht du, meine Liebe. Sondern ich!“
Dann würde er ihr das Genick brechen.

Tbc...

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 03.04.04, 12:24  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

Angel hat also seine Seele wegen tiefster Traurigkeit verloren, weil er Spike für immer verloren hat. Ist das nun nur Spikes Theorie oder ist es wirklich so gewesen??
Angelus ist und bleibt ein Bastard und ich will ihn auch gar nicht anders , auch wenn mir Spike sehr leid tut. Aber ich weiß ja, das sich Spike revanchieren wird und mal ehrlich er hat es nicht anders verdient. Ich finde es echt gut wie du die Serie in diese A/S Schiene umschreibst und ich bin schon sehr gespannt, was du dir als nächstes ausgedacht hast. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Viele Grüße Mel




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
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SPIKEmarsters

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Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 03.04.04, 17:21  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi!!!!

Das waren zwei super Teil, ich bin ja schon gespannt wie es weiter geht, und ob diesmal Spikes Plan Funktioniert oder genauso in die Hose geht wie die anderen auch.
Vorallem Interessiert mich ob es Spike wirklich übers "Herz" bringt, Angel oder Angelus zu töten.
Auch bin ich seeeeeehr gespannt wie du das Gedicht von Angel mit einbaust.
Also schreib doch bitte bald weiter, ja???

Lg Nicki

Es ist ein Gesetz im Leben: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, so öffnet sich dafür eine andere. Die Tragik jedoch ist, dass man meist nach der geschlossenen Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.

André Gide
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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 03.04.04, 17:38  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!
Dachte ichs mir doch, Buffy war nicht der Auslöser. Ausser Spike bildet sich nur ein, das es wegen ihm war.
Wenn das so ist, werde ich es ja irgendwann in einem deiner nächsten Teile erfahren, denke ich mal.
Bin schon gespannt wie deine Verflechtungen weitergehen.
Lg. silverbird


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Cimmeria
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 10.04.04, 10:50  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Euch allen frohe Ostern und viel leckere Ostereier



Teil 9

Spike leckte sich noch einmal genießerisch über die Lippen. Sein Opfer war jung, sein Blut süß gewesen.
Nachdenklich betrachtete er den Toten und fragte sich, ob er voreilig gehandelt hatte.
Dann schob er den Gedanken beiseite. Er hatte alles erfahren, was er wissen wollte und was notwendig war, um Angelus mit einer quälenden Seele zu versehen.
Er nahm die Diskette aus dem Computer und steckte sie in die Manteltasche.
Ein schneller Tritt, in dem seine ganze Wut lag, fegte den Monitor vom Tisch. Der nächste Tritt zerstörte den Rechner.
Spike grinste zufrieden. Jetzt wussten außer der Jägerin und der Hexe nur noch er, wie der Fluch erneuert werden konnte. Bald würde nur noch er übrig sein.
Und dann lag es ganz bei ihm, ob er dieses Wissen preisgab.
Er tippte mit dem Finger gegen die blutigen Wunden am Hals seines Opfers und leckte dann den Finger genießerisch ab.
Jetzt war er satt und zufrieden. Und bereitete sich innerlich schon darauf vor, von Angelus ausgefragt zu werden. Wie immer.
Früher hätte er dabei noch angenommen, dass Angelus sich für ihn interessierte. Inzwischen wusste er es besser.
Angelus wollte sichergehen, das er ihm nicht in die Quere kam bei seinem angeblichen Versuch, die Jägerin in den Wahnsinn zu treiben.
Natürlich, bei Drusilla hatte er damit Erfolg gehabt. Und daher bildete Angelus sich jetzt ein, seinen größten Erfolg wiederholen zu können. Nicht merkend, das die Jägerin gegen diesen Psychoterror weitgehend immun war.
Bei Drusilla hatte er Erfolg gehabt, weil sie bereits als Mensch hellsichtig und phantasievoll war.
Ganz im Gegendsatz dazu die Jägerin.
Sie war so phantasielos, das es fast wehtat. Und ein Mensch, der keine Phantasie hatte, konnte sich auch keine erschreckenden Szenen ausmalen.
Die Jägerin reagierte nur auf körperliche Bedrohungen.
Und genau darauf verzichtete Angelus.

Spike war so in seine Überlegungen versunken, dass er erst mit einiger Verspätung bemerkte, das er alleine war. Weder Angelus noch Drusilla waren da.
Das war an sich schon ungewöhnlich.
Angelus ging eigentlich nie auf die Jagd, er ließ sich von Drusilla versorgen, die ihm stets ausgesuchte Leckerbissen mitbrachte.
Und wenn er loszog, um die Jägerin oder ihre Freunde zuquälen, ging er alleine. Nicht einmal Drusilla gestattete er, ihn zu begleiten.
Das beide gleichzeitig fort waren, war bisher nie vorgekommen.
Auf dem Tisch lagen noch Drusillas Tarotkarten ausgebreitet.
Spike warf einen flüchtigen Blick darauf.
Drusilla beschäftigte sich schon so lange damit, das er, ob er wollte oder nicht, die Karten ungefähr deuten konnte. Und diese Karten verhießen Gefahr.
Doch Spike wusste nicht, für wen.
Aber es war ihm auch ziemlich egal.
Er genoss es vielmehr, endlich mal wieder seine Ruhe zu haben und noch einmal über das nachzudenken, was er über den Fluch herausgefunden hatte.
Spike lächelte leicht, als er sich erinnerte: Angel sollte seine Seele durch einem Moment höchsten Glücks verloren haben, eine Erklärung, die ihm von Anfang an unsinnig vorgekommen war.
Denn dann müsste Angel seine Seele bereits verloren haben, als sie miteinander geschlafen hatten, damals an jenem Tag im Zigeunerlager. Wenn Angel damals nicht glücklich gewesen war, wann dann?
Spike hatte seine Suche fast schon aufgeben wollen, als er auf den Studenten stieß, der so in seine Gedankenversunken war, das er den Vampir fast zu spät bemerkte.
Ursprünglich hatte er in ihm nur ein Opfer gesehen, nur Blut, um seinen Durst zu stillen.
Aber sein Opfer hatte sich verbissen gewehrt und, Zufall oder Geistesgegenwart, er hatte es geschafft, sein Buch so zu halten, das Spike in das Buch biss – statt in den Hals des Menschen.
Knurrend und fluchend hatte er seine Zähne befreit und sein Opfer, das ihn voller Entsetzen anstarrte, wütend gemustert.
„Hältst du das für eine gute Idee, mich wütend zu machen?“, grollte er und fixierte den Menschen mit gelben Augen.
Er fasste den Menschen fest im Genick und schüttelte ihn leicht. Dabei betrachtete er das Buch, das seinem Opfer fast das Leben gerettet hatte.
„Nimm beim nächsten Mal was anderes als dieses dünne Bändchen. Wenn der Wälzer nur dick genug ist, kannst du jemand damit k.o. schlagen!“
Er wollte das Buch fallen lassen, als die Überschrift sein Interesse weckte.
Er wechselte zurück zu seinem menschlichen Aussehen und ließ sein Opfer los, um ihm dann freundschaftlich den Arm um die Schultern zu legen.
„Habe ich dich sehr erschreckt? Weißt du, ich hatte einen echt schlechten Tag. Und du warst gerade zur falschen Zeit am falschen Ort.“
Er zog den Menschen mit sich fort. „Gehen wir was trinken? Ich brauche jetzt was. Und du siehst aus, als ob du auch ’nen Drink vertragen kannst.“
Später hatte er seinen neuen, und recht redseligen, Bekannten in dessen Wohnung begleitet.
Er hatte den ganzen Heimweg geredet und redete auch dort weiter, und Spike hörte mit wachsendem Interesse zu.
„Und du glaubst wirklich daran?“, Spike schüttelte in scheinbarem Unglauben den Kopf. „Nein, das gibt es nicht. Jemand verfluchen. Quatsch! Das geht nicht!“
Er sah den anderen Mann gespannt an.
„Doch, du kannst mir glauben! Es gibt die irrsten Zaubersprüche, zum Beispiel, um jemand seine Seele zu nehmen.“ Er nickte heftig, um seine Worte zu bestätigen.
Spike hatte Probleme, seinen nichtssagenden Ausdruck beizubehalten.
„Wozu sollte so was gut sein?“, fragte er gelangweilt und zündete sich eine neue Zigarette an. „Hast du irgendwas zu trinken hier? Blu, ähm, ich meine, Bier?“
Sein neuer Freund deutete mit einer fahrigen Bewegung Richtung Kühlschrank. Er hatte offenbar völlig vergessen, das er sich gerade mit einem Vampir unterhielt.
Spike holte das Bier und setze sich wieder. „Also, wozu ist es gut, jemand seine Seele zu nehmen?“, fragte er noch einmal.
Der andere kicherte boshaft. „Oh, du nimmst ihm damit seine Menschlichkeit. Er wird absolut... böse!“
´Stimmt auffallend`, dachte Spike, zuckte aber nur die Schultern.
„Okay, aber jemand seine Seele wiedergeben... das geht nicht!“
Spike war so gespannt auf die Antwort, das er vergaß, zu atmen.
Als er es merkte, fing er schnell wieder an, zu atmen und hoffte, das seine „atemlose Spannung“ nicht zu lange gedauert hatte.
„Na los, äh, Nick?, gib’s schon zu, das geht nicht. So ziemlich alles andere, aber das nicht!“
Der angesprochene schwieg immer noch nachdenklich, dann sah er Spike direkt an.
„Es geht! Es ist nicht einfach, aber es geht!“
Spike schüttelte noch einmal provozierend den Kopf.
„Zigeuner haben es mal geschafft. So um die Jahrhundertwende, wenn ich mich richtig erinnere. Ende 19. Jahrhundert meine ich“, fuhr er fort, als Spike abfällig grinste. „Sie haben einem Vampir eine Seele gegeben. Ein unsagbar grausamer Vampir, ich erinnere mich jetzt nicht an den Namen...“
´Angelus!`, dachte Spike, sprach es aber wohlweislich nicht aus. „Und was wurde dann aus diesem... Vampir mit Seele?“, fragte er statt dessen.
Nick zuckte nur leicht die Schultern. „Seine früheren Kumpane haben ihn umgebracht!“
´Haben sie nicht, aber das kann man ja nachholen`, dachte Spike und war hoch zufrieden.

Geweckt wurde er von Drusillas Kichern und Angelus´ lautem Lachen.
Sein Gefühl verriet ihm, das es kurz vor Sonnenaufgang sein musste. Er war wohl über seinen Erinnerungen eingeschlafen.
Die beiden Vampire waren gerade noch rechtzeitig zurückgekehrt.
Neugierig wollte er fragen gehen, was sie so lange draußen getrieben hatten, als Drusilla schon ins Zimmer stürmte und sich neben ihn aufs Bett warf.
Angelus folgte gemächlicher und legte sich dann auf die andere Seite neben Spike.
„Unser Kleiner schläft schon. War wohl eine anstrengende Nacht?“ Er hob die Decke etwas an, zog die Augenbrauen hoch und sah sich im Zimmer um. „Haben wir dich bei irgendwas gestört? Oder ist deine Freundin schon gegangen?“
Spike entriss ihm die Decke. „Es geht dich gar nichts an, ob ich im Bett was anhabe oder nicht“, schimpfte er.
Angelus grinste gemein. „Oh, das meinte ich gar nicht. Aber du hast - immer noch - ´nen Steifen!?“
Seltsamerweise wurde Spike erst in diesem Moment bewusst, das sich sein harter Schwanz gegen die Bettdecke drückte. Er versuchte, sich an seinen Traum zu erinnern, oder ob er überhaupt geträumt hatte, aber ihm fiel nichts ein.
„Meine Freundin liegt neben mir. Wenn du uns also freundlicherweise alleine lassen kannst?“ Er versuchte, Drusilla zu küssen. Aber sie drehte den Kopf, und seine Lippen streiften nur ihre Haare.
„Deine Freundin?“, fragte Angelus gedehnt.
Spike setzte zu einer bissigen Antwort an, wurde aber von Drusilla unterbrochen.
„Weißt du, was wir gemacht haben?“, fragte sie und sah ihn aus großen Augen an.
Bevor er darauf antworten konnte, redete sie weiter. „Wir haben...“, sie sah Angelus bittend an. „Darf ich es ihm erzählen? Bitte!“
Angelus nickte wohlwollend. „Nur zu. Er soll ruhig wissen, wozu eine echter Vampir fähig ist. Vielleicht lernt er es dann ja auch noch!“
„Wir haben die Zigeuner getötet!“
„Das ist schon hundert Jahre her, Liebes“, berichtige Spike sie sanft.
„Nein, jetzt eben. Sie wollten Angelus quälen, ihm diese böse, böse Seele wiedergeben.“
Angelus nickte stolz. „Sie hat recht. Es waren irgendwelche Nachkommen diese verdammten Zigeuner.“ Er grinste breit. „Aber es waren die letzen. Das bedeutet, keinen Fluch und keine Seele. Aber ohne Dru hätte ich das nie geschafft. Sie hat mich gewarnt.“
Er steckte die Hand unter die Decke und umfasste Spikes Schwanz. Dann grinste er Drusilla an. „Wir sollten ihn etwas verwöhnen. Spike ist in letzter Zeit immer so unlustig. Was meinst du, ob es ihn aufheitert, wenn wir beide es ihm besorgen?“
Drusilla zögerte kurz, dann lächelte sie Angelus an. „Alles, was du willst!“
Sie beugte sich über Spike, um ihn zu küssen. Währenddessen bewegte Angelus seine Hand in einem aufreizenden Rhythmus, an den sich Spike nur zu gut erinnerte.
Kurz genoss er es, bis er sich unwillig von den beiden freimachte und aus dem Bett rutschte.
Er zog sich an und funkelte die beiden Vampire böse an. „Wenn ihr es unbedingt in meinem Bett treiben müsst tut euch keinen Zwang an. Ich schlafe woanders.“
Er schnappte sich eine Decke als Schutz gegen die Sonne und macht sich auf die Suche nach einer anderen Unterkunft.

„Komm her, William. Ich liebe dich. Verlass mich nie!“
Spike murmelte eine Antwort.
Angelus streichelte ihn zärtlich, liebevoll.
„Du gehörst mir, William, nur mir.“
„Nimm mich!“, flüsterte Spike. Er wusste, er würde sich nicht lange zurückhalten können. Aber sie hatten jede Menge Zeit, um sich immer wieder zu lieben.
Doch Angelus hauchte nur zarte Küsse auf seine Körper, während seine Hand Spikes Schwanz massierte. Bis der sich aufbäumte und kam.

Spike schlug verwirrt die Augen auf, als er sich der klebrigen Nässe in seiner Hose bewusst wurde.
Noch konnte er Angelus neben sich fühlen und spüren, aber je weiter sein Bewusstsein zurückkam, desto weiter entfernte sich Angelus.
Bis er einsehen musste, dass er nur geträumt hatte.
Erst jetzt merkte Spike, das er nicht in seinem Bett lag, sondern auf dem harten Deckel eines Sarkophags.
In einer Gruft, in die er sich bei Tagesanbruch geflüchtet hatte.
Inzwischen war die Sonne wieder untergegangen, und er konnte sich problemlos ins Freie wagen.
Spike setzte sich auf und dachte darüber nach, was ihm Drusilla erzählt hatte.
Sie und Angelus hatten irgendwelche Zigeuner getötet. Nicht das es Spike um die Zigeuner leid tat, aber ihn erheiterte der Gedanke, das sie völlig umsonnst gestorben waren.
Angelus würde seine Seele bekommen, ob er wollte oder nicht.

Spike griff im vorübergehen nach einer Zeitung.
Der aufgebrachte Kioskbesitzer sah entsetzt in gelbe Augen, als er den Dieb grob anfasste. „Ich habe noch nichts getrunken. Du kommst also gerade recht.“ Spike grinste böse und leckte sich die Lippen.
„Äh, schon... schon gut. Ich wusste nicht, das du ein Vampir bist. Sonst noch was? Oder nur die Zeitung?“
„Für heute nichts weiter.“ Spike steckte die Zeitung in die Manteltasche und zündete sich eine Zigarette an.
Dann zog er die Zeitung wieder hervor und las im Gehen.
„Mysteriöser Fund im Museum angekommen“, las er. „Experte für die Entschlüsselung unbekannter Schriftzeichen zu Rate gezogen.“
Spike blätterte weiter, das Museum interessierte ihn nicht.
Der Rest der Zeitung leider auch nicht, sodass er sie wieder in die Tasche steckte.
Drusilla war wieder mit ihren Karten beschäftigt und Angelus stand dicht hinter ihr und sah zu.
Spike warf die Zeitung auf den Tisch, mitten auf die Karten.
Drusilla schrie verärgert auf, als die Zeitung ihr den Blick versperrte.
Dann lächelte sie und zeigte auf die Schlagzeile. „Die Welt wird untergehen!“
Spike ignorierte sie, aber Angelus sah sie aufmerksam an. „Weltuntergang, Liebste? Wann?“
„Bald, sehr bald. Wenn er wieder frei ist. Erwacht aus steinernem Schlaf.“
„Oh verdammt, Dru, hör auf! Diese geheimnisvollen Äußerungen nerven. Wenn du was siehst, sag es. Ohne irgendwelchen geheimnisvollen Firlefanz!“ Spike bedauerte bereits, wieder zurückgekommen zu sein.
„Er ist böse auf uns.“ Drusillas Stimme zitterte, und sie sah Angelus aus tränennassen Augen an.
„Sei nicht so grob zu ihr, Spike! Was siehst du, meine Liebe?“
Spike verdrehte die Augen. „Das Museum hat irgendeinen blöden Artefakt bekommen, mit dem sie nichts anfangen können. Wen interessiert das schon.“
„Halt die Klappe, Spike! Für den Weltuntergang interessiere ich mich immer!“
„Und da habe ich doch immer gedacht, das einzige, was dich interessiert, ist in der Gegend rumzuvögeln, bis dein Schwanz völlig abgenutzt ist!“
„Hör gut zu, du Rollmops, klar? Ich hab alles unter Kontrolle!“, knurrte Angelus wütend.
„Falls es dir entgangen ist, Kumpel, ich bin wieder ganz der Alte.“ Spike konnte nicht anders, er musste Angelus provozieren. Bis zur Schmerzgrenze und wahrscheinlich noch darüber hinweg.
Aber er konnte einfach nicht aufhören.
Angelus sah ihn an, als ob er überlegte, wie er ihn am besten und effizientesten foltern könnte.
Spike schluckte.
Er wusste, dass er zu weit gegangen war. Diesen Blick kannte er noch.
Aber früher war er nur dazu gedacht, Zuschauer zu beeindrucken.
Und die Folter bestand darin, das Angelus mit ihm geschlafen hatte.
Aber das war ja vorbei. Jetzt ging es Angelus nur noch darum, ihn wirklich zu quälen.
Angelus stand auf und stellte sich drohend vor Spike. „Schätze mal, es wird Zeit, dich wieder daran zu erinnern, wer ich bin. Und wer du bist!“
Er lächelte Drusilla an. „Du entschuldigst uns, Liebling? Spikey bettelt geradezu darum, gefoltert zu werden. Und wer bin ich, ihm diesen Herzenswunsch abzuschlagen?“
„Kommst du freiwillig mit oder muss ich Gewalt anwenden?“, fragte er dann. Sein Tonfall verriet, das ihm die zweite Möglichkeit viel besser gefiel.
Aber bevor Spike antworten konnte, packte Angelus ihn schon und zerrte ihn hinter sich her.
Er öffnete die Tür zu Spikes Schlafzimmer, stieß ihn hinein, und folgte gemächlich.
„So, jetzt sind wir ganz unter uns!“ Er schloss die Tür hinter sich ab und steckte den Schlüssel ein.
„Hm, sehr viel gibt es hier drin ja nicht, womit man jemand foltern kann.“ Er sah sich um. „Na gut, dann muss ich eben improvisieren. Zieh dich aus!“
Spike glaubte kurz, sich verhört zu haben.
Sollte Angelus sich doch erinnert haben? Und seine Worte draußen waren, wie damals, nur für Drusilla bestimmt?
Er forschte im Gesicht des anderen Vampirs nach einer Bestätigung, aber Angelus sah ihn nur ausdruckslos an.
Spike fing langsam an, sich auszuziehen.
Es war eigentlich egal. Entweder, er tat es freiwillig, oder Angelus würde es tun. Und das würde bedeuten, das seine Klamotten danach nicht mehr zu gebrauchen wären.
Und vielleicht...
Angelus entzündete einige Kerzen, während er wartete.
„Leg dich hin!“
Spike gehorchte, in einer Mischung aus Furcht und Erwartung.
„Auf den Bauch!“
Spike drehte sich gehorsam um. Er hörte Stoff reißen, sein T-Shirt konnte er wahrscheinlich vergessen.
Angelus beugte sich über ihn, einen Stoffstreifen in der Hand. „Es wird ein unvergessliches Erlebnis“, flüsterte er Spike ins Ohr. „schließ die Augen.“ Er küsste leicht Spikes Nacken.
´Er weiß es wieder. Endlich!` Spike konnte an nichts anderes mehr denken. Nur zu bereitwillig schloss er die Augen.
Dann spürte er, wie ihm Angelus die Augen verband.
Er lauschte erwartungsvoll und hörte, wie Angelus sich auch auszog.
Sein Schwanz wurde hart vor lauter Vorfreude, und er fing an, unruhig hin und her zu rutschen.
„Schhh, lieg still, William.“
Das gab den endgültigen Ausschlag. Angelus hatte ihn immer Willian genant, wenn sie sich geliebt hatten.
Im nächsten Moment riss Angelus seine Arme grob nach vorne und fesselte ihn an das Bett.
Bevor Spike richtig begriff, was passierte, waren auch seine Beine gefesselt.
Und er hilflos.
´Verdammt, er hat mich reingelegt. Und ich Idiot dachte, erinnert sich. Na ja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.`, dachte Spike bitter.
Dann tropfte heißes Kerzenwachs auf seinen Rücken und er biss die Zähne zusammen, um gegen weitere Folterungen gewappnet zu sein.
Eine Stunde später fiel es ihm immer schwerer, ruhig zu bleiben. Er schmeckte sein eigenes Blut, seine Unterlippe war zerbissen.
Seine Schmerzen waren bereits unerträglich, und doch spürte er, wie ihm Angelus immer neue zufügte.
Verbrennungen bedeckten Arme und Beine, sein Rücken war mit einer Wachsschicht überzogen. Das Wachs hatte die blutenden Wunden, die Angelus´ Zähne und Klauen hinterlassen hatten, versiegelt.
Angelus hatte ihn wiederholt vergewaltigt und auch sonst seinen Spaß gehabt.
Spike hasste ihn wie nie zuvor.
Und wenn er die Kraft und die Möglichkeit gehabt hätte, er würde Angelus auf der Stelle und ohne irgendwelche Regungen töten.
Aber wahrscheinlich hätte ihn Angelus vorher getötet, wenn Drusilla nicht laut aufgeschrieen hätte.
Angelus erstarrte – und stürzte aus dem Zimmer. Spike war vergessen.
Er sammelte seine Kräfte und zerrte mit den Zähnen an den Knoten, mit denen seine Arme gefesselt waren. Endlich schaffte er es, sich zu befreien und aus dem Zimmer zu wanken.
Angelus kniete am Boden und hielt Drusilla im Arm. Sie wimmerte leise und Angelus wiegte sie beruhigend.
Dann veränderte sich das Geräusch. Und Spike brauchte einige Zeit, um zu begreifen – dass sie lachte.
Sie drehte sich in Angelus´ Armen und sah Spike an. „Das Ende der Welt! Nicht mehr lange und es gibt nur noch uns!“
„Uns?“ Spike starrte sie an.
Drusilla breitete die Arme aus. „Das, was du dir immer gewünscht hast! Der Weltuntergang!“
Spike ging zurück ins andere Zimmer und zog sich an. „Weltuntergang ist ja wohl eher Angelus´ Spezialität. Der kann es doch gar nicht erwarten, endlich alleine zu sein. Keine Menschen, keine anderen Dämonen und Vampire, niemand, der seiner Allmacht anzweifelt oder ihm widerspricht...“, Spike brach ab, als ihm klar wurde, das Weltuntergang genau das bedeutetet. Für alle Zeit nur noch sie Drei.
Und damit für alle Ewigkeit Angelus´ Launen ausgesetzt sein.
Das war so ziemlich das letzte, was Spike wollte.
Er ging zurück zu Angelus, der mit Drusilla durchs Zimmer tanzte.
„Äh, Leute, meint ihr nicht, das es dann ein bisschen, wie soll ich sagen – einsam ist?“, fragte er vorsichtig.
Angelus blieb stehen und sah ihn mitleidig an. „Spikey, wie immer begreifst du – nichts! Wir sind die Herrscher, die Könige dieser neuen Zeit. Niemand, der sich uns in den Weg stellt. Keine Jägerin. Keine...“ Spike hörte nicht mehr zu.
`Jägerin, genau`, dachte er, `Sie muss ihm seine verdammte Seele wiedergeben. Angelus früher war... schwierig, Angel war ein... zahnloses Spielzeug, aber Angelus heute – ist eine Katastrophe!`
„Wenn das so ist, gehe ich was trinken. Wenn die Welt untergeht dürfte das Blut knapp werden.“
Er kümmerte sich nicht weiter um die beiden anderen Vampire und machte sich auf die Suche nach der Jägerin.

„Hm, wenn du etwas Zeit hast?“, er lehnte sich bequem an einen Grabstein und sah zu, wie Buffy mit zwei Vampiren gleichzeitig kämpfte.
„Was willst du?`“, stieß sie keuchend hervor, und schleuderte den einen Vampir weg, aber der andere war schon wieder auf den Beinen und griff an.
„Weltuntergang“, antwortete er lakonisch und zündete sich eine Zigarette an.
„Weltuntergang?“
Sie hatte etwas Luft und sah ihn fragend an.
„Weltuntergang. Das große Finale.“ Er zerrte den einen Vampir, der sich hinter seinem Grabstein verstecken wollte, hervor. „Da findet der Kampf statt, Kumpel.“
Der andere Vampir bedachte ihn mit einem bösen Blick, der ungläubig wurde, als er auf den Pflock in seiner Brust blickte.
„Auf wessen Seite stehst du eigentlich“, beschwerte sich der verbleibende Vampir.
„Auf meiner“, entgegnete Spike seelenruhig und sah zu, wie auch dieser Vampir zu Staub zerfiel.
Buffy wischte sich die Hände ab und kam näher. „Gute Frage“, sagte sie.
„Äh, was?“ Spike starrt sie nur an.
„Auf wessen Seite stehst du? Vampire sind doch geradezu besessen vom Weltuntergang?“
Spike zuckte die Schultern und trat seine Zigarette aus. „Manche von uns, aber nicht alle. Ich zum Beispiel mag diese Welt. Jede Menge Unterhaltung und Menschen, für den Blutvorrat. Brot und Spiele, sozusagen! Oder sollte ich sagen Blut und Spiele?“, er grinste, bis Buffy ihm den Pflock auf die Brust setzte.
„Schon gut, war nur ein Scherz. Verstehst du keinen Spaß?“
Nicht wenn er von Vampiren kommt. Eure Vorstellung von Spaß ist foltern und quälen.“
„Wobei wir beim Thema wären“, nickte Spike schnell. Er wartete, bis er nicht mehr in unmittelbarer Gefahr war, gepfählt zu werden.
„Das ist die Vorstellung, die Angelus von Spaß hat. Das trifft aber nicht auf uns alle zu. Wenn du dich erinnerst, Angel hatte...“
„Lass Angel da raus!“, fauchte Buffy und hob ihren Pflock wieder an.
Spike wollte einen Schritt zurückgehen, was aber leider nicht ging, er stand bereits mit dem Rücken am Grabstein.
„Eigentlich wollte ich fragen, wie weit du mit seiner Seele bist. Oder ist dir Angelus doch lieber? Er ist irgendwie männlicher, findest du nicht? Ich meine, es ist immer noch der gleiche Körper, aber...“ Spike machte schnell den Mund zu, bevor er anfing, allzu viel Unsinn über Angels Körper zu faseln. Zumal seine Hose bereits wieder verdächtig eng wurde.
Aber Buffy kümmerte sich nicht weiter um ihn, sie sah nachdenklich an ihm vorbei.
„Willow kann ihm seine Seele wiedergeben! Du weißt, das du dann uns beide gegen dich hast?“
„Gegen mich und Dru“, korrigierte Spike, dann nickte er. „Wir verschwinden, du siehst uns nie wieder! Sunnyhell gehört dir und deinem Kuschelvampir.“ Den letzten Zusatz konnte er sich einfach nicht verkneifen. Auch wenn er sich im selben Moment fragte, ob er noch nicht genug gequält worden war.
Er bettelte ja geradezu darum, gefoltert zu werden.
Buffy sah ihn wieder an und nickte dann langsam. „Du kannst die Stadt verlassen, zusammen mit, wie heißt sie doch gleich? Godzilla?“
Spike sparte sich eine Antwort.
Er wartete, bis sie in der Dunkelheit verschwunden war, bevor er auf die Jagd ging. Dieses absurde Gespräch hatte ihn hungrig gemacht.

„Also, bisher hat der Weltunterhang nicht statgef... Aua!“ Spike starrte entrüstet die riesige steinerne Gestalt an, in die er hineingelaufen war.
„Was, zum Teufel, ist das? Und wo kommt es her? Also, wirklich, Angelus, dein Kunstgeschmack wird auch immer schlimmer!“
Spike hätte sich selber prügeln können, weil er es nicht schaffte, den Mund zu halten.
Aber Angelus ignorierte sein Gerede. Er griff mit blutigen Händen nach dem Schwert, das in der Brust des steinernen Ungetüms steckte. Spike sah neugierig zu.
„Soll ich dich jetzt König Artus nennen? Also, wenn ich Merlin wäre,...“
Halt die Klappe, Spike!“, knurrte Angelus.
Er ging um die Gestalt herum. „Warum geht es nicht?“, murmelte er, „Es war doch Blut da?“
Spike hörte leises Wimmern im Nebenzimmer.
„Dru, alles in Ordnung?“, fragte er sanft und ging hinein.
Drusilla lächelte glücklich, während sie mit den Fingernägeln blutige Linien in die Haut eines Menschen ritzte.
Spike erkannte mit einiger Überraschung den Wächter.
Drusilla leckte ihre Finger ab. „Sein Blut ist nicht gut“, zwitscherte sie.
Spike nickte verstehend. „Kein Wunder, er ist so alt, da schmeckt es einfach nicht mehr.“
„Für das Ritual“, fuhr Drusilla fort, als ob er gar nichts gesagt hätte.
„Das Ritual, ja... Wer, oder was, ist das draußen eigentlich?“ Spike grinste, als Angelus wieder an dem Schwert zerrte.
„Acathla! Wer ihn zum Leben erweckt, kann das Tor zur Hölle öffnen. Ist das nicht aufregend?“ Drusillas Augen leuchteten vor Freude.
„Ja, sehr aufregend. Aber wer will schon in die Hölle? Selbst mit Freikarte? Und was macht dieser elendige Wächter hier? Verpflegung?“
„Angelus braucht Informationen von ihm“, flüsterte Drusilla.
„Hm.“, Spike hob den Kopf des Wächters leicht an, der ihn ansah, ohne ihn wirklich zu sehen.
„Ob der noch irgendwelche Informationen geben kann, bezweifle ich.“ Er ließ los und der Kopf des Wächters sackte wieder haltlos nach vorne.
„Na, mein Engel, immer noch nicht geschafft, das Schwert aus dem Stein zu ziehen? Darf ich auch mal?“
„Finger weg!“, knurrte Angelus und funkelte Spike aus gelben Augen an.
Der zuckte nur gelangweilt die Schultern. „Schon gut, Kumpel, amüsier dich nur weiter. Ich gehe noch ein bisschen jagen. Man weiß ja nie, wie lange man noch die Gelegenheit hat.“
Als er wieder draußen war, sah Spike sich um.
Der Weltuntergang stand dichter bevor, als er vermutet hatte. Er würde nicht darum herum kommen, in dieser Nacht ein weiteres Mal mit der Jägerin zu reden.

„Diesmal ist er zu weit gegangen“, flüsterte Buffy.
Sie umklammerte ihren Pflock so fest, das er zerbrach.
Spike gab ihr im Stillen recht. Das Tor zur Hölle zu öffnen, war wirklich keine gute Idee.
Erst mit Verspätung dämmerte ihm, das sie wohl ganz was anders gemeint hatte.
Sie sah Spike eindringlich an. „Ich sorge dafür, dass Angel seine Seele zurückbekommt. Und du kümmerst dich darum, dass das Tor zur Hölle zubleibt!“
„Gut.“ Spike machte sich auf den Weg, Angelus an irgendwelchen unbedachten Handlungen zu hindern. Erst einige Straßen weiter fiel ihm auf, das er zum ersten Mal der Jägerin den Rücken zugedreht hatte.
Aber das würde ihm nie wieder passieren.

„Und, was gibt’s Neues?“
Da sich seine Umgebung nicht plötzlich verändert hatte, ging Spike davon aus, das der Weltuntergang noch nicht stattgefunden hatte.
Sollte er sich irren, und es war schon vorbei, unterschied sich die Hölle nicht sehr von hier und jetzt.
„Es funktioniert nicht“, schimpfte Angelus, der ruhelos hin und her lief und Acathla immer wieder fragend ansah. „Ich muss diesen Kerl, diesen Wächter, noch weiter ausquetschen.“
Er lächelte Spike plötzlich an. „Hast du nicht eine gute Idee, wie ich ihn noch foltern kann?“
Spike schüttelte nur den Kopf. „Das ist deine Show, Kumpel. Ich will dir nicht im Wege stehen.“
„Ist auch besser so. Deine Vorschläge haben noch nie was getaugt.“
Spike biss die Zähne zusammen, um ruhig zu bleiben. ´Nicht mehr lange, und du hast diese dämliche Seele wieder. Aber ich bin wieder frei! Und das war’s dann endgültig! Ich töte die Jägerin und dann dich. Obwohl, vielleicht noch eine kleine Vergewaltigung vorher, damit du mal merkst, wie das ist?`
„Es muss besonderes Blut sein. Nur jemand, der wahrhaft würdig ist, kann ihn wecken“, trällerte Drusilla und tanzte durchs Zimmer.
„Angelus starrte sie an, dann lachte er laut. „Natürlich, das ich nicht selbst darauf gekommen bin! Sein Blut ist falsch, es muss mein Blut sein!“
Er küsste Drusilla und, nach kurzem Zögern, auch Spike. „Gleich haben wir es geschafft! Gib mir das Messer, Dru!“
´Ich töte sie auch`, dachte Spike und sah zu, wie Angelus das Messer durch seine Handfläche zog.
Sein Blut tropfte auf den Boden, aber Spike hatte kein Verlangen danach. Er fragte sich nur, ob die Hexe es rechtzeitig schaffen würde.
Wieder einmal umklammerte Angelus den Schwertgriff. Und diesmal mit Erfolg. Langsam zog er das Schwert aus dem Stein.
Endlich war es ganz frei. Angelus hielt es triumphierend über seinen Kopf.
Und Spike wartete fast gelangweilt auf den Weltuntergang.

Tbc...


[editiert: 10.04.04, 12:00 von DarknessEmotions]
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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 10.04.04, 11:37  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Klasse Teil, hab ihn gleich 2 x gelesen.*g*
Kein Wunder, das Spike diesen Angelus nicht will und sogar lieber Angel in kauf nimmt.
Giles der Arme. Hoffentlich überlebt er und Buffy kommt um ihn zu retten.Inzwischen wird wohl auch Willow den Zauber fertig haben. Aber da ist ja auch noch der Weltuntergang der bevorsteht.
So viele Fragen.
Ich hoffe sie werden von dir bald beantwortet und du schickst rasch den nächsten Teil ein.
Auch dir ein schönes Osterfest.
Lg. silverbird

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 10.04.04, 12:06  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

Erstmal wunder dich bitte nicht, dass ich diesen Teil editiert habe, denn der stand gleich doppelt im Post, wehalb ich es direkt geändert habe, wie silver schon sagte, sie hätte ihn zweimal gelesen ;)

Angelus ist echt gemein zu Spike und ich kann Spike sehr gut verstehen, dass er sich an seinen Sire rächen will. Angelus hat es nun wirklich nicht anders verdient, da stellt sich mir aber die Frage: Ob Spike wirklich Angel das Gleiche antun kann, immerhin ist Angel ja ganz anders wie sein alter Ego? Und was wird nun Spike mit Dru tun? Trägt er sie weiterhin auf Füßen, nachdem sie so ablehnend gegenüber ihn war? Ich bin schon sehr gespannt, wie du es nun weiterführen wirst.

Wünsche dir auch frohe Ostern!!

Viele Grüße Mel:))




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Cimmeria
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 18.04.04, 12:45  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 10

Sunnydale

Spike starrte angestrengt durch die winzige freie Stelle in der schwarz gestrichenen Windschutzscheibe.
„Verdammt, haben sie es endlich geschafft, diese dämliche Kleinstadt von der Bildfläche verschwinden zu lassen?“, murmelte er und griff nach der halbleeren Flasche auf dem Beifahrersitz.
„Mist, fast leer! Ich hatte doch mehr besorgen sollen.“
Er trank – und ein harter Zusammenstoß warf ihn nach vorne. Spike starrte verwundert das Hindernis an, das sich ihm in den Weg gestellt hatte.
„Sunnyhell? Haben die das dämliche Schild etwa einbetoniert?“
Er legte knirschend den Rückwärtsgang ein, fuhr einige Meter zurück und dann mit Vollgas vorwärts. Befriedigt sah er zu, wie das Ortsschild endlich umkippte. Da er danach den Motor abwürgte, rollte der Wagen nur noch etwas weiter, bis das Schild völlig unter dem Auto lag.
„Blöde Kleinstadt. Was mache ich hier eigentlich?“ Er schüttete den Rest aus der Flasche in sich hinein und warf die leere Flasche dann zu den anderen.
Den Zeigefinger an die Nasenspitze gelegt, dachte er konzentriert nach. Dann erhellte sich sein Gesicht. „Jägerin killen!“
Er versuchte, die Autotür zu öffnen und warf sich schließlich dagegen.
Die Tür sprang auf und Spike torkelte aus dem Auto. Er beugte sich noch einmal hinein, um sich zwei weitere Flaschen aus einer Tasche zu kramen, die er in die Manteltaschen steckte. Dann ging er in Schlangenlinien auf die Stadt zu.

Düster betrachtete er Angels ehemalige Unterkunft und nahm zwischendurch immer wieder einen Schluck.
„Sie hat ihn getötet. Aber ich werde ihn rächen! Sie hat mir meinen Engel genommen. Blöde Jägerin, hätte sie gleich töten sollen!“
Er legte den Kopf weit zurück und setzte die Flasche an den Mund. „Leer!“ Frustriert warf er die leere Flasche neben sich in ein Blumenbeet, wo sie an einem Stein klirrend zerbrach.
Wenig später erschien Buffy, durch das Geräusch aufmerksam geworden, in der Tür der Villa und sah sich um.
Spike grinste erfreut. „Jägerin gefunden, Sir!“ Er salutierte und wäre dabei fast vorne über gekippt.
„Nächster Punkt: Jägerin beseitigen!“, murmelte er und nahm wieder einen großen Schluck.
Er wollte gerade auf die Tür zugehen, als Angel hinter Buffy erschien und die Arme um sie legte. Die Jägerin schmiegte sich an ihn.
„Moment, Angel tot. In der Hölle. Jägerin nicht tot. Oder doch? Hat Weltuntergang doch stattgefunden?“, grübelte Spike.
Er hielt seine Flasche in Augenhöhe. „Wenn Angel in der Hölle ist, und die Jägerin auch... dann sind wir auch in der Hölle, du und ich.“ Er nickte der Schnapsflasche bedeutsam zu. „Welt ist doch untergegangen und wir haben’s nicht gemerkt!“
Er drehte sich einmal um sich selbst, wobei er ins stolpern kam und diesmal wirklich fiel.
Am Boden sitzend, stellte er seinen Schnaps vorsichtig neben sich ab, dann streckte er sich auf dem Rücken aus und sah zu den Sternen.
„Wusste gar nicht, das Hölle genauso aussieht wie Sunnyhell! Aber wenn Jägerin schon tot, muss ich sie nicht mehr killen.“
Dann setzte er sich ruckartig auf, wobei er seine Flasche umstieß. Etwas Alkohol versickerte im Boden, bevor Spike es bemerkte und die Flasche wieder hinstellte. „Nicht auslaufen!“
Er legte die Arme um die Knie und runzelte die Stirn. „Muss Jägerin doch noch killen. Wenn Jägerin nur noch Staub ist, gehört Engel wieder mir! Nur mir!“
Zufrieden legte er sich wieder hin. „Erst mal schlafen. Jägerin läuft nicht weg, ist ja auch in der Hölle!“
In kurzer Zeit war Spike fest eingeschlafen.

Angel sah kurz zu den Sternen auf. Und dachte plötzlich an Spike. Sein Child hatte die Sterne immer geliebt.
Eigentlich seine beiden Childs. William und Drusilla.
In solchen sternenklaren Nächten vermisste er seinen William. Er hatte es ihm nie gesagt, aber er hatte ihn über alles geliebt.
Aber jetzt war Spike verschwunden, ein Deal zwischen ihm und Buffy, wie ihm Buffy erzählt hatte.
Dafür, das er ihr geholfen hatte, den Weltuntergang zu verhindern, hatte sie ihn freien Abzug gewährt. Ihm und Drusilla.
Angel hoffte, das die beiden endlich miteinander glücklich geworden waren. Ein Glück, das ihnen beiden für immer verwehrt geblieben war.
Aber in solchen Nächte vermisste er ihn schmerzlich.
„Woran denkst du?“, fragte Buffy und holte ihn wieder in die Gegenwart zurück.
Angel küsste sie leicht, weil er wusste, das sie es von ihm erwartete. „An uns. Wenn wir andere wären...“
Buffy machte sich aus seiner Umarmung frei und drehte sich um. „Wir sind, was wir sind. Das kann keiner von uns ändern.“
Sie legte ihm einen Finger auf den Mund und hauchte einen Kuss. „Ich muss gehen. Sehen wir uns morgen?“
Angel nickte nach kurzem Zögern und sah ihr nach, bis die Dunkelheit sie verschluckte.

Spike war so hoffnungslos betrunken, das ihn seine Vampirsinne nicht vor dem Sonnenaufgang warnten.
Er erwachte plötzlich, weil sein Arm in Flammen stand. „Bloody Hell!“
Noch während er versuchte, die Flammen auszuschlagen, spürte er die brennende Hitze der Sonne im Gesicht.
„Verdammt!“
Er löschte das Feuer mit dem spärlichen Wasser im Brunnen, bevor er sich seinen Mantel als Schutz über den Kopf zog und zurück zu seinem Auto rannte.
Die Tür klemmte, wie immer, und Spike befürchtete, doch noch vollständig in Flammen aufzugehen, als der Widerstand endlich nachgab und er erleichtert die Autotür hinter sich zuzog und die gefährlichen Sonnenstrahlen aussperrte.
Spike zerrte die Tasche mit seinen Alkoholvorräten hinter dem Sitz hervor und warf eine um die andere leere Flasche zur Seite. Endlich fand er die letzte volle Flasche.
Sein Gesicht veränderte sich und er benutzte seine Vampirzähne, um den Korken aus der Flasche zu ziehen. Nach einem kräftigen Schluck ging es ihm wieder besser und er dachte über die vergangene Nacht nach.
„Dämliche Kleinstadt!“
Eigentlich hatte er sich geschworen, nie wieder einen Fuß nach Sunnydale zu setzen. Nachdem Angel das Tor zur Hölle geöffnet hatte, das nur durch seinen Tod geschlossen werden konnte, hatte Spike endgültig genug gehabt.
Genug von dieser Stadt, genug von der Jägerin, und genug von Angel. Er würde ihm garantiert keine Träne nachweinen.
Seinen Sire war er endgültig los. Und da er nicht die Absicht hatte, ihm in die Hölle zu folgen, würde er ihn auch nie wiedersehen.
Aber dann war alles anders gekommen.
Drusilla hatte ihn auch verlassen, wenngleich weniger dramatisch als Angel.
Und sie hatte ihm zum Abschied vorgeworfen, das er sie jahrelang mit Angel betrogen hatte. Alle seine Beteuerungen brachten nichts. Sie wusste, wer sein wirklicher Engel war.
Eine Zeitlang war er alleine weitergezogen und hatte sich mit Zufallsbekanntschaften getröstet, wie früher, wenn er von seinem Sire getrennt war.
Und genauso wie früher, hatte er diese zeitweiligen Begleiter getötet, wenn er ihrer überdrüssig geworden war.
Aber je länger es dauerte, desto stärker wurde sein Verlangen, seinen Sire wieder zu haben.
Er vermisste Angels Arroganz und die wunderbaren Streitereien, die sie miteinander hatten. Und er vermisste das zärtliche „William“.
Natürlich, Angelus hatte sich nicht mehr daran erinnert. Aber Spike war gerne bereit, dem Erinnerungsvermögen seines Sire auf die Sprünge zu helfen.
Längst hatte er vergessen, das er Angel töten wollte, er wollte nur endlich wieder diese starken Arme um sich spüren und das geflüsterte „William“ hören.
Nachdem er wieder halbwegs nüchtern war, war ihm klargeworden, das er mitnichten in der Hölle gelandet war – sondern das vielmehr Angel auf irgendeinem Weg aus der Hölle zurückgekehrt war.
Und das er wieder das Haustier dieser Jägerin war.
Aber diesmal würde er nicht so leicht aufgeben. Er würde um seinen Engel kämpfen.
Und wenn Angel ihn wirklich nicht mehr wollte, dann sollte er es ihm ins Gesicht sagen.
Spike hob die Flasche, die er immer noch in der Hand hielt an, um zu trinken, dann besann er sich anders und drückte den Korken wieder fest hinein. Er musste nüchtern sein, wenn er gegen die Jägerin kämpfte.
Zufrieden rollte er sich auf dem Sitz zusammen, um bis zum Sonnenuntergang zu schlafen.

Magic Box.
Spike nickte zustimmend. Das schien der größte Zauberladen in Sunnydale zu sein. Hier würde er alles notwendige bekommen.
„Kann ich ihnen helfen, Sir?“, fragte die Verkäuferin freundlich lächelnd.
Spike erwiderte das Lächeln und leckte sich unbewusst die Lippen. Er hatte in den letzten Tagen ausschließlich Alkohol getrunken, sein Blutdurst war enorm.
Trotzdem hielt er sich zurück.
„Ich brauche einen Liebeszauber.“
„Sie kennen sich damit aus?“
Spike stutzte kurz, nickte dann aber. Was sollte daran so kompliziert sein.
Zutaten mischen und einen Spruch aus einem Buch ablesen konnte ja wohl jeder.
„Es kommt immer wieder zu schwerwiegenden Problemen, wenn sich Ungeübte daran versuchen“, redete die Verkäuferin weiter.
„Probleme?“, fragte Spike desinteressiert.
„Ja. Ein falsch angewendeter Liebeszauber kann fatale Folgen haben. Manchmal verkehrt er sich auch ins Gegenteil.“
„Schon gut, ich weiß Bescheid“, grummelte Spike. Er wollte keine endlosen Diskussionen über fehlerhafte Liebeszauber führen. „Also, ich brauche ein Zauberbuch und die entsprechenden Zutaten.“
„Ein Zauberbuch?“ Die Verkäuferin musterte ihn misstrauisch. „Auf welcher Stufe sind ihre magischen Fähigkeiten?“
„Stufe? Was für ´ne Stufe?“, frage Spike zurück und starrte ihren Hals an. Das pulsieren des Bluts unter der Haut machte ihn fast verrückt. Als ob das Blut dort sagte „trink mich, trink mich“.
„Ich glaube, Sie haben noch keine Erfahrung mit komplizierten Zaubern“, sagte die Verkäuferin bestimmt. „Tut mir leid, ich kann Ihnen keinen Liebesza...“, weiter kam sie nicht.
Mit Spikes Selbstbeherrschung war vorbei. Mit einem Knurren griff er nach ihr und senkte seine Zähne in ihren Hals.

Hm, gar nicht schlecht.“ Spike leckte sich das Blut von den Lippen und grinste. „Es geht doch nichts über eine kleine Stärkung. Mal sehen, was sie hier sonst noch so haben.“ Er stieg über die tote Frau hinweg.
„Zaubersprüche, Zutaten, ...“, er hob ein Glas an und betrachtete es neugierig. Dann fiel sein Blick auf eine kleine Statue mit einer eindrucksvollen Erektion. Er grinste dreckig.
„Das wäre was für...“, murmelte er, verstummte aber plötzlich, als er ein Geräusch an der Eingangstür hörte.
Schnell zog er sich in den hinteren Bereich des Ladens zurück.
„Hallo! Ist hier niemand?“
Spikes Grinsen ging in die Breite, als er die Stimme erkannte.
Die Freundin der Jägerin, die Hexe. Genau die Person, die er brauchte.
Wer einem Vampir eine Seele geben konnte, war auch in der Lage, einen Liebeszauber ohne Nebenwirkungen hinzukriegen.
„Ich bin hier!“
Er ging auf Willow zu, die sofort ängstlich einen Schritt zurück wich.
„Äh, keinen Schritt weiter. Oder ich verwandle dich in eine...“ Sie suchte nach einem passenden Tier.
„Lass mich raten“ ,spottete Spike, „in eine Kröte?“
Willow nickte heftig. Ihre Augen suchten den Raum nach einer Fluchtmöglichkeit ab.
Spike schüttelte nur amüsiert den Kopf. „Vergiss es! Ich bin schneller und stärker als du. Aber ich habe dich sowieso gesucht, ich brauche deine Hilfe.“
„Meine Hilfe?“, fragte Willow geschmeichelt, bis ihr wieder einfiel, wer da vor ihr stand.
„Ich werde dir nicht helfen, wobei auch immer“, erklärte sie entrüstet.
„Sehe ich anders“, entgegnete Spike gleichmütig und wechselte in sein dämonisches Aussehen.
Willow drehte sich um und rannte zur Tür.
Spike seufzte theatralisch. „Immer diese Getue!“ Er war mit einem Satz bei Willow, die hektisch am Türknauf drehte.
Als er seine Hand auf ihre legte schrie sie entsetzt auf.
„Bitte, töte mich nicht“, flehte sie.
´Ich bin doch nicht verrückt`, dachte Spike, lächelte sie aber böse an. „Wenn du tust, was ich will, überlege ich es mir eventuell noch mal“, antwortete er nur.
Er zerrte Willow hinter sich her und drückte sie auf einen Stuhl. „Setzt dich hin und hör zu“, herrschte er sie an.
Willow nickte und wagte kaum, zu atmen.
„Du bist eine Hexe! Also kannst du mir meinen... Engel wiederbringen.“
„Deinen Engel?“, Willow sah ihn fragend an.
Spike verdrehte die Augen. Diese Freunde der Jägerin waren doch alle etwas dämlich. Und diese Hexe bildete wirklich keine Ausnahme.
„Meinen Engel, Ang…“, der letzte Teil ging in einem Husten unter, als Spike merkte, was er fast gesagt hätte.
„Mit wem war ich zusammen, hm?“, fragte er statt dessen abfällig.
„Dru…silla?“, fragte Willow vorsichtig.
Spike applaudierte ironisch. „Bravo! Aber egal, worum es geht, ist folgendes: Ich will ihn, äh, sie, äh, meinen Engel, zurückhaben. Und du wirst dafür sorgen, das er, äh, sie, zu mir zurück kommt.“
Willow sah ihn so eindringlich an, das Spike sich fragte, ob er sich doch verraten hatte.
Aber eigentlich war es ja egal. Wenn sie mit dem Zauber fertig war, würde er sie töten, so oder so.
Willow stand auf und versuchte, ihr Zittern zu unterdrücken. „Ich brauche einige Zutaten.“
Spike nickte nur. „Ich schätze mal, hier findest du alles, was du brauchst.“

Während er Willow zusah, wie sie vor sich hinmurmelnd die Zutaten suchte, gingen seine Gedanken einige Monate zurück.
Er hatte damals mit einem Studenten gewettet, das es nicht möglich wäre, jemand eine Seele zu geben.
Dieser Student, Nick, beschäftigte sich nebenbei mit Magie. Und er hatte auch von dem Vampir gehört, der durch einen Fluch seine Seele bekommen hatte.
Spike hoffte nur, das er nichts davon gehört hatte, das ebendieser Vampir seine Seele auch wieder verloren hatte.
Nachdem er lange genug gestichelt und Unglauben vorgetäuscht hatte, war Nick bereit gewesen, ihm einen Zauberspruch zu besorgen, mit dem man einem Vampir eine Seele geben konnte.
Spike hatte sich während dieser Zeit des öfteren gefragt, ob Nick wohl ihm eine Seele geben wollte.
Aus diesem Grund achtete er sorgsam darauf, das dieser Seelenfluch lediglich eine theoretische Angelegenheit blieb. Jedenfalls für Nick.

Die Geräusche verstummen und Spike sah schnell auf. Es fehlte ihm gerade noch, das die Hexe sich klammheimlich davon machte, während er seinen Gedanken nachhing.
Aber Willow stand nur da und sah ihn schüchtern an.
„Ich habe alles.“
Er stand auf und grinste. „Gut. Fangen wir an!“
„Das- das geht nicht. Ich- ich brauche... Hilfe“, stammelte Willow.
„Okay, ich helfe dir. Was soll ich machen?“
„Äh, ich brauche... mehrere... Leute.“
Spike wechselte in den Vampirmodus und sah sie drohend an. „Keine Tricks, klar? Wenn du versuchst, mich reinzulegen, bist du schneller tot als du dir vorstellen kannst!“
Sie nickte hastig.
„“Gehen wir!“
Spike griff nach Willows Hand und umfasste sie so fest, das sie aufschrie.
„Aber, aber, Liebes, nicht schreien. Sonst denken die Leute noch, ich tue dir was. Ganz ruhig bleiben. Und lächle gefälligst!“
Willow verzog leicht den Mund und Spike schüttelte nur den Kopf.
„So nimmt dir niemand ab, das du glücklich bist. Aber egal, ich will es endlich hinter mich bringen!“ Er behielt seinen Griff bei und ging zur Tür, ohne Rücksicht auf Willow, die hinter ihm herstolperte.
„Wie viele Leute brauchst du denn als Helfer?“, fragte er in lockerem Plauderton, als sie durch die fast menschenleeren Straßen gingen.
So wie es aussah, hatte die Jägerin die Reihen der Vampire und Dämonen in Sunnydale gründlich aufgeräumt. Spike dachte bei sich, das er eigentlich mal wieder für Vampirnachwuchs sorgen sollte.
Aber das hatte noch Zeit. Erst musste er seinen Sire zurückbekommen, und dann... – er prallte gegen ein unsichtbares Hindernis.
Verdutzt starrte er auf die Türöffnung und auf Willow, die im Haus war und verzweifelt versuchte, ihre Hand aus seiner zu befreien.
Spike grinste boshaft und zog seine Hand ein Stückchen zurück, zusammen mit Willow, die sich verzweifelt dagegen wehrte.
„Lass los, du tust mir weh!“, jammerte sie.
Spike zog stärker und Willow stolperte aus dem Haus, vor seine Füße. „Wolltest du mich wirklich hier draußen stehen lassen? Ohne Abschiedskuss?“, fragte er ironisch und veränderte sein Aussehen.
Er beugte sich über Willows Hals und ritzte die Haut leicht mit den Zähnen.
Dann wurde sein Gesicht wieder menschlich und er zwang sie, ihn anzusehen.
„Versuch das nie wieder, Süße. Notfalls finde ich auch eine andere Hexe. Und gegen eine kleine Stärkung habe ich auch nichts. Zumal ein bisschen Adrenalin das Blut besonders schmackhaft macht.“
Spike zerrte sie wieder hoch. „WIR“, er betonte das Wort, „gehen jetzt rein. Zusammen! Also, bitte mich rein, Gute Freunde lässt man doch nicht draußen stehen!“
Er hörte, wie Willow leise „komm rein“, sagte. Obwohl er wusste, das ihm der Weg jetzt nicht mehr versperrt war, konnte er nicht wiederstehen, die zu quälen. „Ich glaube nicht, dass das ausreichend war. Ich habe es eigentlich gar nicht verstanden. Wenn du es noch mal wiederholst? Und diesmal lauter klar?“
Willow schluckte ängstlich und sagte, diesmal lauter: „Komm rein.“
„Spike.“
„Komm rein, Spike.“
„Aber gerne. Hätte ich gewusst, wie scharf du auf mich bist, wäre ich schon viel früher mitgekommen.“ Er streichelte leicht Willows Arm und spürte unter seinen Fingern, wie sich die Härchen aufrichteten.
„Bin ich der Erste?“, fragte er übertrieben sanft. „Keine Angst, ich werde ganz vorsichtig sein, es wird überhaupt nicht...“
„Hör auf!“, fuhr ihn Willow an.
Spike verstummte. Soviel Mut hatte er von Willow gar nicht erwartet.
„Ich helfe dir! Aber danach verschwindest du aus Sunnydale. Für immer!“
Spike nickte nur, noch immer sprachlos.
„Wir müssen ins Chemielabor, Xander wartet.“
„Worauf, zum Teufel?“ Spike rührte sich nicht von Fleck. „Was immer es ist, er kann warten!“
„Ich... ich brauche ihn aber“, sagte Willow leise und mit gesenktem Kopf. Dann sah sie Spike ins Gesicht. „Ohne Hilfe schaffe ich das nicht. Entweder wir gehen zu Xander, oder... vergiss deinen Liebeszauber!“
Ihr immer wieder aufflammender Mut beeindruckte Spike mehr, als er zugab. „Wenn es denn sein muss“, antwortete er daher nur gleichmütig. „Aber wehe, du versuchst irgendwelche Tricks!“ Zur Bekräftigung seiner Worte funkelte er sie mit gelben Vampiraugen an.
Willow nickte hastig
„Gehen wir, Liebes!“

„Will, endlich. Wo warst du denn so lange? Ich dachte schon, dir ist was zugestoßen...“, Xanders Erleichterung war nicht zu überhören. „hast du jetzt alle Zutaten für den Liebeszau...“
Er brach mitten im Wort ab, als er Spike bemerkte. „Dir ist was zugestoßen“, stellte er fest und wich zurück, bis er an der Wand stand. „Will, ich bin’s doch, Xander. Wir kennen uns seit ewigen Zeiten... und ich habe die nie was getan! Beiß mich nicht, ja? Bitte, nicht beißen!“
„Harris, hör auf rumzujammern. Ich habe deiner kostbaren Freundin nichts getan. Aber wenn du nicht gleich Ruhe gibst, kann sich das ganz schnell ändern!“
Xander hielt schnell den Mund und sah abwechselnd Spike und Willow an. „Will, ist wirklich alles in Ordnung? Ich meine, du bist immer noch meine Willow? Und keine untote Willow?“
„Harris!“
„Er hat mir nichts getan. Ich soll nur was für ihn zaubern“, beruhigte Willow ihn.
„Für den?“, fragte Xander entgeistert.
Spike bemühte sich um Selbstbeherrschung. Er ging zu Xander und legte ihm den Arm um die Schultern. „Keine Angst mein Freund, sie soll nur was für mich erledigen, dann bin ich wieder weg. Aber bis dahin...“, er ließ Xander los und schlug zu. Dann fing er den Bewusstlosen auf. „Dein Gequatsche nervt“, brummte er.
Mit Xander über der Schulter drehte er sich zu Willow um. „Gehen wir woanders hin, mir gefällts hier nicht.“
Willow nickte zitternd. Ihre erste Hoffnung auf Rettung hatte Spike mühelos zunichte gemacht. „Wo- wohin willst du... gehen?“
Spike grinste boshaft. „Da mir dein Haus ja jederzeit offen steht... Und ich wollte schon immer mal sehen, wie Menschen heute so wohnen.“

Tbc...

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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 18.04.04, 13:26  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!
Der Teil ist ja wieder mal klasse und heiss erwartet.
Das Selbstgespräch vonSpike hat mich vor Lachen umgehaun. Und auch die Scene in der Magic-Box war umwerfend.
Typischer kann man Spike gar nicht beschreiben in seiner damaligen Phase.

Ich bin ja gespannt wo der Liebeszauber hinführt, denn das es so läuft, wie Spike sich das vorstellt kann ich nicht recht glauben.
Hoffe du lässt mich nicht zu lange auf den nächsten Teil warten.
Lg. silverbird


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Cimmeria
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 24.04.04, 11:18  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,
wie immer win schönes WE und viel Spaß und eine dickes *knuddel* an Silverbird. Dein tolles FB muntert mich immer wieder auf


Teil 11


„Da wären wir. Sehr schön.“ Spike warf den immer noch bewusstlosen Xander aufs Bett und sah sich um.
Willow errötete und versteckte schnell ihr Lieblingsstofftier vor Spikes neugierigen Blicken. Aber der war viel mehr an einem Bild von ihr und Oz interessiert.
„Dein Freund?“ Er deutete auf das Bild.
Willow nickte nur. Spike sah Xander an und zog die Augenbrauen hoch. „Seltsam, ich hätte wetten können, du bist mit dem zusammen! Egal, fang endlich an, je schneller ich meinen Liebeszauber habe, desto schneller verschwinde ich.“
„Ja, äh.. nein, wir sind, ich brauche noch Hilfe.“ Sie wies vorwurfsvoll auf Xander. „Du hast ihn zusammengeschlagen!“
„Stimmt. Aber sein Dauergequatsche hat einfach genervt.“ Spike zeigte auf das Telefon. „Ruf einfach jemand anders an, damit es endlich weitergeht.“
Willow wählte, immer noch zitternd, Buffys Nummer. Und hoffte verzweifelt, das sie zuhause wäre.
„Buffy, ich bin’s... Willow. Ich brauche deine... äh, hast du nicht Lust vorbei zu kommen? Im Fernsehen läuft *Tanz der Vampire*, wir können...“, sie schrie auf, als Spike ihr das Telfon aus der Hand nahm.
„Hi, Jägerin, ich bin’s, dein alter *Freund* Spike. Deine Freundin braucht dich hier. Und ich würde dir raten, schnell herzukommen, sonnst kann es passieren, das ich sehr, sehr durstig werde. Nebenbei, dein Kumpel, der dauernd quatscht, ist auch hier. Bye, Liebes.“
Er schaltete das Telfon aus und setze sich entspannt in den Sessel. „Ich glaube nicht, das wir lange warten müssen.“

Buffy betete, dass Angel nicht unterwegs war. Sie hatte einfach keine Zeit, ihn lange zu suchen.
Aber er war ihre einzige Chance, um ihre Freunde aus Spikes Gewalt zu befreien.
Sie stürmte in die Villa – und stieß mit Angel zusammen.
„Buffy, ist was passiert?“ er hielt sie fest und wartete, das sie sich beruhigte.
„Spike! Er ist wieder da“, stieß sie endlich, noch immer atemlos, hervor.
„Spike?“ Angel konnte es nicht glauben. Sein Child war endlich zurück. Er hätte Buffy küssen können für diese gute Nachricht.
Erst langsam dämmerte ihm, das die Nachricht aus ihrer Sicht sicher wesentlich weniger gut war. Er lockerte den festen Griff um ihre Schultern.
„Spike! Wo ist er - und was hat er diesmal angestellt?“
„Willow und Xander, er hat sie entführt. Und er hat mich angerufen, das ich auch kommen soll, sie sind bei Willow, ich weiß nicht, warum, aber er hat gedroht, das er sie tötet, wenn ich nicht kommen“, sprudelte es aus ihr heraus.
„Beruhige dich!“ Angel überlegte fieberhaft, was Spike vorhaben konnte, aber ihm fiel nichts ein. Blieb nur die Möglichkeit, ihn direkt zu fragen.
„Wir gehen zusammen!“
Buffy umarmte ihn kurz. „Danke, ich wusste, das du mir hilfst.“

Bei Willow machte sich Buffy nicht die Mühe, zu klingeln. Ein kräftiger Fußtritt brach die Tür auf und sie stürmte hinein. „Äh Buffy, warte mal...“ Angel stand etwas verlegen vor der offenen Tür.
Sie brauchte einen Moment, um zu begreifen, warum er ihr nicht folgte. „Ach ja, komm rein.“
Angel streckte den Arm aus, aber das Hindernis war verschwunden und er konnte das Haus betreten.
„Willow, Spike, ich bin da!“, Buffy bleib am Fuß der Treppe stehen und sah hinauf.
„Hat ja lange genug gedauert“, erklang Spike spöttische Stimme, „bist du bei der Jagd auch immer so lahm?“
Er erschien auf dem oberen Treppenabsatz.
Angel?!“
Angel nickte nur grimmig. „Komm her!“
Spike war so überrascht, das er gehorchte.
Als er vor Angel stand, packte der den Kragen von Spikes Mantel und schüttelte ihn durch. „Was zum Teufel wird das, William?“
Spike verdrehte nur wortlos die Augen in Richtung Buffy. Angel begriff. Das war eine Familienangelegenheit, die Außenstehende nichts anging.
„Kümmere dich um Willow. Ich rede inzwischen mal mit Spike!“
Er zog Spike mit sich in die Küche und schloss die Tür.
„Ich höre!“ Sein Aussehen war in den Vampirmodus gewechselt und er starrte Spike wütend an – und spürte zugleich das Verlangen nach seinem Child immer stärker werden.
Spike merkte es offenbar auch. Er grinste und starrte auf Angels Hose. „Wollen wir wetten, wann dein Reißverschluss platzt?“, fragte er amüsiert.
Angel knurrte nur und riss Spike an sich. „Ich bin immer noch dein Sire!“
Spike grinste. „Sagtest du schon, bei verschiedenen Gelegenheiten.“
Weitere Äußerungen wurden durch Angels Mund auf seinem unterbunden.
„Deine Jägerin wartet auf dich“, stichelte Spike trotzdem undeutlich weiter.
„Lass sie warten.“
Angel biss in Spikes Lippe, bis er Blut schmeckte.
Spike stöhnte leise. „Ist das alles, was du von mir willst? Mein Blut?“
Angel ging einen Schritt zurück und sah Spike an. „Dreh dich um!“
Er stieß ihn gegen den niedrigen Küchenschrank. „Runter mit deiner Hose!“
Ungeduldig wartete er, bis Spike für ihn bereit war.
Dann drückte er sich an ihn, fasst mit eine Hand zwischen Spikes Beine und streichelte seine Hoden.
Spike fragte sich in diesem Moment, ob das, was er da tat, wirklich klug war.
Er erinnerte sich noch zu gut, wie Angelus über ihn hergefallen war. Aber das war jetzt Angel, hoffte er jedenfalls.
Doch so wie früher, konnte sein Sire wieder einmal seine Gedanken lesen. „Ich will dich ficken, aber ich will dich nicht foltern, William.“
„Dann mach es endlich“, entgegnete Spike leise.
Gleich darauf hatte er endlich wieder Angels Schwanz in sich. Spike schloss glücklich die Augen und überließ sich seinen Gefühlen.
Wie von weit weg hörte er, das jemand an der geschlossenen Tür rüttelte und Angels heisere Antwort: „Ich bin noch nicht fertig mit Spike. Wir kommen... danach rauf.“
Spike bewegte seine Hand an seinem Schwanz in Angels Rhythmus, bis sich Angels Hand über seine legte und Spike sich ihm völlig unterwarf.
Kurz, bevor sein Sperma gegen die Schranktür spritze, hörte er Angel, der ihm ins Ohr flüsterte: „Ich liebe dich, William.“
Sein Sperma floss an der Tür herab und er spürte, wie Angel in ihm kam.

„Was willst du hier?“, fragte Angel noch einmal, als sie danach nebeneinander am Küchentisch lehnten und rauchten.
Spike überlegte kurz. Eigentlich hatte sich der Liebeszauber vor wenigen Minuten erledigt. Angel hatte ihm, zum ersten mal in mehr als hundert Jahren, gesagt, das er ihn liebte.
„Ach, das hat sich inzwischen von selbst erledigt.“ Er drückte seine Zigarette neben sich auf dem Tisch aus. „Verschwinden wir von hier? Mein Auto steht am Stadtrand.“
Zu seinem großen Erstaunen schüttelte Angel den Kopf. „Was immer du hier wolltest, es war die so wichtig, das du dafür Buffys Freunde gekidnappt hast. Ich will jetzt wissen, warum du zurückgekommen bist!“ Er sah Spike eindringlich an.
Spike erwiderte den Blick mit derselben Intensität. Und überlegte hastig, welche Geschichte er Angel auftischen konnte.
„Mein Engel hat mich verlassen. Ich wollte einen Liebeszauber, der meinen Engel zu mir zurück bringt“, sagte er schließlich.
Angel dachte kurz nach, dann nickte er. „Dru! Natürlich, wie konnte ich sie vergessen. Sie hat dich verlassen? Und jetzt willst du sie mit einem Zauber zurückbekommen?“
Er schluckte und wandte sich von Spike ab.
Er hatte zu lange gewartet, bevor er Spike endlich seine Liebe eingestanden hatte.
Jetzt hatte Spike sich endgültig für Drusilla entschieden. Und er hatte sich nur aus Gehorsam seinem Sire gegenüber ficken lassen. Aber es hatte ihm nichts bedeutet, da war sich Angel sicher.
Als er seine Gefühle wieder unter Kontrolle hatte, sah er Spike wieder an. „Dann sollten wir jetzt endlich zu Willow gehen, damit du deinen Liebeszauber bekommst. Und Dru zu die zurückkehrt.“
„Dru?!“ Spike sah ihn fragend an.
„Dein Engel.“ Angle ging und Spike sah fassungslos hinterher.
Erst langsam wurde ihm klar, das er eben einen furchtbaren Fehler gemacht hatte. Angel dachte jetzt, der Zauber war für Drusilla gedacht. Und Spike sah keine Möglichkeit, die Sache richtig zu stellen.
Seufzend folgte er Angel.

In der Tür zu Willows Zimmer sah er zu, wie sich Buffy an Angel klammerte und er sie beruhigend streichelte. „Alles okay. Willow, hast du alles, was du für den Zauber brauchst?“
„Ja.“ Willow sortierte ihre Utensilien, dann sah sie Angel unglücklich an. „Mir fehlen doch noch einige Zutaten – und ein Zauberbuch.“
„Schreib auf, was es ist, ich hole es dann.“ Angel wollte die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen.
„Ich komme mit!“ Buffy stellte sich neben Angel.
„Äh, ich komme natürlich auch mit!“ Spike stellte sich schnell auf die andere Seite neben Angel. Das kam gar nicht in Frage, dass diese dämliche Tussi mit seinem Engel alleine war. Wenn sie unterwegs waren würde er schon eine Möglichkeit finden, richtig zu stellen, für wen er den Liebeszauber ursprünglich haben wollte.
Er konnte Angel schon hören: „Mein William, impulsiv wie immer. Vorher denken war nie deine Stärke!“ Aber sein Kuss würde die Kritik mildern. Und dann würden sie endlich aus Sunnydale verschwinden.
Spike lächelte glücklich.
Und sah nicht, dass Buffy wie selbstverständlich Angels Hand nahm. Und dieser sich das gefallen ließ.
In der Magic Box stolperte Angel über die tote Verkäuferin und warf Spike einen fragenden Blick zu. Der zuckte nur die Schultern.
„Ich war durstig.“
Angel kommentierte das nicht weiter, sondern zog Willows Liste aus der Tasche. „Wir brauchen folgendes...“, weiter kam er nicht. Ein plötzliche Angriff warf ihn zu Boden.
„Vampire.“ Buffy war bereits in einen Kampf mit zwei Gegnern verwickelt.
Spike sah zu und überlegte, ob sich das Problem Jägerin wohl in dieser Nacht auch noch erledigte.
Dann stürzte sich ein weiterer Angreifer auf Angel.
Spike fauchte wütend und zerrte ihn weg. „Das.Ist.Mein.Engel!“ Er verlieh jedem Wort mit einem Schlag Nachdruck.
Der andere Vampir sah immer noch erstaunt aus, als Spike ihm den Kopf abriss.
Angel war inzwischen auch wieder auf den Beinen und beteiligte sich an dem Kampf.
„Hat das was mit dir zu tun?“, schrie er Spike an.
„Nein.“ Schrie Spike zurück.
Er fühlte sich ungemein wohl.
Er hatte seinen Engel zurückbekommen, schnellen, berauschenden Sex gehabt und jetzt eine anständige Prügelei.
Aus Spikes Sicht konnte es gar nichts besseres geben.
Er sah sich nach einem neuen Gegner und musste feststellen, das sie alle Angreifer entweder vernichtet oder in die Flucht geschlagen hatten.
Außer ihm waren nur noch Angel und die Jägerin übrig.
„Ich sehe mich mal hinten um.“ Buffy ging vorsichtig in Richtung der Lagerräume.
Spike umarmte Angel stürmisch.
„Das war großartig“, flüsterte er. „Und weißt du, was ich jetzt will?“
Er schmiegte sich eng an Angel. „Fühlst du das? Ich bin geil. Fick mich. Ich kann nicht mehr warten!“
Sein Becken rieb sich verlangend an Angels.
„Ähm, Buffy?“ Angel schob ihn weg und sah nervös aus.
„Buffy, na und? Sie wird’s verkraften, wenn sie es sieht!“ Spike war nicht bereit, so schnell aufzugeben.
Er versuchte, Angel mit heißen Küssen zu überzeugen.
Der drehte den Kopf weg.
„Hör auf!“
Spike lachte leise und fiel auf die Knie. „Wie früher, was? Bevor ich dir keinen blase, zierst du dich!“
Er fing an, Angels Hose zu öffnen.
Angle sah mit gewissem Bedauern auf Spike hinunter, bevor er dessen Hände festhielt. „Ich habe nein gesagt, William“, erklärte er bestimmt und zog Spike hoch.
Spike sah verwundert auf Angels Hände, die seine Handgelenke umklammerten, dann in Angels Gesicht.
„Nein?“, fragte er vorsichtshalber.
„Nein“, bestätigte Angel.
„Aber... Warum?“ Spike sah ihn immer noch völlig verständnislos an.
„Buffy hat...“, Angel unterbrach sich, als Buffy wieder auftauchte. „Wir reden nachher darüber!“
„Hinten war auch alles ruhig“, Buffy sah ihn fragend an, „worüber reden wir nachher?“
Angel wies auf Spike. „Ich muss noch mal mit ihm reden. Aber das hat Zeit. Holen wir die Sachen für Willow und verschwinden hier.“
Er zog die Liste aus der Tasche und las vor, was ihm Willow aufgeschrieben hatte.
Spike beteiligte sich am Zusammensuchen, aber seine Gedanken kreisten ständig um Angels Ablehnung. Warum durfte die Jägerin nicht wissen, was zwischen ihnen war? Sie würde es doch sowieso erfahren, wenn Angel mit ihm diese öde Kleinstadt verließ.
Wütend schmiss er eine Glas auf den Boden. Eigentlich konnten sie sich die ganze Arbeit doch sparen.
Er hatte seinen Engel wiederbekommen, auch ohne Zauberei.
Sie verloren nur Zeit.
Buffy sah ihn angewidert an. „Wir veranstalten das ganze hier für dich, also nimm dich etwas zusammen. Wenn du alles hier kaputt machst ist nichts mit Liebeszauber!“
Spike lachte boshaft und hob ein weiteres Glas an. „Molchaugen. Wofür man wohl so was braucht?“ Er ließ es fallen. „Ups, kaputt. Jetzt sind sie wohl nicht mehr zu verwenden!“ Er zertrat die Augen und rutschte in den glitschigen Resten fast aus.
„William!“ Angel sah ihn beschwörend an und Spike nickte kaum merklich.
„Okay, sehen wir zu, dass wir hier wegkommen“, brummte er.

„Da seid ihr ja endlich wieder!“ Willow atmete erleichtert auf. „Ich dachte schon, euch ist was zugestoßen.“
„Wenn diesem Graf Dracula-Verschnitt was zustößt würde ich das garantiert nicht bedauern“, knurrte Xander, der einen Eisbeutel gegen seinen Kopf drückte. Er funkelte Spike böse an.
Spike ignorierte ihn und warf die Dinge aus der Magic Box aufs Bett. Dann sah er Angel fragend an. „Gehen wir?“
„Gehen?“, wiederholte Buffy erstaunt. Sie sah Angel ebenfalls an. „Fehlt noch was?“
Angel schüttelte den Kopf. „Nein, es ist nur so... Ich muss noch mal mit Spike reden.“ Er griff nach Spikes Arm und zerrte ihn aus dem Zimmer.
„Die beiden haben sich anscheinend viel zu erzählen. Wohl, wie man am besten Sunnydale entvölkert“, knurrte Xander, immer noch verärgert.
Buffy schüttelte nur abwesend den Kopf. „Angel ist auf unserer Seite. Er wird sich immer gegen Spike stellen. Willow, warum will er eigentlich einen Liebeszauber haben?“
Willow beugte sich hastig über das Zauberbuch, damit niemand sah, wir sie rot wurde.
„Äh, ich glaube, seine Freundin hat ihn verlassen“, murmelte sie.
„Ein Liebeszauber? Für den Vampir?“, fragte Xander erstaunt. „Aber ich dachte, der Liebeszau...“, er brach schnell ab. „Klar, ein Liebeszauber für unseren Freund Spike. Für wen denn sonst?“
Er schielte nervös zu Buffy, aber die beachtete ihn nicht.
Nachdenklich sah sie die offene Tür an. Irgendwas Seltsames ging vor. Und sie fragte sich, ob ihr die beiden Vampire nicht etwas vorspielten.

„Warum sind wir noch hier?“ Spike stemmte die Fäuste in die Hüften und sah seinen Sire aufmüpfig an.
„Weil ich es so will!“ Angels Stimme war fast nur noch ein Knurren.
„Und es geht mal wieder nach dem, was du willst?“ Auch Spikes Stimme war rau vor unterdrückter Wut.
Angel sah ihn an und spürte, wie ihn die Liebe zu seinem Child ausfüllte, bis er meinte, das Spike es einfach sehen musste.
Und kurz überlegte er, es einfach zu tun, mit Spike zusammen fortzugehen und den Verpflichtungen, die ihm auferlegt waren, den Rücken zu kehren. Was war eine eventuelle Erlösung gegen eine Ewigkeit mit seinem William...
Aber dann gewann wieder die Vernunft die Oberhand.
Er musste einfach in Sunnydale bleiben – und Spike musste gehen.
„Ich bin dein Sire“, antwortete er endlich.
„Verdammt, das hatten wir alles schon“, schimpfte Spike. Er trat dicht an Angel heran und sah ihn geradewegs in die Augen. „Sag mir die Wahrheit. Läuft was zwischen dir und der... Jägerin?“
Angel erwiderte den Blick genauso eindringlich. Dann schüttelte er den Kopf. Nein!“
„Also, warum zum Teufel, bleibst du dann hier?“, tobte Spike. „Ich gehe jetzt rauf und kille die Jägerin und ihre dämlichen Freunde. Dann verschwinden wir!“
Er ging auf die Tür zu – und wurde von Angel zurückgerissen.
„Hiergeblieben! Du tötest niemand! Setzt dich hin und hör zu!“
Spike setzte sich auf den Küchentisch und stellte demonstrativ die Füße auf den Stuhl. Dann zündete er sich eine Zigarette an und schnippte die Asche auf den Boden.
Angel seufzte.
„Es ist so, ich muss...“ Er brach ab, weil er nicht wusste, wie es erklären sollte.
„Als du mit Drusilla... als ihr verschwunden seid... wir haben gekämpft, Buffy und ich... Acathla, er war zum Leben erwacht... Sie hat mich, also besser gesagt, Angelus, getötet. Und damit das Tor zur Hölle geschlossen.“
Spike nickte gelangweilt. „Ich war dabei.“ Er ließ etwas Asche auf den Boden rieseln.
Er war bis zum Schluss geblieben. Bis Angelus, sein Engel, zu Staub zerfallen war. Und selbst dann hatte er noch gezögert, Sunnydale zu verlassen.
Wenn man ihn gefragt hätte, wäre die Antwort gewesen, er blieb, um nach Angelus die Jägerin zu töten. Aber das stimmte nicht.
Er war geblieben, um seinen Engel zu betrauern. Sein Engel, den er für immer verloren glaubte.
„Ich war... in der Hölle. Lange, lange Jahre“, fuhr Angel fort, als ob Spike nichts gesagt hätte. „Aber irgendetwas, ihre Liebe oder meine Bestimmung, oder etwas ganz anderes, hat mich zurückgeholt.“
´Meine Liebe, meine Sehnsucht`, dachte Spike verzweifelt, ´das hat dich zurückgeholt.`
„Ich hatte keine Erinnerung wer ich war - oder wer sie war“, redete Angel weiter, „sie hat mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Wäre Buffy nicht gewesen... ich wäre ein wildes Tier, eine Bestie, eine Gefahr für meine Umwelt. Sie hat mich in die Zivilisation zurückgeholt.“
Angel setzte sich ebenfalls und legte den Kopf in die Hände.
Spike konnte es nicht mit ansehen. Er ließ seine Zigarette fallen und ging zu Angel. „Du brauchst sie nicht, sie ist nur ein Mensch. Wir beide, du und ich, können mit allem fertig werden. Komm mit mir und ich mache dich wieder zu dem Mann, der du warst. Du hast mir einst alles beigebracht, was ich wissen muss, jetzt werde ich es dir beibringen.“
Er stellte sich hinter Angels Stuhl und legte sie Arme um ihn. „Nicht lange, und du bist wieder mein starker Sire.“
Angel lächelte traurig. „Du willst Angelus wieder haben, aber es gibt nur noch Angel. Angelus wird nie wiederkehren, er bleibt für ewig in der Hölle. Ich muss für seine Taten büßen.“
Spike griff in Angels Haare und riss den Kopf des anderen Vampirs grob nach hinten. „Angelus hat mich gequält, ich hätte ihn töten könne. Aber ich habe etwas besseres gefunden, ich gab ihm seine Seele wieder! Ohne mich würde es dich jetzt nicht geben, Angel!“, sagte er höhnisch. „Angelus hat vergessen, das er mich einst geliebt hat, aber du scheinst dich ja wieder zu erinnern!“
Er ließ Angel los und zündete sich die nächste Zigarette an.
Immer noch vor Zorn bebend inhalierte er den Rauch.
„Angelus konnte sich sehr wohl an dich erinnern“, sagte Angel leise.
Spike fuhr herum.
„Er wusste sehr genau, wie es war, mit dir zu schlafen. Aber er wusste auch, das es dich noch viel mehr quälte, wenn er so tat, als ob er es vergessen hatte.“
Damit quälte er nicht nur deinen Körper, sondern auch deine Seele.“
„Ich habe keine verdammte Seele!“, fauchte Spike.
Angel zuckte nur die Schultern. „Dann eben deine Gefühle, nenn es wie du willst.“
Spike hatte genug von dieser Unterhaltung. „Komm auf den Punkt, Mann. Verlassen wir Sunnyhell jetzt oder... ?“
„Du verlässt Sunnydale, ich bleibe.“ Angel zögerte, dann sah er Spike ins Gesicht. „Ich liebe dich, ich werde dich immer lieben, aber...“
„Hör auf mit dem romantischen Schmus“, unterbrach ihn Spike barsch. „Du bleibst lieber das Haustier dieser Tussi, statt dich zu dem zu bekennen, was du bist, ein Vampir! Aber keine Angst, mich siehst du nie wieder. Und was diesen blöden Zauber angeht: Sag der Hexe, sie kann’s vergessen. Dru kriege ich allemal auch so wieder. Schließlich bin ich ein Mann, im Gegensatz zu dir!“
Er stürmte zur Haustür, dort drehte er sich noch einmal um. „Ach ja, ehe ich es vergesse: So toll war es nicht, mit dir zu ficken. Ich hab das nur gemacht, weil du leider mein Sire warst. Aber niemals aus Liebe. Tut mir leid, mein Engel“, er betonte das Wort höhnisch, „ich habe dir immer nur was vorgemacht. Und du warst immer blöd genug, es zu glauben!“
Angel ging ihm bis zur Tür hinterher und schluckte an seinen Tränen. Auch wenn sein Gefühl sagte, das Spikes Worte gelogen waren, war sein Verstand nicht völlig davon überzeugt.
Aber wie auch immer, jetzt hatte er seinen William endgültig verloren.
Und letztendlich nur deshalb, weil er mehr als einhundert Jahre gebraucht hatte, um ihm einmal „ich liebe dich“ zu sagen.
Er atmete ganz bewusst, um ruhig zu werden, dann ging er wieder hinauf in Willows Zimmer.
Er musste Buffy sagen, das Spike fort war und es damit eine Bedrohung weniger gab.
Und er konnte weiter für seine Erlösung kämpfen. Aber in Momenten wie diesen fragte er sich, ob diese Erlösung wirklich als das Leid wert war.

„Puh, das war’s dann. Wollt ihr auch Tee?“
„Du bist schon wie Giles“, amüsierte sich Xander. Dann nickte er. „Tee wäre gut. Buffy?“
Die Jägerin stand weiter an der Tür und sah hinaus, sie reagierte nicht.
„Buffy!“
Buffy drehte sich um und sah Xander an, ohne ihn wirklich zu sehen. Was?“
„Tee. Willst du auch welchen? Wo ist eigentlich Angel geblieben?“
Buffy nickte vage. Sie ging zu ihren Freunden zurück und lehnte sich gegen den Küchenschrank. „Er musste weg, keine Ahnung, was so wichtig war. Aber er hatte es furchtbar eilig. Was er wohl so lange mit Spike zu besprechen hatte? Danke, Willow.“ Sie nahm ihre Freundin die Tasse ab und wollte sich gegen den Küchenschrank lehnen.
„Pass auf, da ist irgendwas verschüttet worden“, sagte Willow plötzlich.
Buffy betrachtete die weißlichen Spuren an der Schranktür. „Igitt, was ist das denn?“
Xander kam neugierig näher. „Wenn du mich fragst, sieht aus, als ob irgendwer dagegengewi... ich meine, sich einen runtergeholt hat.“
Buffy sah ihn angewidert an. „Hey, ich war das nicht“, protestierte Xander.
Willow warf ihm einen Lappen zu. „Wisch das weg.“
Buffy ging wieder zur Tür. ´Wer von den beiden war das?`, dachte sie. ´Angel? Spike? Was haben sie noch gemacht als nur miteinander zu reden?`

Tbc...

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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 24.04.04, 12:18  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!
Ich freu mich jedesmal. wenn Freitag, oder Samstag ein neuer Teil deiner Story kommt.
Spike kann eindeutig besser telefonieren als Willow. Auf jeden Fall so, das Buffy sofort reagiert hat.*g*
Und Angel hat Spike endlich gesagt, dass er ihn liebt. Doch was bringt das schon, wenn er ihn dann fortschickt, weil er sich doch für seine Bestimmung entscheidet und für seine Buße.
Inzwischen hat Willow den Liebeszauber gemacht, wenn ich das richtig mitgekrigt habe, und du kannst dir vorstellen, wie neugierig ich bin was dabei herausgekommen ist, denn Willow ist für ihre Liebeszauber ja berüchtigt. *g*
Buffy ist aufmerksam geworden und hat mitbekommen, dass irgendetwas nicht stimmt zwischen Angel und Spike, ob sie noch dahinterkommt, oder ob sie in den Zauber involviert ist?
Wie du siehst hab ich einige offene Fragen die du beantworten musst und es ist schon wirklich hart wieder eine ganze Woche auf den nächsten Teil zu warten(seufz)
Aber bei tollen Stories warte ich natürlich gerne.
Freu mich schon wenn es weitergeht.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 26.04.04, 11:14  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

Angel hat also endlich Spike gesagt, dass er ihn liebt. Nur warum schickt er ihn fort und versucht es nicht doch mit Spike zu schaffen? Ich weiß, dass Angel der Typ ist, der für seine Taten leiden will und glaubt, dass ihm Glück nicht vergönnt sein darf. Ich hoffe allerdings das der Zauber etwas daran ändern wird und die beiden wieder zusammenführt. Was passiert wenn der Zauber sich wieder verflüchtigt? Und was ist mit Buffy los, warum war sie so abwesend? Kommt sie darauf, was zwischen Angel uns Spike wirklich passiert ist und wenn wie wird sie darauf reagieren?
Freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Viele Grüße Mel:))




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Velence
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New PostErstellt: 26.04.04, 15:38  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,
Verflucht! Warum hat Spike das nicht richtig gestellt, dass er mit seinem Engel ihn meinte!!! Und sagt Angel dann Nein, wo die beiden doch schon in der Küche..... Er fühlt sich Buffy verpflichtet und bleibt deshalb, ein toller Grund, Angel. Ich hoffe, die ‚blöde Tussi’ findet es heraus und serviert ihn ab... Ich muss jedes Mal so grinsen, wenn du Buffy als fantasielose Jägerin bezeichnest. Ich bin absolut kein Buffy/Spike-Fan, sorry, aber sie haben ihm die Zähne gezogen. Aber zum Glück ist dein Spike Biss. ;)
Liebe Grüße, Janine

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Cimmeria
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New PostErstellt: 11.05.04, 21:05  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Alle zusammen,
ich habe euch nicht vergessen und die Story geht auch weiter, aber ich stecke im Augenblick mitten im Umzugsstress und das wird wohl noch einige Zeit so weitergehen.
Jedenfalls habe ich gerade irgendwie eine Wohnung zu viel und dementsprechend auch mehr Ärger als sonst Aber zum WE gibt es einen neuen Teil.
Liebe Grüße
Cimmeria

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Cimmeria
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 05.06.04, 22:07  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,
tut mir leid, das es so lange gedauert hat, aber mein Umzug samt allem, was damit zu tun hatte, war ziemlich zeitaufwendig. Da blieb einfach keine Zeit zum Schreiben. Aber jetzt sollte es ohne größere Unterbrechungen weiter gehen (hoffe ich jedenfalls)




Autor: Cimmeria
E-Mail Adresse:
Titel: Never ending Story
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 12/?
Spoiler:
Inhalt: Angel und Spike: Sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohne. Oder doch?
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel / Spike
Disclaimer: Die Jungs gehören Joss Whedon, ich habe sie mir nur ausgeliehen...


Spike kochte immer noch vor Wut, während er den Highway nach Los Angeles entlang fuhr.
Was bildete sich Angel eigentlich ein, ihn so einfach wegzuschicken, damit er weiter den edlen Ritter mimen konnte.
Um sich eine Zigarette anzuzünden ließ er das Lenkrad los. Das er dabei in die Fahrbahnmitte geriet und ein entgegenkommendes Fahrzeug im Straßengraben landete bemerkte er nicht.
Es hätte ihn auch nicht sonderlich interessiert.
Seine Gedanken waren ausschließlich mit Angel beschäftigt. In all den Jahren war er noch nie so gedemütigt worden, fand Spike.
Erst gefickt und dann weggeschickt zu werden war nicht mehr neu. Das passte zwar eher zu Angelus als zu Angel, aber Spike wäre bereit gewesen, darüber hinweg zu sehen.
Doch Angel hatte ihm gesagt, er würde ihn lieben. Das erste mal nach all der Zeit. Und er hatte seinem Sire geglaubt.
„Glaube nie einem Vampir. Und am wenigsten, wenn es dein Sire ist“, knurrte er halblaut, „alle Vampire lügen!“ Wobei er großzügig darüber hinwegsah, das diese Erkenntnis ihn einschloss.
An seine Zigarette erinnerte er sich erst wieder, als er sich die Finger verbrannte. „Bloody Hell“, flucht er und kurbelte das Fenster hinunter, um den Zigarettenstummel rauszuwerfen. Als dabei sein Arm Feuer fing, immerhin war es mitten am Tag, bekam Spike endgültig zuviel.
Mitten auf der Straße machte er eine Vollbremsung und sah sich nach einem Unterschlupf um, wo er vor den tödlichen Sonnestrahlen sicher war.
In einiger Entfernung entdeckte er ein halbverfallenes Gebäude. „Besser als gar nichts!“
Spike steuerte das Auto kurzerhand querfeldein zu dem Gebäude. Er machte sich nicht die Mühe, das schief in den Angeln hängende Tor zu öffnen, sondern hielt einfach darauf zu. Das morsche Holz splitterte, aber im Inneren herrschte Dämmerlicht.
Spike ließ das Auto bis kurz vor die gegenüberliegende Wand rollen, dann war er vollständig im Schatten.
Kurz überlegte er, eine der hektisch umherhuschenden Ratten als Imbiss zu nehmen, dann schüttelte er den Kopf. ´Soll sich doch Angel von Ratteblut ernähren, mein Fall ist das nicht`, dachte er.
Dann zog er die Decke vom Rücksitz und breitete sie über sich.
´Bis Sonneuntergang werde ich schon nicht verhungert sein`, war sein letzter bewusster Gedanke, bevor er einschlief.

„Hast du jetzt wirklich alle Zutaten für den Liebeszauber?“ Buffy das Durcheinander in Willows Zimmer skeptisch an.
Willow sah sich ebenfalls noch einmal um, dann nickte sie.
„Alles da, wir können anfangen.“ Sie sah Xander an. „Xander, hilfst du uns?“
„Äh, ja, klar. Was soll ich machen?“ Xander legte die Statue mit der unübersehbaren Erektion schnell zur Seite.
Willow lächelte leicht. „Genau das brauche ich.“ Sie wies auf die Statue.
Xander reichte sie weiter, ohne Willow anzusehen.
„Gut.“ Willow platzierte die Statue in der Mitte eines Kreises, den sie unter murmeln von seltsamen Sprüchen aus einem lila Pulver gezogen hatte.
„Zündet die Kerzen an, wenn ich es euch sage.“ Sie gab Buffy und Xander jeweils eine Kerze.
Willow schlug das Zauberbuch auf und blätterte etwas, bis sie das gefunden hatte, was sie suchte. Dann musterte sie ihre Freunde. „Alles bereit? Der Zauber sorgt dafür, das sich Liebende wiederfinden.“
Buffy und Xander nickten, dann nieste Xander. „Tut mir leid, Will, aber gegen irgendeins von deinen Pulvern bin ich allergisch.“ Er schniefte noch ein bisschen.
„Ich weiß, aber da Angel ja verschwunden ist... und es müssen nun mal drei Leute sein.“
„Schon gut, ich mache ja mit“, beteuerte Xander sofort.
„Der gute alte Xander, immer nett und hilfsbereit“, lästerte Buffy, was ihr einen bösen Blick einbrachte.
„Hört auf, das ist nicht gut, wenn während des Zaubers negative Strömungen vorhanden sind“, mischte sich Willow nervös ein.
„Schon gut, wir wollen deinen Zauber nicht stören“, beruhigte sie Buffy sofort. „Fangen wir an!“
Willow streute ein anderes Pulver, diesmal in intensiven Rot, über den Kopf der Statue, wobei sie weiter vor sich hin murmelte und immer wieder in ihr Zauberbuch blickte.
„Zündet jetzt die Kerzen an“, wies sie ihre Freunde an, ohne aufzusehen.
Buffy und Xander gehorchten.
„... in welchem Teil der Erde ihr euch befindet und mit welchem Namen ihr euch nennen möget... Ich beschwöre euch, Dämonen, die ihr die Macht besitzt, den Geist der Männer und der Frauen zu verwirren... und nach meinem Wunsch zur Liebe zu zwingen...!“, Willows Stimme wurde lauter und beschwörender.
„Ihr dunklen Geister, die ihr die Macht besitzt, Liebe und Hass zu erzeugen, ich befehle euch... bringt wieder zusammen, was voneinander getrennt wurde!“
Eine plötzliche Stichflamme verzehrte die Statue, von der nur noch Asche zurückblieb. Gleichzeitig erlosch Xanders Kerze, als er wieder heftig nieste.
Willow atmete schwer.
„Tut mir leid“, entschuldigte sich Xander, „Aber dieses Pulver...“ Er nieste erneut.
„Schon gut. Der Zauber war sowieso gerade vorbei“, Willows Atem beruhigte sich und sie fing an, die Reste ihrer Zauberutensilien einzusammeln, dann gähnte sie plötzlich. „Ich könnte auf der Stelle einschlafen.“
Das Gähnen wirkte offenbar ansteckend. „Geht mir genauso“, sagte Buffy. „Ich glaube, ich verzichte heute auf die Patrouille.“
„Ich bringe dich nach Hause“, bot Xander an, aber Buffy schüttelte den Kopf. „Geh lieber auch nach Hause, es war ein anstrengender Tag. Wir sehen uns morgen in der Schule!“
Willow gähnte wieder. „Schlaft gut.“

Spike wurde schlagartig wach. Er horchte gespannt und überlegte, was ihn geweckt hatte.
Er sah sich um. Die Autotüren waren zu und er konnte auch keine Bewegung außerhalb ausmachen.
Vorsichtig öffnete Spike die Tür, bereit, sofort zu kämpfen, wenn es nötig war.
Aber er konnte immer noch keine andere Präsenz als seine eigene feststellen. Er war alleine, mit den Ratten, die immer wieder über den Boden huschten. Spike beugte sich herunter und fing schnell eines der Tiere. Misstrauisch betrachtete er seinen Fang, bevor er seine Zähne hineinschlug. Er mochte kein Rattenblut, aber sein Magen knurrte so laut, das er irgendeine Art von Blut brauchte, um seinen ersten Hunger zu stillen.
Dann setzte er sich wieder ins Auto und rauchte, während er nachdachte.
Er war von einer Art Berührung geweckt worden. Eine Berührung und ein geflüstertes Wort.
„William“.
So, wie ihn sein Sire immer zärtlich berührt und genannt hatte.
Er fragte sich, was Angel wohl gerade machte.
Ob er es schon bedauerte, ihn weggeschickt zu haben?
Spike schloss die Augen und dachte an seinen Engel. Er war immer wieder gegangen, weil ihm die Arroganz seines Sires auf die Nerven ging.
Oder aber sein Sire war verschwunden und hatte ihn alleine gelassen.
Dabei liebte er ihn doch. Vom ersten Tag an war er ihm verfallen.
Sein Engel, der ihn zwar nicht körperlich zum Vampir gemacht hatte, aber der ihm alles bebrachte, was ein Vampir wissen musste und was einen Vampir ausmachte.
Spikes Sehnsucht wurde immer größer.
Er wollte nur noch seinen Engel wiederfinden – und ihn dann nie mehr verlassen.
Egal, gegen wen er kämpfen musste.
Kurz entschlossen startete er und fuhr rückwärts auf das Feld hinaus.
Als er den Highway erreichte fuhr er ohne zu zögern zurück nach Sunnydale.

Angel stellte schnell den Wecker ab. Es war noch genügend Zeit.
Er betrachtete lächelnd das schlafende Mädchen neben sich, dann küsste er sie sanft.
„Aufwachen, meine Süße“, flüsterte er.
Buffy räkelte sich verschlafen.
Er küsste sie noch einmal. „Du musst zur Schule.“
„Warum?“, murmelte sie und drehte sich zu ihm um.
Angel grinste. „Weil du lernen musst. Und weil...“ Buffy drehte sich zu ihm um und küsste ihn. „Ich kann alles, was ich als Jägerin brauche!“
„Gehört Vampire küssen dazu?“, grinste Angel.
Buffy grinste ebenfalls. „Wenn alle anderen Mittel versagen...“ Sie zupfte an seinen T-Shirt. „Warum hast du eigentlich soviel an?“ Sie rutschte unter die Decke und schob sein Shirt hoch, bis er es über den Kopf streifte.
„Gut“, murmelte sie, während sie seinen Körper mit leichten Küssen bedeckte. „Aber hier ist noch was, das stört.“
Angel stöhnte leise, als sie den Bund seiner Shorts herunterzog und seinen Schwanz in den Mund nahm.
Bereitwillig ließ er sich auch die Shorts ausziehen. Und fragte sich, wie viele Vampire schon einen Blowjob von einer Jägerin bekommen hatten.

Spike pfiff vor sich hin, während er Sunnydale immer näher kam.
Er konnte sich schon vorstellen, wie Angel ihn erst ungläubig ansehen, dann umarmen und schließlich zum Bett tragen würde. Wobei Spike der letzte Teil - und was danach käme – besonders gefiel.
Sie würden wilden, schnellen Sex haben. Und danach wie in alten Zeiten erschöpft nebeneinander liegen.
Der zweite Durchgang wäre ruhiger und zärtlicher.
Und dann, irgendwann im Laufe der Nacht, würden sie Sunnydale endgültig verlassen.
Sie würden sich eine größere Stadt suchen und diese beherrschen!
Und nichts und niemand würde sie je wieder trennen!
Im Ortseingang spielte Spike kurz mit dem Gedanken, das Ortsschild umzufahren als Zeichen, das er wieder da war.
Dann verzichtete er darauf. Wenn er und sein Engel Sunnydale wieder verließen, wäre keine lebende Seele mehr übrig, die sich für Sunnydale interessierte.
Und jetzt war es wichtiger, das er endlich zu seinem Engel kam.
Spike stürmte aus dem Auto und in die Villa, ohne sich um einen Schutz gegen die Sommersonne zu kümmern. Die Flämmchen die über seinen Ärmel tanzten, drückte er an der Wand aus.
Er ließ seinen Mantel auf den Boden fallen und knöpfte sein Hemd auf. Kurz darauf lag es neben dem Mantel.
Ein lautes Keuchen ließ ihn aufhorchen.
Spike lauschte. Aber er hörte nichts, was auf einen Kampf hindeutete.
Eigentlich hatte er vorgehabt, Angel mit seinem Körper klarzumachen, warum er zurückgekommen war. Die Botschaft einer Erektion konnte niemand missverstehen.
Wieder hörte er ein unterdrücktes Keuchen und Stöhnen. Spike grinste.
Angel hatte wohl schon ohne ihn angefangen.
Er entschied sich, das Angel ihn weiter ausziehen konnte und ging schnell, aber leise auf Angels Schlafzimmer zu, um seinen Sire zu überraschen.
Dann riss er die Tür auf und lächelte breit. „Überraschung! Kann ich mitmachen, mein Engel?“

Spikes Lächeln erstarrte.
Die Überraschung hatte geklappt, aber anders, als er es sich vorgestellt hatte.
Und wohl auch anders, als Angel es sich vorgestellt hatte.
Nur die dritte Person hatte offenbar von alledem nichts mitbekommen.
Angels Blick war gleichzeitig überrascht und entsetzt.
Seine Hände lagen auf den Hüften der Frau, die über seinem Becken kniete – und, wie Spike erst langsam begriff, auch über Angels Schwanz.
„Was soll das?“ Spike stürzte mit einem Wutschrei zum Bett, seine Hand krallte sich in die langen, blonden Haare der Frau, er riss ihren Kopf mit einem Ruck nach hinten.
„Finger weg, er gehört mir!“
„Spike, William! Lass das. Lass sie los!“ Gedampft wie durch Watte hörte Spike die befehlende Stimme seines Sire, aber es war ihn egal. Wichtig war nur, diese Frau von seinem Engel wegzubekommen.
Zu sehr erinnerte es ihn an frühere Zeiten, wenn es mit ansehen musste, wie sich Angelus mit Darla vergnügte und er mal wieder leer ausging.
Trotz ihrer Gegenwehr zerrte er die Frau vom Bett. Er konnte riechen, das sie ein Mensch war, was seinen Blutdurst anfachte.
Er würde sie töten und ihr Blut trinken. Das wenige Rattenblut hatte ihn nicht gesättigt, außerdem lag es bereits Stunden zurück.
Er drückte sein Opfer mit dem Gesicht nach unten auf den Boden und leckte sich die Lippen, als er den ungeschützten Nacken betrachtete. Kurz flackerte der Gedanke auf, das er die Frau kannte und das sie kein normales, wehrloses Opfer war.
Aber dann verschwand dieser Gedanke wieder, verdrängt durch die Gier nach dem Blut.
Spike nahm ganz bewusst wahr, wie sich sein Gesicht verwandelte.
Genüsslich wollte er zubeißen – und wurde selber an den Haaren zurückgerissen.
Sein Sire stand neben ihm. Und war sehr wütend.
„Lass sie los, William!“ Angels Stimme war leise und emotionslos. Das er sein menschliches Aussehen beibehielt zeigte Spike, das er es absolut ernst meinte.
Sein Griff hielt Spikes Hals weit nach hinten gebogen, kurz vorm Brechen der Halswirbel.
Nur wiederwillig ließ der jüngere Vampir los.
Die Frau kam mit einer schnellen Bewegung auf die Beine und sah ihn verächtlich an, bevor sie ihm hart in den Bauch trat.
Spike keuchte und wollte sich instinktiv zusammenkrümmen, aber Angels Griff hinderte ihn daran.
Sie sah Angel genauso verächtlich an. „Kann hier eigentlich jeder reinkommen? Oder nur deine besten Freunde? Hast du wirklich geglaubt, ich mache bei einem Dreier mit? Noch dazu mit dem da?“
Angels Griff lockerte sich kein bisschen. „Bitte, es ist nicht so, wie du denkst, Buffy. Ich weiß auch nicht, warum er“, Angel zerrte Spike Kopf noch eine Spur weiter zurück, „hier ist. Aber egal, Spike verschwindet. Und er wird nicht wiederkommen, nicht wahr?“ Er ließ sein Child los und Spike fiel nach vorne.
Als er wieder aufsah, war Buffy dabei, sich anzuziehen.
Angel stand vor ihr und sah sie mit seinem typischen Puppy-Blick an.
„Bitte, bleib hier. Spike ist sofort weg und dann...“ Er versuchte ein verheißungsvolles Lächeln, das aber etwas kläglich ausfiel.
Spikes Wut kam wieder hoch. „Ich verschwinde?“, schimpfte er.
Er baute sich vor Angel auf und fasste ihm provozierend in den Schritt. „Von wegen! Die verschwindet, wenn ihr was an ihrem Leben liegt. Und das“, sein Griff wurde fester, „das da gehört mir!“
„Nicht, wenn du mir die Eier zerquetscht“, stöhne Angel.
Schnell lockerte Spike seinen Griff. Als Entschuldigung küsste er Angel, bevor er sich zu Buffy umdrehte, die inzwischen wieder völlig angezogen war.
„Er gehört mir, von Anfang an! Und keine Frau, erst recht keine Jägerin, wird sich zwischen uns stellen.“
Buffy sah ihn nur angewidert an. „Schwule Vampire, gibt es eigentlich noch was Widerlicheres?“
Sie drehte sich um und ging hinaus.
Spike grinste zufrieden. „Na also, die sind wir los!“ Er fiel vor Angel auf die Knie.
Hallo mein Freund, ich habe dich vermisst.“ Er streichelte leicht Angels Schwanz, bevor er darüber leckte.
„Spike... William, warte!“ Angel schob ihn weg und ging zurück zum Bett. Spike sah ihm neugierig hinterher.
„Es ist so“, fing Angel an, dann wickelte er das Bettlaken um sich, da ihn Spikes eindringlicher Blick nervös machte. „Also, früher...“, er rückte etwas weg, als sich Spike neben ihn setzte. „... früher haben wir... Nein, lass mich ausreden.“ Er wehrte Spikes Hände ab, die sich unter das Laken gruben und zielstrebig seinen Schwanz ansteuerten. „William, hör zu: Was zwischen uns war... ist vorbei. Ich liebe jetzt jemand anders. Und...“ Weiter kam er nicht.
„Willst du mir etwas sagen, du hast wieder was mit der Jägerin?“, fragte Spike empört. „Erinnere dich an das letzte mal: Du hast deine Seele verloren – und wir hatten Angelus und jede Menge Ärger hier. Oh nein, mein Engel, noch mal mache ich das nicht mit.“
Spike bekam eine Gänsehaut beim bloßen Gedanken an die Geschehnisse. Auf eine Wiederholung legte er absolut keinen Wert.
„Du bist doch noch Angel, oder?“, fragte er dann mit einiger Verspätung.
Angel nickte nur und Spike atmete auf, obwohl er sich die Antwort hatte denken können. Angelus hätte weder die Jägerin unbeschadet gehen, noch ihn in Ruhe gelassen.
„Do solltest dich ausruhen“, fuhr er fort und streichelte leicht über Angels Arm. „Leg dich hin und ich massiere deinen Schwan..., äh, ich meine, deinen Rücken“, verbesserte er sich hastig. „Und später, wenn es dunkel ist, kannst du zu deiner kleinen Schlam..., ich meine, deiner Freundin gehen.“
Angel sah ihn dankbar an. „Eine Rückenmassage wäre schön. Würdest du das wirklich tun?“
Spike nickte schnell.
Angel streckte sich auf dem Bauch aus. „Und es macht dir nichts aus, wenn ich später zu Buffy gehe?“ ,fragte er dann noch.
„Aber nein, überhaupt nicht“, beteuerte Spike, „schließlich bist du mein Sire. Ich tue alles, was dich glücklich macht.“
Angel lächelte. „Du bist wirklich mein bestes Child. Du kannst gerne hier wohnen, solange du in Sunnydale bist“, bot er Spike an. „Wir werden zusammen wohnen und unser Blut teilen, wie früher. Und Rinderblut ist gar nicht so übel, wenn man sich erst mal dran gewöhnt hat.“
„Rinderblut?“, ächzte Spike.
„Oder Schweineblut, wenn es dir lieber ist, sie haben hier beides.“
„Schweineblut?“, flüsterte Spike nur und schüttelte sich entsetzt.
Es wurde wirklich Zeit, das sein Sire diese verdammte Stadt verlies, bevor er noch völlig vergaß, was einen Vampir ausmachte. „Fangen wir mit der Massage an“, sagte er schließlich und zog Angel das Laken weg.
Dann musste er seine gesamte Selbstbeherrschung aufbringen, um unpersönlich Angels vertraute Muskeln zu kneten.
„Irgendwie komme ich nicht richtig an dich ran. Rutsch mal etwas rüber.“
Spike kniete sich über Angels Rücken und beugte sich weit vor, wobei er sich am liebsten eng an Angel geschmiegt hätte.
Mindestens genauso groß war der Wunsch, zu überprüfen, ob Angel nicht doch auf seine Nähe reagierte. Aber er fand keinen Grund, die Hand unter Angels Körper zu schieben.
Also seufzte er nur leise und knetete und streichelte den Rücken seines Sires.
„Warum treibst du es mit einer Jägerin?“, fragte er dann leise.
Es dauerte lange, bis Angel antwortete. So lange, das Spike fast dachte, Angel habe ihn nicht gehört. Oder wollte nicht antworten.
„Ich liebe sie.“
Spike zwängte sich neben Angels ins Bett und sah ihn an. „Du hast mich geliebt. Du hast es mir selber gesagt!“
Angel drehte sich auf die Seite, um Spike ebenfalls ansehen zu können. „Ich habe dich geliebt. Aber jetzt liebe ich eben Buffy. Wir können doch Freunde bleiben.“
„Freunde.“, Spike spuckte das Wort fast aus. „Wir sind Vampire, keine lächerlichen Menschen. Und du bist mein Sire! Wir waren nie Freunde und wir werden es nie sein.“
Er sah an Angel hinunter. „Ich habe dich geil gemacht, das kannst du nicht leugnen. Also fick mich endlich!“
Angel schüttelte nur den Kopf. „Es ist vorbei, versteh das doch, William.“
„Und hör verdammt noch mal auf, mich William zu nennen, wenn du mich nicht mehr willst. Ich heiße Spike!“
Angels trauriger Ausdruck machte ihn noch wütender. „Du bist kein Vampir mehr, sondern ein... Versager!“
Dann wehrte er sich mit aller Kraft dagegen, dass Angel ihn an sich zog und ihn beruhigend streichelte.
„Lass mich in Ruhe!“ Seine Fäuste trommelten frustriert gegen Angels Brust. Bis er aufgab und die Tränen über sein Gesicht liefen. „Verlass mich nicht“, schluchzte er.
„Ich komme ja wieder. Aber ich muss mit Buffy reden. Du bleibst hier. Im Kühlschrank ist Blut.“ Er streichelte Spike zärtlich. „Ich bin dein Sire und immer für dich da. Und jetzt schlaf, du bist völlig erschöpft.“
„Eher unbefriedigt“, grummelte Spike leise.
Angel lächelte und küsste ihn leicht. „Ich bin bald zurück“, versprach er.

Tbc...

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SPIKEmarsters

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New PostErstellt: 06.06.04, 23:35  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria,

ein klasse teil, da hat sich das warten echt gelohnt, schade finde ich es nur an welcher Stelle du aufgehört hast.

Angel liebt jetzt als Buffy?!
Und will mit Spike befreundet sein???
Das erinnert mich an Spikes Spruch in der 3. Staffel, den du am Schluss ja schon etwas angedeutet hast.
Es ist ja wirklich schade das Angel Spike nicht mehr will.
Oder bedrügt Angel etwas???
Ist es vielleicht doch ganz anders???
Also ich freu mich wenn es weiter geht.

Lg Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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Velence
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New PostErstellt: 07.06.04, 18:09  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmera,
endlich geht’s weiter!!! Angel liebt wirklich die Jägerin?! Ich kann es nicht glauben. Was hat er noch zuvor gesagt? Schon alles vergessen, Angel? Du musst unbedingt weiterschreiben.
Liebe Grüße, Janine

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Cimmeria
blutjunger Vampir


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Ort: Berlin



New PostErstellt: 13.06.04, 15:20  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 13


„Darf ich reinkommen?“
Nein!“
„Ich brauche eigentlich nicht fragen, du hast mich schon mal reingebeten. Ich kann jetzt jederzeit ins Haus.“
„Warum fragst du dann?“
„Weil es unhöflich ist, einfach reinzukommen.“
Buffy grinste und sah zum ersten mal, seit sie diese absurde Unterhaltung führten, in seine Richtung. „Gilt das auch, wenn man durchs Fenster klettert?“
Angel nickte ernsthaft. „Auch dann. Darf ich reinkommen?“
„Ja.“
„Du hast mir gefehlt“, murmelte Angel und zog sie eng an sich.
Buffy befreite sich. „Du hast doch jetzt Spike. Und so wie ich ihn verstanden habe, läuft was zwischen euch. Und nicht erst seit heute!“
Angel nahm sie wieder in den Arm und setzte sich aufs Bett. „Er ist mein Child, ich muss mich um ihn kümmern. Und ich habe mit ihm, äh,... geschlafen, aber das ist lange her. Jetzt gibt es nur noch dich!“
Buffy drehte sich so, dass sie ihm ins Gesicht sehen konnte. „Du hast mit einem Mann geschlafen? Bist du schwul?“
„Äh, nein, eigentlich nicht. Aber ich bin ein Vampir. Und wenn man die Ewigkeit zum experimentieren hat...“, stammelte Angel.
Als sich Buffy wieder entspannte, atmete er auf. Aber seine Erleichterung währte nicht lange.
„Spike, was ist mit ihm. Steht er auf Männer?“
Angel verfluchte insgeheim ihre Neugier.
Der warme menschliche Körper auf seinem Schoß regte nicht nur seinen Blutdurst an, den er kontrollieren konnte, sondern auch seine Hormone. Er fragte sich, wann sie endlich seinen Steifen zur Kenntnis nehmen würde.
„Spike?“, brachte sie ihre Frage wieder in Erinnerung.
„Spike, ja. Er war mit einem Mann zusammen, früher, als Mensch. Aber er hat auch mit Frauen... du erinnerst dich an Drusilla? Er ist bi, wie fast alle Vampire.“
Angel ließ sich rückwärts aufs Bett fallen und zog Buffy mit. „Hören wir auf, über meine Childs zu reden“, flüsterte er. „Ich hätte da eine viel bessere Idee, was wir machen können...“
„Hm, ich auch.“ Wieder machte sich Buffy von ihm frei. „Aber erst ist meine Patrouille dran. Giles flippt aus, wenn er rauskriegt, das wir gevögelt haben, statt Vampire zu jagen!“
Angel setze sich auf und stöhnte leise. „Gut, ich komme mit, umso schneller haben wir das hinter uns. Und dann...“

Spike räkelte sich verschlafen.
Sein knurrender Magen trieb ihn dann endgültig aus dem Bett.
Er überlegte, ob er sich sein Blut auf dem herkömmlichen Weg besorgen oder auf Angels Vorrat zurückgreifen sollte.
Normalerweise wäre es keine Frage, das er auf die Jagd ging, aber dann war er eventuell unterwegs, wenn Angel zurückkam. Und das wollte Spike nicht. Er wollte nicht länger auf seinen Engel verzichten, als unbedingt nötig.
Misstrauisch roch er an den Blutvorräten. Weder der Geruch von Rinder- noch der von Schweineblut begeisterte ihn wirklich.
Beides ließ sich nicht mit Menschenblut vergleichen.
Aber dann tröstetet sich Spike damit, das es nur eine vorübergehende Phase war. In wenigen Tagen, eventuell in wenigen Stunden, waren sie wieder unterwegs. Und er würde seinem Sire sein erstes Opfer zum Geschenk machen. Und dann würden sie gemeinsam trinken – und sich danach lieben.
Wahllos nahm er eine Flasche aus dem Kühlschrank und goss sich ein Glas ein, das er dann in einem Zug leer trank.

„Hm, ich kann gar nicht genug von dir bekommen“, murmelte Angel zwischen zwei Küssen.
„Geht mir genauso“, erwiderte Buffy etwas atemlos.
Sie wusste nicht, wie lange sie schon hinter dem Grabstein als Sichtschutz saßen und sich küssten.
Sie wusste nur, das sie nie wieder damit aufhören wollte.
Und so, wie Angel die Küsse erwiderte, schien es ihm ebenso zu gehen.
Ab und zu verlagerte er ihr Gewicht auf seinem Schoß etwas, wenn der Druck auf seinen steifen Schwanz zu groß wurde.
Aber er wollte nicht mit ihr schlafen, noch nicht.
Er genoss die Qualen, die sie ihm bereitete.
„Ich liebe dich“, flüsterte er.
„Ich dich auch“, erwiderte sie ebenso leise.

Spike sah zum x-ten mal auf die Uhr.
Nicht das er eine Uhr brauchte, er verfügte schließlich als Vampir über ein gutes Zeitgefühl, aber er brauchte einfach die Bestätigung.
Angel war schon viel zu lange unterwegs.
Es dauerte zwar noch etliche Stunden bis zum Sonnenaufgang, daher drohte keine Gefahr, aber für Spikes Geschmack war er bereits überfällig. So lange konnte es ja wohl nicht dauern, der Jägerin zu sagen, das es vorbei war.
Wobei schon das überflüssig war.
Schließlich war Angel ein Vampir, und damit keiner Jägerin Rechenschaft schuldig.
Spike seufzte. Diese Seele war wirklich nicht gut für seinen Sire.
Sie erzeugte einfach zuviel Schuldgefühle. Aber wenn sie erst mal wieder einige Zeit zusammen waren, würde ihm Spike diese dämlichen Schuldgefühle schon austreiben.
Aus Langeweile und Nervosität trank er noch ein Glas Blut, dann schnappte er sich seinen Mantel und kritzelte eine kurze Nachricht für Angel auf ein Stück Papier.
Vor der Villa sah sich Spike noch einmal um, aber von Angel war keine Spur zu sehen.
Kurz entschlossen machte er sich auf den Weg zum Haus der Jägerin.

Angel schloss die Augen und lehnte sich an den Grabstein in seinem Rücken. Seine Finger spielten träge mit den Haaren der Jägerin.
„Du musst das nicht machen“, murmelte er.
Buffy ignorierte den Einwand und verstärkte ihre Bemühungen.
Als sie leicht zubiss, bäumte sich Angel unwillkürlich auf.
Buffy sah ihn erschrocken an. „Habe ich dir wehgetan?“
Angel öffnete die Augen wieder und lächelte sie an. „Nein, Süße, ich mag das. Ich bin eben fast gekommen. Du bist großartig.“
Buffy beugte sich wieder über Angels Schoß und der schloss wieder die Augen.

Spike streifte ziellos über den Friedhof.
Er hatte bislang weder seinen Engel noch die Jägerin gefunden.
Das Haus der Jägerin war leer gewesen.
Spike vermutete, dass sie auf Patrouille war, aber wo war Angel?
Als der Wind ein unterdrücktes Stöhnen zu ihm brachte, grinste er und wechselte in den Vampirmodus.
Schweine- oder Rinderblut mochten ja nach Angels Geschmack sein, er bevorzugte immer noch die traditionelle Richtung: Menschenblut. Und wie es sich anhörte, hatte er ein Pärchen entdeckt, das sich auf dem Friedhof vergnügte.
Er würde ihnen den absoluten Kick verschaffen, das ultimative Gruselerlebnis, einen echten Vampir zu treffen. Leider würden sie niemals damit angeben können, weil dieses Treffen für sie tödlich enden würde. Aber irgendeinen Haken gab es ja immer!
Nahezu geräuschlos schlenderte Spike näher an den Stein heran, hinter dem er die Menschen vermutete.
Jetzt konnte er sie bereit riechen, zumindest die Erregung der Frau. Den Mann roch er nicht, wahrscheinlich ließ ihn die Sache wesentlich kälter.
Spikes Grinsen wurde breiter. Gleich würde auch der Mann Erregung verströmen. Wenn die Angst das Adrenalin in seine Adern strömen ließ.
„Na, meine Süßen, schönen Nacht heute – zum Sterben!“
Spike erschien hinter dem Grabstein wie ein Springteufelchen und legte die Arme bequem auf die Oberkante des Steins.
Dann erstarb sein Grinsen.
Und sein Gehirn hatte Schwierigkeiten, das, was er sah, zu begreifen.
Angel, sein Engel, rückwärts an den Stein gelehnt, und die Jägerin, die sich eifrig mit seinem Schwanz beschäftigte.
Jedenfalls nahm Spike an, das sie das tat. Denn aus seiner Position sah er nur eine Flut blonder Haare, die Angels Schoß bedeckten.
„A – Angel, Buffy, was macht ihr da?“, fragte er dann auch leicht dämlich.
Angel riss die Augen auf und sah zu seinem Child auf. „Spike! Was machst du denn hier? Verschwinde!“
Spike dachte gar nicht daran. Er lief um den Grabstein herum und wollte Buffy, wie schon einmal, an den Haaren wegzerren.
Doch diesmal war sie darauf vorbereitet.
Sie schnellte herum und ihr Schlag beförderte Spike einige Meter weg, wobei sein Kopf schmerzhafte Bekanntschaft mit einem Marmorengel machte, der mit gefalteten Händen und gütigem Blick auf den Vampir zu seinenFüßen sah.
„Als Spike sich wieder aufgerafft hatte, stand sie mit wutblitzenden Augen und einem erhobenen Pflock vor ihm. „Das war’s dann! Du kommst mir nicht mehr in die Quere!“, fauchte sie.
Spike sah sich bereits zu Staub zerfallen, aber der tödliche Stoß blieb aus. Angel umklammerte das Handgelenk der Jägerin. „Buffy, nein. Er ist mein Child, du kannst ihn nicht pfählen!“
Buffy befreite sich wütend. „Er ist ein Vampir!“
Angel stellte sich schnell zwischen sie und Spike. „Ich bin auch ein Vampir! Würdest du mich auch pfählen?“
Buffy sah ihn einen Moment so an, dass ihm ernsthafte Zweifel an seinem Tun kamen. Zumal er spürte, wie Spike sich an ihm vorbeidrängeln wollte.
„William, hör auf!”
Mit der freien Hand griff er nach Spikes Mantelkragen und hielt ihn so fest.
„Seid friedlich, alle beide!“
Buffy schüttelte nur den Kopf.
Auch Spike war nicht bereit, so schnell aufzugeben.
Sein Blick fiel auf Angels offene Hose. „Ich kille die Jägerin und dann vögeln wir. Erst Blut und dann Sex, wie früher, ja mein Engel?“
Er sah Angel aus blitzenden Augen an.
Angel wurde erst jetzt bewusst, das nicht nur Spike, sondern auch Buffy gebannt seinen Schwanz anstarrten.
Leider würde er, um seinen Reißverschluss zuzumachen, einen der beiden loslassen müssen.
„William, wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, werde ich dich persönlich vernichten“, drohte er.
Spike nickte nur vage, ein Blick hing immer noch an Angels Schwanz, der sich der Aufmerksamkeit, die er erregte, wohl durchaus bewusst war und wieder steif wurde.
„Und was ist mit meinen Haaren?“, fragte er abwesend.
„Haare?“ Angel stutze. „Ach so, Buffy wird dir nichts tun.“ Er ließ beide los und zog erleichtert, wenngleich mit einigen Schwierigkeiten, seinen Reißverschluss zu.
Gerade noch rechtzeitig konnte er dann zugreifen, als Buffy und Spike wieder aufeinander losgingen.
„Warum könnt ihr nicht versuchen, über eure Probleme zu reden?“, fragte er genervt.
„Reden?“ Buffy sah ihn ungläubig an. „Angel, ich bin die Jägerin. Es ist meine Bestimmung, Vampire zu vernichten.“
„Okay, aber kannst du nicht mal eine Ausnahme machen?“ Angel taten langsam die Arme weh.
„Ich rede nicht mit der Schlampe“, stellte Spike bestimmt fest und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.
„Schlampe?“ Buffy versuchte wieder, ihn zu pfählen, dann ließ sie den Pflock fallen und ging mit den Fingernägeln auf ihn los.
Spike, der zwischenzeitlich sein menschliches Aussehen angenommen hatte, zeigte wieder sein Vampirgesicht.
„Ich habe schon zwei Jägerinnen getötet, du bist die dritte, hier und heute!“
Angel hatte endgültig genug. Mit einem schnellen Schlag beförderte er Spike ins Reich der Träume.
Buffy, die siegessicher grinste, erging es ebenso.
Dann setzte sich Angel zwischen die beiden bewusstlosen Personen.
„Warum müsst ihr es mir so schwer machen“, murmelte er, während er abwesend Buffy und Spike über den Kopf streichelte.
„Ihr seit ja noch schlimmer als die Familie früher!“
Spike erwachte als erster. Er grinste Angel an und rutschte dann zu ihm heran, um den Kopf in seinen Schoß zu legen. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, es muss der beste Sex seit langem gewesen sein.“ Er musterte Buffy. „Dir gehört der erste Schluck, mein Engel. Oder soll ich sie für dich töten?“
Angel schüttelte nur den Kopf. „Niemand wird heute Nacht getötet, William.“
Er rückte von Spike ab und nahm Buffy in den Arm. „Was zwischen uns war, ist vorbei, sieh es ein. Jetzt liebe ich sie. Und ich werde sie beschützen, notfalls auch vor dir.“
Er ignorierte bewusst den Schmerz, den er in Spikes Augen sah, als er Buffy küsste. „Aufwachen, meine Süße, alles wird gut.“
„Nein, so einfach wirst du mich nicht los!“ Spike war aufgestanden und sah auf Angel hinunter. „Wenn du mich loswerden willst, musst du mich endgültig vernichten! Du hast gesagt, du liebst mich. Vor zwei Tagen hast du es endlich gesagt!“
Angel schüttelte nur den Kopf, während er Buffy weiter streichelte. „Ich liebe Buffy. Ich liebe sie, seit ich sie das erste Mal gesehen habe.“
„Wenn du sie fickst, wirst du zu Angelus“, sagte Spike hinterhältig. Aber auch das brachte ihm keinen Erfolg.
„Wenn das wirklich so ist, was ich bezweifle, dann werden wir eben keinen Sex haben.“ Angel blieb stur.
„Das hältst du nicht aus“, höhnte Spike verzweifelt, „komm mit mir, wir werden so oft vögeln, bis wir nicht mehr können.“
Angel schüttelte nur den Kopf, ohne Spike anzusehen. „Find dich damit ab, William, es ist vorbei. Zwischen uns wird nie wieder etwas sein. Und jetzt geh, bevor ich dich vernichten muss.“
Spike wusste, das er verloren hatte.
Wütend und traurig warf er seinen Mantel zu Boden, sein Hemd folgte.
Mit nacktem Oberkörper stand er vor Angel.
„Tu es, mein Engel! Du hast mich zu dem gemacht, was ich bin. Jetzt beende dieses Dasein! Deine Liebe hast du mir schon genommen, jetzt kannst du auch den Rest haben!“
Spike breitete die Arme weit aus und wartete, das Angel ihm den Pflock in die Brust stieß.
„Ich kann nicht.“ Angel wandte sich ab.
„Ich habe da keine Probleme!“ Buffy griff nach dem Pflock, der neben ihr lag und sprang auf, um Spike endgültig zu vernichten. Angel saß immer noch bewegungslos da, mit abgewandtem Gesicht.
Spike sah Angel kurz an, voller Trauer, das er ihm nicht einmal diesen letzten Wunsch erfüllen wollte.
Dann wartete er auf seinen endgültigen Tot.

Buffy lächelte triumphierend.
Nur noch Sekunden, und Spike wäre nur noch Staub.
Nie wieder würde er zwischen ihr und Angel stehen. Und ganz nebenbei war einer der gefährlichsten Vampire aller Zeiten vernichtet.
Ein plötzlicher Blitz beleuchtete die Szene und blendete Buffy, die gegen das grelle Licht blinzelte.
Verwirrt betrachtete sie den Pflock in ihrer Hand und Spike, der ihr gegenüberstand.
Dann nahm sie Angel wahr und ihre Verwirrung steigerte sich noch.
„Was ist denn hier los?“
Weder Angel noch Spike antworteten, beide sahen ebenso verwirrt aus wie sie.
Buffy konzentrierte sich wieder auf ihr ursprüngliches Ziel. Entschlossen hob sie den Arm, um Spike endgültig zu vernichten.
Der blieb unbeweglich stehen und akzeptierte sein Schicksal.
Als Angel endlich begriff, was da vorging, fiel er Buffy in den Arm und lenkte den Stoß an Spike vorbei.
Dann fielen er und Buffy zusammen zu Boden.
„Angel, was soll das? Komm mir nicht in die Quere!“, tobte Buffy.
„Äh, ich bin nur gestolpert“, rechtfertigte sich Angel. Er konnte schließlich schlecht erklären, warum er Spike gerettet hatte, dann würde Buffy sie beide vernichten.
Und überhaupt, warum war Spike noch immer in Sunnydale? Er war sich sicher gewesen, das sein Child Sunnydale verlassen hatte und damit außer Gefahr war.
Er überlegte verzweifelt, wie er Buffy von Spike ablenken konnte.
„Ich kümmere mich um Will..., Spike.“
Inzwischen hatte dichter Regen eingesetzt, der die Jägerin und die beiden Vampire bis auf die Haut durchnässten.
„Oder gehen wir nach Hause? Du bist schon ganz durchnässt. Es bringt niemand was, wenn du dir hier den Tod holst.“ Während dessen hielt er Spike locker am Mantelkragen fest, was diesem überhaupt nicht gefiel.
„Lass mich los, du Riesentrottel“, schimpfte er.
Angels Griff verstärkte sich daraufhin noch.
Buffy strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht und musterte ihn argwöhnisch. „Nach Hause? Zu wem? Zu dir? Mit Spike?“ Sie steckte den Pflock in die Jackentasche und sah die beiden Vampire eindringlich an.
„Was machen wir hier?“
„Äh, was meist du?“, fragte Angel vorsichtig, „du, wir, sind auf Patrouille und Spike...“
Buffy schüttelte den Kopf und sah Angel an. „Wir haben miteinander geschlafen!?“
„Na ja, äh... ja.“
Angel sah Spike grimmig an, da er es nicht fertig brachte, Buffy anzusehen.
Spike grinste hinterhältig. „Stimmt, habt ihr getan. Ich habe es auch gesehen.“
Was er sonst noch sagen wollte ging in einem Röcheln unter, als Angel ihn würgte.
Buffy nickte nachdenklich. „So ungern ich es zugeben, aber Spike hat Recht. Oh, Gott. Er hat tatsächlich zugesehen?“ Sie wurde erst bleich und dann rot. Und hob Ihren Pflock an.
„Hey, so spannend war es auch nicht“, verteidigte sich Spike, da Angel ihn wieder losgelassen hatte.
„William, ein Wort noch und du hast die Hauptrolle in *vom Winde verweht*“, knurrte Angel.
Spike hielt wohlweislich den Mund.
Buffy schüttelte nachdenklich den Kopf. „Wir wollten es nie wieder tun“, murmelte sie.
Wieder sah sie Angel forschend an.
„Warum?“
Äh, warum was?“, fragte Angel zurück.
„Warum habe ich mit dir geschlafen?“
Angel zuckte nur hilflos die Schultern.
Und legte ganz nebenbei eine Hand um Spikes Kehle.
„Das ist wie verhext...“, überlegte Buffy laut. „Verhext, genau! Willows Zauber. Es ist mal wieder schiefgegangen!“
„Zauber?“, fragte Angel verständnislos.
„Zauber?“, kam es als Echo von Spike.
Buffy nickte heftig. „Natürlich! Der Liebeszauber für Spike. Damit sein... Engel... zu ihm zurück kommt.“
Sie erstarrte, dann malte sich Verstehen in ihrem Gesicht ab. „Du bist sein Engel!“ Sie sah Angel direkt ins Gesicht.
Jetzt erbleichte Angel. „Nein! Wie kommst du denn...“ er verstummte. „Ja“, sagte er dann fast unhörbar.
Spike, der endlich wieder losgelassen worden war, sah neugierig von einem zum anderen.
Aber sowohl Buffy als auch Angel hatten sein Abwesenheit vergessen.
„Liebst du ihn?“, fragte Buffy leise.
„Ich habe ihn geliebt“, antwortete Angel ebenso leise.
´Und jetzt?`, dachte Spike, sprach es aber nicht aus.
Im Gegensatz zu Buffy.
„Und jetzt?“
„Jetzt liebe ich dich!“ Angel wusste, das ihm Spike diesen Verrat nie verzeihen würde, aber er würde vielleicht irgendwann einmal begreifen, das Angel keine andere Wahl hatte, wenn er ihn retten wollte.
Doch Buffy schüttelte nur den Kopf.
Sie ging einige Schritte, dann drehte sie sich noch einmal um. „Was auch immer zwischen euch ist – lasst mich da raus! Ich bin die Jägerin und es ist meine Bestimmung, Vampire zu vernichten. Und nicht, sie zu lieben!“
Angel sah Spike warnend an. „Rühr dich nicht von der Stelle!“ Dann lief er hinter Buffy her „Warte! Ich habe nicht mit... Zwischen uns, ich meine zwischen Spike und mir... Das ist lange vorbei. Ich...“ Aber Buffy ignorierte ihn.
Angel machte einen langen Schritt, der ihn vor Buffy brachte, sodass sie stehen bleiben musste, um nicht in ihn hinein zu laufen. „Was willst du noch?“
Angel umfasste sie vorsichtig. „Ich... bitte..., ich liebe dich doch noch immer.“
Buffy sah ihn ernst an, dann schüttelte sie den Kopf. „Es geht nicht. Du bist ein Vampir und ich bin die Jägerin. Und außerdem... Wer weiß, vielleicht hast du ja doch deine Seele verloren, weil wir miteinander geschlafen haben.“ Sie küsste ihn ganz leicht auf den Mund. „Es gibt keine gemeinsame Zukunft für uns, sosehr ich es mir auch wünsche.“
Dann machte sie sich vorsichtig aus seiner Umarmung los und ging weiter.
Spike hatte dem ganzen leidenschaftslos zugesehen.
Als Angel wieder vor ihm stand, grinste er nur verhalten und zündete sich dann eine Zigarette an. „Und, was wird jetzt aus uns, mein Engel?“
Angel überhörte die Bitterkeit. Er war noch zu sehr mit Buffys Abfuhr beschäftigt.
Spike boxte ihm leicht gegen den Oberarm. „Hey, redest du noch mit mir?“
„Äh, ja...“
Spike nickte nur, als ob er die Bestätigung bekommen hatte, die er erwartete, dann zuckte die Schultern. „Okay, du trauerst der Jägerin nach, verstehe. Dann gibt es also für uns auch keine gemeinsame Zukunft, wie sie so schön gesagt hat. Alles klar, ich verschwinde dann.“
Angel hielt ihn fest. „Warte, so ist das nicht gemeint, ich liebe dich, das weißt du, aber es ist zu gefährlich für dich in Sunnydale. Wenn Buffy es merkt, das wir...“ Angels Stimme wurde immer leiser, bis er ganz verstummte.
Spike trat seine Zigarette aus, sein Grinsen wurde böse. „Aber natürlich mein Engel, wenn du es sagst. Und weil du mich so liebst schickst du mich weg, verstehe!“
„Ich habe Angst um dich! Buffy...“
Spike fiel ihm ins Wort. „Sicher, wenn die Jägerin merkt, das du immer noch lieber mich vögelst als sie wird sie sauer. Und dann killt sie eventuell auch dich. Das Risiko ist zu groß. Natürlich könntest du mit mir weggehen, zum Beispiel nach Los Angeles. Keine Jägerin, keine Probleme. Aber dann würde dir was fehlen, wenn du nicht ständig über irgendwas grübeln kannst. Und deine *Erlösung* wäre natürlich auch gefährdet, wenn du dazu stehst, das du gerne dein Child fickst...“
Er sah Angel noch einmal direkt in die Augen, voller Verachtung. „Bleib mir vom Leib, und das meine ich wörtlich. Wenn ich dich jemals wiedersehe, vernichte ich dich eigenhändig!“
Ohne sich weiter um ihn zu kümmern, verließ Spike den Friedhof.
Angel sah ihm fassungslos hinterher, dann setzte er sich auf den nächsten Grabstein und legte den Kopf in die Hände und dachte nach.
Er wusste nicht, wie lange er dort gesessen hatte, aber als er endlich wieder aufstand, umspielte ein leichtes Lächeln seine Lippen. „Ich bin immer noch sein Sire, auch wenn er es immer vergisst. Und niemand wiederspricht ungestraft seinem Sire! Wenn William also nach L.A. geht, wird er eine Überraschung erleben!“

Tbc...

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SPIKEmarsters

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New PostErstellt: 13.06.04, 15:49  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

:eek: Uh... uh.... uh.... *mirdieWortefehlen*

Also, *wow* Angel geht doch sicher auch mit nach L.A oder, oder???
Ich meine er könnte dort ein Leben mit Spike anfangen, wenn Spike überhaupt in L.A ist, aber das hoffe ich ja mal.
Ich meine *wow*
Freu mich echt schon auf den nächsten teil.
Der wird sicher ganuso klasse wie der hier.

Lg Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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DarknessEmotions

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Beiträge: 1133



New PostErstellt: 13.06.04, 23:42  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

Und was ist nun mit dem Zauber ist der nun aufgelöst?? Oder was hatte dieses helle Licht zu bedeuten?? Was ist nun mit Angel?? Das klingt ja gar nicht gut, Spike sollte sich sehr warm anziehen, denn Angel scheint da etwas auszuhecken. Oder ist es sogar Angelus?? Nicht das ich behaupten würde, dass Angel nicht auch mal die dunkele Seite heraushängen lässt, wie wir ja wissen, kann er auch ganz schön gefährlich sein. Bin echt schon gespannt, wie es weitergeht und was Spike so von seinen Engel zu erwarten hat.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Cimmeria
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New PostErstellt: 20.06.04, 21:48  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: Cimmeria
E-Mail Adresse:
Teil: 14

Los Angeles

Er beobachtete Angel. Wie schon in den beiden vergangenen Nächten.
Angel wusste nicht, dass er in Los Angeles war. Und er war noch nicht bereit, sich zu zeigen.
Erst wenn er wusste, wo Angel den Ring versteckt hatte. Er würde ihn sich holen – und Angel im hellen Sonnenschein gegenüber treten.
Spike grinste böse, während er zusah, wie sich Angel mal wieder als Retter der Menschheit aufspielte.
„Mein Held“, imitierte er mit hoher Stimme die Frau, die sich gerade überschwänglich bei Angel bedankte.
„Warte nur, bis du ihn besser kennst“, fuhr er in seiner normalen Tonlage fort, „dann merkst du, das dein Held eine ziemliche Null ist. Erst fickt er dich und sagt, das er dich liebt und dann kommt raus das er längst ´ne andere hat. Und du stehst da und merkst erst jetzt, dass du ein ganzes Jahrhundert belogen worden bist.“ Wütend trat er seine Zigarette aus.
„Aber diesmal spielen wir nach meinen Regeln, Angel. Und ich gewinne. Und von dir bleibt nur noch ein Häufchen Elend übrig. Oder nicht einmal das, wir werden sehen.“
Er sah noch einmal auf die Straße hinab. Angel ging weg und die Frau sah ihm nach. „Genieß dein *Leben*, solange du kannst“, flüsterte Spike, „es währt nicht mehr lange.“

„... gut, ich passe darauf auf.“ Er sah den Ring an, der vor ihm auf dem Tisch lag. „Und sonst? Alles in Ordnung bei dir? Bei euch?...“
Lange nachdem er das Telefonat mit einigen nichtssagenden Bemerkungen beendet hatte saß Angel noch in seinem Büro und betrachtete den Ring.
Der Ring von Amara. Er hatte nicht geglaubt, das es ihn wirklich gab. Vielmehr hatte er ihn für eine Legende gehalten.
Die Verheißung wahrhaftiger Unsterblichkeit.
Spike musste es anders gesehen haben, er hatte daran geglaubt, das es den Ring wirklich gab. Und er hatte ihn tatsächlich gefunden. Ausgerechnet in Sunnydale.
Angel lächelte traurig.
Er erinnerte sich, wie lange er darauf gewartet hatte, das sein Child in L.A. auftauchte.
Aber die Tage vergingen, wurden zu Wochen und Monaten, ohne das er auch nur die kleinste Spur Spikes fand.
Bis er sich schließlich damit abfand, das Spike nicht zu ihm zurück kam.
Was hatte Spike nur veranlasst, wieder nach Sunnydale zurückzukehren? War es die Sehnsucht nach ihm, Angel, den er immer seinen Engel genannt hatte?
Oder war es der Wunsch, die Besessenheit, die Jägerin zu töten?
Er würde es wohl nie erfahren.
Seufzend stand er auf und sah sich in seinem Büro um. Er suchte einen Platz, an dem er den Ring verstecken konnte.
Und spielte kurz mit dem Gedanken, ihn selber zu benutzen.
Der Ring von Amara.
Er würde ihn unverletzlich machen. Selbst Sonnenlicht und Feuer würden ihm nichts anhaben können.
Angel steckte den Ring an den Finger und drehte die Hand hin und her.
Die Versuchung war beinahe übermächtig.
Dann zog er den Ring energisch vom Finger.
Wenn der dieser Versuchung nachgab würde er niemals Erlösung erlangen.
Er wäre ein Vampir für alle Zeiten.
Oder solange, bis ihm ein anderer Vampir den Ring abjagte.
Er würde nie wieder jemand vertrauen können, keinem Menschen, keinem Dämon und erst recht keinem anderen Vampir.
Es gab nur eine Möglichkeit: Er musste den Ring vernichten. Aber genau das konnte er nicht. Blieb also die zweitbeste Möglichkeit: Den Ring so zu verstrecken, das ihn niemand finden würde.
Und sollte ihn doch jemand finden, in ferner Zukunft und zufällig, so wie Spike ihn gefunden hatte, dann würde dieser Finder die Entscheidung über die Zukunft des Ringes treffen müssen.
Angel steckte den Ring in die Hosentasche und stieg in die Kanalisation hinab.
Bald hatte er gefunden, was er suchte. Ein loser Stein, hinter dem sich ein Holraum verbarg.
Angel zog den Stein heraus und legte den Ring in die Öffnung und verschloss sie wieder.
Jetzt wusste nur noch er, wo der Ring von Amara war. Und er würde das Versteck niemals verraten.

„Komm schon, sag’s mir. Ich bin doch dein Lieblings-Child, nicht wahr?“ Spike stand vor Angel und sah ihn gespannt an.
Angel stöhnte leise, aber er antwortete nicht.
„Angel? Du hast mich doch verstanden, oder nicht?“ Spike zerrte Angels Kopf hoch und sah ihm in die Augen. „Und da dachte ich immer, Angelus steht nur darauf, andere zu foltern. Aber ein klein bisschen masochistisch warst du ja schon immer, nicht wahr?“
Er ließ Angel los, dessen Kopf wieder nach vorne fiel. „Marcus, mach weiter. Ich gehe noch mal nachsehen, was unser edler Held so alles in seinem Büro und seiner Wohnung hat. Bis später.“
Als Angel hinter ihm laut aufschrie ballte er die Fäuste in den Manteltaschen und zog die Schultern hoch, in einem unbewussten Versuch, die Qualen seines Sires zu ignorieren.
´Ist es das wirklich wert?`, fragte eine leise Stimme in seinem Kopf.
Aber Spike ignorierte auch sie.

„Wo ist der verdammte Ring?“ ,knurrte er. Er sah den Teller an, den er in der Hand hielt und schmetterte ihn gegen die Wand.
Dann sah er sich nach etwas anderem um, das er zerstören konnte.
Aber er hatte bereit alles durchsucht. Die Wohnung glich einem Schlachtfeld.
Wütend trat er gegen eine Vitrine, deren Glasscheiben klirrend zerbrachen.
„Wo hat der Mistkerl ihn nur versteckt?“
„Irgendwo, wo du ihn ganz bestimmt nicht findest!“
Spike erstarrte. Dann verzog sich sein Mund zu einem bösen Lächeln.
Angels Menschen. Er hatte völlig vergessen, das Angel so einen fatalen Hang zu Menschen hatte.
Er liebte und beschütze sie statt sie als das zu sehen, was sie waren. Nahrung.
Langsam drehte Spike sich um, wobei er erst einmal sein menschliches Aussehen beibehielt.
„Cordelia, wie schön, dich zu sehen. Hast du jetzt Buffys Platz eingenommen? Und da dachte ich immer, mein alter Freund steht auf Blondinen!?“
Cordelia ging nicht auf seine Bemerkung ein, sie kam mit ihrem Kreuz näher, während Spike knurrend zurückwich.
„Vorsicht Cordy, komm ihm nicht zu nahe!“
Ihr Begleiter legte ihr die Hand auf den Arm.
Spike funkelte ihn böse an. Er hatte darauf gehofft, das Cordelia so nahe kam, das sie in seine Reichweite geriet.
„Brauchst du immer noch einen Kerl der dir sagt, was du tun sollst? Aber das war ja bei euch allen das Problem, nicht wahr?“, spottete er. „Erst dieser Wächter, dann Angel und jetzt dieser Schwächling. Hey du, hast du auch einen Namen?“
Cordelias Begleiter plusterte sich auf. „Ich heiße Doyle. Und ich bin ganz bestimmt kein Schwächling, ich bin Ire!“
Spike lachte, wirklich amüsiert. „Dann passt du ja zu ihm. Mehr Muskeln als Verstand. Ihr Iren seid doch alle gleich. Nur eine Frage, ich bin doch so schrecklich neugierig. Nein, nicht wo der Ring ist“, winkte er ab, „sag mal, vögelst du sie auch“, er wies auf Cordelia, „oder darf das nur der Boss?“
Seien Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, während er Cordelia lauernd ansah. Seine Strategie schien aufzugehen.
Cordelia sah ihn sprachlos an – und ging dann auf ihn los, um ihm das Gesicht zu zerkratzen. Das Kreuz ließ sie dabei achtlos fallen.
Sie war fast in Greifweite – als Doyle sie zurückriss. „Cordy, nein! Er will dich nur provozieren, damit du was unüberlegtes tust. Zum Beispiel, ihn angreifen!“
Spike wollte schnell noch nach Cordelia greifen, aber das Kreuz, das Doyle in der Hand hielt stoppte ihn. Enttäuscht sah er zu, wie seine Beute sich in Sicherheit brachte.
Aber er fand schnell zu seiner alten Überheblichkeit zurück. „So wie es aussieht teilt Angel doch mit die. Aber er war ja schon früher immer bereit, seine Frauen mit seinen Freunden zu teilen. Wenn ich da an Dru denke...“
Aber Cordelia schüttelte nur den Kopf. „Vergiss es, der Trick funktioniert nicht zweimal. Verschwinde aus L.A., das ist Angels Stadt.“
„Kann schon sein, aber er hat was, das mir gehört. Und das will ich wiederhaben.“
Sein Gesicht wurde dämonisch. „Aber ich bin ja kein Unmensch. Ich werde L.A. nicht in Schutt und Asche legen, wie es Angelus tun würde. Oh nein, ich bin schließlich zivilisiert! Also schlage ich euch einen Handel vor: Den Ring gegen euren Boss. Dann hat jeder, was er will und ich verschwinde.“
Sein Gesicht verwandelte sich zurück. „Ihr habt Zeit bis Sonnenuntergang! Wenn ich den Ring dann nicht habe... Wenn ich es mir recht überlege, bin ich vielleicht gar nicht so zivilisiert. Und es ist lange her, das ich eine ganze Stadt ausgelöscht habe. Aber mit etwas Hilfe“, er lächelte, während sein Gesicht ganz langsam dämonisch wurde, „vielleicht gehört ihr mit zu den ersten, die ich zu Vampiren mache...“
Er senkte den Kopf, als er seine Zigaretten aus der Manteltasche zog.
Als er Cordelia und Doyle wieder ansah, war er wieder menschlich. „Denkt dran, Sonnenuntergang. Ihr solltet lieber schnell rausfinden, wo der Ring ist, viel Zeit habt ihr nicht mehr.“
Mit einem schnellen Tritt schlug er Doyle das Kreuz aus der Hand und verschwand.

Spike lehnte sich neben dem Tor gegen die Wand. Weder Angel noch Marcus schienen ihn bisher bemerkt zu haben.
Er zündete sich eine neue Zigarette an. ´Warum haben eigentlich alle Folterknechte so eine Vorliebe für klassische Musik`, dachte er.
Er erinnerte sich, das auch Angelus bei seinen Folterungen am liebsten Klassik gehört hatte.
Sein Blick richtete sich auf Angel, in dessen Körper mehrere Schürhaken steckten. Und eben war Marcus dabei, einen weiteren im Feuer zum glühen zu bringen.
Angels Kopf hing immer noch, oder schon wieder, kraftlos herab.
Spike betrachtete Angels nackten Oberkörper und erinnerte sich, wie oft er diese glatte Haut gestreichelt und geküsst hatte.
Dann schreckte er zusammen, als Angel aufschrie, weil sich der glühende Schürhaken in seine Seite bohrte.
Und gleich darauf noch einmal, als das Eisen wieder herausgezogen wurde.
Er ließ seine Zigarette fallen und ging zu ihm. „Tut das weh?“, fragte er scheinbar mitleidig. Er zog Angels Kopf wieder hoch. „Redest du jetzt mit mir? Erzähl mir nur, wo der Ring ist. Dann bist du frei. Und kannst dich von deiner kleinen Cheerleaderqueen pflegen lassen. Oder von diesem irischen Kerl. Ist er besser im Bett als ich?“
Angel hielt die Augen geschlossen und antwortete nicht.
„Verdammt, ich rede mit dir! Ich bin dein Child. Und ich habe ein Recht auf Antworten!“ Spike schlug ihm wütend ins Gesicht. Aber Angel schwieg weiter.
Erst jetzt fiel Spike die völlige Stille auf. Leider hielt sie nicht lange an. Marcus hatte den Plattenspieler wieder in Gang gesetzt.
Spike verdrehte die Augen. „Muss dieses Gejaule sein?“
„Das ist Musik, kein Gejaule. Und es hielft mir, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren“, war die sanfte Antwort.
„Offenbar ist es mit deiner Konzentration nicht weit her, er redet immer noch nicht“, knurrte Spike.
„Du hast dir schon immer nur Nieten als Helfer ausgesucht.“
Spike starrte Angel überrascht an. „Hey, du kannst ja doch noch reden“, freute er sich. Angel sah ihn aus halb geöffneten Augen an.
„Wirst du alleine nicht mit mir fertig, das du dir den als Helfer holen musstest?“, fragte Angel mit schwacher Stimme.
Spike zuckte nur die Schultern. „Ich kann doch meinen Sire nicht quälen. Aber du musst verstehen, das ich in einem tiefen Dilemma stecke. Freiwillig gibst du mir den Ring nicht. Aber er gehört eindeutig mir, ich habe ihn gefunden. Und da ich dich irgendwie zum Reden bringen muss...“ er deutete mit dem Kopf auf Marcus.
„Es gibt natürlich noch eine andere Möglichkeit“, fuhr Spike fort und beobachtete, wie Marcus auf das glühende Eisen spuckte, bevor er es wieder ins Feuer legte.
„Unser Freund hier, er mag Kinder. Nein, nicht was du jetzt denkst, also wirklich, Angel. Hast du noch was anderes im Kopf als Sex?“ Spike schüttelte entrüstete den Kopf. „Er mag Kinder. Aber auf seine eigene, verdrehte Art. Eigentlich ist er Angelus ungemein ähnlich. Du erinnerst dich? Angelus hat auch gerne Kinder getötet. Muss wohl mit dem Blut zusammenhängen. Na egal, was ich eigentlich sagen wollte: Wie wäre es, wenn Marcus an deiner Stelle deine kleine Freundin Cordelia foltert?“
Er sah den Schrecken in Angels Gesicht und wusste, das er den richtigen Punkt getroffen hatte.
Dann entspannte sich Angel wieder und lächelte fast.
Spike fragte sich verwirrt, wie es zu dem plötzlichen Umschwung kam.
„Netter Versuch. Aber du hast dich gerade selbst ausgetrickst. Cordy ist kein Kind mehr.“
„Aus seiner Sicht schon.“ Spike versuchte zu retten, was zu retten war, „er kann sie zum Beispiel vor deinen Augen vergewaltigen...“
Angel lächelte immer noch leicht. „Du hast mir selbst gesagt, Marcus macht sich nichts aus Sex. Das wäre eher dein Ding. Aber du hast es bisher nicht gemacht. Und wenn du es jetzt nachholen willst... Cordy wusste, das es in meiner Nähe gefährlich ist.“
Spike knirschte mit den Zähnen.
Angel hatte es geschafft, ihn auszutricksen, wie immer. Aber er hatte ihn gleichzeitig auf eine Idee gebracht.
„Marcus, ich mache hier weiter! Nein, lass das Eisen im Feuer. Vielleicht brauche ich es noch. Geh ein bisschen spazieren, oder was dir sonst Spaß macht.“
Spike wartete, bis der andere Vampir die Lagehalle verlassen hatte, dann schaltete er den Plattenspieler aus.
„So, mein Engel, wir sind ganz unter uns. Du weißt, was jetzt passiert?“
Angel sah ihn nur misstrauisch an.
Spike lachte leise und löste die Kette an Angels linkem Handgelenk. Dann befestigte er sie so, das Angel genug Bewegungsfreiheit hatte. „Setzt dich doch. Es ist zwar nicht sehr bequem, aber immer noch besser, als die ganze Zeit mit erhobenen Armen zu stehen.“
Er selber setzte sich auf den Boden und wartete.
Angel ließ sich ihm gegenüber nieder, sein Blick war immer noch voller Misstrauen.
„Was willst du von mir?“, fragte er schließlich.
Spike seufzte. „Das gleiche, was ich schon die ganze Zeit will. Aber jetzt ist noch was dazu gekommen. Du weißt, das mich kämpfen geil macht? Und foltern ist ja fast das selbe...“
Er beugte sich zu dem verdutzten Angel hinüber und küsste ihn. Dabei drückte er ihn nach hinten, bis Angel auf dem Boden lag.
„Deine Lippen sind immer noch so weich wie früher“, flüsterte Spike, „ich hoffe, dein Schwanz ist auch immer noch so hart?“
Er veränderte seine Position etwas, um mit der Hand an Angels Körper hinab zu fahren.
„Noch ist da ja nicht viel zu merken, aber ich denke, wir kriegen dich schnell hart.“ Spike grinste, während er wieder anfing, Angel zu küssen und mit der Zunge dessen Mund zu erkunden.
Auch wenn er sich die ganze Zeit einredete, er täte das nur, um Angel zum reden zu bringen, wusste er es doch besser. Er tat es, weil er es wollte. Weil er Angel wollte.
Das Angel die Küsse passiv hinnahm reizte Spike nur dazu, seine Anstrengungen zu vertiefen.
Er leckte über Angels Hals, knabberte etwas an seinem Ohrläppchen und knetete seinen Schwanz.
Und stellte fest, das Angel nicht so unbeteiligt blieb, wie er wohl gerne wollte.
Angels Schwanz wurde langsam aber sicher hart.
„Ich bin dir also doch nicht ganz egal“, freute sich Spike.
Angel sah ihn zum ersten mal, seit sie auf dem Boden lagen, direkt an. „Du hast mir mal gesagt, du hast dich nur von mir ficken lassen, weil ich dein Sire bin. Aber es hat dir nie was bedeutet.“ Er forschte in Spikes Gesicht nach einer Reaktion. Die auch prompt kam.
„Und jetzt mache ich mit dir rum, weil ich eine Antwort will“, grollte Spike. „Mit Folter haben wir ja nichts erreicht. Vielleicht funktioniert Sex besser.“
Er versuchte wieder, Angel zu küssen, der die Lippen fest zusammenpresste.
„Mach den Mund auf, mein Engel“, flüsterte Spike und leckte sanft über Angels Lippen.
Und als ob er nur darauf gewartet hätte, erwiderte Angel endlich Spikes Küsse. Er hob sein Becken etwas an, um den Kontakt zu Spike zu intensivieren, dessen Bein inzwischen leicht auf seinem Schritt lag und damit auf seinen Schwanz drückte.
Seine freie Hand lag auf Spikes Rücken und streichelte ihn leicht.
Als Spike sich enger an ihn drückte, stöhnte Angel auf.
Er versuchte, wegzurücken. „Du liegst genau auf meinen Wunden.“
Spike verlagerte sofort sein Gewicht. Aber ganz wollte er die körperliche Nähe zu seinem Engel nicht aufgeben.
Dann fiel ihn eine andere Möglichkeit ein. Er küsste Angel noch einmal, bevor er weiter nach unten rutschte.
Begeistert betrachtete er die Wölbung in Angels Hose, bevor er leicht hineinbiss.
Angel bäumte sich auf, aber Spike drückte ihn wieder zurück.
Gleich, mein Engel“, versprach er und befreite Angels Schwanz von dem lästigen Stoff.
Dann glitt seine Hand immer wieder an dem harten Schaft entlang. Er hörte Angels unkontrolliertes Stöhnen, das in ein Wimmern überging, als ihn Spike ganz langsam vollständig in den Mund nahm.
Und dann sagte Angel endlich das, was er hören wollte. „Mein Gott, William, hör jetzt bloß nicht auf!“
Spike dachte gar nicht daran. Immer wieder glitten seine Lippen an Angels Schwanz entlang, wobei er jedes Mal die Zunge fest gegen die Unterseite drückte und von Zeit zu Zeit seine Zähne einsetzte.
Angels Stöhnen und Keuchen erfüllte die Luft. Seine Hände lagen auf Spikes Kopf und hielten ihn an Ort und Stelle.
„William, es ist lange her... aber du hast es nicht vergessen!“ Angel bäumte sich auf und atmete scharf ein, als Spike ihn mit wohldosierten Bissen reizte.
´Klar, du hattest es immer schon gerne etwas härter`, dachte Spike, als er sich eine kurze Pause gönnte und nur seine Hand lose an Angels Schwanz auf und abglitt.
„Mach weiter. Richtig! Das bisschen reicht nicht.“ Angel sah ihn an, hatte die Augen aber noch immer halb geschlossen.
„Wir wollen doch nicht, dass du zu schnell kommst“, grinste Spike, beugte sich aber bereitwillig wieder über Angel.
„Jaaaa“, Angels Stimme war nicht viel mehr als ein Knurren.
Spike wechselte in den Vampirmodus, um Angel richtig wehzutun, er wollte das Blut seines Sires schmecken.
Dann nahm er wieder sein menschliches Aussehen an.
Das war nicht mehr sein Sire Angelus, sondern nur noch eine erbärmliche Kopie.
Und er befriedigte Angel nicht, weil der es ihm befohlen hatte sondern um ihn zum reden zu bringen.
Spikes Erregung verging so schnell, wie sie gekommen war. Und er fragte sich, warum er seine Zeit damit vergeudete, an Angels Schwanz rumzulutschen.
Seine eigene Erektion, die eben noch hart gegen seinen Reißverschluss gedrückt hatte, ließ nach.
Er wollte die ganze Sache beenden, aber Angel ließ ihn nicht.
Er krallte seine Hände in Spikes Haare und stieß seinen Schwanz noch einmal tief in Spikes Mund.
Und bevor sich Spike aus diesem Griff befreien konnte, strömte Angels Sperma in seinen Mund und floss in seine Kehle.
Spike hustete und würgte. Er befreite sich ruckartig aus Angels schwächer werdendem Griff und spuckte angewidert.
Dann sah er Angel an, der ihn verwundert musterte.
„Okay, hat’s Spaß gemacht? Fühlst du dich jetzt besser? Dann können wir ja weiter reden!“
Angels Blick blieb verwundert.
Geschwächt von der Folter und dem Sex hatte er Schwierigkeiten, Spikes plötzlichen Wandel nachzuvollziehen.
Er kämpfte gegen die Müdigkeit. Eigentlich wollte er nur schlafen, mit Spike, der sich wie früher an ihn schmiegte.
Stattdessen sah er sich einem wütenden Vampir gegenüber.
Um Zeit zu gewinnen, zog er sich langsam wieder an. Dann sah er Spike direkt an.
„Mach mich los, dann gehen wir nach Hause!“
Spike lächelte und Angel atmete auf. Es war immer noch sein William, der da vor ihm stand. Unbeherrscht wie immer, aber gleich darauf wieder anschmiegsam.
Erst als sich Spikes Lächeln langsam in ein teuflisches Grinsen verwandelte, begriff Angel, das er sich geirrt hatte. Das vor ihm war nicht William – sondern Spike.
„Wenn ich das richtig verstehe, korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege“, Spike kicherte über seine eigene Bemerkung, da Angel ja wirklich immer noch lag, „willst du mir immer noch nicht sagen, wo der Ring ist. Gut, ich habe kein Problem mit deiner Sturheit, wirklich nicht, mein Engel.“ Spike Grinsen wurde immer breiter. Er erfreute sich an den Qualen, die er in Angels Augen sah.
Dann zerrte er Angel schnell hoch und fesselte ihn wieder wie vorher.
Angel keuchte. Es fiel ihm inzwischen noch schwerer, auf den Beinen zu bleiben. Sein ganzer Körper schmerzte.
Dann griff Spike nach dem Schürhaken, der die ganze Zeit im Feuer gelegen hatte. Und stieß ihn Angel in die Seite.
Angel schrie laut auf.
„Wo.Ist.Der.Ring?“, fauchte Spike und hielt einen weiteren glühenden Haken dicht vor Angels Gesicht.
Angel schloss vor Schmerz die Augen. Aber er antwortete nicht.
„Der Ring!“ Spike legte den Haken noch einmal zurück ins Feuer und zog den anderen aus Angels Körper.
Angel wimmerte nur.
„Du hast dir das ganz alleine zuzuschreiben“, erklärte Spike gleichmütig. Er legte auch den zweiten Schürhaken ins Feuer.
„Ich glaube, wir versuchen es diesmal von zwei Seiten gleichzeitig. Ob sich die beiden Haken wohl treffen, wenn ich dir einen rechts und den anderen links in den Leib bohre? Was meinst du?“
Spike hielt die beiden glühenden Stangen wie ein Torero über den Kopf, mit schräg nach unten weisenden Spitzen.
Doch bevor er zustechen konnte, wurde das Tor von einem Lieferwagen durchbrochen und Spike musste sich vor dem plötzlich in die Halle fallenden Sonnschein in Sicherheit bringen. „Wer zum Teufel...“, knurrte er.
„Dann grinste er böse, als sich die Seitentür des Wagens öffnete und er sich mehreren Kreuzen gegenüber sah.
„Wer hätte das gedacht, die Highschoolqueen und ihr irischer Lover. Ach entschuldigt, er ist ja Angels Lover. Bringt ihr mir meinen Ring, Leute?“
Wortlos hielt Cordelia den Ring hoch.
„Her damit.“
Cordelia schüttelte nur verbissen den Kopf. „Mach erst Angel los!“
„Der Ring!“, wiederholte Spike und ging auf Cordelia zu.
Der breite Streifen Sonnelicht und das Kreuz, das der Mann neben Cordelia ihm entgegenstreckte, verhinderte weitere Aktivitäten seinerseits.
Er zuckte betont gleichgültig die Schultern. „Okay, was soll ich auch mit diesem Schwächling noch.“ Er befreite Angel.
„Er war mal der Größte, der absolute, unerreichbare König der Vampire. Aber jetzt?“ Er sah Angel mitleidig an – dann trat er ihm plötzlich mit voller Wucht in die Rippen. „Ein zahmer, zahnloser Kuschelvampir. Ich könnte ihm mit einer Hand das Genick brechen.“ Wer beugte sich über Angel.
„Vergiss es! Wenn du Angel auch nur ein Haar krümmst, bekommst du den Ring niemals!“ Cordelias Stimme war drohend.
Und Spike erinnerte sich an eine andere Frau, in Sunnydale.
Eine Freundin von Cordelia, eigentlich unglaublich schüchtern, aber wenn man das Leben ihrer Freunde bedrohte, wurde sie zur Furie. Spike erinnerte sich, wie sich Willow gegen ihn gestellt hatte, ihrer Todesangst zum Trotz.
Und bei Cordelia war es nicht viel anders. Wenn es um ihre Freunde ging, wurde sie zur Löwin, bereit, es mit allen und jedem aufzunehmen. Selbst mit einem blutrünstigen Vampir.
Und in diesem Moment beneidete er Angel. Sicher, er war kein richtiger Vampir mehr, aber er hatte dafür etwas anderes, das Spike wohl nie haben würde.
Freunde, die notfalls bereit waren, für ihn durch die Hölle zu gehren.
Angel hatte jemand gefunden, der ihn trotzt aller seiner Fehler liebte.
Spike schüttelte heftig den Kopf, um diese sentimentalen Gedanken zu vertreiben.
Er war lange genug Angelus´ Spielzeug gewesen. Und er legte keinen Wert darauf, es wieder zu werden.
Liebe konnte ihm gestohlen bleiben.
„Holt ihn euch schon!“ Er sah gelassen zu, wie sich Cordelia und ihr Freund Angel näherten, dann hob er die Hand.
„Halt! Ihr könnt ihn mitnehmen, aber wenn ihr die Halle verlasst und ich habe meinen Ring nicht...“, er machte eine bedeutsame Pause. „... ich finde euch, verlasst euch darauf. Und dann... Ich bekommen meinen Ring und ihr verliert. Euer Leben. Aber erst, wenn ich euch lange – sehr lange – gefoltert habe.“
Er wartete gespannt, aber niemand sagte etwas. Cordelia und ihr Freund brachten Angel zum Auto und halfen ihm hinein.
Als sie beide ebenfalls einstiegen, dachte Spike, sie würden es tatsächlich drauf ankommen lassen. Doch dann, im letzten Moment, warf Cordelia ihm den Ring zu.
Spike war so überrascht, das er ihn nicht auffing. Der Ring rollte über den Hallenboden – und Spike sah zu, wie der Lieferwagen mit quietschenden Reifen aus den Halle schoss.
„Ihr Mut ist wirklich faszinierend“, murmelte er. Wie es wohl war, sie zu foltern?
Dann fiel ihm der Ring wieder ein. Er suchte den Boden ab, bis er den Ring fand.
Spike steckte ihn an den Finger und lachte leise. „Jetzt bin ich unbesiegbar. Wie lange soll ich sie in den Glauben lassen, vor mir sicher zu sein? Eine Stunde, Zwei?“
Er streckte die Hand aus und drehte sie bewundernd. „Ach was, ich werde erst einmal das Gefühl genießen, in der Sonne zu sein. Ohne zu verbrennen!“
Er ging unbekümmert quer durch die Halle, ungeachtet des breiten streifen Sonnelichts.
Als sich seine Haare entzündeten, konnte er es nicht glauben. Spike blieb völlig fassungslos stehen. Ungeachtet der Tatsache, das sein Kopf in Flammen stand. „Das kann nicht sein, das darf nicht sein. Das ist unmöglich!“, flüsterte er.
Erst der Schmerz brachte ihn wieder zur Besinnung. Wütend stürzte er zurück in den Schatten, mit den Händen das Feuer löschend.
Danach betrachtete er entgeistert die Brandblasen an seinen Händen und dann den Ring.
„Der Ring von Armara macht Vampire unverletzlich. Und unverletzlich bedeutet, keine Flammen.“ Er sah anklagend gegen die Hallendecke.
„Was hat mir die kleine Schlampe da angedreht?“
Vorsichtig schob er den Fuß in den hellen Streifen. Als nichts geschah, grinste er erleichtert. Um im nächsten Moment laut zu fluchen.
Seine Schuhspitze flammte auf. Schnell zog er den Fuß zurück und löschte das Feuer.
Noch einmal betrachtete er den Ring kritisch, dann warf er ihn auf den Boden und zertrat ihn zornig.
„Was immer das war, der Ring von Armara jedenfalls nicht!“
Er wünschte Angel und seinen verdammten Freuden die Pest an den Hals.
Aber er wusste, das er jetzt nicht gegen sie ankommen würde. Im Augenblick wären sie viel zu sehr auf der Hut.
Er musste warten, bis sie sich wieder sicher fühlten. Dann würde er zuschlagen. Und seine Rache würde fürchterlich sein.

Tbc...

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SPIKEmarsters

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New PostErstellt: 20.06.04, 23:08  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi!!!!

Man das war ein teil nach meinen Wünschen, nur mit Spikes Einstellung bin ich nicht ganz zufrieden.
Da "vergibt" Angel ihn und will ihn mit nach hause nehmen und Spike versaut es weiter.
Wäre er doch mit Angel mitgegangen, vielleicht hätte er dann im halbschalf das Versteck des rings rausfinden können.
Und wenn Angel jetzt wieder auf dem Damm ist wird er den Ring sich vernichten, damit es Spike auch nicht aus ihn raus "kitzeln" kann, also wirklich *pah* Spike *kopfschüttel*
Aber auf jedenfall bin ich gespannt wie es weiter geht udn was noch so passieren wird.
Ich hoffe ja das die beiden süßen bald wieder zusammen kommen.
Also schreib doch bitte bald weiter, ja?

Glg Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 20.06.04, 23:34  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

Da hat sich der gute Spike wohl verschaukeln lassen. *fg* Spike war aber auch ganz schön gemein zu seinem Sire, ich kann verstehen, dass Spike sich immer noch irgendwie benutzt fühlt, auch wenn es nicht mehr Angelus ist, sieht er ja schließlich immer ihn vor sich. Außerdem hatte Angel ihn ja auch ziemlich klar gemacht, dass er ihn nur benutzt, da er mit Buffy immer noch zusammen war. Ich bin echt mal gespannt, was das nun geben wird zwischen den beiden, schließlich wird Angel nicht nur seelisch verletzt sein, sondern Spike bestimmt auch die Folterung nachtragen. Freue mich schon sehr auf den nächsten Teil.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Cimmeria
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New PostErstellt: 04.07.04, 21:32  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 15


Los Angeles und Sunnydale

Spike dachte darüber nach, ob er aufstehen sollte oder nicht. Aber wenn er den Tag im Bett verbrachte, würde ihm Angel wieder mit der „Anpassung an menschliche Lebensweise“ kommen. Spike seufzte.
Er war nun mal kein Mensch, genauso wenig wie Angel. Sie waren Vampire.
Und Vampire lebten nun mal im Schatten, in der Dunkelheit.
Warum sollte er irgendwas daran ändern, schließlich hatte er mehr als die letzten hundert Jahre so verbracht.
Trotzdem entschied sich Spike irgendwann, aufzustehen. Nicht wegen Angels Nörgeleien, die waren ihm gleichgültig.
Aber Angel hatte in letzter Zeit etwas gefunden, das wirklich störend war.
Wenn Spike nicht das tat, was er wollte, verweigerte ihm Angel Sex.
Anfangs hatte Spike noch gedacht, das Angel das genauso wenig durchhalten könnte wie er.
Inzwischen war er eines Besseren belehrt worden.
Angels Körper reagierte nach wie vor - aber Angel setze sich darüber hinweg.
Wenn Spike sich im Bett an ihn kuschelte und ihn, je nach Stimmung, zärtlich oder auch rauer berührte und streichelte, wandte Angel sich wortlos ab.
Und wenn Spike anfing, sich provozierend einen runterzuholen, ignorierte Angel ihn einfach. Obwohl sein Schwanz deutlich zeigte, das er auch Lust hatte.
Aber Angel blieb hart. Leider in einer Weise, die Spike überhaupt nicht mochte.
Immer noch etwas verschlafen schlurfte er Richtung Bad. Als er Wasser rauschen hörte, erhellte sich seine Mine schlagartig. Es war lange her, dass sie...
Spike rieb unbewusst seinen Schwanz, der schnell hart wurde. Vor seinen Augen entstand das Bild von einem nur mit Schaum bekleidetem Angel. Ein Bild, das Spike ungemein gut gefiel.
Und wenn sie beide glitschig von Wasser und Seife waren - selbst wenn Angel es nicht wollte war es nicht auszuschließen, das Spikes Finger, oder sein Schwanz, rein zufällig in Angel „hinein“ gerieten.
Eine Vorstellung, die Spike nur noch härter werden ließ. Er konnte es kaum erwarten, das dieser Gedanke Wirklichkeit wurde.
Voller Vorfreude streichelte Spike seinen Schwanz, während er leise die Tür öffnete.
Die Gestalt in der Dusche war in Nebelschwaden gehüllt.
„Na mein Engel, Lust auf ein Quickie?“, fragte Spike laut und stellte sich grinsend in Positur.
Die darauffolgende Stille wurde durch ein: „Wer zum Teufel ist da?“ unterbrochen. Dann wurde der Duschvorhang ruckartig zur Seite gezogen.
Schon beim Klang der Stimme durchzuckte Spike das Gefühl, dass irgendwas gründlich schief lief. Das hatte nicht nach Angel geklungen.
Und die Person, die ihn ungläubig ansah, sah auch nicht aus wie Angel.
„Cordelia?!“
Spike bedeckte instinktiv seinen Steifen mit den Händen, während er Cordelia ungläubig musterte.
Cordelia erwiderte den Blick, dann fing sie an, zu schreien.
Irgendwo wusste Spike, das er sich sofort verziehen sollte. Aber Cordelias Schrei löste in ihm einen Jagdinstinkt aus, gegen den er machtlos war.
Daher blieb er stehen und atmete den Geruch ihrer Angst ein.
Er wusste, dass das Blut in ihren Adern schneller floss und sich mit Adrenalin anreicherte.
Unwillkürlich wechselte er in sein vampirisches Aussehen und bleckte die Zähne.
Um Cordelias Geschrei zu dämpfen, das seinen empfindlichen Ohren wehtat, hielt er sie sich zu.
Cordelia bemerkte seinen immer noch steifen Schwanz und schrie lauter, was wiederum Spike dazu brachte, noch weiter auf sie zuzugehen. Er konnte nicht anders.
Beginnende Stiche in seinem Kopf warnten ihn zwar, doch er ignorierte sie.
Sie war das ideale Opfer – und er der gnadenlose Jäger. Er leckte sich die Lippen, auf denen er schon das warme Blut spüren konnte.
Erst als sie in ihrer Verzweiflung die Shampooflasche nach ihm warf, erwachte er aus seiner Erstarrung.
„Äh, tut mir leid. Ich wusste nicht, das du hier bist. Warum bist du überhaupt hier?“. Stammelte er, während er sich zur Tür zurückzog, immer noch, ohne Cordelia aus den Augen zu lassen.
„Verschwinde endlich, du elendiger Spanner“, schimpfte sie und warf alles nach ihm, was ihr in die Finger kam. „Aua!“ Spike rieb sich die Stirn, wo ihn ein Stück Seife getroffen hatte. „Du musst ja nicht gleich gewalttätig werden! Und bitte, nicht wieder schreien, das hält ja niemand aus!“
Spike drehte hektisch an den Türknauf in seinem Rücken, Cordelia immer im Auge behaltend, falls sie weitere Dinge nach ihm warf.
Endlich bekam er die Tür auf – und flüchtete.

„Und, was hast du dir dabei gedacht?“, fragte Angel müde.
Er war es leid. Seine Geduld mit seinem Child war mehr als erschöpft.
Spike handelte immer noch, ohne vorher auch nur im geringsten nachzudenken. Und der Chip in seinem Kopf, der ihn ungefährlich machte, schien das ganze noch zu verstärken. Angel hatte manchmal den Eindruck, das Spike geradezu versessen darauf war, vernichtet zu werden. Oder wenigstens verletzt.
Er sah Spike an, der immer noch mit gesenktem Kopf vor ihm saß. „Also, was sollte das?“, fragte Angel noch einmal. „Ich dachte immer, du machst dir nichts aus Cordy. Aber auch wenn du noch so scharf auf sie bist, sie unter der Dusche zu vergewaltigen, ist keine gute Idee.“
„Ich habe niemand vergewaltigt“, schrie Spike wutentbrannt und sah seinen Sire direkt an. „Und sie interessiert mich nicht im geringsten!“
Er sah wieder zu Boden, wodurch im Angels erleichtertes Aufatmen entging.
Die nagende Eifersucht, die er empfunden hatte, seit er von Spikes Auftritt erfahren hatte, verschwand wieder.
„Was wolltest du dann dort?“, fragte Angel statt dessen weiter. Schließlich hatte er Cordelia nur mit Mühe davon abhalten können, sein unbotmäßiges Child zu pfählen.
Spike antwortete nicht. Er saß nur da, die Hände an den Schläfen und sah zu Boden.
Angel hatte Mitleid mit ihm, aber er wurde auch langsam sauer.
Schließlich ging es nicht nur um Spike.
„Verdammt William, ich habe dich was gefragt! Mach es mir doch nicht noch schwerer!“ Endlich reagierte Spike. Wenngleich auch anders, als Angel erwartet hatte.
Er stand auf und sah seinen Sire müde an. „Ich gehe.“
Angel war sprachlos. „Du... du gehst? Wohin? Du kannst doch nicht einfach weglaufen!“
Spike steckte trotzig die Hände in die Hosentaschen.
Wie er da stand, mit hochgezogenen Schultern, als ob er sich vor zu erwartenden Schlägen schützen wollte, erschien er Angel auf einmal unglaublich verletzlich.
Und er musste sich stark zurückhalten, ihn nicht einfach in den Arm zu nehmen.
„Wo willst du hin?“, fragte er stattdessen.
Spike zuckte nur die Schultern. „Weg.“
„Wie immer, wenn es Schwierigkeiten gibt, läufst du weg“, höhnte Angel verzweifelt.
In Spikes Gesicht flackerte ein schwacher Abglanz seines früheren, spöttischen Grinsens auf.
„Ich laufe nicht weg, diesmal nicht. Ich muss weg, um etwas zurückzuholen.“
Er zuckte unschlüssig die Schultern. „Vielleicht komme ich zurück, wenn ich es habe, mal sehen.“
Er drehte sich um und ging hinaus, ohne sich weiter um Angel zu kümmern.
Angel war mit einem Satz bei ihm und riss ihn herum. „Was willst du zurückholen? Egal, wir gehen zusammen!“
Spike lachte leise. „Es ist etwas, das du schon hast, aber mir fehlt es.“
Angel hielt ihn immer noch verzweifelt fest, aber Spike war in seinen Armen und doch weit weg. Er wusste, das er ihn verloren hatte, daher gab er ihn frei.
„William, ich habe dich immer geliebt. Komm zu mir zurück, wenn du gefunden hast, was du suchst. Ich wünsche dir alles Glück dafür“, sagte er leise.
„Wenn du mich dann noch willst...“ Spike ging endgültig.
Und Angel erinnerte sich, wie ihre gemeinsame Zeit in Los Angeles begonnen hatte:

Angel tastet verschlafen nach dem Telefon und blinzelte gleichzeitig nach der Uhr.
Halb fünf am Morgen. Er hatte also noch nicht so lange geschlafen.
Seine menschlichen Freunde konnten es um diese Zeit eigentlich nicht sein, ausgenommen, es war irgendwas Schreckliches passiert.
Das Telefon klingelte immer noch beharrlich und Angel merkte, das er ebenfalls immer noch nur auf dem Bettrand saß und das Telefon erstaunt anstarrte.
Verwirrt und auch etwas ängstlich hob er den Hörer ab.
„Ein R-Gespräch“, teilte ihm eine freundliche Frauenstimme mit, „möchten Sie es annehmen?“
Angel nickte, bis ihm einfiel, das er ja irgendwas sagen musste. „Hm. Äh, ja“, stimmte er laut zu.
Dann lauschte er nervös auf die plötzliche Stille, die nur vom statischen Geknister unterbrochen wurde.
„Hallo“, fragte er auf gut Glück, aber er erhielt keine Antwort.
Angel versuchte es noch einmal. „Hallo?“
Er wollte gerade wieder auflegen, als eine leise Stimme sagte: „Angelus?“
„Angel“, wollte er automatisch richtig stellen, aber dann wusste er plötzlich, wem diese Stimme gehörte. Auch wenn er sie noch nie so klein und verloren gehört hatte.
„William?“, fragte er fast automatisch zurück.
Das bestätigende „ja“ dauerte so lange, dass Angel beinahe dachte, sein Child hätte aufgelegt. Aber was ihn eigentlich noch viel mehr beunruhigte, war die Tatsache, das Spike nicht gegen die Anrede William protestierte.
Früher hätte er keine Gelegenheit ausgelassen, Angel daran zu erinnern, dass er Spike genannt werden wollte.
„William, was ist los?“, fragte Angel eindringlich.
Er hörte nur das Klicken eines Feuerzeugs und einige Zeit später das lange Ausatmen.
„Mein Kopf... Schmerzen... Kann nicht trinken...“ Spike verstummte wieder.
Wieder hörte Angel, wie er den Zigarettenrauch ausstieß.
„Was ist mit deinem Kopf?“, fragte er.
„Weiß nicht. Sie haben mich gefangen... und irgendwas mit mir gemacht... Bin entkommen...“
Spike sprach teilweise so schleppend, das Angel dachte ,er wäre betrunken. Aber er hatte Spike schon stockbesoffen erlebt. Und dann hatte er sich trotz allem anders angehört.
„Wer hat was mit deinem Kopf gemacht?“ Ihm kam ein schrecklicher Gedanke. „Buffy, hat sie was damit zu tun?“
Er fragte sich plötzlich, ob sie Spike eine Seele gegeben hatte. Besser gesagt, ob Willow das getan hatte. Schließlich war sie damit bei ihm sehr erfolgreich gewesen.
Und hatte sich vielleicht gedacht, wenn es einmal geklappt hatte...
„Hast du eine Seele, Spike?“ ,fragte er ganz direkt.
Er hörte Spike leise lachen. Es klang nicht fröhlich.
„Eine Seele. Das ist das erste, was dir einfällt, was?“
Wieder lachte er leise und abfällig.
Nein, keine Seele. Ich habe keine Gewissensbisse, jemand zu beißen. Ich... kann nur nicht.“
„Oh, das ist wirklich schlimm“, meinte Angel mitfühlend.
„Äh, ich meine... es ist natürlich besser, wenn du niemand tötest... und es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten, an Blut zu kommen“, fügte er hastig hinzu, als ihm auffiel, was er gesagt hatte.
Spike lachte wieder. „Ich wusste doch, das du mir hilfst. Und wenn du mich nur aufmunterst. Aber so leicht gebe ich mich nicht geschlagen. Ich werde jetzt jemand umbringen... und einen großen Schluck auf dich nehmen.“
„Was? Spike, warte, du kannst doch nicht...“, Angel schrie ins Telefon, bis er merkte, das die Leitung tot war. „Spike? William! Du kannst niemand töten…” Er legte frustriert auf. „Hast du jedenfalls selbst gesagt.“
Angel stand auf und ging zum Fenster. „Vollmond“, sagte er leise, „eine gute Zeit für die Jagd.“
Deprimiert legt er sich wieder ins Bett und überlegte, ob die Aussicht auf eine eventuelle Erlösung wirklich den Verzicht auf die Freuden des Daseins rechtfertigte. Und in Nächten wie diesen vermisste er sie besonders, die Lust am Jagen, töten und trinken – und seinen William!

„Ich fahre nach Sunnydale“, verkündete Angel am nächsten Tag plötzlich.
Cordelia stellte ihre Tasse wieder ab, ohne zu trinken.
„Du fährst nach Sunnydale?“, erkundigte sie sich vorsichtig.
Angel nickte nur und blätterte weiter in der Akte, die er in der Hand hielt.
„Das ist dir jetzt eingefallen? Gibt es irgendeine Verbindung zwischen dem Fall, den du da gerade hast und Sunnydale? Mir ist nichts aufgefallen.“
Angel legte die Akte auf den Tisch und nahm sich einen anderen Ordner. „Nein, hat nichts damit zu tun.“ Er konnte beinahe spüren, wie sich Cordelias Blick in seinen Rücken bohrte.
„Und was treibt dich dann dazu? Hast du soviel Sehnsucht nach Sunnydale? Oder ist es eher wegen einer bestimmten Person?“
Jetzt drehte sich Angel doch um.
„Nach wem in Sunnydale sollte ich wohl Sehnsucht haben?“, fragte er betont gelangweilt.
Cordelia hob ihre Tasse erneut an. „Hm, blond, widerspenstig, stur... und schlägt sich gerne mit irgendwelchen Dämonen...“
„Nein, mein Besuch in Sunnydale hat nichts mit Spike zu tun. Ich weiß nicht mal, wo er ist“, wiedersprach Angel hastig.
Cordelia sah ihn erstaunt an. „Spike? Wie kommst du denn auf den? Ich meinte Buffy!“
„Buffy?“, fragte Angel erstaunt zurück. „Warum soll ich Buffy... A-ach ja, natürlich, genau wegen ihr. Vielleicht hat sie wieder Ärger und braucht meine Hilfe. Mit Spike. Ich meine natürlich, das sie Ärger mit Spike hat - der macht ja immer Ärger - und meine Hilfe braucht.“ Angel machte lieber den Mund zu, bevor er sich noch mehr verhaspelte.
Cordelias Augenbrauen hoben sich fragend. „Ich denke, du weißt nicht, wo Spike ist?“
„Ich meinte ja auch nur, wenn er in Sunnydale wäre, würde er bestimmt Ärger machen.“ Angel klappte den Ordner, den er noch immer in der Hand hielt, zu. „Du kennst Spike, er liebt Ärger.“
Cordelia nickte zustimmend. „Pfähle ihn einfach, wenn du ihn das nächste Mal triffst“, schlug sie vor, „dann sind wir ihn ein für allemal los.“
Sie wandte sich wieder ihren Computer zu. Dadurch entging ihr, wie Angel vor Schreck noch blasser wurde als gewöhnlich.

Spike wartete nervös auf den Sonnenuntergang.
Er wollte es wissen. Er musste es wissen.
In den letzten Nächten hatte er niemand töten oder auch nur verletzen können. Jedes Mal, wenn er es versuchte, schien sein Kopf zu zerspringen.
Und zu allem Überfluss war er einige Male nur ganz knapp jenen seltsamen Soldaten entkommen, die offenbar immer noch nach ihm suchten.
In seiner Verzweiflung hatte er sogar seinen Sire angerufen. Angelus hätte gewusst, was zu tun war.
Aber nicht Angelus war am Telefon gewesen – sondern Angel. Und Spike wusste, das ihm Angel nicht helfen konnte.
Er hatte das Telefonat abgebrochen, solange es noch ging. Bevor seine Sehnsucht nach jemand, der ihn einfach nur in den Arm nehmen würde, zu groß wurde.
Aber er durfte sich diese Schwäche nicht erlauben. Er hasste Angel, den Betrug mit dem Ring hatte er nicht vergessen.
Und wenn Angel nur noch ein bisschen von Angelus hatte, dann hasste er ihn genauso.
Sie hatten sich geliebt, aber das war lange her.
Und Spike hatte sich geschworen, er würde Angel nur noch einmal wiedersehen: Wenn er ihn vernichtete. Wenn Angel einsehen musste, das er der Verlierer war. Und das der endgültige Sieger Spike hieß!
Endlich verschwand die Sonne hinter dem Horizont.
Spike stürzte aus dem Haus, sah sich aber sofort aufmerksam um.
Aber er konnte nichts ungewöhnliches entdecken. Zahlreiche Menschen waren an diesem warmen Sommerabend unterwegs.
Spike grinste zufrieden. Soviel potentielle Opfer.
Entspannt zündete er sich eine Zigarette an und mischte sich unter die Passanten.

Angel blieb im Auto sitzen und betrachtete Buffys Haus nachdenklich.
Eigentlich hatte er sofort hineinstürmen und fragen wollen, was sie mit seinem Child gemacht hatte.
Doch dann hatte er es sich noch einmal anders überlegt.
Ihr letztes Zusammentreffen war alles andere als glücklich verlaufen.
Er war zwischen die Fronten geraten in diesem Fall zwischen Buffy und Spike, und war letztendlich von beiden verlassen worden.
Und jetzt war er wieder in Sunnydale und fragte sich, ob er nicht Gefahr lief, das sich diese Situation wiederholte, wenn er Buffy nach Spike fragte.
Angel kam zu dem Schluss, das es besser war, alleine nach seinem Child zu suchen, ohne die Unterstützung der Jägerin.
Und eventuell stellte sich ja heraus, das Spike gar nicht in Sunnydale war. Dann konnte er unauffällig verschwinden und Buffy würde nie erfahren, das er dagewesen war.
Als sich die Haustür öffnete, duckte sich Angel, um nicht gesehen zu werden. Er folgte Buffy mit Blicken, bis sie außer Sicht war. Erst dann stieg er aus und machte sich auf die Suche nach seinem Child.

Spike lehnte sich an die Hauswand und sah zu, wie die Leute vorüber gingen. Er konnte förmlich hören, wie das Blut in den Adern pulsierte.
Voller Vorfreude leckte er sich die Lippen.
Dann konzentrierte er sich auf sich selber. Aber er spürte nichts. Keine Schmerzen, kein stechen im Kopf, nichts außer der Gier nach dem Blut.
Als eine junge Frau an ihm vorüberging, ließ er seine Zigarette fallen und folgte ihr lautlos.
Sein leichtes Grinsen verstärkte sich, als sie in eine wenig beleuchtete Gasse abbog.
Kurz wechselte er in sein vampirisches Aussehen, um gleich darauf wieder menschlich zu erscheinen.
Er beschleunigte seine Schritte, um dichter hinter sein Opfer zu kommen. Dann stieß er bewusst gegen eine Mülltonne.
Die Frau drehte sich erschrocken um. Aber gleich darauf lächelte sie zaghaft, als Spike sie entschuldigend ansah.
„Tut mir leid, ich wollte Sie nicht erschrecken“, sagte er.
Sie zögerte, dann verstärkte sich ihr Lächeln. „Ich dachte, ich bin alleine.“
Spike nickte. „Das ist aber ziemlich gefährlich, so im Dunkeln...“
Sie ging einen Schritt weiter. „Ja schon, aber es ist eine Abkürzung, ich nehme sie immer...“
Spike nickte wieder. „Ich weiß. Ich gehe auch immer hier lang, es geht schneller.“
Er trat näher an sein ahnungsloses Opfer heran. „es ist sicher besser, ich begleite Sie. Wer weiß, was für Gestalten noch unterwegs sind.“
Als die Frau zurückwich, breitete er die Arme aus. „Keine Angst, sehe ich wie ein Mörder oder Vergewaltiger aus? Oder wie etwas noch schlimmeres?“ Er lächelte beruhigend.
Sie erwiderte das Lächeln spontan. „Nein, natürlich nicht“, und ließ zu, dass er noch näher kam. Spike Lächeln wich einem Grinsen und er knurrte böse. „Du solltest nie nach dem Aussehen gehen! Ich bin schlimmer! Ich bin ein Vampir!“
Sein Gesicht verwandelte sich und er wollte zubeißen.
Gleichzeitig mit dem Entsetzensschrei der Frau zuckte ein stechender Schmerz durch Spikes Körper. Er hielt sich den Kopf und fiel auf die Knie.
Sein Gesicht verwandelte sich wieder zurück und sein Jammern vermischte sich mit dem der Frau.
Spike musste einsehen, dass er immer noch nicht töten konnte, ja nicht einmal, jemand verletzen.
Außer vielleicht sich selbst.
Als er wieder zu sich kam, war er alleine. Er lag in der leeren Gasse, über ihm funkelten die Sterne.
Sein Opfer war verschwunden. Und sein Magen knurrte.
Schwerfällig rappelte er sich auf, Er würde auch in dieser Nacht, wie in denen davor, mit Tierblut vorlieb nehmen müssen.
Bitter dachte er, das er wohl wieder die ungeheure Auswahl zwischen Rinder-, Schweine-, oder Rattenblut hatte. Eine Aussicht, die ihn wirklich nicht erfreute.

„Und du hast ihn nicht gesehen?“ Angel hielt den kleineren Dämon weiterhin mühelos hoch und schüttelte ihn nebenbei etwas.
„Nein, seit Wochen schon nicht mehr. Und jetzt lass mich runter, ja?“
Angel ignorierte diesen Wunsch. Er dachte nach. Überall, wo er gefragt hatte, dieselbe Auskunft. Spike war in Sunnydale gewesen – und hatte wohl auch der Jägerin das Leben schwer gemacht – aber seit einigen Wochen hatte ihn niemand gesehen. Als ob er vom Erdboden verschluckt worden war.
„Hey, lässt du mich jetzt runter? Ich weiß wirklich nicht, wo er ist!“
Angel merkte, das er den anderen immer noch hoch hielt. „Oh ja, schon gut.“ Er stellte den kleinen Dämon behutsam auf die Füße und strich ihm über den Kopf.
„Hör auf.“ Der Dämon lief weg und schüttelte sich. „Vampire! Immer nur Ärger mit den Typen.“ Seine lange Zunge schnellte hervor und fing eine Fliege. „Das kommt von dem ganzen Blut, das macht aggressiv. Sollten mal was anderes versuchen.“ Er schluckte und sah sich nach dem nächsten Insekt um.

Mit immer noch leichten Kopfschmerzen machte sich Spike auf den Weg zum Schlachthof. Nach Rattenblut war ihm nicht. Außerdem war es zu anstrengend, eine Ratte, oder mehrere, zu fangen.
Er würde sich einige Portionen Blut mitnehmen und sich dann in seine Gruft verkriechen.
Spike war so in seine Gedanken versunken, das er die Soldaten fast zu spät bemerkte.
Aber auch die waren im ersten Moment zu überrascht, um zu reagieren.
Sie standen nur da und musterten Spike ebenso überrascht, wie er sie.
„Der Gefangenen Nr. 17!“
Diese Worte lösten Spikes Erstarrung. Er wirbelte herum und rannte.
Vergessen war das Blut und sein Hunger. Jetzt ging es nur darum, den Soldaten, die inzwischen die Verfolgung aufgenommen hatten, zu entkommen.
Spike rannte den Weg zurück, den er gekommen war. Um seine Verfolger aufzuhalten, warf er etliche Mülltonnen um. Sein Ziel waren die belebteren Strassen, wo er hoffte, in der Menschenmenge untertauchen zu können.
Er riss einem Mann ein Basecap vom Kopf, um seine auffallenden Haare zu verstecken.
In einer Toreinfahrt zog er seinen Mantel und sein Hemd aus.
Jetzt sah er aus wie die meisten anderen, bekleidet mit Jeans und T-Shirt.
Das Cap zog er tief in die Stirn.
Dann schlenderte er gemächlich die Straße entlang und versuchte, bewusst menschliches Verhalten zu imitieren.
Und er hatte Glück.
Die Soldaten liefen an ihm vorbei, ohne ihn zu erkennen. Spike grinste.
„Ich bin besser als ihr Trottel! Habt ihr wirklich geglaubt, mich zu kriegen?“ Übermütig streckte er die Zunge heraus. „Ich werde wieder töten können! Und dann seit ihr dran!“
Zufrieden wollte er sich eine Zigarette anzünden – und fluchte laut als er merkte, das sowohl Zigaretten als auch sein Feuerzeug in den Manteltaschen waren.
Wilde Drohungen gegen die Soldaten vor sich hinmurmelnd ging er zurück, um seine Sachen zu holen.

Angel war so in seine Gedanken versunken, das er frontal mit jemand zusammenstieß.
Der andere musterte ihn durchdringend, schüttelte dann den Kopf und sagte irgendwas in sein Funkgerät. Angel verstand nur „Nr. 17“.
Der andere Mann musterte ihn noch einmal von Kopf bis Fuß und ging dann weiter.
Angel drehte sich um und sah verwundert hinter ihm her. Jetzt erst fiel ihm auf, das der Mann anscheinend zu einer Gruppe militärisch gekleideter Gestalten gehörte, die systematisch die Menschenmenge durchkämmten und offenbar jemand suchten.
Angel schüttelte den Kopf. Es konnte sich nicht erinnern, früher in Sunnydale irgendwelche Soldaten oder militärischen Gruppen gesehen zu haben. Aber das war eben Sunnydale, am Höllenschlund war alles möglich.
Angel ging ebenfalls weiter und vergaß die Soldaten sofort wieder, während er sich fragte, wo er sein Child noch suchen sollte.
Der Anblick von Modeschmuck in einem Schaufenster, darunter auch Anhänger in Kreuzform, brachte ihn darauf, wo er noch nicht nachgesehen hatte.
Die Friedhöfe.
„Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen“, murmelte er vor sich hin. Schließlich war Spike ein Vampir. Und im Gegensatz zu ihm, Angel, hatte er schon immer einen Hang zu düsteren, schmutzigen Orten gehabt.
Angel schüttelte wieder den Kopf. Hätte er seine Suche gleich dort begonnen, hätte er sich viel Zeit gespart.
Entschlossen ging er in Richtung des nächst gelegenen Friedhofs. Er wollte nach Möglichkeit alle Friedhöfe in dieser Nacht absuchen, damit sich sein Aufenthalt in Sunnydale nicht zu lange ausdehnte.
Wenn er Spike gefunden hatte, würde er ihn mit nach L.A. nehmen. Und dort würde man schon herausfinden, was mit Spike los war.
Wobei Angel eine Beißstörung bei seinem Child nicht mal schlimm fand. Schließlich war es ihm gelungen, von Menschenblut wegzukommen, dann würde es auch Spike gelingen.
Er musste ihn nur erst mal finden.

Tbc...

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SPIKEmarsters

Administrator

Beiträge: 272
Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 04.07.04, 22:14  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Heychen!!!!

Das warten hat sich echt wieder gelohnt, ein super Teil.
Und ich glaube mal das Spike sich jetzt seine Seele holen will?!
Die Rückblende ist auch gut gewesehen, bin ja gespannt wie Angel auf Spike getroffen ist udn vorallem wie er ihn rumbekommen hat mit nach L.A. zu kommen.
Hoffe das man bald wieder was von dir lesen kann.

Lg Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 17.07.04, 19:12  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo meine Lieben,
ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag
Mel: Du solltest die Komplimente annehmen, nicht welche verteilen . Trotzdem Danke


Autor: Cimmeria
E-Mail Adresse:
Titel: Never ending Story
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 16/?
Spoiler:
Inhalt: Angel und Spike: Sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohne. Oder doch?
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel / Spike
Disclaimer: Die Jungs gehören Joss Whedon, ich habe sie mir nur ausgeliehen...



Teil 16


Spike sammelte sein Hemd und seinen Mantel wieder ein. Endlich fühlte er sich wieder richtig angezogen.
Und als er den Zigarettenrauch inhaliert hatte, ging es ihm wieder gut. Zumal ihm inzwischen ein neuer Ort eingefallen war, an dem er Menschenblut bekam.
Zufrieden schlug er den Weg zum Krankenhaus ein. Der Biss in eine Blutkonserve konnte ja wohl keine Kopfschmerzen auslösen.
Seine Zufriedenheit verschwand jäh, als er vor dem Eingang zum Krankenhaus einige dunkel gekleidete Gestalten entdeckte.
Leise fluchend wich Spike wieder in die Dunkelheit zurück. Die Soldaten hatten ihn noch nicht bemerkt, aber sie sahen sich aufmerksam in alle Richtungen um.
Es war Spike durchaus klar, was sie da machten. Sie suchten ihn noch immer. Und bewiesen dabei eine scheußliche Hartnäckigkeit.
Spike zuckte die Schultern. „Okay, Rinderblut ist auch eine Möglichkeit“, murmelte er und ging in Richtung Schlachthof weiter.

Angel steckte seinen Pflock wieder ein und wischte etwas Staub von seinem Ärmel.
In dieser Beziehung war er empfindlich. Er möchte es einfach nicht, die Überreste von Vampiren oder Dämonen auf oder an sich, oder seiner Kleidung zu haben.
Dann sah er sich in der mittlerweile leeren Gruft um.
Der bisherige Besitzer hatte ihm den Zutritt verweigern wollen, als Angel höflich nach seinem Child gefragt hatte. Auch als er sich selber als Vampir zu erkennen gegeben hatte und zunehmend sauer wurde, hatte der andere Vampir immer noch nicht verstanden, wen er da abwies.
Bis Angel genug hatte.
Er hatte einen Moment die Tür angestarrt, die ihm vor der Nase zugeschlagen worden war, und dann zugetreten.
Die Tür flog einige Meter in die Gruft hinein.
„Hey, was soll das?“, beschwerte sich der andere Vampir.
Angel ging wortlos auf ihn zu und packte ihn am Hals. „Ich habe dir eine höfliche Frage gestellt“, knurrte er, „und du hältst es nicht für nötig, sie zu beantworten. Hat dir eigentlich niemand Manieren beigebracht?“
„Lass mich los, du Idiot“, antwortete der andere Vampir , „ich weiß nichts von diesem wie heißt er noch mal?!“
„Spike. Sein Name ist Spike!“, grollte Angel.
Der andere zuckte die Schultern, soweit das in seiner Lage ging.
„Na und? Kenne ich nicht und interessiert mich nicht.“
Angel setzte ihn wieder ab, ein böses Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
„So, du kennst ihn nicht? Nie was von Spike gehört? Oder von Angelus?“
Der andere Vampir zuckte wieder nur mit den Schultern.
Angel seufzte und griff in die Tasche seines Mantels. Er umklammerte den Pflock. „Wirklich nicht?“, fragte er noch einmal.
„Verdammt Mann, hörst du schlecht? Ich kenne die beiden nicht. Aber wenn du auf Kerle stehst...“
Er lächelte verächtlich und leckte sich dann über die Lippen, Sinnlichkeit parodierend.
Angels Blick war angewidert. „Auf so was wir dich kann die Welt verzichten“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Dann zog der den Pflock aus der Tasche und rammte ihn dem ungläubig schauenden Vampir ins Herz.
Angel wischte den Staub vom Ärmel und sah sich um.
Aber entgegen seinen Hoffnungen, und Befürchtungen, fand er nichts, was auf Spike hinwies.
Und das erleichterte ihn, auch wenn es bedeutete, das er weiter suchen musste.
Aber die Vorstellung, das sein Child, sein William, mit so einem unmöglichen Zeitgenossen zusammen war, war einfach schrecklich gewesen.
Nach dem Erlebnis mit dem Krankenhaus war Spike entgegen seiner Gewohnheit vorsichtig, als er sich dem Schlachthof näherte.
Und diese Vorsicht rettet ihn dann auch.
Eigentlich sah alles ganz normal aus. Der Eingang war schwach beleuchtet und alles war leer und friedlich. Spike wollte gerade den leeren Platz davor überqueren, als ihn plötzlich etwas störte. Er blieb stehen und sah sich um, konnte aber niemand entdecken.
Spike lächelte über seine eigene Übervorsicht. Das war doch wirklich nicht seine Art.
Er machte einen Schritt vor – und blieb wie angewurzelt stehen.
Jetzt wusste er, was ihn störte. Es war leer, zu leer.
Normalerweise treiben sich zu jeder Tages- und Nachtzeit Menschen, Vampire und Dämonen vor dem Schlachthof herum. Aber heute war es dort absolut leer.
Spike konnte das Blut riechen und sein Magen knurrte. Aber er beherrschte sich.
„Eigentlich die perfekte Falle“, flüsterte er, während seine Augen versuchten die Schatten um das Gebäude herum zu durchdringen. Auch spitzte er die Ohren.
Und dann hörte er es: Das leise Piepsen eines Funkgeräts. Normalerweise selbst für seine empfindlichen Ohren unhörbar, aber in der absoluten Stille fiel es auf.
Spike grinste und ging in einem weiten Bogen in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Sein Grinsen wurde breiter, als er dicht vor sich einen der Soldaten sah, der ihm den Rücken zukehrte.
„Hallo mein Freund, wir haben soeben die Spielregeln geändert“, sagte er halblaut.
Der Soldat schnellte herum und sah sich einem angriffsbereiten Vampir gegenüber.
Der auch sogleich angriff – und ebenso schnell wieder von ihm abließ und sich den Kopf hielt.
„Bloody Hell, was habt ihr nur mit mir gemacht?“, fluchte Spike.
Er hatte das Gefühl, sein Kopf explodierte. Verzweifelt drückte er die Hände gegen die Schläfen, hoffend, das der mörderische Schmerz endlich nachließ.
Wieder hatte er Glück. Der Soldat war so überrascht, das er nicht reagierte. Er starrte Spike nur an.
Und Spike begriff trotz seiner Schmerzen, das er schleunigst verschwinden sollte, bevor die anderen Soldaten auf ihn aufmerksam wurden.
Er hatte nicht die geringste Lust, wieder in jenen unterirdischen Zellen zu landen. Er war einmal entkommen, aber es war fraglich, ob er noch einmal soviel Glück hatte.
Während er mehr davon stolperte als lief konnte er hören, wie der Soldat hinter ihm hektische Worte in sein Funkgerät stammelte. Aber Spike konnte entkommen, und je weiter er sich entfernte, um so schwächer wurden seine Schmerzen.

Müde und hungrig steuerte er seine Gruft an.
Er wollte nur noch schlafen.
Spike nahm sich fest vor, Sunnydale am nächsten Abend zu verlassen. Er war es leid, ständig gejagt zu werden, und auf der Flucht zu sein. Das konnte einem ja das ganze Vampirdasein vergrätzen! Schließlich war er der Jäger – und nicht der Gejagte!
Er war so in Gedanken versunken, das er die Anwesenheit einer anderen Person erst bemerkte, als er in sie hineinlief.
Sofort wandelte er sich sichtbar zum Vampir.
Diese verdammten Soldaten würden ihn nicht noch einmal gefangen nehmen. Entweder, er konnte sie besiegen, oder sie müssten ihn vernichten.
Aber er wäre nie wieder ihr Gefangener.
„Spike, Spike, beruhige dich! Verdammt, William, willst du dich umbringen oder mich? Oder uns beide?“
Spike kämpfte so verbissen, das die Worte erst langsam zu ihm durch drangen. Und das Stichwort war, wie immer, William. Nur einer nannte ihn so.
Angelus.
Oder Angel.
Spike wusste nicht, wer da vor ihm stand. Er wusste nur, das es keiner der Soldaten war.
Und erschöpft, müde und hungrig wie er war, brach er zusammen, gehalten nur noch von Angel.

Angel trug ihn in die Gruft und legte ihn vorsichtig aufs Bett.
Er wusste nicht, was mit seinem Child passiert war, nur, dass Spike noch dünner war als sonst. Dazu kam eine Ungepflegtheit, welche die Übliche weit übertraf.
Angel rümpfte die Nase.
Spike würde Blut und ein Bad brauchen. Fragte sich nur, in welcher Reihenfolge.
Er entschloss sich, zuerst Blut zu besorgen.
Bis zum Sonnenaufgang war es nicht mehr lange hin. Spike konnte den Tag über schlafen und am Abend würden sie sich dann auf den Weg nach Los Angeles machen.
Angel hauchte seinem Child noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er ging. In der nächsten Nacht wären sie in L.A. und dort hatte er genügend Möglichkeiten, sich um ihn zu kümmern.
Als er mit dem Blut zurückkam, schlief Spike tief und fest. Und Angel brachte es nicht fertig, ihn zu wecken, nur damit er trinken konnte.
Stattdessen setzte er sich ans Bett und betrachtete den schlafenden Vampir.
´Er ist immer noch so schön wie damals`, dachte er. Aber er stellte auch fest, das er ihm Spikes braune Haare und sein früherer Kleidungsstil besser gefallen hatte.
Und dennoch, unter dieser Hülle aus blondierten Haaren, Lederkleidung und Überheblichkeit steckte immer noch derselbe Mann, der im Jahr 1888 verzweifelt durch London geirrt war.
Jener Mann, der in ihm seinen Engel gesehen und ihn auch so genannt hatte.
Und Angel hoffte darauf, das ihn Spike wieder mit diesem Kosenamen belegte.
Spike wurde unruhig. Er fing an, im Schlaf zu reden und sich gegen einen unsichtbaren Gegner zur Wehr zu setzen.
Als Angel ihn vorsichtig berührte, wurde seine Gegenwehr heftiger.
Sein Gesichtsausdruck wechselte in schneller Folge zwischen menschlich und vampirisch, ohne das er erwachte.
Angel legte sich ohne Nachzudenken neben ihn. Und als ob damit der Bann gebrochen wäre, entspannte sich Spike.
Er seufzte tief und kuschelte sich an Angel, der die Arme um ihn legte.
Und schlief ruhig weiter.

Angel musste auch eingeschlafen sein, den ein grober Stoß in die Rippen weckte ihn. „Was, zum Teufel, machst du hier? Hier in Sunnydale und hier in meinem Bett?“
Spike stand vor dem Bett und sah ihn wütend an.
Angel rieb sich verschlafen die Augen und fragte sich, ob er träumte. Schließlich konnte er sich nur um einen Traum, einen Albtraum, handeln.
Der nächste Stoß überzeugte ihn, dass er leider nicht träumte.
Träume taten nicht so weh.
„Du brauchst Hilfe. Und deshalb bin ich hier.“ Angel stand ebenfalls auf und wollte sein Child umarmen.
Spike wehrte ihn ab. „Finger weg!“
Er lächelte böse. „Hilfe? Von dir? Du kannst doch bestenfalls Menschen helfen. Und auch das nicht immer.“
Spike schüttelte ironisch den Kopf. „Unser großer Held Angel!“ Er zeigte auf die beiden Flaschen mit Blut, die Angel besorgt hatte. „Wenn du mir wirklich helfen willst, besorg mit Blut! Richtiges Blut! Menschliches Blut. Und nicht dieses Ersatzzeug, das du trinkst!“
Jetzt schüttelte Angel den Kopf. „Das geht nicht. Du weißt, das ich keine Menschen mehr töte!“
„Nicht einmal für mich, für dein Child?“, fragte Spike lauernd. „Und wenn es das einzige ist, das mich heilen kann?“
Angel war hin und her gerissen. Einerseits wollte er, dass sein Child nicht leiden musste, andererseits konnte er keinen Menschen töten, nicht einmal William zuliebe.
„Es geht nicht.“ Er sah zu Boden. „Aber trink doch erst mal etwas Rinderblut, oder Schweineblut, wenn dir das lieber ist. Und dann komm mit mir nach Los Angeles. Wir finden einen Weg, dich zu heilen.“
Spike schüttelte abweisend den Kopf. „Vergiss es! Ich brauche deine Hilfe nicht! Also verschwinde und lass mich in Ruhe!“
Er deutete auf die Flaschen mit Blut. „Und nimm das Zeug mit!“ Wobei der hoffte, das Angel beleidigt verschwand und das Blut dabei vergaß, sodass er endlich seinen nagenden Hunger stillen konnte.
Leider dachte Angel gar nicht daran, zu verschwinden.
Er sah Spike nur an.
„Was wird das? Willst du mich zu Tode starren?“, knurrte Spike unwillig.
„Ich will, das du freiwillig mitkommst“, antwortete Angel.
„Und wenn nicht? Zwingen kannst du mich nicht“, höhnte Spike verzweifelt und schluckte krampfhaft. Er konnte das Blut fast schon im Mund schmecken, spüren, wie es seine Kehle herab rann.
Angel setzte sich in den einzigen Sessel, der mitten im Raum stand. „Ich sehe das so“, sagte er fast entschuldigend, „irgendwann musst du trinken. Und dann... wenn es nur das hier“, er wies auf die Flaschen mit Blut, die er auf einen Tisch gestellt hatte, „gibt, dann trinkst du davon. Und dann kann ich dich problemlos mitnehmen.“
Spikes abfälliges Grinsen, das sich während dessen auf seinem Gesicht ausgebreitet hatte, erlosch.
Er sah Angel voller kalter Wut an. „Du steckst also auch mit drin! Hätte ich mir denken können.“
Sein menschliches Aussehen verschwand und er überlies seinem Dämon die Kontrolle. Dann stürzte er sich auf Angel.
„Ich vernichte dich“, grollte er. „Du hast mich das letzte Mal reingelegt!“
Angel war so überrascht, das er auf den Angriff nicht reagieren konnte.
Erst als sich Spikes Zähne in seinen Hals bohrten, bewegte er sich. Er packte Spikes Schultern und stieß ihn wuchtig zurück.
Dann drückte er den geschwächten Vampir rückwärts gegen die Wand.
„Was ist los mit dir, bist du jetzt völlig irre geworden?“ Auch Angel war zu seinem dämonischen Aussehen gewechselt.
„Nicht mehr als du!“ Spike kämpfte, aber gegen den festen Griff seines Sire kam er nicht an.
„Ich will dir helfen!“
„Helfen! Indem du mich deinen Soldatenfreunden auslieferst, damit die mich fertig machen? Aber klar, du bist ja jetzt einer von den Guten, da kannst du dir nicht selbst die Hände schmutzig machen.“ Spike spukte angewidert aus.
Angels Griff lockerte sich etwas. „Soldatenfreunde?“
Spike nickte, soweit ihm das möglich war. „Diejenigen, die mir diesen was-weiß-ich eingesetzt haben. Jetzt kann ich nicht mehr jagen. Und nicht töten.“
Angel ließ ihn ganz los und Spike rutschte kraftlos zu Boden. Angel hockte sich vor ihn.
„Du kannst nicht töten?“
Spike nickte nur.
„Und jagen?“
„Mein Kopf fliegt auseinander, wenn ich es versuche. Ach was, wenn ich nur dran denke.“
Angel stand wieder auf. „Komm hoch.“ Er wartete, bis Spike wieder stand. „Wir fahren nach Los Angeles! Und dort werden wir schon rauskriegen, was mit dir los ist. Wesley ist ziemlich gut darin, die unmöglichsten Dinge rauszukriegen.“
„Wesley? Ich dachte, dein neuer Lover heißt... Doyle?“
„Doyle ist tot. Und Wes ist nicht mein Lover, nur ein guter Freund“, antwortete Angel knapp.
„Aber Cordy ist noch dabei, oder?”
Als Angel zustimmend nickte, grinste Spike. „Wenigstens etwas, das noch beim Alten geblieben ist.“ Er griff wahllos nach einer der Flaschen mit Blut. „Schmeckt zwar eklig, aber was soll’s. Ist ja nicht für immer. Wenn dein Wes so gut ist, wie du sagst, kann ich bald wieder töten.“ Sein Gesicht wurde wieder menschlich und er küsste Angel mit blutigen Lippen. „Gehen wir, mein Engel!“
Angel erwiderte den Kuss leicht abwesend. ´Wenn Wes so gut ist, wie ich glaube, wirst du nie wieder töten!` - Aber er sprach es nicht aus.

Wesley sah immer wieder zur Tür.
„Er ist ein Vampir, und daher unberechenbar!“
Wieder irrte sein Blick zur Tür.
„Er schläft! Hör auf, Wes, du bist doch sonst nicht so ängstlich.“ Angel hatte genug. „Ich bin auch ein Vampir, hast du jetzt auch vor mir Angst?“
Wesley sah ihn endlich an. „Nein. Du bist... anders. Du hast eine Seele. Aber er...“
„Er kann nicht beißen“, wiederholte Angel müde. „Ich kann schon, egal ob Seele oder nicht.“
„Aber du tust es nicht, weil du deine Taten bereust!“ Wesley blieb stur.
„Und William kann nicht, wo ist der Unterschied?“
Angel stand auf und ging um den Schreibtisch herum, bis er neben Wesley stand. „Ich liebe ihn. Hilf ihm, bitte, für mich. Ich ertrage es nicht, ihn so leiden zu sehen.“
„Ich kann nicht.“ Wesley zuckte die Schultern. „Sie haben ihm einen Chip ins Gehirn gesetzt, der einen starken, elektrischen Reiz auslöst, wenn er jemand verletzen will.“
„Und wenn du den Chip entfernst?“, fragte Angel. „Nein, ich würde aufpassen, das er nicht tötet“, versprach er schnell als er Wesleys ungläubigen Blick sah.
Doch Wesley schüttelte nur den Kopf. „Selbst wenn ich wollte, was nicht der Fall ist, es geht nicht. Ich würde ihn damit endgültig töten.“
„Nein“, Angel schrie fast. „Wir werden einen anderen Weg finden. Braucht ihr mich hier?“
Wesley lächelte schwach. „Schon gut, kümmere dich um ihn. Im Augenblick ist nicht viel los, das schaffen wir alleine.“
Angel erwiderte das Lächeln. „Danke, Wes. Ich liebe dich.“
„Heb dir das für Spike auf. Und jetzt geh und lass mich arbeiten!“
Angel machte leise die Tür auf, aber Spike schlief noch immer. Er war noch nicht an den menschlichen Rhythmus seines Sire gewöhnt.
Angel legte sich vorsichtig neben ihn aufs Bett, und Spike, als ob er ihn trotz allem bemerkt hatte, kuschelte sich sofort an ihn.
„Wir kriegen das schon hin“, flüsterte Angel und küsste ihn auf die Stirn.

„Zeit zum Aufstehen, die Sonne ist untergegangen und...“, Spike brach ab, als ihm wieder einfiel, das er nicht mehr töten konnte.
Er ließ sich wieder zurückfallen. „Keine Jagd, kein Spaß, nur die Wahl Rinder- oder Schweineblut“, murmelte er.
„Hast du gut geschlafen, Schatz?“, fragte Angel und wollte ihn küssen.
Spike drehte den Kopf weg.
„Hast du gut geschlafen?“, imitierte er Angels Stimme und grinste böse. „Wenn dir was an mir liegen würde, hättest du mir ein Opfer besorgt. Menschenblut, damit es mir wieder gut geht.“
Angel seufzte. „Das hatten wir doch alles schon. Du musst von dem Zwang, Menschenblut zu trinken, wegkommen. Tierblut ist genauso gut, es erhält dich auch am Leben.“
„Es schmeckt eklig!“
„Das stimmt nicht, und das weißt du“, widersprach Angel. Er wollte Spike umarmen, aber der widersetze sich. Angel seufzte wieder. Er merkte, dass es mal wieder einer der besonders schlechten Tage war.
„Erzähl mir, wovon du geträumt hast!“
Spike setzte sich auf. „Erinnerst du dich an unsere erste Nacht? Das erste mal, als wir ganz alleine waren? Du hast Darla und Drusilla fortgeschickt. Und dann hast du mich zum Bett getragen“, Spike verstummte und hing seinen Erinnerungen nach. „Später hast du ihnen erzählt, du hast mich bestraft. In Wirklichkeit hast du mich geliebt.“
Er sah Angel voller Wehmut an. „Irgendwann bist du gegangen - und ich dachte, du verlässt mich – aber du bist zurückgekommen. Und hast mir Blut gebracht. Ein warmer, junger Körper, gerade getötet.“
Spike leckte sich über die Lippen. „Es war das beste Blut meines Lebens. Wir haben zusammen getrunken.“ Wieder war sein Blick voller Wehmut. „Ich verdanke dir alles. Ohne dich wäre ich nicht der, der ich bin. Und ohne dich wäre ich nicht hier.“
Sein Blick verfinsterte sich und er sprang auf, packte voller Zorn Angels Hemdkragen. „Ohne dich wäre ich nicht hier!“, wiederholte er. „Warum musst du dich immer einmischen? Kannst du mich nicht endlich in Ruhe lassen?“
„Nein, das kann ich nicht“, entgegnete Angel sanft. „Du bist mein Child und ich bin für dich verantwortlich.“
„Verantwortung!“ Spike spuckte das Wort aus. „Deine Verantwortung kommt und geht, wie es dir gerade passt. Du kommst und gehst, wie es dir passt. Wo warst du denn, wenn ich dich gebraucht habe? In diesem verfluchten Zigeunerlager, beim Boxeraufstand, du bist aufgetaucht und wieder verschwunden. Egal, ob ich dich brauchte oder nicht!“
„Ich hatte eine Seele. Das hättest du nicht verstanden“, sagte Angel leise.
„Du hast immer noch eine Seele. Oder besser gesagt, wieder. Und nur, weil ich dafür gesorgt habe!“ Spike machte hastig den Mund zu, als er merkte, dass er zuviel gesagt hatte. „Ich gehe. Irgendwie werde ich den blöden Chip schon überlisten!“
Er wollte aus dem Zimmer stürmen, aber Angel war schneller. „Halt, warte. Was ist das mit meiner Seele? Und was hast du damit zu tun?“
„Nichts. Lass mich durch!“
Angel schüttelte den Kopf. „Du kannst erst gehen, wenn ich weiß, was du damit zu tun hast.“
Er schloss die Tür ab und steckte den Schlüssel ein. Dann setze er sich gelassen aufs Bett. „Ich habe Zeit.“
´Elendiger Mistkerl`, dachte Spike. Er ging zum Fenster und sah hinaus. Das Zimmer befand sich im zweiten Stock. Hinauszuspringen würde ihn zwar nicht umbringen, aber eventuell doch einige Knochen brechen. Und darauf legte er nicht allzu viel Wert.
„Warum willst du wissen, was vor uralten Zeiten passiert ist?“, fragte er.
Angel lächelte. „So ewig ist das ja nun auch nicht her, das ich meine Seele verloren und zurückbekommen habe.“
„Du kannst mich zu nichts zwingen“ ,erklärte Spike zuversichtlich. „Du bist Angel, der foltert niemand!“
„Bist du sicher?“, fragte Angel und seine Augen glommen gelb auf.
Spike schluckte kurz, als er daran dachte, zu welchen raffinierten Folterungen Angelus fähig war, dann nickte er nachdrücklich. „Angel ist nicht fähig, jemand zu foltern!“
Angel nickte bestätigend. „Stimmt, ich kann niemand foltern“, Spike grinste überheblich, „aber bei einem gewissen Vampir, den ich sehr lange kenne, ist das was anderes. Die Folter ist exklusiv auf ihn zugeschnitten!“
Spike wich entsetzt vor Angel zurück. Und fragte sich, warum ihm, und wohl auch sonst niemand, aufgefallen war, das Angelus wieder zurück war.


Tbc...


[editiert: 19.07.04, 19:42 von SPIKEmarsters]
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SPIKEmarsters

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New PostErstellt: 19.07.04, 19:49  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Heychen!!!

Das war wieder ein klasse Teil.
Habe mir erlaubt ihn zu editieren, weil er zwei mal da war.
Freu mich wenn du weiter schreibst, den es war ein echt schöner rückblick.

Lg Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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silverbird
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New PostErstellt: 20.07.04, 06:04  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Cimmeria!

Spike sehnt sich nach den alten Zeiten?
Aber jetzt, wo Angelus zurück ist, scheint er nicht mehr so sicher zu sein ob er das wirklich will.
Aber vielleicht ist Angelus auch gar nicht zurück,sondern Angel spielt das seinem Childe nur vor, damit der ihm von der Sache mit der Seele erzählt, wer weiss das schon?
Ausser dir natürlich.*gg*
Bin schon neugierig ob Angelus wirklich wieder zurück ist.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Velence
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New PostErstellt: 20.07.04, 12:24  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmera,
ich bin zwar kein sehr fleißiger Feedbackschreiber, aber ich verfolge deine Geschichte immer noch sehr gerne. Leider habe ich irgendwie den 15. Teil verplant. Ich dachte schon, ich hätte irgendwas verpasst, weil in dem Kapitel davor Spike doch Rache geschworen hatte....
Toller insektenfressender Dämon, wahrscheinlich hat er recht, dass Blut aggressiv macht. Oder es ist eher William. ;) Sie können nicht ohne einander. *seufz. Was wären die beiden ohne ihr ewiges Geplänkel. Musstest du genau an der Stelle aufhören? Grrr. Angelus ist doch nicht zurück, wie sollte er? Ist sicher nur einer von Angels Scherzen, oder.....?
Liebe Grüße, Janine

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DarknessEmotions

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Beiträge: 1133



New PostErstellt: 20.07.04, 12:47  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Cimmeria!

Ich sage immer grundsätzlich, was ich meine und meine Liebe du brauchst dich wirklich nicht in irgendeinen Schatten zu verkriechen. Ich liebe diese Story und diese immer wieder erneuten Wedungen.

Man weiß bei dir einfach nie, was als nächstes kommt. Ist es nun Angel, der Spike Angst machen möchte oder zieht hier Angelus ein makaberes Spiel ab? Siehst du ich durchschaue dich mal wieder nicht und deswegen liebe deine Stories so, weil man bei dir mit allen rechnen muss.

Ich hoffe du kommst weiterhin so gut voran, freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Cimmeria
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New PostErstellt: 01.08.04, 16:42  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo,
ein ganz dickes an euch für das liebe FB. Es gibt noch einige Teile von der Geschichte, sie tendiert wirklich zu "never ending" *g*

Teil 17

„Angel... us?“, fragte Spike vorsichtig und überlegte, ob ein Sprung aus dem Fenster und ein paar gebrochene Knochen wirklich so schlimm wären.
Angel kam langsam näher und Spike wich im selben Tempo zurück. Bis er den Fensterrahmen im Rücken spürte.
Sein Gesicht verwandelte sich und er bereitete sich auf einen Kampf vor. Und fragte sich trotzdem nebenbei, wie er Angels Menschen beschützen konnte.
Angel grinste und sein Gesicht blieb menschlich, was es für Spike nur noch bedrohlicher machte. Wenn Angelus seinen Dämon so sorgfältig unter Kontrolle hielt, plante er eine Bosheit, die seine bisherigen weit übertraf.
Angelus stand jetzt nur noch zwei Schritte entfernt und Spike versuchte es. Er stieß seinen völlig überraschten Sire zur Seite und stürzte auf die Tür zu. Zwar war sie abgeschlossen, aber mit einem kräftigen Tritt müsste er sie eigentlich aufkriegen, überlegte Spike.
Doch Angelus war schneller. Er riss Spike am Mantelkragen zurück und zwang ihn zu Boden. Sein Gesicht war immer noch menschlich, nur die Augen leuchteten gelb.
„Wolltest du schon gehen, William?“
Spike lachte, auch wenn er das Zittern in seiner Stimme nicht völlig unterdrücken konnte. „Wie in alten Zeiten, was? Ich war ungehorsam und werde bestraft. Okay, fang an. Aber mach es wie früher, nur du und ich. Lass die Menschen da raus, sie sind so zerbrechlich, es macht doch keinen Spaß, sie zu quälen.“
Angelus lachte leise. „Stimmt William, wie in alten Zeiten, du und ich. Nur mit dem Unterschied, dass du dich früher nicht um andere gekümmert hast.“
Spike zuckte die Schultern. „Man lernt dazu.“ Und fragte sich selber, warum ihm soviel daran lag, dass Angels Menschen unbeschadet blieben.
„Okay!“, Angel ließ ihn los und setzte sich wieder aufs Bett. „Redest du freiwillig, oder...“
„Als ob das einen Unterschied macht“, lachte Spike bitter, „dir geht es nicht darum, ob ich rede oder nicht. Dir geht es nur darum, jemand zu quälen. Ich weiß nicht, wann und wodurch du deine Seele verloren hast, aber diesmal gebe ich sie dir nicht wieder. Diesmal ist endgültig Schluss, Angelus!“
Angelus sah ihn nachdenklich an. „Bist du sicher, das ich Angelus bin?“
Spike nickte heftig. „Ich sehe den Unterschied!“
„Woran?“, fragte Angelus neugierig.
„Deine Augen!“
Angelus sah ihn mit Angels typischen Puppy-Blick an. Dann stand er auf und küsste Spike sanft.
„War das jetzt Angel oder Angelus?“, fragte er danach grinsend.
„Angel... Angelus“, Spike war sich selbst nicht sicher. Angelus küsste anders. Härter, fordernder.
Aber es konnte doch schließlich nur Angelus sein.
„Du imitierst Angel“, warf er ihm darum vor.
„Wirklich?“ Angel veränderte sich, seine Augen leuchteten gelb auf, sein Lächeln wurde böse.
Spike ging unwillkürlich einen Schritt zurück. „Was soll das? Besteht die Folter jetzt darin, das du abwechselnd Angel und Angelus bist? Soll ich raten, wen du gerade darstellst?“, fragte er dann gelangweilt und hoffte, das Angelus ihm sein Desinteresse abnahm.
„Du hast Angst, ich kann es riechen!“, triumphierte Angel und schnüffelte.
„Quatsch, ich bin ein Vampir, kein Mensch, du kannst meine Angst nicht...“ Spike biss sich fast die Zunge ab, als er merkte, das Angelus ihn mal wieder reingelegt hatte. „Ich habe keine Angst“, setzte er schnell hinzu.
„Mir kannst du nichts vormachen, William.“ Angelus grinste vergnügt, offenbar machte ihm die Sache Spaß.
Wesentlich mehr Spaß als Spike jedenfalls.
„Okay, du hast gewonnen.“
Spike hatte genug.
Genug von irgendwelchen Spielen, bei denen er sowieso immer der Verlierer sein würde. „Ich habe Angst, stimmt. Ich hatte auch beim letzten Mal, als du deine Seele verloren hast, Angst. Du zerstörst alles, was mir gefällt. Diese Welt, die Menschen darin... und solche für dich völlig uninteressanten Dinge wie Liebe und Gefühle. Ich habe vielleicht keine Seele. Aber ich habe Gefühle. Auf denen du solange herumtrampelst, bis nur noch ein Gefühl da ist: Hass! Und darum habe ich dafür gesorgt, dass du deine Seele wiederbekommst. Den egal welche Fehler Angel auch hat, er kann lieben!“
Spike atmete tief ein, obwohl er es nicht brauchte. Dann wartete er auf sein endgültiges Ende.
Angelus schwieg.
Dann wurde sein Gesicht wieder menschlich und er zog Spike an sich. „Darum also“, murmelte er in Spikes Haare. Er küsste ihn sanft auf die Stirn.

Spike rührt sich nicht, fragte sich aber trotzdem, was jetzt wieder los war. Er fand Angels, oder Angelus´, Verhalten noch unverständlicher als gewöhnlich.
„William, du treibst mich zur Weißglut. Aber das war ja schon immer so. Und es wird wohl auch immer so bleiben“, flüsterte Angel.
Nur zögernd ließ er Spike los und lächelte schief.
„Gehen wir zu den anderen, bevor sie denken, ich habe dich endgültig aus der Welt geschafft, weil du mich nervst.“
Spike nickte. Und überlegte verzweifelt, wie er Cordelia und Wesley beschützen konnte. Die Beiden hatten schließlich keine Ahnung, dass Angel seine Seele wieder verloren hatte. Und sie würden es erst merken, wenn es zu spät war.
Seine einzige Chance bestand darin, Angelus niederzuschlagen, wenn er die Tür aufschloss. Aber offenbar konnte der seine Gedanken lesen.
Er legte Spike den Arm um die Schultern und zog ihn mit. Spike stand steif neben ihm, als er die Tür aufschloss. Gegen seine Gewohnheiten behielt er den engen Kontakt auch bei, als sie die Treppe hinuntergingen.
Bei Angel hätte es Spike gefreut, ihm so nahe zu sein. Und er hätte es genossen, Angels Menschen zu zeigen, dass er wichtiger war als sie.
Jetzt konnte er nur auf eine günstige Gelegenheit warten und hoffen, das die Menschen überlebten.
Aber er bekam einfach keine Gelegenheit, jemand zu warnen. Angelus war wohl fest entschlossen, ihn nicht aus den Augen zu lassen.
„Ich sage nur Wes Bescheid, das sie heute ohne mich auskommen müssen. Und dann gehen wir ins Bett. Und dann...“, Angel lächelte verheißungsvoll und Spike spürte, wie sich die Härchen auf seinen Armen aufrichteten.
Er wusste, was Angelus vorhatte. Ein blutiges Massaker und dann Sex.
Spike schluckte und lächelte dann gequält. „Warum gehen wir nicht gleich wieder rauf? Wes wird es schon merken, wenn du nicht da bist.“ Er stellte sich vor Angel und fasste ihm in den Schritt. „Ich will nicht solange warten, bis ihr alles besprochen habt, was Wesley wichtig erscheint. Ich will dich jetzt gleich.“ Er drückte fester zu und Angel stöhnte leise.
„Ich will auch! Aber wir wollen doch nicht, das Wes die Tür eintritt, weil er sich Sorgen macht“, sagte er heiser.
´Besser eine kaputte Tür als ein kaputter Mensch`, dachte Spike.
„Es dauert nicht lange“, fügte Angel hinzu. „Ich kann auch nicht mehr warten.“ Die wachsende Schwellung, die gegen Spikes Hand drückte bestätigte das.
Angel stieß die Bürotür auf und Wesley sah ihn kurz an, bevor er sich wieder in sein Buch vertiefte.
´Sieh ihn genauer an, das ist Angelus`, flehte Spike insgeheim. Aber seine Gedanken erreichten Wesley nicht.
„Gibt es irgendwas Wichtiges?“, fragte Angel und blieb vor dem Schreibtisch stehen. Sein Arm lag um Spikes Taille und seine Fingerspitzen stahlen sich unter Spikes T-Shirt.
Spike befreite sich ruckartig und stieß Angel weg. „Gib mir einen Pflock, Wes“, schrie er und drückte Angel rückwärts gegen die Wand.
„Verdammt, Wes, mach schon. Oder willst du Angelus als Zwischenmahlzeit dienen?“
Wesley sah endlich auf. „Angelus? Lass mich in Ruhe, Spike, ich habe zu tun!“
Angel sah verwirrt zwischen Spike und Wesley hin und her. „Habe ich irgendwas Entscheidendes verpasst?“
Spikes Schlag schickte ihn quer durch den Raum und zerbrach einen Stuhl. Spike griff nach einem abgebrochenen Stuhlbein.
„Hey, Moment mal, bist du übergeschnappt?“, fragte Angel entsetzt.
Wesley stürzte sich auf Spike und es gelang ihm, dem Vampir das Holz zu entreißen. Kopfschüttelnd warf er es außer Reichweite und packte Spike Mantelkragen. „Was immer dich auch gebissen hat“, knurrte er, „wenn du Angel angreifst verstehe ich keinen Spaß!“
„Siehst du denn nicht, das ist nicht Angel, sondern Angelus!“ Spike verstand nicht, das Wesley es immer noch nicht merkte.
Aber Angelus´ Tarnung war wohl wirklich perfekt. Nur jemand, der ihn lange genug kannte, würde sie durchschauen.
Wesley sah Angel aufmerksam an und schüttelte dann den Kopf. „Du spinnst, Spike! Womit hast du dich zugedröhnt? Was immer es war, nimm es nicht mehr, es bekommt dir nicht.“
„Dummkopf“, knurrte Spike zurück und sah sich nach etwas anderem um, mit dem er Angelus aufhalten konnte.
Der nutze seinerseits die kurze Unaufmerksamkeit und warf Spike so hart gegen die Wand, das er benommen liegen blieb.
Als sein Blickfeld wieder klarer wurde, sah er Wesley vor sich – und ein Kreuz, nur wenige Zentimeter von seiner Brust entfernt.
Spike fletschte wütend die Zähne.
„Lass ihn, es gibt sicher eine Erklärung für sein Verhalten.“
„Natürlich“, nickte Wesley und hielt das Kreuz noch etwas dichter an Spike. „Und die Erklärung will ich schnell. Und sie sollte gut sein, sonst...“ Spike schloss entsetzt die Augen, als das Kreuz, beabsichtigt oder nicht, sein T-Shirt berührte und zarte Rauchwölkchen aufstiegen.
„Okay, du hast gewonnen!“, sagte er matt.
„Gewonnen? Wer?“, fragte Angel verdutzt und auch Wesley sah ihn fragend an.
Angelus!“
Angelus?!“, wiederholte Wesley und sah diesmal Angel fragend an.
Der schüttelte nur verständnislos den Kopf. „Keine Ahnung, warum er so fixiert auf Angelus ist. Ob ihm der Entzug... – mein Gott, jetzt verstehe ich. Nimm das Kreuz weg!“
„Wirklich, ich weiß, was los ist. Spike ist nicht verrückt, nur etwas... verwirrt!“, fügte er hinzu, als Wesley ihn immer noch zweifelnd ansah.
Nachdem Wesley das Kreuz zurück in die Schreibtischschublade gelegt hatte, half Angel Spike beim Aufstehen.
Der ließ sich willenlos hochziehen, jetzt war sowieso alles egal. Er konnte Wesley nicht retten, er konnte ja nicht einmal sich selbst retten.
Angel setze ihn auf den einzigen Stuhl, der noch ganz war und stellte sich hinter ihn. Während er redete. Streichelte er Spike zärtlich. „William war irgendwie daran beteiligt, dass ich meine Seele wiederbekommen habe. In Sunnydale, ich habe dir davon erzählt.“ Wesley nickte. Er stand in einiger Entfernung an die Wand gelehnt und betrachtete die Vampire aufmerksam. „Aber er wollte mir nichts weiter darüber erzählen. Also habe ich ihm Folter angedroht“, Angel lachte leise und beugte sich über Spike und hauchte ihm einen Kuss auf den Kopf. „Nichts wirklich schlimmes, ich hätte ihm nur für einige Zeit alles verweigert, was er mag. Zigaretten, Alkohol, Pornos – und natürlich mich! Aber William, clever wie er ist, hat aus meinen Folterandrohungen – und meinem Verhalten - natürlich messerscharf geschlossen, das ich meine Seele verloren habe. Und Angelus bin.“
Er knuddelte Spike vergnügt, der das alles überhaupt nicht komisch fand und „Lass mich in Ruhe!“ knurrte.
Wesley nickte verstehen. „Natürlich, er hat sich so darin hineingesteigert, du wärst Angelus, das er...“, Wesley brach ab und starrte Spike mit offenem Mund an. „Er wollte mich vor dir beschützen!“
Spike hob den Kopf und sah Wesley böse an. „Das war das erste und gleichzeitig letzte mal! Ich lasse mich doch nicht von jedem verarschen!“
„Nein!“, Wesley lächelte wie ein stolzer Vater, „das war unglaublich... gut. Es zeigt, das du ein Gewissen hast! Du hast keine Seele, aber der Chip erzeugt so etwas ähnliches.“ Er sah Angel an, der ebenfalls voller Stolz strahlte. „Ich habe dir doch gesagt, wir finden einen Weg, dich zu heilen. Und jetzt hast du es ganz alleine geschafft!“
Spike sprang auf und zeigte sein dämonisches Gesicht. „Leck mich!“, knurrte er Angel an, „dieser verdammte Chip gibt irgendwann auf. Und dann kann ich wieder töten! Und ich werde es gerne, und oft, tun! Und jedes Mal, wenn jemand stirbt, weil ich ihm die Halsschlagader aufreiße, werde ich über euch triumphieren.“
Er sah Wesley verächtlich an. „Du wirst auch sterben. Nicht als erster, aber auch nicht als letzter, sondern irgendwann, wenn du es am wenigsten erwartest!“
Spike drehte sich um und stürmte aus dem Haus, einen ratlosen Angel und einen besorgten Wesley zurück lassend.
„Wenn sein Chip jetzt versagt, entvölkert er die Stadt“, sagte Wesley ernst.
Angel schüttelte nur verwirrt den Kopf. „Nein, das... ich kenne William, so was würde er nicht machen, er ist nur etwas... unbeherrscht.“
„Du kennst ihn, er ist nicht nur *etwas unbeherrscht*“, korrigierte ihn Wesley leise. „Er ist der schlimmste Vampir aller Zeiten – nach dir, nach Angelus!“

Spike irrte wütend durch die Stadt.
Er hasste Angel, er hasste diesen Ex-Wächter, er hasste alle Menschen und Dämonen.
Er hasste Rinder- und Schweineblut.
Der Anblick eines Mädchens mit langen, blonden Haaren, wenige Schritte vor ihm, erinnerte ihn an Buffy. Er hasste Jägerinnen.
Spike beschleunigte seine Schritte, bis er auf einer Höhe mit dem Mädchen war. Als sie kurt zur Seite blickte, sah sie in das Gesicht eines wütenden Vampirs, der sich sofort auf sie stürzte. Oder es zumindest versuchte.
Der stechende Schmerz in seinem Kopf bewies, das der Chip noch immer einwandfrei funktionierte.
Der Tritt in die Hoden, der ihn zu Boden gehen ließ, überzeugte ihn dann endgültig, dass er sich das falsche Opfer ausgesucht hatte.
Spike krümmte sich am Boden und wünschte sich den Weltuntergang herbei. Dann wurde es um ihn herum dunkel.
Und als er endlich wieder zu Bewusstsein kam, musste er feststellen, das man ihm seine Zigaretten geklaut hatte.
Spike kochte.
Als er endlich zu Angel zurückkehrte, was die Sonne bereits aufgegangen.

Angel wollte ihn erleichtert umarmen, aber Spike stieß ihn weg. „Fass mich nicht an!“
Er ging direkt in die Küche und griff sich wahllos eine Flasche Blut aus dem Kühlschrank, die er durstig leer trank.
Angel war ihm gefolgt und versuchte wieder, ihn zu umarmen.
„Ich sagte: Fass mich nicht an!“
Spike schlug die leere Flasche gegen die Tischkante und setze Angel das spitze Glas an den Hals. „Es bringt dich nicht um, ich weiß, aber es verletzt selbst einen Vampir.“
Angel hob ergeben die Hände. „Schon gut, ich fass dich nicht an. Aber sag mir wenigstens, was los ist!“
Spike warf die kaputte Flasche achtlos zu Boden. „Geht dich nichts an!“
Er ging an Angel vorbei, drehte sich in der Tür aber noch einmal um. „Ich gehe schlafen. Alleine! Und solltest du, oder einer deiner Kuschelmenschen mich stören... Vielleicht versagt der Chip ja...!“
Angel sah ihm nur kopfschüttelnd hinterher.
„Wes, hast du Zeit?“ Angel wartete ungeduldig, das Wesley aufhörte, zu schreiben.
Endlich sah Wesley auf. „Was gibt es so dringendes?“
„William... Spike!“
Wesley sah Angel nur fragend an.
„Er ist kurz nach Sonnenaufgang zurück gekommen.“
„Und?“
„Er schläft jetzt!“
„Und weiter? Du wolltest doch nicht nur darüber reden, das er wieder da ist und jetzt schläft. Was ist passiert?“
„Er... er will mit aller Gewalt böse sein.“ Angel erzählte von dem Vorfall in der Küche.
„Hm, wir hätten das Thema *gut sein* sensibler angehen sollen. Aber wer konnte denn ahnen, das es ihm so mitnimmt. Ich hatte immer den Eindruck, er will so sein wie du!?“
Angel nickte nachdenklich. „Ja und nein. Er will der Gewinner sein, wobei Begriffe wie gut und böse bedeutungslos sind. Er glaubte wirklich, das ich wieder Angelus bin. Und seine Sorge um dich und Cordy war echt. Dann aber merken zu müssen, das er sich geirrt hatte... das war zuviel. Und deine Freude hat er als Demütigung empfunden.“ Angel seufzte. „Wir müssen abwarten, was weiter passiert. Aber ihr solltet ihm lieber aus dem Weg gehen. Cordy kommt erst in drei Wochen zurück, oder? Du kannst auch Urlaub machen.“
Wesley schüttelte den Kopf. „Ich lasse dich nicht mit ihm alleine!“
Angel lächelte schief. „Ich war schon oft mit ihm alleine. Schon gut, Wes, mir kann er nichts tun. Sicher, er wird es versuchen, aber immerhin bin ich sein Sire. Nein, William hat keinen Respekt vor mir, das weiß ich, aber er wird mich auch nicht vernichten, auch wenn er noch sosehr damit droht.“
Wesley sah ihn zweifelnd an, aber Angel blieb dabei.
Bis Wesley nachgab. „Hm, ich könnte... ich war lange nicht mehr zuhause, ich könnte meine Eltern besuchen.“
„Gute Idee“, sagte Angel schnell, „grüß sie von mir.“
Er sah, wie Wesley das Gesicht verzog. „Okay, grüß sie nicht.“

Spike lächelte glücklich. In seinem Traum brachte er gerade sämtliche Mitglieder von Angel Investigations um.
Und Angel musste hilflos zusehen, wie Spike ganz langsam und voller Genuss das Blut trank.
„Na, wie gefällt dir das, Sire?“, fragte er, bevor er weiter Wesleys Blut durch seine Kehle laufen ließ.
Und dann, nachdem er erst Cordelia und dann Wesley, und danach noch etliche weitere Menschen getötet hatte, bis er so satt war, das er keinen weiteren Bluttropfen mehr herunter brachte, dann würde er sich einen Pflock aus der reichhaltigen Sammlung aussuchen – und ihn seinem Sire ins Herz stoßen.
Danach wäre er frei. Endlich frei von Angel, Angelus und allen menschlichen Regungen.
Er wäre das, was Angelus einst war: Der mächtigste Vampir aller Zeiten.
„William, wie lange willst du noch schlafen...“
„Lass das, du kommst schon noch an die Reihe“, murmelte Spike.
„Okay, ich mach dein Blut schon mal mit warm...“
„Wieso, das Blut hat genau die richtige Temperatur. Körperwarm ist gut...“, murmelte Spike und fragte sich, warum sein Sire nicht endlich aufhörte, ihm dazwischen zu reden.
„Hätte ihn auch knebeln sollen...“ Er wollte sich wieder in den Hals seines Opfers verbeißen, aber der Mensch wurde unscharf.
Spike blinzelte und versuchte es noch einmal.
Doch der Körper vor ihm verschwand in einer Art Nebel und wurde durchscheinend. „Was zum Teufel...?“
Spike blinzelte wieder und riss dann die Augen weit auf.
Und merkte endlich, dass er nur geträumt hatte.
Probehalber verwandelte er sich und dachte daran, jemand zu beißen.
Im nächsten Moment wünschte er sich, es nicht getan zu haben.
Stöhnend fiel er wieder aufs Bett und hielt sich den Kopf.
„Fucking Hell, dieser verdammte Chip bringt mich noch um.“
Er fluchte immer noch, als Angel zurück kam und vorsichtig die Tür öffnete, um nach ihm zu sehen.
„Alles in Ordnung?“
„Verpiss dich“, schimpfte Spike. Mangels einer besseren Möglichkeit warf er das Kopfkissen nach Angel.
Angel schob das Kissen mit dem Fuß zur Seite und hob das Tablett wieder auf, das er zuvor abgestellt hatte.
„Hier ist dein Blut. Trink es, solange es noch warm ist.“
Spike wartete, bis Angel ihm das Glas hinhielt, dann schlug er es ihm aus der Hand. Das Blut ergoss sich über das Bett und teilweise auch über Spike.
Angel sammelte seelenruhig das leere Glas ein.
„Soll ich dir neues Blut holen?“
„Nein! Oder doch, ja, in einem Menschen verpackt!“
Angel schüttelte nur den Kopf. „Kein Menschenblut!“
„Dann eben gar keins. Bring mir Whisky!“
Angel schüttelte wieder den Kopf. „Auch kein Alkohol.“
Spike sah ihn vernichtend an, dann griff er nach seinem Mantel, der neben dem Bett lag. Er suchte, bis er die Zigarettenpackung gefunden hatte.
Den Rauch blies er Angel ins Gesicht.
Angel drehte das Gesicht weg, was Spike noch mehr reizte.
„Was ist los, ist dir mein Anblick so zuwider? Dann lass mich gehen!“
Angel sah ihn traurig an, bevor er ihm sanft über den Kopf streichelte. „Dein Anblick ist mir nie zuwider, William“, sagte er leise.
Spike sah an sich herunter. Seine Jeans und sein T-Shirt starrten vor Dreck und altem, verkrusteten Blut.
Er drückte seine Zigarette demonstrativ an der Bettdecke aus und bemerkt erfreut, dass Angel zusammenzuckte.
„Oh, habe ich deine schöne Bettwäsche kaputt gemacht? Dass tut mir aber leid“, sagte er in einer höheren Tonlage als normal.
Grinsend wollte er sich eine neue Zigarette anzünden – und musste feststellen, das die Packung leer war.
Er warf Angel, der sich inzwischen neben ihn gesetzt hatte, die leere Packung in den Schoß. „Hol Neue“, verlangte er.
Angel schüttelte den Kopf.
„Was soll das heißen?“, erkundigte sich Spike gefährlich leise.
„Du bekommst keine Zigarette“, entgegnete Angel ebenso leise.
Spikes Gesicht wurde menschlich, er sah Angel aus tiefblauen Augen an. „Ich liebe dich doch“, flüsterte er, „wenn du mich auch liebst, holst du mir das, was ich brauche.“ Er lächelte verführerisch und versuchte, Angels Schwanz zu ertasten, dann schmiegte er sich an ihn.
„Ich werde trinken, und danach werden wir uns lieben“, flüsterte er weiter und sah Angel zärtlich an.
Einen Moment schien es, als hätte er Erfolg, dann schob Angel ihn weg.
„Nein. Nicht so, William.“
Er stand auf und Spike sah den Schmerz in seinen Augen.
„Wenn du kein Blut willst, dann schlaf ruhig weiter. Ich komme später noch mal.“
Er ging hinaus und schloss die Tür hinter sich ab, bevor das Glas, das Spike ihm hinterher warf, innen an der Tür zersplitterte.
Angel setze sich an seinen Schreibtisch und stütze den Kopf in die Hände.
Er wusste bald nicht mehr, was er mit Spike machen sollte.
Anfangs war er ihm bei seinen nächtlichen Streifzügen durch Los Angeles in sicherer
Entfernung gefolgt.
Er hatte gesehen, wie Spike versuchte zu töten und es dank des Chips, nicht konnte. Und mehr als einmal hatte er ihn nach einem erfolglosen Angriff auf der Straße aufgelesen und nach Hause gebracht.
Doch Spike hatte es ihm nie gedankt. Er hatte ihn nur verspottet und beleidigt, je nachdem, in welcher Stimmung er war.
Mit der Zeit wurden die nächtlichen Ausflüge seltener, da Spike zusehends an Kraft verlor durch seine Weigerung, anderes Blut als menschliches zu sich zu nehmen.
Und Angel war weiß Gott mehr als einmal kurz davor gewesen, ihm Menschenblut zu bringen, damit es ihm besser ging. Aber bislang hatte er sich immer zurückhalten können, auch wenn die Sorge um sein Child immer größer wurde.
Doch er wusste, wenn er Spike einmal nachgab und ihn mit Menschenblut versorgte, wären alle Qualen umsonst gewesen. Und Spike würde weiter versuchen, zu töten.
Wenn Wesley und Cordelia sich meldeten konnte er ihnen nur sagen, dass sich ihr Urlaub um mindestens eine weitere Woche verlängern würde.
Tbc...

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SPIKEmarsters

Administrator

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Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 01.08.04, 18:33  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Heychen!!!!!!!

Das war wieder ein suuuuuuuuuuuuuper Teil.
Spike reitet sich ja wirklich voll in den Schlamm.
erst denkt er Angelus ist wieder da und beschützt Wesley, was an seinem Ego kratzt als er erfährt das es die ganze Zeit nur Angel war.
Und jetzt verweigert er die Nahrung.
Hoffen das Angel ihn bald wieder zur Vernuft bringen kann.

Lg Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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DarknessEmotions

Administrator

Beiträge: 1133



New PostErstellt: 01.08.04, 22:03  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmeria!

Oh man, Spike scheint ja ganz schön geknickt zu sein, wenn er sich so stur stellt. Angel tut mir echt leid. Ich denke es ist nicht leicht mit anzusehen, wie sein William langsam aber sicher sich selbst zerstört, in dem er erstmal sich nicht mehr ernähert und zweitens seine Versuche einen Menschen zu töten verringert, weil er kaum noch Kraft hat. Spike geht bestimmt auch innerlich langsam zu Grunde und ich hoffe sehr, dass Angel irgendeine Lösung findet sein geliebtes Childe zu retten.

Ich hoffe du schreibst schnell weiter, will unbedingt wissen wie es mit meinen beiden Lieblingsvampiren weitergeht.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 02.08.04, 18:10  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Cimmeria!

Spike ist ja im totalen Gefühlskaos.
Erst denkt er Angel ist Angelus, was ja auch nicht verwunderlich ist, nachdem Angel es ihm so plastisch vorgespielt hat.
Dann will Spike die Menschen beschützen, andrerseits will er weiterhin Big Bad sein und Angel gegenüber ist es das auch.
Ich muss schon sagen, so ein Sire hats auch nicht immer leicht. Besonders mit einem Childe wie Spike.*g*

Schön, dass du beschlossen hast die Story "nerver ending" zu lassen.
Das freut mein Leserherz.

Ich hoffe, dass es nächsten Sonntag weiter geht.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Gast
New PostErstellt: 03.08.04, 16:12  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Heychen,
Lässt erst mal schön im Dunklen tappen, ob er wirklich Angelus ist. Auch ich habe meinen Spaß. Zu komisch, Spike hat nichts kapiert, Wes ignoriert ihn einfach und lacht ihn dann noch aus, wo er erkennt, dass Spike ihn retten wollte. Armer, bockiger Spike.... ;)
Liebe Grüße, Janine
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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 08.08.04, 15:07  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 18

„Ich weiß nicht, was ich noch machen soll“, sagte Angel verzweifelt. „Aber du kannst nicht zurückkommen, es ist zu gefährlich.“
Aus den drei Wochen Urlaub waren mittlerweile sechs Wochen geworden, und Wesley hatte genug von seiner Familie. Mehr als genug, wie er Angel entschieden klarmachte.
„Entweder, ich komme zurück nach Los Angeles - und damit auch zu dir und diesem Irren – oder ich werde selbst irre!“
„Aber Spike will dich immer noch töten!“ Angel wollte Wesleys Leben nicht gefährden.
Wesley lachte nur. „Im Augenblick kann ich ihn sogar verstehen. Wenn mein Vater das, was ich tue, noch einmal kritisiert, werde ich auch zum Mörder.“ Er schwieg kurz. „Ich komme zurück, und wir stehen das zusammen durch, wie immer! Angel, Freunde sind da, wenn man sie braucht. Und du brauchst deine Freunde! Wir sehen uns dann am Freitag.“
Bevor Angel etwas erwidern konnte, hatte Wesley bereits aufgelegt.
Angel seufzte und versuchte, Cordelia zu erreichen, und zum Wegbleiben zu bewegen.
Aber ebenso wie Wesley bestand sie darauf, zurück zu kommen. „Und sag Spike ruhig, wenn er mich auch nur falsch anschaut, bezieht er die Prügel seines Lebens!“

Angel umarmte seine Freunde so glücklich, als ob er sie nie wieder loslassen wollte.
Cordelia sah sich um. „Wo ist *du weißt schon*?“
„Spike? Zuhause. Ich habe ihn vorsichtshalber eingeschlossen, damit er nicht irgendwelchen Unfug anstellt.“
„Wie geht es ihm?“, fragte Wesley.
Angel zuckte die Schultern. „Er schläft eigentlich nur noch. Das Blut, das ich ihm bringe, verweigert er. Er ist so dünn, das ich mir allmählich Sorgen mache“, antwortete Angel bekümmert.
„Na ja, an Magersucht kann er ja nicht mehr sterben“, meinte Cordelia nur.
Im Hotel angekommen, wandte sie sich ihrem Computer zu. „Hattest du viele Aufträge?“
„Äh, nein...“, druckste Angel herum.
Cordelia sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Wie viele Aufträge?“
„Na ja, eigentlich... keine.“
„Keine Aufträge?“ Cordelia war fassungslos.
„Ich... ich musste mich doch um Will... Spike kümmern!“, rechtfertige sich Angel.
Es gefiel ihm überhaupt nicht, dass ihn sowohl Cordelia als auch Wesley so eindringlich ansahen.
„Er ist... es geht ihm nicht gut. Ich konnte ihn doch nicht alleine lassen.“
Cordelia sah ihn konzentriert an. „Okay, jetzt sind wir alle wieder da, jemand kann also auf ihn“, sie deutete gegen die Decke, „aufpassen. Das heißt, falls es überhaupt nötig ist!“
Bevor Angel sie aufhalten konnte, war sie die Treppe hinaufgestürmt. Wesley folgte ihr grinsend, Angel eher verstört.
Oben blieb Cordelia stehen und schnüffelte. „Was stinkt denn hier so? Hast du dein Blut verschüttet?“
Angel schüttelte den Kopf. „Nicht ich, das war Spike, er...“ weiter kam er nicht.
Cordelia folgte dem Geruch, bis zu einer bestimmten Zimmertür. Sie riss an der Klinke, aber die Tür ging nicht auf.
„Aufschließen!“
Angel zog brav den Schlüssel aus der Tasche.
Dann wurde ihm klar, was Cordelia da verlangte.
„Das geht nicht! Wenn Spike dich sieht, versucht er, dich zu töten!“
Cordelias Blick war vernichtend. „Entweder, du schließt auf, oder ich trete die Tür ein!“
Angel machte sich keine Illusionen, er wusste, wozu Cordelia fähig war.
Und er wusste auch, das sie ins Zimmer kam, so oder so.
Resigniert schloss er die Tür auf.
Cordelia stand in der offenen Tür und sah sich fassungslos um. „Was ist das, ein Schweinestall?“
Sie ging langsam zum Bett, wo Spike zusammengerollt schlief. Oder zumindest so tat.
Unterwegs hob sie seinen Ledermantel mit spitzen Fingern auf und rümpfte die Nase. „Riecht ihr das eigentlich nicht?“
Wesley war vorsichtshalber an der Tür stehen geblieben, aber sein angewiderter Blick verriet, das er den Geruch durchaus wahrnahm.
Angel sah erst ungläubig aus, dann atmete er tief ein. Und fragte sich gleich darauf, warum ihm der Geruch bisher nicht aufgefallen war.
Aber eigentlich wusste er es selber. Da er nicht atmete, nahm er auch Gerüche nicht wahr.
Erst jetzt.
Das Zimmer stank nach vergossenem, geronnenem und getrockneten Blut, Alkohol, Zigaretten und ungewaschenem Vampir.
Angel wurde auf einmal klar, was Cordelia, und Wesley, gerochen hatten.
Aber bevor er etwas unternehmen konnte, kam ihm Cordelia zuvor. Sie zerrte so heftig an Spike, das dieser vom Bett fiel.
„So, mein Freund, du wirst dich ab sofort an die hier üblichen Regeln halten“, schimpfte sie.
Spike schlug die Augen auf und grinste sie an. „Oh, die Highschool-Queen.“ Er sah an Cordelia vorbei. „Und der unfähige Ex-Wächter. Na dann sind wir ja wieder vollzählig.“
Er wollte die Augen wieder schließen, aber eine kräftige Ohrfeige von Cordelia hinderte ihn daran. „Du wirst jetzt das Zimmer putzen, deine Klamotten waschen und dich selber!“
Spike grinste nur gelangweilt. „Und wenn nicht?“
Cordelia erwiderte das Grinsen. „Dann warten wir bis zum Sonnenaufgang, das dauert nicht mehr lange. Und du ziehst aus!“
Spike erbleichte etwas. „Moment mal, das kann sie nicht machen“, protestierte er und sah Angel an. „Du bist doch der Boss, verbiete ihr, so mit deinem Child zu reden!“
Angel sah betreten zu Boden.
„Irrtum, Spike. Ich bin der Boss“, mischte sich Wesley ein.
„Du!?“ Spike konnte es nicht glauben. Wieder suchte sein Blick Angel.
Der nickte zögernd.
Spike stöhnte.
„Wo bin ich hier nur hingeraten!“
Er rappelte sich langsam auf und sah Cordelia ablehnend an. Dann streifte er das T-Shirt über den Kopf und öffnete seinen Gürtel. „Willst du hier bleiben, bis ich mich ganz ausgezogen habe?“
Cordelia drehte sich hastig um und ging hinaus, während Spike triumphierend grinste.
Aber als er wieder alleine war, setzte er sich auf den Bettrand und stützte den Kopf in die Hände.
„So wie es aussieht, bin ich mal wieder der Verlierer“, sagte er leise zu sich selbst.
Dann knäuelte er sein T-Shirt zu einem Ball zusammen und warf es wütend gegen die Wand.
„Warum ist eigentlich nichts so wie es scheint?“

Zwei Stunden später erschien Spike sauber und in neuen Klamotten bei Angel im Büro. Seine Haare ringelten sich feucht ins Gesicht, obwohl er sie immer wieder unwillig zurückstrich.
„Wo gibt’s Blut?“
„Küche“, sagte Angel, der den Blick nicht abwenden konnte. Spike erschien ihm so begehrenswert wie lange nicht mehr.
Er musste sich gewaltig zusammenreißen, nicht sofort über ihn herzufallen.
„Äh, es gibt aber nur Rinder- oder Schweineblut“, setzte er hastig hinzu, als Spike gehen wollte.
Der drehte sich noch einmal um und lächelte Angel an. „Genau mein Geschmack. Ich hoffe, es ist viel da, ich bin hungrig wie ein Wolf!“
Angel starrte nur wortlos hinterher, als er endgültig das Büro verließ.
Erst viel später kam er endlich dazu, mit Spike alleine zu reden.
„Wie... äh, geht es dir?“, fragte er zögernd.
Spike nickte nur und deutete ein Lächeln an. Antworten konnte er nicht, da er den Mund voll hatte.
Er war, wie eigentlich schon den ganzen Tag, seit er seine *Höhle* verlassen hatte, beim Essen.
Angel fragte sich langsam, ob es so gut für ihn war, sich ständig irgendwas in den Mund zu stopfen, nachdem er so lange jegliche Nahrungsaufnahme verweigert hatte.
„Gut.“
Angel sah ihn verwundert an, bis er begriff, das Spike soeben auf sein Frage geantwortet hatte.
„Und du hast nicht den Wunsch... oder den Drang, jemand zu töten?“, fragte er behutsam weiter.
Spike schüttelte nur den Kopf, da er wieder den Mund voll hatte. Diesmal mit Schokolade, wie Angel bemerkte. Was in ihm den spontanen Wunsch auslöste, sein Child zu küssen. Sehr lange zu küssen. Und noch viel mehr zu tun.
Er schüttelte selber den Kopf, um diesen unangebrachten Gedanken zu vergessen. Vor allem, bevor er irgendwie sichtbar wurde.
Vorsichtshalber schlug er die Beine übereinander.
Spikes amüsiertes Grinsen machte ihm dann klar, das er gerade genau das verraten hatte, was er eigentlich verbergen wollte.
Er brach einen neuen Riegel Schokolade ab, an dem er dann herumlutschte, ohne den Blick von Angel zu nehmen.
Und Angel versuchte krampfhaft, alle Gedanken, die ihm dabei in den Sinn kamen, zu verdrängen.
„Es geht dir wirklich wieder gut?“, fragte er mit ziemlicher Verspätung weiter.
Spike antwortete gleich: „Es geht mir gut, ich beiße niemand, ich trinke brav mein Ersatzblut...“, er stand auf und beugte sich über Angel, „und ich bin wahnsinnig heiß auf meinen Sire. Gehen wir ins Bett?“
Diesmal stellte Angel keine Fragen mehr.
Erst später, als sie ihre Gier nacheinander gestillt hatten und zu erschöpft waren, um weiter zu machen.
„Warum hast du eigentlich... na ja, nachgegeben?“, fragte Angel neugierig und streichelte Spike, der sich schläfrig an ihn kuschelte.
„Ach, es wurde langsam langweilig“, entgegnete Spike leichthin und hoffte, das Angel niemals die Wahrheit herausfand, nämlich dass es nur eine Person gab, vor der er mehr Angst hatte als vor Angelus – und das war Cordelia, wenn sie wütend war!

Spike war sich wohl bewusst, das er von Angel und seinem Team ständig beobachtet wurde. Aber inzwischen war es ihm egal. Er hatte sich damit abgefunden, das er niemand verletzen oder gar töten konnte.
Dafür hatte, er, mehr zufällig, herausgefunden, das er gegen Dämonen durchaus kämpfen konnte ohne dass sein Chip ansprang.
Dieses Wissen nutze er eine Zeitlang so weidlich aus, das ihn Angel irgendwann zurückhalten musste, bevor Spike wahllos jeden Dämon in Los Angeles umbrachte.
„William, lass ihn los!“ Angel zerrte an Spikes Händen, die eng um den Hals des grünhäutigen Dämons lagen.
„Genau, hör auf deinen was-auch-immer“, krächzte der besagte Dämon.
Spike grinste nur. „Erst, wenn du mir alles gesagt hast, was ich wissen will!“
„Wie denn, wenn du mir die Kehle zudrückst!“
„William, lass Lorne los. Er gehört zu uns!“, mischte sich Angel wieder ein.
Spike ließ widerwillig los und sein Opfer rieb sich den Hals.
„Du hast ja einen ziemlich festen Griff, Honey. Ist alles an die so hart?“
Spike grinste. „Du kannst es ja bei Gelegenheit ausprobieren!“
„Hört auf mit dem Geplänkel. Beide!“, schimpfte Angel, der seine Eifersucht nicht unterdrücken konnte.
Lorne konnte sich mit sonst wem vergnügen, aber nicht mit Spike.
Er sah Spike vorsichtshalber böse an, damit der auch mitbekam, das er seinen Sire verärgert hatte.
Angels Blick bewirkte das übliche – nämlich gar nichts. Spike hauchte ihm einen Kuss zu und grinste breit, während er die Daumen in seinem Gürtel einhakte, sodass seine Finger wie ein Hinweispfeil auf sein bestes Stück wirkten.
Angel schluckte und wandte sich lieber wieder Lorne zu.
„Das ist William, mein Child. William, das ist Lorne, ihm gehört das Caritas.“
„Ich ziehe es vor, Spike genannt zu werden“, antwortete Spike und sah Lorne tief in die Augen.
Angel macht sich eine geistige Notiz, Spike nie mehr mit ins Caritas zu nehmen.
„William, kannst du uns bitte was zu trinken holen?“, bat Angel förmlich, während er vor Eifersucht fast überkochte.
„Das übliche?“, erkundigte sich Lorne und wollte seinem Barkeeper ein Zeichen geben.
Angel trat ihm fest auf den Fuß.
„Aua! Hat das eine bestimmte Bedeutung, mein Engel?“ ,fragte Lorne erstaunt, während Spike verwundert von einem zum anderen sah.
Angel ignorierte ihn.
„Lorne trinkt Gin-Tonic, ich Tequila und was du möchtest, weiß ich nicht“, sagte er zu Spike. „Kannst du dich darum kümmern? Ich muss noch was mit Lorne besprechen.“
„Schon verstanden. Mach, das du wegkommst und lass dir Zeit mit dem zurückkommen“,
grinste Spike.
Er lächelte Lorne an. „Wir sehen uns hoffentlich noch mal?“
´Nicht, wenn ich es vermeiden kann`, dachte Angel nur.
Lorne sah Spike hinterher. „Hübscher Junge, wo hast du den aufgegabelt?“
„London. Ende 19. Jahrhundert“, antwortete Angel knapp.
„Oh, und ich dachte, er ist neu. Dann kennt ihr euch schon länger?“
„Lange genug“, knurrte Angel. „Aber ich bin nicht hier, um mit dir über William zu reden. Ich brauche Informationen.“
Lorne seufzte. „Wie immer, nicht wahr? Und dabei dachte ich, du kommst wegen meinen schönen roten Augen her.“
„Schon gut, was willst du wissen?“, fragte er, als Angel ihn nur verständnislos anstarrte.
Angel kehrte langsam in die Gegenwart zurück.
„Weltuntergang“, sagte er und sah Lorne eindringlich an. „Was fällt dir dazu ein? Und wie kann ich ihn verhindern?“
Lorne seufzte leise und sah sich im Raum um. Dann wandte er sich wieder Angel zu. „Weltuntergang“, wiederholte er leise. „Du glaubst, du hast schon alles erlebt, was es in dieser Richtung gibt, aber das stimmt nicht, mein Engel.“ Er schüttelte betrübt den Kopf. „Das stimmt ganz und gar nicht. Der absolute Höhepunkt im Kampf Gut gegen Böse steht uns – dir - erst noch bevor!“

Als Spike mit den Getränken ankam, sprang Angel auf. „Das hat ja ewig gedauert. Gehen wir!“
„Äh, was?“ Spike stellte das Tablett ab und griff nach seinem Bier. „Warum hast du es auf einmal so eilig?“ Er trank etwas, bis ihm Angel die Flasche entriss.
„Wir müssen los!“
„Hey, mir gefällt es hier ganz gut, warum diese Eile?“
Spike drehte sich zur Bühne hin.
„Genau, warum diese Hektik, würde mich auch mal interessieren“, murmelte Lorne in seinen Gin-Tonic.
Angel bedachte ihn mit einen giftigen Blick.
„Andere Leute müssen arbeiten.“
„Entspann dich, Angel.“ Spike zeigte auf die Bühne. „Dreistimmig habe ich *my way* auch noch nie gehört.
„Jetzt hast du es gehört, also komm!“ Angel zerrte ihn hoch.
Spike trank schnell sein restliches Bier aus. „Man, hast du schlechte Laune“, murrte er.
„Du wirst gleich merken, wie meine Laune ist“, knurrte Angel wütend.
„Und du, was ist mit den Anti- Gewalt- Zauber? Solltest du auch mal wieder erneuern!“
Lorne lächelte sanft. „Wenn du so schlecht drauf bist wie heute, bin ich völlig deiner Meinung, Engelchen.“
„Nenn mich nicht Engelchen“, grummelte Angel, „und halt dich aus meinem Kopf raus!“
„Gerne, wenn du aufhörst, *my way* mitzusummen.“
Er nahm einen Schluck Gin-Tonic und sein Lächeln wurde breiter. „Behandle ihn besser, dann bleibt er auch bei dir.“
„Lass mich mit deinen rätselhaften Ratschlägen in Ruhe!“ Angel stürmte zum Ausgang und zerrte Spike, der keine Chance hatte, sich zu befreien, hinter sich her.

„Musst du eigentlich jeden Kerl anmachen, der dir über den Weg läuft?“
Einige Stunden später hatte sich Angel immer noch nicht beruhigt, ganz im Gegenteil. Seine Laune war noch etwas schlechter geworden.
„Ich? Ich habe niemand angemacht“, entgegnete Spike gelangweilt und blätterte in einem Comic.
„Hast du wohl. Lorne hätte dich doch gleich ins Bett geschleppt, wenn ich nicht dabei gewesen wäre. Ach was, er hätte nicht mal solange gewartet und dich gleich da am Tisch gefickt!“
Spike zuckte die Schultern. „Du warst aber dabei.“
Angel riss ihm das Comic aus der Hand.
„Kannst du nicht mal was Vernünftiges lesen? Aber außer Comics und Pornos kennst du ja nichts!“
Jetzt wurde auch Spike wütend.
Er baute sich vor Angel auf und funkelte ihn zornig an. „Was glaubst du, wer du bist?“
„Immer noch dein Sire...“
Spike winkte ab. „Spar dir den Spruch, den kenne ich zur Genüge. Immer, wenn es nicht so läuft, wie du willst, kommst du mit der alten Sire-Nummer! Ich bin alt genug – in jeder Beziehung – um alleine zurechtzukommen.“
Dann machte er das, was er in so einer Situation immer tat.
Er stürmte aus dem Hotel und schlug die Tür hinter sich zu.
Angel atmete erleichtert auf und rieb sich die Schläfen. „Ruhe, wunderbare Ruhe und Stille! Endlich.“
Er sah Wesley und Cordelia an. Die Beiden hatten die ganze Zeit versucht so zu tun, als ob sie gar nicht da wären.
„Er nervt!“, sagte er trotzig.
Beide nickten nur. „Er nervt immer mehr!“, bekräftigte Angel seine erste Aussage. „Warum haben wir ihn nur hier her geholt?“
Wesley wollte zu einer Antwort ansetzen, aber ein kräftiger Stoß von Cordelia brachte ihn dazu, den Mund wieder zuzumachen.
„Äh, war’s das dann? Für heute?“, fragte sie dann stattdessen.
Angel nickte nur abwesend. Er fragte sich bereits, was Spike wohl alles anstellte.
„Okay, ich habe ´ne Verabredung. Wir sehen uns morgen.“ Cordelia verschwand lieber, bevor Angels nächster Wutausbruch ihr galt.
Angel sah ihr kurz hinterher und dann Wesley an. „Was machst du?“
Wesley zuckte nur die Schultern. „Ich habe die neuen Bücher noch nicht übersetzt.“

Angel wachte auf, als Spike im Zimmer rumpolterte. Er zog sich die Decke über den Kopf, um dem Licht zu entgehen, aber es half wenig gegen den Krach, den Spike machte.
Bis er sich entnervt aufsetzte. „William, was soll das? Ich will schlafen!“
Spike sah ihn an. „Du- du bis´ doch... wach“, sagte er undeutlich.
Angel schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht wach! Du störst mich nur beim Schlafen mit deinem Krach!“
Er legte sich wieder hin und wollte weiter schlafen, womit Spike überhaupt nicht einverstanden war.
„Angel, nich´ s´lafn“, nuschelte er.
„Warum nicht?“, fragte Angel genervt.
„Weil... weil... wenn du s´läfs, kann ich nich´ mit dir red´n.“
„Du bist völlig betrunken und kannst gar nicht mehr reden“, stellte Angel klar.
Spike schüttelte heftig den Kopf und wäre fast hingefallen.
„Ich bin nich´ betr.. bedru... was du grade ´sagt hast.“
„Komm endlich ins Bett“, grummelte Angel, der genau wusste, das er so lange nicht weiterschlafen konnte, wie Spike wach war.
„Hmm“, Spike sah ihn nachdenklich an.
Lange.
Sehr lange.
So lange, dass Angel dachte, er wäre jetzt im Stehen eingeschlafen.
Nicht, das er es bedauerte. Wenn Spike endlich ruhig war, konnte auch er weiterschlafen.
„Was soll ich im Bett?", fragte Spike schließlich.
„Schlafen!“
„Mit dir?“, fragte Spike weiter und grinste auf einmal glücklich.
„Angel nickte. „Ja.“
Dann fiel ihm ein, das Spike das ganz sicher anders verstehen würde, als es gemeint war. „Äh, ich meine, du sollst zu mir ins Bett kommen. Und schlafen. Neben mir, nicht mit mir.“
„Warum?“
„Was warum?“, fragte Angel entnervt zurück.
„Warum wills´tu nich mit mir schlaf´n?“
„Weil- weil... ich bin müde. Und will schlafen.“
„Mit mir!?“
„Nein“, knurrte Angel, „alleine.“
Spike sah ihn todtraurig an. „Du willst nich mit mir schlaf´n? Nie wieder? Dann geh´ich jez´!“
Er wollte sich schwungvoll umdrehen, verlor aber dabei das Gleichgewicht und fiel aufs Bett. Quer über Angel.
Angel seufzte gequält.
„Geh von mir runter!“
Wahrscheinlich konnte Spike in dieser Lage mühelos schlafen. Aber er nicht.
„Spike, geh von mir runter.“
Spike rührte sich nicht mehr.
Angel wand sich unter dem bewegungslosen Körper hervor und fing an, Spike auszuziehen.
Dabei fluchte er leise vor sich hin.
Endlich hatte er es geschafft. Er schob Spike in eine Lage, bei der er nicht das ganze Bett beanspruchte, dann legte er sich selber wieder hin.
Endlich schlafen. Ohne das diese Nervensäge ihn etliche Male wieder aufweckte, weil ihm etwas eingefallen war, das keinesfalls bis zum Morgen warten konnte.
Angel war auch fast eingeschlafen, als Spike ihn aufweckte. „Angel, mach das es aufhört.“
„Was?“, nuschelte Angel verschlafen.
„Das Bett“, antwortete Spike jämmerlich.
„Was ist mit dem Bett?“ Angel wünschte seinem Child die Pest an den Hals.
„´s bewegt sich! Ich mag das nich´, ´s soll aufhören.“
„Das Bett bewegt sich nicht! Schlaf endlich“, knurrte Angel.
Die darauf folgende Stille dauerte so lange, dass er dachte, Spike würde tatsächlich schlafen.
„Es dreht sich. Mir wird s´lecht davon!“
„Quatsch, das Bett dreht sich nicht.“ Trotzdem öffnete Angel die Augen, aber alles war wie immer. Und das Bett bewegte sich auch nicht.
„Es dreht sich aber wirklich!“ Spike machte würgende Geräusche.
Angel war mit einem Mal hellwach. „Spike, wenn dir schlecht wird: Nicht im Bett!“
Er sah Spike im schummerigen Licht durchdringend an.
„Dann halt das Bett an!“
„Das verdammte Bett steht still! Aber du hast wieder mehr geschluckt als du verträgst“, schimpfte Angel.
Wieder war es längere Zeit still.
„Angel, kan´ich bei dir schlaf´n?“, fragte Spike leise.
„Du schläfst bei mir“, fauchte Angel. ´Und ich bedauere es ungemein`, fügte er in Gedanken hinzu.
„Ich meine... ganz dicht bei dir“, murmelte Spike fast unhörbar.
Angel seufzte leise und breitete die Arme aus. „Wenn dir übel wird, und ich oder das Bett etwas abkriegen...“, drohte er.
„Nein, will nur... dicht bei dir sein.“ Spike rutschte eng an Angel heran und kuschelte sich an ihn.
Angel lächelte wider Willen.
Spike konnte so niedlich und anschmiegsam sein. Aber im allgemeinen sorgte er schnell dafür, das Angel es immer wieder vergaß.
Er legte die Arme fest um sein Child und küsste sanft Spikes Haare. „Bei der ganzen Färberei wundert es mich wirklich, das du noch nicht im Dunkeln leuchtest“, flüsterte er.
Aber Spike antwortete nicht.
Und er sagte auch später nichts, als Angel endlich wieder einschlief.

„Aua!“ Spike hielt sich stöhnend den Kopf.
„Du siehst aus, als ob du tot wärst. Aber rein formal bist du das ja auch.“ Angel konnte sich diese Bemerkung nicht verkneifen.
„Aua! Nicht so laut, bitte! Lass mich einfach in Ruhe noch einmal sterben!“ Spike klang ungemein jämmerlich.
Er zog sich die Decke über den Kopf.
Angel hatte Mitleid mit seinem Child. Leise stand er auf und ging aus dem Zimmer.
Im Büro fand er bereits Wesley vor, der ihn fragend ansah.
„Er ist wiedergekommen. Leider.“ Angel goss sich Kaffee ein. „Stockbesoffen. Und jetzt hat er ´nen mörderischen Kater. Geschieht ihm ganz recht.“
Er blätterte die Post durch. „Gibst was Wichtiges?“
Nein“, antwortete Wesley.
„Wo ist Cordy?“, fragte Angel plötzlich.
„Casting.“
Angel gab sich mit dieser knappen Antwort zufrieden und blätterte müßig die Zeitung durch. Kurz überlegte er, wieder zu Spike ins Bett zu kriechen und das nachzuholen, was er seinem Child in der letzten Nacht verwehrt hatte.
Dann verwarf er den Gedanken wieder. Spike würde doch nur stöhnen und jammern und Kopfschmerzen haben.
Er stand auf, um sich ein Glas Blut zu holen.
Als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung auf der Balustrade bemerkte, sah er auf.
Spike stand am Treppenabsatz und streckte sich.
Dann kam er langsam die Treppe herunter.
Angel erstarrte. „Spike, willst du dir nicht was anziehen, bevor du runterkommst?“, rief er.
Spike blieb stehen und sah ihn verwundert an. „Ich habe was an.“ Er zupfte an dem Hemd, das er trug. „Ein Hemd.“
„Mein Hemd“, berichtigte ihn Angel. „Äh, wie wäre es, wenn du noch... na ja, weiter unten was anziehst?“
Spike betrachtete seine Füße aufmerksam. „Seit wann stört es dich, wenn ich barfuss bin?“ Er schüttelte nur den Kopf und reckte sich.
Das Hemd glitt dabei weit nach oben und gab mehr von Spike frei, als es Angels Ansicht nach angebracht war. Zumal Spike anfing, das Hemd aufzuknöpfen. „Aber wenn es dich stört, ziehe ich das Hemd ja aus.“
„Nein, behalte es an. Bitte!“ Angel kreischte fast. Und hoffte inständig, das weder Cordelia noch Wesley plötzlich in der Halle auftauchten
„Verdammt Spike, musst du deinen Schwanz der Öffentlichkeit präsentieren? Zieh dir gefälligst eine Hose an!“
Spike grinste plötzlich teuflisch. Er zog das Hemd soweit nach oben, das Angel einen ungehinderten Blick auf seinen Schwanz bekam.
Der hoch aufgerichtet war.
Angel stöhnte leise. „Was willst du?“, fragte er ergeben.
Spike umfasste seinen Schwanz und fing langsam an, seine Hand auf und ab zu bewegen. Angel sah fasziniert zu.
„Ähm, musst du das hier machen?“, fragte er heiser.
Spike grinste breit. „Ich kann das auch in unserem Schlafzimmer machen“, entgegnete er fröhlich.
„Kann ich... dabei sein?“ Angels Stimme wurde immer rauer.
„Ich bestehe darauf. Sonst mache ich genau hier weiter.“ Auch Spikes Stimme war rauer und leiser geworden.
Angel war mit wenigen Sätzen bei ihm und hob ihn hoch.
„Ich dachte, es geht dir schlecht“, murmelte er an Spikes Ohr.
Es ging mir schlecht, jetzt geht’s mir besser. Und wenn wir vögeln, geht’s mir wieder richtig gut.“

Spike räkelte sich genüsslich, bevor er sich Angel zudrehte. „Das war gut“, stellte er fest.
Angel nickte nur. Und überlegte, wie er den Krach, den Spike gemacht hatte, am besten erklärte.
Dann dachte er sich, das er am besten auf jede Erklärung verzichtete.
Wesley würde sich schon denken können, was Spike zu so lauten Freudenäußerungen bewegt hatte.
Er zog Spike eng an sich und bedeckte seinen Hals mit Küssen.
„Warum streiten wir uns eigentlich immer?“, flüsterte er.
Spike drehte sich, bis er ihm ins Gesicht sehen konnte. „Weil die Versöhnung soviel Spaß macht?“
Und Angel fragte sich, ob er damit nicht Recht hatte.
Doch er hätte trotzdem zu gerne gewusst, ob Spike am vergangenen Abend nur unterwegs gewesen war, um sich zu betrinken. Oder ob er noch etwas anderes getan hatte.
Wie zum Beispiel, Lorne seine *Härte* vorzuführen.

Tbc...

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SPIKEmarsters

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New PostErstellt: 08.08.04, 18:14  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey!!!

Mich würde genauso wie Angel auch interessieren ob Spike bei Lorne war und ihn seine *härte* zupräsentieren. das wäre echt gemein. Ich hoffe er war auch bei keinem anderen, oder keiner anderen.
Ich finde Spikes und Angels Streitereien süß, aber irgendwie könnte ich auch 'etwas' draus verzichten und es einfach nur lesen wie sie sich lieben und vielleicht ab und an necken.
Auf den Weltuntergang bin ich auch gespannt.
Hoffe es geht bald weiter.

Lg Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 08.08.04, 20:04  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Cimmeria!

Cordelia ist wirklich unschlagbar. Selbst Vampiren lehrt sie das Fürchten*gg*
Und Angel? Ich denke seine Sorge, dass Spike sich mit Lorne "vergnügt" hat ist unbegründet.
Aber ich liebe es wenn Angel so eifersüchtig ist.*gg*
Aber jetzt hat er sich um etwas Wichtigeres zu kümmern, denn ein neuer Weltuntergang steht bevor, der Schlimmste den sie je erlebt haben, sagt Lorne. Bin gespant was da kommt.
Freue mich auf nächsten Sonntag, wenn es weitergeht.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 09.08.04, 08:39  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Cimmeria!

Spike hat also mehr Angst vor Cordy als vor Angelus. *gg* Sie muss ja einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, aber Cordy kann ja auch zur Furie werden.

Ich denke auch nicht, dass Spike sich mit Lorne vergnügt hat. Ich vermute eher, dass er nur mit Lorne geflirtet hat, um Angel mal wieder zur Weißglut zu bringen. Ich liebe Angels Eifersucht, eben seinen speziellen Besitzerdrang, Spike gehört mir und keiner sollte ihn anfassen. *zwinker*

Der schlimmste Weltuntergang steht ihnen also bevor, konnte Lorne nicht einmal etwas ausführlicher werden? Ich bin mal gespannt, was auf unsere beiden Vampire dazu kommt. Ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Teil und warte geduldig auf nächste Woche.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 09.08.04, 21:53  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmera,
es ist echt zu amüsant, wie du Angels und Spikes Zusammenleben beschreibst. Die beiden mit all ihren Schwächen. Ob das je gut funktionieren wird? Aber wenn doch, dann können es nicht die beiden sein... *g
Liebe Grüße, Janine

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Cimmeria
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New PostErstellt: 15.08.04, 14:56  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Diesmal ein kürzerer Teil. Aber der nächste wird wieder länger (glaube ich jedenfalls)

Teil 18

„Hi, gibst was Neues?“
Cordelia warf ihre Handtasche schwungvoll auf den Tisch und brachte damit Wesleys Papiere durcheinander.
Missbilligend schob er ihre Tasche an den Rand und ordnete seine Papiere neu.
„Wo steckt Angel? Und diese blonde Katastrophe?“
Cordelia sah sich neugierig um.
Wesley wies mit dem Kopf gegen die Decke. „Oben. Bei ihrer Lieblingsbeschäftigung.“
„Was den, sind sie schon wieder beim Vögeln? Man sollte meinen, dass selbst Vampire ab und zu eine Pause brauchen. Oder merken, das man sich die Zeit auch anders vertreiben kann.“
Wesley lächelte schief. „Oh, sie haben durchaus noch eine andere Lieblingsbeschäftigung. Sex steht nur an zweiter Stelle!“
„Ich erwarte eine Antwort...“
Cordelia zuckte zusammen und bekleckerte sich mit Kaffee. „Sie streiten!“, stellte sie dann nüchtern fest.
Wesley nickte. „Sag ich ja.“
„Es geht dich aber nichts an...“, antwortete Spike genauso lautstark.
„Du bist mein Child...“
Cordelia gähnte gelangweilt. „Sind sie wieder bei der Sire – Child Sache?“
„Schon eine ganze Weile.“
Cordelia wischte mit einem Taschentuch an dem Kaffeefleck auf ihrem Rock herum.
„Weißt du was, wir sollten die beiden alleine streiten lassen. Früher oder später stehen sie sowieso hier im Büro und verlangen, dass wir Partei ergreifen. Und egal, wem wir beistehen, der andere ist beleidigt. Gehen wir irgendwo ein Eis essen?“
Wesley überlegte. Sein Pflichtgefühl verlangte, dass immer jemand bei Angel Investigations zu ereichen sein musste.
Andererseits, wenn sich Angel und Spike im Büro stritten, wäre ein Telefonat oder ein direktes Gespräch mit einem Klienten sowieso unmöglich. Dann konnte er auch gleich den Anrufbeantworter einschalten und wiederkommen, wenn sich die beiden beruhigt hatten.
„Komm schon, dich nervt es doch genauso“, lockte Cordelia.
Wesley gab auf und schaltete den Anrufbeantworter ein.
Jetzt konnte er nur hoffen, das nicht einer der Vampire in einem Wutanfall das Telefon kaputt machte.

„Ich will das jetzt wissen“, tobte Angel weiter, „Mit wem hast du mich betrogen?“
„Hm, zählen da nur die Zeiten, wenn wir zusammen waren oder auch dann, wenn du mal wieder spurlos verschwunden bist?“, fragte Spike scheinheilig.
„William, treib es nicht zu weit!“ Angel war, ohne es zu wollen, in sein dämonisches Aussehen gewechselt.
Spike tat es ihm nach.
Dann umkreisten sich beide wie lauernde Raubtiere.
„Hm, also da waren...“, Spike tat, als ob er angestrengt überlegen müsste. „Ach ja, der grüne Typ, wie heißt er doch gleich?“
„Lorne!“, knurrte Angel, „ich wusste es doch! Wer noch?“
„Davor, ja... sagt dir der Name Angelus was?“ Er wich Angels wütendem Angriff in letzter Sekunde aus und sah ungerührt zu, wie sein Sire sich eine blutige Nase holte, als er gegen die Wand krachte.
„Hey, darf ich kosten?“
Angel knirschte mit den Zähnen und Spike wiederholte seine Frage lieber nicht.
„Also, da war dann noch dieser Wächter... Wesley, und...“
Angel erstarrte. Er konnte nicht glauben, das sein William mit Wesley... – andererseits, wenn er es sich recht überlegte: Wesley hatte in der letzten Zeit viel von seiner Weichheit und Dünkelhaftigkeit verloren. Nichts erinnerte mehr an den Mann, der er gewesen war, las er das erste Mal in Sunnydale aufgetaucht war.
Aus dem blasierten und unbedarften Wächter war ein Kämpfer geworden. Längst hatte er seine Brille gegen Kontaktlinsen eingetauscht, sein schlanker Körper war muskulös geworden und seine Kleidung entsprach den Anforderungen. Und nicht zuletzt war er derjenige, der für den Fortbestand von Angel Investigations sorgte.
Angel hatte bisher nie darüber nachgedacht, aber er musste zugeben, dass Wesley äußerst attraktiv war.
Aber seltsamerweise war er immer noch alleine.
Angel knirschte wieder mit den Zähnen vor Wut. Kein Wunder, dass Wesley keine Freundin hatte - und brauchte - wenn er sich mit Spike vergnügte.
„Ich bringe ihn um“, knurrte er.
„Wen?“, fragte Spike interessiert. „Wesley oder Lorne?“
„Beide!“
„Oh, da waren aber noch mehr“, sagte Spike leichthin.
„Noch mehr?“ Angel war außer sich. „Wer?“
„Also Jonathan... und Nick... und...“
„Wer ist Jonathan? Oder Nick?“
„Jonathan war ein Bibliothekar, wenn ich mich Recht erinnere. War auf dem Weg nach Transsilvanien, zu irgend so einen Grafen. Ich habe ihn danach umgebracht.“
„Und Nick?“, fragte Angel weiter. Tote interessierten ihn nicht.
„Nick? Ein Student. Er hat mir geholfen, den Fluch zu finden, mit dem deine Seele wiederhergestellt werden kann.“
Angel ging auf das Thema Seele nicht ein, darum konnte er sich später kümmern. „Was ist aus diesem Nick geworden?“
Spike faltete die Hände und schaute spöttisch nach oben.
Angel verstand. „Auch tot. Gut. Gibt es noch irgendwen, den ich umbringen muss?“
Spike grinste. „Nein, das waren alle. Oder nein, ich habe noch einen vergessen: Den ersten Wächter, in Sunnydale, wie heiß er doch gleich? Ripper?“
„Giles. Rupert Giles“, antwortete Angel automatisch.
„Richtig, Giles. Den habe ich auch gefickt!“
Angel wollte wieder aufbrausen, aber irgendetwas an Spike letztem Satz störte ihn, auch wenn er nicht darauf kam, was es war.
„Waren das jetzt wirklich alle?“, fragte er statt dessen.
Spike runzelte die Stirn. „Warte mal...: Dieser Junge, der zur Clique der Jägerin gehörte... Xander!“
„Verdammt, Spike du hast mit jedem, der dir...“, Angel brach ab, weil er endlich wusste, was ihn gestört hatte.
„Du willst mich wohl verarschen! Du hast nicht mit Giles... und Xander...!?“
„Woher willst du das wissen?“, fragte Spike lauernd.
Angel schüttelte entschieden den Kopf.
„Dann könntest du mir auch erzählen, du hast mit dem Meister...“
„Also wirklich, etwas mehr Geschmack kannst du mir schon zutrauen“, entrüstete sich Spike, aber seine Augen blitzten vor Begeisterung.
Angel zog ihn in eine enge Umarmung. „Mit wem von denen hast du nun wirklich geschlafen?“, flüsterte er.
Spikes Grinsen ging von einem Ohr zum anderen. „Ein Gentleman genießt und schweigt“, flüsterte er zurück. Lauter sagte er dann: „Dafür weiß ich, mit wem ich jetzt gerne schlafen würde!“
Angels Mund und Hände bewiesen ihm gleich darauf, das Angel mit dieser Antwort durchaus einverstanden war.

Der Schlag warf Spike quer durch die Halle.
Wesley ging vorsichtshalber in Deckung. Der Dämon war einfach zu groß, um sich unbewaffnet mit ihm anzulegen.
„Verdammt, Wesley, tu etwas!“, schrie Spike, der sich wieder aufgerappelt hatte und sich erneut auf seinen Gegner stürzte.
„Was denn?“, murmelte Wesley und tat – gar nichts.
Wieder flog Spike an ihm vorbei und Wesley zuckte zusammen, als er irgendwas krachen hörte.
Er wusste nicht, ob es Spikes Knochen oder nur ein Möbelstück war, aber er wollte sich nicht soweit vorwagen, dass er nachsehen konnte.
„Spike, lass es sein. Wenn wir den Kreis schließen, kann er uns nichts mehr anhaben!“ Er hoffte, das Spike das verstand.
„Dann mach das endlich“, knurrte Spike.
„Äh, könntest du ihn noch mal solange ablenken?“
„Spike stand wieder auf und warf Wesley einen missmutigen Blick zu. „Was bin ich, Dämonenfutter?“
Trotzdem stürzte er sich noch einmal auf den Dämon, der fast doppelt so groß war wie er selber.
Wesley huschte durch die Halle, bereit, den verwischten Kreidestrich zu erneuern, der den Dämon bannen würde. Leider musste er warten, bis sich Spike wieder außerhalb des Kreises befand.
„Okay, Spike, weg da!“
Spike reagierte nicht. Er versuchte noch immer, dem anderen mit bloßen Fäusten beizukommen.
„Spike, raus aus dem Kreis“, brüllte Wesley.
Endlich reagierte Spike, aber nicht so, wie Wesley es erwartet hatte.
Es gelang ihm, in den Rücken seines Gegners zu kommen. Er schlang beide Arme um den Hals des Riesen und zerrte.
Wesley hörte ein übles Knirschen – und der Dämon sackte mit gebrochenem Genick zu Boden.
Spike macht einen großen Schritt aus dem Kreis heraus.
„So, jetzt kannst du den Bannkreis schließen. Und mach es besser als beim ersten Mal!“
„Das hat sich soeben erledigt, er ist tot. Verdammt Spike, niemand hat gesagt, du sollst ihn umbringen! Angel wird stocksauer, wenn er davon erfährt!“
„Hm“, Spike trat nach dem Dämon, um Wesleys Aussage zu überprüfen. „Scheint wirklich hinüber zu sein. Aber wenn du es von Anfang an richtig gemacht hättest...“
„Ich? Du bist doch auf den Strich getreten und hast ihn verwischt!“, entrüstete sich Wesley.
Dann betrachtete auch er den Toten. „Und, was machen wir jetzt mit dem?“
„Wir lassen ihn unauffällig verschwinden?“, schlug Spike vor.
Wesley schüttelte nur den Kopf angesichts solcher Vorschläge. „Unauffällig, ja? Hast du irgendwo eine Kettensäge zur Hand, oder ein Fass Salzsäure?“
„Also früher, ich meine Angelus, der hatte immer das richtige Werkzeug für solche Fälle“, erklärte Spike wehmütig.
Wesley verdrehte die Augen. Das fehlte ihm noch, das Spike anfing, mal wieder alten Zeiten nachzutrauern.
„Ihr habt ihn? Gut.“ Angels Stimme ließ beide zusammen zucken.
Und in seltenem Einvernehmen stellten sie sich nebeneinander, um Angel den Blick zu versperren.
„Was ist los? Ist irgendwas schiefgegangen?“, wunderte sich Angel. „Habt ihr euch geprügelt?“
„Äh nein, ich meine ja...“, stammelte Wesley.
„Egal, Hauptsache, wir bekommen unsere Informationen“, winkte Angel ab.
Er versuchte an den beiden vorbeizusehen und schob sie schließlich aus einander. Wesley und Spike ließen sich das nur sehr ungern gefallen.
„Was ist mit ihm passiert?“, knurrte Angel nach einem Blick auf den Dämon.
„Äh, weißt du... er ist schon so hier angekommen. Tot meine ich“, versuchte Spike zu erklären, was ihm einen vernichtenden Blick von Wesley einbrachte.
„Natürlich, er hat sich beim Dimensionswechsel das Genick gebrochen“, erwiderte Angel, nachdem er den toten Dämon untersucht hatte.
„Genauso“, bestätigte Spike hastig.
Angel fuhr herum und funkelte ihn zornig an. „Für wie dämlich hältst du mich, William?“
„Es... es war ein Unfall“, warf Wesley ein. „Der Kreis war nicht ganz geschlossen und... er wollte das Hotel kurz und klein schlagen... und uns auch“, fügte er schnell hinzu.
„Ein Unfall, aha! Und wer von euch hat sich so dämlich angestellt, dass das passieren konnte?“ Sein eindringlicher Blick fixierte erst Wesley und dann Spike.
„Spike! Du hast wieder irgendeine Dummheit gemacht, stimmts? Was war es diesmal?“
„Es ist ganz allein seine Schuld!“ Spike deutete auf Wesley. „Wenn er den Kreis richtig geschlossen hätte...“
„Meine Schuld? Du bist doch auf den magischen Bannkreis getreten und hast ihn damit unterbrochen...“, schimpfte Wesley zurück.
Spike wollte wütend auf ihn losgehen, ging aber gleich darauf in die Knie, als sein Chip ihn nachdrücklich daran erinnerte, das sein Gegner ein Mensch war. Und damit tabu für irgendwelche Angriffe.
Angel schüttelte nur den Kopf. „Wes, du arbeitest doch sonst so gewissenhaft und sorgfältig. Aber langsam scheint Spikes Angewohnheit, ohne nachdenken zu handeln, auf dich abzufärben.“
Wesley sah beschämt zu Boden.
„Na ja, er nutzt uns jedenfalls nichts mehr. Seht zu, das ihr ihn hier wegschafft.“
Angel ging in sein Büro, ohne sich weiter um Wesley und Spike zu kümmern.
Wesley überlegte einen Moment. „Du hast es gehört, kümmere dich darum.“ Er ließ Spike stehen und folgte Angel.
„Aber... aber... das könnt ihr doch nicht machen. Verdammt, was bin ich, die Müllabfuhr?“, tobte Spike fassungslos.
Er warf den Dämon einen giftigen Blick zu. „Wenn du es geschafft hast, aus deiner Dimension hier her zu kommen, wirst du wohl auch wieder zurückfinden.“
Spike kehrte dem toten Dämon demonstrativ den Rücken und ging in die Küche, um sich erst mal zu stärken. Wenn er Glück hatte, war der Dämon verschwunden, wenn er wieder in die Halle kam.
Und wenn nicht... – Spike fühlte sich weiß Gott nicht für die Beseitigung toter Dämonen zuständig.

„... Spike hat ihm das Genick gebrochen“, beendete Wesley gerade seinen Bericht.
„Warum hast du ihn nicht daran gehindert?“, fragte Angel vorwurfsvoll.
Wesley starrte ihn entrüstet an. „Spike an irgendwas hindern! Wie gut sind deine Erfahrungen damit? Wenn irgend jemand das macht, was er will, dann Spike!“
„Okay, auf mich hört er nicht, aber...“, fing Angel wieder an, aber Wesley schüttelte nur den Kopf.
„Auf mich hört er noch viel weniger. Für ihn stehen Vampire weit über Menschen. Erst kommst du, ganz oben, und dann gleich er. Und danach eine ganze Weile gar nichts. Und dann, vielleicht, ich.“
„Aber es muss doch möglich sein, ihm etwas Respekt beizubringen“, überlegte Angel verzweifelt.
Wesley lächelte schief. „Das versuchst du wie lange? 100 Jahre oder mehr? Und mit welchem Erfolg?“
Angels zögerndes Nicken signalisierte Zustimmung. „Wie auch immer, ich muss Lorne fragen, ob es noch einen anderen Weg gibt. Aber diesmal nehme ich William nicht mit!“
In der Halle stolperte er, wütend wie er war, über den toten Dämon, der sich natürlich keineswegs in Luft – oder irgendwas anderes – aufgelöst hatte.
Angel betrachtete den Kadaver grimmig, bevor er tief Luft holte. „WILLIAM!!!“
Statt Spike kam allerdings Wesley angestürzt, der bei dieser Lautstärke Angels Ärger befürchtete.
„Er sollte ihn wegschaffen“, stellte er vorsichtig fest.
Angel drehte sich schwungvoll um und Wesley ging erst mal einige Schritte zurück, um eine gewisse Distanz zwischen sich und den unverkennbar wütenden Vampir zu bringen.
„Warum lässt eigentlich jeder seinen Müll hier rumliegen?“, tobte Angel.
„Ich lasse nie irgendwas rumliegen“, verteidigte sich Wesley gekrängt. „Und dieser Müll, wie du es nennst, gehört deinem Child!“
„Aber...“, brüllte Angel, dann grinste er schief. „Okay, Wes, du hast ja recht. William sollte sich darum kümmern. Ich schaffe ihn raus, bis wir wissen, was wir mit ihm machen.“
Er griff sich ein Bein des Dämons und zerrte ihn hinter sich her.
„Nicht in den Hof... !“, fing Wesley an, brach dann aber resigniert ab.
Was Vampire unter aufräumen verstanden, war, die Überreste ihrer Opfer verstecken oder vergraben. Angel bildete da keine Ausnahme. Und es würde mal wieder an ihm, Wesley, hängen bleiben, für die endgültige Beseitigung zu sorgen.
In Momenten wie diesen fragte er sich, warum er sich nicht doch endlich nach einem anderen Job umsah. Die Leitung von Angel Investigations zu haben, bedeutete letztlich auch nur, das er sich im Endeffekt um alles selbst kümmern musste.
Mitten in seine düsteren Überlegungen hinein platze Spike.
„Oh, er ist weg. Ich sag ja immer, wenn man nur lange genug wartet, erledigen sich die meisten Probleme von alleine!“
„Angel hat das Problem erledigt! Besser gesagt, verlagert. Der Kadaver ist im Hof!“, schnauzte Wesley ihn an.
Spike zuckte nur gelangweilt die Schultern und zündete sich eine Zigarette an. „Auch gut.“
Wesley hatte endgültig genug. Von Vampiren im allgemeinen und einem bestimmten im speziellen.
Er stellte sich vor Spike und entriss ihm seine Zigarette, die er wütend austrat. „Ich will nicht, das du hier rauchst!“
„Hey, das ist Angels Hotel“, empörte sich Spike, „er hat nichts dagegen.“ Er angelte eine neue Zigarette aus der Packung.
Wesley entriss ihm wütend die ganze Packung, warf sie auf den Boden und zertrat die Zigaretten.
„Das hier ist Angel Investigations“, knurrte er, „hier bin ich der Boss! Alles klar?“
Spike ging ohne Nachdenken auf ihn los – und gleich darauf in die Knie.
Sein Chip hinderte ihn daran, dass zu tun, was er sich sehnlichst wünschte: Wesley zu töten, oder wenigstens zu verletzen.
Wesley betrachtete seine Qualen kalt lächelnd.
„Wir verstehen uns?“, fragte er leise und nachdrücklich.
Spike sah zu ihm hoch, das Gesicht immer noch vor Schmerz verzerrt.
„Das waren... meine letzen Zigaretten“, murmelte er.
Wesley zuckte nur die Schultern. „Dein Problem. Aber vielleicht kauft dir dein Sire neue, wenn du es ihm gut genug besorgst!“
Spike wollte aufspringen, aber sein Chip erstickte jeglichen Rachegedanken bereits im Ansatz.
Wieder krümmte er sich. Und Wesley hatte plötzlich Mitleid.
Spike war nun mal ein Vampir, er konnte nicht aus seiner Haut, genauso wenig wie er selbst.
Er streckte ihm die Hand hin. „Steh auf. Ich wollte dich nicht demütigen! Aber es war heute einfach zuviel.“
Spike ignorierte die angebotene Hilfe und stand alleine auf.
Sein Blick war immer noch hasserfüllt, nur langsam nahm sein Gesicht wieder menschliche Züge an.
„Alls okay?“, fragte Wesley besorgt.
Spike sah ihn nur an und rieb sich die Schläfen.
„Sieht es so aus, als ob alles okay ist?“, fragte er dann giftig. „Lass mich in Ruhe!“
„Nun hab dich nicht so“, versuchte Wesley, zu beschwichtigen.
„Ich möchte mal sehen, wie du dich fühlen würdest, wenn dir dauernd der Schädel explodiert, sobald du an nette Dinge denkst!“
„Jemand umbringen zu wollen, ist in meinen Augen nicht nett!“, entrüstete sich Wesley.
Spike grinste böse. „Aus vampirischer Sicht ist es das Höchste!“
„Du bist widerlich!“ Wesley ging in sein Büro zurück, ohne sich weiter um Spike zu kümmern.
„Ach, leck mich!“, schrie Spike hinter ihm her.
„Das überlasse ich lieber Angel“, murmelte Wesley nur.
„Das habe ich gehört!“, fauchte Spike zurück.
Wesley ignorierte ihn weiterhin.
Spike überlegte einen Moment, wie es wäre, Wesley jeden Knochen einzeln zu brechen, aber bereits dieser kurze Gedanke bekam seinem Kopf überhaupt nicht.
Er stöhnte gequält und knirschte mit den Zähnen, bevor er wütend aus dem Hotel stürmte.
Und genauso schnell wieder drin war, hektisch auf die kleinen Flammen einschlagend, die über seinen Mantel tanzten.
„Verdammt, warum sagt mir niemand, das draußen die Sonne scheint!“, tobte er.
Wesley konnte ein Grinsen nicht völlig unterdrücken. „Wieso, du hast es doch auch so gemerkt.“
Spike versuchte daraufhin, ihn mit Blicken zu töten, was leider auch nicht gelang. Wesley tat ihm einfach nicht den Gefallen, auf der Stelle tot umzufallen.
Also beschloss Spike, lieber irgendwo hinzugehen, wo man ihn als das sehen würde, was er war – der gefährlichste Vampir aller Zeiten!
Oder, alternativ dazu, in die nächste Bar, in der er einen anständigen Drink bekam...
Allerdings war er diesmal vorsichtiger als beim ersten Versuch.
Nach einem kurzen Abstecher ins Schlafzimmer, um sich eine Decke als Schutz gegen die Sonne überzuwerfen, verließ er, ohne einen weiteren Blick auf Wesley, das Hotel endgültig.

Tbc...

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New PostErstellt: 15.08.04, 18:34  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi!!!!

Hach, die Geschichte ist einfach zu süß, genauso wie Angel und Spike.
Ihre streitereien und wie du sie rüberbringst sind einfach klasse.
Das zaubert einem immer ein grinsen aufs Gesicht und lest einen den Altag vergesehen.
Ich hoffe das es bald wieder einen neuen Teil gibt, den die Geschichte macht süchtig udn sucht muss gestillt werden *smile* also schreib doch bitte bald weiter, ja?!

Lg Nicki

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New PostErstellt: 16.08.04, 06:41  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Cimmeria!

Ich liebe diese Streitereien. Du schreibst die Szenen wirlich klasse.
Für Spike scheint es das Schönste zu sein Angel auf die Palme zu bringen.
Obwohl ich doch gerne wüsste hat er nun mit Lorne oder nicht?...
Bei den anderen bin ich mir sicher, er hat nicht.

Und natürlich hat der gute Spike wieder einmal nicht zugehört und jemanden abgemurkst, der eigentlich zum Verhören bestimmt war.
Was hilft ihm da am Besten wenn alle so ungerecht zu dem blonden Vampir sind? Wegrennen, am Besten in die nächste Bar.*gg*
Ich warte hart auf den näcsten Sonntag, wenn es wieder weitergeht mit deiner tollen Story.
Lg. silverbird

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New PostErstellt: 16.08.04, 10:14  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Cimmeria!

Ich liebe die Neckereien zwischen Angel und Spike. Wie heißt es so schön sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander.

Ich glaube auch nicht, dass Spike mit Wesley, Xander oder Giles etwas hatte. Bei Lorne bin ich mir da nicht ganz so sicher. Vielleicht könnte Spike ja einen Abstecher ins Caritas machen. *zwinker*

Die Szene zwischen Spike und Wesley finde ich auch sehr gelungen. Ich kam aus dem Schmunzeln gar nicht mehr heraus. Obwohl Spike einen ja schon leid tun kann, wenn er nur schon den kleinsten Gedanken daran hegt Wesley nur etwas anzutun, geht er in die Knie. Freue mich sehr auf nächste Woche. *ungeduldig wart*

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

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Cimmeria
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New PostErstellt: 05.09.04, 12:23  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 20

„William? Wes?“ Angel kam relativ gut gelaunt zurück.
Lorne hatte zwar sein Bedauern über den Tot des Dämons ausgesprochen, aber gleichzeitig Angel beruhigt, das der Weltuntergang nicht sofort stattfinden würde. Und das sie durchaus noch Zeit hatten, sich auf den absolut letzen Kampf vorzubereiten.
„Wes?“ Angel steckte den Kopf ins Büro. „Wo steckt Will... ich meine Spike?“
Wesley zuckte nur die Schultern und widmete sich wieder seinem Buch.
Angel kam vorsichtig näher. Wesleys ganzes Verhalten – und Spikes Abwesenheit - deuteten auf Ärger hin.
„Ist irgendwas mit... Spike passiert?“
Wieder zuckte Wesley nur die Schultern und blätterte seine Seite um.
„Ist Cordy da?“
„Nein.“
„Hm. Ist... Spike da?“
„Nein.“
„Kannst du noch was anderes sagen?“
Wesley klappte sein Buch zu und sah Angel vorwurfsvoll an.
„Warum hast du ihn hergebracht?“
„Äh, wen?“ Angel sah sich erstaunt um.
„Spike! Warum hast du ihn nicht gelassen, wo er war?“
„Weil... weil... er ist mein Child. Er hatte Probleme, ich musste mich um ihn kümmern.“ Angel fragte sich, warum er sich eigentlich gerade rechtfertigte.
Er setzte sich auf die Tischkante und sah Wesley eindringlich an. „Was ist passiert?“
„Im Hof liegt ein toter Dämon“, sagte Wesley betrübt.
„Ich weiß“, nickte Angel, „William wollte sich darum kümmern...“ er brach ab und runzelte die Stirn. „Er hat sich... nicht darum gekümmert?“
„Hat er nicht“, bestätigte Wesley.
Es dauerte nur einen Moment, dann brüllte Angel: „William!“
„Hör auf, er ist nicht da!“
Wesley war genervt. Er hatte ganz einfach genug von Vampiren. Sie interessierten sich sowieso nur für sich selbst, alles andere war ihnen herzlich gleichgültig.
„Verdammt, William komm sofort her!“, brüllte Angel wieder.
Wesley verlor endgültig die Geduld. „Er ist nicht da! Und hör endlich auf, hier rumzuschreien!“
„Ich schreie gar nicht!“, schrie ihn Angel an.
„Tust du doch!“, gab Wesley in der selben Lautstärke zurück.
„Selbst wenn! Das ist mein Hotel, hier kann ich so viel und so laut schreien, wie ich will!“ Angels wurde noch etwas lauter.
„Das ist das Büro von Angel Investigations! Und es nervt mich, wenn du dich so aufführst. Es reicht, wenn Spike seine Allüren auslebt!“
Angel lachte wütend. „Ach, es nervt dich? Dann kannst du ja gehen! Ich komme schon ohne dich klar!“
„Sicher! Wie beim letzten Mal, als du uns gefeuert hast. Aber diesmal kannst du niemand rausschmeißen, weil du nicht mehr der Boss bist! Das bin ich!“, tobte Wesley und sah Angel kalt an. „Verdammt, Angel....

„...Angel! Angel? Alles in Ordnung...?“
Angel hörte Wesleys Stimme auf einmal so leise, das er sich besorgt fragte, ob er plötzlich taub geworden wäre..
Er hob den Kopf und sah Wesley mit besorgtem Blick vor sich stehend.
„Alles in Ordnung?“, fragte Wesley noch einmal.
Angel nickte vage, dann lächelte er schief.
„Ich musste gerade daran denken, wie wir uns über den toten Dämon gestritten haben. Du erinnerst dich? Der, dem Spike das Genick gebrochen hat.“
Wesley grinste leicht.
„Und den du dann im Innenhof zwischengelagert hast.“
Angel schüttelte den Kopf.
„Mein Gott, haben wir uns angeschrieen!“
„Na ja, zum Glück hat sich das *Problem* dann von selbst erledigt“, meinte Wesley und grinste breit, „zum ersten mal war es gut, das Spike nicht das macht, was man ihm sagt. Stell dir nur mal vor, er hätte den Dämon in dein Auto geladen...“
„Oh Gott!“ Angel erschauderte merklich. „Den Gestank hätte ich nie wieder weggekriegt, wenn die ganze Brühe in die Polster gesickert wäre.“
„Aber ich verstehe nur nicht, das Lorne dir das nicht gesagt hat, das sich diese Dämonen, wenn sie tot sind, nach einiger Zeit selber auflösen“, überlegte Wesley. Er war inzwischen ganz ins Zimmer gekommen und saß jetzt neben Angel auf dem Bettrand.
„Vielleicht wusste er es selber nicht. Oder er hielt es für witzig, wenn wir es auf diese Art merken“, erwiderte Angel trocken.
„Aber ist es nicht eine gewisse Ironie des Schicksals, das ausgerechnet Spike in dieser ekligen Pfütze gelandet ist?“, fragte Wesley.
Angel verzog das Gesicht.
„Du warst nicht derjenige, der einen zum Himmel stinkenden Vampir unter die Dusche stellen musste“, beschwerte sich Angel.
„Du musst nicht atmen, jeder andere wäre bei dem Geruch tot umgefallen“, entgegnete Wesley nur.
´Außerdem ist er dein Liebling`, fügte er im Stillen hinzu.
„Mag sein, aber er hat das mal wieder, als persönlichen Angriff gegen sich gesehen.“
Wesley musste Angel recht geben.
Spike war danach noch egozentrischer geworden als zuvor.
Er kümmerte sich absolut nur noch um sich selbst, versuchte verbissen, seinen Chip, der ihn am Töten hinderte, zu überlisten und legte sich mit allem und jedem an.
Ein Verhalten, das in seinem Angriff gegen Cordelia an diesem Tag zu einem neuen, traurigen Höhepunkt gelangt war.
„Übrigens, wo ist er eigentlich?“ Wesley sah sich um, als ob er erwartete, das sich Spike im Schrank versteckte.
„Wer?“
„Na dein Liebl..., äh, ich meine Spike“, Wesley verhaspelte sich, aber Angel merkte es nicht.
„Er ist weggelaufen, mal wieder“, sagte er düster. „Er hat irgendwas gefaselt, das er sich etwas holen will, das ich bereits habe. Manchmal klingt er genauso rätselhaft wie Lorne.“
„Etwas, das du hast aber er nicht?“, grübelte Wesley.
Er stand auf und zuckte die Schulten. „Keine Ahnung, was das sein soll. Freunde kann er ja wohl kaum meinen. Ich meine, er hat keine, im Gegensatz zu dir, aber mit seinem Verhalten wird er auch keine finden.“
Er berührte beruhigend Angels Schulter. „Spätestens bei Sonnenaufgang ist er zurück, wie immer. Sturzbesoffen.“
Er ging zur Tür, wandte sich dann aber noch einmal Angel zu. „Kommst du auch runter?“
„Hm? Ja gleich.“
Doch Angel blieb weiter auf dem Bett sitzen und dachte über sein Child nach.
Er fragte sich, ob wohl andere Vampire auch solche Probleme mit ihren Childs hatten, aber er konnte ja niemand fragen.
´Das ist doch eine echte Marktlücke`, dachte er mit einem gewissen Galgenhumor, ´Sire– Child- Therapien. Irgendeine Stelle, an die man sich wenden kann, wenn man mit seinem Child nicht zurechtkommt. Oder mit seinem Sire`, fügte er gedanklich der Gerechtigkeit halber gleich hinzu.
„Ach was, Wes hat recht, spätestes zum Sonnenaufgang ist er zurück. Schmutzig und durstig, wie immer. Warum sollte es diesmal anders sein?“
Und trotzdem hielt sich hartnäckig jene Stimme in seinem Kopf, die besagte, das Spike nie das tat, was man von ihm erwartete.

Spikes Vampirsinne sagten ihm, das die Sonne bereits untergegangen sein musste. Trotzdem wartete er noch einige Zeit, bevor er versuchte, die Ladeluke zu öffnen.
Er ertastete die Konturen der Luke und suchte einen Griff.
Nur um festzustellen, dass es auf der Seite, auf der er sich befand, keinen Griff gab.
„Was ist den das für ein mieser Flieger? Haben die eigentlich schon mal was von Sicherheitsvorschriften gehört? Wenn sich nun irgendwer hier rein verirrt? Wie soll der dann rauskommen?“
Er zog seinen Mantel aus und faltete ihn sorgfältig zusammen, bevor er ihn neben sich legte, damit er nicht beschädigt wurde. Dann trat er kräftig gegen die Verriegelung.
Erst der dritte Tritt zerbrach den Riegel und Spike stieß die Tür auf.
„Bin schon ein bisschen schwach“, murmelte er, bevor er hinunter auf die Landebahn sprang. Dann griff er noch einmal hinein, um seinen Mantel zu holen.
Eine Ratte, die sich neugierig näherte, bezahlte diese Neugier mit dem Leben.
Wenig später warf Spike den blutleeren Rattenkörper weg und leckte sich das restliche Blut von den Lippen.
„Nicht gut, aber besser als gar nichts. Okay, wo geht’s weiter?“ Er zog einen gezeichneten Plan aus der Tasche, den er hin und her wendete, bis er eine Übereinstimmung mit seiner Umgebung erzielte.
„Idioten, wer soll das lesen können? Warum zeichnen die den Plan nicht richtig rum?“, grollte er gleich darauf, während er versuchte, die kopfstehende Schrift zu entziffern.
Immer wieder verglich er seine Umgebung mit dem Plan, bis er ihn zufrieden einsteckte und sich auf den Weg machte.

Kurz vor Sonnenaufgang erreichte er endlich die Höhle, in welcher der Dämon leben sollte.
Der Eingang war so niedrig, das Spike nur gebückt hindurch gehen konnte.
Im Inneren richtete er sich wieder auf und sah sich um.
Leider war es so finster, das selbst seine auf die Dunkelheit eingestellten Augen kaum etwas erkannten.
„Verdammte Finsternis“, grummelte Spike und überschüttete seine Informanten mit allen Flüchen, die ihm auf die Schnelle einfielen.
Ein ironisches Klatschen unterbrach ihn schließlich. „Du fängst an, dich zu wiederholen, Vampir.“
Spike verstummte und versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Ein weiteres Klatschen, und an den Wänden flammten Fackeln auf, welche die Höhle in Licht tauchten.
Und Spike sah den Bewohner der Höhle vor sich.
Der Dämon musterte den Vampir genauso abschätzend, wie dieser ihn.
„Was willst du?“, fragte der Dämon dann.
„Ich will... meine Seele“, erwiderte Spike, plötzlich unsicher.
Den ganzen Weg über hatte er sich überlegt, wie er seine Seele zurückbekommen konnte, ohne darum bitten zu müssen.
Doch jetzt wurde ihm klar, das es keinen anderen Weg gab.
Er schluckte und sah den Dämon an. Der erwiderte den Blick mit einer Intensität, bei der Spike mulmig wurde.
Er kam sich vor wie auf dem Seziertisch, der Blick seines Gegenübers zerlegte ihn in seine Bestandteile.
Und er konnte sich nicht dagegen wehren.
Kurz flackerte der Gedanke auf, die ganze Sache sein zu lassen.
Wozu brauchte er eine Seele? - Nur, um seinem Sire ebenbürtig zu sein.
Er sah nicht, wie der Dämon belustig grinste und dann leicht den Kopf schüttelte.
Dann bohrte sich sein Blick wieder in Spikes Augen und auf diesem Wege tief in seinen Kopf.
Er spürte einen kurzen, heftigen Schmerz, als der Dämon seinen Chip *betrachtete*, dann war dieser Augenblick bereits wieder vorüber.
Und Spike wusste mit Sicherheit, das ihn dieses Stück Technik nie wieder quälen würde.
Flüchtig überlegte er, dass er jetzt wieder gehen konnte, seine Qual war schließlich vorüber, aber er konnte nicht gehen. Es war ihm unmöglich, sich umzudrehen und die Höhle zu verlassen.
Ebenso wenig konnte er näher auf den Dämon zugehen, der ihn noch immer betrachtete. Spike musste bleiben, wo er war und die Musterung über sich ergehen lassen.
Endlich nickte der Dämon und wandte den Blick von Spike ab.
Der konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Er fühlte sich so schwach wie nie zuvor.
„Ruh dich aus. Morgen beginnt deine Prüfung.“ Der Dämon klatschte wieder in die Hände und neben Spike erhellte sich ein Durchgang.
Der Vampir blinzelte verwirrt.
Er hätte schwören können, das sich dort, wo jetzt ein Durchgang war, bis eben eine massive Steinwand befunden hatte.
Aber er war viel zu müde, um länger darüber nachzudenken.
Müde schlurfte er in die angewiesene Richtung, wo sich eine weitere Höhle öffnete, in der ein Bett und ein kleiner Tisch stand. Auf dem Tisch eine Glaskaraffe, gefüllt mit einer roten Flüssigkeit und ein Glas.
Spike ignorierte das Glas und griff mit beiden Händen nach der Karaffe.
Er trank das Blut in langen Zügen. Erst als die Karaffe fast leer war, setzte er sie ab und wischte sich über die Lippen. Dabei schmeckte er noch immer das Blut im Mund.
Spike stutze und nahm noch einen kleinen Schluck, und dann einen weiteren. Er sah die Karaffe ungläubig an und trank den letzten Rest aus.
„Das ist... Menschenblut!“, sagte er dann fassungslos.
Das letzte Mal, das er so etwas geschmeckt hatte lag so lange zurück, das er schon geglaubt hatte, sich nicht mehr an den Geschmack zu erinnern.
Aber das war eindeutig Menschenblut.
„Hey, weißt du, was du mir da vorgesetzt hast?“, fragte er und sah endlich auf.
Dann breitete sich grenzenlose Verblüffung auf seinem Gesicht aus: Der erleuchtete Gang, durch den er gerade gekommen war, lag in völliger Finsternis. Und Spike hatte den Eindruck, wenn er nur wenige Schritte gehen würde, würde er gegen eine massiver Wand stoßen.
Fast war er geneigt, diese Theorie zu erproben, dann schüttelte er den Kopf. „Was bringt es ihm, wenn er mir erst Blut hinstellt, damit ich mich stärken kann und mich dann im Fels einschließt“, murmelte er.
Außerdem konnte er vor Müdigkeit kaum die Augen offen halten.
Spike zog seinen Mantel aus, dann ließ er sich aufs Bett fallen. Und war im nächsten Moment bereits eingeschlafen.

„Typisch Vampir. Faul und verfressen!“
Die höhnische Bemerkung riss Spike aus dem Schlaf.
Er rieb sich verschlafen die Augen und sah sich dann um.
Aber er war alleine.
Durstig griff er nach der Karaffe mit dem restlichen Blut und trank es aus.
„Sag ich doch, Vampire denken nur an ihren Bauch“, höhnte die Stimme weiter.
Spike sprang wütend auf. „Komm her , du Feigling. Ich werde dir zeigen, wie Vampire wirklich sind!“, knurrte er.
Lautes Lachen hallte von den Wänden wieder.
Und ein riesiger Dämon trat in Spike Blickfeld.
Der Vampir kniff die Augen zusammen.
„Dich kenne ich doch? Habe ich dir nicht schon mal das Genick gebrochen?“
Der Dämon lachte wieder. Es dröhnte so laut, dass sich Spike am liebsten die Ohren zugehalten hätte.
„So leicht bin ich nicht umzubringen.“
Spike grinste böse. „Werden wir ja sehen.“
Er stürzte sich auf seinen Gegner – und griff ins Leere.
Oder besser gesagt, in eine Art Flüssigkeit.
Irritiert zog er die Hand zurück und schüttelte die Tropfen ab.
Wieder lachte der Dämon. „Unfähig. Wie alle Vampire.“
„Du wirst dich noch wundern“, stieß Spike zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Wieder ging er auf seinen Gegner los, der ganz gelassen abwartete.
Diesmal wurde nicht nur Spikes Hand nass, sondern er im ganzen. Er konnte seinen Schwung nicht mehr rechtzeitig bremsen und rannte gegen die Wand.
Der Dämon drehte sich gelassen um. „Hat’s weh getan?“, erkundigte er sich.
„Nicht mehr, als es dir gleich wehtun wird“, fauchte Spike.
Aber Spike musste bald einsehen, dass, egal, wie wütend seine Angriffe waren, er keine Chance hatte.
Sein Gegner hatte keine feste Form, die er angreifen konnte.
Spike wurde immer wütender, je länger er kämpfte und ausgelacht wurde.
Bis er, mehr zufällig als mit Absicht, den Hals des Dämons erwischte. Spike wollte schon wieder loslassen, als er einen Widerstand spürte, der bisher nicht da gewesen war.
Er drückte fester zu, der Wiederstand blieb.
Spike grinste böse.
„Sieht so aus, als ob ich wieder gewinne!“
Der Dämon schwieg und versuchte, die Hände des Vampirs von seinem Hals zu lösen, aber vergeblich, der Schraubstockgriff blieb.
Bis Spike ihm mit einem schnellen Ruck den Kopf abriss.
Augenblicklich verschwand der Wiederstand.
Der Kopf, den er gerade noch in der Hand gehalten hatte, löste sich auf und floss über seine Hände und Arme.
Der Rest des Körpers, der zu Boden gefallen war, wurde zu einer formlosen Pfütze, die schnell versickerte.
Wenig später erinnerte nichts mehr an ihn.
Spike wischte sich angewidert die Hände an seiner Hose ab, dann sah er sich um. Die nähere Umgebung wurde wieder durch Fackeln erhellt, dahinter lag undurchdringliche Dunkelheit. Oder Felsenwände.
„War’s das?“ fragte Spike, „bekomme ich jetzt meine Seele wieder?“
Er wartete vergeblich auf eine Antwort.
Schulterzuckend angelte er sich seine Zigaretten aus der Hosentasche und suchte sein Feuerzeug.
„Mist, wo steckt das verdammte Ding?“ ,murmelte er, als etwas vor ihm aufflammte.
„Oh, Danke!“
Der Vampir schloss die Augen und inhalierte genüsslich den Rauch. Dann riss er die Augen wieder weit auf. Er war bis eben alleine gewesen. Wer aber hatte ihm dann Feuer gegeben?

Die Gestalt vor ihm stand komplett in Flammen.
Das Feuer zuckte hin und her, je nachdem, wohin sich die Gestalt bewegte.
Spike kniff die Augen zusammen und versuchte, in dem Flammenmeer etwas zu erkennen. Außerdem wich er instinktiv vor den Flammen zurück. Aber er kam nicht weit. Schnell stand er mit dem Rücken zur Wand. Die feurige Gestalt war ihm gefolgt und stand so dicht vor ihm, das er die Hitze spürte, die von ihr ausging.
Und dann streckte das Feuerwesen die Hand aus und berührte Spike leicht im Gesicht. Es war nur eine kurze, streichelnde Berührung aber sie genügte, um Spike eine Brandwunde beizubringen.
Er warf den Kopf zurück – und knallte heftig gegen die Wand.
„Verdammt, was soll das“, schimpfte er. „Pfoten weg!“
Die feurige Gestalt kicherte vergnügt und griff wieder nach ihm.
Spike duckte sich und ließ sich zur Seite fallen, um der unangenehmen Umarmung zu entgehen.
„Verdammt, ich will nicht gegrillt werden“, schimpfte er und sah sich nach einer Rückzugsmöglichkeit um.
Dabei bekam er den Eindruck, das die Wände enger zusammengerückt waren.
Spike stutze und streckte die Arme nach beiden Seiten aus. Er hatte sich nicht getäuscht, der Raum war geschrumpft. Und tat es noch immer.
Seine Möglichkeit, vor dem Feuer zu fliehen, wurde damit immer geringer.
Spike seufzte. „Okay, ich habe verstranden“, sagt er dann, „entweder ich kämpfe – und gehe eventuell dabei drauf, oder ich kämpfe nicht – und gehe auf jedem Fall drauf!“
Er zog seinen Ledermantel aus und hielt ihn wie einen Schutz vor seinen Körper.
„Nun komm schon, damit wir die Sache hinter uns haben!“
Helles Kichern antwortete ihm, bevor die Flammen erneut nach ihm griffen.

Spike betrachtete trübsinnig die Brandlöcher in seinem Mantel und seiner restlichen Kleidung, sowie dann die Wunden auf seinem Körper.
„Langsam frage ich mich, ob es den Aufwand wert ist“, murmelte er.
Aber insgeheim wusste er, das er noch ganz andere Dinge über sich ergehen lassen würde, um nur endlich seine Seele wieder zu bekommen. Und damit seinem Engel, seinem Sire, endlich ebenbürtig zu sein!
Er zog seinen kaputten Mantel wieder an und wartete.
Der Raum hatte wieder normale Maße und Spike fragte sich, ob er sich das Schrumpfen nur eingebildet hatte. Aber eigentlich wusste er es besser.
Diese Höhle war genauso wenig mit normalen Maßstäben zu messen, wie seine Gegner.

„Irgendeine Nachricht von ihm?“
Angel sah Cordelia erwartungsvoll an, aber die Hoffnung verschwand, als sie nur den Kopf schüttelte.
Sie musste nicht fragen, wer „Er“ war.
Seit Spike verschwunden war, hatte Angeles vermieden, seinen Namen auszusprechen. Als ob er hoffte, Spikes plötzliches Verschwinden damit ungeschehen zu machen.
„Er wird schon wieder kommen. Er ist immer wieder gekommen“, versuchte Wesley ihn zu trösten.
Angel sah ihn traurig an. „Und wenn er diesmal nicht zurückkommt? Wenn es diesmal für immer ist? Schließlich ist er immer zu Angelus zurück gekommen. Aber jetzt gibt es nur noch Angel. Und was er von einem „Vampir mit Seele“ hält, hat er mir hinlänglich klargemacht!“
„Spike ist impulsiv. Er redet, bevor er nachdenkt. Nimm das nicht so ernst, was er sagt“, wiegelte Wesley ab.
„Stimmt. Er kann gar nicht ohne dich sein. Also kommt er auch zurück. Irgendwann!“, stimmte auch Cordelia zu. „Und jetzt erzähl uns lieber, was Lorne zu diesem Weltuntergang gesagt hat.“ Sie hatte langsam genug von Angels Liebeskummer. Es gab schließlich wichtigere Dinge als Spike.
„Weltuntergang.“ Angel schüttelte leicht den Kopf. „Er hat sich so vage ausgedrückt, das ich mich frage, ob es wirklich so schlimm wird. Ich meine, wir stehen nicht zum ersten mal kurz vor dem Ende der Welt.“
„Soweit ich mich erinnere, war davon die Rede, das es schlimmer wird als jemals zuvor“, entgegnete Wesley nachdenklich.
„Lorne neigt zu Übertreibungen!“
Angel wollte nicht über einen drohenden Weltuntergang nachdenken. Ihn interessierte vielmehr, wo sich sein Child rumtrieb.
„Okay, und was hat er genau gesagt? Du kannst uns ruhig die übertriebene Version wiedergeben!“ Cordelia bestand darauf, das Angel mal von etwas anderem als Spike redete. Schließlich betraf diese Spike-Besessenheit nur ihn, der eventuelle Weltuntergang aber sie alle.
„Na ja, er hat irgendwas gesagt, das nur ein wahrer Held die Welt retten kann. Und dann jede Menge Feuer und Dunkelheit und Chaos prophezeit. Was eben so dazu gehört. Verdammt, wenn Lorne Recht hat, finde ich ihn nie wieder!“
„Ich denke, er hat so fürchterlich übertrieben“, schmunzelte Wesley, während Cordelia nur gequält die Augen verdrehte.
Angel konnte wohl nicht einmal für zwei Minuten aufhören, an Spike zu denken. Oder über ihn zu reden.
„Was zeichnet diesen wahren Helden aus?“, fragte sie übertrieben geduldig, aber jegliche Ironie prallte an Angel ab.
„Held?“ Er grübelte. „Ach so, ja: Er soll irgendwie anders sein, aber Lorne wollte, oder konnte, mir nicht sagen, was ihn auszeichnet. Und er würde irgendeine magische Kette bekommen, die ihm im Kampf hilft.“
„Kette?“, fragte Wesley zweifelnd. „Magische Kette? Bist du sicher, das du es richtig verstanden hast?“
„Was er meint, ist eher, ob du richtig zugehört hat“, mischte sich Cordelia ein, „oder ob du mal wieder nur auf dein Betthäschen fixiert warst!“
Angel sah sie böse an. „Ich habe zugehört. Er hat was von einem Amulett gesagt.“
„Kleiner Unterschied, würde ich meinen“, murmelte Wesley. „Hat er es genauer beschrieben?“
Angel schüttelte den Kopf. „Nein. Nur soviel, das unser Held es erkennen wird, wenn es soweit ist. Und das nicht er das Amulett, sondern das Amulett ihn aussucht.“
Angel starrte das Telfon an, als ob er es zum klingeln zwingen wollte.
Wesley zuckte die Schultern. Aus Angel war wohl nicht mehr heraus zu kriegen. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als abzuwarten.

Sein Gegner löste sich in Luft auf, und Spike brach keuchend zusammen.
Er wusste nicht, wie lange er schon kämpfte und wie viele Gegner er schon besiegt hatte. Er wusste nur, das selbst seine unglaublichen Vampirkräfte langsam, aber sicher nachließen. Und es würde nicht mehr lange dauern, bis er der Verlierer wäre.
Nicht beim nächsten Kampf, vielleicht nicht einmal beim übernächsten, aber irgendwann...
Er zwang sich, wieder aufzustehen und seine schmerzenden Muskeln zu lockern.
Sein lautes Keuchen wurde durch die Wände verstärkt und erfüllte die Höhle.
Spike merkte nicht einmal, das er atmete.
Er tat es unbewusst, und doch unfähig, wieder aufzuhören.
Kurz durchwühlte er die Taschen seines Mantels, obwohl er genau wusste, das seine Zigaretten alle waren.
Irgendwann hatte er die letzte geraucht.
Irgendwann, als sein Mantel noch eine gewisse Ähnlichkeit mit einem solchen Kleidungsstück besaß. Jetzt war es nur noch ein durchlöcherter Lumpen, den er angewidert in die Ecke warf.
Als er Schritte hörte, wich er zurück, bis er mit dem Rücken an der Wand stand. Er starrte auf den schmalen Gang, der sich vor ihm öffnete – und erwarte den nächsten Gegner.
Dabei wischte er sich ungeduldig das Blut weg, das ihm aus seiner aufgeplatzten Augenbraue lief. Er blinzelte, um klar sehen zu können. Aber die Tatsache, das sein anderes Auge durch einen Fausthieb fast völlig zugeschwollen war, machte es nicht gerade leichter.
Dann erkannte er, wer da vor ihm stand. Spike grinste böse und überließ seinem Dämon die Kontrolle über seinen Körper. „Du! Willst du jetzt zu Ende bringen, was deine Kreaturen nicht geschafft haben?“
Der Seelen-Dämon, den er seit seiner Ankunft nicht mehr gesehen hatte, musterte ihn aufmerksam. „Du bist ein zäher Kämpfer, gibst nie auf, egal, wie aussichtslos die Lage auch ist.“ Er nickte anerkennend.
„Ich denke, du kannst damit umgehen.“
„Womit?“, grollte Spike und macht einen Schritt vorwärts. „Ich habe sie alle besiegt, mit dir werde ich auch noch fertig!“
Der Seelen-Dämon hob lächelnd die Hand. „Stimmt, du hast alle besiegt. Und du hast dich ihrer wahrhaftwürdig erwiesen.“
„Hm? Komm schon zur Sache, Mann! Was muss ich noch tun, um meine Seele zu kriegen?“
Der Seelen-Dämon trat, immer noch lächelnd, dichter an Spike heran und legte ihm die Hand auf die Brust.
„Es ist vorbei, ich gebe dir deine Seele wieder!“
Ein helles Licht umfing Spike, während ein unbeschreiblicher Schmerz, schlimmer noch als der, den sein Chip auslöste, durch seinen Körper fuhr.
Dann brach er ohnmächtig zusammen.

Tbc...

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SPIKEmarsters

Administrator

Beiträge: 272
Ort: Weißenfels (Sachsen Anhalt)


New PostErstellt: 05.09.04, 13:47  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Heychen,

wieder ein suuuuuuuuuuuuper Teil.
Doch jetzt stehen viele Fragen in meinen Kopf!
Was für ein Weltuntergang?
Wird Spike zurück zu Angel gehen?
Wie kommt Spike mit seiner Seele klar?
Wie wird Angel mit Spike umgehen?
Was wird Angels Team sagen?
Also ich hoffe das es bald wieter geht damit die vielen Fragen beantwortet werden.

Glg Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 05.09.04, 20:36  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Cimmeria !

Ich habe schon sehensüchtig auf einen neuen Teil von dir gewartet und es hat sich wirklich gelohnt. Ich wollte schon immer wissen, was genau in der Höhle passiert ist und deine Version gefällt mir ausgesprochen gut.

Jetzt allerdings kann ich mich Nickys Fragen nur anschließen und hoffen, dass du recht bald weiterschreibst.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 08.09.04, 16:34  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmera,
hab mich auch gefreut, mal wieder,w as von dir zu lesen!
Endlich hat Spike seine Seele wieder. Angel scheint ja völlig aufgeschmissen ohne sein Childe, kann an nichts anderes denken; wie will er da die Welt retten? Ich hoffe, du tippst schon am nächsten Teil mit viel BISS...
Liebe Grüße, Janine

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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 12.09.04, 18:58  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,
ich musste erst meinen nervigen Besuch rausschmeißen, damit ich mich wichtigeren Dingen widmen kann (wie euch mit Lesestoff versorgen *g*). Einen schönen Restsonntag noch
Alles Liebe
Cimmeria


Teil 21

Eine Berührung weckte Spike auf.
„Lass mich in Ruhe, Angel, ich habe Kopfschmerzen“ murmelte er.
Wieder schüttelt ihn jemand.
„Ich sagte doch, jetzt nicht, ich hab Kopfschmerzen. Besorgs dir alleine!“
„Trotzdem Zeit zum Aufstehen“, sagte jemand, eindeutig nicht Angel.
Und Spike erinnerte sich wieder, wo er war. Und warum.
Er sprang auf und funkelte seinen Gegenüber wütend an. „Ich dachte, die Prüfungen sind vorbei!“
Der Dämon nickte. „Sie sind vorbei. Du hast deine Seele wiederbekommen“, bestätigte er.
Spike rollte die Schultern und grinste zynisch. „War ja auch schmerzhaft gen...“, er brach verwirrt ab und sah seine Hände an. Dann streckte er die Arme weit aus und machte einige Verrenkungen.
„Aber... ich...“
Der Seelendämon wischte mit der Hand über eine Wand der Höhle. Eine spiegelnde Fläche entstand, die Spike mit offenem Mund anstarrte.
„Bin ich... das?“, fragte er schließlich.
Der Dämon nickte nur. Spike ging einen Schritt vorwärts, dann streckte er beide Arme aus, bis er den Spiegel berührte.
„Ich wusste ja, dass ich gut aussehe“, grinste er, „aber so gut?“
Er drehte sich hin und her, um sich von allen Seiten zu betrachten.
Dann stutze er und drehte sich abrupt um. „Das ist eine Illusion, das bin gar nicht ich!“
Der Seelendämon lächelte. „Das bist du!“
Spike schüttelte den Kopf. „Ich bin ein Vampir! Vampire haben kein Spiegelbild. Vielleicht eine Seele, aber kein Spiegelbild!“
Und trotzdem musterte er das, was er sah, wohlwollend.
„Streich dir über die Haare“, forderte der Dämon ihn auf.
Spike tat es nach kurzem Zögern.
Das Spiegelbild tat es ebenfalls.
Spike machte noch verschiedene Bewegungen, die das Spiegelbild getreulich wiederholte.
„Warum habe ich... ein Spiegelbild?“, fragte er schließlich.
Der Seelendämon lächelte verhalten. „Hier gelten nicht die normalen Regeln. Übrigens, wie geht es dir?“
„Gut“, antwortete Spike abwesend. Dann drehte er sich wieder schnell um. „Eigentlich zu gut“, fügte er hinzu und trat noch etwas dichter an den Spiegel heran. Er mustere sorgfältig sein Gesicht, dann betrachtete er seine Arme und Hände. Schließlich zupfte er sein T-Shirt aus der Hose und zerrte an seinen Jeans herum.
„Es ist alles... in Ordnung“, staunte er, „ich bin nicht verletzt, meine Sachen sind nicht zerrissen...“ Er suchte etwas, bis er seinen Mantel fand. Aber so sorgfältig, wie er ihn auch untersuchte, er sah aus wie immer. Natürlich gab es kleine Risse und abgeschabte Stellen, aber im Großen und Ganzen war er unbeschädigt. Ganz anders, als Spike es kurz vorher erlebt hatte. Da war sein Mantel verbrannt und zerrissen, und sein Körper mit Brandwunden und Verletzungen übersäht.
„Aber, die Prüfungen... die Kämpfe...“, stammelte er verwirrt.
Der Seelendämon zuckte die Schultern. „Nichts ist hier so, wie es scheint. Das solltest du inzwischen verstanden haben.“
Er bewegte die Hand durch Spikes Blickfeld und der Spiegel verschwand. An seiner Stelle befand sich wieder die Felswand.
„Du solltest jetzt gehen, die Sonne ist gerade untergegangen.“ Er wies auf einen schmalen Gang, der sich neben ihm auftat.
„Stimmt.“ Spike zog seinen Mantel an und machte sich auf den Weg, dann drehte er sich noch einmal um. „Meine Seele, ich habe sie wieder?“, fragte er vorsichtig.
Der Dämon nickte.
„Gut, dann bin ich ihm jetzt ebenbürtig!“
Spike war bereits aus der Höhle heraus, als ihm noch etwas einfiel. „Die Seele, woran merke ich, das sie wirklich da ist?“ Er starrte ungläubig die massive Felswand an. Aber egal, wie sehr er auch suchte, es gab keinen Eingang.
„Woher weiß ich, das ich wirklich eine Seele habe?“, schrie er wütend. „Vielleicht war auch das nur Illusion, das du mir meine Seele gegeben hat?“
„Du wirst es merken“, antwortete ihm ein unbestimmtes Echo, das immer schwächer wurde und dann ganz verstummte.

Auf dem Weg zum Flughafen grübelte Spike weiter über seine Seele, und deren eventuelles Vorhandensein, nach.
Aber er konnte einfach keinen Hinweis darauf finden, das er wieder eine Seele hatte.
Gut, er grübelte, so wie Angel es immer tat, aber das war kein stichhaltiger Beweis. Er konnte auch wieder damit aufhören.
Dann überlegte er, wie es wäre, einem der Leute, die am Flughafen herumliefen, das Blut auszusaugen. Aber eigentlich war er nicht durstig. Und es würde sowieso viel zu viel Aufsehen erregen, wenn er einfach jemand tötete, stellte er bei nüchterner Überlegung fest. Dann konnte er auch warten, bis er wieder in Los Angeles war. Und dann jemand umbringen. Diesen überheblichen Ex-Wächter zum Beispiel.
„Verdammt, gibt es den keinen Flug direkt nach L. A.?“, überlegte er halblaut.
Er beschloss, noch etwas zu warten. Eigentlich hatte er es gar nicht so eilig, wieder zurück zu seinem Sire und dessen nervigen Freunden zu kommen.
Aber er wollte Angel schon seine Seele präsentieren, auch wenn er nicht wusste, wie. Doch Angel sollte wissen, das er nicht der einzige Vampir mit Seele war. Er hatte Konkurrenz bekommen.
Spike zündete sich eine Zigarette an und wunderte sich, woher das Zischeln und Wispern herkam, das ständig lauter zu werden schien.
Als er anfing, einzelne Stimmen zu verstehen, sah er sich erstaunt um.
Aber er stand nach wie vor alleine, da die meisten Menschen instinktiv einen Bogen um ihn machten.
Spike verzog das Gesicht. Es wurde Zeit, das er Afrika verließ. Dort gab es einfach zuviel Magie.
„William....“
Spike sah sich erstaunt um. Dann dachte er, das sicher jemand anders gemeint war, immerhin war de Name William nicht so ungewöhnlich. Außerdem pflegte nur Angel ihn so zu nennen, und der wusste nicht, wo er war.
„William...“
Wieder diese Stimme, die irgendeine Seite in ihm zum klingen brachte.
Spike sah sich wieder um und ging auch etwas hin und her.
Dann sah er kurz eine Frauengestalt in einem altmodischen, langen Kleid, die ihn an jemand erinnerte, auch wenn er nicht darauf kam, an wen.
Er schüttelte den Kopf. „Verdammte Magie! Wird Zeit, das ich hier verschwinde“, sagte er zu sich selbst, „ich nehme den nächsten Flug.“
Er wollte zurück zu den Abflugankündigungen gehen, um nachzusehen, von wo der nächste Flug nach Amerika ging, aber er kam nicht weit.
Verdutzt starrte er die Menschen an, die ihn umringten. Und ihren Kreis um ihn immer enger zogen.
Spike blinzelte, als er jemand erkannte. „Aber – aber... du bist tot!“, stammelte er dann leise.
Sein Gegenüber nickte und drehte den Kopf zur Seite. Spike sah die Wunden, die seine Zähne hinterlassen hatten. Das Blut war in Bahnen auf der Haut getrocknet.
Schnell sah er sich um. Aber die anderen Passagiere beachteten ihn nicht. Weder ihn, noch die Leute, die ihn umringten. Als ob er in einer anderen Dimension wäre.
William... was hast du nur getan?“ Wieder diese klagende Stimme, die ihm so bekannt vorkam. Dann öffnete sich der Ring aus Menschen und ließ eine einzelne Person durch, die Spike traurig ansah.
Er starrte mit offenem Mund zurück. „Mom? Aber du bist tot!“
Die Frau lächelte leicht und streckte die Hand nach ihm aus. „Genauso wie du, mein Junge. William, warum hast du das nur getan?“
Sie wies auf die anderen, die um sie herumstanden und Spike böse ansahen. „So viele Opfer. War das wirklich nötig?“
In diesem Moment erkannte Spike, das der Dämon ihn nicht betrogen hatte: Er hatte seine Seele wieder!

Das Telefon riss Angel aus dem Tiefschlaf. Verwirrt blinzelte er zur Uhr, während das Telefon noch immer hartnäckig klingelte.
„Hm?“
„Angel? Ich... du musst mir helfen! Sie... sie sind hinter mir her... Alle... So viele...“
Angel starrte das Telefon an, bevor er vorsichtig fragte: „Spike?“
„Bitte Angel, sie wollen mich mitnehmen... in die Hölle! Ich soll büßen... soll leiden, wie sie gelitten haben...“
Angel begriff, dass Spike in Schwierigkeiten war. Und wie es sich anhörte, in großen Schwierigkeiten. Trotzdem erinnerte er sich an das letzte Mal, als er sein Child retten wollte. Und an Spikes Reaktion.
„Wer ist hinter dir her? Die Soldaten aus Sunnydale?“, fragte er daher.
„Keine Soldaten...“, Spike keuchte, als ob er eine weite Strecke gerannt wäre.
Angel wunderte sich, warum er überhaupt atmete.
„William, hat du dich geprügelt, oder zugekifft, oder rumgevögelt?“, fragte er weiter.
„Nein... nichts von alledem. Ich bin weggerannt... sie haben mich verfolgt, aber ich habe sie abgeschüttelt... Aber sie werden mich weiter suchen – und wenn sie mich finden...“, Spikes Stimme wurde leiser und verstummte ganz.
„Bitte, Angel, hilf mir! Ich bin dein Child, du musst mir helfen!“
„Hm...“ Angel wollte nicht so leicht nachgeben.
„Angel? Bist du noch da?“, Spike klang drängender. „Du bist der einzige, der mir helfen kann, der mich versteht. Du hast eine Seele. Wie ich!“
Das gab den Ausschlag für Angels Entscheidung. Wenn Spike wirklich eine Seele hatte, würde er leiden. Leiden unter seinen Taten und der Rachsucht seiner Opfer.
„Ich komme dich holen. Wo bist du?“
Spike musste es zweimal wiederholen, da er so leise sprach, das selbst Angel mit seinen scharfen Vampirsinnen ihn kaum verstand.

„Spike. Er ist in Afrika, hat eine Seele und seine Opfer am Hals“, gab Angel das nächtliche Gespräch in Kurzform wieder.
„Quatsch!“ Cordelias Kommentar war kurz und knapp.
Wesley verzichtete auf eine Antwort.
„Glaubst du ihm?“
Angel hob zweifelnd die Schultern.
„Ich weiß nicht. Er hat keine Grund, mich anzulügen.“
„Er hat auch keinen, die Wahrheit zu sagen“, fiel ihm Cordelia ins Wort. „Spike lügt, weil es ihm Spaß macht!“
„Aber wenn er wirklich eine Seele hat“, beharrte Angel, „dann leidet er jetzt erbärmlich.“
„Na und?“ Cordelia war nicht bereit, Mitleid mit Spike zu haben. Ihrer Meinung nach verdiente er es, zu leiden, weswegen auch immer.
„Wenn er eine Seele hat, nur mal angenommen“, Cordelia schnaubte höhnisch, „wollte er sie haben? Oder ist er auch verflucht worden?“, überlegte Wesley laut.
„Um verflucht zu werden hätte er nicht nach Afrika gemusst. Das hätten wir auch hier erledigen können!“ Cordelia war nach wie vor der Meinung, das Spike sich nur wichtig machen wollte.
Angel fasste einen Entschluss. „Ich fliege hin und hole ihn nach hause. Und wenn er sich nur einen Spaß erlaubt hat, schleife ich ihn an den Haaren her und sperre ihn im Keller ein. Aber wenn er wirklich leidet...“, er sah sein Freunde hilflos an. „Er ist nun mal mein Child. Auch wenn ich es von Zeit zu Zeit ungemein bedauere!“

„Spike! William. Schon gut, ich bin ja da. Alles wird gut“, Angel redete beruhigend auf sein Child ein.
Spike schlurfte neben ihm her, aber Angel wusste, das er ihn nicht loslassen durfte. Einmal hatte er den Fehler begangen. Spike war sofort geflüchtet und hatte sich in einem unübersichtlichen Keller unter dem Flughafengelände versteckt.
Und kein noch so gutes Zureden konnte ihn aus seinem Versteck locken. Angel blieb nichts anderes übrig, als den schreienden und wild um sich schlagenden Vampir aus seinem Versteck zu zerren.
„Angel?“
Angel reagierte erst mit Verspätung.
Spike sah ihn kurz an, bevor er das Gesicht wieder gegen Angels Pullover drückte. Die Tränen liefen ihm übers Gesicht und wuschen Spuren in den Schmutz.
„Sie... sie wollen mich mitnehmen, in die Hölle“, flüsterte er voller Entsetzen.
Angel sah sich um, bevor er sich erinnerte, das nur Spike seine Opfer sehen – und hören – konnte.
„Niemand nimmt dich mit in die Hölle“, versuchte er wieder, Spike zu beruhigen. „Wir fliegen zurück nach L.A.“
„Nein, nein, nein!“ Spike schüttelte verbissen den Kopf. „Ihr kriegt mich nicht!“ Schrie er dann.
„Äh, er hat Malaria. Seltene Form von Malaria“, erklärte Angel rasch, als sich die ersten Leute nach ihnen umdrehten.
„Schhh, alles in Ordnung, William. Ich bin hier. Und ich beschütze dich. Niemand kommt an dich ran!“ Er streichelte Spikes bebenden Schultern.
Und verstärkte seinen Griff, damit Spike nicht in einem neuen Anfall von Panik weglief.
Als sie endlich im Flugzeug saßen, atmete Angel erleichtert auf. Für die nächsten Stunden waren Spikes Fluchtmöglichkeiten stark eingeschränkt. Und er konnte darüber nachdenken, wie es in Los Angeles weitergehen würde.
Aber vielleicht wusste Lorne ja eine Lösung.
Sosehr es Angel auch widerstrebte, Spike mit ins Caritas zu nehmen, war er sich doch darüber im Klaren, das nur Lorne, und seine Fähigkeit, in Seelen zu lesen, ihm helfen konnte.
Spike war inzwischen erschöpft eingeschlafen. Sein Kopf lag in Angels Schoß und der dachte flüchtig daran, das der alte Spike diese Gelegenheit sofort ausgenutzt hätte.
Sie hätten sich wahrscheinlich halblaut darüber gestritten, ob Spike ihm eine blasen sollte, wobei Spike dafür und er dagegen gewesen wäre.
Und Spike aller Wahrscheinlichkeit nach gewonnen hätte.
Angel beugte sich vor, um Spike sanft zu küssen.
Der murmelte etwas Unverständliches und krallte die eine Hand fester in Angels Pullover, wachte aber nicht auf.
Angel lächelte leicht, bevor auch er einschlief.

„Du hast ihn also gefunden“, stellte Wesley fest.
Angel nickte nur und zerrte Spike, der sich furchtsam umsah, mit sich.
„Du fährst. Ich setze mich zu Spike nach hinten.“
„Hat er nun eine Seele?“, fragte Wesley auf gut Glück.
Angel nickte, bis ihm einfiel, das Wesley die Kopfbewegung im Rückspiegel ja nicht sehen konnte.
„Ich glaube schon, so wie er sich benimmt. Das kann nicht mehr vorgespielt sein!“
Dazu sagte Wesley lieber nichts.
„Ich habe Angst! Sie... verfolgen mich!“, Spike versuchte plötzlich, die Autotür zu öffnen.
Angel wurde davon so überrascht, das er Spike gerade noch daran hindern konnte, aus dem fahrenden Auto zu springen.
„Nein, niemand verfolgt dich. Du bist hier in Sicherheit. Ich bin bei dir. Und Wesley auch.“
Spike sah Angel misstrauisch an, dann wies er auf Wesley. „Vielleicht gehört er zu ihnen?“, fragt er in einem lauten Bühnenflüstern.
Wesley sah starr gerade aus. Er wollte nicht mit Spike diskutieren, wenn der noch verrückter war als sonst.
„Nein, bestimmt nicht“, versuchte Angel wieder, sein Child zu beruhigen. „Sieht er etwa so aus, wie jemand, den du getötet hast?“, fragte er dann.
Offenbar hatte er den richtigen Ansatz gefunden, um zu Spike vorzudringen.
„Hm, eigentlich nicht“, antwortete Spike nach längerem Überlegen. „Aber ich hätte mal fast jemand getötet, der so aussah!“
Wesley musste sich mühsam beherrschen. Aber Angel zuliebe fuhr er weiter.
„Wir sind gleich zuhause“, redete Angel Spike weiterhin gut zu, „und dann kommt niemand an dich ran, das verspreche ich!“
Spike nickte zögernd. „Gibt es da auch Blut?“, fragte er dann.
„Blut? Ich denke, dir wird übel von Blut“, wunderte sich Angel. Schließlich hatte er während ihres Rückflugs aus Afrika versucht, Spike mit Schweineblut bei Kräften zu halten.
Aber das ganze Blut war auf ihm und Spike gelandet, als dieser es angewidert ausgespuckt hatte.
„Ich bin ein Vampir, ich brauche Blut um zu existieren“, erklärte Spike selbstbewusst.
„Natürlich, es ist genügend Blut im Kühlschrank.“
Angel streichelte ihn wieder, um ihn zu beruhigen, bis Spike sich an ihn kuschelte und leise vor sich hin summte.
Wesley atmete auf, als sie endlich beim Hotel ankamen.
„Soll ich dir helfen?“
Angel winkte ab. „Ich schaffe das schon alleine. Fährst du den Wagen in die Garage?“
Er hob Spike auf, der wieder schlief und trug ihn hinein.

„Hast du ihn gefunden?“
Angel lächelte Cordelia glücklich an. Es war gut, wieder nach Hause zu kommen.
Aber die Tatsache, das sie einen Pflock in der Hand hielt, schmälerte seine Freude dann doch erheblich.
„Willst du mich pfählen oder ihn?“, fragte er und legte Spike auf das Sofa in der Halle.
Cordelia zuckte nur die Schultern. „Man muss auf alles vorbereitet sein. Was ist passiert, habt ihr euch geprügelt?“
Angel sah an sich herunter, auf die Flecken von Blut und Kaffee, die sich über sein Hemd verteilten.
„Spike hat Blut verschüttet.“
Cordelia grinste leicht. „Wie immer! Willst du ihn jetzt wieder drei Wochen in seinem Zimmer einschließen?“
„Wenn es nötig ist...“ Angel hob sein schlafendes Child wieder hoch. „Ich bringe ihn erst mal nach oben. Wes kommt auch gleich, dann können wir uns unterhalten, was wir mit Spike machen.“
Spike erwachte wieder, als Angel ihn aufs Bett gelegt hatte und anfing, ihn auszuziehen. „Was machst du da?“
„Du brauchst eine Dusche. Und ich auch.“ Angel entkleidete Spike weiter, der völlig passiv blieb.
Er reagierte auch nicht, als Angel das Wasser anstellte und anfing, ihn zu waschen.
Dafür reagierte etwas anderes.
Es war Angel ungemein peinlich, ausgerechnet jetzt eine Erektion zu kriegen. Aber er konnte nichts dagegen tun, Spikes nackter Körper erregte ihn immer noch.
Schnell wandte er sich ab, in der Hoffnung, das es ihn beruhigen würde, die weißen Fliesen anzustarren.
„Warum hast du einen Steifen?“ Spike griff um ihn herum und streichelte ihn vorsichtig und doch zögernd.
„Lass das, William.“ Er schob Spikes Hand weg.
„Ist das... meinetwegen?“ Spike drückte sich an seinen Rücken, während er Angel mit beiden Händen streichelte und immer wieder über seinen Schwanz strich, der dadurch nur noch härter wurde.
Angel drehte sich seufzend um. „Ja, es ist deinetwegen“, bekannte er.
Er beugte sich zu Spike herunter und versuchte, ihn zu küssen, aber Spike drehte den Kopf weg. „Ich liebe dich sosehr“, flüsterte er. „Warum hast du mich nicht mitgehen lassen? Du hättest deine Seele bekommen, wenn dir soviel daran liegt, aber ich hätte da sein sollen, um dich zu beschützen.“
Doch er hatte das Gefühl, dass Spike ihm überhaupt nicht zuhörte.
Der zeichnete mit dem Finger Angels Muskeln nach, wobei sein Blick den Bewegungen seiner Hand konzentriert folgte. Bis er plötzlich auf die Knie fiel und Angels Schwanz mit beiden Händen umschloss.
Angel sah fasziniert zu, wie sein bestes Stück auf Spikes Handflächen wie auf einem Tablett lag und von Spike angestaunt wurde, als ob er es noch nie zuvor gesehen hätte.
Als er seinen Kopf langsam über seine Hände beugte, musste Angel seine ganze Selbstbeherrschung aufbringen, ihm nicht seinen Schwanz gewaltsam in den Mund zu rammen.
„Spike, William, du musst das nicht tun...“, begann er trotzdem halbherzig, als Spike vorsichtig über den Schaft leckte.
Und doch legte er nur wenig später beide Hände auf Spikes Kopf, um ihn an Ort und Stelle zu behalten, als sein Schwanz in Spikes Mund explodierte.

Spike sah lächelnd zu ihm hoch und leckte sich einige Tropfen aus den Mundwinkeln.
Dann stand er wieder auf und schmiegte sich an Angel.
„Das war schön“, murmelte er.
Angel nickte nur und umarmte ihn fest. „Ich liebe dich“, flüsterte er wieder.
Aber Spike reagierte nicht darauf. Stattessen rieb er sich die Augen und sah Angel dann an. „Ich bin müde. Kann ich schlafen?“
Angel griff nach einem Handtuch und hüllte Spike darin ein. Nachdem er ihn trocken gerubbelt hatte brachte er ihn zurück ins Zimmer, wo Spike sofort ins Bett kroch. Angel legte sich neben ihn und streichelte ihn zärtlich.
Aber Spike war wieder so passiv wie vor der Dusche.
Er wickelte sich in die Decke ein und ignorierte Angel völlig, bis der frustriert aufgab.
„Ich bin unten im Büro, wenn was ist“, flüsterte er Spike zu.
„Hm.“
„Willst du was zu trinken haben? Blut oder was anderes?“, fragte Angel leise.
Als Spike nicht antwortete beugte sich Angel über ihn, um ihn anzusehen. Und zu merken, dass sein Child eingeschlafen war.
Angel seufzte leise und küsste ihn leicht auf die Stirn.
An der Tür überlegte er kurz, ob er abschließen sollte, damit Spike nichts anstellte, dann verwarf er den Gedanken wieder.
Spike war freiwillig zu ihn zurückgekommen, er würde sicher nicht plötzlich verschwinden.

Tbc...

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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 13.09.04, 11:46  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Nun hat Spike seine gewünschte Seele, und er weiß auch das er sie hat, mehr als ihm lieb ist.
Es wird nicht leicht sein, weder für Spike und Angel. Aber ich hoffe, dass Angel seinem Childe helfen kann.
Wie sich Spike allerdings benehmen wird, wenn er lernt mit seiner Seele zu leben, darauf bin ich echt gespannt, und ebenso wie Cordelia und Wes sich ihm gegenüber verhalten.
Uuund da dein Besuch ja jetzt weg ist, uuund du dich den wichtigsten Dingen des Lebens, nämlich dem Schreiben widmen kannst, habe ich die Hoffnung, dass der nächste Teil recht bald kommt.

Recht liebe Grüße, silver

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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SPIKEmarsters

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New PostErstellt: 13.09.04, 17:39  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,

na ob Angel da wirklich recht hat?!
So wie Spike drauf ist glaube ich schon das er jeden Moment verschwinden wird.
Warum ist er den o passiv Angel gegenüber?!
Das war er doch bei "Buffy" nicht, als er da seine Seele bekommen hat.
Ich bin schon gespannt was Lorne in Spikes Seele lesen wird und wie es sich jetzt zwischen Seele A und Seele S entwickeln wird.
Angel hat ja jetzt "offen" zu gegeben das er Spike liebt, aber hat Spike das auch mitbekommen?!

Lg Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 14.09.04, 21:52  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmera,
ein toller Teil, jetzt sind die beiden Vampire endlich ebenbürtig- Aber warum ist Spike so passiv? Die Seele nagt doch wohl stärker an ihm, als er glaubte. Oder haben sich seine Gefühle gegenüber Angel geändert, oder hat er mit Seele schlicht erkannt, dass er ihn nicht liebt? Aber Spike ist immer noch Spike, er findet mit Sicherheit zu seiner alten Form wieder.... Schreib fleißig weiter.
Liebe Grüße, Janine

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DarknessEmotions

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Beiträge: 1133



New PostErstellt: 15.09.04, 11:51  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Cimmeria!

Ich bin auch endlich wieder zum Lesen gekommen. *wow* Die Beiden Teile hatten es ja wirklich in sich. Warum ist Spike so passiv gegenüber Angel? Glaubte er Angelus vor sich zu haben und seinen Sire zufrieden stellen zu müssen? Das Spike Angel nicht liebt, will ich nicht glauben, da Spike ohne Seele auch zur Liebe fähig ist, siehe Buffy. Alledings denke ich, dass seine Seele ihn sehr belasten wird, was wir ja in der siebten Staffel von Buffy gesehen haben. Angel wird es nicht leicht mit Spike haben und ich finde es nicht gerade klug von ihn das Zimmer nicht abzuschließen. Spike könnte wieder flüchten wollen und sie vermutlich etwas antun wollen. Ich bin schon gespannt wohin dazu führen wird und ob Angel Spike einen Weg zeigen kann mit seiner Seele umzugehen. Und dann wäre da auch noch der bevorstehende Weltuntergang.

Viele Grüße Mel

PS.: Danke für das Zusenden der ersten Teile dieser Story, werde in den nächsten Tagen ein kleineres Fanfiction Update machen.



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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Cimmeria
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New PostErstellt: 21.09.04, 19:29  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi ,
diesmal nicht am Sonntag, wie sonst üblich. Irgendwie hat sich in den letzten Tagen ständig mein Internetzugang verabschiedet. Ich hoffe aber, das es jetzt wieder geht (wenigstens, bis dieser Teil online ist)

Teil 22

„Alles in Ordnung, Angel...?“, fragte Cordelia, als er endlich im Büro erschien.
Angel lächelte müde. Er hatte die nichtausgesprochene Endung, die aus Angel Angelus machte, sehr wohl wahrgenommen.
„Alles okay, du kannst den Pflock weglegen. Ich bin immer noch ich.“
Sein Lächeln wurde zynisch, als Cordelia tatsächlich den Pflock, den sie hinter dem Rücken gehalten hatte, neben sich auf den Tisch legte.
„Vertraust du mir so wenig?“
Sie zuckte nur vage die Schultern. „Vorsicht ist besser. Wenn Spike eine Seele hat, frage ich mich, woher. Vielleicht hat er ja deine bekommen...“
Wesley, der mit einer Tasse Kaffee hereinkam, wollte zu einer empörten Antwort ansetzen, aber Angel wehrte das mit einer Handbewegung ab. „Schon gut, sie hat Recht. Ich frage mich ja selber, wie er zu dieser Seele gekommen ist. Ich habe meine durch einen Fluch bekommen. Spike auch? Aber warum? Ich meine, er hat viel Leide verursacht, sicher, aber warum wurde er erst jetzt verflucht? – Wenn es denn wirklich ein Fluch war!?“
„Ich könnte dir auf Anhieb etliche Gründe aufzählen, warum jemand Spike verfluchen sollte“, fing Cordelia an, aber Wesley fiel ihr ins Wort: „Ich glaube nicht, das es ein Fluch war. So seltsam es auch klingt, es gibt eine Möglichkeit, sich eine Seele zurückzuholen.“
Sowohl Angel aus auch Cordelia starrten ihn mit offenem Mund an.
„Na ja, ich habe...“, Wesley schluckte, „ich habe Nachforschungen angestellt, ob es einen Weg gibt, deine Seele zu...“, er schluckte wieder, bevor er heiser fortfuhr, „deine Seele, wenn du sie verlierst wirst du zu Angelus. Und wer weiß schon genau, wodurch...“
„Komm endlich auf den Punkt!“, knurrte Angel.
Wesley nickte hastig. „Also, was ich meine ist: Es gibt da einen uralten Dämon, er existiert seit dem Anbeginn der Zeit – oder noch länger – also, er kann einem Dämon, oder einem Vampir, eine Seele geben.“ Hastig trank er einen Schluck Kaffee, bevor er fortfuhr, da Angel bereits unwillig die Stirn runzelte. „“Derjenige, der eine Seele haben will, muss etliche Prüfungen über sich ergehen lassen. Gefährliche, teilweise tödliche Prüfungen. Und nur, wenn er alle besteht, bekommt er seine Seele. Wenn der Seelendämon ihn für würdig empfindet!“
Eine Weile sprach keiner ein Wort. Cordelia war die erste, die sich fasste.
„Ausgerechnet Spike! Wer würde ihn schon als würdig für irgendwas empfinden?“
„...aber die Prüfungen könnte er bestehen. Spike war schon immer ziemlich stur, wenn er etwas wollte“, sagte Angel nachdenklich.
„Okay, aber eine Seele? Was soll jemand wie Spike mit einer Seele?“, fragte Cordelia skeptisch.
Wesley sah von einem zum anderen, bevor er sich selber äußerte. „Eine Seele ist, oder war, das einzige, das ihn noch von Angel unterschied. Beide sind die grausamsten Vampire der Welt gewesen, die jetzt für das Gute kämpfen.“
„Spike kämpft nicht für das Gute, er kann nur niemand beißen, das ist ein Unterschied. Im Inneren ist er nach wie vor böse!“, stellte Cordelia klar.
„Vielleicht haben wir nicht gesehen, dass er sich geändert hat, weil wir es nicht sehen wollten. Und weil er nicht wollte, das wir es sehen. Weil es sein Ego krängt, wenn er nicht mehr der bad Boy ist“, sagte Wesley leise. „Aber mit Seele kann er offiziell gut sein!“
„Spike wird nie gut sein, egal ob mit Seele oder ohne“, sagte Cordelia überzeugt.
Angel zuckte nur die Schultern. „Wir werden sehen.“ Er hatte keine Lust mehr, über sein Child zu diskutieren, außerdem war er todmüde. „Wenn nichts wichtiges mehr ansteht gehe ich schlafen. Wir sehen uns morgen.“
Während er die Treppe hinauf trottete, überlegte er, ob er bei Spike oder lieber alleine schlafen sollte.
Alles in ihm schrie vor Sehnsucht, endlich wieder in der Nähe seines Childs zu sein, aber sein Verstand sagte ihm, das es sicher besser wäre abzuwarten, bis Spike von alleine wieder seine Nähe suchte.
So begnügte er sich damit, einen kurzen Blick in das Zimmer zu werfen, wo Spike noch immer zusammengerollt auf dem Bett lag und tief schlief.
Angel seufzte leise, als er die Tür ebenso leise hinter sich zuzog.

Spike riss die Augen auf und sah sich hektisch um.
Das Wispern um ihn herum hatte ihn geweckt, aber er hatte so getan, als ob er schlief.
Jetzt versuchte er, den oder die Verursacher der Geräusche ausfindig zu machen.
Doch sosehr sein Blick auch die Dunkelheit durchbohrte, er sah niemand. Er hörte sie nur.
Die Stimmen, die flüsterten, wisperten und raunten, die ihn William und Spike nannten, und ihm vorwarfen, sie getötet zu haben.
Spike presste sich die Hände gegen die Ohren, aber er hörte sie immer noch.
„Mörder, Mörder...“, flüsterten sie. „Warum hast du uns getötet...“
„Ich musste es tun! Ich bin ein Vampir, ich brauche Blut!“, schrie Spike voller Entsetzen, aber die Stimmen hörten nicht auf, ihn zu quälen.
Wieder riss er die Augen weit auf, sprang dann auf und schaltete die Deckenlampe an. Das Zimmer wurde in Licht getaucht, aber noch immer sah er seine Opfer nicht, er hörte sie nur.
„Lasst mich in Ruhe, ihr seid tot!“, kreischte Spike voller Entsetzen.
„Du bist auch tot“, entgegneten die Stimmen, „du solltest bei uns sein, in der Hölle. Aber wir holen dich zu uns!“
„Nein!“ Spike löschte hastig das Licht und überlegte verzweifelt, wo er sich verstecken konnte. Dann stürzte er zur Tür.
Er zerrte am Türknauf, aber die Tür ließ sich nicht öffnen. Seine Panik war grenzenlos.
Endlich bekam er die Tür auf, die er sofort hinter sich zuwarf, um eventuelle Verfolger aufzuhalten.
Spike stürmte die Treppe hinunter in die Halle, die leer und von der Notbeleuchtung nur schwach erhellt war.
Panisch sah er sich um und entdeckte die Tür, die zu den Kellerräumen führte.
Er rannte die Treppe hinunter und durch mehrere Keller, bis er einen Raum erreichte, in dem altes, teilweise kaputtes Mobiliar aufbewahrt wurde.
Dort, in einer Ecke, verkroch er sich, und legte erschöpft den Kopf auf die Knie. ´Hier finden sie mich niemals`, dachte er, während er langsam aufhörte, zu zittern.
Er lauschte aufmerksam, konnte aber nichts hören. Alles war still und Spike lächelte erleichtert. Er hatte sie abgehängt.

Angel warf sich im Bett hin und her.
Er war aus einem immer wiederkehrenden Alptraum aufgewacht:
In seinem Traum tat sein Child das, etwas er immer tat, wenn es Schwierigkeiten gab: Er lief weg. Aber diesmal, zu Angels grenzenlosem Entsetzen, direkt hinaus in den hellen Sonnenschein. Angel hatte hinter ihm hergeschrieen, um ihn zu warnen, aber Spike hatte nicht reagiert, wie er es eigentlich auch immer tat. Das letzte, was Angel von ihm hörte und sah war ein hämisches Lachen, voller Trotz und verletztem Stolz und der wütend hochgereckte Mittelfinger.
Dann verbrannte er vor Angels Augen, der ihn nicht retten konnte.
Panisch hatte er nach Spike getastet, nur um festzustellen, das er alleine im Bett lag, wie schon so lange.
Und erst langsam erinnerte er sich wieder, das Spike nicht verbrannt war, sondern einige Zimmer weiter schlief.
Er hatte in den letzten hundert Jahren öfter allein geschlafen als mit seinem Child zusammen, und trotzdem kam es ihm unnormaler vor.
Als ob es völlig richtig wäre, nachts den anderen Körper neben sich zu wissen und die kühle glatte Haut zu spüren, wenn er heranrückte.
In den anderen Nächten hatte er sich dann seufzend umgedreht und versucht, weiter zu schlafen, mit dem Gedanken, wo sich Spike gerade befand. Und ob er jemals zurück käme.
Aber jetzt war er wieder da.
Angel konnte aufstehen, in das andere Zimmer gehen und zu seinem Child unter die Decke kriechen.
Und so seinen Frieden finden.
Er seufzte wieder.
Natürlich bestand die Gefahr, das Spike ihn nicht wollte. Nicht in seinem Bett – und auch sonst nicht.
Aber wenn er es nicht versuchte, würde er es nie wissen.
Angel richtete sich auf.
Jetzt war ein genauso guter Zeitpunkt es herauszufinden wie irgendwann anders.
So leise wie möglich öffnete er die Tür. Dann blieb er stehen und versuchte, die völlige Dunkelheit mit seinen Blicken zu durchdringen.
In Momenten wie diesen bedauerte er, dass Vampire nicht atmeten. Er hatte so keine Möglichkeit festzustellen, ob Spike schlief oder nicht.
„William!“, flüsterte er.
Eine Antwort blieb aus, Spike musste wohl fest schlafen.
„William!“, wiederholte Angel etwas lauter, aber wieder erfolglos.
Er zuckte leicht die Schultern und ging zum Bett.
Wenn Spike schlief konnte er ihn wenigstens nicht gleich rauswerfen.
Voller Vorfreude kroch Angel ins Bett und wollte sich an Spike schmiegen. Und stellte verwundert fest, dass das Bett leer war.
Er tastete nach der Nachttischlampe.
Das Licht reichte aus, damit er sich umsehen konnte.
Außer ihm war niemand da, wenn er mal die Möglichkeit, das Spike sich irgendwo versteckte, außer Acht ließ.
Schnell sah er unter dem Bett und im Schrank nach, aber ohne Erfolg.
Auch der Blick ins angrenzende Bad brachte ihn nicht weiter.
Ratlos setze er sich wieder auf die Bettkante.
„Wo kann er bloß stecken?“
Das Hotel konnte er eigentlich nicht verlassen haben, da war sich Angel sicher. Nachdem sie einige Male ungebetenen Besuch gehabt hatten, schlossen sie die Eingangstür nachts immer ab. Alle Mitglieder von Angel Investigations hatten einen Schlüssel, aber Spike nicht.
Er musste also noch irgendwo im Hotel sein.
Angel überlegte kurz, ob er Wesley und Cordelia aufwecken sollte, damit sie ihm bei der Suche halfen, dann verwarf er den Gedanken wieder.
Cordelia würde ihn nur darauf hinwiesen, das Spike sowieso unzurechnungsfähig wäre und Wesley würde zwar nichts sagen, ihn aber mitleidig ansehen.
Auf beides konnte er verzichten.

Spike zerrte sich eine alte Matratze in sein Versteck, das er sich aus Tischen und Bettgestellen gebaut hatte.
Wieder lauschte er, aber er hörte niemand.
Er kicherte leise. „Mich kriegt ihr nicht, niemals! Ich bin schlauer als ihr!“
Er streckte sich auf der Matratze aus und deckte sich mit seinem Mantel zu.
Kurz blitzte der Gedanke an Angel in seinem verwirrten Verstand auf.
„Angel, Angelus, mein Engel“, murmelte er, aber der Gedanke verschwand wieder und Spike schlief ein.

Angel musste sich sehr zusammennehmen, die Zimmertür nicht wütend zuzuschmeißen.
Jetzt hatte er das gesamte Hotel abgesucht, ohne eine Spur von Spike zu finden.
Ausgelassen hatte er lediglich die Zimmer, von Cordelia und Wesley. Aber das Spike dort war, war mehr als unwahrscheinlich.
Wenn er bei Cordelia war, wäre er längst wieder aufgetaucht. Angel konnte sich nicht vorstellen, das Cordelia ihn freiwillig bei sich duldete.
Und eine Auseinandersetzung zwischen den beiden wäre so laut, das er sie nicht überhört hätte.
Bei Wesley wäre es etwas anders. Der würde Spike, unter bestimmtem Umständen, ruhig zuhören – und dann, ihn, Angel, holen, damit der sich um sein Child kümmerte.
Angel war frustriert und genervt.
Er setzte sich in sein Büro und dachte nach. Eigentlich hatte er wirklich überall nachgesehen – bis auf den Keller und den Dachboden.
Angel erstarrte. Keller war das Stichwort.
Spike hatte schon immer eine Vorliebe für Keller gehabt, nicht erst, seit er seine Seele zurück hatte.
Angel erinnerte sich an die Zeit des Boxeraufstands. Sie waren, damals mit Darla und Drusilla, in China gewesen und hatten sich in einem leerstehenden Haus einquartiert. Und schon dort war Spike in den Keller geflüchtet.
Angel stützte den Kopf in die Hände und erinnerte sich daran, wie er ihn damals endlich gefunden hatte, im dunklen Keller, mürrisch und beleidigt.
Und er erinnerte sich an ihre stürmische Versöhnung nach einem heftigen Kampf, den keiner gewonnen hatte, und wohl auch nicht wirklich gewinnen wollte.
Jetzt war Angel sich ziemlich sicher, das Spike im Keller war, wo er vor sich hin schmollte.

Spike setzte sich schnell auf und lauschte. Er hatte ein Geräusch gehört.
Wieder lauschte er konzentriert, aber alles blieb still. Und trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, das jemand seinen Namen gerufen hatte. Aber nicht Spike, sondern William.
Hatten ihn seine Opfer doch wieder aufgespürt?
Da es still blieb, beschloss Spike, sein Versteck vorerst nicht zu verlassen. Wenn er sich nicht rührte, würden sie vielleicht wieder verschwinden.

Angel rief wieder. „William!“
Er war sich nicht sicher, das er das richtige tat, aber irgendwie musste er Spike ja finden. Die Kellerräume waren so ausgedehnt, das seine Suche sonst der nach der Nadel im Heuhaufen glich.
„William! Spike! Wo steckst du?“
Er zog die Türen eines Schranks auf, der in eine Ecke gezwängt war. Aber das einzige, was er vorfand, waren einige Ratten, die in alle Richtungen flohen.
„Spike!“

Da war es wieder, der Nachhall eine Rufes.
„Spike.“
Spike hielt sich die Ohren zu. „Ich höre euch nicht! Ihr seid gar nicht da“, flüsterte er immer wieder und wiegte sich hin und her.
Dann kroch er noch tiefer in seine selbstgebaute Höhle.
„Angel... er kann sie vertreiben. Mein Sire würde mich beschützen“, murmelte er. „Aber er ist nicht hier. Und wenn sie mich finden, nehmen sie mich mit in die Hölle! Angel... Angel... hilf mir!“, flüsterte er verzweifelt.
„Ihr kriegt mich nicht, hört ihr? Niemals!“, schrie er dann plötzlich, bevor er sich schluchzend auf seiner Matratze zusammenkauerte.

Angel wollte gerade wieder rufen, als er etwas hörte, das wie ein verzweifelter Schrei klang.
Er schloss sorgsam die Tür zu dem letzten Raum, den er durchsucht hatte.
Und lauschte konzentriert, ob sich der Schrei wiederholte.
Aber es blieb ruhig.
Angel überlegte, ob er noch einmal nach Spike rufen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Leise und vorsichtig ging er in die Richtung, aus welcher der Schrei gekommen war.

Spike hörte die Schritte, die zögernd näher kamen. Er lauschte aufmerksam, aber die Stimmen in seinem Kopf schwiegen.
Er hörte das leise Quietschen, als die Tür weiter aufgestoßen wurde und ärgerte sich, das er nicht daran gedacht hatte, sie zu verrammeln.
Verzweifelt sah er sich nach einer Waffe um, aber alles, was er sah war ungeeignet.
Dann fiel sein Blick auf ein Kissen mit zerrissenem Bezug, aus dem die Polsterwatte quoll.
Spike zerrte eine Handvoll davon heraus und stopfte sich die Polsterfüllung in die Ohren. So hörte er wenigstens die Stimmen nicht, falls sie wieder anfingen, ihn zu quälen.
Je näher die Schritte kamen, um so tiefer zog sich Spike in sein Versteck zurück.
Er zitterte am ganzen Körper und versuchte, das verräterische Zähneklappern zu unterdrücken.
´Geht weg, geht weg`, dachte er immer nur und hielt die Augen fest geschlossen.

Angel stieß die Tür weiter auf. Das leise Quietschen konnte er nicht verhindern, aber er ging davon aus, das Spike ihn sicher auch so schon bemerkt hatte.
Er schnüffelte und glaubte, in den ganzen Gerüchen aus Staub, Schimmel und Moder, der durch Feuchtigkeit entstanden war, einen leichten Blutgeruch wahrzunehmen. Und seltsamerweise das Shampoo, mit dem er Spike die Haare gewaschen hatte.
Er schnüffelte wieder, war aber nicht sicher, ob der Vanilleduft wirklich da war, oder ob seine Fantasie ihm diesen nur vorgaukelte.
Egal, dachte er, diesen Raum hatte er noch nicht durchsucht, und wenn er Spike dort nicht fand, würde er eben woanders weiter suchen.
Ein unordentlicher Stapel alter Möbel erregte seine Aufmerksamkeit.
Er blieb stehen und überlegte, wie er vorgehen sollte, da er ziemlich sicher war, Spikes Versteck gefunden zu haben.
„William? Du kannst rauskommen, außer uns ist niemand hier.“
Er wartete ab, aber nichts geschah.
„William. Spike. Ich bin’s, Angel. Komm da raus, ich tue dir nichts.“
Wieder wartete er ab, dann begann er vorsichtig und bedächtig, die einzelnen Teile zur Seite zu räumen. Immer noch sah und hörte er nichts, das auf Spikes Anwesenheit hinwies und Angel fragte sich, ob er sich geirrt hatte und sich gerade zum Narren machte.
Andererseits, wenn er in diese „Höhle“ niemand fand, musste er eben woanders nach seinem Child suchen.
Er wollte sich fast schon eingestehen, dass er falsch gelegen hatte, als er in der hintersten Ecke ein dunkles, unförmiges Gebilde entdeckte.
Er ging näher heran und sah, dass er sein Child endlich gefunden hatte.
Spike saß mit angezogenen Beinen an die Wand gedrückt, den Kopf auf die Knie gelegt und seinen Mantel als Schutz über den Kopf gezogen.
Er zitterte erbärmlich, was sich noch verstärkte, als Angel ihn leicht berührte.
„Geh weg, verschwinde, ich will nicht in die Hölle“, flehte Spike, ohne aufzusehen.
Angel hockte sich vor ihn und zog vorsichtig den Mantel weg. „Sieh mich an, William. Ich beschütze dich, egal was passiert. Du bist mein Child, ich bin für dich verantwortlich.“
Spike schüttelte heftig den Kopf, ohne ihn anzusehen. „Fass mich nicht an! Ich komme nicht mit.“
Angel legte ihm die Hand unters Kinn und hob seinen Kopf an. „ Sieh mich an“, wiederholte er. „Ich bin dein Sire, und ich bringe dich nicht in die Hölle!“
Spike hob gezwungenermaßen den Kopf und starrte Angel an, ohne ihn zu erkennen.
„William?“, fragte Angel besorgt. Er musterte Spike aufmerksam, dann fielen ihm die hellen Pfropfen aus Polsterwatte auf, die sich Spike in die Ohren gesteckt hatte.
Vorsichtig entfernte er sie.
„William, alles okay?“, fragte er noch einmal.
Spike schüttelte den Kopf, als ob er Wasser in den Ohren hätte, dann lächelte er Angel vorsichtig an.
„Sprich leiser, damit sie dich nicht hören“, flüsterte er.
„Wer soll uns nicht hören?“, fragte Angel ebenso leise zurück.
„Sie! Sie wollen mich mit in die Hölle nehmen. Aber wenn sich nicht wissen, wo ich bin...“ Spike kicherte leise.
Angel nickte verstehend und stand auf, dann streckte er Spike die Hand hin. „Ich weiß ein besseres Versteck, wo sie dich niemals finden“, sagte er verschwörerisch.
Spike zögerte kurz, dann ließ er sich hochziehen, sah sich aber misstrauisch um.
„Ein besseres Versteck?“, fragte er zweifelnd.
Angel nickte knapp. „Viel besser! Außerdem bin ich dein Sire. Wenn sie dich haben wollen, müssen sie erst mal an mir vorbei!“
Dieses Argument schien Spike zu überzeugen. Er ließ zu, das Angel den Arm um ihn legte und schmiegte sich zusätzlich an ihn.
„Wohin gehen wir?“, fragte er trotzdem neugierig.
Angel lächelte leicht. „In unser, ähm, ich meine, in mein Schlafzimmer. In meinem Bett bist du so sicher wie nirgends!“

„Hm, ich bin froh, das du wieder da bist.“ Angel legte die Arme um Spike und zog ihn eng an sich. Jetzt roch er das Vanilleshampoo wieder ganz deutlich. Und er war sicher, dass er es auch im Keller gerochen hatte.
„Ich liebe dich, William“, sagte er leise und küsste ihn.
Spike sagte nichts, er rutschte nur etwas hin und her, bis er eine bequeme und geborgene Lage gefunden hatte.
„Du bist ziemlich fertig, was?“ Angel streichelte sanft über Spikes Bauch, verzichtete aber darauf, seine Hand tiefer gleiten zu lassen. Er wollte eigentlich nur schlafen, mit dem Wissen, das Spike endlich wieder da war, wo er hingehörte. Und diesmal würde er ihn nicht wieder gehen lassen, egal, was passierte.
Da Spike nicht antwortete ging Angel davon aus, das er längst eingeschlafen war. Und endlich schlief auch er wieder ein.

Spike lang wach und wartete, das der Körper hinter ihm zur Ruhe kam. Als er sicher war, dass der andere schlief, befreite er sich vorsichtig aus der Umarmung. Wieder wartete er ab, bevor er sich langsam umdrehte.
Aber der andere rührte sich nicht und Spike betrachtete ihn aufmerksam.
Sicher, er hatte gesagt, er sei Angel, sein Sire.
Schließlich wussten auch seine Gegner, wer Angel war. Und Spike zweifelte keine Sekunde daran, dass sie jede beliebige Gestalt annehmen konnten. Auch die seines Engels, den er sich so sehnlich herbeigewünscht hatte.
Seine Fingerspitzen glitten leicht über die kühle Haut. Dann beugte er sich vor und roch an seinem angeblichen Sire.
Er fühlte sich so an und roch so, wie er es von Angel in Erinnerung hatte, aber Spike war viel zu vorsichtig, um einfach daran zu glauben, dass es wirklich Angel war.
Er überlegte kurz, ob er ihn beißen sollte, aber das würde ihn nur aufwecken.
Stattdessen zog er behutsam die Decke weg und betrachtete den nackten Körper weiter. Sein Blick ging über den Bauch und tiefer, bis er am Schwanz des anderen Mannes hängen blieb.
Ohne nachzudenken umfasste Spike ihn.
Angel lächelte im Schlaf, die Berührung löste angenehme Träume aus.
Er stieß das Becken vor, was Spike veranlasste, fester zuzufassen.
Angels Schwanz schwoll an in seiner Hand, und Spike sah fasziniert zu.
Und es dauerte nicht lange, bis Angels Sperma über seine Hand floss.
Spike betrachtete neugierig seine nasse Hand, dann leckte er darüber. Der Geschmack war auch so, wie er ihn in Erinnerung hatte.
Er wischte sich die Hand am Bettlaken ab, bevor er etwas von Angel abrückte, um nicht auf der nassen Stelle zu liegen.
Aufmerksam lauschte er auf die Stimmen, aber es blieb still.
Zufrieden zog er die Decke zu sich heran und wickelte sich darin ein, um endlich in einen tiefen Schlaf zu fallen.

Tbc...

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SPIKEmarsters

Administrator

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New PostErstellt: 21.09.04, 20:30  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi!!!

Das war wieder ein schöner Teil und er lies sich echt gut geniesen. Spike scheint ja ziehmlich einen an dem Deckel zu haben, aber ich hoffe Angel bekommt das irgendwie wieder hin.
Zumindest ist sich Spike jetzt sich das Angel neben ihn liegt und niemand anders.
Und zum Glück hat Angel ein schönen "Traum" zum schluss gehabt.

Lg Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 22.09.04, 21:02  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Du beschreibst Spikes Gefühle so plastisch, das mir eine Gänsehaut kommt.
Wenigstens glaubt Spike, dass es Angel ist, der neben ihm liegt.
Okay, er hat es ja auch genauestens überprüft.*gg*
Ich hoffe dein Server lässt dich nicht im Stich und es geht nächsten Sonntag weiter.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Cimmeria
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 26.09.04, 15:38  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi,
diesmal keine Server-Probleme *g*
Also eine neuer Teil . Viel Spaß und noch einen schönen Restsonntag (mit hoffentlich besserem Wetter als hier, der Regen macht mich schon depressiv).


Teil 23

Als Angel erwachte dachte er im ersten Moment, Spike wäre wieder weggelaufen; er lag alleine im Bett.
Dann sah er ihn vor dem Kleiderschrank stehen. Neben ihm auf dem Boden lagen mehrere Hemden und Hosen.
Angel lächelte. Früher hätte ihn dieser Anblick wahnsinnig aufgeregt, aber jetzt genoss er ihn geradezu.
„William, komm ins Bett“, sagte er leise.
Spike erstarrte und Angel fragte sich, ob er irgendwas Falsches gesagt hatte.
„Es ist alles in Ordnung, niemand verfolgt dich. Ich möchte nur noch eine Weile mit dir hier liegen“, fügte er ruhig hinzu.
Endlich ließ Spikes Anspannung nach und er drehte sich um.
„Du hast geschlafen“, stellte er fest.
Angel nickte. „Du auch, hoffe ich. Geht es dir besser?“
„Besser?“ Spike zog fragend eine Augenbraue hoch.
„Deine Seele. Hörst du immer noch Stimmen?“
„Meine Seele, ja.“ Spike sah ihn nachdenklich an. „Woher weißt du, das ich eine Seele habe?“
„Du hast es mir selber gesagt.“ Angel war sich nicht sicher, worauf Spike hinaus wollte.
Der grinste plötzlich und schlenderte zum Bett. „Du bist also auch drauf reingefallen! Ich habe keine Seele, ich bin immer noch Spike. Nicht so ein Weichei wie du!“
Jetzt erstarrte Angel. Er spürte, wie der Zorn in ihm hoch kochte. Spike hatte ihn mal wieder zum Narren gehalten, wie schon so oft.
„Und dieses: „Hilfe, Angel, sie wollen mich mitnehmen in die Hölle...“- war das alles bloß Show?“
In seiner Wut merkte er nicht, wie Spike zusammenzuckte und hastig das Zimmer mit Blicken absuchte.
„Antworte gefälligst!“, grollte Angel.
Spike nahm sich zusammen. „Was soll ich sagen, ich bin einfach ein genialer Schauspieler!“, feixte er, aber sein Blick blieb wachsam.
Angel sprang aus dem Bett und suchte seine Sachen zusammen. Er zog sich schweigend an, dann deutete er auf den Kleiderhaufen neben Spikes Füßen. „Leg das wieder ordentlich weg!“, knurrte er, bevor er das Zimmer verließ.
Spike sah ihm hinterher, dann ging er auf Zehenspitzen zur Tür und machte sie leise zu. Danach schob er einen Sessel vor die Tür, bevor er zurück zum Bett ging. Nach einem nachdenklichen Blick darauf, zog er das Kissen und die Decke herunter und verkroch sich unters Bett.
Dort lag er in völliger Dunkelheit und wartete. Irgendwann würden sie ihn auch dort finden, aber bis dahin war er sicher.
Aber wenigstens war sein Engel fort – und damit in Sicherheit. Sie konnten ihn nicht auch mit in die Hölle nehmen, wie die Stimmen es ihm eben angedroht hatten.

„Er hat gar keine Seele, Cordy hat Recht!“ Angel war immer noch sauer.
Cordelia grinste siegessicher, aber Wesley sah nachdenklich aus und blätterte in einem seiner geliebten Bücher.
„Ich bin mir da nicht so sicher“, murmelte er vor sich hin, „hier steht, dass der Erhalt einer Seele, speziell bei Vampiren, zu schweren psychischen Störungen führen kann.“
„Seelische Störungen durch eine Seele“, amüsierte sich Cordelia, „irgendwie passend. Wenn er denn eine Seele hätte.“
Wesley schlug das Buch zu und sah Angel an. „Es gibt einen ganz einfachen Weg, herauszufinden, ob Seele oder nicht“, sagte er.
Angel sah ihn immer noch verstimmt an. Für ihn stand fest, das Spike gelogen hatte, wie schon so oft.
Wesley räusperte sich. „Nimm ihn mit zu... ich meine, ins Caritas... Dort ist jemand, der sich mit Seelen auskennt.“
„Du kannst Lorne ruhig erwähnen“, grummelte Angel und nippte an seinem Blut.
„Er kann dir mit Sicherheit sagen, ob Spike eine Seele hat oder nicht“, drängte Wesley.
„Er kann auch scharf auf ihn sein!“
Wesley zuckte hilflos die Schultern. „Weißt du einen besseren Weg?“
„Wir schicken ihn weg, zurück nach Sunnydale. Soll er doch Buffy und ihre Freunde nerven“, schlug Cordelia vor, aber Angel schüttelte nur ablehnend den Kopf.
Das Spike wieder verschwand wollte er auch nicht.
Er trank sein Blut aus und stand auf.
„Wes, rufst du Lorne an, das wir kommen? Ich hole Spike.“

Angel war immer noch nicht überzeugt, das es wirklich der beste Weg war, Spike mit ins Caritas zu nehmen. Andererseits, wenn sich herausstellte, das Spike keine Seele hatte, würde er die Hölle auf Erden kennen lernen. Mit Angel als rachsüchtigem Teufel!
Angel würde ihm mit Freuden alles antun, was ihm die imaginären Stimmen angeblich angedroht hatte. Und einige darüber hinaus!
Er wollte die Tür zu seinem Schlafzimmer aufstoßen, aber irgendetwas blockierte die Tür.
Angel drückte fester dagegen. Das Hindernis gab kurzzeitig nach, dann ging überhaupt nichts mehr.
Durch den schmalen Spalt versuchte er, etwas zu erkennen. Aber im Zimmer war es zu dunkel.
„Spike? William? Die Tür klemmt!“
Aber entweder war Spike nicht da, oder er wollte Angel nicht hören. Oder ihn nicht hereinlassen.
Angel drückte noch einmal gegen die Tür, aber vergeblich.
„Spike, mach auf!“, grollte er.
Wieder kein Erfolg.
Angel hatte genug. Genug von klemmenden Türen und schmollenden Childs.
Er ließ seinem Dämon freie Hand und warf sich gegen die Tür.
Die Tür zerbarst splitternd und Angel konnte einen Sessel sehen, der sie bisher blockiert hatte.
Wütend griff er durch das kaputte Türblatt und schleuderte den Sessel zur Seite. Ein kurzer Tritt riss die Reste der Tür endgültig aus den Angeln und Angel stand wie ein Rachedämon im Zimmer.
„William!“, brüllte er.
Nichts rührte sich, anscheinend war das Zimmer leer. Angel glaubte nicht daran, schließlich musste irgendwer in dem Zimmer die Tür verbarrikadieret haben.
„William!!“, brüllte er noch einmal.
Die Kleidungsstücke lagen immer noch auf dem Fußboden verstreut.
Angel riss wütend die Schranktüren auf und zerrte die restlichen Sachen heraus. Bis der Schrank leer war.
Spike fand er nicht.
Als nächstes rannte er ins Bad und fetze den Duschvorhang herunter.
Aber auch dort fand er niemand.
Blieb nur das Bett.
Angel lächelte böse, als er sah, dass das Kissen und die Decke fehlten.
Ganz langsam zog er das Laken weg, dann warf er die Matratze zur Seite.
Durch den Lattenrost sahen ihn ängstliche blaue Augen von unten an.
Immer noch böse grinsend, kippte Angel das Bett auf die Seite.
Spike zog sich schnell die Decke über den Kopf.
Weiterhin schweigend, griff Angel nach der Decke und riss sie mit einem Ruck weg.
Spike kauerte sich seitlich zusammen, er zitterte am ganzen Körper.
Angel unterdrückte bewusst jegliches Mitleid. ´Er macht dir nur was vor. Eigentlich genießt er es`, dachte er immer wieder.
Schließlich drehte er sich um und ging zum Fenster. Angel lehnte sich rückwärts dagegen und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Du hast genau zwei Wahlmöglichkeiten, William“, sagte er gelassen, „entweder, du stehst auf, ziehst dich an und kommst mit, oder“, er griff nach dem Zugband des Rollos, das vor dem Fenster hing. „Oder, ich sorge dafür, das es hier drin gleich sehr hell wird. Ich stehe neben dem Fenster, im Schatten. Aber du...“ Er blickte genau in Spikes Richtung.

Für einen winzigen Augenblick dachte er, Spike würde liegen bleiben.
Dann sah er zu seiner Erleichterung, wie Spike langsam aufstand und zum Kleiderschrank schlurfte.
Angel wollte ihn in den Arm nehmen und trösten, ihm sagen, das es nicht so gemeint war, aber er zwang sich, hart zu bleiben. Ungerührt sah er zu, wie Spike eine Jeans anzog und dazu ein T-Shirt von Angel, das ihm eigentlich viel zu groß und zu weit war.
Er sah so verloren aus, das Angel kurz den Blick abwenden musste.
Als er Spike wieder ansah, hielt der gerade einen Stiefel in der Hand und sah sich nach dem zweiten um. „Da hinten.“ Angel wies in die Richtung.
Er wartete, bis Spike vollständig angezogen war.
„Gehen wir!“
Er ging aus dem Zimmer, ohne sich weiter um sein Child zu kümmern.
Aber dabei spitze er die Ohren, um zu hören, ob Spike ihm wirklich folgte.
Doch der schlurfte folgsam hinter ihm her.

Wesley unterdrückte schnell ein Grinsen, als die beiden ins Büro kamen. Angel, der immer noch Wut ausstrahlte und dahinter ein völlig eingeschüchterter Spike.
Das war wirklich sehenswert, fand er.
„Hast du Lorne erreicht?“ Angel klang immer noch unfreundlich.
„Ja. Er meint, wir können hinkommen. Er wundert sich nur, was so eilig ist, das es nicht bis heute Abend warten kann.“
„Wird er schon merken. William?“ Angel drehte sich ruckartig um und stieß mit Spike zusammen, der mit hängenden Armen und leerem Blick genau hinter ihm stand.
Er umfasste sein Handgelenk fest, damit er nicht weglief.
„Ihr kommt mit“, befahl er Wesley und Cordelia.
„Aber warum denn? Du kommst doch auch ohne uns...“ Angel starrte sie so finster an, das Cordelia lieber klein bei gab. „Andererseits, wenn dir soviel daran liegt, kommen wir natürlich gerne mit.“
„Wes, hol das Auto, du fährst! Cordy, du passt mit auf William auf. Wenn er frech wird kannst du ihn pfählen!“
Er sah Spike an, als wartete er nur auf eine passende Gelegenheit, ihn endgültig zu vernichten.
Cordelia schluckte. So wütend hatte sie Angel noch nie erlebt. Und er machte ihr so, in seiner kalten, beherrschten Wut, mehr Angst als Angelus es je gekonnt hatte.
Angel griff nach der Decke, die auf dem Sofa in der Halle lag und breitete sie über sich und Spike aus. „Sollte reichen.“
Dann ging er los und zerrte Spike hinter sich her. Cordelia folgte beiden mit dem Pflock in der Hand.
Wesley hatte glücklicherweise daran gedacht, das Verdeck zu schließen, sodass die Vampire im Auto geschützt waren. Cordelia setzte sich neben Wesley, was Angel zwar mit einem Stirnrunzeln bemerkte, aber nicht weiter kommentierte.
Dafür schubste er Spike grob zurück, als dieser sich auf die Rückbank legen wollte, den Kopf in Angels Schoß.
„Du wirst es wohl verkraften, sitzen zu bleiben“, fauchte er.
Spike nahm auch diese Bemerkung ohne irgendeine Reaktion hin.
Aber einen Moment später rückte er ein Stückchen von Angel weg.
Angel verriegelte vorsichtshalber die Autotüren, damit Spike nicht wieder versuchte, während der Fahrt auszusteigen, dann verfiel er in dumpfes Brüten.
„Wir sind da!“ Wesleys Bemerkung riss ihn aus seinen Grübeleien.
„Gut.“ Angel zog wieder die Decke über sich und Spike und wartete, bis Wesley die Tür geöffnet hatte. Dann stürmte er ins Caritas.
„Lorne!“
„Ich bin hier, mein Engel, keine Panik.“ Lorne hielt den unvermeidlichen Drink in der Hand und betrachtete seine Gäste neugierig.
„Womit habe ich das verdient, das ganz Angel Investigations hier aufkreuzt?“
Angel zerrte die Decke zur Seite und zeigte auf Spike. „Hier! Ich will wissen, was in seinem Kopf vorgeht!“
„Was in deinem Kopf vorgeht würden manche Leute auch gerne wissen“, erwiderte Lorne leise, bevor er Spike ansah. „Das ist ja unser junger Freund. Wo war er so lange?“
„Afrika“, antwortete Angel knapp.
Lorne sah ihn an und zog eine Augenbraue hoch. „Dort gibt es sehr alte, kraftvolle Magie. Und sehr gefährliche dazu!“
„Was siehst du?“ Angel ging nicht weiter auf die Bemerkung ein.
Lorne nahm einen bedächtigen Schluck, bevor er wieder Spike ansah. „Außer einem ungemein gutaussehenden Mann? Okay, vergiss die letzte Bemerkung einfach. Tja, Engelchen, kleines Problem. Erstens, er müsste singen... oder wenigstens summen... Und zweitens, was ein noch größeres Problem ist: Er ist ein Vampir. Vampire haben keine Seele. Na gut, es gibt eine Ausnahme, aber manchmal habe ich den Eindruck, es macht nicht so einen großen Unterschied.“
Er wandte sich fragend an Cordelia, die leise kicherte.
„Alles okay, Darling?“
Cordelia nickte nur und versuchte, wieder ernst zu sein.
Lorne sah wieder Angel an. „So wie ich das sehe, kann ich deinen Wunsch nicht erfüllen, Engelchen.“
„Ich war schon mal hier“, sagte Spike plötzlich.
Alle starrten ihn an.
„Stimmt, mein Schatz, das war, bevor du diesen interessanten Ausflug gemacht hast, von dem uns unser schlecht gelaunter Lieblingsvampir gerade berichtete...“, Lorne brach ab.
„Sieh mich an!“, forderte er Spike auf, der sich im Caritas umsah.
Er legte Spike die Hand unters Kinn und zwang ihn, im in die Augen zu sehen. „Ich habe mich gerade gewaltig geirrt!“, murmelte Lorne verblüfft, „er hat eine Seele!?“

„Er hat eine Seele?“, echoten Angel und Cordelia ebenfalls verblüfft.
Lorne sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Na, darum seid ihr doch hier, oder?“
„Wir waren uns nicht sicher. Ob er wirklich eine Seele hat, meine ich“, sagte endlich Wesley in das andauernde Schweigen hinein.
„Ah ja.“
Lorne musterte Angel mit einem vernichtenden Blick, bevor er sich wieder Spike zuwandte. „Dann würde ich dich jetzt gerne singen hören. Was gefällt dir den so?“
„Mandy!“
„Engelchen, er soll singen, nicht du. Oder wenn du willst, auch du. Aber einigt euch, wer zuerst!“
„Er singt *Mandy*“, knurrte Angel.
Lornes Augenbrauen gingen noch etwas höher. „Willst du wissen, was in seinem Kopf vor sich geht – oder ihn demütigen?“
„Schon gut, mir ist es egal. Wenn er mir nur endlich glaubt.“ Spikes Stimme war fast nur noch ein Flüstern. „Meine Opfer verfolgen mich, sie wollen mich in der Hölle schmoren sehen. Und manchmal denke ich, sie haben Recht.“
Er drückte die Hände gegen die Ohren. Die Stimmen kamen näher, sie hatten ihn wieder gefunden.
Lorne sah den Schmerz in seinen Augen. „Was du getan hast kann niemand ungeschehen machen“, sagte er leise, „aber du kannst es bereuen. Und für deine Taten büßen.“
„Gut, fangen wir an.“ Er zeigte auf die Bühne. „Du bist der Star!“
Bei den ersten Takten von Mandy hielt Cordelia die Luft an, dann atmete sie zischend aus. „Er klingt besser als du“, sagte sie zu Angel.
Der überhörte diese Bemerkung vorsichtshalber.
Lorne konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf Spike. Er lächelte zwischendurch amüsiert und runzelte dann besorgt die Stirn.
Angel betrachte ihn gespannt.
Endlich sah Lorne ihn an. „Was willst du wissen, mein Engel?“
Angel gingen tausend Fragen durch den Kopf. Aber die meisten gingen nur ihn und Spike etwas an, daher beschränkte er sich auf die allgemeinen Dinge.
„Er hat eine Seele?“
Lorne nickte. „Hat er. Du hast deine Einzigartigkeit damit verloren. Aber er hat sie sich freiwillig geholt, weil er sie wollte. Und nicht wie du durch einen Fluch erhalten. Doch es wird noch einige Zeit dauern, bis er sich daran gewöhnt hat. Noch leidet er, ist nicht fähig, Reue zu empfinden, das kommt erst mit der Zeit. Vielleicht kannst du ihm helfen, dass es schneller geht?“
„Aber warum hat er gesagt, er hätte keine Seele?“
„Er hat furchtbare Angst! Er leidet! Die Seele bereitet ihm körperliche Schmerzen. Und er glaubt, wenn er die Seele verleugnet verschwinden auch die Schmerzen.“
„Gut, das verstehe ich. Aber warum läuft er denn immer vor mir weg?“, fragte Angel verzweifelt, der längst vergessen hatte, dass Wesley und Cordelia neben ihm standen.
Lorne legte ihm den Arm um die Schultern und nickte den Beiden zu, bevor er mit Angel ein Stück wegging, bis sie außer Hörweite waren. „Er liebt dich! Und er befürchtet, das er dich mit in die Hölle reißt, wenn du in seiner Nähe bist. Deshalb läuft er weg!“
Er legte Angel beide Hände auf die Schultern und sah ihn eindringlich an. „Ich habe dir schon mal gesagt, du musst ihn besser behandeln, damit er bei dir bleibt! Aber er liebt dich, das hat er schon immer getan. Und nur du kannst dafür sorgen, das die Seele nicht zum Fluch für ihn wird!“
Er sah zu Spike hin, der immer noch auf der Bühne stand. „Bring ihn nach Hause. Und sei für ihn da, mehr kann ich im Augenblick nicht für euch tun.“
„Warte, eine Frage noch“, bat Angel leise. „Mit wem hat er geschlafen? Außer mit mir!“
Lorne zog wieder eine Augenbraue hoch. „Solltest du das nicht ihn fragen?“
„Das habe ich ja“, druckste Angel herum, „und wir hatten einen mordsmäßigen Krach deshalb. Aber... ich muss es einfach wissen.“ Er sah Lorne unglücklich an.
Lorne lachte leise und schüttelte den Kopf. „Eigentlich sollte ich es dir nicht sagen, aber das ist ja ein besonderer Fall. Außerdem glaube ich, dass du es eigentlich schon weißt. Es gab noch einige andere Männer - außer dir - aber die sind tot. Er selber hat sie getötet. Sonst gab es keine anderen. Und auch mich hat er abblitzen lassen, was ich sehr bedauere!“

Die Rückfahrt zum Hotel verlief wie die Fahrt zum Caritas weitgehend schweigend, aber es war ein entspanntes Schweigen.
Angel saß wieder mit Spike auf dem Rücksitz, doch diesmal lehnte Angel in einer Ecke und hatte Spike eng an sich gezogen, als ob er ihn nie wieder loslassen wollte.
Und auch Spike war ruhiger. Er drehte sich in Angels Umarmung soweit herum, das er ihn küssen konnte.
Beide waren so in ihren Kuss vertieft, dass sie nicht bemerkten, wie Cordelia sie ungläubig ansah.
„Wie immer. Erst streiten sie sich bis zum Geht-nicht-mehr und gleich danach vögeln sie wieder.“
„Was?“ Wesley drehte sich schnell um und atmete dann erleichtert auf.
„Sie küssen sich“, berichtigte er Cordelia.
„Wenn wir nicht bald zuhause sind, fallen sie hier übereinander her“, meinte Cordelia nur.
Wesley seufzte. Er fragte sich, ob Cordelias Abneigung gegen Spike ein Ausdruck von Eifersucht war. Aber er hütete sich, sie danach zu fragen.
„Angel freut sich einfach, das es Spike besser geht“, sagte er nur.
Cordelia schnaubte nur höhnisch.
„Wann hat er das letzte mal gefragt wie es uns geht? Vor allem, wie es uns mit seinem Liebling geht?“, sagte sie dann spitz.
Wesley flehte um himmlischen Beistand. Cordelia war wirklich eifersüchtig!
„Reden wir später darüber?“, bot er ihr an.
„Später? Du meinst, wenn Angel uns mal wieder beachtet? Dann ist er so erschöpft davon, sich um seinen Süßen Sorgen zu machen oder ihn zu vögeln, das er sowieso nichts mehr mitkriegt!“
„Noch kriege ich alles mit“, unterbrach sie Angel ruhig. „Und Wes hat Recht, wir reden nachher darüber, im Büro.“

Angel schloss die Tür hinter sich und sah Cordelia und Wesley an. „Spike schläft. Und ich habe ihn eingeschlossen. Er wird uns also weder stören noch einfach verschwinden.“
Dann setzte er sich auf den einen Besucherstuhl vor Wesleys Schreibtisch.
„Willst du stehen bleiben?“, fragte er Cordelia.
Als sie nicht antwortete zuckte er nur die Schultern. „Okay, Leute, was ist das Problem? Das ich einen Mann liebe? Oder das es dieser spezielle Mann ist?“
„Nein, darum geht es nicht, es ist nur...“, fing Wesley an, der versuchte, eventuellen Ärger im Keim zu ersticken.
„Es geht darum, das Spike nur Schwierigkeiten macht, egal, ob er da ist oder nicht. Wenn er da ist, bringt er hier alles durcheinander und wenn er weg ist, holst du ihn zurück.“ Cordelia war eventueller Ärger ziemlich egal.
Angel hatte ruhig zugehört, dann nickte er. „Du magst ihn nicht!“
„Darum geht es nicht“, erwiderte sie heftig, „sondern...“
„Du magst ihn nicht! Und du kannst dir nicht vorstellen, das er sich ändern kann. Für dich wird er immer der böse, verschlagenen Vampir bleiben, der lügt, wenn er nur den Mund aufmacht.“
Cordelia antwortete nicht, aber ihr Blick besagte, dass Angel richtig lag.
„Angelus. Du hast selbst erlebt, wozu er fähig ist“, fuhr Angel gelassen fort, „er hat Buffy und ihre Freunde terrorisiert. Unter anderem dich! Er hätte dich töten können. Und hat es auch fast getan! Und trotzdem: Du bist immer noch hier, immer noch ein Mitglied von Angel Investigations. Obwohl du nicht weißt, wann Angelus wieder auftaucht. Warum?“
„Ich kenne dich. Angelus ist deine dunkle Seite, aber er hat nichts mit dir zu tun“, antwortete Cordelia sofort.
Angel lachte leise und griff nach seinem Glas mit Blut, das er neben sich hingestellt hatte.
Als er Cordelia und Wesley wieder ansah, war sein Gesicht nicht mehr menschlich. Gelbe Vampiraugen funkelten sie an, die Stimme war anders, das Grinsen spöttisch.
„Du würdest es nicht merken, wenn Angelus zurück wäre, er könnte mit dir spielen, bis es ihn langweilt, so zu tun, als sei er Angel. Dann würde er sein wahres Gesicht zeigen.“
Wieder drehte sich Angel etwas zur Seite, bis sein Gesicht im Schatten lag.
„Aber du willst ja lieber glauben, das ich Angel bin“, fuhr er in seinem normalen Tonfall fort und lächelte, „genauso, wie du glauben willst, das Spike immer böse ist – und bleibt.“
Er trank sein Blut aus und stand auf. „Er hat jetzt eine Seele. Und es dauert lange, bis er sich daran gewöhnt hat. Ich weiß das, schließlich habe ich das auch durchgemacht. Und es tut immer noch weh, von Zeit zu Zeit. Aber ich habe Freunde, die mir helfen. Euch! Ich denke, dieselbe Chance verdient Spike auch.“
Angel ging hinaus, ohne sich weiter um Wesley und Cordelia zu kümmern.
„Soll das etwa heißen, wir hatten die ganze Zeit Angelus hier?“, fragte Cordelia entgeistert. „Oder war er bisher Angel und ist jetzt Angelus?“
Wesley schüttelte nur müde den Kopf. „Such es dir aus. Ich muss arbeiten.“
Er würde noch einmal mit Angel darüber reden müssen, das sein Vortrag die ganze Sache nur noch komplizierter gemacht hatte.

Tbc...

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SPIKEmarsters

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New PostErstellt: 26.09.04, 18:53  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

hi!!!

*hach* Das war ja so schön. endlich glaubt Angel Spike und will auch voll und ganz zu ihm halten!!!
Ich finde das echt toll.
Hoffentlich findet sich cordelia auch damit ab und kreift Angel vielleicht etwas mit unter die Arme.
Auf jeden fall bin ich auch sehr gespannt wie Angel Spike helfen will und ob Spike es auch richtig zu lässt.
Zumindest hat Angel jetzt die Gewissheit das Spike nicht mit Lorne geschlafen hat.

Lg Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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Cimmeria
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 03.10.04, 19:57  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 24

Wesley starrte auf das Buch vor sich, aber er las nicht.
Seine Gedanken drehten sich immer noch um das Gespräch von eben.
Er fragte sich, wie es weitergehen sollte. Mit Angel und Spike und mit Angel Investigations.
Cordelia war bereit gewesen, Spike als lästiges Übel zu tolerieren, solange er aufgrund seines Chips niemand verletzen oder töten konnte.
Aber jetzt mit der Seele war es etwas anderes. Sie wusste sehr wohl, das Angel theoretisch töten konnte, es aber nicht mehr tat.
Doch sie war nicht bereit, diese Regel auch für Spike gelten zu lassen.
Und wenn Wesley ehrlich war, war er nicht sicher, das Spike nicht trotz Seele töten würde.
Aber er hatte keine andere Wahl, als es darauf ankommen zu lassen.
Und darauf zu vertrauen, dass Angel sie schützen würde. Auch vor seinem geliebten Child.

Angel schloss leise die Tür auf und machte sie hinter sich ebenso leise wieder zu.
Dann ging er zum Bett.
Spike lag entspannt auf dem Rücken und schlief, und er hatte Zeit, ihn in Ruhe zu betrachten.
Angel streckte schon die Hand aus, um ihn zu berühren, ließ es dann aber bleiben. Er wollte Spike nicht aufwecken.
Stattdessen ging er leise zurück zur Tür, um das Zimmer wieder zu verlassen.
Ein heftiges Stöhnen stoppte ihn. Angel drehte sich um. Spike lag nicht mehr entspannt auf dem Rücken, er hatte sich auf die Seite gedreht und Arme und Beine eng an den Körper gezogen.
Als er laut aufschrie, war Angel wieder bei ihm.
„Nein, geht weg!“ Spike streckte beide Arme abwehrend aus, dann zog er die Decke dicht um seinen Körper.
„Ich... wollte das nicht. Es war... mein Dämon, ich konnte nicht anders.“
Angel sah, wie Spikes Gesichtsausdruck in schneller Folge wechselte.
Aber Spike wachte nicht auf, er war in seinem Alptraum gefangen.
Ohne weitere Überlegungen setzte sich Angel auf den Bettrand und nahm ihn in den Arm.
„Alles okay, ich bin da“, flüsterte er und wiegte den sich windenden Vampir sanft ihn und her.
„Wach auf, William es ist nur ein Traum.“
Spike, der heftig atmete, beruhigte sich langsam. Endlich öffnete er die Augen und sah Angel verwirrt an.
„Du bist hier?“
Angel nickte und küsste ihn zärtlich. „Ich habe dir doch gesagt, ich beschütze dich.“
Spike schloss die Augen wieder und legte den Kopf gegen Angels Brust.
„War es bei dir auch so schlimm?“
„Ja. Sie haben mich verfolgt, jeder, den ich getötet habe. Ich habe sie gesehen, ich habe ihre Stimmen gehört.“
Spike setzte sich auf und sah Angel ins Gesicht. „Verfolgen sie dich immer noch?“
Angel schüttelte nur den Kopf.
Er streckte sich auf dem Bett aus und zog Spike eng an sich. „Jetzt nicht mehr. Ich habe meine Taten bereut. Und tue es immer noch. Aber ich werde nie vergessen, was ich getan habe.“
Er spürte, wie sich Spikes Körper verkrampfte und streichelte ihn beruhigend. „Du hast deine Seele freiwillig zurückgeholt, damit hast du mehr getan als ich. Ich habe die Seele durch den Zigeunerfluch bekommen – und fast ein Jahrhundert dagegen angekämpft. Heute weiß ich, das es falsch war. Wenn ich sie als Teil von mir akzeptiert hätte, hätte ich mir viel Leid erspart.“
„Ich wollte diese verdammte Seele doch nur, damit ich dir endlich ebenbürtig bin“, jammerte Spike weinend.
Angel streichelte ihn wortlos. ´Du hast mehr bekommen als du wolltest. Jetzt musst du damit zurechtkommen, wie wir alle`, dachte er. Aber es war noch zu früh, sein Child auf diese simple Tatsache hinzuweisen.
„Willst du mit runter kommen?“, fragte er statt dessen.
„Runter?“, schniefte Spike verständnislos und wischte sich mit der Hand übers Gesicht.
Angel lächelte leicht und gab ihm ein Taschentuch.
„Mit ins Büro. Immerhin gehörst du jetzt zu Angel Investigations, du kannst also gleich
anfangen, deinen Teil der Arbeit zu machen.“
„Arbeit?“ Spike sah immer noch unglücklich aus, aber das Wort Arbeit löste die übliche rebellische Haltung aus.
Er schniefte noch etwas, bevor er Angel entrüstet ansah. „Was für Arbeit?“
Angel grinste verhalten. „Na ja, Wes hat da sicher einiges für dich zu tun. Er durchforstet gerade alle möglichen Texte auf Hinweise zu einen bevorstehenden Weltuntergang. Und außerdem kannst du Cordy helfen, und...“
„Moment mal“, unterbrach ihn Spike empört, „du erwartest, das ich irgendwelche alten, staubigen, langweiligen Bücher durchblättere... oder mir Anweisungen von der Highshoolqueen geben lasse?“ Er schüttelte heftig den Kopf. „Vergiss es! Das hatten wir schon mal, und es ist gründlich schief gegangen.“
Er grinste hinterhältig. „Ich könnte wieder nach Afrika gehen... und meine Seele aufgeben...“
Jetzt schüttelte Angel den Kopf. „Geht leider nicht, mein Schatz, deine Seele läst sich nicht *zurückgeben*. Wes hat sich eingehend damit beschäftigt, und wer seine Seele auf diesem Wege bekommen hat, hat sie für immer. Keine Rückgabe bei Nichtgefallen!“
„Oh Gott“, stöhnte Spike entgeistert, „das heißt, ich werde immer eine Seele haben, für alle Zeiten?“
„Für immer und ewig“, bestätigte Angel.
Spike ließ sich zurück aufs Bett fallen und starrte gegen die Decke. „Das kommt wohl davon, wenn man das Kleingedruckte nicht liest“, murmelte er.
Angel gab ihm einen amüsierten Klaps. „Steh schon auf und stell dich den Dingen“, sagte er gespielt fröhlich.
„Außerdem kannst du noch etwas anderes tun, als Wes und Cordy zu helfen.“
Spike sah ihn argwöhnisch an, stand aber auf.
„Was denn?“
Angel umarmte ihn. „Deinen Sire bei Laune halten.“
Spike lachte laut. „Wie in alten Zeiten, was? Okay, gehen wir runter.“

„Ach, gut das du da bist, ich muss dich was fragen...“, Cordelia brach abrupt ab, als sie sah, das Spike ebenfalls dabei war. „Was macht der denn hier?“
„Spike“, Angel legte ihm den Arm um die Schultern, „gehört wieder zu Angel Investigations.“
„Wieder?“, fragte Cordelia entsetzt (jedenfalls kam es Spike so vor).
„Er ist zurück und er gehört dazu“, bestätigte Angel ungerührt.
„Was sagt Wes dazu?“, erkundigte sich Cordelia.
„Wes, äh ja, ich wollte gerade mit ihm reden...“ Angel wurde vorübergehend aus dem Konzept gebracht.
„Viel Spaß.“ Cordelia wandte sich wieder ihrem Computer zu und ignorierte die beiden Vampire.
„Okay, einen haben wir überzeugt“, murmelte Angel.
„Überzeugt?“, fragte Spike, „wie sieht es aus, wenn du jemand nicht überzeugst?“
„Frag nicht!“
Wesley zog erstaunt die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts, als die beiden Vampire bei ihm erschienen.
„Äh, also, ich wollte dir sagen, dass...“, Angel sah verlegen zu Boden. Er fragte sich, was er tun sollte, wenn Wesley Spike auch ablehnte.
Angel Investigations verlassen und mit Spike alleine weitermachen? Feuern konnte er ja niemand mehr, schließlich hatte er die Leitung von Angel Investigations nach der letzten Katastrophe an Wesley abgetreten. Und der machte nicht den Eindruck, das er seinen Posten aufgeben wollte.
„William, würdest du in meinem Büro warten? Ich muss mit Wes reden. Alleine!“
Spike zuckte nur die Schultern. „Von mir aus. Hast du neue Pornos, die ich noch nicht kenne?“
Er grinste, als Angels Nacken rot anlief. „Mal sehen, ob ich sie finde...“ Vergnügt verließ er den Raum.
Angel machte die Tür hinter ihm zu, bevor er Wesley ansah. „Er ist... immer noch verwirrt, wegen seiner Seele“, erklärte er.
Wesley nickte nur. „Klar, seine Seele ist an allem Schuld. Verdammt, Angel, das hat sich eben sehr nach dem Spike angehört, den wir alle kennen.“
„Ja schon, aber...“, rechtfertigte sich Angel schnell, aber Wesley winkte ab. „Schon gut, ich wollte auch mit dir reden. Dein Vortrag vorhin, über die Auswirkung von Seelen auf Vampire... – das war überflüssig.“
„Überflüssig? Wieso?“
Wesley lehnte sich zurück und sah Angel an. „Cordy sieht nur das, was sie sehen will. Wenn du wirklich Angelus wärst, würde sie es erst merken, wenn du dich auch wie Angelus verhältst. Wenn du dich wie Angel benimmst, hält sie dich auch für Angel.“
Angel sah ihn erstaunt an. „Aber, es wäre doch – rein theoretisch – möglich, das ich Angelus bin und euch etwas vormache.“ Angel veränderte sein Aussehen und seinen Tonfall, sodass er wie Angelus klang, aber Wesley schüttelte nur den Kopf. „Lass es. Ich weiß, wann du Angel bist und wann Angelus.“
Angel kehrte zu seinem normalen Tonfall zurück. „Woher?“, fragte er neugierig.
„Ich kann sehen, ob du eine Seele hast!“
„Aber, aber... dann hast du es doch bei Spike auch gesehen...“
„Ich kenne nicht so viele Vampire mit Seele“, entgegnete Wesley vorsichtig, „es war auch möglich, das ich mich bei ihm irre. Lorne erkennt das besser. Außerdem kann er es überprüfen.“
„Hm?“
„Angel, hast du dich seit vorhin um den Verstand gevögelt? Er kann jeden Karaoke singen lassen. Und wenn eine Seele da ist, kann er darin lesen!“
„Ähm, ja, stimmt!“ Angel ließ offen, worauf sich seine Bestätigung bezog.
„Worüber ich aber eigentlich reden wollte: Spike braucht eine Aufgabe, irgendwas, das ihm das Gefühl gibt, wichtig zu sein. Kann er... wieder zu uns gehören? Zu Angel Investigations?“
„Hat er schon mal dazu gehört?“, fragte Wesley mit ausdruckslosem Gesicht zurück.
„Na ja, irgendwie schon. Immerhin hat er dir geholfen, die Beschwörung dieses...“
„... Dämons, der dann tot im Garten lag, bevor er uns was sagen konnte“, unterbrach ihn Wesley.
„Äh, ja... aber das war doch ein Unfall, oder?“ Angel wollte nicht ausgerechnet daran erinnert werden.
„Unfall, ja, so kann man es auch sehen“, entgegnete Wesley trocken.
Er sah Angel noch einen Moment ausdruckslos an, dann grinste er leicht. „Schon okay, wenn ich nein sage, löcherst du mich so lange, bis ich ja sage. Oder du schmollst und machst uns allen das Leben schwer. Aber ich stelle eine Bedingung.“
Angel nickte hastig. „Alles was du willst.“
Wesleys Grinsen wurde breiter. „Damit wärst du sicher nicht einverstanden. Aber keine Angst, soviel verlange ich gar nicht, nur eins: Ich habe das Sagen! Und Spike hält sich daran, egal, ob es ihm gefällt oder nicht! Ich will auch nicht hören: „Aber Angel hat gesagt...“. Und ich bin nicht bereit, meine Anweisungen zu diskutieren!“
Er wurde wieder ernst. „Kann er das? Oder läuft er wieder weg, wenn es mal nicht nach seinem Kopf geht?“
„Ich kann es nicht versprechen“, erwiderte Angel ebenso ernst, „aber ich glaube, er hat etwas gelernt. Sicher, es wird immer Momente geben, wo er in seine alten Gewohnheiten zurückfällt. Aber im Großen und Ganzen...“
„Versuchen wir es“, stimmte Wesley zu und stand auf, „jetzt müssen wir nur noch Cordy überzeugen, oder?“
Angel stand ebenfalls auf und umarmte Wesley stürmisch. Bevor der wusste, wie ihm geschah, hatte ihn Angel bereits geküsst. „Danke, du bist der beste Freund, den ich habe.“
Wesley machte sich verlegen los. „Wenn wir Cordy nicht überzeugen können, bin ich der einzige, außer du zählst deinen Liebling mit. Ich rede mit ihr. Kümmere dich um Spike, falls sie danach den Wunsch hat, ihn auf etwas Staub zu reduzieren!“

Spike blätterte gelangweilt in der Akte, die auf Angels Schreibtisch lag.
Seine Miene hellte sich auf, als Angel hereinkam.
„Und, wie sieht’s aus?“, fragte er und ging Angel entgegen, um sich an ihn zu kuscheln.
„Wes ist dafür - na gut, er ist einverstanden“, relativierte Angel seine Bemerkung.
„Bleibt nur noch die Highschoolqueen“, erwiderte Spike.
„Wes kümmert sich um Cordy.“ Angel streichelte Spike abwesend, bevor er mit ihm zusammen zum Schreibtisch ging. „Setzt dich hin.“
Das tat Spike auch – er setze sich auf Angels Schoß. Das hatte dieser zwar nicht gemeint, aber er lehnte es auch nicht unbedingt ab.
„Wes stellt gewisse Bedingungen“, fing Angel an und legte Spike gleichzeitig die Hand auf den Mund, bevor der in entrüstete Proteste ausbrechen konnte. „Er - ich meine Wesley - gibt die Anweisungen. Und du hältst dich daran, wie wir alle! Er ist der Boss! Und du nennst Cordy nicht mehr Highschoolqueen. Sie ist Cordelia oder Cordy, nichts anders. Und die letzte Bedingung“, er wurde davon abgelenkt, das Spikes Zunge in seiner Handfläche spielte, „also, die letzte Bedingung, du... hör auf damit, William!“, Angel nahm die Hand von Spikes Mund, „wenn es Probleme gibt, dann löst du sie. Hier! Und läufst nicht einfach weg!“
Er sah Spike eindringlich an.
Der grinste vergnügt, bis ihm bewusst wurde, dass Angel er wirklich ernst meinte. Dann lächelte er leicht. „Aber wann ich es mit dir treibe, entscheidest noch du, oder?“
„William!“
„Okay, ich habe verstanden. Wes verteilt die Arbeit - hoffentlich muss ich nicht nur alte Bücher wälzen - und die Highschoolqueen gibt es nicht mehr. Was machen wir jetzt?“

„Angel sagt, ich soll dir helfen?“ Spike stand in der Tür und versuchte, sich seinen Unmut nicht anmerken zu lassen.
Der erste Auftrag war genauso, wie er befürchtet hatte.
„Ja. Komm rein und mach die Tür zu.“
Spike seufzte leise. Das fing ja noch schlimmer an als befürchtet.
Wesley musterte ihn so aufmerksam, als er vor ihm stand, dass Spike nervös wurde. Er leckte sich über die Lippen und konnte gerade noch verhindern, das er sich mit den Fingern durch die Haare fuhr.
Schnell steckte er die Hände in die Hosentaschen.
Wesley sah ihn weiterhin aufmerksam an.
„Was ist los, habe ich Blut an den Lippen oder was?“ Spike konnte seine Nervosität nicht mehr unterdrücken.
Wesley schüttelte nur abwesend den Kopf und sah ihm erneut ins Gesicht. Spike wollte den Kopf wegdrehen, dieser intensive Blick war ihm unheimlich.
„Spike, sieh mich an!“
Unbehaglich gehorchte er, nahm sich aber vor, darüber mit Angel zu reden. Er hatte keine Lust, sich optisch sezieren zu lassen.
Jetzt nickte Wesley vage, dann lächelte er. „Wenn man genau hinsieht, sieht man es. Seltsam, das ich es nicht gleich gesehen habe.“
„Was?“, fragte Spike entsetzt.
„Das du eine Seele hast. Bei Angel sieht man es sofort. Aber bei dir... wahrscheinlich, weil niemand damit rechnet, das du eine Seele hast.“
„Man siiiieht es?“, fragte Spike gedehnt.
„Ich sehe es“, präzisierte Wesley. „Aber warum stehst du immer noch da rum? Setzt dich hin, wir sind noch nicht fertig.“
„Noch nicht“, wiederholte Spike zweifelnd. Er musste unbedingt mit Angel über Wesley reden. Und zwar bald, bevor der seine Selektion mit massiveren Dingen als Blicken fortsetzte.
Spike legte überhaupt keinen Wert darauf, aufgeschnipselt zu werden, nur damit Wesley seine Neugier stillen konnte.
„Äh, ich hole mir nur mal was zu trinken. Ich meine, wenn das länger dauert...“, sagte er hastig.
„Oh, ich habe vorgesorgt.“ Wesley holte eine Flasche Bourbon und zwei Gläser aus der Schreibtischschublade. Der Verschluss knackte beim Öffnen.
Spike war unschlüssig.
Für eine volle Flasche Bourbon ertrug er eine ganze Menge. Und wenn Wesley ein Messer in die Hand nahm konnte er die Unterhaltung schließlich immer noch beenden.
Gebannt sah er zu, wie Wesley das eine Glas bis zum Rand voll goss und dann quer über den Tisch schob.
Der Form halber wartete er, bis Wesley sich ebenfalls etwas eingegossen hatte, dann trank er sein Glas in einem Zug leer. „Gut!“ Er leckte sich die Lippen. „Und jetzt?“
„Jetzt“, sagte Wesley, „unterhalten wir uns. Über deine Seele. Ich will wissen, wie du darauf gekommen bist, sie dir zurückzuholen. Und woher du überhaupt wusstest, das so etwas geht?“ Er lehnte sich entspannt zurück und nippte an seinem Bourbon.
Spike schob ihm sein leeres Glas hin. Nachdem Wesley es erneut gefüllt hatte, nahm er einen kleinen Schluck und lehnte sich dann ebenfalls zurück. Und erzählte:
„Ich bin vor etlichen Jahren das erste Mal darauf gestoßen, das es so etwas gibt. Ein Dämon hat mir davon erzählt, als wir zusammen getrunken haben. Er hat lange Zeit in Afrika gelebt und schwärmte immer noch von der machtvollen Magie, die es dort gab. Aber er wollte mir keine Einzelheiten verraten. Damals dachte ich noch, er ist so besoffen, er weiß nicht, wovon er redet. Aber es hat mich nicht losgelassen. Später habe ich dann noch einmal versucht, näheres von ihm zu erfahren, als er wieder nüchtern war, aber er hat sich geweigert, darüber zu reden. Und mich ausgelacht. Ich habe ihn getötet“, schloss Spike düster und drehte sein Glas in den Händen.
Wesley hob fragend die Whiskyflasche und Spike nickte.
Dann redete er weiter:
„Irgendwann habe ich diese Seelensache dann vergessen, war ja auch nicht so interessant - ich meine, welcher Vampir will schon eine Seele haben? – bis Angel seine verloren hat; und als Angelus den Weltuntergang herbeiführen wollte. Da ist es mir wieder eingefallen. Ich habe mich also auf die Suche gemacht, um seine Seele wieder herzustellen.“ Er grinste schief. „Versteh mich nicht falsch, ich habe Angels Seele gehasst, sie hat mir den Mann weggenommen, den ich liebte, aber Angelus... na ja, ich mag auch diese Welt, so wie sie ist, für Finsternis und ewige Düsternis und so habe ich nicht viel übrig. Und ich mag Menschen. Nicht nur als Nahrung. Ich mochte sie schon immer, auch wenn ich sie früher oder später getötet habe. Aber ich bin ein Vampir, was soll’s! Jedenfalls wurde mir klar, das Angel mit Seele immer noch erträglicher ist als Angelus ohne Seele. Und ich habe versucht, sie ihm wieder zu geben. Was gar nicht so einfach war. Ich meine, kannst du dir vorstellen, dass Angelus einfach so nach Afrika gegangen wäre? Vor allem, wenn ich das sage...“
Wesley schüttelte den Kopf.
„Genau! Diese Möglichkeit, so gut sie auch war, schied also aus. Es musste einen anderen Weg geben. Die Zigeuner waren leider alle hinüber, wir haben damals ganze Arbeit geleistet, Darla, Dru und ich“, Spike lächelte glücklich und er trank sein Glas leer, bevor er weiter erzählte.
Er sah nicht, wie Wesley vorsichtig einen Pflock aus der immer noch geöffneten Schreibtischschublade nahm und unter dem Tisch versteckte.
„Dann habe ich aber jemand kennen gelernt, der sich mit Verwünschungen und solchen Sachen beschäftigte. Und der auch von dem Vampir mit Seele gehört hatte. Ich habe ihn verführt, er hat mir den Fluch verraten, ich habe ihn getötet und Angels Seele wiederhergestellt. Das war’s!“
Spike grinste und goss sein Glas wieder voll. „Reden macht durstig“, bemerkte er dabei.
„Später haben mir diese verdammten Soldaten den Chip eingesetzt, der mich am beißen hindern sollte – was er ja auch wirkungsvoll getan hat – und ich wusste bald nicht mehr, wo ich eigentlich hin gehöre: Richtig böse sein konnte ich nicht mehr, das hat mein Kopf nicht ausgehalten, und gut sein, so wie Angel...“, Spike verzog das Gesicht.
„Irgendwann kam mir eine geniale Idee, dachte ich wenigstens. Wenn ich so tue, als ob ich gut bin, werde ich den Chip los. So eine blöde Seele würde mich kaum am töten hindern. Die Rechnung ging leider nicht ganz auf. Ich meine, ich bin den Chip los, jedenfalls ist er nicht mehr aktiv, aber dafür quält mich jetzt diese Seele. Angel sagt zwar, es wird irgendwann besser, aber wenn das so lange dauert wie bei ihm werde ich verrückt.“
Wieder leerte er sein Glas, dann sah er Wesley direkt an. „Das war’s dann. Zufrieden?“
„Wie geht es dir jetzt?“, fragte Wesley zurück.
„Jetzt? In diesem Augenblick?“ Spike reckte sich. „Ziemlich gut. Ich habe keine Schmerzen und guten Whisky.“
„Willst du für Angel Investigations arbeiten?“, fragte Wesley weiter.
Spike stutze. „Was passiert, wenn ich nein sage?“, erkundigte er sich.
Wesley zuckte die Schultern und legte den Pflock auf den Tisch. Spike erbleichte. „Schon gut, war nur ’ne rhetorische Frage.“
„Spike, wir können hier kein *vielleicht* gebrauchen. Wer zu uns gehört, bekämpft das Böse! Und das heißt, du musst dich entscheiden. Nicht für Angel oder gegen ihn. Sondern für Angel Investigations oder dagegen!“
Spike starrte in sein leeres Glas. Es dauerte lange, bis er antwortete.
„Ich wollte immer so sein wie er. Er ist mein Sire! Und ich dachte, mit Seele bin ich ihm ebenbürtig. Aber das stimmt nicht, er wird immer mein Sire bleiben.“
Er sah Wesley wieder an und dieser erkannte im Blick des Vampirs die Trauer um hundert Jahre verpasste Gelegenheiten, falsche Entscheidungen und das Wissen, das er immer ein Geschöpf der Nacht bleiben würde, egal, was er auch tat.
Und wie damals, als sie sich über einen toten Dämon gestritten hatten, überkam Wesley Mitleid. Er ging zu Spike und stellte sich hinter dessen Stuhl. „Es ist immer leichter, sich an die Veränderungen anzupassen, als sich selber zu ändern“, flüsterte er.
Spike lehnte sich zurück, bis er Wesley berührte. Der umarmte ihn und gab ihm für kurze Zeit eine Wärme und Geborgenheit, die ihm nicht einmal Angel geben konnte.
Dann machte Wesley jäh einen Schritt zurück und der Augenblick war vorüber.
Spike blinzelte verwirrt, als Wesley zurück zu seinem Platz ging und dabei auf die Uhr sah. „Die Sonne geht bald unter, wir sollten unsere Ausrüstung zusammen suchen. Sagst du Angel und Cordy Bescheid?“
Spike nickte, immer noch verwirrt, bevor er langsam hinausging.

Tbc...

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SPIKEmarsters

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New PostErstellt: 04.10.04, 14:21  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi!!!

*yupi* *yupi* Spike gehört dazu, ich hoffe Cordy macht es dem armen Spike nicht ganz so schwer.
Und ich fand es nett von Wesley, Spike kurz trost zu spenden, das war seeeeehr nett.
Na ja ich bin jetzt echt gespannt was die vier für ein Team abgeben werden.
Vorallem wie das mit Spike und Angel weiter laufen soll.
Erst dachte ich irgendwie Wes macht sich an Spike ran, aber so war das ja zum Glück nicht.
Also könntest du bitte bald weiter schreiben?!

GLG Nicki

Man muss den Kopf Hochtragen damit man die Welt sieht!!!! ((Ja, das ist so) by me)
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Cimmeria
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 10.10.04, 18:38  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi ,
da Sonntag ist, gib es heute einen neuen Teil dieser Geschichte. Hoffe, er gefällt euch.
Alles Liebe
Cimmeria


Teil 25

Spike zog die Tür hinter sich zu, dann blieb er stehen.
Cordelia hatte ihn noch nicht bemerkt. Und Spike fragte sich, ob es nicht besser dabei blieb.
Er wollte sich lieber unbemerkt durch die Halle schleichen und zuerst zu Angel gehen. Danach konnten sie dann zusammen Cordelia Bescheid sagen. Sie würde ihnen beiden wohl nicht gleichzeitig den Kopf abreißen können.
Wenn er allein zu ihr ging, war Spike sich nicht so sicher, was den Verbleib seines Kopfes betraf.
Cordelia schüttelte heftig den Kopf und Spike erstarrte.
Er wartete, dass sie irgendetwas sagte und wappnete sich innerlich schon gegen die unvermeidliche Beleidigung.
Aber Cordelia sagte nichts. Sie starrte nur in seine Richtung, ohne ihn jedoch wirklich zu sehen.
Spike ging vorsichtig einen Schritt näher. Immer noch sah sie ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
„Cordelia? Alles in Ordnung?“ Spike fragte sich, ob sein Opfer jetzt nicht nur hinter ihm - und seinem Sire - sondern auch hinter allen Leuten, mit denen er in Kontakt kam, her waren.
Endlich schien ihn Cordelia zu bemerken, denn sie schrie auf!
Spike roch das Adrenalin, das sie ausströmte und sein Jagdinstinkt erwachte.
Dann erinnerte er sich schlagartig, wie die letzte „Jagd“ auf Cordelia verlaufen war. Sein Gesicht, das bereits vampirische Züge hatte, wurde wieder menschlich und er drängte seinen Dämon zurück.
Er hob entschuldigend die Hände. „Schon gut, ich tue dir nichts, wirklich nicht. Ich wollte dich auch nicht erschrecken, ich soll dir nur sagen...“ Er brach ab, da Cordelia nicht zuhörte, sondern einfach weiter schrie. Ein hoher, schriller Ton, der an seinen Nerven zerrte.
Um das Geräusch zu dämpfen hielt Spike sich die Ohren zu und schloss gleichzeitig die Augen.
Ein Schlag ins Gesicht sorgte dafür, das er die Augen wieder aufriss. Angel stand vor ihm und sah ihn böse an.
Spike nahm die Hände von den Ohren. Cordelia hatte aufgehört, zu schreien, aber er sah sie auch nicht mehr.
Dafür sah er Wesley an dieser Stelle.
Besorgt fragte sich Spike, ob er Cordelia etwa doch etwas getan hatte. Das würden ihm Wesley und sein Sire nie verzeihen, da war er sich ziemlich sicher.
„Ich... ich habe nichts getan...“, sagte er schnell, bevor einer von beiden über ihn herfiel. „Glaube ich jedenfalls“, fügte er leise hinzu.
Angel sah ihn noch einmal durchdringend an, dann wandte er sich an Wesley. „Wie geht es ihr?“
Wesley verschwand wieder hinter dem Empfangstresen, dann richtete er sich auf. „Sie kommt zu sich. Die Vision muss schlimmer gewesen sein als sonst.“
„Vision?“ Spike verstand nicht.
Und Angel hatte offenbar nicht vor, ihn aufzuklären.
„Ich kann wirklich nichts dafür“, wiederholte Spike vorsichtshalber.
Endlich sah Angel ihn an. „Ich weiß! Es sind die Visionen, die ihr so zusetzen. Ist bei dir alles in Ordnung?“
„Ja, wieso?“ Spike verstand immer noch nicht alles.
Angel lächelte schmal. „Ihr habt um die Wette gekreischt. Wir wussten nicht, um wen wir uns zuerst kümmern sollen.“
„Ich habe... gekreischt?“, fragte Spike erschüttert.
Angel nickte.
„Oh Gott!“
„Wenn du wieder damit anfängst, kriegst du noch eine Ohrfeige“, drohte Angel, „es reicht, wenn Cordy das macht.“
„Ich bin ganz ruhig“, versicherte Spike. Schließlich wollte er nicht, das noch jemand anders auf ihn aufmerksam wurde als sein Sire. „Aber was ist mit... Cordy?“
„Mir geht es gut. Und mir ginge es noch besser, wenn du nicht da wärst!“, antwortete eine erschöpfte Stimme.
Spike zuckte zusammen. Diesmal war er nicht auf eine Gemeinheit vorbereitet gewesen. Und er musste schwer an der Erwiderung schlucken, die er nicht geben durfte.
Angel ließ ihn sofort stehen und eilte zu Cordelia. „Alls in Ordnung?“
Cordelia nickte nur und klammerte sich haltsuchend an ihn. Spike sah für einen Moment rot. Das war ja wohl immer noch sein Engel!
Aber bevor er wütend dazwischen gehen konnte, hatte Wesley bereits eingegriffen. Er hielt einen Block und einen Stift in der Hand. „Was hast du gesehen?“
Und wirklich machte sich Cordelia von Angel los und setze sich hin, um die Einzelheiten ihrer Vision aufzuschreiben.
„Das übliche. Eine Frau wird von Vampiren angegriffen.“ Sie sah nachdenklich auf ihren Block. „Aber irgendwas war anders. Ich hatte den Eindruck, das sie es gar nicht ernst meinten.“
„Nicht ernst meinten? Was soll das heißen?“
Cordelia sah Angel an, der gefragt hatte. „Es war irgendwie so, als ob sie nur *spielen* wollten. Oder die Kraft und Entschlossenheit ihrer Gegner testen wollten.“
„Und ihre Gegner? Das sind wir?“, fragte jetzt Wesley.
„Ja.“ Cordelia klang immer noch verwirrt.
„Vampire machen das manchmal, wenn sie nicht sicher sind, ob sie gewinnen können“, mischte sich Spike unbedacht ein.
Cordelia bedachte ihn mit einem erbosten Blick. „Ich hatte ganz vergessen, das wir ja einen Experten für vampirisches Angriffs- und Fluchtverhalten hier haben.“
Spike wollte aufbrausen, aber ein warnender Blick von Wesley hielt ihn dann doch zurück. Stattdessen schmiegte er sich provokant an Angel. Sollte Cordelia ruhig sehen, das Angel ihm gehörte.
Angel legte auch den Arm um ihn, war aber nicht bei der Sache. Die Vision interessierte ihn viel mehr.
„Wir hatten in der letzten Zeit schon mehrfach solche Fälle“, sagte er nachdenklich, „oder zumindest so ähnliche. Ich frage mich, ob das irgendwie mit diesem mysteriösen Weltuntergangsszenario in Verbindung steht, das Lorne angesprochen hat.“
„Ich werde mal sehen, ob ich in den Büchern noch irgendwas finde“, sagte Wesley, „aber...“
„Aber nicht jetzt“, unterbrach ihn Cordelia, „Meine Vision wird bald Wirklichkeit werden!“
Angel und Wesley nickten bestätigend. „Holen wir die Waffen.“
Die beiden liefen weg und ließen Spike alleine mit Cordelia zurück.
Spike wollte auch verschwinden, alleine mit Cordy fühlte er sich unbehaglich. „Hier geblieben!“
Spike erstarrte.
„Dich habe ich auch gesehen, in meiner Vision. Das heißt ja wohl, das du mitkommst, auch wenn ich nicht weiß, ob das wirklich gut ist. Könnte ja sein, das du mittendrin meinst, es fällt bei so viel Vampiren überhaupt nicht auf, wenn du jemand beißt!“
„Hör zu Schwester, ich habe eine Seele! Angel hat eine Seele! Er beißt nicht, und ich beiße nicht!“, knurrte Spike wütend.
Cordelia lachte, nicht im geringsten eingeschüchtert. „Dein Gesicht sagt aber ganz was anderes!“
Spike fasste sich an den Mund und berührte seine Fangzähne. Es kostete ihn enorme Willenskraft, seinen Dämon zurückzudrängen und wieder sein menschliches Aussehen anzunehmen.
Er hatte nicht einmal gemerkt, das er sich verwandelt hatte.

Spike war sauer.
Der Kampf war langweilig gewesen, die Vampire hatten sich als Feiglinge entpuppt, die nach kurzer Zeit geflohen waren.
Auf ihn hatten sie nicht so gewirkt, als ob sie irgendwelche Stärken ihrer Gegner testen wollte. Vielmehr so, als ob sie das Auftauchen von Angel Investigations total überrascht hatte.
Aber das schlimmste war gewesen, dass Angel ständig versucht hatte, ihn aus der Gefahrenzone zu halten, was von Cordelia mit spitzen Bemerkungen quittiert wurde.
Jetzt auf der Rückfahrt starrte er missmutig Cordelias Hinterkopf an und überlegte, warum er nicht einfach in ihre Harre greifen, sie mit einem kurzen Ruck zu sich heranziehen und dann genüsslich die Zähne in ihrem Hals versenken sollte.
Er musste schlucken, weil ihm bei dieser Vorstellung das Wasser im Mund zusammenlief.
Eine Berührung am Bein lenkte ihn ab. Er sah zu, wie sich Angels Hand langsam über seinen Oberschenkel schob und sich seinem Schritt näherte.
„Was wird das?“, fragte er gelangweilt.
Angels Hand blieb liegen und Angel seufzte. „Du bist wütend. Warum?“
Spike wischte die Hand von seinem Bein und sah Angel an. „Warum wohl? Wie würdest du dich fühlen, wenn man dich ständig hin und her schubst?“
Angel seufzte wieder und fing an, mit der Hand in Spikes Haaren zu spielen. „Wir wollten nicht, das dir was passiert.“
Spike fasste nach Angels Hand und legte sie demonstrativ neben sich auf den Sitz. „Wenn du nicht weißt, wohin mit deinen Händen, hier wäre ein guter Platz“, sagte er beißend. „Ich glaube eher, ihr wolltet verhindern, das ich, ganz aus Versehen natürlich, jemand von euch treffe!“
Er schwieg und sah aus dem Fenster. „Ich sollte vielleicht doch weggehen, irgendwohin, wo mich niemand kennt. Und niemand weiß, das ich eine Seele habe.“
Wieder sah er Angel an. „Weißt du, ich könnte ja das machen, was du hier machst. Spike Investigations klingt doch gar nicht so schlecht, oder?“
Angel biss die Zähne zusammen. Er fühlte sich, als ob man ihm gerade einen Pflock ins Herz gerammt hätte.
„Wenn es das ist, was du willst... Ich wünsche dir viel Glück! Willst du gleich aussteigen, oder kommst du erst mal mit ins Hotel?“, antwortete er mit mehr Gleichmut, als er tatsächlich empfand.
Spike antwortete nicht, sondern tippte Cordelia an, die vor ihm saß. „Hey, Schwester, was meinst du? Soll ich gleich aus deinem - aus eurem - Leben verschwinden?“
Cordelia drehte sich halb um. „Das ist die beste Idee, die du je hattest“, erwiderte sie strahlend, „versprich mir bloß, dass du für immer weg bleibst!“
„Hm“, Spike tat so, als ob er angestrengt nachdachte, dann grinste er breit. „Wenn das so ist, Schwester, dann bleibe ich noch. Ich meine, was ist meine Idee schon gegen die Möglichkeit, dich weiter zu nerven?“
Er kuschelte sich an Angel, der ihn völlig überrascht ansah. „ Ich glaube wirklich, ich bleibe noch bei euch. Spike Investigations kann warten.“
Er fasste nach Angels Hand und drückte sie gegen seinen Schwanz, der sofort reagierte. „Wenn du den Reißverschluss aufmachst, kommst du noch viel besser ran“, sagte er halblaut, aber so, das Cordelia ihn durchaus verstand.
Vergnügt sah er zu, wie sie vor ihm zusammenzuckte. Leider verzichtete Angel darauf, den Vorschlag in die Tat umzusetzen, aber Angels Streicheleinheiten an dieser gewissen Stelle gefielen ihm auch ganz gut.

Er schlug das Buch zu und warf es quer durch den Raum.
Wesley sah nur kurz auf. „Ich nehme an, das soll heißen, du hast auch hier nichts gefunden?“, fragte er ruhig.
„Genau das soll es heißen“, bestätigte Spike grimmig. „Warum versuchen wir es nicht mal auf meine Weise? Das würde wenigstens sichtbare Erfolge bringen!“
Angel grinste. „Du meinst, jeder Dämon, der ein blaues Auge und einige gebrochene Knochen hat, ist schon befragt worden?“
„Oder jeder, der tot ist“, ergänzte Wesley trocken.
Spike sah böse von einem zum anderen. Jetzt war Cordelia endlich mal nicht da, und er hatte Ruhe vor ihren Sticheleien, dann war er dem Spott von Wesley und Angel ausgesetzt.
Trotzig zog er seine Zigaretten aus der Tasche und zündete sich eine an.
Er kam gerade zu einem tiefen Zug, bevor ihm Angel die Zigarette wegriss. „Rauchen verboten!“
Spike sah Wesley an, der aber nur nickte. „Angel hat Recht. Wenn du rauchen willst, mach das draußen.“
Wortlos ging Spike hinaus in den Innenhof.
Angel und Wesley sahen ihm hinterher.
„Er hält sich ganz gut“, bemerkte Wesley schließlich.
„Seit er nicht mehr dauernd Albträume hat, ist er ausgeglichener.“ Angel klang fast ein wenig neidisch.
Wenn er überlegte, wie lange es gedauert hatte, bis er seinen inneren Dämonen unter Kontrolle gebracht hatte – und bei Spike schien bereits nach wenigen Wochen alles vorüber zu sein. Er hatte sich mit seiner Seele arrangiert und offenbar auch mit seinen früheren Opfern.
„Irgendwie habe ich immer den Eindruck, für ihn ist alles einfacher.“ Jetzt klang definitiv Neid in Angels Worten mit.
Wesley schüttelte den Kopf. „Nach allem, was ich über die Prüfungen weiß, die er bestehen musste, um seine Seele zu bekommen, denke ich, du hättest nicht mit ihm tauschen mögen. Er ist nur, wie soll ich sagen, er nimmt das alles leichter als du. Er grübelt nicht ewig, was er hätte anders machen können. Aber er betet dich an, du bist und bleibst sein Held!“
„Wirklich?“, fragte Angel geschmeichelt.
Wesley konnte sein Lächeln gerade noch unterdrücken. Er nickte nur. „Aber natürlich, hast du es immer noch nicht verstanden? Er will so sein wie du. Aber er wird immer Spike bleiben!“
„Ja dann... Ich glaube, ich brauche auch eine Pause. Machen wir später weiter. Und vielleicht hat er ja Recht und wir sollten uns mal draußen umhören... wenn uns deine Bücher nicht weiter helfen.“
Jetzt musste Wesley doch lächeln.
Angel konnte es gar nicht erwarten, das Spike ihn wieder anhimmelte, oder wenigstens einen gewissen Körperteil. Und Wesley wusste, das er sich in der nächsten Zeit besser vom Innenhof fernhielt, wenn er die beiden Vampire nicht bei einem sehr intimen Zusammensein stören wollte. „Eine Pause ist wirklich angebracht“, stimmte er zu. „Ich hole Donuts. Willst du auch welche? Und Spike?“
Angel nickte schnell. Auf diese Weise war Wesley einige Zeit beschäftigt. „Bring welche mit Himbeergelee mit, die mag er besonders!“

Spike spitzte die Ohren, als er die leisen, verstohlenen Schritte hörte, die sich von hinten seiner Bank näherten. Dann grinste er.
Angels Gang würde er immer erkennen, selbst wenn er den anderen Vampir nicht riechen würde.
„Hat dich der Boss hergeschickt, nachsehen, ob ich wieder verschwunden bin?“, frotzelte er.
Angel war jetzt dicht genug, um ihn von hinten zu umarmen. „Wes holt Donuts, das dauert eine Weile. Ich dachte, wir können inzwischen was anderes machen“, flüsterte er Spike ins Ohr und fasste ihn in den Schritt.
Spike lehnte sich zurück. „An was dachtest du dabei?“, fragte er ebenfalls flüsternd zurück und spreizte die Beine.
„Hilf mir mal.“ Angel mühte sich ab, mit einer Hand Spikes Jeans aufzumachen.
„Warum sollte ich. Wer sagt denn, das ich das gleich will wie du“, grinste Spike und tat nichts, außer die Umarmung zu genießen. Und zu fühlen, das sein Schwanz sehr wohl dasselbe wollte wie Angel.
„Ich könnte dir die Sachen vom Leib reißen!“, knurrte Angel ihm spielerisch ins Ohr.
Dann ritzten scharfe Zähne Spikes Hals.
Der stöhnte erregt. „Mach das“, gab er heiser zurück.
Angel sprang über die Bank und stellte sich drohend vor Spike.
Der Anblick seines Vampirgesichts verstärkte Spikes Erregung noch.
„Wenn du mich jetzt beißt, komme ich sofort!“
Angel schüttelte entschieden den Kopf. „Nicht so schnell, William! Erst wirst du dich um deinen Sire kümmern!“
Er öffnete seine Hose und befreite seinen Schwanz. „Du erinnerst dich, wie ich es am liebsten habe?“
„Wen willst du den mit diesem lächerlichen Stück Fleisch beeindrucken?“, amüsierte sich Spike, dessen Erregung sich in heftigem Atmen ausdrückte.
„Lächerlich?“, wiederholte Angel grollend.
„Geradezu winzig“, bestätigte Spike, aber Angel sah sehr wohl, wie gierig Spike ihn ansah und sich immer wieder mit der Zunge über die Lippen fuhr.
„Mal sehen, ob dir mein Schwanz immer noch so lächerlich winzig vorkommt, wenn er in dir steckt!“ Angel nahm nur noch Spikes Mund wahr, seine Lippen, die sich so rot von seinem blassen Gesicht abhoben.
Und Spikes Zunge, die immer wieder dazwischen hindurch schlüpfte.
„Komm her und erlebe eine Überraschung!“ Seine Finger schlossen sich wie Eisenklammern um Spikes Schultern zwangen ihn auf die Knie, zu Boden.
„Fang an!“ Angels Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern.
Und dann warf er den Kopf zurück, erschaudernd unter der Berührung der Zunge, die erst sanft über die Spitze leckte und dann den Schaft entlang.
Bis er gebannt zusah, wie sein Schwanz immer weiter von diesen verführerischen Lippen umschlossen wurde, und er das Spiel der Zunge nicht mehr sehen, wohl aber fühlen konnte.
„Du hast... nichts vergessen“, keuchte er und seine Finger wühlten sich in Spikes Haare.
Er spürte Spikes Grinsen. „So lange ist es ja auch nicht her“, antworte dieser undeutlich, mit vollem Mund.
Mit beiden Händen zerrte er an Angels Hose, um sie weiter herunter zu ziehen.
Einen winzigen Moment versteifte sich Angel bei dem Gedanken, irgendjemand könnte sie überraschen, wobei er weniger an Wesley als vielmehr an einen eventuellen Klienten dachte.
Dann verschwand der Gedanke wieder, als Spike Zähne an seinem Schwanz entlang schabten.
Angel stöhnte laut und stieß das Becken nach vorne.
Spike ließ es sich gefallen, zog sich dann aber wieder so weit zurück, das er nur die Spitze im Mund behielt.
Wieder setzte er die Zähne ein. Es waren seine stumpfen, menschlichen Zähne, die Angel nicht verletzten, nur einen köstlichen Schmerzreiz erzeugten, der sofort wieder durch Spikes Zunge gelindert wurde.
Die Zunge, die sanft mit seiner Schwanzspitze spielte und die ersten hervorquellenden Tropfen zufrieden ableckte.
„William, hör auf!“, befahl Angel heiser.
Spike schob die Hand zwischen Angels Beine und streichelte sanft dessen Hoden, bevor er zu seinem Sire aufsah.
„Gefällt es dir nicht?“, fragte er, aber sein Ausdruck verriet, das er sehr genau wusste, warum er aufhören sollte.
„Steh auf!“
Spike ließ sich Zeit und Angel war kurz davor, ihn mit derselben Ungeduld hoch zu zerren, wie er ihn zuvor zu Boden gezwungen hatte.
Endlich stand Spike vor ihn. Angels Blick ging sofort nach unten, zu der deutlich sichtbaren Wölbung in Spikes Hose.
„Zieh deine Hose aus und dreh dich um!“
Spike zog fragend eine Augenbraue hoch, dann grinste er. „Wir können auch woanders hingehen...“
„Können wir nicht“, unterbrach ihn Angel, „ich kann nicht mehr warten. Du vielleicht?“
„Hm, ja...“ Spike verstummte schnell, als Angel ihn an sich riss und hart küsste.
Spike rieb seinen bereits vor Erregung schmerzenden Schwanz an Angel.
Er spürte Angels Härte, die gegen seine eigene drückte, getrennt nur durch den Stoff seiner Jeans.
Schnell sorgte Spike dafür, das dieses lästige Hindernis aus dem Weg geräumt wurde.
„Dreh dich um!“ Angels Stimme war nur noch ein heiseres, raues Flüstern.
Voller Vorfreude sah er zu, wie sich Spike endlich umdrehte und seine Hose herunterschob, um sich dann an der Bank abzustützen.
Angel presste sich an ihn. Seine eine Hand lag auf Spikes Hüfte, mit der anderen fasste er um ihn herum, umfasste seinen harten Schwanz und strich mit dem Daumen über die Spitze, um sich zu vergewissern, das Spike ebenso weit war wie er.
„Du willst es genauso wie ich“, stellte er zufrieden fest.
„Hat jemand was anderes gesagt?“, fragte Spike schwer atmend zurück. „Jetzt mach schon!“
Angel hielt Spike inzwischen mit beiden Händen fest und drang mit einem plötzlichen Ruck in ihn ein.
Sein zufriedenes Grunzen mischte sich mit Spikes Keuchen.
Er beugte sich über Spike und biss ihm ins Ohrläppchen. „Ist dir mein Schwanz immer noch zu klein?“
Spike stöhnte. „Hör endlich auf, zu quatschen, das können wir nachher noch machen! Aber wenn es dich beruhigt: Er ist genau richtig. Und jetzt benutze ihn endlich!“
Das tat Angel dann auch.
Und wenn er Spikes Keuchen und Stöhnen richtig deutete, war der endlich zufrieden gestellt. Spätestens, als er seine Lust laut herausschrie: „Jaaa, ja, mach weiter... Oh Gott, ist das gut! Ich komme gleich, mein Engel!“
Mehr brauchte es nicht, um auch Angel zum Höhepunkt zu bringen!

„Oh Mann, war das gut“, meinte Spike danach wohlig.
Er zündete sich die unvermeidliche Zigarette an und steckte das Zigarettenpäckchen wieder ein.
Angel nahm ihm die Zigarette aus dem Mund.
„Moment mal, hier draußen darf ich“, protestierte Spike empört.
Angel grinste und legte den Arm um ihn. „Du hast noch mehr.“
„Na und, nicht soviel, das ich zusehen will, wie du sie kaputt machst“, grummelte Spike.
Angel grinste noch mehr und zog selbst an der Zigarette.
Spike starrte ihn sprachlos an. „Du... du rauchst doch sonst... nicht“, brachte er schließlich heraus.
Angel inhalierte erneut und stieß den Rauch genüsslich aus. „Ob ich wohl Ringe hinkriege?“, sinnierte er.
Spike stieß ihm den Ellenbogen in die Rippen. „Hast du mir gerade zugehört? Ist alles okay? War es vielleicht zuviel für dich? – das, was wir eben gemacht haben?“ Er sah Angel ängstlich an.
Angel nahm noch einen tiefen Zug, dann steckte er Spike die Zigarette zwischen die Lippen. „Es geht mir gut, und nein, ich bin nicht Angelus“, beantwortete er die unausgesprochene Frage. Er lächelte. „Nimm die Zigarette weg, ich will dich küssen, William!“
Spike hatte wahrscheinlich noch nie so schnell freiwillig eine Zigarette fallen gelassen und ausgetreten. Aber von seinem Engel geküsst zu werden war noch viel besser als zu rauchen.

Wesley versuchte, einen neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten, aber trotzdem zuckten seine Mundwinkel, als die beiden Vampire wieder in seinem Büro auftauchten.
Er wies auf zwei Becher mit Kaffee und einen Karton mit Donuts.
„Ich denke, ihr braucht eine kleine Stärkung. Und Angel, deine Hose... der Reißverschluss...“ Angel sah erstaunt an sich herab, dann errötete er.
Schnell machte er seine Hose zu.
Spike grinste anzüglich, was ihm einen scharfen Blick von Angel eintrug.
Neugierig inspizierte er die Donuts und angelte sich einen heraus. „Hm, Himbeergelee!“
„Äh, dein T-Shirt“, fing Wesley vorsichtig an, „du weißt, das es kaputt ist?“
„Kaputt? Wo?“ Spike sah an sich herunter und wischte die Krümel weg, die auf seinem Shirt lagen.
„Genau da!“ Angel steckte den Finger in den Riss und kitzelte Spikes Bauch.
„Hör auf“, quietschte der.
Wesley sah einen Moment amüsiert zu. „Vielleicht ziehst du besser was anderes an, irgendwas ohne Löcher. Und eine Jeans ohne... was auch immer für Flecken?“, schlug er vor. „Ich meine, es wirkt eventuell befremdlich auf potentielle Klienten.“
„Flecken? Welche meinst du?“ Spike verrenkte sich den Hals.
„Ähm, diese weißlichen...?“, meinte Wesley leicht verlegen.
„Diese Flecken meint er!“ Angel tippte darauf. „Und nebenbei, nicht nur dein T-Shirt hat Löcher. Du siehst unmöglich aus!“
„Na und, was interessieren mich... oh, du meinst Klienten von Angel Investigations!“ Wesley nickte und Spike stand auf.
„Verdammt, ich hätte die Hose doch ganz ausziehen sollen! Bin gleich wieder da. Hebt mir welche von den Donuts auf!“
Als er weg war, trank Angel etwas von seinem Kaffee und lächelte Wesley verträumt an. „Danke!“
„Für die Donuts?“, fragte Wesley amüsiert.
Angel lachte leise. „Dafür auch. Und dafür, das du ihn so akzeptierst, wie er ist. Ich weiß ja selber, wie nervig er sein kann. Wenn Cordy doch nur...“
Wesley unterbrach ihn. „Lass ihr Zeit. Sie wird sich an ihn gewöhnen.“ - ´Hoffe ich jedenfalls`, fügte er in Gedanken hinzu. Er wollte sich nicht ausmalen, was geschah, wenn sich Cordelia nicht an Spike gewöhnte.

Tbc...

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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 10.10.04, 20:06  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Ich werde den Sonntag jetzt umtaufen zum "Never- Ending- Story-Day"*g*
Auf dich ist echt verlaß, danke.
Das Cordy Spike nicht mag, hat wenigstens den Vorteil, dass er keine eigene Detektei gründen will, vorläufig zumindest.
Wesley ist wirklich ein guter Freund. Durch ihn hat es Angel leichter und Spike ebenfalls.
Nun ist nur noch zu hoffen, dass Cordelia Spike letztendlich doch noch akzeptiert.
Freue mich schon auf nächsten Sonntag.
Liebe Grüße, silver


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Cimmeria
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 17.10.04, 19:24  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil 26

Wesley sah alle eindringlich an.
„Hat das jetzt jeder verstanden? Wir versuchen, unsere Gegner nicht zu töten! Wenn nämlich alle tot sind, ist keiner mehr da, den wir befragen können!“
Cordelia erwiderte den Blick gelangweilt. „Warum siehst du mich an? Ich bringe niemanden um. Wende dich an Blondie, der hat das anscheinend immer noch nicht richtig begriffen!“
Wesley sah daraufhin Spike an, der voller Interesse die Reste eines Pentagramms auf dem Fußboden studierte.
Wesley seufzte nur gequält und ging zu Angel hinüber, der vor dem Waffenschrank stand.
„Nehmen wir wirklich beide mit?“, fragte er leise.
Angel nickte. „Wenn wir einen hier lassen ist es noch schlimmer“, antwortete er ebenso leise.

Cordelia sah den blonden Vampir unfreundlich an. „Ich nehme mal an, Angel besteht darauf, dich mitzunehmen. Tu uns allen den Gefallen, keine Stimmen zu hören, während wir kämpfen. Angel hat genug zu tun, auch ohne deine Hilfeschreie!“
„Ich suche mir diese Attacken genauso wenig aus wie du deine Visionen“, antwortete Spike gekränkt. Er konnte doch nichts dafür, das die Stimmen ausgerechnet dann eingesetzt hatten, als er gerade ein Schwert in der Hand hielt.
Danach hatte er wahllos um sich geschlagen und war erst von Angel mit einem gezielten Kinnhaken gestoppt worden.
„Meine Visionen sind hilfreich“, entgegnete Cordelia hoheitsvoll, „aber deine...“ Sie kam nicht dazu, den Satz zu vollenden.
Wesley und Angel kamen zurück und Angel warf Cordelia ein Schwert zu, das sie geschickt auffing. Spike hingegen bekam lediglich einen kleinen Dolch.
„Ist das alles?“, fragte er entsetzt.
Angel schüttelte den Kopf. „Du kriegst noch einen Pflock.“
Spike sah das Schwert an, das Cordelia mühelos anhob, dann das, welches Angel probehalber schwang.
„Werden die Waffen jetzt nach Schwanzgröße verteilt?“, fragte er unwillig. Im nächsten Moment hätte er sich für diese Bemerkung am liebsten die Zunge abgebissen.
Cordelia grinste gemein. „Wieso, ist deiner so klein?“
Ihr Blick ging von Spikes Gesicht langsam tiefer.
Spike drehte sich wütend um.
Er ärgerte sich noch mehr über seine unbedachte Bemerkung als über Cordelias Reaktion darauf.
Aber er hätte schon gerne gewusst, warum er sich mit einem lächerlichen Dolch abgeben musste, während Angels Schwert beinahe so groß war wie er selber.
„Wenn mich einer der Kerle killt ist das eure Schuld. Ich kann mich hiermit ja nicht verteidigen“, grummelte Spike.
Cordelia tätschelte ihn ironisch. „Wir passen schon auf, das Angels Liebling nichts passiert.“
Spike machte einen schnellen Schritt aus ihrer Reichweite.
„Pfoten weg“, knurrte er.
Wesley stellte sich, wieder einmal, dazwischen. Und fragte sich, ebenfalls zum wiederholten Mal, warum Angel nichts dazu sagte, sondern immer so tat, als ob er von Cordelias Sticheleien nichts mitbekam.
„Hört auf! Wir brauchen keine Kämpfe untereinander“, schimpfte er.
Er sah Angel an, der immer noch sein Schwert bewunderte. „Können wir endlich gehen?“
Angel holte in einen weiten Bogen aus, dann grinste er zufrieden. „Von mir aus, immer!“

„Letzte Möglichkeit!“, knurrte Spike und zeigte grinsend sein Vampirgebiss. „Was hat es mit dieser Weltuntergangssache auf sich? Und nur zu deiner Information, ich beiße auch Dämonen. Blut ist Blut!“
Der Dämon erwiderte das Grinsen ungerührt. „Erstens: Ich habe keine Ahnung, was du eigentlich willst. Und zweitens: Blut ist nicht gleich Blut, aber das wirst auch du irgendwann merken.“
„Falsche Antwort!“ Spike biss zu. Das er seine Gegner nicht bedrohen dürfte, hatte niemand gesagt, nur, dass er sie nicht töten dürfte.
Der Dämon drehte zuvorkommend den Kopf zur Seite, damit Spike gut ran kam. Dieses Zuvorkommen hätte ihn eigentlich stutzig machen müssen, aber er war so wütend, das er nicht darauf achtete.
Sekunden später bereute er es. Er spuckte und würgte.
„Was, zum Teufel, ist das?“, fragte er entsetzt, als er wieder reden konnte.
„Blut!“ Der Dämon lächelte sanft.
„Und warum schmeckt es dann wie... Bäh!“ Spike spuckte immer noch und wischte sich über den Mund.
„Oh, habe ich vergessen, das zu erwähnen? Wie nachlässig von mir!“ Das Lächeln des Dämons wies auf echte Heiterkeit hin. Im Gegensatz zu dem Vampir amüsierte er sich großartig.
„Mein *Blut* ist anders zusammengesetzt als das von Menschen – und Vampiren“, fügte er boshaft hinzu. „Wie weit kennst du dich damit aus?“
Er musterte Spike mit schief gelegtem Kopf. „Na ja, du bist wahrscheinlich nicht gerade der Klügste, wie alle Vampire. Also die Kurzform: Es basiert nicht auf Eisen. Die genaue Zusammensetzung erspare ich dir, ich will dich ja nicht völlig verwirren. Aber es ist für deinesgleichen ungenießbar!“
Er tätschelte Spike ironisch den Kopf. „Nimm´s nicht so schwer, irgendwann ist immer das erste Mal.“ Damit drehte er sich um und ging fröhlich pfeifend weg, während ihm Spike in ohnmächtiger Wut hinterher starrte.
„Hast du was erfahren?“
„Grrr!“ Spike fuhr herum und erschreckte Wesley, der direkt hinter ihm stand.
„Äh, heißt das ja oder nein?“, erkundigte sich Wesley zögernd.
„Schon okay. Ich habe nichts erfahren“, antwortete Spike wieder ruhiger.
Wesley atmete tief ein. „Kannst du mir das nächste mal normal antworten, bevor du mir einen Herzinfarkt verursachst?“, fragte er dann.
Spike nickte nur abwesend.
„Warum tatscht mich eigentlich jeder an?“, brach er aus ihm hervor.
„Wer ist jeder?“, fragte Wesley vorsichtig und überlegte gleichzeitig, ob Spikes Opfer ihn wieder verfolgten. „Willst du darüber reden?“ Er legte dem Vampir beide Hände auf die Schultern.
Spike wich zurück. „Das meine ich, jeder fummelt an mir rum. Cordelia, der Typ von eben und jetzt du!“
„Entschuldige, ich wusste nicht, das du Berührungen so verabscheust!“ Wesley ließ ihn pikiert los.
„Ja... nein... Es ist nur so...“, Spike brach mitten im Satz ab und stand mit hängenden Armen und gesenktem Kopf da.
„Cordelia hasst mich, Dämonen machen sich über mich lustig und Angel lässt mich nicht mal mehr kämpfen. Wozu habt ihr mich eigentlich mitgenommen? Ihr wolltet doch nur verhindern, das ich wieder weggehe!“
Wesley musste zugeben, das Spike damit den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
Angel wollte Spike immer in der Nähe haben um zu verhindern, das er aus irgendeinem nichtigen Anlass verschwand.
Aber das konnte er Spike gegenüber natürlich nicht zugeben.
Stattdessen umarmte er den Vampir und streichelte ihn sanft. „Cordy hasst dich nicht! Es ist nur so... sie hofft immer noch, das Angel.. na ja, du weißt schon, sich für sie interessiert.“
Spike sah ihn aus großen Augen an. „Und... tut er das? Sich für Cordy interessieren, meine ich?“
Wesley schüttelte den Kopf. „Hast du es immer noch nicht begriffen? Er liebt dich, sonst niemand. Und weil er dich liebt, will er dich beschützen!“ - ´Aber es wäre schon ganz gut, wenn er Cordy von Zeit zu Zeit auch wahrnimmt.`
Er knuffte Spike. „Ist der Anfall von Selbstmitleid vorüber?“
Spikes spöttisches Grinsen flackerte auf und er küsste den überraschten Wesley schnell. „Schade, das du nicht auf Männer stehst, du gefällst mir... irgendwie!“
Er sah sich um. „Wo stecken Angel und die Highsch..., äh, ich meine, Cordelia?“

Angel hatte die Szene aus einiger Entfernung verfolgt.
Als Wesley Spike in den Arm nahm, knirschte er mit den Zähnen.
Als sich die beiden küssten, hatte er das Verlangen, Wesley den Kopf abzuschlagen.
Niemand hatte das Recht, sein Child zu küssen! Niemand, außer ihm selbst!
Vor Angels Augen tanzten immer noch rote Punkte, als er zu den beiden zurück ging.
Er musterte Wesley und Spike eindringlich.
„Gibt es irgendwas, das ich wissen sollte?“, fragte er schneidend.
Sowohl Wesley als auch Spike schüttelten nur den Kopf.
„Wir haben nichts erfahren, was ist mit dir?“, fragte Wesley dann schließlich.
„Ich bin mir nicht ganz sicher“, antwortete Angel spitz. Er schnüffelte.
„Äh, ist was?“ Wesley roch an seinem Jackenärmel, ob er mal wieder mit Dämonenblut in Berührung gekommen war, ohne es zu merken.
Angel antwortete nicht, sondern roch ganz offensichtlich an Spike.
„Hm? Hast du was? Das Blut von dem Kerl war ungenießbar, aber ein seltsamer Geruch ist mir nicht aufgefallen.“ Auch Spike roch an seinen Sachen, dann schüttelte er den Kopf. „Nichts ungewöhnliches!?“
„Du stinkst nach Rauch, Alkohol und Leder“, bemerkte Angel.
Spike grinste. „Und das macht dich geil, stimmts?“
„Nein“, antwortete Angel, obwohl Spike natürlich recht hatte.
Aber erst musste er wissen, was zwischen Spike und Wesley lief.
„Sonst alles in Ordnung?“, fragte er ganz nebenbei und trat hinter Spike, der sich auch sofort an ihn schmiegte.
Wesley Gesichtsausdruck war ein einziges Fragezeichen. „Was ist los mit dir?“, fragte er schließlich. „Du bist doch wegen irgendwas sauer.“
Angel überprüfte noch einmal die Gerüche, die von Wesley und Spike ausgingen. Aber bei Wesley roch er keine sexuelle Erregung, nur das Adrenalin, das immer noch in seinem Blut zirkulierte und langsam weniger wurde.
Und eine diffuse Trauer, die er sich nicht erklären konnte.
Spike strahlte schon sexuelle Erregung aus, aber die konnte sich ebenso gut auf seinen Sire beziehen.
Als Angel ihm in den Schritt fasste, stöhnte Spike wohlig. „Gehen wir nach Hause. Kämpfen macht mich geil. Oder willst du mich gleich hier und jetzt ficken?“
„Ähm, warten wir doch lieber, bis wir... nun ja, an einem nicht ganz so öffentlichen Ort sind“, entgegnete Angel leicht verlegen.
„Angelus wäre das egal gewesen“, erwiderte Spike frech.
Angel legte ihm den Arm um den Hals und zog ihn zurück. „Ich bin nicht Angelus, die Zeiten haben sich geändert“, flüsterte er Spike zu, bevor er ihn wieder losließ.
„Leider“, murmelte Spike, aber Angel ignorierte es.
„Wo steckt Cordy?“, fragte er stattdessen.
Wesley sah sich um. „Da drüben. Sie redet noch mit den Leuten, die angegriffen wurden. Ich gehe mal zu ihr.“ Er war ganz froh, etwas Abstand zu den Vampiren zu bekommen. Wenn sich Angel und Spike wegen irgendwelche Kleinigkeiten in die Haare kriegten, war er lieber nicht dabei.
Angel sah ihm hinterher. „Was läuft eigentlich zwischen euch?“, fragte er beiläufig.
Spike war viel zu sehr damit beschäftigt, seinen Sire zu erregen, um zu antworten.
Er verstand nicht, warum Angel immer noch keinen Steifen hatte. Erstaunt drehte er sich um.
„Stehst du nicht mehr auf mich?“
„Auf wen stehst du denn?“, fragte Angel leise zurück.
Spike stutzte. „Moment mal, irgendwas stimmt hier nicht! Also fangen wir ganz vorne an: Du bist Angel, richtig? Und mein Sire, auch richtig?“ Angel hatte beide Male nur leicht genickt. Spikes Augenbrauen gingen hoch, er grinste schief.
„Soweit sind wir uns einig! Also, was ist es dann? Du hast soeben eine Erleuchtung gehabt, das du eigentlich scharf auf die Highschoolqueen bist? Und wolltest es mir jetzt in diesem Moment sagen?“
„Was sollen die Spielchen“, unterbrach ihn Angel rüde. „Du hast was mit Wes! Wann wolltet ihr es mir sagen?“
Spike schüttelte den Kopf, als ob er Wasser in den Ohren hätte. „Wes? Unser Wesley? Dein Freund? Und du glaubst, er und ich...?“
Spike starrte seinen Sire mit offenem Mund an, dann lachte er schallend.
Angels verwirrter Blick erheiterte ihn noch mehr. Spike kicherte und lachte, bis ihm die Tränen übers Gesicht liefen.
Keuchend fiel er seinem Sire in die Arme. „Halt mich fest, bevor ich zusammenbreche“, schnaufte er.
Angel hielt ihn fest, behielt aber seinen distanzierten Gesichtsausdruck bei.
„Findest du das so komisch?“
Spike nickte, da er nicht antworten konnte, ohne weitere Lachkrämpfe zu bekommen.
Er legte Angel die Arme um den Hals, um Halt zu finden.
„Du bist... eifersüchtig!“, japste er.
„Ja, das ist wohl mein volles Recht!“ Angel verstand immer noch nicht, was Spike so amüsierte. Trotzdem hatte er das unbehagliche Gefühl, sich gerade fürchterlich lächerlich zu machen.
„Ihr habt euch... geküsst“, sagte er anklagend.
Spike nickte und grinste breit.
„Du gibst es so zu?“ Angel konnte es kaum glauben.
„Nicht ganz. Ich habe Wes geküsst“, stellte Spike klar.
„Also stehst du auf Wes!“ Für Angel war die Sache damit abgeschlossen. Aber wohl nicht für Spike.
„Hast du Wes noch nie geküsst? Oder... Cordelia?“, fragte er hinterhältig.
„Nein! Na ja, ab und zu...“ Angel fang die Wendung, die das Gespräch genommen hatte, äußerst unbehaglich.
„Also stehst du auf Cordelia“, stellte Spike fest.
„Nein, verdammt, ich stehe nicht auf Cordy, ich liebe nur dich“, platzte Angel wütend heraus.
Spikes Grinsen verwandelte sich in ein glückliches Lächeln. „Ich liebe dich doch auch, mein Engel“ erwiderte er sanft.
Angel starrte ihn an. „Und Wes?“, fragte er misstrauisch.
Spike zuckte nachlässig die Schultern. „Ein guter Freund, der beste, den man haben kann. Er hört zu. Das ist mehr, als man von anderen behaupten kann! Er hat mir erzählt, das Cordy auf dich steht, aber du nicht auf sie. Das stimmt doch, oder?“, fügte er ängstlich hinzu und sah Angel mit großen Augen an.
Angel küsste ihn zärtlich bevor er antwortete. „Tut mir leid, das ich so eifersüchtig war. Nein, Cordy ist nur eine Freundin.“ Er küsste Spike wieder, so, als ob er es seit Ewigkeiten nicht getan hätte.
„Ich rede mit Cordy“, sagte er dann. „Sie muss einfach damit leben, das du da bist und zu mir gehörst. Zu Angel Investigations gehörst.“
Spike nickte nur und legte das Gesicht glücklich an Angels Brust.
Jetzt war er sich sicher, das sie nie wieder etwas trennen konnte.

„Hallo meine Süßen. Was verschafft mir das Vergnügen eurer Anwesenheit?“ Lorne sah die beiden Vampire lächelnd an, aber das Lächeln erreichte nicht seine Augen.
Angel kam sofort zur Sache. „Der Weltuntergang! Was weißt du darüber?“
„Hm, das danach alles vorbei ist?“ witzelte Lorne müde.
Angel schüttelte den Kopf. „Das meine ich nicht! Du hast mir das erst Mal davon erzählt. Also, was hat es damit auf sich? Jeder, den ich frage, behauptet, nichts zu wissen!“
Lorne rank sein Glas leer, dann starrte er versonnen hinein, als ob es eine Kristallkugel wäre. „Ich habe von deinen *Befragungen* gehört“, sagt er. „Ganz L.A. spricht davon.“
Wieder starrte er in sein leeres Glas, dann winkte er seinem Barkeeper. Der nickte und brachte ihm wenig später einen neuen Drink.
Wieder trank Lorne, um Zeit zu gewinnen, bevor er Angel ernst ansah. „Ich kann dir auch nicht helfen, mein Freund. Nicht einmal, wenn ich es wollte! Die Mächte der Ewigkeit haben mir nur verraten, dass der Weltuntergang bevor steht. Und das du, beziehungsweise Angel Investigations, dabei eine Rolle spielen. Eine entscheidende Rolle. Mehr weiß ich auch nicht, tut mir leid!“
Er sah kurz Spike an. „Entschuldigt, ich bin heute ein schlechter Gastgeber. Was wollt ihr trinken?“
Doch Angel schüttelte den Kopf. „Nichts! Wir bleiben nicht so lange. Wenn du uns nicht helfen willst, müssen wir es eben woanders versuchen!“ Er stand auf und sah Spike an. „Komm, gehen wir. Irgendwer wird mir schon sagen könne, worum es eigentlich geht.“
Lorne lächelte müde und Spike bemerkte, wie erschöpft der grünhäutige Dämon war.
Angel verließ das Caritas, ohne sich zu verabschieden. Er sah nicht, wie Lorne hinter ihm herblickte.
„Du hast die falschen Fragen gestellt, Engelchen“, flüsterte er. „Ich hoffe für uns alle, das du die richtige Frage stellst, bevor es zu spät ist!“

Cordelia sah nur kurz auf, als Angel und Spike hereinkamen.
Angel schüttelte kurz den Kopf und Cordelia wandte sich wieder ihrer Internetsuche zu.
„Sagst du Wes Bescheid“, bat Angel, „ich muss mit Cordy reden!“
Er hatte nicht die geringste Lust, sich mit Cordelia über Spike zu unterhalten, oder besser gesagt, zu streiten, aber er wusste, das die Situation von alleine nicht besser wurde.
Er drückte kurz Spikes Hand.
Viel lieber hätte er ihn geküsst, aber das würde wieder eine spitze Bemerkung von Cordelia auslösen. Und darauf konnte er wirklich verzichten.
Spike grinste mitfühlen, bevor er in Wesleys Büro verschwand. Er wollte um nichts in der Welt mit Angel tauschen.
Angel ging langsam auf Cordelia zu. „Äh, hast du etwas Zeit?“
Seine Hoffnung, dass sie nein sagen würde, zerschlug sich sofort, als sie ihn anstrahlte.
„Du hast im Caritas doch etwas erfahren?“, fragte sie hoffnungsvoll.
„Äh, nein. Habe ich das noch nicht gesagt?“ Angel war verwirrt.
Cordelia zuckte mit den Schultern. „Schon, aber ich dachte, es ist wegen... na ja, wegen Spike. Er muss ja nicht alles wissen. Was er nicht weiß, kann er auch nicht gegen uns verwenden!“
Angel stöhnte innerlich. Bisher war es ihm nie so klargewesen, wie sehr Cordelia Spike verabscheute. Und ihm misstraute.
Und kurz fragte er sich, ob ihr Misstrauen vielleicht berechtigt war. Ob seine grenzenlose Liebe zu seinem Child ihn blind für dessen Fehler machte.
Aber dann würde auch Wesley ihn ablehnen. Und Wesley vertraute Spike. Beziehungsweise, er akzeptierte ihn.
Vielleicht liebte Wesley Spike auch, aber über diese Möglichkeit wollte Angel nicht nachdenken.
Ihm wurde bewusst, dass Cordelia ihn immer noch erwartungsvoll ansah.
„Wir müssen reden. Über... Spike!“ Endlich war es heraus. Hätte Angel atmen müssen, wäre das der Zeitpunkt, erwartungsvoll die Luft anzuhalten.
„Spike?“ Cordelias Tonfall besagte, dass sie über Spike nicht unbedingt reden wollte. Wenn er einfach verschwand, würde sie nicht nach seinem Verbleib fragen.
„Spike!“, bestätigte Angel. „Er... er gehört jetzt zu uns. Zu Angel Investigations. Und ich möchte, das du ihn akzeptierst, ihn in Ruhe lässt. Er hat sich geändert, die Seele hat ihn verändert. Er steht auf unserer Seite.“ Angel wusste nicht, was er sagen sollte.
Das er Spike liebte? Das wusste Cordelia schon, da war er sicher. Aber es gefiel ihr nicht, da war er ebenso sicher.
Es fiel Angel schwer, aber er zwang sich, es trotzdem auszusprechen. „Ich liebe ihn. William... ich meine Spike. Ich habe ihn schon immer geliebt. Er ist mein Child. Er...“
„Hör auf mit dem Schmus“, unterbrach ihn Cordelia brüsk. „Wenn dir soviel an deinem blonden Liebling liegt, von mir aus. Aber sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt, wenn er Mist baut. Eine Seele macht aus einem Vampir keinen Heiligen!“
Sie wandte sich wieder ihrem Computer zu. „Wenn das alles war, ich habe zu tun.“
Angel sah sie an, aber Cordelia ignorierte ihn, bis er aufgab. „Ich bin bei Wes. Vielleicht fällt ihm noch ein Buch ein, wo er noch nicht nachgesehen hat.“
„Cordelia nickte nur, ohne aufzusehen, als ob sie völlig auf ihre Arbeit konzentriert wäre. „Okay. Ach übrigens, ich habe in der nächsten Zeit mehrere Castings, sieht so aus, als ob meine Kariere endlich in Gang kommt. Ich habe dann natürlich weniger Zeit für... Angel Investigations“, sagte sie dann ganz nebenbei.
„Wirklich? Das freut mich“, entgegnete Angel begeistert, bis ihm auffiel, das seine Reaktion missverständlich war. „Äh, ich meine, das ist schön für dich, aber ungünstig für unsere Firma. Du wirst uns fehlen. Ich meine, wir freuen uns immer über deine Hilfe!?“, fügte er lahm hinzu.
Cordelia machte nur eine unbestimmte Handbewegung und Angel verzog sich lieber in Wesleys Büro, bevor er sich noch mehr in Schwierigkeiten brachte.

Als er die Tür hinter sich zumachte, sahen ihn Wesley und Spike erwartungsvoll an.
Angel lehnte sich gegen die Tür und lächelte matt.
„Irgendwann muss ich einen großen Teil meiner Überzeugungskraft eingebüsst haben“, bemerkte er düster.
Spike ging zu ihm und küsste ihn. „War es sehr schwer, mein Engel?“, fragte er mitfühlend.
„Schwer?“, wiederholte Angel und ging mit ihm zusammen zurück zu Wesley. „Es war die Hölle. Ich glaube, ich habe alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Jetzt hat Cordy nicht nur was gegen dich, sondern auch gegen mich.“
Wesley sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Sie hat mir gerade gesagt, sie hat in Zukunft weniger Zeit für Angel Investigations. Sie will sich mehr auf ihre Karriere als Schauspielerin konzentrieren “, ergänzte Angel. „Anscheinend ist sie jetzt auf uns alle sauer!“
Wesley nahm sich vor, noch einmal mit Cordelia alleine zu sprechen, aber davon musste Angel vorerst nichts erfahren.
„Da kann man wohl nichts machen. Aber gönnen wir ihr die Zeit bis zum Weltuntergang! Lange kann es ja nicht mehr dauern.“
Angel sah ihn entsetzt an. „Seit wann bist du denn so zynisch?“
Wesley zuckte nur müde die Schultern. „Wir treten auf der Stelle, das zerrt an meinen Nerven“, gab er zu. „Und der ständige Zoff zwischen Cordy und Spike macht es nicht leichter.“
„Ich kann nichts dafür, sie fängt immer an“, platzte Spike heraus.

Im nächsten Monet wünschte er, seine Worte zurücknehmen zu können. Schließlich war er ein Vampir, jeder würde ihm die Schuld geben.
„Jedenfalls meistens“, fügte er trotzig hinzu.
Wesley grinste und knuffte Spike. „Ich weiß! Aber das macht es nicht einfacher für mich. Okay, machen wir uns wieder an die Arbeit. Vielleicht finden wir noch irgendeinen Hinweis, wie wir den Weltuntergang verhindern können. Immer noch besser, als tatenlos abzuwarten, bis alles um uns herum zusammenbricht.“
Er nahm ein Buch von dem Stapel neben sich, dann sah er die Vampire an. „Wollt ihr mit die Bücher durchsehen, oder lieber versuchen, ob ihr woanders Informationen herbekommt?“
Angel stand auf. „Ich gehe noch mal los, irgendwer muss doch was wissen. Was ist mit dir, kommst du mit?“ Er sah Spike fragend an.
Spike sprang auf. „Immer! Besser als rumsitzen und warten ist das allemal!“
Er sah Wesley entschuldigend an. „Äh, das war nicht so gemeint. Aber Bücher durchsuchen...“
Wesley winkte ab. „...ist nichts für Vampire, ich weiß. Irgendeinen Weg muss es geben, die Katastrophe zu verhindern! Und wir werden ihn finden!“
Und dennoch fragte er sich bange, was passierte, wenn sie diesmal keinen Ausweg fanden. Dann atmete er tief durch. Sie hatten immer einen Weg gefunden. Warum sollte es diesmal anders sein?

Tbc...

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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 18.10.04, 14:08  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Na das hoffe ich doch, dass sie einen Weg finden den Weltuntergang zu verhindern, aber bei dir ist nicht so sicher, wie die Story letztendlich ausgeht.*g*
Nach Lornes Reaktion würde ich sagen Spike ist der Schlüssel, doch ich bin als Prophetin nicht sehr gut zu gebrauchen.*schulternzuck*
Cordy will es einfach nicht wahr haben, dass Angel und Spike zusammengehören, vielleicht kann er ihr ja Wesley klarmachen??

War wieder ein toller Teil.
Bis zum nächsten "Never Ending Story Day."
Liebe Grüße, silver


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 19.10.04, 19:44  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmera
Zu lustig, wie sich Cordy und Spike streiten, wer nun bessere ‚Visionen’ hat und wertvoller für das Team ist. Der arme Spike muss ja ausgerechnet eine Dämon bissen. Tja, davon muss er sich nun von ihm belehren lassen, aber denken scheint eh nicht seine Stärke zu sein. *g
Lorne scheint mehr über den Weltuntergang zu wissen, als er preisgibt...
Spike Und Wesley könnten auch ein interessantes Pärchen sein, also wenn du mal Zeit hast und ein Kribbeln in den Fingern....
Ich hoffe, du tippst fleißig weiter, liebe Grüße, Janine

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Cimmeria
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 24.10.04, 21:57  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi
es ist heute mal wieder später geworden, als eigentlich geplant; aber dass ich eine Ewigkeit im Stau stehe war ja auch nicht vorgesehen
Trotzdem viel Spaß beim lesen

Teil 27

Wesley seufzte und legte das Buch endgültig weg. Er hatte die letzten fünf Minuten immer dieselbe Seite angestarrt, ohne auch nur ein Wort zu lesen.
Diese Suche brachte ihn nicht weiter.
Kurz überlegte er, ob er nicht besser mit Angel und Spike mitgegangen wäre. Nicht das er glaubte, das die beiden irgendwas erreichten, aber sich mit Dämonen prügeln war immer noch besser, als frustriert am Schreibtisch zu sitzen.
Dabei fiel ihm Cordelia wieder ein.
Da sie die Vampiren nicht begleitet hatte, war sie entweder an ihrem Platz – oder gegangen. Das letzte konnte sich Wesley nicht vorstellen.
Cordelia mochte sauer auf sie alle sein, aber sie würde niemals einfach verschwinden. Nicht, ohne vorher eine große Szene zu machen.
Wesley musste unwillkürlich lächeln. Dazu liebte Cordelia den großen Auftritt viel zu sehr, als das sie sich die Gelegenheit dafür entgehen ließ.
Da außer ihnen niemand da war, dachte sich Wesley, das es ein guter Zeitpunkt wäre, mit Cordelia alleine zu sprechen.
Sozusagen als Friedensangebot holte er einen Becher Kaffee für sie und gleich auch für sich selber.
„Hi, Cordy, wie wär’s mit einer Pause? Oder hast du was gefunden?“
Sie sah auf und strich sich eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht.
„Pause ist gut“, lächelte sie und nahm ihm dankbar den Kaffee ab.
„Angel hat mir gesagt, du hast in nächster Zeit viel zu tun“, tastete er sich vorsichtig an das Gespräch heran.
Cordelia trank, sagte aber nichts.
Wesley unternahm den nächsten Versuch.
„Die Castings, die anstehen: Ist da irgendwas bei, das erfolgsversprechend ist?“
Cordelia lächelte geringschätzig. „Er konnte es nicht erwarten, es dir zu erzählen, was? Aber es stimmt, ich werde mich in Zukunft stärker um meine Kariere kümmern. Jetzt habt ihr ja Blondie hier, damit ist das Team auch ohne mich komplett.“
Wieder trank sie etwas Kaffee. „Ob ich die Visionen wohl auf ihn übertragen kann? Schließlich hört er sowieso Stimmen. Er muss dann nur noch unterscheiden lernen, was ihn betrifft und was alle anderen!“
„Das Team wird ohne dich nie komplett sein“, widersprach Wesley.
Cordelia sah ihn direkt an und er bemerkte die Trauer in ihrem Blick. „Spike hat eine Seele, aber er hat sich nicht geändert. Er wird immer nur auf seinen Vorteil bedacht sein. Eben immer ein typischer Vampir bleiben. Und was das Team angeht: Als Doyle gestorben ist, dachte ich, es ist das Ende, mit ihm stirbt auch Angel Investigations. Dann bist du gekommen und es ging weiter. Es wird auch ohne mich weiter gehen!“
„Nein, er hat sich geändert. Er ist nicht mehr böse!“ Wesley schrie fast, als ob er Cordelia durch pure Lautstärke überzeugen konnte.
Doch sie schüttelte nur traurig den Kopf und schaltete ihren Computer aus.
„Ich gehe dann. Besser, ich bin weg, wenn die beiden wieder kommen. Da ich die Fähigkeit, Visionen zu haben, nicht weitergeben kann, ich mich aber weigere, Spike zu küssen, werden wir wohl in Kontakt bleiben! Aber ich kämpfe nicht mehr mit euch.“
Sie ging auf Wesley zu und er umarmte sie, ohne lange nachzudenken. „Du wirst mir fehlen, du wirst uns allen fehlen“, flüsterte er.
„Du wirst mir auch fehlen“ gab Cordelia leise zurück, „du und... Angel. Weißt du, ich glaube, ich war immer etwas verliebt in ihn. Nun ja, ich schätze, es ist zu spät, es ihm zu sagen.“
„Ich glaube, er liebt dich auch, auf irgendeine Weise“, sagte Wesley nachdenklich, ohne sie loszulassen, „aber keiner von uns weiß genau, warum er damals seine Seele verloren hat. Wegen Buffy? Oder aus einem ganz anderen Grund...“
Cordelia lachte leise und schüttelte den Kopf. Ihre Haare kitzelten Wesleys Gesicht. „Gib dir keine Mühe. Angel liebt nur Spike. Und gegen rund einhundert Jahre abwechselnd lieben und hassen kommt kein Mensch an!“
Sie gab Wesley einen kurzen Kuss. „Machs gut. Und lass dich nicht von den beiden tyrannisieren. Du bist der Boss!“
Wesley blieb stehen und sah ihr hinterher, erfüllt von grenzenloser Traurigkeit.

„... hast du sein Gesicht gesehen? Er dachte wirklich, wir lassen ihn so hängen, kopfüber.“ Spike amüsierte sich immer noch.
Angel hörte nur mit einem Ohr zu. Er fragte sich immer noch, wieso niemand auch nur das geringste über die bevorstehende Katastrophe wusste.
Langsam kam ihm der Verdacht, das Lorne einer Fehlinformation aufgesessen war. Vielleicht sollte er die ganze Sache vergessen und... – Spike stieß ihn an: „Hörst du mir eigentlich zu?“, fragte er unwillig.
Angel merkte, dass er nicht mal annäherungsweise wusste, wovon sein Child gerade gesprochen hatte.
„Äh, wenn ich ihn nicht losgemacht hätte, wäre er so hängen geblieben“, antwortete er auf gut Glück.
„Das Thema hatten wir vor einer halben Stunde!“
Angel drückte ihn kurz. „Ich denke nur an dich. Und an das, was wir gleich tun werden“, antwortete Angel schnell.
Mit dieser Antwort war Spike zufrieden.
Angel blieb stehen, als er im Büro noch einen schwachen Lichtschein sah. Er wunderte sich etwas darüber, dass Wesley immer noch arbeitete.
Andererseits, bis vor kurzem waren er und Spike ja auch unterwegs gewesen, um Informationen über den bevorstehenden Weltuntergang zu bekommen.
Doch Spike war inzwischen wieder so frustriert, dass er potentielle Informanten fast umbrachte. Angel hatte daraufhin beschlossen, das es für diesmal genug war.
Aber er wollte trotzdem gerne wissen, was Wesley herausgefunden hatte.
„Geh schon mal rauf, ich sehe kurz, was Wes herausgefunden hat und komme dann auch.“ Er küsste Spike.
Der grinste dreckig. „Du kommst... auch? Heißt das, ich soll schon mal alleine anfangen? Jeder für sich alleine?“
Angel knurrte leise. „Treib es nicht zu weit, William! Ich erwarte dich und eine entsprechende Stärkung vorzufinden, wenn ich ins Zimmer komme!“
Spikes Grinsen ging in die Breite. „Gut, ich gehe noch mal kurz raus und besorge ein Opfer. Oder lieber zwei?“
Er kicherte, als Angel ihn strafend ansah.
„Schon gut! Keine Toten mehr, ich verspreche es. Da wir ja niemand mehr töten, werde ich das Blut wohl in einer Flasche mit rauf nehmen müssen. Schade, in Mensch, in lebendem Mensch, ist es irgendwie besser aufgehoben, findest du nicht?“ Er lächelte verführerisch.
Aber ich warte dann im Bett auf dich. Ohne alles!?“
Angel schluckte kurz. Dann siegte sein Pflichtbewusstsein. „Ich beeile mich“, versprach er, bevor er die Tür zu Wesleys Büro aufstieß.

Er blieb an der Tür stehen.
Irgendetwas war in seiner Abwesenheit geschehen.
Dazu musste er nicht erst die fast leere Whiskyflasche auf dem Tisch sehen.
Wesley strahlte eine solche Verzweiflung aus, das es Angel beinahe körperlich spürte. Auf jedem Fall aber konnte er Wesleys Verzweiflung riechen, und darunter auch Trauer und Wut.
„Wes, was ist los? Hast du was gefunden, oder...?“
Angel wusste nicht, was er sagen sollte.
Wesley reagierte nicht. Er starrte weiter auf das, was vor ihm auf dem Tisch lag. Von seinem Platz aus konnte Angel nicht erkennen, worum es sich handelte.
Vorsichtig kam er näher, immer darauf gefasst, das Wesley irgendeine unbedachte Bewegung machte, wie zum Beispiel, einen Holzpflock nach ihm werfen.
Denn Angel hatte das unangenehme Gefühl, dass Wesleys augenblickliche Situation mit ihm zusammen hing.
Wieder versuchte er, Wesley leise anzusprechen. Und dieser reagierte endlich. Er hob den Kopf und sah Angel an.
„Sie ist weg“, sagte er leise, kaum hörbar.
„Hm? Wer ist weg?“ Angel verstand nicht, wen Wesley meinte.
„Wer ist weg?“, fragte er noch einmal.
„Cordy!“
Angel war erleichtert. Er hatte mit einer Katastrophe gerechnet.
„Cordy braucht niemand, der auf sie aufpasst“, sagte er. „Mach dir nicht solche Sorgen um sie.“
Wesley sah wieder auf den Tisch, dann Angel an. In seinen Augen flackerte Wut auf. „Sie ist weggegangen!“, wiederholte er lauter. „Und sie... kommt nicht wieder!“
„Äh, du meinst, sie bleibt die ganze Nacht weg? Mit irgendeinem Kerl?“ Jetzt machte sich Angel auch Sorgen.
Wesley schüttelte heftig den Kopf. „Sie kommt nie wieder!“ Wiederholte er langsam, als ob er es jemand erklärte, der besonders begriffsstutzig war.
Mit einer heftigen Bewegung schob er das, was er die ganze Zeit betrachtet hatte, zu Angel hinüber.
Es war ein Bild von ihnen allen, auf dem Cordelia stolz das Schild *Angel Investigations* in die Kamera hielt.
Angel schluckte. Er erinnerte sich, wann es entstanden war. Als sie ihren ersten Fall gelöst hatten, nachdem sie ihr Büro ins Hotel Hyperion verlegt hatten.
Wenig später hatten dann sowohl Cordelia als auch Wesley ihre Wohnungen aufgegeben und waren ebenfalls im Hotel eingezogen.
Und jetzt war der erste ihres Teams wieder ausgezogen.
Angel setzte sich auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand.
„Wann?“, fragte er leise. Dabei griff er nach der Whiskyflasche und goss Wesleys Glas voll. Kurz betrachte er den bernsteinfarbenen Inhalt, dann stürzte er den Whisky in einem Zug hinunter.
„Wann ist sie... gegangen? Und wohin?“ Er sah Wesley eindringlich an, als könnte er die Antwort in seinen Gedanken lesen.
„Vorhin. Aber wohin? Keine Ahnung, das hat sie nicht gesagt. Sie wollte sich... melden“, antwortete Wesley endlich.
„Aber sie muss doch irgendwo... Verdammt, sie kann doch nicht einfach so gehen. Ihr zuhause ist doch hier!“ Angel wurde immer lauter, je länger er redete. Wesley sah ihn verwirrt an.
„Ich suche sie!“, erklärte Angel schließlich. „und ich hole sie zurück.“
„Nein!“ Wesley war aufgestanden und stützte sich mit beiden Händen auf dem Schreibtisch ab. „Du holst sie nicht zurück!“
Angel starrte ihn an. „Aber... sie kann doch nicht so einfach... wenn ihr was zustößt?“
Wesley lächelte freudlos. „Du hast selber gesagt, Cordy kann auf sich aufpassen. Vor wenigen Minuten!“
„Ja schon, aber...“ murmelte Angel.
Wesley schüttelte den Kopf. „Bleib hier! Es bringt nichts, wenn du sie mit Gewalt zurückholst. Schließlich ist sie deinetwegen gegangen!“
Meinetwegen?“ fragte Angel ungläubig zurück. „Aber ich habe doch nichts...“ Er setzte sich wieder hin und sah Wesley an.
Wesley setzte sich ebenfalls wieder. Aus der Schreibtischschublade holte er ein zweites Glas und goss beide voll.
„Richtig. Du hast nichts getan! Das ist es ja.“
Er schob Angel das eine Glas hinüber. „Sie hat dich geliebt. Aber du hast es nie bemerkt. Du hast ja meistens nicht mal bemerkt, das sie da war.“
„Na ja, sie war eben... immer da. So wie du“, bemerkte Angel unbehaglich.
Wesley trank etwas, bevor er Angel wieder ansah. „Solange hier alles läuft, ist es dir ziemlich egal, wer von uns da ist“, stellte er ruhig fest. „Für dich war nur interessant, wo Spike ist. Wenn er hier ist, kümmerst du dich nur um ihn. Und wenn er weg ist, kümmerst du dich darum, ihn zurück zu holen.“
„Aber das stimmt doch gar nicht“, brauste Angel auf.
Wesley lächelte traurig. „Als du jetzt rein gekommen bist, was wolltest du tun?“
„Ich wollte mit Will...“, er biss sich auf die Zunge und brach ab.
Wesley hatte ja Recht. Wenn nicht das Licht im Büro gewesen wäre, hätte er keinen weiteren Gedanken an irgendjemand verschwendet, sondern wäre mit Spike in ihrem Schlafzimmer verschwunden.
„Also, was wolltest du machen?“, fragte Wesley beharrlich weiter.
„Schon okay, hör auf“, winkte Angel ab. „Was verlangst du jetzt von mir?“
Wesley sah ihn solange schweigend an, dass Angel unruhig wurde. „Soll ich ihn wegschicken? Damit Cordy wieder kommt?“, fragte er kleinlaut.
Wesley schwieg immer noch und Angel war der Panik nahe.
Er wusste, das er sein Child nicht wegschicken konnte. Wenn Spike ging müsste auch er gehen.
Aber das hieß, das er dann Angel Investigations verließ. Und damit war alles, was er bislang getan hatte umsonst.
Er würde niemals seinen inneren Frieden finden.
Endlich redete Wesley wieder: „Es kann nicht so weiter gehen!“
Angels Panik verstärkte sich. ´Gleich wird er sagen, er will William nicht mehr hier haben`, dachte Angel und kämpfte gegen das Verlangen, sich einfach die Ohren zuzuhalten, damit er es nicht hörte.
„Angel Investigations kann nur in einer Form bestehen, als Team! Wenn jeder macht, was er will und sich nicht mehr um die anderen kümmert, haben wir keine Chance, dann gewinnt das Böse!“
Angel hatte in seiner Verzweiflung tatsächlich nicht gehört, was Wesley sagte. Erst langsam wurde ihm klar, das weder die Worte *Spike* noch *weggehen* gefallen waren.
Er starrte Wesley an.
„Das heißt, Will... ich meine Spike, kann hier bleiben?“, fragte er vorsichtig. Er holte tief Luft.
Wesley sah ihn daraufhin verwundert an. „Natürlich bleibt er hier. Oder will er uns jetzt auch im Stich lassen?“
Angel schüttelte nur den Kopf, seine Kehle war viel zu trocken, um zu sprechen. Er räusperte sich, dennoch klang seine Stimme rau und kratzig. „Ich dachte nur... na ja, das du Spike jetzt wegschickst, damit Cordy wiederkommt.“
Wesley lächelte schief. „Es ist ihre Entscheidung. Wenn wir den Weltuntergang nicht verhindern können, war sie wenigstens einige Zeit glücklich. Und du bist glücklich, wenn Spike hier ist!?“
Wieder konnte Angel nicht sprechen, also nickte er nur.
„Gut, dann ist ja alles geklärt!“ Wesley stand auf und streckte sich gähnend. „Ich gehe schlafen. Selbst wenn der Weltuntergang heute nacht stattfinden sollte, ich bin viel zu müde, um irgendwas dagegen zu unternehmen.“
Er ging an Angel vorbei, der immer noch nicht ganz glauben konnte, was er gehört hatte.
Cordy hatte Angel Investigations verlassen und Wesley hatte das so einfach hingenommen?
Erst mit Verspätung fielen Angel zwei Dinge auf: Wesley hatte nicht gesagt, was ihn glücklich machte.
Und er hatte die fast leere Whiskyflasche mitgenommen.

Angel schreckte aus seinen Grübeleien hoch, als die Tür so heftig aufgestoßen wurde, dass sie gegen die Wand donnerte.
„Weißt du noch, wer ich bin?“, grollte jemand wütend.
Angel sah blinzelnd auf.
Vor ihm stand Spike. Und war sehr wütend.
„Was machst du hier noch? Ich warte und warte aber mein verdammter Sire hat mich wohl vergessen. Oder war dir mehr danach?“ Er unterstrich seine Worte mit einer entsprechenden Handbewegung.
„Was?“ Angel verstand einfach nicht, was Spike wollte.
Der baute sich mit grimmigem Gesicht vor ihm auf. „Ach nein, ich nehme mal an, du hast der Einfachheit halber gleich Wesley gevögelt. Schließlich war der ja hier. Wo steckt er eigentlich jetzt?“ Spike sah sich um.
Langsam dämmerte es Angel, worum es ging. Und auch sein Gefühle kochten hoch.
„Wes ist schlafen gegangen!“, fauchte er.
Spike lächelte böse. „Ach, er wartet im Bett auf dich?“
Angel sprang auf.
„Er ist völlig fertig, weil Cordy gegangen ist und du machst hier eine Szene, weil ich dich etwas warten lasse um mich um einen Freund zu kümmern? Du hast vielleicht eine Seele, aber bestimmt keine Gefühle!“
„Gefühle? Ich habe mehr Gefühle als du... Holzklotz“, giftete Spike zurück. „Du kriegst doch nie mit, was um dich herum vorgeht. Cordy ist gegangen? Gut, nicht das ich sie vermisse, aber du hast wirklich Talent dafür, jeden zu vergraulen. Und was ist mit Wes? Hast du den jetzt auch vergrault? Oder ist es mehr so, das jeder geht, weil der Weltuntergang bevorsteht?“ Er stemmte die Hände in die Hüften und sah Angel herausfordernd an. „Ich werde kämpfen, damit es nicht passiert! Diese Welt gefällt mir immer noch, so wie sie ist! Ich habe mir diese dämliche Seele nicht geholt, um sie bei der nächsten Gelegenheit wieder einzubüßen, weil alles zuende ist! Okay, du hast nie verstanden, was es heißt, eine Seele zu haben. Für dich war es nur die Folge eines Zigeunerfluchs. Und für Menschen ist sie selbstverständlich. Aber ich“, Spike reckte sich, „ich bin ein Vampir mit Seele! Und damit etwas Besonderes!“
Angel hatte den Ausbruch sprachlos verfolgt.
Dann lachte er plötzlich. „William, du bist der Größte!“
Spike sah ihn argwöhnisch an. „Äh, Angelus?“, fragte er vorsichtig und machte zugleich einen schritt rückwärts.
Angel schüttelte lächelnd den Kopf. „Keine Angst, ich habe immer noch meine Seele.“
Er machte einen schnellen Schritt auf Spike zu und nahm ihn in den Arm. Spike versteifte sich, da er nicht wusste, was er davon halten sollte.
„Du bist genial“, murmelte Angel und gab ihm einen schnellen Kuss. „Komm, wir sagen es Wes.“
Er griff nach Spikes Hand und zog ihn mit.
„Äh, halt, warte mal!“ Spike machte sich los. „Was sagen wir Wes?“, fragte er, immer noch misstrauisch.
Angel kicherte leise. „Na, das du das Rätsel gelöst hast!“
„Welches Rätsel? Und hör auf, zu kichern. Das passt nicht zu dir!“
Angel bemühte sich um Selbstbeherrschung. „William, wie kommt es eigentlich, das du im einem Moment so genial und im nächsten so... nun sagen wir, unwissend sein kannst?“
„Du meinst dämlich“, grollte Spike, dann grinste er. „Wenn ich das Rätsel gelöst habe, bin ich nicht dämlich. Egal, was du jetzt behauptest. Also, was habe ich so großartiges gesagt?“
Angel fasste wieder seine Hand. „Später, ich muss erst mit Wes reden.“
Dann zog er Spikes Hand an den Mund. „Ich liebe dich. Nur dich!“
„Okay, ich dich auch“, antwortete Spike schnell. Ihn interessierte jetzt viel mehr, was seinen Sire in solche Begeisterung versetzte, als irgendwelche Liebesschwüre. „Ich komme mit!“
Angel ließ seine Hand los und sah ihn staunend an.
„Äh ich will... wirklich nur mit Wes reden, nichts anderes. Es dauert diesmal auch nicht lange, versprochen.“
Spike grinste. „Ich weiß! Aber ich will auch hören, was für eine brillante Idee ich hatte!“
„Aber du bist doch... na ja, sagen wir mal... eifersüchtig?“ Angel legte gar keinen Wert darauf, das Spike ihm erneut eine Szenen machte. Noch dazu vor Wesley.
Der andere Vampir war schon an der Tür, jetzt drehte er sich noch einmal um. „Das vorhin? Quatsch, ich wollte dich nur ein bisschen provozieren. Ich mag es, wenn du wütend bist. Dann ist der Sex noch besser!“ Er ging weiter, ohne sich um Angel zu kümmern, der schnell hinter ihm herlief.

„Wes? Wesley, können wir reinkommen?“
Angel klopfte wieder und versuchte mit der anderen Hand, sein Child festzuhalten. Spike hielt nämlich wenig von irgendwelchen Förmlichkeiten.
„Hey, Wes, lass uns rein! Angel will unbedingt mit dir reden. Und vorher vögelt er mich nicht! Ich will aber nicht mehr warten!“
im Zimmer wurde der Schlüssel herumgedreht und Wesley stand müde in der Tür.
Angel roch den Alkohol. Wesleys Augen waren blutunterlaufen und er hatte offenbar geweint, auch wenn er die Tränenspuren verwischt hatte.
„Was wollt ihr, das nicht bis morgen früh Zeit hat?“, fragte er müde.
Spike stürmte ins Zimmer, Angel folgte langsamer.
Wesley stand noch einen Moment in der Tür, dann folgte er den beiden Vampiren.
Er setzte sich auf die Bettkante und sah Angel an. „Was willst du?“
Spike warf sich aufs Bett und schlang einen Arm um Wesley, wie Angel stirnrunzelnd bemerkte.
„Wir haben die Lösung!“ Spike konnte nicht den Mund halten.
„Ich habe die Lösung“, korrigierte ihn Angel.
„Aufgrund von etwas, das ich gesagt habe!“ Spike war nicht bereit, so einfach auf den Ruhm zu verzichten.
„Okay, was ist es?“ Wesley klang keinesfalls so, als ob es ihn interessieren würde.
Spike krabbelte um ihn herum und setze sich neben ihn.
Angel fragte sich unwillkürlich, ob er das nur tat, um ihn zu reizen. Aber das konnte er auch.
Kurzentschlossen setzte er sich auf die andere Seite neben Wesley.
Der sah alarmiert zwischen den Vampiren hin und her.
„Was wird das jetzt? Besteht die Lösung des Problems darin, mich umzubringen?“
Angel sah ihn entgeistert an, aber Spike lachte nur leise und kuschelte sich enger an Wesley.
„Netter Gedanke. Dann bist du unsterblich, so wie wir!“
„Spike!“ Angel war entsetzt.
Spike beugte sich vor, um seinen Sire anzusehen. „Sag es ihm endlich! Sonst gehe ich mit ihm ins Bett. Langsam ist es mir egal, wer es mir besorgt.“
„Spike!“ Diesmal kam der Aufschrei von Wesley. Der zudem noch errötete und danach Angel hilfesuchend ansah.
Angel entschloss sich, Spikes Eskapaden einfach zu ignorieren. Vorerst jedenfalls.
Oder noch besser, Spike im ganzen zu ignorieren.
Er würde einfach so tun, als ob nur er und Wesley im Zimmer wären!
Dann sah er, wie Spike, nach einem auffälligen Blick zu ihn, Wesley genüsslich auf den Hals küsste und sein Entschluss kam ins wanken.
Er musste die Sache schnell hinter sich bringen, bevor Spike oder er selbst etwas tat, was er hinterher bereuen würde.
„Wir haben die ganze Zeit nach einem Hinweis auf den Weltuntergang gesucht, richtig?“
Wesley nickte steif, da Spike immer noch an seinem Hals rumschmuste.
„Gut.“ Angel atmete tief ein, um sich daran zu erinnern, das Spike ihn nur ärgern wollte. Was ihm verdammt gut gelang!
„Aber hast du irgendwann mal wieder an diese Prophezeiung gedacht, über den Vampir mit Seele?“, fragte Angel weiter und bedachte Spike mit einem Blick, der sensiblere Gemüter hätte in Flammen aufgehen lassen.
Spike grinste nur ungerührt und fuhr sich mit der flachen Hand über die unverkennbare Wölbung in seiner Hose.
Angel schluckte und sah lieber wieder Wesley an.
„Die Prophezeiung? Aber die hat sich doch als Fälschung erwiesen“, antwortete Wesley nachdenklich.
„Ja und nein. Was ist, wenn sie nur zum Teil gefälscht war, wir aber glauben sollten sie wäre vollständig falsch?“ Angel wartete gespannt.
„Hm. Hältst du das für möglich?“ Wesley war immer noch nicht überzeugt.
Angel nickte nur, da er versehentlich wieder Spike angesehen hatte. ´Mach deine verdammte Hose zu!`, dachte Angel und versuchte, Spike diese Information mittels Gedankenkraft zu übermitteln.
Spike zog den Reißverschluss auch zu, leider nur zur Hälfte. Angel wusste, das er sich beeilen musste.
„Das ist die einzige Richtung, in der wir noch nicht gesucht haben. Selbst wenn wir falsch liegen, was ich nicht glaube, was haben wir noch zu verlieren?“
Wesley nickte vage, dann zustimmender. „Stimmt schon, sonst haben wir ja wirklich alles versucht.“ Er gähnte. „Aber nicht mehr heute! Morgen früh nehme ich mir die Prophezeiung noch mal vor.“
„Moment, das geht ja gar nicht!“, sagte Angel plötzlich mutlos.
„Wieso nicht?“ Spike hatte langsam genug, diese Unterhaltung dauerte schon viel zu lange. Und er langweilte sich entsetzlich. „Wes muss das Zeug doch nur noch mal lesen. Wo ist das Problem? Er tut das doch dauernd!“
Angel sah ihn endlich direkt an und nicht gleich wieder weg. In seinem Blick lag abgrundtiefe Verzweiflung.
„Die Prophezeiung... sie wurde zerstört, als unser erstes Büro in die Luft geflogen ist. Das war’s dann. Jetzt werden wir nie erfahren, ob unsere Vermutung richtig ist. Wir können nichts tun als abzuwarten.“

Tbc...

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silverbird
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New PostErstellt: 26.10.04, 10:24  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmeria!

Cordelia reagiert ziemlich überzogen, aber vielleicht kriegt sie sich ja noch ein, wenn sie erkennt wie wichtig Freundschaft ist.
Armer Wes, er ist soo einsam, doch Spike kümmert sich ja ein bisschen um ihn.*g*
Die Prophezeihung: Ich bin mir jetzt fast sicher, Spike ist der Schlüssel, und ich ahne Schreckliches, und so wird die Idylle zwischen den Vampiren bald zu Ende sein.
Wäre aber auch möglich, dass ich mich irre. *hoff*
Bis nächsten Sonntag.
Lg. silverbird

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Cimmeria
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Ort: Berlin



New PostErstellt: 14.11.04, 18:47  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo,
tut mir leid, das es so lange gedauert hat, aber ich bin irgendwie nicht weitergekommen.
Trotzdem viel Spaß beim lesen.

Teil 28

„Warum... kann Wes nicht... woanders nachsehen?“
Angel sparte sich eine Antwort.
„Er hat doch - oh ja, das war gut - soviel von diesen... blöden Büchern!“
Jetzt hatte Angel endgültig genug.
Immer noch schweigend schob er Spike von sich weg, dann drehte er sich auf den Rücken und starrte die Decke an.
„Hä, was ist los? Warum hörst du auf?“ Spike wandte den Kopf, um zu sehen, was hinter seinem Rücken passierte. Oder eben nicht mehr passierte.
Dann drehte er sich ganz um.
„Was soll das? Warum hörst du mitten drin auf? Hey, rede mit mir!“
Angel starrte weiterhin die Decke an.
Bis Spike mit den Fingernägeln gegen seinen Schwanz schnippte. „Aua, das tut doch weh!“
Er sah sein Child böse an.
Spike stütze sich auf einen Ellenbogen auf und grinste. „Sollte es auch. Ich wollte nur wissen, ob du noch anwesend bist. Also, warum hören wir mittendrin auf?“
„Weil du die ganze Zeit quatscht! Wenn du lieber quatschen willst, sag es vorher.“ Angel war wirklich sauer.
Erst nervte ihn Spike damit, das er sofort und unbedingt Sex wollte, und wenn sie dann mitten drin waren, wollte er über Wesley reden. Oder über diese verdammte Prophezeiung.
„Ich will gefickt werden!“
„Und warum hältst du dann nicht endlich den Mund?“, fragte Angel verbittert.
Statt einer Antwort leckte Spike über Angels linke Brustwarze und biss leicht hinein. Angel bäumte sich auf.
„Lass das!“ Er war nicht bereit, so schnell nachzugeben.
„Du hast einen wunderbar großen und harten Schwanz“, flüsterte ihm Spike ins Ohr. „Ich liebe die Dinge, die du damit machst. Wenn du ihn tief in mich hineinstößt und ihn danach fast vollständig wieder herausziehst. Ein wahnsinniges Gefühl!“
Er demonstrierte mit einer Hand an Angels Schwanz, was er meinte. Angel stöhnte verhalten. Sein Widerstand schmolz dahin.
„Und dann, kurz bevor du kommst“, flüsterte Spike weiter, „dann wird er noch etwas härter und dicker und dehnt mich noch mehr. Wenn du dann kommst denke ich immer, es nimmt kein Ende!“
„William? Halt endlich den Mund und komm her!“
Spike grinste zufrieden, bevor er sich über Angels Becken hockte und endlich bekam, was er wollte.
Genauso wie Angel.

„Hm, das war gut. Sollten wir öfters machen“, sagte Spike träge.
„Noch öfter? Willst du, dass mein Schwanz abfällt wegen Überbeanspruchung?“ Angel versuchte, entsetzt zu klingen, aber es gelang ihm nicht.
Spike grinste nur. „Ich kann mich ja auch von jemand anders ficken lassen, damit du dich schonen kannst. Ich meine, ich verstehe dich, in deinem Alter...“ Er kreischte, als Angel ihm in den Hals biss.
Dann lag er still da und spürte, wie Angel seinen Mund auf die Wunde presste und wie wenig später seine Zunge sanft darüber glitt.
„Ich bin immer noch dein Sire“, sagte Angel leise, als er wieder sein menschliches Aussehen hatte.
„Ich weiß“, entgegnete Spike ebenso leise, aber glücklich.
Dann setzte er sich auf. „Warum kann Wes nicht in seinen Büchern nachsehen?“
Hm?“ Angel hatte keine Ahnung, was Spike wollte. Er wusste nur, dass er schlafen wollte.
Versuchsweise schloss er die Augen in der Hoffnung, das Spike diesen Hinweis verstand.
Leider erfolglos, wie er gleich darauf merkte, als Spike ohne zu Zögern weiter redete.
„Oder Cordelia kann in Internet suchen.“
„Geht nicht, ist nicht mehr da“, nuschelte Angel, der schon wegdriftete.
„Was? Das Internet ist nicht mehr da? Was redest du denn da für einen Schwachsinn?“, wunderte sich Spike.
„Cordy nicht mehr da!“
„Ach so. Ja stimmt, sie hat es ja vorgezogen, abzuhauen. Feigling!“
Der Satz drang soweit in Angels Bewusstsein, das er die Augen wieder öffnete und Spike anknurrte: „Soweit ich mich erinnere, hast du ihr einiges voraus im Weglaufen!“
„Pah, ich hatte gute Gründe, aber sie? Egal, irgendwo muss doch was über diese Prophezeiung zu finden sein. Ich will wissen, was da über mich steht.“
Angel sah ein, das er nicht zum schlafen kam. Jedenfalls solange nicht, wie Spike über die Prophezeiung reden wollte.
Er setzte sich auch hin. „Erstens: Es geht es um mich in dieser Prophezeiung. Und zweitens: Es gibt keine Abschriften dieser Prophezeiung. Und drittens: Unter welchem Stichwort willst du im Internet suchen: Vampir mit Seele? Finde dich damit ab, wir können den Weltuntergang nicht verhindern. Diesmal ist endgültig alles vorbei! Und jetzt lass mich schlafen!“
Angel legte sich wieder hin und drehte Spike den Rücken zu.

Am nächsten Morgen war Spike weg.
Angel verdrängte den Gedanken, das sein Child wieder weggelaufen war. Aber ganz gelang es ihm nicht.
´Er ist sicher nur im Büro`, dachte Angel immer wieder, während er seine Sachen suchte. Trotzdem verzichtete er auf seine Schuhe, die irgendwo im Zimmer lagen und zog in der Eile sein T-Shirt erst einmal falsch herum an.
Er stürmte so schnell in Wesleys Büro, dass dieser – und Spike – erschrocken zusammenfuhren.
„Ach, hier seid ihr. Und, gibt es was Neues seit gestern?“, fragte er, als ob es ihn nur am Rande interessierte.
Angel bildete sich ein, seine Sorge um Spike so gut kaschiert zu haben, aber wenn er Wesleys Blick richtig deutete, war dem nicht so.
„Ach, wir haben uns nur unterhalten“, antwortete Spike leichthin.
„Unterhalten?“, fragte Angel misstrauisch. „Worüber?“
„Oh, über dies und das“, erwiderte Spike leichthin.
Genau diese Leichtigkeit war es, die bei Angel sämtliche Alarmglocken schrillen ließen.
Es gab zur Zeit nun ein Thema, über das Spike unbedingt reden wollte. Die Prophezeiung, die angeblich ihn, den Vampir mit Seele, betraf.
„Ihr habt über die Prophezeiung gesprochen“, sagte Angel beleidigt.
Spikes überhebliches Grinsen und Wesleys nervöses wegschauen gaben ihm Recht.
„Tu doch nicht so, als ob du dich darüber wunderst“, sagte Spike plötzlich. „Natürlich haben wir darüber gesprochen! Du willst mir ja nichts über meine zukünftige Rolle als Retter der Menschheit erzählen!“
„Retter der Menschheit?“, ächzte Angel. „Du?“
„Ich!“
„Wenn von einem Vampir mit Seele die Rede ist bin ja wohl ich gemeint!“, stellte Angel klar.
„Na ja, ganz eindeutig ist das nicht. Immerhin hat er auch eine Seele“, mischte sich Wesley ein.
Spike grinste Angel an. „Siehst du? Ich bin gemeint!“
„Quatsch! Als die Prophezeiung geschrieben wurde, war an deine Seele überhaupt noch nicht zu denken“, grummelte Angel.
„Ach nein? Wie alt ist den dieses Geschreibsel?“, knurrte Spike.
Angel sah Wesley an.
„Was? Äh, ich weiß nicht genau, schließlich haben wir sie ja nicht mehr, aber ich denke mal...“, Wesley schluckte, als Angel ihn durchdringend ansah und fragte sich, wie er es wieder mal geschafft hatte, zwischen die Fronten, oder besser gesagt, zwischen die Vampire, zu geraten. „Also, vielleicht 200 Jahre? Oder 300?“ Er hob hilflos die Schultern.
„Ha“, freute sich Spike, „da hattest du auch noch keine Seele! Jedenfalls nicht als Vampir!“
„Hört auf, bitte.“ Wesley sah beide entnervt an. „Die Prophezeiung ist, zumindest teilweise, gefälscht, das wissen wir. Vielleicht stimmt das mit dem Vampir mit Seele gar nicht. Ich meine, vielleicht stand da ursprünglich was ganz anderes. Wir können es leider nicht mehr nachprüfen!“
Er hoffte inständig, das sich die Vampire wieder beruhigten.
Leider hatte er Spikes Sturheit unterschätzt.
„Irgendwer muss doch was wissen“, überlegte Spike laut und fing an, im Büro hin und her zu laufen.
„Setzt dich hin, das nervt“, fauchte Angel. „die einzigen, die es wussten, weil sie die Fälschung veranlasst haben, waren diese verdammten Anwälte von Wolfram & Hart. Aber die sind tot!“
„Anwälte? Wolfram & Hart?“
Angel nickte. „War vor deiner Zeit. Wir hatten ziemlichen Ärger mit denen, aber das ist vorbei.“
„Wolfram & Hart sagt mir irgendwas“, grübelte Spike, dann schnippte er mit den Fingern. „Jetzt weiß ich’s wieder. Die haben doch dieses riesige Bürogebäude. Und mit denen hast du dich angelegt?“ In seiner Frage schwang Respekt mit, wie Angel voller Stolz bemerkte.
„Wir! Angel Investigations!“
„Aber... du sagst, die Anwälte sind alle tot. Wer arbeitet jetzt da?“, fragte Spike, nach kurzen nachdenken weiter.
Angel seufzte. „Nicht alle sind tot. Wir haben nur die *Abteilung für Spezialfälle*... äh, dezimiert.“ An dieses düstere Kapitel wollte Angel eigentlich nicht erinnert werden.
„Ihr habt diese Anwälte gekillt?“, staunte Spike. „Wenn das so ist, ist *Gutsein* vielleicht doch nicht so öde, wie ich dachte.“
Wesley wollte etwas sagen, aber Angels Blick ließ ihn dann lieber den Mund halten.
„Ähm, nicht direkt“, murmelte Angel nur.
„Was heißt: Nicht direkt?“ Spikes Interesse war geweckt.
„Angel hat...“, Wesley wollte es zuende bringen, bevor Angel den ganzen Tag damit verbrachte, um den heißen Brei rumzureden.
„Angel hat gar nichts“, unterbrach der ihn schnell.
Spike sah ihn gespannt an. „Was hast du nicht?“, fragte er neugierig. „Erzähl es mir, sonst quetsche ich Wes aus.“
„Wie?“ Angel glaubte nicht, das Spike Wesley irgendwas antun würde.
Spike lächelte nur geheimnisvoll, dann ging er zu Wesley und küsste den völlig Überrumpelten auf den Mund.
Wesley war viel zu überrascht, um zu reagieren.
„Lass das!“ Angel riss sein Child zurück.
„Oh, ich bin noch nicht fertig.“ Spike konnte Wesley gerade noch umarmen und sich an ihm schmiegen, bevor er quer durch Büro flog und dabei eine Stehlampe zerbrach.
„Ich sagte, hör auf!“ Angel stand wütend vor ihm.
Spike grinste zu ihm hoch. „Nur, wenn ich erfahre, was mit diesen Anwälten war.“
„Okay.“ Angel wusste, wenn er sich mit Spike in Wesley Büro prügelte, würde der sie beide rauswerfen. Oder schlimmeres mit ihnen tun.
Sie pfählen, zum Beispiel.
Oder er stellte sich auf Spikes Seite, eine Vorstellung, die Angel noch weniger gefiel.
„Setzt dich hin.“ Er wartete, bis Spike wieder auf seinem Stuhl saß, dann stellte er sich dahinter und legte ihm die Hände auf die Schultern. So konnte Spike wenigstens nicht aufstehen und irgendwelchen Unfug machen.
„Diese Anwälte“, fing er dann zögernd an, „nun ja, das war so, sie haben sich in einem Weinkeller versammelt. Und ich habe die Türen hinter ihnen zugemacht.“
Im großen und ganzen stimmte diese Version schließlich, beruhigte Angel sich selbst, er hatte lediglich ein bisschen weggelassen.
„Angel!“ Wesley sah ihn mahnend an.
Angel seufzte. Er kam wohl nicht darum herum. Wenn er es nicht erzählte, würde Wesley es tun.
„Gut, ich habe da nur eine winzige Kleinigkeit vergessen, nicht der Rede wert.“ Angel hoffte, das sich Spike damit zufrieden gab.
„Kleinigkeit ist gut“, schnaubte Wesley.
„Und das wäre?“ Spike hatte, auch durch Wesley Reaktion, den Eindruck das diese besagte Kleinigkeit wohl doch so klein nicht war.
„Ach, es war noch jemand dabei, völlig unwichtig“, wiegelte Angel ab.
„Wer? Kenne ich ihn?“ Spikes Neugier kannte keine Grenzen. Und Angel überlegte düster, ob er seinem Child Sexentzug androhen sollte, bei weiteren nervigen Fragen.
Aber dann würde ihm Spike im Gegenzug androhen, mit Wesley zu schlafen. Und Angel war nicht sicher, das es nur bei der Drohung bleiben würde.
„Hm, jein, es war... waren... Darla... und Dru.“
So, es was heraus! Angel nahm sich fest vor, keine weiteren Kommentare abzugeben, egal, was passierte. Und Wenn Spike wirklich mit Wesley schlafen wollte, konnten sie das seinetwegen gleich im Büro machen.
Leider machte ihm Wesley einen Strich durch die Rechnung. „Unser edler Ritter hat die Anwälte zusammen mit Darla und Drusilla im Weinkeller eingesperrt. Dann ist er seelenruhig gegangen, während die beiden die Anwälte getötet haben.“
„Hey, nicht schlecht, hätte glatt von Angelus sein können.“ Spike konnte seine Begeisterung für dieses Tat nur schwer unterdrücken. „Oder war das Angelus?“
Angel schüttelte nur beschämt den Kopf, aber Wesley antwortete. „Oh nein, er hatte eine Seele, unser Held.“
„Es tut mir leid, wie oft soll ich das noch sagen“, murrte Angel.
Wesley beachtete ihn nicht, sondern sah Spike an. „Wir haben ihn danach zu Rede gestellt, beziehungsweise es versucht. Aber er wollte nicht darüber reden. Und hat uns gefeuert! Ende Angel Investigations. Cordy und ich haben dann alleine weitergemacht, bis er reumütig ankam und gebettelt hat, das wir ihn wieder aufnehmen.“
„Ich habe nicht gebettelt“, unterbrach ihn Angel empört, „ich habe, äh, gefragt, ob ich wieder... ihr brauchtet mich schließlich!“
„Seitdem bin ich derjenige..., der Boss von Angel Investigations“, beendete Wesley seinen Satz, als ob Angel nichts gesagt hätte.
Spike lehnte den Kopf zurück und sah an seinem Sire hoch. „Wetten, das sich die Geschichte bei dir ganz anders angehört hätte?“
´Auf jedem Fall`, dachte Angel, lächelte aber nur gequält. „Okay, jetzt weißt du, warum wir niemand fragen können, was in der Prophezeiung stand. Oder hast du noch irgendwelche Übersetzungen, Wes?“
„Leider nicht, das ist bei dem Feuer im alten Büro alles draufgegangen“, bemerkte Wesley betrübt.
„Wenn doch wenigstens die Orakel noch am Leben wären“, bedauerte Angel, „ihre Bemerkungen waren zwar immer fürchterlich rätselhaft, aber ihr Kontakt zu den Mächten der Ewigkeit...“ Angel unterbrach sich und sah Wesley mit weit aufgerissenen Augen an.
Der erwiderte den Blick gebannt. „Lorne!“, sagten dann beide wie aus einem Munde.
„Orakel? Mächte der Ewigkeit? Habt ihr noch mehr solche seltsamen Bekannten?“ ,wunderte sich Spike. „Der einzige, der mir was sagt, ist Lorne. Das ist doch dieser niedliche, grüne Dämon?!“
„Extrem niedlich“, grummelte Angel wieder.
„Lorne, er muss was wissen.“
Wesley hatte keine Lust, Angels gekränktes Ego aufzurichten.
Aber Wesley war sicher, dass Spike schnell die Lust daran verlieren würde, seinen Sire zu reizen, wenn der nicht jedes Mal darauf ansprang wie der Hund auf einen Knochen.

Angel stürmte so auf ihn los, das Lorne instinktiv sein Glas anhob, um es wie einen Schutzschild vor sich zu halten.
„Wer oder was hat dich gebissen, Engelchen?“, fragte er dann.
Angel ging nicht auf den heiteren Ton ein.
„Was weißt du über den Weltuntergang?“, grollte er.
Lorne hob bedauernd die Schultern. „Wie ich bereits sagte, gar nichts, tut mir leid.“ Aus seinen Augen sprach aufrichtiges Bedauern.
„Oh, Angel hat die Frage wohl falsch formuliert“, mischte sich Wesley ein, der schräg hinter Angel stand. „Was er meint, ist: Du erinnerst dich doch an diese Prophezeiung über einen Vampir mit Seele?“
Lorne nickte nur leicht und forderte Wesley mit einem eindringlichen Blick zum weiterreden auf.
„Diese Prophezeiung war gefälscht, wie wir alle wissen“, erklärte Wesley weiter.
Er beobachtete Lorne genau. Die höfliche Langeweile in dessen Gesicht wich gespannten Interesse und Wesley wusste, das sie auf dem richtigen Weg waren.
Jetzt kam es nur darauf an, das sie die Fragen richtig formulierten. Und das Angel nicht mit einer unbedachten Bemerkung alles zerstörte.
„Aber nicht die ganze Prophezeiung war falsch. Sie war nur, wie soll ich sagen, in einigen Teilen etwas abgeändert worden. Leider wurde sie damals zerstört, als unser Büro abbrannte. Und unsere... meine sämtlichen Notizen wurden dabei auch vernichtet. Wir können also nicht mehr herausfinden, was wahr und was falsch ist.“
Lorne trank sein Glas leer und drehte es nachdenklich in der Hand. Dann sah er der Reihe nach den ehemaligen Wächter und die beiden Vampire an.
„Das tut mir leid für euch. Aber ich verstehe nicht, was ich damit zu tun habe?“
„Du hast eine ganze Menge damit zu tun!“ Angel wurde ungeduldig. Zumal er fast befürchtete, das sie mit ihrer Vermutung falsch lagen. „Wenn du nicht bald redest, reiße ich dir vielleicht den Kopf ab, was meinst du dazu?“
Lorne wich etwas zurück, aber Wesley kam es nicht so vor, als ob er wirklich Angst hatte. Vielmehr so, als ob er einfach das tat, was Angel erwartete.
Auch Spike wurde ungeduldig. Deshalb mischte er sich ein.
„In dieser Prophezeiung steht angeblich etwas über mich, den Vampir mit Seele. Ist das wahr?“
Lorne atmete auf und lächelte. „Endlich mal jemand, der die richtige Frage stellt.“
Er ließ seine Besucher stehen und ging zum Tresen. Als er zurück kam hielt er eine Rolle in der Hand, die mit einem schmalen Band verschnürt war.
„Hier Darling, sieh selber nach, ob du gemeint bist. Vielleicht betrifft es ja auch dienen mitunter recht griesgrämigen Freund. Schließlich hat auch er eine Seele.“
„Das... das ist die Schriftrolle von Aberjian“, ächzte Wesley. „Wo hast du die her? Ich dachte, sie wurde zerstört, als das Büro abgebrannt ist?“ Er sah Lorne vorwurfsvoll an.
Der machte eine abwägende Bewegung. „Ja und nein. Sie wurde damals nicht zerstört, sondern gestohlen. Und zwar im Auftrag von Wolfram & Hart. Die auch dafür gesorgt haben, das euer Büro in Flammen aufging. Aber egal, das ist sowieso eine andere Abschrift.“
Andere Abschrift?“, fragte Wesley fassungslos. „Heißt das, es gibt mehr als ein Exemplar?“
„Meinst du in dieser Dimension oder ganz allgemein?“, erkundigte sich Lorne milde.
Er winkte seinem Barkeeper und hob sein leeres Glas, dann deutete er auf Wesley und die Vampire. „Setzen wir uns doch, bevor ihr mir vor Erstaunen oder was auch immer umkippt.“
Er führte sie zu einem leeren Tisch.
Angel sorgte schnell dafür, das er zwischen Lorne und Spike saß. Auch wenn das bedeutete, dass auf der anderen Seite neben Spike Wesleys Platz war, war es Angel so immer noch lieber.
Wesley breitete sofort die Rolle aus und vertiefte sich darin.
„Unglaublich“, murmelte er ein paar Mal, ohne nähere Erklärung.
„Was steht drin?“ Spike kippelt mit seinem Stuhl hin und her, bis sich Angel wünschte, er wurde ganz umfallen.
„Lass ihn zuende lesen!“
„Lies schneller! Was steht da über mich?“ Spike beugte sich vor und versuchte, mitzulesen. „Hey, das versteht ja niemand!?“
„Wesley schon! Und jetzt hör endlich auf, zu nerven!“ Angel packte die Lehne von Spikes Stuhl und kippte ihn heftig zurück. Mit dem Erfolg, dass er wirklich umfiel und sich Spike am Boden wiederfand.
Lorne legte Angel die Hand auf den Arm. „Beruhige dich!“ er lächelte Spike an, der sich aufrappelte. „Warum bist du so sicher, das du gemeint bist?“
Spike grinste und nahm sich einem neuen Stuhl. Er setze sich rittlings hin und legte die Arme auf die Rückenlehne. „Ich bin ein Vampir“, er demonstrierte er kurz, „und ich habe eine Seele. Wer sollte sonst gemeint sein?“
Angel knurrte nur.
„Er hat auch eine Seele.“ Lorne wies auf Angel.
Spike sah ihn mit großen Augen an. „Der? Er grübelt solange, was er machen soll, da ist der Weltuntergang garantiert vorbei, bis er zu einer Entscheidung gelangt ist. Ich dagegen, ich handele!“
„Du meinst, du haust erst zu und denkst dann nach!“, korrigierte ihn Angel bissig.
Lorne schüttelte nur amüsiert den Kopf. „Was glaubst du, Wes? Wer von unseren beiden Hübschen ist gemeint?“
„Hm?“ Wesley hob den Kopf und sah Lorne verständnislos an.
„Welcher Vampir mit Seele wird erwähnt? Angel oder Spike?“ Lorne ließ nicht locker.
„Was weiß ich. Irgendein Vampir mit Seele.“ Wesley war schon wieder in die Schriftrolle vertieft.
„Irgendein Vampir... mit Seele?“ Angel und Spike waren gleichermaßen empört.
Wesley runzelte die Stirn, weil er wieder gestört wurde. „Woher wissen wir denn, das es nur zwei Vampire mit Seele gibt? Bis vor kurzem gingen wir davon aus, das Angel absolut einmalig ist!“
„Ich bin einmalig!“ Angel war extrem beleidigt.
„Stimmt!“
Angel sah sein Child erstaunt an. Er war nicht daran gewöhnt, das ihm Spike zustimmte.
„Klar“, Spike nickte grinsend. „Ich kenne sonst niemand, der soviel vor sich hin grübelt. Und so eine hohe Meinung von sich selbst hat!“
Er wich Angels Schlag aus und schubste dabei Wesleys Stuhl um. Zusammen landeten sie auf dem Boden.
Wesley fühlte sich überhaupt nicht wohl, so auf dem Boden und mit Spike auf sich drauf. Zumal er förmlich Angels Blick spürte, der sich durch Spikes Rücken bohrte.
Er versuchte, Spike weg zu schieben.
„Geh von mir runter“, ächzte er.
Spike küsste ihn schnell. „Warum, ich liege gut“, flüsterte er grinsend. Im nächsten Moment wurde er von Angel hochgerissen.
„Wenn du so weiter machst, erübrigt sich die Frage, wer von uns gemeint ist.“ Hart stellte er Spike auf die Füße. „Dann gibt es nur noch einen Vampir mit Seele.“
Lorne sah nur milde lächelnd zu, aber Wesley hatte genug. Er rappelte sich auch wieder hoch und sah die Vampire strafend an. „Jetzt hört beide auf! Also, in der Schriftrolle steht, dass der Vampir mit Seele den Kampf entscheiden wird! In der Nacht, die nicht endet!“
Wesley schluckte und sah Angel an, in seinen Augen lag unendliche Trauer. „Und noch etwas steht da: Der Vampir wird sterben!“
Angel lächelte nur. „Daran erinnere ich mich. Das hast du damals auch erst so verstanden, aber dann bist du darauf gekommen, das dieses eine Wort Leben bedeutete, und nicht Tot.“
Wesley schüttelte nur den Kopf. „Es ist diesmal ein anderes Wort. Und das heißt eindeutig Tot!“

Tbc...

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Cimmeria
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New PostErstellt: 21.11.04, 20:37  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Wir nähern uns dem Ende

Teil 29

„Hast du Angst?“
Angel drehte sich auf die Seite und sah Spike an, der neben ihm lag.
„Angst?“, fragte er zurück, „Angst wovor?“
„Vor dem endgültigen Ende. Vor dem... Untergang.“ Spike sah ihm forschend ins Gesicht.
Angel schüttelte langsam den Kopf. „Nein. Nicht davor. Ich habe Angst, dich zu verlieren, für immer zu verlieren. Aber ich werde trotzdem kämpfen, bis zum Ende.“
Er rückte dichter an Spike heran und legte den Kopf gegen dessen Brust. „Ich liebe dich“, murmelte er. Dann sah er Spike ins Gesicht. „Kümmere dich um Wesley. Und um Cordy.“
Spike schluckte. „Cordy... hasst mich“, flüsterte er.
Angel lächelte und küsste ihn zärtlich. „Sie hasst dich nicht, sie... hat sich nur noch nicht an dich gewöhnt. Das kommt noch.“
Spike sah ihn zweifelnd an. „Ich glaube kaum, dass sie sich jemals an mich gewöhnt. Schließlich ist sie ja meinetwegen gegangen, oder? Aber es ist ja nicht sicher, das die Prophezeiung dich meint. Vielleicht bin ja ich gemeint? Dann bleibt alles wie es ist.“
„Nein. Ich verliere dich, so oder so. Es wird nie wieder so sein wie jetzt!“
Spike schwieg und beide Vampire hingen ihren Gedanken nach.
„Es tut mir leid“, sagte Spike plötzlich.
Angel sah ihn fragend an.
„Es tut mir wirklich leid“, wiederholte Spike, aber in seiner Stimme klang ein Staunen mit, als ob er selber nicht verstand, was er da sagte.
„Was tut dir leid?“, fragte Angel leise.
„Das ich... na ja, Wesleys Gefühle... ich habe sie ziemlich verletzt, was?“
„Hm?“ Angel sah ihm forschend ins Gesicht. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wovon Spike eigentlich redete.
„Wann hast du...?“
Spike rückte etwas von ihm ab und drehte sich auf den Rücken. Er starrte die Decke an, als er weitersprach. „Der Tag, als Cordelia gegangen ist. Und du bei Wesley geblieben bist. Du hast mich weggeschickt und...“, er stockte und seine Stimme klang heiser, als er endlich weitersprach. „Als ich dann in das Büro kam und du... Ich habe deine Traurigkeit gespürt. Und ich dachte, es ist wegen mir. Irgendetwas ist passiert und du schickst mich weg! Ich war wütend, weil ich nicht wusste, was los ist. Und dann später, in Wesleys Zimmer, ich konnte auch seine Traurigkeit spüren, riechen. Ich wollte ihm sagen, das wir immer für ihn da sind und gleichzeitig wollte ich die Bestätigung, dass du mich noch willst.“
Er lächelte schief. „Irgendwie habe ich das wohl nicht so richtig ausdrücken können.“
Angel lächelte auch und beugte sich über ihn. „Ich weiß selber, wie schwer es ist, Mitgefühl auszudrücken. Auch mit Seele, wir bleiben weiterhin Vampire. Und Vampire empfinden kein Mitgefühl. Selbst ich kann es nur vortäuschen, genauso, wie ich vortäusche, das mir menschliche Nahrung schmeckt. Aber Wes weiß das. Und ich glaube, er weiß auch, das wir seine Freunde sind.“
Spike sah ihn ernst an. „Aber es tut mir wirklich leid!“
Angel lächelte ihn zärtlich an. „Du musst mir nichts vormachen, wirklich nicht.“
„Ich mache dir nichts vor“, beharrte Spike.
Angel setzte sich auf. „Soll das heißen, du empfindest... Mitleid?“, fragte er staunend.
Spike nickte, dann setzte er sich ebenfalls auf.
„Ich mag auch Essen. Ich meine, das was Menschen essen. Es gab da in Sunnydale im Bronze solche scharfen Zwiebeln. Lecker!“ Spike leckte sich die Lippen. „Und das Bier dort war auch nicht schlecht. Oder Wesleys Bourbon.“
Angel musterte ihn verwirrt. „Aber... du brauchst das doch gar nichts. Du bist tot! Und überhaupt...“ Angel verlor den Faden.
„Es ist nicht normal“, fügte er schließlich hinzu.
Spike zuckte nur die Schultern. „Normal. Was ist schon normal? Vampire mit Seele doch eigentlich auch nicht, oder?“
Da musste ihm Angel recht geben, aber Spike verwirrte ihn wieder einmal.
Und wenn er es sich genau überlegte, war dass das einzige, was wirklich normal war!

„Hat Cordy sich eigentlich mal gemeldet?“, fragte Angel, als sie einige Zeit später mit Wesley zusammensaßen.
„Nein.“
„Hm. Sie ist jetzt wie lange weg? Drei Wochen?“, rechnete Angel nach.
„Fast vier“, korrigierte ihn Wesley.
„So lange keine Visionen, das ist schon seltsam“, wunderte sich Angel.
Wesley lächelte hilflos. „Entweder hatte sie keine Visionen... – oder sie hat uns nicht benachrichtigt!“
„Glaubst du das wirklich?“
„Was? Das es wirklich zum Weltuntergang kommt?“, fragte Spike neugierig, der mit Kaffee für Wesley und Blut für sich und Angel hereinkam. Er setzte sich neben Angel und nippte an seinem Blut.
„Cordy“, antwortete Wesley.
„Ah ja.“
„Vielleicht hat sie keine Visionen mehr, jetzt, wo es sowieso bald vorbei ist.“ Wesley kostete von seinem Kaffee und verzog das Gesicht. „Hey, ich bin noch nicht tot!“
Spike grinste nur. „Ich übe noch. Wenn dir mein Kaffee nicht schmeckt, mach selber welchen.“
„Wir sollten versuchen, Cordy zurückzuholen“, unterbrach Angel das Geplänkel.
Wesley und Spike sahen ihn fragend an.
„Ich meine... sie kann kämpfen“, verteidigte Angel seinen Vorschlag. „Ich hätte sie lieber bei uns als bei irgend so einem dämlichen *Casting*!“ Er betonte das letzte Wort verächtlich. „Erinnert ihr euch, wie sie es immer gehasst hat? Und jetzt macht sie so was freiwillig!“
„Menschen ändern sich“, sagte Wesley sanft.
Angel schüttelte wütend den Kopf. „Nicht so sehr! Ich werde sie suchen und finden! Und dann hole ich sie zurück. Wir brauchen Cordy hier!“
„Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist. Lass ihr Zeit. Sie wird von alleine zurück kommen. Wenn sie es will!“
„Wir haben keine Zeit!“
Wesley zuckte hilflos die Schultern. „Es ist ihre Entscheidung und wir müssen sie respektieren, ob es und gefällt oder nicht.“
Angel war unruhig hin und her gelaufen, jetzt setzte er sich wieder und sah Wesley trotzig an.
„Wenn wir *es* nicht verhindern können, hat sie nicht lange Freude an ihrer Entscheidung.“
„Damals, als du dich... für deinen Weg entschieden hast“, Wesley wählte seine Worte sehr vorsichtig, „wir haben akzeptiert, dass du gegangen bist – und wir haben akzeptiert, dass du zurück gekehrt bist!“
„Akzeptiert, von wegen“, schnaubte Angel. „Ihr habt mich abgewiesen. Angel Investigations ist meine Idee, aber ihr wolltet mich nicht mehr dabei haben.“
Spike wurde aufmerksam.
Er hatte angefangen, gelangweilt in einer Zeitschrift zu blättern, aber die legte er jetzt beiseite. Sein Sire suchte Streit, um seinen Frust loszuwerden. Und er würde ihn diesmal an Wesley abreagieren.
Ein Gedanke, der Spike überhaupt nicht gefiel.
Mit einen Seitenblick zu Angel ging er um den Tisch herum und stellte sich hinter Wesley. Der sah verdutzt zu ihm auf, als er ihm die Hände auf die Schultern legte.
Auch Angel sah ihn an, aber wesentlich grimmiger.
„Was wird das?“, knurrte er und seine Augen bekamen einen gelblichen Schimmer.
„Oh, ich tue nur das, was du gesagt hast“, grinste Spike, aber Wesley spürte, auch wenn er den Grund nicht verstand, wie sich Spikes Finger in seine Schultern bohrten.
Angel lachte höhnisch. „Was immer es ist, William, du hast noch nie das getan, was ich sage. Also noch einmal, was wird das?“
Spikes Grinsen wich einem freundlichen Lächeln. „Du hast gesagt, ich soll Wes beschützen. Und genau das tue ich.“
Angel sah sich mit übertriebener Vorsicht um. „Und wovor glaubst du, ihn beschützen zu müssen? Irgendwelche Gegner, die für mich unsichtbar sind?“ Seine Stimme troff vor Ironie.
Spike behielt sein Lächeln bei, aber sein Blick wurde wachsamer.
Und Wesley spürte die Anspannung, die von ihm ausging.
„Beruhige dich wieder, okay? Ich weiß nicht, was damals wirklich passiert ist – und ich werde es wohl auch nie erfahren, aber ich glaube, dass Wes das richtige getan hat. Und ich will nicht, dass du ihn verletzt!“
„Als ob ich Wes irgendwas antun könnte.“
Spike zuckte nur die Schultern. „Wenn du wütend bist hast du schon ganz andere Dinge getan. Ich erinnere mich da an...“
Angel winkte gelangweilt ab. „Schon gut, kein Grund, irgendwelche alten Geschichten auszugraben. Aber ich merke schon, von euch ist keine Hilfe zu erwarten. Dann hole ich Cordy eben alleine zurück.“
Er drehte sich um und stürmte aus dem Büro.

Spike stieß zischend die Luft aus, dann nahm er die Hände von Wesleys Schultern. „Das war knapp!“
Wesley rollte die Schultern, um sich zu entspannend. Immer noch konnte er Spikes Finger fühlen. Wahrscheinlich würden ihn die blauen Flecken noch länger daran erinnern.
Er sah Spike hinterher, der leise in die Hotelhalle ging. Und einige Zeit später entspannt wiederkam.
„Er ist weg“, verkündete er gelassen, bevor er sich wieder zu Wesley setzte.
Wesley starrte ihn an. „Was war das denn?“
Spike drehte seinen Stuhl etwas, bis er die Füße auf den Tisch legen konnte. Er ignorierte Wesleys strafenden Blick.
„Mein Engel mag es nicht, zu verlieren. Und besonders hasst er es, wenn er an eine Niederlage erinnert wird.“
„Aber... Dann ist Cordy doch in Gefahr, wenn er sie findet!“, sagte Wesley entsetzt.
„Durchaus möglich“, bestätigte Spike gelassen, „aber du hast ihn mehr verletzt. Du hast ihm Angel Investigations genommen.“
„Es war die einzige Möglichkeit, weiter zu machen“, murmelte Wesley, „er... er war weder Angel noch Angelus. Er war einfach... nur noch böse!“
Spike grinste. „Schade, das ich das nicht erlebt habe. Ich kenne Angel und ich kenne Angelus. Aber eine dritte Variante ist mir bisher noch neu. Wahrscheinlich hätte es mir aber nicht gefallen. Weißt du, Angelus hatte immer viel zu viel Spaß daran, mich zu quälen und zu demütigen. Da ist mir Angel dann doch lieber. Obwohl er manchmal entsetzlich langweilig ist.“
Sein Grinsen ging in die Breite.
„Aber ich weiß ja, was ihn... anregt!“
„Cordy“, erinnerte ihn Wesley. „Wenn er ihr sie nun verletzt, oder...“
Spike stellte sich wieder hinter ihn und legte die Arme um Wesley. „Mach dir keine Sorgen. Wenn er sie tötet kommt sie auch nicht zurück, das weiß er. Angel wird eine Weile mit der Welt hadern und irgendwann wird ihm einfallen, das eigentlich ich an allem Schuld bin. Dann stimmt sein Weltbild wieder und er kommt zurück. Schließlich muss er ja noch die Welt retten!“ Aus Spikes Worten sprach der übliche Spott, aber irgendwie beruhigte es Wesley.
Er befreite sich von Spike, um aufzustehen. „Ich gebe ihm einen Tag. Wenn ich dann nichts von ihm höre, suche ich Cordy selber!“
Spike nickte zustimmend. „Wir suchen sie dann.“ - ´Und ich suche Angel`, fügte er im Stillen hinzu, denn er war keineswegs so von der Ungefährlichkeit seines Sires überzeugt, wie er Wesley glauben machen wollte.
Kurz bevor Angel verschwunden war, glaubte er in dessen Augen einen alten Bekannten aufblitzen zu sehen.
Angelus.

Angel streifte grimmig durch die nächtliche Stadt.
Menschen. Immer machten sie Schwierigkeiten.
Und nur diese alberne Seele hinderte ihn daran, sie aus der Welt zu schaffen.
Er spürte, wie sich sein Gesicht veränderte und lachte leise.
Wäre sein Child nicht gewesen... – Angel blieb erschrocken stehen, und spürte den Nachhall seiner Gedanken.
„Angelus“, flüsterte er.
Schnell versuchte er, sich zu erinnern, ob er Wesley irgendwas angetan hatte. Aber offenbar hatte Spike das verhindert.
Angel seufzte.
Es war wohl besser, wenn er sich eine Zeitlang von seinen Freunden fernhielt, bis er sicher war, das er weiterhin Angel war und nicht Angelus.
Andererseits, konnte er zu Angelus werden und gleichzeitig eine Seele haben?
Der einzige, der diese Frage beantworten konnte, war Lorne.
Angel beschloss, seine Suche nach Cordelia noch zurückzustellen und erst einmal zu klären, ob er immer noch Angel war.

„Hallo!“
Lornes Begrüßung fiel so zurückhaltend aus, das Angels Sorgen sich verstärkten.
„Du musst mir helfen!“
Lorne zog eine Augenbraue hoch. „Ich kann dir nicht weiter sagen. Du hast die Schriftrolle, mehr weiß ich auch nicht.“
Angel schüttelte den Kopf. „Darum geht es nicht. Es geht um... mich. Wer ich bin? Angel oder... Angelus!“
Er sah Lorne angstvoll an.
Lorne sah ihn lange an, dann stellte er sein Glas ab.
„Komm mit!“
Angel folgte ihm unglücklich.
Lorne ging zu einem abseitsstehenden Tisch.
„Was willst du trinken?“
Angel sah ihn verwundert an. „Trinken?“, fragte er verdutzt. „Du sollst mir sagen, ob ich... meine Seele verloren habe und du fragst, was ich trinken will?“
Lorne lächelte schmal.
„Wenn du deine Seele verloren hättest, wärst du nicht hier. Oder du würdest zumindest nicht fragen, ob du Angel oder Angelus bist. Du wüstest, wer du bist!“
Angel fiel auf den Stuhl und stütze den Kopf in die Hände.
„Wesley. Ich habe darüber nachgedacht, ihn zu töten!“
„Na ja, jeder denkt mal darüber nach jemand anders umzubringen. Eine Seele macht aus niemand einen Heiligen. Hast du ihn getötet?“
„Natürlich nicht!“, entgegnete Angel entrüstet.
Lorne hielt einen seiner Kellner an, der vorüber ging.
„Bring uns was zutrinken, Darling. Gin-Tonic für mich und eine Bloody Mary für ihn.“
Er wandte sich wieder Angel zu.
„Und jetzt erzähl mir, was dich so aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Der bevorstehende Kampf kann es ja wohl nicht sein, oder?“
„Irgendwie schon“ murmelte Angel.
Oh.“ Lorne sah ihn an und sein Erstaunen war echt.
„Cordy, sie ist gegangen. Einfach so, ohne Grund. Und Wesley und... William sind dagegen, dass ich sie zurückhole. Aber...“, Angel sah Lorne endlich an, „wir brauchen sie doch.“
„Hm.“ Lorne nahm seinem Kellner die Gläser ab und schob das Glas mit der roten Flüssigkeit zu Angel hin.
Der trank – und spuckte den Schluck fast wieder aus.
„Was zum Teufel ist das?“ Er roch naserümpfend an seinem Glas.
Lorne grinste amüsiert. „Wonach schmeckt es denn, Engelchen?“
Angel roch noch einmal an seinem Drink, dann steckte er vorsichtig die Zunge hinein. „Tomate!“
Lorne grinste immer noch. „Warum fragst du dann?“
„Aber... du hast doch gesagt, eine Bloody Mary!?“
„Stimmt“, nickte Lorne, „und da ist nun mal Tomatensaft drin.“
„Aber...“, stammelte Angel weiter.
„Oh, du meinst die Spezialversion mit Blut? Tut mir leid, aber uns ist das Blut ausgegangen.“
Lorne wartete gespannt auf Angels Reaktion.
Der zuckte die Schultern und leerte sein Glas zur Hälfte. „Okay, mal was anderes. Ich war nur überrascht, weil ich Blut erwartet hatte.“
„Gut, nachdem das geklärt ist, erzähl mir mehr von Cordy. Warum brauchst du sie. Schließlich hast du doch Spike? – Dafür!“
„Was denkst du“, brachte Angel entsetzt heraus. „Cordy ist eine gute Freundin, aber nicht mehr! Aber sie ist... ein Teil von Angel Investigations. Sie war von Anfang an dabei. Und sie fehlt mir.“
„Hm. Aber jetzt ist doch Spike da. Ich meine, er ist doch ein vollwertiger Ersatz, oder?“
Angel schüttelte verneinend den Kopf. „Er ist kein Ersatz für Cordy. Er ist mein Child und ich liebe ihm über alles, aber er kann Cordy nicht ersetzen. Das kann niemand!“
Er trank seine Bloody Mary endgültig aus. „Außerdem ist sie eine unvergleichliche Kämpferin“, schwärmte er. „Und wir brauchen jeden, der dabei hilft, den Weltuntergang zu verhindern.“
Lorne trank von seinem Gin-Tonic. „Soweit ich mich erinnere, ist der Vampir mit Seele ausschlaggebend.“
„Wir haben immer zusammen gegen das Böse gekämpft. Und ich habe gehofft, das wir auch den letzten Kampf zusammen bestehen.“
„Hm.“ Lorne stand auf und nahm die leeren Gläser auf. „Bleib hier, ich hole was Neues zu trinken.“
Angel sah ihm hinterher und fragte sich, warum er Lorne das alles erzählte. Er konnte ihm auch nicht helfen.

Als Lorne zurück kam, brachte er neue Getränke mit.
Angel kostete und sah Lorne dann ungläubig an. „Ich denke, ihr habt kein Blut mehr?“
Lorne zuckte nur die Schultern. „Gerade ist eine neue Lieferung eingetroffen. Ich vermute mal, du magst Blut noch etwas lieber als Tomatensaft?“
Er machte eine kleine Pause. „Du hast dir vorhin Sorgen um deine Seele gemacht?“
Angel nickte niedergeschlagen.
„Glaubst du immer noch, das du Angelus bist – oder dazu wirst?“
„Ich weiß nicht, wer ich bin.“
„Gut“, Lorne grinste vergnügt. „Das könne wir ganz einfach feststellen. Töte mich!“
„Was soll ich tun?“, fragte Angel entsetzt.
Loren breitete weit die Arme aus. „Töte mich!“, wiederholte er gelassen.
Angel sprang auf. „Bist du völlig verrückt geworden? Ich... töte doch nicht meine Freunde.“
„Angelus würde es tun“, entgegnete Lorne.
„Angelus hat keine Freunde“, entgegnete Angel aufgebracht. „Ich glaube, es ist besser, wenn ich gehe.“
„Bleib hier.“ Lorne war auch aufgestanden und legte dem Vampir beide Hände auf die Schulter. „Du bist keine Gefahr, höchstens für dich selbst.“
Angel setzte sich langsam wieder. „Ich bin nicht... Angelus?“
Lorne schüttelte nur den Kopf und setze sich ebenfalls wieder. „Bist du nicht, soweit ich das feststellen kann. Angelus hätte dem verführerischen Angebot, jemand zu töten, nicht widerstehen können. Und er hätte mich schon für den Drink ohne Blut getötet.“
Angel schluckte. „Das heißt, du hast wahnsinniges Glück gehabt?“
Loren schüttelte wieder den Kopf und trank etwas von seinem Gin-Tonic. „Das Caritas ist durch einen Antigewalt-Zauber geschützt. Angelus hätte eine unliebsame Überraschung erlebt!“
„Dann kann ich ja endlich Cordy suchen“, freute sich Angel, aber wieder bestand Lornes Antwort in einem wortlosen Kopfschütteln.
„Ich möchte dich noch singen hören, um ganz sicher zu sein. Außerdem erwarte ich noch jemand, der dich sicher auch interessiert.“
Angel breitete ratlos die Arme aus. „Singen? Na gut, wenn du drauf bestehst. Und wer kommt noch? Hast du etwa Wes angerufen? Oder... William?“
Lorne grinste vergnügt. „Warte es ab, mein Engel.“

Eine Stunde später, Lorne hatte ihm gerade bestätigt, das er immer noch eine Seele hatte, kehrte Angel erleichtert und inzwischen auch von der Warterei genervt, an ihren Tisch zurück, als er hinter sich eine sarkastische Stimme hörte: „Du klingst immer noch wie eine Katze, der man auf den Schwanz getreten hat. Vielleicht solltest du versuchen, den Kampf mit deiner Stimme zu entscheiden. Gegen wenn auch immer wir kämpfen, er stürzt sich sicher freiwillig in dein Schwert, um dem Gejaule zu entgehen!“

Tbc...




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Velence
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New PostErstellt: 23.11.04, 20:10  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Cimmera,
es gibt ein Ende? ;) Ich dachte, sie heißt ‚Never Ending Story’. Angels eigene Unsicherheit, ob er nun Angelus ist oder nicht, hat mich auch für eine Weile schwanken lassen... Aber eigentlich müsste man Angelus seinem Verhalten erkennen... Und wen darf Angel im Caritas erwarten? Ich tippe natürlich auf Cordy. Dann gibt es doch noch ein Happy End, wobei da noch die Prophezeiung ist.... Ich bin mal gespannt, wie du das ganze auflöst.
Liebe Grüße, Janine

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Cimmeria
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New PostErstellt: 30.11.04, 22:49  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Teil: 30


Angel erstarte. Dann drehte er sich langsam um.
Immer noch ungläubig starrte er die Person an, die hinter ihm stand. Und wunderte sich, das er sie nicht viel früher bemerkt hatte.
Aber irgendwie schienen seine Vampirsinne in Ausnahmesituationen nicht mehr zu funktionieren.
„Cordy!“
Cordelia grinste. „Stimmt. Offenbar weißt du noch, wer ich bin. Und wie ich hörte, hast du mich ganz furchtbar vermisst!“
Angel stürzte sich auf sie und umarmte sie, als ob er sie nie wieder loslassen wollte.
„Hey, du erdrückst mich“, keuchte Cordy. Nur widerwillig ließ Angel sie los, griff aber sofort nach ihrer Hand, damit sie nicht einfach wieder verschwinden konnte.
„Wo warst du denn die ganze Zeit? Warum hast du dich nie gemeldet?“
„Na ja...“ Bevor sie mehr sagen konnte, redete Angel schon weiter: „Und woher wusstest du, dass ich hier...“ Er brach ab und sah Lorne böse an, der den Blick gelassen erwiderte.
„Du! Du hast sie vorhin angerufen?“ Lorne nickte nur.
„Woher hast du Cordys Telefonnummer?“
„Hm, übersinnliche Fähigkeiten?“, schlug Lorne vor.
Angel ignorierte ihn beleidigt. Er hielt weiterhin Cordelias Hand und streichelte den Handrücken mit dem Daumen, bis sie ihm ihre Hand entzog.
„Ich habe ihn angerufen.“
„Ihn? Wen?“, fragte Angel verwundert.
„Lorne!“
Angel bedachte den grünhäutigen Dämon mit einem weiteren finsteren Blick.
„Und warum ihn und nicht... uns?“ Angel bis sich auf die Zunge, beinahe hätte er „mich“ gesagt.
Cordelia zögerte etwas und drehte das Glas, das vor ihr stand, hin und her.
Angel bemerkte erst jetzt, das vor ihm auf dem Tisch ein volles Glas stand. Der Inhalt schillerte in allen Regenbogenfarben, es musste sich um einen von Lornes ominösen Cocktails handeln.
Angel ignorierte ihn genauso wie Lorne selbst.
„Meine Visionen“, antwortete Cordelia endlich sehr leise.
„Waren sie wieder schmerzhaft?“, fragte Angel hastig. „Du hättest mich... uns anrufen sollen, wir hätten einen Weg gefunden...“ Er brach mitten im Satz ab. Sie hatten nie einen Weg gefunden, die Visionen für Cordelia angenehmer zu machen.
„Ich hatte keine mehr!“
Angel fasste ohne nachzudenken wieder nach ihrer Hand. Sie sah zu, wie ihre Hand in seinen verschwand, völlig von ihnen bedeckt wurde. Dann sah sie dem Vampir ins Gesicht.
„Diese Visionen, ich hatte sie so lange, all die Jahre. Sie sind... sie waren ein Teil von mir. Ich habe sie weiß Gott oft genug verflucht. Weißt du, wie peinlich es ist, während eines Castings eine Vision zu haben? Anfangs war es schön, keine Visionen mehr zu haben...“, Cordelia schluckte, „aber dann... sie fehlten mir. Ich dachte ständig, ich müsste jeden Moment eine neue Vision haben. Aber da war nichts.“
Wieder schluckte sie, bis Lorne schweigend das Glas näher zu ihr hinschob. Cordelia trank etwas, bevor sie weiterredete. „Ich wusste nicht, was los ist. Ob es an mir lag, oder...“
„Cordelia hat mich angerufen. Weil sie Angst hatte. Weil sonst niemand da war, mit dem sie reden konnte.“
„Ich war da“, warf Angel gekrängt ein.
„Du hast dich in der Vergangenheit nicht gerade als guter Zuhörer hervorgetan, Engelchen“, konterte Lorne ruhig. „Aber Cordy hat keine Visionen mehr, weil ihre Aufgabe erfüllt ist. Die Zeit von Angel Investigations ist fast abgelaufen.“
„Das hat er mir auch schon gesagt“, bestätigte Cordelia. „Ich werde nie wieder eine Vision haben.“
Angel sah den Dämon grimmig an. „Angel Investigations besteht noch. Und wird weiterbestehen! Wir werden diesen verdammten Weltuntergang verhindern!“
Lorne schüttelte nachsichtig den Kopf. „Das könnt ihr gar nicht. Die Entscheidung wird von dem Vampir mit Seele getroffen, nur er kann die Katastrophe aufhalten!“
Angel schüttelte ebenfalls den Kopf. „Wir haben alle Jahre zusammen gekämpft, wir werden es auch diesmal tun, bis zum Ende! Und du kannst den Mächten der Ewigkeit gerne sagen, egal, ob Spike oder ich der Auserwählte ist, die restlichen Mitglieder von Angel Investigations werden auch dabei sein!“ Er sah Lorne kampflustig an.
„Deine Freunde, sie könnten dabei sterben, alle“, sagt Lorne leise und voller Mitgefühl.
„Werden sie leben, wenn nur ich kämpfe?“, fragte Angel besorgt.
Lorne zuckte nur die Schultern. „Ich weiß es nicht, Darling. Ich weiß nicht einmal, ob du der Auserwählte bist!“
Angel sag sich im Raum um. Er sah die unterschiedlichen Gäste des Caritas, Menschen und Dämonen, die lachten, tranken, stritten und sich wieder versöhnten.
Und nur an ihm würde es liegen, ob sie das alles auch in Zukunft tun würden.
Oder ob es für keine von ihnen eine Zukunft geben würde.
Er griff nach seinem Glas und stürzte den Inhalt in einem Zug herunter, ohne zu schmecken, was er trank.
Dann sah er sich noch einmal um.
„Angel Investigations ist aufgelöst“, sagte er dann nur.

Cordelia starrte ihn an, ebenso Lorne. Der Dämon setzte sein Glas ab, ohne zu trinken.
„Ist das dein Ernst?“, fragte er verblüfft.
Angel nickte nur und schloss die Hand fest um sein leeres Glas.
Mit einem spröden Klirren zerbrach das Glas und Angel schüttelte die Scherben auf den Tisch.
„Ich kann euch nicht in Gefahr bringen.“
Einen Moment herrschte absolute Stille, bis Cordelia aufsprang. „Sag mal, spinnst du jetzt total?“, schimpfte sie.
Angels Blick war auf einen weitentfernten Punkt gerichtet, er antwortete nicht.
Cordelia baute sich genau vor ihm auf. „Erstens, du kannst Angel Investigations gar nicht auflösen, dass kann nur Wes. Und zweitens...“
„Wenn ich das nicht tue, und ihr kämpft, werdet ihr sterben!“
„Na und? Wir haben immer zusammen gekämpft. Glaubst du etwa, das war ungefährlich? Oder meine Visionen. Meinst du, ich bin nur zum Spaß jedes Mal zusammengebrochen? Hey, ich rede mit dir!“ Sie wedelte mit der Hand vor Angels Gesicht herum.
Endlich sah er sie an und in seinem Blick lag unendliche Traurigkeit.
„Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich euch in Gefahr bringe.“
Cordelia lachte. „Ach, das fällt dir aber früh ein, was? Oh nein, mein Lieber, so leicht kannst du es dir nicht machen. Du wolltest, das ich zurückkomme. Und genau das tue ich!“
„Aber... dein Karriere... als Schauspielerin“, stammelte Angel.
Cordelia zuckte nur die Schultern. „Läuft nicht so gut, wie ich gedacht habe. Und diese ewigen Werbespots sind so was von öde!“
Sie verschwieg, das sie wahrscheinlich in der nächsten Zeit keine Werbespots mehr machen konnte, nachdem sie, ganz aus Versehen, einem anderen Schauspieler derartig geohrfeigt hatte, das dieser danach einen Kieferbruch hatte.
So etwas war nicht gerade karriereförderlich.
„Ja schon, aber...“
„Kein aber!“, stellte Cordelia kategorisch fest. „Ihr braucht mich. Dein blonder Liebling rennt ja immer gleich weg, wenn es mal schwierig wird. Und wir beide – und Wesley – haben schon mehr als einmal die Welt gerettet“, fügte sie selbstbewusst hinzu.
Als Angel immer noch nichts sagte, sah sie ihm lange in die Augen. „Egal, wer der Boss ist, Angel Investigations, das sind du und ich. Ich war vom ersten Tag an dabei – und ich werde auch am letzten Tag dabei sein!“
Endlich reagierte Angel. Er stand auf und zog Cordelia in eine enge Umarmung. „Ich liebe dich“, murmelte er.
„Ich weiß!“, erwiderte sie leise.

„Warum geht diese verdammte Tür nicht auf? Glaubst du, sie haben uns ausgesperrt?“
Die Stimmen weckten Wesley.
Er war über seinem Buch eingenickt.
Spike schlief noch, auf dem Sofa ausgestreckt, mit dem Kopf in Wesleys Schoß liegend.
Wesley hatte vergeblich versucht, ihn dazu zu überreden, schlafen zu gehen, als Spike als laut Frust und Langeweile Wurfübungen mit Messern und Äxten auf die Wände des Hotels veranstaltet hatte.
Und irgendwann hatte er sich an Wesley gekuschelt, sich später dann neben ihm auf dem Sofa ausgestreckt und war schließlich eingeschlafen.
Wieder hörte er ein unterdrücktes Kichern. „Nein, nicht ziehen. Du musst dagegen drücken!“
Jetzt war Wesley hell wach. Das war eindeutig Cordelia. Ziemlich angeheitert, wenn er richtig hörte. Und anscheinend war sie nicht alleine.
Er hoffte, das Angel bei ihr war!
Schnell weckte er Spike. „Sie sind zurück!“
Spike richtete sich verschlafen auf. „Wer ist zurück?“
Cordy. Und... Angel!?“
„Dann hat er sie also gefunden?“ Spike sah zur Eingangstür, die sich immer wieder einen Spalt öffnete und wieder schloss.
Die Beiden draußen waren anscheinend immer noch nicht sicher, wie sie die Tür nun aufbekamen.
Dann wurde die Tür weit aufgestoßen und Angel taumelte die Eingangstreppe hinunter, dicht gefolgt von Cordelia.
Wesley wollte auf sie zugehen, aber Spike hielt ihn zurück. „Warte! Ich will erst wissen, wer es ist. Angel oder Angelus.“
„Keine Angst, er ist immer noch Angel. Oder er wird es zumindest wieder sein, wenn er wieder nüchtern ist.“
Lorne tauchte hinter den beiden auf und sah sich um.
„Stammt diese nette Dekorationsidee von euch?“ Er wies auf die Löcher, die Spikes Wurfübungen hinterlassen hatte und die Waffen, die immer noch an einigen Stellen steckten. „Oder sind das unzufriedene Klienten gewesen?“
„Spike. Er hat sich... Sorgen gemacht“, antwortete Wesley.
Lorne nickte. „Ach so, und deshalb hat er alles an die Wand geworfen, was ihm in die Finger gekommen ist. Verstehe!“
Spike ignorierte ihn und starrte weiterhin Angel an. „Du hast sie also gefunden. Und das war so toll, das du dich erstmal hast vollaufen lassen. Klar, wozu auch mal eben seine Freunde anrufen und Bescheid sagen!“
Cordelia kicherte. „Blondie ist sauer.“
Spike fuhr wütend herum. „Stimmt genau, Süße, Blondie ist sauer. Vor allem, wenn man ihn Blondie nennt!“
Cordelia kicherte wieder, nicht im geringsten beeindruckt.
„Ich wundere mich, dass du noch hier bist. Normalerweise läufst du doch ganz schnell weg, sobald es Schwierigkeiten gibt!“
Wesley seufzte leise. Kaum war ihr Team wieder vollständig, gingen die alten Probleme wieder los. Als ob sie nicht bereits genug am Hals hatten.
„Cordy...“, fing er an, aber Spike stoppte ihn.
„Du hast Recht“, sagte er und ging langsam auf Cordelia zu, die ebenso langsam, aber sicher zurückwich.
Spike grinste müde. „Keine Angst, ich tue dir nichts. Ich greife keine Menschen mehr an, ob du es glaubst oder nicht! Früher bin ich weggelaufen, wenn es Schwierigkeiten gab, richtig! Aber das war früher. Früher hatte ich auch keine Seele! Aber jetzt habe ich eine Seele. Und damit hat sich einiges geändert.“ Spike machte eine nachdenkliche Pause. „Nein, eigentlich hat sich alles geändert. Bis auf die Liebe zu meinem Engel! Jetzt bin ich ein Mitglied von Angel Investigations! Und vielleicht ist es meine Bestimmung, den Weltuntergang zu verhindern. Aber wie auch immer, ich werde kämpfen! An der Seite meiner Freunde!“
Er sah Cordelia trotzig an, bevor er sich umdrehte und zurück zu Angel ging, der vom Sofa aus interessiert zugesehen hatte.
„Gehen wir ins Bett. Wer weiß, wie viel Zeit uns noch bleibt! Aber ausgeruht kämpft es sich besser!“
Er zog Angel hoch, der ihn nur verwundert ansah und legte ihm den Arm um die Taille. „Na komm schon, die Treppe musst du schon selber raufgehen. Ich habe zwar Vampirkräfte aber um dich zu tragen reichen selbst die nicht!“
Wesley sah schnell zu Cordelia, bevor er Spike fragte: „Soll ich dir helfen?“
Spike lächelte ihn an, schüttelte dann aber den Kopf. „Geht schon. Kümmere dich lieber um Cordy.“
Ohne sich weiter um die andere zu kümmern, zerrte Spike Angel Richtung Treppe und dann nach oben.

Wesley sah ihnen hinterher, bis die Vampire in ihrem Zimmer verschwanden, dann sah er wieder Cordelia an. Und Lorne, der immer noch im Eingangsbereich stand.
Cordelia ging an ihm vorbei und setze sich aufs Sofa. „Wenn Blondie... ich meine, Spike, ein Mitglied von Angel Investigations ist, was bin ich dann?“, murmelte sie und legte den Kopf mit geschlossenen Augen auf die Rückenlehne.
„Dasselbe, wie wir alle! Ein Teil des Teams“, antwortete Wesley fest. Dann lächelte er. „Ich bin froh, dass du wieder da bist!“
Cordelia machte die Augen wieder auf und erwiderte das Lächeln. „Ich auch! Verdammt, selbst der Zoff mit Spike hat mir gefehlt.“ Sie gähnte und stand auf. „Ich geh auch schlafen. Oder habt ihr mein Zimmer inzwischen anderweitig vergeben?“
Wesley schüttelte nur den Kopf.
An der Treppe drehte sich Cordelia noch einmal zu ihm um. „Angel, er hat gesagt, er liebt mich!“
„Wir lieben dich alle“, entgegnete Wesley weich.
Leises klatschen in seinem Rücken erinnerte ihn daran, das noch jemand da war. Er hatte den grünhäutigen Dämon, der nun ironisch applaudierte, völlig vergessen.
„Lorne! Danke, das du sie zurückgebracht hast. Du hättest nicht bleiben müssen!“
Lorne kam gemächlich näher. „Gibt es hier irgendwas zu trinken?“ Er sah sich um, ohne auf Wesley Bemerkung einzugehen.
„Äh, was zu trinken?“
„Ja! Bis auf Blut nehme ich alles! Nachdem sich jetzt alle wieder lieb haben – und Angel Investigations endlich vollständig ist – brauche ich einen Drink. Also, was habt ihr?“
Hm, ich habe noch etwas Bourbon. Im Büro“, antwortete Wesley zögernd.
Lorne verzog etwas das Gesicht. „Nicht gerade mein bevorzugtes Getränk, normalerweise trinke ich Gin-Tonic, aber besser als gar nichts.“ Er sah Wesley erwartungsvoll an.
Als Wesely in seinem Büro die Flasche auf den Tisch stellte, runzelte Lorne die Stirn. „Kläglicher Rest, was?“ Er goss ein Glas bis zum Rand voll, und den verbleibenden Rest in das andere Glas, welches er dann Wesley zuschob.
„Auf Angel Investigations! Und das wir den Kampf gewinnen!“
„Wir?“, fragte Wesley erstaunt.
Lorne leerte sein Glas in einem Zug und betrachtete betrübt die leere Flasche.
„Wir“, bestätigte er dann und streckte sich. „Ich glaube, ich gehe auch schlafen. Welches Zimmer ist frei?“
„Äh, fast alle“, antwortete Wesley, der immer noch nicht so ganz mitkam. „Heißt das, du bleibst hier? Heute nacht?“
Lorne grinste. „Ab heute, Darling. Alle anderen Mitglieder von Angel Investigations wohnen doch auch hier!“
„Ja schon, aber...“, Wesley suchte eine Formulierung, die nicht allzu hart klang, aber Lorne kam ihm zuvor.
„Oh nein, Schätzchen, komm mir jetzt nicht damit, dass ich nicht dazu gehöre! Das stimmt nicht, und das weißt du! Ich gehöre sehr wohl dazu! Und jetzt sag mir, wo ich schlafen kann.“
„Äh, ja, es sind zwar etliche Zimmer frei... Aber die meisten sind leider auch unbewohnbar. Wir haben nur soviel Zimmer in Ordnung gebracht, wie wir brauchten.“
„Ah, überhaupt kein Problem“, winkte Lorne lässig ab, Dann schlafe ich bei dir!“
„Bei... bei mir?“, ächzte Wesley.
„Bei dir“, bestätigte Lorne. „Keine Angst, ich beiße nicht. Schließlich bin ich kein Vampir.“
„Aber... das geht nicht.“ Wesley war immer noch weitgehend sprachlos.
„Warum nicht?“, erkundigte sich Lorne neugierig, der schon halb die Treppe hinaufgegangen war.
„Weil... weil... wir sind beide Männer!“
„Richtig! Aber ich sehe das Problem nicht. Unsere beiden Vampire sind auch männlich. Oder sollte mir da irgendwas entgangen sein?“, fragte Lorne gelassen.
„Die beiden sind... ich bin nicht...“, Wesley fehlten schlichtweg die Worte.
Lorne grinste nur und ging dann weiter. „ich habe gesagt, ich schlafe bei dir, nicht: Ich schlafe mit dir“, sagte er über die Schulter, „das ist immer noch ein Unterschied! Und jetzt stell dich nicht so an. Ich hatte nicht den Eindruck, das es dir viel ausmacht, wenn Spike so... anschmiegsam ist!?“
Wesley zog es vor, darauf nicht zu antworten und trottete hinter dem Dämon her. Die eine Nacht würde ihn nicht umbringen, und am nächsten Tag konnten sie ein Zimmer für Lorne zurechtmachen.

In seinem Zimmer blieb Wesley verlegen stehen. Kurz überlegte er, sich einfach eine Decke zu schnappen und in ein anderes Zimmer umzuziehen. Das würde ihm zwar eine Stauballergie einbringen, aber...
Andererseits, warum sollte er sich dem Staub aussetzen und nicht Lorne? Vielleicht bekamen Dämonen ja auch keine Stauballergie?
Er sah Lorne an, der bereits dabei war, sich auszuziehen.
„Ähm, ich muss noch... die Eingangstür verschließen“, stieß Wesley hervor.
Er hatte es wirklich vergessen. Nicht, das es wirklich noch wichtig war, aber es gab ihm eine Gelegenheit, der peinlichen Situation zu entkommen.
Beinahe fluchtartig verließ er das Zimmer.
Als er zurückkam, er hatte sich viel Zeit gelassen, schlief Lorne schon.
Wesley atmete erleichtert auf.
Schnell schlüpfte auch er ins Bett, rutschte aber sofort wieder an den äußersten Bettrand.
Leider hatte er damit das Problem, das er nun noch ein winziges Stückchen von der Bettdecke abbekam.
„Teil dir nie das Bett mit einem Dämon“, murrte er leise und zerrte an der Decke.
Endlich hatte er genug Decke zurückerobert, aber nur, indem er weiter in die Mitte, und damit näher an Lorne heran, rutschte.
Wesley erstarrte vor Schreck, als er zufällig Lornes Bein berührte. Aber der Dämon schlief weiter und auch Wesley entspannte sich ein wenig. Trotzdem achtete er sorgfältig darauf, das er den anderen nicht noch einmal berührte.

Lorne erwachte davon, das ihm fürchterlich kalt war. Er tastete erfolglos nach der Bettdecke. Wiederwillig machte er dann doch noch die Augen auf. Und brauchte einem Moment, um sich an die Vorgänge vom vergangenen Abend zu erinnern.
Dann ließ er den Kopf wieder zurück fallen. Und grinste.
Klar, für sie beide war es zuwenig Decke, auch wenn das Bett breit genug war.
Wesley hatte sich so in die Decke eingewickelt, das für ihn nichts mehr übrig blieb.
Er fing vorsichtig an, Wesley soviel Decke wegzuziehen, das er sich auch zudecken konnte. Wesley grummelte im Schlaf vor sich hin und war nicht bereit, etwas von seiner Decke abzugeben. Lorne musste erst stärker ziehen, bis die Decke wieder über sie beide reichte.
Er zog Wesley eng an sich versuchte, weiter zuschlafen.

Wesley blinzelte verschlafen.
Irgendetwas war anders als sonst.
Er grübelte darüber nach, während er sich behaglich an den warmen Körper in seinem Rücken kuschelte.
Dann wusste er es. Zum ersten mal seit langer Zeit machte er sich keine Gedanken über den bevorstehenden Weltuntergang.
Ein Arm legte sich quer über sein Brust und Wesley streichelte ihn sanft.
Endlich raffte er sich dazu auf, die Augen zu öffnen.
Sein Blick fiel auf grüne Haut – und die Ereignisse des vergangenen Abends fielen ihm schlagartig wieder ein.
„Lorne!“, kreischte Wesley und befreite sich hektisch aus der Umarmung.
„Stimmt, Schätzchen“, erwiderte Lorne gelassen. „Aber du musst nicht so schreien, ich bin nicht so weit weg.“
Wesley antwortete nicht, sondern versuchte, so schnell wie möglich aus dem Bett – und damit aus Lornes Nähe – zu kommen. Als Lorne ihn anfasste, erstarrte er.
„Fass mich nicht an!“
„Bleib hier“, sagte Lorne gelassen.
„Was? Niemals!“ Doch zu seiner eigenen Verwunderung blieb Wesley im Bett.
„Wovor hast du Angst?“
„Ich habe keine Angst!“ Wesley knirschte mit den Zähnen. „Aber ich schlafe doch nicht mit einem... Mann!“
Lorne lächelte nur nachsichtig.
„Schätzchen, entspann dich.“
„Nenn mich nicht Schätzchen!“
Lorne seufzte.
„Du musst dich nicht immer für alles verantwortlich fühlen. Sei nicht so hart zu dir selbst. Wann hast du dich das letzte mal entspannt?“
„Es geht dich gar nichts an, wann ich das letzte mal mit jemand geschlafen habe!“, murmelte Wesley und errötete.
Lorne lachte leise.
„Das meinte ich zwar nicht, aber ich bin mir sicher, dass „das“ auch schon lange her ist.“
Erst jetzt merkte Wesley, dass er Lornes Frage auf Sex bezogen hatte.
„Ich... es geht mir gut.“
„Wirklich?“
Ganz nebenbei hatte Lorne ihn wieder in eine lockere Umarmung gezogen. Jetzt summte er eine leise, seltsam einschläfernde Melodie dicht am Wesleys Ohr.
Der merkte, wie er sich, beinahe umgewollt, entspannte.
Seine Sorgen um Angel Investigations, um seine Freunde, ließen nach.
Er verstand, das er sie nicht beschützen konnte. Jeder von ihnen hatte sich dafür entschieden, zu kämpfen.
Lorne ließ den letzen Ton verklingen und musterte Wesley aufmerksam. Dann lächelte er zufrieden.
„Ruh dich noch etwas aus, Darling. Keiner von uns weiß, wann der Kampf beginnt.“


Tbc...


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Cimmeria
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New PostErstellt: 19.12.04, 18:44  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi ,
ich hatte ziemlich viel Stress und dann hat auch noch mein Computer sein Leben ausgehaucht (und natürlich alles ruiniert). Zum Glück lag die letzte Datensicherung noch nicht so lange zurück, ich musste nur einige Seiten neu schreiben. Aber das ganze war schon ziemlich frustrierend. Doch ich glaube, das ich die Schreibblockade überwunden habe, jedenfalls gibt es noch eine Weihnachtsgeschichte. Aber erst am 24. *gg*
Alles Liebe
Cimmeria


Teil 31

Als Wesley das nächste Mal erwachte war er alleine.
Alleine im Bett – und im Zimmer.
Verwirrt bleib er liegen und versuchte, sich zu erinnern.
Angel hatte Cordy gefunden und zurückgebracht. Oder besser gesagt, Lorne hatte die beiden zurückgebracht. Angel hätte in seinem Zustand wahrscheinlich nicht den Weg gefunden.
Dann hatte Lorne darauf bestanden, das auch er zu Angel Investigations gehörte, und war geblieben.
Im Hotel Hyperion und in Wesleys Zimmer.
Und in seinem Bett, wie sich Wesley nach kurzem Zögern eingestand.
Jedenfalls war er irgendwann gegen Morgen in einer engen Umarmung aufgewacht. Mit einem Mann!
Und in ebenso einer Umarmung auch wieder eingeschlafen.
Wesley schreckte hoch. Hastig untersuchte er das Bett nach Spuren, die darauf hindeuteten, das sie mehr getan hatten, als nur schlafen.
Er konnte sich zwar nicht daran erinnern, aber das besagte nichts. Gut möglich, das er diesen Teil der Erinnerung einfach verdrängt hatte.
Wenn es denn überhaupt eine Erinnerung war. Und nicht nur ein Traum.
Wesley schloss wieder die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Und je länger er darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher erschien es ihm, das er alles nur geträumt hatte.
´Manchmal hat man schon komischen Träume`, dachte er lächelnd mit einer Mischung aus Wehmut und Erleichterung.
Aber wie auch immer, er fühlte sich wirklich entspannt und ausgeruht, als er sich auf den Weg in sein Büro machte.

Seine Entspannung hielt genau solange an, bis er die Tür zu seinem Büro öffnete.
Angel und Lorne unterhielten sich – und Wesley blieb stehen, als ob er gegen eine Wand gelaufen wäre.
´Das kann nicht wahr sein`, dacht er verzweifelt, während er gegen das Verlangen ankämpfte, einfach die Augen zuzumachen und Lornes Anwesenheit so zu leugnen.
Angel begrüßte ihn mit einem schiefen Lächeln, während er darauf wartete, das sich eine Brausetablette in seinem Glas Wasser auflöste. Er verzog das Gesicht beim Trinken.
„Scheußlich. Aber wenigstens hilft es gegen die Kopfschmerzen. Meistens. Willst du auch ein Aspirin?“
Wesley starrte ihn nur an.
„Ich trinke nie wieder einen dieser verdammten Cocktails“, verkündete Angel düster und rührte in seinem Glas herum.
„Das sagst du jedes Mal. Hinterher!“, stellte Lorne gelassen fest. „Guten Morgen, Wes. Alles in Ordnung? Du siehst aus, als ob dir schon irgendwelche Dämonen begegnet sind!?“
Wesley konnte es immer noch nicht glauben.
Wenn Lorne da war, hieß das, dass er nicht geträumt hatte.
Andererseits bestand aber auch die Möglichkeit, das der Dämon sehr früh im Hotel Hyperion aufgetaucht war.
Wesley klammerte sich verzweifelt an diese Vorstellung.
Auch wenn es jeglicher Logik, und Lornes üblichen Verhalten mehr als widersprach, in aller Frühe unterwegs zu sein.
„Will noch jemand Kaffee haben?“ Lorne stand auf und sah Wesley und den Vampir fragend an.
Angel schüttelte nur den Kopf, ließ es aber ganz schnell wieder sein.
„Ich bleibe bei Aspirin.“
Wes?“
„Was? Ach so, ja. Gerne.“ Lorne musterte ihn noch einmal verwundert an, bevor er endlich ging. Trotzdem hatte Wesley den Eindruck, das er ihm kurz zuzwinkerte.
„Äh, seit wann ist Lorne denn da?“, fragte er so nebensächlich wie möglich, als er endlich mit Angel alleine war.
Angel betrachtete den Rest seines aufgelösten Aspirins misstrauisch, bevor er es heldenhaft austrank.
„Lorne? Seit wann?“, echote er dann verblüfft. „Was hast du denn gestern getrunken?“
Er musterte Wesley. „Bist du sicher, das du kein Aspirin willst? Obwohl, gegen Erinnerungslücken hilft es wohl nicht.“ Angel grinste. „Er hat mir alles erzählt.“
Wesley wurde zur Abwechslung rot. Warum musste Lorne ausgerechnet Angel alles erzählen? Warum konnte er nicht einfach den Mund halten und so tun, als ob nichts passiert wäre? Es ging doch schließlich niemand was an!
„Ähm, alles?“, fragte er verlegen.
Angel nickte, beziehungsweise versuchte es. „Eigentlich hätte ich mich ja darum kümmern müssen, aber...“, statt eines Kopfschüttelns zuckte er die Schultern. „ich meine, zumindest, was ein Zimmer angeht. Das andere fällt ja in deinen Aufgabenbereich. Immerhin bist du der Boss.“ Er lächelte Wesley an.
„Andere?“, wiederholte Wesley flüsternd.
„Eigentlich gehört er ja schon lange dazu, wenigstens inoffiziell. Wurde Zeit, das wir es offiziell machen. Aber ich habe es immer irgendwie versäumt. Zum Glück hast du ja gestern schnell geschaltet, als er Cordy und mich hier abgeliefert hat.“
Er sah Wesley fragend an. „Sag bloß, du erinnerst dich nicht...“
Wesley zog es vor, nicht zu antworten und wartete atemlos auf den unvermeidlichen Höhepunkt der Geschichte.
„Jetzt müssen wir nur noch ein Zimmer für ihn herrichten. Er kann ja nicht immer hier auf der Couch schlafen. Schließlich hat das Gemäuer hier genügend Zimmer. Auch wenn die meisten unbewohnbar sind!“
Wesley fiel ein Stein vom Herzen. „Er hat hier unten geschlafen, auf der Couch?“, fragte er vorsichtshalber noch einmal.
Angel grinste. „Mein Gott, Wes, du musst ja wirklich ziemlich weggetreten sein. Schließlich hast du ihm ein Kissen und eine Decke gegeben.“
„Ach so, ja, habe ich irgendwie völlig vergessen. Aber gestern Abend, beziehungsweise, heute Nacht...“ Wesley lächelte vorsichtig. „Wir haben uns... Sorgen gemacht. Und als du dann aufgetaucht bist... mit Cordy...“
„... und ziemlich angeheitert, ich weiß“, ergänzte Angel. „William hat es mir erzählt. Oder sollte ich sagen, vorgehalten? Jedenfalls in aller Ausführlichkeit.“
Er hob sein leeres Glas an und bewegte vorsichtig den Kopf. „Ob ich noch ein Aspirin nehme? Irgendwie scheint es nicht zu helfen.“
„Warte noch ein bisschen, so schnell geht das nicht“, sagte Wesley. Er stand auf und streckte sich. „Wo stecken eigentlich die anderen? Cordy und Spike meine ich?“
„Hm, Cordy habe ich noch nicht gesehen. Und Spike...“, Angel lächelte boshaft, „er wird alle Löcher in der Halle wieder ausbessern! Vorher werden meine Kopfschmerzen nämlich nicht besser!“
Wesley sparte sich eine Antwort. Aber er fragte sich insgeheim, warum sich irgendwer noch die Mühe machen sollte, etwas zu reparieren, wenn in Kürze sowieso alles vorbei wäre.
Aber das war eine Sache, die Spike mit Angel ausmachen sollte. Und vielleicht sollte er seinem Sire auch erzählen, warum er die Wände perforiert hatte.
„Ich geh mal nachsehen, wie es Cordy geht.“

Langsam ging er die Treppe hinauf, so in seine Gedanken versunken, das er die andere Person erst bemerkte, als er mit ihr zusammenstieß.
„Lorne! Was zum Teufel machst du hier?“
Der grüne Dämon lächelte ihn an. „Ich dachte mir, das wir uns unterhalten sollten.“
„Unterhalten? Worüber?“, fragte Wesley erstaunt.
Lorne grinste nur. „Du hast so friedlich geschlafen, ich konnte dich einfach nicht aufwecken, Darling.“
„Du hast bei mir...? ich meine, nicht auf der Couch...? Aber Angel...“, ächzte Wesley entgeistert.
Das Gespräch mit Angel hatte ihn überzeugt, dass er nur geträumt hatte. Jetzt zerschlug Lorne mit einem Satz diese Überzeugung.
Wesley durchbohrte ihn mit Blicken.
Oh, unser Engelchen glaubt, ich habe die Nacht auf dieser unbequemen Couch verbracht. Lassen wir es dabei. Er muss ja nicht alles wissen. Das gilt übrigens auch für alle anderen.“
Er sah Wesley besorgt an, als dieser erleichtert aufatmete.
„Wäre es so schlimm, wenn sie es wissen?“
Wesley wollte schon ein heftige Antwort geben, als ihm wieder einfiel, wie entspannt er aufgewacht war. Und das er sich, zum ersten Mal seit langen Zeit, nicht die halbe Nacht den Kopf zerbrochen hatte, wie er den drohenden Weltuntergang verhindern konnte. Oder zumindest den Tod seiner Freunde!
„Glaubst du wirklich, sie würden es verurteilen?“, fragte Lorne sanft.
Wesley zuckte nur hilflos die Schultern.
„Angel? Spike? Cordelia?“, fragte Lorne leise weiter.
„Aber ich muss doch...“
Lorne musste ihn umarmt haben, ohne das Wesley es wirklich mitbekommen hatte.
Erst jetzt merkte er, wie der Dämon ihm sanft über den Rücken streichelte.
„Jeder von ihnen hat sich freiwillig entschieden, zu kämpfen. Ich auch. Bleibt nur noch die Frage, was mit dir ist. Kämpfst du auch?“
Wesley befreite sich aus der Umarmung und sah Lorne entrüstet an. „Natürlich! Glaubst du etwa, ich laufe einfach weg?“
Lorne schüttelte nur den Kopf. „Darum geht es nicht, Wes“, sagte er ruhig. „Die Frage ist vielmehr, kämpfst du, weil du es willst? Oder weil du glaubst, du musst es tun? Um irgendwem zu beweisen, das du es kannst!“
Wesley starrte den Dämon sprachlos an. „Hör auf, meine Gedanken zu lesen!“, fuhr er ihn an.
Lorne schüttelte nur den Kopf. „Ich lese deine Gedanken nicht. Aber liege ich denn mit meiner Vermutung so falsch?“
Wesley versuchte, die Frage mit einem abfälligen Grinsen zu beantworten, aber der intensive Blick aus Lornes roten Augen bannte ihn. Und statt einer Antwort flüchtete er sich zurück in die beruhigende Umarmung.
„Aber ich muss doch das Team zusammen halten“, flüsterte er.
„Das kannst du nicht! Angel Investigations besteht nur, wenn alle Mitglieder des Teams es wollen. Du kannst niemand zwingen! Aber genauso wenig kann dich irgendwer zwingen.“
Und in diesem Moment verstand Wesley endlich, das Angel Investigations nicht weiterbestand, weil er es so wollte. Oder weil Angel es wollte. Sondern einzig und allein deshalb, weil sie alle es wollten!
Jeder von ihnen war weggegangen – und zurückgekommen, aus freiem Willen. Angel, Spike, Cordelia. Und jetzt war es an ihm, für sich die Entscheidung zu treffen, ob er gehen oder bleiben wollte.
Er trat einen Schritt zurück und sah Lorne an.
„Ich bleibe! Und ich kämpfe. Vielleicht können wir den Weltuntergang ja verhindern. Wie soll ich herausfinden, ob wir nicht doch siegen können, wenn ich es gar nicht erst versuche?“
Lorne lächelte verstehend.
„Übrigens, ich wollte zu Cordy. Kommst du mit?“
„Nein. Ich werde mir mal versuchen, mich mit euren archaischen Waffen anzufreunden. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum ihr immer noch an diesem mittelalterlichen Kram festhaltet. Ich meine, es gibt doch so viele Waffen, die viel wirkungsvoller sind, als ein Schwert. Zum Beispiel...“
Und dann tat Wesley etwas, das ihn zuvor nicht einmal im Traum eingefallen wäre. Er unterbrach Lornes Litanei ebenso einfach wie wirkungsvoll.
Mit einem Kuss.
„Du solltest das Thema mit Angel diskutieren. Er ist der Meinung, dass ein Schwert bestens geeignet ist, jemand den Kopf abzuschlagen. Und ihn damit endgültig umzubringen!“
Er ließ den verdutzen Dämon stehen, drehte sich aber nach wenigen Schritten noch einmal um. „Übrigens, wir brauchen im Bett noch eine weitere Decke! Aber du hast ja keine Probleme, eine zu finden. Nimm einfach die, die unten auf dem Sofa liegt.“
Wenn er sich sein Zimmer – und sein Bett – mit einen grünen Dämon teilte, ging das niemand etwas an. Nur ihn. Und natürlich den besagten Dämon.

„Wes, hast du Zeit?“
Wesley sah auf. Angel war doch sonst nicht so zurückhaltend.
„Was gibt es?“
Angel sah sich misstrauisch um, bevor er den Raum betrat.
„Wo sind die anderen?“
„Cordy ist einkaufen gegangen. Lorne wollte was aus dem Caritas holen. Und Spike...“
Ein lauter Wutschrei aus der Halle verriet, wo Spike war.
Gefolgt vom Geräusch, mit dem etwas gegen die Wand krachte.
„Hältst du es immer noch für eine gute Idee, ihn die Wände reparieren zu lassen?“, fragte Wesley besorgt. „Ich habe den Eindruck, er richtet mehr Schaden an als alles andere.“
„Was glaubst du, wie es auf potentielle Klienten wirkt, wenn die Wände durchlöchert sind?“, fragte Angel zurück.
Wesley seufzte. „Angel, wir haben keine Klienten mehr, weder potentielle noch sonstige! Wenn alles vorbei ist, können wir immer noch aufräumen.“ - ´Wenn dann noch jemand von uns am Leben ist.`
„Stimmt“, räumte Angel ein, „aber er macht mich wahnsinnig mit seiner ständigen Unruhe! Irgendwie muss ich ihn doch beschäftigen.“
„Nimm ihn einfach in den Arm und halt ihn fest. Er hat Angst, dich zu verlieren. Verdammt, Angel, hast du immer noch nicht begriffen, wie sehr er dich liebt?“, sagte Wesley eindringlich.
Angel sah ihn zweifelnd an. „Wenn ich William festhalte, zappelt er entweder weiter herum, oder er redet!“
Wesley seufzte wieder. „Du kennst ihn jetzt wie lange? Und jetzt fällt dir ein, oder auf, dass er nervig ist?“
Angel grinste. „Du hast ja Recht. Und eigentlich will ich ihn auch gar nicht anders haben. Aber manchmal...“ Er ließ das Thema fallen und zeigte Wesley, was er in der Hand verborgen hielt.
Wesley keuchte. „Woher hast du das?“, fragte er alarmiert.
„Lag auf meinem Schreibtisch.“
„Wann?“
„Jetzt eben. Jedenfalls habe ich es gefunden, als ich zurückkam.“
Beide zuckten zusammen, als in der Halle wieder etwas gegen die Wand geworfen wurde, begleitet von einen lauten Fluch, der einen sehr direkten Zusammenhang zwischen dem IQ eines gewissen Vampirs und der Größe seines besten Stücks herstellte. Beziehungsweise, dem Mangel an Größe.
Angel sah unwillkürlich an sich hinunter. „Jetzt übertreibt er aber wirklich“, grummelte er.
„Vielleicht kannst du ihm nachher beweisen, dass er Unrecht hat?“, schlug Wesley leicht genervt vor.
Er untersuchte den Gegenstand, den Angel ihm gegeben hatte, dann zog er einige seiner Bücher zu Rate.
Angel sah ihm mit merklicher Ungeduld zu.
„Ist es das...?“, fragte er dann.
Wesley las erst zuenden, bevor er Angel ansah. „Ja, es ist das Amulett. Da du es gefunden hast, heißt das wohl, du bist der Auserwählte.“
Angel atmete tief ein.
„Damit ist diese Frage entschieden. Ich werde also sterben!“
Wesley widersprach nicht, aber in seinem Blick lag unendlich Trauer. „Vielleicht gewinnen wir die Schlacht ja“, sagte er leise.
Angel grinste schief. „Ich sterbe so oder so. Du hast es selbst gesagt.“
Er stand auf und steckte das Amulett in die Tasche. „Ich sage es Spike selber! Aber Cordy und Lorne sollten es erst erfahren, wenn der Kampf beginnt. “
Wesley nickte nur und sah hinter ihm her, als Angel langsam das Büro verließ. Er biss sich auf die Lippe, um seine Trauer zurück zu drängen.
Beinahe wünschte er sich, der Auserwählte wäre Spike gewesen. Das Wissen, das sein bester Freund sterben würde, tat zu weh.

In der folgenden Nacht wollte Angel sein Child nicht loslassen.
Am liebsten hätte er ihn nie wieder losgelassen. Er umklammerte Spike so fest, das dieser protestierte. „Hey, du brichst mir die Rippen!“
Nur widerwillig löste Angel seine Umarmung etwas.
Er dachte an das Amulett, das seit dem Morgen in seiner Hosentasche steckte. Er konnte es ihm einfach nicht sagen.
Noch nicht.
„Ich liebe dich“, murmelte er und saugte leicht an Spikes Hals.
„Dann zeige es mir.“
„Hm?“
Spike fasste ungeduldig nach Angels Schwanz. „Was ist los mit dir? Fick mich endlich! Damit ich wenigstens eine schöne Erinnerung habe!“
Angel erstarrte kurz. Hatte Wesley es Spike etwa doch schon erzählt?
„Na ja, es muss ja nicht das letzte Mal sein, das wir... uns lieben“, flüsterte er.
Spike grinste und rollte ihn auf den Rücken. „Es ist ganz bestimmt nicht das letzte Mal“, betonte er, während er sich über Angels Becken hockte. „Aber so mag ich es am liebsten! Dann kann ich das Tempo bestimmen. Also halt dich zurück. Ich will, dass es lange dauert. Sehr lange!“
Er beugte sich kurz vor, um Angel zu küssen. „Ich liebe dich auch, mein Engel. Und ich will mich immer daran erinnern, wie es war, mit dir zu schlafen, wenn ich in der Hölle schmore!“
„Vielleicht schmore auch ich in der Hölle“, flüsterte Angel und sah ihm tief in die Augen.
Spike schüttelte nur den Kopf und brachte sich in die richtige Position.
„Ich bin gemeint, ich bin der Vampir mit Seele. Aber es war eine gute Zeit. Und ich habe länger gelebt, als erwartet. Und es ist doch allemal besser, als Held zu sterben. Statt von eine Jägerin gepfählt zu werden!“
Dann pfählte er sich selber. Auf Angels Schwanz.

„Woher hast du dieses... was auch immer?“, fragte Spike misstrauisch.
„Amulett! Das ist ein Amulett“, erklärte Angel versonnen.
„Egal. Wo kommt es her?“, fragte Spike wieder voller Ungeduld.
Die beiden Vampir standen sich in der Eingangshalle des Hotels gegenüber.
„Amulett?“, fragte auch Cordelia höchst erstaunt.
Sowohl Angel als auch Spike ignorierten sie. Genauso wie ihre restlichen Freunde.
„Woher hast du dieses Ding?“ Cordelia war nicht bereit, so schnell aufzugeben. „Und seit wann?“
Wieder ignorierte Angel sie.
Sein Blick war fest auf Spike gerichtet. Er wollte sich das Aussehen seines Geliebten gründlich einprägen, jede Einzelheit. Schließlich würde er ihn nie wieder sehen.
Als er an diesem Morgen erwacht war, wusste Angel, das der Tag der Entscheidung da war. Noch bevor Wesley ins Zimmer kam und wortlos die schweren Vorhänge zur Seite zog.
Spike verschwand fluchtartig unter der Bettdecke, um sich vor den zu erwartenden Sonnestrahlen zu schützen, aber Angel bleib ruhig liegen.
Er wusste, dass ihn Wesley niemals bewusst in Gefahr bringen würde.
Und das konnte nur bedeuten, das es keine Sonne gab.
„Die Nacht, die nicht endet!“, murmelte er.
Wesley nickte schweigend.
Spike kam vorsichtig unter der Decke hervor und starrte hinaus in die Dunkelheit. „Vielleicht ist es ja noch zu früh“, sagte er hoffnungsvoll. Aber eigentlich wusste er es besser. Schließlich hatte er als Vampir ein Gespür für die Tages- oder Nachtzeit, und das sagte ihm, dass der Sonnenaufgang längst überfällig war.
„Okay, dann ist es also so weit! Wir wissen nur noch nicht, wer von uns beiden gemeint ist.“
Angel wich seinem fragenden Blick aus, aber Spike deutete das falsch. „Schon okay, ich werde es überleben, beziehungsweise, ich werde natürlich nicht. Aber das war ja sowieso klar, das ich der Auserwählte bin!“ Er grinste und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
„Damit habe ich das Recht auf eine Henkersmahlzeit, richtig? Wer von euch bringt mir jetzt mein Blut ans Bett?“

Angel drehte das Amulett hin und her und hielt es dann schnell außerhalb von Spikes Reichweite.
Cordelia hatte es aufgegeben, zu fragen und Wesley hatte die ganze Zeit sowieso nur wortlos daneben gestanden.
„Und welche Rolle spielen wir?“, fragte Lorne auf einmal leise.
Wesley hatte ihn fast vergessen.
Jetzt sah er den Dämon kurz an, bevor er sich wieder auf Angel konzentrierte.
Angel zuckte die Schultern und sah das Amulett an, als ob er darauf die Antwort lesen konnte.
„Ich weiß es nicht“, sagte er dann fast unhörbar.
„Gut, kommen wir auf die Hauptsache zurück“, mischte sich Spike ein. „Woher kommt das Teil?“
„Oh, es kam vor einigen Tagen mit der Post“, erwiderte Angel mit mehr Gelassenheit, als er tatsächlich empfand.
„Willst du mich verarschen?“, fragte Spike wütend „Gib mal her!“
Angel reagierte nicht. Spike gab ihm einen Stoß. „Hey, Kumpel, ich bin auch noch da. Gib schon her!“ Er streckte fordernd die Hand aus.
Angel sah ihn nur verständnislos an. „Was willst du damit? Das ist dem Retter der Welt vorbehalten!“
„Wer sagt das? Du?“
„Ja!“
„Genau deshalb sollst du es hergeben!“ Spike wurde sehr ungeduldig. „Ich bin der Beste!“
„Du?“ Auf Angels Gesicht machte sich grenzenloses Erstaunen breit.
„Ja ich! Und jetzt, her damit!“
Angel lachte. Nicht wirklich erfreut, eher traurig.
„Vergiss es! Ich kämpfe und du kümmerst dich um Wes und Cordy. So stark sie auch sind, es sind nur Menschen, sie brauchen jemand, der sie beschützt. Und natürlich um Lorne“, fügte er mit Verspätung hinzu.
Er sah Spike mit einem eindringlichen Blick an.
„Tu es für mich, William!“
Spike schluckte.
„Ich will dich nicht verlieren“, flüsterte er fast tonlos.
Angel atmete tief ein, bevor er mit aller Arroganz, die er aufbringen konnte, sagte: „Vielleicht landen wir danach in der selben Hölle. Aber ich habe dann keine Seele mehr! Freu dich schon auf ein Wiedersehen mit Angelus!“
Spike erstarrte voller Schmerz, aber nur für einen winzigen Moment. Dann entriss er Angel das Amulett.

„Gib das verdammte Amulett her“, fauchte Angel und sah Spike aus gelben Vampiraugen an. „Nein! Ich erledige das“, fauchte Spike zurück, der ebenfalls in sein dämonisches Aussehen gewechselt war. „Deine Menschen brauchen dich noch.“ Er wickelte sich die Kette um die Hand, damit Angel ihm das Amulett nicht entreißen konnte.
„Und ich brauche dich noch!“ Angel wollte nicht nachgeben.
„Wenn du endgültig tot bist hast du nichts mehr von mir. Und jetzt hör endlich auf. Es muss ein Vampir mit Seele sein, also ich!“
„Ich habe auch eine Seele. Und länger als du! Verdammt, Spike, ich bin dein Sire: Und ich befehle dir, mir das Amulett zu geben!“
„Hör auf zu fluchen, das passt nicht zu dir. Ich bin derjenige, der flucht und raucht und säuft. Und außerdem lasse ich mir von dir nichts sagen, habe ich noch nie getan.“ Spike grinste verzerrt und wechselte in sein menschliches Aussehen. Er wusste, das Angel einem tiefen Blick noch nie wiederstehen konnte.
Angels Gesicht wurde ebenfalls wieder menschlich und er schüttelte leicht den Kopf. „Diesmal kriegst du mich nicht rum mit deinen blauen Augen. Vergiss es!“
Er zerrte noch einmal an dem Amulett - und diesmal erfolgreich.
Ein heller Lichtblitz blendete die beiden Vampire kurz, dann hielt Angel triumphierend das Amulett hoch.
„Das war’s dann. Ich kämpfe. Und du kümmerst dich um die anderen.“ Angel schluckte kurz. „Ich habe dich immer...“
Verwundert stellte er fest, das sie nicht mehr in der Hotelhalle waren.
Das Hotel Hyperion war verschwunden.
Sie waren allein.
Spikes Lachen unterbrach seine Überlegungen. „Ich weiß nicht, was du da hast, aber das Amulett, das echte, habe immer noch ich. Schöner Einfall, aber um mich reinzulegen reicht er nicht!“ Spike wirbelte triumphierend das Amulett an seiner Kette über seinem Kopf.
Angel sah verwundert auf das, was er in der Hand hielt und dann auf das, was Spike herumwirbelte. Dann grinste er.
„Du bist und bleibst ein Gauner, Spike. Ich wäre fast drauf reingefallen, wenn ich dich nicht so gut kennen würde. Okay, behalte es, als Andenken, aber jetzt geh. Sie sind nur Menschen, sie brauchen deine Hilfe, deine Unterstützung.“
Spike sah ihn fragend an und hielt das Amulett so, das sich das Mondlicht darin brach. „Meines ist das richtige, wirklich. Ich mache dir nichts vor.“
Er war so ernsthaft, das Angel geneigt war, ihm zu glauben. Er sah auf das Amulett in Spikes Hand, dann auf seins.
„Es gibt doch nur eins“, murmelte er und Spike nickte zustimmend, „warum hat dann jeder von uns eins?“
„Weil es zwei von euch gibt“, sagte eine fröhliche Stimme.

Tbc...


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Cimmeria
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New PostErstellt: 22.12.04, 21:20  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hier der *vorläufig?* letzte Teil.

Teil 32


Sowohl Spike als auch Angel fuhren herum, aber außer ihnen war niemand da. Wieder sahen sie sich verwundert an. Spike biss auf sein Amulett.
„Was soll das?“, fragte Angel leicht genervt.
Spike zuckte nur die Schulten. „Wenn es eine Illusion ist, kann ich nicht drauf beißen“, erklärte er.
Die Erklärung leuchtete Angel ein. Er klopfte mit dem Fingernagel gegen sein Exemplar und versuchte es mit beiden Händen zu biegen. Aber es war fest und stabil und offenbar existent.
„Macht euch keine Mühe, sie sind beide wirklich.“ Wieder diese körperlose Stimme.
„Wer auch immer du bist, zeig dich endlich“, grollte Angel, dem die Situation zusehends auf die Nerven ging. Er wollte einen Gegner, den er sehen – und besiegen – konnte.
„Hallo Jungs!“
Angel und Spike fuhren herum. Sie hatten sich beide auf die Richtung konzentriert, aus der die Stimme gekommen war, jetzt erklang sie in ihrem Rücken.
Angel ging sofort auf die Gestalt los, aber er griff ins Leere. Dafür materialisierte sie sich sofort wieder neben Spike, der erschrocken einen Schritt zur Seite machte. Und Angel dabei aus dem Gleichgewicht brachte.
„Pass doch auf!“ Angel wollte wieder losstürmen, aber der Unbekannte hob abwehrend die Hände. „Du kannst mich nicht angreifen, egal, wie oft du es versuchst. Oder“, er legte den Kopf schief, „wie oft ihr beide es versucht. Hebt euch eure Kraft lieber für den wirklichen Feind, für den letzten Kampf, auf!“
Spike sah den Unbekannten neugierig an.
Der Körper, sofern es einen gab, Spike war sich da nicht so sicher, war von einem dunklen Kapuzenmantel bedeckt. Die Kapuze verdeckte das Gesicht bis zu den Augen.
Jedenfalls täte sie es, wenn denn ein Gesicht da wäre. Spike sah nur Schwärze.
Seiner unbezähmbaren Neugier folgend, streckte er die Hand aus, um die Gestalt zu berühren, aber wie zuvor Angel griff er ins Leere.
Der Unbekannte verschwand, um gleich darauf kurz daneben wieder aufzutauchen. Er schüttelte den Kopf. „Du kannst mich nicht berühren. Nicht, wenn ich es nicht will. Und ich will nicht!“
„Was willst du dann?“, fragte Angel genervt. „Und wer bist du überhaupt?“
„Willst du zuerst die erste oder die zweite Frage beantwortet haben?“, kam die heitere Antwort.
„Grrr.“
„Nun sei doch nicht gleich eingeschnappt. Hat man dir schon mal gesagt, das es dir manchmal echt an Humor mangelt? Du solltest das Leben leichter nehmen. Ach so, geht ja nicht, du bist ja schon mehr als 200 Jahre tot. Sorry, kleiner Scherz. Also, ich bin... , ja wer eigentlich? Okay, sagen wir mal, ich bin der Wächter der Ewigkeit.“
Angel stöhnte. „Schon wieder ein Wächter. Langsam reicht es mir. Erst der Rat der Wächter, dann diverse Ex-Wächter und jetzt du.“
Die Gestalt nickte. „Ich kann dich ja verstehen, aber ich war der erste, der sich so genannt hat, ehrlich. Alle anderen haben die Bezeichnung dann übernommen. Hätte ich gewusst, was daraus wird, hätte ich mir den Namen als Berufsbezeichnung schützen lassen. Na ja, kann ich ja beim nächsten Mal machen!“
Angel knirschte wieder mit den Zähnen.
„Ach ja, warum ich hier bin. Und warum ihr hier seid. Eigentlich ganz einfach, oder? Der Weltuntergang steht bevor. Okay, hatten wir alles schon mal. Aber diesmal ist es etwas anders, das ist der ultimative Kampf Gut gegen Böse! Aber ihr kämpft nicht nur gegen das Böse um euch herum, sondern auch gegen das böse in euch.“ Er sah die Vampire eindringlich an. „Ihr seit Vampire und dadurch von Natur aus böse! Aber ihr habt etwas, das euch von anderen Vampiren unterscheidet. Ihr habt eine Seele. Der eine freiwillig, der andere nicht. Doch im Ergebnis ist es dasselbe!“
Wieder fixierte er Spike und Angel, die ihn unbehaglich musterten. „Es ist die Entscheidung jedes einzelnen von euch, auf welcher Seite er kämpft!“
Angel und Spike sahen sich an. „Was ist, wenn wir nicht kämpfen?“, fragte Angel dann.
Der Wächter zuckte die Schultern. „Dann müssen eure Freunde kämpfen! Aber sie sind Menschen, sind schwach und verwundbar. Ziemlich unwahrscheinlich, das sie siegen...“
„Okay, ich habe verstanden“, unterbrach Angel ungeduldig. „Aber was ich noch gerne wüsste: Warum zwei Amulette? In der Prophezeiung war von „dem Vampir mit Seele“ die Rede. Nicht von zwei Vampiren mit Seele!?“
„Oh, das.“ Es kam Angel vor, als ob der Wächter lächelte, aber er war nicht sicher.
„Tja, das ist ganz einfach. Eigentlich. Ursprünglich war nicht vorgesehen, das ihr beide, nun sagen wir mal, überlebt.“
„Was soll der Quatsch“, fuhr Spike dazwischen. „Wir sind Vampire und damit unsterblich!“
„Wirklich?“, fragte der Wächter.
Angel hörte den sarkastischen Unterton und verstand.
„Wir können vielleicht nicht getötet werden – aber vernichtet“, antwortete er leise.
„Genau. Es gab mehr als genug Gelegenheiten, bei denen ihr fast für immer getötet worden wärt. Daher gab es einen... Ersatzspieler!“
Spikes entsetzter Ausdruck besagte, das auch er inzwischen verstanden hatte. Aber seine Neugier war dennoch stärker. „was wäre, wenn wir beide... sagen wir mal, nicht *überlebt* hätten?“
Der Wächter sah ihn ausdruckslos an. „Willst du das wirklich wissen?“
Spike überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf.
Der Wächter nickte, als ob Spike geantwortet hätte. „Dachte ich mit fast. Also, der Showdown beginnt!“
„Warte, eine letzte Frage noch“, warf Angel hastig ein.
Der Wächter der Ewigkeit nickte ungeduldig. „Okay, aber das ist dann wirklich die letzte Frage, Vampir! Ich habe zwar die Ewigkeit zur Verfügung, aber nicht ewig Zeit für diesen eventuellen Weltuntergang.“
„Unsere... Freunde. Was wird aus ihnen? Müssen sie auch... kämpfen?“ – Und eventuell sterben? Aber das sprach er nicht aus.
Der Wächter schüttelte nur den Kopf. „Sie schlafen! Und träumen! Vom Ende der Welt! Es liegt bei euch, ob ihre Träume Wirklichkeit werden!“
Er hob beide Arme. „Gut, fangen wir an!“

Die Welt um sie herum versank in völliger Dunkelheit. Und aus dieser Dunkelheit hervor brachen Gestalten, wie sie Angel bisher höchstens in seinen Alpträumen gesehen hatte.
Kurz lähmte ihn das Entsetzen, dann durchbohrte er reflexartig den ersten Angreifer.
Neben ihm kämpfte Spike schweigend.
Bald wateten sie in Blut, das in der Dunkelheit schwarz aussah.
Doch je mehr Angreifer sie töteten, um so mehr bedrängten sie.
Das Amulett, das Angel in sein Hemd gesteckt hatte, rutschte heraus und störte ihn. Erst da erinnerte er sich wieder daran.
„Hast du dein Amulett noch?“, schrie er Spike zu.
„Glaube schon, warum?“, schrie der zurück.
„Wofür ist es eigentlich gut? Ich meine, wie setzten wir es ein?“
Angel sah kurz auf das Amulett, auf den sich ein Lichtschein brach.
„Keine Ahnung!“ Spike schlug und trat um sich.
Wieder sah Angel sein Amulett an. Es gab keine Lichtquelle, die es spiegeln konnte. Das Licht musste aus dem Amulett kommen. Und es wurde stärker.
„William? Sieh dein Amulett an!“, sagte er eindringlich.
„Später! Ist jetzt ungünstig. Verdammt, Angel, hinter dir!“
Angel fuhr herum und duckte sich gerade noch unter dem Hieb, der wagerecht gegen seinen Hals gerichtet war, mit der Absicht, ihm den Kopf abzuschlagen.
„Mein Kopf bleibt, wo er ist“, knurrte Angel.
Schnell sah er sich nach dem Wächter um, aber der blieb verschwunden.
Dafür spürte er einen brennenden Stich auf der Brust, wo das Amulett seine Haut berührte, als es wieder in sein Hemd rutschte.
„Autsch!“
„Treffer?“, fragte Spike. Sein Blick suchte Angel nach sichtbaren Verletzungen ab.
„Nein. Wo ist dein verdammtes Amulett?“
„Äh, keine Ahnung. Warum?“
Spike drehte sich blitzschnell herum und tötete einen weiteren Angreifer.
„Weil das Amulett den Kampf entscheidet!“
Auch Angel musste sich wieder Luft verschaffen.
„Ach was, es geht auch so“, behauptete Spike siegessicher. „Außerdem, wie soll das Ding helfen? Damit kann man niemand den Kopf abschlagen. Oder was anderes“, fügte er hinzu und trennte seinem Angreifer den Arm ab, so dass dieser, samt Waffe, zu Boden fiel.
„Das Amulett, es ist wichtig“, beharrte Angel.
Erneut spürte er einen heftigen Stich.
Angel zerrte das Amulett aus seinem Hemd. Es leuchtete jetzt stärker, ein Licht, das eindeutig aus dem Amulett selber kam.
Und dieses Licht schmerzte.
Er sah Spike an. „Wo ist dein Amulett?“, fragte er wieder.
Spike zuckte die Schultern und kramte in der Manteltasche.
„Hier!“ Er hatte die Kette um die Hand gewickelt und sah sein Amulett neugierig an. „Hey, das leuchtet ja.“
„Richtig.“ Angel erwähnte nicht, das dieses Licht schmerzhaft war, wenn es die Haut traf.
Aber das bekam Spike gerade selber zu spüren.
Autsch!“ Er steckte sich den Zeigefinger in den Mund und lutschte daran herum. „Das Ding piekt!“
Er wollte es wieder zurück in die Manteltasche stecken.
„Warte.“ Angel warf noch einen Blick auf sein eigenes Amulett, das inzwischen hell strahlte. Obwohl es auf dem Hemd lag, spürte Angel die Hitze, die es ausstrahlte. Und die seine Haut verbrannte, wie Weihwasser. Oder ein Kreuz.
„Häng es dir um den Hals“, wies er sein Child an.
„Hm.“ Spike war noch misstrauisch.
„Nun mach schon“, drängte Angel. Er zuckte zusammen, als seine Schmerzen stärker wurden. Dafür leuchtete das Amulett noch heller. Und weiter. Ein besonders hässlicher Dämon, der sich grinsend näherte, wurde von einem der Strahlen erfasst. Bevor er noch irgendwie reagieren konnte, verbrannte er in einem Lichtblitz.
„Scheint doch eine Wirkung zu haben“, freute sich Spike, der das ganze Schauspiel beobachtet hatte.
Endlich streifte er die Kette über den Kopf und stellte sich in Positur. „Kommt schon“, brüllte er und wartete mit ausgebreiteten Armen auf den nächsten Angreifer.
Sein Amulett leuchtete ebenfalls hell auf – und Spike ging vor Schmerz in die Knie.
„Was... war das?“, fragte er entgeistert, als er sich wieder aufrappelte.
Angel grinste freudlos. „Gut gegen Böse.“
„Aber warum...“, Spike versuchte, das Amulett von sich wegzuhalten, aber der ließ es sofort wieder los und betrachtete die Verbrennungen an seine Hand. „Hey, wir sind die Guten!“
„Nur teilweise“, erwiderte Angel leise. Auch er biss die Zähne zusammen, während sich die Schmerzen in seinem Körper ausbreiteten.
„Was heißt „nur teilweise“?“, erkundigte sich Spike grimmig.
Er schaffte es endlich, sich die Kette vom Hals zu reißen. Erbost warf er das Amulett zu Boden. Sofort erlosch das helle Licht.
„Dann bleibe ich doch lieber beim Altbewährten!“ Er stieß einem weiteren Angreifer sein Schwert in den Bauch.
Angel schüttelte den Kopf und biss wieder die Zähne zusammen. Er brauchte etwas, bis er antworten konnte.
„Das Amulett entscheidet den Kampf! Es bekämpft das Böse. Aber wir sind Vampire, und damit zum Teil auch böse. Nur unsere Seele macht uns gut. Das ist es, was die Prophezeiung meinte: Der Vampir mit Seele wird sterben! Er ist als Vampir böse! Das Amulett kämpft auch gegen das Böse in uns!“
„Quatsch!“ Aber Spike klang nicht überzeugt.
Wieder sah er seinen Sire an, dessen Körper bereits teilweise in Flammen stand.
„Verdammt, Angel, wirf das Ding weg! Du kannst es überstehen, deine Wunden verheilen. Es reicht, wenn einer von uns stirbt! Ich!“
Er hörte Angels heiseres Lachen. „Fängst du wieder an? Diese Diskussion hatten wir schon, Liebling! Aber es ist zu spät. Wir haben uns entschieden, zu kämpfen. Und zwar bis zum Ende! Wir sehen uns in der Hölle! Aber vergiss nie: Ich habe dich immer geliebt!“
Verzweifelt sah Spike zu, wie das Amulett seines Sire noch einmal hell aufleuchtete und seine Strahlen in die Körper ihrer Gegner schickte.
Dann war der Platz, wo Angel eben noch gestanden hatte, leer. Nicht einmal ein Häufchen Asche erinnerte an ihn.
„Ich habe dich auch immer geliebt“, flüsterte Spike und die Tränen liefen ihm übers Gesicht. „Leb wohl, mein Engel!“
Dann hob er sein eigenes Amulett auf und wirbelte es über seinem Kopf herum. „Ihr werdet dafür bezahlen. Alle!“, fauchte er.
Sein Gesicht wurde dämonisch und seine Hand fing Feuer, aber das war ihm egal. Er würde soviel seine Gegner mit in die Hölle nehmen, wie er konnte.

Er spürte das Rauschen seines Blutes in den Ohren.
Den Schlag seines Herzens.
Die Luft, die seine Lunge dehnte.
Und die altbekannten Kopfschmerzen.
Angel stöhnte. Von allen Höllendimensionen, die er bisher erlebt hatte, war das mit Abstand die widerlichste.
Eine Hand strich leicht über seinen Arm. Angel drehte sich stöhnend zur Seite.
„Kann man nicht mal in der Hölle seine Ruhe haben“, grummelte er. „Ich bin tot, ganz tot.“ Dummerweise behauptete sein Körper stur das Gegenteil.
Angel stöhnte wieder. Zumal diese aufdringliche Hand auch wieder kam.
Und jetzt an seinem Körper herabglitt. Bis zu seinem Hosenbund.
Und noch ein Stück weiter, bis sie sich fest auf die Schwellung in seiner Hose legte.
„Tote haben keinen Steifen“, stellte Angel klar, wobei er sich selber fragte, warum er ein dermaßen dämliches Selbstgespräch führte.
„Dann bist du wohl nicht tot“, antwortete eine seltsam bekannte Stimme.
Angel antwortete nicht. Schließlich war es absurd, sich selbst zu antworten.
Als diese aufdringliche Hand Gesellschaft von einer zweiten Hand bekam und sich daran machte, seinen Schwanz zu befreien, hielt Angel es für ratsam, etwas zu unternehmen.
Seine eigenen Hände boten dem Treiben Einhalt. „Ich bin tot!“, erklärte er noch einmal.
„Dein Schwanz nicht!“ Wieder diese unglaublich vertraute Stimme.
Tief, spöttisch, er hatte sie so oft gehört. Und mindestens genauso oft verflucht. Aber er wollte jetzt nicht an seine verlorene Liebe denken.
Er wollte nicht Spikes Stimme hören!
Wütend riss er die Augen auf, um diesem *wer auch immer* klar zu machen, das er nicht mit seiner Trauer spielen sollte.
Neben ihm kniete Spike und grinste breit.
Angel schloss die Augen. Der Schock war zu groß.
Spike war tot, musste tot sein. Entweder, er hatte gesiegt, dann hatte ihn das Amulett getötet. Oder er hatte verloren. Aber auch dann war er tot. Und alle ihre Freunde ebenfalls.
Angel wollte nicht daran denken, dass Wesley, Lorne und Cordelia nur deshalb gestorben waren, weil er und Spike den Weltuntergang nicht hatten verhindern können.
„Hey, mein Engel, freust du dich nicht, mich zu sehen?“ Wieder diese Stimme, die so sehr Spikes glich.
„Lass mich in Ruhe! William ist tot.“
„Na ja, technisch gesehen hast du Recht. Drusilla hat ihn getötet, damals in London. Aber du hast das ja nie akzeptiert, nicht wahr? Für dich war ich immer William.“
Angel antwortete nicht.
„Gut, versuchen wir es anders.“ Warme Lippen senkten sich auf seinen Mund, eine ebenfalls warme Zunge schob sich hinein.
Angel genoss den Kuss, bis ihm einfiel, das es nicht wirklich Spike war, der ihn da küsste.
Heftig schon er den Unbekannten weg.
„Hm, scheint nicht richtig zu wirken.“
Angel wollte sich am liebsten die Ohren zuhalten, um diese Stimme nicht mehr zu hören. Warum ließ man ihn nicht um seinen Liebsten trauern?
Wieder griffen die Hände des anderen nach ihm, öffneten seine Hose vollständig.
Angel ließ es sich teilnahmslos gefallen.
Finger glitten über seinen Schwanz und seine Hoden, streichelten und massierten ihn.
Er verwünschte die Lust, die ihn überkam, versuchte, seine Erregung zu unterdrücken, als die Finger durch weiche Lippen und eine kundige Zunge ersetzt wurden. Eine Zunge, die genau wusste, wo sie entlanglecken musste, Zähne, die ihn sanft reizten und Lippen, die sich eng um seinen Schaft schlossen.
Unwillkürlich bäumte Angel sich auf, unfähig, still zu liegen.
Dann, nach einem kurzen, intensiven Biss knapp unterhalb der Eichel, wurde sein Schwanz freigegeben. Angel wartete begierig auf die Fortsetzung, aber nichts geschah.
Verwirrt öffnete er erneut die Augen – und sah direkt in tiefblaue Augen.
„Soll ich weitermachen? Oder behauptest du immer noch, ich bin es nicht? Und du bist tot?“
Angel spürte, wie das Blut in seinem Schwanz pochte.
„Bist du es wirklich... William?“, fragte er dann heiser, während er die Hand ausstreckte und das Gesicht des anderen Mannes berührte.
Ein spöttisches Grinsen erschien. „Ich bevorzuge immer noch Spike! Aber das hast du ja nie begriffen.“
Das Grinsen verschwand und machte einem sanften Lächeln Platz. „Ich liebe dich, mein Engel.“
Spike beugte den Kopf wieder über Angels Schwanz und er brachte zuende, was er angefangen hatte.
Bis ihm Angels Samen ungewohnt warm in die Kehle strömte und Angel ihn, noch immer schwer atmend, anlächelte.
Spike streckte sich neben ihm aus und schmiegte sich an ihn.
„Ich liebe dich“, flüsterte Angel und wusste endlich, egal wo er war, Spike war bei ihm. Das nahm selbst der Hölle ihren Schrecken.
Dann wurde es wieder dunkel um sie herum.

Angel sah sich um.
Sie waren an dem Ort, an dem alles angefangen hatte.
In der Eingangshalle des Hotel Hyperion.
Auf dem Fußboden konnte er noch immer schwach die Umrisse des Pentagramms ausmachen, mit dem sie damals einen Dämon beschworen hatte, der ihnen Informationen über den Weltuntergang geben sollte.
Dazu war es nicht gekommen, Spike hatte dem Dämon das Genick gebrochen, bevor der reden konnte.
Die Wände waren immer noch löchrig.
Alles in allem war es wie immer.
„Wir sind wieder zuhause“, sagte Angel leise. Und doch blieb die bange Frage, ob ihre Freunde noch lebten, den die Halle war leer, abgesehen von ihm und Spike.
Und er fragte sich, ob sie den Weltuntergang nun verhindert hatten oder nicht.
Langsam ging er zur Eingangstür und machte sie vorsichtig auf.
Strahlender Sonnenschein tauchte die Straße in helles Licht.
Angel kniff die Augen zusammen und zog sich wieder tiefer in den Schatten zurück.
Noch immer erinnerte er sich an den entsetzlichen Schmerz, als das Licht seinen Körper durchdrang. Und zum Schmelzen brachte.
Das Feuer, in dem er verglüht war.
Vielleicht würde er es eines Tages vergessen haben, aber noch war die Erinnerung zu deutlich.
Und vielleicht würde der sich für den Rest seines Lebens daran erinnern.
Aber, Angel grinste trotzt allem, wer konnte schon behaupten, sich an seinen eigenen Tod zu erinnern? Und das gleich zweifach. Einmal den Tod, der ihn zum Vampir gemacht hatte, und jetzt der, der ihn wieder zum Menschen machte.
Spike, der ihm gefolgt war, stand neben ihm und sah ihn nun fragend an.
„Wir leben wieder.“
Angel legte eine Hand auf Spikes Brust, die andere auf seine eigene. Fasziniert fühlte er den Schlag ihrer Herzen.
Spike stand nur mit geschlossenen Augen da und atmete ganz bewusst, um dann die Luft anzuhalten. Kurze Zeit später musste er tief Luft holen.
Er öffnete die Augen wieder und lächelte Angel an.
„Stimmt, wir sind wieder am Leben.“ Er ging bis zu der Grenze, wo der Schatten in Licht überging. Vorsichtig und langsam schob er den Fuß vor, bereit, ihn sofort wieder zurückzuziehen.
Immer näher kam er dem sonnenbeschienenen Fleck. Dann fiel das Sonnenlicht auf seine Zehenspitzen. Und nichts passierte.
Spike wagte sich weiter vor, bis sein ganzer Fuß von der Sonne beschienen wurde, dann das Bein bis zum Knie.
Aber es geschah immer noch nichts, bis darauf, das er durch seine Hose hindurch die Wärme spürte.
„Siehst du das?“, jubelte er und trat vollständig in die Sonne. Er streckte die Arme über den Kopf und lächelte Angel strahlend an. Seine hellen Haare leuchteten im Licht.
„Ich bin in der Sonne und nichts passiert. Ich verbrenne nicht!“ Spike drehte sich hin und her und wandte das Gesicht der Sonne zu.
Angel, der vorsichtiger gewesen war, trat dichter hinter Spike und umarmte ihn. „Wir leben wirklich wieder. Wir sind – wieder - Menschen!“ Er küsste Spikes Nacken. „Wir haben es geschafft!“
Dann wurde er wieder ernst. „Spike, sieh mich an.“ Er wartete, bis sich Spike fragend zu ihm umdrehte. „Was wird jetzt... aus uns, meine ich? Wie geht es jetzt weiter mit dir und mir?“
Spike sah ihn erstaunt an. „Was meinst du?“
„Wir haben uns geliebt und gekämpft und wieder geliebt“, fing Angel vorsichtig an, „aber wir waren Dämonen. Und unsterblich. Wenn uns nicht irgendwer vernichtet hätte, hätten wir bis zum Ende der Zeit so weitermachen können. Aber jetzt? Wir sind Menschen. Und damit... sterblich...“
„Stimmt“, sagte Spike nachdenklich und sah zu Boden. Dann lächelte er Angel an. „Lassen wir’s drauf ankommen? Wenn’s schief geht können wir uns immer noch trennen. Und wenn’s gut geht? Wir haben als Menschen noch genügend Jahre vor uns. Zeit genug, was Neues auszuprobieren!“
Angel umarmte ihn fest und küsste ihn hart. „Wenn du was anderes gesagt hättest, wäre dein Leben als Mensch gleich wieder vorbei gewesen“, flüsterte er rau. „aber diesmal für immer. Kein Weiterleben als Vampir, keine Rückkehr aus der Hölle. Du wärst endgültig tot! Ich hätte dich nämlich nicht noch mal gehen lassen. Du gehörst zu mir, William, egal ob tot oder lebendig. Ich bin immer noch dein Sire!“
Er spürte Spikes vertrautes, spöttisches Grinsen, auch wenn er es nicht sah. „Endlich habe ich meinen alten Angelus wieder. Mit Seele und sterblich, aber immerhin.“
In diesem Moment hörte er Cordelias Lachen durch die halbgeöffnete Tür und wusste, dass sie endgültig gesiegt hatten.
Sie waren nicht alleine.
Auch Spike hatte es gehört. Er zog fragend eine Augenbraue hoch und nahm Angels Hand. „Gehen wir rein und sehen, was es so lustiges gibt?“
Angel nickte und umfasste Spikes Hand fester.
„Warte.“ Spike blieb stehen und blickte kurz in die blendende Sonne.
Ihm fiel ein Gedicht ein, das er vor mehr als hundert Jahren geschrieben hatte. Als er noch ein Mensch gewesen war. Kurz, bevor ihn Drusilla getötet – und damit zum Vampir gemacht hatte.
Aber an die Worte erinnerte er sich so deutlich, als ob es gestern gewesen wäre.

„Leidenschaf!,
Sie lauert in uns allen.
Sie schläft und wartet
und plötzlich bricht sie unerwartet und ungewollt hervor.
Sie öffnet ihr Maul und heult.
Sie spricht zu uns und leitet uns.
Die Leidenschaft beherrscht uns alle
und wir gehorchen ihr, was bleibt uns anderes übrig?!
Die Leidenschaft beschert uns die stärksten Entfindungen.
Die Wonnen der Liebe,
das Feuer des Hasses
und den tiefen Schmerz der Trauer.
Manchmal ist der Schmerz größer als wir es ertragen.
Könnten wir ohne Leidenschaft leben, fänden wir vielleicht etwas Frieden.
Doch in unseren Inneren wären wir leer,
leere Räume, dunkel und verfallen.
Ohne Leidenschaft wären wir so gut wie tot.“

Er würde es noch einmal aufschreiben. Und seinem Engel vorlesen.
Irgendwann einmal.

Ende? – Vielleicht...


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Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben (Mark Twain)
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New PostErstellt: 23.12.04, 20:33  Betreff: Re: Never Ending Story  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Cimmera,
Wesleys Zurückerinnern hat mir auch noch mal ein wenig auf die Sprünge geholfen. *g Das Verwirrspiel um Wes’ Bettgenossen oder Traumgenossen ist amüsant. Erst doch, dann nicht, dann wieder doch. Nach seiner Erkenntnis, wie wohl er sich eigentlich mit Lorne fühlt, kann er selbst Angel gute Ratschläge geben. Wirklich schön geschrieben!
Sehr traurig! Aber stets mit Humor, dass ist es, was ich an deinen Geschichten sehr mag. Definitiv köstlich! Der vorletzte Teil gefiel mir sehr, obwohl der letzte auch nicht zu verschmähen ist. Schöner Showdown (plus dem Gedicht)! Wäre sicher eine Überlegung wert, sich Angels und Spikes Leben als Menschen auszumalen...
Liebe Grüße, Janine

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